Timotheus Magazin #9 - Buße
Inhalt Editorial Psalm 51 (König David) Das Wesen wahrer Buße (Kurt Vetterli) – Was die Bibel wirklich über Buße sagt. Ein Mann der Buße (Sascha Bär) – König Josia und seine beeindruckende Bußhaltung. Luther und die Buße (Simon Schuster) – Der Reformator und die Lehre von echter Buße. Das Wunder leidenschaftlicher Buße (Waldemar Justus) – Daniel zeigt was Buße bedeutet. Buße nach dem Willen Gottes (Waldemar Dirksen) – Es gibt nur eine Buße die Gott gefällt. Die Lehre von der Umkehr (Eddi Klassen) – Rezension zu »Die Lehre der Buße« von Thomas Watson. Bunte Überraschung (Peter Voth) – Rezension zur BasisBibel. Buchvorstellungen
Inhalt
Editorial
Psalm 51 (König David)
Das Wesen wahrer Buße (Kurt Vetterli) – Was die Bibel wirklich über Buße sagt.
Ein Mann der Buße (Sascha Bär) – König Josia und seine beeindruckende Bußhaltung.
Luther und die Buße (Simon Schuster) – Der Reformator und die Lehre von echter Buße.
Das Wunder leidenschaftlicher Buße (Waldemar Justus) – Daniel zeigt was Buße bedeutet.
Buße nach dem Willen Gottes (Waldemar Dirksen) – Es gibt nur eine Buße die Gott gefällt.
Die Lehre von der Umkehr (Eddi Klassen) – Rezension zu »Die Lehre der Buße« von Thomas Watson.
Bunte Überraschung (Peter Voth) – Rezension zur BasisBibel.
Buchvorstellungen
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<strong>#9</strong> . Herbst . 04/2012
»MAN KANN NICHT ZU FRÜH BUßE TUN,<br />
WEIL MAN NICHT WEISS,<br />
WIE FRÜH ES ZU SPÄT IST.«<br />
Charles Haddon Spurgeon
»OHNE DIE BUßE ZU GOTT<br />
UND DEN GLAUBEN AN UNSEREN HERRN JESUS<br />
CHRISTUS KANN NIEMAND ERRETTET WERDEN.«<br />
John Charles Ryle
»DA UNSER HERR UND MEISTER JESUS CHRISTUS<br />
SPRICHT: " TUT BUßE", HAT ER GEWOLLT, DASS DAS<br />
GANZE LEBEN DER GLÄUBIGEN BUßE SEIN SOLL.«<br />
Martin Luther (1. These)
»ES IST NICHT VERKEHRT, WENN MAN SAGT,<br />
DER HAUPTINHALT DES EVANGELIUMS BESTEHE<br />
IN DER BUßE UND DER VERGEBUNG DER SÜNDEN.«<br />
Johannes Calvin
E D I T O R I A L<br />
uf einem sozialen Netzwerk im Internet fragte<br />
ich unsere Leser, welches Thema sie für zukünftige<br />
Ausgaben interessieren würde. Als<br />
Auswahlmöglichkeit schlug ich unter<br />
anderem das Thema „<strong>Buße</strong>“ vor. Wohlwissend, dass wir<br />
mit der Redaktion das Thema bereits für die Herbstausgabe<br />
festgelegt hatten, war ich auf die Reaktion der Leser<br />
neugierig. Zu meiner Enttäuschung stieß „<strong>Buße</strong>“ als<br />
Heftthema auf wenig Resonanz.<br />
Man ertappt sich schnell dabei, längst zu wissen was<br />
es mit der <strong>Buße</strong> auf sich hat und hakt es in der eigenen<br />
Gedankenwelt schnell ab. Auch scheint es ein eher<br />
angestaubtes Wort zu sein, das im gängigen Sprachgebrauch<br />
sehr selten oder gar nicht verwendet wird und<br />
uns somit höchstens bei der Bibellese oder der Lektüre<br />
alter Puritaner begegnet. Auch ist „<strong>Buße</strong>“ mit erstaunlich<br />
vielen Missverständnissen und Irrtümern behaftet.<br />
Während die einen denken „<strong>Buße</strong> tun“ habe etwas<br />
damit zu tun, Sünden mit Selbstkasteiung oder zu<br />
erleidenden Strafen wieder gut zumachen, glauben<br />
andere, <strong>Buße</strong> müsse in Tränen und Wehklagen ausgeführt<br />
werden. Wiederum andere haben die <strong>Buße</strong> in eine<br />
Abfolge wie „Reue, <strong>Buße</strong>, Bekehrung, Wiedergeburt“<br />
gesteckt, die ihre Bedeutung für das ganze Leben eines<br />
Christen abschwächt.<br />
In Zeiten der großen Erweckungen, in den Zeiten<br />
Luthers, Calvins, Whitefields, Edwards oder Spurgeons<br />
nahm die „<strong>Buße</strong>“ ihren rechtmäßigen und lehrmäßig<br />
richtigen Platz ein. Die Biografien großer Gottesmänner<br />
zeugen von der Wucht und Wichtigkeit „echter <strong>Buße</strong>“<br />
und wir tun gut daran, daraus zu lernen. Angesichts<br />
dieser Tatsachen fragen wir: „Was bedeutet <strong>Buße</strong><br />
wirklich?“<br />
Diese Ausgabe kann niemals die Lehre der <strong>Buße</strong> als<br />
ganzes erfassen und es bleibt letztlich ein fehlerhafter<br />
Versuch diesem wichtigen Thema literarisch gerecht zu<br />
werden. Vielleicht kann diese Ausgabe als Plädoyer oder<br />
Anstoß dafür dienen, der <strong>Buße</strong> in Denken, Leben und<br />
Praxis den richtigen Platz zu geben.<br />
Die Predigt des ersten Evangeliumsverkünders<br />
begann so: „Tut <strong>Buße</strong>, denn das Reich der Himmel ist<br />
nahe herbeigekommen!“ (Johannes der Täufer in<br />
Matthäus 3,2). Die gleichen Worte sollten auch Jesu<br />
erste Predigt einleiten. Und so wollen wir uns nicht zu<br />
schade sein, diese Ausgabe mit jenen zwei Worten zu<br />
beginnen, mit denen das Wirken Christi auf der Erde<br />
seinen Anfang genommen hat: „Tut <strong>Buße</strong>!“.<br />
Seite 6 E D I T O R I A L<br />
Seite 7 A U T O R E N<br />
Seite 8 P S A L M 5 1<br />
Seite 10 D A S W E S E N W A H R E R B U ß E<br />
Seite 14 E I N M A N N D E R B U ß E<br />
Seite 20 L U T H E R U N D D I E B U ß E<br />
Seite 24 D A S W U N D E R<br />
L E I D E N S C H A F T L I C H E R<br />
B U ß E<br />
Seite 28 B U ß E N A C H D E M<br />
W I L L E N G O T T E S<br />
Seite 32 R E V I E W<br />
Seite 36 B R I E F A N T I M O T H E U S<br />
Seite 37 I M P R E S S U M<br />
D I E R E D A K T I O N<br />
06
A U T O R E N<br />
Sascha Baer<br />
(*1982) ist Ehemann und Vater einer Tochter. Derzeit<br />
ist er Pastorenassistent in der United Christian Church<br />
of Dubai (Evangelikale Kirche in Dubai, VAE).<br />
Waldemar Justus<br />
(*1987) ist Ehemann und Theologiestudent.<br />
Zudem ist er als Autor und Herausgeber<br />
des Blogs www.jesus24.de aktiv.<br />
Waldemar Dirksen<br />
(*1982) ist derzeit Referendar in Bonn<br />
sowie Redakteur und Mit-Herausgeber<br />
von <strong>Timotheus</strong>.<br />
Kurt Vetterli<br />
(*1962) ist Ehemann und Vater drei erwachsener<br />
Kinder. Pfarrer der Evangelisch-reformierten Kirche<br />
Westminster Bekenntnisses (ERKWB) in Basel.<br />
Simon Schuster<br />
(*1989) ist zur Zeit Student am<br />
Reformatorisch-Theologischen Seminar<br />
in Hannover.<br />
Peter Voth<br />
(*1986) ist Redakteur und<br />
Art Director von <strong>Timotheus</strong>.<br />
Beruflich ist er als Grafikdesigner tätig.<br />
07
P S A L M<br />
5 1<br />
König David
ei mir gnädig, o Gott – du bist doch reich an<br />
Gnade! In deiner großen Barmherzigkeit lösche<br />
meine Vergehen aus! Wasche meine Schuld ganz<br />
von mir ab, und reinige mich von meiner Sünde!<br />
Denn ich erkenne meine Vergehen, und meine Sünde ist<br />
mir ständig vor Augen. Gegen dich allein habe ich<br />
gesündigt, ja, ich habe getan, was in deinen Augen böse<br />
ist. Das bekenne ich, damit umso deutlicher wird: Du<br />
bist im Recht mit deinem Urteil, dein Richterspruch ist<br />
wahr und angemessen.<br />
Du weißt es: Von Geburt an lastet Schuld auf mir;<br />
auch meine Mutter war nicht frei von Sünde, als sie mit<br />
mir schwanger war. Du liebst es, wenn ein Mensch<br />
durch und durch aufrichtig ist; so lehre mich doch im<br />
Tiefsten meines Herzens Weisheit! Reinige mich von<br />
meiner Sünde – so wie der Priester dies mit einem<br />
Ysopbüschel tut –, dann bin ich wirklich wieder rein.<br />
Wasche meine Schuld von mir ab, dann werde ich<br />
weißer sein als Schnee.<br />
Lass mich wieder etwas Wohltuendes hören und<br />
Freude erleben, damit ich aufblühe, nachdem du mich<br />
so zerschlagen hast. Schau nicht weiter auf die Sünden,<br />
die ich begangen habe, sondern lösche meine ganze<br />
Schuld aus! Erschaffe in mir ein reines Herz, o Gott, und<br />
gib mir einen neuen, gefestigten Geist. Schick mich<br />
nicht weg aus deiner Nähe, und nimm deinen heiligen<br />
Geist nicht von mir. Lass mich wieder Freude erleben,<br />
wenn du mich rettest. Hilf mir, indem du mich bereit<br />
machst, dir gerne zu gehorchen.<br />
»Du liebst es, wenn ein<br />
Mensch durch und durch<br />
aufrichtig ist; so lehre mich<br />
doch im Tiefsten meines<br />
Herzens Weisheit!«<br />
Dann will ich denen, die sich von dir abgewendet<br />
haben, deine Wege zeigen. Ja, Menschen, die gegen dich<br />
sündigen, sollen so umkehren zu dir. Gott, durch mich<br />
wurde das Blut eines Menschen vergossen – befreie mich<br />
von dieser Schuld, Gott, du mein Retter! Dann werde<br />
ich dich loben mit meiner Stimme und jubeln über<br />
deine Treue. Herr, öffne du meine Lippen, damit mein<br />
Mund deinen Ruhm verkündet! Dir liegt nichts daran,<br />
dass ich dir Tiere als Schlachtopfer darbringe – ich<br />
würde es sonst bereitwillig tun. Nein, nach Brandopfern<br />
hast du kein Verlangen.<br />
Ein Opfer, das Gott gefällt, ist tiefe Reue; ein zerbrochenes<br />
und verzweifeltes Herz wirst du, o Gott, nicht<br />
zurückweisen. In deiner Güte erweise auch der Stadt<br />
Zion Gutes, ja, festige die Mauern Jerusalems! Dann<br />
wirst du erneut Gefallen haben an den vorgeschriebenen<br />
Opfern, an Brandopfern, die vollständig in Rauch<br />
aufgehen. Dann werden auf deinem Altar wieder Stiere<br />
für dich dargebracht. ·<br />
09
D A S W E S E N<br />
W A H R E R B U ß E<br />
Kurt Vetterli<br />
Wenn wir heute das Wort „<strong>Buße</strong>“ hören, werden uns wohl verschiedene<br />
Dinge in den Sinn kommen, die landläufig damit verbunden werden.<br />
Einiges davon kann ziemlich irreführend sein und hat sicher nichts mit<br />
dem originalen biblischen Begriff zu tun.
ir reden zum Beispiel davon, dass jemand für eine Sache büßen<br />
muss. Er hat jemandem etwas angetan und der Betroffene rächt<br />
sich oder andere bestrafen ihn für seine Tat. Oder wir sprechen<br />
davon, dass jemand ein Bußgeld zahlen muss, weil er ein Gesetz<br />
übertreten hat. In beiden Fällen soll die <strong>Buße</strong> dazu dienen, dass Gerechtigkeit<br />
geschieht oder wiederhergestellt wird. Dass man den Begriff dafür<br />
benutzt, kommt wahrscheinlich aus der breiten christlichen Tradition, die<br />
von römisch-katholischer Theologie abgeleitet werden kann. Ein Betreffender<br />
hat gesündigt und wird nun von der Kirche dazu verurteilt, ein<br />
Werk der <strong>Buße</strong> zu tun. Er muss z.B. eine Anzahl „Gebete“ aufsagen oder<br />
ein oder mehrere gute Werke verrichten, damit er von der besagten Sünde<br />
freigesprochen und seine Zeit im Fegefeuer verkürzt wird. Das biblische<br />
Verständnis von <strong>Buße</strong> ist aber ein anderes.<br />
Der Begriff <strong>Buße</strong> in der Bibel<br />
Wenn wir in deutschen Bibelübersetzungen nach dem Wort <strong>Buße</strong> suchen,<br />
werden wir vielleicht überrascht sein. Der Begriff kommt nur im neuen<br />
Testament vor. Das heisst aber nicht, dass das Alte Testament nicht davon<br />
spricht. Das finden wir heraus, wenn wir dem Sinn des originalen griechischen<br />
Wortes metanoeo nachgehen. Metanoeo bedeutet soviel wie: "den<br />
Sinn ändern, von einer Haltung umkehren". Das Wort wird da gebraucht,<br />
wo Menschen aufgefordert werden, von ihrem eigenen, falschen, d.h.<br />
sündhaften Weg umzukehren und sich Gott zuzuwenden. Die Propheten<br />
im Alten Testament und Jesus und die Apostel im Neuen Testament<br />
forderten die Menschen dazu auf, die Lebensweise des Ungehorsams zu<br />
verlassen, umzukehren und Gottes Geboten, seinem Willen zu gehorchen.<br />
<strong>Buße</strong> ist eine Wirkung des Geistes<br />
Das ist eigentlich nicht schwer zu verstehen und zu definieren. Die neutestamentliche<br />
Lehre macht allerdings sehr deutlich, dass der Mensch in<br />
seiner gefallenen Natur dieser Aufforderung nicht Folge leisten kann. Die<br />
Aufforderung „<strong>Buße</strong> zu tun“ geht an alle. So predigt der Apostel Paulus<br />
den heidnischen Griechen in Athen: „Nachdem nun Gott die Zeiten der<br />
Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, daß sie alle<br />
überall <strong>Buße</strong> tun sollen“ (Apg 17, 30). Gleichzeitig wird uns aber gezeigt,<br />
dass nur diejenigen <strong>Buße</strong> tun, denen es von Gott geschenkt wird. Durch<br />
die Propheten verspricht Gott in der Zeit des Alten Testament, dass er<br />
einen Geist der <strong>Buße</strong> senden und ausgießen wird. Zum Beispiel durch den<br />
Propheten Hesekiel: „Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen<br />
neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus<br />
eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.<br />
11
»Es ist Gott, der Heilige<br />
Geist, der die <strong>Buße</strong> im<br />
Herzen der Menschen<br />
bewirkt. Ohne dieses Wirken<br />
bleiben sie im Ungehorsam«
Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben;<br />
und ich werde machen, daß ihr in meinen Ordnungen<br />
lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut“<br />
(Hes 36:26-27). Es ist Gott, der Heilige Geist, der die<br />
<strong>Buße</strong> im Herzen der Menschen bewirkt. Ohne dieses<br />
Wirken bleiben sie im Ungehorsam. Die Lehre der<br />
Apostel bestätigt dies im Neuen Testament. Als sich zum<br />
Beispiel die neubekehrten Juden darüber streiten, ob die<br />
Heiden auch zum Volk Gottes dazukommen können,<br />
erzählt Petrus sein Zeugnis, wie er erlebt hat, dass<br />
römische Heiden den Heiligen Geist empfingen. Petrus'<br />
Hörer werden überzeugt. Staunend anerkennen sie:<br />
Dann hat Gott also auch den Nationen die <strong>Buße</strong> zum<br />
Leben gegeben (Apg 11:18). Gott schenkt die <strong>Buße</strong>.<br />
Paulus erklärt <strong>Timotheus</strong>, wie ein Hirte der Gemeinde<br />
mit Gegnern umgehen soll: „Ein Knecht des Herrn aber<br />
soll nicht streiten, sondern gegen alle milde sein, lehrfähig,<br />
duldsam, und die Widersacher in Sanftmut zurechtweisen<br />
und hoffen, ob ihnen Gott nicht etwa <strong>Buße</strong> gebe<br />
zur Erkenntnis der Wahrheit“ (2Tim 2:24-25).<br />
In diesen ausgewählten Beispielen wird auch schon<br />
deutlich, dass <strong>Buße</strong> nicht nur eine einzelne Handlung<br />
ist, sondern sie ist vielmehr eine Haltung, die der Geist<br />
im Herzen wirkt. Das sagt bereits der Begriff metanoeo<br />
aus. Der Sinn, die innere Ausrichtung des Menschen<br />
wird verändert. Die natürlich menschliche Ausrichtung,<br />
die uns gewohnheitsmässig sündigen lässt, wird ersetzt<br />
durch eine neue Einstellung gegenüber Gott, seinem<br />
Willen und dem eigenen Ungehorsam.<br />
Kennzeichen echter <strong>Buße</strong><br />
Wie sieht das konkret aus, wenn der Heilige Geist in<br />
dieser Weise wirkt; wenn jemandem die <strong>Buße</strong> geschenkt<br />
wird? Woran können wir das erkennen?<br />
Echte <strong>Buße</strong> beginnt mit Erkenntnis der Sünde. Das<br />
heisst, der Betreffende wird erkennen, was Sünde ist und<br />
was sie in seinem Leben bewirkt. Das Westminster<br />
Bekenntnis beschreibt das so, dass der Sünder durch die<br />
<strong>Buße</strong> "nicht nur die Gefahr, sondern auch die Widerwärtigkeit<br />
und Ekelhaftigkeit seiner Sünden erkennt<br />
und empfindet, da sie dem heiligen Wesen und dem<br />
gerechten Gesetz Gottes entgegenstehen" (WB 15.2).<br />
Weil er diese Erkenntnis bekommt, wird er von Trauer<br />
und Scham über seine bisherige Lebensweise ergriffen.<br />
Er wird sich davon (von der Sünde) lösen wollen. Weil<br />
er erkannt hat, wer der heilige Gott ist und wie er ihn<br />
durch seine Sünde beleidigt hat, wird er umkehren und<br />
künftig Gott zu Gefallen leben wollen.<br />
Er wird die Sünde zu hassen beginnen, weil sie ihn<br />
von Gott getrennt hat und sich immer wieder zwischen<br />
ihn und Gott schieben will. Durch die <strong>Buße</strong> schenkt der<br />
Heilige Geist eine neue Liebe zu Gott und damit einen<br />
»Echte <strong>Buße</strong> beginnt mit<br />
Erkenntnis der Sünde«<br />
Hass auf alles, was Gott missfällt. Echte <strong>Buße</strong> beinhaltet<br />
auch, dass wir Sünde nicht mehr verstecken oder sie<br />
nicht als böse anerkennen wollen. Der Bußfertige wird<br />
sie vielmehr aufdecken und beseitigen wollen. Wem<br />
wirklich <strong>Buße</strong> geschenkt ist, der wird bereitwillig Sünde<br />
bekennen. Er hat ja erkannt, wo die Sünde und das<br />
Festhalten daran ihn hingebracht hatte. Es geht ihm wie<br />
David, der bekannte:<br />
„Als ich schwieg, zerfielen meine Gebeine durch<br />
mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn Tag und Nacht<br />
lastete auf mir deine Hand; verwandelt wurde mein Saft<br />
in Sommergluten. So tat ich dir kund meine Sünde und<br />
deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem<br />
HERRN meine Übertretungen bekennen“ (Ps 32:3-5).<br />
Und zum Bekenntnis gehört dann auch die Abkehr von<br />
der Sünde.<br />
<strong>Buße</strong> beinhaltet nicht nur die neue Einstellung oder<br />
innere Haltung gegenüber Gott, die Liebe zu Gott und<br />
die Betrübnis und den Hass gegen die Sünde, sondern<br />
auch eine neu geschenkte Kraft, den Weg der Sünde zu<br />
verlassen und Gottes Willen zu folgen.<br />
Fortwährende <strong>Buße</strong><br />
<strong>Buße</strong> ist nicht nur ein einmaliger Akt sondern eine<br />
umfassende Lebenshaltung. Die Erkenntnis Gottes und<br />
die Liebe zu ihm wächst, die Erkenntnis der Sünde<br />
wächst ebenfalls und damit auch die Betrübnis über sie<br />
und der Hass auf sie. Die Bereitschaft, Sünde immer<br />
wieder beim Namen zu nennen und sich von ihr<br />
abzuwenden, ist ebenfalls wachstümlich. Diese Haltung<br />
echter Bußfertigkeit wird sich in unserem Leben vertiefen<br />
und einprägen. Dadurch wird die Gemeinschaft mit<br />
dem Gott, der uns diesen neuen Sinn gegeben hat,<br />
ebenfalls eine tiefere werden. Die Liebe zu ihm wächst<br />
und damit auch die Abneigung gegen alles, das Gott<br />
missfällt. ·<br />
13
E I N M A N N<br />
D E R B U ß E<br />
Sascha Baer
asst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die<br />
Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen<br />
mit Geduld im Kampf, der uns bestimmt ist, und<br />
aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des<br />
Glaubens.“ Mit diesen uns wohlbekannten Worten aus<br />
dem 12. Kapitel des Hebräerbriefes fordert der Autor<br />
seine Leser zu einem radikalen Lebensstil von Nachfolge<br />
und Sündenbekämpfung auf. Aber dieser Befehl<br />
schwebt nicht im luftleeren Raum, sondern er steht im<br />
Zusammenhang. Im elften Kapitel werden uns nämlich<br />
die Glaubenszeugen aus vorangegangenen Generationen<br />
vorgestellt: Gläubige wie Abraham, Mose und David.<br />
Zusammenfassend schlussfolgert der Apostel: „Darum<br />
auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns<br />
haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert …“<br />
Eine so große Anzahl von Gläubigen früherer Generationen<br />
hat gegen die Sünde angekämpft und ihre<br />
Augen auf unseren Heiland Jesus Christus aufgerichtet.<br />
Es sind Zeugen, die trotz widriger Umstände am<br />
Glauben festhielten; Zeugen, die Mangel, Bedrängnis<br />
und Misshandlungen erduldet haben; Zeugen, die bis in<br />
den Tod Gott treu geblieben sind. Die Leserschaft des<br />
Hebräerbriefes sollte von dieser großen Wolke der<br />
Zeugen Ermutigung und Ansporn für den Glaubensweg<br />
empfangen. Dasselbe gilt auch für uns: der unerschütterliche<br />
Glaube vorangegangener Generationen soll uns<br />
ausrüsten auch selbst den guten Kampf zu kämpfen, den<br />
Lauf zu vollenden, den Glauben zu halten, damit für<br />
uns die Krone der Gerechtigkeit bereitgehalten wird (2.<br />
<strong>Timotheus</strong> 4,7-8).<br />
König Josia zählt zu dieser „Wolke der Zeugen“, die<br />
uns umgibt, die uns vorangegangen ist. Er wird zwar im<br />
Kapitel der Glaubenszeugen nicht namentlich erwähnt,<br />
aber er ist ein Sohn Davids, und von ihm lesen wir<br />
weiter: „Er tat, was dem Herrn wohlgefiel, und wandelte<br />
ganz in dem Wege seines Vaters David“ (2. Könige 22,2).<br />
Und David, das ist uns bekannt, war ein Mann nach<br />
dem Herzen Gottes (1. Samuel 13,14).<br />
Was kann uns König Josia, dieser Glaubenszeuge, über<br />
wahrhaftige <strong>Buße</strong> lehren? Betrachten wir seine Lebensgeschichte,<br />
so sehen wir mindestens sieben Aspekte der<br />
Bußfertigkeit und der Umkehr in seinem Leben.<br />
Zunächst müssen wir uns aber in Kürze mit dem historischen<br />
Kontext des Josias auseinandersetzen.<br />
König Josia regiert 31 Jahre lang im Südreich Juda.<br />
Zu diesem Zeitpunkt ist das Nordreich schon seit knapp<br />
100 Jahren im assyrischen Exil.<br />
Mit der Teilung des Reiches unter König Rehabeam,<br />
dem Sohn Salomos, geht in beiden Reichen der geistliche<br />
Niedergang einher. Während im Nordreich ein<br />
Thronfolger schlimmer und gottloser als sein Vorgänger<br />
ist, gibt es im Südreich mit Königen wie Asa, Joschafat,<br />
und Hiskija auch Herrscher, welche dem Gott Israels<br />
treu bleiben und das Volk zur Umkehr bewegen. Aber<br />
auch im Südreich zeichnet sich ein langsamer Abwärtstrend<br />
zur Gottlosigkeit ab.<br />
Dieser findet seinen schrecklichen Höhepunkt<br />
während der Regierungszeit von Josias Großvater<br />
Manasse, welcher den Tempel durch heidnische Götzenbilder<br />
und die Aufopferung seines Sohnes auf einem<br />
heidnischen Altar entweiht. Manasse kehrt zwar gegen<br />
Ende seines Lebens zum lebendigen Gott um und<br />
entfernt die Götzen aus dem Tempel, aber seine Umkehr<br />
bewirkt keine wirkliche Veränderung im Sündedurchdrungenen<br />
und Götzendienst-geprägten Volk.<br />
Manasses Sohn Amon nimmt sich den früheren<br />
Lebensstil seines Vaters zum Vorbild. Im Gegensatz zu<br />
Manasse kehrt er aber nicht von seiner Sündhaftigkeit<br />
um, sondern er häuft noch mehr Schuld auf sich und<br />
das Volk.<br />
Nach nur zweijähriger Amtszeit wird Amon durch<br />
eine Verschwörung seiner Hofdiener ermordet. Das<br />
Volk schlägt jedoch den Coup gegen das Königshaus<br />
blutig nieder und kürt Josia, den erst 8-jährigen Sohn<br />
Amons, zum König von Juda. Über die ersten Regierungsjahre<br />
von Josia wird uns in der Heiligen Schrift<br />
nichts überliefert. Erst im achten Regierungsjahr wird<br />
die Aufzeichnung seiner Herrschaft wieder aufgenommen,<br />
dort heißt es in 2. Chronik 34,3, dass er anfing<br />
„den Gott seines Vaters David zu suchen.“ Hier sehen wir<br />
die ersten Anzeichen der <strong>Buße</strong> und der Umkehr im<br />
Leben Josias.<br />
15
1. Er sucht den lebendigen Gott<br />
Diese Aussage mag uns auf den ersten Blick unscheinbar<br />
vorkommen, aber sie verdeutlicht die radikale Kehrtwende,<br />
die Josia schon im zarten Alter von 16 Jahren<br />
einschlägt.<br />
Josia sucht nicht die Götzen seines Vaters auf,<br />
sondern er besinnt sich wie König David zurück auf<br />
Gott. Vier Jahre lang begibt sich Josia auf die Suche nach<br />
dem Gott seiner Vorfahren: den Gott, der mit seiner<br />
starken Hand, sein Volk aus der ägyptischen Sklaverei<br />
befreit hatte und sie in das verheißene Land gebracht<br />
hatte.<br />
Wahrhaftige <strong>Buße</strong> ist von der aufrichtigen Suche nach<br />
Gott gekennzeichnet. König David hatte es schon damals<br />
seinem Thronfolger Salomo mit auf den Weg gegeben:<br />
„Erkenne den Gott deines Vaters …Wirst du ihn suchen, so<br />
wirst du ihn finden“ (1. Chronik 28,9). Und es ist die<br />
gleiche Aufforderung, die Jesus Tausend Jahre später der<br />
Menschenmenge in der Bergpredigt gibt: „Suchet, so<br />
werdet ihr finden“ (Matthäus 7,7).<br />
2. Er zerstört die Götzenbilder<br />
Es scheint zunächst eine ganz persönliche Suche, eine<br />
individuelle Erneuerung im Herzen Josias zu sein, aber<br />
als König ist er sich auch seiner Verantwortung für die<br />
geistliche Ausrichtung seines Volkes bewusst.<br />
Im zwölften Regierungsjahr, im Alter von nur 20<br />
Jahren, veranlasst Josia eine radikale Kampagne zur<br />
großflächigen Reinigung des Landes vom allgegenwärtigen<br />
Götzendienst. Bei seinen Razzien bleibt kein Stein<br />
auf dem anderen, während seine Vorfahren ihre Aufräumaktionen<br />
eher auf die markanten Opferstätten<br />
beschränkten, wird bei Josia alles, wortwörtlich<br />
zerschmettert, zertrümmert und zermalmt, was nach<br />
Götzendienst riecht. Er entweiht diese Altäre, indem er<br />
die Gebeine der ehemaligen heidnischen Priester ausgraben<br />
und sie auf ihnen verbrennen lässt. Sein systematisches<br />
Vorgehen gegen den Götzendienst nimmt etliche<br />
Jahre seiner Amtszeit in Anspruch, denn wir lesen im<br />
Bericht von 2. Könige 23, dass die Ausrottung der<br />
Götzen auch noch nach dem Fund des Gesetzbuches in<br />
vollem Schwung war.<br />
Josias Kreuzzug gegen die heidnischen Gottheiten<br />
wird in seinem ganzen Herrschaftsgebiet ausgeführt: Er<br />
fängt im Tempel an und hört in Bethel in Samarien auf<br />
(welches zu diesem Zeitpunkt im Machtbereich Judas<br />
lag). Das Bild der Aschera aus dem Hause des HERRN<br />
lässt er im Kidron Tal, der Müllhalde Jerusalems, zu<br />
Staub zermahlen. In Bethel zerstört Josia das Goldene<br />
Kalb, das einst der erste König des Nordreichs,<br />
Jerobeam, dort aufstellen ließ. Er wollte damit bewirken,<br />
dass sein Volk zur Verrichtung ihrer Opfer nicht<br />
länger zum Tempel im Südreich gelegenen Jerusalem<br />
pilgern musste. Mit der Zerstörung dieser unerlaubten<br />
Ersatzopferstätte geht auch eine fast 300 Jahre alte<br />
Prophezeiung in Erfüllung, die besagte, dass ein Sohn<br />
aus dem Hause Davids namens Josia eines Tages diesen<br />
Altar zerstören würde (1. Könige 13,2). Gottes souveräner<br />
Plan geht durch seinen treuen Diener in Erfüllung.<br />
Als Christen sollen wir wie Josia einen heiligen Krieg<br />
gegen die Götzen in unserem Leben, in unseren<br />
Gemeinden und in unserer Gesellschaft führen. Was<br />
sind die Dinge in unserem Leben, welche uns vereinnahmen,<br />
für die wir das meiste Geld ausgeben, oder für die<br />
wir die meiste Energie aufwenden? Das sind unsere<br />
Götzen! Mit welchen Irrlehren liebäugeln unsere<br />
Gemeinden, und welches humanistische Gedankengut<br />
bestimmt den Zeitgeist unserer Gesellschaft? Das sind<br />
unsere Götzen! Sie versprechen vielleicht Erlösung, aber<br />
sie können uns keine ewige Rettung geben. Lasst uns<br />
diese „Ersatzgottheiten“ aus unserem Leben und<br />
unseren Gemeinden ausrotten. Denn wir sind gut<br />
beraten, die Warnungen der Heiligen Schrift zu beachten:<br />
„Lasst euch nicht irreführen! Weder Unzüchtige<br />
noch Götzendiener, …werden das Reich Gottes<br />
ererben“ (1. Korinther 6,9-10).<br />
3. Er lässt das Haus des Herrn reparieren<br />
Das dritte Merkmal Josias Bußfertigkeit ist die Renovierung<br />
des Tempels. Ihm war es offenbar bewusst, dass ein<br />
bloßes Abwenden von falschen Göttern nicht ausreichen<br />
würde, um dem Gott seines Vaters David wohlzugefallen.<br />
Es musste auch zwangsläufig eine Wiederherstellung<br />
von wahrhaftiger Anbetung stattfinden. Für den damaligen<br />
Bund hieß dies eben den Ort wiederherzustellen, an<br />
dem Gott versprochen hatte, unter seinem Volk zu<br />
wohnen. All dies erinnert an Jesu Reinigung des<br />
Tempels, als er die Händler mit folgenden Worten aus<br />
dem Gotteshaus vertreibt: „Tragt das weg und macht<br />
nicht meines Vaters Haus zum Kaufhaus!“ (Johannes<br />
2,16). Der Eifer nach seines Vaters Haus verzehrt Jesus.<br />
Diesen Eifer legt Josia auch an den Tag und der Apostel<br />
Paulus ruft den Gläubigen in seinem Brief an die Korinther<br />
zum selben Eifer auf: „Oder wisst ihr nicht, dass euer<br />
Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und<br />
den ihr von Gott habt …? Denn ihr seid teuer erkauft;<br />
darum preist Gott mit eurem Leibe“ (1. Korinther 6,19-<br />
20). Wahre <strong>Buße</strong>, wie wir es bei Josia sehen, soll uns<br />
dazu bewegen großen Eifer für das Haus Gottes zu<br />
haben, seine Wohnstätte muss heilig sein, weil er heilig<br />
ist.<br />
4. Er hört auf das Wort Gottes!<br />
Durch Gottes weise Vorsehung stößt Hilkija im Zuge<br />
der Renovierungsarbeiten auf das Buch des Gesetzes.<br />
Diese Schriftrolle des Pentateuchs (aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach ein Tempelexemplar des Deuteronomium, also<br />
das fünfte Buch Mose) war wohl in den Jahrzehnten des<br />
Götzendienstes in Vergessenheit geraten. Nun war es<br />
aber wieder aufgetaucht, und mit seiner Wiederentdeckung<br />
konnte Josia und das Volk Gottes Stimme wieder<br />
hören. Schafan, der Staatssekretär, liest dem König aus<br />
dem Gesetzbuch vor. Tief ergriffen und voller Trauer<br />
über das, was er hört, zerreißt er sein Gewand und stellt<br />
fest: „Groß ist der Grimm des HERRN, der über uns<br />
entbrannt ist, weil unsere Väter nicht den Worten dieses<br />
Buches gehorcht haben und nicht taten, was darin geschrieben<br />
ist“ (2. Könige 22,13). Wie kommt Josia zu dieser<br />
Schlussfolgerung?<br />
Er wird mit Gottes Gesetz konfrontiert und<br />
realisiert, wie groß die Kluft zwischen Gebot Gottes und<br />
Gehorsam des Volkes geworden ist. Diese Reaktion des<br />
16
»WAHRE BUßE, WIE WIR ES BEI JOSIA<br />
SEHEN, SOLL UNS DAZU BEWEGEN<br />
GROSSEN EIFER FÜR DAS HAUS GOTTES ZU<br />
HABEN, SEINE WOHNSTÄTTE MUSS HEILIG<br />
SEIN, WEIL ER HEILIG IST.«
Josias ist bezeichnend für ein bußfertiges Herz, denn er hört<br />
nicht nur aufmerksam dem Wort Gottes zu, sondern das<br />
Wort bewirkt durch das aktive Wirken des Heiligen Geistes<br />
eine tiefe Sündenerkenntnis im Herzen des Königs. Es sind<br />
keine leichtfertigen Emotionen, die er zeigt, sondern<br />
sein Entsetzen entspricht eher der aufrichtigen <strong>Buße</strong>,<br />
wie sie uns im Jakobusbrief beschrieben wird: „Reinigt<br />
die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr<br />
Wankelmütigen. Jammert und klagt und weint; euer<br />
Lachen verkehre sich in Weinen und eure Freude in<br />
Traurigkeit. Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch<br />
erhöhen“ (Jakobus 4,8-10). Auch in diesem Aspekt der<br />
<strong>Buße</strong> ist uns König Josia ein Vorbild. Wie oft kommt es<br />
vor, dass wir beim Lesen der Heiligen Schrift von<br />
unserer Sündhaftigkeit ergriffen werden und in tiefer<br />
Trauer anerkennen, dass, wenn es auf uns ankommen<br />
würde, Gottes gerechter Zorn immer noch auf uns<br />
lasten würde?<br />
5. Er sucht weiteren Rat von Gott<br />
Die durch das Wort Gottes herbeigebrachte Sündenerkenntnis<br />
bewirkt in Josia ein Verlangen danach, Gottes<br />
Absichten mit ihm und seinem Volk zu erfahren. So<br />
schickt er Hilkija, Schafan und die anderen Berater zur<br />
Prophetin Hulda. Sie soll den Herrn zum Zustand des<br />
Volkes befragen. Gott spricht und er bleibt seinem Wort<br />
treu. Die Flüche des Gesetzbuches werden das treulose<br />
Volk mit aller Gewissheit treffen. Aufgrund Josias<br />
aufrichtiger <strong>Buße</strong> verspricht Gott, das bevorstehende<br />
Gericht nicht zu seinen Lebzeiten am Volk zu verrichten.<br />
Man könnte meinen, dass sich Josia über die Nachricht<br />
von dem hinausgezögerten Gericht freut, da er<br />
nicht persönlich betroffen ist. So sehen wir es zumindest<br />
bei seinem Urgroßvater Hiskia (2. Könige 20,19). Der<br />
Text lässt keine solche Vermutung zu, wir sehen<br />
vielmehr, wie Josia sich zu stark mit seinem Volk identifiziert,<br />
als dass ihn diese Nachricht kalt lassen könnte.<br />
Dieses angekündigte Gericht über Juda durch die Babylonier<br />
ist nur ein kleiner Vorgeschmack vom endgültigen<br />
Gericht durch den Allmächtigen selbst. Wie bewusst ist<br />
uns dieses Gericht im Alltag? Wie bemüht sind wir<br />
darum, unsere Familien, Freunde, Arbeitskollegen,<br />
Nachbarn vor diesem bevorstehenden Gericht zu<br />
warnen? Unsere Bereitschaft Menschen mit dieser Botschaft<br />
zu konfrontieren zeigt uns, ob wir das Evangelium wirklich<br />
verstanden haben, denn „Christus aber hat uns erlöst von<br />
dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns“<br />
(Galater 3,13).<br />
6. Er erneuert den Bund<br />
Die Nachricht vom bevorstehenden Gericht lässt Josia<br />
nicht in Fatalismus verfallen. Ganz im Gegenteil, es<br />
bestärkt ihn in seiner Absicht, das ganze Volk zur<br />
Umkehr zu bewegen. Wie einst Mose vor dem Einzug<br />
ins verheißene Land mit dem Volk Israel (5. Mose 26ff)<br />
erneuert Josia und mit ihm das ganze Volk den Bund<br />
mit dem Herrn. Sie beschließen öffentlich und feierlich,<br />
alle Gebote und Ordnungen des Gesetzes zu halten.<br />
Zwar ist das endgültige Schicksal des Volkes mit dem<br />
bevorstehenden Exil besiegelt, dennoch ist diese<br />
Bunderneuerung von enormer Bedeutung, denn sie<br />
bekennen dadurch öffentlich ihre Schuld und ihre<br />
Absicht, von diesem Tag an den Bund mit Gott nicht<br />
mehr brechen zu wollen. Dadurch weihen sie sich dem<br />
HERRN aufs Neue.<br />
Mit dem Kommen des Messias ist nun der neue Bund<br />
eingeläutet worden, dieser wird nicht mehr, wie damals,<br />
mit dem Blut von Rindern und Schafen besiegelt, sondern<br />
mit dem Blut von Jesus Christus selbst. Bündnispartner ist<br />
nicht mehr das Volk Israel, sondern die Gemeinde<br />
Christi. Dieser neue Bund ist besser als der alte, denn er<br />
beruht auf besseren Verheißungen (Hebräer 8,6). Das<br />
Gesetz ist in unsere Herzen geschrieben (V.10) und Gott<br />
ist uns gnädig und vergisst in Christus alle unsere Missetaten<br />
(V.12). Diesen Bund gehen wir ganz persönlich<br />
mit Gott ein, wenn wir uns das erste Mal von unserer<br />
Sünde abwenden und darauf vertrauen, dass wir durch<br />
Jesus Christus Vergebung unserer Sünden erfahren<br />
dürfen und in die Familie Gottes adoptiert werden. Es<br />
bedarf einer täglichen Reinigung unter dem Allmächtigen<br />
Gott und eines stetigen Vertrauens „dass der, welcher<br />
in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden<br />
wird bis auf den Tag Jesu Christi“ (Philipper 1,6).<br />
7. Er feiert das Passahmahl<br />
Josia liegt viel daran, die Gebote Gottes einzuhalten und<br />
umzusetzen. Dazu gehört natürlich auch das Feiern des<br />
Passahmahls. In der Berichterstattung von 2. Chronik<br />
35 wird uns ausführlich über dieses einmalige<br />
Passahmahl erzählt, welches in der Geschichte der<br />
Könige Israels und Judas seinesgleichen sucht. Lediglich<br />
die Passahfeste unter der Amtsführung des Richters<br />
Samuels sind vergleichbar mit dem des Josias. All dies<br />
zeigt auf, dass Josia die Vorgaben des Gesetzes bis ins<br />
kleinste Detail einhalten will. Nicht weil er kleinlich ist,<br />
sondern weil er seinen Gott nach dessen Vorgaben und<br />
Richtlinien anbeten will. Er tut dies alles, weil er Gott<br />
alle Ehre erweisen will. Es verdeutlicht auch sein<br />
Vertrauen auf die Gnade und Erlösung Gottes und nicht<br />
seine eigenen guten Werke. Denn was kann uns mehr an<br />
die Gnade Gottes erinnern, als dieses Fest, bei dem der<br />
Engel des Herrn das Blut des Opferlammes am Türrahmen<br />
sieht und infolgedessen den Erstgeborenen<br />
verschont. Und was kann uns besser die Erlösung Gottes<br />
veranschaulichen, wenn nicht dieses Fest, welches uns<br />
daran erinnert wie Gott mit starker Hand Ross und<br />
Reiter ins Meer stürzt, während sein Volk auf trockenem<br />
Fuße durch die Wogen schreitet.<br />
Josias Hoffnung beruht nicht auf seiner Gerechtigkeit,<br />
sondern auf der Gnade und dem Erlösungswerk<br />
Gottes, welches schlussendlich durch Christus in Erfüllung<br />
gehen würde. Wie oft „feiern“ wir das „Passahfest“<br />
der Gnade und Erlösung an dem unser Passahlamm für<br />
unsere Schuld geschlachtet wurde? Können wir mit<br />
Johannes dem Täufer auf Jesus blicken und erkennen:<br />
„Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“<br />
(Johannes 1,29)?<br />
Der Verfasser von 2. Könige fasst Josias Leben mit<br />
folgenden Worten zusammen: „Seinesgleichen war vor<br />
ihm kein König gewesen, der so von ganzem Herzen, von<br />
ganzer Seele, von allen Kräften sich zum HERRN bekehrte,<br />
ganz nach dem Gesetz Mose, und nach ihm kam<br />
18
chen nicht auf“ (2. Könige 23,25). In seiner Frömmigkeit und Gottesfurcht übertrifft König Josia sogar König David.<br />
Aber dennoch ist auch Josia nicht der lang ersehnte Königssohn, dessen Königsthron auf ewig bestand hat (2. Samuel<br />
7,12), denn auch er wird sterben und nach ihm geht das Reich rapide zugrunde. Und auch er, dessen Name „Jehova<br />
hilft“ bedeutet, ist nicht die endgültige göttliche Hilfe. Der König der Könige, der wahre „Josia“ würde eines Tages<br />
kommen und der verdorbenen Menschheit zur Hilfe eilen, und jeder der <strong>Buße</strong> tut, an ihn glaubt und seinen Namen<br />
anruft, wird errettet werden. Sein Name ist Jesus, „denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden“ (Matthäus 1,21). ·<br />
»KÖNIG JOSIAS HOFFNUNG BERUHT NICHT<br />
AUF SEINER GERECHTIGKEIT, SONDERN<br />
AUF DER GNADE UND DEM<br />
ERLÖSUNGSWERK GOTTES, WELCHES<br />
SCHLUSSENDLICH DURCH CHRISTUS IN<br />
ERFÜLLUNG GEHEN WÜRDE.«
L U T H E R U N D<br />
D I E B U ß E<br />
Simon Schuster
Luther musste in seinem Leben selbst erfahren, wie die <strong>Buße</strong> einen<br />
Menschen zur Verzweiflung führen kann. Nach vielen Leiden und<br />
langem Studium der Heiligen Schrift kam er aber zu folgendem<br />
Ergebnis: Durch die frohe Botschaft wird man für die alltägliche und<br />
schwere Aufgabe der <strong>Buße</strong> befreit und gestärkt.<br />
© Universal Pictures 2003 (LUTHER)
u musst nicht mit solchem Humpelwerk und<br />
Puppensünden umgehen und aus jedem Furz<br />
eine Sünde machen!“ 1 Diese Worte gab einst<br />
Johann von Staupitz dem Mönch Martin<br />
Luther zur Antwort, als dieser schon regelrecht<br />
penetrant seine Sünde – auch jede noch so kleine – vor<br />
seinem Beichtvater beklagte und beichten wollte. Was<br />
sich für uns so lustig anhört, war für Luther todernst! Er<br />
glaubte sein ewiges Leben hinge an diesen kleinen<br />
Beichten.<br />
Aber eins nach dem andern. Martin Luther wurde<br />
am 10.11.1483 in Eisleben geboren. Als er in ein<br />
schreckliches Gewitter geriet, schwor er in seiner Todesangst,<br />
Mönch zu werden. Im Kloster erkannte er mehr<br />
und mehr, dass Gott heilig und gerecht ist. D.h. dass nur<br />
Gott vollkommen gut ist, ohne Sünde, und dass er<br />
darum alle Menschen bestrafen muss, weil alle Gottes<br />
Gebote übertreten. Aber Luther wollte, dass Gott ihn<br />
liebt und in sein ewiges Reich aufnimmt. Was muss ich<br />
machen, dass Gott mich annimmt? Wie bekomme ich<br />
einen gnädigen Gott? Das war die brennende Frage für<br />
Luther. Eine der wichtigsten Antworten der römischkatholischen<br />
Lehre des Mittelalters war das Bußsakrament.<br />
Das beinhaltet, dass der Mensch, nachdem er ein<br />
Gebot Gottes übertreten hat, erstens Reue zeigen muss<br />
und, zweitens vor einem Priester beichten muss, im<br />
Besonderen die Todsünden. Von ihm bekommt er<br />
zugesprochen, dass die Sünden vergeben wurden. Aber<br />
es wurde gelehrt, dass noch die zeitlichen Strafen<br />
abgebüßt werden müssen. Dafür muss der Betroffene<br />
drittens auch noch Werke der Genugtuung verrichten,<br />
z.B. Fasten, Almosen geben, Beten oder auch Wallfahrten<br />
unternehmen. Später wurde das dazu missbraucht,<br />
Ablässe zu verkaufen, damit man z.B. den Bau des<br />
Petersdoms finanzieren konnte. Das klingt sehr kompliziert,<br />
aber wir müssen etwas über den Hintergrund<br />
verstehen, aus dem Luther kommt, damit wir verstehen<br />
können, was <strong>Buße</strong> so entscheidend für Luther machte.<br />
Er lebte also mit diesem Verständnis und versuchte nun<br />
vor allem mit Werken sowohl seine <strong>Buße</strong> zu vervollständigen,<br />
als auch sich etwas vor Gott zu verdienen.<br />
»Was muss ich machen, dass<br />
Gott mich annimmt? Wie<br />
bekomme ich einen<br />
gnädigen Gott? Das war die<br />
brennende Frage für Luther«<br />
Luther war so streng mit sich selbst – aus Angst, dass<br />
Gott ihn verdammt – dass er eben ständig wegen jeder<br />
Kleinigkeit bei Staupitz beichten wollte.<br />
Die Gespräche mit Staupitz führten Luther aber zu<br />
wunderbaren Erkenntnissen, so dass er bekennen<br />
konnte, „daß das Wort <strong>Buße</strong>, das für mich früher das<br />
bitterste Wort der ganze Schrift war – solange ich<br />
nämlich mit aller Kraft vor Gott <strong>Buße</strong> erheucheln und<br />
eine selbstgemachte und erzwungene Liebe zum<br />
Ausdruck bringen wollte –, mir jetzt süßer und lieber<br />
klingt als alles andere.“ 2<br />
Was müssen das für Erkenntnisse gewesen sein, die<br />
einen Mann, der auf jeder Bibelseite seine Verdammung<br />
sieht und fast schon krankhaft in Angst lebt und beichtet,<br />
zu der Aussage führen, dass <strong>Buße</strong> das schönste aller<br />
Worte ist?<br />
22
Wir hatten ja schon gesehen, dass Luther dachte,<br />
dass er sich die Annahme bei Gott erarbeiten müsse.<br />
Aber durch das Studium der Psalmen und des Römerbriefes<br />
erkannte er, dass wir Menschen keine Werke tun<br />
müssen, damit Gott uns liebt und wir als Gerechte, also<br />
Schuldlose, vor ihm stehen. Das schenkt uns Gott im<br />
Evangelium. Das ist die gute Botschaft, dass alle, die<br />
Jesus Christus ihr Leben anvertrauen, ihre Sünden<br />
vergeben bekommen und ewiges Leben haben. Paulus<br />
schreibt: Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch<br />
Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es;<br />
nicht aus Werken, damit niemand sich rühme (Eph 2,8-<br />
9). Wir müssen also nicht diese drei Stufen des Bußsakramentes<br />
durchlaufen, und wenn dann genügend Werke<br />
auf der dritten Stufe getan wurden, kann Gott uns in<br />
sein Reich aufnehmen, ohne dass man noch zeitliche<br />
Strafen abarbeiten muss.<br />
Unter <strong>Buße</strong> ist keine Aneinanderreihung von Reuegefühl,<br />
Beichte und guten Werken zu verstehen, damit<br />
man einen Ausgleich für seine Sünden und Befreiung<br />
aus dem Fegefeuer (wie es fälschlicher Weise gelehrt<br />
wurde) schaffen kann. Nicht die Angst vor Verdammnis<br />
oder Fegefeuer und auch nicht der Wunsch, vor Gott<br />
gut da zustehen, sind die richtigen Motive für <strong>Buße</strong>.<br />
<strong>Buße</strong> soll aus Liebe zu Gott geschehen. Der Wunsch,<br />
sich von der Sünde abzukehren und sich auf Gott auszurichten,<br />
kommt daher, dass Gott uns liebt und seinen<br />
Sohn Jesus Christus für uns gegeben hat.<br />
Darum war Luther so fröhlich über das Wort <strong>Buße</strong>:<br />
er verstand, dass sie nicht aus Zwang oder Angst getan<br />
werden muss, sondern der Liebe zu Gott entspringt.<br />
Liebe ist, wie Staupitz Luther lehrte, nicht Ziel und<br />
Vollendung der <strong>Buße</strong>, sondern vielmehr ihr Anfang. 3<br />
Der Mensch ergreift nicht die erste Initiative hin zu<br />
Gott, sondern er erkennt Gottes Fürsorge im Evangelium<br />
und reagiert darauf, indem er seine Sünden künftig<br />
unterlassen will und nach Gottes Geboten lebt. Es war<br />
für den geängstigten Luther eine Befreiung: Endlich<br />
keine Angst mehr haben, weil man Gottes Gericht nicht<br />
fürchten muss. Endlich keine Angst mehr haben, nicht<br />
genug getan zu haben. Endlich keine unzähligen Werke<br />
der Genugtuung vollbringen müssen. Gott hat <strong>Buße</strong><br />
nicht bewusst als Stolperstein in unseren Weg gelegt,<br />
durch welchen wir uns zu Gott hinarbeiten müssen. Das<br />
sind gute Nachrichten für alle, die hinter der Aufforderung,<br />
<strong>Buße</strong> zu tun, eine lange „to do“ Liste sehen, die sie<br />
eigentlich nur noch mehr bußbedürftig macht – hin zu<br />
einem Teufelskreislauf.<br />
Das ist der erste Höhepunkt, den das Thema <strong>Buße</strong> in<br />
Luthers Leben einnahm. Der zweite sollte sich sofort<br />
anschließen. Wir haben jetzt vor allem gesehen, wie<br />
Luther erkannte, was <strong>Buße</strong> nicht ist. Man könnte auch<br />
schlussfolgern, dass <strong>Buße</strong> nicht schwer ist, ja, dass es für<br />
uns Menschen ganz natürlich ist, immer wieder <strong>Buße</strong> zu<br />
tun. Aber obwohl <strong>Buße</strong> nicht bedeutet, dass wir uns für<br />
die Vergebung der Sünden und der Strafen abrackern, ist<br />
sie trotzdem eine Herausforderung.<br />
Als Luther Grundlegendes über die <strong>Buße</strong> erkannt<br />
hatte, und sah, wie falsch der Ablasshandel im Gegensatz<br />
dazu ist, schrieb er die 95 Thesen. Am 31. Oktober<br />
1517 nagelte er sie an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg.<br />
Sofort gab es heftige Reaktionen, so dass selbst<br />
der Papst in Rom von diesem bis dahin noch ganz und<br />
gar unbekannten Mönch aus Wittenberg hörte. In<br />
diesem Dokument finden wir ganz grundlegende Aussagen<br />
zum Thema <strong>Buße</strong>. Die erste These lautet: „Unser<br />
Herr und Meister Jesus Christus wollte, als er sprach:<br />
„Tut <strong>Buße</strong>“ usw. (Mt 4,17) dass das ganze Leben der<br />
Gläubigen <strong>Buße</strong> sei.“ Die <strong>Buße</strong> als Veränderung unserer<br />
Denkweise und Taten, soll kein einmaliges Ereignis sein.<br />
Luther macht deutlich, dass es eben nicht ausreicht, hin<br />
und wieder zur Beichte zu gehen und dann einige gute<br />
Werke zu tun (was ja auch keiner schafft).<br />
Vielmehr soll unser ganzes Leben, jeder Tag, davon<br />
geprägt sein, dass wir uns von den falschen Dingen<br />
abwenden, und uns täglich auf Gott ausrichten. Dazu<br />
gehört sowohl, dass uns unsere Sünden wirklich leidtun,<br />
als auch dass wir dann in unserem Handeln tatsächlich<br />
neue, bessere Wege einschlagen. Luther nennt das, dass<br />
unser (sündiges) Fleisch abgetötet wird: „Es zielt jedoch<br />
auch nicht allein auf die innere <strong>Buße</strong> [in Gedanken und<br />
Gefühl]; vielmehr ist die innere <strong>Buße</strong> keine richtige<br />
<strong>Buße</strong>, wenn sie nicht nach außen Abtötungen des<br />
Fleisches bewirkt.“ 4 Wir sollen nicht nur ein Reuegefühl<br />
empfinden. Wenn es dabei bleibt, nützt das gar nichts.<br />
<strong>Buße</strong> heißt, dass einem die schlechten Angewohnheiten,<br />
die falschen Gedanken und die egoistische Lebensweise<br />
leidtun und bekämpft werden. Der Kampf wird geführt,<br />
indem wir falsche Gedanken und Taten mit Gottes Wort<br />
überprüfen, bewusst unterlassen, den Drang danach<br />
unterdrücken, uns neue Gewohnheiten antrainieren<br />
usw. Es ist schwere Arbeit, die so oft unmöglich<br />
erscheint. Luther schreibt: „Die <strong>Buße</strong> ist [...] Leid über<br />
die Sünde, verbunden mit dem Vorsatz, das Leben zu<br />
bessern.“ 5<br />
Das Gesetz Gottes bewirkt, dass ich die Sünde<br />
erkenne und diese auch als Sünde empfinde. Der Sünder<br />
erschreckt über sich selbst und es kann passieren, dass er<br />
verzweifelt. Und hier schließt sich der Kreis zu unserem<br />
ersten Punkt: Wenn man nur die Anforderungen Gottes<br />
und sein eigenes Versagen sieht, verzweifelt man. Aber<br />
wenn das Evangelium dazu tritt, wird man dazu befreit,<br />
einen – wie Luther sagt – guten Vorsatz zu fassen,<br />
nämlich aus Liebe zu Gott die Sünde künftig zu hassen<br />
und darum zu meiden. Die Zwei Linien laufen zusammen:<br />
Zu der lebenslangen, alltäglichen und schweren<br />
Aufgabe der <strong>Buße</strong> werden wir durch die Zusage der<br />
Vergebung im Evangelium immer wieder neu befreit<br />
und gestärkt. ·<br />
23
D A S W U N D E R<br />
L E I D E N S C H A F T L I C H E R B U ß E<br />
Waldemar Justus<br />
Das Bußgebet Daniels gründet auf Verheißungen. Verheißungen, die<br />
Gott in seinem Wort, der Bibel gegeben hat. Daniel selbst gibt uns<br />
wertvolle Einblicke in sein Herz – und das Herz Gottes.
m sich auch nur annähernd dem Gebetsleben<br />
Daniels und somit seinem atemberaubenden<br />
Bußgebet zu nähern, bitte ich dich zu Beginn in<br />
deiner Bibel aufmerksam Daniel 9,1-19 für<br />
dich persönlich zu lesen. Versuch dich dabei in die<br />
Ich-Perspektive zu versetzen, also Daniels Blickwinkel<br />
einzunehmen. Erst mit der Bibel in der Hand können<br />
die folgenden Zeilen ein Gewinn für dich werden,<br />
versprochen.<br />
In Anbetracht heutiger finanzieller Krisen, gesellschaftlicher<br />
Unruhen und globaler Umweltkatastrophen<br />
ist es wirklich eine sehr steile Aussage, die uns in Vers 12<br />
begegnet: „Unter dem ganzen Himmel ist nichts Derartiges<br />
(also nichts Vergleichbares) geschehen.“ Was ist los?<br />
Wie kann das Bitteschön sein? Übertreibt Daniel hier<br />
nicht etwas mit seinen sehr emotionalen und temperamentvollen<br />
Worten? Lass uns mal gemeinsam nachvollziehen,<br />
was in Daniel vorging. Wir gehen hierzu (nur<br />
kurz) einige Kapitel und somit einige Jahrzehnte zurück.<br />
Das Südreich und Königtum namens Juda (damals<br />
war Israel ein in Nord- und Südreich geteiltes Königreich)<br />
wurde von der damaligen Weltmacht Babylon<br />
verwüstet und der kostbare und für Gott geweihte<br />
Tempel wurde zerstört. Erinnerst du dich noch an Vers<br />
12? Tatsächlich, es kann absolut nichts Schlimmeres<br />
geschehen, als die Zerstörung und Verwüstung von<br />
Gottes Heiligtum! Es geht aber noch weiter.<br />
»Ein ungefähr erst<br />
15jähriger (!) Jude wird zum<br />
Diener am Königshof<br />
auserkoren und sogleich in<br />
ein babylonisches<br />
Ausbildungsprogramm<br />
gesteckt«<br />
Viele Einwohner der Heiligen Stadt wurden zudem<br />
aus ihrer Heimat verbannt. Das geschah etwa 600 v.<br />
Chr. Auch Daniel befand sich unter den Gefangenen.<br />
Die ersten Kapitel des Danielbuchs beschreiben in sehr<br />
faszinierender und dramatischer Art und Weise die<br />
Situation dieses jungen Kerls. Ein ungefähr erst<br />
15jähriger (!) Jude wird zum Diener am Königshof<br />
auserkoren und sogleich in ein babylonisches Ausbildungsprogramm<br />
gesteckt. Daniel dient als treuer Staatsmann<br />
in Babylon, siebzig Jahre lang. Sein Ruf eilt ihm<br />
voraus. Die Königsgenerationen Nebukadnezar, Belsazar<br />
und Darius kennen seine gottesfürchtige Beziehung<br />
zu Jahwe, dem Gott Israels. Bereits von Jugend an ist<br />
Daniel umgeben von Götzendienst und Korruption.<br />
Staatsgesetzen, die seinen Glauben an Gott einschränken<br />
zu drohen, trotzt er mit furchtlosen und regelmäßigen<br />
Gebeten (Dan 6,11). Er trägt den Königen prophetische<br />
Träume samt ihren erschreckenden Deutungen<br />
voller Mut vor (Dan 2; 4; 5; 7).<br />
Nun zurück zum neunten Kapitel. Nach insgesamt<br />
siebzig Jahren Auf und Ab im Leben Daniels führt der<br />
Geist Gottes in seiner souveränen Macht Daniel<br />
während seiner „Stillen Zeit“ auf eine bedeutende und<br />
verheißungsvolle Passage in der Bibel. Daniel liest im<br />
Buch des Propheten Jeremia, „dass nämlich siebzig Jahre<br />
über den Trümmern Jerusalems dahingehen sollten“<br />
(Dan 9,2), bevor Gott sein Volk aus der Macht Babylons<br />
befreit und zurück nach Hause, in das von Gott verheißene<br />
Land, führt (vgl. Jer 25,11-12; 29.10).<br />
Daniel erkennt, dass die Gefangenschaft bald vorbei<br />
sein muss. Die Strafe hat endlich ein Ende. Doch es gibt<br />
ein Problem: Man sieht noch gar nichts davon. Und das<br />
ist die erste Lektion, die wir aus diesem Kapitel lernen<br />
können: Daniel entdeckt in der Heiligen Schrift göttliche<br />
Verheißungen und beginnt für ihre Erfüllung zu beten.<br />
Daniel betet quasi mit der Bibel in der Hand.<br />
Doch Daniel beginnt nicht sofort mit einer<br />
einfachen Bitte, dass Gott doch sein Versprechen<br />
endlich erfüllen möge. Nein, er richtet sein Gesicht zu<br />
Gott (Dan 9,3). Das bedeutet, er lenkt seine volle<br />
Konzentration nicht auf sich, sondern auf Gott selbst.<br />
25
»Daniel teilte Gottes<br />
Schmerz und erhielt dadurch<br />
ein weiches Herz für die<br />
Botschaften Gottes«<br />
Wie stellt Daniel das an? Durch „Gebet, Flehen,<br />
Fasten, Sack und Asche“. Diese Worte möchten uns<br />
beschreiben, wie ernst es ihm ist. Es ist eine Beschreibung<br />
einer andauernden Gebetshaltung (Gebet,<br />
Flehen). In seinem Trauergewand (Sack) drückt er<br />
seinen Gebetsernst durch Verzicht und bewusste Demütigung<br />
vor Gott aus (Fasten) und gebraucht typische<br />
symbolische Handlungen, um seiner absoluten Vergänglichkeit<br />
und Abhängigkeit Gott gegenüber Ausdruck zu<br />
verleihen (Asche). Ohne auch nur eine Zeile des eigentlichen<br />
Gebets zu thematisieren, wäre bereits an dieser<br />
Stelle ein Vergleich zu unserem persönlichen Gebetsleben<br />
sehr lohnend.<br />
Daniel erkennt das Grundproblem der andauernden<br />
Gefangenschaft und Exilierung Judas scharfsinnig: Das<br />
Volk Gottes verdient keine Gnade! Lies dazu noch einmal<br />
die Verse 4-6. Wem erweist Gott seine Treue und Güte?<br />
„Denen, die ihn lieben und seine Gebote halten.“ Das<br />
Volk hat so ziemlich genau das Gegenteil gemacht!<br />
Daniel gebraucht in seinem Bußgebet hierfür verschiedene<br />
schwerwiegende Begriffe, um das Wesen des Volkes<br />
zu beschreiben: „gesündigt, vergangen, gottlos gehandelt,<br />
aufgelehnt, abgewichen, nicht gehört“ (Dan<br />
9,5-6). In Vers 7 beschreibt Daniel dieses Verhalten<br />
zusammenfassend als „Untreue“ gegenüber Gott.<br />
Interessanterweise verwendet Daniels Zeitgenosse und<br />
zugleich Prophet Hesekiel dieses Wort u. a., um den<br />
Bruch mit Gott bzw. aufkommenden Götzendienst zu<br />
beschreiben (Hes 20,27f). Sehr drastisch stellt Daniel<br />
fest, dass bei Gott die Gerechtigkeit zu finden ist und<br />
beim Volk lediglich die „Beschämung des Angesichts“<br />
bleibt.<br />
Doch was soll dieser ganze Aufwand? Haben wir<br />
nicht noch eben festgestellt, dass Daniel ein absolut<br />
vorbildhafter und gottesfürchtiger Prophet Gottes war,<br />
dessen Zeugnis ziemlich einwandfrei war? Der inzwischen<br />
alte – etwa in seinen 80ern (!) – und sehr gläubige<br />
Mann tut <strong>Buße</strong> und bekennt die Schuld des Volkes. Er<br />
bleibt in dem ganzen Geschehen keineswegs außen vor<br />
und klammert sich auch nicht aus, sondern verwendet<br />
in seinem Gebet stets die Wir-Form. An dieser Stelle<br />
lernen wir von Daniel eine für mich völlig überwältigende<br />
Wahrheit: Dort, wo wir oft unsere eigene Schuld vor<br />
Gott verbergen wollen und sie vertuschen wollen, stellt<br />
sich Daniel mit voller Entschlossenheit sogar stellvertretend<br />
unter fremde Schuld! Verinnerliche für dich einen Augenblick<br />
diesen gewaltigen Aspekt.<br />
Was für eine priesterliche und fürsorgliche Charaktereigenschaft<br />
und Herzenseinstellung Daniels! Mir<br />
bleibt nichts anderes übrig, als hier einen deutlichen<br />
Vorschatten auf den stellvertretenden Tod von Jesus<br />
Christus zu erkennen (achte einmal auf die übereinstimmenden<br />
Gemütszustände!):<br />
Jesus Christus hat in den Tagen seines Fleisches sowohl<br />
Bitten als auch Flehen mit starkem Geschrei und Tränen<br />
dem dargebracht, der ihn aus dem Tod retten kann, und ist<br />
aufgrund seiner Gottesfurcht erhört worden (Hebr 5,7).<br />
So gewiss, wie Jesus sich (auch in seinem Tod) seiner<br />
Auferstehung war, so wusste auch Daniel um die Errettung<br />
seines Volkes durch Gott allein. Hatte er es doch<br />
schwarz auf weiß in seinen Bücherrollen vor Augen und<br />
konnte voller Zuversicht proklamieren: „Es steht<br />
geschrieben!“ Das erklärt auch, warum Daniel nicht<br />
resignierte und aufhörte zu beten. Denn in Vers 9 begegnet<br />
uns endlich ein Lichtblick, ja, ein Hoffnungsschimmer.<br />
Gott steht der Untreue des Volkes mit „Erbarmen<br />
und Vergebung“ gegenüber! Das hebräische Wort<br />
(racham) für Erbarmen (oder Barmherzigkeit) meint<br />
ursprünglich „Eingeweide“ und ist am besten mit einem<br />
„treffenden Schmerz im Innern“ (!) zu beschreiben.<br />
Zahlreiche Bibelpassagen in den Evangelien berichten<br />
uns davon, dass auch Jesus aufgrund von verschiedensten<br />
Missständen immer wieder „innerlich bewegt“ war.<br />
Daniel wusste um Gottes tiefste Empfindungen gegenüber<br />
seinem geliebten Volk. Es ist so unglaublich<br />
eindrucksvoll, wie Daniel sich völlig mit Gottes Leiden<br />
vereinigt. Diese einzigartige Verbindung war der<br />
Ausgangspunkt für Daniels kraftvolles Bußgebet. Daniel<br />
teilte Gottes Schmerz und erhielt dadurch ein weiches Herz<br />
für die Botschaften Gottes (vgl. Daniels Betroffenheit<br />
auch in Dan 8,27; 10,2). Dieser Umstand lässt Daniel<br />
nicht mit Gott hadern. Er erkennt Gottes Gerechtigkeit<br />
26
ereitwillig an. Das Volk hätte Gottes Angesicht<br />
(wörtlich) „weichmachen“ sollen, indem sie erstens<br />
umkehren und zweitens auf die Wahrheit hören und ihr<br />
Leben anschließend auf das Gehörte ausrichten (Dan<br />
9,13).<br />
Ausführlich hat Daniel bis hierhin das Vergehen des<br />
gesamten Volkes ungeschminkt vor Gottes Thron<br />
getragen. Doch ab Vers 15 begegnet uns nun eine<br />
erstaunliche Wende im Bußgebet von Daniel. Plötzlich<br />
steht etwas ganz anderes im Mittelpunkt des Gebets. Es<br />
geht um Gott und seine Ehre. Was tut Daniel da? Ihm<br />
kommt es gar nicht in den Sinn Gott mit der eigenen<br />
Gerechtigkeit und Ehre zu beeindrucken. Sieh, welche<br />
Geschütze Daniel in seinem Bußgebet auffährt. Es geht<br />
ausschließlich um Gott und seinen Bund, seine Befreiung<br />
aus Ägypten, sein Volk, sein Heiligtum, seine Stadt,<br />
seinen Namen. Daniel setzt alles auf eine Karte! Daniel<br />
erinnert seinen Gott an sein Bündnis, welches er mit<br />
seinem Volk geschlossen hat, und malt ihm seine bisher<br />
erwiesene Gnade und Güte vor Augen. Daniel „richtet<br />
sein Gesicht zu Gott“ und sorgt sich allein um Gottes<br />
Namen und sein Reich (Mt 6,33)! Gott muss einfach<br />
handeln, es geht schließlich um das Größte – Gottes<br />
Herrlichkeit und Ehre.<br />
Doch woher hat Daniel diese Gewissheit, dass Gott<br />
auch wirklich handeln wird? Die Antwort ist ziemlich<br />
simpel: aus dem Wort Gottes! Denn die Bibelstelle in<br />
dem Buch Jeremia, die Daniel gelesen hat, macht<br />
deutlich, dass Gott selbst handeln muss und die Befreiung<br />
des Volkes in den Machtbereich des Herrn fällt!<br />
Gib dich aber noch nicht mit dieser Antwort zufrieden.<br />
Jetzt wird es erst interessant. Wenn Daniel aus Jer 29,10<br />
weiß, dass die Befreiung in der Souveränität Gottes<br />
begründet ist, drängen sich doch nun die Fragen auf:<br />
Warum eigentlich <strong>Buße</strong> tun? Weshalb überhaupt noch<br />
beten? Wozu das Ganze? Widerspricht Gottes souveränes<br />
Handeln etwa einem leidenschaftlichen Gebet?<br />
Meines Erachtens ist diese Frage sehr herausfordernd,<br />
zugleich extrem entscheidend für unser eigenes Gebetsleben.<br />
Die erstaunliche Lösung findet sich, wenn du in<br />
Jer 29 mindestens vier Verse weiter liest:<br />
Denn ich kenne ja die Pläne, die ich über euch plane,<br />
spricht der HERR, Pläne des Friedens und nicht zum<br />
Unheil, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren.<br />
Ruft ihr mich an, geht ihr hin und betet zu mir, dann<br />
werde ich auf euch hören. Und sucht ihr mich, so werdet ihr<br />
mich finden, ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach<br />
mir, so werde ich mich von euch finden lassen, spricht der<br />
HERR. Und ich werde euer Geschick wenden ... (Jer<br />
29,11-14)<br />
Kannst du dir vorstellen, was eigentlich in Daniel<br />
vorging, als er genau das las, was du soeben gelesen hast?<br />
»Denn Gott durchstreift die<br />
ganze Erde, um sich an<br />
denen mächtig zu erweisen,<br />
die ihr Gesicht zu ihm<br />
richten und seine Pläne und<br />
Verheißungen erbitten«<br />
Daniel verstand ein wichtiges Prinzip im Reich Gottes:<br />
Der Schlüssel für Lebensveränderung und erhörtes Gebet ist<br />
nicht in mir zu finden, sondern allein in Gottes Verheißungen,<br />
die er in seinem Wort, der Bibel, offenbart hat! Diese<br />
Verheißungen gilt es zu suchen, zu verinnerlichen und<br />
zu erflehen (Mt 22,29). Denn Gott durchstreift die<br />
ganze Erde, um sich an denen mächtig zu erweisen, die<br />
ihr Gesicht zu ihm richten und seine Pläne und Verheißungen<br />
erbitten (2Chr 16,9). Was für ein Vorrecht! Und<br />
genau das ist Gottes Konzept für ein erfülltes Gebetsleben.<br />
Darum kann Daniel in seiner hingegebenen und<br />
ungeheuchelten <strong>Buße</strong> auf Gottes Gnade und seine<br />
Wiederherstellung vertrauen. Gott wird um seiner selbst<br />
willen „aufmerken, hören, vergeben, handeln und nicht<br />
zögern“ (Dan 9,17-19).<br />
Gott selbst ermahnt uns zu einem gottgefälligen<br />
Gebetsleben mit den Worten Jesu aus Mt 6,33: „Trachtet<br />
aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner<br />
Gerechtigkeit!“ Anschließend werden wir mit Jesu<br />
Verheißung ermutigt: „Dann wird er euch mit all dem<br />
anderen versorgen.“<br />
Ich bitte dich nun dein Herz zu prüfen und dich zu<br />
fragen: Worauf ist „dein Gesicht gerichtet“? Was<br />
beschäftigt dich im Gebet? Lässt du dein Gebet von<br />
Gottes Wort durchfluten? Welche Botschaften Gottes<br />
treffen deine Eingeweide und führen dich zur Umkehr?<br />
Welche Verheißungen erfüllen zutiefst dein Herz und<br />
lassen dich im Gebet Gottes Herzschlag spüren?<br />
Verfolgst du mit deinen Gebeten und deinem Leben die<br />
Verherrlichung unseres souveränen Gottes?<br />
Und nun ergreife das Wort Gottes und bete zu<br />
deinem Gott, denn …<br />
… du wirst deinen Gott finden, wenn du mit deinem<br />
ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele nach ihm<br />
fragen wirst. (5Mo 4,29)<br />
Soli Deo Gloria. ·<br />
27
B U ß E N A C H D E M<br />
W I L L E N G O T T E S<br />
Waldemar Dirksen<br />
Die heilsame Betrübnis über die eigenen Vergehen bringt rechte <strong>Buße</strong><br />
hervor und bewirkt eine zunehmende Abneigung gegen Sünde.
enn ich bekenne meine Schuld und bin bekümmert<br />
wegen meiner Sünde (Psalm 38,19).<br />
In unterschiedlichster Form entfaltet die<br />
Sünde ihre verderbliche Wirkung. So können<br />
gehässige Bemerkungen harmonische Beziehungen<br />
zerstören. Heuchlerisches Verhalten schafft nicht selten<br />
Misstrauen. Wenige Stunden dunkler Freizügigkeit<br />
können vertrauliche Bindungen zerreißen. Mangelnde<br />
Selbstbeherrschung kann Ruf und Gesundheit ruinieren.<br />
Fakt ist: Der bittere Nachgeschmack begangener<br />
Sünden befreit nicht vom Verlangen nach mehr. Meist<br />
zieht eine Sünde viele andere nach sich und so wird das<br />
Wälzen im Schlamm der Sünde ungewollt zum<br />
Alltagstrott. Die Sünde als fremder Eindringling in<br />
Gottes gute Schöpfung schafft tausendfaches Unheil.<br />
Diesem Feind kann durch eine von Gott bewirkte <strong>Buße</strong><br />
Einhalt geboten werden. Auffallend ist, dass bekennende<br />
Christen mit ihren Sünden unterschiedlich umgehen.<br />
Nur wenige von ihnen sind so empfindsam, dass schon<br />
ein geringes Vergehen in ihrem Gewissen ein Feuer<br />
entzündet und sie ihre Schuld sofort bekennen.<br />
Während eine aufrichtige Bußhaltung nur selten<br />
anzutreffen ist, neigen die meisten zu einem laxen<br />
Umgang mit der eigenen Sünde. Ein Grund liegt<br />
zweifellos darin, dass die Lehre von der <strong>Buße</strong> heute<br />
meist nur in verwässerter Form verkündigt wird. Ironside<br />
beobachtete diesen Missstand schon zu seiner Zeit:<br />
„Die Lehre von der <strong>Buße</strong> [wird] in vielen sonst lehrmäßig<br />
gesunden und fundamentalistischen Kreisen nicht<br />
ausreichend genug verkündigt und praktiziert.“ 1 Zudem<br />
sah er die Gefahr eines zunehmenden oberflächlichen<br />
Glaubens: „Laue Predigt, die nicht die schreckliche<br />
Tatsache der Sündhaftigkeit des Menschen und seiner<br />
Schuld anerkennt, und deshalb nicht alle Menschen<br />
aufruft, 'daß sie alle allenthalben <strong>Buße</strong> tun sollen' (Apg.<br />
17,30), wird auch laue Bekehrungen bringen. Darum<br />
haben wir heute Myriaden von oberflächlichen Bekennern,<br />
die keinerlei Zeugnis ihrer Wiedergeburt erkennen<br />
lassen. Sie reden zwar von Errettung durch die<br />
Gnade, doch zeigt sie sich nicht in ihrem Leben.“ 2 Seine<br />
Diagnose lässt sich auf unsere Zeit übertragen.<br />
29
»WIRKSAM UND ZIELFÜHREND SIND<br />
GÖTTLICHE ZUCHTMASSNAHMEN, DIE DEN<br />
MENSCHEN BETRÜBEN. SIE SIND DENNOCH<br />
IMMER EIN AKT DER LIEBE.«
die in ihrem Stolz verharren und jegliches Schuldbekenntnis<br />
trotz offenkundiger Vergehen ablehnen. Im<br />
Psalm 51,6 bekennt er gegenüber Gott: „An dir allein<br />
habe ich gesündigt und getan, was böse ist in deinen<br />
Augen“. Jede Sünde richtet sich gegen den heiligen<br />
Gott.<br />
Wahre Bußfertigkeit<br />
Der Psalmschreiber David vermittelt in seinen vier<br />
Bußpsalmen (6, 32, 38 und 51) wichtige Lektionen<br />
über wahre <strong>Buße</strong>. Dabei berichtet er insbesondere im<br />
Psalm 51 über seine Erfahrungen mit persönlicher<br />
Schuld. Sein Umgang mit Schuld im persönlichen<br />
Leben ist uns ein Beispiel. Im Fokus der folgenden<br />
Ausführungen steht der Psalm 38. Konkrete Sünden<br />
werden in diesem Psalm nicht genannt. Vermutlich<br />
reflektiert David im Psalm 38 eine Phase geistlicher Not<br />
in seinem Leben.<br />
Zu Beginn des Psalms 38 wendet sich David zu Gott<br />
mit folgenden Worten: „Herr, strafe mich nicht in<br />
deinem Zorn, züchtige mich nicht in deinem Grimm!<br />
Denn deine Pfeile haben mich getroffen, und deine<br />
Hand liegt schwer auf mir“ (38,2-3). Der Allmächtige<br />
hat David tief verwundet und bedrückt ihn schwer.<br />
David bittet nun um Erleichterung. An seinem ganzen<br />
Leib ist keine heile Stelle zu finden (38,4). Seine Sünden<br />
wachsen ihm über den Kopf, wie eine schwere Last sind<br />
sie ihm geworden (38,5). In den folgenden Versen<br />
beschreibt er das Ausmaß seines Leidens. Zu seinen<br />
Leiden zählen körperliche Schmerzen und emotionale<br />
Störungen. Aufgrund seiner Plagen gehen selbst seine<br />
Lieben und Freunde auf Distanz zu ihm (38,12). Hinzu<br />
kommen Anfeindungen seiner Verfolger (38,13).<br />
Nach Davids Schilderungen sind die Leiden zumindest<br />
teilweise auf seine eigene Sünde zurückzuführen:<br />
An seinen Gebeinen ist nichts Heiles wegen seiner<br />
Sünde (38,4). Gott hat die Not nicht gemildert, sondern<br />
durch Strafe und Züchtigung wesentlich vergrößert. Mit<br />
guten Absichten züchtigt Gott den Mann nach seinem<br />
Herzen. Diese Züchtigung ist der Beweis seiner Liebe.<br />
Salomo warnt in den Sprüchen vor Ablehnung väterlicher<br />
Zuchtmaßnahmen: „Mein Sohn, verwirf nicht die<br />
Züchtigung des Herrn und sei nicht unwillig über seine<br />
Zurechtweisung; denn wen der Herr liebt, den züchtigt<br />
er, wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat“<br />
(Spr. 3, 11-12). David bereut seine Sünde und bekennt<br />
seine Schuld (38,19). Er zählt nicht zu den Menschen,<br />
Gott bewirkt wahre <strong>Buße</strong><br />
In einem anderen Bußpsalm schreibt David rückblickend:<br />
„Wohl dem Menschen, dem der Herr keine<br />
Schuld anrechnet, und dessen Geist keine Falschheit ist!<br />
Als ich es verschwieg, da verfielen meine Gebeine durch<br />
mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn deine Hand lag<br />
schwer auf mir Tag und Nacht, so dass mein Saft<br />
vertrocknete, wie es im Sommer dürr wird. Da bekannte<br />
ich dir meine Sünde und verbarg meine Schuld nicht“<br />
(Ps. 32,2-5). Gottes Züchtigung bewegt David dazu,<br />
seine Schuld zu bekennen. Dem zermalmenden Druck<br />
kann er nicht länger widerstehen.<br />
Wirksam und zielführend sind göttliche Zuchtmaßnahmen,<br />
die den Menschen betrüben. Sie sind dennoch<br />
immer ein Akt der Liebe. „Denn die gottgewollte<br />
Betrübnis bewirkt eine <strong>Buße</strong> zum Heil“ (2. Kor. 7,10).<br />
Diese Worte hat Paulus an Gläubige in Korinth gerichtet.<br />
Der erste Brief von Paulus hat sie betrübt. Er hat sie<br />
wegen verschiedener Sünden zurechtgewiesen. Im<br />
zweiten Brief stellt Paulus nun fest, dass ihre Betrübnis<br />
gottgewollt war, da sie eine heilsame <strong>Buße</strong> bewirkte.<br />
Spurgeon schreibt dazu: „Echte geistliche Traurigkeit<br />
über die Sünde ist ein Werk des Geistes Gottes. Die<br />
Reue ist eine zarte Blüte, als daß sie im Garten der Natur<br />
erwachsen könnte. Wenn du ein einziges Körnlein<br />
wahren Abscheus vor der Sünde in dir hast, so ist's dir<br />
von Gott geschenkt worden. Die Dornen der menschlichen<br />
Natur haben noch nie auch nur eine einzige Feige<br />
getragen. Die wahre Reue trägt eine bestimmte, unverkennbare<br />
Hinneigung zum Heiland in sich. Wenn wir<br />
unsere Sünde bereuen, so müssen wir das eine Auge auf<br />
die Sünde, das andere auf das Kreuz richten. Oder noch<br />
besser: wir bleiben mit beiden Augen an Christus haften<br />
und sehen alle unsere Missetat im Licht seiner Liebe.<br />
[…] Wahrhafte und aufrichtige Reue wirkt unablässig<br />
fort. Wer von Herzen gläubig ist, bereut bis zur Sterbestunde.<br />
Dieser Quell setzt nie aus. Jede andere Sorge<br />
weicht der Zeit, aber dieser Kummer wächst mit<br />
unserem Wachstum, und seine Bitterkeit ist so lieblich,<br />
dass wir Gott dafür danken, dass wir sie schmecken<br />
dürfen, bis wir einst eingehen zu unserer ewigen Ruhe.“ 3<br />
Wahre <strong>Buße</strong> ist nicht ein öffentlicher Akt, der<br />
einmal vollzogen wird, wie es heute bei Bekehrungen<br />
leider oft der Fall ist, sondern eine radikale Umkehr mit<br />
aufrichtiger Betrübnis über eigenes Verschulden gegenüber<br />
Gott. Wir müssen zurück zur wahren Lehre der<br />
<strong>Buße</strong>. Ein begnadigter Sünder lebt in beständiger<br />
Bußhaltung gegenüber Gott (vgl. 1. Joh. 1,8-9). Er<br />
bereut und bekennt stets seine Sünden, um in ungetrübter<br />
Gemeinschaft mit Gott zu leben. ·<br />
31
D I E L E H R E V O N<br />
D E R U M K E H R<br />
Eddi Klassen
Die Lehre der <strong>Buße</strong> von Thomas Watson<br />
(3L Verlag)<br />
er Autor Thomas Watson (1620−1686) ist mir<br />
beim Lesen verschiedener englischsprachiger<br />
Blogs gelegentlich begegnet. Und ich wartete<br />
gespannt darauf, endlich ein Buch von ihm in<br />
deutscher Sprache zu lesen. Watson beginnt sein Buch<br />
mit einleitenden Bemerkungen über die <strong>Buße</strong> und wirft<br />
die Frage auf, ob zuerst die <strong>Buße</strong> oder ob der Glaube<br />
zuerst kommt. Diese Frage beantwortet er nicht, weist<br />
jedoch darauf hin, dass <strong>Buße</strong> unentbehrlich für die<br />
Errettung eines Menschen ist, und dass <strong>Buße</strong> einerseits<br />
durch das Wort Gottes und andererseits durch den Geist<br />
Gottes gewirkt wird.<br />
Ab dem zweiten Kapitel arbeitet sich Watson<br />
systematisch durch alle Bereiche und Fragen, die die<br />
Lehre der <strong>Buße</strong> betreffen oder sie am Rande berühren.<br />
Nachdem er im zweiten Kapitel drei Kennzeichen<br />
falscher <strong>Buße</strong> nennt, kommt er aus meiner Sicht zu den<br />
zwei wichtigsten Kapiteln des gesamten Buches mit der<br />
Überschrift „Das Wesen der <strong>Buße</strong>“. Er vergleicht die<br />
<strong>Buße</strong> mit einem „geistlichen Medikament“, das sich aus<br />
sechs Bestandteilen zusammensetzt: Einsicht der Sünde,<br />
Bekümmernis um der Sünde willen, Bekenntnis der Sünde,<br />
Scham für die Sünde, Hass gegen die Sünde, Abkehr von<br />
der Sünde.<br />
Beim Lesen von Kapitel 3 und 4 – was auch die<br />
längsten Kapitel sind (S. 31 – 69) – wurde mir wie noch<br />
nie zuvor bewusst, welchen hohen Stellenwert die <strong>Buße</strong><br />
in der Bibel hat und auch in meinem Leben einnehmen<br />
sollte. Diese Kapitel sind das Herzstück des Buches.<br />
Niederlagen, Gleichgültigkeit und Schwachheit im<br />
Glaubensleben haben ihre Ursachen in der fehlenden<br />
oder fehlerhaften <strong>Buße</strong>. Weder psychologische Behandlungen<br />
noch diverse neuzeitliche „geistliche Aufputschmittel“<br />
können helfen, wenn nicht das geistliche Medikament<br />
<strong>Buße</strong> mit ihren sechs Bestandteilen eingenommen<br />
wird. Ich wünschte, dass jedes Kind Gottes diese<br />
Kapitel liest und Prediger wieder in rechter Weise über<br />
die <strong>Buße</strong> predigen.<br />
In Kapitel 5 und 6 nennt Watson einige Gründe, die<br />
zur <strong>Buße</strong> drängen und ermahnt, ernstlich <strong>Buße</strong> zu tun.<br />
Diese Ermahnung richtet er an Politiker, das Volk,<br />
betrügerische Menschen, anständige Menschen, Heuchler<br />
und nicht zuletzt Kinder Gottes. Für Kinder Gottes<br />
nennt er ausdrücklich einige Bereiche, über die sie <strong>Buße</strong><br />
tun sollen: über zu schnelles Urteilen, eitle Gedanken,<br />
eitle Kleidung, Rückschritte in der Gnade, u.v.m.<br />
Außerdem müssen sie für jede Sünde <strong>Buße</strong> tun, denn<br />
„die Sünde kommt nicht als ein Gast für eine Nacht,<br />
sondern als ein Bewohner“.<br />
In Kapitel 7 werden 16 Beweggründe zur <strong>Buße</strong><br />
dargelegt, damit die Ermahnung noch lebendiger wird.<br />
Watson schreibt in einer sehr bildhaften und<br />
eindringlichen Art und Weise, um den Leser zur <strong>Buße</strong><br />
zu führen. Auch wenn 16 Punkte für den heutigen Leser<br />
in der Regel langatmig erscheinen, habe ich es bei<br />
Watson nicht so empfunden. Diese Zeilen dringen<br />
immer tiefer ins Gewissen und ins Herz. Durchtränkt<br />
mit Gottes Wort wirken Watsons Erklärungen „zur<br />
Belehrung, Überführung, Zurechtweisung und Erziehung<br />
in der Gerechtigkeit“ (2Tim 3,16).<br />
Da der Mensch oft dazu neigt, <strong>Buße</strong> aufzuschieben,<br />
widmet Watson das 8. Kapitel dazu, den Leser zur<br />
baldigen <strong>Buße</strong> zu ermahnen. Zuerst nennt er vier<br />
Argumente, <strong>Buße</strong> so zeitnah wie möglich zu tun und<br />
zeigt anschließend, dass „drei ganz bestimmte Tage bald<br />
ablaufen könnten“: (1) der Tag des Evangeliums, (2) der<br />
persönliche Gnadentag und (3) der Tag unseres Lebens.<br />
Thomas von Aquin sagte: „Gott, der dem Menschen,<br />
der <strong>Buße</strong> tut, vergibt, hat nicht verheißen, ihm den<br />
Morgen zu geben, an dem er <strong>Buße</strong> tun könnte.“<br />
Kapitel 9 enthält eine kurze Auslegung von 2Kor<br />
7,11. Kapitel 10 – 12 helfen dem Gläubigen, Hindernisse<br />
aus dem Weg zu räumen und zeigen Mittel und Wege<br />
auf, die zur <strong>Buße</strong> führen. Besonders hilfreich und<br />
kostbar finde ich Watsons 20 Punkte, in denen er<br />
erklärt, was Sünde ist. Auch mit dieser Auflistung wird<br />
der Leser nicht gelangweilt, sondern wird in die Tiefe<br />
des Wortes Gottes hineingeführt, die die Verdorbenheit<br />
des Menschen klar aufweist. Watson führt den Leser<br />
zunächst in die Tiefe der Boshaftigkeit, um ihn anschließend<br />
in die Höhe der Herrlichkeit zu führen. Effektiver<br />
und großartiger kann man sündige und träge Menschen<br />
nicht zur <strong>Buße</strong> führen. Die Lektüre dieser Seiten weckt<br />
heilige Emotionen und führt den aufmerksamen Leser<br />
an die Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes heran und<br />
lässt ihn ausrufen: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“<br />
Das Buch schließt mit den Worten aus Psalm 126,5<br />
– 6: „Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.<br />
Wer weinend hingeht und den Samen zur Aussaat trägt,<br />
der kommt gewiss mit Freuden zurück und bringt seine<br />
Garben.“<br />
Den größten Gewinn wird der Leser aus diesem<br />
Buch ziehen, wenn er viel Zeit zum Nachdenken und<br />
zur Selbstprüfung mitbringt. Watson schreibt sehr klar,<br />
nimmt kein Blatt vor den Mund, benutzt viele Bilder<br />
und packt alle Werkzeuge aus seinem rhetorischen<br />
Werkzeugkoffer aus, damit Gott mit seinem Geist <strong>Buße</strong><br />
in den Herzen der Leser bewirkt. Dieses Buch ist sehr<br />
empfehlenswert und ich wünsche ihm eine weite<br />
Verbreitung in der deutschen Christenheit, damit die<br />
Herzen der einzelnen Menschen und unser Volk erweckt<br />
werden und diese Erweckung weite Kreise zieht. ·<br />
33
B U N T E<br />
Ü B E R R A S C H U N G<br />
Peter Voth
BasisBibel NT+PS<br />
(Deutsche Bibelgesellschaft)<br />
ie BasisBibel schickt sich an, nicht weniger als<br />
die Bibel der neuen Generation zu sein, die in<br />
der Tiefe der Onlinewelt zu Hause ist. „Crossmedial“<br />
soll die BasisBibel sein. Also sowohl<br />
im Internet als auch im Print anzutreffen. Dabei will sie<br />
das große Kunststück schaffen, beide „Welten“ miteinander<br />
zu verbinden. Nachdem bereits allein das Neue<br />
Testament als Printversion erschien, wurde auch eine<br />
App zur Verfügung gestellt, die seinesgleichen sucht.<br />
Sowohl optisch als auch von den Funktionen und der<br />
Bedienung ist sie wohl die beste deutschsprachige<br />
Bibelapp.<br />
Auch die gedruckte Bibel sorgte und sorgt für viel<br />
Aufsehen und gewann gleich mehrere Designpreise. Eva<br />
Jung und ihr Team haben ohne Frage – gestalterisch –<br />
die innovativste und schönste Bibel für die Social Media<br />
Generation geschaffen. Nun also ist die Basisbibel<br />
NT+PS da. Wie dem Kürzel zu entnehmen ist, wurden<br />
nun auch die Psalmen fertig übersetzt. Doch bei allem<br />
Enthusiasmus sollten die wichtigsten Fragen, die an ein<br />
solch ambitioniertes Projekt zu stellen sind, nicht außen<br />
vor bleiben: Was taugt der Inhalt? Wie ist die Übersetzung?<br />
Natürlich ist die Frage, ob eine weitere Übersetzung<br />
oder Übertragung der Bibel noch sinnvoll sei, mehr als<br />
berechtigt. Zumal die Deutsche Bibelgesellschaft, die<br />
für die BasisBibel verantwortlich zeichnet, auch Herausgeber<br />
der NGÜ ist. Die Neue Genfer Übersetzung ist<br />
dem Konzept der BasisBibel nicht unähnlich. Sie ist<br />
kommunikativ und gestalterisch innovativ. Doch<br />
scheint die BasisBibel ein Stück weit ambitionierter zu<br />
sein.<br />
Während die NGÜ eher mit der Schlachter Übersetzung<br />
vergleichbar ist, will die BasisBibel gewissermaßen<br />
die Luther-Bibel für heute sein. Sowohl konzeptionell,<br />
als auch von der Umsetzung und Sprache ist eine gewisse<br />
Luther-Ähnlichkeit auszumachen. Der Übersetzung<br />
der BasisBibel basiert im neuen Testament auf den<br />
Nestle-Aland Texten, orientiert sich also nicht am Textus<br />
Receptus. Nun, dazu kann man stehen wie man will, das<br />
Ergebnis ist jedoch äußerst gelungen. Die Übersetzung<br />
ist leicht und flüssig lesbar, ohne die Ehrfurcht vor dem<br />
Wort Gottes zu verlieren. Die Achtung vor dem Wort<br />
und dem Urtext sollte hier gewahrt werden und es ist (zu<br />
meiner Überraschung) gelungen.<br />
Im einspaltigen Text sind gewisse Schlüsselworte Rot<br />
markiert, die am Rand der Seite kurz und prägnant<br />
erklärt werden. Theologisch ist die Übersetzung insofern<br />
interessant, als dass sie nur (soweit ich gelesen habe)<br />
selten „auslegt“. Nicht wie andere äußerst missratene<br />
kommunikative Übersetzungen, deutet sie also nicht<br />
und zwingt dem Leser keine speziellen theologischen<br />
Positionen auf. Außerdem war ich erleichtert, dass der<br />
Text nicht zwanghaft modern sein will, sondern auf eine<br />
angenehm unaufdringliche Art „modern“ ist.<br />
Die Themenseiten sollen vor allem Bibelleser die<br />
sich noch nicht so gut auskennen, Schlüsselverse anzeigen,<br />
hervorheben und mit Referenzstellen verbinden.<br />
Das ist eine hervorragende Idee, doch sie wurde leider<br />
nicht gut umgesetzt. So finden wir zum Beispiel<br />
Themenseiten zu „Freundschaft“, „Kinder“, „Atempause“<br />
und auch „Ökumene“. Natürlich ist an den genannten<br />
Themen nichts Schlimmes (außer, je nach Lesart<br />
Ökumene) doch sie sind keine zentralen Aussagen des<br />
neuen Testamentes, die einem unbedarften Leser zeigen,<br />
worum es im Wort Gottes und Evangelium geht. Begriffe<br />
wie „Botschaft“, „<strong>Buße</strong>“, „Bekehrung“ oder „Wiedergeburt“<br />
fehlen gänzlich. Hier kommt die Evangelische<br />
(Landes)Kirche zum Vorschein, die das Projekt zwar<br />
großzügig finanziert hat, theologisch und lehrmäßig<br />
aber immer zweifelhaftere Irrwege geht. Zum Glück<br />
(oder besser „Gott sei Dank“) färbt dies nicht auf die<br />
Übersetzung selbst ab.<br />
Abschließend bleibt zu sagen: Wer sich eine<br />
kommunikative Übersetzung oder eine gute „Lesebibel“<br />
zulegen will, ist mit der BasisBibel bestens bedient.<br />
Zusammenhänge und Geschichten kommen hier sehr<br />
gut zum Ausdruck. Wahrscheinlich ist es die beste Bibel<br />
ihrer Art. Für ein eingehendes und gründliches Bibelstudium<br />
sollten dann aber doch Urtextgenaue Übersetzungen<br />
wie die Schlachter, Luther oder Elberfelder zur<br />
Hand genommen werden. ·<br />
35
B R I E F A N<br />
T I M O T H E U S<br />
Wir möchten als <strong>Timotheus</strong> Community weiter zusammenwachsen und<br />
einen besseren Austausch mit dir pflegen. Dazu haben wir die Rubrik<br />
Brief an <strong>Timotheus</strong> eingerichtet. Schick uns deine Frage, Feedback oder<br />
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T E R M I N E<br />
JUGENDKONFERENZ RE:FORMATION 2012<br />
Wann? 02.11.-04.11.2012<br />
Wo? Bildungsstätte Gladenbach-Weidenhausen (Nähe Marburg)<br />
Wer? Tyrell Haag (Südafrika), Andre Bay (ERB Wetzlar)<br />
Thema? Die Wahrheit in Liebe bekennen<br />
Anmeldung? jugendkonferenz(at)erb-wetzlar.de<br />
Mehr Infos: www.erb-wetzlar.de
I M P R E S S U M<br />
B U ß E · N R . 0 9 · 0 4 / 2 0 1 2<br />
Impressum<br />
H E R A U S G E B E R<br />
Die Redaktion<br />
R E D A K T I O N<br />
Waldemar Dirksen<br />
Viktor Sudermann<br />
Andreas Kuhlmann<br />
Peter Voth<br />
Hans-Werner Deppe<br />
Hans-Jürgen Holzmann<br />
A R T D I R E C T O R<br />
Peter Voth<br />
L E K T O R A T<br />
Reinhard Reichert<br />
A B O - S E R V I C E<br />
Michael Töws · mtoews@betanien.de<br />
S H O P<br />
cbuch.de/timotheus<br />
I N T E R N E T<br />
timotheusmagazin.de<br />
cbuch.de/timotheus<br />
betanien.de<br />
K O N T A K T<br />
timotheusmag@yahoo.de<br />
mtoews@betanien.de<br />
V E R T R I E B & V E R L A G<br />
Betanien Verlag<br />
W E I T E R E I N F O S<br />
web · cbuch.de<br />
email · info@betanien.de<br />
tel · 05237-899090<br />
E R S C H E I N U N G S W E I S E<br />
<strong>Timotheus</strong> ist ein Quartalsmagazin und<br />
erscheint somit alle drei Monate:<br />
· Januar (Winterausgabe)<br />
· April (Frühlingsausgabe)<br />
· Juli (Sommerausgabe)<br />
· Oktober (Herbstausgabe)<br />
A L L G E M E I N E R H I N W E I S<br />
Die Erstausgabe „#1 Nachfolge“ ist am 1.<br />
Oktober 2010 erschienen. Seit der<br />
Winterausgabe 2011 „#2 Glaube“ wird das<br />
„<strong>Timotheus</strong> <strong>Magazin</strong>“ vom Betanien Verlag<br />
herausgegeben, gedruckt und vertrieben (€<br />
2,90 pro Ausgabe; zzgl. Versandkosten). Das<br />
„<strong>Timotheus</strong> <strong>Magazin</strong>“ ist kein Verein,<br />
sondern ein freies Produkt der Initiatoren. ©<br />
der Artikel bei den jeweiligen Autoren.<br />
Vervielfältigung nur mit Quellenangabe. ©<br />
der Bilder und Fotos bei den jeweiligen<br />
Rechteinhabern (siehe Bildnachweis).<br />
B I L D N A C H W E I S<br />
S. 1,10,12,13,24,27,28,30,31 © by Kevin<br />
Russ (istockphoto.com/kevinruss)<br />
S. 8,9,14,17,19 © by Peter Becker<br />
(pbecker.500px.com)<br />
S. 20,21,22 © by LUTHER Film; Universal<br />
Pictures (2003); überall im Handel erhältlich<br />
(z.B. als DVD)<br />
S. 34 © by Deutsche Bibelgesellschaft<br />
(BasisBibel)<br />
V E R W E N D E T E<br />
S C H R I F T A R T E N<br />
· District Thin © by Dylan Smith & Kienan<br />
Smith<br />
· Mensch © by Morgan Allan Knutson<br />
· Adobe Garamond Pro © by Adobe Systems<br />
Incorporated<br />
· Edmond Sans © by James T. Edmondson<br />
· Lost Type (www.losttype.com)<br />
M I S S I O N S T A T E M E N T<br />
<strong>Timotheus</strong> ist ein bibeltreues, reformatorisches<br />
und überkonfessionelles <strong>Magazin</strong>,<br />
herausgegeben von freikirchlichen<br />
evangelischen Christen. Das Ziel ist die<br />
verständliche, biblisch fundierte, interessante<br />
und herausfordernde Vermittlung biblischer<br />
Lehre.<br />
„Bibeltreu“ bedeutet für die Herausgeber,<br />
dass sie von der absoluten Zuverlässigkeit der<br />
Bibel als inspiriertes und irrtumsloses Wort<br />
Gottes überzeugt sind. Die theologische<br />
Ausrichtung lässt sich daher am besten mit<br />
den 5 Soli der Reformation beschreiben:<br />
Allein Christus, allein die Gnade, allein der<br />
Glaube, allein die Schrift, allein Gott die<br />
Ehre.<br />
Quellen<br />
P S A L M 5 1<br />
( S . 0 8 - 0 9 )<br />
Nach der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ)<br />
© by Deutsche Bibelgesellschaft<br />
B U ß E N A C H D E M<br />
W I L L E N G O T T E S<br />
( S . 2 8 - 3 1 )<br />
1 H. A. Ironside, Das unbequeme Wort,<br />
CLV, 1991, S. 7.<br />
2 Ebd., S. 11.<br />
3 C.H. Spurgeon, Tauperlen und<br />
Goldstrahlen (Andachtsbuch), Oncken<br />
Verlag, 1996, 13. Oktober.<br />
L U T H E R U N D<br />
D I E B U ß E<br />
( S . 2 0 - 2 3 )<br />
1 Original: „[...] und aus einem jeglichen<br />
Bombart eine Sünde machen.“; in:<br />
Fausel, Heinrich, D. Martin<br />
Luther, Leben und Werk 1483-1521<br />
Band 1, SCM Hänssler-Verlag GmbH &<br />
Co. KG, Holzerlingen, 2008, S. 51.<br />
2 Ebd., S. 52.<br />
3 Ebd., S. 51.<br />
4 3. These der 95 Thesen, Luther, Martin,<br />
Studienausgaube, hg. v. H.-U. Delius,<br />
Bd. 1, Berlin 1979, S. 176, in: Kirchenund<br />
Theologiegeschichte in Quellen<br />
Reformation, hg. v. Volker Leppin,<br />
Neukirchener Verlag,<br />
Neukirchen-Vluyn, 2005, S. 37.<br />
5 1. These Luthers der Disputation gegen<br />
die Antinomer, Studienausgabe Delius,<br />
1992, S.242, in Kirchen- und Theologiegeschichte<br />
in Quellen, S. 190.<br />
S O L U S C H R I S T U S<br />
S O L A G R A T I A<br />
S O L A F I D E<br />
S O L A S C R I P T U R A<br />
S O L I D E O G L O R I A ·<br />
37
Life-is-More<br />
Panoramakalender 2013<br />
Postkarten Tischkalender<br />
K A L E N D E R<br />
Lloyd-Jones:<br />
Paket Apostelgeschichte<br />
D. Martyn Lloyd-Jones<br />
B I B L I S C H E L E H R E<br />
Erlöst - Instrumentalmusik<br />
(Audio-Musik-CD)<br />
Niko Derksen u.a.<br />
M U S I K<br />
Ein evangelistischer Wand- und Tischkalender<br />
mit Bildern, die auch als Postkarten<br />
verwendbar sind. Mit Bibelversen,<br />
die dem Leser Hoffnung und Ermutigung<br />
vermitteln. Auf der Rückseite jedes<br />
Kalenderblattes findet man passend zum<br />
Monatsvers einen evangelistischen Text.<br />
Der einfache Leitfaden am Ende des<br />
Kalenders „Gott persönlich kennen<br />
lernen“ erklärt in Kürze, wie man eine<br />
Beziehung zu Gott bekommt.<br />
Sehr wertvoll gestaltet mit partiellem<br />
Hochglanz-/Mattlack.<br />
Das Kalendarium bietet Platz für einen<br />
Termineintrag pro Tag.<br />
Mit Aufsteller für den Tisch und<br />
Aufhänger für die Wand.<br />
Auf der Rückseite befindet sich eine<br />
Bestellkarte für unentgeltliches evangelistisches<br />
Material (Abbildung unter<br />
cbuch.de vorhanden) mit neutralem<br />
Adressfeld und alternativer Bestellmöglichkeit<br />
beim Betanien Verlag.<br />
Paketinhalt: Band 1: Ihr werdet meine<br />
Zeugen sein - Kap. 1-3 / Band 2: Man<br />
muss Gott mehr gehorchen als den<br />
Menschen - Kap. 4-5 / Band 3: Und das<br />
Wort Gottes breitete sich aus - Kap.<br />
5,17-6,8 / Band 4: Liebe Brüder und<br />
Väter, hört zu ... - Kap. 7 / Band 5: Der<br />
Höchste wohnt nicht in Tempeln, die<br />
von Hand gemacht sind ... - Kap. 7,<br />
30-60.<br />
Band 1-5 Predigten über<br />
die Apostelgeschichte<br />
5 Hardcover, zus. 1857 Seiten<br />
3L Verlag<br />
Art.Nr.: 660558<br />
Preissenkung, statt zuletzt 29,77 €<br />
(ursprünglich 71,50 €)<br />
€ 19,77<br />
Beliebte Glaubenslieder im neuen<br />
Glanz.<br />
Wer sie kennt, liebt sie - die altbekannten<br />
Glaubenslieder, die aufgrund ihrer<br />
ausdrucksstarken, lebensnahen Texte<br />
und eingänigen Melodien auch in der<br />
heutigen Zeit gerne gesungen werden.<br />
Die Instrumental-Arrangements dieser<br />
Produktion bewegen sich zwischen<br />
schlichter Spielweise und spannungsgeladener<br />
Dichte und Wärme.<br />
Klavier, Violine, Cello, Flöte, Oboe und<br />
Klarinette entfalten ihren Klang bei<br />
dieser Zusammenstellung von überwiegend<br />
ruhiger Instrumentalmusik. Die<br />
Hörer werden getröstet und ermutigt, da<br />
die Stücke von der wunderbaren Gnade<br />
Gottes zeugen.<br />
Erleben Sie bekannte Glaubenslieder<br />
ganz neu; ohne Worte - aber ebenso<br />
ausdrucksvoll!<br />
Spiralbindung, DinA5,<br />
Aufsteller+Aufhänger<br />
Audio-CD im Jewelcase, ca. 53 Min.,<br />
Voice of Hope 08/2012<br />
Art.Nr.: 001067<br />
€ 1,50<br />
Art.Nr.: 875384<br />
€ 9,90<br />
A U S G E W Ä H L T E N E U H E I T E N A U S D E M<br />
B E T A N I E N - O N L I N E S H O P<br />
C B U C H . D E
Sierszyn: 2000 Jahre Kirchengeschichte<br />
- Gesamtband<br />
Armin Sierszyn<br />
K I R C H E N G E S C H I C H T E<br />
... du aber<br />
übertriffst sie alle<br />
Elizabeth George<br />
B I B L I S C H E L E H R E<br />
Der wahre Gott<br />
der Bibel<br />
Andreas Münch<br />
B I B L I S C H E L E H R E<br />
Das bewährte Studienbuch über die<br />
Geschichte der Kirche jetzt in einem<br />
Band! Alle Epochen bis zur Gegenwart<br />
werden eingehend beschrieben. Der<br />
Schwerpunkt liegt auf Europa.<br />
Die Darstellung eignet sich gleichermaßen<br />
als Lehr- und Lernbuch auf Hochschulniveau<br />
wie auch als Nachschlagewerk<br />
für alle Interessierten. Die flüssige<br />
Sprache ist in der Lage, die Zusammenhänge<br />
verständlich zu erschließen.<br />
Maße: 16,0 x 23,5 cm<br />
Hardcover, 928 Seiten,<br />
Brockhaus 09/2012<br />
Art.Nr.: 226471<br />
€ 49,95<br />
Wahre Schönheit nach dem Vorbild der<br />
Frau aus Sprüche 31<br />
Elizabeth George führt ihre Leserinnen<br />
durch Sprüche 31 – eines der lehrreichsten<br />
Kapitel der Bibel über die in Gottes<br />
Augen bewundernswerte Frau. Die<br />
bekannte Autorin verdeutlicht auf ihre<br />
unnachahmliche Art, was bei Gott<br />
wahre Schönheit ist und zeigt, wie sein<br />
„Erfolgsplan“ im Alltag umgesetzt<br />
werden kann. So können Frauen auf<br />
geistreiche und praktische Weise lernen,<br />
wie jeder Tag ihres Lebens Frucht für<br />
Gott hervorbringt, und sie erkennen,<br />
welches Wohlgefallen Gott an einer Frau<br />
hat, die sich nicht nach dem Zeitgeist<br />
richtet, sondern nach dem Wort Gottes<br />
lebt. Die Leserinnen werden ermutigt,<br />
sich täglich daran zu erfreuen, welche<br />
Stellung sie als Erlöste in Christus haben<br />
und was sie erreichen können, wenn sie<br />
den von ihm gezeigten Weg der wahren<br />
Schönheit gehen.<br />
Das Studienbuch über Gottes Wesen<br />
und Werke untersucht die Eigenschaften<br />
Gottes mit Schwerpunkt auf seinem<br />
Heilwerk, besonders aus reformatorischer<br />
Sicht.<br />
Verfasst von dem jungen Missionar in<br />
Peru, Andreas Münch. Mehr Infos auf<br />
seinem Blog: www.schriftgelehrt.de<br />
Paperback, ca. 220 S.,<br />
Betanien Herbst 2012<br />
(Erscheint in kürze)<br />
Art.Nr.: 175946<br />
€ 10,90<br />
Paperback, 244 Seiten,<br />
Betanien 14.9.2012<br />
Art.Nr.: 175947<br />
€ 13,90<br />
H I E R B E S T E L L E N<br />
0 5 2 3 7 - 8 9 9 0 9 0 • I N F O @ B E T A N I E N . D E<br />
C B U C H . D E • B E T A N I E N . D E
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