Bote aus der Buckligen Welt Jänner 2018
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KULTUR & BILDUNG<br />
Die ganz kleine <strong>Welt</strong> in <strong>der</strong> großen <strong>Welt</strong><br />
Das Thema Mikrobiologie ist<br />
an und für sich schon ziemlich<br />
interessant. Wenn man dann noch<br />
international herumkommt, um<br />
auf diesem Gebiet zu forschen,<br />
dann wird es richtig spannend.<br />
Wir trafen Stephanie Haas <strong>aus</strong><br />
Zöbern, die uns von ihrem abenteuerlichen<br />
Studium erzählt hat.<br />
Stephanie Haas studiert<br />
Biotechnische Verfahren an<br />
<strong>der</strong> FH Tulln, einer Außenstelle<br />
<strong>der</strong> Fachhochschule Wiener<br />
Neustadt. Schon in ihrer Schulzeit<br />
an <strong>der</strong> HAK in Oberwart<br />
hat sich die Zöbernerin beson<strong>der</strong>s<br />
für das Fach Biologie<br />
interessiert. Die Studienwahl<br />
war dann eine logische Fortsetzung.<br />
Klar war für die Studentin<br />
auch von Anfang an, dass sie<br />
Auslandserfahrung sammeln<br />
möchte.<br />
Für ihre Fachrichtung boten<br />
sich fünf Partnerunis an. Sie<br />
entschied sich für jene in Polen.<br />
Schon die Anfahrt mit dem Bus<br />
in ihre Studienstadt gestaltete<br />
sich abenteuerlich. Zwar wusste<br />
sie, dass sie in Warschau umsteigen<br />
muss, dass <strong>der</strong> nächste<br />
Busbahnhof dann aber am an<strong>der</strong>en<br />
Ende <strong>der</strong> Stadt ist, das<br />
wurde ihr erst klar, als sie ziemlich<br />
hilflos mitten in Polen stand.<br />
„Zwei Mädchen haben mir aber<br />
geholfen – die haben gut genug<br />
Englisch gesprochen. Zwar habe<br />
ich dann natürlich auch noch<br />
meinen Bus verpasst, aber irgendwann<br />
bin ich dann doch in<br />
Łódz´ angekommen“, so Haas.<br />
Hier wohnte sie in einem Studentenwohnheim<br />
mit Kommilitonen<br />
<strong>aus</strong> aller <strong>Welt</strong>. „Sprachlich<br />
hat mir <strong>der</strong> Aufenthalt sehr viel<br />
gebracht. Und ich bin auch viel<br />
selbstständiger geworden“, so<br />
die Studentin. Von Łódz´ <strong>aus</strong><br />
machte sie mit ihren Studienkollegen<br />
diverse Ausflüge, etwa<br />
Stephanie Haas bei einem Stück <strong>der</strong> Berliner Mauer<br />
nach Schweden, Norwegen, Budapest<br />
sowie in die polnischen<br />
Städte Danzig, Warschau und<br />
Krakau. Was sie von ihrem<br />
Auslandsaufenthalt auch mitgenommen<br />
hat, war die große<br />
Hilfsbereitschaft, die unter den<br />
Aust<strong>aus</strong>chstudenten herrschte.<br />
Etwa als ihr ihre Geldbörse bei<br />
einem <strong>der</strong> Ausflüge gestohlen<br />
wurde. Natürlich hat aber auch<br />
das Unileben selbst einen bleibenden<br />
Eindruck bei <strong>der</strong> jungen<br />
Auf Erkundungstour rund um Berlin<br />
Fotos (3): Stephanie Haas<br />
Frau hinterlassen. „Łódz´ ist eine<br />
reine Studentenstadt, das Unigelände<br />
ist riesig, und es war<br />
einmal gut, zu erleben, wie es<br />
ist, wenn man sich als Studentin<br />
selbst um seine Vorlesungen<br />
kümmern muss.“<br />
Auslandspraktikum<br />
Die Erfahrungen in Polen haben<br />
Stephanie Haas jedenfalls<br />
so gut gefallen, dass sie schließlich<br />
auch für das verpflichtende<br />
Bachelor-Praktikum eine Uni<br />
außerhalb Österreichs gesucht<br />
hat. Diesmal blieb sie allerdings<br />
im deutschsprachigen Raum,<br />
nämlich in Berlin, wo sie an<br />
<strong>der</strong> Technischen Universität an<br />
<strong>der</strong> Fakultät für Lebensmittelbiologie<br />
Laborluft schnuppern<br />
konnte.<br />
Algen-Aufzucht<br />
Hier hatte sie Gelegenheit, eigenverantwortlich<br />
zu arbeiten.<br />
Bei <strong>der</strong> Mikroalgen-Kultivierung<br />
sollte sie eine schnelle und günstige<br />
Methode finden, wie sich<br />
diese vermehren lassen. „Das<br />
Forschungsteam hat mich das<br />
ziemlich selbstständig machen<br />
lassen, und ich habe es geschafft,<br />
eine Methode zu entwickeln“,<br />
so Haas. Neben <strong>der</strong><br />
Forschung war sie aber auch<br />
von <strong>der</strong> Stadt fasziniert, von<br />
den nach wie vor spürbaren<br />
Unterschieden zwischen Ost<br />
und West, aber auch von <strong>der</strong><br />
lebendigen Partyszene. Zurück<br />
in <strong>der</strong> Heimat ist sie gerade<br />
dabei, ihre Bachelorarbeit zu<br />
schreiben. Wenn alles nach Plan<br />
läuft, beginnt sie im September<br />
mit dem Master-Studium. Ihre<br />
Botschaft an junge Menschen:<br />
„Ich rate jedem, <strong>der</strong> die Möglichkeit<br />
hat, ein Auslandssemester<br />
zu machen. Es ist eine tolle<br />
Erfahrung.“<br />
Cornelia Rehberger<br />
Mit ihren besten Freunden bei einem Trip nach Schweden<br />
BOTE<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
BUCKLIGEN<br />
WELT<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am<br />
21. Februar <strong>2018</strong><br />
Redaktionsschluss: Freitag, 9. Februar<br />
IMPRESSUM:<br />
Medieninhaber, Eigentümer, Verleger, Her<strong>aus</strong>geber:<br />
Scherz-Kogelbauer GmbH, Stanger Straße 17 a, 2860 Kirchschlag<br />
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Frauen und Männer gleichermaßen zu verstehen sind. Für eine bessere Verständlichkeit<br />
und Leserlichkeit verzichten wir daher auf die Endungen -In und -Innen in unseren<br />
Beiträgen.<br />
24 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Jänner</strong> <strong>2018</strong>