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LGBB_042017_web

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von schnellen Bewegungen simuliert. Vergnügliche<br />

Figuren wie Daphne wurden geschaffen, die<br />

sich entsprechend dem Mythos in einen Lorbeerbaum<br />

verwandelte. Oder Midas, der alles, was er<br />

berührte, zu Gold machte.<br />

„Sintflut und Klimawandel“: Am Anfang dieses<br />

Projektes stand ein blaues Plakat. Ein Wandel<br />

fi ndet statt, wenn sich das Klima auf seine<br />

Umgebung so auswirkt, dass es Naturkatastrophen<br />

auslösen kann. Und was geschieht, wenn<br />

es heute eine Sintfl ut gibt? Der erste Ansatz der<br />

Schülerinnen und Schüler war, die entsprechende<br />

Erzählung bei Ovid nachzuvollziehen: Deukalion<br />

und Pyrrha haben die Flut überlebt und durch das<br />

Werfen von Steinen eine neue Generation von<br />

Menschen geschaffen. Am Ende stand ein Vergleich<br />

mit der Erzählung aus dem AT, in der Noah<br />

Menschen und Tiere in seiner Arche versammelte.<br />

„Ovid begleitet uns durchs Jahr“: Der<br />

Grundgedanke dieses Projektes war, dass die<br />

Schülerinnen und Schüler einen Kalender gestalteten,<br />

der im ersten Teil auf die Fasti und im zweiten<br />

auf Ausschnitte aus anderen Werken Ovids<br />

zurückgriff. Die Textgrundlagen nahmen die beteiligten<br />

Schülerinnen und Schüler zum Anlass,<br />

ihr Kalenderblatt entweder als Bildcollage oder<br />

zeichnerisch zu gestalten. Die schön gestalteten<br />

Kalender wurden auf dem Sommerfest dann in<br />

Schwarz-Weiß-Kopien verkauft.<br />

Ovids Werke wirken nicht nur literarisch, sondern<br />

in den Naturwissenschaften fort. In einem anderen<br />

Workshop, „Ovid als Schatzkammer für<br />

die biologische Nomenklatur“, wurde dies<br />

mit den Schülerinnen und Schüler erarbeitet. Für<br />

die Schülerinnen und Schüler war es vielleicht eine<br />

interessante Erkenntnis, dass das Tagpfauenauge<br />

den biologischen Namen „Inachis Io“ trägt. Ein<br />

Teilnehmer der Gruppe erläutert es so: „Ovid hat<br />

in den Metamorphosen Personen beschrieben,<br />

wie zum Beispiel die Tochter des Inachus, und<br />

jetzt gibt es auch einen Falter, der sieht so aus wie<br />

190 JAHRGANG LXI · <strong>LGBB</strong> 04 / 2017<br />

<strong>LGBB</strong> 04 / 2017 · JAHRGANG LXI<br />

die Tochter des Inachus.“ Da Io bekanntermaßen<br />

in eine Kuh verwandelt worden ist (–> die Augen<br />

auf dem Schweif eines männlichen Pfaus sind ja<br />

bekanntermaßen die des Argos), ist die Ableitung<br />

plausibel. Es ging sicherlich in dem Projekt nicht<br />

um den einen Einzelfall, sondern um die enorme<br />

Wirkungskraft Ovids in der Geistesgeschichte; für<br />

die Schülerinnen und Schüler war das Ergebnis,<br />

wo überall Ovids Werk eine Spur hinterlassen hat,<br />

wohl das Spannendste.<br />

Der Mythos von Pygmalion wurde getanzt! „Der<br />

Weg ist das Ziel“, so das Motto der Kursleiterinnen.<br />

Ovid beschreibt im Grunde genommen eine<br />

„umgekehrte“ Metamorphose, aus einer Skulptur<br />

werde nämlich eine lebendige Person. Für die<br />

Choreographie wurde die Musik des amerikanischen<br />

Komponisten Philip Glass eingesetzt.<br />

Wie entstand unsere Welt? Dieser Frage gingen<br />

Schülerinnen und Schüler in einem Projekt nach,<br />

das sich vergleichend mit den Schöpfungsmythen<br />

auseinandersetzte. Anfangs beschäftigte sich die<br />

Projektgruppe mit den Begriffen „Schöpfung“<br />

und „Mythos“, und die Teilnehmer verglichen die<br />

Schöpfungsmythen verschiedener Kulturen miteinander.<br />

Abgerundet wurde das Projekt mit einem<br />

Besuch im Planetarium in Prenzlauer Berg, um die<br />

wissenschaftliche Perspektive kennenzulernen.<br />

Ein Renner auf dem Sommerfest war die „Römerzeitung“,<br />

ein Renner deshalb, weil die betreuende<br />

Kollegin den ganzen Vormittag damit<br />

beschäftigt war, weitere Exemplare zu kopieren.<br />

Können Schülerinnen und Schüler eine Tageszeitung<br />

mit all ihren Informationen erstellen, wie sie<br />

vielleicht zu Zeiten Ovids, konkret zum Zeitpunkt<br />

seiner Verbannung, erschienen wäre? Offenbar<br />

ist das gelungen! Dem Bericht der Dokumentationsgruppe<br />

zufolge arbeiteten die Schülerinnen<br />

und Schüler der Unterstufe sehr konzentriert an<br />

ihren Artikeln, die Informationen zu vielen Bereichen<br />

des antiken Alltags zusammenstellten: „Wir<br />

hoffen, dass alle Projekte fertig werden, weil wir<br />

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