Kurier_Beilagen
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<strong>Kurier</strong> zum Sonntag VERLAGSSONDERBEILAGE Samstag, 21. April 2018 | Seite 18<br />
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RATGEBER. Endlich Frühling:<br />
Viele Hobbygärtner<br />
wollen jetzt ihren Garten auf<br />
Vordermann bringen. Ein<br />
neues Gartenhäuschen, ein<br />
höherer Zaun oder ein Gemüsebeet<br />
– es gibt immer<br />
was zu tun. Allerdings sind<br />
der Kreativität Grenzen gesetzt:<br />
Länder und Gemeinden<br />
haben bei der Gartengestaltung<br />
ein Mitspracherecht.<br />
Was Gärtner über die<br />
gesetzlichen Regelungen<br />
wissen sollten, fasst Michaela<br />
Rassat, Juristin der D.A.S.<br />
Rechtsschutz Leistungs-<br />
GmbH (D.A.S. Leistungsservice),<br />
zusammen.<br />
Warum Kommunen mitsprechen<br />
wollen: Grundsätzlich<br />
können Gartenbesitzer<br />
nach § 903 Bürgerliches<br />
Gesetzbuch (BGB) auf ihrem<br />
Grundstück machen,<br />
was sie wollen. „Da jedoch<br />
vor allem Vorgärten das Erscheinungsbild<br />
ganzer<br />
Wohnviertel prägen und<br />
sich Kommunen oft ein einheitliches<br />
Aussehen wünschen,<br />
können sie mittels sogenannter<br />
Vorgartensatzungen<br />
Einfluss auf die Gartengestaltung<br />
nehmen“, erklärt<br />
Michaela Rassat. Die Vorschriften<br />
unterscheiden sich<br />
dabei nicht nur von Bundesland<br />
zu Bundesland, sondern<br />
auch von Ort zu Ort.<br />
Vorschriften im Bebauungsplan:<br />
Auch im Garten<br />
Was im<br />
Garten geht<br />
Wichtige gesetzliche Regelungen<br />
zur Gartengestaltung<br />
Häuschen im Grünen: Doch Vorsicht, nicht alles lässt sich<br />
problemlos im eigenen Garten verwirklichen.<br />
—FOTO: PIXABAY.COM/ SKITTERPHOTO<br />
hinter dem Haus will die<br />
Gemeinde mitreden und<br />
zwar in Form von Bebauungsplänen.<br />
Sie regeln zum<br />
Teil sogar, welche Baumarten<br />
die Gartenbesitzer anpflanzen<br />
sollen. So schreiben<br />
manche Bebauungspläne<br />
vor, ausschließlich heimische<br />
Bäume oder nur Lauboder<br />
Nadelbäume zu verwenden.<br />
Und wer einen eingewachsenen<br />
Garten übernimmt,<br />
kann diesen auch<br />
nicht einfach neu gestalten:<br />
Einige Bebauungspläne verpflichten<br />
Gartenbesitzer dazu,<br />
bereits bestehende Anpflanzungen<br />
zu erhalten.<br />
„Wer diesen Vorgaben nicht<br />
nachkommt, dem kann die<br />
Kommune nach § 178 Baugesetzbuch<br />
ein sogenanntes<br />
Pflanzgebot auferlegen“, erklärt<br />
die Juristin. Was im<br />
Rahmen des jeweiligen Bebauungsplans<br />
erlaubt ist und<br />
was nicht, weiß das zuständige<br />
Bauamt.<br />
Nachbarrecht: Damit ist<br />
es aber immer noch nicht<br />
getan: Grundstückseigentümer<br />
müssen auch das sogenannte<br />
Nachbarrecht beachten.<br />
Darunter fallen alle<br />
Rechtsvorschriften, die das<br />
Verhältnis zum Nachbargrundstück<br />
regeln. Dies sind<br />
zum Beispiel Vorgaben in<br />
den Landesbauordnungen<br />
zu Abstandsflächen und<br />
Grenzbebauungen. Viele<br />
Bundesländer haben besondere<br />
Nachbarrechtsgesetze,<br />
die zum Beispiel festlegen,<br />
wie hoch eine Hecke sein<br />
und wie nah sie an der<br />
Grundstücksgrenze liegen<br />
darf. Auch hier unterscheiden<br />
sich die Regelungen von<br />
Bundesland zu Bundesland.<br />
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