soziologie heute April 2010
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10 <strong>soziologie</strong> <strong>heute</strong> <strong>April</strong> <strong>2010</strong><br />
RELIGIONSUNTERRICHT<br />
- Chance oder Fortsetzung des Status quo?<br />
Willibald Burgstaller im Interview mit Alfred Rammer<br />
In einer Gesellschaft, in der Menschen mit unterschiedlichen Religionsbekenntnissen zusammen<br />
leben, gewinnt auch das Wissen über die eigene Religion und die fremden Religionen<br />
sehr an Bedeutung. Immer mehr SchülerInnen gehören <strong>heute</strong> keiner Konfession mehr an<br />
oder haben sich vom Religionsunterricht abgemeldet. Welch große Chance jedoch ein Religions-<br />
oder Ethikunterricht für die Gesellschaft insgesamt darstellt, dies erläutert Willibald<br />
Burgstaller im <strong>soziologie</strong> <strong>heute</strong>-Interview mit Alfred Rammer.<br />
<strong>soziologie</strong> <strong>heute</strong>: Herr Burgstaller, Sie<br />
sind Fachinspektor für den katholischen<br />
Religionsunterricht an berufsbildenden<br />
mittleren und höheren Schulen in Oberösterreich.<br />
Was sind Ihre Aufgaben?<br />
Burgstaller: Unter den vielen unterschiedlichen<br />
Aufgaben sehe ich insbesondere<br />
die Beratung von ReligionslehrerInnen<br />
in den ersten Dienstjahren und die<br />
dafür notwendigen Unterrichtsbesuche.<br />
Darin sehe ich meinen Beitrag zu einem<br />
qualitätsvollen Religionsunterricht und<br />
zur Entwicklung der Lehrerrolle der jungen<br />
Kolleginnen und Kollegen. Den Kontakt<br />
zu den dienstälteren KollegInnen<br />
halte ich mittels periodischer Mitarbeitergespräche,<br />
die Fragen nach den Erfahrungen,<br />
Konzepten und Zielen des Religionsunterrichtes<br />
zum Inhalt haben. Auch<br />
dadurch versuche ich, die Qualität des<br />
Religionsunterrichtes zu fördern. Im Schulamt<br />
der Diözese Linz, meiner Dienststelle,<br />
obliegen mir neben der Versorgung des<br />
Religionsunterrichts durch entsprechende<br />
Personalplanung auch die Beurteilung der<br />
Leistung der ReligionslehrerInnen. Für diese<br />
Tätigkeiten fallen auch viele administrative<br />
Arbeiten an. Die Zusammenarbeit mit<br />
dem Landesschulrat für Oberösterreich<br />
und den zuständigen LandesschulinspektorInnen<br />
meines Aufgabenbereiches<br />
gehört ebenfalls zu meinen Tätigkeiten.<br />
Damit verbunden ist auch meine Tätigkeit<br />
als Vorsitzender von Reife- und Diplomprüfungen<br />
an BHS bzw. Abschlussprüfungen<br />
an BMS.<br />
<strong>soziologie</strong> <strong>heute</strong>: Was brachte Sie dazu,<br />
zunächst Religionslehrer und dann Fachinspektor<br />
zu werden?<br />
Burgstaller: Nach dem Theologiestudium<br />
gab es 1975 sehr wenige Posten im<br />
pastoralen Bereich, aber viele neue Stellen<br />
an den damals neu gegründeten Schulen.<br />
So begann ich schon vor Abschluss des<br />
Studiums mit dem Religionsunterricht. Die<br />
Arbeit mit den jungen Menschen faszinierte<br />
und forderte mich. Gerne ließ ich mich<br />
bald auch als Referent in die Arbeit bei