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Malta Gozo Comino

Malta von seinen schönsten Seiten. Alles was man über Malta, Gozo und Comino wissen muss.

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<strong>Malta</strong><br />

<strong>Gozo</strong><br />

<strong>Comino</strong>


<strong>Malta</strong> <strong>Gozo</strong> <strong>Comino</strong><br />

Das Azure Window<br />

ist Geschichte ...<br />

2 AQUANAUT (1) 2018


... es lebe das neue<br />

Fenster von <strong>Gozo</strong>!<br />

(1) 2018 AQUANAUT 3<br />

Alle Bilder: Harald Mielke


<strong>Malta</strong> <strong>Gozo</strong> <strong>Comino</strong><br />

8 AQUANAUT (1) 2018


EDITORIAL<br />

SO WIE ES KOMMT, SO IST ES RECHT<br />

Mehr als zwei Jahrzehnte liegt es zurück, dass<br />

ich 1996 erstmals den Maltesischen Insel -<br />

archipel bereisen durfte. Urlaub in <strong>Gozo</strong>s<br />

schönster Bucht, der Xlendi Bay, das war der Plan. Und<br />

ein bisschen Tauchen wollten wir auch. Ich kannte das<br />

Mittelmeer aus der Taucherperspektive bereits recht gut,<br />

nur für meine Freundin Bea war es das erste Mal, dass<br />

sie mit Flasche die Unterwasserwelt erforschte. Mark<br />

Busuttil, ihr damaliger Tauchlehrer und heutiger Chef<br />

der St. Andrews Divers, erinnert sich noch gut an das<br />

Naturtalent. Ihre Affinität zum Tauchsport war geboren.<br />

Die zu ihrem damaligen Partner hingegen bald erloschen…<br />

Mich hatte das in der Xlendi-Bucht Gesehenen<br />

allerdings derart begeistert, dass ich schon im darauf -<br />

folgenden Jahr – inzwischen als Tauchreisejournalist –<br />

erneut die Inseln <strong>Malta</strong>, <strong>Gozo</strong> und <strong>Comino</strong> aufsuchte.<br />

Obendrein hatte mir ein bei meinem<br />

ersten Aufenthalt entstandenes<br />

Bild eines kleinen Drachenkopfes<br />

einen schönen Wettbewerbsgewinn<br />

eingebracht, den es<br />

abzufeiern galt.<br />

Meine Liebe für <strong>Malta</strong> und <strong>Gozo</strong><br />

war geboren. Gleichzeitig blieb<br />

mein Anklopfen an den Pforten<br />

der diversen Tauchmagazine<br />

nicht ungehört, sodass ich mich – damals noch als reiner<br />

Freelancer – schon bald über immer grössere Aufträge<br />

aus den Redaktionen freuen durfte. Als nach den BOOT-<br />

Messen der damaligen Jahre die Reiseaufträge von den<br />

Chefre dakteuren an die Kollegen verteilt wurden, ergab<br />

es sich, dass die Malediven, Südafrika oder gar der<br />

Pazifik schnell vergeben waren, während für den Mielke<br />

„nur“ mehr <strong>Malta</strong> übrig blieb. Mir sollte es recht sein,<br />

konnte ich mir seinerzeit doch ein rechtes fotojourna -<br />

lis tisches „Monopol“ erarbeiten, weshalb über Jahre<br />

hinweg, ein Grossteil aller deutschen Tauchreiseberichte<br />

über die Region aus meiner Feder bzw.<br />

Kamera stammten.<br />

Und dass sich die Inseln <strong>Malta</strong>, <strong>Gozo</strong> und <strong>Comino</strong> als<br />

langweilig darstellten, davon konnte nun wirklich keine<br />

Rede sein. Im Gegenteil! Wahre Highlights meines<br />

Taucherlebens durfte ich in den Jahren 1997 bis 2008<br />

rund um <strong>Malta</strong> erleben: So z.B. ein Tauchgang mit Tony<br />

Lautier, dem <strong>Comino</strong>-Urgestein, am Lantern Point<br />

<strong>Malta</strong> und <strong>Gozo</strong><br />

zusammen mit gigantischen Zackenbarschen oder ein<br />

Tauchgang zusammen mit der süssen Miriam von Sub<br />

Aqua an dem just versenkten ehemaligen libyschen<br />

Öltanker Um el Faroud oder auch ein Tauchgang mit<br />

Jonathan Thomas von Dive Deep Blue an dem sensationellen<br />

Tiefwrack Polynesian. Luft ohne Beimischungen,<br />

das war damals das Gemisch der Wahl – trotz 60 Metern.<br />

Hoffe Jonathan hat mir inzwischen verziehen, dass ich<br />

die Bilder damals allesamt verhaut habe… Unbegrenzt<br />

könnte ich diese Erlebnisliste fortsetzen. Zum Beispiel<br />

mit einem Tauchgang mit Heike und Thomas von Nautic<br />

Team am Reqqa Point, der mir nicht nur ein Seepferdchen<br />

vor die Kamera zauberte, sondern auch echte Edelkorallen<br />

und das Ei eines Katzenhais. Allerbeste Erinnerungen<br />

habe ich auch an die beiden Tauchkurse meines<br />

Sohnes Felix bei Mark Cassar von Moby Dives und<br />

Lothar Milling von Mad Shark.<br />

Kein Unterwassererlebnis und<br />

dennoch unvergessen ist mir<br />

mein erstes Zusammenkommen<br />

mit Reuben „Bibi“ Vella Bray,<br />

dem damaligen Journalistenbetreuer<br />

des Maltesischen Fremdenverkehrsamtes.<br />

Zusammen<br />

mit meiner geliebten Ehefrau<br />

Trudy verbrachten wir ein herrliches<br />

Dinner bei köstlichem Rotwein und einem feinst<br />

zubereiteten Kaninchen, der kulinarischen Spezialität<br />

auf <strong>Malta</strong>.<br />

Ihr alle – und noch viele mehr – habt mir die maltesischen<br />

Inseln ganz fest in mein Herz graviert. Und dafür<br />

danke ich euch zu tiefst! Oder wie man auf <strong>Malta</strong> zu<br />

sagen pflegt: Nirringrazzjak mill-qalb!<br />

Herzlichst<br />

Harald Mielke<br />

PS: Nach 2008 wurde es still zwischen <strong>Malta</strong> und mir. Erst Weihnachten 2017 war der Bann gebrochen und wieder ein<br />

Fuss auf die Inseln gesetzt. Bei frischen 16° Wassertemperatur galt es den nahezu noch jungfräulichen UW-Steingarten<br />

kennenzulernen, der einst das berühmte Azure Window vor <strong>Gozo</strong> darstellte. Davon und von noch viel mehr handelt dieses<br />

neue Online-Magazin. Viel Spass und Lesevergnügen!<br />

(1) 2018 AQUANAUT 9


<strong>Malta</strong> <strong>Gozo</strong> <strong>Comino</strong><br />

DER DIREKTE DRAHT:<br />

Wenn Sie die neuen Ausgaben von AQUANAUT next generation<br />

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übermitteln Sie uns ganz einfach Ihre E-Mail Adresse, oder rufen<br />

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Carmen Schröer, Tel. +49 (0)8860 9214030,<br />

Fax: +49 (0)8860 9214035, Mobil: +49 (0)175 4775014,<br />

E-Mail: info@aquanautmagazin.ch<br />

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oder in Kontakt mit der Redaktion treten wollen:<br />

Harald Mielke, Hauptstr. 8, D-86987 Sachsenried,<br />

Tel. +49 (0)8868 881 oder 08860 9214030,<br />

E-Mail: aquanaut@naturbildarchiv.com oder info@aquanaut.ch<br />

Facebook: facebook.com/AqanautMagazin<br />

Twitter: https://twitter.com/AquanautMagazin<br />

10 AQUANAUT (1) 2018


(1) 2018 AQUANAUT 11


<strong>Malta</strong> <strong>Gozo</strong> <strong>Comino</strong><br />

12 AQUANAUT (1) 2018


Einmal im Leben abtauchen im Blue Hole…<br />

(1) 2018 AQUANAUT 13


<strong>Malta</strong> <strong>Gozo</strong> <strong>Comino</strong><br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Titel Harald Mielke<br />

Editorial 9<br />

Merhba – Willkommen auf <strong>Malta</strong>! 18<br />

<strong>Gozo</strong> – Das Unterwasser-Eldorado 26<br />

<strong>Comino</strong> – Eines Meeresnationalparks würdig 29<br />

Erfolgsgeschichte: Seit 12 Jahren auf dem Meeresgrund 32<br />

<strong>Malta</strong> – Die Insel der Ritter 40<br />

<strong>Gozo</strong> – Die kleine Schwester 46<br />

<strong>Comino</strong> – Das kleine Paradies 50<br />

Winter auf <strong>Malta</strong> 52<br />

Mit Pressluft, Frisbee & Torpedo 54<br />

Freediving Yoga Retreats 58<br />

Alle Tauchbasen 60<br />

Die 20 Top-Spots 64<br />

<strong>Malta</strong>, das Paradies für Wanderer, Biker und Kletterer 68<br />

Der Auferstandene bewegt die Massen 72<br />

Weihnachten auf <strong>Malta</strong> 74<br />

Das sollten Sie wissen 82<br />

Impressum 87<br />

14 AQUANAUT (1) 2018


<strong>Gozo</strong>s Elephant Rock perfekt in Szene gesetzt<br />

(1) 2018 AQUANAUT 15


<strong>Malta</strong> <strong>Gozo</strong> <strong>Comino</strong><br />

16 AQUANAUT (1) 2018


An Bord der Karwela<br />

(1) 2018 AQUANAUT 17<br />

Bild: Ivana Orlovic, Model Alessio Tenenti


Europas südlichste Tochter<br />

MERHBA –<br />

WILLKOMMEN AUF<br />

MALTA!<br />

Nur gut zwei Flugstunden von Deutschland<br />

entfernt locken <strong>Malta</strong> und seine<br />

Nachbarinseln <strong>Gozo</strong> und <strong>Comino</strong> mit<br />

Sonne, Strand und Meer, aber auch mit<br />

einer 7000-jährigen Kulturgeschichte<br />

und Tempelanlagen, die älter sind als die<br />

Pyramiden von Kairo. Badeurlauber,<br />

Kreuzfahrttouristen, Sprachschüler und<br />

Studienreisende waren die Vorreiter.<br />

Heute sind es vor allem Aktivurlauber<br />

wie Taucher und Schnorchler, die die<br />

grössten touristischen Zuwachsraten auf<br />

18 AQUANAUT (1) 2018<br />

sich verbuchen. Kein Wunder, entlang der<br />

Steilküsten finden sich exzellente Tauchplätze<br />

en masse. Und dazu frönen emsige<br />

Tourismusmanager – stets auf der Suche<br />

nach neuen Attraktionen – weiterhin ihrem<br />

Lieblingssport „Schiffe versenken“! Letztmals<br />

im August 2009, als vor <strong>Comino</strong> das<br />

Schnellboot „Pasewalk“ der ehemaligen<br />

DDR-Volksarmee – heute besser bekannt<br />

unter dem Namen P31 - für die Ewigkeit<br />

auf dem Meeresgrund geparkt wurde.<br />

von Trudy und Harald Mielke


(1) 2018 AQUANAUT 19


<strong>Malta</strong> – Zum Tauchen gemacht<br />

Den drei Inseln <strong>Malta</strong>, <strong>Gozo</strong> und<br />

<strong>Comino</strong>, die zusammen den<br />

maltesischen Archipel bilden,<br />

geht der Ruf voraus, zu den grossartigsten<br />

Tauchreisezielen im ganzen Mittelmeerbereich<br />

zu gehören. Hier erwarten den<br />

Unterwassersportler tolle Tauchausflüge,<br />

an die er sich noch lange zurückerinnern<br />

wird, und das nicht nur wegen der unzähligen<br />

Höhlen und der zerklüfteten Drop<br />

Offs. Vor allem sind es die überdurchschnittlich<br />

guten Sichtweiten und die<br />

Farbenpracht unter Wasser, die schon so<br />

manchen passionierten Schnorchler dazu<br />

gebracht haben, hier seinen ersten Tauchkurs<br />

zu absolvieren. Aufgrund seines milden<br />

Klimas ist <strong>Malta</strong> ideal zum Überwintern<br />

– und ganzjährig ein Eldorado für<br />

Aktivurlauber obendrein. <strong>Malta</strong> lohnt<br />

nicht nur einen grossen Jahresurlaub, sondern<br />

auch einen Kurztrip übers Wochen -<br />

ende. Dabei bieten die 30 Kilometer lange<br />

Insel und sein noch viel kleinerer Nachbar<br />

<strong>Gozo</strong> von einfachen Selbstversorger-<br />

Apartments bis hin zu edlen 5-Sterne-<br />

Hotels alles, was das Herz begehrt – und<br />

das zu günstigen Preisen. Sonnenhungrige,<br />

Sprachreisende, Kulturfreaks und<br />

Abtaucher – auf <strong>Malta</strong> liegen alle goldrichtig.<br />

Gerade erst auf <strong>Malta</strong>s internationalem<br />

Flughafen gelandet, haben wir es schon<br />

wieder eilig. Also nichts wie rein ins<br />

Mietwägelchen und ab in den hiesigen<br />

Linksverkehr! Es ist noch früh am Tag,<br />

aber unsere ersten Tauchgänge sind bereits<br />

für heute geplant. Ziel ist das Touris -<br />

tenörtchen Bugibba im Nordosten der<br />

Insel etwa eine dreiviertel Fahrstunde entfernt.<br />

An der Tauchbasis angekommen,<br />

wird unsere mitgebrachte Tauchausrüs -<br />

tung durch eine Pressluftflasche und ein<br />

paar Kilo Blei komplettiert und auf den<br />

bereitstehenden Pickup geladen. Dann<br />

geht es zusammen mit vier weiteren<br />

Tauchkameraden quer durch den Ort zum<br />

Bootsanleger. Auf <strong>Malta</strong> ist das Haupttransportmittel<br />

für Taucher der Pickup<br />

Flughahn<br />

Zitterrochen<br />

20 AQUANAUT (1) 2018


zw. der Minibus. Die Tauchplätze verteilen<br />

sich derart rund um die Insel, dass sie<br />

mittels Strasse zumeist deutlich schneller<br />

zu erreichen sind, als nur per Boot. Am<br />

Hafen angekommen, heisst es dann doch<br />

noch Umsteigen auf das bereitstehende<br />

bunt bemalte Luzzu-Fischerboot.<br />

Langarm-Oktopus<br />

Auf den Spuren<br />

von Captain Nemo<br />

Etwa 30 Minuten später ist unser Ziel erreicht,<br />

und der Tauchlehrer gibt das Signal<br />

zum Abtauchen. Hier unter uns wartet sie<br />

also, die „Imperial Eagle“, das baugleiche<br />

Schwesterschiff von Jacques Cousteaus<br />

Treffer – versenkt! :<br />

Die strategisch bedeutsame Lage<br />

hat <strong>Malta</strong> Jahrtausende lang zum<br />

Schauplatz für See- und später auch<br />

für Luftgefechte gemacht.<br />

Hunderte von Schiffen und Flugzeugen<br />

versanken dabei im Meer.<br />

Eine ganze Reihe davon konnten<br />

mittlerweile lokalisiert werden.<br />

Wracks, die alle ihren eigenen<br />

Charme und ihren eigenen Charakter<br />

haben und die vor allem eine<br />

ganz eigene Geschichte zu erzählen<br />

wissen. Viele Kriegsrelikte harren<br />

aber noch ihrer Wiederentdeckung<br />

– nicht zuletzt auch aufgrund der<br />

zumeist grossen Tiefe, in der sie<br />

ihre letzten Ruhestätten gefunden<br />

haben.<br />

legendärer „Calypso“. Aber ganz im<br />

Ge gensatz zu Cousteaus Flaggschiff war<br />

der „Imperial Eagle“ nur ein eintöniges<br />

und abenteuerarmes Leben als Fährschiff<br />

zwischen <strong>Malta</strong> und <strong>Gozo</strong> beschieden.<br />

Das spannendere Kapitel ihrer Karriere<br />

begann erst am 19. Juli 1999, als sie vom<br />

Bestes Tauchgebiet in Europa!<br />

Deutschsprachige Tauchschule mit PADI Course Director im Haus<br />

Erstklassiger Unterricht für Anfänger bis hin zum PADI Tauchlehrer und darüber hinaus<br />

Wir bieten:<br />

Begleitetes Tauchen<br />

Unbegleitetes Tauchen (min. Advanced Zertifiziert)<br />

Unterkunft - Hotels, Apartments & Farmhäuser<br />

Flughafen Transfer<br />

Gruppen Tauchen Begleitet / Unbegleitet<br />

Autovermietung<br />

Divemaster Praktikum (mindestens 3 Monate)<br />

Tauchladen<br />

Ihr findet uns in Dwejra, bei dem Weltberühmten Blue Hole & Inlandsee<br />

Wir freuen uns auf Euren Besuch<br />

Email: info@divesmartgozo.com | Mob: +356 79284701 | www.divesmartgozo.com<br />

No 6 Pjazza tad-Dwejra, San Lawrenz SLZ 1360 GOZO


<strong>Malta</strong> – Zum Tauchen gemacht<br />

Imperial Eagle<br />

Daneben:<br />

U-Boot HMS<br />

Stubborn<br />

Unten:<br />

Um el Faroud<br />

maltesischen Tauchschulverband PDSA<br />

nördlich der St. Paul’s Bay versenkt und<br />

zur Ansiedlung für Meeresgetier aller Art<br />

freigegeben wurde.<br />

Phantastisch, wie sie aufrecht vor uns<br />

steht und sich trotzig der leichten Strömung<br />

entgegenstemmt. Wir beziehen hinter<br />

ihrem mächtigen Steuerrad Position<br />

und fühlen uns dabei wie Captain Nemo.<br />

Leider ist die aktuelle Sicht mit etwa 20 m<br />

relativ bescheiden. Phantastische 50 m<br />

soll sie an guten Tagen betragen. „Und die<br />

Fischschwärme rund um dieses künstliche<br />

Riff werden auch immer grösser“, freut<br />

sich der Tauchlehrer anschliessend zu<br />

berichten.<br />

Höhlen, Wracks und mehr<br />

Auch Drop Offs sind auf <strong>Malta</strong> weit verbreitet.<br />

So felsig und schroff sich die Insel<br />

über Wasser präsentiert, so setzen sich die<br />

Klippen auch unter Wasser fort. Vielerorts<br />

ist der Fels durchlöchert wie ein Schweizer<br />

Käse. In diesen Tunneln und Höhlen<br />

zu tauchen lohnt nicht nur wegen des<br />

zu erwartenden Adrenalinstosses, sondern<br />

auch wegen der an den Wänden siedelnden<br />

Tierwelt, die sich aus Borstenwürmern,<br />

Eisseesternen und bunten Schwämmen<br />

zusammensetzt. Spannend sind die<br />

jederzeit möglichen Begegnungen mit<br />

Conger-Aalen und Mittelmeermuränen.<br />

Auch ausserhalb der Höhlen trifft man auf<br />

einen Artenreichtum, wie er im Mittelmeer<br />

anderen Orts nur mehr selten zu finden<br />

ist: Immer mit von der Partie ist das<br />

Volk der bunten Meerjunker und Schriftbarsche.<br />

Über Seegras und im felsigen<br />

Terrain entdeckt man häufig Drachen -<br />

köpfe unterschiedlicher Grösse und vor<br />

allem den neugierig-intelligenten Oktopus-Tintenfisch.<br />

Und urplötzlich findet<br />

man sich in ungeheuren Brassenschwärmen<br />

wieder, die uns Gefahr laufen lassen,<br />

augenblicklich die Orientierung zu verlieren.<br />

Ein weiterer allgegenwärtiger Vertreter<br />

ist der knallrote Meerbarbenkönig, ein<br />

Winzling von maximal 10 cm Länge, der<br />

in der Literatur als einzige Maulbrüter-Art<br />

22 AQUANAUT (1) 2018


ISLAND OF GOZO...<br />

DIVER’S PARADISE<br />

• Schnuppertauchen<br />

• Beginner Kurse<br />

• Weiterführende Ausbildung<br />

bis Divemaster bzw. CMAS**<br />

• Begleitete Tauchgänge<br />

• Unbegleitete Tauchgänge im Buddy-System<br />

ab AOWD bzw. CMAS**<br />

• Bootstauchgänge<br />

• Reparatur und Service<br />

(Apeks und Aqualung)<br />

• Apartment- und Hotelvermittlung<br />

• Flughafentransfer<br />

• Autovermietung<br />

• Shop<br />

St. Simon Street, Xlendi Bay, <strong>Gozo</strong> - MALTA<br />

(+356) 21 551301 standrew@gozodive.com • standrew1989@gmail.com www.gozodive.com


<strong>Malta</strong> – Zum Tauchen gemacht<br />

Borstenwurm<br />

Nelkenkorallen<br />

im Mittelmeer beschrieben wird. Seit der<br />

Eröffnung des Suezkanals haben sich<br />

auch einige typische Vertreter des Roten<br />

Meeres dazu gesellt, wie beispielsweise<br />

die Kaninchenfische. Die poppigen Papageienfische<br />

sind hingegen typische<br />

Mittelmeervertreter und nicht mit den verwandten<br />

tropischen Arten zu verwechseln.<br />

Wie sieht es aber mit Grossfischen aus?<br />

Ab und an entdeckt man die Eigelege von<br />

Katzenhaien. Die Elterntiere selbst sieht<br />

man leider nur auf dem Fischmarkt. Stets<br />

möglich sind allerdings Begegnungen mit<br />

mächtigen Zackenbarschen, die die Ein-<br />

Meter-Grenze deutlich überschreiten können.<br />

Diese lassen sich zum Schutz ihrer<br />

eigenen Sicherheit aber nur aus der Ferne<br />

bestaunen, was gleichermassen für Thunfische<br />

und Makrelen gilt. Als wenig scheu<br />

gelten hingegen Schwarmbarrakudas und<br />

Zitterrochen.<br />

Typisch für die maltesischen Gewässer ist,<br />

dass man kaum je mit Strömung rechnen<br />

muss, und dass manchen Tags die Sichtweiten<br />

hervorragende 50 m und mehr betragen<br />

können. Mit deutlich schlechterer<br />

Sicht ist nur im Bereich des Marsamxett-<br />

Hafens zu rechnen. Einen Tauchgang<br />

lohnen dort gleichwohl die beiden Weltkriegswracks<br />

„Carolita“ und „HMS Maori“,<br />

die man sogar problemlos vom Ufer<br />

aus betauchen kann. Das gilt auch für<br />

das langjährige Top-Highlight <strong>Malta</strong>s, die<br />

„MS Rozi“, die direkt am Fährhafen nach<br />

<strong>Gozo</strong> in 35 m Tiefe ihre letzte Ruhestätte<br />

gefunden hat, und natürlich auch für das<br />

Mega-Event „Um el Faroud“. Unter den<br />

Augen ungezählter Zuschauer ist dieser<br />

mächtige Libysche Öltanker 1998 nahe<br />

der Blauen Grotte versenkt worden. Nur<br />

fünf Minuten müssen wir heute vom<br />

Ufer aus schnorcheln, bis wir seine beeindruckenden<br />

Dimensionen in Augenschein<br />

nehmen können: 119 Meter Länge, 14<br />

Meter Breite und 23 Meter Höhe. Da die<br />

Brücke bereits im 15-Meter-Bereich beginnt,<br />

dürfen auch Anfänger hier ihr erstes<br />

Wracktauch-Erlebnis geniessen. Abenteuerlustige<br />

Naturen können sich auch das<br />

Innere dieses 10.000-Tonner-Giganten<br />

mit der Hauptantriebsmaschine und dem<br />

Kapitänsstand ansehen. Leider waren die<br />

„Mit“ oder „Ohne“?:<br />

Grundsätzlich gilt, dass für das Erreichen<br />

der zahlreichen Tauchspots<br />

fernab der Küste ein Boot und damit<br />

auch eine unterstützende<br />

Tauchbasis unumgänglich sind. Eine<br />

der Eigenheiten <strong>Malta</strong>s ist allerdings,<br />

dass man an die Mehrzahl<br />

der Plätze problemlos auch von<br />

Land aus herankommt, und dass<br />

man als ortskundiger und verantwortungsbewusster<br />

Taucher dort<br />

auch in Eigenregie tauchen darf.<br />

Auch wenn nicht jede Tauchbasis<br />

bereit ist, Ausrüstungen – vor allem<br />

Tauchflasche und Blei – an selbständig<br />

tauchende Kunden auszuleihen<br />

bzw. Non-Limit-Tauchpakete zur<br />

Wiederbefüllung der Tanks anzubieten,<br />

zählen <strong>Malta</strong> und <strong>Gozo</strong> damit<br />

doch zu den preislich attraktivsten<br />

Tauchreisezielen weltweit. Insgesamt<br />

bieten auf <strong>Malta</strong> und seinen<br />

beiden Schwesterinseln mehr als 40<br />

Tauchbasen ihre Dienste an. Zum<br />

Service zählen neben Schnuppertauchen<br />

und Einsteiger-Kursen auch<br />

weiterführende Schulungen. Dabei<br />

sind sowohl Einzeltaucher als auch<br />

grössere Gruppen willkommen.<br />

Manche Basis hat das ganze Jahr<br />

über geöffnet, was die Inseln zumindest<br />

für Trockentaucher auch zu<br />

einem interessanten Winterreiseziel<br />

macht – dann allerdings bei frischen<br />

15 Grad Wassertemperatur. Für die<br />

Mehrzahl der Neptunjünger ist das<br />

gut 27 Grad warme Wasser im<br />

Sommer allerdings deutlich verlokkender…<br />

einstmals überdimensionalen Namensschriftzüge<br />

schon nach wenigen Monaten<br />

von Algen überwuchert. Besonders gerne<br />

erinnern wir uns an die hoch oben an<br />

der Brücke prangende Aufschrift „No<br />

Smoking“, die allerdings weniger davon<br />

zeugte, dass Abendgarderobe hier unerwünscht<br />

war, als davon, dass Rauchen<br />

auch für Taucher schädlich sein kann<br />

(insbesondere in diesen Tiefen…).<br />

24 AQUANAUT (1) 2018


Angesichts von so viel versenktem Alt -<br />

metall geraten Wracktauchfans auf <strong>Malta</strong><br />

geradezu ins Schwärmen. Und dabei haben<br />

die Gewässer noch weit mehr davon<br />

zu bieten, wie das U-Boot-Wrack „HMS<br />

Stubborn“ und der im letzten Weltkrieg<br />

abgeschossene Blenheim Bomber be weisen.<br />

Beide liegen zwar küstenfern und vergleichsweise<br />

tief, sodass nur wenige auf<br />

Wracktauchen spezialisierte Tauchbasen<br />

sie überhaupt ansteuern. Die für solche<br />

Tiefen nötigen Trimix-Atemgase und<br />

TEC-Ausrüstungen gehören auf <strong>Malta</strong><br />

aber längst zum Standardrepertoire. Das<br />

macht die Inseln nicht nur für Tauchanfänger<br />

und Urlaubstaucher interessant,<br />

sondern auch für ausgewiesene Spe -<br />

zialisten und Profis.<br />

<br />

<br />

<br />

Nachgefragt bei:<br />

Simon Sciberras<br />

Dive Systems, eine der Pionier-Tauch -<br />

basen auf <strong>Malta</strong> wurde als Familienunternehmen<br />

1978 gegründet. Simon Sciberras,<br />

der Sohn des Firmengründers greift heute<br />

neben Luft- und Nitrox-Tanks auch immer<br />

häufiger zu Trimix und anderen TEC-Gemischen.<br />

Besonders begeistert ist Simon<br />

über das Tauchwrack Tug 2, das seiner in<br />

Sliema angesiedelten Tauchbasis direkt<br />

vorgelagert ist. „Schon der Weg dorthin ist<br />

angefüllt mit mediterranem Leben, und<br />

beim Wrack angekommen tummeln sich<br />

dort eigentlich immer Zackenbarsche,<br />

Rochen oder Makrelen auf der Jagd nach<br />

kleineren Fischen.“ Nach den Gründen befragt, die <strong>Malta</strong> zu einer Top-Tauch -<br />

destination machen, meint er: „Es ist die ungeheure Vielfalt an Tauchplätzen auf kleinem<br />

Raum – auch für TEC-Taucher - und die grosse Anzahl an Wracks vom künstlich<br />

versenkten Patrouillenboot bis zum Relikt des 2. Weltkriegs. Dazu kommen noch der<br />

kurze Winter, der <strong>Malta</strong> zum Ganzjahresziel macht und der hohe Standard der Tauchschulen<br />

- PDSA und MTA machen’s möglich, sowie natürlich das perfekte Kulturprogramm<br />

und das tolle Preis-Leistungsverhältnis.“<br />

<br />

<br />

<br />

www.calypsodivers.com


<strong>Malta</strong> – Zum Tauchen gemacht<br />

<strong>Gozo</strong><br />

Das Unterwasser-<br />

Eldorado<br />

Abtauchen in der Xlendi Bay<br />

Die Überfahrt von <strong>Malta</strong> nach <strong>Gozo</strong> dauert<br />

mit der Autofähre nur knapp eine halbe<br />

Stunde. Kaum haben wir <strong>Comino</strong>, das<br />

dritte Inselchen im Bunde passiert, laufen<br />

wir schon in <strong>Gozo</strong>s Fährhafen Mgarr ein.<br />

Wohin wir auch blicken, überragen Kirchtürme<br />

die Insel. Nur wenige Minuten später<br />

ist unser Ziel, die in eine malerische<br />

Landschaft eingebettete Xlendi Bay erreicht.<br />

Mit dem schmalen Sandstrand<br />

nebst Uferpromenade und den kleinen<br />

Restaurants und Geschäften ist Xlendi der<br />

ideale Urlaubsort. Und wir Taucher finden<br />

hier einen hervorragenden Einstieg<br />

ins Unterwasserabenteuer. Unter Luzzu-<br />

Booten und Ausflugsjachten hindurch<br />

tauchen wir zunächst über Sandgrund, den<br />

schon bald ausgedehnte Seegraswiesen<br />

ablösen. Schnell ist klar, der Fischreichtum<br />

ist für Mittelmeerverhältnisse sehr<br />

beachtlich. Grosse Schwärme von Brassen,<br />

Goldstriemen und Barben begegnen<br />

dem Taucher vor allem in den Morgenstunden.<br />

Petermännchen und Plattfische<br />

finden sich in der Bucht ebenso regelmässig,<br />

wie Zitterrochen und Flughähne mit<br />

ihren leuchtend blauen Flossensäumen.<br />

Sogar grosse Steckmuscheln sind hier<br />

noch zu finden. Immer mit von der Partie<br />

sind die schrill gefärbten Meerjunker und<br />

Schriftbarsche, die bizarren Drachenköpfe<br />

und Meerbarbenkönige, die Schraubensabellen<br />

und die verspielten Oktopusse.<br />

Durch einen etwa 100 Meter langen Tunnel,<br />

der das gewaltige Bergmassiv durchschneidet<br />

und sich nach aussen hin kathedralenartig<br />

erweitert, erreichen wir das offene<br />

Meer direkt unterhalb senkrechter<br />

Klippenwände. Mit ihrem grossen Querschnitt<br />

und der nur sehr kurzen gänzlich<br />

dunklen Passage empfiehlt sich diese<br />

Höhle auch weniger versierten Tauchern.<br />

MV Xlendi<br />

Nach bestandenem Abenteuer gibt’s zur<br />

Belohnung rund um den Höhlenausgang<br />

ein phantastisches Farbenspektrum in<br />

Form von bunten Schwämmen und orange<br />

gefärbten Zäpfchenkorallen zu bestaunen<br />

– ein Paradies für Makrofotografen.<br />

Schnell ist klar, weshalb <strong>Gozo</strong> zu einem<br />

der besten Tauchziele des Mittelmeeres<br />

zählt. Es ist der einzigartige Mix aus florierendem<br />

Meeresleben und phantasti-<br />

scher Unterwasserlandschaft, gepaart mit<br />

Sichtweiten, die nicht selten über 40 m betragen.<br />

Besonders hoch einzuschätzen ist<br />

auch die Tatsache, dass – gleich welche<br />

Windrichtung vorherrscht – es immer eine<br />

dem Wind abgewandte Seite gibt, an der<br />

getaucht werden kann – das ganze Jahr<br />

über. Neben gelegentlichen Tauchausfahrten<br />

per Boot veranstalten die Basen vor<br />

allem Tauchgänge vom Ufer aus. Man<br />

26 AQUANAUT (1) 2018


So kann man sich täuschen... :<br />

Eigentlich hatten wir von diesem Nachttauchgang am Marfa<br />

Point, dem nordwestlichsten Eck <strong>Malta</strong>s nichts Aussergewöhnliches<br />

erwartet. Ein verschmitztes Lächeln im Gesicht<br />

unseres Diveguides steigert dann aber doch unsere Neugier.<br />

Kaum untergetaucht entlädt sich vor unserer Maske ein unbeschreibliches<br />

Feuerwerk en miniature: Wissenschaftlich<br />

betrachtet ist es allerdings nur die Leuchtalge Noctiluca, die<br />

hier ihr kaltes Licht produziert, während Millionen winzig<br />

kleiner Leuchtpunkte unsere Augen blenden, und jede unserer<br />

Bewegungen im nächtlichen Schwarz des Meeres<br />

sichtbar wird. Faszinierend - und auch ein einmaliges Erlebnis,<br />

dass sich nicht vorab planen lässt. Wir tauchen tiefer,<br />

um den Blitzentladungen zu entgehen. Schon prasselt das<br />

nächste Trommelfeuer auf uns ein. Vom Licht unserer Lampen<br />

angezogen „attackiert“ uns ein aus vielen Dutzend Tieren<br />

bestehender Schwarm von Sepien. Wie Gummipfeile<br />

prallen die kaum 20 cm langen Tintenfische auf unsere Neoprenanzüge.<br />

Jetzt ein Netz, und das Abendessen wäre gesichert!<br />

Wie im Film ziehen heute die Highlights an uns vorüber:<br />

Ein im Mittelmeer sehr seltener filigraner roter Haarstern<br />

kriecht über einen ebenso gefärbten Schwamm, zwei<br />

Einsiedlerkrebse tragen auf ihren Schneckenbehausungen<br />

prächtige, weil voll „erblühte” Schmarotzerrosen spazieren,<br />

und gleich nebenan breitet eine hier platzierte Madonnen-<br />

Statue aus ihrer Riffspalte heraus schützend ihre Hand über<br />

uns Tauchsportler aus. Ganz offensichtlich sind die Malteser<br />

auch unter Wasser noch „gut katholisch“. Hektisch gibt der<br />

Diveguide Signal. Auf der angrenzenden Sandfläche scheinen<br />

sich alle Stechrochen der Gegend ihr Stelldichein zu geben.<br />

Jenseits der Zahl „15“ beenden wir das Zählen. Hier<br />

unten dösen also die tagsüber so scheuen und von uns Tauchern<br />

kaum jemals gesehenen Flachmänner! Und für ein<br />

artgerechtes Eingraben schien bei Einbruch der Nacht offenbar<br />

keine Zeit mehr gewesen zu sein. Ohne ein Zeichen von<br />

Hektik trödeln sie mit langsamem Flossenschlag aus unseren<br />

Lichtkegeln, um unmittelbar dahinter erneut in den Sand zu<br />

plumpsen. Das Blitzlichtgewitter unserer Kamerablitze prasselt<br />

auf die phlegmatischen Schläfer. Vom Aal nebenan<br />

glückt nur noch ein Fluchtfoto. Na, wenigstens der Schwanz<br />

ist scharf! Plötzlich glotzen uns aus dem Sand heraus zwei<br />

Augen an. Das kann doch nur ein Himmelsgucker sein, denken<br />

sich da die weit gereisten Globetrotter! Vorsichtig gräbt<br />

sich die Hand des Diveguides unter den Fisch, um ihn langsam<br />

aus dem Sand herauszuhebeln. Schon durchzuckt ihn<br />

ein merklicher Stromschlag, obgleich die Fachliteratur nur<br />

von kaum wahrnehmbaren Impulsen spricht... Auch über<br />

die Giftigkeit seiner Stacheln gehen die Expertenmeinungen<br />

weit auseinander. Selten habe ich die gerade mal 36 Bilder<br />

meiner nach wie vor analogen Kamera unbefriedigender<br />

empfunden als heute. Nur eine Aufnahme bleibt noch, um<br />

auch die Languste fotografisch „mitzunehmen”. Drei kleine<br />

Tintenfische - einer davon sogar von der besonders bunten<br />

und seltenen langarmigen Sorte – winken uns mit ihren 8<br />

Armen aufforderungsvoll zu. „Tut uns leid, Jungs! Der Film<br />

ist voll! Aber beim nächsten Mal auf <strong>Malta</strong> werdet auch Ihr<br />

nicht unfotografiert davonkommen! Versprochen, wir kommen<br />

wieder!“


<strong>Malta</strong> – Zum Tauchen gemacht<br />

Krustenalgen mit<br />

Nelkenkorallen<br />

Stachelrochen<br />

Im Brassenschwarm<br />

parkt den Tauch-Pickup, nimmt seine<br />

Ausrüstung auf und watet ins Wasser, wo<br />

nicht selten atemberaubende Drop Offs<br />

warten. Und das Beste: Keiner der mehr<br />

als 50 abwechslungsreichen Spots ist über<br />

20 Minuten von der jeweiligen Tauchschule<br />

entfernt. Selbst Wracktauchfans<br />

kommen voll auf ihre Kosten. Taucherherz,<br />

was willst Du mehr?<br />

Wrack im Wrack<br />

Seit dem 12. August 2006 ist <strong>Gozo</strong> mit<br />

den beiden in der ix-Xatt l-A mar Bucht<br />

versenkten ehemaligen Ausflugsschiffen<br />

„MV Karwela“ und „MV <strong>Comino</strong> Land“<br />

um zwei Attraktionen reicher. Der Platz<br />

war eigens gewählt worden, um den immensen<br />

Taucheransturm auf die am anderen<br />

Ende der Insel liegende Dwejra Region<br />

zu mindern. Sogar der Premierminister<br />

hatte es sich nicht nehmen lassen, bei<br />

der zeitgleichen Versenkung der beiden<br />

Schiffe anwesend zu sein. Ganz offensichtlich<br />

wird die zunehmende Bedeutung<br />

des Tauchsports für die Wirtschaft <strong>Malta</strong>s<br />

und <strong>Gozo</strong>s auch auf höchster politischer<br />

Ebene immer mehr erkannt. Seither stehen<br />

die attraktiven Fotomotive nun stolz<br />

und aufrecht in gut 35 m Tiefe auf der<br />

windbegünstigten Seite <strong>Gozo</strong>s. Kaum<br />

hundert Meter von der Felsenküste reihen<br />

sie sich wie Perlen an die bereits 1999<br />

versenkte ehemalige Fähre „MV Xlendi“.<br />

Dieses 80 m lange Wrack liegt leicht verunglückt<br />

weil kopfüber in knapp 40 m<br />

Tiefe. Neben dem Laderaum sind hier vor<br />

allem die beiden mächtigen Antriebsschrauben<br />

an Bug und Heck sehenswert.<br />

Ohne Zweifel ist <strong>Gozo</strong> mit den drei künstlichen<br />

Riffen ein grosser Wurf gelungen.<br />

Für ein paar Scherzkekse lag aber zumindest<br />

die „Karwela“ offenbar noch nicht<br />

tief genug, wie sich bereits am Tag nach<br />

der Versenkungsaktion herausstellen sollte.<br />

Da hatte sie nämlich bereits ein Baby<br />

in Form eines ausrangierten VW Käfers<br />

erhalten, der bis zu seiner Selbstauflösung<br />

den Heckparkplatz zierte. Man mag sich<br />

die Überraschung in den Gesichtern der<br />

ersten offiziellen Besucher kaum ausma-<br />

len! Wer dabei seine Finger im Spiel hatte,<br />

darüber rätselt ganz <strong>Gozo</strong> bis heute...<br />

Hotspots of <strong>Gozo</strong><br />

Zum Ende unserer <strong>Gozo</strong>-Tour warten auf<br />

uns der grossartigste Tauchplatz, den der<br />

gesamte Archipel zu bieten hat: Das legendäre<br />

„Blue Hole“, das kreisrunde<br />

Loch im Riffdach. Inmitten einer atemberaubenden<br />

Klippenlandschaft liegt es direkt<br />

vor dem ehemaligen Wahrzeichen<br />

<strong>Gozo</strong>s, dem einstmals spektakulären<br />

Felsenfenster „Azure Window“, das bis<br />

zum 8. März 2017 die Hauptattraktion der<br />

Insel war, dann aber in einem tosenden<br />

Orkan komplett in sich zusammenstürzte.<br />

Trotz seiner 20 m Höhe kam es vor, dass<br />

dieses Erosionsphänomen in besonders<br />

heftigen Winterstürmen sogar noch überspült<br />

wurde. Doch davon zeugt nun nichts<br />

mehr. Sogar die See ist heute ruhig, beinahe<br />

glatt wie ein Spiegel. Einen Moment<br />

verharren wir vor der wie abrasiert wirkenden<br />

Felswand in Ehrfurcht, dann tauchen<br />

wir im „Blue Hole“ ab. Über und<br />

28 AQUANAUT (1) 2018


über sind die senkrechten Wände im Inneren<br />

des Schlots mit orange „blühenden“<br />

Zäpfchenkorallen besetzt, bis sich ab etwa<br />

7 m Tiefe das Meer vor uns verheissungsvoll<br />

öffnet. Die Sicht ist phantastisch und<br />

kann bis zu 50 Meter betragen. Jetzt wird<br />

es für uns deutlich, wie einschneidend<br />

sich hier auch die Landschaft unter Wasser<br />

verändert hat. Alles erscheint irgendwie<br />

künstlich. Die mächtigen Felsblöcke,<br />

die einst das Azure Window geformt hatten,<br />

stehen blank und weiss leuchtend wie<br />

Fremdobjekte in Neptuns Reich. Mehrere<br />

ragen bis fast an die Wasseroberfläche<br />

empor. Noch kaum ein Algenbewuchs hat<br />

sich auf ihnen angesiedelt. Ebenfalls bizarr<br />

erscheint uns der Schutt zwischen<br />

den neuen Unterwasserbergen. Flache und<br />

vor allem extrem scharfkantige Splitter<br />

bis hin zur handlichen Grösse locken als<br />

Souvenir bzw. Erinnerung mitgenommen<br />

zu werden. Nichts hat sich bislang abgerundet.<br />

Auch die neu entstandenen Tunnels<br />

und Swimm Troughs seien noch<br />

längst nicht stabil. Mein Tauchpartner Richard<br />

Salter warnt davor sie momentan zu<br />

durchtauchen. „Da müssen vorher erst<br />

noch ein paar Stürme drüber hinweggefegt<br />

sein, bis sich alles stabilisiert hat.“<br />

<strong>Comino</strong> –<br />

Eines Meeresnationalparks<br />

würdig<br />

Keiner kennt die Tauchplätze vor <strong>Comino</strong><br />

besser als Tony Lautier, der seit 1977 die<br />

Leitung der einzigen Inselbasis innehatte,<br />

bis er 2001 das Geschäft abgab und sich<br />

zurückzog. Mehr als 20 Spots umfasste<br />

sein Repertoire, darunter auch ein Wrack,<br />

dessen exakte Lage die Mehrzahl seiner<br />

maltesischen und gozitanischen Kollegen<br />

noch immer vergeblich sucht. Stolz weiss<br />

Tony auch von einer einzigartigen Höhlenfischart<br />

zu berichten, die sonst noch<br />

nirgendwo in der Region nachgewiesen<br />

wurde. Geradezu berühmt sind „seine“<br />

Wracks für Freaks:<br />

Dem Öko-Puristen sind sie ein<br />

Gräuel. Für sie grenzen Versenkungsaktionen<br />

von Schiffen an<br />

illegale Sperrmüllentsorgung mit<br />

unabsehbaren Folgen für die Umwelt.<br />

Hellauf begeistert reagiert<br />

hingegen die breite Masse der<br />

Sporttaucher. Zumeist können sie<br />

es kaum erwarten, wieder der<br />

faszinierenden Anziehungskraft<br />

eines neuen Wracks zu erliegen.<br />

Von Pioniergeist beseelt, stets auf<br />

der Suche nach aussergewöhnlichen<br />

Begegnungen oder gar unermesslichen<br />

Schätzen, zwängen sie sich<br />

durch die engsten Gänge oder<br />

gleiten schwerelos entlang haushoher<br />

Bordwände. Wer sich zumindest<br />

einen Rest an Abenteuerlust<br />

im Herzen bewahrt hat, für den<br />

gehören gesunkene Schiffswracks<br />

zu den spektakulärsten Attraktionen,<br />

die die Unterwasserwelt zu<br />

bieten hat.<br />

(1) 2018 AQUANAUT 29


<strong>Malta</strong> – Zum Tauchen gemacht<br />

Seepferdchen<br />

Languste<br />

<strong>Comino</strong> Dive Centre:<br />

<strong>Comino</strong> Hotel and Bungalows, San Niklaw Bay, <strong>Comino</strong>,<br />

die einzige Tauschschule der Insel,<br />

Tel: +356 21345671, +356 77993483,<br />

info@divecomino.com<br />

grossen, wenn auch sehr scheuen Zackenbarsche<br />

am „<strong>Comino</strong>tto Reef“. Sehr beeindruckt<br />

haben uns auch die „<strong>Comino</strong> Caves”,<br />

das labyrinthartige Höhlensystem, das<br />

von allen Tauchbasen <strong>Malta</strong>s und <strong>Gozo</strong>s<br />

gerne angefahren wird. Die Anzahl der<br />

Brassen in den dort lebenden Schwärmen<br />

geht in die Tausende. Wer hier eintaucht,<br />

nimmt geradezu ein Bad in all den glitzernden<br />

Körpern. Kein Wunder, dass Tony Lautier<br />

als langjähriger Vorsitzender der Marine<br />

Conservation Society einst alle Hebel in<br />

Bewegung gesetzt hat, um in „seinem“ Gewässer<br />

den ersten Unterwassernationalpark<br />

des Archipels entstehen zu lassen. Ob er<br />

damit ein Fischgehege wie den „Marine<br />

Adventure Park“ gemeint hat, in dem man<br />

heute zusammen mit pelagischen Arten wie<br />

Thunfischen tauchen kann, das sei dahingestellt.<br />

Positiv ist in jedem Fall zu sehen,<br />

dass am Ende des Sommers einige dieser<br />

Fische, mit einer Markierung versehen, ins<br />

offene Meer entlassen werden, um sie wissenschaftlich<br />

zu begleiten. Und Tony?<br />

Gelegentlich operiert er heute mit seinem<br />

13-Meter-Kajütboot „Neptun“ ab Mgarr /<br />

<strong>Gozo</strong>, um Tauchexkursionen für professionelle<br />

Filmemacher, Einzeltaucher oder<br />

Gruppen durchzuführen. Nur auf das legale<br />

Harpunieren ohne Tauchausrüstung angesprochen,<br />

reagiert er barsch. „Diese Harpunettis<br />

zerstören nicht nur die Umwelt, sondern<br />

fügen durch den Verkauf ihrer Beute<br />

auch den lokalen Fischern Schaden zu.“<br />

Obwohl seine Ehefrau auf frittierten Tintenfisch<br />

schwört, weigert er sich standhaft,<br />

von seinen Tauchgängen auch nur ein<br />

Exemplar mitzubringen. „Den muss sie<br />

sich schon auf dem Fischmarkt kaufen. Ich<br />

esse sowieso nichts, was aus dem Meer<br />

kommt.“ Und sein Hobby in den Wintermonaten?<br />

Tony lacht. „Tauchen natürlich,<br />

das Meer ist mein Leben.“<br />

30 AQUANAUT (1) 2018


Um el Faroud<br />

(1) 2018 AQUANAUT 31


<strong>Malta</strong> – Zum Tauchen gemacht<br />

Erfolgsgeschichte<br />

SEIT 12 JAHREN AUF DEM<br />

MEERESGRUND<br />

Seit dem 12. August 2006 ist <strong>Gozo</strong> um zwei weitere Unterwasserattrak -<br />

tionen reicher. Vor Tausenden von Schaulustigen klappte die Versenkungsaktion<br />

der ehemaligen Passagierschiffe „MV Karwela“ und der<br />

„MV <strong>Comino</strong> Land“ wie am Schnürchen. Selbst der ebenfalls anwesende<br />

maltesische Ministerpräsident Lawrence Gonzi und die Ministerin für<br />

<strong>Gozo</strong>, Giovanna Debono, waren begeistert. Um 16.00 Uhr war die<br />

„Karwela“ von der Meeresoberfläche verschwunden. Die „<strong>Comino</strong><br />

Land“ folgte 25 Minuten später. Eine ganze Reihe mit Luft gefüllter<br />

Tariertanks sorgte dafür, dass die beiden Schiffe seither aufrecht und<br />

fotogen auf dem Meeresgrund stehen.<br />

Karwela<br />

<strong>Comino</strong> Land<br />

Bereits vier Jahre zuvor wurden sie<br />

ausser Dienst genommenen und<br />

seither einer peniblen Reinigungsprozedur<br />

unterworfen. U.a. mussten<br />

alleine aus der „Karwela“ 18.000 Tonnen<br />

Treibstoff entfernt werden. Im Gegensatz<br />

zur „<strong>Comino</strong> Land“ durfte die „Karwela“<br />

allerdings ihren Farbanstrich behalten, um<br />

später auf wissenschaftlicher Ebene beurteilen<br />

zu können, welches der Substrate<br />

besser für eine Ansiedlung von Algen und<br />

anderen Organismen geeignet ist.<br />

Nachdem das Ministerium für <strong>Gozo</strong> den<br />

Tauchsport auf seine Masterplan-Prioritätenliste<br />

gestellt hatte, konnte das Projekt<br />

zur Förderung des Tauchtourismus auf<br />

<strong>Gozo</strong> durch einen EU Strukturfond finanziert<br />

werden. Die Gesamtkosten in Höhe<br />

von Euro 1.3 Millionen beinhalteten neben<br />

der Reinigung und Versenkung der<br />

Schiffe auch die Installation einer neuen<br />

Dekompressionskammer im <strong>Gozo</strong> General<br />

Hospital sowie die Schulung des dafür<br />

benötigten Personals.<br />

32 AQUANAUT (1) 2018


Es ist vollbrach<br />

<strong>Malta</strong>s berühmte Christusstatue hält schützend<br />

ihre Hände über die sie besuchenden Taucher<br />

(1) 2018 AQUANAUT 33


<strong>Malta</strong> – Zum Tauchen gemacht<br />

34 AQUANAUT (1) 2018


Der Anker der Rozi<br />

(1) 2018 AQUANAUT 35<br />

Bild: Janez Kranjc, Model Ivana Orlovic


36 AQUANAUT (1) 2018


Santa Maria Cave per Scooter<br />

(1) 2018 AQUANAUT 37<br />

Bild: Janez Kranjc, Model Ivana Orlovic und Alessio Tenenti


<strong>Malta</strong> – Zum Tauchen gemacht<br />

38 AQUANAUT (1) 2018


Ex-DDR-Minenräumer: An Bord der P29<br />

(1) 2018 AQUANAUT 39<br />

Bild: Janez Kranjc, Model Ivana Orlovic


<strong>Malta</strong> – Einmal rund um die Insel<br />

<strong>Malta</strong> – Die Insel der Ritter oder<br />

Alte Steine sind kein alter Hut<br />

St. Paul’s Island<br />

40 AQUANAUT (1) 2018


Beim Landeanflug genügt schon<br />

ein Blick aus dem Flugzeugfens -<br />

ter, und man erkennt sofort, <strong>Malta</strong><br />

ist für einen reinen Tauch- und Badeurlaub<br />

viel zu schade! Festungsartige Bauten<br />

rund um die Hauptstadt Valletta und<br />

überdimensionale Kuppelkirchen in jedem<br />

noch so winzigen Dorf zeugen von<br />

einer unglaublich reichen Kulturgeschichte.<br />

Phönizier, Karthager, Römer, Byzan -<br />

tiner, Araber, Normannen, Kastilianer,<br />

Franzosen und Engländer – sie alle waren<br />

einst Herren der Insel und hinterliessen<br />

deutlich ihre Spuren. Seine kulturelle<br />

Aura und den Glanz seiner Städte verdankt<br />

<strong>Malta</strong> allerdings den Rittern des<br />

Johanniterordens, die zwischen 1530 und<br />

1798 auf den Inseln das Sagen hatten. In<br />

diese Zeit fiel auch die grosse Türken -<br />

belagerung und damit einhergehend der<br />

Bau der Hauptstadt Valletta, die als erste<br />

Stadt komplett am Reisbrett konzipiert<br />

wurde. Nach jahrelangen verlustreichen<br />

Kämpfen trugen letztlich die Ritter den<br />

Sieg davon. Die Expansionsgelüste des<br />

osmanischen Reiches waren fortan beendet.<br />

„Retter des Abendlandes“ wurden<br />

die Johanniter seither genannt. Auch heute<br />

noch wird die Erinnerung an jenen<br />

heldenhaften Kampf wachgehalten. „In<br />

Guardia“ heisst das aufwendig inszenierte<br />

Ritterspektakel, das im Fort St. Elmo an<br />

etwa 28 Sonntagen im Jahr stattfindet.<br />

Dutzende von Komparsen stellen in originalgetreuen<br />

Ritterrüstungen den heldenhaften<br />

Kampf nach, ohne dass dabei auf<br />

ohrenbetäubenden Kanonendonner verzichtet<br />

wird. Ebenso wie sie sich einst in<br />

ihren farbenfrohen Uniformen dem militärischen<br />

Gegner stellten, posieren die<br />

Freizeitsoldaten heute vor den Kameras<br />

der Schaulustigen.<br />

DIE STADT VOM REISSBRETT<br />

Wer mehr über die dramatische Geschichte<br />

<strong>Malta</strong>s erfahren will, begibt sich in die<br />

Multivisions-Show „The <strong>Malta</strong> Experience“,<br />

die gleich neben dem Fort St. Elmo<br />

mehrmals täglich in einem theaterähnlich<br />

umgebauten Kellergewölbe präsentiert<br />

wird. Der hier gezeigte Bilderbogen<br />

spannt sich von vorgeschichtlicher Zeit<br />

über die angebliche Landung des Apostels<br />

Paulus in der gleichnamigen Bucht bis hin<br />

zu eben jenen tapferen Johanniterrittern.<br />

Viel Raum widmet <strong>Malta</strong> Experience<br />

auch der jüngeren Geschichte und vor allem<br />

dem Dauerbombardement im Zweiten<br />

Weltkrieg. Unerbittliche Luft- und<br />

Seeschlachten tobten in jenen Tagen um<br />

den Archipel. Bei Kriegsende zählte Valletta<br />

zu den am schwersten zerstörten<br />

Städten Europas. Nur durch die lande s -<br />

(1) 2018 AQUANAUT 41


<strong>Malta</strong> – Einmal rund um die Insel<br />

Clapham Junction:<br />

Steinzeitliche<br />

Wagenspuren<br />

Unten:<br />

Monolithischer<br />

Tempel:<br />

Hagar Qim<br />

typische Bauweise mit Globigerinen-<br />

Kalkstein war es möglich, die Schäden<br />

schon nach kürzester Zeit zu beheben –<br />

deutlich schneller, als es bei Beton- und<br />

Stahlbauwerken möglich gewesen wäre.<br />

So erstrahlt Valletta mit seinen gewaltigen<br />

Stadtmauern und prunkvollen Palästen<br />

und Herbergen heute längst wieder als ein<br />

architektonisches Kleinod, was mit der<br />

Aufnahme in die Liste des UNESCO<br />

Weltkulturerbes belohnt wurde. Zahlreiche<br />

enge Strässchen durchziehen die<br />

schachbrettartig angelegten Häuserschluchten.<br />

Und am Ende beinahe jeder<br />

Gasse prunkt eine majestätische Kathedrale.<br />

Ebenso bildbestimmend sind die<br />

typisch maltesischen Balkone, die jede<br />

Fassade dutzendfach zieren. Oft grün,<br />

braun oder blau bemalt, zeigen sie überdeutlich<br />

den arabischen Einfluss auf die<br />

Architektur. Kein Wunder, schliesslich<br />

liegt <strong>Malta</strong> als südlichster Staat Europas<br />

gerade mal 290 Kilometer von der nordafrikanischen<br />

Küste entfernt. Allerdings<br />

hüte man sich angesichts der geographischen<br />

Nähe, Vergleiche mit arabischen<br />

Völkern zu ziehen! <strong>Malta</strong> orientierte sich<br />

auch vor der Aufnahme in die EU stets in<br />

Richtung Europa. Bis 1964 war die Insel<br />

britische Kolonie und gehört auch heute<br />

noch zum Commonwealth. Sichtbarstes<br />

Zeichen sind die zahlreichen Oldtimer-<br />

Fahrzeuge aus britischen Karosserieschmieden.<br />

Fans sind begeistert und wundern<br />

sich, dass diese betagten Gefährte<br />

überhaupt noch in der Lage sind, die verwinkelten<br />

und vor allem extrem steil ansteigenden<br />

Gassen von Valletta zu bewältigen.<br />

In dieser Hinsicht erinnert ein<br />

Stadtbummel deutlich an eine Tour durch<br />

San Francisco. Wem der Spaziergang zu<br />

anstrengend ist, der kann sich auf gemüt-<br />

liche Art und Weise auch per Pferdekutsche<br />

– oder „Karozzin“ wie man hier sagt<br />

– zu den Hauptsehenswürdigkeiten chauffieren<br />

lassen. Aber gleich, ob zu Fuss oder<br />

per Pferdestärke, den Stadtpark „Upper<br />

Barraca Gardens“ sollte man sich nicht<br />

entgehen lassen. Unter Palmen geniesst<br />

man von dort aus eine einmalige Aussicht<br />

über den zu den grössten Naturhäfen der<br />

Erde zählenden „Grand Harbour“ und die<br />

gegenüberliegenden Wehranlagen der<br />

„Three Cities“.<br />

42 AQUANAUT (1) 2018


Hotspot im Atlantik: Formigas Rocks, Azoren/Santa Maria<br />

Azoren<br />

Madeira<br />

Kapverden<br />

Kanaren<br />

Wir planen und Sie tauchen ganz entspannt ab.<br />

Seit vielen Jahren sind wir Spezialist für die Inseln im Atlantik. Wir empfehlen wir<br />

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<strong>Malta</strong> – Einmal rund um die Insel<br />

Paradise Bay,<br />

<strong>Malta</strong>s schönster<br />

Sandstrand<br />

Romantisch:<br />

Die Vedette<br />

in Senglea<br />

STRÄNDE – TEMPEL –<br />

KATHEDRALEN<br />

So dicht der Verkehr und so verstopft die<br />

Gassen tagsüber sind: Nach Büroschluss<br />

wird es in Valletta deutlich ruhiger. Wer<br />

ein pulsierendes Nachtleben sucht, ist auf<br />

den Flaniermeilen der Nachbarorte Sliema<br />

und St. Julian’s besser aufgehoben.<br />

Zahlreiche Hotelanlagen und Restaurants<br />

reihen sich hier aneinander, und in Spielcasinos<br />

und Diskotheken kann man die<br />

Nacht problemlos zum Tag werden lassen.<br />

Weniger überzeugen die für diese Ballungsregion<br />

so typischen Felsenstrände,<br />

die sich mehr zum Sonnenbaden und für<br />

den motorisierten Wassersport als zum<br />

Planschen eignen. Für Familien mit kleinen<br />

Kindern empfehlen sich daher eher<br />

die feinsandigen Strände und Buchten im<br />

Norden und Süden der Insel. Unterwegs<br />

kann man ausserdem noch einige weitere<br />

Ausflugsziele ansteuern, die vor allem bei<br />

den Kids beliebt sind: Den Splashpark<br />

von Bahar ic-Caghaq mit der höchsten<br />

Wasserrutsche im Mittelmeerraum, den<br />

Playmobil Funpark von Zejtun, die Kart-<br />

Rennbahn in Ta’Qali und das Popeye-<br />

Filmdorf in der Anchor Bay.<br />

Um <strong>Malta</strong> kennen zu lernen, kann man<br />

sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf<br />

den Weg machen, sich einer organisierten<br />

Tour anschliessen oder zu günstigen Konditionen<br />

ein Auto mieten. Allerdings sind<br />

Vorsicht und ein gehöriges Mass an Gelassenheit<br />

empfehlenswert. Einerseits gilt<br />

auf <strong>Malta</strong> Linksverkehr, andererseits gehören<br />

aussagekräftige Beschilderungen<br />

nicht unbedingt zur Stärke der Strassenplaner.<br />

Deshalb sollte man sich auch nicht<br />

ohne Karte und Navi auf den Weg machen,<br />

sonst verpasst man auch <strong>Malta</strong>s kulturhistorisch<br />

bedeutsamste Stätte: Die als<br />

„Hypogäum“ bezeichnete unterirdische<br />

Tempelanlage von Hal-Saflieni, für die<br />

man die Tickets schon vorher gebucht haben<br />

muss. Vor 6000 Jahren begannen die<br />

Arbeiten an der vier Stockwerke tiefen<br />

Anlage, die bis zum rätselhaften Verschwinden<br />

der mysteriösen Baumeister<br />

etwa 2000 v. Chr. nicht nur als Kult-, sondern<br />

auch als Begräbnisstätte diente. Derartige<br />

Zeugnisse einer geheimnisvollen<br />

jungsteinzeitlichen Hochkultur begegnen<br />

dem historisch Interessierten auf <strong>Malta</strong><br />

beinahe auf Schritt und Tritt. Berühmt<br />

sind vor allem die gewaltigen Megalith-<br />

Tempelanlagen von Ggantija, Hagar Qim,<br />

Mnajdra und Tarxien, die zu den ältesten<br />

neolithischen Kultstätten Europas zählen<br />

– mehr als 1500 Jahre älter als Stonehenge!<br />

Trotz intensiver Forschungen ist es für<br />

die Wissenschaft immer noch rätselhaft,<br />

wie die dort gefundenen bis zu 50 Tonnen<br />

schweren Steinblöcke mit den primitiven<br />

Möglichkeiten jener Zeit transportiert, angehoben<br />

und miteinander verkeilt werden<br />

konnten. Die wichtigsten und schönsten<br />

Funde aus diesen gigantischen Bauwerken,<br />

darunter auch die berühmte „Schlafende<br />

Frau“ aus dem Hypogäum, kann<br />

man heute im Nationalen Archäologischen<br />

Museum in Valletta bewundern.<br />

Besonders reizvolle Fotomotive liefert<br />

auch der ganz im Süden der Insel gelegene<br />

Fischerhafen von Marsaxlokk mit seinen<br />

bunt bemalten „Luzzu“-Booten. Den<br />

aufmerksamen Beobachter faszinieren<br />

vor allem die aufgemalten Augen, die die<br />

meisten Luzzus beiderseits des Bugs zie-<br />

44 AQUANAUT (1) 2018


en. Sie symbolisieren die Augen des alt -<br />

ägyptischen Erdgottes Osiris und sollen<br />

drohende Gefahren erkennen und abwenden.<br />

Gleich unmittelbar am Hafen kann<br />

man sich auf dem täglichen Markt für wenig<br />

Geld mit ein paar typischen malte -<br />

sischen Souvenirs wie Glaswaren oder<br />

Spitzenklöppelarbeiten eindecken. Entlang<br />

des atemberaubenden, 200 Meter hohen<br />

Steilabbruchs der Dingli-Klippen<br />

führt der weitere Weg hinein in die ehemalige<br />

Hauptstadt Mdina, die auch als<br />

„Die stille Stadt“ bezeichnet wird. Zu<br />

ihrem mittelalterlichen Ortsbild gehören<br />

mächtige Wehrmauern, eine berühmte<br />

Kathedrale und eine einzigartige Ansammlung<br />

der für <strong>Malta</strong> so typischen<br />

Türklopfer – kleine Kunstwerke, die alleine<br />

einen Besuch lohnen. Wer auf seiner<br />

Inselrundreise noch Zeit findet, sollte<br />

auch einen Blick auf und in die grösste<br />

Kirche <strong>Malta</strong>s, die St. Marija Assunta von<br />

Mosta werfen. Nicht weniger als 12000<br />

Menschen finden hierin Platz. Während<br />

des 2. Weltkriegs durchschlug bei einem<br />

Gottesdienst eine Fliegerbombe die mäch-<br />

tige Kuppel, explodierte aber nicht: Das<br />

Wunder von Mosta war geboren – wenn<br />

auch die Malteser eigentlich keiner Festigung<br />

ihrer sprichwörtlichen Frömmigkeit<br />

mehr bedurften.<br />

Gleich welchen Ort der Kultur interessierte<br />

Gast auf <strong>Malta</strong> auch besichtigt, es lässt ihn<br />

das Gefühl nicht los, auf Schritt und Tritt in<br />

einem lebendig gewordenen Geschichtsbuch<br />

zu wandeln. Und alle Urlauber wundern<br />

sich gemeinsam, wie viel Zeit man benötigt,<br />

um eine nicht einmal 30 km lange Insel<br />

auch nur in Ansätzen kennen zu lernen.<br />

(1) 2018 AQUANAUT 45


<strong>Gozo</strong> – Ursprünglicher Charme<br />

<strong>Gozo</strong> – Die kleine Schwester<br />

<strong>Gozo</strong>s Calypso<br />

hoch oberhalb<br />

der Ramla Bay<br />

Gerade mal ein Drittel so gross wie<br />

<strong>Malta</strong> präsentiert sich <strong>Gozo</strong>, die<br />

nördlichste der drei Inseln, viel<br />

grüner und ländlicher - ein kleines Juwel,<br />

wie gemacht für einen stressfreien Urlaub.<br />

Obwohl mit der Fähre oder dem Wasserflugzeug<br />

nur 30 Minuten von der Hauptinsel<br />

entfernt, haben die Gozitaner –<br />

L-Ghawdxin wie sie sich selbst nennen –<br />

ihre eigene Identität entwickelt, worauf<br />

sie mächtig stolz sind. Im Vergleich zu<br />

<strong>Malta</strong> ist <strong>Gozo</strong> nur sehr dünn besiedelt.<br />

Die gerade mal 31.000 Einwohner leben<br />

auch heute noch mehrheitlich von Landwirtschaft<br />

und Kalksteinabbau, wenn<br />

auch der Tourismus als drittes Standbein<br />

mächtig aufholt. Zahlreiche Strassenbauprojekte<br />

künden unübersehbar vom Aufbruch<br />

in eine neue Ära. Trotzdem verläuft<br />

das Leben im Vergleich zur Hauptinsel<br />

immer noch sehr geruhsam. Sogar Esel-<br />

und Pferdekarren begegnen uns auf der<br />

Fahrt durch pittoreske Ortschaften mit<br />

zungenbrecherisch anmutenden Namen<br />

wie Mgarr und Ghajnsielem (sprich:<br />

„Imdschar“ und „Ainsielem“). Trotz der<br />

winzigen 14,5 km Länge hat <strong>Gozo</strong> kulturell<br />

eine Menge zu bieten. Im Osten lassen<br />

wir uns in Xewkija vom drittgrössten<br />

Kuppeldom Europas beeindrucken. Im<br />

Westen finden wir in der Nähe von Gharb<br />

die auf eine Marienerscheinung zurück -<br />

gehende Basilika Ta’Pinu, die wichtigste<br />

Wallfahrtskirche des ganzen Archipels.<br />

Ebenfalls einen Besuch lohnt die imposante<br />

Zitadelle auf dem Burgberg der<br />

46 AQUANAUT (1) 2018


Hauptstadt Victoria. Die zum Schutz vor<br />

Seeräubern erbaute frühmittelalterliche<br />

Anlage wurde später von den Rittern des<br />

Johanniterordens zur uneinnehmbaren<br />

Festung erweitert. Heutzutage ist die Zitadelle<br />

vor allem nach Sonnenuntergang ein<br />

richtig romantischer Ort zum Flanieren –<br />

sofern man sie in dem verwinkelten Gewirr<br />

an Einbahnstrassen hat finden können.<br />

Zum Charme der Hauptstadt gehören<br />

auch eine Reihe einladender Tavernen, die<br />

unbedingt einen Besuch lohnen. Auch wir<br />

folgen dem Duft von frisch gebackenem<br />

Brot und erfreuen uns dazu an Tomaten,<br />

Oliven und dem „gbejniet“ genannten inseltypischen<br />

Ziegenkäse. Welch ein Genuss!<br />

Wer gerne auf geschichtsträchtigen Pfaden<br />

wandelt, sollte das Örtchen Xaghra<br />

besuchen. Dort wartet neben einer restaurierten<br />

historischen Windmühle – eine der<br />

letzten ihrer Art auf <strong>Gozo</strong> – vor allem der<br />

grandiose neolithische Tempelkomplex<br />

von Ggantija. Das Guiness-Buch der Rekorde<br />

bezeichnet die Anlage als erste freistehende<br />

Konstruktion, als den mit 6000<br />

Jahren ältesten Tempel der Erde. Ein gigantisches<br />

Bauwerk, das somit sogar noch<br />

deutlich früher als die vergleichbaren<br />

Kultstätten <strong>Malta</strong>s entstand. Nur wenige<br />

Fahrminuten entfernt, geniessen wir von<br />

der Calypso-Höhle aus den Blick auf den<br />

einzigen gänzlich unverbauten Sandstrand<br />

des Archipels. Der Sage nach hat hier die<br />

schöne Nymphe den Helden Odysseus<br />

sieben Jahre lang festgehalten, was bei<br />

der atemberaubenden Aussicht auf die<br />

„Ramla Bay“ möglicherweise gar nicht so<br />

schwierig war. War Odysseus somit der<br />

erste Tourist auf der Insel? Viel hat sich<br />

jedenfalls seither getan. Und vor allem<br />

in den beiden beliebtesten Ferienorten<br />

Marsalforn und Xlendi Bay sind die Bautätigkeiten<br />

unübersehbar. Trotzdem hat<br />

vor allem Xlendi seinen idyllischen Reiz<br />

bewahrt und bietet sich als idealer Ort<br />

(1) 2018 AQUANAUT 47


<strong>Gozo</strong> – Ursprünglicher Charme<br />

Tapie’s Bar,<br />

Victoria<br />

Blick auf<br />

Xlendi Bay<br />

Die Klippen von<br />

Munxar im<br />

Frühling<br />

Was Sie als Urlauber während<br />

eines <strong>Gozo</strong>-Urlaubs nicht<br />

verpassen sollte:<br />

¬ Seinen eigenen Lieblingsstrand<br />

entdecken und dort ein Bad im<br />

klarsten Wasser des Mittelmeers<br />

nehmen<br />

¬ An einer traditionellen „Festa“<br />

in einem der Dörfer teilnehmen<br />

¬ Aus dem Inlandsee durch den<br />

Tunnel hinaus aufs offene Meer<br />

fahren<br />

¬ Abtauchen oder Schnorcheln im<br />

spektakulären „Blue Hole“<br />

¬ Sich einen Wohlfühltag in einem<br />

der beiden Insel-Spas gönnen<br />

für einen Familienurlaub und als Ausgangspunkt<br />

für herrliche Wanderungen<br />

und Ausflüge an. Vor allem in den Frühjahrsmonaten,<br />

wenn die wilden Kapern,<br />

der Rhizinus-Busch und die Opuntien-<br />

Kakteen blühen, ein Hauch von Thymian<br />

und Rosmarin in der Luft liegt und ungezählte<br />

Eidechsen auf beinahe jedem Felsen<br />

in der warmen Sonne dösen, sind ausgedehnte<br />

Klippenwanderungen in der berauschenden<br />

Karstlandschaft ein Muss.<br />

Hat man den rechts der Bucht gelegenen<br />

Bergrücken erst einmal bezwungen, so<br />

wird man mit einer unvergesslichen Aussicht<br />

zurück auf Xlendi und die fjordartig<br />

geschnittene Bucht belohnt, und von Minute<br />

zu Minute wächst die Lust, in dieser<br />

tiefblauen Bucht zu schnorcheln und zu<br />

tauchen. Noch spektakulärer präsentiert<br />

sich der Blick hinaus aufs offene Meer.<br />

Hier brechen die Klippen annähernd 200<br />

Meter senkrecht hinab in die Tiefe.<br />

Schwer vorstellbar, dass dort unten eine<br />

den gesamten Bergrücken durchschneidende<br />

Unterwasserhöhle die Bucht mit<br />

dem offenen Ozean verbindet. Neben<br />

Feinschmeckern, Erholungssuchenden<br />

und Tauchern sind es also zunehmend<br />

auch Wanderfreunde und andere Outdoor-<br />

Sportler, die sich vom ursprünglichen<br />

Reiz <strong>Gozo</strong>s angezogen fühlen.<br />

48 AQUANAUT (1) 2018


„Seepferdchen“<br />

in <strong>Gozo</strong>s Hafen Mgarr


<strong>Gozo</strong> & <strong>Comino</strong> – Idylle und Meer<br />

„<strong>Comino</strong> – Das kleine Paradies“<br />

Herrlich:<br />

Die Blaue Lagune<br />

von <strong>Comino</strong><br />

Den ersten Eindruck von dem winzigen<br />

Inselchen erhält jeder Urlauber<br />

ganz nebenbei. Das Felseneiland<br />

wird nicht nur vom <strong>Gozo</strong>-Wasserflugzeug<br />

überquert, auch unsere <strong>Gozo</strong>-<br />

Fähre zieht direkt an <strong>Comino</strong> vorbei. Gut<br />

erkennen wir die steile Klippe im Süd -<br />

osten und die vorgelagerten Felsen, hinter<br />

denen sich die weltberühmte „Blaue Lagune“<br />

verbirgt. Wie es sich für ein idyllisches<br />

Inselchen von nicht mal drei km²<br />

Fläche gehört, gibt es hier keine Strassen<br />

und schon oder gar keinen Autoverkehr.<br />

Abgeschieden vom Rest der Welt, von<br />

Stress und täglicher Hektik lässt es sich<br />

hier trefflich ausspannen. Dazu werden<br />

den Gästen des einzigen Hotels alle möglichen<br />

Sportarten geboten, die einen Urlaub<br />

angenehm machen: Fitness Center,<br />

Swimmingpool, Tennisplätze und natürlich<br />

Wassersport in jeder Form. <strong>Comino</strong><br />

ist allerdings auch ein Traum für Liebespaare<br />

und Naturfreunde, die vor allem<br />

den April und den Mai schätzen. Nur in<br />

diesen Frühjahrsmonaten – also kurz nach<br />

der Regenzeit – duftet es hier unter wolkenlosem<br />

blauem Himmel nach wildem<br />

Thymian und Rosmarin. Überall wachsen<br />

bunte Blumen und gelber Kümmel, der<br />

dem Inselchen auch den Namen gegeben<br />

hat. Ein mediterraner Garten Eden! Noch<br />

früher im Jahr finden sich Besucher nur<br />

sporadisch ein, denn das Hotel hat erst ab<br />

Ostern geöffnet. Ein Geheimtipp ist die<br />

Insel in dieser Jahreszeit allerdings nicht<br />

mehr. Es hat sich herumgesprochen, mit<br />

welchen landschaftlichen Reizen <strong>Comino</strong><br />

aufwartet. An manchen Tagen über-<br />

schwemmen Tagesbesucher zu Hunderten<br />

mit ihren Ausflugsbooten die südwestliche<br />

Ecke. Es ist die wunderschöne „Blaue<br />

Lagune“ mit ihrem maximal 15 m tiefen<br />

natürlichen Becken, die es ihnen angetan<br />

hat. Auch uns leuchten beim Anblick dieser<br />

von malerischen Felsen eingerahmten<br />

50 AQUANAUT (1) 2018


Und noch ein<br />

„Azure Window“:<br />

Diesmal auf<br />

<strong>Comino</strong><br />

sandigen Bucht und den an die Karibik<br />

erinnernden Wasserfarben die Augen.<br />

Zweifellos ist dies einer der schönsten<br />

Badeplätze des Mittelmeers. Ein Teil der<br />

traumhaften Bucht ist weitläufig durch<br />

bunte Schwimmbojen vom Bootsverkehr<br />

abgetrennt. Somit können sich Schwimmer<br />

und Schnorchler uneingeschränkt<br />

ihrem Vergnügen hingeben, bevor sie<br />

dann am späteren Nachmittag die Hoheit<br />

über die Insel wieder an die Hotelgäste<br />

abgeben. Neben diesem Naturwunder<br />

wartet <strong>Comino</strong> auch mit einigen geschichtsträchtigen<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

auf, z.B. mit der 400 Jahre alten Santa<br />

Maria Kapelle, in der der Inselpfarrer<br />

noch jeden Samstag und Sonntag seine<br />

Messe liest, oder dem beinahe ebenso<br />

alten historischen Wachturm, den die<br />

Ritter des Johanniterordens im Jahr 1618<br />

zum Schutz vor Piraten errichten liessen.<br />

Die Besucher des 21. Jahrhunderts hingegen<br />

erkennt man nicht mehr an Augenklappen<br />

und Holzbein, sondern an Badehandtüchern,<br />

Tennisschlägern und Neoprenanzügen.<br />

(1) 2018 AQUANAUT 51


Win<br />

au<br />

Ma<br />

Winter auf <strong>Malta</strong><br />

2 Seiten der gleichen Medaille<br />

52 AQUANAUT (1) 2018


Kaum hat sich vor <strong>Malta</strong> ein<br />

Wintersturm gelegt, schon lässt<br />

es sich ein oder zwei Tage später<br />

wieder prächtig tauchen – zum<br />

Beispiel hier am ehemaligen<br />

Azure Window vor <strong>Gozo</strong><br />

ter<br />

f<br />

lta<br />

Stefano Paganelli<br />

(1) 2018 AQUANAUT 53


Kindertauchkurse auf <strong>Malta</strong> und <strong>Gozo</strong><br />

Mit Pressluft,<br />

Frisbee & Torpedo<br />

Kino-Hits wie „Nemo“ oder „Grosse<br />

Haie – kleine Fische“ haben auch unsere<br />

Kinder auf die Unterwasserwelt neugierig<br />

gemacht. Bereits ab 8 Jahren können sie<br />

in zahlreichen Tauchbasen <strong>Malta</strong>s und<br />

<strong>Gozo</strong>s einen Tauchkurs belegen.<br />

Kristallklares Wasser, farbenprächtige<br />

Fische und zahlreiche Höhlen<br />

– kein Wunder, dass <strong>Malta</strong> als<br />

bestes Taucherziel im Mittelmeer gilt.<br />

Unser Ziel ist der Ort Xlendi Bay auf<br />

<strong>Malta</strong>s kleiner Nachbarinsel <strong>Gozo</strong>. Nach<br />

einer Flugzeit von nur zweieinhalb Stunden<br />

und einer kurzen Überfahrt mit der<br />

Autofähre ist das Ziel erreicht. Ein malerischer<br />

kleiner Fischerhafen und eine<br />

kurze Strandpromenade bilden den Mittelpunkt<br />

der Xlendi Bay. Dazu gesellen sich<br />

einige Hotels, die für <strong>Gozo</strong> typischen Appartement-Häuser<br />

für Selbstversorger, ein<br />

paar Cafés und – deswegen sind wir ja<br />

hier – die „Moby Dives“-Tauchbasis. Hier<br />

bekommt Felix, unser 12-jähriger Neu-<br />

Taucher, nicht nur deutschsprachige<br />

Tauchlehrer sondern auch eine perfekte<br />

Allround-Betreuung, dass auch für uns<br />

Eltern noch ein bisschen Zeit für Urlaub<br />

bleibt.<br />

Während Felix noch genüsslich an einem<br />

Würstchen im Blätterteig kaut, herrscht<br />

um neun Uhr morgens schon Hochbetrieb<br />

unter den Tauchern. Emsig werden pressluftgefüllte<br />

Stahlflaschen, Neoprenanzüge<br />

und andere für Nichttaucher eher seltsam<br />

anmutende Ausrüstungsgegenstände<br />

auf einem Pick-Up verladen. Dann entschwindet<br />

die Horde. Und es wird ruhiger.<br />

Tauchen lernen per Video<br />

Braungebrannt kommt Alexandra auf uns<br />

zu. „Du musst Felix sein. Ich bin Deine<br />

Tauchlehrerin.“ Freundlich beginnt sie<br />

54 AQUANAUT (1) 2018


(1) 2018 AQUANAUT 55<br />

Felix in seinem Element:<br />

Ausbildung am Tauchplatz<br />

Mgarr-ix Xini


Kindertauchkurse auf <strong>Malta</strong> und <strong>Gozo</strong><br />

Geschafft:<br />

Stolz präsentiert<br />

Felix seinen<br />

„Junior-Open-<br />

Water-Diver“<br />

leiter Mark Cassar schon grinsend in der<br />

Tür: „Die beiden spielen Frisbee” und<br />

deutet mit einer Handbewegung auf den<br />

hauseigenen Pool. Das Becken ist vier<br />

Meter tief und mit einem Fenster ausgestattet,<br />

hinter dem wie auf Kommando<br />

ein wild fuchtelnder und offensichtlich<br />

quietschvergnügter Felix erscheint. Tatsächlich,<br />

Alex und er spielen mit kompletter<br />

Tauchausrüstung auf dem Boden des<br />

Pools kniend Unterwasser-Frisbee. Ab<br />

und zu flitzt auch ein knallroter Gummi-<br />

Torpedo zwischen den beiden hin und her.<br />

So macht Tauchen Lernen richtig Spass!<br />

Dank fachkundiger und speziell für die<br />

Ausbildung von Kindern geschulter Lehrer<br />

verlieren Tauchübungen, wie „Maske<br />

abnehmen“ oder „Atemregler wechseln“<br />

ganz spielerisch ihren Schrecken.<br />

Unter Seepferdchen und Rochen<br />

Am nächsten Tag ist der grosse Moment<br />

gekommen. Heute geht’s zum ersten Mal<br />

ins Meer. Fassungslos schauen wir zu, wie<br />

unser Sohn, dem es zu Hause nicht im<br />

Traum einfallen würde, nur den Mülleimer<br />

rauszutragen, tapfer die Tauchflasche<br />

zum Strand schleppt. Mit viel Gelächter<br />

und Geplansche kämpft er sich im knietiefen<br />

Wasser in seine Flossen. Dann geht’s<br />

über den Kursverlauf zu plaudern. Felix<br />

strahlt. Aber was ist das? Ein Klassenraum,<br />

und das mitten in den Ferien? Er<br />

rollt mit den Augen und wirft uns genervte<br />

Blicke zu. Erst als Alexandra ihm die<br />

ersten Schritte für seinen PADI-Tauchkurs<br />

erklärt, und darin sogar das Wort Video<br />

auftaucht, ist Felix wieder versöhnt. Die<br />

nötigen Formalitäten sind schnell erledigt.<br />

Die Tauchtauglichkeitsbescheinigung hat<br />

uns schon der Kinderarzt zu Hause ausgestellt.<br />

Alexandra hat eine Tauchausrüstung<br />

vorbereitet. Felix ist Feuer und Flamme.<br />

Und wir sind endgültig abgemeldet und<br />

entlassen. Mit unserem Mietwagen „dürfen“<br />

wir jetzt die Insel erkunden. Über<br />

leicht holprige Strassen geht’s in die<br />

Hauptstadt Victoria mit ihrer Zitadelle,<br />

dann zum steinzeitlichen Tempelkomplex<br />

von Ggantija und schliesslich nach Xewkija<br />

mit dem drittgrössten Kuppeldom<br />

Europas. Unseren Ausflugstag krönen wir<br />

am Nachmittag mit einem Cappuccino am<br />

„Blue Hole“, dem kreisrunden Loch im<br />

Fels ganz im Westen der Insel. Die schroffen<br />

Klippen setzen sich dort auch unter<br />

Wasser fort, weshalb man nicht zu Unrecht<br />

vom attraktivsten Tauchplatz des<br />

ganzen Inselarchipels spricht.<br />

Wieder in der Tauchbasis, steht der Basisauf<br />

Tauchstation. Konzentriert absolviert<br />

Felix alle vorgeschriebenen Übungen,<br />

kann sich dann aber - sehr zum Leidwesen<br />

von Alex – nicht entschliessen den Tauchgang<br />

zu beenden. Immer wieder antwortet<br />

er auf den erhobenen Daumen, also das<br />

Zeichen zum Auftauchen, mit energischem<br />

Kopfschütteln und einem energischen<br />

Daumen in die andere Richtung. Zu<br />

spannend ist es, all die bunten Fische und<br />

das kleine Seepferdchen zu beobachten.<br />

Was folgt sind drei weitere, nicht minder<br />

56 AQUANAUT (1) 2018


Mit Kindern abtauchen:<br />

Die Gewässer rund um <strong>Gozo</strong> eignen sind mit ihren flachen und sandigen<br />

Einstiegen perfekt für die Durchführung von Kindertauchkursen. Auch<br />

Strömungen und Gezeiten sind kaum wahrnehmbar.<br />

Wichtig: Die Tauchbasis der Wahl muss sowohl logistisch als auch<br />

ausrüstungstechnisch auf die Ausbildung von Kindern eingerichtet sein<br />

und dazu kinderliebe und deutschsprachige Tauchlehrer zur Verfügung<br />

stellen können. Das schafft Vertrauen. Mehrere Basen sowohl auf <strong>Malta</strong><br />

als auch auf <strong>Gozo</strong> sind in der Lage, diesen Service zu leisten.<br />

Ein Beispiel für <strong>Gozo</strong> ist die Tauchbasis „Moby Dives“. Das PADI 5* IDC<br />

Center verfügt über kindgerechte Leihausrüstung für Kids ab 10 Jahren,<br />

einen grossen Verkaufs- und Reparaturshop mit Indoor-Pool und eigene<br />

Apartments direkt oberhalb der Tauchbasis. Dazu ist das artenreiche<br />

Hausriff in der Xlendi Bucht auch bestens zum Schnorcheln geeignet.<br />

Anschrift:<br />

Moby Dives Co Ltd., Triq il-Gostra, Xlendi Bay, <strong>Gozo</strong> XLN 1404,<br />

<strong>Malta</strong>, Tel. +356 21564429 und 21551616, Mobil +356 99499596,<br />

info@mobydivesgozo.com, www.mobydivesgozo.com und<br />

www.ulyssesaparthotel.com.<br />

Preisbeispiele: 6 Tage Non-Limit-Tauchen in Eigenregie (ohne Basis-<br />

Begleitung, Mietwagen kann vermittelt werden) € 85,00,<br />

6 begleitete Tauchgänge inkl. Transfer € 126,00, Zuschlag für TG per<br />

Boot € 15,00 (2 TG inkl. Lunch € 28,00), für Nitrox-Füllung € 7,00,<br />

für Nachttauchgang € 5,00, OWD-Kurs € 305,00 (inkl. Zertifizierung<br />

zzgl. Lehrmaterial).<br />

Tauchverbände<br />

¬ PADI-Kurse: „Bubble-Maker“, ab 8 Jahren,<br />

www.padi.com (Professional Association of Diving Instructors)<br />

¬ CMAS (VDST)-Kurse: „Junior Diver“, ab 12 Jahren,<br />

www.VDST.de (Verband deutscher Sporttaucher)<br />

Tauchausrüstung<br />

International tätige Hersteller wie MARES (www.mares-tauchsport.de)<br />

bieten ein breites Spektrum an hochwertigen Tauchausrüstungen für<br />

Kids, Anfänger und Profis (ab ca. € 1000 komplett). Für Neueinsteiger<br />

ist auch der Erwerb von günstigen Second-Hand-Teilen überlegenswert.<br />

Das Equipment kann auf allen Tauchbasen auch ausgeliehen werden.<br />

Beim Einkauf von Tauchanzügen lässt sich auf <strong>Malta</strong> so manches<br />

Schnäppchen machen (Preisvorteil 15 – 50 %).<br />

erlebnisreiche Ausbildungstage. Einmal sehen<br />

die beiden sogar einen Rochen. Am fünften<br />

Abend wedelt Felix mit seiner Urkunde.<br />

„Jetzt bin ich Junior-Open-Water-Diver“.<br />

Ein Titel, der es ihm künftig erlaubt, in Begleitung<br />

eines erfahrenen Partners auch ohne<br />

Tauchlehrer abzutauchen. Felix ist mächtig<br />

stolz. Zur Belohnung gibt’s ein grosses Eis.<br />

Ganz klar, dass nach solch einem Tauchurlaub<br />

der Aufsatz „Mein schönstes Ferienerlebnis“<br />

dann noch ein paar Seiten länger<br />

wird.<br />

(1) 2018 AQUANAUT 57


<strong>Gozo</strong>: Yoga<br />

<strong>Gozo</strong><br />

Freediving Yoga Retreats<br />

Alle Bilder: <strong>Gozo</strong> Freediving<br />

Bereits zum wiederholten Mal bietet<br />

Calypso <strong>Gozo</strong> Apnea ein ganz<br />

besonderes Urlaubserlebnis, das<br />

auch im Alltag zu Hause noch lange nachwirkt:<br />

Unter dem Motto „Aussen Abschalten,<br />

Innen Anschalten“ bietet Antje<br />

Lewerenz Urlaubswochen an, bei denen<br />

Yoga und Apnoetauchen im Vordergrund<br />

stehen. Statt lediglich das Ziel zu verfolgen,<br />

immer tiefer und länger ins Blau hineinzutauchen,<br />

geht es hier vielmehr um<br />

die Stärkung der eigenen Wahrnehmung<br />

über und unter Wasser und darum, das<br />

Spielerische und den Spass dabei zu entdecken<br />

und zu geniessen. Die Tiefe und<br />

erreichte Zeit ergeben sich damit quasi als<br />

Nebeneffekt.<br />

Daher sind die Retreats besonders für Anfänger<br />

im Apnoetauchen geeignet.<br />

Morgendliche Yogaübungen stärken diese<br />

Wahrnehmung ebenso wie den Körper, so<br />

dass der ganze Mensch bestens auf das<br />

Apnoe-Erlebnis an wunderschönen Plätzen<br />

rund um <strong>Gozo</strong> vorbereitet ist.<br />

58 AQUANAUT (1) 2018


Tägliche Atemübungen, Gesprächsrunden<br />

und Präsentationen über die Physiologie<br />

des Freitauchens, Ernährung, Yoga und<br />

optionale Meditationen ergänzen das Programm.<br />

Viele der erlernten Übungen und<br />

Techniken lassen sich auch im Alltag<br />

leicht umsetzen; den Teilnehmern werden<br />

Instrumente an die Hand gegeben, die sie<br />

mit nach Hause nehmen können – fernab<br />

vom Meer.<br />

Ein weitläufiges typisch gozitanisches<br />

Farmhaus, das zu einem luxuriösen Bed &<br />

Breakfast mit privatem Pool umgebaut<br />

wurde, dient als komfortable Unterkunft,<br />

die viel Raum für Rückzug bietet, um Balance<br />

zu den Aktivitäten zu finden.<br />

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein<br />

Basiskurs im Apnoetauchen (z.B. SSI Basic<br />

Diver oder AIDA *). Dieser Basiskurs<br />

oder ein Schnupper-Freediving kann auch<br />

vor dem Start des Retreats bei Calypso<br />

<strong>Gozo</strong> Apnea gebucht werden. Freitaucher<br />

mit mehr Erfahrung sind natürlich gleichermassen<br />

willkommen.<br />

Antje Lewerenz, SSI Level 2 Freediving<br />

Instructor, Yogalehrerin und AquaFlow-<br />

Therapeutin sowie Matt Constantin, SSI<br />

Level 2 Freediving Instructor, sind Gastgeber<br />

dieser Urlaubswochen der etwas anderen<br />

Art und stellen sicher, dass jeder<br />

Gast ideal betreut wird.<br />

Folgende Termine können gebucht<br />

werden:<br />

¬ 15. bis 22. September 2018<br />

¬ 29. September bis 6. Oktober 2018<br />

Weitere Informationen und Anmeldung<br />

unter: www.gozofreediving.com<br />

Ihr Kontakt:<br />

Antje Lewerenz<br />

Tel. +356 99485704<br />

gozofreediving@gmail.com<br />

www.gozofreediving.com<br />

(1) 2018 AQUANAUT 59


Alle Tauchbasen<br />

MALTA<br />

Anchor Diving <strong>Malta</strong>:<br />

Lampuki Street,<br />

Bug·ibba, St. Paul’s Bay,<br />

Tel: +356 27567238,<br />

+356 79823684,<br />

info@anchordiving.com<br />

Aquanauts Diving School:<br />

c/o NSTS Aqua Centre,<br />

60 Tigne’ Seafront, Tas-Sliema,<br />

Tel: +35621317036,<br />

+35699216740,<br />

scuba@maltascuba.com<br />

Aquatica:<br />

Mosta Road, St. Paul’s Bay,<br />

SPB 3418,<br />

Tel: +35677002700,<br />

info@scubadivingmalta.com<br />

AquaVenture:<br />

The Waters Edge,<br />

Mellieh - a Bay Hotel,<br />

Mellieh - a, MLH 9065,<br />

Tel: +356 21522141,<br />

+35621522356,<br />

info@aquaventuremalta.com<br />

Bezz Dive Centre:<br />

Marfa Road, Mellieh - a,<br />

MLH — 01,<br />

Tel: +35699273123,<br />

+35621521999,<br />

bezzdiving@gmail.com<br />

Buddies Dive Cove:<br />

24/2, Pioneer Road,<br />

Bug·ibba, St. Paul’s Bay,<br />

SPB2808,<br />

Tel: +35627576266,<br />

+35677779558,<br />

dive@buddiesmalta.com<br />

Corsair Diving:<br />

14/16 Triq ilQroll,<br />

Bug·ibba, St. Paul’s Bay,<br />

SPB 2550,<br />

Tel: +35621570118,<br />

info@corsairdivingmalta.com<br />

Cresta Dive Centre:<br />

Cresta Quay, St.<br />

George's Bay, St.<br />

Julian’s, STJ 02,<br />

Tel:+356 21371459,<br />

+35699475150,<br />

info@crestadivecentre.com<br />

Dawn Diving Training<br />

Academy:<br />

Triq il-Maskli, Qawra<br />

St. Paul’s Bay, SPB 1484,<br />

Tel: +356 99431703,<br />

info@dawndiving.com<br />

Dive Deep Blue:<br />

Deep Blue Lido 100,<br />

Ananija Street, Bug·ibba,<br />

St. Paul’s Bay, SPB 06,<br />

Tel: +356 21583946,<br />

dive@divedeepblue.com<br />

Dive <strong>Malta</strong>:<br />

Aquatic watersports Club,<br />

Triq George Borg Olivier,<br />

St. Julian’s, STJ 1083,<br />

Tel: +356 21369994,<br />

+35679525308,<br />

dive@divemalta.com.mt<br />

Dive Med:<br />

Z·onqor Point,<br />

Marsascala, MSK 1570,<br />

Tel: +356 21639981,<br />

+35699494269,<br />

info@divemed.com<br />

Dive on <strong>Malta</strong> Dive<br />

Centre:<br />

St. Joseph, Triq is-Sajf,<br />

Bug·ibba, St. Paul’s Bay,<br />

office@diveonmalta.com<br />

DivePro <strong>Malta</strong>:<br />

Ambassador Hotel,<br />

Triq il-Fekruna,<br />

St. Paul’s Bay,<br />

Tel: +356 79317252,<br />

lawrencegrech@gmail.com<br />

Diveshack:<br />

No 14a, Qui-Si-Sana<br />

Seafront, Tas-Sliema,<br />

SLM 3111,<br />

Tel: +35621338558,<br />

+35621320594,<br />

info@divemalta.com<br />

Dive Systems Ltd:<br />

Tower Point, Tower<br />

Road, Exiles, Tas-Sliema,<br />

SLM 1604,<br />

Tel: +356 21319123,<br />

info@divesystemsmalta.com<br />

Divewise:<br />

Westin Dragonara<br />

Complex, St. Julian’s,<br />

STJ 3143,<br />

Tel: +35621356441,<br />

info@divewise.com.mt<br />

Extra Divers <strong>Malta</strong>:<br />

Riviera Resort Hotel,<br />

Marfa,<br />

Tel: +35621250220,<br />

+35679777922,<br />

malta@extradivers.org<br />

Go Dive <strong>Malta</strong>:<br />

Pergola Hotel Centre,<br />

No 2b, Triq Dun<br />

Frangisk Sciberras,<br />

Mellieh - a, MLH 2025,<br />

Tel: +356 27550182,<br />

+356 99050182,<br />

info@godivemalta.net<br />

Lagoon Divers:<br />

9, Belvedere Road, Gz·ira,<br />

Tel: +35699365363,<br />

+35679365363,<br />

info@lagoondivecenter.com<br />

Mad Shark Dive<br />

Centre: Triq Il-Qawra,<br />

St. Pauls Bay SPB 1904,<br />

Tel: +356 21584274,<br />

+356 99241872,<br />

dive@madsharkmalta.com<br />

<strong>Malta</strong> Blue Diving /<br />

Aquarrigo Scuba Diving<br />

Center:<br />

Preluna Beachclub,<br />

Tower Road, TasSliema,<br />

SLM 1604,<br />

Tel: +356 27676207,<br />

+35679343245,<br />

info@maltablue.com<br />

<strong>Malta</strong>qua:<br />

Mosta Road, St. Paul’s<br />

Bay, SPB 3114,<br />

Tel: +35621571111,<br />

dive@maltaqua.com<br />

Neptunes Diving Centre:<br />

Chander, Triq Il Turisti,<br />

Qawra, St Paul's Bay,<br />

Tel: 0035621376865,<br />

info@neptunesdiving.eu<br />

60 AQUANAUT (1) 2018


New Dimension Scuba:<br />

Tower Place, Triq San<br />

Giraldu, St. Paul’s Bay,<br />

SPB 3341,<br />

Tel: +35621340511,<br />

info@ndsmalta.com<br />

Octopus Garden:<br />

Gillieru Harbour Hotel,<br />

Church Square, St.<br />

Paul’s Bay, SPB 3256,<br />

Tel: +356 21578725,<br />

info@octopusgarden.com<br />

OK Diving <strong>Malta</strong>:<br />

Sirens Waterpolo Club,<br />

Triq San Geraldu, St.<br />

Paul’s Bay, SPB 3341,<br />

Tel: +356 99740479,<br />

info@okdivingmalta.com<br />

Orangeshark H20 Diving<br />

Centres:<br />

Ramla Bay Resort,<br />

Marfa Bay, Mellieh - a,<br />

Tel: +356 21521329,<br />

+356 79001802,<br />

info@orangeshark.eu<br />

Orangeshark H20 Diving<br />

Centres:<br />

Radisson Blu Resort & Spa,<br />

Golden Bay, L/o<br />

Mellieh - a, MLH — 5510,<br />

Tel: +356 23561950,<br />

+356 79001802,<br />

info@orangeshark.eu<br />

Plongee<strong>Malta</strong> Dive Centre:<br />

43, Winter Street,<br />

St. Paul’s Bay,<br />

Tel: +35699988876,<br />

info@plongeemalte.fr<br />

Diving Resource Centre<br />

Biology Department,<br />

University of <strong>Malta</strong>,<br />

TalQroqq, Msida,<br />

MSD 2080,<br />

Tel: +35623402272,<br />

rachel.watts@um.edu.mt<br />

Scuba Life <strong>Malta</strong>:<br />

11, St. Helen Street,<br />

Mellieh - a, MLH — 1015,<br />

Tel: +356 21529030,<br />

+356 79339030,<br />

dive@scubalifemalta.com<br />

Scubatech Diving Centre:<br />

42, Alka Street, St.<br />

Paul’s Bay, SPB 3044,<br />

Tel: +356 21580617,<br />

+356 99497619,<br />

dive@scubatech.info<br />

Sea Shell Dive Cove:<br />

Tunny Net Lido, Marfa<br />

Road, Mellieha,<br />

Tel: +356 21521062,<br />

+35699442809,<br />

info@seashellscuba.com<br />

Starfish Diving:<br />

Corinthia Beach Resort,<br />

St. George's Bay, St. Julian’s,<br />

Tel: +35621382995,<br />

+35699276998,<br />

info@starfishdiving.com<br />

Strand Diving:<br />

Ramon Perellos Street,<br />

St. Paul’s Bay, SPB 3101,<br />

Tel: +35621574502,<br />

strand.divers@go.net.mt<br />

UDive Abyss Diving Club:<br />

c/o New Dolmen<br />

Hotel, Qawra, St. Paul’s Bay,<br />

SPB 2402,<br />

Tel: +35699744000,<br />

info@divemalta.eu<br />

Watercolours Diving<br />

School:<br />

Sliema Aquatic Sports<br />

Club, Tower Road, TasSliema,<br />

Tel: +35699821829,<br />

info@maltadiving.com<br />

Waterworld Diving <strong>Malta</strong>:<br />

Sunny Coast Resort,<br />

Triq ilLuzzu<br />

Qawra, SPB1981,<br />

Tel: +35621571797,<br />

+35679265674,<br />

info@waterworldmalta.com<br />

Paradise Diving Center:<br />

Paradise Bay Hotel,<br />

Paradise Bay, Mellieh - a,<br />

MLH — 9068,<br />

Tel: +35621524363,<br />

+35621574116,<br />

info@paradisediving.com<br />

COMINO<br />

<strong>Comino</strong> Dive Centre:<br />

<strong>Comino</strong> Hotel and Bungalows,<br />

San Niklaw Bay, <strong>Comino</strong>,<br />

Tel: +356 21345671, +356 77993483,<br />

info@divecomino.com<br />

(1) 2018 AQUANAUT 61<br />

Bild Max Valli - Alex Cave <strong>Comino</strong>


Alle Tauchbasen<br />

GOZO<br />

Atlantis Diving:<br />

Qolla Street, Marsalforn,<br />

MFN 1405,<br />

Tel: +356 22190000,<br />

+356 79710390,<br />

diving@atlantisgozo.com<br />

Blue Waters Dive Cove:<br />

Conception Street, Qala,<br />

GSM 104, <strong>Gozo</strong>,<br />

Tel: +356 21565626,<br />

+356 79536874,<br />

info@divebluewaters.com<br />

Bubbles Dive Centre:<br />

17, Bakery Street, Marsalforn,<br />

<strong>Gozo</strong>,<br />

Tel: +356 27028299,<br />

+356 99448864,<br />

info@divinggozo.com<br />

Calypso Diving Centre:<br />

The Seafront, Marsalforn Bay,<br />

MFN 1013, <strong>Gozo</strong>,<br />

Tel: +356 21561757,<br />

info@calypsodivers.com<br />

DiveSMART <strong>Gozo</strong>:<br />

No. 7 Pjazza tad Dwejra,<br />

San Lawrenz SLW 1360 GOZO,<br />

Tel: +356 79284701,<br />

+356 79284930,<br />

info@divesmartgozo.com<br />

Extra Divers <strong>Gozo</strong>:<br />

Grand Hotel,<br />

St. Anthony Street,<br />

Gh - ajnsielem, GSM 9026, <strong>Gozo</strong>,<br />

Tel: +35621563840,<br />

+356 99448767,<br />

gozo@extradivers.info<br />

Gaulos Dive Centre:<br />

Marziena Street, Munxar,<br />

MXR0001, <strong>Gozo</strong>,<br />

Tel: +356 79093169,<br />

info@gaulosdivecove.com<br />

<strong>Gozo</strong> Aquasports:<br />

Green Valley, Rabat Road,<br />

Marsalforn,<br />

MFN 9014, <strong>Gozo</strong>,<br />

Tel: +356 21563037,<br />

dive@gozoaquasports.com<br />

<strong>Gozo</strong> Technical Diving:<br />

Mg· arr Road, Xewkija,<br />

XWK 1311, <strong>Gozo</strong>,<br />

Tel: +356 79009565,<br />

+356 79009575,<br />

info@gozodiving.com<br />

Moby Dives:<br />

Triq ilGostra,<br />

Xlendi Bay, Xlendi, <strong>Gozo</strong>,<br />

Tel: +356 21564429,<br />

+356 21551616,<br />

info@mobydivesgozo.com<br />

Nautic Team:<br />

Triq Il Vulkan, Marsalforn,<br />

Tel: +356 21558507<br />

+356 77111152,<br />

info@nauticteam.com<br />

Next Dive:<br />

51, Tilliera Street, Ta’ Sannat,<br />

SNT1431, <strong>Gozo</strong>,<br />

Tel: +356 99823326,<br />

nextdive@nextgen.net.mt<br />

Scuba Kings:<br />

46a, Triq Marina,<br />

Marsalforn Seafront,<br />

Marsalforn, MFN1328, <strong>Gozo</strong>,<br />

Tel: +35699230788,<br />

gozodiveschool@hotmail.com<br />

St. Andrew’s Divers Cove:<br />

St. Simon Street,<br />

Xlendi Bay Xlendi,<br />

XLN 1302, <strong>Gozo</strong>,<br />

Tel: +356 21551301,<br />

standrew@gozodive.com<br />

Utina Diving College:<br />

Rabat Road, Xlendi,<br />

XLN 1101, <strong>Gozo</strong>,<br />

Tel: +356 21550514,<br />

+356 79550514,<br />

utina@gozomail.com<br />

62 AQUANAUT (1) 2018<br />

Bild: Janez Kranjc


Tauchplätze<br />

TAUCHPLÄTZE<br />

Die wichtigsten<br />

20 Top-<br />

Spots<br />

von <strong>Malta</strong>,<br />

<strong>Gozo</strong> und<br />

<strong>Comino</strong> mit<br />

Bewertung<br />

(Skala max. 10*)<br />

1. <strong>Malta</strong>: Schiff-Wrack<br />

„Popeye‘s Barge“:<br />

Kaum waren die Dreharbeiten zum berühmten<br />

Popeye-Film mit Robin Williams<br />

beendet, sank die einstige Fährbarke knapp<br />

ausserhalb der Anchor Bay nahe des malerischen<br />

Filmstädtchen „Popeye Village“. Bei<br />

vielen Basen ist das Wrack heute vollkommen<br />

unbekannt, denn vom Ufer ist es nur<br />

nach langer Schwimmstrecke zu erreichen,<br />

und per Boot wird diese Region von <strong>Malta</strong><br />

nur selten betaucht. Diesem Umstand ist es<br />

zu verdanken, dass sich das Wrack in einem<br />

auffallend guten Zustand befindet und sich<br />

dort ein vor <strong>Malta</strong> nur selten gesehener Bewuchs<br />

ansiedeln konnte. Gelte es nicht dieses<br />

einzigartige Biotop zu schützen, wäre<br />

die Barke bedingt durch die geringe Tiefe<br />

von nur 19 m nahezu das einzige Wrack vor<br />

<strong>Malta</strong>, das auch Tauchanfängern empfohlen<br />

werden kann.<br />

3. <strong>Malta</strong>: „Marfa Point“:<br />

Der Einstieg erfolgt gegenüber der Anle -<br />

gestelle der <strong>Gozo</strong>-Fähre durch die selbe<br />

Öffnung in der Hochwasserschutzmauer<br />

wie bei Punkt (2). Für Nachttauchfreunde<br />

ist dieser Spot mit seinen Himmelsguckern,<br />

Mittelmeer-Strechrochen, Langarmkraken,<br />

Muränen und Grossen Drachenköpfen das<br />

Highlight schlechthin. Auch tags überzeugt<br />

dieser auch für Anfänger geeignete Tauchplatz<br />

mit seinem überbordenden Artenreichtum,<br />

seinen Drop Offs, Tunneln und<br />

der in 14 m Tiefe in einer Felsnische ruhenden<br />

Madonnen-Statue. Gut stehen hier die<br />

Chancen, auch auf einen beachtlichen Barrakudaschwarm<br />

zu stossen.<br />

Der gesamte Archipel ist ein<br />

Eldorado für Höhlen-, Drop<br />

Off- und Wracktauch-Fans.<br />

Schon seit jeher streiten sich<br />

<strong>Malta</strong> und <strong>Gozo</strong>, wer denn<br />

nun die schönsten und spekta -<br />

kulärsten Tauchplätze vor -<br />

zuweisen hat. Die Antwort<br />

ist einfach: Beide – wobei<br />

allerdings auch das Inselchen<br />

<strong>Comino</strong> noch ein kleines<br />

Wörtchen mitzureden hat!<br />

Ein die Inseln auf ein- bis<br />

zweiwöchentlichen Törns<br />

umrundendes Tauchkreuzfahrtschiff<br />

wäre eine ideale Lösung.<br />

Bislang hat sich allerdings<br />

noch kein Anbieter bzw. Tauchreiseveranstalter<br />

dafür<br />

gefunden. Als Grund werden<br />

vor allem Schwierigkeiten<br />

bezüglich der Übernachtungshäfen<br />

genannt.<br />

„Popeye’s Barge“<br />

2. <strong>Malta</strong>: Schiff-Wrack „Rozi“:<br />

Am Marfa Point – unweit der Pieranlage<br />

von Cirkewwa – wurde der 40-Meter-<br />

Schlepper 1991 als Attraktion eines damals<br />

operierenden Touristen-U-Bootes versenkt.<br />

Seither steht die „Rozi“ aufrecht und vollkommen<br />

intakt auf Sand in 36 m Tiefe. Sie<br />

ist per Boot und bei geringer Brandung<br />

auch von Land aus zu erreichen und gilt<br />

wegen der dichten Mönchsfischschwärme<br />

und der ausgezeichneten Sicht als taucherischer<br />

Leckerbissen. Auch ihr Innenleben<br />

kann gefahrlos betaucht werden, da vor<br />

dem Versenken alle Luken und Türen entfernt<br />

wurden. Sehr fotogen präsentiert sich<br />

der dazugehörige Anker, der einige Meter<br />

vom Wrack entfernt liegt. Wegen der relativ<br />

grossen Tiefe und der damit verbundenen<br />

hohen Deko-Wahrscheinlichkeit eignet<br />

sich die „Rozi“ nicht für Tauchbeginner.<br />

4. <strong>Malta</strong>: U-Boot-Wrack<br />

„HMS Stubborn“:<br />

Genaue Ortungsgeräte sind unerlässlich,<br />

um das 1946 von der britischen Royal Navy<br />

absichtlich versenkte U-Boot ausfindig zu<br />

machen. 3 Meilen nordöstlich des Qawra<br />

Points der St. Paul’s Bay ruht es in 56 m<br />

Tiefe. Wegen dieser grossen Tiefe und der<br />

teils heftigen Strömung bleibt dieser Spot<br />

nur sehr erfahrenen Pressluft- und TEC-<br />

Tauchern vorbehalten. Mehr als 70 Jahre<br />

nach der Versenkung ist die 71 m lange<br />

Stubborn immer noch in bemerkenswertem<br />

Zustand. Über und über von Algen, Weichkorallen<br />

und vor allem Schwämmen bewachsen<br />

ist sie der Lebensraum von mächtigen<br />

Zackenbarschen, Makrelen und Thunfischen.<br />

Besonders sehenswert sind auch<br />

die Torpedo-Abschussvorrichtungen.<br />

64 AQUANAUT (1) 2018


5. <strong>Malta</strong>: Schiff-Wrack<br />

„H/V Imperial Eagle“:<br />

Nach ihrem eintönigen Leben als Fährschiff,<br />

eingesetzt zwischen <strong>Malta</strong> und <strong>Gozo</strong>, ruht<br />

das baugleiche Schwesterschiff von Jacques<br />

Cousteaus weltberühmter „Calypso“ 500<br />

m nordöstlich des Qawra Points in 42 m<br />

Tiefe. Mit einer Länge von lediglich 45 m<br />

war sie als Autofähre nicht mehr zeitgemäss,<br />

weshalb sie am 19. Juli 1999 zur Versenkung<br />

freigegeben wurde. Fast trotzig<br />

stemmt sie sich seither der zumeist leichten<br />

Strömung entgegen. Das mächtige Steuerrad<br />

verleitet dazu, einmal selbst dort Position<br />

zu beziehen. Bis zu 50 m kann die Sicht<br />

an guten Tagen betragen – weit genug, um<br />

von hier aus <strong>Malta</strong>s berühmten Unterwasser-Christus<br />

zu erkennen.<br />

9. <strong>Malta</strong>: Flugzeug-Wrack<br />

„Bristol Blenheim-Bomber“:<br />

Nur von wenigen Wracktauchspezialisten<br />

ist der im zweiten Weltkrieg 800 m östlich<br />

von Xorb Il-Ghagin abgeschossene Blenheim-Bomber<br />

ausfindig zu machen. Weder<br />

über den exakten Abschusstag, noch über<br />

das Schicksal der 3-Mann-Besatzung ist<br />

Näheres bekannt. 17 m beträgt die Spannweite<br />

des Kampfflugzeugs, von dem die<br />

Tragflächen, die Motoren und der Steuerbordpropeller<br />

noch vorhanden sind. Wegen<br />

der Tiefe von 42 m und des Auf- und Abstieges<br />

im Freiwasser ist der Blenheim-Bomber<br />

nur ein Ziel für fortgeschrittene Taucher.<br />

11. <strong>Gozo</strong>: Schiff-Wrack<br />

„MV Xlendi“:<br />

<strong>Malta</strong> hatte die sinnvolle Nutzung von ausrangierten<br />

Schiffen jahrelang vorgemacht.<br />

<strong>Gozo</strong> hat am 12.11.1999 mit der Versenkung<br />

der ehemaligen <strong>Gozo</strong>-Fähre „MV<br />

Xlendi“ erstmals nachgezogen. Seither liegt<br />

das 80-Meter-Schiff etwas „verunglückt“<br />

weil kopfüber in windgeschützer Lage unweit<br />

des Fährhafens gerade mal 50 m vor<br />

der Küste. Die Tiefe beträgt 40 m, weshalb<br />

die „Xlendi“ für Anfänger nicht geeignet<br />

ist. Sehenswert sind der ehemalige Autoladeraum<br />

mit seinen zahlreichen von der<br />

Decke herabwachsenden Schraubensabellen<br />

sowie die beiden für eine Fähre typischen<br />

Antriebsschrauben im Front- und<br />

Heckbereich.<br />

6. <strong>Malta</strong>: „Qawra Reef“:<br />

Nahe der Qawra-Halbinsel nur per Boot zu<br />

erreichender Steilabhang mit beeindruckenden<br />

Höhlen zwischen 30 und 35 m. Bunt<br />

bewachsen beherbergen sie Bärenkrebse,<br />

Langusten und weiteres Krabbelgetier. Von<br />

einem vorgelagerten Plateau aus lassen sich<br />

Barrakuda- und Makrelenschwärme und<br />

gelegentlich sogar der überaus seltene Heringskönig<br />

beobachten.<br />

7. <strong>Malta</strong>: Schiff-Wrack<br />

„Carolita“:<br />

Nach einem Torpedovolltreffer am 21. April<br />

1942 ruht im Marsamxett Hafen an der<br />

Manoel Insel direkt unterhalb des alten Militärhospitals<br />

das Wrack der Lastenbarke<br />

„Carolita“. Bugoben liegt sie seither an einem<br />

Steilhang im gut betauchbaren Tiefenbereich<br />

zwischen 6 und 25 m. Zwar ist die<br />

Sicht mit teils nur 5 bis 10 m recht mässig,<br />

dafür ist der gesamte Meeresboden angefüllt<br />

mit mehr oder weniger historischem<br />

aber dennoch interessantem Sperrmüll, wie<br />

Hospitalbetten, Badewannen und Schreibmaschinen<br />

– ein ideales Habitat für marine<br />

Lebensformen wie Drachenköpfe und Oktopusse.<br />

Doktorfische wurden hingegen<br />

noch nicht gesichtet...<br />

8. <strong>Malta</strong>: Schiff-Wrack<br />

„MHS Maori“:<br />

Im Hafen von Marsamxett, nur 120 m<br />

nördlich des Forts St. Elmo, liegt in einer<br />

auch für Anfänger gut erreichbaren Tiefe<br />

zwischen 13 und 17 m der im 2. Weltkrieg<br />

durch eine Bombe versenkte Torpedobootzerstörer.<br />

Das Innere kann durch zahlreiche<br />

Öffnungen erreicht werden. Auch wenn die<br />

Sichtweite inmitten des Hafens mit teils<br />

weniger als 10 m gering ist, bedeutet ein<br />

Tauchgang hier doch gleichzeitig ein Stück<br />

erlebte Gegenwartsgeschichte. Durch unachtsames<br />

Sediment-Aufwirbeln tendiert<br />

die Sicht leicht gegen Null.<br />

10. <strong>Malta</strong>: Schiff-Wrack<br />

„Um el Faroud“:<br />

Nahe der berühmten „Blauen Grotte“ befindet<br />

sich im Süden <strong>Malta</strong>s vor Wied Iz-<br />

Zurrieq ein Unterwassertal mit Höhlen und<br />

enormem Fischreichtum. Als ob das noch<br />

nicht gereicht hätte, wurde dort 1998 als<br />

zusätzliche Taucherattraktion dieser ehemalige<br />

libysche Öltanker fachmännisch versenkt.<br />

Ausgiebige Reinigungsarbeiten waren<br />

der Aktion vorangegangen. Seither<br />

steht das Wrack aufrecht auf 35 m tiefem<br />

Sandgrund und prunkt mit seiner Nähe zum<br />

Ufer und beeindruckenden Dimensionen:<br />

119 m Länge, 14 m Breite und 23 m Höhe.<br />

Zahlreiche Fischschwärme haben das Wrack<br />

schon als neue Heimat akzeptiert.<br />

Wrack am Wrack:„MV Karwela“<br />

12. <strong>Gozo</strong>: Schiff-Wracks<br />

„MV Karwela“ und<br />

„MY <strong>Comino</strong> Land“:<br />

Seit dem 12.08.2006 ist <strong>Gozo</strong> um zwei<br />

neue Unterwasserattraktionen reicher. Vor<br />

Tausenden von Schaulustigen klappte die<br />

Versenkungsaktion der ehemaligen Passagierschiffe<br />

„MV Karwela“ und der „MV<br />

<strong>Comino</strong> Land“ wie am Schnürchen. Im<br />

Gegensatz zur „<strong>Comino</strong> Land“ durfte die<br />

„Karwela“ ihren Farbanstrich behalten, um<br />

später auf wissenschaftlicher Ebene beurteilen<br />

zu können, welches der Substrate besser<br />

für eine Ansiedlung von Algen und anderen<br />

Organismen geeignet ist. Bereits am Tag<br />

nach der Versenkung fand eine Ansiedlung<br />

anderer Art statt: Scherzkekse hatten über<br />

Nacht einen ausrangierten VW Käfer auf<br />

dem Deck der Karwela geparkt.<br />

(1) 2018 AQUANAUT 65


Tauchplätze<br />

Bild: Marco Daturi – P31 Wrack<br />

18. <strong>Gozo</strong>: „Reqqa Point“:<br />

Schaurige Drop Offs, ein schlotartiger enger<br />

Kamin und die über und über mit Garnelen<br />

besetzte Billingshurst Höhle warten auf<br />

Abenteuerlustige. In zwei Stufen fällt das<br />

Riff zunächst auf 40 m und dann auf über<br />

60 m ab. Grossfischbegegnungen mit<br />

Bernsteinmakrelen, Zackenbarschen und<br />

Thunfischen sind nicht selten. Mit etwas<br />

Glück lassen sich auch Seepferdchen finden.<br />

Aufgrund des mächtigen Schwells ist<br />

der Einstieg hier nur an windbegünstigten<br />

Tagen möglich.<br />

13. <strong>Gozo</strong>: „Mgarr ix-Xini“:<br />

Einer der artenreichsten Tauchplätze des<br />

Archipels. Wegen seiner maximal nur 10 m<br />

betragenden Tiefe vor allem als Nachttauchplatz<br />

auch bei Anfängern sehr beliebt.<br />

Das Spektrum der Begegnungen reicht<br />

dabei von mächtigen Tonnenschecken, kleinen<br />

Leoparden-Nacktschnecken und wunderschönen<br />

Flughähnen bis hin zu Aalen<br />

und verschiedenen Zitterrochenarten. Nur<br />

bei starkem Südwind sollte die fjordartige<br />

Bucht wegen der dann schlechten Sicht<br />

und des aufgewühlten Wassers gemieden<br />

werden.<br />

16. <strong>Gozo</strong>: „Inland Sea“:<br />

Ganz korrekt ist der Name nicht gewählt,<br />

denn das von senkrechten Klippen umrahmte<br />

200 Meter-Becken ist über einen<br />

spektakulären, auch über Wasser sichtbaren<br />

Tunnel mit dem offenen Ozean verbunden.<br />

Während die Sicht im „See“ mit 3-5 Metern<br />

eher bescheiden ist, klärt sich das Wasser<br />

beim Durchtauchen der 35 m langen<br />

Röhre zusehends. Auch die Tiefe nimmt<br />

deutlich zu. An den Tunnelwänden siedeln<br />

bunte Schwämme und Eissterne. Im Freiwasser<br />

angelangt darf man auf Begegnungen<br />

mit Grossfischen hoffen.<br />

19. <strong>Comino</strong>: „Lantern Point“ /<br />

„Lighthouse Reef“:<br />

Der Tauchgang beginnt direkt unterhalb eines<br />

kleinen Leuchtfeuers am Ende einer felsigen<br />

Landspitze. Abrupt geht das 8 m tiefe<br />

Riffplateau über in ein steiles Drop Off, das<br />

erst in 36 m endet. Berühmt ist der Spot für<br />

mehrere kleine Höhlen und den „The<br />

Chimney“ genannten Tunnel. Zur artenreichen<br />

Fauna hier gehören auch bis zu 1,5 m<br />

lange Braune Zackenbarsche und gelegentlich<br />

sogar Bernsteinmakrelen, Thunfische<br />

und Barrakudas.<br />

14. <strong>Gozo</strong>:<br />

„Xlendi Bucht mit Höhle“:<br />

Grosse Schwärme von Brassen, Goldstriemen<br />

und Barben begegnen dem Taucher<br />

ebenso wie Petermännchen, Plattfische,<br />

Zitterrochen und Flughähne mit ihren<br />

leuchtend blauen Flossensäumen. Auch<br />

Steckmuscheln und Langusten sieht man<br />

hier noch gelegentlich. Highlight ist eine etwa<br />

100 Meter lange, knapp unter der Wasseroberfläche<br />

beginnende und auch für Anfänger<br />

geeignete Höhle, die das Bergmassiv<br />

durchschneidet und sich in Richtung offenes<br />

Meer kathedralenartig erweitert. Bis an<br />

die Wasserlinie hinauf ist der Ausgangsbereich<br />

mit bunten Schwämmen und orange<br />

gefärbten Nelkenkorallen bewachsen.<br />

17. <strong>Gozo</strong>: „San Dimitri Point“:<br />

Nur per Boot ist dieser Spot am Fuss einer<br />

erhabenen Klippenlandschaft zu erreichen.<br />

Gigantische Felsblöcke haben sich gelöst,<br />

die nun wie Riesenmurmeln im Riff liegen.<br />

Bei phantastischen Sichtweiten von 50 m<br />

und mehr sind entlang atemberaubender<br />

Drop Offs Begegnungen mit Barrakudaschulen<br />

und Braunen Zackenbarschen aber<br />

auch mit pelagischen Arten wie Makrelen,<br />

Thunfischen und sogar Schwertfischen<br />

möglich.<br />

20. <strong>Comino</strong>: „<strong>Comino</strong> Caves“:<br />

Wegen seiner enormen Brassenschwärme<br />

der vielleicht fischreichste Tauchplatz des<br />

Archipels, sicherlich aber der bekannteste<br />

und beliebteste Tauchplatz <strong>Comino</strong>s. Wer<br />

die gierigen Fische füttert, findet sich unmittelbar<br />

in einer dichten Wolke zuckender<br />

Fischleiber. Das Riff selbst ist durchlöchert<br />

wie ein Schweizer Käse und bietet Höhlentauchfans<br />

alle Möglichkeiten. Erst nachdem<br />

man sich bereits weit in den L-förmigen<br />

Tunnel vorgewagt hat, werden zwei weitere<br />

Ausgänge sichtbar. Begegnungen mit<br />

Muränen, Gabeldorschen und Conger-<br />

Aalen sind an der Tagesordnung.<br />

15. <strong>Gozo</strong>: „Blue Hole“:<br />

Berühmtester Tauchplatz des gesamten Archipels.<br />

Das beinahe kreisrunde Loch im<br />

Riffdach liegt inmitten einer atemberaubenden<br />

Klippenlandschaft, die auch ohne das<br />

hier im März 2017 versunkene Felsenfenster<br />

„Azure Window“ immer noch jeden<br />

Besuch lohhnt. Der Anmarsch ist eine sportliche<br />

Herausforderung, aber alleine das Abtauchen<br />

im kreisrunden Loch lohnt den<br />

Aufwand: In etwa 7 m Tiefe öffnet sich das<br />

Blue Hole in Richtung offener Ozean. Begegnungen<br />

mit Grossfischen bis hin zum<br />

kapitalen Barrakuda sind hier möglich. Auch<br />

die Höhlen, Drop Offs und phantastischen<br />

Sichtweiten sind eine Offenbarung.<br />

Cathedral Cave, <strong>Gozo</strong><br />

Bild: Paul Marvin<br />

66 AQUANAUT (1) 2018


Popeyes Barge


<strong>Malta</strong> aktiv – Sport, Fun & Action<br />

<strong>Malta</strong>, das Paradies für<br />

Wanderer, Biker und Kletterer<br />

Sie wollten sich immer<br />

schon mal über senkrechte<br />

Klippen abseilen und anspruchsvolle<br />

Mountainbike-<br />

Trips in einer herrlichen<br />

Landschaft geniessen? Oder<br />

sich als Paraglider am Fallschirm<br />

hängend von einem<br />

Schnellboot entlang der Küste<br />

ziehen lassen? Das ist Ihnen<br />

immer noch nicht hip genug? Sie wollen den ultimativen Kick, den<br />

einzigartigen Adrenalin-Stoss? Bitteschön! Dann absolvieren Sie eben<br />

einen Schnellkursus zum Fallschirmspringer! Lassen Sie sich in 2000<br />

Metern Höhe einfach aus einer Cessna heraus ins Nichts fallen! Auch<br />

Skydiving ist in. Und <strong>Malta</strong> macht’s möglich!<br />

lich mit einer dicken Bouldermatte zur<br />

Absicherung. Hervorragende Bedingungen<br />

findet man an vielen niedrig gelegenen<br />

Felsüberhängen direkt am Meer sowie<br />

auf einzeln Formationen im Inneren der<br />

Inseln. Noch extremer ist das Soloklettern<br />

ohne Seil. Soloklettern an den spektakulären<br />

Meeresklippen, das ist Klettern pur.<br />

Auch das Abseilen von Klippen ist ein<br />

fester Bestandteil des Sportkletterns und<br />

ermöglicht es, an sonst unerreichbare<br />

Stellen zu gelangen. Als hervorragendes<br />

Gruppenevent eignen sich das abgesicherte<br />

Abseilen aber auch vergnügliche „Seilbahnfahrten“<br />

über Schluchten und Täler.<br />

Als „Coasteering“ wird das Klettern am<br />

Meer, das spannende Klippenspringen<br />

und das erfrischende Schwimmen entlang<br />

der atemberaubenden Küste bezeichnet.<br />

Diese Sportart bereitet besonders grossen<br />

Spass und steht jedem offen. Falls an einem<br />

Punkt nicht weitergeklettert werden<br />

kann, springt man einfach ins blaue Meer<br />

Für Sportkletterer sind <strong>Malta</strong> und<br />

<strong>Gozo</strong> ein noch nahezu unentdeck -<br />

tes Paradies. Erst in den letzten<br />

Jahren hat eine kleine Klettergemeinde<br />

alte und neue Gebiete erschlossen und<br />

kartiert. Alleine auf <strong>Gozo</strong> gibt es sechs<br />

Hauptklettergebiete, so dass sowohl für<br />

Anfänger als auch für den anspruchs -<br />

vollen Kletterer phantastische Routen in<br />

allen gewünschten Schwierigkeitsgraden<br />

zur Auswahl stehen. Auch Einsteigerkurse<br />

werden angeboten – auch wenn es nicht<br />

gleich wie bei Spiderman die Wand hochgeht.<br />

Vor allem die Winterzeit eignet sich<br />

hervorragend. Das Wetter ist mild mit<br />

nur wenigen Regentagen, und die Insel<br />

zeigt sich von ihrer schönsten Seite mit<br />

frischem Grün, wilden Blumen und<br />

Kräutern.<br />

Eine Spezialvariante des Kletterns ist das<br />

„Bouldern“, also das Probieren neuer<br />

Bewegungsmuster in anspruchsvollem<br />

Terrain bei nur minimaler Höhe – natürund<br />

schwimmt ein paar Meter bis zu<br />

einem neuen Anlauf. Erfahrene Guides<br />

wählen die Routen entsprechend der Erfahrung<br />

der Teilnehmer und stehen unterstützend<br />

zur Verfügung. Als beste Zeit<br />

gelten die Sommermonate von Juni bis<br />

November mit ihren besonders angenehmen<br />

Wassertemperaturen.<br />

Wandern<br />

Wer seinen Urlaub lieber geruhsam angeht<br />

und sich bei ausgedehnten Wanderungen<br />

einfach nur erholen möchte, auch<br />

der wird <strong>Malta</strong> und noch mehr die kleine<br />

Nachbarinsel <strong>Gozo</strong> lieben. Abseits der<br />

Städte überzieht ein weit verzweigtes<br />

Wegenetz die ländlichen Gebiete. Allzu<br />

leicht gewinnt man den Eindruck, die<br />

Zeit wäre hier vor Jahrhunderten stehen<br />

geblieben. Wandern oder neudeutsch<br />

„Hiking“ ist eine bereichernde und entspannende<br />

Aktivität. Erst zu Fuss ent -<br />

wickelt man die Musse, alle Farben der<br />

68 AQUANAUT (1) 2018


Hilfreiche Adressen<br />

Mountainbikes<br />

können bei einem örtlichen Auto- oder Fahrradverleiher gemietet werden oder über den<br />

Mountain Bikes Offroad Club.<br />

Fallschirm- oder Skysurfingkurse<br />

bucht man bei den Lufttauchern des <strong>Malta</strong> Falcon Skydiving Clubs (Joe Sant, 8 Buckingham<br />

Court, Fisherman Street, Bugibba, Tel. +356 21582153, Mobil 99473272).<br />

Trainingslager für internationale Sportmannschaften<br />

Infos gibt’s beim Maltese Olympic Committee (Tel. +356 21332801, info@nocmalta.org,<br />

www.nocmalta.org).<br />

Golf Stunden und Tee Time Bookings<br />

werden angeboten beim Royal <strong>Malta</strong> Golf Club (Aldo Moro Street, Marsa MRS 9064,<br />

Tel. +356 25401344, bookings@royalmaltagolfclub.com, royalmaltagolfclub.com).<br />

42 km Non-Stop<br />

Infos zum internationalen Marathon unter www.maltamarathon.com<br />

Fit auf <strong>Malta</strong><br />

Eine gute Adresse ist der Marsa Sports Club (mit seiner 18-Loch-Golfanlage, den 19 Tennisplätzen,<br />

einem Fitnesszentrum und grossem Freiluftschwimmbad und vielem mehr<br />

Tel. +356 21233851, marsport@maltanet.net, www.marsasportsclub.com<br />

Unter Segeln hart am Wind<br />

<strong>Malta</strong> und <strong>Gozo</strong> bieten ideale Voraussetzungen für eine maritime Freizeitgestaltung: Gezeiten<br />

und Meeresströmungen machen sich nur schwach bemerkbar. Und aus keiner Perspektive<br />

präsentieren sich die Küsten attraktiver als vom Meer aus. Gleich ob mit dem Segel- oder dem<br />

Motorboot, stets findet man einsame Buchten und Strände, die von Land aus kaum zu erreichen<br />

sind. Während der Kapitän und seine Crew für die „harte Arbeit“ zuständig sind, verbringen die<br />

Gäste die Zeit mit Segeln, Schwimmen, Sonnenbaden, Inselerkunden und köstlichen Picknicks.<br />

Ein Abendessen mit spektakulärem Sonnenuntergang z.B. in <strong>Comino</strong>s Blauer Lagune wird zum<br />

unvergesslichen Erlebnis, während die Jacht sanft am Anker in den Wellen wiegt. Die Segelsaison<br />

beginnt im April und reicht bis in den November. Auch ein sonniger Wintertag kann zu einem<br />

Segeltörn einladen. Segelkurse auch für Nichtmitglieder bieten der Royal <strong>Malta</strong> Yacht Club<br />

(Ta'Xbiex Seafront, Ta'Xbiex, Tel. +356 21333109, info@rmyc.org, www.rmyc.org) sowie Sailing<br />

School <strong>Malta</strong> (Geoemms 3, Triq Hal Kaprat, Santa Venera, Tel. +356 99643706,<br />

info@sailingschoolmalta.com, www.sailingschoolmalta.com)<br />

(1) 2018 AQUANAUT 69


<strong>Malta</strong> aktiv – Sport, Fun & Action<br />

Festa Saison:<br />

Die Frömmigkeit der Malteser gilt seit<br />

jeher als sprichwörtlich. Äusserlich<br />

sichtbarstes Zeichen für ihre tiefe Verwurzelung<br />

im katholischen Glauben<br />

sind die seit dem 16. Jahrhundert<br />

überlieferten „Festas“, die einwöchigen<br />

Patronatsfeste zu Ehren des<br />

Dorf-Heiligen. Zwischen Mai und<br />

Oktober können <strong>Malta</strong>-Urlauber in<br />

nicht weniger als 78 Pfarrgemeinden<br />

Zeuge dieser ganz besonderen Tradition<br />

werden. Junge Männer schultern<br />

die Statue des Schutzpatrons und tragen<br />

sie in einer grossen Prozessionen<br />

aus der mit Tausenden Glühlampen<br />

geschmückten Kirche durch die ebenso<br />

prächtig dekorierten Strassen. Dazu<br />

spielt die Blaskapelle, und ohrenbetäubende<br />

Böller-Feuerwerke werden<br />

abgebrannt. 7 Tage wird von<br />

früh bis spät geballert, was das Zeug<br />

hält. An diesem mitreissenden Volksfest<br />

nimmt die gesamte Bevölkerung<br />

teil und hüllt die Marschierer in einen<br />

Konfettiregen, während an zahlreichen<br />

Imbissbuden typisch maltesische<br />

Leckereien angeboten werden.<br />

Eine Übersicht aller Festa-Termine<br />

findet sich unter<br />

www.visitmalta.com<br />

(Menüpunkt „Veranstaltungen“).<br />

Balsam für Körper und Seele:<br />

Auch vor <strong>Malta</strong> macht der Wellness-Megatrend<br />

nicht halt. Möchten<br />

Sie mal so richtig entspannen<br />

und die Seele baumeln lassen?<br />

Aqua Fitness, Atemgymnastik,<br />

Partner-Aroma-Massage oder andere<br />

Entspannungstherapien, um die<br />

körpereigenen Energien im Fluss zu<br />

halten? Kein Problem! Mehrere<br />

First-Class-Hotels haben sich auf<br />

diese Art der Gesundheitsförderung<br />

spezialisiert. Im Corinthia Palace<br />

Hotel kann der Kur-Urlauber unter<br />

54 verschiedenen Gesundheitsanwendungen<br />

auswählen oder sich im<br />

Saunagarten mit Therapie-Pool und<br />

Massage-Salon entspannen<br />

(www.corinthia.com/en/hotels/malt<br />

a-stgeorgesbay). Auch <strong>Gozo</strong> bietet<br />

mit dem Kempinski Hotel San Lawrenz<br />

und dessen Thalgo-Meereskurzentrum<br />

einen Wohlfühl-Tempel der<br />

Sonderklasse<br />

(info.sanlawrenz@kempinski.com,<br />

www.kempinski.com/en/gozo/hote<br />

l-san-lawrenz/)<br />

An Bord des Segelkreuzfahrtschiffs „SV Florette”:<br />

Als Alternative zu den stationären Tauchschulen empfiehlt<br />

sich der historische Windjammer „SV Florette“.<br />

Jeweils im April und Oktober findet mit dem<br />

nostalgischen 40-Meter-Segelschoner – der<br />

letzten originalen Brigantine des Mittelmeers –<br />

ein Überführungstörn zwischen den Liparischen<br />

Inseln und <strong>Malta</strong> statt. Auch individuelle Tauchtörns<br />

zu den schönsten Divespots werden angeboten.<br />

9 Doppelkabinen stehen zur Verfügung.<br />

Weitere Infos und Buchungen über den Kapitän<br />

Rony: Tel. + 39 347 / 8480914<br />

(Sommermonate in Italien auf dem<br />

Schiff), Tel. + 356 21318970, Mobil + 356 99253213 (Wintermonate auf<br />

<strong>Malta</strong> im Büro), svflorette@svflorette.com, www.svflorette.com<br />

Tauchen und Segeln mit der „Barbarossa“<br />

Das Urgestein Frankie war einer der ersten, der schon 1970 touristische<br />

Kreuzfahrten rund um <strong>Gozo</strong> durchgeführt hat. Auch heute noch steht seine<br />

23-Meter-Segeljacht „Barbarossa“ 12 Übernachtungsgästen für Tauchsafaris<br />

und als Komplett-Charter zur Verfügung. Kontakt und Direktbuchung:<br />

Guesthouse Mariblu, Mgarr Road, Xewkija, <strong>Gozo</strong>,<br />

Tel. +356 21551315, +356 99497757,<br />

frankie@digigate.net und info@mariblugozo.com, www.mariblugozo.com<br />

Inseln aufzunehmen. Ein Traum für Naturliebhaber<br />

sind die Inseln insbesondere<br />

in den milden Frühjahrsmonaten März<br />

und April, wenn das unbebaute Land nach<br />

den kurzen Regenfällen des Winters von<br />

farbenfrohen Wildblumen überwuchert<br />

wird. Der Duft von Thymian liegt in der<br />

Luft, die pittoreske Landschaft strahlt<br />

eine wilde Romantik aus, und die Inseln<br />

zeigen sich entlang der Hiking Routen<br />

von ihrer grünsten Seite. Private Wanderführer<br />

für den individuellen Hikingurlaub<br />

stehen ebenso zur Verfügung wie Karten<br />

mit markierten Wanderrouten für das<br />

selbständige Erkunden.<br />

70 AQUANAUT (1) 2018


Mountainbiking<br />

Obwohl die höchste Erhebung <strong>Malta</strong>s<br />

keine 300 m hoch liegt, bieten die Inseln<br />

Mountainbike-Routen für jeden Anspruch.<br />

Unzählige Feldwege und Strässlein<br />

durchziehen die Inseln in allen Richtungen,<br />

und es geht vorbei an malerischen<br />

Fischerdörfern, durch grüne Schluchten<br />

und raue Küstenlandschaften. Freizeitradler<br />

und Flachlandtiroler bevorzugen die<br />

weniger anspruchsvollen Regionen im<br />

Süden und Zentralmalta, während sport -<br />

liche Fahrer die steilen Anstiege und<br />

Haarnadelkurven im Nordwesten ansteuern,<br />

um dort das Panorama an den grandiosen<br />

Aussichtspunkten zu geniessen.<br />

Besonders in den angenehm warmen<br />

Monaten von Oktober bis Mai sind <strong>Malta</strong><br />

und <strong>Gozo</strong> wie geschaffen für Entdeck -<br />

ungsreisen auf dem Rad. Auch wer die<br />

Wärme des Spätsomm ers nicht scheut,<br />

kann die Herausforderung annehmen. Für<br />

einen kurzen Mountainbike-Trip sind<br />

auch Überfahrten nach <strong>Comino</strong> problemlos<br />

arrangierbar.<br />

<strong>Gozo</strong> Adventures<br />

Neben allen Arten von Outdoor-Aktivitäten<br />

(Kayaking, Freeclimbing, Bouldering,<br />

Absailing, Deep Water Soloing, Coasteering,<br />

Hiking und Biking, Halbtages- und<br />

Ganztagestouren – inkl. Ausrüstung und<br />

Verpflegung) bieten Cornil und Alexandra<br />

auch Tauchausflüge per Motorjacht (inkl.<br />

Komplettcharter) sowie ein umfangreiches<br />

After-Sport-Wellness-Programm –<br />

alles aus einer Hand, Kontakt:<br />

Tel. +356 99994592 & 99994689,<br />

info@gozoadventures.com,<br />

www.gozoadventures.com<br />

Standfeeling und Badespass für die ganze Familie:<br />

Zu Unrecht hat <strong>Malta</strong> den Ruf, eine Insel mit ausschliesslich<br />

Felsenküste zu sein. Attraktive Sandstrände,<br />

die sich auch bestens für Familien mit Kindern<br />

eignen, sind zahlreich vorhanden, wenn auch<br />

nicht in den grossen Tourismuszentren Bugibba,<br />

Sliema und St. Julians. Keine Regel ohne Ausnahme:<br />

Seit Juni 2004 weist auch die St. George’s Bay<br />

einen 4000 qm grossen Badestrand auf – bestehend<br />

aus 7.000 Tonnen feinstem Sand aus Jordanien.<br />

Der grösste und vielleicht schönste Sandstrand<br />

<strong>Malta</strong>s findet sich in der Mellieha Bay bei<br />

Ghadira im Nordwesten der Insel. Alle Arten von<br />

Wassersport kann man hier ebenso betreiben wie<br />

in der bereits in Sichtweite zum Fährhafen nach<br />

<strong>Gozo</strong> gelegenen Paradise Bay – einem wunderschönen<br />

Flecken Erde, wie der Name schon sagt.<br />

Nicht weit entfernt, aber in der Saison zumeist<br />

stark frequentiert, ist der ultrabreite und von einem<br />

grossen Hotelkomplex überragten Sandstrand der<br />

Golden Bay. Idyllischer geniesst man das Strandleben<br />

in der etwas südlicher gelegenen Ghajn Tuffieha<br />

und Gnejna Bay, deren Hinterland sich auch<br />

ausgezeichnet für Wanderungen in einer berauschenden<br />

Naturlandschaft eignet. Von hier aus<br />

wird die Westküste immer steiler und felsiger mit<br />

den über 200 Meter hohen Dingli-Klippen als absolutem<br />

Höhepunkt. Erst ganz im Süden kann man<br />

bei Birzebbugia in der Pretty Bay wieder mit einladenden,<br />

bisweilen auch recht überlaufenen Sandstränden<br />

rechnen. Allerdings ist die Aussicht auf die<br />

vorgelagerten Hafenanlagen nicht unbedingt dazu<br />

angetan, jedermann zum Träumen zu bringen.<br />

Dafür eignet sich schon eher als Insider-Tipp die St.<br />

Thomas Bay, die man nur zu Fuss erreichen kann.<br />

Auch auf <strong>Malta</strong>s kleiner Schwesterinsel <strong>Gozo</strong> gibt<br />

es idyllische Sandstrände zu entdecken, allen voran<br />

die Ramla Bay, die wegen ihrer phantastischen und<br />

unverbauten Lage nicht umsonst als schönster<br />

Winkel des gesamten Archipels gilt. Ebenfalls erwähnenswert<br />

ist neben der San Blas und der Hondoq<br />

Bay vor allem der Strand der herrlichen Xlendi<br />

Bay. Ansonsten glänzt auch <strong>Gozo</strong> vorwiegend mit<br />

Felsenstränden, was auch für die dritte Insel im<br />

Bunde, <strong>Comino</strong>, gilt. Einzig am eher winzigen<br />

Strand des einzigen Hotels findet sich ein kleiner<br />

Flecken Sand. Aber auch ohne einen solchen zählt<br />

die wundervolle Blaue Lagune mit ihrem flachen<br />

und einladend türkisgrünen Wasser zum Schöns -<br />

ten, was die maltesischen Inseln zu bieten haben.


Ostern auf <strong>Malta</strong><br />

<strong>Malta</strong> im Laufschritt:<br />

Der Auferstandene<br />

bewegt die Massen<br />

Ein Inselstaat im Ausnahmezustand: Die Osterprozession auf <strong>Malta</strong> ist<br />

Zeremonie und Volksfest zugleich<br />

Bormla, Ostersonntag, Basilika Immaculate<br />

Conception. Das Thermometer<br />

zeigt 20 Grad, der strahlend<br />

blaue Himmel präsentiert sich wie<br />

blank geputzt. Frühling auf <strong>Malta</strong>. Im<br />

festlichen Talar gekleidet schreitet Reuben<br />

Micallef würdevoll aus dem Hauptportal<br />

zur wichtigsten Veranstaltung des<br />

Jahres. Micallef ist oberster Geistlicher<br />

der Gemeinde von Bormla und Hauptorganisator<br />

der bedeutendsten Osterprozession<br />

auf <strong>Malta</strong>. Schon seit den frühen<br />

Morgenstunden drängen sich vor der Kirche<br />

viele hundert Menschen – Einheimische<br />

wie Touristen – auf der Suche nach<br />

den besten Foto- und Aussichtsplätzen.<br />

Auch eine Blasmusikkapelle hat sich darunter<br />

gemischt. Sehen und gesehen werden.<br />

Kinder und halbwüchsige Mädchen<br />

sind herausgeputzt wie Modepuppen.<br />

Festlich gediegenes Schwarz direkt neben<br />

der aktuellen Frühjahrsmode. Gemessenen<br />

Schrittes bewegt sich der Erzbischof<br />

die Treppenstufen seiner Kirche herab,<br />

gefolgt von Würdenträgern und einem<br />

Dutzend weiss gewandeter junger Männer<br />

mit der lebensgrossen Holzfigur des auferstandenen<br />

Christus auf ihren Schultern.<br />

Geradezu majestätisch erhebt sich die Figur<br />

über einen symbolischen Grabstein.<br />

Ein unbekannter spanischer Bildhauer<br />

soll sie einst geschnitzt haben. Belegt ist<br />

nur, dass sie 1741 über Neapel ihren Weg<br />

nach <strong>Malta</strong> fand. Langsam setzt sich der<br />

Festzug in Bewegung hinein in die engsten<br />

Gassen der festlich geschmückten<br />

Altstadt, während ein wahrer Papierschnipsel-<br />

und Konfettiregen über die<br />

Teilnehmer hernieder prasselt. Schon<br />

nach wenigen Metern haben die Figurenträger<br />

ihre weissen Gewänder über der Zivilkleidung<br />

abgestreift. Es sind überaus<br />

72 AQUANAUT (1) 2018


kräftige Burschen, denen jetzt einiges abverlangt<br />

wird: Unter den Anfeuerungsrufen<br />

und dem rhythmischen Klatschen der<br />

Menschen an der Strasse, an den Fenstern<br />

und auf den Balkons setzen sie sich im<br />

Laufschritt in Bewegung. Bis zu 200 Meter<br />

am Stück rennen die jungen Männer,<br />

was das Zeug hält. Mediterrane Lebensfreude<br />

statt feierlicher Getragenheit. Mehr<br />

als bedrohlich schwankt die mehrere hundert<br />

Kilo schwere Figur hin und her. Wehe,<br />

wer sich jetzt in den Weg stellt. Gedanken<br />

an die wilden Stiere im spanischen<br />

Pamplona drängen sich auf. Im<br />

Hintergrund liefert die Blasmusik ihren<br />

beschwingten Beitrag. Statt Weihrauch<br />

wabert der Duft von Bratwurst und Pommes<br />

durch die Gassen. Von kurzen Verschnaufpausen<br />

unterbrochen wird den<br />

ganzen Vormittag gerannt, geklatscht und<br />

musiziert. Jahrhunderte alte Tradition und<br />

Volksfeststimmung zugleich – das ist<br />

Ostern auf <strong>Malta</strong>.<br />

Ostersonntag in Bormla: Von rennenden Trägern<br />

wird der Heiland durch die Strassen, Treppen<br />

hinab und hinauf bewegt<br />

(grosse Bilder links und rechts)<br />

Hoffnung auf Absolution:<br />

Prozessionsteilnehmer im Büssergewand<br />

(Bild unten)<br />

Bildnisse aus angefärbten Hülsenfrüchten,<br />

Nudeln und Reis: Wochenlange Filigranarbeit<br />

geht der Nachbildung des letzten Abendmahls<br />

in Vallettas Dominikanerkloster voraus<br />

(oben links und unten rechts)<br />

(1) 2018 AQUANAUT 73


<strong>Malta</strong> in Feierlaune<br />

Krippenausstellungen allerorts<br />

Weihnachten<br />

auf <strong>Malta</strong><br />

Krippenausstellungen allerorts<br />

Es gibt gute Gründe, <strong>Malta</strong> in der<br />

Winter- und Weihnachtszeit zu besuchen.<br />

In weniger als drei Stunden<br />

Flugzeit ist die südlich von Sizilien<br />

gelegene, geschichtsträchtige Mittelmeerinsel<br />

erreicht, die ihre Besucher zum entspannten<br />

Shopping, Bummeln oder Kaffeetrinken<br />

im Strassencafé einlädt – zumeist<br />

trockenes Wetter und milde Temperaturen<br />

von bis zu 20 Grad inklusive.<br />

<strong>Malta</strong>s grosses Hotelangebot für jeden<br />

Geschmack und Geldbeutel macht den<br />

winterlichen Urlaub perfekt.<br />

Das Weihnachtsfest spielt auf <strong>Malta</strong> eine<br />

besondere Rolle und wird von der zu 98<br />

Prozent katholischen Bevölkerung mit<br />

vielen religiösen Traditionen begangen.<br />

Während der Adventszeit erscheinen<br />

<strong>Malta</strong>s barocke Gemeindekirchen noch<br />

prächtiger als sonst. Ihre Innenräume erstrahlen<br />

in feierlichem Rot, und die Altäre<br />

sind mit Blumen geschmückt. Alle Kir-<br />

Weihnächtliche Strassendekoration<br />

74 AQUANAUT (1) 2018


Die lebende Krippe<br />

Nächtliche Prozession<br />

Weihnachtsfeier bei den<br />

St. Andrews Tauchern<br />

Weihnachtsgebäck<br />

chen bieten eine Reihe von Veranstaltungen<br />

oder Kinderchorkonzerte mit traditionellen<br />

Weihnachtsliedern. Einen unvergesslichen<br />

Abend können Besucher in<br />

Vallettas St. John’s Cathedral – der berühmten<br />

Kathedrale der Malteserritter –<br />

bei einem Liedergottesdienst mit der<br />

Kirchengemeinde bei Kerzenschein<br />

erleben.<br />

Eine besondere Tradition <strong>Malta</strong>s besteht<br />

im aufwendigen Anfertigen von Krippen,<br />

die man überall bestaunen kann – angefangen<br />

bei Privathäusern bis hin zur kleinsten<br />

Kapelle am Wegesrand. An Weihnachten<br />

ist es üblich, die öffentlichen<br />

Krippen zu besichtigen, und viele Malteser<br />

machen sich auf zum Krippenrundgang,<br />

der sogenannten „presepju“. Viele<br />

Krippen sind das Werk geschulter Kunsthandwerker.<br />

Nicht entgehen lassen sollte man sich<br />

typisch maltesische Weihnachtsspeziali -<br />

täten wie „il-qaghaq ta’ l-ghasel“ – ein<br />

Gebäck in Ringform aus getrockneten<br />

Zitrusfrüchten, Gewürzen, Orangenblütenwasser,<br />

Sirup und Honig sowie die<br />

Kastanien-Kakaosuppe „Imbuljuta“.<br />

Einige besondere Events:<br />

¬ Weihnachten und Neujahr an der<br />

Valletta Waterfront<br />

(ab der 2. Dezemberwoche)<br />

¬ Krippenausstellung mit lebenden<br />

Darstellern, z.B. in Birkirkara<br />

(Centru Parrokkjali) oder auch in<br />

Nadur auf <strong>Gozo</strong>, jeweils ab der<br />

2. Dezemberwoche<br />

¬ Mitternachtsmesse<br />

am Heiligen Abend z.B. in der<br />

St. Julian’s Parish Church<br />

(1) 2018 AQUANAUT 75


<strong>Malta</strong>: Weihnachten<br />

76 AQUANAUT (1) 2018


„Rotunda“ von Xewkija:<br />

Weihnachtliche Messe im<br />

drittgrössten Kuppeldom Europas<br />

(1) 2018 AQUANAUT 77


<strong>Malta</strong> <strong>Gozo</strong> <strong>Comino</strong><br />

78 AQUANAUT (1) 2018


Fototapete:<br />

Der idyllische Hafen von Marsaxlokk


<strong>Malta</strong> <strong>Gozo</strong> <strong>Comino</strong>


(1) 2018 AQUANAUT 81


M A L T A<br />

DAS SOLLTEN SIE WISSEN<br />

ANREISE:<br />

Mit dem Flugzeug<br />

Die Flugzeit beträgt zwischen 2,5 und 3 Stunden.<br />

Die nationale Fluglinie AIR MALTA ist mit vielen<br />

wöchentlichen Verbindungen die erste Wahl, wenn<br />

es um Flüge aus Deutschland, Österreich oder der<br />

Schweiz nach <strong>Malta</strong> geht. Passagieren werden attraktive<br />

Preise und gleichzeitig ausgezeichneter<br />

Service, sowohl in der Economy Class als auch in der<br />

Business Class, geboten. In <strong>Malta</strong> herrscht ganzjährig<br />

ein angenehm warmes Klima, so dass Air <strong>Malta</strong> in<br />

der Sommersaison und in der Wintersaison einen<br />

fast identischen Flugplan bietet. Ab München<br />

(www.munich-airport.de) wird zweimal täglich, ab<br />

Frankfurt (https://frankfurt-airport.com) einmal<br />

täglich, und zweimal wöchentlich wird ab Düsseldorf<br />

geflogen (www.dus.com).<br />

Wien (www.viennaairport.com) wird täglich bzw. im<br />

Sommer neunmal wöchentlich angeflogen und<br />

Zürich (www.flughafen-zuerich.ch) im Winter fünfmal<br />

wöchentlich sowie im Sommer täglich. Zusätzlich<br />

startet Air <strong>Malta</strong> während des Sommerflugplans<br />

jeden Samstag von Genf auf die maltesischen Inseln<br />

(www.gva.ch). Achten Sie auf günstige Sonderkonditionen!<br />

Unter www.airmalta.com können Flüge in<br />

der Business Class oder in drei verschiedenen Tarifklassen<br />

in der Economy Class online gebucht werden.<br />

Go Light, Go Smart und Go Flex beinhalten<br />

jeweils unterschiedliche Flexibilität und Gepäckoptionen<br />

sowie die Möglichkeit Miles&More Meilen zu<br />

sammeln. Unabhängig von der gebuchten Tarifklasse<br />

können Sie Sportgepäck (z.B. Tauchausrüstung)<br />

vor Antritt Ihrer Reise gegen eine Gebühr von € 30 /<br />

Strecke je Gepäckstück über www.airmalta.com hinzubuchen.<br />

Auch die Fluggesellschaften ALITALIA, CONDOR,<br />

LUFTHANSA, TUI FLY und ab Juni 2018 WIZZ AIR<br />

fliegen den Flughafen von <strong>Malta</strong> an.<br />

Per Fähre<br />

Autofährverbindungen bestehen ab Catania und<br />

Pozzallo auf Sizilien sowie ab Salerno, Neapel und<br />

Reggio de Calabria. Besonders schnell und günstig<br />

ist die Anreise mittels Katamaran ab Pozzallo, die<br />

Überfahrtsdauer beträgt 90 Minuten, Kontakt: Virtu<br />

Ferries, Tel. +356 21318854, res@virtuferries.com,<br />

www.virtuferries.com, Kosten hin / zurück ab € 326<br />

für einen PKW inkl. 2 Personen.<br />

Weiterreise nach <strong>Gozo</strong> und <strong>Comino</strong><br />

Zwischen Cirkewwa / <strong>Malta</strong> und Mgarr / <strong>Gozo</strong> verkehrt<br />

eine Autofähre ganzjährig rund um die Uhr.<br />

Die Überfahrt dauert etwa 25 Minuten und führt direkt<br />

an <strong>Comino</strong> vorbei. Für das Auto und den Fahrer<br />

werden für die Hin- und Rückfahrt € 15.70 berechnet,<br />

für jede weitere Person € 4.65, für Gozitaner,<br />

Kinder und auf Nachtfahrten sind die Preise günstiger<br />

(Fahrplaninfos: „<strong>Gozo</strong> Channel Company”,<br />

Tel. +356 21109000, www.gozochannel.com).<br />

Überfahrten nach <strong>Comino</strong> verkehren ab Cirkewwa /<br />

<strong>Malta</strong> und Mgarr / <strong>Gozo</strong> von April bis Oktober tagsüber<br />

nahezu stündlich, im Winter nur selten,<br />

Buchung z.B. Blue Grotto Boat Service,<br />

Tel. +356 79640058.<br />

MALTA:<br />

Die aus einigen unbewohnten Fels-Eilanden und den<br />

drei Hauptinseln <strong>Malta</strong>, <strong>Gozo</strong> und <strong>Comino</strong> bestehende<br />

maltesische Inselgruppe liegt etwa 95 Kilometer<br />

südlich von Sizilien und 290 Kilometer von der<br />

nordafrikanischen Küste entfernt im Mittelmeer. Die<br />

Landfläche beträgt insgesamt 315,6 qkm, davon fallen<br />

auf <strong>Malta</strong> 264 qkm. Landschaftlich sind die kargen<br />

Inseln von bis zu 250 Metern hohen Hügeln,<br />

Klippen und Terrassenfeldern geprägt. Wegen der<br />

Durchlässigkeit des Kalkgesteins sucht man natür -<br />

liche Seen oder Flüsse vergebens. Mehrere grosse<br />

Meerwasserentsalzungsanlagen sichern die Wasserversorgung.<br />

Entlang der Küste wechseln sich schroffe,<br />

meist senkrechte Klippen und malerische Buchten<br />

teils mit Fels-, teils mit Sandstränden ab.<br />

HISTORISCHES<br />

IM SCHNELLDURCHGANG:<br />

Die ersten waren die mysteriösen<br />

Baumeister der<br />

steinzeitlichen Tempelanlagen.<br />

Dann folgten Phönizier,<br />

Griechen, Römer,<br />

Byzantiner, Araber, Sizilier,<br />

Spanier und die Ritter<br />

des Johanniterordens.<br />

Nach der erfolgreich<br />

überstandenen Belagerung<br />

durch die Osmanen<br />

und dem Bau der Festungsstadt<br />

Valletta wichen<br />

die Ritter kampflos<br />

den Truppen Napoleons, die sich 1800 wiederum<br />

den Engländern ergaben. Mehr als eineinhalb Jahrhunderte<br />

prägten die Briten massgeblich die Kultur<br />

der Insel. Im zweiten Weltkrieg fand die zweite grosse<br />

Belagerung <strong>Malta</strong>s statt, die der Insel den Beinahmen<br />

„Unversenkbarer Flugzeugträger“ einbrachte<br />

und der Bevölkerung das Georgskreuz für ihre Tapferkeit.<br />

1947 erhielt das Land die Selbstverwaltung<br />

als parlamentarische Demokratie und 1964 dann<br />

auch die volle Unabhängigkeit von Grossbritannien.<br />

1974 erklärte sich <strong>Malta</strong> zur Republik. Am 1. Mai<br />

2004 wurde <strong>Malta</strong> Mitglied der Europäischen Union<br />

und am 1. Januar 2008 der Euro zur offiziellen Währung.<br />

EINREISEBESTIMMUNGEN:<br />

Bis zu einem Aufenthalt von max. 3 Monaten genügt<br />

für Einreisende aus den EU-Staaten ein gültiger<br />

Personalausweis.<br />

KLIMA UND REISEZEIT:<br />

Typisches Mittelmeerklima mit heissen Sommern bis<br />

über 35 Grad Celsius und milden Wintern mit etwa<br />

15 Grad. Für Wanderer, Naturfreunde, Kulturliebhaber<br />

und Geschichtsinteressierte ist <strong>Malta</strong> ein Ganzjahresziel.<br />

Klimatisch am angenehmsten zeigt sich<br />

<strong>Malta</strong> im Frühjahr, wenn die sonst eher kargen Inseln<br />

„grünen und blühen“. Die Hauptreisezeit für<br />

Strand- und Badeurlauber beginnt bereits an Ostern<br />

und dauert bis Ende Oktober. Die hochsommerlichen<br />

Temperaturspitzen werden in der Regel durch<br />

eine frische Meeresbrise gelindert. Regen fällt selten,<br />

am wahrscheinlichsten in den milden, aber oft stürmischen<br />

Wintermonaten von November bis Februar.<br />

Getaucht werden kann ganzjährig mit Minimumtemperaturen<br />

von 14 Grad, die einen (Halbtrockenoder)<br />

Trockentauchanzug unumgänglich machen.<br />

Im Hochsommer reicht bei Wassertemperaturen bis<br />

zu 27 Grad ein 3 mm Tropentauchanzug. Zumeist ist<br />

in den Monaten November und Dezember das Wetter<br />

noch sehr stabil und das Wasser mit 18-20 Grad<br />

nicht zu kalt für einen 5-8 mm Anzug. Viele Basen<br />

haben allerdings zwischen November und Mitte<br />

März geschlossen oder nur eingeschränkten Betrieb.<br />

Wichtig ist im Herbst auch die Beachtung der Mondphasen.<br />

Eine Woche vor Vollmond kann der Wind<br />

aus Nord / Nord-West deutlich auffrischen, weshalb<br />

die besten Tauchplätze im Norden und Westen nicht<br />

betaucht werden können.<br />

BEVÖLKERUNG:<br />

Auf <strong>Malta</strong> leben mehr als 430.000 Einwohner einschliesslich<br />

31.000 auf <strong>Gozo</strong> und 4 Dauerbewohnern<br />

auf <strong>Comino</strong>. Mit 1.371 Einwohner pro qkm<br />

weist <strong>Malta</strong> eine der höchsten Bevölkerungsdichten<br />

der Erde auf. Darüber hinaus leben mehr als 400.000<br />

Malteser im Ausland. Das Bevölkerungswachstum<br />

pro Jahr beträgt ca. 0,8%. Die Malteser bilden ein<br />

buntes Mischvolk, wobei die italienischen und die<br />

arabischen Einflüsse überwiegen. Neben einer kleinen<br />

protestantischen Minderheit sind 98 % der Bevölkerung<br />

römisch-katholisch.<br />

SPRACHE:<br />

Die Landessprache ist Malti, eine dem Hocharabischen<br />

nahe verwandte semitische Sprache (z.B.<br />

„Sah-ha“: Prost!) durchsetzt mit romanischen Elementen<br />

(z.B. „Bondschu“: Guten Tag). Maltesisch ist<br />

damit die einzige semitische Sprache Europas und<br />

die einzige semitische Sprache weltweit auf Basis des<br />

lateinischen Alphabets. Neben der zweiten offiziellen<br />

Landessprache Englisch wird vielerorts auch Italienisch<br />

gesprochen, im touristischen Bereich zunehmend<br />

auch Deutsch.<br />

ZEITVERSCHIEBUNG:<br />

Keine Zeitverschiebung zur MEZ. Die Sommerzeitumstellung<br />

erfolgt am gleichen Tag wie im deutschsprachigen<br />

Raum.<br />

WÄHRUNG / GELD:<br />

Mit dem 1. Februar 2008 wurde der Euro zur alleinigen<br />

offiziellen Währung. Unter Zuhilfenahme des<br />

PIN-Codes der EC-Karte und der gängigen Kreditkarten<br />

kann man an zahlreichen Bankautomaten<br />

Geld abheben. Kreditkarten werden auch von vielen<br />

Geschäften, Hotels und Restaurants akzeptiert.<br />

PREISE<br />

Die Lebenshaltungskosten entsprechen etwa denen<br />

in Deutschland. In den touristischen Hochburgen<br />

liegen sie auch teilweise darüber (Menü ab € 15).<br />

Ausgesprochen günstig sind neben Mietfahrzeugen<br />

und öffentlichen Bussen auch Getränke und einfache<br />

82 AQUANAUT (1) 2018


M A L T A<br />

DAS SOLLTEN SIE WISSEN<br />

Tellergerichte in typischen Einheimischengaststätten<br />

(ab € 3-4). Hotels kosten pro DZ ab ca. € 50, Pensionen<br />

ab ca. € 20.<br />

FAHREN & VERKEHR:<br />

Aufgrund der ehemaligen Zugehörigkeit zum britischen<br />

Empire herrscht auf <strong>Malta</strong> Linksverkehr. Die<br />

Höchstgeschwindigkeit beträgt auf Schnellstrassen<br />

80 km/h, ausserorts 64 km/h und innerhalb der Orte<br />

40 km/h (auch wenn sich zumindest auf den<br />

Hauptverbindungsstrassen trotz gelegentlicher Radarkontrollen<br />

kaum jemand daran hält). Auch die<br />

Gurtpflicht wird streng kontrolliert. Die Promillegrenze<br />

liegt bei 0,00. Fahren Sie niemals ohne Strassenkarte<br />

in die Hauptstadt und den Osten <strong>Malta</strong>s.<br />

Eine Ortschaft geht in die andere über ohne eine<br />

einzige erkennbare Stadtgrenze. Achtung: Sonntags<br />

bleiben die meisten Tankstellen geschlossen!<br />

MIETWAGEN:<br />

Für die Fahrzeuganmietung wird der nationale Führerschein<br />

akzeptiert. Die Preise sind sehr günstig vor<br />

allem bei lokalen Anbietern und längerer Mietdauer<br />

(ab ca. € 15 / Tag zzgl. Vollkaskoversicherung). Häufig<br />

wird jedoch nur an Fahrer zwischen 25 und 70<br />

Jahren vermietet.<br />

UNTERKUNFT:<br />

Neben Hotels jeder Kategorie stehen kostengünstige,<br />

auch auf grosse Familien zugeschnittene Apartments<br />

sowie liebevoll renovierte ehemalige Farmhäuser<br />

zur Auswahl (vor allem auf <strong>Gozo</strong>). Zahlreiche<br />

Tauchbasen helfen bei der Vermittlung. Privatunterkünfte<br />

sind unüblich. Eine Jugendherberge in Sliema<br />

bietet Mehrbettzimmer an. Infos über das Unterkunftsangebot<br />

erhält man beim Fremdenverkehrsamt<br />

und bei den Reiseveranstaltern (z.B. <strong>Gozo</strong> Farmhouses,<br />

Tel. +356 21561280-1,<br />

www.gozofarmhouses.com). Auf <strong>Malta</strong> gibt es auch<br />

einen Campingplatz (www.maltacampsite.com).<br />

Wildes Campen ist zwar offiziell verboten, wird aber<br />

an manchen Orten toleriert.<br />

ESSEN & TRINKEN /<br />

KULINARISCHES:<br />

Die Küche <strong>Malta</strong>s ist reichhaltig und von englischen<br />

und italienischen Elementen beeinflusst. Hamburger<br />

und „fish and chips” findet man genauso wie Pizza<br />

und Pasta. Das Geheimnis der maltesischen Küche<br />

ist die Weitergabe der uralten Rezepte von Generation<br />

zu Generation. Eines der beliebtesten Gerichte<br />

ist die „Timpana“, ein im Ofen mit Käse überbackener<br />

Nudel- und Fleischauflauf. Besonders lecker<br />

auch „Fenek bit-tewm u bl-Imbid“, das berühmte in<br />

Weinsosse mit Knoblauch gebackene Kaninchen.<br />

Ebenfalls auf allen Speisekarten zu finden: Pastizzi<br />

(mit Käse gefüllte Blätterteigtaschen) und fangfrischer<br />

Fisch in allen Variationen (z.B. Lampuka, eine<br />

Makrelenart). Landestypisch ist auch eingelegter<br />

Ziegenkäse, der typischerweise im Salat mit ge trock -<br />

neten Tomaten und Kapern gemischt wird. Unbedingt<br />

sollte man die lokalen Weine testen, die mit<br />

allen Gerichten harmonieren. Es gibt drei grosse<br />

Winzer, deren Weine durchweg empfehlenswert<br />

sind: Marsovin, Delicata und Meridiana. Als Durst -<br />

löscher geeignet ist das Nationalgetränk „Kinnie“,<br />

eine Limonade aus Kräutern und Orangenextrakten.<br />

Auch das lokale Bier hat einen guten Ruf.<br />

Einige empfehlenswerte Restaurants für lokale Spezialitäten:<br />

In Valletta (Trattoria Palazz, 43 Old Theatre<br />

Street, gleich hinter der St. John’s Co-Kathedrale,<br />

Tel. +356 21226611, 79226611), in Mdina (de<br />

Mondion Restaurant, Xara Palace, mit atemberaubender<br />

Aussicht über die halbe Insel, Tel. +356<br />

21450560), in Mosta (ta’ Marija Restaurant, Constitution<br />

Street gegenüber der Kathedrale, Tel. +356<br />

21434444), am Hafen von Mgarr / <strong>Gozo</strong> (L-Ankra<br />

Restaurant, hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis,<br />

Tischreservierung unter Tel. +356 21555656,<br />

99869404). Besonders leckere Pastizzi isst man in<br />

der Tapie’s Bar am Pjazza San Frangisk in Victoria.<br />

Hier trifft sich die junge und jung gebliebene Szene<br />

<strong>Gozo</strong>s.<br />

TELEFON & INTERNET:<br />

Landesvorwahl nach <strong>Malta</strong>: 00356, von <strong>Malta</strong> nach<br />

Deutschland: 0049. Nach dem Ende der europäischen<br />

Roaming-Gebühren telefonieren Sie innerhalb<br />

der EU zum gewohnten Heimattarif. In allen öffentlichen<br />

Bibliotheken und an vielen anderen Orten ist<br />

der Internetzugang kostenlos.<br />

DRESSCODE:<br />

Generell ist hüllenloses Baden – auch „oben ohne“ –<br />

verboten.<br />

SPRACHSCHULEN:<br />

Englischkenntnisse verbessern und gleichzeitig am<br />

Mittelmeer erholen? Etwa 30 professionelle Sprachschulen<br />

bieten in <strong>Malta</strong> nicht nur Anfängerkurse<br />

sondern auch Fachkurse an bis hin zum Business English.<br />

Die Unterbringung erfolgt je nach Wunsch in<br />

Apartments oder bei Gastfamilien.<br />

TAUCHEN & PREISE:<br />

50.000 Taucher besuchen jährlich die Insel – Tendenz<br />

steigend! Kein Wunder, kaum irgendwo erhält<br />

man so viel „Tauchen“ für sein Geld wie im Taucherparadies<br />

<strong>Malta</strong>. Und dabei werden die Standards in<br />

Sachen Service, Ausrüstung und Tauchsicherheit<br />

auch höchsten Ansprüchen gerecht. Alle vor dem ersten<br />

Tauchgang notwendigen verwaltungstechnischen<br />

Formalitäten wie z.B. das Ausfüllen eines medizinischen<br />

Fragebogens kann man problemlos über<br />

eine Tauchschule seiner Wahl abwickeln. Sofern man<br />

die Voraussetzungen für Tauchen in Eigenregie, also<br />

ohne Begleitung einer Tauchbasis erfüllt (z.B. Fortgeschrittenen-Zertifikat<br />

PADI-AOWD), kann man eine<br />

Woche „Non-Limit“ Tauchen mit unbegrenzter<br />

Wiederbefüllung der Leihflasche ab ca. € 80 buchen.<br />

Andererseits kosten 6 Tauchgänge in Begleitung eines<br />

ausgebildeten Tauchlehrers, der sich mit den<br />

Tauchplätzen und örtlichen Sicherheitsbestimmungen<br />

auskennt, ab ca. € 120 (besondere Gruppenpreise<br />

nach Vereinbarung!). Alle Tauchbasen sind<br />

nicht nur bei der Vermittlung von Unterkünften und<br />

Mietwagen behilflich, sie haben auch einen angegliederten<br />

Tauchshop, in dem man seine benötigte<br />

Ausrüstung leihen oder käuflich erwerben kann. Wer<br />

das Sicherheitsgas „Nitrox“ der Pressluft vorzieht,<br />

muss zumeist einen Preiszuschlag einkalkulieren. Ein<br />

4-5 Tage dauernder Einsteigerkurs („PADI-Open<br />

Water Diver“ oder „CMAS-Einstern“) ist ab etwa<br />

€ 300 zu bekommen, ein zweistündiger Schnupperkurs<br />

schon für € 25. Eine Woche inklusive Flug im<br />

Drei-Sterne-Hotel kann gelegentlich schon ab € 199<br />

gebucht werden.<br />

TEC-TAUCHEN:<br />

Immer wieder werden vor <strong>Malta</strong> neue Wracks entdeckt,<br />

die jenseits der für Sporttaucher als sicher geltenden<br />

Tiefen liegen. Das macht <strong>Malta</strong> zu einem<br />

Tummelplatz für ausgebildete TEC-Taucher, die mit<br />

Atemgemischen wie dem mit Helium angereicherten<br />

Trimix in Tiefen von 100 Metern und mehr vorstossen<br />

können. Unbedingt sehenswert sind beispielsweise<br />

die „HMS Southwold“, ein britischer Marinekreuzer,<br />

der zwischen 60 und 70 m Tiefe vor der<br />

Südküste <strong>Malta</strong>s liegt. Er wurde bislang kaum betaucht.<br />

Das gilt auch für die „Le Polynesien“, ein<br />

152-Meter-Passagierschiff, das am 10. August 1918<br />

von einem deutschen Torpedo getroffen wurde und<br />

seitdem in gut 65 m Tiefe liegt. Nachdem sich <strong>Malta</strong><br />

immer mehr als eine wahre Fundgrube für derartige<br />

„tiefer gelegte“ Schiffwracks entpuppt, hat sich bereits<br />

eine ganze Reihe von Tauchbasen auf die speziellen<br />

Wünsche der TEC-Taucher eingestellt und ihren<br />

Ausrüstungsbestand angepasst. Ein weiterer<br />

Pluspunkt <strong>Malta</strong>s ist, dass das Wasser nicht nur<br />

warm sondern auch sehr klar ist. An manchen Tagen<br />

beträgt die Sicht in der Tiefe bis zu 90 m. Man muss<br />

also nicht einmal eine Lampe mitnehmen. Wer Lust<br />

(1) 2018 AQUANAUT 83


M A L T A<br />

DAS SOLLTEN SIE WISSEN<br />

hat, das ein oder andere zeitgeschichtliche Relikt mit<br />

eigenen Augen zu sehen, ist auf <strong>Malta</strong> also am richtigen<br />

Platz. Er sollte sich aber in jedem Fall einer<br />

Basis anvertrauen, die auf höchste Sicherheits- und<br />

Servicestandards Wert legt. Auf Kompromisse sollte<br />

sich kein Taucher einlassen.<br />

SCHNORCHELN:<br />

ist direkt von Land aus möglich und rund um alle<br />

Inseln lohnenswert – sogar vor den Tourismushochburgen!<br />

Wegen der zumeist sehr schnell zunehmenden<br />

Tiefe ist allerdings nur der unmittelbare Uferstreifen<br />

interessant mit seinem bunten Fischspektrum,<br />

bestehend aus Schriftbarschen, Drachenköpfen,<br />

Brassen, Junkern, Mönchsfischen und gelegentlich<br />

einem Oktopus-Tintenfisch oder einer Muräne.<br />

Die verschiedenen Schiffswracks liegen für<br />

Schnorchler zu tief. Auf Wunsch bieten die meisten<br />

Tauchbasen auch spezielle Schnorchelexkursionen<br />

an, z.B. ans Blue Hole. Der in 7 m Tiefe liegende Ausgang<br />

hin zum offenen Meer ist für geübte Schnorchler<br />

durchaus erreichbar. Auch einer der artenreichsten<br />

Tauchplätze des Archipels, Mgarr-ix-Xini, eignet<br />

sich wegen seiner Maximaltiefe von 10 m vorzüglich<br />

zum Schnorcheln. Von mächtigen Tonnenschecken,<br />

kleinen Leoparden-Nachtschnecken und wunderschönen<br />

Flughähnen bis hin zu Aalen und verschiedenen<br />

Zitterrochenarten kann man hier jede Menge<br />

Unterwasserraritäten entdecken.<br />

MEDIZINISCHE VERSORGUNG UND<br />

TAUCHSICHERHEIT:<br />

Aktuelle Impfempfehlungen und alles Wissenswerte<br />

zum Thema „Reisen und Gesundheit“:<br />

www.fit-for-travel.de sowie bei www.reise-apotheken.ch/wetzikon/dienstleistungen.cfm<br />

(dort Download<br />

Checkliste). Durch die gesetzliche deutsche<br />

Krankenversicherung ist man zwar versichert, eine<br />

Tauchunfallversicherung (DAN-Europe,<br />

www.daneurope.org, Tel. +49 (0)30 31877829) und<br />

eine Auslandskrankenversicherung mit Rücktransportpolice<br />

sind dennoch empfehlenswert. Zahlreiche<br />

Medikamente sind in den Apotheken <strong>Malta</strong>s<br />

rezeptfrei verfügbar. Arzneien, auf die man regelmässig<br />

angewiesen ist, sollte man sicherheitshalber<br />

von zu Hause mitbringen. Auf beiden Hauptinseln<br />

gibt es je eine grosse Klinik mit 24-Stunden-Notfallservice.<br />

Im St. Luke's Hospital auf <strong>Malta</strong> stehen zwei<br />

Dekokammern einsatzbereit. Die 7-Mann-Kammer<br />

ist unter Tel. 21-234765 oder 21-234766 zu erreichen,<br />

die 5-Mann-Kammer unter Tel. 21-241251<br />

oder 21-247860. Beide Kammern werden von Dr.<br />

Kali betreut, dessen Praxis von 17-19 Uhr unter Tel.<br />

21-371062 erreichbar ist. Zusätzlich kann eine mobile<br />

1-Mann-Kammer von Helikoptern vom neuen<br />

Mater Dei Hospital aus an den Einsatzort transportiert<br />

werden (Tel. 21-244371). Auch das Craig<br />

Hospital in Victoria auf <strong>Gozo</strong> verfügt seit 2006 über<br />

eine eigene Dekompressionskammer (Tel. 21-<br />

561600), was <strong>Gozo</strong>s Position als Qualitätsreiseziel<br />

weiter gefestigt hat. Dazu gibt es einen auf Tauchmedizin<br />

spezialisierten Arzt (Dr. Mario Saliba, Nadur,<br />

Tel. 21-553730, Fax 21-561134, Mobil 9949-5821),<br />

Notruf: 112, Polizei: 191, Ambulanz: 196.<br />

WICHTIGE ADRESSEN UND<br />

INFORMATIONENSQUELLEN:<br />

¬ Fremdenverkehrsamt <strong>Malta</strong> in Deutschland,<br />

Schillerstr. 30-40, D-60313 Frankfurt,<br />

Tel. +49 (0)69 285890,<br />

info@urlaubmalta.com,<br />

www.urlaubmalta.com,<br />

Informationen und Ausgabe von kostenlosen<br />

Broschüren<br />

¬ FVA <strong>Malta</strong> in Österreich,<br />

Tel. +43 (0)1 5853770,<br />

wien@urlaubmalta.com<br />

¬ FVA <strong>Malta</strong> in der Schweiz,<br />

Postfach 2131, 8060 Zürich-Flughafen,<br />

Tel. +41 438163015,<br />

switzerland@urlaubmalta.com<br />

¬ <strong>Malta</strong> Tourism Authority,<br />

Building SCM 01, Level 3, SmartCity <strong>Malta</strong>,<br />

Ricasoli, SCM 1001, Kalkara, <strong>Malta</strong>,<br />

Tel. +356 22915000,<br />

info@visitmalta.com,<br />

www.visitmalta.com<br />

¬ Tourist Information Office Valletta,<br />

No 28, Melita Street, Valletta, <strong>Malta</strong>,<br />

Tel. +356 21220193, +356 21220264<br />

¬ Tourist Information Office <strong>Gozo</strong>,<br />

No 17, Independence Square, Victoria, <strong>Gozo</strong>,<br />

Tel. +356 22915452<br />

WEITERE WICHTIGE ADRESSEN:<br />

¬ PDSA (Professional Diving Schools Association),<br />

1 Msida Court, 61 Msida Sea Front, Msida,<br />

<strong>Malta</strong>, info@pdsa.org.mt, www.pdsa.org.mt,<br />

Verbund maltesischer Tauchbasen 1982 mit dem<br />

Ziel gegründet, dem Tauchsports mehr Gehör zu<br />

verschaffen und seine Interessen insbesondere<br />

gegenüber staatlichen Stellen zu vertreten.<br />

Ausarbeitung neuer Tauchreglements zur Förderung<br />

der Tauchsicherheit bei gleichzeitig höchstmöglichen<br />

Erlebniswerten. Weitere Schwerpunkte<br />

sind Ausbildung und Umweltschutz.<br />

¬ <strong>Malta</strong> Marine Foundation, Non-Profit-Organisation<br />

zum Schutz der biologischen Vielfalt und<br />

des maltesischen Unterwasserökosystems sowie<br />

zur Schaffung neuer künstlicher Riffe,<br />

Tel. (00356) 99425351,<br />

info@marinefoundation.org,<br />

marinefoundation.org<br />

¬ F.U.A.M. (Federation of Underwater Activities –<br />

<strong>Malta</strong>), PO Box 3, Triq Manwel Dimech, Sliema,<br />

<strong>Malta</strong>, secretary@fuam.org.mt,<br />

https://fuamsite.wordpress.com/, organisierte<br />

einst und heute erneut den Unterwasserfotowettbewerb<br />

„Blue Dolphin of <strong>Malta</strong>“<br />

WEBADRESSEN:<br />

¬ www.visitmalta.com<br />

¬ www.malta-online.de<br />

¬ www.maltaguide.info<br />

¬ www.visitgozo.com<br />

¬ www.maltauncovered.com<br />

¬ www.teatrumanoel.com.mt<br />

¬ www.mediterranea.com.mt<br />

REISEHANDBÜCHER & LEKTÜRE:<br />

¬ Hans E. Latzke, „<strong>Malta</strong> mit <strong>Gozo</strong> und <strong>Comino</strong>“,<br />

DUMONT Reisetaschenbuch, DuMont<br />

Reiseverlag, Köln, bei Amazon € 11.99,-<br />

¬ Klaus Bötig et al., „<strong>Malta</strong>, <strong>Gozo</strong>, <strong>Comino</strong>“,<br />

Baedeker Allianz Reiseführer, Verlag Karl<br />

Baedeker, Ostfildern, bei Amazon € 19.99,-<br />

¬ Richard Salter, „Diving <strong>Gozo</strong> and <strong>Comino</strong>“,<br />

Dived up, ISBN 9781909455160, Taschenbuch,<br />

176 Seiten, £16.95 bzw. € 19.99.- (neu, aktuell<br />

und sehr detailliert)<br />

¬ Xavier Hancock, „Adventure Guide Book to<br />

the Maltese Islands“, Hancock Limited,<br />

bei Amazon £ 34.15,-<br />

¬ Andrew Warrington, „<strong>Malta</strong> Rock Climbing“,<br />

www.climbmalta.com , nur mehr second hand<br />

verfügbar<br />

¬ K. Ohk, „Maltesisch. Wort für Wort“,<br />

Kauderwelsch Band 117,Reise Know-How Verlag,<br />

ISBN 3-89416-568-5, € 7.90,-<br />

84 AQUANAUT (1) 2018


M A L T A<br />

DAS SOLLTEN SIE WISSEN<br />

Freie Sicht aufs Mittelmeer: Taucher an <strong>Gozo</strong>s Blue Hole einst und heute…


<strong>Gozo</strong>s Wallfahrtskirche Ta Pinu<br />

86 AQUANAUT (1) 2018


I M P R E S S U M<br />

Ausgabe<br />

„MALTA | 2018“<br />

AQUANAUT next generation erscheint mehrmals pro Jahr als<br />

Online- oder als Print-Ausgabe bei:<br />

AQUANAUT next generation<br />

Carmen Schröer<br />

Am Sportplatz 12, D-86975 Bernbeuren<br />

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(1) 2018 AQUANAUT 87


Die Maltesischen Inseln – ein<br />

Paradies für Taucher.<br />

Der Geheimtipp des Mittelmeers<br />

Informationen<br />

beim Fremdenverkehrsamt <strong>Malta</strong><br />

· Deutschland – info@urlaubmalta.com<br />

· Österreich – wien@urlaubmalta.com<br />

· Schweiz – switzerland@urlaubmalta.com

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