Voice of Hope Magazin 4-5/14
Voice of Hope Magazin
Voice of Hope Magazin
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stimme der h<strong>of</strong>fnung<br />
Nr. 4+5/20<strong>14</strong><br />
Missions- <strong>Magazin</strong><br />
Unser Auftrag –<br />
Das Evangelium verbreiten<br />
INHALT<br />
• Gemeindegründung – Magdeburg<br />
• Missionseinsatz – Sizilien<br />
• Evangelisation im Gefängnis – Riga<br />
• Bibeln für Nordkoreaner – Sibirien<br />
• Missionstag in Gummersbach<br />
4+5<br />
Verbreitung des Evangeliums,<br />
Unterstützung von Missionaren<br />
und missionarischer Arbeit im In- und Ausland 20<strong>14</strong>
4<br />
8<br />
10<br />
13<br />
<strong>14</strong><br />
18<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24<br />
Inhalt<br />
Erbauung<br />
Das Evangelium verbreiten – Unser Auftrag<br />
Gefängnisarbeit – Lettland<br />
Das Evangelium hinter Mauern<br />
Flüchtlingsarbeit – Sizilien<br />
Erste afrikanische Gemeinde in Sizilien<br />
Aktuelles aus Afghanistan<br />
Anschlag auf christliche Familie<br />
Evangelisation unter Nordkoreanern<br />
Gottes Wort für die eisern Bewachten<br />
Gemeindegründung in Magdeburg<br />
Zwei Gebete – Eine Antwort<br />
Gebetsanliegen<br />
Gemeinsam bitten und danken<br />
Anregungen<br />
Möglichkeiten zur Teilnahme an der Missionsarbeit<br />
Missionstag in Gummersbach<br />
Evangelium im Fokus<br />
Evangelistische Kalender für Chinesen<br />
Impressum<br />
VOICE OF HOPE<br />
Erscheint fünf Mal jährlich<br />
Herausgeber:<br />
Missionswerk <strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong> e.V.<br />
Eckenhagener Str. 21<br />
51580 Reichsh<strong>of</strong>-Mittelagger<br />
Tel.: +49 (0)2265/99 749-0<br />
Fax: +49 (0)2265/99 749-29<br />
E-Mail: info@voice<strong>of</strong>hope.de<br />
www.voice<strong>of</strong>hope-missionswerk.de<br />
Bankverbindungen:<br />
Deutschland:<br />
Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt<br />
IBAN: DE98 3845 0000 1000 1033 31<br />
SWIFT-BIC: WELADED1GMB<br />
Postbank Frankfurt am Main<br />
IBAN: DE81 5001 0060 0092 2236 07<br />
SWIFT-BIC: PBNKDEFF<br />
Schweiz:<br />
Missionswerk<br />
<strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong> – Stimme der H<strong>of</strong>fnung e.V.<br />
DE Gummersbach<br />
PostFinance, 3030 Bern<br />
Kto-Nr.: 91-521048-7<br />
Hinweis:<br />
Zweckgebundene Spenden werden<br />
grundsätzlich satzungsgemäß und<br />
für den vom Spender bezeichneten<br />
Zweck eingesetzt. Gehen für ein<br />
bestimmtes Projekt mehr Spenden<br />
als erforderlich ein, werden diese<br />
für einen ähnlichen satzungsgemäßen<br />
Zweck verwendet.<br />
Weitere Kontakte:<br />
in Kanada, USA, Dänemark, Luxemburg,<br />
Schweiz, Österreich, Belgien und Frankreich<br />
Bei Glaubensgeschwistern in Riga (Lettland)<br />
Druck<br />
www.druckhaus-gummersbach.de<br />
Evangelium für Flüchtlinge in Sizilien<br />
© 20<strong>14</strong> <strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong>, Germany<br />
Bildernachweis: <strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong><br />
Nachdruck oder Verwendung<br />
der in diesem Heft veröffentlichten<br />
Informationen sind nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung der Redaktion gestattet.
Ich will Deinen Namen verkünden in allen<br />
Geschlechtern; darum werden Dich die Völker<br />
preisen immer und ewiglich. Ps 45,18<br />
Editorial<br />
Liebe Missionsfreunde,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
als wiedergeborene Christen stehen wir im Auftrag, das Evangelium von Jesus Christus zu verbreiten.<br />
Deshalb möchte ich Sie, liebe Leser, dazu aufrufen, dass wir uns auch in dieser Jahreszeit auf das Wesentliche<br />
konzentrieren und keine Mühe scheuen, die Botschaft von Jesus Christus weiterzugeben! Ungefähr<br />
10% der deutschen Bürger haben gar keine Vorstellung vom Evangelium. Unser Missionsauftrag ist groß!<br />
In dieser Ausgabe unseres <strong>Magazin</strong>s stellen wir Ihnen einige beispielhafte Situationen aus dem Leben<br />
solcher Menschen vor, die die Verkündigung des Evangeliums als ihre Mission ansehen:<br />
Ost-Deutschland<br />
Schon vor vielen Jahren legte der Herr es einem Bruder aufs Herz, für die Stadt Magdeburg zu beten.<br />
Gott hat sein Gebet erhört – doch anders als erwartet!<br />
Ferner Osten<br />
Es ist kalt in Sibirien! Kalt ist es leider auch in den Herzen vieler Einwohner dort. Besonders hart ist es,<br />
die Wärme des Evangeliums zu den ständig bewachten Hilfsarbeitern zu bringen – den Nordkoreanern.<br />
Afrikaner in Europa<br />
Die Medien berichten von gefährlichen Mittelmeerüberfahrten der Afrikaner und überfüllten Auffanglagern.<br />
Dabei dreht sich alles um die äußeren Umstände der Flüchtlinge und um genervte Anwohner. Doch<br />
wie sieht es in ihrer Seele aus? Bei vielen besteht ein großer Hunger nach Frieden mit Gott! Wie kann ihnen<br />
geholfen werden?<br />
Lassen Sie sich beim Lesen ermutigen, Gott zu vertrauen! Wenn Er uns vor eine Aufgabe stellt, ist sie nicht<br />
unlösbar! Er Selbst stellt uns die Lösungen parat. Eph. 2,10: „Denn wir sind Seine Schöpfung, erschaffen in<br />
Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.”<br />
Gottes Segen wünscht Ihnen<br />
Benjamin Schulz<br />
Editorial 3
Erbauung<br />
Das<br />
zu verbreiten, dazu sind<br />
„Wir<br />
aber,<br />
Dein Volk<br />
und die<br />
Schafe<br />
Deiner<br />
Weide,<br />
wir wollen<br />
Dir<br />
ewiglich<br />
danken<br />
und<br />
Deinen<br />
Ruhm<br />
erzählen<br />
von Geschlecht<br />
zu Geschlecht.“<br />
Ps 79,13<br />
Gott ist allmächtig, das heißt, Er kann alles<br />
tun, was Er sich vorgenommen hat und<br />
Er setzt es dann auch in die Tat um. Menschen<br />
sind vor Gott dafür verantwortlich, was sie tun<br />
und was sie nicht tun. Dieser Spannung begegnen<br />
wir auch im Bereich der Mission. Einerseits<br />
wirkt Gott durch das Evangelium von<br />
Jesus Christus in der Welt und treibt seine<br />
Verkündigung Selbst voran. Andererseits sollen<br />
Christen es verbreiten, damit Menschen<br />
es hören und zum Glauben an Jesus Christus<br />
finden. Menschen werden aufgerufen, dem<br />
Evangelium zu glauben – sie haben keine Entschuldigung<br />
dafür, es abzulehnen.<br />
Im evangelium kommen Gottes<br />
Allmacht und unsere Verantwortlichkeit<br />
zusammen.<br />
Dies führt uns der Apostel Paulus besonders<br />
im Römerbrief vor Augen. In Röm.<br />
10,<strong>14</strong>-16a schreibt er Folgendes dazu:<br />
Wie sollen sie aber Den anrufen, an<br />
Den sie nicht geglaubt haben? Wie sollen<br />
sie aber an Den glauben, von Dem sie<br />
nichts gehört haben? Wie sollen sie aber<br />
hören ohne einen Verkündiger? Wie sollen<br />
sie aber verkündigen, wenn sie nicht<br />
ausgesandt werden? Wie geschrieben<br />
steht: »Wie lieblich sind die Füße derer,<br />
die Frieden verkündigen, die Gutes verkündigen!«<br />
(Jes.52,7). Aber nicht alle haben<br />
dem Evangelium gehorcht.<br />
aufgerufen<br />
Gott führt Menschen durch<br />
das evangelium zum Glauben.<br />
Paulus stellt in Vers 15 die Frage, woher<br />
die Verkündiger des Evangeliums kommen<br />
sollen, wenn nicht Gott sie aussendet. Er<br />
setzt voraus, dass Gott derjenige ist, der<br />
Christen mit der Mission beauftragt und zur<br />
Mission befähigt. Christen haben sich Mission<br />
nicht selbst ausgedacht, sondern sie<br />
steht im Willen Gottes. Christen haben sich<br />
auch nicht die Botschaft selber zurechtgelegt,<br />
die sie den Menschen bringen. Was<br />
sie ihnen verkünden, ist das Evangelium.<br />
Das Evangelium ist die Botschaft davon,<br />
dass Gott Seinen einen und unvergleichlichen<br />
Sohn für uns gegeben hat. In Jesus<br />
Christus wurde der Sohn, der von Ewigkeit<br />
ist wie der Vater, ein Mensch wie wir. Jesus<br />
lernte als der menschgewordene Sohn<br />
in einer Welt der Sünde den Gehorsam gegenüber<br />
dem Vater. Er beging dabei niemals<br />
eine Sünde, sondern wurde auf diese<br />
Weise darauf vorbereitet, gehorsam zu sein<br />
bis zum Tod am Kreuz. Als Jesus für uns<br />
starb, nahm Er die Strafe für unsere Schuld<br />
auf Sich. Gott hat Ihn daraufhin von den<br />
Toten auferweckt zu einem neuen, ewigen<br />
Leben. Jesus ist nun der vom Vater eingesetzte<br />
Herr über die ganze Welt und die Gemeinde.<br />
Er wird wiederkommen, um Gottes<br />
Herrschaft zu vollenden. Menschen werden<br />
durch das Evangelium aufgerufen, ihre<br />
4<br />
<strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong> Nr. 4+5/20<strong>14</strong>
Unser Auftrag – das Evangelium verbreiten<br />
Sünde vor Gott zu bekennen und ihr Leben Jesus<br />
Christus anzuvertrauen, um Vergebung der Sünden<br />
und ewiges Leben zu empfangen. Diejenigen, die<br />
Jesus bis zu ihrem Tod als Retter und Herrn ablehnen,<br />
müssen die Strafe für ihre Schuld selbst tragen<br />
und werden ewig verdammt.<br />
Dies ist in Kurzform die Gute Nachricht, die<br />
Paulus in Röm. 1,1 als Evangelium Gottes bezeichnet.<br />
Er will damit sagen, dass sie inhaltlich<br />
von Gott festgelegt ist und von Ihm kommt.<br />
In Röm. 1,16 hebt Paulus hervor, dass das Evangelium<br />
Gottes Kraft ist zur Rettung jedes Glaubenden.<br />
Wenn das Evangelium verkündigt wird und<br />
Menschen es hören, ist Gott mit Seiner Kraft wirksam.<br />
Und zwar bewirkt Er die Wiedergeburt, deren<br />
Frucht der Glaube an Jesus Christus ist (1.Joh. 5,1).<br />
was von Ihnen im Evangelium berichtet wird, als<br />
vertrauenswürdig erwiesen. Vergebung der Sünden<br />
und ewiges Leben gibt es nur durch das, was<br />
Gott in und durch Jesus Christus getan hat. Dies<br />
wird Menschen berichtet und in seiner Bedeutung<br />
erklärt. Darauf aufbauend werden sie dazu aufgerufen,<br />
ihr Leben Jesus Christus anzuvertrauen. Sie<br />
werden dazu aufgefordert, weil sie verantwortliche<br />
Wesen sind. Bei dem dringlichen Aufruf kommt<br />
hinzu, dass es keine Alternative zur Rettung gibt.<br />
Wer das Evangelium und den darin verkündeten<br />
Christus ablehnt, muss zu Recht die Folgen für<br />
seine Ablehnung, die ewige Verdammnis, tragen.<br />
Es gibt keine Entschuldigung dafür,<br />
das Evangelium abzulehnen.<br />
Menschen werden aufgerufen,<br />
dem evangelium zu glauben.<br />
Auch wenn Gott in Seiner Allmacht Menschen<br />
durch das Evangelium zum Glauben führt, werden<br />
sie dadurch nicht zu bloßen Marionetten. Sie werden<br />
als verantwortliche Personen aufgerufen, dem<br />
Evangelium und dem darin verkündeten Jesus<br />
Christus zu glauben. Weil es darum geht, auf Jesus<br />
zu vertrauen, muss das Evangelium vorher gehört<br />
und verstanden werden. Vertrauen ruht auf Fakten.<br />
Das Vertrauen in eine Person ruht auf Begebenheiten,<br />
in denen sich diese Person als vertrauenswürdig<br />
erwiesen hat. Im Evangelium ist von sehr wichtigen<br />
Neuigkeiten die Rede, von denen ein Mensch nichts<br />
weiß, wenn man ihm nichts davon erzählt.<br />
Der Inhalt des Evangeliums hängt nicht einfach<br />
in der Luft, man erahnt ihn nicht durch religiöse<br />
innere Erfahrungen. Im Evangelium wird von geschichtlichen<br />
Ereignissen berichtet, die man erst<br />
einmal kennenlernen und verstehen muss. Dann<br />
erst kann man ihm glauben. Gott hat durch Jesus<br />
bestimmte Dinge getan: Gottes Sohn ist Mensch<br />
geworden, er starb für uns als Opfer für unsere<br />
Sünden, Er wurde von den Toten auferweckt. Gott<br />
und Sein Sohn Jesus Christus haben sich in dem,<br />
In Röm. 9-11 setzt sich Paulus mit Vorwürfen<br />
auseinander, die ihm vonseiten jüdischer Schriftgelehrter<br />
seiner Zeit vorgehalten wurden. Der Einwand<br />
lautete etwa so: „Das Alte Testament hat<br />
vorausgesagt, dass Gott einst ein endgültiges Gemeinschaftsverhältnis<br />
zwischen Sich und Seinem<br />
Volk schaffen wird. Wenn das geschieht, wird sich<br />
das ganze Volk Israel zu Gott bekehren. Paulus, du<br />
sagst, dass Gott durch Jesus Christus damit angefangen<br />
hat, seine endgültige Herrschaft aufzurichten<br />
– dies verkündigst du im Evangelium. Wie<br />
kommt es dann aber, dass ein Großteil des Volkes<br />
Israel ihm nicht glaubt? Das spricht doch dagegen,<br />
dass das Evangelium, das du verkündest, von<br />
Gott kommt! Täte es das, dann würde ganz Israel<br />
daran glauben.“ Paulus hält hier zwei Argumente<br />
dagegen: Zum einen sind noch nie alle Israeliten<br />
gerettet worden, sondern nur diejenigen, die von<br />
Gott erwählt worden sind. Und zur Zeit von Paulus<br />
war der Großteil des Volkes von Gott verstockt<br />
worden. Am Ende der Geschichte wollte Gott das<br />
ganze dann lebende Volk von Israeliten zum Glauben<br />
führen. Und zum andern hat Gott seit jeher nur<br />
diejenigen gerettet, die Seiner Zusage glauben. In<br />
Röm. 10 hebt Paulus die Verantwortlichkeit der<br />
Israeliten hervor, die das Evangelium ablehnen. Sie<br />
Erbauung<br />
5
Unser Auftrag – das Evangelium verbreiten<br />
können sich nicht damit herausreden, Gott wäre<br />
nicht mit der Botschaft der endgültigen Rettung<br />
zu ihnen gekommen. Sondern dies ist geschehen,<br />
wie der Prophet Jesaja es vorausgesagt hat (52,7).<br />
Das Evangelium, das von Gottes endgültigem Rettungshandeln<br />
für Sein Volk kündet, hat es erreicht.<br />
Boten sind von Gott ausgesandt worden und sind<br />
zu ihnen gekommen. Sie haben ihnen das Evangelium<br />
klar und deutlich verkündet und erklärt. Sie<br />
haben ihnen gepredigt, dass Gott in dem gekreuzigten<br />
Christus Seine Gerechtigkeit <strong>of</strong>fenbar gemacht<br />
hat und alle diejenigen für gerecht erklärt,<br />
die dem Evangelium glauben. Sie haben es aber<br />
abgelehnt. Darum haben sie keine Entschuldigung<br />
dafür, dass Gottes Gerechtigkeit sie nicht erreicht<br />
hat. Sie tragen selbst die Schuld daran, dass sie<br />
keine Vergebung der Sünden und kein ewiges Leben<br />
empfangen.<br />
Es gehört heute noch genau so zum Missionsbefehl,<br />
die Hörer des Evangeliums auf ihre Verantwortlichkeit<br />
aufmerksam zu machen. Es ist die Botschaft,<br />
durch die sie gerettet werden können. Wenn<br />
sie sie aber ablehnen, schließen sie sich selbst von<br />
der Vergebung der Sünden aus. Sollten sie in ihrem<br />
Unglauben verharren, wird Gott sie einmal umso<br />
mehr zur Rechenschaft ziehen. Dies ist so, weil das<br />
Evangelium keine Geheimlehre für besonders religiös<br />
veranlagte Menschen ist, sondern eine ganz klare<br />
Botschaft, die von dem berichtet, was Gott durch<br />
Jesus Christus getan hat. Das kann jeder verstehen,<br />
der es hört. Die entscheidende Frage ist nur, ob er<br />
dem Evangelium gehorcht oder nicht.<br />
Gott sorgt dafür, dass Boten<br />
ausgesandt werden und das<br />
Evangelium verkündet wird.<br />
Wenn ein Mensch Jesus als seinen Retter anrufen<br />
soll, dann muss er Ihm vertrauen, dass Er<br />
der von Gott eingesetzte Retter ist. Diese Notwendigkeit<br />
benennt Paulus in Röm. 10,<strong>14</strong>a. Ihr gehen<br />
weitere notwendige Schritte voraus, die Paulus<br />
in 10,<strong>14</strong>b.15 aufzählt: "Wie sollen sie aber an Den<br />
glauben, von Dem sie nichts gehört haben? Wie<br />
sollen sie aber hören ohne einen Verkündiger?<br />
Wie sollen sie aber verkündigen, wenn sie nicht<br />
ausgesandt werden?" Und dies ist geschehen (Röm.<br />
10,18), sodass alles Weitere in Gang gesetzt ist.<br />
Grundlage und Triebkraft der Mission ist Gottes<br />
Wille zur Mission. Gott sendet, wann und wie Er<br />
will, Boten aus, die das Evangelium verkündigen.<br />
Er beauftragt sie und Er befähigt sie, seinen Auftrag<br />
auszuführen. Es sind Menschen, die er einmal<br />
durch das Evangelium zum Glauben geführt hat.<br />
Dass Gott sie für ihre Aufgabe befähigt, beinhaltet<br />
vor allem zwei Elemente: Erstens gibt Er ihnen die<br />
Weisheit, das Evangelium verschiedenen Gruppen<br />
von Menschen klar und deutlich zu verkünden. Er<br />
versetzt sie in die Lage, das, was Gott durch Jesus<br />
Christus getan hat und tut, als den Höhepunkt der<br />
ganzen Heilsgeschichte Gottes darzulegen. Zweitens<br />
schenkt Gott Seinen Boten Freimütigkeit, so<br />
dass sie das Evangelium trotz Widerständen weitergeben.<br />
Paulus bezeugt, dass er von Gott zum<br />
Apostel, das heißt zu Seinem bevollmächtigten Gesandten,<br />
berufen worden ist (Röm. 1,1).<br />
Paulus hat sich die Aufgabe, das Evangelium<br />
auszubreiten, nicht selbst ausgesucht, sondern<br />
Gott hat ihn zu Seinem Boten gemacht. Da Gott ihn<br />
Jesus als den Retter erkennen ließ, schämt Paulus<br />
sich nicht, das Evangelium zu verkünden (Röm.<br />
1,16). Es ist ihm eine Ehre und eine Freude, dies zu<br />
tun. Solches bewirkt Gott an Seinen Boten, indem<br />
Er ihnen das Evangelium ins Herz legt und ihnen<br />
Christus groß und herrlich vor Augen stellt. Weil Gott<br />
hinter der Mission steht, kann sie nicht scheitern.<br />
Das Evangelium wird allen Völkern verkündet werden<br />
(Mt. 24,<strong>14</strong>). Menschen aus allen Nationen werden<br />
es glauben (Mt. 8,11). Und nach Gottes Willen<br />
soll es eine bestimmte Anzahl an Christen geben,<br />
die dafür, dass sie das Evangelium bezeugen, ihr<br />
Leben lassen müssen (Offb. 6,11). Gott ist die treibende<br />
Kraft in der Mission und führt sie zum Ziel.<br />
6<br />
<strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong> Nr. 4+5/20<strong>14</strong>
Unser Auftrag – das Evangelium verbreiten<br />
Christen sind aufgerufen,<br />
an der verbreitung des Evangeliums<br />
mitzuwirken.<br />
Gottes Allmacht darf Christen kein Anlass dafür<br />
sein, sich den Auftrag zur Mission nicht zu Herzen<br />
zu nehmen. Gott braucht mich nicht, um Seine<br />
Mission voranzutreiben – das stimmt wohl – , aber<br />
Er wird mich einmal fragen, was ich zur Verbreitung<br />
des Evangeliums beigetragen habe. Sollte ich hier<br />
mein Leben lang träge und nachlässig gewesen<br />
sein, dann würde ich vor Gott beschämt dastehen.<br />
Wenn wir Gottes Allmacht in der Mission richtig<br />
verstehen und anwenden, dann ermutigt sie uns<br />
und wird uns zum Ansporn, aktiv zu werden. Wenn<br />
Christen in der Verbreitung des Evangeliums träge<br />
sind, dann mag bei dem einen oder anderen ein<br />
Appell ausreichen, um sie wachzurütteln.<br />
Ich glaube aber, dass unsere Trägheit zu einem<br />
großen Teil darauf zurückzuführen ist, dass das<br />
Evangelium uns selbst innerlich ziemlich kalt lässt.<br />
Sollte dem so sein, dann können wir zu Gott beten,<br />
dass Er uns wieder klar vor Augen führt, wie<br />
herrlich Er im Evangelium dasteht: Es verherrlicht<br />
Gott und befreit Menschen, die es im Glauben annehmen<br />
dazu, Gott zu verherrlichen. Sollte Ihnen<br />
etwas daran liegen, dass Gott verherrlicht wird und<br />
Sein Name zu Ehren kommt, dann nehmen Sie an<br />
dem Auftrag teil, das Evangelium auszubreiten!<br />
– Dieser Auftrag ergibt sich aus Paulus‘ Argumentation<br />
in Röm. 10,<strong>14</strong>-15.<br />
Die Tatsache, dass Gott die Mission in Seiner<br />
Allmacht trägt und vorantreibt, befreit Seine Boten<br />
dazu, mit aller Kraft an der Verbreitung des Evangeliums<br />
mitzuarbeiten. Gott sendet in Seiner Allmacht<br />
Boten aus. Er hat sich dazu entschieden,<br />
Menschen das Evangelium durch andere Menschen<br />
mitzuteilen, nicht durch Engel oder durch<br />
mystische Eingebungen.<br />
Lasst uns daher unsere Aufgabe, in die Gott uns<br />
gestellt hat, und deren Notwendigkeit klar sehen:<br />
Wenn Menschen Jesus als Retter anrufen sollen,<br />
müssen sie Vertrauen zu Ihm fassen. Damit sie Ihn<br />
als vertrauenswürdigen Retter erkennen, müssen<br />
sie das Evangelium hören. Es wird ihnen durch<br />
Christen übermittelt, in mündlicher oder schriftlicher<br />
Form. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie es auf<br />
einem anderen Weg erfahren, ist weitaus geringer.<br />
Wenn Christen das Evangelium verbreiten wollen,<br />
müssen sie von Gott ausgesandt werden – dies ist<br />
geschehen. Seitdem Jesus auferstanden und zum<br />
Herrn über die ganze Welt erhöht worden ist, gilt<br />
Sein Auftrag der Mission allen, die zu Ihm gehören.<br />
Sie nehmen in unterschiedlicher Weise daran<br />
teil. Aber dazu, in irgendeiner Weise an der Verbreitung<br />
des Evangeliums mitzuwirken, sind sie<br />
alle aufgerufen.<br />
Der Auftrag ist klar, wir brauchen hier nicht auf<br />
irgendwelche Eingebungen von Gott zu warten.<br />
Als Gemeinden haben wir die Aufgabe, auch nach<br />
rein menschlichen Gesichtspunkten (Geld, Zeit,<br />
Kraft) zu planen und dann an die Arbeit zu gehen.<br />
Ein Beispiel hierfür ist uns Paulus. Er wusste, dass<br />
der große Auftrag zur Mission steht. Aber er plante<br />
dabei auch nach eben solchen menschlichen<br />
Gesichtspunkten, von denen er nicht wusste, ob<br />
Gott sie gelingen lassen würde (Röm. 1,10.13;<br />
15,22-24.28).<br />
Daraus können wir folgendes lernen: Gott ist<br />
souverän und treibt die Mission nach Seinem Willen<br />
in der ganzen Welt voran. Wir als Gemeinden<br />
sind an dem Ort, wo Gott uns hingestellt hat. Wir<br />
brauchen uns nicht den Kopf darüber zu zerbrechen,<br />
ob Gott will, dass die Menschen um uns herum<br />
das Evangelium hören. Er will es. Unsere Verantwortung<br />
besteht darin, uns zu überlegen, wie<br />
wir den Auftrag ausführen.<br />
Und nachdem wir Pläne gefasst haben, machen<br />
wir uns daran, diese in die Tat umzusetzen<br />
– mit welchem Ergebnis, das haben wir nicht in der<br />
Hand. Aber die Zusage bleibt: Wenn Menschen<br />
zum Glauben an Jesus Christus kommen, dann<br />
nur durch das Evangelium. •<br />
Jörg Wehrenberg<br />
Erbauung<br />
7
Lettland<br />
Das evangelium<br />
hinter mauern<br />
Gottesdienste und Gespräche über die Bibel in Rigas Hochsicherheitsgefängnis<br />
Mauern, Stacheldraht, mehrfache Zäune, vergitterte<br />
Fenster – zu dritt stehen wir (Niko<br />
Derksen, Andy Ped, und Leo Schmidt aus Oberwiehl)<br />
vor einem Hochsicherheitsgefängnis in Lettland,<br />
etwa 100 Kilometer entfernt von Riga. Ein<br />
Entkommen aus diesem trostlosen Ort ist undenkbar.<br />
Doch trotz widriger äußerer Umstände öffnet<br />
Gott auch hier Türen für das Evangelium. Bruder<br />
Kolja (Leiter einer Ortsgemeinde in Riga) durfte das<br />
in seiner langjährigen Arbeit bereits mehrfach erfahren.<br />
Er hat die Genehmigung, die Häftlinge zu<br />
besuchen, doch kann er nicht <strong>of</strong>t zu ihnen fahren.<br />
Mehrmals hat er erlebt, wie Gott die scheinbar unerreichbaren<br />
Herzen der Gefängnisinsassen öffnet<br />
und rettenden Glauben bewirkt. Seit 20 Jahren<br />
sucht Bruder Kolja regelmäßig Kontakt zu den Gefangenen,<br />
um mit ihnen Gespräche zu führen und<br />
das Evangelium zu erklären.<br />
Mit knapp 700.000 Einwohnern ist Riga, die<br />
Hauptstadt Lettlands, Heimat von etwa 32 % der<br />
gesamten Bevölkerung Lettlands. Das Land kämpft<br />
mit hoher Arbeitslosigkeit und überfüllten Gefängnissen.<br />
Auf 100.000 Einwohner kommen etwa 312<br />
Häftlinge (zum Vergleich: in Deutschland sind es<br />
etwa 88) – damit hat Lettland eine der höchsten<br />
Kriminalitätsraten in der EU.<br />
„Dann werden Ihm die Gerechten antworten<br />
und sagen: Herr, wann haben wir (…) Dich<br />
krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu<br />
Dir gekommen? Und der König wird antworten<br />
und zu ihnen sagen: Wahrlich, Ich sage euch:<br />
Was ihr getan habt einem von diesen Meinen<br />
geringsten Brüdern, das habt ihr Mir getan.”<br />
Mt. 25,37-40.<br />
Geschwister einer Ortsgemeinde in Riga, mit<br />
der Andy schon lange in gutem Kontakt steht, hatten<br />
uns um Unterstützung bei der Gefängnisevangelisation<br />
gebeten. Besonders in der biblischen<br />
Lehre Unterstützung. Da Jesus Seine Jünger genau<br />
damit beauftragt hat, wollten wir dieser Bitte gerne<br />
nachkommen. Dafür baten wir den Herrn um Seinen<br />
Segen, Gnade und Beistand.<br />
Trotz des streng bewachten Zugangs gewannen<br />
wir Vertrauen der Beamten, weil sie wussten,<br />
dass wir Christen sind. Normalerweise werden für<br />
einen <strong>of</strong>fiziellen Besuch maximal 1½ Stunden genehmigt.Fast<br />
sechs Stunden durften wir mit den<br />
Häftlingen über das Evangelium reden, zusammen<br />
mit dem lettischen Bruder Kolja. Am nächsten Tag<br />
konnten wir für fünf Stunden zu den Häftlingen.<br />
Dankbar sehen wir, dass das ausgestreute Wort<br />
auf fruchtbaren Boden fällt. Ein Gefangener namens<br />
Kostja, der seit etwa sieben Jahren inhaftiert<br />
ist, kam vor etwa zwei Jahren zum lebendigen<br />
Glauben. Er merkte, dass er vor Gott ein verlorener<br />
Sünder und ein Staubkorn war und nur durch<br />
Gottes Liebe errettet werden konnte.<br />
Erfreulicherweise hat die Gefängnisleitung Kostja<br />
einen Raum zur Verfügung gestellt, in dem er mit den<br />
anderen Gefangenen Gottesdienste durchführen<br />
und seelsorgerliche Gespräche führen kann. Dem<br />
jungen Christen fehlt es zwar noch an Bibelwissen,<br />
doch hält er dort jeden Tag eine Bibelstunde ab, wo<br />
alle hinkommen können, die eine Genehmigung von<br />
der Gefängnisleitung haben. Sogar ein Klavier steht<br />
in diesem Raum, das aber nicht zu gebrauchen war,<br />
bis es von Leo gestimmt wurde. Niko setzte sich an<br />
das Instrument, Leo ergriff seine Gitarre, Andy seine<br />
Panflöte, und gemeinsam spielten sie einige Lieder.<br />
Von der Musik angelockt, gesellten sich weitere Gefangene<br />
dazu und lauschten neugierig den Zeugnissen<br />
und dem gepredigten Wort. Anschließend führ-<br />
8<br />
<strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong> Nr. 4+5/20<strong>14</strong>
Missionseinsatz – Riga (Lettland)<br />
Leo, Andy, Kostja und Niko in Riga<br />
ten wir persönliche Gespräche in Kleingruppen von<br />
je 20-30 Minuten Dauer. Viele waren <strong>of</strong>fen und fragend.<br />
Manche meinten, sie hätten sich zwar schon<br />
bekehrt, seien aber immer wieder in Sünde gefallen,<br />
weshalb sie meinten, sich wieder neu bekehren<br />
zu müssen. Doch was ihnen wirklich fehlte, war die<br />
rettende, befreiende Botschaft – das Evangelium<br />
der Gnade Gottes in Jesus Christus. Während wir<br />
diese Botschaft bezeugten, wurden einige Herzen<br />
geöffnet und zu Jesus gezogen. Den Interessierten<br />
wurden Neue Testamente angeboten. Viele nahmen<br />
sie gerne an.<br />
Ein Gefangener galt vor seiner Bekehrung unter<br />
seinen Mithäftlingen als der „Boss”. Was er sagte,<br />
wurde gemacht. Durch seine hohe Stellung genoss<br />
er besondere Privilegien, wie beispielsweise eine Einzelzelle,<br />
während andere mit ca. 30 anderen Männern<br />
in einem Raum schliefen. Seine Macht besaß er unter<br />
anderem deshalb, weil er Boxer war und seine Kraft<br />
auch zu gebrauchen wusste. Doch durch die Gnade<br />
Gottes hörte er das Evangelium und wurde ein<br />
Kind Gottes. Weil er jetzt dem Herrn Jesus Christus<br />
gehörte, der sich erniedrigt hatte, konnte und<br />
wollte er als Sein Nachfolger die körperliche Kraft<br />
nicht mehr gebrauchen, um Macht auszuüben. Er<br />
wandte sich den Geringen unter den Gefangenen<br />
zu, sprach freundlich mit ihnen, half ihnen und erniedrigte<br />
sich in ihre unterste „Kaste”, was jene völlig<br />
erstaunte; viele dachten, er sei verrückt geworden.<br />
„Ihr glaubt nicht, was das manchmal für eine Überwindung<br />
kostet”, gestand er, „ich hatte vorher alle<br />
im Griff und sie gehorchten mir. Sie haben immer<br />
noch großen Respekt vor mir, aber ich möchte sie<br />
zu Jesus führen und verleugne deshalb mein altes,<br />
gewalttätiges und jähzorniges Ich-Wesen.”<br />
2011 wurde erstmals in der Geschichte des Gefängnisses<br />
eine Taufe durchgeführt – draußen, in einer<br />
Regentonne. Die Täuflinge waren Bruder Kostja<br />
und Bruder Janis, der einige Tage nach seiner Taufe<br />
entlassen wurde. Für Kostja hingegen begann<br />
eine schwere Zeit mit vielen Anfechtungen und<br />
Schwierigkeiten. Aber Gott sei Dank, die Schläge<br />
und Demütigungen haben seinen Glauben nur noch<br />
mehr gefestigt. Betet bitte für Ihn! Außerdem ist er<br />
ständig auf der Suche nach Menschen, mit denen<br />
er sich per Briefkontakt austauschen kann.<br />
2012 ergaben sich, bedingt durch eine Öffnung<br />
zum Westen, gemäßigtere Bedingungen im Strafrecht,<br />
so dass viele Gefangene durch eine Amnestie<br />
entlassen werden konnten. Kostja, der damals<br />
schon ein Kind Gottes war und sich deshalb durch<br />
gutes Betragen auszeichnete, hatte geh<strong>of</strong>ft, ebenfalls<br />
freizukommen, was aber nicht geschah. Auf<br />
seine Frage, warum dies so sei, legte der Gefängnisdirektor<br />
den Arm um seine Schultern und antwortete:<br />
„Kostja, wie soll es hier werden ohne dich?! Wir<br />
brauchen dich doch hier!” – Sein größtes Problem<br />
besteht darin, dass ihn selbst noch viele ungelöste<br />
Fragen beschäftigen. Er benötigt dringend biblische<br />
Unterweisung – wie auch die anderen Häftlinge. Ihre<br />
geistliche Not liegt uns jetzt allen auf dem Herzen.<br />
Möge der Herr hier Abhilfe schaffen!<br />
Ebenso braucht die Gemeinde in Riga biblische<br />
Unterweisung und Ermutigung, damit ihr Glaube auf<br />
Gottes Kraft beruht (1.Kor. 2,5). Bitte betet auch für<br />
den Gefängnisprediger Kolja und seine Familie, die<br />
diesen wichtigen Dienst unter den Häftlingen mitträgt.<br />
Einige der bekehrten Gefängnisinsassen bekamen<br />
nach ihrer Freilassung die Möglichkeit, bei<br />
Bruder Kolja zu wohnen und ihm bei seiner Landund<br />
Hauswirtschaft zu helfen.<br />
Unterstützen Sie mit Gebeten und Gaben den<br />
evangelistischen Dienst unter den Häftlingen<br />
in Riga! Es sind weitere Einsätze geplant. •<br />
Lettland<br />
9
Sizilien<br />
„Glückselig<br />
sind, die<br />
nach der<br />
Gerechtigkeit<br />
hungern<br />
und<br />
dürsten,<br />
denn sie<br />
sollen satt<br />
werden!”<br />
Mt 5,6<br />
Erste afrikanische<br />
Gemeinde in Sizilien<br />
Afrikanische Flüchtlinge, die in Sizilien zum Glauben an Jesus Christus<br />
gekommen sind, treffen sich regelmäßig zum Gottesdienst<br />
Es ist Gnade, dass Jesus Christus solche<br />
rechtfertigt, die schuldig und gott-<br />
dem Verteilen von Schriften und Bibeln in<br />
klärte den Afrikanern Gottes Wort. Neben<br />
los sind. Gnade ist es auch, dass Er sich in vielen Sprachen nutzten wir die Gelegenheit<br />
Seiner Treue zu den an Ihn gläubig Gewordenen<br />
bekennt. Das ist eine klare Zusage, lingen. Der Anblick, der sich uns dort bot,<br />
zu persönlichen Gesprächen mit den Flücht-<br />
die uns dazu ermutigt, uns an der Verbreitung<br />
von Gottes Wort unter den Flüchtlingen auf unsere Worte fielen unterschiedlich aus.<br />
ist schwer zu beschreiben. Die Reaktionen<br />
in Sizilien zu beteiligen! Wir möchten, dass Einzelne lehnten ein Gespräch entschieden<br />
auch diese Menschen Ihn kennen lernen. ab oder hielten sich auf Distanz, doch in fast<br />
Am 24. Juli 20<strong>14</strong> war es wieder soweit. Mit allen Gesichtern sahen wir strahlende und<br />
einer Gruppe von sieben Personen brachen sogar manchmal mit Tränen benetzte Augen.<br />
Einige Neuankömmlinge freuten sich<br />
wir auf: etwa 2.650 Kilometer und zwei Tage<br />
Aut<strong>of</strong>ahrt in Richtung Süden. An unserem über die erste Bibel, die sie in ihren Händen<br />
Reiseziel Sizilien wurden wir vom Ehepaar halten und ihr Eigentum nennen durften.<br />
Tommaso und Barbara Pipitone aufgenommen.<br />
Wir freuen uns sehr darüber, dass Gott baten dessen Freunde für ihn um Schriften<br />
Konnte ein Flüchtling nicht dabei sein, so<br />
uns bei den Vorbereitungen Seinen Segen oder eine Bibel. Ob im Lager, auf dem Parkplatz<br />
oder auf der Straße, jedes Mal bot sich<br />
gab, sodass etwa zur gleichen Zeit die angeforderten<br />
Bibeln und Broschüren geliefert uns ein rührendes Bild: Wer etwas erhalten<br />
werden konnten. Auch der Aufruf zur Sachspende<br />
fand ein großes Echo.<br />
mit dem Lesen. Und Flüchtlinge, die Chris-<br />
hatte, begann in der Regel sogleich eifrig<br />
Am Sonntag wurde für die Flüchtlinge ten waren und jetzt Gottes Wort bekommen<br />
ein eigener Gottesdienst organisiert, um die hatten, stimmten ein Lied an und dankten für<br />
sprachliche Barriere zu überwinden. Unter die wunderbare Rettung in Jesus Christus.<br />
den Flüchtlingen gibt es einen afrikanischen In einigen Lagern führen unsere sizilianischen<br />
Geschwister wöchentlich Bibelar-<br />
Bruder, der schon seit einigen Jahren gläubig<br />
ist. Er setzt sich eifrig in der Evangeliumsverkündigung<br />
ein und führt, insbesondere für dass der Großteil der Flüchtlinge froh und<br />
beiten durch. Es ist wunderbar, zu sehen,<br />
die Neubekehrten, eine Themenreihe über – was ihre Zukunft angeht – h<strong>of</strong>fnungsvoll<br />
die Glaubensgrundlagen in gemeinsamer sind. Doch sehen wir bei anderen Flüchtlingen<br />
Angst, Entmutigung oder gar Verzweif-<br />
Bibelarbeit durch. Auch wir nahmen sowohl<br />
an den Gottesdiensten der Flüchtlinge als lung. Viele von ihnen sind okkult belastet. Es<br />
auch an den der Einheimischen teil. In der war spät am Abend, als unsere italienischen<br />
Predigt kam die Bedeutung und Kraft des Geschwister einen Anruf von einem Flüchtling<br />
bekamen. In seinem Lager wollte sich<br />
Evangeliums klar zum Ausdruck. Auch die<br />
ausgewählten Lieder betonten die rettende ein junger Afrikaner das Leben nehmen. Er<br />
Botschaft. Ein Teil unserer Gruppe besuchte hatte sich in einem Zimmer der dritten Etage<br />
eingeschlossen und war im Begriff, nach und nach 16 Flüchtlingslager und er-<br />
aus<br />
10<br />
<strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong> Nr. 4+5/20<strong>14</strong>
Flüchtlingsarbeit – Sizilien<br />
dem Fenster zu springen. Dies bemerkten einige<br />
Kameraden und reagierten s<strong>of</strong>ort. Eindringlich redeten<br />
sie auf ihn ein, dass er es doch bleiben ließe!<br />
Es bestand keine Möglichkeit, zu ihm zu gelangen,<br />
doch die anderen Flüchtlinge konnten ihn überzeugen!<br />
Früh am nächsten Morgen machten wir uns<br />
auf den Weg dorthin. Wir erklärten dem verzweifelten<br />
Flüchtling das Wort Gottes und das Evangelium.<br />
Außerdem legten wir ihm ans Herz, in der<br />
Bibel zu lesen, die er mit der Broschüre „Es gibt<br />
H<strong>of</strong>fnung in Gott” von uns bekommen hatte. Er bat<br />
uns, für ihn zu beten und so flehten wir zu Gott,<br />
dass Er ihm die Augen öffnen und Glauben schenken<br />
möge. Der Flüchtling, der uns gerufen hatte, ist<br />
bereits Christ und versicherte, dass er sich um ihn<br />
kümmern werde. Der andere Teil unserer Gruppe<br />
packte tatkräftig im Lager mit an. Es gab dort kaum<br />
noch englische Bibeln, und die neue Lieferung, welche<br />
wir vor unserer Reise bestellt hatten, war noch<br />
nicht eingetr<strong>of</strong>fen. Doch zwei Stunden, nachdem<br />
die letzte Bibel abgegeben wurde, schenkte Gott<br />
die Antwort auf unsere Gebete: Die Spedition teilte<br />
uns telefonisch mit, dass die Lieferung mit 2.500<br />
englischen Bibeln am folgenden Tag eintreffen werde.<br />
Gleichzeitig kamen noch weitere Broschüren in<br />
Französisch und Englisch an, die wir auch einlagern<br />
konnten. Außerdem kam ein voll beladener<br />
LKW aus Lörrach (Süddeutschland) mit Kleidung<br />
und anderen Hilfsgütern an. Diese Spenden wurden<br />
ebenfalls sortiert und eingelagert. Einmal wöchentlich<br />
kommen Flüchtlinge oder hilfsbedürftige<br />
Einheimische in das Lager „Oase der Gnade”,<br />
um Kleidung zu bekommen. Ansonsten werden<br />
die Hilfsgüter direkt in die einzelnen Flüchtlingslager<br />
gebracht.<br />
Von Herzen sind wir Gott dankbar, dass wir<br />
den Menschen neben der rettenden Botschaft<br />
auch in der Tat Liebe entgegenbringen können. Ihm<br />
danken wir auch für die Unterstützung der Missionsfreunde<br />
bei diesem wertvollen Dienst!<br />
Wir würden uns freuen, wenn die Arbeit in Sizilien<br />
auf diese Weise auch weiterhin unterstützt wird,<br />
denn die letzte Hilfslieferung war schnell verteilt (vor<br />
»Und um das bete ich, dass eure Liebe<br />
noch mehr und mehr überströme in Erkenntnis<br />
und allem Urteilsvermögen,<br />
damit ihr prüfen könnt, worauf es ankommt,<br />
so dass ihr lauter und ohne Anstoß<br />
seid bis auf den Tag des Christus, erfüllt<br />
mit Früchten der Gerechtigkeit, die<br />
durch Jesus Christus gewirkt werden zur<br />
Ehre und zum Lob Gottes.« Phil. 1,9-11.<br />
Afrikanische Flüchtlinge in Sizilien versammeln<br />
sich sonntags zum Gottesdienst.<br />
Flüchtlinge erhalten in Sizilien eine Bibel und<br />
evangelistische Broschüren.<br />
Im nächsten Jahr planen wir, Bibelseminare<br />
mit neubekehrten Afrikanern durchzuführen, die<br />
wiederum andere unterweisen sollen, damit sie im<br />
Wort Gottes gegründet werden (gemäß 2.Tim. 2,2).<br />
Dafür benötigen wir Ihre Unterstützung im Gebet<br />
und mit finanziellen Gaben.<br />
Flüchtlingsarbeit – Sizilien<br />
11
Flüchtlingsarbeit – Sizilien<br />
eine afrikanische Gemeinde in Sizilien<br />
Flüchtlinge nehmen gerne Bibeln und evangelistische<br />
Broschüren an.<br />
allem Herrenschuhe und Herrenkleidung), sodass<br />
einige Flüchtlinge weiter barfuß laufen mussten<br />
oder keine Kleidung zum Wechseln hatten.*<br />
Die vier Gebäude, die den Christen von den Behörden<br />
zur Verfügung gestellt wurden, sollen umgebaut<br />
werden. Sie befinden sich auf dem Gelände der<br />
„Oase der Gnade”. Unser Wunsch ist es, dass dort<br />
Gottesdienste und Seminare durchgeführt werden<br />
können und eine Kantine errichtet wird, damit vor allem<br />
notleidende Menschen eine Mahlzeit bekommen<br />
und auch die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch.<br />
Dafür werden in Zukunft auch langhaltbare<br />
Grundnahrungsmittel benötigt, wie z.B. Reis, Nudeln<br />
und Kart<strong>of</strong>feln. Auch hier bietet sich die Möglichkeit<br />
zur Unterstützung.* Doch zuvor sind Renovierungsarbeiten<br />
nötig. Da die Dächer nicht ausreichend<br />
abgedichtet waren, kam Feuchtigkeit in die Hallen,<br />
sodass die Farbe abblätterte. Das Dach muss neu<br />
gedeckt, Fenster, Türen und Tore müssen ersetzt<br />
werden, da sie zerbrochen, verrostet oder beschädigt<br />
sind. Viele weitere Arbeiten sind dringend erforderlich,<br />
doch lag bei unserer Ankunft noch keine<br />
Genehmigung der Behörden für diesen Umbau vor.<br />
Wir teilten Gott diese Notlage mit und baten Ihn um<br />
Führung. Er lenkt ja die Menschenherzen und hat<br />
uns verheißen, dass Er uns alles, was wir in Seinem<br />
Namen erbitten, gewähren wird. So kam es auch! –<br />
Die Geschwister bekamen die Genehmigung. Deshalb<br />
wurden die ersten Vorbereitungen für den Umbau<br />
getr<strong>of</strong>fen und im Anschluss dieser Reise direkt<br />
mit der Planung für die nächste Reise begonnen.<br />
Weitere 42 Flüchtlinge, die bekannten, dass Gott<br />
ihnen Glauben geschenkt habe, wurden auf das<br />
Wort Gottes hin getauft. Diese kommen aus sechs<br />
verschiedenen Lagern, in welchen sich jeweils bis<br />
zu 600 Flüchtlinge befinden. Bei ihrer Taufe hörten<br />
wir sie bezeugen, durch Jesus Christus gerettet<br />
zu sein; wir beteten dafür, dass Gott sie reichlich<br />
segnen möge. Im Vertrauen darauf, dass Er sich<br />
zu ihnen bekennt und sie mit Liebe und Erkenntnis<br />
Seines Willens ausrüstet, baten wir Gott, dass sie<br />
in Seiner Kraft unter den Flüchtlingen in den Lagern<br />
ein klares Zeugnis seien.<br />
Wir sind Gott dankbar, dass in Sizilien mittlerweile<br />
eine afrikanische Gemeinde entstanden ist –<br />
etwa ein Jahr nach unserem ersten Besuch dort. Die<br />
Neubekehrten treffen sich <strong>of</strong>t zum Bibelstudium.<br />
Für Wachstum braucht es Wasser!<br />
Liebe Missionsfreunde, es ist uns ein Anliegen,<br />
dass ihr vor allen Dingen für die Gläubigen unter<br />
den Flüchtlingen betet. Sie wohnen zurzeit mit<br />
Menschen unterschiedlichster Religionen zusammen<br />
– Katholiken, Moslems, Hindus, Methodisten<br />
und viele weitere. Es ist wichtig, dass Brüder sie im<br />
Wort Gottes unterweisen, wie es Paulus in Ephesus<br />
und Korinth getan hat, denn sie haben nicht die so<br />
nötige Unterstützung durch viele erfahrene Glaubensgeschwister.<br />
Darum lasst uns gemeinsam um<br />
Gottes Erkenntnis und Wegweisung für sie bitten!<br />
*Sachspenden werden weiterhin durch die<br />
Regio Rumänienhilfe nach Italien weitergeleitet.<br />
Die Kontaktdaten finden Sie auf Seite 22.<br />
Anfang Dezember wurden erneut evangelistische<br />
Literatur und Hilfsgüter nach Sizilien gebracht:<br />
eine LKW-Ladung mit Neuen Testamenten,<br />
Traktaten, Bibeln sowie Kleidung, Schuhen<br />
und Kleinelektrogeräten. Geschwister der Bibelgemeinde<br />
Gummersbach hatten die Sachspenden<br />
für afrikanische Flüchtlinge gesammelt. •<br />
12<br />
<strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong> Nr. 4+5/20<strong>14</strong>
Anschlag auf christliche<br />
Familie in Kabul<br />
Afghanistan<br />
Am Samstag, dem 29.11.20<strong>14</strong> ist ein weiterer Anschlag in Kabul (Afghanistan) auf die Missionarsfamilien<br />
verübt worden. Ein schwerbewaffneter Mann drang in das Haus eines ausländischen Missionars<br />
und ermordete ihn und seine beiden Kinder. Anschließend nahm er sich selbst das Leben. Bei<br />
diesem Attentat verbrannte das gesamte Haus mit Hab und Gut. Für die Ehefrau, die später zum Ort<br />
des Geschehens kam, war es ein schwerer Schlag. Sie braucht Trost und Mut und vor allem ist es<br />
wichtig, dass sie dieses Geschehen aus Gottes Hand nehmen kann und in Ihm Geborgenheit und<br />
Frieden findet. Zuvor waren die Anschläge auf einzelne Missionare abgezielt, jetzt werden ganze<br />
Familien mit Kindern ausgerottet. Der Missionar aus Afghanistan hat seine Familie aufgrund der Anschläge<br />
bereits in Sicherheit gebracht und plant zurückzugehen, um seine Missionsarbeit fortzuführen,<br />
insbesondere, um die Christen zu ermutigen.<br />
Dringende Gebetsanliegen<br />
Er schreibt:<br />
„Beten Sie, dass die afghanischen Christen nicht entmutigt werden und ihr Vertrauen auf Jesus<br />
Christus nicht aufgeben (Hebr. 10,35.36).<br />
Beten Sie für die verantwortlichen Geschwister, dass sie ihrer Berufung treu sind. Viele von ihnen<br />
sind infolge der unablässigen Anspannung und Bedrohung geschwächt (Jes. 40,31).<br />
Beten Sie für die Finanzierung der Missionsarbeit, die nun von einheimischen Geschwistern fortgesetzt<br />
wird.<br />
Beten Sie für unsere Familie. Wir sind außer Gefahr, doch haben wir kein Zuhause. Unsere Ersparnisse<br />
haben wir für den Dienst aufgebraucht und nicht für den Hauskauf zurückgelegt. Bitte beten Sie<br />
um Weisheit für mich! – Weisheit, in jeder Situation nach Gottes Willen zu handeln!<br />
Beten Sie für Bewahrung auf meiner Reise zurück nach Afghanistan, wo ich den Dienst fortführen<br />
werde. Wie gerne möchte ich mich der Zurüstung von jungen Christen annehmen, damit sie im Wort<br />
Gottes gegründet werden und in der Erkenntnis wachsen (Apg. 20,26-32)!“<br />
Wir möchten Sie, liebe Freunde, ebenfalls dazu aufrufen, für diese Anliegen zu beten! Beten Sie auch<br />
dafür, dass die Christen in dieser Prüfung im Glauben wachsen. Möge der wahre Friede und Gottes<br />
Wort dieses Land durchdringen – zur Ehre Gottes.<br />
Außerdem bitten wir jeden, der die Möglichkeit und die Freude daran hat, dieses Projekt und die<br />
betr<strong>of</strong>fenen Geschwister finanziell zu unterstützen.<br />
Gedenkt an die Gefangenen, als wärt ihr Mitgefangene, und derer, die misshandelt werden, als<br />
solche, die selbst auch noch im Leib leben. (Hebr. 13,3)<br />
Aktuelles aus Afghanistan<br />
13
„Das Volk,<br />
das in der<br />
Finsternis<br />
wandelt,<br />
hat ein<br />
großes<br />
Licht<br />
gesehen;<br />
über den<br />
Bewohnern<br />
des Landes<br />
der Todesschatten<br />
ist<br />
ein Licht<br />
aufgeleuchtet”<br />
Jesaja 9, 1<br />
<strong>14</strong><br />
Sibirien – Evangelium für Nordkoreaner<br />
Evangelium für die eisern<br />
Bewachten<br />
Barrikaden gegen Gottes Wort in Nordkorea – Wer dringt hindurch?<br />
Im Rahmen der Missionsarbeit im Fernen trafen. Bei der Organisation Seoul-USA, die<br />
Osten unter Chinesen und Russen liegen<br />
uns auch die Nordkoreaner, die sich im mierten wir uns näher über die Situation der<br />
Gottes Wort zu Nordkoreanern bringt, infor-<br />
Grenzgebiet aufhalten, am Herzen. Wir nehmen<br />
diese Möglichkeit aus Gottes Hand, sie diese Menschen außerhalb ihrer Staats-<br />
Nordkoreaner im Ausland. Die Vorstellung,<br />
mit dem Evangelium zu erreichen. Bereits grenze mit dem Evangelium zu erreichen,<br />
zweimal war ein Missionsteam in dem Gebiet<br />
Ostsibiriens unterwegs, wo Tausende schmieden. – Warum? – Die Menschen in<br />
bewegte unsere Herzen und ließ uns Pläne<br />
Nordkoreaner über einen längeren Zeitraum Nordkorea leben unter einer Diktatur, dessen<br />
Staatsoberhaupt sich als eine Gottheit<br />
als Gastarbeiter tätig sind.<br />
Zwei Missionsfreunden liegt die Evangelisation<br />
unter Nordkoreanern sehr am Herzen. welt isoliert. Christen und die Bibel gelten<br />
verehren lässt. Sie werden von der Außen-<br />
Deshalb reisten sie im vergangenen September<br />
zusammen mit Niko, einem unserer ist es doch gerade die Bibel – das Evan-<br />
als die größte Bedrohung überhaupt. Dabei<br />
Missionsmitarbeiter, erneut in dieses Gebiet. gelium –, die Veränderungen in Nordkorea<br />
Durch den Besuch und die geistliche Gemeinschaft<br />
wurden die Mitglieder einer klei-<br />
Macht Stehende tun, um das Wort Gottes<br />
bewirken kann. Wir müssen alles in unserer<br />
nen Gemeinde vor Ort ermutigt, sich dieser unter das nordkoreanische Volk zu bringen.<br />
Menschen anzunehmen, ihnen mit Respekt Die Reise beginnt:<br />
und Nächstenliebe zu begegnen und sie auf Eine Woche vor unserer Abreise kommt<br />
das Evangelium hinzuweisen.<br />
im Büro von SDOK (eine niederländische<br />
Wir danken Gott, dass Er diesen Christen Organisation, die sich für verfolgte Christen<br />
einsetzt) ein Paket mit 100 nordkorea-<br />
die Augen für die Not der Nordkoreaner öffnete<br />
und damit ihren Auftrag erkennen ließ. nischen Neuen Testamenten an, die wir mitnehmen<br />
möchten. Die Bücher verstauen wir<br />
Gerne überließen wir ihnen die mitgebrachten<br />
Neuen Testamente, damit sie diese in zwischen unserem Gepäck, da wir nicht wissen,<br />
wie die russischen Zollbehörden damit<br />
dem Verkündigungsdienst einsetzen können.<br />
Unsere Missionsfreunde berichten: umgehen. Am Düsseldorfer Flughafen treffen<br />
wir Niko. Am Moskauer Flughafen läuft<br />
„Wenn es wirklich wahr ist, dass Nordkoreaner<br />
als Gastarbeiter im Ausland leben, alles reibungslos ab. Kurz darauf sitzen wir<br />
wie kann man sie auffinden? – Diese Frage dann im Flugzeug Richtung Sibirien.<br />
hatte uns über ein Jahr lang beschäftigt, bis Aus unserem Hotelfenster fällt der Blick<br />
wir im Frühjahr 20<strong>14</strong> von zwei Seiten eine auf den Amur (Grenzfluss zwischen Russland<br />
und China). Doch wir sind noch nicht<br />
Bestätigung bekamen. Mitarbeiter vom Missionswerk<br />
<strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong> berichteten uns am Ziel; 15 Stunden Zugfahrt durch die Tundra<br />
liegen noch vor uns. Nach 770 Kilome-<br />
von ihrer Sibirienreise Anfang des Jahres,<br />
bei der sie nordkoreanische Gastarbeiter tern kommen wir in Tynda an, wo uns Paul<br />
<strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong> Nr. 4+5/20<strong>14</strong>
Sibirien – Evangelium für Nordkoreaner<br />
empfängt. Er ist Pastor einer kleinen Gemeinde.<br />
Eine Glaubensschwester stellt uns ihre Wohnung<br />
für die gesamte Zeit unseres Aufenthalts zur Verfügung,<br />
während sie selbst bei einer Freundin übernachtet<br />
– was für eine Gastfreundschaft!<br />
Im Gottesdienst am Sonntagmorgen predigt<br />
Paul über Psalm 39. Er freut sich darüber, dass hier<br />
in Sibirien Gottes Wort verkündigt und gehört werden<br />
darf. Nun sind wir ganz nah an unserem Ziel<br />
und an den nordkoreanischen Gastarbeitern! Wie in<br />
Russland üblich, richten auch wir als Gäste ein Wort<br />
an die Versammlung. Niko liest Römer 1,16 und 17<br />
vor und stellt grundlegende Fragen: „Kannst du in<br />
zwei Minuten das Evangelium von Jesus Christus<br />
erklären? Wie kann es sein, dass in einer so großen<br />
Stadt die Gemeinde Jesu so klein ist? Habt ihr<br />
einen Blick für euren Nachbarn, den Koreaner, der<br />
hier in der Nähe arbeitet?”<br />
Wir stellen fest, dass die Geschwister bislang<br />
nicht viel für die Nordkoreaner übrig hatten. Hier<br />
erkennen wir unsere Aufgabe: ihnen die Notlage in<br />
Nordkorea bewusst zu machen und zu erklären,<br />
warum sie die im Ausland lebenden Nordkoreaner<br />
unbedingt mit dem Evangelium in Berührung bringen<br />
sollten. Dabei wollen wir auch Hilfestellung geben,<br />
wie sie diese Aufgabe umsetzen können. Sie<br />
in ihren Behausungen oder auf dem Fabrikgelände<br />
aufzufinden, ist äußerst schwierig. Mit ihnen persönlich<br />
zu sprechen, erweist sich als eine delikate<br />
Aufgabe, denn der Kontakt mit Ausländern könnte<br />
als Fluchtversuch gedeutet werden, was sie in große<br />
Schwierigkeiten bringen würde. Diesen Fragen<br />
wollen wir uns in den nächsten Tagen widmen.<br />
»Und sie werden kommen von<br />
Osten und von Westen, von Norden<br />
und von Süden, und zu Tisch sitzen im<br />
Reich Gottes.« Lukas 13,29<br />
Die Ortsgemeinde in Tynda nahm uns gerne<br />
auf und hörte das gepredigte Wort.<br />
Mit einigen Nordkoreanern ergaben sich<br />
gute Gespräche, während andere das Evangelium<br />
ablehnten.<br />
Nächster Tag: Wir h<strong>of</strong>fen – das ist unser Wunsch<br />
und Gebet –, heute Holzarbeiter aus Nordkorea zu<br />
finden und mit ihnen kurz zu sprechen. Sie sollen<br />
sehen, dass wir ihnen etwas schenken möchten<br />
und an sie denken. Werden sie diese Zeichen der<br />
Liebe verstehen?<br />
Zusammen mit einem Glaubensbruder fahren<br />
wir über holprige Straßen und erreichen nach etwa<br />
einer halben Stunde unser Ziel. Dort stehen wir vor<br />
Holzbaracken, in denen die Nordkoreaner während<br />
Die Behausungen der Nordkoreaner in Ostsibirien<br />
Sibirien – Evangelium für Nordkoreaner<br />
15
Sibirien – Evangelium für Nordkoreaner<br />
ihres Arbeitsaufenthalts wohnen. Auf dem Gelände<br />
reihen sich einige alte Gebäude aneinander, die zu<br />
Behausungen umfunktioniert wurden – alt und ver-<br />
Unser Fahrer parkt das Auto am Rand des Fabrikgeländes;<br />
wir steigen aus, er selbst getraut<br />
sich nicht aus dem Wagen. Zu unserer Überraschung<br />
werden wir nicht kontrolliert. Die einzigen<br />
Wesen, die auf uns zulaufen, sind ein paar<br />
spielfreudige Hunde. Doch hinter den Fenstern<br />
tut sich etwas: Die Gardinen werden vorsichtig<br />
zur Seite geschoben und durch Ferngläser werden<br />
wir genau beobachtet. Da kommt ein junger<br />
Mann auf uns zu; wir grüßen ihn freundlich. Er ist<br />
zunächst schüchtern, wird dann aber <strong>of</strong>fener. Es<br />
entwickelt sich ein Gespräch. Auf unsere Frage,<br />
wie es ihm geht, sagt er, er habe Schmerzen und<br />
deutet auf seine Hüfte. Als wir ihm Fotos von unseren<br />
Familien zeigen, erwähnt er, dass auch er eine<br />
Frau und ein Kind habe.<br />
– Ob es ihm wohl möglich ist, während seines<br />
Sibirien-Aufenthaltes mit seiner Frau Kontakt zu<br />
halten? Ein paar weitere Arbeiter schauen neugierig<br />
zu uns herüber, doch sie trauen sich nicht näher<br />
heran. Wie gerne würden wir diesen Menschen das<br />
Evangelium erklären und eine Bibel geben, doch<br />
noch müssen wir uns gedulden. Zunächst müssen<br />
wir ihr Vertrauen gewinnen. Deshalb bieten wir dem<br />
jungen Mann Essen an, er aber nimmt es nicht an<br />
– selbst etwas wie Essen zu überreichen, scheint<br />
unmöglich zu sein. Bevor wir zum Auto zurück kehren,<br />
wagen wir es, einige Fotos zu machen.<br />
Es war ein besonderes Erlebnis, mit diesem<br />
Menschen zu sprechen und ihm die Hand zu reichen,<br />
ohne daran gehindert zu werden. In Nordkorea<br />
kann man nicht einmal auf der Straße mit den<br />
Menschen sprechen!<br />
Wenn man bedenkt, dass diese Region Sibiriens<br />
jeden Winter unter Schneebergen liegt und das Thermometer<br />
auf bis zu minus 45° C sinkt, fragen wir uns,<br />
wie die Männer in diesen Baracken und umgebauten<br />
Häusern überleben können. Gut zu wissen, dass sie<br />
wenigstens genügend Nahrung bekommen. Unserem<br />
Eindruck nach werden sie hier besser ernährt,<br />
16<br />
<strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong> Nr. 4+5/20<strong>14</strong><br />
als in ihrer Heimat. – Wie es wohl ihren Familien geht,<br />
die sie zurückgelassen haben? Jeden Abend müssen<br />
die Männer sich bei ihrem Vorgesetzten melden.<br />
Wenn jemand dieser Pflicht nicht nachkommt, wird<br />
er s<strong>of</strong>ort der nordkoreanischen Regierung gemeldet.<br />
Ist ein Arbeiter gar mehrere Tage abwesend, werden<br />
die nahen Verwandten verhaftet und möglicherweise<br />
sogar getötet. – Unter welchem Druck diese Menschen<br />
doch leben! Ledige Männer erhalten erst gar<br />
kein Arbeitsvisum; zu hoch wäre die Fluchtgefahr,<br />
obwohl sich kaum jemand dazu getraut. Wer während<br />
seines Arbeitsaufenthaltes krank wird, erhält<br />
keine medizinische Behandlung. Gerne hätten wir<br />
einen Blick in ihre Behausungen geworfen und über<br />
den einzigen Trost im Leben und Sterben gesprochen.<br />
Doch wir sind guter H<strong>of</strong>fnung, dass dies bald<br />
möglich sein wird.<br />
Unser Fahrer bringt uns zurück in die Stadt, wo<br />
wir eine weitere Wohn- und Arbeitsstätte aufsuchen.<br />
Auch hier können wir kurz mit einem Mann<br />
sprechen. Alle seine Kollegen würden in der Stadt<br />
arbeiten, erzählt er. Das angebotene evangelistische<br />
Traktat nimmt er nicht an. Unterwegs begegnen<br />
wir weiteren Koreanern.<br />
Nach dem Abendessen bei einem Christen zeigen<br />
wir in der Ortsgemeinde eine Präsentation über<br />
Nordkorea, um ihnen zu verdeutlichen, wie wichtig<br />
es ist, ein Herz für die Nordkoreaner zu haben. Sie<br />
sollten sich zu ihnen aufmachen, um ihnen zu helfen<br />
– vor allem, um ihnen das Evangelium zu bringen.<br />
Die Zuhörer folgen uns mit großer Aufmerksamkeit;<br />
bisher war ihnen nicht bewusst, wie hart die Lebensbedingungen<br />
in Nordkorea sind und wie sehr<br />
besonders die Christen dort leiden. In der anschließenden<br />
Gebetsgemeinschaft merken wir, dass sie<br />
den Ernst der Lage erkannt haben. Wir zeigen ihnen<br />
die nordkoreanischen Neuen Testamente und<br />
evangelistischen Faltblätter, die sie aushändigen<br />
könnten. Das Material nehmen sie gerne an. Nun<br />
h<strong>of</strong>fen und beten wir, dass diese Bibeln und Traktate<br />
in die Hände der Koreaner gelangen und sie<br />
durch Gottes Segen zur Buße geführt werden – zur<br />
Ehre Seines heiligen Namens.
Sibirien – Evangelium für Nordkoreaner<br />
Am nächsten Tag sind wir in der Stadt unterwegs<br />
und erblicken zwei Nordkoreaner die Straße<br />
entlanggehen. Sie tragen die nordkoreanische<br />
Uniform mit einer Anstecknadel, auf der das Portrait<br />
ihres Führers zu erkennen ist. Wir folgen ihnen<br />
mit Abstand. Nach wenigen Hundert Metern biegen<br />
sie ab und gehen durch ein Tor. Dort erblicken<br />
wir noch mehr nordkoreanische Arbeiter, die einen<br />
Zaun reparieren. Man kann sie also auch als Arbeiter<br />
anstellen – welche Gelegenheiten sich hier<br />
öffnen! Etwas weiter kommen wir an einer Schule<br />
vorbei, wo ebenfalls Nordkoreaner arbeiten. In der<br />
ganzen Stadt sind sie als billige Arbeitskräfte verteilt<br />
– bei Privatleuten, auf der Straße, überall.<br />
Am Abend, nach einem herzlichen Abschied in<br />
der Gemeinde, verlassen wir Tynda. Wir verlassen<br />
nicht nur unsere Geschwister, sondern auch die<br />
Nordkoreaner – doch wir dürfen die Neuen Testamente<br />
zurücklassen. Wir sind nur Durchreisende.<br />
Zurück in unserer Heimat werden wir weiter beten,<br />
dass der Herr dieses Werk segnet durch die Wirkung<br />
des Heiligen Geistes, damit Sein Königreich<br />
gebaut werde. Der Herr verspricht uns in Seinem<br />
Wort (Lukas 13,29): „Und sie werden kommen von<br />
Osten und von Westen, von Norden und von Süden,<br />
und zu Tisch sitzen im Reich Gottes.”<br />
Zurück in Blagoweschtschensk halten wir in einer<br />
Gemeinde einen Vortrag über Nordkorea, denn<br />
auch hier arbeiten Koreaner. Anschließend sprechen<br />
uns zwei junge Männer an, die regelmäßig<br />
mit Nordkoreanern sprechen. Einer von ihnen hat<br />
schon mehrmals Gespräche über die Bibel geführt<br />
und würde diese gerne verteilen. – Wie wunderbar<br />
wäre es, wenn das Evangelium auch die Gastarbeiter<br />
in Blagowetschensk erreichen würde!<br />
Am nächsten Tag fliegen wir zurück nach<br />
Deutschland. Eine Frage bewegt uns: War es wirklich<br />
notwendig, vier Tage unterwegs zu sein, nur<br />
um drei Tage im Fernen Osten zu verbringen? Was<br />
haben wir erreicht? Rückblickend war es eine lohnenswerte<br />
Reise: Wir konnten Neue Testamente<br />
nach Tynda und Blagoweschtschensk bringen so-<br />
Wer bringt diesen Männern das Evangelium?<br />
wie die Geschwister für die Situation in Nordkorea<br />
sensibilisieren und dazu ermutigen, das Evangelium<br />
weiterzugeben. Wir durften einigen Nordkoreanern<br />
die Hand reichen, als Ausdruck der Liebe,<br />
und mit ihnen sprechen.<br />
Auch Sie sind mit uns auf dem Weg in die Ewigkeit.<br />
Gebet ist unerlässlich. Werden Sie mit uns<br />
dafür beten, dass der Herr die Arbeit segnet – zu<br />
Seiner Ehre? Sein Reich komme!”<br />
Bitte beten Sie, dass Gott unseren Geschwistern<br />
in Russisch Fern-Ost Wege aufzeigt, wie sie ihr Vorhaben<br />
umsetzen können, ohne die Nordkoreaner in<br />
Gefahr zu bringen! Denn wenn sie etwa dabei beobachtet<br />
werden, wie sie ein Neues Testament annehmen,<br />
müssen sie mit Strafen rechnen. Von ihren<br />
Vorgesetzten werden sie meist schr<strong>of</strong>f und unwürdig<br />
behandelt, wie Menschen zweiter Klasse. Unsere<br />
Geschwister im Fernen Osten möchten ihr Vertrauen<br />
gewinnen und ihnen das Evangelium geben. Deshalb<br />
brauchen sie unsere Gebete, damit Gott ihnen<br />
die nötige Weisheit gibt und Möglichkeiten zeigt, wie<br />
sie ihrem Auftrag gerecht werden können.<br />
Wir sehen Gottes Hand in der bisherigen Entwicklung<br />
und sind Ihm dankbar für die Reise,<br />
die Begegnungen mit Glaubensgeschwistern und<br />
Nordkoreanern. Wir beten um Weisheit und Gottes<br />
Hilfe für sie! •<br />
Sibirien – Evangelium für Nordkoreaner<br />
17
Inlandmission – Magdeburg<br />
Zwei Gebete – eine Antwort<br />
Wie Gott eine US-amerikanische Familie in den Missionsdienst<br />
nach Ostdeutschland führte<br />
„Dass ich<br />
ein Diener<br />
dieser<br />
Botschaft<br />
geworden<br />
bin, ist ein<br />
Geschenk<br />
der Gnade<br />
Gottes; ich<br />
verdanke<br />
es Seiner<br />
Macht,<br />
die ´in<br />
meinem<br />
L eb e n`<br />
wirksam<br />
geworden<br />
ist.”<br />
Eph. 3,7<br />
So sehr wir uns auch freuen und staunen<br />
über das, was Gott in Sizilien, Afghanistan,<br />
Sibirien und Lettland tut, wollen<br />
wir die Menschen vor unserer Haustür<br />
– unsere Nächsten – nicht außer Acht<br />
lassen. Denn auch Deutschland ist längst<br />
ein Missionsgebiet geworden. Neben der<br />
Verbreitung des Evangeliums durch Medien<br />
ist es uns auch ein Anliegen, Geschwister<br />
zu unterstützen, die es als ihren<br />
Auftrag von Gott sehen, in unserem Land<br />
das Evangelium zu verkündigen. Schon<br />
seit einigen Jahren stehen wir mit einer<br />
Missionarsfamilie in Kontakt, die im Osten<br />
Deutschlands treu ihre Aufgabe erfüllt. Wir<br />
wollen Euch, liebe Missionsfreunde, einladen,<br />
auch für diesen Dienst zu beten. Es<br />
ist unser Anliegen, dass Gott noch viele<br />
Herzen dazu bewegt, die Not in unserem<br />
Land zu erkennen und sich zum Dienst am<br />
Evangelium einsetzen zu lassen.<br />
Lesen Sie, wie die Gemeindegründungs-<br />
und Missionsarbeit in Magdeburg<br />
begann:<br />
Es war Sommer 1986. Der seit einem<br />
Jahr verheiratete US-Amerikaner Bradley<br />
McKenzie fuhr mit seiner deutschen<br />
Ehefrau Krischa (geb. Matthia) und deren<br />
Familie von einer Reise nach Berlin in den<br />
Westen zurück. Die Polizeipräsenz in Ostberlin<br />
und zwischen den Westgrenzen kam<br />
ihnen bedrückend vor. „Nichts wie weg<br />
hier!”, dachten sie sich und beschlossen,<br />
anstatt in südliche Richtung weiterzufahren,<br />
die westliche Route – und somit<br />
den kürzeren Weg aus dem Osten, wenn<br />
auch den längeren Weg nach Hause – zu<br />
nehmen. Auf der Strecke von Berlin nach<br />
Helmstedt (an der heutigen A2) waren<br />
kaum Ortschaften zu sehen. Erst nach längerer<br />
Fahrt sah man endlich wieder eine<br />
Stadt – Magdeburg. Mittlerweile fuhr der<br />
VW-Bully, in dem die Großfamilie saß, über<br />
die Elbe. Eigentlich hätte dieser Fluss die<br />
Ost-Westgrenze werden sollen, denn an<br />
dem Fluss gaben sich die Sowjets und die<br />
Westalliierten am Ende des 2. Weltkrieges<br />
die Hand. Doch die westlichen Armeen<br />
schenkten den Sowjets einen 50 Kilometer<br />
langen Landstreifen westlich der Elbe im<br />
Tausch gegen den westlichen Teil Berlins.<br />
Somit geriet die Stadt Magdeburg für 45<br />
Jahre unter die Herrschaft der Kommunisten<br />
und des Atheismus.<br />
Jedes Hochhaus –<br />
ein Missionsfeld!<br />
Bradley, der während der Fahrt in seiner<br />
Bibel las, schaute jetzt kurz hoch. Beim<br />
Anblick der charakteristischen Wohnblocks<br />
des Ost-Regimes wurde in seinem<br />
Herzen eine Erinnerung wach: Während<br />
seiner Kindheit in den USA pflegte sein<br />
Vater, der in der Nähe von Chicago Pastor<br />
war, folgendes über die Wohnblocks der<br />
Armenviertel zu sagen: „Jungs, schaut<br />
euch mal die Gebäude dort drüben an!<br />
Jedes dieser Hochhäuser ist ein Missionsfeld<br />
für sich.” Die Worte, die Bradley<br />
damals als Grundschüler gehört hatte,<br />
18<br />
<strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong> Nr. 4+5/20<strong>14</strong>
Inlandmission – Magdeburg<br />
hallten jetzt, Jahre später, in den Gedanken des<br />
25-Jährigen wider: „Jedes Hochhaus – ein Missionsfeld!”<br />
Während der 80er-Jahre war es für einen<br />
Amerikaner schwierig, überhaupt zu einer ostdeutschen<br />
Stadt hinzugelangen, zumal Deutschland<br />
noch durch den Eisernen Vorhang geteilt<br />
war. Ohne besondere Erlaubnis durften Menschen<br />
aus dem Westen, die die damalige Transitstrecke<br />
Westberlin-BRD befuhren, diese gar nicht verlassen.<br />
Selbst die vielen Parkplätze entlang der Autobahn<br />
wurden streng überwacht. Jeglicher Kontakt<br />
zu den Bürgern der DDR, die in den vielen Haltebuchten<br />
anhielten, um aus ihrem Reservekanister<br />
den gemischten Treibst<strong>of</strong>f über den Motorraum<br />
ihrer Zweitakt-Trabis hinzuzufügen, war strengstens<br />
verboten. (Damals dachten Bradley und die<br />
anderen Geschwister aus dem Westen, dass<br />
diese Autos mit hochgestemmter Motorhaube eine<br />
Panne hätten; so fühlten sie sich in ihren Vorurteilen<br />
gegen das kommunistische Regime bestätigt.)<br />
Also fuhr die Familie an Magdeburg einfach vorbei.<br />
Doch im Vorbeifahren spürte Bradley plötzlich<br />
ein Verlangen, für diese Stadt zu beten. Stillschweigend<br />
sagte er dem Herrn in seinem Herzen:<br />
„Herr, ich kann zwar nicht zu der Stadt hin, doch<br />
sie hat das Evangelium nötig. Schicke du bitte<br />
jemanden mit der Guten Botschaft, der dieser<br />
Stadt von Jesus erzählt!” Mit diesen Worten allein<br />
war das Anliegen aber noch nicht beendet. Also<br />
fuhr der junge Erwachsene in seinen Gedanken<br />
fort: „Und, Herr, bitte gebrauche mich, wo Du<br />
willst. Irgendwo gibt es den Ort, an dem Du mich<br />
gebrauchen willst. Zeige mir nur, wo!” Es war für<br />
ihn eine Zeit der innigen Gemeinschaft mit dem<br />
Herrn, aber auf die Erhörung seines Gebetes<br />
musste er noch einige Jahre warten. Zuerst galt<br />
es für das junge Ehepaar McKenzie, zum Weiterstudium<br />
in die USA zurückzukehren.<br />
zwei gebete – eine antwort!<br />
Mittlerweile schrieben wir das Jahr 1994. Die<br />
Berliner Mauer war seit knapp fünf Jahren nur<br />
noch als Andenken an eine vergangene Zeit zu<br />
sehen. Deutschland war – zumindest auf dem<br />
Papier – wieder eins geworden. Bradley und sein<br />
Schwager Kevin Matthia wurden im März 1992 mit<br />
ihren Familien aus einer missionarisch gesonnenen<br />
US-amerikanischen Gemeinde zum Werk der<br />
Gemeindegründung nach Deutschland entsandt.<br />
Andere Gemeinden hatten sich ihrem Anliegen<br />
durch Gebet und Gaben angeschlossen.<br />
Bevor sie mit der<br />
Gemeindegründung<br />
loslegen konnten,<br />
musste Bradley die<br />
deutsche Sprache<br />
erlernen – anders<br />
als seine Frau Krischa<br />
und ihr Bruder<br />
Die ersten Mitarbeiter Kevin & Carol Matthia<br />
(oben); Bradley & Krischa McKenzie (unten), 2005<br />
Kevin, die als Kinder<br />
eines Gemeindegründers<br />
bereits<br />
fließend Deutsch<br />
konnten. Während<br />
dieser Zeit begannen<br />
Bradley und<br />
Kevin, in den neuen<br />
Bundesländern<br />
Erkundigungsreisen zu unternehmen. Sie waren<br />
überzeugt: Wenn Gott schon im November 1989<br />
den Weg in den Osten geöffnet hatte, mussten sie<br />
jetzt die Frage beantworten, ob der Herr sie nicht<br />
in einem der neuen Bundesländer gebrauchen<br />
wollte. Am Himmelfahrtstag 1993 – im Osten „Herrentag”<br />
genannt – besuchten sie in Sachsen einen<br />
Evangelisten, der bereits 17 Jahre in der DDR tätig<br />
war. Dieser breitete auf seinem Esstisch eine <strong>of</strong>t<br />
gebrauchte Landkarte Ostdeutschlands aus. „Dort<br />
müsst ihr hin!”, sagte er und deutete auf Magdeburg.<br />
Obwohl Magdeburg, laut dem Evangelisten,<br />
„ein hartes, bedürftiges Pflaster” sei, woran sich<br />
„schon einige die Zähne ausgebissen” hätten,<br />
waren die beiden noch nicht überzeugt. Schließ-<br />
Inlandmission – Magdeburg<br />
19
Inlandmission – Magdeburg<br />
lich gab es dort ja schon<br />
einen Hauskreis, der<br />
von Geschwistern aus<br />
dem Westen betreut<br />
wurde. Sollten sie nicht,<br />
wie auch Paulus (Röm.<br />
15,20), ihre Ehre da einsetzen<br />
und das Evangelium<br />
da verkündigen, wo der Name Christi noch<br />
nicht genannt worden war? Monatelang aber öffnete<br />
der Herr Bradley und Kevin keine andere Tür;<br />
also entschieden sich die beiden, die Stadt Magdeburg<br />
näher anzuschauen. So liefen sie betend<br />
über den Weihnachtsmarkt und stellten zu ihrem<br />
Entsetzen fest, dass auf dem Markt nichts Christliches<br />
– nicht einmal eine Krippe – zu sehen war.<br />
Tief betr<strong>of</strong>fen wollten sie s<strong>of</strong>ort mit der Wohnungssuche<br />
in Magdeburg beginnen. Doch zu dieser<br />
Zeit bekam man nicht ohne weiteres eine Unterkunft.<br />
Auf der Liste der Bewerber für die ohnehin<br />
schon begrenzten Wohnmöglichkeiten standen<br />
schon dreitausend Namen! Zudem wollte<br />
Bradleys Schwiegervater, dass die beiden Familien<br />
sich in einer anderen Stadt niederließen – in<br />
einer, die ihm auf dem Herzen lag. – Was sollten<br />
sie nun tun? Sie gaben die Entscheidung dem<br />
Herrn ab und veröffentlichten eine Anzeige in den<br />
Zeitschriften beider Städte: „Pastor mit Familie<br />
sucht Wohnung.” Dann wurde gebetet. Aus<br />
der anderen Stadt meldete sich niemand – dafür<br />
kamen gleich mehrere Angebote aus Magdeburg.<br />
Der Herr machte Seinen Willen dadurch<br />
klar, dass Er beiden Familien binnen kürzester<br />
Zeit eine Bleibe zuwies: dem einen ein renovierungsbedürftiges<br />
Haus, dem anderen eine Wohnung,<br />
deren Wohnzimmer sich als Versammlungsraum<br />
für die ersten Gottesdienste eignete.<br />
Während dieser ganzen Zeit war es Bradley<br />
aber immer noch nicht bewusst, dass es<br />
sich bei Magdeburg um dieselbe Stadt handelte,<br />
für die er etwa acht Jahre zuvor gebetet<br />
hatte. Erst nachdem seine Familie bereits<br />
eine Weile in Magdeburg gewohnt hatte, fuhr<br />
Gottesdienst in sanierten Räumlichkeiten;<br />
Büchertisch auf dem Weihnachtsmarkt (unten).<br />
Bradley auf der<br />
A2 dieselbe Strecke<br />
wieder und<br />
erlebte, indem er<br />
die Wohnblocks<br />
wieder vor Augen<br />
bekam, ein<br />
„Déjà-vu”.<br />
Jetzt wurde ihm<br />
klar, was der Herr an Wunderbarem vollbracht hatte,<br />
Er hatte nämlich beide Aspekte seines Gebets<br />
in einem erhört! Gott schickte jemanden mit dem<br />
Evangelium nach Magdeburg, und dieser „Jemand”<br />
war (unter anderem) der Beter selbst. Für den Beter<br />
waren es zwei getrennte Gebete gewesen (dass<br />
Gott jemanden nach Magdeburg sende und Bradley<br />
den Ort zuweise, an dem er dienen soll), für den<br />
Herrn war es aber eine einzige Antwort. So steht es<br />
auch in Epheser 3,20-21: „Der über alles hinaus zu<br />
tun vermag, über die Maßen mehr, als wir erbitten<br />
oder erdenken, gemäß der Kraft, die in uns wirkt,<br />
Ihm sei die Herrlichkeit in der Gemeinde und in<br />
Christus Jesus, auf alle Geschlechter hin von<br />
Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.”<br />
Eine so deutliche Führung des Herrn vergisst<br />
man nicht so schnell. Besonders in Zeiten der Enttäuschung<br />
und der Rückschläge bekommt man<br />
durch sie die notwendige Geduld, um weiterzumachen<br />
und nicht gleich ans Weiterziehen zu denken.<br />
Bitte beten Sie um Gottes Segen für die<br />
Gemeinde in Magdeburg und für die Missionarsfamilie.<br />
•<br />
20<br />
<strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong> Nr. 4+5/20<strong>14</strong>
Gebetsanliegen<br />
»So spricht der Herr, HERR: Nicht um euretwillen<br />
handle Ich, Haus Israel, sondern um<br />
Meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht<br />
habt unter den Nationen, zu denen ihr<br />
gekommen seid.« Hes. 36,22<br />
Das Evangelium<br />
verbreiten<br />
• Wir beten für unsere Glaubensgeschwister in<br />
Afghanistan, die ihre Familie/Freunde verloren<br />
haben, dass sie weiterhin ihren Blick auf Jesus<br />
richten. Wir bitten Gott um den wahren Frieden<br />
für Afghanistan! Bitte beachten Sie die Gebetsanliegen<br />
auf S.13!<br />
• Wir danken Gott für den gesegneten Missionstag<br />
20<strong>14</strong> und beten für die Vorbereitung des<br />
Missionstages am <strong>14</strong>. März 2015.<br />
• Wir danken Gott für die Missionsreise zu den<br />
afrikanischen Flüchtlingen auf Sizilien. Wir beten,<br />
dass noch viele dem Evangelium glauben.<br />
• Die Übersetzung der Broschüre H<strong>of</strong>fnung in<br />
Gott in Tigrinya ist fast abgeschlossen. Wir danken<br />
und beten für das Gelingen dieses Projektes.<br />
Missionswerk VOICE OF HOPE e.V.<br />
51580 Reichsh<strong>of</strong>-Mittelagger<br />
DE98 3845 0000 1000 1033 31<br />
WELADED1GMB<br />
SPENDE<br />
• Wir danken für die Produktion eines evangelistischen<br />
Wandkalenders 2015 in Chinesisch und beten,<br />
dass Menschen dadurch zum Glauben kommen.<br />
• Bitten Sie Gott, dass das Evangelium die Nordkoreaner<br />
in Sibirien erreicht!<br />
• Wir danken für die Missionarsfamilie in Magdeburg.<br />
Beten Sie, dass die Magdeburger Gemeinde<br />
in der Erkenntnis des Herrn wächst.<br />
• Wir danken und beten für Bruder Kostja und<br />
Bruder Kolja, die in Rigas Hochsicherheitsgefängnis<br />
evangelisieren. Wir beten, dass die Häftlinge<br />
zur Buße kommen.<br />
• Beten wir gemeinsam, dass wir immer wieder<br />
neu vom Evangelium ergriffen werden und es mit<br />
Freude weitergeben!<br />
/Zahlschein<br />
Missionswerk VOICE OF HOPE e.V., 51580 Gummersbach<br />
Missionswerk<br />
Jahres-Spb
Kurz notiert:<br />
Wir danken Gott für die gesegneten Einsätze in Riga und<br />
Sizilien und beten um Seinen Segen bei weiteren Einsätzen.<br />
Wir danken und beten für die Flüchtlinge, die in Italien zum<br />
Glauben gekommen sind.<br />
Wir beten für die Christen in Afghanistan, dass sie auch in<br />
schweren Prüfungen auf Jesus schauen und Kraft empfangen.<br />
Wir danken Gott und beten für die Gemeinde in Magdeburg.<br />
Wir beten, dass Häftlinge in Riga Jesus kennenlernen.<br />
© Missionswerk <strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong>, Reichsh<strong>of</strong>-Mittelagger<br />
anregungen<br />
»Erhöre mich, o Herr, erhöre mich, damit<br />
dieses Volk erkennt, daß du, Herr,<br />
der [wahre] Gott bist, und damit du ihr<br />
Herz zur Umkehr bringst!« 1.Könige 18,27<br />
• Ihre Spende trägt dazu bei, dass nordkoreanische<br />
Arbeiter in Sibirien das Evangelium<br />
kennenlernen!<br />
Das Missionswerk <strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong>, Eckenhagener<br />
Str. 21, 51580 Reichsh<strong>of</strong>, ist wegen<br />
Förderung gemeinnütziger religiöser Zwecke<br />
nach dem Freistellungsbescheid bzw. nach<br />
der Anlage zum Körperschaftsteuerbescheid<br />
des Finanzamtes Gummersbach, StNr.<br />
212/5825/1763, vom 06.06.20<strong>14</strong> für den<br />
letzten Veranlagungszeitraum 2012 nach § 5<br />
Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetzes<br />
von der Körperschaftsteuer und nach § 3<br />
Nr. 6 des Gewerbesteuergesetzes von der<br />
Gewerbesteuer befreit.<br />
Es wird bestätigt, dass die Zuwendung nur<br />
zur Förderung gemeinnütziger religiöser Zwecke<br />
ggf. (auch) im Ausland verwendet wird.<br />
Für Spenden bis € 200 gilt der von Ihrem<br />
Kreditinstitut abgestempelte Einzahlungsbeleg<br />
oder der Kontoauszug mit den vollständigen<br />
Buchungsdaten (Name und Kontonummer des<br />
Auftraggebers und Empfängers, der Betrag<br />
sowie der Buchungstag) in Verbindung mit<br />
diesem Abschnitt als Zuwendungsbestätigung<br />
für das Finanzamt. Für alle darüber hinausgehenden<br />
Beträge senden wir Ihnen auf Anfrage<br />
eine Zuwendungsbestätigung zu.<br />
Zuwendungsbestätigung<br />
zur Vorlage bei Ihrem Finanzamt<br />
• Helfen Sie unseren Geschwistern in Afghanistan,<br />
ihren evangelistischen Dienst<br />
fortzusetzen! Bitte beachten Sie die Gebetsanliegen<br />
auf S.13!<br />
• Unterstützen Sie die evangelistische Gefängnisarbeit<br />
in Riga!<br />
• Unterstützen Sie die Evangelisationsarbeit<br />
unter Flüchtlingen und Einheimischen in<br />
Sizilien! Mit ca. 30 Euro können 20 Neue<br />
Testamente gedruckt werden.<br />
• Helfen Sie bei der Finanzierung der für 2015<br />
geplanten Bibelseminare und Baueinsätze<br />
auf Sizilien: Mit ca. 75 Euro wären beispielsweise<br />
die Reisekosten einer Person gedeckt.<br />
• Wenn Sie Kleidung oder andere Hilfsgüter<br />
für die Flüchtlinge in Sizilien abgeben<br />
möchten, senden Sie Ihre Sachspende an:<br />
Regio Rumänienhilfe, Stichwort: Lampedusa<br />
Holdernh<strong>of</strong> 1<br />
79415 - Bad Bellingen/Hertingen<br />
Telefon: 07621/88465<br />
E-mail: ottowinfried@web.de<br />
Bitte vermerken Sie auf den Kartons<br />
den Inhalt! Gerne können Sie direkt bei der<br />
Rumänienhilfe nachfragen, welche Hilfsgüter<br />
momentan am dringendsten benötigt werden.
Missionstag in Gummersbach<br />
„Sie (…) erzählten, was Gott mit ihnen getan,<br />
und dass Er den Nationen eine Tür des Glaubens<br />
geöffnet hatte.“ Apg. <strong>14</strong>,27<br />
Wir sind sehr dankbar für die <strong>of</strong>fenen Türen,<br />
Gottes Führungen und Segnungen sowie für<br />
jede Unterstützung mit Gaben und Gebeten! Dadurch<br />
durften wir in den vergangenen Jahren das<br />
Evangelium in Deutschland und im Ausland verbreiten<br />
und Menschen in verschiedenen Lebenssituationen<br />
die Frohe Botschaft von Jesus Christus<br />
nahebringen. Deshalb kamen wir am 20. September<br />
20<strong>14</strong> zu einem Missionstag zusammen, um uns<br />
über Gottes gnädiges Wirken auszutauschen, IHN<br />
zu loben und IHM die Ehre dafür zu geben. Einige<br />
Geschwister waren sogar aus dem Ausland angereist.<br />
In herzlicher Gemeinschaft gewährten sie uns<br />
einen Einblick in Gottes Wirken auf ihrem Missionsfeld.<br />
Ihre persönlichen Berichte darüber, wie Gott<br />
Menschen rettet, erfüllen uns mit Dankbarkeit gegenüber<br />
unserem Herrn. Es ist ja Sein Werk, an dem<br />
wir uns auf verschiedene Art beteiligen dürfen! Ob<br />
nun durch Radiopredigten oder Seminare – es wird<br />
das Evangelium von Jesus Christus verkündet! Werner<br />
Deppe (Betanien-Verlag) stellte sein zielgerichtetes<br />
Verlagsprogramm vor. Auch Dirk Noll ermutigte<br />
uns durch sein Zeugnis darüber, wie es dazu kam,<br />
dass Gott ihm den Predigtdienst in Deutschland zugewiesen<br />
hat. Jörg Wehrenberg erörterte das Thema<br />
„Mission” und zeigte auf, was die Bibel zur Missionsarbeit<br />
von früher und heute sagt.<br />
Tommaso und Barbara Pipitone waren direkt<br />
aus Sizilien angereist. Sie berichteten von Gottes<br />
barmherzigem Wirken unter Sizilianern und afrikanischen<br />
Flüchtlingen. Moses, der mit einem<br />
Flüchtlingsboot von Afrika in Richtung Italien<br />
aufgebrochen war und die Katastrophe vor<br />
Lampedusa am 3. Oktober 2013 überlebt hatte,<br />
bezeugte uns, wie Gott ihm Kraft gab, mehrere<br />
Stunden auf <strong>of</strong>fenem Meer zu überleben,<br />
ohne schwimmen zu können. Missionsfreunde,<br />
die gerade aus Ostsibirien zurückgekehrt waren,<br />
erzählten von wertvollen Begegnungen mit Nordkoreanern,<br />
die sich dort als Gastarbeiter aufhielten.<br />
Moses Yohannes<br />
Jörg Wehrenberg<br />
Bradley McKenzie<br />
Werner Deppe<br />
Missionstag<br />
Niko Derksen<br />
Tommaso Pipitone<br />
Dirk Noll Celestine Nwankwo Kornelius Dück<br />
Auch Bradley McKenzie, der mit seiner Familie seit<br />
über 20 Jahren in Ostdeutschland lebt, gewährte<br />
uns einen Einblick in seine Missionsarbeit in Magdeburg.<br />
Es ist eine große Freude, dass Gott dort<br />
eine Gemeinde entstehen ließ.<br />
Viele Gäste teilten uns mit, wie sehr ihnen<br />
die Missionsarbeit am Herzen liegt. Manche von<br />
ihnen hatten dafür mehrere Hundert Kilometer<br />
zurückgelegt. In allen Zeugnissen und Berichten<br />
kam klar zum Vorschein, wie Gott Seinen Ratschluss<br />
souverän umsetzt – weltweit und auf<br />
verschiedene Art. Mitzuerleben, wie Menschen<br />
zum ewigen Leben von oben geboren werden,<br />
erfüllt uns mit Freude und Dankbarkeit. Dies motiviert<br />
uns umso mehr, weiter um Gottes gnädiges<br />
Wirken zu bitten.<br />
Wir laden Sie herzlich zu unserem nächsten<br />
Missionstag ein! So Gott will und wir leben,<br />
wird er am Samstag, dem <strong>14</strong>. März 2015<br />
wieder in den Räumlichkeiten der Bibelgemeinde<br />
Gummersbach stattfinden. •<br />
Missionstag in Gummersbach<br />
23
Missionswerk <strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong><br />
Eckenhagener Str. 21<br />
51580 Reichsh<strong>of</strong>-Mittelagger<br />
Tel.: 02265/99 749-0<br />
Fax: 02265/99 749-29<br />
Email: info@voice<strong>of</strong>hope.de<br />
Internet: www.voice<strong>of</strong>hope.de<br />
Evangelistischer Kalender 2015<br />
– Chinesisch –<br />
Wir sind dankbar für die Produktion eines evangelistischen<br />
Wandkalenders 2015 in Chinesisch.<br />
Die Kalender werden im Fernen Osten gedruckt und unter<br />
den in Russland lebenden Chinesen sowie in China verteilt.<br />
Neben einem Bibelvers wird auf der Rückseite eines<br />
jeden Kalenderblattes das Evangelium erklärt.<br />
Beten Sie mit uns, dass Menschen dadurch zum Glauben<br />
an Jesus Christus kommen!<br />
<strong>Voice</strong> <strong>of</strong> <strong>Hope</strong> - Radiomission<br />
neue sendezeiten ab januar 2015<br />
Auf diesen Frequenzen können Sie das 1-stündige Programm empfangen:<br />
(jeden Dienstag ab 18:30 Uhr) Kurzwelle auf 3995 kHz im 75 Meterband, und auf<br />
7365 kHz im 41 Meterband<br />
Hören Sie das Programm auch am Telefon: Phonecaster (über SW-Radio)<br />
Tel.: 05232 946 222 2, alternativ 0345483416155 (dienstags ab 13:00 Uhr)<br />
und Phonecaster (über HCJB) Tel.: 0931 / 66399 1326 (dienstags ab 18:30 Uhr)<br />
Internetradio: Jederzeit auf unserer Homepage mit Archiv früherer Sendungen<br />
auf unserer Webseite: http://www.voice<strong>of</strong>hope-missionswerk.de/radio<br />
V oice <strong>of</strong> H ope<br />
Evangelium im Fokus