Geschäftsbericht 2015
Geschäftsbericht der Salzburger Flughafen GmbH 2015
Geschäftsbericht der Salzburger Flughafen GmbH 2015
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3.1 WIRTSCHAFTLICHE<br />
BEDEUTUNG FÜR DIE REGION<br />
Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist<br />
die zentrale Voraussetzung, um im globalen<br />
Wettbewerb bestehen zu können. Der Flughafen<br />
ist für das reibungslose Funktionieren<br />
von Wirtschaft und Industrie unerlässlich<br />
und stellt somit einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil<br />
für die gesamte Region dar.<br />
„Die österreichische Luftverkehrsbranche<br />
sichert - direkt und bei Zulieferern und<br />
anderen Branchen - zusammen mehr als<br />
72.000 Arbeitsplätze, trägt rund 1,7 % zum<br />
BIP Österreichs bei und ist somit mit einer<br />
Wertschöpfung von vier Milliarden Euro<br />
wichtiger Bestandteil der heimischen Gesamtwirtschaft.<br />
Besonders die Bundesländerflughäfen<br />
wie der Salzburg Airport haben<br />
dabei eine wichtige Rolle als Bindeglied zu<br />
Unternehmen und Kunden. Es gilt, diese<br />
Drehscheiben zu unterstützen und auszubauen,<br />
denn sie schaffen Wertschöpfung und<br />
Jobs, die unser Wirtschaftsstandort braucht.“<br />
Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl<br />
3.1.1 Wachstumsmotor für die Region<br />
Als moderner Regionalflughafen schafft die<br />
SFG rund 1.500 Arbeitsplätze am und um<br />
den Standort und spielt für Wirtschaft und<br />
Tourismus der Region eine bedeutende<br />
Rolle. Mehr als 1,8 Millionen Passagiere<br />
konnten im Geschäftsjahr <strong>2015</strong> abgefertigt<br />
werden. Für Salzburg und Teile Bayerns liegt<br />
der Flughafen sehr zentral. Die Kernaufgabe<br />
der SFG liegt darin, das Einzugsgebiet des<br />
Flughafens mit Verbindungsmöglichkeiten in<br />
die ganze Welt zu versorgen. Als zentraler<br />
Verkehrsinfrastrukturbetrieb für die Salzburger<br />
Region generiert der Flughafen gemeinsam<br />
mit allen Betrieben am Standort knapp<br />
eine Milliarde Euro an Wertschöpfung durch<br />
Produktions-, Nachfrage- und Umsatzeffekte.<br />
Zahlreiche, namhafte Unternehmen<br />
haben sich - nicht zuletzt aufgrund der guten<br />
Verkehrsanbindungen - hier angesiedelt,<br />
darunter Firmen wie Kaindl, Metro, Palfinger,<br />
McArthurGlen Designer Outlet Salzburg,<br />
Mercedes, Porsche oder Red Bull mit dem<br />
Hangar 7.<br />
3.1.2 Infrastruktur<br />
In einem Gemeinschaftsprojekt nahmen das<br />
Land Salzburg und die SFG ein wichtiges<br />
Generalsanierungs-Bauvorhaben in Angriff:<br />
die Flughafenunterführung. Die Arbeiten<br />
an dem 1959-1960 errichteten Bauwerk<br />
erfolgten in zwei Bauabschnitten. Die stadteinwärts<br />
führende Tunnelröhre wurde 2014<br />
von April bis Oktober, die stadtauswärts<br />
führende Röhre während desselben Zeitraums<br />
<strong>2015</strong> saniert. Mehr als 30.000 Fahrzeuge,<br />
die die Unterführung täglich nutzen,<br />
hatten zu einer erheblichen Abnützung des<br />
Straßenbelags und des Bauwerks geführt.<br />
Im Zuge der Generalsanierung wurde auch<br />
die komplette Beleuchtungsanlage erneuert<br />
und mit nachhaltigen LED-Lichtern auf den<br />
neuesten Stand der Technik gebracht. Zusätzlich<br />
wurde die stadtauswärts führende<br />
Tunnelröhre mit einer Portalverstärkung aus<br />
Stahlträgern aufgerüstet, um zu verhindern,<br />
dass Fahrzeuge, die eine maximal erlaubte<br />
Höhe von vier Metern überschreiten, einfahren<br />
und Schäden verursachen können.<br />
3.2 NACHBARSCHAFTS-<br />
BEZIEHUNGEN<br />
Flugzeug- und Bodenlärm lässt sich auf vielfältige<br />
Weise reduzieren, jedoch nicht völlig<br />
vermeiden. Die durchschnittliche Lärmbelastung<br />
rund um den Salzburger Flughafen<br />
ist in den vergangenen Jahrzehnten jedoch<br />
deutlich gesunken. Das belegen regelmäßige<br />
Messungen, die in Kooperation mit dem<br />
Magistrat Salzburg mittels einer Fluglärmund<br />
Flugweg-Aufzeichnungsanlage erfolgen.<br />
3.2.1 Lärmkontrolle und Schallschutz<br />
Seit dem Jahr 1991 ist die dänische Firma<br />
Brüel&Kjaer Partner des Flughafens im<br />
Rahmen der Lärmmessungen und der<br />
Flugwegaufzeichnungen. Mitte 2014 wurde<br />
mit „Noise Desk“ die neueste Software-<br />
Förderbereich<br />
für Schallschutzprogramm<br />
Generation in Betrieb genommen. Diese<br />
Software wird von vielen Benutzern weltweit<br />
verwendet. Jeder Flughafen hat spezifische<br />
Anforderungen, Ideen oder Lösungen für<br />
die verschiedenen Anwendungsbereiche.<br />
Davon profitieren alle anderen Benutzer,<br />
indem laufende Änderungen, Verbesserungen,<br />
Erweiterungen und Innovationen in<br />
das Programm eingepflegt werden. Positiv<br />
ist hier anzumerken, dass dieses Programm<br />
auch zum Monitoring für Empfehlungen<br />
des BürgerInnenbeirats Flughafen Salzburg<br />
eingesetzt werden kann (mehr Informationen<br />
zum BürgerInnenbeirat finden Sie im Konzernjahresabschluss<br />
auf Seite 59). Die Stadt<br />
Salzburg hat ebenfalls Zugriffsmöglichkeiten<br />
auf das gesamte System. Damit können z.B.<br />
Lärmzonen mit den aktuellen Flugspuren<br />
berechnet werden. Des Weiteren bietet<br />
»Noise Desk« auch die Möglichkeit, Flugspuren<br />
von An- und Abflügen vom Flughafen<br />
Salzburg im Internet zu veröffentlichen.<br />
Sobald ein Luftfahrzeug nach der Landung<br />
die Parkposition erreicht hat, beginnen<br />
zahlreiche Arbeiten rund um das Flugzeug.<br />
Eines der ersten Geräte, welches am Flugzeug<br />
andockt, ist ein externes Stromversorgungsgerät<br />
(ground power unit - GPU). So<br />
kann das bordeigene Hilfstriebwerk (auxiliary<br />
power unit - APU) abgeschaltet werden.<br />
Dies führt zu einer deutlichen Reduktion<br />
der Lärmentwicklung am Boden und einer<br />
Senkung des Treibstoffverbrauchs beim<br />
Flugzeug. Sehr viele Abfertigungsgeräte am<br />
Flughafen Salzburg - wie Passagiertreppen,<br />
Schlepper, Förderbänder u.v.m. - werden<br />
bereits elektrisch betrieben, womit ebenfalls<br />
eine Reduktion des Bodenlärms erzielt wird.<br />
Beginnend mit 1. Jänner 2012 wurden neue<br />
Richtlinien zur Förderung von Schallschutzmaßnahmen<br />
für die direkten Anrainer des<br />
Flughafens veröffentlicht. Dotiert wurde<br />
der Fördertopf mit einer Million Euro für<br />
fünf Jahre. Die geltenden Richtlinien und Antragsformulare<br />
werden auf der Homepage<br />
des Flughafens zum Download angeboten.<br />
Im Zuge der Verhandlungen im BürgerInnenbeirat<br />
hat man sich darauf verständigt, den<br />
Förderbereich nach Süden auszudehnen.<br />
Somit umfasst der aktuelle Förderbereich<br />
die Gebiete innerhalb der 60 dB-Zone und<br />
zusätzlich ein Gebiet, welches sich je 75 m<br />
beiderseits der Pistenmittellinie und nach<br />
Süden bis zur Moosstraße ausdehnt.