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FernUni Perspektive | Ausgabe 63 | Frühjahr 2018

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<strong>FernUni</strong> <strong>Perspektive</strong> Seite 5<br />

Mobile Learning Day<br />

Von klassischen Apps bis zu Künstlicher Intelligenz<br />

Beim Mobile Learning Day an der<br />

<strong>FernUni</strong>versität in Hagen wurden<br />

aktuelle Diskussionen zu Digitalisierung,<br />

Künstlicher Intelligenz und Vernetzung<br />

aufgegriffen. Mobile Endgeräte<br />

wie Smartphones oder Tablets<br />

sind feste Alltagsbestandteile<br />

geworden. Damit bieten sie permanent<br />

neue Chancen und stellen Herausforderungen<br />

an Wirtschaftsunternehmen<br />

sowie Bildungsinstitutionen.<br />

Der neunte Mobile Learning<br />

Day zeigte, welche Entwicklungen<br />

das digitale Lernen und Arbeiten auf<br />

neue Füße stellen könnten. Die Fachtagung<br />

bildete den Schlusspunkt<br />

der dreiteiligen Veranstaltungsreihe<br />

„Hochschulperspektiven“.<br />

Rund 140 Fachleute und Interessierte<br />

aus Wissenschaft und Wirtschaft folgten<br />

der Einladung von Prof. Dr. Claudia<br />

de Witt. Die Leiterin des Lehrgebiets<br />

Bildungstheorie und Medienpädagogik<br />

und der Forschungsgruppe<br />

„Mobile Learning“ hatte die Veranstaltung<br />

organisiert. „Aktuelle technologische<br />

Entwicklungen wie Künstliche<br />

Intelligenz, Assistenten und Vernetzung<br />

durchdringen viele Bereiche.<br />

Sie katalysieren die Möglichkeiten im<br />

Bereich Mobiles Lernen und werden<br />

dadurch gleichzeitig mitgestaltet“,<br />

erklärt die Professorin das anhaltende<br />

Interesse.<br />

Was bringt die Digitalisierung?<br />

Einblicke in entsprechende Innovationsprozesse<br />

gaben neun Vorträge<br />

von Expertinnen und Experten<br />

aus Industrie, Forschung und Lehre.<br />

So sprach Prof. Dr. Christoph Igel,<br />

Leiter des Educational Technology<br />

Lab des Deutschen Forschungszentrums<br />

für Künstliche Intelligenz, in<br />

seiner Keynote über den „nächsten<br />

Schritt nach der ersten Digitalisierungswelle“.<br />

Aus Sicht des Experten<br />

spielt der „Quantensprung<br />

in der Hardware“ eine tragende<br />

Rolle. Im hochvernetzten „Internet<br />

der Dinge“ gesammelte Daten werden<br />

von intelligenten Assistenzsystemen<br />

in Höchstgeschwindigkeit<br />

ausgewertet, Produktionsprozesse<br />

„maßgeschneidert“ und das Fachwissen<br />

der Beschäftigten zusehends<br />

individualisiert.<br />

Digitalisiertes Lernen und<br />

Lehren verändert Arbeitswelt<br />

Wie digitalisiertes Lernen und Lehren<br />

die Arbeitswelt verändert, führte<br />

unter anderem Matthias Teine<br />

vom globalen Unternehmen Robert<br />

Bosch näher aus: Beispielsweise erprobt<br />

die Firma Ansätze, Arbeitsvorgänge<br />

per Virtual-Reality-Brille aus<br />

der Ferne visuell anzuleiten. Einen<br />

theoretischen Einblick gab Prof. Dr.<br />

Kerstin Mayberger (Universität Hamburg)<br />

in ihrem Vortrag. Sie diskutierte<br />

Mobile Learning unter den Aspekten<br />

Partizipation und Studierenden-<br />

Engagement.<br />

Die eingeladenen Expertinnen und<br />

Experten gingen zudem auf rechtliche<br />

und ethische Risiken der Digitalisierung<br />

ein. Vor allem in der Diskussion<br />

zwischen Publikum und Referentinnen<br />

und Referenten kamen<br />

Probleme zur Sprache, die der digitale<br />

Wandel mit sich bringt – etwa<br />

in Fragen des Datenschutzes oder<br />

der Gendergerechtigkeit.<br />

Hands on Technology im<br />

neuen FEdTechLab<br />

Die Rektorin der <strong>FernUni</strong>versität,<br />

Prof. Dr. Ada Pellert, eröffnete mit<br />

einem Überblick über das Mobile-<br />

Learning-Angebot der Hochschule<br />

ein weiteres Highlight der Veranstaltung:<br />

das interaktive <strong>FernUni</strong>-<br />

Educational-Technology-Laboratory,<br />

kurz FEdTechLab. Hier konnten<br />

sich die Besucherinnen und Besucher<br />

die zahlreichen digitalen und<br />

Prof. Christoph Igel (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz) sprach<br />

in seiner Keynote über neue Technologien im Fahrwasser der „Industrie 4.0“.<br />

Foto: <strong>FernUni</strong>versität<br />

mobilen Angebote in der Lehre der<br />

<strong>FernUni</strong>versität erklären lassen und<br />

ausprobieren. So begleitet die neue<br />

App Re:flect FU seit über einem Jahr<br />

Fernstudierende der Bildungswissenschaft<br />

mit speziellen Reflexionsfragen<br />

in der Studieneingangsphase.<br />

Die Anwendung ist in Kooperation<br />

mit der Universität Potsdam<br />

entstanden und wurde auf Hagener<br />

Seite von Heike Karolyi (Lehrgebiet<br />

Bildungstheorie und Medienpädagogik)<br />

vorgestellt.<br />

Der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Wirtschaftsprüfung<br />

(Prof. Dr. Gerrit Brösel)<br />

hat gleich drei Quiz-Apps zu<br />

Wirtschaftsthemen konzeptioniert,<br />

die mithilfe des Verlags „nwb“ technisch<br />

realisiert wurden.<br />

„Albert“ und weitere<br />

Innovationen<br />

Ein weiteres niederschwelliges Angebot<br />

zum Einstieg in die Betriebswirtschaftslehre<br />

stellt die Online-<br />

Trickfilmreihe „Ein Fall für Albert“<br />

dar. Weitere Innovationen kommen<br />

zum Beispiel vom Lehrgebiet Algebra<br />

(Prof. Dr. Luise Unger), das bewährte<br />

Konzepte aus der Präsenzlehre<br />

in den virtuellen Raum überführt<br />

hat. Umfassende technische<br />

Unterstützung bietet die Koordinationsstelle<br />

für e-Learning und<br />

Bildungstechnologien (e-KOO) des<br />

Zentrums für Medien und IT an.<br />

Anfassen erlaubt: Im <strong>FernUni</strong>-Educational-Technology-Laboratory wurden die mobilen<br />

Lehr- und Lernangebote der <strong>FernUni</strong>versität präsentiert. Foto: <strong>FernUni</strong>versität<br />

Prof. Claudia de Witt begrüßte die Teilnehmenden zum Mobile Learning Day.<br />

Foto: <strong>FernUni</strong>versität<br />

Zudem wurden Angebote der<br />

Rechtswissenschaftlichen Fakultät<br />

gezeigt, die ihre Lernvideos als<br />

freie Inhalte auf der Plattform offene.fernuni-hagen.de<br />

anbietet. Das<br />

betriebliche Weiterbildungsprojekt<br />

ET-WB des Lehrgebiets Lebenslanges<br />

Lernen (Prof. Dr. Uwe Elsholz)<br />

qualifiziert Fachkräfte der Elektrotechnikbranche<br />

zu Spezialisten. br<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Diversitäts-Audit<br />

Vielfalt in der Lehre gemeinsam gestalten<br />

„In einem partizipativen Prozess haben<br />

wir zwei Jahre lang Fragen der<br />

Studieneingangsphase, der diversitätssensiblen<br />

Lehre und der Inklusion<br />

zusammengebracht“, fasste Prorektor<br />

Sebastian Kubis zusammen. „Mit<br />

dem Ziel, die Lehre und den Studienerfolg<br />

weiter zu verbessern.“<br />

Anders als an einigen anderen Hochschulen<br />

fand das Diversitäts-Audit an<br />

der <strong>FernUni</strong>versität zu Themen im<br />

Herzen der Uni statt – nämlich im Bereich<br />

Studium und Lehre. Dabei stand<br />

die Frage im Mittelpunkt, welche<br />

Konsequenzen Diversität für das Fernstudium<br />

mit sich bringt. „Die Fokussierung<br />

darauf, wie die Lehre unter<br />

heutigen Bedingungen auf die heterogenen<br />

Studierenden zugeschnitten<br />

werden kann, hat sehr produktiv<br />

am Selbstverständnis der Hochschule<br />

gerüttelt“, resümiert Auditorin<br />

Doris Carstensen.<br />

Lohn der produktiven Entwicklungarbeit<br />

ist nun die erfolgreiche Auditierung.<br />

Das Zertifikat „Vielfalt gestalten“<br />

ist drei Jahre lang gültig, in<br />

denen die Umsetzung der aufgestellten<br />

Prozesse angegangen wird.<br />

Mit Blick auf den zukünftigen Umgang<br />

mit Diversität sowie die Umsetzung<br />

der Entwicklungsprozesse<br />

brachte die Hagener Delegation<br />

wertvolle Anregungen der „Critical<br />

Friends“ aus Berlin mit.<br />

„Konzentrieren sollten wir uns auf<br />

ausgewählte Maßnahmen mit<br />

Strahlkraft, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit.<br />

Dazu gehören die Entwicklung<br />

eines Leitbilds „Moderne<br />

Fernlehre“, die Weiterentwicklung<br />

der Studieneingangsphase und die<br />

Umsetzung des Inklusionskonzepts“,<br />

blickt Prof. Sebastian Kubis<br />

in die Zukunft. „Nach einem partizipativen<br />

Prozess des Nachdenkens<br />

ist die Umsetzung der wirkliche Dank<br />

an alle Beteiligten.“ can<br />

www.fernuni-hagen.de/diversitaet/<br />

Erfolgreicher Abschluss in Berlin: Prorektor Prof. Sebastian Kubis und Projektleiterin<br />

Julia Kreimeyer nahmen für die <strong>FernUni</strong> das Zertifikat entgegen.<br />

Foto: Stifterverband / Peter Himsel

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