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MeißenMagazin 2018

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WO DER GENUSS<br />

ZU HAUSE IST<br />

Meißen-Magazin <strong>2018</strong><br />

WWW.STADT-MEISSEN.DE<br />

Foto: Vincenz Richter/D. Bahrmann


Foto: D. Bahrmann<br />

INHALT<br />

3<br />

4 Ein perfekter Auftakt<br />

6 Immer samstags: Lebensfreude und Genuss<br />

8 Ein zartes Geheimnis<br />

9 Bei Vincenz zum Wein<br />

10 Ein gelungenes Fest<br />

12 Die Stadt der Weinreben<br />

14 Ein Fest, nicht nur für Winzer<br />

15 Zu Besuch auf dem Weinberg<br />

16 Veranstaltungshöhepunkte <strong>2018</strong><br />

18 Ein feiner Duft<br />

20 Die Bewahrer des besonderen Geschmacks<br />

22 Stadt mit Brautradition<br />

23 Mit der Umwelt im Einklang<br />

24 Eine große Vielfalt<br />

26 Weißes Gold: Genuss fürs Auge<br />

27 Mit Qualität und Kultur<br />

28 Wo Einkaufen ein Erlebnis ist<br />

30 Rundgang auf Kulinarisch<br />

MEISSEN<br />

GENIESSEN<br />

… bei einem Menü mit Speisen aus dem Elbland, bei einem<br />

Stück Eierschecke oder einem Glas sächsischen Wein? Guten<br />

Appetit, lassen Sie es sich schmecken! Liebe geht bekanntlich<br />

durch den Magen: Meißen ist in dieser Hinsicht<br />

eine hervorragende Partie.<br />

Die Stadt kann ihre Besucher mit kulinarischen Genüssen<br />

von zart bis deftig verwöhnen. Natürlich mit sächsischer<br />

Kartoffelsuppe auf Meißner Art. Mit Eierschecke und anderen<br />

hervorragenden Kuchen. Doch neben diesen Konstanten<br />

der Küchenkunst hat Meißen noch weitere Spezialitäten<br />

zu bieten. Ein kurioses Gebäck namens „Fummel“,<br />

Weine vom „Fürstenberg“ oder dem „Proschwitzer Katzensprung“,<br />

Bier aus Sachsens ältester Privatbrauerei und<br />

zartes Fleisch vom „Meißner Landschwein“.<br />

Genuss ist hier aber nicht nur in Essen und Trinken zu bemessen.<br />

Die Meißner lieben auf jede Art die Annehmlichkeiten<br />

des Lebens. Den Bummel über den Markt an einem<br />

sonnigen Samstagvormittag. Den Blick vom Weinberg ins<br />

Elbtal. Das Flüstern des Windes in den Rebstöcken an den<br />

Altstadthäusern.<br />

Tun Sie es den Meißnern gleich und genießen Sie das Leben<br />

in der schönen Stadt! Wir stimmen Sie darauf ein – mit<br />

Geschichten von Meißner Genießern und Meißner Genuss.


Foto: D. Bahrmann<br />

EIN PERFEKTER<br />

Auftakt<br />

4


5<br />

Sehr zum Wohl! Lassen Sie uns anstoßen. Natürlich mit<br />

Meißner Wein: Im Glase funkelt hier kein beliebiger Rosé,<br />

sondern eine Spezialität. Woher der „Schieler“ genannte<br />

Wein seinen Namen hat, ist Gegenstand mancher Legenden.<br />

Bekannt ist dagegen, dass der Schieler im gemischten<br />

Satz – also aus Rot- und Weißweintrauben – gekeltert wird.<br />

Die Vielfalt der sächsischen Weinwelt lernt man am besten<br />

in einem Meißner Weinlokal kennen. Die Karte bietet eine<br />

gute Auswahl von weißen und roten Tropfen. Auch der<br />

Schieler ist dabei. Die Gastronomen geben gern Auskunft,<br />

wo und wie rund um Meißen Wein angebaut wird. Das Lokal<br />

ist gemütlich: Lassen Sie sich Zeit zum Kosten, schicken<br />

Sie Ihren Geschmackssinn auf Entdeckungsreise.<br />

So ein Abend ist die perfekte Einstimmung auf Urlaubstage<br />

in Meißen. Oder ein gelungener Abschluss für einen<br />

Stadtbummel. Denn Genuss gehört zu Meißen.


Foto: D. Bahrmann<br />

Schauen, Stöbern und Probieren:<br />

Die Meißner lieben ihren Grünmarkt<br />

IMMER SAMSTAGS:<br />

Lebensfreude & GENUSS<br />

AN JEDEM ZWEITEN SAMSTAG IST IN MEISSEN MARKTTAG.<br />

ANGEBOTEN WIRD FRISCHES AUS DER REGION.<br />

A<br />

Ein Samstagvormittag auf dem Meißner Kleinmarkt: die<br />

beste Zeit und der beste Ort für Einkäufe. Alle 14 Tage<br />

ist der Samstag in Meißen ein Markttag. Zum Kleinmarkt<br />

pilgern dann die Genießer. Es locken frische Lebensmittel,<br />

Blumen, Öle und Kräuter.<br />

will ausführlich in Augenschein genommen werden. Darf<br />

es eine Kostprobe sein? Beratung gefällig? Ja, die Wacholderbeeren<br />

passen wunderbar zu diesem Wildfleisch.<br />

Haben Sie schon unsere neue Quittenmarmelade probiert?<br />

Die Teerosen duften herrlich!<br />

Um 9 Uhr haben sie alle ihre Stände aufgebaut: Bäcker,<br />

Fleischer, Imker, Naturwarenhändler, Obst- und Gemüsebauern.<br />

„Grünmarkt“ heißt das 14-tägliche Einkaufsvergnügen<br />

in der Meißner Altstadt. „Grün“ steht für Frische.<br />

Und auf die wird hier streng geachtet. Die Waren, die auf<br />

dem Markt angeboten werden, stammen zum allergrößten<br />

Teil aus dem Elbland.<br />

Wer auf dem Meißner Grünmarkt einkauft, will mehr, als<br />

sich einfach nur mit Lebensmitteln versorgen. Der Markt<br />

ist ein Schaufenster für die kulinarischen Spezialitäten des<br />

Elblands. Die Mischung macht’s: Kräuter, Obst, Blumen,<br />

Backwaren und Fleisch aus der Region findet man nicht in<br />

jedem beliebigen Supermarkt. Das wissen und schätzen<br />

die Meißner.<br />

Die Händler mögen diese samstägliche Station in Meißen.<br />

Entspanntes, interessiertes Publikum finde man hier.<br />

Schon kurz nach der Eröffnung ist einiges los auf dem<br />

Platz. Die Käufer schlendern entspannt zwischen den<br />

Ständen hin und her, schauen sich hier Radieschen und<br />

dort Blumen an. Das wichtigste Rezept für einen erfolgreichen<br />

Markttag ist, sich Zeit zu nehmen. Das Angebot<br />

Ebenso, dass alle 14 Tage auf dem Kleinmarkt noch mehr<br />

geboten wird, als Frische aus der Region. An jedem Markttag<br />

gibt es ein Rahmenprogramm, organisiert von Meißner<br />

Gastronomen, Händlern und dem Stadtmarketing. So<br />

macht der Einkaufsbummel nicht nur Erwachsenen, sondern<br />

auch Kindern Spaß. Unter wechselndem Motto wird<br />

gebastelt und gespielt. Während sich die Sprösslinge auf<br />

6


7<br />

Die Händler bieten frische Produkte<br />

aus der Region an<br />

diese Weise die Zeit vertreiben, bekommen Mama und Papa<br />

beim Schaukochen noch Anregungen für die heimische<br />

Küche. Sie erfahren, wie man eine festliche Tafel schmücken<br />

kann oder genießen ganz einfach ein Glas Meißner<br />

Wein.<br />

13 Uhr: Das Wochenende kann beginnen. Der Samstagvormittag<br />

war schon sehr gelungen. Die Einkäufe sind<br />

erledigt. Die Meißner sind gut gelaunt und tragen volle<br />

Taschen. Die frischen Blumen werden gleich das Wohnzimmer<br />

schmücken und die saftigen Äpfel die wichtigste<br />

Zutat für einen Kuchen sein. Die Kinder zeigen stolz, was<br />

sie gebastelt haben. Die Eltern stellen ihr Weinglas ab und<br />

verabschieden sich von ihren Bekannten. „Schön war’s wieder.<br />

Wir sehen uns in 14 Tagen.“ Die Händler bauen ihre<br />

Stände ab. Auch sie werden in zwei Wochen wieder hier<br />

sein und frische Waren aus dem Elbland mitbringen.<br />

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Grünmarkt<br />

März bis Oktober<br />

alle 14 Tage samstags auf dem Kleinmarkt<br />

9.00 bis 13.00 Uhr<br />

Termine <strong>2018</strong><br />

10. und 24. März<br />

7. und 21. April<br />

5. und 19. Mai<br />

2., 6. und 30. Juni<br />

14. und 28. Juli<br />

11. und 25. August<br />

8. und 22. September<br />

www.stadt-meissen.de<br />

Foto: D. Bahrmann<br />

Die Region<br />

erFAHREN.<br />

Meißen<br />

erFAHREN.


EIN zartes<br />

GEHEIMNIS<br />

Foto: T. Grau<br />

SEHR ZERBRECHLICH, VON SAGEN UMWOBEN: DIE MEISSNER<br />

FUMMEL IST EIN BESONDERES GEBÄCK<br />

Die Fummel ist ein geheimnisvolles Gebäck. Wie sie genau<br />

hergestellt wird, liegt ebenso im Dunkeln, wie ihre von Legenden<br />

umwobene Geschichte.<br />

Klar ist, dass die Fummel zu Meißen gehört wie die Türme<br />

des Doms. Einer Sage nach soll sie von einem Meißner<br />

Bäcker im Auftrag August des Starken erfunden worden<br />

sein. Der Kurfürst habe das äußerst zerbrechliche Blätterteig-Gebäck<br />

genutzt, um die Reiter zu überwachen, die<br />

das kaum weniger empfindliche Porzellan von Meißen<br />

nach Dresden brachten. Blieb die Fummel in ihrer Satteltasche<br />

heil, waren sie vorbildlich vorsichtig geritten und das<br />

kostbare „weiße Gold“ von Meißen ebenfalls unzerstört.<br />

Das Geheimnis der Herstellung der echten Meißner Fummeln<br />

hütet Konditormeister Dirk Zieger. Seine Backstube<br />

in der Meißner Altstadt ist die einzige, in der Fummeln entstehen.<br />

Aus Mehl, Wasser, Fett, Zucker und Salz. Nicht zu<br />

vergessen die große Portion Luft, die der Fummel Form<br />

und Zerbrechlichkeit gibt. Das genaue Mischungsverhältnis<br />

lässt sich Meister Zieger nicht entlocken. Das Rezept<br />

darf nur in der Familie weitergegeben werden.<br />

Das im fertigen Zustand leicht rehbraune und eindrucksvoll<br />

große Gebäck ist sehr trocken, zum Genuss ein Getränk<br />

also zu empfehlen. Konditormeister Dirk Zieger<br />

nimmt zur Fummel gern Kaffee – oder noch besser: einen<br />

Meißner Wein. Das passe, denn der Geschmack der<br />

Fummeln lasse sich am besten mit dem Wort „dezent“<br />

beschreiben.<br />

Das gilt aber nicht für die wunderbaren Kuchen, die in den<br />

Auslagen der vielen Meißner Bäckereien und Konditoreien<br />

zu sehen sind. Die Stadt glänzt mit Back-Tradition. Hier<br />

gibt es noch viele Handwerksbetriebe, aus deren Backstuben<br />

es herrlich bis in den Laden duftet. Da liegen sie dann:<br />

die Krönungen der Meißner Kaffeetafeln. Herrlich frische<br />

Obstkuchen, saftige Mohnkuchen und natürlich Eierschecke!<br />

Die Auswahl ist groß, süß und köstlich.<br />

Konditorei Zieger<br />

Rote Stufen 5, Meißen<br />

www.konditorei-zieger.de<br />

8


9<br />

BEI VINCENZ<br />

zum Wein<br />

DAS GASTHAUS IST BEKANNT FÜR GESCHICHTE UND GENUSS<br />

„Vincenz Richter“ ist eine Meißner Institution. Ein stattliches<br />

Fachwerkgebäude mitten in der Altstadt, gleichermaßen<br />

Museum wie Feinschmecker-Restaurant. „Vincenz<br />

Richter“ hat eine stolze Tradition: Vor knapp 150 Jahren,<br />

1873, gründete der Namensgeber sein Weinhaus im einstigen<br />

Zunfthaus der Meißner Tuchmacher von 1523.<br />

Der Gründer und seine Nachfahren – heute führt die fünfte<br />

Familiengeneration die Geschicke des Hauses – bewahrten<br />

die mittelalterliche Atmosphäre. Die Richters sammelten<br />

und sammeln Möbel, Antiquitäten, Bilder und historische<br />

Waffen und stellen sie aus. Besucher dürfen sogar einen<br />

Blick in eine stilechte Folterkammer werfen. Der Senior-<br />

Chef führt gern persönlich durch die Räume. Das Restaurant<br />

„Vincenz Richter“ begeisterte Staatsgäste aus aller<br />

Welt, es war Kulisse für Filme. Restaurantführer empfeh-<br />

len die Feinschmeckerküche des Hauses: Eine Spezialität<br />

ist das auf dem Titel des Heftes abgebildete „Meißner Menü“.<br />

Bei „Vincenz“ wird Wein nicht nur verkostet, sondern<br />

als „Wein hörbar“ auch am Piano zelebriert. Die „Meißner<br />

Weinperle“ ist ebenso eine Besonderheit.<br />

Mit dem Restaurant durch Familienbesitz verbunden ist<br />

das älteste noch bestehende Weingut Meißens. Die Weine<br />

von „Vincenz Richter“ gehören zu den Spitzenprodukten<br />

des sächsischen Winzerhandwerks. Sie bei „Vincenz Richter“<br />

zu genießen, ist eine Meißner Tradition.<br />

Restaurant Vincenz Richter<br />

An der Frauenkirche 12, Meißen<br />

www.vincenz-richter.de<br />

meißen media, 2017 | Fotos: Landesbühnen Sachsen, Theater Meißen<br />

16.–30.06.<strong>2018</strong><br />

HÖHEPUNKTE<br />

Sa. 16.06. | ab 15 Uhr | Vom Theater zum Burghof<br />

BÜRGERFESTZUG Jedermann auf den Spuren in das Mittelalter<br />

Sa. 16.06. | 18 Uhr | Burghof<br />

HARMONIC BRASS & QUADRO NUEVO<br />

So. 17.06. | 18 Uhr | Dom zu Meissen<br />

MIT HERZEN, MUND UND HÄNDEN ...<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonie Nr. 2 „Lobgesang“ | Charles Gounod: Sinfonie Nr. 1 in D-Dur<br />

Mitwirkende: Elbland Philharmonie, Solisten, Domchor Meißen, Domchor Naumburg | Leitung: Domkantor Jörg Bräunig<br />

Do. 21.06. | Fr. 22.06. | Sa. 23.06. | 20.30 Uhr | Burghof<br />

DAS GEHEIMNIS DER HEBAMME<br />

Von Sabine Ebert | nach dem gleichnamigen Roman für die Bühne adaptiert von Odette Bereska | Landesbühnen Sachsen<br />

So. 24.06. | 18 Uhr | Burghof<br />

KONZERT DES DRESDNER KREUZCHORES<br />

Fr. 29.06. | Sa. 30.06. | 20.30 Uhr | Burghof<br />

JEDERMANN – DAS SPIEL VOM STERBEN DES REICHEN MANNES<br />

von Hugo von Hofmannsthal | Inszenierung der Landesbühnen Sachsen mit Tom Quaas in der Hauptrolle und<br />

Amateurgruppen des Theaters Meißen<br />

Inhaltliche Änderungen sind möglich<br />

WWW.NEUE-BURGFESTSPIELE-MEISSEN.DE<br />

Veranstalter: Theater Meissen gGmbH<br />

Kartenreservierungen im Besucherservice: Di. und Fr. 10 – 18 Uhr, Do. 15 – 18 Uhr<br />

Telefon: 03521 41 55 11 | E-Mail: kartenservice@theater-meissen.de


Foto: D. Bahrmann<br />

EIN GELUNGENES<br />

Fest<br />

10


11<br />

Freunde treffen, tanzen, Neuigkeiten austauschen, genießen.<br />

Das gehört für die Meißner zu einem gelungenen<br />

Fest. Und ihre schöne Stadt: Der Markt ist nicht nur beim<br />

alljährlichen Weinfest der beliebteste Treffpunkt.<br />

Der Markt ist Bühne für „Modenächte“ und Ostermärkte,<br />

für die „Meißner Weihnacht“ und das Literaturfest. Die<br />

„gute Stube“ der Stadt zeigt sich je nach Jahreszeit und<br />

Anlass mediterran, mondän, gemütlich – und stets typisch<br />

meißnerisch.<br />

Genuss und Lebensfreude schätzen die Meißner nicht nur<br />

an Festtagen. Sich im Herzen der Stadt auf einen Wein und<br />

einen Schwatz treffen, das Glockenspiel der Frauenkirche<br />

hören, die Domtürme über den Dächern der Altstadt<br />

sehen: So lässt sich das Leben in Meißen genießen.


DIE STADT DER<br />

Weinreben<br />

IN MEISSEN WÄCHST WEIN AN VIELEN HÄUSERN DER ALTSTADT.<br />

WINZER KELTERN DARAUS EINEN GUTEN TROPFEN.<br />

Das war Meißen vor ungefähr 20 Jahren: eine Stadt, die<br />

sich gerade wieder herausputzte. Alle Hände voll zu tun<br />

hatten damals die Restauratoren. So manches Baudenkmal,<br />

das in den Jahrzehnten zuvor verfallen war, wurde<br />

nun aufwendig saniert.<br />

Bald hatte Meißen wieder eine Altstadt, in der die Fassaden<br />

um die Wette glänzten. Allein: Grün war hier Mangelware.<br />

Ob und in welcher Form Pflanzen und Bäume<br />

eine historische Stadt wie Meißen schmücken, wurde und<br />

wird viel diskutiert. „Wir fanden jedenfalls, dass Grün der<br />

Altstadt gut steht“, sagt Bernd Kämpfe. Der Winzer ist<br />

Mitglied des Meißner Tourismusvereins und rief vor fast<br />

20 Jahren mit Vereinskollegen eine besondere Aktion ins<br />

Leben. Weinreben sollten mitten in der Altstadt wachsen.<br />

„Das liegt ja nahe“, sagt Kämpfe. „Meißen ist schließlich die<br />

Stadt des Porzellans und des Weins.“<br />

Bevor die ersten Reben gepflanzt werden konnten, waren<br />

noch einige Hürden zu überwinden. Die Denkmalschützer<br />

gaben letztlich ihren Segen. Die Begrünung der Altstadt<br />

begann: natürlich an dem Haus am Markt, in dem die Meißner<br />

Tourist-Information ihren Sitz hat. Wein wurde aber<br />

nicht nur an öffentlichen Gebäuden gepflanzt. Der Tourismusverein<br />

sponserte Immobilienbesitzern, die es an den<br />

Fassaden ihrer Häuser grünen lassen wollten, die benötigten<br />

Rebstöcke. Nach und nach kam der Wein in die Straßen,<br />

Gassen und auf die Plätze des Stadtzentrums. Heute ist die<br />

Altstadt mit gut 60 Rebstöcken ein gutes Aushängeschild<br />

für die Weinstadt Meißen.<br />

Doch der Wein, der die Straßen und Plätze nun schon<br />

recht ansehnlich schmückt, ist mehr als nur eine Zierde.<br />

Winzer Bernd Kämpfe sorgt seit Beginn der Aktion für die<br />

professionelle Pflege der „Altstadtreben“. Mittlerweile<br />

haben auch Kollegen einen Teil dieser ehrenamtlichen<br />

Arbeit übernommen. Zwei in Meißen ansässige Weingüter<br />

– die Sächsische Winzergenossenschaft und das Weingut<br />

Schloss Proschwitz – helfen beim Rebschnitt und der Ernte<br />

der Trauben mit.<br />

Foto: D. Bahrmann<br />

12


13<br />

Bernd Kämpfe kümmert sich derzeit noch um etwa zehn<br />

Rebstöcke. „Natürlich sind darunter die beiden ersten an<br />

der Tourist-Information“, berichtet er. Dazu kommen weitere<br />

Pflanzen an der Albrechtsburg und am Domkeller auf<br />

dem Burgberg. Die Arbeit in der Stadt sei eigentlich sogar<br />

ein bisschen einfacher als auf einem klassischen Weinberg,<br />

sagt Kämpfe. Das Klima in der Meißner Altstadt scheine<br />

den Reben zu bekommen. Wassermangel gab es hier noch<br />

nie. Im Winter verhindert das Stadtklima Frostschäden.<br />

Einmal im Jahr müssen alle Rebstöcke verschnitten werden.<br />

Hat der Winzer diese Arbeit gut erledigt, tragen die<br />

Pflanzen im Herbst reiche Frucht – von der hin und wieder<br />

auch Stadtspaziergänger naschen. Ein Ereignis ist alljährlich<br />

die Weinlese vor der Meißner Tourist-Information.<br />

Sachsens Weinhoheiten höchstselbst lassen sich dort mit<br />

einer Hebebühne zur Ernte der Trauben in luftige Höhe<br />

transportieren.<br />

Das Keltern des Weins ist dann wieder Sache der betreuenden<br />

Winzer. Bernd Kämpfe bringt die Trauben dazu in seinen<br />

eigenen Weinkeller. Die Meißner „Altstadtreben“ sind<br />

samt und sonders von der roten Sorte Regent. Damit der<br />

„Altstadtwein“ ein traditioneller Meißner Schieler wird,<br />

fügt Bernd Kämpfe noch Müller-Thurgau und Weißburgunder<br />

hinzu. Der „Schieler“, ein roséfarbener Wein, wird<br />

auch Rotling genannt. Er entsteht, wenn rote und weiße<br />

Trauben gemeinsam gepresst und der Most anschließend<br />

vergoren wird.<br />

Die zehn „Altstadtreben“, die Winzer Kämpfe betreut,<br />

liefern jährlich zehn bis zwölf Flaschen Wein. Mit der restlichen<br />

Ernte, die die Winzergenossenschaft und das Weingut<br />

Schloss Proschwitz weiterverarbeiten, kommen pro<br />

Jahr 90 bis 120 Flaschen Schieler zusammen. Abnehmer<br />

ist der Tourismusverein, der den Wein zu besonderen Gelegenheiten<br />

verschenkt oder ausschenkt.<br />

Bisher war Meißens „Altstadtwein“ ein echter Geheimtipp.<br />

Nun will der Verein noch stärker mit ihm werben. Die Flaschen<br />

werden künftig ein einheitliches Etikett bekommen,<br />

das ein Meißner Künstler gestaltet, verrät Vereinsvorsitzender<br />

Hannes Horsch. Gleich bleibt allerdings die Exklusivität<br />

des edlen Tropfens. Den Meißner „Altstadtwein“ gibt<br />

es nur als Geschenk und aus besonderem Anlass. „Er macht<br />

etwas publik, was es so nur in Meißen gibt“, sagt Horsch.<br />

„Es gibt in Sachsen keine zweite Stadt, in der Weinreben in<br />

einer so herrlichen Altstadt wachsen und gedeihen.“<br />

Tourist-Information Meißen<br />

Markt 3, Meißen<br />

April – Oktober<br />

Mo. – Fr.<br />

Sa., So., Feiertag<br />

10.00 bis 18.00 Uhr<br />

10.00 bis 15.00 Uhr<br />

November – März<br />

Mo. – Fr.<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Sa. (außer Januar) 10.00 bis 15.00 Uhr<br />

www.touristinfo-meissen.de<br />

Bühnenprogramm und Fest rund um den Heinrichsplatz<br />

Artistik, Musik, Theater, Hüpfburg, Kletterseilgarten ...<br />

Verlosung der Tombola-Preise<br />

Eine Veranstaltung des Rotary Club Meißen<br />

unter Mitwirkung der Stadtverwaltung Meißen<br />

www.rotary1880.de/meissen


Foto: D. Bahrmann<br />

Am letzten Septemberwochenende wird in<br />

Meißen der Wein gefeiert. Die Altstadt ist das<br />

Festgelände.<br />

EIN FEST, NICHT NUR<br />

für Winzer<br />

MEISSENS WEINFEST IST EINES DER GRÖSSTEN VOLKSFESTE IM<br />

ELBLAND. IM MITTELPUNKT STEHT DER WEIN.<br />

Für die Winzer ist der Herbst die stressigste Zeit des Jahres.<br />

Der Wein wird gelesen. Bei der Ernte hat man auch auf<br />

den schönsten Rebhängen kaum einen Blick für die Schönheiten<br />

der Natur, für bunt gefärbtes Laub und strahlend<br />

blauen Himmel.<br />

Für die Genießer ist der Herbst eine ausgezeichnete Zeit<br />

für einen Ausflug nach Meißen. Nicht nur, weil man hier<br />

herrlich über Weinberge wandern, Gastfreundschaft, Kultur<br />

und Architektur genießen kann. Im Herbst nehmen sich<br />

die Winzer trotz Erntestress Zeit für Meißens größtes Fest:<br />

Ende September wird in der Stadt der Wein gefeiert.<br />

Das Meißner Weinfest ist eines der größten Volksfeste des<br />

Elblands. Ein Wochenende lang steht die Altstadt ganz im<br />

Zeichen des Weingenusses. Alle namhaften sächsischen<br />

Weingüter sind vertreten und schenken ihre Weine aus.<br />

Auf dem Markt, dem Heinrichsplatz, rund ums Theater, vor<br />

Albrechtsburg und Dom herrscht Trubel. Es spielen Bands<br />

und singen Chöre.<br />

Besonderen Charme bekommt das Weinfest durch das Engagement<br />

der Meißner. Die Bewohner der Altstadt öffnen<br />

am Festwochenende Höfe und Gewölbekeller. An manch<br />

lauschigem Plätzchen wird bei einem Schoppen Meißner<br />

Wein das große Fest ganz familiär. Jeder Gast ist dazu herzlich<br />

willkommen.<br />

Weinfest Meißen<br />

28. – 30. September <strong>2018</strong><br />

www.meissner-weinfest.de<br />

14


15<br />

ZU Besuch<br />

AUF DEM WEINBERG<br />

DIE TAGE DES OFFENEN WEINGUTS SIND EINE GUTE GELEGEN-<br />

HEIT, DAS WEINLAND SACHSEN NÄHER KENNENZULERNEN<br />

An diesem einen August-Wochenende scheint das ganze<br />

Elbland auf den Beinen zu sein. Beziehungsweise im Bus:<br />

Wanderung oder Fahrt führen von Weingut zu Weingut,<br />

von Genuss zu Genuss. Die „Tage des offenen Weinguts“<br />

locken Tausende Gäste zu den Winzern in und um Meißen.<br />

Die Schautage der sächsischen Winzerschaft lohnen sich<br />

für Wein-Kenner wie für Laien. Besucher dürfen sich in<br />

Weinkellern und auf Weinbergen umschauen. Die Weine<br />

werden zur Verkostung angeboten. Erfrischender Elbling,<br />

gehaltvoller Grauburgunder, traumhafter Traminer: Nahe<br />

der Rebe schmecken sie gleich noch einmal so gut.<br />

Die „Tage des offenen Weinguts“ stellen einmal im Jahr<br />

die Vielfalt des sächsischen Weinbaus vor. Das Anbaugebiet<br />

erstreckt sich von Pirna über Dresden und Meißen bis<br />

nach Diesbar-Seußlitz. In diesem Gebiet öffnen Dutzende<br />

Weingüter ihre Pforten. Mit dem Teilnehmer-Ticket können<br />

Besucher die Wege zwischen den Gütern auch bequem<br />

per Shuttlebus zurücklegen.<br />

Tage des offenen Weinguts<br />

25. – 26. August <strong>2018</strong><br />

www.dresden-elbland.de » Reisethemen<br />

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www.autohaus-lassotta-meissen.de


VERANSTALTUNGS-<br />

HÖHEPUNKTE<br />

<strong>2018</strong><br />

WWW.STADT-MEISSEN.DE<br />

10.03. MEISSNER KNEIPENNACHT, ALTSTADT MEISSEN<br />

10./11.03. MEISSNER GRAFIKMARKT, ALBRECHTSBURG<br />

24.03. – 02.04. MEISSNER OSTERMARKT, ALTSTADT MEISSEN (AUSSER KARFREITAG)<br />

14./15.04. MEISSNER HAHNEMANNTAGE<br />

27./28.04. TAGE DER OFFENEN TÜR, ERLEBNISWELT HAUS MEISSEN ®<br />

28.04. – 01.05. ALBRECHTS BURGFEST UND WALPURGISNACHT, BURGHOF DER ALBRECHTSBURG<br />

05./06.05. KUNSTFEST MEISSEN-CÖLLN RUND UM DIE JOHANNESKIRCHE<br />

12.05. POKAL DER BLAUEN SCHWERTER IM GEWICHTHEBEN<br />

19./20.05. MEISSNER TÖPFERMARKT, ALTSTADT MEISSEN<br />

JUNI – SEPTEMBER PIANOFORTEFEST MEISSEN<br />

07. – 10.06. LITERATURFEST MEISSEN, ALTSTADT MEISSEN<br />

09.06. ROSENFEST, KLOSTERRUINE „HEILIG KREUZ“<br />

16. – 30.06. NEUE BURGFESTSPIELE MEISSEN, BURGHOF DER ALBRECHTSBURG<br />

06. – 08.07. MIT ZAHNRAD UND ZYLINDER – KUNST- UND KULTURFEST<br />

04.08. MEISSNER KNEIPENNACHT „SOMMEROPENAIR“, ALTSTADT MEISSEN<br />

18.08. LANGE NACHT DER KUNST, KULTUR UND ARCHITEKTUR, ALTSTADT MEISSEN<br />

25./26.08. TAGE DES OFFENEN WEINGUTES IN SACHSEN<br />

07. – 09.09. MEISSNER CHOR- UND MITSINGEFEST, ALTSTADT MEISSEN<br />

15./16.09. HERBSTFEST – INDIAN SUMMER AUF SCHLOSS PROSCHWITZ<br />

22.09. MEISSNER MODENACHT, ALTSTADT MEISSEN<br />

28. – 30.09. MEISSNER WEINFEST MIT FESTUMZUG AM SONNTAG, ALTSTADT MEISSEN<br />

13.10. ELBTALWEINLAUF<br />

29.11. – 02.12. PROSCHWITZER WEIHNACHT, SCHLOSS PROSCHWITZ<br />

08./09.12. WEIHNACHTEN IN DER ERLEBNISWELT HAUS MEISSEN ®<br />

30.11. – 24.12. MEISSNER WEIHNACHT MIT ADVENTSKALENDER AM RATHAUS, ALTSTADT MEISSEN<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Polo Palmen; Texte und Redaktion: Toralf Grau in Zusammenarbeit mit Stadt Meißen, Amt für Stadtmarketing,<br />

Tourismus und Kultur; Anzeigen: Wolfgang Fesel; Gesamtherstellung: Satztechnik Meißen GmbH, www.satztechnik-meissen.de;<br />

Verlag: Meißner Tageblatt Verlags GmbH, Am Sand 1c, 01665 Nieschütz, Telefon: 03525 71860, Fax: 03525 718612<br />

© <strong>2018</strong> für Texte und von uns gestaltete Anzeigen bei Herausgeber/Verlag. Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />

16


Weinkellerei Tim Strasser<br />

Rothes Gut Meißen<br />

Lehmberg 4, 01662 Meißen<br />

Telefon: 03521/ 75 45 46 7<br />

E-Mail: strasser@rothesgut.de<br />

www.rothesgut.de<br />

Öffnungszeiten Montag & Dienstag 10.00 Uhr – 16.00 Uhr<br />

Mittwoch - Samstag 10.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />

Sonntag & Feiertags 11.00 Uhr – 16.00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

ANZEIGEN<br />

MEISSEN zum<br />

VERSCHENKEN<br />

Foto: TR_Fotolia<br />

Meißner Einkaufsvergnügen lässt sich verschenken: mit dem „Meißner Geschenkgutschein“. Die Gutscheine im Wert zu je 10 Euro gibt es<br />

unter anderem in der Tourist-Information am Markt. Der Meißner Geschenkgutschein kann in zahlreichen Geschäften, Restaurants, Dienstleistungsbetrieben<br />

sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen im ganzen Stadtgebiet eingelöst werden.<br />

Pension – Tagesrestaurant<br />

„Meißner Burgstuben“<br />

Von 1517<br />

Inh. Ulrike Herrlich<br />

Im Malerwinkel<br />

5 Min. von Vincenz Richter<br />

Freiheit 3, Meißen<br />

03521 453685<br />

info@meissner-burgstuben.de<br />

Zunfthaus – Restaurant<br />

„Vincenz Richter“<br />

Von 1523<br />

Inh. Helga Herrlich-Richter<br />

„Meißner Menü ® “ –<br />

1. Deutsches Städtemenü<br />

An der Frauenkirche 12, Meißen<br />

03521 453285<br />

restaurant@vinenz-richter.de<br />

Ältestes Meißner Weingut<br />

„Vincenz Richter“<br />

Von 1617<br />

Inh. Thomas Herrlich<br />

„Meißner Weinperle ® “<br />

das ideale Meißengeschenk<br />

Kapitelholsteig 1, Meißen<br />

03521 731606<br />

weingut@vincenz-richter.de<br />

Erlebnis und Genuss mit allen Sinnen – Seit 1873 bei Sachsens ältester Gastronomen- und Weinbaugeneration


Foto: D. Bahrmann<br />

EIN FEINER<br />

Duft<br />

18


19<br />

Oh, das riecht gut! Betörend süß duften die frisch geernteten<br />

Quitten, aus denen Siegbert Hennig einen feinen Meißner<br />

Quittenbrand destillieren wird. Der Chef der Meißener<br />

Spezialitätenbrennerei Prinz zur Lippe ist aber nicht der<br />

einzige, der mit seinem Handwerk die besonderen Düfte<br />

und Aromen des Meißner Landes bewahrt und verbreitet.<br />

Auf den Feldern und in den Obsthainen rund um Meißen<br />

reifen manche Köstlichkeiten. Alte Sorten von Quitten,<br />

Kirschen, Äpfeln, gesunde Aroniabeeren, in Bio-Qualität<br />

angebautes Gemüse und Getreide. Frisch und lecker zubereitet<br />

kann man sich das in Meißen schmecken lassen.<br />

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. Und<br />

mehr als das: In Meißen ist beides auch eine kulinarische<br />

Heimatkunde. Entdecken Sie die betörenden Aromen des<br />

Meißner Landes.


DIE BEWAHRER DES<br />

besonderen Geschmacks<br />

Foto: D. Bahrmann<br />

EIN VEREIN HAT SICH DER KULINARISCHEN SPEZIALITÄTEN DER<br />

MEISSNER REGION ANGENOMMEN<br />

Es soll duften. Es soll zart, saftig und frisch schmecken.<br />

Kurzum: Genuss ist das oberste Ziel, wenn das „Kulinarium<br />

Meißner Land“ zum „kulinarischen Streifzug“ lädt. Die Gäste<br />

erwartet dann eine Entdeckungsreise. Welche kulinarischen<br />

Besonderheiten hat das Meißner Land zu bieten?<br />

Die kulinarische Renaissance der selten gewordenen Nutztierrasse<br />

ist ein gutes Beispiel für das Wirken des Vereins „Kulinarium<br />

Meißner Land“. Seit rund einem Jahrzehnt engagieren<br />

sich dessen Mitglieder für die Bewahrung und Vermarktung<br />

von Spezialitäten, die es so nur in dieser Region gibt.<br />

Eine ganze Menge, wie sich zeigt, wenn beim „kulinarischen<br />

Streifzug“ die vielen Köstlichkeiten aufgetafelt werden.<br />

Meißner Wein zum Beispiel: Gut, den kennen mittlerweile<br />

auch Genießer außerhalb des Elblands. Schon anders ist<br />

es mit dem Meißner Schwerter-Bier. Und wer kennt schon<br />

den feinen Geschmack des „Meißner Schweins“?<br />

Wie eben das „Meißner Schwein“. Erstmals gezüchtet um<br />

das Jahr 1900, galt sein Fleisch bald als Delikatesse: nicht<br />

zu fett, nicht zu mager, edel im Geschmack. Mit Preisen<br />

und Medaillen ausgezeichnet und bestens geeignet für<br />

feine Schinken und Braten. Die Zucht war das Geschäft der<br />

Bauernfamilien im Elbland.<br />

20


21<br />

Doch als Rationalisierung und Ökonomisierung auch in der<br />

Landwirtschaft Einzug hielten, waren die Tage des „Meißner<br />

Schweins“ fast gezählt. Tiere wurden nun in großen<br />

Mastanlagen gezüchtet. Kleine Bauernwirtschaften verschwanden<br />

und mit ihnen auch die Halter der speziellen<br />

Rasse.<br />

Fleischer und Gastronomen aus der Region waren die Ersten,<br />

die die besondere Qualität des Fleisches vom „Meißner<br />

Schwein“ wiederentdeckten. Im Verein „Kulinarium Meißner<br />

Land“ waren sie es auch, die die Bauern anregten, die<br />

Zucht wiederzubeleben und dafür verbindliche Standards<br />

zu setzen. Genügend Auslauf, geeignete Ställe, gesundes<br />

Futter und die Aufzucht in der Region: Das sind heute die<br />

strengen Anforderungen an die Haltung von „Meißner<br />

Schweinen“. Mit solchen Qualitätsmerkmalen überzeugt<br />

man Feinschmecker. Die Rettung des „Meißner Schweins“<br />

gelang. Die Rasse ist wieder zu einem kulinarischen Aushängeschild<br />

der Region geworden.<br />

So ähnlich funktionierte es dank der engagierten<br />

„Kulinariums“-Mitglieder auch bei anderen Lebensmitteln<br />

aus dem Meißner Land. Etwa bei der Süßkirsche „Franzens<br />

Wilde“: Diese Sorte war fast ausgestorben, bevor sich der<br />

Verein ihrer Bewahrung und Vermarktung annahm. „Franzens<br />

Wilde“ ist heute Grundlage für einen edlen Obstbrand<br />

aus der Meißner Spezialitätenbrennerei in Klipphausen.<br />

Nach und nach erweiterte das „Kulinarium Meißner Land“<br />

die Palette der „wiedergefundenen“ und nun professionell<br />

vermarkteten Genüsse. Obst und Gemüse, Käse, Kuchen,<br />

Fleisch, Würste, Säfte, Bier und Wein: Das alles bietet<br />

das Meißner Land und das alles soll Feinschmeckern<br />

aus nah und fern nahegebracht werden. Im Verein geht<br />

das besser: Erzeuger und Gastronomen haben sich hier zusammengefunden<br />

und direkte Kontakte zwischen Küche<br />

und Feld geknüpft.<br />

Gemeinsam machen sie die Spezialitäten des Meißner<br />

Landes bekannt. Wie sie duften! Wie zart, saftig und frisch<br />

sie schmecken! Das lässt sich bei den Veranstaltungen<br />

des „Kulinariums“ herausfinden. Bei einem „kulinarischen<br />

Streifzug“ lernt man das Meißner Land mal nicht durch Sehenswürdigkeiten<br />

kennen, sondern durch Genuss.<br />

Kulinarium Meißner Land<br />

www.kulinarium-meissner-land.de


Foto: Privatbrauerei Schwerter Meißen/M. Kubitz<br />

STADT MIT<br />

Brautradition<br />

IN MEISSEN IST SACHSENS ÄLTESTE PRIVATBRAUEREI ZU HAUSE:<br />

SEIT ÜBER 500 JAHREN<br />

Meißner Wein ist weithin bekannt. Aber Meißner Bier? Jawohl,<br />

auch das gibt es. Meißen ist eine Stadt mit stolzer,<br />

langer und sorgsam bewahrter Brau-Tradition.<br />

Die Meißner Schwerter-Brauerei ist Sachsens älteste Privatbrauerei.<br />

Anno 1460 wurde sie gegründet. Ihr erster<br />

Sitz, das sogenannte „Bahrmannsche Brauhaus“, ist mit<br />

seinem eindrucksvollen Staffelgiebel eine Sehenswürdigkeit<br />

der Meißner Altstadt.<br />

Die Meißner schätzen ihr Schwerter-Bräu aber nicht in<br />

erster Linie wegen dessen Historie oder großartiger Architektur.<br />

Sie lieben den Geschmack der heutigen Schwerter-<br />

Bierspezialitäten. „Urhell“, „Rubin-Lager“ oder „Sankt Afra<br />

Dunkel“ heißen die Biere, die im modernen Brauhaus an<br />

der Ziegelstraße entstehen. Dazu kommen Biere, die jeweils<br />

in der Sommer- oder Wintersaison besonders gut<br />

schmecken. „Maibock“, „Elbsommer“ und „Bennator-<br />

Bockbier“ zählen dazu.<br />

Die Meißner Brauer schätzen und bewahren Tradition<br />

und sind trotzdem experimentierfreudig. Meißner<br />

„Sherry-Porter“ und ein „Porter-Bierbrand“ sind von<br />

Kennern geschätzte Ergebnisse dieser Lust am Neuen.<br />

Dass man sich in Meißen auf das Brauen qualitätvoller<br />

Biere versteht, hat sich inzwischen herumgesprochen.<br />

Die verschiedenen Schwerter-Biere sind nicht nur in der<br />

Stadt, sondern im ganzen Elbland und weit darüber hinaus<br />

sehr gefragt.<br />

Stilecht genießen kann man sie in den beiden Brauereigaststätten<br />

Meißens. Im Brauhaus an der Ziegelstraße<br />

haben die Gäste besten Blick auf die großen Braukessel<br />

und den typischen Malzgeruch in der Nase. Ein gastlicher<br />

Ort mitten in der Altstadt ist das Schwerter-Schankhaus<br />

am Meißner Markt. Von dort bis zum historischen Sitz der<br />

Brauerei ist es nur ein Katzensprung.<br />

Schwerter-Brauerei Meißen<br />

Gaststätte „Zum Schwerter-Bräu“<br />

Ziegelstraße 6, 01662 Meißen<br />

www.privatbrauerei-schwerter.de<br />

22


23<br />

MIT DER UMWELT<br />

IM Einklang<br />

DIE ÖKOLOGISCHE LANDWIRTSCHAFT HAT IM MEISSNER LAND<br />

LÄNGST FUSS GEFASST<br />

Die Umgebung von Meißen ist eine Idylle. Grüne Wiesen und<br />

ausgedehnte Felder ziehen sich über das hügelige Land.<br />

Kirchtürme zeigen dazwischen die schmucken Dörfer an.<br />

Es ist Bauernland seit altersher – und seit einigen Jahren Ursprungsort<br />

vieler umweltschonend erzeugter Lebensmittel.<br />

Vom beschaulichen Dorf frisch in die Stadt: So liefert das<br />

„Pfarrgut Taubenheim“ Lebensmittel an Kunden, die beste<br />

Bio-Qualität zu schätzen wissen. 1991 wurde der nur wenige<br />

Kilometer von Meißen entfernt liegende Biohof gegründet.<br />

Heute wirtschaftet der Familienbetrieb schon in zweiter<br />

Generation nach den strengen Richtlinien ökologischen<br />

Landbaus. Acker, Grünland, Rinderstall: Von dort kommen<br />

Getreide und Milch für Backwaren, Joghurts und Quark.<br />

Ein ähnlich vielfältiges Angebot bietet ein weiterer Öko-<br />

Landwirtschaftsbetrieb aus dem Meißner Umland. Auf<br />

den Feldern des „Hofs Mahlitzsch“ werden Getreide, Kar-<br />

toffeln und Gemüse angebaut. Die Rinder liefern frische<br />

Milch. Die Mahlitzscher Backstube ist bekannt für köstliche<br />

Brote. Die ökologisch erzeugten Lebensmittel werden in<br />

Taubenheim und Mahlitzsch frisch in Hofläden verkauft. In<br />

Meißen bekommt man sie in gut sortierten Lebensmittelgeschäften.<br />

Frische Milch aus der Region gibt es auch vom<br />

Milchhof Diera – dort direkt aus dem Milch-Automaten.<br />

Längst wird im Meißner Land nicht mehr nur in den „klassischen“<br />

Sparten der Landwirtschaft umweltgerecht produziert.<br />

Zu den Öko-Bauern kommen Öko-Winzer. Mehrere<br />

Weingüter des Elblands haben ihre Erzeugung bereits<br />

entsprechend umgestellt. Eine Besonderheit sind umweltgerecht<br />

produzierte, edle Speiseöle aus Klappendorf<br />

bei Meißen. In diesem kleinen Dorf ist das Unternehmen<br />

„Bio Planétè“ ansässig. Die Marke steht weit über die Region<br />

hinaus für kulinarischen Genuss und Umweltsinn.<br />

www.kulinarium-meissner-land.de<br />

Im Verein „Kulinarium Meißner Land®“ dreht sich alles um feine<br />

Lebensmittel, Speisen und Getränke, um besten Geschmack aus<br />

dem Meissner Land.<br />

HANDWERK & MANUFAKTUREN<br />

Agrar GbR Naundörfel<br />

Dresdner Kaffee und Kakao Rösterei<br />

Fleischerei Stephan Näcke<br />

Fleischerei Christian Richter<br />

Meißner Spezialitätenbrennerei<br />

Pestorado<br />

Privatbrauerei Schwerter Meißen<br />

Unser Bäcker GmbH<br />

Weingut Steffen Loose<br />

Cornelia Bode „Früchte Stüb‘l“<br />

GASTRONOMIE & EINZELHANDEL<br />

Ausflugslokal & Landhotel Elbklause<br />

Gräfes Wein und Fein<br />

FÖRDERMITGLIEDER<br />

Familie Thaller‐Birkigt<br />

Landkreis Meißen<br />

www.agrar-gbr-naundoerfel.de<br />

www.dresden‐kaffee.de<br />

www.fleischerei‐naecke.de<br />

www.fleischerei‐richter‐meissen.de<br />

www.schloss‐proschwitz.de<br />

www.pestorado.de<br />

www.schwerter‐brauerei.de<br />

www.unser‐baecker.de<br />

www.loose‐wein.de<br />

www.elbklause.de<br />

www.graefes‐weinundfein.de<br />

www.wnp‐dresden.de<br />

www.kreis‐meissen.org


24<br />

EINE GROSSE<br />

Vielfalt


25<br />

Foto: D. Bahrmann<br />

Bunt, ja bunt sind alle meine Gläser – und köstlich ist ihr<br />

Inhalt. Eine Kostprobe gefällig? Marmeladen von Himbeere<br />

bis Tomate, Säfte von Möhre bis Birne und Öle<br />

von Lein bis zu Avocado: Das alles und noch viel mehr<br />

bieten die gut sortierten Meißner Märkte, die Lebensmittel-<br />

und Feinkostgeschäfte. Da macht schon das Einkaufen<br />

Freude.<br />

Die Meißner Händler wissen ihre Waren gekonnt zu präsentieren.<br />

Das Auge kauft mit. Sie bieten Bewährtes und<br />

immer wieder Neues an, setzen auf gute Beratung. So<br />

gewinnt und hält man Stammkunden. Das Auge isst auch<br />

mit. Meissener Porzellan als Unterlage schmeichelt feinen<br />

Speisen ungemein. Auch das gehört zum Genuss auf<br />

Meißner Art.


Foto: Meissen<br />

WEISSES GOLD:<br />

GENUSS fürs Auge<br />

MEISSEN IST DIE HEIMAT DER ÄLTESTEN EUROPÄISCHEN<br />

PORZELLAN-MANUFAKTUR<br />

Essen ist notwendig, Genuss ist Luxus. Aber liegen die Dinge<br />

so einfach? Notwendigkeit, Genuss, Luxus: An einem<br />

Ort Meißens spielen diese drei Begriffe zugleich eine<br />

Rolle. Willkommen in der Porzellan-Manufaktur Meissen,<br />

der ältesten in Europa! Als Sachsens Kurfürst August der<br />

Starke anno 1701 den Alchemisten Johann Friedrich Böttger<br />

festnehmen ließ, hatte er eine Notwendigkeit im Blick.<br />

Stabile Staats- und Privatfinanzen: Schließlich hatte Böttger<br />

damit geprahlt, Gold schaffen zu können. Das sollte er<br />

nun für Augusts Schatulle tun. Als Staatsgefangener in der<br />

Dresdner Jungfernbastei war Böttger zum Erfinden verdammt<br />

– Erfolge waren nötig, um seinen Kopf zu retten.<br />

Sachsens Herrscher war begeistert von Porzellan. Mit der<br />

Erfindung von Böttger konnte August nun nicht nur für<br />

sich Porzellane herstellen lassen. Der Luxus ließ sich auch<br />

teuer verkaufen. In der Meißner Albrechtsburg begann<br />

1710 die hochgeheime Serienfertigung des europäischen<br />

Porzellans. So viel zur Geschichte: Sie wird in der Ausstellung<br />

der heute als Museum fungierenden Albrechtsburg<br />

geschildert. Wie aber das weltbekannte Meissener Porzel-<br />

Porzellan-Manufaktur Meissen<br />

Talstraße 9, 01662 Meißen<br />

www.meissen.com/de<br />

lan noch heute Notwendigkeit, Genuss und Luxus vereint,<br />

lässt sich in der Porzellan-Manufaktur erkunden. Das „Haus<br />

Meissen” vereint Schauwerkstätten, Museum, Restaurant<br />

und Café.<br />

Beginnen wir mit der Entdeckungsreise in den Schauwerkstätten<br />

der Manufaktur! Dort führen Manufakturisten vor,<br />

wie Meissener Porzellan entsteht. Als Trinkgefäß ist eine<br />

Tasse eine Notwendigkeit. Etwas Besonderes wird eine Tasse<br />

von Meissen durch ihre Herstellung. In der Meißner Manufaktur<br />

werden alle wichtigen Arbeitsschritte per Hand<br />

ausgeführt. Handwerk und Kunst fließen hier in eins. Ein<br />

Tipp: Am 27. und 28. April <strong>2018</strong> können sich Besucher bei<br />

den „Tagen der offenen Tür” in allen Werkstätten der Manufaktur<br />

umschauen. Die Handwerkskunst der Manufakturisten<br />

schafft Genuss. Wie zart ist das Dekor gezeichnet! Wie<br />

ausgefeilt sind die Formen von Geschirr, Vasen, Skulpturen!<br />

Es ist ein Fest fürs Auge und den Tastsinn.<br />

Das Museum der Manufaktur bietet einen Streifzug durch<br />

gut 300 Jahre Porzellangestaltung à la Meissen. Die Produktpalette<br />

der Manufaktur ist ein Stück lebendiger Kulturgeschichte.<br />

Nicht umsonst ist auch von Meissener Tafelkultur<br />

die Rede. Mit Manufaktur-Geschirr wird Essen von der<br />

reinen Notwendigkeit zum Genuss. Das Auge isst mit. Tafelkultur<br />

à la Meissen können Besucher im Restaurant und im<br />

Café des Hauses erleben.<br />

26


27<br />

MIT Qualität<br />

UND KULTUR<br />

SACHSENS GRÖSSTES WEINGUT IST EINE MEISSNER GENOSSEN-<br />

SCHAFT MIT 1.500 MITGLIEDERN<br />

Sie vereint Winzer aus dem ganzen Elbtal – und das nun<br />

schon seit 80 Jahren: Die Sächsische Winzergenossenschaft<br />

mit Hauptsitz in Meißen kann <strong>2018</strong> ein stolzes Jubiläum<br />

feiern. Am 9. Mai 1938 wurde die Genossenschaft<br />

gegründet. Mit 1.500 Mitgliedern ist sie heute Sachsens<br />

größter Weinbaubetrieb. Die Winzer der Genossenschaft<br />

pflegen Weinberge von Dresden-Pillnitz bis Diesbar-Seußlitz.<br />

In den Weinkellern am Meißner Bennoweg werden aus<br />

den von ihnen geernteten Trauben Weine gekeltert, die<br />

regelmäßig mit renommierten Fachpreisen ausgezeichnet<br />

werden. Hier gehen Vielfalt und Qualität Hand in Hand.<br />

Für Besucher lohnt der Ausflug ins frühere kurfürstliche<br />

Weingut am Bennoweg aber nicht nur wegen der Vinothek,<br />

in der die Weine der Genossenschaft verkostet und<br />

verkauft werden. Im historischen Gut gehen moderner<br />

Weinbau, Geschichte und Kultur mit Konzerten, Märkten,<br />

Ausstellungen und Kellerführungen eine Symbiose ein.<br />

Sächsische Winzergenossenschaft Meißen<br />

Bennoweg 9, 01662 Meißen<br />

www.winzer-meissen.de<br />

Foto: Manufaktur Meissen<br />

Foto: Daniel Bahrmann<br />

Foto: TMGS<br />

Tourist-Information Meißen<br />

Gern helfen wir Ihnen, Ihren Aufenthalt in unserer schönen Porzellan- und Weinstadt<br />

zu planen, damit Ihr Besuch in Meißen zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.<br />

© meißen media, 2017<br />

Unser Leistungsangebot:<br />

• Informationen über Meißen und die nähere Umgebung<br />

• Zimmervermittlung<br />

• Verkauf von Souvenirs, Publikationen und Wanderkarten<br />

• Ticket-Verkauf<br />

• Fahrradparkraum<br />

• Stadtführungen und Pauschalprogramme... und vieles mehr<br />

Einige Anregungen für Ihren Besuch in Meißen:<br />

• Öffentliche Stadtführung:<br />

Februar – März: samstags, 13.00 Uhr<br />

April – Oktober: täglich, 13.00 Uhr<br />

• Romantischer Abendbummel:<br />

Mai – Oktober: freitags, 18.00 Uhr (außer 28.09.<strong>2018</strong>)<br />

Tourist-Information Meißen<br />

Markt 3 | 01662 Meißen | Telefon 03521 41940 | Fax 03521 419419<br />

tourismus@stadt-meissen.de<br />

www.stadt-meissen.de<br />

Stadt Meissen – Tourismus und Kultur


Foto: D. Bahrmann<br />

WO EINKAUFEN<br />

EIN Erlebnis IST<br />

LANGE TRADITION, BESONDERE ANGEBOTE, ZUFRIEDENE KUNDEN:<br />

DAS GIBT ES IN MEISSNER GESCHÄFTEN<br />

Einkaufen als „ganzheitliches Erlebnis“: In Werbeslogans<br />

wird so etwas oft beschworen. Im Meißner Traditionsgeschäft<br />

„Ernst Schumann“ ist es Realität. Die großen<br />

Schaufenster des Ladens an der Elbstraße sind nicht minimalistisch<br />

eingerichtet. Sie zeigen Köstlichkeiten in Hülle<br />

und Fülle: Weine aus dem Elbland, Pralinen, edlen Kaffee<br />

und Tee. Das muss man probieren! Also schnell hinein. Eine<br />

zauberhafte Welt tut sich hinter der Ladentür auf. Zu<br />

sehen ist gediegene Einrichtung älteren Datums, darauf<br />

Schokoladen, Arrangements von Wein- und Whisky-Flaschen,<br />

hübsch verpackte Präsente. Herrlich ist der Duft,<br />

der den Kunden nun umfängt: ein wenig süß und exotisch,<br />

ein Hauch von Kaffee und Tabak … Freundlich klingt die<br />

Stimme der Verkäuferin: „Sie wünschen?“<br />

Für die Meißner ist die Einkaufskultur von „Ernst Schumann“<br />

ein Teil ihres Alltags. Nicht seit gestern oder zehn<br />

Jahren, sondern seit Generationen. Genauer gesagt seit<br />

dem Jahr 1847: Damals gründete der Kaufmann Ernst<br />

Schumann im stolzen Bürgerhaus Elbstraße 1 – gleich<br />

neben dem Rathaus – einen „Materialwarenladen“. „Er<br />

verkaufte Lebensmittel, aber auch Sämereien und sogar<br />

Jagdmunition“, sagt Franziska Schlieter, die heutige Chefin<br />

des Ladens. Sie ist Nachfahrin des Gründers in fünfter<br />

Generation.<br />

Ebenso viele Generationen von Meißnern haben schon<br />

bei „Ernst Schumann“ eingekauft. Die Zeiten wandelten<br />

sich und mit ihnen das Sortiment des Unternehmens. Das<br />

Einkaufen „bei Schumann“ wurde eine Tradition. Es kamen<br />

die Bürger der Stadt und die Bauern aus den Dörfern der<br />

Umgebung, die anfangs noch mit Pferdewagen vorfuhren.<br />

Das Haus in der Elbstraße 1 hat viele Kunden gesehen und<br />

Meißner Stadtgeschichte erlebt.<br />

28


29<br />

Franziska Schlieter führt durch Gewölbe, die als Lager<br />

dienten, und über den Hof, der beeindruckend groß ist. „Hier<br />

wurden früher Waren kommissioniert, die dann auch an<br />

andere Lebensmittelhändler geliefert wurden.“ Zu den Lebensmitteln,<br />

mit denen der Gründer handelte, kamen später<br />

die sogenannten „Kolonialwaren“: exotische Früchte, Schokolade,<br />

Kakao, Gewürze, Kaffee, Tee. Otto Schumann erweiterte<br />

in der Gründerzeit nach 1870 das Unternehmen um eine<br />

Kaffeerösterei, um den Weinhandel und den Großhandel.<br />

Herbe Einschnitte brachten die Jahre des Ersten und des<br />

Zweiten Weltkriegs. Hart zu kämpfen hatte das Handelsunternehmen<br />

in der Zeit der DDR. „Ernst Schumann“ war<br />

und blieb stets privat geführt. Für solche Firmen fielen die<br />

Warenzulieferungen der staatlichen Betriebe sehr schmal<br />

aus. Franziska Schlieters Vater Hans-Georg Schumann, der<br />

damals die Geschäfte führte, glich das Manko erfindungsreich<br />

aus. Sein Organisationstalent brachte auch begehrte<br />

Waren in die Elbstraße: „Ware zu bekommen, war damals<br />

das Schwierige. Sie zu verkaufen, war kein Problem“, sagt<br />

Franziska Schlieter.<br />

Die studierte Lebensmitteltechnologin wuchs in das Familiengeschäft<br />

hinein. Sie fügt seiner Geschichte weitere<br />

Kapitel hinzu. Nicht neu, sondern stets gleich blieben<br />

dabei folgende Prämissen, sagt Franziska Schlieter. Die<br />

Wünsche der Kunden stehen im Mittelpunkt. Die Aufga-<br />

be des Händlers ist es aber, ihnen nicht nur Bewährtes zu<br />

bieten, sondern auch ihre Lust auf Neues anzuregen. So ist<br />

also auch die Chefin stets auf der Suche nach besonderen<br />

Waren. Kunden lassen sich mit dem anlocken, was sonst<br />

kaum woanders zu bekommen ist: Weine verschiedenster<br />

Weingüter, feine Pralinen, edle Spirituosen. Für Kenner<br />

und die, die es werden wollen, gibt es auch Verkostungen.<br />

Dass die Meißner Käufer „Ernst Schumann“ schätzen, liegt<br />

also nicht nur am Bewahren von Bewährtem. Oder gerade<br />

doch? Ein freundliches Gespräch über den Ladentisch: Wo<br />

findet man das noch? Hier zum Beispiel. Sich zuwenden,<br />

zuhören, Empfehlungen geben können: Das sind die Tugenden<br />

eines guten Verkaufsgesprächs.<br />

Was schätzt die Chefin von „Ernst Schumann“ an der Meißner<br />

Einkaufskultur? Die Vielfalt des Handels sei ein wahrer<br />

Schatz der Stadt. Kleine Läden und Boutiquen gäbe es hier.<br />

Besondere Angebote, das Eingehen auf Kundenwünsche:<br />

Das werde hier gepflegt, sagt Franziska Schlieter. „In einen<br />

großen Markt gehen, sich die Ware aus dem Regal nehmen<br />

und dann zur Kasse gehen: Das kann man überall. Gute Beratung<br />

und Empfehlung ist das Besondere.“<br />

Feinkost und Spirituosen Ernst Schumann<br />

Elbstraße 1, 01662 Meißen<br />

www.feinkost-spirituosen-schumann.de<br />

© Satztechnik Meißen GmbH, 2016<br />

Domkeller<br />

Das älteste Gasthaus in Meißen, seit 1470<br />

Domplatz 9, Telefon 03521 457676<br />

www.domkeller-meissen.de<br />

Ratskeller<br />

DIrekt am Markt in der historischen Altstadt<br />

Markt 1, Telefon 03521 7274740<br />

www.ratskeller-meissen.de<br />

Café am Dom<br />

Das Café im historischen Tonnengewölbe<br />

an der Burgbergspitze<br />

Domplatz 5, Telefon 03521 404486<br />

www.cafe-am-dom-meissen.de<br />

Schlosscafé<br />

in der Albrechtsburg Meissen<br />

Domplatz 1, Telefon 03521 4591177<br />

www.schlosscafe-meissen.de<br />

Internet: www.domkeller-meissen.de · E-Mail: info@domkeller-meissen.de


Foto: D. Bahrmann<br />

RUNDGANG<br />

AUF Kulinarisch<br />

BEI STADTFÜHRUNGEN KANN MAN MEISSEN UNTER ANDEREM<br />

VON SEINER GENUSSVOLLEN SEITE ERLEBEN<br />

Wo bitte geht es zum Genuss? In Meißen antwortet man<br />

auf diese Frage: „Auf vielen Wegen.“ Zum Beispiel bei besonderen<br />

Stadtführungen. Die „kulinarischen Stadtrundgänge“,<br />

die die Tourist-Information anbietet, folgen den<br />

lukullischen Traditionen Meißens. Diese sind zahlreich. Leckeres<br />

Backwerk, duftende Schinken, wohlschmeckendes<br />

Bier und köstlicher Wein: All das hat die Stadt zu bieten.<br />

Einige der Spezialitäten backen, brauen und keltern die<br />

Meißner schon seit Jahrhunderten.<br />

Wo und wie das einst geschah, ist bei den thematischen<br />

Stadtführungen zu erfahren. Meißens früheres Brauhaus<br />

ist ein architektonischer Schatz der Renaissance. Am Burg-<br />

berg gedeihen heute wieder Weinreben: So war es schon<br />

vor Hunderten Jahren.<br />

Natürlich wird bei den Rundgängen nicht nur gezeigt und<br />

erklärt, sondern auch verkostet. Wie schmeckt Meißen?<br />

Nach Kuchen, Fummel, Kellerspeck, nach Schwerter-Bier<br />

und Schieler-Wein. Kurz: nach Genuss. Guten Appetit!<br />

Schweizerhaus Meißen<br />

Rauhentalstraße 1<br />

01662 Meißen<br />

Telefon/Fax: 03521 457162<br />

www.schweizerhaus-meissen.de<br />

Tourist-Information Meißen<br />

Markt 3, Meißen<br />

www.touristinfo-meissen.de<br />

Pension &<br />

Restaurant<br />

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31<br />

ERLEBNISWELT HAUS MEISSEN ®<br />

FASZINATION &<br />

ERLEBNIS<br />

TRADITION &<br />

INNOVATION<br />

SHOPPING<br />

GENUSS &<br />

KULINARIK<br />

STAATLICHE PORZELLAN-MANUFAKTUR MEISSEN GMBH<br />

Talstraße 9 · 01662 Meißen • Telefon +49 (0)3521 468 208 • Fax +49 (0)3521 468 804<br />

WWW.MEISSEN.DE/MEISSEN-ERLEBEN


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WARUM IN DIE FERNE SCHWEIFEN,<br />

WENN DAS GUTE LIEGT SO NAH<br />

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Kommen Sie<br />

an Bord!<br />

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Foto: TVSE/Stein<br />

Die inhabergeführte Unternehmensgruppe UKA – Umweltgerechte Kraftanlagen – entwickelt und verwirklicht mit<br />

ca. 450 Mitarbeitern/-innen bundesweit von der Standortsicherung über die Planung und Erlangung der erforderlichen<br />

öffentlich-rechtlichen Genehmigungen bis hin zur kaufmännischen und technischen Betriebsführung Vorhaben<br />

zur Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere der Windenergie.<br />

© Satztechnik Meißen GmbH <strong>2018</strong><br />

In einem dynamischen und zukunftsorientierten Markt wachsen<br />

wir mit und brauchen Sie als Verstärkung für unseren Unternehmensstandort<br />

in Meißen. Zum zeitnahen Beginn suchen<br />

wir selbstbewusste, engagierte und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in folgenden Bereichen:<br />

» Gruppenleiter/in Genehmigungsplanung<br />

» Referent/in Projektbewertung<br />

» Referent/in Genehmigungsplanung<br />

» Sachbearbeiter/in Projektentwicklung<br />

» Referent/in im Bereich Due Diligence<br />

Unser Unternehmen ist so gut, wie es seine Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind. Darum kommt es weder auf das<br />

Geschlecht, die Hautfarbe, die Religion oder die Herkunft an.<br />

Um in der Zukunftsbranche der erneuerbaren Energien bestehen<br />

zu können, zählen für uns ausschließlich Einsatzbereitschaft<br />

und Kompetenz.<br />

Wenn Sie Ihre Zukunft mit dem langfristigen Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien verbinden wollen, erwarten Sie anspruchsvolle<br />

und zukunftsorientierte Arbeitsplätze, Wertschätzung als<br />

Teammitglied sowie leistungsbezogene Vergütung. Die genauen<br />

Stellenbeschreibungen finden Sie unter www.uka-gruppe.de,<br />

dort in der Rubrik „Karriere“.<br />

Senden Sie uns bitte Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen<br />

mit Gehaltsvorstellungen und Angaben zum frühestmöglichen<br />

Tätigkeitsbeginn zu. Selbstverständlich können Sie sich<br />

auch elektronisch bewerben, vorzugsweise als PDF per E-Mail.<br />

Der Windparkentwickler<br />

Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG · Dr.-Eberle-Platz 1 · 01662 Meißen<br />

Internet: www.uka-gruppe.de · E-Mail: personal@uka-gruppe.de

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