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2018_04_impuls

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nach sechs Knieoperationen wieder topfit<br />

der ötztaler Fußballprofi andreas Kuen erlebt in Wien Wechselbad der Gefühle<br />

Dort, wo die meisten Jugendlichen<br />

von einer Karriere als Skirennläufer<br />

träumen, ist ein hervorragender<br />

Boden für Fußballer.<br />

Längenfeld ist der Heimatort<br />

von zwei Profis. Der eine – Alessandro<br />

Schöpf – hat soeben in<br />

Deutschland bei Schalke <strong>04</strong> seinen<br />

Vertrag verlängert und gehört<br />

zum Stamm des Nationalteams.<br />

Der andere – Andreas<br />

Kuen – spielt bereits seit vier<br />

Jahren bei Rapid Wien. Nach<br />

Verletzungen erlebt er dort Höhen<br />

und Tiefen.<br />

Der am 24. März 1995 geborene<br />

Andi, wie ihn seine Freunde nennen,<br />

hat trotz seines jugendlichen<br />

Alters schon große Erfahrung. Leider<br />

vor allem im Umgang mit Verletzungen.<br />

Sein rechtes Knie musste<br />

bereits sechs Mal operiert werden.<br />

„Das Kreuzband und den<br />

Meniskus hat es mehrfach erwischt.<br />

Aber seit gut einem Jahr<br />

bin ich schmerzfrei und kann im<br />

Training wie im Spiel meinen Körper<br />

voll belasten“, erzählt der Ötztaler<br />

Kicker, der zuletzt jedoch<br />

mehr auf der Bank und auf der Tribüne<br />

saß, als am Spielfeld zu laufen.<br />

Transfer geplatzt<br />

Da Kuen im Herbst nur wenige<br />

Einsätze hatte, war im Winter ein<br />

Wechsel zu einem anderen Bundesligateam<br />

geplant. „Dieser<br />

Transfer ist leider nicht zustande<br />

gekommen. Ein Leihvertrag kam<br />

nicht in Frage und der Verkauf ist<br />

an der Ablösesumme gescheitert.<br />

Schaut nach Verletzungspech wieder positiv in die Zukunft – der Längenfelder<br />

Fußballprofi Andreas Kuen.<br />

Foto: Eiter<br />

Jetzt hoffe ich, dass es im Sommer<br />

klappt“, sagt der Längenfelder, der<br />

jedenfalls in der Bundesliga bleiben<br />

will. „Ich werde mich im Training<br />

jetzt voll reinhauen und hoffe<br />

auf weitere Einsätze bei Rapid“,<br />

zeigt sich Andreas kämpferisch.<br />

Eine Rückkehr nach Tirol schließt<br />

er vorerst aus. „Falls Wacker in die<br />

1. Liga aufsteigt, werden aber die<br />

Karten neu gemischt!“, weiß der<br />

Profi.<br />

Sein Talent erkannten Fachleute<br />

schon sehr früh. Und so wechselte<br />

Andi nach der Volks- und Hauptschule<br />

in die Sporthandelsschule<br />

nach Innsbruck, um dort bei der<br />

Fußballakademie zu kicken.<br />

Schon mit 16 Jahren spielte er bei<br />

den Wacker Amateuren in der Regionalliga,<br />

mit 17 holte ihn der damalige<br />

Trainer Walter Kogler auf<br />

Empfehlung von Roland Kirchler<br />

in die Bundesligamannschaft.<br />

Dort etablierte sich Kuen rasch als<br />

Stammspieler und wenig später<br />

holte ihn Rapid-Trainer Zocki Barisic<br />

nach Wien.<br />

Andreas Kuen ist ein glühender<br />

Verehrer des technischen Fußballs.<br />

Sein großes Idol ist Barcelona-Star<br />

Lionel Messi. „Er hat in seiner<br />

Profilaufbahn 530 Tore geschossen.<br />

Die habe ich alle schon mindestens<br />

drei Mal im Internet angeschaut“,<br />

schmunzelt Andi, der von<br />

seiner Spielanlage ein ähnlicher<br />

Typ ist wie sein Vorbild. „Ich bin<br />

leichtfüßig, stark im Dribbling,<br />

habe ein gutes Passspiel und bin<br />

auch gut im Zweikampf, aber halt<br />

nicht so torgefährlich wie der Argentinier!“,<br />

übt sich der Ötztaler<br />

Mittelfeldspieler in Selbstironie.<br />

rückhalt Familie<br />

Trotz der sportlichen Rückschläge<br />

ist Andreas mit seinem Leben sehr<br />

zufrieden. Der leidenschaftliche<br />

Playstation-Spieler lebt mit seiner<br />

Freundin Lea, einer Innsbrucker<br />

Jus-Studentin, in der Nähe des<br />

Ernst-Happel-Stadions und geht<br />

täglich mit seiner Hündin Lilo im<br />

Prater spazieren. Im Ötztal ist er<br />

aus Zeitgründen selten. Maximal<br />

zwei Wochen im Jahr. Trotzdem<br />

hat er eine tiefe Beziehung zu seiner<br />

Heimat. Papa Elmar ist leitender<br />

Angestellter bei einer Tischlerei<br />

und fest mit dem Fußball verbunden.<br />

So wie Bruder Mario, der<br />

beim SV Längenfeld kickt. Mama<br />

Hannelore und Schwester Bianca<br />

arbeiten in der Gastronomie. Und<br />

alle halten sie ihrem Andi fest die<br />

Daumen. Dass er gesund bleibt<br />

und bald wieder Spitzenleistungen<br />

am grünen Rasen abliefert! (me)<br />

6. März <strong>2018</strong> 3

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