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kj cloud.book - April 2018

Ein Kessel Buntes... Dein Best-of mit Spiri-Ideen, Spielen, Methoden und Kreativem

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ABENDLOB<br />

KAIROS IM CHRONOS<br />

Ablauf<br />

Beim Eintreten<br />

Gestaltung<br />

Geräusch einer tickenden Uhr<br />

Kreuzzeichen<br />

Text<br />

Lied<br />

„Wieder ist ein Tag vorüber. Unsere Zeit ist schnell vergangen.“<br />

Es wird kurz zusammengefasst, was am Tag passiert ist.<br />

Fragen: „Was hat meinen heutigen Tag mit Sinn gefüllt? Wodurch habe ich diesen Tag sinnvoll gemacht?“<br />

„Diesen Tag, Herr“ (LQ 35/ 1.+4. Str.)<br />

„Was ist Zeit? Wenn mich jemand fragt, weiß ich es. Will ich es einem Fragenden erklären, so weiß<br />

ich es nicht.“ (Augustinus)<br />

Impuls<br />

Bibelstelle<br />

Lied<br />

Auch wenn sich die verschiedenen Wissenschaften dem Phänomen der Zeit auf verschiedene Weise<br />

zu nähern versuchen, so bleibt die Zeit für uns dennoch schwer zu verstehen. Während wir im<br />

Deutschen nur einen Begriff für Zeit haben, kennt z.B. das Griechische zwei Begriffe für Zeit: den<br />

„Chronos“ und den „Kairos“.<br />

In der griechischen Mythologie ist „Chronos“ der Gott der Zeit. Er versinnbildlicht den Ablauf der<br />

Zeit. Deshalb wurde der Chronos auch ab dem 14. Jhdt. in der darstellenden Kunst als bärtiger Greis<br />

mit Sichel und Stundenglas dargestellt. Alles verliert sich im Dunkel der Zeit, wenn es nicht dem<br />

beständigen Vergehen in Form von Erfahrungen entrissen wird. Wer die Zeit nicht nutzt, wer passiv<br />

bleibt, wer nicht mit der Zeit lernt und reift, den beginnt Chronos zu verschlingen. So lautet die Botschaft<br />

der griechischen Mythologie.<br />

Dem aktiven, bewussten Menschen dagegen begegnet in der griechischen Mythologie „Kairos“, der<br />

Gott des rechten Augenblicks und der günstigen Gelegenheit. Dargestellt wird er als junger Mann<br />

mit Flügeln an den Füßen, denn die Gelegenheit ist schnell verpasst. Er hat auch einen kahlen Kopf,<br />

jedoch an der Stirn einen Haarschopf, denn die Gelegenheit will beim Schopf gepackt werden. In den<br />

Händen hat er eine Waage, um die Zeit zu wägen und ein scharfes Messer, um die unnützen Bindungen<br />

zu zerschneiden, die uns in der Vergangenheit gefangen halten.<br />

Während Chronos die Quantität der Zeit und die Erfahrungen der Vergangenheit repräsentiert, ist<br />

Kairos „Das Jetzt“, der dimensionslose Punkt der Gegenwart. Kairos enthüllt eine neue Dimension<br />

der Zeit, die wir weitgehend außer Acht lassen, die Qualität der Zeit, den richtigen Zeitpunkt.<br />

Chronos und Kairos enthüllen uns die zwei Gesichter der Zeit, die Quantität und die Qualität, die<br />

machtvolle Vergangenheit mit ihren Erfahrungen und die flüchtige Gegenwart mit ihren Gelegenheiten.<br />

In den Evangelien begegnet uns die Zeit in Form des Kairos häufig. Immer wieder wird betont, dass<br />

sich für Menschen in der Begegnung mit Jesus eine Gelegenheit bietet, sich für Gott zu öffnen, das<br />

Leben zu überdenken, umzukehren, neu zu beginnen. Eine Stelle dazu ist die Erzählung vom Zöllner<br />

Zachäus.<br />

Lk 19,1-10, kurze Stille<br />

„Jetzt ist die Zeit“ (Liederblatt) oder „In manus tuas pater“ (Taizé)<br />

Die ganze Liturgie von den „Tagen der Stille“ findest du auch im <strong>kj</strong> Praxisweb unter LIT0266<br />

oder per Anfrage an E michael.münzner@dioezese-linz.at<br />

Michael Münzner<br />

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