2017_Dokumentation Demokratiekonferenz des Saale-Orla-Kreises
Am 18.08.2017 fand auf Burg Ranis die 4. Demokratiekonferenz des Saale-Orla-Kreises statt.
Am 18.08.2017 fand auf Burg Ranis die 4. Demokratiekonferenz des Saale-Orla-Kreises statt.
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„Vortrag: Schlingensief & Co. – Potenziale ästhetischer<br />
Ambiguität im gesellschaftspolitischen Diskurs“<br />
– Prof. Dr. Verena Krieger (Lehrstuhl für Kunstgeschichte,<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena)<br />
Der folgende Text stellt nicht eins-zu-eins den freien Vortrag von Frau Prof.<br />
Dr. Krieger dar, es handelt sich um ein Erinnerungsprotokoll anhand von<br />
Notizen.<br />
Was ist die Ambiguität in der Kunst, wie stellt sich diese Mehrdeutigkeit oder<br />
Uneindeutigkeit dar und was kann sie im gesellschaftspolitischen Diskurs leisten?<br />
Die gängige Vorstellung ist, dass politisch engagierte Kunst eindeutig ist.<br />
Meist verbunden mit der Vorstellung von künstlerischer Minderwertigkeit, denn: Je klarer<br />
die Botschaft, <strong>des</strong>to mehr scheinen die künstlerischen Mittel zurückzustehen.<br />
Das hat damit zu tun, dass Eindeutigkeit, eine klare Botschaft, im Gegensatz zu der<br />
Eigenschaft von Kunst zu stehen scheint, uneindeutig, ambig und rätselhaft zu sein. Seit dem<br />
dt. Idealismus um 1800 gilt Unbestimmtheit als Wesen <strong>des</strong> Ästhetischen (Baumgarten, Kant,<br />
Goethe). Es ist eben gerade nicht rational bestimmt.<br />
So betrachtet, scheint engagierte Kunst ein Widerspruch in sich zu sein. Die Eindeutigkeit<br />
ihrer Botschaft hebt ihren Kunstcharakter auf.