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G-Magazin Ausgabe 2017-03

Das offizielle Magazin des Mercedes-Benz Geländewagen-Clubs e.V.

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24 Mercedes-Benz Geländewagen<br />

gezogene Feststellbremse trotz<br />

eingelegtem Gang oder eingelegter<br />

Parkstellung am Automatikgetriebe<br />

wegrollen kann.<br />

Beim 460er bzw. 461er alt ist der<br />

Geländegang nur bei Allradantrieb<br />

nutzbar (siehe unten).<br />

Bei den nachfolgend beschriebenen<br />

Aktionen handelt es sich um das<br />

Schalten von Klauenkupplungen,<br />

die beim Einschalten eine möglichst<br />

geringe Differenzdrehzahl<br />

erfordern. Das heißt, sie sind<br />

formschlüssig, nicht kraftschlüssig<br />

wie beispielsweise eine Lamellenkupplung.<br />

Bei Fehlbedienung besteht<br />

die Gefahr von gravierenden<br />

Getriebe- oder Achsschäden.<br />

Bei Geländefahrt oder rutschiger<br />

Fahrbahn etwa im Winter auf<br />

Schneematsch oder geschlossener<br />

Schneedecke sollte die Vorderachse<br />

zugeschaltet werden.<br />

Dies geschieht durch Umschalten<br />

von S (Straße) auf SA (Straße<br />

Allrad), wodurch Vorderachse und<br />

Hinterachse starr miteinander verbunden<br />

werden. Um hier durch<br />

Antriebsschlupf an der Hinterachse<br />

verursachte Differenzdrehzahlen<br />

und damit eine unnötige Belastung<br />

des Verteilergetriebes zu vermeiden,<br />

sollte kurz vor dem<br />

Schaltvorgang das Fahrpedal gelupft<br />

werden.<br />

Der konstruktive Nachteil dieser<br />

Antriebsvariante liegt in dem<br />

fehlenden Drehzahlausgleich<br />

zwischen Vorderachse und Hinterachse.<br />

Somit kann das Fahrzeug<br />

bei Kurvenfahrt je nach Untergrund<br />

leicht über die Vorderachse<br />

zum Kurvenaußenrand schieben.<br />

Auf griffigem Untergrund spürt<br />

man besonders bei engen Kurven<br />

auch den zusätzlichen Fahrwiderstand,<br />

indem sich das Fahrzeug<br />

stark abbremst. Das strapaziert<br />

nicht nur den gesamten Antriebsstrang,<br />

sondern kostet auch<br />

etwas Reifenabrieb, wie man auf<br />

griffiger Fahrbahn gut an der<br />

Spurzeichnung erkennen kann.<br />

Daher ist es sehr wichtig nach Verlassen<br />

des Geländes oder Erreichen<br />

festen Untergrundes die<br />

Vorderachse schnellstmöglich<br />

wieder durch Umschalten von<br />

„SA“ auf „S“ abzuschalten!<br />

Geschieht dies bei Kurvenfahrt,<br />

kann es aufgrund von Verspannungen<br />

im Antriebsstrang zu einem<br />

verzögerten Abschalten erst bei<br />

eventuell nachfolgender Geradeausfahrt<br />

oder in Verbindung mit<br />

einem Lastwechsel kommen, da<br />

die Schaltmuffe mit Federkraft<br />

ausgerückt wird. Man kann dies<br />

nachvollziehen, indem man nach<br />

dem Schaltvorgang die Hand leicht<br />

am Schalthebel anliegen lässt und<br />

dann ein leichtes „Klicken“ verspürt.<br />

Der Vorteil des permanenten<br />

Allradantriebes liegt in der<br />

Nutzung der Traktion aller Räder.<br />

Erst wenn eines an die Traktionsgrenze<br />

kommt, ist der Einsatz<br />

einer Sperre erforderlich.<br />

Mit Einführung der Baureihe 463<br />

im Jahre 1989 wurde neben dem<br />

neuen Verteilergetriebe VG150<br />

(mit permanentem Allradantrieb)<br />

auch ein neues Bedienungs- und<br />

Anzeigekonzept eingeführt.<br />

Vorgegebene Reihenfolge: Längssperre,<br />

Hinterachssperre, Vorderachssperre<br />

Der Schaltwunsch wird durch eine<br />

Betätigung der Taster für jede der<br />

drei Sperren geäußert. Bei Aktivierung<br />

leuchtet zunächst eine<br />

gelbe Lampe. Da aber bei den<br />

Sperren meistens zunächst Klaue<br />

auf Klaue und nicht Klaue auf<br />

Lücke steht (siehe Heft 2/<strong>2017</strong>,<br />

Seite 21, Bild oben), können so<br />

natürlich in dieser Stellung noch<br />

keine Momente übertragen werden.<br />

Erst wenn durch eine kleine<br />

Drehzahldifferenz die Sperre<br />

(Klaue) auf die Lücke trifft und<br />

einrastet, leuchtet als Bestätigung<br />

die rote Lampe – und es darf<br />

wieder beschleunigt werden.<br />

Ein weiterer Vorteil gegenüber<br />

dem alten Verteilergetriebe ist die<br />

Möglichkeit, die Geländeüberset-

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