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nach sechs Knieoperationen wieder topfit<br />
der ötztaler Fußballprofi andreas Kuen erlebt in Wien Wechselbad der Gefühle<br />
Dort, wo die meisten Jugendlichen<br />
von einer Karriere als Skirennläufer<br />
träumen, ist ein hervorragender<br />
Boden für Fußballer.<br />
Längenfeld ist der Heimatort<br />
von zwei Profis. Der eine – Alessandro<br />
Schöpf – hat soeben in<br />
Deutschland bei Schalke <strong>04</strong> seinen<br />
Vertrag verlängert und gehört<br />
zum Stamm des Nationalteams.<br />
Der andere – Andreas<br />
Kuen – spielt bereits seit vier<br />
Jahren bei Rapid Wien. Nach<br />
Verletzungen erlebt er dort Höhen<br />
und Tiefen.<br />
Der am 24. März 1995 geborene<br />
Andi, wie ihn seine Freunde nennen,<br />
hat trotz seines jugendlichen<br />
Alters schon große Erfahrung. Leider<br />
vor allem im Umgang mit Verletzungen.<br />
Sein rechtes Knie musste<br />
bereits sechs Mal operiert werden.<br />
„Das Kreuzband und den<br />
Meniskus hat es mehrfach erwischt.<br />
Aber seit gut einem Jahr<br />
bin ich schmerzfrei und kann im<br />
Training wie im Spiel meinen Körper<br />
voll belasten“, erzählt der Ötztaler<br />
Kicker, der zuletzt jedoch<br />
mehr auf der Bank und auf der Tribüne<br />
saß, als am Spielfeld zu laufen.<br />
Transfer geplatzt<br />
Da Kuen im Herbst nur wenige<br />
Einsätze hatte, war im Winter ein<br />
Wechsel zu einem anderen Bundesligateam<br />
geplant. „Dieser<br />
Transfer ist leider nicht zustande<br />
gekommen. Ein Leihvertrag kam<br />
nicht in Frage und der Verkauf ist<br />
an der Ablösesumme gescheitert.<br />
Schaut nach Verletzungspech wieder positiv in die Zukunft – der Längenfelder<br />
Fußballprofi Andreas Kuen.<br />
Foto: Eiter<br />
Jetzt hoffe ich, dass es im Sommer<br />
klappt“, sagt der Längenfelder, der<br />
jedenfalls in der Bundesliga bleiben<br />
will. „Ich werde mich im Training<br />
jetzt voll reinhauen und hoffe<br />
auf weitere Einsätze bei Rapid“,<br />
zeigt sich Andreas kämpferisch.<br />
Eine Rückkehr nach Tirol schließt<br />
er vorerst aus. „Falls Wacker in die<br />
1. Liga aufsteigt, werden aber die<br />
Karten neu gemischt!“, weiß der<br />
Profi.<br />
Sein Talent erkannten Fachleute<br />
schon sehr früh. Und so wechselte<br />
Andi nach der Volks- und Hauptschule<br />
in die Sporthandelsschule<br />
nach Innsbruck, um dort bei der<br />
Fußballakademie zu kicken.<br />
Schon mit 16 Jahren spielte er bei<br />
den Wacker Amateuren in der Regionalliga,<br />
mit 17 holte ihn der damalige<br />
Trainer Walter Kogler auf<br />
Empfehlung von Roland Kirchler<br />
in die Bundesligamannschaft.<br />
Dort etablierte sich Kuen rasch als<br />
Stammspieler und wenig später<br />
holte ihn Rapid-Trainer Zocki Barisic<br />
nach Wien.<br />
Andreas Kuen ist ein glühender<br />
Verehrer des technischen Fußballs.<br />
Sein großes Idol ist Barcelona-Star<br />
Lionel Messi. „Er hat in seiner<br />
Profilaufbahn 530 Tore geschossen.<br />
Die habe ich alle schon mindestens<br />
drei Mal im Internet angeschaut“,<br />
schmunzelt Andi, der von<br />
seiner Spielanlage ein ähnlicher<br />
Typ ist wie sein Vorbild. „Ich bin<br />
leichtfüßig, stark im Dribbling,<br />
habe ein gutes Passspiel und bin<br />
auch gut im Zweikampf, aber halt<br />
nicht so torgefährlich wie der Argentinier!“,<br />
übt sich der Ötztaler<br />
Mittelfeldspieler in Selbstironie.<br />
rückhalt Familie<br />
Trotz der sportlichen Rückschläge<br />
ist Andreas mit seinem Leben sehr<br />
zufrieden. Der leidenschaftliche<br />
Playstation-Spieler lebt mit seiner<br />
Freundin Lea, einer Innsbrucker<br />
Jus-Studentin, in der Nähe des<br />
Ernst-Happel-Stadions und geht<br />
täglich mit seiner Hündin Lilo im<br />
Prater spazieren. Im Ötztal ist er<br />
aus Zeitgründen selten. Maximal<br />
zwei Wochen im Jahr. Trotzdem<br />
hat er eine tiefe Beziehung zu seiner<br />
Heimat. Papa Elmar ist leitender<br />
Angestellter bei einer Tischlerei<br />
und fest mit dem Fußball verbunden.<br />
So wie Bruder Mario, der<br />
beim SV Längenfeld kickt. Mama<br />
Hannelore und Schwester Bianca<br />
arbeiten in der Gastronomie. Und<br />
alle halten sie ihrem Andi fest die<br />
Daumen. Dass er gesund bleibt<br />
und bald wieder Spitzenleistungen<br />
am grünen Rasen abliefert! (me)<br />
6. März <strong>2018</strong> 3