buch aktuell Frühjahr 2018

Leipziger Buchmesse
Eine Stadt im
Literaturfieber
Wer sich über die Neuerscheinungen dieses
Frühjahrs informieren und Autoren live erleben
möchte, der sollte der Leipziger Buchmesse
vom 15. bis 18. März einen Besuch abstatten.
Literatur und Leipzig gehören seit Langem zusammen: 1825 wurde hier
der Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegründet. Die erste
eigen ständige Leipziger Buchmesse nach der Wende öffnete dann im
April 1991 ihre Pforten. Seitdem strömen jedes Frühjahr Autoren aus dem
In- und Ausland, Verlagsvertreter, Buchhändler, Literaturkritiker und Buchblogger, vor
allem aber begeisterte Leser nach Leipzig, um Neues zu entdecken und in persönlichen
Austausch zu treten. Doch es geht nicht allein um die Präsentation neuer Bücher, im Fokus
vieler Debatten und Gespräche wird in diesem Jahr auch wieder der Einsatz für Meinungsfreiheit,
Toleranz und Pluralismus stehen. Mit rund 3400 Veranstaltungen – sowohl auf dem
Messegelände wie auch an interessanten und ungewöhnlichen Orten quer durch die Stadt –
dürfte das Lesefestival „Leipzig liest“ erneut zum Publikumsmagneten werden. Derweil
haben sich zur fünften Ausgabe der Manga-Comic-Con (MCC) illustre Ehren gäste
angekün digt: So treten zum Beispiel der japanische Zeichner Toyotarou, Shojo-
Manga-Star Mika Yamamori und der Mangaka Osora dieses Jahr erstmals in Halle 1
auf. Ein besonderes Highlight startet am Messefreitag ab 21 Uhr im Westbad am
Lindenauer Markt: die OTAKU night, die offizielle Party zur MCC.
Nach dem letztjährigen Gastauftritt von Litauen ist Rumänien Schwerpunktland
der Leipziger Buchmesse 2018. Erwartet werden zahlreiche international
bekannte Autorinnen und Autoren: Der vielfach preisgekrönte
Schriftsteller und Leipziger Buchpreisträger Mircea Cărtărescu wird ebenso wie
Nobelpreisträgerin Herta Müller zu erleben sein, zudem der in den USA lebende
rumänische Schriftsteller Norman Manea und Andrei Pleşu, ehemaliger Außenminister
Rumäniens sowie renommierter Schriftsteller und Philosoph.
Jahr für Jahr werden auf der Leipziger Buchmesse wichtige Preise vergeben, u. a.
der Preis der Leipziger Buchmesse für herausragende deutschsprachige Neuerscheinungen
und Übersetzungen (Bekanntgabe und Preisverleihung jeweils am
Messedonnerstag) sowie der mit 20 000 Euro dotierte Leipziger Buchpreis
zur europäischen Verständigung. Letztere Auszeichnung geht 2018
an die norwegische Autorin und Journalistin Åsne Seierstad für
ihr Buch „Einer von uns. Die Geschichte eines Massenmörders“
(Kein & Aber, 2016). In ihrem dokumentarischen Roman setzt
sich Seierstad mit dem terroristischen Anschlag von Anders
Breivik im Juli 2011 in Oslo sowie auf der Insel Utøya auseinander.
Mit einer Vielzahl von Mosaiksteinen setzt sie
nicht nur Wahrnehmung und Gefühlswelt des Täters zusammen,
sondern lässt auch die Familien der Opfer und
die Überlebenden zu Wort kommen. Davon zeigten sich
die Jurymitglieder tief beeindruckt.
www.leipziger-buchmesse.de
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