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soziologie heute April 2013

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36 <strong>soziologie</strong> <strong>heute</strong> <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />

Mobilität<br />

Sicher unterwegs<br />

durch Wien!<br />

Einflüsse auf das subjektive Sicherheitsempfinden im<br />

Wiener Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)<br />

von Diana Silvestru<br />

Die Studie „Sicher unterwegs<br />

durch Wien!“ stellt die Masterarbeit<br />

der Autorin dar und ist<br />

im Kreuzungsbereich von Verkehrs<strong>soziologie</strong><br />

und Kriminalitäts<strong>soziologie</strong><br />

bzw. Soziologie<br />

der Gewalt anzusiedeln, schließt<br />

an umfangreiche Erkenntnisse<br />

und praktische Erfahrungen aus<br />

mehreren Jahrzehnten der Verkehrs-,<br />

Sicherheits- und Mobilitätsforschung<br />

an und beschreibt<br />

die subjektive Sicherheitslage<br />

der Fahrgäste der Wiener Linien<br />

im Sommer 2012.<br />

Forschungsrahmen: Die Nutzung<br />

unterschiedlicher öffentlicher<br />

Verkehrsmittel ist Alltag der modernen<br />

Gesellschaft. Busse, Straßenbahnen<br />

oder U-Bahnen sind<br />

sowohl in Klein- als auch in Großstädten,<br />

im Vergleich zum PKW-<br />

Verkehr oft schneller und umweltfreundlicher<br />

unterwegs. Das<br />

Erleben subjektiver Unsicherheiten<br />

während der Reise beeinträchtigt<br />

nicht nur die Attraktivität<br />

des ÖPNV-Systems, sondern<br />

kann u.a. zur beschränkten Nutzung<br />

oder sogar zum totalen<br />

Fahrtverzicht führen.<br />

Die gefühlte Unsicherheit im<br />

ÖPNV keimt im Spannungsfeld<br />

zwischen der Notwendigkeit der<br />

Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel<br />

und der subjektiven Wahrnehmung<br />

des Verkehrsnetzes<br />

vonseiten der Fahrgäste auf. Obwohl<br />

die Grenzen zwischen subjektiver<br />

und objektiver Sicherheit<br />

nicht eindeutig zu definieren sind,<br />

stellen die beiden Sinnkomponenten<br />

kein Gegensatzpaar dar;<br />

sie runden gemeinsam den gesellschaftlichen<br />

Sinn des Begriffs<br />

Sicherheit ab. Die Differenziertheit<br />

der Gesellschaft, die Tatsache,<br />

dass der öffentliche (mobile<br />

Transit-)Raum von unterschiedlichen<br />

Personen genutzt wird und<br />

dass aus dieser Diversität stille<br />

oder ausgelebte Konflikte entstehen<br />

können, verweisen auf eine<br />

Vielfalt diverser Einflüsse auf das<br />

subjektive Sicherheitsempfinden.<br />

Dementsprechend hat die Entstehung<br />

von Unsicherheit und<br />

Ängsten im öffentlichen und im<br />

mobilen Transitraum eine umfassende<br />

Palette von persönlichen,<br />

umfeld-, image-, technisch oder<br />

betrieblich bedingten Einflussfaktoren<br />

als Ursprung (s. Abb. 1).<br />

In Österreich ist Wien die Stadt<br />

mit dem vielfältigsten Verkehrsleben.<br />

Den über 1,7 Millionen<br />

Einwohner/-innen und den zahlreichen<br />

Pendler/-innen und<br />

Tourist/-innen der Stadt stehen<br />

im ÖPNV u.v.a. die Straßenbahnen,<br />

Busse und U-Bahnen der<br />

Wiener Linien GmbH & Co KG,<br />

führender Mobilitätsanbieter im<br />

Wiener ÖPNV, zur Verfügung. Der<br />

ÖPNV ist für Wien das wichtigste<br />

Verkehrsmedium, in welchem die<br />

Passagiere Zufriedenheit, Wohlbefinden<br />

und nicht zuletzt Sicherheit<br />

erleben.<br />

Forschungsstand & -frage: Die<br />

bis dato in Wien vertretene These,<br />

dass die Stadt in puncto Sicherheitsempfinden<br />

im ÖPNV<br />

ein hohes bis sehr hohes Niveau<br />

aufweist, wird bis 2010 in der Literatur<br />

mehrfach von nationalen

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