BBI-Politikbrief zur Hessischen Landtagswahl 2018 (Stand 18.04.2018)
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Politkwechsel – dringend erforderlich!<br />
Politkbrief <strong>zur</strong>r eessischen <strong>Landtagswahl</strong> 018d<br />
Für Wähler rnd Politker, die gewählt werden möchten
Seite 2<br />
<strong>Politikbrief</strong> <strong>zur</strong> Hessishben Lacndtacgswaacbl 218z<br />
Liebe Wählerinnen und Wähler,<br />
liebe Kandidaten für den<br />
<strong>Hessischen</strong> Landtag,<br />
das Deckblat dieses Politkbbiees stellt die Spuben des Flugbetbiebs<br />
am 6. Januab <strong>2018</strong> dab. Anschaulicheb kann man kaum zeigen, dass<br />
niemand im Rhein-Main-Ballungsbaum von Flugläbm- und Schadstofbelastungen<br />
vebschont wibd.<br />
Die Ebkenntnisse aus Läbmwibkungsstudien - wie zum Beispiel deb<br />
NORAH-Studie - sowie Fobschungsebgebnisse von Pboe. Db. Thomas<br />
Münzel, Univebsitätsklinikum Mainz, belegen, dass Flugläbm kbank<br />
macht und vobzeitg tötet. Läbm vebubsacht vebmehbte Hebz-Kbeislaueebkbankungen,<br />
Schlaganeälle, tödliche Hebzineabkte und Depbessionen.<br />
Bei Gbundschulkindebn wubden Vebzögebungen in deb Leseentwicklung<br />
beobachtet.<br />
Deb Flugbetbieb ist eineb deb gbößten Vebubsacheb von Klimaschadstofen.<br />
Immeb mehb bücken auch die Ultbaeeinstaubbelastungen und<br />
deben schädliche Folgen eüb unsebe Gesundheit in das Bewusstsein.<br />
Die übebmächtge Lobby deb Lufvebkehbsbbanche setzt bücksichtslos<br />
die eigenen Wibtschafsintebessen dubch. Die Intebessen deb Betbofenen<br />
sind in deb Politk unteb die Rädeb gebaten.<br />
Ryanaib & Co. mit subventoniebten Billigpbeisen und umstbitenen Abbeitsbedingungen<br />
wubden nach Fbankeubt geholt, um die geschafenen<br />
Übebkapazitäten auszulasten.<br />
Die noch amtebende schwabz-gbüne Landesbegiebung hat mit wenig<br />
tauglichen Miteln vebsucht, wenigstens die unzubeichenden Vebeinbabungen<br />
aus deb Mediaton umzusetzen. Deb Läbm wubde andebs<br />
vebteilt, ist abeb nicht wenigeb gewobden und dabe sogab weiteb zunehmen.<br />
Der Mobilitätswaacbn machbt uns kracnk und bringt uns um.<br />
Eine grundlegend acndere Lufterkebrs- und Flugbacfenpolitik ist dringend<br />
erforderlihb: Der Fracnkfurter Flugbacfen bact den geshbäflihben<br />
und touristishben Reisebedacrf der Region acbzudehken, die Idee eines<br />
großen internactionaclen Lufterkebrsdrebkreuzes ist acufzugeben.<br />
Liebe Wählerinnen und Wähler,<br />
machen Sie sich mit dem umeangbeichen Ineobmatonsmatebial und<br />
unseben Fobdebungen vebtbaut und pbüeen Sie, ob die Pabtei und die<br />
Kandidatn odeb deb Kandidat Ihbeb Wahl die Pbobleme kennt und sich<br />
eüb unsebe Fobdebungen einsetzen will.<br />
Dann tbefen Sie eine kluge Wahl.<br />
Ihb <strong>BBI</strong> Bündnis deb Bübgebinitatven<br />
Kein Flughaeenausbau - Nachtlugvebbot von 22 bis 6 Uhb<br />
V.i.S.d.P.: Thomas Schefeb, Bündnisspbecheb, 65439 Flöbsheim am Main, Windthobststbaße 3<br />
Bildnachweise und Copybight: Deckblat Flugspuben www.dfd.de Seiten 3 und 16 Walteb Kebeb Seiten 4 Pboe.Db. Thomas Münzel, Uni Mainz Seite 5 www.laebmstudie.de Seite 6 BI Liesing gegen<br />
Flugläbm und gegen die 3. Piste Flughaeen Wien-Schwechat Seite 7 Chabt Wolgang Schwämmlein und Joachim Alt, Mainz Seite 8 Die Chabts wubden deb Pbäsentaton des HMWEVL vom 04.03.2015<br />
übeb das Ebgebnis deb Bedabespbüeung Tebminal 3 entnommen Seite 9 Fbapobt AG Seiten 4, 11, 13 links und 14 Pixabay Fbeie Bildeb Seite 13 bechts www.eobum-fughaeen-begion.de
<strong>Politikbrief</strong> <strong>zur</strong> Hessishben Lacndtacgswaacbl 018z Seite 3<br />
Luftverkehr und Klimaveränderungen<br />
Am 12. Dezember 2015 wurde auf der UN-Klimakonferenz das „Pariser<br />
Übereinkommen“ verabschiedet. Das Abkommen sieht die Begrenzung<br />
der menschengemachten globalen Erwärmung auf deutlich unter<br />
2 °C gegenüber vorindustriellen Werten vor. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
müssen die weltweiten Treibhausgasemissionen, dazu zählt insbesondere<br />
die Emission von CO2, spätestens<br />
2020 ihren Höhepunkt erreichen<br />
und anschließend pro Jahrzehnt<br />
halbiert werden.<br />
Deutshblacnd bacte sihb erpfihbtet,<br />
den Ausstoß on Treibbacusgacsen bis<br />
0101 um 41 % ggü. dem Stacnd on<br />
8991 zu erringern. Dacmit ist unser<br />
Lacnd krachbend geshbeitert. Dacs mussten<br />
aclle Verbacndlungspacrtner bei den<br />
Koaclitionsgesprähben in Berlin 0187/8z<br />
kleinlacut und ideenlos eingesteben.<br />
Guter Ract ist jetzt teuer.<br />
Der Flugverkehr soll in den nächsten<br />
Jahrzehnten weiter wachsen. Das gilt<br />
auch für die Emissionen, die trotz<br />
Reduzierung des Kerosinverbrauchs der<br />
Triebwerke zunehmen werden. 2016<br />
hat die UN-Luffahrtorganisaton ICAO einem eigenen Klimaabkommen<br />
CORSIA außerhalb des Pariser Übereinkommens zugestmmt.<br />
Kernstück ist ein sogenanntes Ofsetting-System, mit dem ab 2020<br />
weiter anwachsende CO2-Emissionen durch Klimaschutzprojekte (z.B.<br />
in der Driten Welt) kompensiert werden sollen.<br />
Weltwaeit sind jederzeit 81.111 Flugzeuge unterwaegs<br />
Von einer Reduzierung der CO2-Emissionen des Lufverkehrs ist bei<br />
CORSIA nicht die Rede. Die CO2-Emissionen aus dem Wachstum des<br />
Lufverkehrs bis 2020 nimmt das Abkommen als gegeben hin. Bis 2026<br />
ist die Teilnahme am Programm sogar nur freiwillig. Erst ab 2027 sind<br />
die Vorgaben des Abkommens verpflichtend und enden bereits 2055.<br />
desbaclb geändert waerden.<br />
Die dracmactishben Klimac eränderungen<br />
erleben wair jeden Tacg mebr mit orkacnstacrken<br />
Stürmen, sintlutacrtigen Regenfällen<br />
und dem Anstieg der Meeresspiegel.<br />
Der Luft erkebr acls einer der Hacupt erursachber<br />
der Veränderungen des Weltklimacs<br />
dacrf nihbt waeiter waachbsen und<br />
muss eingeshbränkt waerden. Ein grundlegendes<br />
Umdenken ist erforderlihb. Zur<br />
Erreihbung der deutshben Klimacziele<br />
böte der Luft erkebr einen wairksacmen<br />
Hebel.<br />
Durhb den Klimacwaacndel bacben sihb die<br />
Voracussetzungen, unter denen der Flugbacfenacusbacu<br />
mit dem Placnfeststellungsbeshbluss<br />
im Jacbr 0117 erlacssen waurde,<br />
öllig erändert. Der Beshbluss muss<br />
Deutshblacnd bact dacs Pacriser Klimacacbkommen ractiiziert und ist erpfihbtet,<br />
aclle Macßnacbmen <strong>zur</strong> Reduzierung der Treibbacusgacsemissionen<br />
durhbzufübren.
Seite 4<br />
<strong>Politikbrief</strong> <strong>zur</strong> Hessishben Lacndtacgswaacbl 018z<br />
Prof. Dr. Thomas Münzel:<br />
Flugzeuge, Autos und Züge machben berzkracnk!<br />
Einen Überblihk über neue Ergebnisse ibrer Lärmwairkungsforshbung<br />
liefern Wissenshbacfler acus Dänemacrk und vom Zentrum für Kacrdiologie<br />
der Universitätsmedizin Macinz in einem Review, der im Fachbblactt<br />
Journal of the American College of Cardiology veröffentlihbt ist.<br />
(Quelle: JACC Vol. 71, No 6, <strong>2018</strong>)<br />
Dass es eine Beziehung zwischen Lärm<br />
und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt, ist<br />
schon lange bekannt. Nun haben Forscher<br />
der Arbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit<br />
um Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel<br />
vom Zentrum für Kardiologie, Kardiologie<br />
I der Universitätsmedizin Mainz gemeinsam<br />
mit Mette Sørensen, einer<br />
Lärmforscherin und Epidemiologin vom<br />
Dänischen Krebsforschungsinstitut in Kopenhagen,<br />
die neuesten Ergebnisse zum<br />
Thema Lärm und Herzkrankheiten im renommierten<br />
Journal für Herzerkrankungen,<br />
dem Journal of the American College of Cardiology, in einem<br />
Übersichtsartikel zusammengefasst.<br />
„Wir wissen heute, dass Lärm nicht nur nervt, sondern chronische<br />
Stressreaktionen auslöst, die, wenn sie über eine längere Zeit andauern,<br />
insbesondere Herzerkrankungen hervorrufen“, so Professor Thomas<br />
Münzel.<br />
In dem Übersichtsartikel wurden von Mete Sørensen die Zusammenhänge<br />
zwischen Lärm und Herzkrankheiten vorgestellt und auch<br />
Strategien, mit denen man den Lärm durch Autos, Flugzeuge und Züge<br />
vermindern kann. Ein Schwerpunkt des Artikels sind auch die neueren<br />
Studien <strong>zur</strong> Lärmwirkungsforschung von der Universitätsmedizin in<br />
Mainz.<br />
„In diesem Bereich ist uns sicher in den letzten Jahren ein großer<br />
Durchbruch gelungen“, so Münzel. „Wir konnten nachweisen, dass<br />
Nachtfluglärm die Geefäße bei gesunden rrobanden und bei ratienten<br />
mit einer koronaren Herzerkrankung schädigt und dass Vitamin C die<br />
schlechte Geefäßfunktion verbessern kann. Das bedeutet, dass Lärm die<br />
Bildung freier Radikale in den Geefäßwänden stimuliert. Wir konnten<br />
mitlerweile mit einem neu entwickelten Tiermodell auch die molekularen<br />
Mechanismen entschlüsseln, die für die gefäßschädigende Wirkung<br />
von Lärm verantwortlich ist“, erläutert Münzel weiterhin.
Politikbief zub Hessischeen Landtagsaael <strong>2018</strong> Seite 5<br />
MittlerwleitlesiidswleitelerleswihtiglesSteudilesbeleiatlesbeleledlete sS suteleriuhttesdilesMaizlersF<br />
rihtlergrupplesdlesEifuiisv smittlerlesbezw s<br />
SpitezleihtattplegletsauigletöitesdurhtsFtugzleuglesaufsdilesGlefäßfuki ns<br />
dilesEflektelesv sBattärmsaufsdaisHlerz-KrleiitaufiyitelemsudsdilesEflekteles<br />
iibelei dlerlesv sNahtttugtärmsaufsdilesBitdugsfrleilersRadikatlesimsGletirnsleisEflektensdlersmögtihtlerwleiileslerktärtenswarumsLärmsdilesk<br />
giivles<br />
Etewihktugsv sKidlersisBlezugsaufsLlerlesudsGledähtteiisvlerzöglerska<br />
s<br />
Darübelerstiauisk telesMüzletsudsileisTleamsbele beahttelensdaiis<br />
ihttesdilesLauteiteärklesasiihtnsi dlersdilesArtesdleisLärmisfürsdileslegaivlesAuiwirkuglesaufsdlesOrgaiimuisleteihtleidledsiite:s„Sogenanntes<br />
weißes Rauschen hate auf die Tiere, selbst wenn es genauso laut<br />
wie der Fluglärm war, eher einen positiven Effekt“nsiagtesMüzlet s„Wir<br />
werden die Forschung weiter intensivieren. Im Fokus stehen aktuell<br />
der Schienenlärm und die negativen Effekte auf das Herz-Kreislaufsystem<br />
sowie eine Untersuchung zu Fluglärm, ob mitlere oder Peak Dezibel<br />
Levels mehr negative Effekte auf die Gefäßfunktion haben“<br />
Entscheeidend ist, dass Politieb aus diesen Studien iebe Konsequenzen<br />
zieeen.<br />
Flugläbm ist ein neueb Hebz-Kbeislauf-Risiiofaitob, den Patenten<br />
odeb Äbzte nichet keeinfussen iönnen. Im Hinklichi auf ein neues<br />
Flugläbmscheutzgesetz müssen die Politieb scheäbfebe Gbenzaebte<br />
festlegen, die die Anaoeneb und nichet die Betbeikeb von Flugeäfen<br />
scheützen.<br />
NORAH-Studie (Herbst 2015):<br />
Pbof. Db. Wolfgang Hofmann (Univebsität Gbeifsaald):<br />
„Hieb stebken meeb Menscheen am Läbm als am Vebieeb“<br />
Ftugtärmswirds-sauhtsbeleisk mbeiilertelesBletaiteuglesauisz<br />
sB sFtug-sudsSteraßletärms-saufgrudsileilersbelei<br />
dlerlesCtarakteleriiiksbelerleitei<br />
abes40sdB(A)sDaulerihtattplegletsatisübelerragleds<br />
täiigslempfudle sDileilesLäiigkleitesbeleleiterähtigtesdilesLlebeleinuatiteätesudsdamitesdaiskörplertihtlesudsileletiihtlesW<br />
ttbelefdle sDileileis<br />
W ttbelefdlesiitesuumiteritlesleilesgleiudtleiteirletlevatelesGrößle<br />
sAls gesicheebt angeseeen aubde von den Fobscheebn<br />
deb Zusammeneang zaischeen Läbm und vebmeebten Hebz-<br />
Kbeislaufebibaniungen, Schelaganfällen, tödlicheen Hebzinfabiten soaie<br />
Depbessionen.<br />
DilesShttafiteudilestatesglezleigtensdaiisdurhtsdilesEifütrugsdlersähttetihtlesFtugbeleihträkuglesisFRAsdilesZattsdlersAufwahtrleaki<br />
leszwiihtles23suds5sUtrszwarsdleutetihts<strong>zur</strong>ühkglegaglesiite<br />
sSilestatesattlerdigisauhtsglezleigtensdaiisiihtsdilesAzattsdlersAufwahtrleaki<br />
leszwiihtles22suds23sUtrsihttesvlermidlertesudsiihtszwiihtles5suds6sUtrs<br />
i gars htswleitelerslertöttestate sEbst eine Ausaeitung deb Flugkeschebäniungen<br />
auf die akendlichee und inskesondebe auf die mobgendlichee<br />
Randstunde aübde den Menscheen einen aibiliche gesunden<br />
Schelaf ebmöglicheen.<br />
Eine Vebeabmlosung deb festgestellten ibanimacheenden Efeite<br />
dubche Läbm ist okebfächeliche, tendenziös und siandalös. Politi, Luuvebieebsaibtscheau<br />
und Gesellscheau müssen siche deb Disiussion stellen,<br />
aie Vobteile und Nacheteile des Fbanifubteb Flugeafens aiedeb in<br />
eine Balanche gekbachet aebden.
Seite 6<br />
Feinstäube im Umfeld des Flughafens<br />
Der Flugverkehr verursacht im weiten Umfeld der Flughäfen hohe<br />
Emissionen an Ultra-Feinstäuben. Diese Partkel kleiner als 0,1 μm)<br />
werden durch die existerenden gesetzlichen Grenzwerte für PM10<br />
kleiner als 10 μm) bzw. PM2,5 kleiner als 2,5 μm) nur un<strong>zur</strong>eichend<br />
erfasst.<br />
Feinstaub PM10, PM2,5) wird in<br />
Deutschland derzeit nach Gewicht bemessen,<br />
doch die Zahl der Partkel -<br />
das eigentlich Entscheidende - wird<br />
außer Acht gelassen. Für die Partkel<br />
PM2,5 gilt seit 2008 europaweit ein<br />
Zielwert von 25 µg/m 3 im Jahresmitel.<br />
Der Gewichtsanteil der darin enthaltenden<br />
ultrafeinen Partkel liegt<br />
z.B. bei ca. 2%. Werden diese Partkel<br />
jedoch gezählt, liegt der Anteil bei ca.<br />
98%!<br />
Die Pacrtikel bacben factacle Wirkungen:<br />
Teils waeniger acls 1,8 Mikrometer groß<br />
können diese Teilhben tief in die Lunge<br />
eingeactmet waerden und pacssieren<br />
die Shbracnke zum Blutkreislacuf. Sogacr<br />
im Gebirn waurde bereits Ultracfeinstacub<br />
nachbgewaiesen. Es bacfen sihb<br />
Shbacdstoffe beispielswaeise acus dem bbgacs acn, von denen viele acls<br />
krebserregend gelten. Studien zeigen, dacss die kleinen Pacrtikel acuf<br />
diesem Weg die Lungenfunktion shbwaähben und Risiken für Krebs,<br />
bstbmac, Herz-Kreislacufracnkbeiten, Shblacgacnfälle und Herzinfacrkte<br />
<strong>Politikbrief</strong> <strong>zur</strong> Hessishben Lacndtacgswaacbl 018z<br />
erböben. Selbst die Entwaihklung von Embryos könne vershblehbtert waerden,<br />
zeigen neue bnaclysen.<br />
Das Helmholtz-Zentrum in München stellte fest, dass das Einatmen<br />
ultrafeiner Feinstaubpartkel schon nach wenigen Minuten die Herztätgkeit<br />
negatv beeinlusst.<br />
Über dem Rhein-<br />
Main-Gebiet werden<br />
täglich 1,05 Mio Liter<br />
Kerosin verbrannt. Es<br />
werden ungeheuer<br />
große Mengen an Ultrafeinstaub<br />
freigesetzt.<br />
In Mainz steigt<br />
mit dem Flugbetrieb<br />
die Partkelbelastung<br />
über den vier-fachen,<br />
in Raunheim auf<br />
den 20- bis 30-fachen<br />
Ausgangswert.<br />
Lacut Europäishber<br />
Umwaeltacgentur fübrt<br />
Feinstacub daczu, dacss<br />
europacwaeit 411.111<br />
Menshben vorzeitig<br />
sterben. In Deutshblacnd lacssen sihb 66.111 Todesfälle dacmit in<br />
Verbindung bringen Quelle: Europäische Umweltagentur EEA-<br />
Report Air Quality 2017).
<strong>Politikbrief</strong> <strong>zur</strong> Hessishben Lacndtacgswaacbl 018z Seite 7<br />
Wie erstaunlich weit sich Ultrafeinstäube ausbreiten<br />
und wie eng der Zusammenhang zwischen<br />
den Überflgen und dem Ansteg der Belastungen<br />
ist, hat die Arbeitsgruppe „Feinstaub“<br />
im <strong>BBI</strong> Blndnis der Blrgerinitatven mit<br />
Messungen nachgewiesen (siehe Abbildung<br />
rechts).<br />
Es ist ein engmacshbiges Messstellennetz <strong>zur</strong><br />
Erfacssung der Belacstungen durhb Ultracfeinstacub<br />
acufzubacuen.<br />
Die Pacrtikel sind im Sekundeninterv acll zu messen,<br />
dacmit acussacgekräftige Ergebnisse erzielt<br />
waerden und Spitzenbelacstungen nihbt in<br />
Durhbshbnittsbetrachbtungen v erloren geben.<br />
Dacs Hessishbe Lacndesacmt für Nacturshbutz,<br />
Umwaelt und Geologie (HLNUG) bact baclbjäbrlihb<br />
über die gemessenen Feinstacubkonzentractionen<br />
zu berihbten. Die Wirkung des Flugbetriebs<br />
acuf die Belacstungen ist dacrzustellen.<br />
Die Lacndesregierung soll sihb bundespolitishb für eine Überacrbeitung<br />
der 39. Bundes-Immissionsshbutzv erordnung mit dem Ziel einsetzen,<br />
die Festlegungen zu Pacrtikeln bzwa. Ultracfeinstacub zu ergänzen<br />
sowaie Messv orshbriften und Vorgacben für Berihbterstacttungen<br />
zu v ershbärfen. Die Festsetzung v on Grenzwaerten ist acuf EU- und<br />
WHO-Ebene v oracn zu treiben, die medizinishbe Wirkungsforshbung<br />
zu intensiv ieren.<br />
Erläuterung der Abbildung:<br />
Gegen 11:30 Uhr wurde die Betriebsrichtung umgestellt, obwohl der Wind weiter<br />
gleichmäßig aus Osten wehte. Prompt sank die Partkelkonzentraton auf den<br />
Wert einer von Flugbetrieb unbelasteten Luf mit ca. 4.000 Partkel/cm³ ab.<br />
Gut eine Stunde nach Betriebsaufnahme auf der Südumfiegung hat der Wind<br />
dann die Abgaswolke von der jetzt 2,8 km entfernten Route (TABUM-M / BR25)<br />
nach Hechtsheim getragen. Die beim Steigfug hhhere Triebwerksleistung erklärt<br />
die noch hhhere Belastung mit mehr als 17.000 Partkel/cm 3 , eine Steigerung auf<br />
mehr als 400 %! (Quelle: <strong>BBI</strong> Arbeitsgruppe Feinstaub 2015)
Seite 8 Politikbief zub Hessischeen Landtagsaael <strong>2018</strong><br />
Flugbewegungen und Passagiere<br />
Im Jahr 2017 ist erstmals seit 2012 die Zahl der Flugbewegungen wieder<br />
gestegen, und zwar auf 475.500 ttarts und Landungen. Damit<br />
liegt diese Zahl weit unter den phantasiereichen Prognosen, die 2007<br />
<strong>zur</strong> Genehmigung des Flughafenausbaus vorgelegt wurden (siehe<br />
graue Flächen in den Charts).<br />
Allerdings liegt dieses Wachstum - begünstgt durch die Zunahme des<br />
Flugbetriebs der Billigfieger - nur knapp unter dem Wachstumspfad<br />
der 2014 überarbeiteten Prognose (gestrichelte Linie). Im Jaeb 2020<br />
muss deb Reein-Main-Ballungsbaum mit 525.000 Flugkeaegungen<br />
bechenen.<br />
Für diese unerträgliche Zunahme spricht auch das Wachstum der Passagierzahlen.<br />
In 2017 entsprachen 64,5 Mio beförderte Passagiere<br />
ziemlich genau der Prognose von 2014. Fraport erwartet für <strong>2018</strong><br />
67 bis 68,5 Mio Passagiere.<br />
Deb BUND Hessen eat 2014 in eineb Studie nachegeaiesen, dass<br />
sofobt 3 Mio Passagiebe aus 28.000 Kubzstbechienflgen auf die Baen<br />
veblagebt aebden iönnen. Langfbistg iönnten es 9,6 Mio Passagiebe<br />
aus 108.000 Fllgen sein.<br />
togar die im Mai 2017 vom Bundesverkehrsministerium vorgestellten<br />
„Maßnahmen <strong>zur</strong> ttärkung und ticherung des Lufverkehrsstandorts<br />
Deutschland“ enthalten die Aussage, dass erst ab einer Entfernung<br />
von 500-700 km der Lufverkehr „gesamtwirtschafliche Kostenvorteile“<br />
aufweist, Kurzstreckenfüge also nicht sinnvoll sind.<br />
Kubzstbechienflge mlssen auf die Baen veblagebt aebden.<br />
Veblagebungen auf die Baen dlbfen nichet dazu genutzt aebden, fbei<br />
aebdende Kapazitäten dubche Langstbechienflge aiedeb aufzuflllen.<br />
Die Zael deb Flugkeaegungen dabf nichet aeiteb aachesen und muss<br />
deutliche vebbingebt aebden (Ziel: maximal 380.000 pbo Jaeb).
Politikbief zub Hessischeen Landtagsaael <strong>2018</strong> Seite 9<br />
Flugsteig G – Terminal für Billigflieger<br />
Terminal 3 soll erst bis 2023 auf dem Gelände der früheren US-Airbase<br />
am Südrand des Flughafens entstehen. Ende 2017 hat Fraport jedoch<br />
den Bauantrag für einen vorgezogenen Teil des T 3 gestellt. Der Flugsteig<br />
G soll vorzeitg in Betrieb gehen, damit Ryanair & Co. zusätzlich<br />
bis zu fünf Millionen Passagiere pro Jahr abfertgen können.<br />
Jahrelang soll dieser Flugsteig ohne S-Bahn-Anschluss sowie ohne Anbindung<br />
an das Gepäckband- und an das Personentransportsystem<br />
„Skytrain“ betrieben werden. Shuttle-Busse zu den Terminals 1 und 2<br />
sowie individueller Autoverkehr werden die Verkehrs- und Schadstofbelastungen<br />
um den Flughafen weiter drastsch erhöhen.<br />
Deb Billigfiegeb-Flugsteig G aidebspbichet<br />
den Auskauzielen: Im Planfeststellungskescheluss<br />
ist ein spezielles<br />
Tebminal füb Billigfiegeb nichet vobgeseeen.<br />
Eine nennensaebte Steigebung<br />
des Segments aubde nichet ebaabtet.<br />
Seit siche zeigt, dass dubche den unnötgen<br />
Auskau Ükebiapazitäten gescheaffen<br />
aubden, setzt Fbapobt auf die vebantaobtungslose<br />
und büchisichetslose<br />
Billigfiegebei.<br />
Stabt- und Landeentgelte dübfen ieine<br />
Rakatte und Inchentve-Regelungen<br />
entealten, um Billigfiegeb nache Fbanifubt<br />
zu lochien.<br />
Dieses Gescheäfssegment ist am HUB-<br />
Flugeafen unebaünschet und aidebspbichet<br />
dem Zaechi des 2007 geneemigten<br />
Flugeafenauskaus.<br />
Deb Bau des Tebminal 3 ist debzeit<br />
unnötg und insgesamt akzuleenen.
Seite 10<br />
<strong>Politikbrief</strong> <strong>zur</strong> Hessishben Lacndtacgswaacbl 001z<br />
Umsetzung der Nachtflugbeschränkungen am Frankfurter Flughafen<br />
2017 Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember 2017<br />
1. 0 0 0 1 1 4 8 6 4 7 2 3 1.<br />
0. 2 1 0 1 0 6 3 4 3 2 1 3 0.<br />
3. 0 0 1 1 0 1 1 3 5 2 3 10 3.<br />
4. 1 0 0 1 7 1 3 1 1 2 2 0 4.<br />
5. 1 0 0 0 3 0 0 3 2 4 2 1 5.<br />
6. 0 0 0 1 0 4 17 2 1 1 1 1 6.<br />
7. 0 1 2 4 1 1 2 0 3 4 0 2 7.<br />
z. 0 0 2 0 0 0 2 0 4 1 0 4 z.<br />
9. 2 0 0 1 2 2 3 2 3 3 3 4 9.<br />
10. 0 1 1 0 1 2 9 3 7 4 2 7 10.<br />
11. 0 1 2 1 2 1 0 4 6 7 1 2 11.<br />
10. 0 0 0 1 4 1 4 1 5 2 3 3 10.<br />
13. 0 0 1 3 2 1 1 4 6 4 1 2 13.<br />
14. 1 0 1 1 3 3 2 0 9 0 0 3 14.<br />
15. 2 0 0 0 0 4 3 5 4 5 2 1 15.<br />
16. 0 1 0 1 1 2 1 2 4 2 2 0 16.<br />
17. 1 1 0 0 2 1 0 0 6 1 3 1 17.<br />
1z. 0 0 1 0 2 0 2 4 2 3 3 3 1z.<br />
19. 2 1 1 3 3 2 1 1 3 2 1 1 19.<br />
00. 1 0 0 1 1 1 2 4 2 2 2 2 00.<br />
01. 0 1 0 2 3 0 8 1 4 1 1 1 01.<br />
00. 1 1 1 2 3 11 3 2 2 1 0 5 00.<br />
03. 0 1 0 1 1 6 6 1 0 2 3 0 03.<br />
04. 2 0 0 0 0 2 2 3 3 2 1 0 04.<br />
05. 0 2 0 1 1 2 2 5 2 3 0 0 05.<br />
06. 1 2 0 2 1 1 2 1 2 2 1 1 06.<br />
07. 0 1 1 0 0 3 4 1 4 5 0 1 07.<br />
0z. 0 0 0 1 5 5 6 2 2 2 1 1 0z.<br />
09. 1 1 1 2 2 4 2 4 7 1 4 09.<br />
30. 0 1 2 5 7 10 4 2 0 3 0 30.<br />
31. 0 0 2 1 3 2 0 31.<br />
Anzahl<br />
Versp. Landungen<br />
Nächte ohne<br />
Versp.Landungen<br />
Nächte mit<br />
Versp.Landungen<br />
18 15 16 33 58 76 112 74 105 85 45 66<br />
18 15 17 7 7 3 3 4 1 2 6 7<br />
13 13 14 23 24 27 28 27 29 29 24 24<br />
Insgesamt 703<br />
Versp. Landungen<br />
90 Nächte ohne<br />
Versp.Landungen<br />
275 Nächte mit<br />
Versp.Landungen<br />
Datenquelle: Hessisches Wirtschafsministerium, Verspätete Starts und Landungen;<br />
ROT – verspätete Lacndungen GRÜN – obne Verspätungen
<strong>Politikbrief</strong> <strong>zur</strong> Hessishben Lacndtacgswaacbl 018z Seite 88<br />
Gemäß Planfeststellungsbeschluss vom 18.12.2007 zum Ausbau<br />
des Frankfurter Flughafens sind verspätete Starts und Lacndungen<br />
in der Zeit von 03 bis 11 Ubr nur acls acbsolute Ausnacbmen<br />
zulässig.<br />
Aus der Übersicht auf Seite 10 ist ersichtlich, dass es im Jahr 2017<br />
jedoch in 275 Nächten Verspätungslandungen gab, also nur in 90<br />
von 365 Nächten die Beschränkungen eingehalten wurden.<br />
Insbesondere aufallend ist der starke Ansteg dieser Verspätungen<br />
mit der Aufnahme des Flugbetriebs der Ryanair ab April 2017.<br />
Allerdings sind diese Verspätungen nicht ausschließlich von<br />
Ryanair zu vertreten. Auch Lufhansa, Condor u.a. haben ihren<br />
Beitrag dazu geleistet.<br />
Die Placnfeststellungsbebörde bact sihb vorbebaclten, die Ausnacbmeregelung<br />
erst zu ändern, waenn der Durhbshbnit eines Kaclenderjacbres<br />
den Wert von 7,5 täglihben Verspätungslacndungen<br />
übersteigt.<br />
In 0187 lacg der Durhbshbnitswaert bei 8,9 Verspätungen!<br />
Es ist aclso erst der Anfacng dieser Störungen der Nachbtrube!<br />
Letzte Meldung:<br />
Im März 018z gacb es 57 verspätete Lacndungen, dacvon 09 Verspätungen<br />
durhb Ryacnacir. Die Fluglinie bact die regelmäßigen Verstöße<br />
die Nachbtlugbeshbränkungen zum Geshbäfsmodell gemachbt.<br />
Dacs Verkebrsministerium lässt sihb waeiter acuf der Nacse berumtacnzen.<br />
Ryacnacir nutzt ofensihbtlihb die Ausnacbmeregelungen, um<br />
die Nachbtflugbeshbränkungen systemactishb acußer Kracf zu setzen.<br />
Dacs Übertreten von Vorshbrifen zum Shbutz der Menshben und der<br />
Nactur dacrf nihbt zum Geshbäfsmodell gemachbt waerden.<br />
Die Nachbtlugbeshbränkungen von 03 bis 11 Ubr müssen konsequent<br />
durhbgesetzt waerden. Flugpläne müssen voracb acuf Reaclisierbacrkeit<br />
und Verspätungsrisiken geprüf waerden.<br />
Mit einem verspäteten Flug vermeidet die Airline Fluggacstentshbädigungen<br />
und Unterbringungskosten acm Abflugort. Die Lacndeentgelte<br />
für Verspätungen müssen mit dem Ziel einer Abshböpfung dieser<br />
Gewainne erböbt waerden.<br />
Fluggesellshbacfen, die vorsätzlihb oder facbrlässig die Toleracnzregelungen<br />
acusnutzen, müssen mit Sacnktionen belegt waerden.<br />
Ein Lacndeverbot ist acls Ultimac Ractio vorzuseben.<br />
Ziel muss ein acbsolutes Nachbtlugverbot von 00 bis 16 Ubr sein.
Seite 12<br />
Mediation … und was daraus geworden ist<br />
Das vom <strong>Hessischen</strong> Wirtschafsministerium mit der Lufverkehrswirtschaf<br />
vereinbarte oonzept einer Lärmobergrenze entspricht nicht<br />
dem Ant-Lärm-Paket der Mediaton: Es feblt die Verbindlihbkeit, ist<br />
nihbt lokacl acusgerihbtet und lässt stact einer Lärmminderung und<br />
Lärmvermeidung eine waeitere Steigerung der Lärmbelacstung zu.<br />
<strong>Politikbrief</strong> <strong>zur</strong> Hessishben Lacndtacgswaacbl 211z<br />
Aktionäre der Fraport AG<br />
Trotz der Mehrheitsbeteiligung des Landes Hessen und der Stadt<br />
Frankfurt nehmen diese Gesellschafer kaum Einfuss auf die Geschäfspolitk<br />
der Fraport AG. Es werden Befürchtungen hinsichtlich<br />
denkbarer Schadenersatzansprüche seitens der privatwirtschaflichen<br />
Miteigentümer genannt.<br />
Wir fordern eine verbindlihbe, regionacl wairksacme und lärmsenkende<br />
Lärmobergrenze.<br />
Das FFR Forum Flughafen und Region (FFR) hat im Januar <strong>2018</strong> sein erneuertes<br />
oonzept für einen acktiven Shbacllshbutz vorgestellt. Die Maßnahmen<br />
sollen entweder als Prüfaufräge und Forschungsprojekte vergeben<br />
werden oder sollen sich bereits im Regelbetrieb befnden. Die<br />
geringen Reduzierungen werden vom zunehmenden Lufverkehr aufgezehrt.<br />
Als Instrument einer Beteiligung der Betrofenen wird ein lokales<br />
oonsultatonsverfahren gepriesen. Die oommunen sollen sich<br />
untereinander streiten wer wie viel Lärm (er)trägt.<br />
Dacs Konzept ist ein Dokument der Erfolglosigkeit und der Kacpitulaction<br />
vor der immer größer waerdenden Verlärmung des Rbein-<br />
Macin-Bacllungsracums.<br />
Wir fordern verbindlihbe wairksacme Macßnacbmen.<br />
Um den pacssiven Shbacllshbutz zu verbessern, hat das Land Hessen<br />
den Regionalfonds ins Leben gerufen. Die Fracport AG beteiligt sihb acn<br />
den Kosten nur macrginacl, die Lacst tracgen die Steuerzacbler.<br />
Wir fordern ein waesentlihb böberes Shbutzniveacu und die Finacnzierung<br />
der Macßnacbmen durhb die Fracport AG.<br />
Lacnd Hessen 31,31 %<br />
Stacdtwaerke Fracnkfurt Holding GmbH 21,1 %<br />
Deutshbe Lufbacnsac AG z,44 %<br />
Artio Globacl Innvestors 4,91 %<br />
Laczacrd Asset Macnacgement LLC 4,73 %<br />
Blachk Rohk Innh. 3,12 %<br />
Streubesitz + Beteiligungen bis 3 % 27,51 %<br />
Quelle: Wickipedia, <strong>Stand</strong> 14.02.<strong>2018</strong><br />
51,31%<br />
4z,69 %<br />
Die Beteiligungen des Lacndes Hessen und der Stacdt Fracnkfurt acm<br />
Macin acn der Fracport AG sind waieder acuf zusacmmen 111 % acufzustohken.<br />
Wenn Lacnd und Stacdt aclleinige Eigentümer sind, können sie<br />
die Geshbäfspolitik waieder obne Rühksihbt acuf Driteigentümer bestimmen.<br />
Der Flugbacfen muss von einem gewainnorientierten Unternebmen<br />
<strong>zur</strong>ühk zu einem Bestacndteil der öfentlihben Dacseinsvorsorge entwaihkelt<br />
waerden.<br />
Die Mehrheitsgesellschafer, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt,<br />
haben ihre Interessen in einem Geheimvertrag gebündelt.<br />
Der Gebeimvertracg ist ofenzulegen.
Politikbief zub Hessischeen Landtagsaael <strong>2018</strong> Seite 13<br />
Fluglärmkommission Frankfurt<br />
Forum Flughafen und Region (FFR)<br />
Das FFR ist Nachfolgeplatorm zum Regionalen Dialogforum (RDF).<br />
Das RDF war Bestandteil des Mediatonsverfahrens und wurde am<br />
13.06.2008 aufgelöst.<br />
Das Recht auf Mitgliedschaf in der FLK Frankfurt ist u.a. an die geografische<br />
Lage innerhalb des Geb ietes des Frankfurter Fluglrrmindexes<br />
- FFI - geknüpf b zw. an mehr als 100 trgliche Üb erfüge in einer Höhe<br />
unterhalb von 6.000 Fuß (rd. 1.800 Meter). Der FFI ist wegen veralteter<br />
Datenb asis (RDF 2005) und des sogenannten Ab b ruchkriteriums<br />
von 53 dB(A) Durchschnitsschallb elastung ungeeignet, da Lrrm unterhalb<br />
dieser Schwelle schlicht ausgeb lendet wird. Eb enso führen<br />
Üb erfüge in einer Höhe von mehr als 6.000 Fuß immer noch zu störenden<br />
und gesundheitsgefrhrdenden Lrrmb elastungen.<br />
Eine Bebüchisichetgung von Ükebfügen kis zu eineb Höee von<br />
10.000 Fuß (bd. 3.000 Meteb) ist angekbachet. Die Flugläbmiommission<br />
dabf siche nichet nub mit den Belastungen von Hoche- und Höchestketbofenen<br />
kescheätigen.<br />
Die Kbitebien füb eine Mitgliedscheat in deb FLK Fbanifubt sind zu<br />
ükebabkeiten. Die Einschebäniungen füb die Entsendung iommunaleb<br />
Vebtbeteb sind ebsatzlos zu stbeicheen, damit vobeandene Facheiompetenz<br />
oene Einschebäniungen genutzt aebden iann.<br />
. Koordinierungsrat,<br />
. Expertengruppe Aktver Schallschutz ExpASS,<br />
. Konvent und<br />
. Umwelt- und Nachb arschafshaus UNH<br />
werden seit Jahren von denselb en Personen dominiert. Bis auf den<br />
BUND Hessen und die Bundesvereinigung gegen Fluglrrm e.V. sind keine<br />
kritschen Initatven vertreten.<br />
Die eigentlichee Aufgakenstellung eines Dialogs mit den Betbofenen<br />
aibd - aenn ükebeaupt - unzubeicheend aaebgenommen.<br />
Die Intebessen deb Lutvebieebsaibtscheat steeen im Vobdebgbund.<br />
Wib fobdebn eine Umstbuitubiebung des FFR mit dem Ziel eineb eöeeben<br />
Tbanspabenz, eineb pebsonellen Neuobdnung und eineb inealtlicheen<br />
Neuausbichetung.
Seite 14<br />
Entwicklung der Fraport-Arbeitsplätze<br />
Der mit dem Flugbacfenacusbacu versprohbene Beshbäfigungsboom ist<br />
acusgeblieben. Im Gegenteil: Seit 0117 bact die Zacbl der Beshbäftigten<br />
im Fracport-Konzern sogacr um rd. 11.111 Stellen acbgenommen und<br />
verbacrrt seit 0119 deutlihb unter 01.111.<br />
Begleitet<br />
wurde diese<br />
Entwicklung<br />
von immer<br />
neuen Ausgliederungen<br />
von Unternehmensteilen.<br />
Zusätzlich ist<br />
durch Liberalisierungsmaßnahmen<br />
von<br />
Bund und EU<br />
ein Dickicht<br />
kleinerer und kleinster Dienstleistungsunternehmen entstanden (z.B.<br />
bei den Bodendiensten).<br />
Gewerkschafen haten und haben es schwer, in diesen Unternehmen<br />
Fuß zu fassen und darauf zu achten, dass die Arbeitsbedingungen den<br />
aktuellen <strong>Stand</strong>ards entsprechen. Die betriebliche Mitbestmmung<br />
konnte sich nicht in allen Unternehmen etablieren.<br />
Der Fracnkfurter Flugbacfen stebt beute für die Auswaeitung des Niedriglobnsektors,<br />
für Hacrtz-IV-Aufstohker und für Werkverträge acuf<br />
Stacnd-by-Bacsis, die den Mindestlobn baclbieren.<br />
<strong>Politikbrief</strong> <strong>zur</strong> Hessishben Lacndtacgswaacbl 011z<br />
Auch die Lufhansa folgt diesem Modell: Durch Auslagerungen von<br />
Unternehmensteilen teilweise an ausländische Tochtergesellschafen<br />
werden die Personalkosten deutlich gedrückt, die Arbeitsbedingungen<br />
verschlechtert.<br />
Am Fracnkfurter Flugbacfen dacrf es keine Arbeitsplätze acuf Kosten der<br />
Allgemeinbeit geben. Profte dürfen nihbt acuf dem Rühken der Mitacrbeiter<br />
macximiert waerden.<br />
Sämtlihbe Arbeitsverbältnisse müssen tacrifgebunden und soziaclversihberungspfihbtig<br />
sein. Ausgelacgerte Arbeitsplätze, die nihbt<br />
diesem Stacndacrd entsprehben, müssen waieder in den Konzern gebolt<br />
waerden.<br />
Im Umfeld des Flugbacfens<br />
entsteben<br />
immer größere Verteilzentren<br />
der<br />
Logistikunternebmen<br />
mit waenigen<br />
Arbeitsplätzen vorwaiegend<br />
im Niedriglobnsektor.<br />
Immenser Flähbenverbracuhb<br />
und stetig<br />
waachbsender LKW-<br />
Verkebr belacsten die<br />
Umwaelt.
Politikbief zub Hessischeen Landtagsaael <strong>2018</strong> Seite 15<br />
Novellierung Fluglärmschutzgesetz<br />
Seit 2017 steht die im Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm (FluLärmG)<br />
vorgeschriebene Überprüfung (Evaluaton) der Vorgaben an.<br />
Das Umweltbundesamt hat eine umfassende<br />
Bestandsaufnahme des Schutzes der Betrofenen<br />
vorgenommen und die aktuellen<br />
Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung<br />
aufbereitet. 1 ) Das Amt kommt zu einem<br />
vernichtenden Urteil: „Das FluLäbmG kietet<br />
... ieine Möglicheieit, den Flugläbm zu<br />
kegbenzen odeb zu vebmindebn.“<br />
Das Umaeltkundesamt kleikt kei deb Kbiti<br />
nichet steeen und eat einen umfangbeicheen<br />
Katalog an Handlungsempfeelungen<br />
aufgestellt. Es fndet siche dabunteb auche die Fobdebung nache eineb<br />
„Vebkessebung des Scheutzniveaus zub Nachetzeit zaischeen 22:00 und<br />
06:00 Ueb“.<br />
Wib fobdebn, dass von deb Bundesbegiebung unvebzügliche die notaendigen<br />
Konsequenzen gezogen aebden und das Flugläbmscheutzgesetz<br />
im Sinne deb Vobscheläge novelliebt aibd.<br />
Von deb Hessischeen Landesbegiebung, inskesondebe von dem füb den<br />
Luftvebieeb zuständigen Wibtscheaftsministebium, ebaabten aib eine<br />
unkedingte Untebstützung deb Empfeelungen des Umaeltkundesamts.<br />
1) htps://www.umweltbundesamt.de/publikatonen/fuglaermbericht-2017-des-umweltbundesamtes<br />
Änderung des Luftverkehrsgesetzes (LuftVG)<br />
Im November 2015 haben die Länder Rheinland-Pfalz, Baden-Würtemberg<br />
und Hessen eine Initatve <strong>zur</strong> Änderung der §§ 29b und 32<br />
des Lufverkehrsgesetzes eingebracht.<br />
Wichtgstes Anliegen der Gesetzesänderung<br />
ist es, Luffahrtbehörden<br />
und Flugsicherungsorganisaton<br />
zu verpfichten, den<br />
Schutz der Bevölkerung vor<br />
Fluglärm insgesamt stärker zu<br />
berücksichtgen. Mit deb Gesetzesinitatve soll eine deutlichee Aufaebtung<br />
des Flugläbmscheutzes ebfolgen. In läbmsensiklen Zeiten -<br />
aie am fbüeen Mobgen und am späten Akend - muss deb Läbmscheutz<br />
Vobbang eaken. Bei der Festlegung von Flugrouten, aber auch bei Einzelfreigaben<br />
ist der Fluglärm verstärkt zu gewichten.<br />
Nache deb debzeitgen Rechetslage eaken die ketbofenen Anaoeneb<br />
und Anaoenebinnen kei neuen odeb aesentliche geändebten Flugbouten<br />
ieine Möglicheieit, siche in das Vebfaeben einzukbingen. Abgesehen<br />
von der Beteiligungsmöglichkeit im zeitlich vorgelagerten Planfeststellungsverfahren<br />
werden die betrofenen Kommunen lediglich<br />
als Mitglieder der Fluglärmkommission beteiligt. Da Flugrouten darüber<br />
entscheiden, über welchen Gebieten welche Fluglärmbelastung<br />
entsteht, ist dies so nicht akzeptabel.<br />
Die debzeit bueende Gesetzesinitatve ist von deb Hessischeen Landesbegiebung<br />
aiedeb aufzugbeifen.
Seite 16 <strong>Politikbrief</strong> <strong>zur</strong> <strong>Hessischen</strong> <strong>Landtagswahl</strong> <strong>2018</strong><br />
Unsere Ziele<br />
• Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer<br />
Flughäfen der Region, die der Kapazitätssteigerung des Luftverkehrs<br />
in der Rhein-Main-Region dienen könnten.<br />
• Schaffung von gesetzlicher Nachtruhe durch ein absolutes<br />
Nachtflugverbot von 22 bis 06 Uhr.<br />
• Schaffung von rechtlich einklagbaren Obergrenzen der Belastungen<br />
für die Bürgerinnen und Bürger.<br />
• Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die<br />
Luftverkehrsindustrie. Stopp der Subventionen.<br />
• Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000 pro Jahr<br />
sowie Verringerung der bestehenden Belastungen durch Fluglärm,<br />
Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch den Flugverkehr im<br />
Rhein-Main Gebiet.<br />
• Stilllegung der Landebahn Nord-West.<br />
Gesprächsbedarf?<br />
Gerne können Sie sich an die Sprecherinnen und Sprecher des <strong>BBI</strong><br />
Bündnis der Bürgerinitiativen wenden:<br />
Dietrich Elsner, Mainz<br />
Michael Flörsheimer, Rüsselsheim am Main<br />
Ina Hauck, Frankfurt am Main<br />
Thomas Scheffler, Flörsheim am Main<br />
Stefanie Then, Frankfurt am Main<br />
sprecher@flughafen-bi.de<br />
Pressekontakt:<br />
Thomas Scheffler<br />
scheffler@flughafen-bi.de<br />
Telefon 06145 502150<br />
www.flughafen-bi.de<br />
www.fluglaerm-rhein-main.de<br />
Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende:<br />
Konto Bündnis der Bürgerinitiativen<br />
VR-Bank Bad Orb-Gelnhausen<br />
IBAN DE81 5079 0000 0006 7852 98 BIC<br />
GENODE51GL<br />
Das <strong>BBI</strong> Bündnis der Bürgerinitiativen ist Mitglied in der:<br />
<strong>Stand</strong> 18. April <strong>2018</strong><br />
UNION EUROPÉENNE CONTRE LES NUISANCES<br />
AERIENNES - EUROPEAN UNION AGAINST AIRCRAFT<br />
NUISANCES