unternehmen Oktober 2016
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Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten Ausgabe 53 | Oktober 2016 | 3,00 €
Per Bus in
die Zukunft
Hartmut Schick ist Daimler-Bus-Chef. Der Manager
über digitale Helfer, neue Mobilitätskonzepte für
Großstädte und die Vorzüge von Neu-Ulm.
4 197821 303000 5 3
Markenschutz Wie sich Firmen vor Plagiatoren schützen können SEITE 30
Abschied Ex-Landrat Heinz Seiffert und die Kunst des Loslassens SEITE 34
Umfrage Führungskräfte verraten ihre Eigenarten SEITE 54
FACHKRÄFTETAG
ULM & NEU-ULM
15.10.2016
10–16 Uhr
ratiopharm arena, Neu-Ulm
fachkräftetag.de
EINTRITT
FREI!
WIR SIND DABEI:
Architects Engineers
mediaservice ulm
neue pressegesellschaft
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[inhalt]
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
Alexander Bögelein,
Redaktionsleiter
unternehmen [!]
alternative Antriebe, selbstständig fahrende
Fahrzeuge und mehr Car-Sharing: So stellen
sich viele die Mobilität von übermorgen vor.
Auch Daimler-Bus-Chef Hartmut Schick
ersinnt neue Konzepte und berichtet im
Titel interview von interessanten Lösungen
(Seite 10), um den Verkehrskollaps in Metropolen
zu verhindern. Eine solche ist Ulm
nicht. Doch auch hier dürfte es am 12. Oktober
zu einer Mobilitätsdiskussion im Stadtrat
kommen. Dann geht es darum, ob die
Verkehrsführung am Bahnhof von vier auf
zwei Spuren verringert wird und ob dadurch
der Baustellen-Stau zum Dauerzustand
wird (S. 4). Ansonsten ist im Herbst
2016 fast alles wie gehabt. Die Konjunktur
läuft. Firmen wie Celos (S. 40) und IDS
(S. 50) sind erfolgreich. Der Bau boomt und
damit auch innovative Lösungen (S. 6). Das
alles ist Stoff für interessante Geschichten.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
Ihr Alexander Bögelein
[spezial]
6 Quadratisch, praktisch, schnell
Bauen mit Raum modulen: flexibel und
nun auch dauerhaft
[titelthema]
10 Vorfahrt für den Bus der Zukunft
Hartmut Schick im Gespräch
[finanzieren]
22 Keine Angst vor Brexit & Co.
Einfache Regeln zur Geldanlage
[machen]
28 Alles zurück auf Ford Schwabengarage
Ulm/Neu-Ulm wird zum „Ford Store“
40 Schützen und pflegen IT-Spezialist
Celos profitiert vom Trend zur Auslagerung
42 „Da ist Paulaner dran“ Nething-
Gruppe aus Neu-Ulm baut Paulaner
44 Zwischen Glamour und Kleinstadt
Visagistin Katja Kienhöfer vermisst nichts
50 Bei Anruf Hilfe Mittelständler IDS traut
sich, die Hände schmutzig zu machen
[gründen]
46 Natürlich selbstständig G-Nature-
Chef Tobias Gölz mag es bunt
[verantworten]
30 Wie ein Ei dem anderen
Tipps zum Schutz Ihrer Marke
[spezial]
34 Die Kunst des Loslassens Landrat
Heinz Seiffert beendet seine Karriere
[führen]
48 Fit für den Wandel Hochschule Neu-
Ulm unterstützt kleine Firmen bei der
Weiterbildung
[leben]
54 Frische Luft vom Chef Umfrage unter
Führungskräften zu ihren Büroticks
[namen & nachrichten]
4 Ulm kämpft gegen den Stau
5 Rentschler mit Biotechnologie
erfolgreich
20 Hochhaus-Ellipse für
750 Schuler-Ingenieure
58 Auftragsboom im Metallbau
58 Impressum
30 06
22 50
54
3
[namen & nachrichten] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Ulm kämpft gegen den Stau
Baulärm begrüßt Schüler, Pendler
und Gäste der Stadt Ulm, die
morgens aus demBahnhof strömen.
Gleich gegenüber entsteht
ein neues Stadtquartier mit Läden,
Büros und Wohnungen: die
Sedelhöfe. Der Hamburger Investor
DC will das 200-Millionen-
Euro-Projekt bis Ende 2019 fertigstellen.
Zwei Jahre später sollen
die Züge fahrplanmäßig auf der
Neubaustrecke Wendlingen-Ulm
fahren. Hinzu kommt der Bau der
zweiten Straßenbahnlinie, die
Umgestaltung des Bahnhofsplatzes
samt Bau eines neuen Parkhauses,
die Neugestaltung des
Busbahnhofes und etliches mehr.
Die Stadtverwaltung gibt sich
mit ihrem Staumanagement die
größte Mühe, dass der Verkehr
weiter fließt. „Doch die Belastungen
sind leider für viele deutlich
spürbar“, sagt Baubürgermeister
Tim von Winning. Die Maßnahmen
würden zum einen voneinander
abhängen, zum anderenseien
sie aufgrund von
Einfahrt in die Stadt von der B28 und B311. Vor dem Bahnhof wird es einspurig.
Förderbedingungen des Bundes
nicht verschiebbar. Von Winning
hofft, dass sich die Verkehrslage
nach einer Eingewöhnungsphase
entspannen wird.
Bei manchem Autofahrer freilich
liegen während der Rushhour
jetzt schon die Nerven blank,
weil sie im Stau stehen. Helfen
soll laut von Winning ein „internetbasierter
Baustellenmelder“,
zusätzlich wird die Stadt stark
frequentierte Orte mit Webcams
beobachten, um Verbesserungsstrategien
zu entwickeln. Auf die
Informationen dieser beiden Systeme
haben auch Autofahrer Zugriff.
Mit Blick auf die Kunden
aus dem Umland für den Handel
sagt von Winning: „Grundsätzlich
glaube ich, dass die Erreichbarkeit
der Ulmer Innenstadt an
normalen Samstagen durch die
Baustellen nicht relevant eingeschränkt
ist. Ein bisschen Gelassenheit
kann aber sicher nicht
schaden“. [!]
AMB
Qualität für den Weltraum
Tausende Satelliten kreisen im
All. Manche in 200 bis 800 Kilometern
Höhe, Fernsehsatelliten
in bis zu 42.000 Kilometern. Damit
deren Signale auf der Erde
ankommen, benötigt man Wanderfeldröhren.
Produktqualität
und Robustheit spielen eine
überragende Rolle. Die meisten
dieser High-Tech-Geräte, die die
Signale verstärken, stellt der französische
Technologiekonzern
Thales her. In Ulm befindet sich
der Geschäftsbereich Electron
Devices. In den Standort, der seit
mehr als 40 Jahren besteht, hat
Thales nun 27 Millionen Euro investiert.
Entstanden sind nach
gut zweijähriger Bauphase rund
14.000 Quadratmeter an neuen
beziehungsweise baulich veränderten
Flächen für Produktion,
Labore und Verwaltung.
„Mit der Modernisierung steigern
wir unsere Effizienz, reduzieren
unsere Energiekosten und schaffen
die Voraussetzungen für eine
Steigerung der Produktionskapazität“,
sagte Dr. Christoph Hoppe,
Vorsitzender der Geschäftsführung
von Thales Deutschland.
Ein optimaler Produktionsfluss
Ein Blick in die neue Produktion der Wanderfeldröhren bei Thales in Ulm.
sei in der alten Halle nicht mehr
möglich gewesen, ergänzte Horst
Strauß, Vizepräsident von Thales
Deutschland und als Geschäftsführer
für den Standort Ulm verantwortlich.
Der Neubau – man
habe sich bewusst gegen einen
Standort auf der grünen Wiese
entschieden – sei ein klares und
langfristiges Bekenntnis zum
Standort Ulm.
Der Thales-Konzern ist spezialisiert
auf auf Luft- und Raumfahrt,
Verteidigung und Transport. Zuletzt
erzielte er mit 62.000 Mitarbeitern
einen Jahresumsatz von
14 Milliarden Euro. Der Standort
Ulm mit 500 Mitarbeitern ist der
drittgrößte von Thales in
Deutschland. [!]
CMY
4
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[namen & nachrichten]
Rentschler mit Biotechnologie erfolgreich
Der Biotechnologie-Spezialist
Rentschler in Laupheim wächst
stürmisch. Das Unternehmen,
das für namhafte Pharmakonzerne
Medikamente produziert, hat
24 Millionen Euro investiert und
seine Produktionskapazität mehr
als verdoppelt. In der neuen Anlage
mit einer Gesamtkapazität
von zwei mal 3.000 Litern stellt
das Unternehmen Wirkstoffe mit
gentechnisch veränderten Zellen
her, zum einen für die Krebstherapie,
zum anderen für entzündungshemmende
Medikamente.
Rentschler hatte erst im vergangenen
Jahr einen Bioreaktor mit
2000 Liter Fassungsvermögen in
Betrieb genommen. Doch das Geschäft
des Laupheimer Unternehmens
boomt. „Die neue Anlage
ist ein wichtiger Meilenstein in
der langjährigen Erfolgsgeschichte
von Rentschler. Ein Umsatzanstieg
von mehr als 30 Prozent
in den vergangenen zwei
Jahren hat diese Investition abgesichert.
Produktionsaufträge für
die neue Anlage liegen bereits
vor und reichen bis in das Jahr
2018“, sagt Frank Mathias, Geschäftsführer
der Rentschler Biotechnologie
GmbH. Derzeit beschäftigt
das Unternehmen 650
Mitarbeiter. Bis zum Jahr 2018
will Rentschler 200 Mitarbeiter
einstellen, vor allem Naturwissenschaftler
und Laboranten.
Den Umsatz nannte Mathias
nicht. Dieser dürfte 2016 die
Schwelle von 100 Millionen Euro
überschreiten. [!]
AMB
Mit dieser Chromatographiesäule trennt Rentschler den produzierten Wirkstoff
von anderen Substanzen.
Gratis-Angebot hilft bei
der Firmen-Übergabe
Der demographische Wandel
macht die Unternehmensnachfolge
schwieriger. Denn die Zahl
junger, möglicher Kaufinteressierten
sinkt. Außerdem steigen
die Einkommen der Arbeitnehmer.
Im Gebiet der Handwerkskammer
Ulm,
also zwischen
Jagst und Bodensee
gibt es
18.000 Betriebe,
bis zum
Jahr 2020
Jens de Buhr, Chef
der Deutschen Unternehmerbörse.
steht in mehr
als 2000 die
Nachfolge an.
Nach einer
Studie des Instituts
für angewandte Wirtschaftsforschung
(IAW) in Tübingen
betrifft dies in der Region
der IHK Ulm jährlich 774 umsatzsteuerpflichtige
Firmen. Allerdings
seien nur 172 mit 1500
Mitarbeitern übernahmewürdig.
Als übernahmewürdig gilt eine
Firma mit einem Jahresgewinn
von 54.000 Euro. Denn der Gewinn
muss für den Erwerber
oberhalb möglicher andererer –
also auch nicht-selbstständiger
Einkünfte – liegen.
Eine Online-Plattform für Betriebsinhaber
und Nachfolgeinteressierte
ist www.nexxt-change.
org. Die Möglichkeit sich kennenzulernen,
bietet aber auch
die Deutsche Unternehmerbörse,
die seit 2011 online ist, sagt deren
Chef Jens de Buhr. Dort sind 580
Firmen und 19.400 Kaufinteressenten
registriert. Für Leser von
„unternehmen [!]“ und der SÜD-
WEST PRESSE hat de Buhr ein
Gratis-Angebot: Unter dem Link
www.dub.de/suedwestpresse/
können sie drei Monate kostenlos
inserieren. Danach läuft das
Sonderpaket automatisch aus.
Der Link ist bis Ende Juli 2017
freigeschaltet. [!] KER/KÖ
Aus Fritz & Macziol
wird Axians IT Solutions
Multimedia-Bus
zur Image-Werbung
Eines der namhaftesten Ulmer
Unternehmen wird umbenannt.
Das Ulmer Systemhaus Fritz &
Macziol (800 Mitarbeiter), das
2014 vom französischen Vinci-
Konzern übernommen worden
war, heißt künftig Axians IT Solutions
und ist Teil der Vinci-
Energies-Tochter Axians. Die Ulmer
steuern mehr als die Hälfte
des Axian-Umsatzes von 600 Millionen
Euro bei. Nach dem Weggang
von Co-Firmengründer Heribert
Fritz Ende 2015 und seines
Nachfolgers Oliver Schallhorn
im Juni, führt nun der Chef von
Vinci Energies, Reinhard Schlemmer,
die Geschäfte. [!] KÖ
Auf der Suche nach Auszubildenden
schickt Baden-Württembergs
Hotel- und Gastrobranche einen
multimedial ausgebauten Werbebus
ins Rennen. Der Bus ist Teil
des Nachwuchsprojekts „Wir
Gastfreunde“. Von den 2,14 Millionen
Euro Kosten übernimmt
das Land 1,35 Millionen Euro.
Der Bus soll bis April 2019 Schulen
anfahren. Die Branche leidet
unter Nachwuchsmangel, etwa
die Hälfte der jungen Leute bricht
die Lehre ab. Hintergrund sind
unter anderem unattraktive Arbeitszeiten
und die vergleichsweise
schlechte Bezahlung. Die
Branche beschäftigt 240.000 Mitarbeiter
im Südwesten, davon
sind 6250 Azubis. [!] AMB
5
[spezial] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Ulms bekanntestes Raummodul: die McDonald‘s-Filiale mitten in der Fußgängerzone.
Quadratisch, praktisch, schnell
Ob als Fastfood-Restaurant, Schule, Laden, Büro oder als Wohnung: Der Markt für Raummodule wächst stark.
Immer häufiger gibt es sie als dauerhafte Lösung. Ihre Vorteile sind kurze Bauzeiten und hohe Flexibilität.
Hans-Peter Bochtler steht hinter seiner
langgezogenen Ladentheke. Die Vitrinen
und Regale gegenüber an der Fensterseite
seines Ladens sind gefüllt mit Stempeln,
Gravuren, Pokalen und Schildern. Auf
rund 15 Quadratmetern Fläche lässt sich so
einiges unterbringen. Denn Bochtler steht in
seinem Provisorium in der Ulmer Innenstadt,
einem Container. Für ihn und seine Ehefrau
Annerose Baur-Bochtler war früh klar: Während
der Abbruch- und Neubauzeit ihres
Wohn- und Geschäftshauses im Hafenbad ziehen
sie mit ihrer Firma Ernst Häfele in ein
Containergebäude, und zwar direkt neben der
Baustelle. „Es wären sogar Immobilien in unmittelbarer
Nähe frei gewesen“, erzählt Hans-
Peter Bochtler. Doch deren Vermieter seien
nicht begeistert gewesen, einen Mietvertrag
für zwei Jahre zu schließen. „Auch finanziell
wäre das eine ganz andere Nummer gewesen,
Räume anzumieten und für unsere Zwecke
herzurichten“, sagt Bochtler.
Drei Container beherbergen nun das Geschäft.
Einer steht quer zur Straße, mit Ladentür,
zwei Schaufenstern und Oberlicht, zwei
weitere sind längs dahinter. In einem ist das
Büro untergebracht, im anderen ein Teil der
Produktion und des Lagers. „Den Rest, den wir
früher im Haus hatten – da war ja eine sehr
große Werkstatt – haben wir ausgelagert.
Selbst die Ladenfläche
ist nur ein
Drittel oder ein
Viertel dessen, was
sie vorher war“, beschreibt
der
61-Jährige die Situation.
Doch es gab gute
Gründe, warum
sie sich auf dieses
Provisorium eingelassen
haben.
Verbandschef
Günther Jösch.
Denn das Ehepaar hat zuvor seine Kunden
gefragt, ob sie ihnen auch an einem anderen
6
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[spezial]
Standort die Treue halten würden. Das Ergebnis:
„Wir hätten zu viel Kundenfrequenz verloren“,
sagt Bochtler. „Die Kunden wollen die
Erreichbarkeit am alten Standort, ansonsten
muss man Abstriche machen.“
Die gebe es eh schon aufgrund der Vielzahl
der Baustellen in der gesamten Stadt. „Aber
wir wissen ja, dass es nur eine vorübergehende
Situation ist, da nimmt man die Einschränkungen
für diese Zeit in Kauf“, sagt der Flexograf
und Handwerksmeister. Er würde sich
auf jeden Fall wieder für die Container-Lösung
entscheiden. Denn verlorene Kunden nach
dem Neubau wieder zurück gewinnen zu
müssen, das sei ihm zu riskant.
PLUSPUNKT FLEXIBILITÄT
Von Fällen, wie dem des Ehepaars Bochtler,
profitiert die Container- und Raummodul-
Branche. „Derzeit sind rund rund zwei Millionen
Quadratmeter Bürofläche in Container-
Gebäuden vermietet“, sagt Günter Jösch,
Geschäftsführer des Bundesverbands Bausystem.
Die Spanne reiche „vom Container für
eine zwei- bis dreitägige Veranstaltung bis
zum Interimsgebäude.
Der große Vorteil dieser Module gegenüber
dem konventionellen Bauen ist, „dass es viel
schneller geht“, sagt Jösch. Da man bis zu 60
Prozent der Bauzeit einsparen könne, müsse
man nicht so lange vorfinanzieren. „Weil
beim modularen Bauen die Teile industriell
vorgefertigt sind, hat man auch die Gewissheit,
dass die Qualität sehr gut ist.“ Zudem
seien die Bauherren flexibel, sie könnten die
Gebäude erweitern und auch zurückbauen.
„Mietsysteme sind von außen nicht unbedingt
schön“, gibt Jösch zu. „Aber wenn solche
Container eine Woche lang als Eventbüro bei
Raum für Projekte
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Heime_Unterkünfte_Verwaltungsgebäude
CHS Container Handel - Niederlassung Memmingerberg
Telefon: 08331 - 49 05 385
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7
[spezial] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
dule in der Vergangenheit hatten, seien mittlerweile
vernünftig gelöst.
Zufrieden mit der Unterbringung in Raumcontainern
zeigt sich Ralf Schabel, Direktor
des Illertal-Gymnasiums Vöhringen (IGV),
auch wenn er froh ist, dass diese Zeit nun zu
Ende ist. „Es war etwas beengt, aber man
konnte gut leben.“ Während der Um- und Anbauzeit
am IGV waren nicht nur Klassenzimmer
in Containern untergebracht, sondern
auch Sekretariat, Verwaltung und Lehrerzimmer.
„Wir hatten anfangs etwas Akkustikprobleme“,
sagt Schabel. Doch die lösten sich
buchstäblich auf, nachdem Deckenmodule
angebracht worden waren.
Für ihn erstaunlich war, wie schnell das Containergebäude
aufgebaut war, in rund eineinhalb
Tagen stand der Rohbau, auch die Ausstattung
mit Boden, Heizung, Strom, Internet
und allem, was dazu gehört, sei schnell gegangen.
Er könne anderen Schulchefs, die vor einer
großen Baumaßnahme stehen, nur empfehlen:
„Zieht komplett in so ein Containerdorf
und lasst die Schule den Bauleuten.“ So wäre
man weg von Schmutz, Lärm und anderen
Einschränkungen. Mittlerweile sind die Containergebäude
vom IGV abgenabelt und gehen
„in die Zweitverwertung“, wie Schabel
sagt, unter anderem zur Realschule Neu-Ulm.
Hans-Peter Bochtler in seinem Laden im Container: Er will für seine Kunden erreichbar bleiben.
einer Veranstaltung stehen, dann später woanders,
dann liege der Fokus mehr auf der Innenausstattung;
auf dem, was wirklich benötigt
werde: Außen strapazierfähig, innen eine
vernünftige Beplankung, Elektroanschluss,
Heizung, Duschen, W-Lan oder anderes mehr.
Probleme der Bauphysik, wie Schallschutz,
Lärmschutz, Wärmeisolierung oder Brandschutz,
die Containerbauten oder Raummo-
MEHR NUTZFLÄCHE
Neben solchen Standardlösungen wächst
auch der Markt für individuelle Raummodul-
Konzepte. Solche individuell erstellten Bauten
können eine Fassade bekommen, so dass
sie sich nicht von konventionellen Gebäuden
unterscheiden, erläutert Jösch. Diese stehen
25, 30 Jahre und länger. Preislich würden sich
solche Module kaum von herkömmlichen
Häusern unterscheiden. Aber wegen der kürzeren
Bauzeit könne man diese Gebäude
schneller vermieten – und wegen der dünnerer
Wänden verfügten sie über eine größere
Nutzfläche. Die Innenausstattung sei bei beiden
Systemen gleich. Vor allem immer mehr
größere Investoren wie Wohnbaugesellschaften
oder auch die öffentliche Hand zeigten
BÜROS, WOHNUNTERKÜNFTE,
SCHULEN, KINDERGÄRTEN
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8
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[spezial]
Interesse am modularen Bauen. Ein weiterer
Vorteil: Man plant einmal das Konzept, setzt
es an mehreren Standorten um und senkt so
Kosten.
FASTFOOD IM QUADER
Die in Ulm wohl bekannteste und wegen ihrer
Platzierung zumindest in der Bevölkerung
umstrittenste Modulbau-Lösung für ein Bauprojekt
steht als grauer, zweistöckiger Quader
mitten in der Fußgängerzone in der Bahnhofstraße:
Das Schnellimbiss-Restaurant dort
hätte eigentlich schon in diesem Herbst wieder
zurückgebaut werden sollen und in das
Großprojekt Sedelhöfe einziehen sollen.
Doch dessen Bau geht jetzt erst richtig los. Daher
müssen Mitarbeiter, Unternehmen und
die Ulmer mit der Übergangslösung noch einige
Jahre zurechtkommen. „Es ist alles ein
bisschen enger als normal, aber von den Arbeitsabläufen
funktioniert es“, sagt Gerhard
Schmid, Chef von McDonald’s Ulm. „Wir sind
halt mit den Sitzplätzen eingeschränkt.“
Auch zu den Toiletten geht es nicht ganz so
einfach wie sonst in einem Restaurant üblich:
Der Weg führt außen ums Gebäude herum
und eine Stahltreppe hoch. Oben muss man
50 Cent bereithalten für den Eintritt, geschuldet
dem öffentlichen Zugang. Dafür gibt es
einen im Restaurant einlösbaren Bon im gleichen
Wert.
In Ulm sei man relativ schnell zu dem Entschluss
gekommen, dort in Modulbauweise
Ersatz für das während der Bauphase wegfallen
de Restaurant in Bahnhofsnähe zu schaffen,
sagt Alfonso Sanchez. Im Regionalen Service
Center der Fast-Foodkette in München betreut
er solche Projekte. Der US-Konzern betreibt
seine Restaurants nicht nur in herkömmlichen
Gebäuden, sondern auch in Modul-Leichtbauweise
oder in Containern. Die Lösung für Ulm
sei die einfachste Variante gewesen. Entsprechende
Pläne habe es bereits gegeben. Ob der
Bau allerdings genauso ausge führt worden wäre,
wenn man von vornherein gewusst hätte,
dass sich das Sedelhöfe-Projekt dermaßen verzögert,
hält er für frag lich, eventuell hätte man
dann doch auf die stabileren Container zurück
gegriffen. Schließlich müsse unter anderem
der Untergrund eine sehr schwere Küche tragen.
Das sei nun nicht die optimale Lösung,
aber immer noch gut genug als Übergangslösung.
[!]
WERNER GALLBRONNER
Im Trockenbau
vorproduziert
Container, Raumzellen, Raummodule,
modulares Bauen, vorgefertigte Raumsysteme
und Modulbauweise – alle
diese Begriffe stehen für industriell
und dennoch häufig individuell hergestellte
Raumeinheiten. Die Basis bilden
zumeist selbsttragende kubische
Stahlrahmenkonstruktionen, die in Fertigungswerken
im Trockenbauverfahren
hergestellt werden und vor Ort zu
beliebig großen Gebäuden kombiniert
werden können.
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9
10
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[titelthema]
Vorfahrt für den
Bus der Zukunft
Die Mannschaft von Daimler-Bus-Chef Hartmut Schick ersinnt komplett neue
Mobilitätskonzepte. In ihren Nahverkehrssystemen weiß jeder Bus, wo der
andere steckt. Die High-Tech im Innern macht die Fahrt obendrein sicherer,
geschmeidig – und die Fahrzeuge zu rollenden Hochleistungsrechnern.
Sie haben den Busführerschein. Was fasziniert Sie
am Busfahren?
Man fährt auf der Landstraße mit Tempo 80 Kilometer,
es ist sehr komfortabel. Durch die großen Spiegel kann
ich meine Position auf der Straße genau einschätzen.
Spannend ist, dass man sehr weit vorne sitzt. Das heißt,
du lenkst im Kreisverkehr erst, wenn du mitten drin
bist. Busfahren macht mir Spaß. Gleichzeitig ist es mir
wichtig, ein Gefühl für die Produkte zu bekommen.
Wann sind Sie zum letzten Mal Bus gefahren?
Im März. Da habe ich meine Mutter im Schwarzwald
abgeholt. Wir sind weiter ins Murgtal. Lustig war es, als
wir auf einem Busrastplatz angehalten haben. Nebenan
kamen 60 Leute aus dem Bus, während ich nur mit
meiner Mutter aussteige.
Auch bei den Bussen geht der Trend zum autonomen
Fahren. Sie haben kürzlich in Amsterdam ihren
„Future Bus“ mit dem „City Pilot“ vorgestellt …
Der Future Bus mit dem „City Pilot“ ist ein teilautonomer
Bus. Das heißt, der Fahrer muss am Steuer sitzen
und jederzeit bereit sein, einzugreifen. Bis wir damit in
Serie gehen, werden mindestens fünf Jahre vergehen.
Daimler beschäftigt sich schon seit längerem mit
dem Thema teilautonomes Fahren.
Das stimmt. Schon vor drei Jahren gab es die Fahrt der
S-Klasse von Mannheim nach Pforzheim, angelehnt an
Berta Benz‘ erste Fahrt. Vor zwei Jahren haben wir einen
autonomen Truck, den Future Bus 2025 mit „Highway
Pilot“-System, vorgestellt. In den USA testen wir seit
dem vergangenen Jahr mit dem Freightliner Inspiration
Truck den ersten autonom fahrenden Lkw weltweit
mit Straßenzulassung. Seit Oktober 2015 testen wir
den Actros mit „Highway Pilot“ auch auf öffentlichen
Straßen.
Welchen Ansatz gibt es da in der Bussparte?
Wir setzen auf eine Anwendung, die möglichst schnell
zum Einsatz kommen kann. Im Stadtbus haben wir uns
jedoch für ein BRT-System entschieden, also ein Bus-
Rapid-Transit-System. Bei diesem ist eine Spur für den
Bus reserviert.
Was kann der teilautonome Bus besser als ein herkömmlicher?
Unser Fahrzeug hält auf 20 Zentimeter exakt die Spur.
Möglich wird das durch verschiedene Systeme wie
Fernradar, Nahradar, GPS und 3D-Kameras. Außerdem
fährt der City Pilot für autonomes Fahren Haltestellen
exakt an. Dadurch wird der Busfahrer entlastet und
kann sich darauf konzentrieren, das Umfeld zu beobachten.
Das Fahrzeug ist mit 14 Kameras ausgestattet,
die die Umgebung erfassen und so beispielsweise erkennen,
wenn sich ein Kind auf die Fahrbahn bewegt.
Vor Hindernissen bremst der Bus selbstständig ab. Dennoch
wird die nächsten zehn, zwanzig Jahre immer ein
Fahrer mit von der Partie sein.
Was bringen all diese neuen Technologien?
Vor allem mehr Sicherheit, aber die Busfahrten werden
zudem effizienter. Beispielsweise kommuniziert das
Fahrzeug mit Ampeln, reduziert die Geschwindigkeit
oder beschleunigt entsprechend sanft, nutzt grüne
Wellen und verbraucht weniger Kraftstoff. Auch der
Komfort für Fahrgäste ist größer.
Funktioniert so ein Konzept auch im Ausland? Dort
spielen Ampeln oft eine untergeordnete Rolle …
Zur Person
Hartmut Schick ist
seit 2009 Vorsitzender
der Geschäftsführung
der Evobus
GmbH und verantwortet
das weltweite
Busgeschäft des
Daimler-Konzerns.
Nach dem Studium
des Maschinenbaus
stieg er 1986 in der
Zentralen Forschung
ein. Er bewies sich
auf einer Vielzahl von
Positionen, baute unter
anderem 1997 das
Mercedes-Benz Werk
in Juiz de Fora/Brasilien
auf. Schick ist
verheiratet und hat
zwei Kinder (26 und
27 Jahre). Er entspannt
sich beim
Joggen, drei Mal die
Woche läuft er zehn
Kilometer. Am Wochenende
kauft er ein
und kocht für die Familie.
Dazu steht er
samstagnachmittags
in der Küche, nebenher
läuft die Fußball-
Bundesliga, vor allem
die Spiele des FC
Bayern München.
Spaß am Busfahren: Hartmut Schick ist seit 2009 Evobus-Chef und leitet das weltweite Daimler-Busgeschäft.
11
[titelthema] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Genau. Es können deutlich mehr Fahrgäste transportiert
werden und die Fahrpläne sind verlässlicher.
Wie unterstützen Sie die Einführung solcher Systeme?
Wir haben ein eigenes Team für Verkehrsplanung, die
auf Städte zugeht. Das Team analysiert Verkehrswege,
beleuchtet Fahrpläne und schlägt vor auf welchen Strecken
sich eine freigeräumte Busspur lohnen würde.
Wo gibt es solche Beispiele in der Nähe?
Straßburg ist eine historische, zugebaute Stadt. Trotzdem
hat man es dort geschafft, eine Strecke frei zu räumen,
auf der Busse verkehren. Natürlich sind auch
Mischformen möglich. Dass wir beispielsweise von
Neu-Ulm nach Ulm nicht dauerhaft eine komplette
Spur für Busse freiräumen, ist klar. Aber auf Teilstrecken
wäre das denkbar. Geht es an die konkrete Städteplanung
übergeben wir das Zepter natürlich an die
Städte. Wir wollen mit dieser Service-Leistung zum
Nachdenken anregen. Bestenfalls, um dort später ein
solches System einzuführen. Auch in Ludwigsburg
sind wir im Gespräch.
Wie schnell lässt sich so ein System umsetzen?
Innerhalb von drei bis vier Jahren, je nach Größe des
Projekts. Bei einer U-Bahn dauert das mindestens zehn
Jahre.
Busspuren freigeben für Elektro-Autos,
um deren Absatz
anzukurbeln? Nein danke!
Das würde die Vorteile von so
genannten Bus-Rapid-Transit-Systemen
zunichte machen,
sagt Hartmut Schick.
Zuerst einmal muss der politische Wille zum Aufbau
eines BRT-Systems vorhanden sein. Brasilien ist da mit
gutem Beispiel vorangegangen. In neun von zwölf
Städten, in denen die Fußball-WM ausgetragen wurde,
gibt es bereits BRT-Systeme. In Rio ist die gesamte Stadt
durchzogen. Menschen, die zuvor über anderthalb
Stunden zur Arbeit gebraucht haben, schaffen es heute
in weniger als 60 Minuten. Wenn der Wille da ist und
die Verkehrsinfrastruktur angepasst wird, funktioniert
solch ein BRT-System.
Was halten Sie davon, dass Politiker als Kaufanreiz
für E-Autos Busspuren freigeben wollen?
Das ist nicht sinnvoll und behindert die Busse. Diese
halten an oder bremsen scharf ab – wie im normalen
Verkehr. Unter solchen Umständen enge Taktzeiten
einzuhalten, ist unmöglich. An Haltestellen in Istanbul
etwa fährt morgens alle 20 Sekunden ein Bus ab.
750.000 Passagiere werden dort täglich vom Flughafen
in die Stadt transportiert. Würden dort Autos auf den
Busspuren mitfahren, wäre das nicht machbar.
Und was kostet es?
Für Bangkok hat ein unabhängiges Planungsinstitut
errechnet, man könne für gleiche Kosten entweder 426
Kilometer BRT-Linie oder sieben Kilometer U-Bahn
bauen. Auch im Betrieb ist BRT deutlich günstiger. Im
Jahr 2025 wird es 37 Städte mit mehr als 10 Millionen
Einwohnern geben. Experten erwarten zudem, dass im
Jahr 2050 Megastädte existieren werden, die heute
noch nicht einmal im Bau sind. Das ist eine riesige
Chance. Denn bei der Planung dieser Städte, können
wir BRT-Systeme von Anfang an berücksichtigen.
Wann kommt das teilautonome Fahren in den Reisebussen
an?
Schon heute nutzen viele Kunden und Fahrer einen
Bremsassistenten, der auf Hindernisse reagiert. Ebenso
warnt der Bus mittels Sitzimpuls beim Verlassen der
Spur. Viele Unfälle passieren, weil Fahrzeuge aus der
Spur geraten. Dafür gibt es viele Gründe, angefangen
bei übermüdeten Fahrern. Was wir heute schon haben,
sind Assistenten, die den Abstand und die Geschwindigkeit
halten. Ziel aller kleinen Helfer ist es, den Fahrer
zu entlasten. Mit dem bei den Daimler Lkws angesprochenen
„Highway Pilot“ wird in unseren Bussen
dann auch aktives Spurhalten möglich.
Das klingt nach einem riesigen Effizienzpotenzial
für Busunternehmen.
Im Mai gab es einen tödlichen Unfall mit einem
Tesla-Auto. Besteht die Gefahr, dass die Konzentra-
12
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[titelthema]
tion bei Fahrern in teilautonomen Fahrzeugen
sinkt?
Wir müssen die Fahrer schulen, ihnen klar machen,
dass sie trotz technischer Hilfen für das Fahrzeug verantwortlich
sind. Ich kann nicht für die Konkurrenz
sprechen, wir entwickeln das sehr sorgfältig. Bevor wir
damit in Serie gehen, müssen aber auch gesetzliche
Rahmenbedingungen feststehen. Meiner Meinung
nach wird es im öffentlichen Nah- und Fernverkehr
auch zukünftig Fahrer geben.
An welchen Stellen ist die Technologie noch nicht
ausgereift?
Die benötigte Rechenleistung in teilautonomen Bussen
ist enorm. Kameras, Radar- und GPS-Systeme produzieren
jede Menge Daten. Außerdem vergleicht der
Bus Bilder vergangener Fahrten mit aktuellen Gegebenheiten.
Eine neue Baustelle wird sofort an das System
gemeldet, sodass der nächste Bus Bescheid weiß.
Für diese Rechenleistung sind leistungsstarke Computer
nötig. Deren Leistung und Analysefähigkeit gilt es
zu verbessern, um auf die komplexen Situationen im
Straßenverkehr richtig zu reagieren.
Erfreulich: Das Geschäft mit
Reisebussen läuft gut. Für die
Ulmer Traditionsmarke Setra
dürfte 2016 das beste Jahr ihrer
Geschichte werden.
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Was haben Sie auf der IAA präsentiert?
Neben dem „City Pilot“ war das zweite große Thema
unsere Reisebusmarke Setra. 2016 wird wahrscheinlich
das beste Jahr in der Markenhistorie werden. Im
Reisebussegment laufen die Modellreihen Comfort-
Class und Top-Class sehr gut. Außerdem haben wir eiwww.usm.com
13
[titelthema] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Die Modellreihe Top-Class
deckt das Luxussegment ab.
Jetzt gibt es einen Bus mit nur
zwei Stuhlreihen. „Ähnlich
der Business-Class im Flugzeug“,
sagt Hartmut Schick.
nen neuen Überlandbus mit Niedrigflurboden. Menschen
mit körperlichen Einschränkungen können
auch auf dem Land vorne ebenerdig einsteigen. Die
Nachfrage nach dem Low-Entry-Modell ist sehr gut, gerade
in Deutschland. In der Top-Class haben wir unsere
eins plus eins Bestuhlung vorgestellt.
Wie sieht das aus?
Ein Bus mit nur zwei Sitzreihen. Ähnlich der Business-
Class im Flugzeug. Fahrgäste können die Sitze zur Seite
drehen oder den Blick durch das Panoramadach
genießen. Zwei Kunden
haben diesen Bus schon gekauft.
Wie wichtig ist das Thema alternative
Antriebe?
Das Interesse an alternativen Antrieben
steigt spürbar. Unser neuer
Gasbus stößt zehn Prozent weniger
CO 2
aus als sein Vorgänger. In Augsburg
laufen diese Gasbusse fast CO 2
neutral, weil Biogas
getankt wird. Trotzdem sind wir sicher, dass Dieselbusse
die nächsten 15 Jahre weiter nachgefragt werden.
Wie sieht hier die Entwicklung aus?
Die großen Motoren für die Reisebusse oder Gelenkzüge
konnten wir nochmals verbessern. Mit der Einführung
der saubersten Abgasnorm Euro 6 haben wir über
8,5 Prozent Kraftstoff eingespart. Mit Veränderungen
an Einspritzdruck und Einspritzdüsen sparen wir zukünftig
nochmal 2,5 Prozent Kraftstoff ein. Wir bleiben
Luxusbus
mit zwei
Sitzreihen
und großem
Panorama
an dem Thema dran, auch im Hinblick auf neue Gesetze
aus Brüssel. Unser Erfolg bei Setra- und Mercedes-
Reisebussen rührt nicht zuletzt daher, dass wir mit
Abstand die beste CO 2
-Bilanz liefern. Für den Betreiber
ist das bares Geld.
Welche Technologien sind noch relevant?
In der Euro-5-Welt hatten wir bereits einen Hybridbus,
sowie die dritte Generation Brennstoffzellen-Busse.
Schnell hat sich herausgestellt, dass Hybridbusse mit
spezifischen Batterien nicht wirtschaftlich
betrieben werde können.
Daher haben wir entschieden,
keine Prototypen mehr zu bauen,
sondern einen Serien-Elektrobus
zu entwickeln. Dieser wird 2018
auf den Markt kommen.
Worauf kommt es an, damit sich
Elektrobusse durchsetzen?
Auf die technische Ausstattung
des Busses und die Wirtschaftlichkeit. Unser Ziel ist es,
die Kosten im gesamten Lebenszyklus auf das Niveau
der Diesel-Fahrzeuge zu bringen. Der Anschaffungspreis
wird höher sein, dafür fällt mangels Getriebe und
Motor ein geringerer Wartungsaufwand an. Damit die
Gesamtkosten über zehn, zwölf Jahre in der Größenordnung
der Diesel-Fahrzeuge bleiben, kaufen wir mit
den Pkw-Kollegen von Daimler Batterien ein.
Was verändert sich durch die E-Mobilität im Stadtbusverkehr?
14
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[titelthema]
Die Tanks der heutigen Dieselbusse sind eigentlich zu
groß. Der Sprit reicht für zwei Tage und der Bus schleppt
viel Gewicht mit. Bei Elektrobussen hingegen müssen
wir im Vorfeld alles genau analysieren. Wie lang ist die
Strecke, wie viele Fahrgäste sind zu erwarten? Auf dieser
Grundlage empfehlen wir eine Lade-Infrastruktur.
Die Frage ist: Sollen die Busse nur im Depot geladen
werden oder soll es Ladekapazitäten auf der Strecke
geben. Wir glauben, dass sich die Batteriekapazitäten
von 2020 bis 2025 verdreifachen werden. Heute kommt
ein Elektrobus selbst unter ungünstigsten Bedingungen
– also im eiskalten Winter oder im heißen Sommer
– 100 Kilometern weit. Bis zum Jahr 2025 kann die
Reichweite auf bis zu 300 Kilometer steigen.
Was bedeutet das für Verkehrsbetriebe?
Stellt ein Verkehrsbetrieb seine Flotte von 200 Fahrzeugen
um, kann er in der ersten Generation 20 Prozent
der Strecken mit Depotladung abdecken. Nun die ganze
Stadt mit Ladestationen zu übersäen, wäre nicht
sinnvoll. Wenn Kunden ihre Flotten sukzessive umstellen,
kommen später Batterien mit hoher Kapazität,
die Ladestationen ersetzen. Unser Ansatz ist heute ein
anderer. Wir sprechen mit Kunden über das Gesamtsystem.
Daher wird es immer wichtiger, alle Fahrzeuge
zu vernetzen. Dadurch wissen wir genau, in welchem
Einsatzspektrum sich welches Fahrzeug bewegt.
Wie sehen Sie den Standort Neu-Ulm?
Ich spreche hier immer gern von einer Manufaktur.
Wir haben die traditionsreiche Marke Setra ganz oben
positioniert. Mercedes-Benz ist der klassische Stadtbus
im kommerziellen Betrieb. Setra definiert die Spitze
des Premium-Busbaus. Um dieses Niveau auch künftig
zu halten, brauchen wir erstklassig ausgebildete Mitarbeiter.
Und das nicht nur in der Entwicklung, Produktion
und im Vertrieb, sondern auch im Bereich Kundensonderwünsche.
Wie viele solcher Sonderwünsche gibt es?
Pro Bus sind das bis zu 150. Da müssen Entwicklung,
Einkauf, Logistik, Vertrieb und Produktion Hand in
Hand arbeiten. Deshalb ist es auch sinnvoll, alles an
einem Standort zu behalten. Wenn wir 10 Sonderbusse
für einen Kunden bauen, helfen die kurzen Wege hier
in Neu-Ulm.
Wie lange dauert es vom ersten Kundengespräch
zum fertigen Bus?
Die Beratung dauert mehrere Tage, der gesamte Vorgang
zwei bis drei Monate. In unserem Designcenter
können Kunden Stoffe aussuchen oder Sitzkonfigurationen
ausprobieren. Die Kollegen vom Maybach-Kundencenter
in Sindelfingen hatten sich dieses Konzept
bei uns abgeschaut.
Im Elektro-Zeitalter wird es
wichtig fürVerkehrsbetriebe,
die Fahrzeuge zu vernetzen:
„Wir sprechen mit unseren
Kunden über Gesamtsysteme“,
sagt Hartmut Schick.
15
[titelthema] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Hartmut Schick zeigt seinen Führerschein. Er darf alles fahren, im „Future Bus“ (rechts) saß er aber noch nicht am Steuer.
Marktführer
in Westeuropa
Die Evobus GmbH (Stuttgart) ist die
größte europäische Tochtergesellschaft
der Daimler AG. Sie bildet den zentralen
Teil der Sparte Daimler Buses mit den
Marken Mercedes-Benz und Setra (früher
Kässbohrer). Daimler Buses steigerte
im ersten Halbjahr den Umsatz um 2 Prozent
auf 2 Milliarden Euro. Das Ergebnis
vor Steuern und Zinsen kletterte um 40
Prozent auf 127 Millionen Euro. Der Absatz
von Bussen und Fahrgestellen sank
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um
10 Prozent auf 11.776 Einheiten. Während
das so genannte Komplettbusgeschäft in
Westeuropa gut läuft, belastet Daimler
Buses der schrumpfende Markt in Lateinund
Südamerika. Dort sowie für die Märkte
in Afrika und Asien stellt Daimler Fahrgestelle
her. Die Aufbauten übernehmen
lokale Anbieter. Auch der Markt in der
Türkei schwächelt. Die Arbeit im dortigen
Werk laufe trotz der politischen Situation
normal, sagt Evobus-Chef Hartmut
Schick. Drei Viertel der Produktion in der
Türkei gehen in den Export nach Westeuropa.
Dort ist Daimler Buses Marktführer.
Nach Mitarbeitern größter Standort ist
Neu-Ulm (3700). Hier sind das Kompetenz
center Lackierung, das Entwicklungszentrum
für Hochbodenfahrzeuge und
das Designcenter für alle Baureihen. In
Neu-Ulm werden überwiegend Reise- und
Überlandbusse hergestellt. Derzeit ist der
Standort voll ausgelastet. 2016 werden
hier 2600 Einheiten gefertigt, 100 mehr
als 2015. Das Werk Mannheim (3500 Mitarbeiter)
ist Kompetenzcenter für Rohbau
und Entwicklungszentrum für Niederflurfahrzeuge.
Insgesamt beschäftigt
Daimler Buses 17.600 Mitarbeiter. AMB
Wie verändert sich diese Beratung?
Wir haben ständig neue Ideen: Zukünftig sollen Kunden
eine Brille aufsetzen können, sich virtuell durch
den Bus bewegen und zum Beispiel verschiedene Sitzfarben
testen. Gerade Reisebuskunden, oft sind das die
Firmenchefs, wollen anfassen, sehen, spüren. Manche
kommen zum Abholen ihres neuen Busses mit der gesamten
Mannschaft und Gästen an. Der Bus wird zur
Übergabe verhüllt, das zelebrieren wir mit den Kunden.
Beispielweise darf das Enkelkind des Chefs die
Plane abziehen.
Sie sagten es gibt pro Bus bis zu 150 Sonderwünsche.
Wie kann so etwas aussehen?
Das fängt beim Außendesign an. Solche Lackierungen
können bis zu mehreren 10.000 Euro kosten. Wir haben
zudem eine hohe Kompetenz in punkto Folienbeklebung
und Brush-Technologie. Im Innenraum gibt es
unterschiedlichste Sitzkonfigurationen. Angefangen
beim Sitzabstand über das Material bis hin zur Verstellbarkeit.
Natürlich auch Aggregate, Elektrikumfänge
und Verkleidungen. Wir sind übrigens der einzige Bushersteller
mit eigener Sitzfertigung. Wir können sogar
von uns behaupten, der größte Bussitzhersteller in Europa
zu sein.
Welche Wünsche bestehen sonst noch?
Busunternehmer wollen oft bestimmen, wie ihr Fahrer-Arbeitsplatz
aussieht. Aber es ist alles personalisierbar,
egal ob Gepäckablage oder Kühlschränke. Bordküchen
sind ebenfalls ein großer Posten. Jede Küche wird
von unseren Schreinern sonderangefertigt.
Was für Entwicklungen erwarten Sie?
Kunden haben viele Ideen, das belebt unser Geschäft.
Ich erwarte, dass es künftig in vielen Bussen Wlan geben
wird, zudem bessere Sicherheitstechnologien. Diese
werden von den Kunden nachgefragt. Sie locken
Fahrgäste mit moderner Sicherheitstechnik.
Stichwort Sicherheit: Bisher waren Beckengurte
der Standard. Wird sich das ändern?
Viele Kunden bestellen die serienmäßigen Zweipunktgurte,
die bei einem Überschlag die höchstmögliche
16
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[titelthema]
Sicherheit gewährleisten. In einigen Märkten sind allerdings
Dreipunktgurte vorgeschrieben, beispielsweise
in Skandinavien. Insgesamt fahren Busse heute zwar
weniger schnell, trotzdem ist ein Dreipunktgurt durchaus
empfehlenswert.
Was kostet so ein Reisebus?
Preise geben wir ungern heraus. Das Spektrum ist riesig.
Beginnend beim Tourismo, der in der Türkei gebaut
wird und von dem wir vergangenes Jahr 2000 Einheiten
verkauft haben. Bis hin zum Top-Class Doppelstock-Bus.
Was für Kosten kommen während des Lebenszyklus
dazu?
Die Hälfte der Lebenszykluskosten sind Fahrerkosten.
Daher ist es wesentlich, ob sie eine Fahrt mit einem
oder zwei Fahrern machen können. Die Anschaffungskosten
machen rund 20 Prozent aus. Der Rest verteilt
sich auf Kraftstoff, Wartung, Versicherung etc. Meist
fährt ein Bus etwa 20 Jahre in unterschiedlichen Anwendungen.
Fernbusse allerdings haben nach drei Jahren
schon eine Million Kilometer auf dem Buckel. Ein
solches Exemplar wird in seinem zweiten Leben bei
einem Betreiber eingesetzt, der kürzere Fahrten macht.
Im Büro in Neu-Ulm: Hartmut
Schick im Gespräch mit
Karen Emler, Ressortleiterin
Wirtschaft der SÜDWEST
PRESSE, und Alexander Bögelein,
dem Redaktionsleiter
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Gebrauchtwagen-Handel. Heute gibt es eine Plattform
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Bus benötigen. Oder es sind Betreiber, die Fahrzeuge
nur für Wochenendfahrten benötigen und dafür
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17
[titelthema] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Die Produktion in Neu-Ulm
gleicht einer Manufaktur.
„Wir sind der einzige Hersteller,
der noch in Deutschland
fertigt“, hebt der Daimler-
Bus-Chef hervor.
Sie haben Ihre Zentrale von Kirchheim/Teck nach
Neu-Ulm verlegt. Was war der Grund?
Über die Jahre haben sich alle wesentlichen Zentralfunktionen
in Neu-Ulm oder Mannheim angesiedelt.
Weil wir zusätzliche Büroräume in Neu-Ulm und
Mannheim hatten, haben wir uns entschieden, diese zu
nutzen, anstatt woanders weiterhin Flächen anzumieten.
Am Ende mussten nur noch 90 Mitarbeiter umziehen
– nach Neu-Ulm und nach Mannheim.
Die IG Metall hatte Sorge, dass
Mannheim nun gegenüber Neu-
Ulm benachteiligt wird.
Das Argument, dass einer, der in
Neu-Ulm sitzt, gegen Mannheim
ist, oder der in Mannheim sitzt, gegen
Neu-Ulm ist, hat sich nach 20
Jahren EvoBus entkräftet. Wir sind
ein Team, eine Evobus.
Was schätzen Sie am Standort
Neu-Ulm und welche Perspektiven gibt es?
Wir haben die Marke Setra stets gepflegt und werden
das künftig weiter tun. Deshalb investieren wir in den
Standort. Momentan bauen wir die Montage um und
werden dadurch deutlich effizienter. Wir wechseln von
einer Zwei-Linien-Fertigung auf die Ein-Linien-Fertigung.
Dafür nehmen wir viel Geld in die Hand. Denn
wir wollen auch in Zukunft in Neu-Ulm Busse bauen.
Wir
investieren in
die Montage
in Neu-Ulm
viel Geld
Inzwischen sind wir der einzige Hersteller, der noch in
Deutschland fertigt.
Wie sieht es beim Personal aus?
Wir werden weiterhin junge Leute einstellen und weiterbilden.
Denn Qualifizierung ist das A und O. Vor
dem Hintergrund der Digitalisierung, der alternativen
Antriebe, des autonomen Fahrens und der vernetzten
Busse ergeben sich neue Anforderungsprofile, die wir
in unserer Ausbildung berücksichtigen müssen. Ich
denke es ist wichtig, gerade in guten
Jahren, also jetzt, darüber
nachzudenken, wie es weitergehen
soll und wie der nächste Effizienzsprung
aussehen könnte.
Sie waren früher Kommunikationschef
bei Daimler. Wie hilft
Ihnen diese Erfahrung in Ihrem
jetzigen Job als Bus-Chef?
Die Kommunikation war hochspannend
für mich. Ich habe gelernt, andere Seiten zu
verstehen und zu schätzen. Rückblickend habe ich damals
viel für meinen heutigen Job gelernt, sowohl
durch die externe als auch durch die interne Kommunikation.
Welche Lehren haben Sie daraus gezogen?
Ich habe mir damals viele Gedanken gemacht, wie wir
18
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[titelthema]
Online ausgesucht
Im Geschäft abgeholt
Mehr
Umsatz.
Jetzt.
für unsere Mitarbeiter glaubwürdig kommunizieren
können. Deshalb sind eine enge Zusammenarbeit und
ein Umgang auf Augenhöhe wichtig. Gleichzeitig weiß
ich inzwischen, wie ich klar und einfach formuliere.
Auch ein Kommunikationsthema und ebenso wichtig
ist meiner Meinung nach Mitbestimmung. Denn wenn
wir im Aufsichtsrat etwas mit Zustimmung beschließen,
gehen wir geschlossen in eine Richtung. Mit einer
sauberen Basis und einem klaren Verständnis, welche
Strategie wir verfolgen – die Geschäftsführung und die
Arbeitnehmervertreter.
Die Stimmung zwischen Betriebsrat und Vorstand
scheint bei Daimler nach außen meist positiv zu
sein.
Es gibt öfters sehr unterschiedliche Meinungen. Es ist
wichtig und notwendig, das transparent auszudiskutieren.
Und natürlich muss jede Seite auch kompromissbereit
sein. Aber wenn wir eine Linie festlegen,
gehen wir zusammen. Das ist das Schöne bei Daimler.
Wie reisen Sie denn am liebsten?
Ich bin beruflich so viel im Flugzeug unterwegs, so dass
ich im Urlaub keinen Flieger sehen will. Meine Frau
und ich hatten vor kurzem unseren 30-jährigen Hochzeitstag.
Daher sind wir unsere damalige Hochzeitsreise
nachgefahren. Dieses Mal ohne Zelt und ohne VW-
Golf – und auch nicht mit dem Bus, sondern mit einem
sehr schönen Mercedes-Cabrio.
Früher war Hartmut Schick
Kommunikationschef des
Konzerns. „Ich weiß inzwischen,
wie ich klar und einfach
formuliere.“
DAS INTERVIEW FÜHRTEN
KAREN EMLER,
LEITERIN DER WIRT-
SCHAFTSREDAKTION
DER SÜDWEST PRESSE,
UND ALEXANDER BÖGELEIN,
REDAKTIONSLEITER
UNTERNEHMEN [!]
DOKUMENTATION:
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[namen & nachrichten] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Kleemann
erweitert
im Stauferpark
Das Göppinger Unternehmen
Kleemann expandiert im Stauferpark.
Der Mittelständler
kauft den dortigen Messeplatz,
die Werfthalle und weitere Flächen
in einer Größe von insgesamt
5,5 Hektar. Geschätzter
Kaufpreis: rund 3,3 Millionen
Euro. Zudem will Kleemann das
benachbarte Gelände des Sonnenschirmherstellers
Lambert
erwerben. Der Hintergrund:
Kleemann baut mobile Brechund
Siebanlagen für die Naturstein-
und Recyclingindustrie
und wächst stark. Das Unternehmen
gehört zur Wirtgen-
Gruppe (Windhagen/Rheinland
Pfalz) und beschäftigt in Göppingen
500 Mitarbeiter.
Vaude baut neue
Fertigungshalle
am Stammsitz
Der Outdoor- und Wintersport-
Ausrüster Vaude aus Tettnang-
Obereisenbach (Bodenseekreis)
investiert in eine neue Produktionshalle
am Stammsitz zwei
Millionen Euro. Bis Mitte Dezember
sollen die Bauarbeiten
abgeschlossen sein, im Januar
soll die Produktion starten. Die
2000 Quadratmeter große Halle
ist komplett aus Vorarlberger
Weißtanne gefertigt. Das Familienunternehmen
Vaude gehört
in Sachen Nachhaltigkeit zu
den Pionieren in der Wirtschaft.
Sein Jahresumsatz wird auf 100
Millionen Euro geschätzt.
ZF beteiligt
sich an
Software-Firma
Hochhaus-Ellipse für
750 Schuler-Ingenieure
Das Ingenieurs- und Technologiezentrum
des Göppinger Pressenbauers
Schuler nimmt Gestalt
an. Die Bauarbeiten für den
rund 54 Meter Turm liegen im
Zeitplan. Vorstandschef Stefan
Klebert sieht in dem „Schuler
Innovation Tower“ einen Meilenstein.
Das Gebäude ist mit 40
Millionen Euro die größte Einzelinvestition
in der 176-jährigen
Firmengeschichte. Das neue
Engineering- und Technologie-
Center wird auf zwölf Geschossen
Platz für 750 Beschäftigte
bieten, die im kommenden Jahr
einziehen werden. Schuler ist
Weltmarktführer in der Umformtechnik
und erzielte zuletzt
mit weltweit 6800 Mitarbeitern
einen Jahresumsatz von
1,2 Milliarden Euro. JOA
Die ZF Friedrichshafen AG hat
40 Prozent der Anteile der Softwarefirma
Double Slash erworben.
Das Unternehmen ist ebenfalls
in Friedrichshafen ansässig
und beschäftigt 100 Mitarbeiter.
Mit der Beteiligung will ZF das
Produktdaten-Management
und die digitalen Prozesse im
Konzern voranbringen. „Mit
Double Slash haben wir einen
überaus erfahrenen Partner im
Bereich Fahrzeugvernetzung
gewonnen. Durch die Zusammenarbeit
versprechen wir uns
spannende neue Lösungen“,
sagt der ZF-Vorstandsvorsitzende
Stefan Sommer.
Ulmer Kanzlei
Horn feiert
Jubiläum
Die Unternehmensberatung
Horn gehört mit knapp 70 Mitarbeitern
zu den großen Kanzleien
in Ulm und feiert ihr
50-jähriges Bestehen. Das Team
betreut mehr als 700 mittelständische
Kunden. Die Gründerfamilie
Horn ist schon vor Jahren
als Gesellschafter ausgeschieden,
deren Anteile übernahm
Ulrich Zürn. Er leitet heute mit
seiner Tochter sowie den Geschäftsführern
Herbert Volz
und Herbert Bader die Kanzlei.
Bosch-Rexroth
streicht 120
Stellen weniger
Der Personalabbau im Elchinger
Bosch-Rexroth-Werk fällt
geringer aus als geplant. Statt
610 Stellen fallen nun 490 weg.
Davon sind 335 Arbeitsplätze
bereits abgebaut. Betriebsrat
und Werksleitung hatten sich
darauf geeinigt, dass weniger
Baugruppen in das türkische
Schwesterwerk Bursa verlagert
werden. Betroffen von den Sparplänen
ist der Bereich mobile
Anwendungen, in dem Bauteile
für Bagger, Gabelstapler und
Traktoren hergestellt werden.
Derzeit sind in dem Werk im
Kreis Neu-Ulm rund 2140 Arbeitnehmer
beschäftigt. [!]
20
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22
Ein bequemes, sicheres Kapitalpolster
– wer wollte das nicht? Viele
Anleger fürchten an Aktien, dass ihre
Geldanlage an Wert verlieren
kann. Doch dieses Risiko besteht
auch bei Gold und Bundesanleihen.
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[finanzieren]
Keine Angst vor Brexit & Co.
Immer neue Krisen erschüttern die Finanzmärkte. Viele Anleger sind daher verunsichert. Sie flüchten in sichere
Zinspapiere und verzichten dafür auf Ertragschancen. Höchste Zeit, die Vermögensanlagen neu zu ordnen. Mit
ein paar einfachen Regeln lassen sich Anlagerisiken in den Griff bekommen.
An den Finanzmärkten steigt die Spannung in den kommenden
Wochen. Denn die anstehende Präsidentschaftswahl in
den USA rückt zunehmend in den Fokus von Börsianern und
Anlegern. Sie fragen sich ob Hillary Clinton am 8. November
als erste Frau in das höchste Amt der USA gewählt oder ob es Donald
Trump vielleicht doch noch schafft, sie abzufangen? Wie werden am
Tag danach die Börsen auf den neuen Mann oder die neue Frau im Weißen
Haus reagieren? Nicht noch einmal möchten die Investoren auf
dem falschen Fuß erwischt werden wie nach dem EU-Referendum in
Großbritannien im vergangenen Juni. Kaum jemand hatte damals damit
gerechnet, dass die Mehrheit der Briten wirklich den Brexit wagen
würde. Entsprechend heftig fiel in der Woche danach die Reaktion auf
das Ergebnis an den weltweiten Aktienmärkten aus.
Die Risiken und Belastungsfaktoren für die Finanzmärkte werden, so
scheint es, nicht weniger. Viele Anleger agieren daher ausgesprochen
vorsichtig. Sie versuchen sich gegen Risiken abzusichern, indem sie
„sichere Häfen“ in ihrem Portfolio übergewichten – Gold zum Beispiel
oder sichere Staatsanleihen. Doch der Preis, den sie dafür zahlen ist
hoch. Gold etwa wirft keine laufenden Erträge ab und bei Bundesanleihen
muss der Anleger selbst bei zehnjähriger Laufzeit Minuszinsen
hinnehmen. Tages- und Festgeldkonten von Banken sind eine positive
Alternative. Doch auch hier liegt die Rendite wenn überhaupt in vielen
Fällen nur hauchdünn über der Nulllinie.
ZINSEN GIBT‘S DERZEIT NUR MIT RISIKEN
„Wer kein Risiko eingehen will, zahlt als Anleger zur Zeit drauf“, weiß
Hans-Peter Burghof, Inhaber des Lehrstuhl für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen
an der Universität Hohenheim. Er warnt vor
vermeintlich sicheren Anlagen, die häufig aus dem Ausland angeboten
werden: „Wenn Sie tatsächlich Zinsen verdienen, heißt das, dass
Sie – offenbar verdeckte – Risiken eingegangen sind, auch wenn Ihnen
der Anbieter versucht, etwas anderes zu suggerieren.“
Viele Anleger schreckt gerade bei Aktien die Tatsache, dass die Kurse
schwanken und ihre Anlage an Wert verlieren kann. Doch genau dieses
Risiko besteht auch bei Gold und sicheren Anleihen. Zwar hat der
Goldkurs im laufenden Jahr von vielen Experten unerwartet mehr als
ein Viertel an Wert gewonnen. Doch auf Sicht von fünf Jahren fällt die
Bilanz Anfang September mit einem Minus von fast 30 Prozent ernüchternd
aus. Beim gelben Edelmetall gehen Anleger aus dem Euroraum
zudem ein Währungsrisiko ein, denn der Preis wird traditionell
in Dollar festgesetzt.
Ebenfalls ein häufig unterschätztes Risiko gehen Anleger zurzeit auch
bei Bundesanleihen ein. „Wenn die Europäische Zentralbank in absehbarer
Zeit ihre Geldpolitik ändert und die Zinsen steigen, fallen Langläufer
von heute 100 schnell auf 80 oder 70 Prozent ihres Nennwerts“,
rechnet Georg Thilenius, Geschäftsführer der Dr. Thilenius Management
GmbH in Stuttgart, vor. Dieses Zinsänderungsrisiko haben viele
Anleger kaum auf dem Schirm. Häufig werden
ihnen grundsätzliche Gefahren in der
Geldanlage erst dann bewusst, wenn es zu
einer Krisensituation kommt – also dann,
wenn es oft schon zu spät ist. Bis zur Finanzkrise
hatte sich kaum jemand Gedanken
darüber gemacht, dass auch ein zuverlässiger
und solventer Vertragspartner wie
etwa eine Bank über Nacht zahlungsunfähig
werden kann. „Daher ist es eine Überlegung,
nicht nur eine, sondern mehrere Banken
zu nutzen und sich genau anzuschauen,
welche Institute das sind“, rät Burghof.
Hans-Peter Burghof,
Universität Hohenheim.
KURSANSTIEG TROTZ POLITISCHER KRISEN
Auf der anderen Seite sollten gerade vorsichtige Anleger andere Risiken
nicht überbewerten und darüber ihre Chancen vergessen. „Drehen
Sie doch mal die Uhr 50 oder 60 Jahre zurück. Wie sah Deutschland
in dieser Zeit aus? Das Land war zweigeteilt, politische Aufstände
etwa in Ungarn wurden niedergeschlagen, die Mauer wurde errichtet
und das Verhältnis zwischen den beiden Supermächten Russland und
den USA war angespannt“, sagt Anlageexperte Thilenius. „Dennoch
war die Phase zwischen 1950 und 1960 die beste an der Aktienbörse
nach dem Krieg.“
Auch Richard Dittrich, Leiter der Kundenbetreuung an der Börse Stuttgart,
rät Anlegern dazu, auch in turbulenten Phasen Ruhe zu bewahren
und besonnen zu reagieren: „Als die deutschen Aktienmärkte am
Montag nach der Brexit-Entscheidung eröffnet haben, fiel der Dax zunächst
auf rund 9.200 Punkte. Mitte August stand er aber bereits wieder
bei mehr als 10.700 Punkten. Langfristig gehen Anleger das größte
Risiko ein, wenn sie ihr Geld auf dem Sparbuch liegen lassen, anstatt
es zu investieren.“ Oder aber investiert zu lassen. Egal, ob zum Beispiel
der Krieg des Iran gegen den Irak in den 1990er Jahren, die Ölkrise
Anfang der 1970er Jahre oder die Finanzkrise im Jahr 2008 – stets
rauschten die Aktienkurse bei diesen Ereignissen rasant in den Keller
– um dann spätestens nach zwei oder drei Jahren wieder auf dem Niveau
zu sein, von dem aus sie gefallen sind.
Risiken zu kennen, einzuschätzen und damit umzugehen ist eines der
Kernelemente der Geldanlage. „Selbstverständlich sollte jeder Inves-
23
[finanzieren] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
tor die aktuellen Ereignisse verfolgen und im Auge behalten. Aber im
Kern geht es darum, die Relevanz für die Börsenentwicklung zu analysieren
und einzuordnen zu können“, sagt Vermögensverwalter Thilenius.
Die entscheidende Frage lautet: Welches politische oder wirtschaftliche
Ereignis weltweit hat Auswirkungen auf mein Depot?
Beispiel Brexit: Nach Einschätzung vieler Experten wird der Ausstieg
Großbritanniens sowohl die eigene als
auch die europäische Exportindustrie belasten.
Dennoch haben einige britische Unternehmen
seit dem Votum an Wert gewonnen,
weil sie richtig positioniert sind:
Sie exportieren viele ihrer Produkte, die
Kosten fallen aber im englischen Pfund an,
dessen Wechselkurs gesunken ist. Das beschert
ihnen Kostenvorteile. Der Einstieg
in solche Aktien lohnt sich aus diesem
Vermögensverwalter
Georg Thilenius.
Blickwinkel.
Aber wie sieht nun ein strukturierter Anlageprozess
aus und wie lassen sich Risiken
systematisch managen? Diese Regeln helfen
zum Einstieg in eine systematische Vermögensanlage:
Hausaufgaben erledigen
Im ersten Schritt gilt es, entweder für sich oder mit Hilfe eines Beraters
Anlageziele und -präferenzen zu definieren. Dazu gehören vor allem
die Punkte Risikotoleranz und die Risikotragfähigkeit. „Risikotoleranz
beschreibt, wie der Anleger Risiko wahrnimmt und bei welchem
Risiko er sich mit seiner Anlage noch wohlfühlt“, erläutert Arne Sand,
Geschäftsführer der unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaft
Schott und Sand in Stuttgart. Der Verwalter greift dabei auf einen
fundierten Fragebogen zurück. Es gibt aber auch Hilfen im Internet
(siehe Infokasten).
Das Ganze klingt komplizierter, als es ist. „Überlegen Sie sich, welchen
Verlust Sie bereit sind zu akzeptieren“, empfiehlt Börsenexperte Dittrich.
„Wenn Sie beispielweise 1.000 Euro investieren wollen, müssen
sie sich darüber im Klaren sein, wie viel Sie davon am Ende der Anlagedauer
auf jeden Fall zurückerhalten wollen. 800 Euro? 10 Euro?
1.000 Euro?“ Nach dieser Antwort richtet sich die Wahl der Anlageklasse.
„Wenn Sie sich ständig mit den Verlusten in Ihrem Depot beschäftigen
und nachts nicht mehr ruhig schlafen können, sind wahrscheinlich
risikoärmere Produkte eher für Sie geeignet. Allerdings: Je
risikobereiter Sie sind, desto größer ist auch Ihre Chance auf eine höhere
Rendite!“, sagt Dittrich.
Anlagedauer planen
Mindestens ebenso wichtig wie die persönliche Risikoneigung ist der
Zeithorizont des Anlegers. „Risiko wird häufig betrachtet auf Basis der
kurzfristigen Kursschwankungen“, erläutert Uni-Professor Burghof.
„Bei dieser Sichtweise kommen Anleihen sehr gut weg, Aktien relativ
schlecht. Aber das ist ein Fehler: Wenn Sie Geld für 30 Jahre in Aktien
anlegen, ist deren Risiko relativ gering.“ Das heißt: Wer über die eigene
Risikopräferenz nachdenkt, muss im Grunde genommen darüber
nachdenken, wie lang er sein Geld investieren will und ob er bereit
und finanziell dazu in der Lage ist, während dieser Zeit darauf zu verzichten.
„Grundsätzlich sollte nur Geldvermögen investiert werden,
dass nicht kurz- oder mittelfristig benötigt wird.“
Risikopuffer einbauen
Nicht immer laufen die Kapitalmärkte in die gewünschte Richtung
und die vergangenen Jahre und Monaten haben gezeigt, dass unerwartet
auftretende Krisen an den Märkten für eine Kursdelle sorgen können,
die es gilt zu überbrücken. „Das Vermögen, das ein privater Investor
an Geld für seinen Lebensunterhalt in drei Jahren benötigt, sollte
er in bar vorhalten“, lautet daher die Krisenempfehlung von Vermögensexperte
Thilenius. „So kann er Kursschwankungen aussitzen und
davon ausgehen, dass nach dieser Zeit die Kurse
höher stehen als beim Einstieg.“
Klumpenrisiken vermeiden
Generell gilt das Motto: „Nie alle
Eier in einen Korb legen“, sondern
das Portfolio breit streuen.
Das senkt über alle Kategorien
hinweg das
Anlagerisiko und verhindert
so genannte „Klumpenrisiken“.
„Der klassische
Fall eines
Klumpenrisikos in Stuttgart
ist: Ein Anleger hat
Daimler-Aktien in seinem
Depot, besitzt eine vermietete
Wohnung im Großraum
Stuttgart, hat seinen
eigenen Wohnsitz dort und
arbeitet auch noch bei Daimler“,
erklärt Vermögensverwalter
Sand. „Jedes einzelne
Investment ist möglicherweise
eine gute Idee, aber sollte bei
Daimler etwas „verrutschen“, dann
sinken die Aktien im Wert, der Mieter
kann eventuell die Miete für seine Wohnung
nicht mehr bezahlen, die eigene Immobilie
Wie viel Risiko darf es denn sein?
Wie viel Risiko soll es ein – mit dieser Frage wissen viele Anleger
nicht richtig umzugehen. Ein Risikosimulator, den Martin
Weber, Professor und Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
und Finanzwirtschaft, insbesondere
Bankbetriebslehre an der Universität Mannheim und sein
Team entwickelt haben, hilft dabei. Das für Berater und private
Anleger kostenlose Onlinetool unter www.behavioral-finance.de,
Menüpunkt „Risikotool“ erlaubt die bessere Einschätzung
von Risiken am Aktienmarkt. Es zeigt dem Nutzer
unter anderem für einen gegeben Anlagezeitraum, wie wahrscheinlich
auf Basis historischer Daten des Deutschen Aktienindex
(Dax) der Anlageerfolg seines Aktieninvestments ausfällt,
mit welcher Summe er im besten Fall rechnen kann und
welcher Verlust im schlimmsten Fall entsteht. So bekommt er
ein „Gefühl“ dafür, was ihn erwartet.
LU
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[finanzieren] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
sinkt im Wert und der Job bei Daimler ist gegebenenfalls auch gefährdet.“
Eine breite Streuung des Depots über viele Branchen, Regionen
und Anlageklassen hinweg, verhindert das. „Mit der Diversifikation
kann der Anleger Risiken vernichten, für die er am Kapitalmarkt keine
Prämie bekommt“, sagt Finanzexperte Burghof. Allerdings: Diversifikation
verursacht Kosten – zum Beispiel weil bestimmte Märkte
wenig liquide sind und der Zugang teuer ist, weil hohe Transaktionskosten
entstehen.
Richard Dittrich,
Börse Stuttgart
Seiner Strategie treu bleiben
„Ein erfolgreicher Unternehmer ist gut damit
beraten, die Prinzipien seines Geschäfts
auch auf seine Vermögensanlage zu
übertragen – aber dabei zu diversifizieren“,
fast Thilenius das Rezept einer soliden Vermögensanlage
zusammen. Allerdings spielen
dabei Psychologie und Emotionen eine
wichtige Rolle. Allzu oft bringen sie den
Anleger vom ursprünglich eingeschlagenen
Weg ab. „Insgesamt sollte sich jeder
Anleger möglichst konkrete Ausstiegsgrenzen
setzen. Dann gilt es, sich auch diszipliniert
daran zu halten“, sagt Börsenexperte Dittrich.
Liquide bleiben
Oberstes Gebot bei der Vermögensanlage ist es, immer ausreichend
liquide zu bleiben, betonen die Finanzexperten. Liquide Anlagen
kann der Anleger im schlimmsten Fall jederzeit verkaufen, auch wenn
bis dahin die Kurse gesunken sind. Aber er kann zumindest verkaufen.
Anleger sollten sich zumindest darüber bewusst sein, dass sie ein großes
Risiko eingehen, wenn sie in illiquide Anlagen investieren.
Dazu gehören zum Beispiel Ackerland, aber auch Immobilien.
„Die Preise für die meisten Objekte werden Anleger,
die jetzt kaufen, nie mehr wiedersehen,
wenn die Zinsen steigen“, warnt Thilenius.
„Dann sind sie über Jahrzehnte hinweg
in dieser Anlage gebunden.“
Auf Substanz setzen
Risiken lassen sich vor allem am Aktienmarkt vermeiden, wenn der
Anleger langfristig – am besten länger als fünf Jahre – in nachgewiesenermaßen
schwankungsarme Titel investiert – Unternehmen aus den
großen Industrieländern, die in der Vergangenheit über Jahre hinweg
stabil steigende Gewinne erwirtschaftet haben, auf der richtigen Seite
der wirtschaftlichen Entwicklung sind und einfache, verständliche
Produkte anbieten. „Dazu gehören zum Beispiel Pharmahersteller, die
vom demografischen Wandel in den Industrieländern profitieren“,
sagt Thilenius. Wenn es der Anleger schafft, solche Unternehmen mit
einem nachhaltigen, stabilen Gewinnwachstum in seinem Portfolio
zu versammeln, kann er die meisten Anlagerisiken als peripher behandeln.“
Daher sollten Konzerne aus zyklischen Branchen wie Automobil-
oder Maschinenbau und „Modebranchen“ wie etwa die Solarindustrie
eher gemieden werden. Ein qualifizierter und unabhängiger
Berater ist in diesem Zusammenhang oft eine wertvolle Hilfe.
Risikomanagement betreiben
Das größte Risiko bei der laufenden Anlage ist, dass ein Investment
nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft im Wert fällt. „Demgegenüber
sind lediglich vorübergehende Kursverluste das zweitgrößte
Risiko, sofern diese dazu führen, dass eine Anlage nach einem großen
Kursverlust verkauft werden muss, weil die Risikotoleranz oder -tragfähigkeit
des Anlegers überfordert wurde“, sagt Vermögensexperte
Sand. Im konkreten Einzelfall ist die Unterscheidung schwierig und
sie verlangt vom Anleger einen Spagat. Sogenannte Stop-Loss-Order
helfen dabei. Mit ihnen definiert er eine Kursmarke, unterhalb derer
bestimmte Papiere automatisch verkauft werden,
wenn der aktuelle Kurs diesen Wert unterschreitet.
Dann besteht allerdings die Schwierigkeit, wieder
den richtigen Einstiegszeitpunkt
zu
finden, um nicht
den steigenden Kursen
hinterherzulaufen.
[!]
THOMAS LUTHER
Die Geldanlage breit streuen und
auf ausreichend Liquidität achten.
Manch einer hält das für Binsenweisheiten,
doch viele Anleger
missachten diese Grundregeln.
26
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[machen] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Andreas Dobbert in der Schwabengarage in Neu-Ulm. Dort gibt es das komplette Ford-Programm zu sehen: 18-Pkw- und 5 Nutzfahrzeuglinien.
Alles zurück auf Ford
Gegen den Trend wendet sich die Schwabengarage Ulm/Neu-Ulm von der Mehrmarkenstrategie ab. Mit dem
rund 250.000 Euro teuren Umbau ist der Standort nun einer von bundesweit derzeit 33 „Ford stores“ .
Eine Rolle rückwärts bei der Markenführung
macht die Schwabengarage GmbH
in Ulm/Neu-Ulm: Das Unternehmen hat
das Autohaus für 250.000 Euro umgebaut und
konzentriert sich wieder ausschließlich auf
die Ford-Markenwelt. Damit ist der Standort
einer von bundesweit derzeit 33 so genannten
„Ford Stores“, deren Zahl bis auf 90 wachsen
soll. Sie sollen als Leuchttürme der Marke dienen,
die Ford-Modelle in einem attraktiven
Umfeld präsentieren und so den Besuch beim
Händler wieder attraktiver machen.
„Von Hyundai und Mazda haben wir uns komplett
gelöst“, sagt Regionalleiter Andreas Dobbert.
Anfangs hat er einen Umsatzrückgang
von bis zu 20 Prozent befürchtet. Die Nachfrage
nach Ford-Modellen sei aber so gut, dass er
mittlerweile davon ausgehe, dass der Umsatz
in diesem Jahr sogar über dem vom Vorjahr
liegt. „Das ist ein Riesenerfolg und es zeigt,
dass die Entscheidung zur Markenexklusivität
für den Standort Ulm/Neu-Ulm der richtige
Weg ist“, sagt Dobbert. Dieser Schritt ist
bemerkenswert, weil es im Autohandel in den
vergangenen Jahren einen starken Trend zur
Mehrmarkenstrategie gab. Als einer der großen
Vorteile dieser Strategie sehen Experten,
dass Autohäuser eine bessere Auslastung ihrer
Kapazitäten erreichen.
MUSTANG & CO.
Dobbert ist aber überzeugt, dass Ford mit den
5 Nutzfahrzeug- und 18 Pkw-Linien – vom Ka
über Fiesta, Focus, Mondeo, S-Max, Galaxy bis
hin zum neuen SUV Edge – „jeden Kundenwunsch
erfüllen kann“. Durch die Umwandlung
zum „Ford Store“ hat der Standort Ulm/
Neu-Ulm auch die Bezugsrechte für den legendären
Mustang und die so genannten
„Vignale“-Modelle. Mit dieser Ausstattungsvariante
richtet sich Ford an Kunden „mit sehr
hohem Premiumanspruch“. Der Schritt zur
Markenexklusivität veringere auch die Komplexität.
Das betrifft Vorführwagen, Marketing,
Schulungen für Verkäufer und Mechatroniker.
Vor allem aber sei eine bessere
Betreuung der Kunden möglich, erläutert Dobbert.
„Schön ist, dass die Mitarbeiter bei der
Neuausrichtung voll mitziehen.“
Die Schwabengarage Ulm/Neu-Ulm gehört
zur Schwabengarage Stuttgart, die ein Teil der
Emil Frey Gruppe Deutschland und in vier
Regionen aufgeteilt ist. Zur Region Ulm/Neu-
Ulm gehören die Filialen in Biberach, Heidenheim
und Geislingen. Von den 100 Beschäftigten
arbeitet etwa die Hälfte in Neu-Ulm.
Die Schwabengarage Region Ulm/Neu-Ulm
arbeitet im Neuwagengeschäft mit 25 so genannten
Ford-Agenturen) zusammen, die Regionalleiter
Dobbert als Partner bezeichnet.
Insgesamt wird das Unternehmen in diesem
Jahr rund 2500 Ford-Neuwagen und 1300 Gebrauchtwagen
verkaufen. Rund 800 Neuwagen
werden dabei über die 25 Ford-Agenturen
abgesetzt, die von Memmingen über Aalen
bis zum Filstal vertreten sind. [!] AMB
28
Wir arbeiten für
Marktführer.
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29
[rubrik] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Foto: Aktion Plagiarius e.V.
Schau genau: Der Kinder-Eierbecher „McEgg“ der WMF AG (links) und sein kopiertes Gegenstück, das von einer Firma aus Dubai vertrieben wurde.
Wie ein Ei dem anderen
Gute Ideen werden gerne kopiert. Plagiatoren sparen sich Zeit und Geld bei Produktentwicklung und Marketing. Für
Innovatoren ist das mehr als ärgerlich. Was Unternehmer und Gründer zum Thema Markenschutz wissen sollten.
Manuel Fink hat schon bittere Erfahrungen
gemacht. Für die Druckerei
seiner Mutter in Merklingen hatten
er und sein Vater ein Konzept für ein digitales
redaktionelles System ausgearbeitet. Das Konzept
wurde für eine Ausschreibung einer
Kommune entwickelt. Was er und sein Vater
nicht wussten: Bei der Präsentation ihres Konzeptes
war die Konkurrenz anwesend. Es dauerte
nicht lange, und die anwesenden Firmen,
zum Teil sehr große Druckereien und Verlage,
hatten die Idee selbst umgesetzt. „Seit diesem
Zeitpunkt weiß ich, dass es wichtig ist zu
überlegen, wann man über eine Idee redet“,
erzählt der 27-Jährige. „Und dass es wichtig ist,
darüber nachzudenken, wie Produkte wirksam
geschützt werden können.“
Die Wirtschaft lebt davon, dass Unternehmen
an neuen Produkten arbeiten und die alten
verbessern. Manchmal ist eine Idee so gut,
dass sie von der Konkurrenz kopiert wird. Für
denjenigen, der kopiert wird, ist das mehr als
unerfreulich. Die Konkurrenz spart sich das
Geld für die Entwicklung, für das Design und
manchmal sogar für den Namen des Produktes.
Doch wie kann man sich schützen?
TRAU, SCHAU, WEM!
„Es würde manchmal helfen, wenn nicht jedem
erzählt wird, was man vorhat. Manche
Gründer sind hier etwas naiv“, sagt Ulrike Hudelmaier,
Geschäftsführerin des Gründer- und
Techno lo gie zentrums der R egion Ulm/Neu-
Ulm (TFU). Ein Grund sind unter anderem die
vielen Pitches, mit denen gerade junge Unternehmen
ihre Ideen vor Investoren und potenziellen
Partnern vorstellen. „Auf der einen
Seite sind die Pitches wichtig um Erfahrungen
zu sammeln.
Auf der anderen
Seite muss man
eben überlegen:
Wem will ich was
erzählen“, sagt Hudelmaier.
Denn es
ist gut möglich,
dass aus einem
möglichen Investor
schnell ein zukünftiger
Wettbewerber
wird, der
Jungunternehmer
Manuel Fink.
mit derselben Idee auf den Markt drängt.
„Auf der einen Seite wird der Wettbewerb
schärfer und internationaler“, erklärt Karl
Schick von der IHK Ulm das Phänomen des
Ideenklaus. „Auf der anderen Seite gehen Unternehmen
transparenter mit ihren Produk-
30
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[verantworten]
Karl Schick
IHK Ulm
ten um.“ Sie stellen
ihre Produkte
mit Bildern und
Beschreibungen
im Internet vor.
Kunden wünschen
sich diese
Transparenz,
schließlich hilft
sie dabei, Alleinstellungsmerkmale
zu verdeutlichen.
Das aber
macht Plagiatoren die Arbeit leichter: Sie können
sich schnell einen Überblick verschaffen,
welche Produkte sich für ein Imitat eignen.
LEBENSGEFÄHRLICHE KOPIEN
Jedes Jahr verleiht die Aktion Plagiarius e.V.
einen Preis für besonders dreiste Plagiate und
Fälschungen. Sprecherin Christine Lacroix
hat schon einiges gesehen, doch hin und wieder
ist auch sie noch verblüfft. So zum Beispiel
wenn die lustigen Eierbecher von WMF
schon zum zweiten Mal von einem ausländischer
Hersteller abgekupfert und auf den
Markt gebracht werden. Die Geislinger hatten
vom fröhlichen Handwerker-Eierbecher für
Kinder mit aufklappbarem Helm und Löffel
in der Hand damals schon mehr als eine
Million Exemplare verkauft. Solch ein Erfolg
lockt Produktpiraten an.
Manche Kopien sind ärgerlich, andere lebensgefährlich:
Etwa Autofelgen, die
schon bei kurzer Belastung brechen,
oder Motorsägen, denen ein Handschutz
fehlt. Der Vertrieb dieser Plagiate
erfolgt oft über das Internet.
Hier lassen sich Verbraucher
oftmals täuschen. Sie freuen sich
über niedrige Preise – ohne zu hinterfragen,
ob es sich um ein Original
oder eine Fälschung handelt.
Ein Großteil der Plagiate kommt
aus China. Doch dort nimmt der
Druck auf die Plagiatoren zu.
Schließlich ist das Land auf dem Weg
sich von seinem Image als Werkbank der
Welt zu befreien. Es strebt in vielen Technologien
die Marktführerschaft an –
und geht gegen gesetzeswidrige
Der Negativpreis „Plagiarius“:
Die goldene Nase symbolisiert
die hohen Gewinne,
die Plagiatoren einstreichen.
Kopien vor. In Europa hingegen nimmt die
Aktion Plagiarius eine sinkende Hemmschwelle
wahr. „Einerseits regt man sich über
chinesische Plagiate auf. Andererseits werden
diese nach Europa importiert und gewinnbringend
verkauft. So manche europäische
und deutsche Firmen stellen selbst plumpe
1:1-Kopien her und geben diese als eigene
Leistung aus“, erzählt Christine Lacroix.
SCHUTZ NUR AUF ANTRAG
Oft ist das sogar erlaubt. „Produkte, für die
kein Schutzrecht angemeldet wird, sind
grundsätzlich einmal nicht geschützt“, sagt
Prof. Alexander Bulling, Patentanwalt und
Honorarprofessor für Gewerblichen Rechtsschutz
an der Universität Stuttgart. Dies sei
auch so vom Gesetzgeber gewollt. „Es soll für
alle möglich sein, von technischen Innovationen
zu profitieren – und sie im Fall der Fälle
sogar nachzubauen“, sagt Buling. Es sei denn,
es wurden Schutzrechte angemeldet.
Von diesem Prinzip gibt es nur wenige Ausnahmen.
Ein automatischer Schutz für ein
Design entsteht etwa bei einer Erstveröffentlichung
des Designs in der EU. Ein weiterer
Schutz kann über das Wettbewerbsrecht entstehen.
Aber nur dann, wenn das nachgeahmte
Produkt eine wettbewerbliche Eigenart
aufweist. Je besonderer und je bekannter
ein Produkt ist, desto eher
kommt ein wettbewerbsrechtlicher
Schutz in Frage. Wer sicher
gehen will, muss Schutzrechte
anmelden. Dafür gibt es verschiedene
Möglichkeiten: Designschutz,
Gebrauchsmuster,
Patent und Marke.
Mit Gebrauchsmustern und Patenten
werden technische Aspekte
eines Produktes geschützt. Dafür
muss das Produkt insbesondere
neu sein und eine erfinderische
Tätigkeit aufweisen. Bei einem
Patent werden diese Voraussetzungen
vom Patentamt geprüft.
Und erst, wenn das Urteil
positiv ausfällt, wird ein
Patent erteilt. Ein Gebrauchsmuster
hingegen kann sofort
eingetragen werden. Geprüft
wird erst, wenn das
Schutzrecht genutzt
wird und
zum Beispiel wegen
eines Plagiats
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31
[verantworten] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
gegen einen Wettbewerber
geklagt
wird. Wenn es um
das äußere Erscheinungsbild
geht, kann ein Design
eingetragen
werden, also das
frühere Geschmacksmuster.
Ulrike Hudelmaier von
der TFU Ulm/Neu-Ulm.
Das Design muss
zum Zeitpunkt der
Anmeldung neu
sein. Vor dem Anmeldetag darf also kein identisches
oder nur in unwesentlichen Merkmalen
abweichendes Design veröffentlicht, ausgestellt
oder sonst auf den Markt gebracht
worden sein. Außerdem muss das Design eine
Eigenart aufweisen. Wie beim Gebrauchsmuster
wird auch der Designschutz erst dann
geprüft, wenn es zu einer Streitigkeit kommt.
Hier gibt es Informationen und Ratschläge
Dreist, dreister, China: Küchenhelfer von Tupperware (Frankfurt), Spielzeug-Schaufelbagger von
Bruder (Fürth) und Hochdruckreiniger von Kärcher (Winnenden). All diese Produkte wurden von
Plagiatoren aus Fernost täuschend echt nachgebaut. Die Originale stehen links.
Foto:s Aktion Plagiarius e.V.
NUR TERRITORIALE RECHTE
Neben diesen beiden Bereichen steht der Markenschutz:
Hier geht es vor allem um den Namen.
Doch auch Logos und Verbindungen
von Name und Logo können geschützt werden.
„Bei allen Schutzrechten handelt es sich
um territoriale Rechte“, erklärt Bulling. „Wer
seine Produkte auch in China schützen will,
muss dies auch in China vor der zuständigen
Behörde anmelden.“ In Europa gibt es zumindest
bei Marken und Design eine Erleichterung:
Beim europäischen Patentamt EUIPO
können eine Unionsmarke und ein Gemeinschaftsdesign
angemeldet werden. Dann erstreckt
sich der Schutz auf alle Länder der EU.
Ob Designschutz, Marke, Patent oder Gebrauchsmuster:
Wer sich darauf berufen
kann, hat die Möglichkeit, gegen Kopien mit
Unterlassungsklagen und Schadensersatzforderungen
vorzugehen. Man muss sich aber im
Klaren sein: Entsprechende Gerichtsprozesse
dauern Jahre und verursachen hohe Kosten.
Selbst wenn ein Patent erteilt wurde, ist das
kein hundertprozentiger Schutz. Denn Patente
können aberkannt werden.
Ein großer Fehler ist zu große Offenheit. Wer
seine Ideen schon präsentiert hat, bevor das
Patent angemeldet wurde, vielleicht schon
mit ersten Produkten auf Messen aufgetreten
ist, dem kann schnell auch die Neuartigkeit
seiner Erfindung abgesprochen werden. Sogar
dann, wenn das Patent ursprünglich erteilt
wurde. Es braucht nur ein Wettbewerber ent
sprechende Belege vorzuweisen. Dann ist das
Es ist sinnvoll, sich vor der Eintragung
eines Schutzrechts zuerst darüber zu informieren,
ob vielleicht ein anderer schon
schneller war, und ein Patent, eine Marke
oder ein Design eingetragen hat. Über
diese Datenbanken und Internetseiten
kann man sich sich einen ersten Überblick
verschaffen:
Deutsches Patent- und Markenamt
(DPMA) in München
Internet: https://register.dpma.de
Europäisches Patentamt EUIPO
Patent, in das womöglich viel Geld investiert
wurde, hinfällig.
„Es muss gut abgewogen werden, was einem
ein Patent bringt. Die damit verbundenen
Rechte müssen ja auch ausgeübt werden“, sagt
Ulrike Hudelmaier vom TFU. „Auf der anderen
Seite kann es aber auch sein, dass ein Produkt
gerade wegen eines Patentes für einen
Investor interessant wird.“ Für einen solchen
Investor könnten die Summen, die es braucht,
um entsprechenden Prozesse zu führen, um
Schutzrechte durchzusetzen, ein Klacks sein.
Internet: https://euipo.europa.eu/
World Intellectual Property Organization;
Internet: http://www.wipo.int/portal/en/index.html
TMView (Daten von EUIPO, WIPO und
nationalen Behörden),
Internet: https://www.tmdn.org
Informationszentrum Patente
http://www.patente-stuttgart.de/
PIZNet – Netzwerk der Deutschen
Patentinformationszentren
http://www.piznet.de/
INNOVATION ALS GEGENMITTEL
Manuel Fink hat inzwischen Medienwirtschaft
studiert und nach seinem Master zwei
Jahre bei einem Anbieter für digitale Werbelösungen
gearbeitet. Jetzt baut er für die Druckerei
einen strategischen Onlinevertrieb auf
und tüftelt nebenbei an einem eigenen Startup.
Demnächst hat er ein Gespräch mit einem
möglichen Kooperationspartner. „Über
Produktideen rede ich nur noch, wenn es einen
Geheimhaltungsvertrag gibt“, sagt Fink.
Zum Thema Schutzrechte hat er sich inzwischen
gut informiert. Die digitalen Geschäftsideen
die er hat, können kaum durch Patente
geschützt werden. „Dann muss man einfach
schneller sein als der Markt.“ Eine Marke einzutragen
hingegen sei mit etwas weniger als
300 Euro Gebühr sehr kostengünstig und
schnell machbar. „Dann braucht man aber die
Kriegskasse, um den Schutz durchzusetzen.“
Inzwischen hat Fink einen neuen Ansatz für
das System, dass er und sein Vater damals vorstellten.
„Wir werden das ganze etwas digitaler
anpacken“, sagt Manuel Fink. Er ist sich sicher,
dass eine skalierbare Geschäftsidee,
Kundenzugang und ein schneller Marktzugang
häufig über den Erfolg von Ideen entscheiden.
Sein Mittel gegen Kopierer lautet:
Innovation. [!]
HENNING ZANDER
32
Anzeige
Dr. Michael Roos, Dr. Swen Hentrich, Ralf Rötter
Foto: Judith Wagner, Düsseldorf
Marken als wertvolles Werkzeug
für die Unternehmensführung
Der Erwerb und die Verteidigung von Markenrechten helfen bei der Sicherung des Marktzuganges
Markenpiraten und die in den Medien zuweilen
erfolgende Berichterstattung über Maßnahmen
des Zolls im Kampf gegen den Import
nachgeahmter Waren geben einen sehr
anschaulichen Hinweis auf die überragende
Bedeutung von Marken und den mit diesen
verbundenen Werten, die die Markenpiraten
zu erbeuten trachten.
Rechtliche Bedeutung und kaufmännische
Wirkung
Rechtlich dienen Marken dazu, die Waren
und Dienstleistungen eines Unternehmens
von denen anderer Unternehmen zu unterscheiden.
Dieser Herkunftshinweis dient dazu,
die Kaufentscheidungen der Kunden gezielt
zu beeinflussen, da mit der Marke in der
Regel ein bestimmtes Image transportiert
und ein Versprechen über die gleichbleibende
Qualität abgegeben wird. Erst die Marke
wandelt ein beliebiges Produkt oder eine
Dienstleistung zu einem Markenartikel mit
gesteigertem Wert und Ansehen.
Gefährdungen erkennen
Ohne eine eigene Marke ist ein Unternehmen
dabei weitgehend schutzlos. Ein Wettbewerber
könnte ein ähnliches oder sogar identi-
Dr. Alexa Freifrau von Ketteler
Foto: rothkegel designstudio, Ulm
sches Zeichen für vergleichbare Produkte
oder Dienstleistungen nutzen und so mittels
eines Plagiats an den Investitionen des Zeichennutzers
partizipieren. Und wenn der
Nachahmer sein Zeichen als Marke eintragen
lässt, droht sogar, dass der Nachahmer dem
eigentlichen Schöpfer die weitere Benutzung
untersagt. Weiterbenutzungsrechte bestehen
nämlich nicht.
Gefährdungen vermeiden
Die eigene Rechtsposition lässt sich durch
den Erwerb eingetragener Marken sichern.
Die in diesem Zusammenhang auftretenden
Fragen mit der Berücksichtigung absoluter
Schutzhindernisse, der Recherche nach älteren
Zeichenrechten Dritter, bei der Festlegung
der sachlichen und regionalen Reichweite
erfordert kompetente Beratung, die
auch die Pflege und Verwaltung existierender
Marken einschließt.
Den Mandanten der Hentrich Patentanwälte
PartG mbB steht dafür mit den drei Patentanwälten
Dr. Swen Hentrich , Ralf Rötter und
Dr. Michael Roos, unterstützt durch Frau Dr.
Alexa Freifrau von Ketteler, ein hochqualifiziertes
Team zur Verfügung, für die das Markenrecht
einen der Schwerpunkte ihrer beruflichen
Tätigkeit bildet.
Hentrich Patentanwälte PartGmbB
Syrlinstrasse 35
D-89073 Ulm
Tel: +49 731 140 449-0
Fax:+49 731 140 449-29
Mail: office@hentrich-patent.de
www.hentrich-patent.de
33
[spezial] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Die Kunst des Loslassens
Gemeinsam nach Lösungen suchen – so hat Ex-Landrat Heinz Seiffert Jahrzehnte lang erfolgreich Politik gemacht.
Jetzt ist der 64-jährige CDU-Politiker im Ruhestand. Seinen Abschied hat er sorgfältig geplant.
Mit einer Portion Wehmut hat sich
Landrat Heinz Seiffert in den Ruhestand
verabschiedet. Den hatte er
von langer Hand geplant. Ein ganzes Bündel
an privaten und beruflichen Kriterien hatte er
dabei berücksichtigt. Mehr Zeit für Familie
und Ehefrau Edelgard wollte er haben, im
Landratsamt habe er mit Heiner Scheffold „einen
fähigen Nachfolger“, sagt der 64-Jährige
im Gespräch mit unternehmen[!]. „Außerdem
lassen meine Kräfte langsam nach, das spüre
ich genau. Und bevor es andere spüren, ist es
besser zu gehen.“
Mehr als elf Jahre war er Landrat des Alb-Donau-Kreises,
zuvor elf Jahre direkt gewählter
Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis
Ulm/Ehingen. Seit fast 50 Jahren engagiert
sich der CDU-Mann in der Politik. „Ich bleibe
ein politischer Mensch“, betont er. Doch politische
Ämter und Funktionen strebe er nicht
mehr an: „Warum soll ich einem Jungen und
Aktiven in einem Gremium oder beim Parteitag
den Platz wegnehmen? Ich werde mich
auch mit allen ungefragten Ratschlägen zurückhalten
und die Rednerpulte so gut es geht
meiden.“
Zum Ende seiner Amtszeit hatten Seiffert und
sein Team im Landratsamt noch einmal eine
Herkulesaufgabe zu bewältigen: die Unterbringung
der Menschen, die vor Krieg und
Zerstörung aus ihren Heimatländern geflohen
waren – und das unter hohem Zeitdruck.
Das Ausmaß der Arbeit hatte niemand abschätzen
können. Landratsamt, Kommunen
und Ehrenamtliche waren stark gefordert. Vor
allem: Es gab keine „Blaupause“ für diese Herausforderung,
die überraschend über das
Landratsamt hereinbrach. Gelöst hat er sie,
wie so viele Problemstellungen in seiner elfjährigen
Amtszeit als Landrat des Alb-Donau-
Kreises: im kollegialen Miteinander und an
der Sache orientiert.
Ex-Landrat Heinz Seiffert: „Ich werde mich mit
allen ungefragten Ratschlägen zurückhalten.“
34
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[spezial]
KOLLEGIALES MITEINANDER
Auch zu Beginn, im Jahr 2005, erwartete ihn
eine Mammutaufgabe: die große Verwaltungsreform.
„Die zentrale Aufgabe des Landrats
bestand darin, ehemalige Landesbehörden
einzugliedern. Die sind nicht ganz
freiwillig zu uns gekommen, und es gab vielfach
große Bedenken. Die mussten wir ernst
nehmen und zerstreuen“, erinnert er sich.
Doch Seiffert entwickelte Lösungen, zerstreute
die Sorgen. Die Neuordnung brachte nach
seinen Worten viele Vorteile. Bei Projekten
und Verfahren sitzen seither alle zuständigen
Stellen an einem Tisch. Das habe die Verfahren
gestrafft, die Arbeit der Behörde effizienter
gemacht.
Heinz Seiffert lockert die Krawatte: Sein Abschied war lange geplant, leicht gefallen ist er ihm nicht.
AUFTRAG ALS DIENSTLEISTER
Mit der großen Verwaltungsreform waren jedoch
auch schmerzhafte Einschnitte verbunden.
20 Prozent der Stellen mussten innerhalb
von sieben Jahren eingespart werden. Dabei
war ihm nach seinen Worten „ein gutes Miteinander
im Haus trotz mancher Härten durch
die Verwaltungsreform“ stets eine Herzensangelegenheit.
Gleichzeitig habe er immer das
Gefühl gehabt, von den Mitarbeitern des
Landratsamtes und den Mitgliedern des Kreistags
getragen werden.
Großen Wert legte er darauf, dass sich das
Landratsamt als Dienstleister versteht und Ermessensspielräume
im Sinne der Bürger
nutzt. „Ich habe den Mitarbeitern immer gesagt:
„Die Kunden, die zu uns kommen, haben
uns schon bezahlt. Mir ist wichtig, dass sie gut
behandelt werden.“ Diesen Auftrag als Dienstleister
habe das Landratsamt angenommen.
Zu den großen Themen in seiner Amtszeit gehörten
die Schulen. 23,2 Millionen Euro investierte
der Landkreis in die Bildungslandschaft.
Alle Beruflichen Schulen im
Alb-Donau-Kreis verfügen über berufliche
Gymnasien. „Unsere Schülerzahlen steigen
entgegen dem Trend“, sagt Seiffert und begründet
das mit dem „attraktiven Angebot“.
Wie bei der Bildung war es Seiffert auch in Sachen
Gesundheitsversorgung, Pflege, Straßenverkehr
und Nahverkehr wichtig, dass alle
Regionen im Alb-Donau-Kreis sich gut entwickeln.
„In den vergangenen 40 Jahren haben
wir es geschafft, die Investitionen so zu verteilen,
dass kein Teil des Landkreises sich abgehängt
fühlt“, betont er. Angesichts der Ausbreitung
und der Form des politischen
Gebildes ist das nicht selbstverständlich: Der
Landkreis reicht von Balzheim im Süden bis
hinter Amstetten im Norden, von Munderkin-
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Elektronik- und Photovoltaikindustrie
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Ruhestand ist kein
Stillstand, sondern die
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35
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Lieber Heinz Seiffert,
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Alb-Donau-Kreis und wünschen Ihm
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Stationen eines bewegten Lebens, von oben: Heinz Seiffert im Jahr 2002 im
Wahlkampf mit Wolfgang Schäuble. 1986 verliert er denkbar knapp die
OB-Wahl- in Ehingen. In der Fasnet 2006 begrüßt er in Ehingen Narren-
gen im Westen bis nach Langenau im Osten, oder wie es in dem von
Seiffert initiierten Kreismarsch heißt: von der Alb zur Donau. Kein
anderer Landkreis in Baden-Württemberg hat mehr Kommunen. In
55 Gemeinden und Städten leben 192.000 Menschen. „Die Altkreise
Ulm und Ehingen sind nahtlos zusammengewachsen“ sagt Seiffert.
Für ihn, so betont Seiffert, sei es wichtig gewesen, „den Zusammenhalt
der kommunalen Familie zu stärken und zu pflegen.“ Auch hier
spielt das Thema Finanzen eine Rolle. Als der Diplom-Verwaltungswirt
2005 sein Bundestagsmandat aufgab und an die Spitze des Landkreises
wechselte, lag der Kreisumlagesatz bei 29,3 Prozent. Seiffert
hielt sein Versprechen, die Umlage so niedrig wie möglich zu halten.
Mit aktuell 28 Prozent gehört der Alb-Donau-Kreis zu den Landkreisen
im Südwesten, die den Kommunen am wenigsten tief in die Taschen
greifen. Dennoch tätigte er in den vergangenen elf Jahren 201,5
36
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[spezial]
Den Fortschritt erleben.
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büttel Erich Brosch. Rechte Seite von oben: Mit dem Rad durchs Lautertal,
mit der Jungen Union 1998 im Bundestagswahlkampf und mit Kindern
im Jahr 2007 beim Schmücken eines frisch gepflanzten Birnbaumes.
Lieber Heinz Seiffert,
wir danken für Ihr
Engagement und sind
sicher, dass Ihre
kreative Schaffenskraft
auch im Ruhestand
nicht nachlässt.
Millionen Euro an Investitionen. Rechnet man die Tochtergesellschaften
hinzu, sind es 274 Millionen Euro.
Eine weitere Zahl zeigt, wie gut der Landkreis mit Seiffert an der Spitze
wirtschaftete: Die Schulden verringerten sich von 53,5 Millionen
Euro (2005) auf 9 Millionen Euro (2016). „Wir haben die Gunst der
guten wirtschaftlichen Entwicklung genutzt“, gibt sich Seiffert bescheiden.
Auch die hohen Ausschüttungen der Oberschwäbischen
Elektrizitätswerke – zwischen 2005 und 2015 waren das 102 Millionen
Euro – seien ein wichtiger Grund für die solide Finanzlage des
Landkreises, erläutert der gebürtige Münsinger.
Der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) forderte
Seiffert freilich mehr als ihm lieb war. Der Zusammenschluss
von neun Landkreisen hält einen Anteil von 46,75 Prozent am Energieversorger
ENBW. Zusammen mit dem zweiten Großaktionär, dem
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37
[spezial] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Land Baden-Württemberg, bestimmt die
OEW die Geschicke des Karlsruher Energieriesen,
dem drittgrößten Stromkonzern
Deutschlands. Von 2012 bis 1. Mai dieses Jahres
war Seiffert Verbandschef, die fünf Jahre
zuvor Stellvertreter. Er übernahm den Verband
ein Jahr nach der Nuklearkatastrophe
im japanischen Fukushima in einer extrem
schwierigen Zeit für den ENBW-Konzern.
EXTREM GEFORDERT
Durch die Energiewende der Bundesregierung
war der ehemalige Atom- und Kohlekonzern
in erhebliche Turbulenzen geraten. Statt
sprudelnde Millionengewinne gab es Verluste,
Stellenabbau, den Rückbau von Atomkraftwerken,
den Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Als OEW-Verbandschef war Seiffert
extrem gefordert. Mindestens zwei Tage pro
Woche beschäftigte er sich nach seinen Worten
mit OEW-Themen. Gleichzeitig stellte er
die OEW auf eine breitere Basis. So kaufte sich
diese in die ENBW Onshore-Portfolio ein, die
Konzentriert dirigiert Landrat Heinz Seiffert beim Kreismusikfest 2007 den Gesamtchor.
deutschlandweit 18 Windparks betreibt. Seit
Anfang des Monats befindet sich Seiffert im
Ruhestand. Nach aufreibenden Jahren in der
Politik genießt er nun die freie Zeit. Seine Ehefrau
Edelgard und er haben sich E-Bikes gekauft
und schon rund 1000 Kilometer zurückgelegt.
„Das ist eine völlig neue Rad-Qualität“,
schwärmt Seiffert und freut sich auf viele
Touren. [!]
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38
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[spezial]
„Das holen Sie nie auf“
„Kollegial und fair“
Wolfgang Schäuble,
Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble, Bundesfinanzminister
und langjähriger Kollege Seifferts in der
CDU-Fraktion schreibt zur Verabschiedung:
„Mit Heinz Seiffert habe ich gute Jahre
der Zusammenarbeit im Deutschen Bundestag
gehabt. Er hat dort nicht nur
engagiert die Interessen seines Wahlkreises
vertreten, sondern sich auch als Finanzpolitiker
einen guten Namen gemacht. Uns
verbindet aber noch mehr als die Finanzpolitik:
Wir haben am gleichen Tag Geburtstag
– am 18. September. Natürlich ist Heinz
Seiffert jünger als ich. „Die zehn Jahre holen
Sie nie auf“, habe ich ihm immer gesagt. Und jetzt geht der junge
Heinz Seiffert in den Ruhestand. Das hat er sich verdient. Dafür wünsche
ich ihm alles Gute, viel Glück und Gesundheit!“
Ivo Gönner, ehemaliger
Ulmer Oberbürgermeister
Ulms ehemaliger Oberbürgermeister Ivo
Gönner und Heinz Seiffert hatten in ihrer
aktiven Zeit einige Gemeinsamkeiten. Als
Sie Anfang der 90er Jahre mit einer Delegation
in Hamburg und Bremen Müllverbrennungsanlagen
besichtigten, stellten
sie fest, dass sie auch die Flugangst teilen.
Seiffert habe sich immer an der Frage orientiert:
„Kriegen wir für Ulm und die Region
etwas Gutes hin“, sagt Gönner. „Es gab immer
einen guten Gleichklang.“ Auch die
Verwaltungsreform „haben wir gut über
die Bühne gebracht – ganz ohne Eifersüchteleien“.
In der schwierigen Zeit nach der Wirtschaftskrise 2008/2009,
in der sich große Banken von der Unternehmensfinanzierung zurückgezogen
haben, hätten beide im Verwaltungsrat der Sparkasse Ulm an
einem Strang gezogen, um mittelständische Firmen zu stärken und zu
retten. Im Rückblick sagt SPD-Mann Gönner über den CDU-Mann Seiffert:
„Das war ein sehr kollegiales und faires Verhältnis. Ich habe sehr
gut mit ihm zusammengearbeitet.“
Verbundenheit
ist einfach.
Nichts ist so stark wie die
Verbundenheit engagierter
Partner, die sich mit aller
Kraft für eine lebenswerte
und aussichtsreiche Zukunft
unserer Region einsetzen.
Wenn’s um Geld geht
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39
[rubrik] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Celos-Mitarbeiterin Dorothee Ott baut im Montageraum, der vor elektrostatischen Entladungen geschützt ist, einen zusätzlichen Speicher in einen Server ein.
Schützen und pflegen
Die Digitalisierung verändert die Anforderungen an die IT in Unternehmen. Viele Firmen suchen sich Hilfe von außen
und lagern Aufgaben aus. Das Ulmer Systemhaus Celos Computer profitiert davon.
Locky ist ein kleiner Kerl, doch er ist alles
andere als ein putziger Zeitgenosse. Vielmehr
verbreitet er in Unternehmen und
Institutionen Angst und Schrecken. Denn Locky
ist einer der Verschlüsselungstrojaner, die
derzeit im virtuellen Raum ihr Unwesen treiben.
Kriminelle versuchen mit seiner Hilfe
via Cyberangriff Geld zu erpressen. Allein im
ersten Halbjahr 2016 hat er Tausende von
Computern verschlüsselt.
Thomas Hoffmann, Geschäftsführender Inhaber
des Ulmer Systemhauses Celos Computer,
ist derzeit viel unterwegs, um Kunden über
die Fallensteller im Internet aufzuklären. Öffnen
Mitarbeiter einen Mail-Anhang, in dem
sich Locky versteckt, lassen sich erst wenige,
schließlich immer mehr Dateien nicht mehr
öffnen. Damit nicht genug: Bald schon kann
das moderne trojanische Pferd im gesamten
angeschlossenen Netzwerk aktiv werden –
und dann taucht auf einem der Bildschirme
eine Lösegeldforderung auf: Kein Geld, kein
Freigabeschlüssel. Doch dieser ist freilich
auch bei einer Zahlung nie garantiert.
Hoffmann kennt die Tricks, wie sich Kriminelle
Zugang zu den Netzen erschleichen. Etwa
den, Sticks als Köder auszulegen und mit
der Neugierde der Finder zu kalkulieren.
Denn der Aufbau und die Pflege solcher IT-
Infrastrukturen sind die Kernkompetenz seiner
Firma, die er 1990 als Ein-Mann-Start-up
gegründet hat, damals mit dem Elan des frisch
gekürten „Dipl.-Ing“.
Firmenchef
Thomas Hoffmann.
VIELE ZEIT TROTZ STUDIUMS
Schon während des Studiums hatte er parallel
mit dem Programmieren begonnen, sein Fach,
die Automatisierungstechnik, hatte mit dem,
was er heute tut, so gut wie nichts zu tun. „Studieren
hat eher mein Allgemeinwissen beflügelt“,
erzählt Hoffmann. Es ließ ihm noch genügend
Raum, erste Kunden mit Hardware zu
beliefern. Galt es diese miteinander zu vernetzen,
sei dies quasi als Dreingabe erfolgt, möglich
durch die „damals
noch guten
Margen“.
Heute macht der
Handel mit Hardware
nach Hoffmanns
Angaben
noch 40 Prozent
des Umsatzkuchens
aus. 60 Prozent
aber erziele
Celos mittlerweile
mit Dienstleistungen,
darunter auch die Beratung: „IT ist sehr
komplex und umfangreich geworden.“ Seit
2006 sei es immer mehr üblich geworden, die
Leistungen an fixe vertragliche Abmachungen
zu koppeln: Die Kunden lagern damit zunehmend
Aufgaben an Celos aus, die bislang
ein firmeninterner Systemadministrator erfüllt
hat, darunter die Pflege des IT-Systems
oder das Aufspielen von Updates – und natür-
40
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[machen]
lich der Schutz vor Hacker-Angriffen. „Durch
einen solchen Vertrag erhalten Firmen eine
planbare IT, eine Erreichbarkeit von zwölf
oder sogar 24 Stunden mit eingeschlossen
und ebenso eine Klausel, bis wann ein etwaiger
Fehler behoben sein muss.“
DIE GROSSEN MACHEN DRUCK
Die rasante Entwicklung des IT-Bereichs spiegelt
sich stark in der Firmenentwicklung und
der Auffächerung in Tätigkeits- und Geschäftsfelder
wider. Unter dem Dach der Celos
Computer GmbH als Holding befinden sich
mittlerweile fünf Gesellschaften. In der 2013
ins Leben gerufenen Celos Solutions GmbH
sind die Bereiche PDM und CAD gebündelt.
Über die Novacur GmbH steht Celos in Verbindung
mit 80 weiteren Systemhäusern. Der
Zusammenschluss ermöglicht die deutschlandweite
Betreuung von überregionalen
Kunden. C-entron Software bündelt alles, was
mit ERP-Programmen und damit mit Geschäftsprozessen
zu tun hat. Business C-Voice
kümmert sich um das Thema Telefonie.
Die Celos Computer GmbH zählt sich zum
oberen Zehntel der größten Systemhäuser in
Deutschland. Und wiegt sich den Worten ihres
Inhabers zufolge dennoch nicht in Sicherheit.
„Es gibt unbestritten einen Zwang zu
Wachstum in unserer Branche“, erklärt Thomas
Hoffmann. Obwohl er in der Händlerhierarchie
weit oben steht – als „Microsoft Gold
Partner und als „HP preferred Partner Gold“ –
gehe eben von diesen „großen Playern“ ein
zunehmender Druck aus. Diese seien deutlich
bestrebt, ihr Händlernetz möglichst zu verkleinern.
Wer den Status als Premium-Partner
verliert, erhält auch geringere Rabatte.
100 Mitarbeiter in Ulm und Augsburg
Die Teamleiter Konstantin Hermann (li.) und Philipp Wittmann sind 2 der 100 Mitarbeiter.
Computertechnik Hoffmann hieß das
Start-up, mit dem Thomas Hoffmann
1990 den Schritt in die Selbständigkeit
wagte. Der Firmensitz ist mehrfach gewandert,
bis er im Ulmer Donautal seinen
jetzigen Ankerplatz gefunden hat. Zur
Stetigkeit der heutigen Celos Computer
GmbH, die in Augsburg einen zweiten
Standort unterhält, zählt der stramme
Vor diesem Hintergrund setzt sich Hoffmann
ambitionierte Ziele. Der Jahresumsatz von
derzeit 18 Millionen Euro soll bis zum Jahr
2020 schon auf 25 Millionen klettern. Er will
dies durch organisches Wachstum schaffen.
Das Thema Fachkräftemangel, das viele IT-
Unternehmen plagt, ist für Celos kein Thema.
„Wir kriegen genügend Personal“, sagt Hoffmann.
Zum einen profitiere das Unternehmen
vom zunehmenden Outsourcing-Trend
Wachstumskurs, der sich auch in der auf
heute rund 100 Mitarbeiter zählenden
Belegschaft widerspiegelt.
Eine Vorstellung über die Geschäftstätigkeit
vermittelt eine weitere Zahl: „Wir haben
in den vergangenen drei Jahren mit
1450 Firmen Geschäfte gemacht“,
informiert der geschäftsführende Alleingesellschafter.
TV
in IT-Abteilungen. Zum andern sind in der
Gruppe derzeit rund 20 Azubis an Bord. Drittens
erwarte man von Bewerbern nicht unbedingt
einen geradlinigen beruflichen Weg, da
dürfe es auch Brüche geben. Und Studienabbrecher
würden nicht mit ablehnender
Skepsis empfangen, sondern mit hohen Erwartungen.
„Sie sehen uns als ihre zweite
Chance. Das ist doch gut für uns.“ [!]
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[machen] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Das „K10“ gehört mit 28 Metern zu den drei höchsten Gebäuden der Paulaner-Stadt in München-Langwied. Es beherbergt die Gär- und Lagertanks.
„Da ist Paulaner dran“
Technisch und planerisch anspruchsvoll war der Bau des neuen Standorts von Paulaner in München-Langwied. Gebäude
und Brauanlagen wurden gleichzeitig erstellt. Gemanagt hat das Großprojekt die Nething-Gruppe aus Neu-Ulm.
Es war Münchens größte Baustelle und
ein Prestigeobjekt. 300 Millionen Euro
hat sich die Paulaner Brauerei GmbH
und Co. KG ihren Umzug nach Langwied kosten
lassen. Bis dahin hatte Paulaner 380 Jahre
lang Bier am Nockherberg gebraut, doch dort
war es zu eng geworden. Am neuen Standort
ist auf 15 Hektar eine kleine Stadt entstanden.
13 Gebäude, bis zu 20 Meter hoch, mit 83.000
Quadratmetern Nutzfläche. Zeitweise waren
bis zu 700 Mitarbeiter von mehr als 70 Firmen
im Einsatz, sie verbauten 3000 Betonfertigteile,
4000 Tonnen Edelstahl, 25 Kilometer Stahlrohre
und mehr als 2 Mio. Fliesen. Das alles
managte die Neu-Ulmer Nething-Gruppe. Ende
2011 klingelte das Telefon: „Da ist Paulaner
für Sie dran“, erinnert sich Axel Nething. Am
anderen Ende war Paulaner-Geschäftsführer
Stefan Lustig, der das Architekturbüro zu einem
Wettbewerb einlud.
REIBUNGSLOS UND PÜNKTLICH
Eine Brauerei hatte Nething bis dahin nicht
gebaut, doch die Neu-Ulmer bekamen den Zuschlag.
„Unsere Fähigkeit ist es, die Anforderungen
und die Fachdisziplinen am Bau zu
vernetzen. Für die Fachdisziplinen suchen wir
uns die Experten, die jeweils am geeignetsten
sind“, erläutert Nething. Bei der Generalplanung
gehe es vor allem darum, Produkt, Auftraggeber
und dessen Prozesse zu verstehen.
„Nur so lassen sich Abläufe gut gestalten und
eine optimale Baulösung schaffen.“ Das Paulaner-Projekt
war auch aufgrund des Zeitdrucks
herausfordernd.
Die Gebäude und
die Anlagentechnik
wurden gleichzeitig
gebaut. Dennoch
verlief der
Bau von Europas
modernster Brauerei
fast reibungslos,
sagte Paulaner-
Geschäftsführer Firmenchef
Lustig. Nun geht es Axel Nething.
nur noch um Restarbeiten.
Und Braumeister Christian Dahncke
ist vor allem stolz darauf, „dass unsere Biere
vom neuen Standort genauso gut schmecken
wie vom Nockherberg.“ [!] AMB
42
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Wenn Produkte zu Software werden …
Herr Rath, Industrie 4.0 ist in aller Munde, nur
wenige wissen aber genau, was das bedeutet.
Die Hightech-Strategie „Industrie 4.0“ hat zum
Ziel, den gesamten Produktionsprozess mit
modernster Infomations- und Kommunikationstechnologie
kosten- und erfolgsoptimal zu
verzahnen. In Zeiten von volatilen Märkten und
hybriden Organisationsformen rate ich jedem
Entscheider, sich intensiv mit den Chancen der
industriellen Revolution auseinander zu setzen.
Wer zu den Gewinnern oder Verlierern des aktuell
beschleunigten digitalen Transformationsprozesses
zählt, hängt stark von dieser Leistungsbereitschaft
der Unternehmen ab.
Das Ganze hat ja nicht nur Auswirkungen
auf unsere globale Wettbewerbsfähigkeit
sondern auch auf den Arbeitsalltag eines
jeden Einzelnen?
Meines Erachtens führt ein Verharren in der Arbeits-
und Organisationskultur des 20. Jahrhunderts
in einer globalen und digitalen Arbeitswelt
nicht zum Erfolg. Viele Entscheider
sind sich dessen bewusst und haben bereits
Projekte für einen Kulturwandel in den Unternehmen
gestartet. Der Arbeitsalltag des 21.
Jahrhundert muss menschlicher, demütiger,
authentischer und reflektierter sein. Doch: Augenhöhe
statt „der Ober sticht den Unter“,
grenzenlose Zusammenarbeit statt Silodenken
macht klar, dass die Gestaltung der zukünftigen
Arbeitswelt kein Selbstläufer sein wird.
Unternehmen müssen also nicht nur in
technischen Abläufen umdenken?
Nun, die digitale Transformation wird ohne die
Einbeziehung des Menschen nicht gelingen!
Die Unternehmen können die Chancen der
Transformation nur dann nutzen, wenn die Mitarbeiter
im wahrsten Sinne des Wortes an diesem
Strang mitziehen. Etliche Berufsbilder
werden sich grundlegend verändern. Der Umgang
mit neuen Technologien muss vermittelt
werden und die Kommunikationsfähigkeit für
eine Arbeit in einem Agilen Team muss gestärkt
werden. Die Innovationsfähigkeit eines Unternehmen
hängt somit in Zukunft entscheidend
vom Faktor Mensch ab und kann in eine Transformation
der gesamten Unternehmenskultur
münden.
Was leisten Sie mit Ihrem Unternehmen artiso
entsprechend dieser umfassenden Anforderungen?
Mit unserer Aus- & Weiterbildungsstrategie
wollen wir umfänglich handwerkliche und soziale
Kompetenzen ausbilden. Für eine gelingende
Interaktion in interdisziplinären Teams ist z.
B. eine ausgeprägte soziale Intelligenz unablässlich.
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Kommunikationsexperten gehören deshalb
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die Frage im Raum
steht, was wir tun,
wenn Maschinen
unsere Jobs machen.
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natürliche Umgebung werden damit hilfreiche
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Ihrer Arbeitswelt können in 3D direkt
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den immer verfügbaren Informationen durch
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Schritt, um den Zugang zu Informationen und
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Alltag – was wird
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müssen wir uns grundlegend
neu erfinden?“
„Wie kann die
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43
[rubrik] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Katja Kienhöfer in ihrem „Studio 54“ in Göppingen. Der Kontrast zu ihrem früheren Leben im Jetset könnte kaum größer sein.
Fotos: Giacinto Carlucci
Zwischen Glamour und Kleinstadt
Sie genoss viele Jahre das Leben in den Mode-Metropolen, bevor sie sich in ihrer Heimat Göppingen niederließ: die
Visagistin Katja Kienhöfer. Sie ist erfolgreich und zufrieden mit ihrem Familienleben abseits der großen Glitzerwelt.
Heute Paris, morgen Mailand, übermorgen
New York. Vier Kontinente in vier
Wochen. Immer Zeitdruck, häufig Jetlag,
oft müde, ständig unter Strom. „Ich habe
doppelt so schnell gelebt“, sagt Katja Kienhöfer,
lächelt und lehnt sich entspannt zurück.
In ihrem kleinen Büro, ganz hinten im „Studio
54“, erzählt die erfolgreiche Geschäftsfrau
von ihrer Zeit in der großen, weiten Modewelt.
Mit Begeisterung, aber ohne Wehmut.
Sie scheint angekommen, zufrieden und
glücklich zu sein. „Ich vermisse nichts“, betont
die Visagistin, die im Jahr 2002 die Parfümerie
mit Kosmetikstudio in ihrer Heimatstadt
Göppingen eröffnet hat.
NEUE LOOKS MIT VERSACE
Viele spannende Jahre lagen damals hinter
ihr, in denen sie permanent auf Achse war,
Models für Foto-Shootings und Modenschauen
schminkte, mit den Großen der Kosmetikindustrie,
zum Beispiel Versace, neue Looks
kreierte oder Menschen beim Fernsehen aufhübschte.
300 Tage im Jahr Glamour- und
Glitzerwelt, auf Du und Du mit den Promis –
und dann zurück in die Provinz? Vermisst
man da wirklich gar nichts? „Ich habe viele
Promis erlebt, das fehlt natürlich in Göppingen.
Aber die Leute hier sind begeisterungsfähiger.
Prominente werden jeden Tag geschminkt
und sind daher viel kritischer“,
schildert Katja Kienhöfer ihre Erfahrungen.
Zudem habe sie es angestrengt, sich jeden Tag
44
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[machen]
Bereits im Alter von 12 verging kein Tag ohne Make-Up und Styling, erzählt Katja Kienhöfer.
auf neue Menschen unterschiedlicher Kulturen
einstellen zu müssen. Sie möchte die Zeit
nicht missen, aber irgendwann sei der Punkt
gekommen, an dem sie der oberflächlichen
Jetset-Welt entfliehen wollte. Als sie einmal
so müde war, dass sie in Las Vegas beinahe den
Flieger verpasst hätte – schlafend an einem
lärmenden Spielautomaten – habe der Entschluss
festgestanden. „Ich hatte sogar Angst
davor, den Absprung nicht zu schaffen, weil
mich vieles Normale gelangweilt hat“, blickt
die verheiratete Mutter zweier Söhne zurück.
Heute gibt es jede Menge Normalität in ihrem
Alltag. Wenn die 42-Jährige ungeschminkt
mit ihrem Hund spazieren geht, ihre Kinder
auf dem Fußballplatz anfeuert oder mit ihnen
Hausaufgaben macht, fühlt sie sich genau am
richtigen Platz. „Aber es ist ja auch nicht so,
dass ich gar nichts mehr mache“, schränkt sie
ein. Hin und wieder ist sie auf der Fashion
Week in Berlin. „Die Models werden immer
jünger und dünner“, erzählt sie von den aktuellen
Laufsteg-Schönheiten, während sie im
Behandlungszimmer ihres Göppinger Kosmetikstudios
eine Kundin mit Permanent-Make-
Up zurechtmacht. Katja Kienhöfer hat bei ihren
Ausflügen in die Glitzer- und Glamourwelt
volles Programm, genießt diesen Trubel aber:
„Ich hole mir neue Inspiration und bekomme
neue Trends mit.“ Neben Modenschauen wird
sie auch für Katalog-Shootings weiterhin gebucht
– „die Kontakte zur Kosmetikindustrie,
zu Fotografen und zum Fernsehen habe ich
bis heute gehalten“. Sie bezeichnet sich als „sicherheitsdenkenden
Menschen“ und habe
sich als Geschäftsfrau nie auf nur ein Standbein
gestützt.
Doch von nichts kommt nichts. Katja Kienhöfer
ist eine Macherin und kein Mensch, der
darauf wartet, dass etwas passiert. „Ich bin privat
immer an den Hotspots, zum Beispiel in
Kitzbühel, St. Tropez oder Cannes.“ Auch auf
Ibiza war sie kürzlich, dorthin will sie künftig
öfter reisen: „Da bin ich gerade dabei, Kontakte
aufzubauen.“ Einfach nur faul am Strand zu
liegen, ist gar nicht ihr Ding: „Ohne Arbeit ist
es ja langweilig.“ Und so kommt es nicht selten
vor, dass sie bei sengender Hitze Adligen
am Pool die Wimpern klebt, während die Familie
„urlaubt“.
FASZINIERT VON HOCHGLANZ
Irgendwie scheint bei dieser Frau alles zu
Gold zu werden, was sie anpackt. Gibt es ein
Erfolgsrezept? Wie setzt man sich durch in
diesem harten, schnelllebigen Geschäft? Katja
Kienhöfer hat eine einfache Antwort: „Die Erfahrung
nimmt einem keiner – weder die
fachliche noch die persönliche. Die Visagistin
weiß, was sie kann und was sie will. Zielstrebig
hat die 42-Jährige ihre Karriere verfolgt.
Bereits mit zwölf sei kein Tag ohne Make-Up
und Styling vergangen, blickt die Inhaberin
des Beauty-Salons zurück. Ihr Taschengeld investierte
sie in Hochglanz-Magazine, um die
Modewelt zu studieren. So verfolgte sie den
Lebenswandel der Supermodels der 1980er-
Jahre. Nach dem Realschul-Abschluss machte
sie eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau
und sattelte die Visagisten-, Maskenbildner-
und Kosmetikschule drauf.
EIN BISSCHEN WEHMUT
Die glitzernde Modewelt ist heute nur noch
ein kleiner Teil ihres Lebens. Katja Kienhöfer
lässt es jetzt ruhiger angehen. „Ich wollte alles
machen, bevor ich Kinder habe“, sagt sie. Das
ist ihr gelungen – allerdings mit einem Nachteil.
„Es gibt nicht mehr so viele Träume“,
meint sie fast wehmütig. „In der Visagisten-
Szene habe ich alles erreicht, was ich erreichen
wollte.“ Den Internet-Handel ihrer Firma
will sie wiederbeleben, fällt ihr ein. Und
sich fortbilden, aber eher in Richtung Marketing
und Betriebswirtschaft.
Außerdem schreibt Katja Kienhöfer gerade
ein Buch über die Rolle der Frauen von heute,
wie es ist, Geschäftsfrau, Mutter und Ehefrau
zu sein. Auf jeden Fall ist sie stolz darauf, einen
Hauch des Glamours und der bunten Farben
der Modewelt nach Göppingen gebracht
zu haben. [!] SUSANN SCHÖNFELDER
45
[gründen] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Natürlich selbstständig
Die Bio-Branche boomt, „Green Living“-Ratgeber sind auch bei technologieverwöhnten Menschen angesagt.
G-Nature-Gründer Tobias Gölz stillt mit seinen Farben Sehnsüchte und bringt Mutter Erde ins Zuhause seiner Kunden.
FIRMENKAUF SCHEITERT
Am 14.12.2012 gründet Gölz die AG. Aber der
Firmenkauf scheitert. „Meine Selbstständigkeit
wieder an den Nagel hängen, kam trotzdem
nicht in Frage“, erzählt der Netzwerker.
Sein Ehrgeiz ist geweckt. Doch die Banken
sind skeptisch. Nach langem hin und her bekommt
Gölz nur einen kleinen Kredit, für den
er persönlich bürgen muss. Also investiert der
gelernte Kaufmann eigene Rücklagen. Sein
Motto: „Entweder ich glaube an eine Idee oder
nicht.“ Er rekrutiert ehemalige Mitarbeiter –
darunter Kaufmänner, ein Chemieingenieur
und Anwendungstechniker – und tüftelt mit
ihnen an Farbformulierungen. „Hochwertige
Naturfarben, aus nachwachsenden Rohstoffen,
ohne störende Gerüche“, beschreibt der
Gründer sein Konzept. Doch die Baumarkt-
Ketten haben wenig Interesse. Zu jung, zu unerfahren.
Das fünfköpfige Team aus Süßen
spezialisiert sich schließlich auf Handwerk
und Industrie. „Ein Bereich, in dem Service
und Qualität im Fokus stehen.“
Gründer Tobias Gölz mit einem Teil seiner Mitarbeiter in Russland.
Tobias Gölz mag es natürlich. Vor allem
Zuhause. „Wir verbringen viel Zeit in
unseren Wohnungen. Schadstoffe in
diesem Umfeld sind fatal“, erklärt der 37-Jährige.
Mit seinem Unternehmen G Nature (Süßen/Kreis
Göppingen) stellt er deshalb Naturfarben
her, die Giftiges aus Wohnräumen
verbannen.
Zum ersten Mal kommt Gölz als kaufmännischer
Azubi mit seiner Lieblingsbranche in
Kontakt. In einem mittelständischen Betrieb
lernt der Jugendliche viel über das Geschäft
mit der Natürlichkeit – und findet Gefallen
daran. Er bleibt, studiert BWL an der Abendschule
und wird Prokurist. Als der Inhaber
ihm nach 10 Jahren anbietet, die Firma zu
kaufen, zögert Gölz nicht. „Die Selbstständigkeit
schien der nächste logische Schritt zu
sein“, erklärt er. Um genug Kapital zur Übernahme
aufzubringen, will der Jungunternehmer
eine Aktiengesellschaft gründen. Startkapital
100.000 Euro.
PERFEKTE SYMBIOSE
Der große Durchbruch gelingt den Schwaben,
als sie sich mit Biopin verbrüdern. Das
28-Mann starke Unternehmen stellt Naturfarben
für den Heimgebrauch her. G Nature ergänzt
das Sortiment im Bereich professionelle
Fertigung. Die perfekte Symbiose entsteht.
Rund 13 Monate nach Gründung betritt G Nature
den Markt. Erste Abnehmer findet das
Start-up auf Industriemessen. Darunter Parkettleger,
Schreiner und Maler.
„Die Anforderungen an Industriefarben sind
hoch“, erklärt Gölz. Anders als ein Heimwerker
akzeptiere kein Küchenhersteller mehrtägige
Trockenzeiten. „Nach spätestens sechs
Stunden muss das Werkstück bereit für die
Weiterverarbeitung oder den Packprozess
sein.“ Naturfarben müssen dem Experten zufolge
genauso hart, schlagfest und temperaturbeständig
sein, wie konventionelle Anstriche.
Auflagen und Trends verändern sich
ständig. Gölz: „Up-to-Date bleiben, ist überlebenswichtig.“
Als Teil der Biopin-Gruppe
stellt G Nature das mit einer eigenen Abteilung
für Forschung und Entwicklung sicher.
Der Konkurrenz, so erläutert Gölz, habe sein
Unternemen vor allem eines voraus: Selbst
hergestellte Bindemittel und somit die volle
46
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[gründen]
Kontrolle über die Inhaltsstoffe der Farben,
Harze und Öle. Das kommt auch bei den Kunden
an. Innerhalb eines Jahres verzehnfacht
sich der Umsatz des Jungunternehmens. In
diesem Jahr erwartet Gölz einen Umsatz von
500.000 Euro. 80 Prozent davon erzielt G Nature
im Ausland. Denn: „In Deutschland wird
zu wenig Holz verbaut“, erklärt Gölz.
In Russland oder China hingegen, stößt der
Farbspezialist auf rege Nachfrage. Seit neun
Monaten betreibt G Nature sogar ein eigenes
Büro mit sieben Mitarbeitern in Moskau.
„ Made in Germany steht auch im Ausland für
Qualität“, freut sich Gölz. Nächstes Jahr will
die Naturmarke die arabischen Länder erobern.
Das erste Projekt, ein Universitätsbau
in Dubai, steht bereits.
WIDERSACHER SUCHEN FEHLER
Rückschläge haben Gölz und sein Team trotzdem
erlebt. „Die rechtliche Situation habe ich
unterschätzt“, gibt der Unternehmer zu. Es
dauert nicht lange bis Abmahnungen und
Klagen ins Haus flattern. Denn die Newcomer
sind vielen Konkurrenten ein Dorn im Auge.
„Einmal wurde mir eine Formulierung auf
meinem Xing-Profil angekreidet“, schmunzelt
der Hobbygärtner. Seiner Meinung nach
suchen Widersacher geradezu nach Fehlern,
„um uns direkt tot zu machen“. Fünf Prozesse
hat G Nature bisher ausgefochten. „Aus heutiger
Sicht würde ich von Anfang an in Rechtshilfe
investieren“, erzählt er. Auf der anderen
Seite gehöre Fehler zur Entwicklung eines
Unternehmens dazu: „Wie langweilig wäre
meine Geschichte, ohne den ein oder anderen
Stolperstein“, findet der 37-Jährige.
Allerdings müssen nicht jedem dieselben
Missgeschicke passieren. Deshalb unterstützt
Gölz neue Gründer und empfiehlt allen Business-Startern
sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen.
Entsprechende Gruppierungen gibt es
dem Profi zufolge in jeder größeren Stadt. „Es
geht nicht darum, sich allein durchzuschlagen.
Schlau ist, wer aus den Fehlern anderer
lernt.“ Gleichzeitig schonen Gründertreffen
Was sind Naturfarben
eigentlich?
Als Naturfarben gelten Farben, Lacke
und Öle, die aus natürlichen, nachwachsenden
Rohstoffen, möglichst
ohne Mineralölzusatz, produziert werden.
Hersteller deklarieren freiwillig
alle Inhaltsstoffe und garantieren, dass
die Farben ungiftig sind. Das Produkt
ist ökologisch abbaubar und fügt sich
in natürliche Kreisläufe ein. Besonders
beliebt sind Naturfarben bei der Oberflächenbehandlung
von Holz. Die enthaltenen,
natürlichen Harze und Öle
dringen tiefer ein, als synthetisch erzeugte
Kunstharze. Sie sind somit besser
im Untergrund verankert und platzen
weniger schnell ab.
GYS
das Marketing-Budget, denn „dort werden neben
Freundschaften auch Geschäftsbeziehungen
geknüpft.“ [!]
RONJA GYSIN
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Wenn
Inspirieren
ist einfach.
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man für Investitionen einen
Finanzpartner hat, der Ideen von
Anfang an unterstützt.
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bot deshalb das optimale strategische Finanzierungskonzept.“
Marcus Ruoff aus Riedlingen, Erfinder der Nachtwaechter Schlafweste.
Bekannt aus der erfolgreichen TV Sendung
„Die Höhle der Löwen“ bei VOX.
[führen] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Fit für den Wandel
Viele Mittelständler tun sich schwer, ihre Mitarbeiter auf den wachsenden Druck zur Veränderung vorzubereiten. Die
Hochschule Neu-Ulm hat daher für kleine Firmen spezielle Angebote zur Weiterbildung entwickelt.
kürzt sich immer mehr. Vor einigen Jahren
hat eine kaufmännische Ausbildung oder ein
Studium einen Berufstätigen 30 Jahre getragen.
Dies ist heute nicht mehr so und das Absolvieren
von drei Studiengängen wird bald
keine Seltenheit mehr sein“, sagt die 54-Jährige,
die den Bereich Strategische Leitung Weiterbildung
an der Hochschule für angewandte
Wissenschaften Neu-Ulm (HNU) verantwortet.
Ihre Einschätzung: „Die Berufe werden
zunehmend akademisiert und ein Bachelor-
Abschluss wird immer häufiger zur Voraussetzung
für eine Einstellung.“
Für Schafmeister ist diese Entwicklung kein
Grund zu verzagen, weder für Studierende,
Berufsanfänger, Führungskräfte oder Geschäftsführer:
„Die Digitalisierung verändert
die Arbeitswelt, ja sogar unsere Gesellschaft.
Und dagegen hilft nur lernen, lernen, lernen,
und zwar lebenslang.“ Aus diesem Grund hat
das Zentrum für Weiterbildung (ZfW) an der
HNU sein Angebot grundlegend erneuert. Das
soll Unternehmen in der Region dabei helfen,
den permanenten Wandel zu managen.
Sylvia Schafmeister, Professorin an der Hochschule Neu-Ulm, sieht sich Partner des Mittelstands.
Das Veränderungstempo in der Wirtschaft
hat sich in den vergangenen Jahren
rasant beschleunigt. Demenstprechend
wachsen die Anforderungen an
Unternehmer und Führungskräfte, diesen
permanenten Wandel zu gestalten. Doch diese
Entwicklung bereitet Sylvia Schafmeister,
Professorin an der Hochschule Neu-Ulm, keine
Angst. „Die Halbwertzeit des Wissens ver-
EXTERNE TRAINEEPROGRAMME
Neben den bewährten und klassischen MBA-
Studiengängen wie „Betriebswirtschaft für
Ingenieure und andere nicht-wirtschaftliche
Be rufe“, „Führung und Management im Gesund
heitswesen“ und „IT-Strategie und Gover
nance“ steht nun auch das modular aufgebaute
Führungsnachwuchsprogramm „Führungskompetenzen,
Soft Skills und Coaching
für Trainees“ auf dem Lehrplan. Dieses beginnt
mit einer individuellen Standortbestimmung
der Nachwuchskräfte. „Wir begleiten
und betreuen über ein Jahr die Lernfortschritte
und reflektieren die Ergebnisse.“
Eine weitere neue Säule auf dem Neu-Ulmer
Campus bilden die sogenannten Up-to-date-
Seminare, ein- bis zweitägige Schulungen, bei
denen Fach- und Führungskräften aktuelles
Fachwissen aus den Bereichen Management,
IT, Industrie 4.0 und dem Gesundheitswesen
vermittelt wird. So wird von kommendem
Jahr an für Mittelständler unter anderem das
Seminar „Risikomanagement im Zeitalter
von Industrie 4.0“ angeboten. „Ein wichtiger
Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie
ist es, dass auf diese Seminare modular aufgebaut
und das Wissen bei Bedarf weiter vertieft
werden kann“, sagt Schafmeister. Zum Beispiel
mit dem Zertifikat „Strategisches IT-Ma-
48
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[führen]
nagement“. Dieser achtmonatige Kurs richtet
sich an Nachwuchsführungskräfte, orientiert
sich an den Bedürfnissen von Vollzeitbeschäftigten
und wird daher in berufsbegleitender
Form angeboten.
Der Auftrag ist für Sylvia Schafmeister und ihr
Team klar: „Wir verstehen uns als Weiterbildungspartner
für kleine und mittelgroße Betriebe
in der Region, die von unseren Bildungsprogrammen,
die wir mitunter auch als
maßgeschneiderte Inhouse-Seminare anbieten,
nachhaltig profitieren und so Talente binden
können.“
PARTNER FÜR DEN MITTELSTAND
Für Schafmeister ist es wichtig, dass neben der
Theorie die Praxis nicht zu kurz kommt. Das
gehört für sie zu einem nachhaltigen Ansatz.
„Wir bieten mit unserem Fachwissen die Basis
für eine gewinnbringende Geschäftspolitik
und überzeugen die Unternehmer davon, wie
wichtig spezialisiertes Fachpersonal für den
dauerhaften Erfolg eines Betriebes ist.“ Nach
ihrer Einschätzung genügt es nicht, dass die
Angestellten ihre Kenntnisse von Zeit zu Zeit
nur auffrischen. „Es ist enorm wichtig, dass sie
das Erlernte auch selbst anwenden und in den
Betrieb hineintragen können.“ Aus diesem
Grund sind im Zentrum für Weiterbildung
auch nur Professoren mit praktischen Management-Erfahrungen
im Team sowie „reine
Praktiker“, sprich Lehrbeauftrage aus verschiedenen
Bereichen der Wirtschaft.
Schafmeister und ihr Team bereiten den Boden
für eine effiziente Fortbildung, der notwendige
Impuls muss jedoch aus dem Betrieb
herauskommen: „Die Unternehmer müssen
selbst dafür sorgen, dass sich die Mitarbeiter
regelmäßig weiterbilden können, um geistig
rege zu bleiben und nicht in festgefahrenen
Strukturen zu verharren. Erst wenn ein Unternehmen
zu einer lernenden Organisation
wird, kann es auch wettbewerbsfähig bleiben.“
Und dann muss man sich auch keine
Sorgen über die Zukunft machen. [!]
STEFAN LOEFFLER
3800 junge Leute
in 16 Studiengängen
An der Hochschule für angewandte
Wissenschaften Neu-Ulm studieren
3800 junge Menschen. Sie werden von
65 Professorinnen und Professoren an
den Fakultäten Wirtschaftswissenschaften,
Informationsmanagement
und Gesundheitsmanagement in 16
Bachelor- und Masterstudiengängen
praxisnah auf Managementtätigkeiten
vorbereitet. Die HNU sieht auch die berufsbegleitende
Weiterbildung als wichtige
Aufgabe ihres Bildungsauftrages.
Diese Aktivitäten wurden im Jahr 2000
im Zentrum für Weiterbildung (ZfW) gebündelt
und ausgebaut. Durch die zunehmende
Digitalisierung und den steigenden
Ansprüchen an die Flexibilität
von Weiterbildungsangeboten befindet
sich das ZfW im Wandel, sieht sich jedoch
nicht als Konkurrenz zu den Industrie-
und Handelskammern. LOE
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49
Mit Hochdruckwasserstrahlen (500 bar) entfettet dieser IDS-Mitarbeiter ein Maschinengehäuse.
Bei Anruf Hilfe
Der Mittelständler IDS tritt da in Aktion, wo andere sich zurückziehen, Aufgaben fremdvergeben oder er zum Retter in
der Not wird. Der Industriedienstleister aus Unteressendorf wächst stark – vor allem aufgrund seiner Flexibilität.
Die Heinzelmännchen existieren! Nicht
real, das weiß jedes Kind. Zumindest
aber in der schönen Sage, die in Köln
ihren Ursprung hat. Die Hausgeister verrichten
darin nachts, wenn die Bürger schlafen,
deren Arbeit. Putzen das Haus, räumen auf,
schaffen Ordnung. Leider sind sie dabei einmal
beobachtet worden, worauf sie für immer
verschwanden. So geht die Heinzelmännchen-Sage
in aller Kürze.
In Oberschwaben gibt es die moderne Variante
der Heinzelmännchen. Diese sind in Firmen
und großen Industriebetrieben im Raum
Ulm und Oberschwaben aktiv. Sie erscheinen
dort ebenfalls bevorzugt nach Dienstschluss
und Arbeitsende. Dann reinigen sie Maschinen,
putzen und dampfstrahlen im Industriemaßstab,
verlegen in den Produktionshallen
neue Böden, tauschen defekte Regale aus oder
ziehen auch schon mal eine komplette Vorstandsetage
um.
MIT REINIGUNG GESTARTET
Mit diesem Ansatz ist aus der erst 1998 gegründeten
Firma IDS („Industriedienstleistung
Süd“) mit Sitz in Unteressendorf bei Biberach
ein stattliches Unternehmen
geworden, mit derzeit 850 Mitarbeitern und
einem breit gefächerten Angebot, zu dem
mittlerweile auch die Auftragsproduktion gehört.
Begonnen aber hat Firmengründer Jürgen
Maunz mit klassischen „Facility“-Dienstleistungen
mit Schwerpunkt Reinigung.
Die Wünsche der Kunden veränderten das
Aufgabenspektrum von IDS. Das begann, als
Unternehmen sich für Aushilfen interessierten,
um eigene Auftragsspitzen besser abfedern
zu können. Vor diesem Hintergrund
wurde das Portfolio der Industrie-Dienstleistung
um die Arbeitnehmerüberlassung erweitert.
Tätig ist sie ausschließlich für den eigenen
Kundenstamm von IDS.
50
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[machen]
Die „IDS Outsourcing GmbH“ wiederum geht
zurück auf den Voith-Konzern, einen großen
Kunden, der sich von einer konzerneigenen
Lackieranlage trennen, diese aber keineswegs
stilllegen, sondern weiterhin nutzen wollte.
Die Unteressendorfer haben sie daraufhin
mietweise übernommen und in Ravensburg
damit einen Standort eröffnet. „Dann haben
wir zusätzliche Auslastung gesucht“, erzählt
Geschäftsführer Markus Winter. Der Diplomkaufmann
ist vor drei Jahren zu 50 Prozent bei
IDS eingestiegen. Er führt gemeinsam mit Jürgen
Maunz das Unternehmen. Auch die Erledigung
einer kompletten Versandlogistik fällt
in diesen Geschäftsbereich. Oder die Übernahme
der Fahrzeugtaktung beim Liebherr-
Werk in Ehingen.
13 ROBOTERZELLEN
Schließlich kam vor sechs Jahren die IDS Casting
Service GmbH dazu, wobei man sich hier
nicht in der schillernden Welt der Models und
der Casting-Shows bewegt, sondern in der etwas
weniger glitzernden Sphäre des Leichtmetallbereichs.
„Casting“, klärt Maunz auf,
„ist ein Gewerk in der Aluminium-Bearbeitung“.
Wieder war es ein guter Kunde – Handtmann
in Biberach –, der hier Bedarf hatte. Es
geht um die Nachbearbeitung von Gussteilen,
neuerdings auch solche aus Magnesium, wie
sie die Automobilindustrie in ihren Oberklasse-Karossen
verbaut. Am nun dritten Standort
Oggelsbeuren (Kreis Biberach) sind mittlerweile
40 Mitarbeiter beschäftigt und 13 Roboterzellen
im Einsatz. Mit rund 1,5 Millionen
Euro beziffern die Geschäftsführer das jährliche
Investitionsvolumen.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete IDS einen
Umsatz von 17 Millionen Euro, in diesem
Jahr soll bereits die 20-Millionen-Marke geknackt
werden. Den Erfolg begründen Maunz
und Winter mit Zuverlässigkeit, Flexibilität
und Qualität, vor allem aber damit für ihre
Kunden da zu sein. Wie die beiden das verstehen,
zeigt ein Vorfall Ende Juni. Infolge von
Lieber auf eigene Rechnung
Leiten gemeinsam den Dienstleister IDS: Jürgen Maunz (links) und Markus Winter.
Hochwasser standen Produktionshallen bei
den Firmen Handtmann und Liebherr in Biberach
unter Wasser. Am Freitagabend um 22
Uhr rückten 50 Mitarbeiter aus, arbeiteten bis
um 3 Uhr nachts und auch das gesamte Wochenende:
Putzen, aufräumen, in Gang setzen.
So verhinderten die IDS-MItarbeiter einen
Produktionsausfall in beiden Firmen.
30 FLÜCHTLINGE BESCHÄFTIGT
Aufgrund der Angebotspalette beschäftigt IDS
viele Mitarbeiter zu Niedriglöhnen. Hinzu
kommt, dass es sich bei rund 500 der 850 Mitarbeiter
um geringfügig Beschäftigte handelt.
Erst hatte Jürgen Maunz keine Lust
mehr gehabt auf abhängige Beschäftigung.
1998 wagte der Maschinenbaumeister
aus Biberach den Sprung in die
Selbständigkeit. Im Jahr 2000 waren
schon 90 Mitarbeiter an Bord, 2005 waren
es 335, 2014 553 und 2016 sind es
nun 850. Vor drei Jahren stieg dann Markus
Winter ein, inzwischen die IDS Holding
GmbH, unter deren Dach alle operativ
tätigen Gesellschaften gebündelt sind.
Winter, der 50 Prozent der Anteile hält,
ist Diplomkaufmann. Er stammt aus Ravensburg
und war ebenfalls genervt vom
Angestelltendasein.
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TV
Um Leute etwa, die sich neben ihrem Hauptjob
noch etwas dazu verdienten wollen oder
müssen. Auch etwa 30 Flüchtlinge zählen derzeit
zur Belegschaft, acht Nationen sind darunter
vertreten. Vor allem die Helferkreise stellten
die Erstkontakte her, „unsere Brücke“.
„Wir haben grundsätzlich gute Erfahrungen
mit Flüchtlingen gemacht“, sagt Jürgen Maunz
und präzisiert: „Mit 90 Prozent sind wir sehr
zufrieden.“ Gleichzeitig macht er unmissverständlich
klar, dass IDS auf die Einhaltung von
schwäbischen Tugenden pocht, auf Pünktlichkeit
und Zuverlässigkeit etwa. „Da sind wir
sehr konsequent.“ [!] THOMAS VOGEL
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Sonderveröffentlichung
Günstig und zuverlässig
Mehr als 600 Kunden betreut Südwest Mail und wächst stark. Der Postdienstleister aus Ulm ist ein
Tochterunternehmen des Medienhauses SÜDWEST PRESSE und setzt auf Service für den Mittelstand.
Werner Schwarzendorfer bringt die Entscheidung
Landkreis Kliniken Heidenheim gGmbH
auf einen kurzen Nenner: „Für uns war der
Preisvorteil entscheidend. Und auch der Service
ist besser als bei der Deutschen Post“,
sagt der Teamleiter, der in den Kliniken für die
Poststelle und das Zentralarchiv verantwortlich
ist. Bis zu 500 Briefe täglich verschicken die
Kliniken. „Ein großer Vorteil für uns ist zudem,
dass Südwest Mail unsere Briefe auch frankiert.
Wir bräuchten dafür zusätzliches Personal“,
sagt Schwarzendorfer. Die Reklamationen
bewegten sich im Promillebereich – und wenn
es mal eine gäbe, kümmere sich Südwest Mail
umgehend darum. Sabine Wachsmann freuen
solche Einschätzungen. „Wir wollen für jeden
Kunden die für ihn absolut zufriedenstellende
Lösung anbieten“, sagt die Leiterin Verkauf und
Marketing von Südwest Mail, einer 100-prozentigen
Tochtergesellschaft des Medienhauses
SÜDWEST PRESSE.
Guter Service als Basis
Die Vorteile der Zusammenarbeit mit Südwest
Mail sind nach ihren Worten vielfältig. „Uns ist
gute Beratung und der Service wichtig“, betont
sie. „Unser Außendienst fährt zu jedem Kunden,
der ein Gespräch vor Ort möchte, unabhängig
von der
Größe seines Sendungsaufkommens.“
So können
beispielsweise kleine
Firmen ihre Post
für 2,70 Euro am
Tag abholen lassen
oder ab der ersten
Sendung unsere
Briefkästen nutzen.
Bereits ab 50 leitet den Verkauf.
Sabine Wachsmann
Sendungen ist der
Abholservice kostenlos. „Wir verstehen uns als
Fullservice-Dienstleister und sind nicht nur für
die regionale Post zuständig. Unsere Fahrer
übernehmen alle Sendungen, von Tagespost
über Infopost bis hin zu Einschreiben oder Paketen.
Wir sortieren und verarbeiten alles –
auch internationale Post“, beschreibt Wachsmann
die umfassende Dienstleistung. Dazu
gehören beispielsweise auch Druck, Kuvertierung
sowie Frankierung der Briefe. Der Abholservice
für jeden Kunden ist eines der Unterscheidungsmerkmale
zum großen Wettbewerber,
der Deutschen Post. Interessant sei
beispielsweise für Einzelhändler, dass Südwest
Mail bereits ab 250 Briefen Infopost bundesweit
verschickt (im Fachjargon heißt dies mittlerweile
Dialogpost). „Jeder Neukunde hat im
Moment die Möglichkeit, sich kostenlos von
unserer Leistung zu überzeugen.“ Beim Verteilen
der Sendungen arbeitet Südwest Mail mit
den Brieftöchtern anderer Zeitungsverlage zusammen,
ferner mit der Deutschen Post, bei
internationalen Briefzustellungen auch mit
Spring Global Mail, einer Tochter der niederländischen
Post sowie bei Paketen mit DPD.
Bis zu 100.000 Briefe und Sendungen verarbeitet Südwest Mail täglich.
Fotos: Marc Hörger
Deutlicher Kostenvorteil
Neben dem besseren Service, gerade für kleinere
Unternehmen, sind auch die Portopreise
für Geschäftskunden sehr günstig und darüber
hinaus vorsteuerabzugsfähig. 59 Cent stehen
70 Cent der Deutschen Post AG gegenüber.
Und der Bonner Konzern erwägt weitere Erhöhungen.
In der Saison verarbeitet Südwest Mail
bis zu 100.000 Sendungen täglich. In acht von
zehn Fällen stecken die Austräger der
52
Sonderveröffentlichung
SÜDWEST PRESSE frühmorgendlich die Briefe
mitsamt der Zeitung in die Briefkästen, alle übrigen
Sendungen werden im Laufe des Tages
zugestellt. „Wir wollen auch weiterhin kräftig
wachsen“, sagt Wachsmann mit Blick auf die
positive Entwicklung des Unternehmens.
Die greift so richtig seit der Neuausrichtung
von Südwest Mail. Seit dem Jahr 2014 verantwortet
Uwe Groß das Briefgeschäft der Neuen
Pressegesellschaft GmbH, die auch die SÜD-
WEST PRESSE herausgibt. So wurden Prozesse
optimiert, in neue Technik sowie in Schulungen
aller Mitarbeiter investiert.
In der Folge ist die Zustellqualität deutlich gestiegen,
was unter anderem durch Qualitätsmessungen
unabhängiger Institute belegt
wird. Südwest Mail konnte in den beiden vergangenen
Jahren zahlreiche neue Kunden gewinnen.
Am bisherigen Standort im Ulmer Donautal
stößt man nunmehr aber an seine Kapazitätsgrenzen.
Daher zieht das Unternehmen
im kommenden Jahr nach Langenau um und
setzt so seinen Expansionskurs fort.
Regelmäßige Qualitätsüberwachung
Gegründet worden ist die Südwest Mail
Brief + Service GmbH im Jahr 2005.
Seit her hat die Tochtergesellschaft des
Me dienhauses der Südwest Presse ihren
Kun denkreis stetig erweitert. Derzeit vertrauen
600 Geschäftskunden Südwest
Mail, wenn es darum geht, Briefe und Pakete
abzuholen und zuzustellen. In den Regionen
Ulm, Alb-Donau-Kreis, Göp pingen,
Geislingen und Heidenheim sind 1200
Zusteller in der Logistik unterwegs, um die
Sendungen zuverlässig am nächsten Tag
zuzustellen. Ein Netz mit 80 Briefkästen
und 40 Ver kaufs stellen bietet auch Kleinkunden
und Privatpersonen die Möglichkeit,
den Service bundesweit zu nutzen.
Südwest Mail lässt seine Qualität regelmäßig
prüfen. Das Qualitäts management
erfolgt auf Grundlage der Zertifizierung
DIN EN ISO 9001. Die Laufzeitmessungen
übernimmt ein unabhängiges Institut nach
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0,70 c / Brief
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0,59 c / Brief
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53
Oh mein Gott! So leicht lassen sich die von uns befragten Führungskräfte nicht aus der Ruhe bringen. Das Verhalten ihrer Mitarbeiter lässt sie nicht verzweifeln.
Frische Luft vom Chef
Sie wollten Fußballer, Musiker, Pilot oder Lehrerin werden. Doch statt auf einer Bühne zu stehen oder in die Luft
zu gehen, sitzen sie heute im Büro. Fünf Führungskräfte verrieten Stefan Loeffler in unserer Umfrage ihre
Eigenarten und wie sie mit Mitarbeitern umgehen.
Steffen Maurer wäre gerne
Musiker geworden. Heute leitet
er sein Unternehmen, die Maurer
Veranstaltungstechnik
GmbH in Blaustein, mit Leib
und Seele. Denn seinen
Arbeitsplatz würde der 37-jährige
Familienvater für kein Geld
der Welt tauschen wollen.
1) Nach dem Frühstück und wie es sich gehört,
mit einem freundlichen „Guten
Morgen!“ an alle Mitarbeiter.
2) Die sind alle zusammen echt klasse
und das, was mich auch nur ansatzweise
verzweifeln lässt, klären
wir dann direkt durch unsere offene Kommunikation.
3) Das müssen die Anderen beurteilen, aber ich bin eigentlich
sehr umgänglich, weil ich immer ein offenes Ohr habe.
4) Theoretisch erst mal den Grill vorglühen und praktisch mit
einem Lächeln.
5) Musiker und nachdem ich sehr schnell gemerkt habe, wo meine
Grenzen sind, wollte ich gleich Veranstaltungstechniker werden.
6) Mit niemandem und für kein Geld der Welt.
Grafik: © flinstone123 / Fotolia.com Grafik: © studiostoks / Fotolia.com
54
unternehmen [!] Ausgabe 53 | Oktober 2016
[leben]
1) Wann und wie beginnt Ihr Arbeitstag im Büro?
2) Welches Verhalten von Mitarbeitern lässt Sie
verzweifeln?
3) Welche Ihrer Verhaltensweisen bringt andere in
„Rage“?
4) Wie bereiten Sie sich an einem vollgepackten
Arbeitstag auf ein wichtiges Gespräch vor?
5) Was wollten Sie als Kind werden?
6) Mit wem würden Sie gerne mal für einen Tag den
Arbeitsplatz tauschen?
Früher wollte er Pilot werden.
Heute ist der 54-jährige
Oliver Wenzler
bei der Commerzbank AG an
den Standorten Ulm, Friedrichshafen
und Singen verantwortlich
für das Firmenkundengeschäft
– und sehr
zufrieden damit.
1) Wenn ich der Erste bin, wird erst mal gelüftet, damit es sich für
die Kollegen und Kolleginnen morgendlich frisch anfühlt.
Anschließend setze ich die Prioritäten für den
Tag und checke die Mails. Wenn dann die Kollegen
ins Büro kommen, wird die Begrüßung
genutzt, um offene Themen aufzunehmen.
2) Es gibt keine schlechten Mitarbeiter, es gibt
nur schlechtes Management. Mein Rezept
gegen Verzweiflung: passende Prozesse,
Coaching, direktes Feedback sowie Konsequenz
und Geduld. Grund zum Verzweifeln
gibt es da höchstens, wenn in der Mittagspause
niemand Lust zum Kickern hat.
3) Wenn ich eine neue Idee habe, sich alle darauf
einstellen und ich dann kurz darauf eine
„noch bessere“ Idee habe.
4) Die inhaltliche Vorbereitung auf ein wichtiges
Gespräch muss einen Tag vorher abgeschlossen sein.
5) Ich wollte Pilot werden. Jetzt bin ich sehr zufrieden mit meinem
Beruf, die Mischung aus Vertrieb, Führung und Entwicklung kreativer
Lösungen passt zu mir.
6) Teamführung, Wettbewerb und Geschwindigkeit sind meine Themen.
Am liebsten würde ich deshalb tauschen mit Jimmy Spithill,
dem Skipper vom Oracle Team USA. Einmal erleben, wie er sein
Team motiviert und mit einem America‘s Cup Tragflügel Katamaran
segeln – das wäre für mich ein Traum.
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55
[leben] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Grafik: © studiostoks /
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Sabine Gauß hat keinen Grund
am Verhalten Ihrer Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter zu verzweifeln.
Die 54-jährige
Diplom- Verwaltungswirtin
(FH) leitet bei der Stadt Ulm
den Bereich Zentrale Dienste.
Daniel Zimmermann würde
gerne einmal mit einem hochrangigen
Politiker den Arbeitsplatz
tauschen. Der 44-jährige
verheiratete Familienvater ist
seit 2015 Geschäftsführer Personal
und Finanzen bei der
August Mink KG in Göppingen.
1) Ich komme gegen acht Uhr ins Büro, begrüße meine Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter und starte mit dem Durchschauen meiner E-
Mails oder der Postmappe und bereite mich auf Termine und Gespräche
vor – ein eher unspektakulärer Ablauf.
2) Ich habe keinen Grund am Verhalten meiner Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter zu „verzweifeln“. Meine Tür steht allen stets offen und ich
schätze Ehrlichkeit und Offenheit, Transparenz von oben nach unten
und umgekehrt. Was ich, wenn ich insbesondere an frühere Jahre zurückdenke,
in schlechter Erinnerung habe, ist, wenn ich Fehler zwei
oder drei Mal vorgelegt bekomme bzw. wenn im dritten Dokument
die verbesserten Fehler vom ersten wieder enthalten waren.
3) Hin und wieder neige ich zur Ungeduld. Meine direkten Mitarbeiterinnen
wissen auch, dass ich schon mal laut denke.
4) In der Regel bereite ich mich zumindest einen, eher noch zwei Tage
vorher auf ein wichtiges Gespräch vor, weil dann noch vertiefende
Recherchen, Überlegungen, Rücksprachen möglich sind.
5) Englisch-und Sportlehrerin.
6) Ich bin mit meinem Arbeitsplatz sehr zufrieden.
1) Schon sehr früh um 6.15 Uhr mit dem zweiten Kaffee, da die Produktion
um 6:40 Uhr beginnt und ich als Ansprechpartner für Personalangelegenheiten
greifbar sein sollte. Bis zum offiziellen Büroarbeitsbeginn
um 7.30 Uhr kann ich aber meist noch ungestört arbeiten.
2) Wenn trotz getroffener Absprachen unzuverlässig und ungenau gearbeitet
wird. Dies führt zu vielen und unnötigen Rückfragen und
nervt eigentlich alle.
3) Man sagt es mir zwar selten, aber ich denke, mit einer gewissen
Übergenauigkeit meinerseits haben manche so ihre Probleme.
4) Ich versuche, vor wichtigen Terminen ein paar freie Minuten einzuplanen,
schließe die sonst immer offen stehende Bürotür und prüfe
nochmals die vorbereiteten Unterlagen und Informationen.
5) Ich glaube Fußballer. Aber ich bin mit Mink groß geworden, habe
samstags an der Schreibmaschine geübt und später als Schüler häufig
in den Ferien gearbeitet – und eigentlich war schon immer klar,
dass ich hier mal arbeiten werde.
6) Mit einem hochrangigen Politiker. Nur um einmal
im Detail zu sehen, was sich hinter
den Kulissen tatsächlich abspielt und
welche Machtspielchen dort ablaufen.
Grafik: © Alexander
Pokusay / Fotolia.com
Michael Keller ist seit 2003 bei
der Nething Generalplaner
GmbH und seit 2014 geschäftsführender
Gesellschafter. Der
43-Jährige legt sehr großen
Wert auf Vertrauen und Hilfsbereitschaft
in der Belegschaft.
1) Mein Arbeitstag beginnt um ca. um 8.00 Uhr mit einer Tasse Kaffee
und der Tagespost.
2) Wir legen in unserem Büro großen Wert auf Vertrauen, Hilfsbereitschaft
und fordern das Mitdenken aller Mitarbeiter. Meine Akzeptanz
bei einem Verhalten gegen diese Grundsätze ist sehr begrenzt.
3) Das müssen Sie meine Kollegen
fragen.
4) Es hängt sehr stark von dem
Inhalt des Gesprächs ab.
Ich versuche immer,
speziell bei personellen
Themen, ein Zeitfenster
und einen entsprechenden
Rahmen zu schaffen. Als Geschäftsführer
sehe ich meine Aufgabe
darin, speziell in schwierigen Momenten Zeit für unsere Mitarbeiter
und Kunden zu haben.
5) Mein Vater war Polizist und ich habe gesehen, welche Verantwortung
und welche Opfer dies bedeutet. Davor habe ich großen Respekt. Ich
habe mich entschieden, einen anderen Weg zu gehen.
Ich glaube, dass die kreative Ader bei mir früh erkennbar war, sich
aber noch nicht in einem konkreten Berufswunsch ausgedrückt hat.
6) Ich bin ganz zufrieden.
56
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Ford Mondeo Vignale: 5,2 (innerorts), 4,1 (außerorts), 4,5
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Gilt für Privatkunden. Gilt für einen Ford Mondeo Vignale Turnier 2,0-l-TDCi-
Dieselmotor 132 kW (180 PS) (Start-Stopp-System).
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007
und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden Fassung):
Ford Mustang: 10,1 (innerorts), 6,8 (außerorts), 8,0
(kombiniert); CO 2
-Emissionen: 179 g/km (kombiniert).
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Gilt für Privatkunden. Gilt für einen Ford Mustang Fastback 2,3-l-EcoBoost-
Benzinmotor 233 kW (317 PS).
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[namen & nachrichten] Ausgabe 53 | Oktober 2016 unternehmen [!]
Tanja Riemann
vergrößert
Teamschostek
Die neue Geschäftsführerin der
Neu-Ulmer Werbeagentur
Teamschostek,
Tanja
Riemann
(37), hat das
Team zum 1.
Oktober von
neun auf elf
Führt die Agentur
Teamschostek:
Tanja Riemann.
Mitarbeiter
vergrößert.
Ziel sei es,
die Expertise
in den Bereichen
Digital und Social Media
auszubauen. Riemann verantwortete
jahrelang in führenden
Positionen den Auftritt großer
Marken wie Pampers, Tempo,
Pantene und Olaz. Zum 1. Juli
hatte sie Teamschostek von
Britta Benz übernommen, die
nach 23 Jahren aus privaten
Gründen ihre Agentur abgegeben
hatte.
IT-Sicherheit:
Kurzseminare für
den Mittelstand
Auftragsboom im Metallbau
Aufgrund der guten Auftragslage erweitert die
Rehm BlechTec GmbH aus Blaubeuren-Seißen
ihre Fertigung am Stammsitz fast um das Doppelte.
Für die neue Produktionshalle und die
Ausstattung, zu der ein Laser-Zentrum und eine
Feinplasmaschneidanlage gehören, gibt der
Die IHK Ulm will mit einer Veranstaltungsreihe
zum Thema
„Herausforderung IT-Sicherheit
und Datenschutz“ im Oktober
Mittelständler für drohende Gefahren
sensibilisieren. Zum
Auftakt am Donnerstag, 13. Oktober,
14 bis 17 Uhr, werden unter
anderem verschiedene Angriffsmethoden
live gezeigt. In
den darauffolgenden Tagen bietet
die IHK Ulm Kurzseminare
für Einzelhändler und Maschinenbauer
an. Nähere Infos unter:
www.ulm.ihk24.de
Datenbank
gibt Überblick
über Gründer
Investoren soll künftig die Suche
nach Start-ups im Südwesten
erleichtert werden. Die Initiative
Start-up Stuttgart e.V.
bietet eine entsprechende Datenbank.
Bei einem vergleichbaren
Projekt in Hamburg, das
2014 gestartet wurde, sind nun
550 Firmen registriert. In Baden-Württemberg
sind es zum
Start 20 junge Firmen.
Versicherer
zahlen
am besten
Führungskräfte mit kaufmännischem
Hintergrund verdienen
in der Versicherungsbranche
Anlagenbauer rund 5 Mio. Euro aus. Die ehemalige
Schlosserei beschäftigt 65 Mitarbeiter.
Sie ist Teil der Rehm-Gruppe (Blaubeuren),
tritt aber als eigenständige Firma auf und erwirtschaftet
40 Prozent ihres Umsatzes außerhalb
der Gruppe.
am meisten. Ihr durchschnittliches
Jahresgehalt beträgt dort
173.000 Euro. Das geht aus einer
Studie der Personal- und
Managementberatung Kienbaum
hervor. In der Pharmaindustrie
seien es im Schnitt
155.000 Euro. Auch eine größere
Berufserfahrung zahle sich
aus: Ein Leiter im Finanz- und
Rechnungswesen erhalte mit
bis zu drei Jahren Berufserfahrung
durchschnittlich 68.000
Euro jährlich. Mitarbeiter in
gleicher Position mit mehr als
20 Jahren Erfahrung verdienen
im Schnitt 150.000 Euro. [!]
[impressum]
Verlag/Herausgeber
Neue Pressegesellschaft
mbH & Co. KG
Frauenstraße 77, 89073 Ulm
Geschäftsführer:
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Redaktion
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Anschrift wie Verlag
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(verantwortlich)
Anschrift wie Verlag
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Fotos Volkmar Könneke (Titel +
Aufmacher), Matthias Kessler
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74321 Bietigheim-Bissingen
Objektleitung
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Telefon 0731 156-515
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Mediaberatung
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Anzeigenschluss
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Tel.: 07 31/ 70 0-0 · www.mercedes-benz-ulm-schwaebischgmuend.de