07.12.2017 Aufrufe

G-Magazin Ausgabe 2017-03

Das offizielle Magazin des Mercedes-Benz Geländewagen-Clubs e.V.

Das offizielle Magazin des Mercedes-Benz Geländewagen-Clubs e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mercedes-Benz Geländewagen<br />

27<br />

Bei Fahrzeugen mit zuschaltbarem<br />

Allrad bleibt dieser mechanisch<br />

unbegrenzt zugeschaltet, während<br />

bei Fahrzeugen mit permanentem<br />

Mögliche an Traktion genutzt werden.<br />

Dabei werden auch das bzw.<br />

die Antriebsgelenk(e) in den<br />

Achsschenkeln sehr gefordert. Es<br />

ist daher dringend empfehlenswert,<br />

den Lenkeinschlag auf ein Minimum<br />

zu begrenzen, was in vielen<br />

Fällen auch der Traktion<br />

zugutekommt.<br />

Der Einsatz der Vorderachssperre<br />

kann zu einem extremen<br />

Geradeauslauf führen, was für den<br />

ungeübten Benutzer unter Umständen<br />

kritische Fahrsituationen<br />

verursachen kann. Aus diesem<br />

Grund werden bei einigen Militär-<br />

Gs keine Vorderachs-Sperren<br />

bestellt (zum Beispiel bei der<br />

Schweizer Armee).<br />

Allrad die pneumatisch betätigte<br />

Längssperre bei abgestelltem Motor<br />

nach circa 30 Sekunden<br />

abgeschaltet wird. In Grenzsituationen<br />

sollte daher beim langfristigen<br />

Abstellen im steilen<br />

Gefälle zusätzlich zur Feststellbremse<br />

unbedingt ein Gang oder<br />

am Automatikgetriebe die Stellung<br />

P eingelegt werden.<br />

Wie schon in Teil 1 im Heft 2/<strong>2017</strong><br />

erwähnt, wird das Sperren einer<br />

Achse erforderlich, wenn unterschiedliche<br />

Momente links und<br />

rechts übertragen werden müssen<br />

und an einem Rad die Haftgrenze<br />

überschritten ist. Verursacht werden<br />

kann das auf ebener Fahrbahn<br />

durch rutschigen Untergrund (z.B.<br />

eine Eisplatte) oder bei starker<br />

Verwindung durch ein entlastetes<br />

Rad.<br />

Beim 463er wird die Hinterachssperre<br />

analog zur Längssperre<br />

betätigt und kann schalttechnisch<br />

bedingt auch erst nach dieser<br />

vorgewählt werden, siehe Bild<br />

oben.<br />

Beim 460er und älterem 461er<br />

werden die Achssperren direkt<br />

neben dem Sitz mit einem<br />

Zugknopf, der direkt auf den Geberzylinder<br />

wirkt, betätigt. Die<br />

eingerastete Sperre wird durch jeweils<br />

eine rote Kontrolllampe angezeigt.<br />

Der Wendekreis des Fahrzeuges<br />

vergrößert sich durch das Einlegen<br />

der Hinterachssperre spürbar.<br />

Aufgrund der Verspannungen in<br />

der Achse ist bei Kurvenfahrt das<br />

Abschalten durch Tastendruck<br />

bzw. Zurückschieben des<br />

Zugknopfes in der Mittelkonsole<br />

zwar sozusagen vorwählbar, das<br />

Ausrücken der Sperre erfolgt jedoch<br />

erst bei Geradeausfahrt oder<br />

Wechsel der Fahrtrichtung durch<br />

kurzes Gegenlenken.<br />

Beim Einlegen des Allradantriebes<br />

oder einer Sperre Differenzdrehzahl<br />

möglichst gering halten, notfalls<br />

anhalten, abgehobene<br />

durchdrehende Räder abbremsen<br />

und erst dann zuschalten! Nicht<br />

mit eingelegter Sperre oder<br />

zugeschalteter VA auf griffigem<br />

Untergrund fahren! Soviel Sperren<br />

wie nötig, so wenig wie möglich!<br />

In der kommenden <strong>Ausgabe</strong><br />

veröffentlichen wir in Teil 3<br />

unserer kleinen Technikkunde zum<br />

Thema „ Sperren“ einen kleinen<br />

Störungsratgeber.<br />

Die Vorderachssperre sollte nur als<br />

„ultima ratio“ eingesetzt werden.<br />

Mit ihr kann das physikalisch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!