Magazin Blickwinkel Ausgabe 4
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Laufend stolpern wir über das<br />
Motivationsthema. Egal ob im<br />
Privatbereich oder in Unternehmen.<br />
Dabei gibt es verschiedene Sichtweisen,<br />
wie Menschen zu motivieren<br />
sind. Viele Ansätze kommen<br />
aus der Psychoanalyse, nachdem<br />
wir Menschen von unseren Trieben<br />
bestimmt sind. In der Verhaltenstherapie<br />
wird der Mensch<br />
als Reiz-Reaktions-Maschine gesehen.<br />
Doch sind wir Menschen nur von<br />
unseren Trieben oder von Belohnungen<br />
abhängig?<br />
Als Vertreter der humanistischen<br />
Psychologierichtungen sehe ich<br />
das anders. Und es zeigt sich auch<br />
immer mehr:<br />
Menschen werden durch Sinn<br />
motiviert.<br />
Egal ob in der Arbeit, im Privatleben,<br />
wir suchen nach Sinn. Und<br />
wir können ihn finden.<br />
Auch in Berufsleben wird es in<br />
unserer heutigen, stressigen und<br />
schnelllebigen Zeit, immer wichtiger<br />
auf Sinnthemen einzugehen.<br />
In unzähligen Studien wurde dies<br />
auch bereits nachgewiesen. Wie<br />
wir damit motivieren können?<br />
Das ist nicht schwer und unkomplizierter<br />
als man denkt. Es sind<br />
die einfachen Dinge.<br />
Zu selten sagen wir den Menschen<br />
in unserer Umgebung, was sie gut<br />
gemacht haben, was wir an ihnen<br />
schätzen, egal ob im Beruf oder<br />
zuhause.<br />
Menschen ehrlich zu loben, sie<br />
wertzuschätzen und empathisch<br />
mit ihnen umzugehen, das bringt<br />
mehr Motivation als Geld oder<br />
Druck.<br />
Fangen Sie damit an, probieren<br />
Sie es aus. Es lohnt sich.<br />
LEHRLINGE IM<br />
VORMARSCH<br />
Was sich in der steirischen<br />
Statistik abzeichnet, bestätigt<br />
sich in Graz-Umgebung. Der Lehrberuf erfährt einen<br />
Aufschwung. Eine neue Gleichstellung der Lehre mit den<br />
AHS-Maturanten soll weiteren Zulauf bescheren.<br />
Die Lehrlinge sind weiter im Vormarsch. Steiermarkweit<br />
haben im Vorjahr 5.926 Lehrlinge<br />
ihre Lehrabschlussprüfung positiv abgeschlossen.<br />
19 % davon sogar mit Auszeichnung. Die<br />
meisten männlichen Lehrlinge sind nach wie<br />
vor in der Metallbranche zu finden. 1.822 Burschen<br />
entschieden sich im Vorjahr für eine Lehre<br />
zum Metalltechniker. Dahinter reihen sich<br />
Elektrotechniker mit 1.308 Lehrlingen und die<br />
Kraftfahrzeugtechniker mit 1.104 Lehrlingen.<br />
Am wenigsten Zulauf gibt es in der Steiermark<br />
in Berufen wie Zimmerer mit 213, Koch mit 317<br />
oder Maurer mit 359 Lehrlingen.<br />
DOPPELT SO VIELE<br />
MÄNNLICHE LEHRLINGE<br />
Ein Job im Verkauf steht für die steirischen<br />
Mädchen hingegen an erster Stelle auf der<br />
Berufswunschliste. 1.261 erlernen derzeit den<br />
Beruf der Einzelhandelskauffrau. 496 weibliche<br />
Lehrlinge haben sich für eine Lehre zur Bürokauffrau<br />
entschieden und auf Platz drei folgt die<br />
Friseurin und Perückenmacherin oder Stylistin<br />
mit 481 weiblichen Lehrlingen steiermarkweit.<br />
Weniger stark frequentiert sind bei den jungen<br />
Steirerinnen Berufe wie Pharmazeutisch-kaufmännische<br />
Assistentin mit 140, Gastronomiefachfrau<br />
mit 119 oder Industriekauffrau mit 84<br />
weiblichen Lehrlingen.<br />
AUFSCHWUNG DES LEHRBERUFS<br />
Einen Lehrberuf ergriffen im Vorjahr fast doppelt<br />
so viele Burschen wie Mädchen in der<br />
Steiermark. 10.252 männliche stehen „nur“<br />
5.077 weiblichen Lehrlingen gegenüber. Auch<br />
wenn die Gesamtzahl der Lehrlinge in den<br />
letzten Jahren rückläufig war, erlebte der Lehrberuf<br />
2017 mit 15.329 Lehrlingen gegenüber<br />
dem Vorjahr in der gesamten Steiermark einen<br />
leichten Aufschwung. Das kann KommR Michael<br />
Hohl, WKO-Obmann der Regionalstelle<br />
Graz-Umgebung, nur freudig bestätigen. Für<br />
ihn ist die duale Ausbildung der Schlüsselfaktor<br />
zur Beseitigung des Fachkräftemangels. Mit<br />
Der Lehrberuf erfährt in der Steiermark<br />
dieses Jahr wieder einen Aufschwung.<br />
1.457 Lehrlingen in 529 Lehrbetrieben sind in<br />
GU die Lehrlinge stark vertreten.<br />
VERGLEICH DER BILDUNGSABSCHLÜSSE<br />
In Österreich arbeitet man derzeit daran einen<br />
Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) zu<br />
schaffen, der die Wertigkeit von Bildungsabschlüssen<br />
abbildet. Das spielt vor allem für den<br />
Export eine entscheidende Rolle. Denn in vielen<br />
Ausschreibungen müssen die Bildungsniveaus<br />
der Mitarbeiter nachgewiesen werden. „Damit<br />
wird schulische und berufliche Bildung endlich<br />
gleichgestellt“, so WKO-Steiermark-Präsident<br />
Josef Herk.<br />
AHS-MATURA GLEICHWERTIG MIT<br />
LEHRABSCHLUSS<br />
In der achtstufigen Bildungsskala der NQR steht<br />
die Lehre an vierter Stelle, gleichzeitig mit den<br />
AHS-Maturanten. Für Lehrlinge bedeutet das<br />
eine bildungspolitische Sensation, die KommR<br />
Hohl besonders freut: „Jegliche Bemühungen,<br />
den Stellenwert der Fachkräfteausbildung aufzuzeigen,<br />
ist sehr begrüßenswert.“<br />
Gleichwertig<br />
heißt jedoch nicht<br />
gleichartig. Nach wie<br />
vor sind ausschließlich<br />
Maturanten zum<br />
Hochschulstudium<br />
zugelassen.<br />
KommR Michael Hohl, WKO-Obmann der<br />
Regionalstelle Graz-Umgebung freut sich<br />
über den Vormarsch der Lehrlinge.