<strong>Malta</strong> <strong>Gozo</strong> <strong>Comino</strong> 8 AQUANAUT (1) 2018
EDITORIAL SO WIE ES KOMMT, SO IST ES RECHT Mehr als zwei Jahrzehnte liegt es zurück, dass ich 1996 erstmals den Maltesischen Insel - archipel bereisen durfte. Urlaub in <strong>Gozo</strong>s schönster Bucht, der Xlendi Bay, das war der Plan. Und ein bisschen Tauchen wollten wir auch. Ich kannte das Mittelmeer aus der Taucherperspektive bereits recht gut, nur für meine Freundin Bea war es das erste Mal, dass sie mit Flasche die Unterwasserwelt erforschte. Mark Busuttil, ihr damaliger Tauchlehrer und heutiger Chef der St. Andrews Divers, erinnert sich noch gut an das Naturtalent. Ihre Affinität zum Tauchsport war geboren. Die zu ihrem damaligen Partner hingegen bald erloschen… Mich hatte das in der Xlendi-Bucht Gesehenen allerdings derart begeistert, dass ich schon im darauf - folgenden Jahr – inzwischen als Tauchreisejournalist – erneut die Inseln <strong>Malta</strong>, <strong>Gozo</strong> und <strong>Comino</strong> aufsuchte. Obendrein hatte mir ein bei meinem ersten Aufenthalt entstandenes Bild eines kleinen Drachenkopfes einen schönen Wettbewerbsgewinn eingebracht, den es abzufeiern galt. Meine Liebe für <strong>Malta</strong> und <strong>Gozo</strong> war geboren. Gleichzeitig blieb mein Anklopfen an den Pforten der diversen Tauchmagazine nicht ungehört, sodass ich mich – damals noch als reiner Freelancer – schon bald über immer grössere Aufträge aus den Redaktionen freuen durfte. Als nach den BOOT- Messen der damaligen Jahre die Reiseaufträge von den Chefre dakteuren an die Kollegen verteilt wurden, ergab es sich, dass die Malediven, Südafrika oder gar der Pazifik schnell vergeben waren, während für den Mielke „nur“ mehr <strong>Malta</strong> übrig blieb. Mir sollte es recht sein, konnte ich mir seinerzeit doch ein rechtes fotojourna - lis tisches „Monopol“ erarbeiten, weshalb über Jahre hinweg, ein Grossteil aller deutschen Tauchreiseberichte über die Region aus meiner Feder bzw. Kamera stammten. Und dass sich die Inseln <strong>Malta</strong>, <strong>Gozo</strong> und <strong>Comino</strong> als langweilig darstellten, davon konnte nun wirklich keine Rede sein. Im Gegenteil! Wahre Highlights meines Taucherlebens durfte ich in den Jahren 1997 bis 2008 rund um <strong>Malta</strong> erleben: So z.B. ein Tauchgang mit Tony Lautier, dem <strong>Comino</strong>-Urgestein, am Lantern Point <strong>Malta</strong> und <strong>Gozo</strong> zusammen mit gigantischen Zackenbarschen oder ein Tauchgang zusammen mit der süssen Miriam von Sub Aqua an dem just versenkten ehemaligen libyschen Öltanker Um el Faroud oder auch ein Tauchgang mit Jonathan Thomas von Dive Deep Blue an dem sensationellen Tiefwrack Polynesian. Luft ohne Beimischungen, das war damals das Gemisch der Wahl – trotz 60 Metern. Hoffe Jonathan hat mir inzwischen verziehen, dass ich die Bilder damals allesamt verhaut habe… Unbegrenzt könnte ich diese Erlebnisliste fortsetzen. Zum Beispiel mit einem Tauchgang mit Heike und Thomas von Nautic Team am Reqqa Point, der mir nicht nur ein Seepferdchen vor die Kamera zauberte, sondern auch echte Edelkorallen und das Ei eines Katzenhais. Allerbeste Erinnerungen habe ich auch an die beiden Tauchkurse meines Sohnes Felix bei Mark Cassar von Moby Dives und Lothar Milling von Mad Shark. Kein Unterwassererlebnis und dennoch unvergessen ist mir mein erstes Zusammenkommen mit Reuben „Bibi“ Vella Bray, dem damaligen Journalistenbetreuer des Maltesischen Fremdenverkehrsamtes. Zusammen mit meiner geliebten Ehefrau Trudy verbrachten wir ein herrliches Dinner bei köstlichem Rotwein und einem feinst zubereiteten Kaninchen, der kulinarischen Spezialität auf <strong>Malta</strong>. Ihr alle – und noch viele mehr – habt mir die maltesischen Inseln ganz fest in mein Herz graviert. Und dafür danke ich euch zu tiefst! Oder wie man auf <strong>Malta</strong> zu sagen pflegt: Nirringrazzjak mill-qalb! Herzlichst Harald Mielke PS: Nach 2008 wurde es still zwischen <strong>Malta</strong> und mir. Erst Weihnachten 2017 war der Bann gebrochen und wieder ein Fuss auf die Inseln gesetzt. Bei frischen 16° Wassertemperatur galt es den nahezu noch jungfräulichen UW-Steingarten kennenzulernen, der einst das berühmte Azure Window vor <strong>Gozo</strong> darstellte. Davon und von noch viel mehr handelt dieses neue Online-Magazin. Viel Spass und Lesevergnügen! (1) 2018 AQUANAUT 9