USA Reiseführer 2018
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ROCKY MOUNTAINS<br />
DEM HIMMEL<br />
GANZ NAH<br />
Eine gewaltige Natur, landschaftliche Schönheiten – und eine<br />
würzige Prise Wildwestkultur bieten die Staaten der Rocky<br />
Mountains von den Dakotas über Colorado, Wyoming und Montana<br />
bis Idaho. Von Thomas Jeier<br />
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
legten die ersten Mountain Men<br />
ihre Fallen in den Rocky Mountains<br />
aus. John Colter, einer dieser Jäger,<br />
stieß im Winter 1806 auf die malerischen<br />
Täler von Yellowstone und Jackson Hole. Dort entstand<br />
Jackson, das sich zwischen den Bergen ausbreitet und sich zu<br />
einer Urlaubsoase in Wyoming entwickelte. Die ersten Ferien-<br />
Ranches wurden um 1910 gegründet. In den Schaufenstern<br />
lagen Zehn-Gallonen-Hüte und hochhackige Cowboystiefel,<br />
auch für die echten Cowboys, die heute noch in der Umgebung<br />
der Stadt leben.<br />
In den Kunstgalerien hängen wertvolle Gemälde bekannter<br />
„Western Artists“, und das National Museum of Wildlife Art ist<br />
Die Innenstadt von Denver wird vom<br />
Capitol überragt. Auf der fünfzehnten<br />
Stufe steht man genau eine Meile über<br />
dem Meeres spiegel.<br />
den Naturbildern alter Meister wie George Catlin und Albert<br />
Bierstadt gewidmet. Das Jackson Hole ist immer ein Zentrum<br />
für Künstler gewesen und ist doch dabei angenehm bodenständig<br />
geblieben.<br />
Wie die scharfen Zähne eines gewaltigen Haifisches erheben<br />
sich die schroffen Gipfel im Grand Teton National Park in Wyoming.<br />
Alle Gipfel sind über viertausend Meter hoch, wirken aber<br />
wegen ihrer steilen Hänge wesentlich höher. Im Frühjahr blühen<br />
Wildblumen auf den alpinen Wiesen. Obwohl eine Asphaltstraße<br />
durch den Nationalpark führt, hat man nirgendwo das<br />
Gefühl, von Menschen bedrängt zu werden.<br />
Bereits am 1. März 1872 unterzeichnete US-Präsident<br />
Ulysses S. Grant die Yellowstone Park Act und bestätigte ein<br />
riesiges Gebiet im nordwestlichen Wyoming als ersten Nationalpark<br />
der Welt. Innerhalb der Parkgrenzen ist die Erde in<br />
Aufruhr. Der Grand Canyon<br />
of the Yellowstone und die<br />
blubbernden Geysire erinnern<br />
an drei Vulkanausbrüche<br />
in prähistorischen Zeiten.<br />
Über dreihundert Geysire und<br />
heiße Quellen gibt es im Park.<br />
Am bekanntesten wurde „Old<br />
Faithful“, der Verlässliche,<br />
weil seine eindrucksvolle Fontäne<br />
in regelmäßigen Abständen<br />
(ca. alle 70 Minuten) aus<br />
der heißen Erde schießt.<br />
Denver, die größte Stadt<br />
der Rocky Mountains, liegt in<br />
Colorado. Seine Existenz hat<br />
es dem Goldrausch von 1858<br />
zu verdanken. Die Innenstadt<br />
von Denver wird vom Capitol<br />
überragt. Auf der fünfzehnten<br />
Stufe steht man genau eine<br />
Meile über dem Meeresspiegel.<br />
Vor dem eindrucksvollen<br />
Gebäude erstreckt sich der Civic Center Park. Am südlichen<br />
Rand des Parks erhebt sich der zehnstöckige Bau des Denver<br />
Art Museum mit Kunstwerken aus Amerika, Asien und Europa.<br />
Die 16th Street Mall, ein paar Straßen weiter, ist eine Fußgängerzone<br />
nach europäischem Vorbild. Am historischen Larimer<br />
Square wurden viktorianische Häuser aus dem Wilden Westen<br />
liebevoll restauriert.<br />
Den entscheidenden Anschub, die ehemalige Goldgräberstadt<br />
Aspen in ein Wintersportzentrum nach europäischem<br />
Vorbild zu verwandeln, gab ausgerechnet die Armee. Sergeant<br />
Friedl Pfeifer, in Österreich geboren und als Skilehrer im Sun<br />
Valley angestellt, organisierte ein Manöver am Red Mountain,<br />
verliebte sich in die Gegend und eröffnete eine Skischule am<br />
Aspen Mountain. Nach dem Krieg gründete er mit Walter Paepcke<br />
die Aspen Skiing Corporation. Der Österreicher leitete die<br />
Skischule und brachte Gary Cooper die ersten Schwünge bei.<br />
Inzwischen gilt Aspen als sehr teuer, viele „Normalbürger“ weichen<br />
nach Breckenridge oder in andere Skiorte aus. Geblieben<br />
sind der Pulverschnee, trocken wie Champagner, die rasanten<br />
Abfahrten und die romantische Umgebung.<br />
In Idaho zogen riesige Silbervorkommen die Siedler an. In der<br />
Geisterstadt Silver City stehen noch heute Gebäude aus dieser<br />
Zeit. Damals war Silver City eine der bedeutendsten Städte<br />
des Idaho-Territoriums, rühmte sich als erste Stadt in Idaho<br />
Blick vom Aussichtspunkt über den Snake River im Grand Teton Nationalpark in Wyoming.<br />
eines Telegrafen und der ersten täglich erscheinenden Zeitung,<br />
und bereits um 1880 gab es Telefon. Heute zieht es vor allem<br />
Naturliebhaber nach Idaho, in die östlich von Boise gelegene<br />
Sawtooth Range mit ihren malerischen Tälern und Wiesen und<br />
zum Snake River an der Grenze nach Oregon. In der Hells Canyon<br />
National Recreation Area liegt die tiefste durch einen Fluss<br />
gebildete Schlucht der Vereinigten Staaten. Der Snake River<br />
windet sich beinahe tausend Meter unter den Berggipfeln durch<br />
das zerklüftete Land.<br />
Vom Yellowstone National Park führt der Highway 191<br />
durch den Beaverhead National Forest nach Montana hinein.<br />
26 <strong>USA</strong> <strong>Reiseführer</strong> <strong>2018</strong><br />
<strong>USA</strong> <strong>Reiseführer</strong> <strong>2018</strong><br />
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