Poiltikbrief zur Hessischen Landtagswahl 2018 (Stand 21.02.2018)
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Politikbrief <strong>zur</strong> <strong>Hessischen</strong> <strong>Landtagswahl</strong> <strong>2018</strong> <strong>Stand</strong> 21.02.<strong>2018</strong> Seite 4<br />
Gastbeitrag Prof. Dr. Thomas Münzel<br />
Flugzeuge, Autos und Züge machen herzkrank!<br />
Einen Überblick über neue, zum Teil eigene Forschungsergebnisse<br />
liefern Wissenschaftler aus Dänemark und vom Zentrum für Kardiologie<br />
der Universitätsmedizin Mainz in einem Review, der im Fachblatt<br />
Journal of the American College of Cardiology (JACC) veröffentlicht<br />
ist.<br />
Dass es eine Beziehung zwischen Lärm<br />
und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt, ist<br />
schon lange bekannt. Nun haben Forscher<br />
der Arbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit<br />
um Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel<br />
vom Zentrum für Kardiologie, Kardiologie<br />
I der Universitätsmedizin Mainz gemeinsam<br />
mit Mette Sørensen, einer<br />
Lärmforscherin und Epidemiologin vom<br />
Dänischen Krebsforschungsinstitut in Kopenhagen,<br />
die neuesten Ergebnisse zum<br />
Thema Lärm und Herzkrankheiten im renomierten<br />
Journal für Herzerkrankungen,<br />
dem Journal of the American College of Cardiology, in einem Übersichtsartikel<br />
zusammengefasst.<br />
„Wir wissen heute, dass Lärm nicht nur nervt, sondern chronische<br />
Stressreaktionen auslöst, die, wenn sie über eine längere Zeit andauern,<br />
insbesondere Herzerkrankungen hervorrufen“, so Professor Thomas<br />
Münzel.<br />
In dem Übersichtsartikel wurden von Mette Sørensen die Zusammenhänge<br />
zwischen Lärm und Herzkrankheiten vorgestellt und auch<br />
Strategien, mit denen man den Lärm durch Autos, Flugzeuge und Züge<br />
vermindern kann. Ein Schwerpunkt des Artikels sind auch die neueren<br />
Studien <strong>zur</strong> Lärmwirkungsforschung von der Universitätsmedizin in<br />
Mainz.<br />
„In diesem Bereich ist uns sicher in den letzten Jahren ein großer<br />
Durchbruch gelungen“, so Münzel. „Wir konnten nachweisen, dass<br />
Nachtfluglärm die Gefäße bei gesunden Probanden und bei Patienten<br />
mit einer koronaren Herzerkrankung schädigt und dass Vitamin C die<br />
schlechte Gefäßfunktion verbessern kann. Das bedeutet, dass Lärm die<br />
Bildung freier Radikale in den Gefäßwänden stimuliert. Wir konnten<br />
mittlerweile mit einem neu entwickelten Tiermodell auch die molekularen<br />
Mechanismen entschlüsseln, die für die gefäßschädigende Wirkung<br />
von Lärm verantwortlich ist“, erläutert Münzel weiterhin.