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die deutsche jugendbewegung - AFP (Kommentare)

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Dichter war der bedeutendste Vertreter der „Jenaer Romantik“. Seine<br />

blaue Blume wurde zum Symbol der Jugendbewegung, sie stand auch<br />

am Wege des Zupfgeigenhansl:<br />

„Ach, Blümlein blau, verdorre nicht ….,“<br />

„Verstohlen geht der Mond auf, blau, blau Blümelein“,<br />

„Weiß mir ein Blümlein blaue, von himmelblauem Schein“,<br />

„Wenn hell <strong>die</strong> gold’ne Sonne lacht, muß in <strong>die</strong> Welt ich zieh’n,<br />

denn irgendwo muß voller Pracht <strong>die</strong> blaue Blume blüh’n“ und<br />

„Es rauschen <strong>die</strong> Bäume, es murmelt der Fluß:<br />

Wer <strong>die</strong> blaue Blume finden will, der muß ein Wandervogel sein.“.<br />

Denn wie schwierig und voll Verhängnis es ist, <strong>die</strong> blaue Blume zu finden,<br />

das hat Novalis in seinem sternschnuppenschnellen Leben selbst<br />

erfahren. In seinem Roman geht <strong>die</strong>ses Finden folgendermaßen vor<br />

sich. Ich zitiere:<br />

„Er fand sich auf einem weichen Rasen am Rande einer Quelle, <strong>die</strong> in<br />

<strong>die</strong> Luft hinausquoll und sich darin zu verzehren schien. Dunkelblaue<br />

Felsen mit bunten Adern erhoben sich in einiger Entfernung. Das Tageslicht,<br />

das ihn umgab, war heller und milder als das gewöhnliche, der<br />

Himmel war schwarzblau und völlig rein. Was ihn aber mit voller Macht<br />

anzog, war eine hohe, lichtblaue Blume, <strong>die</strong> zunächst an der Quelle stand<br />

und ihn mit ihren breiten, glänzenden Blättern berührte. Rund um sie<br />

standen unzählige Blumen von allen Farben, und der köstlichste Geruch<br />

erfüllte <strong>die</strong> Luft. Er sah nichts als <strong>die</strong> „Blaue Blume“ und betrachtete sie<br />

lange mit unnennbarer Zärtlichkeit.“<br />

Bernd Wolff, 1939 in Magdeburg geboren, hat in dem Bildband „Sachsen<br />

– Anhalt“ (Verlag Weidlich-Flechsig, erschienen 1992) den Nachweis<br />

zu erbringen versucht, daß <strong>die</strong> blaue Blume dem Dichter in der<br />

unmittelbaren Umgebung seiner Heimat, dem lieblichen Tal der Selke,<br />

in Gestalt talausfüllender „Eisenhütlein“ begegnet ist.<br />

Karl Fischer und seine Gesellen waren <strong>die</strong> Bachanten (in Süddeutschland<br />

durchwegs als Pachanten bezeichnet), er selbst ernannte sich zum<br />

„Oberbachant“, dann sogar zum „Monarchen“! In <strong>die</strong>ser Funktion<br />

hatte er <strong>die</strong> Macht und wurde vom Ausschuß vollständig gedeckt. Der<br />

Oberbachant verkündete, daß man sich beim Wandern auf einem Spirituskocher<br />

sein Essen selber machen, ja, daß man auch <strong>die</strong> Nacht in<br />

oder auf einem Strohschober debattierend und singend verbringen<br />

könne. Der Spirituskocher wurde dann durch das offene Lagerfeuer<br />

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