Die Italiensehnsucht der Deutschen - Gymnasium Schloß Neuhaus
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Italien<br />
<strong>Die</strong> Sehnsucht <strong>der</strong><br />
<strong>Deutschen</strong> nach<br />
dem Land wo die<br />
Zitronen blüh'n
Glie<strong>der</strong>ung<br />
1.1 Das Reisen vom 16. bis zum 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
1.2 Das Reisen im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
2.1 <strong>Die</strong> berühmte Italienreise (1)<br />
2.2 <strong>Die</strong> berühmte Italienreise aus deutscher Sicht (2)<br />
2.3 Warum Italien?<br />
3.1 Italien heute: Einige Eindrücke <strong>der</strong> Städte und ihrer<br />
Beson<strong>der</strong>heiten<br />
3.2 Rom- die ewige Stadt<br />
3.3 Venedig- die einzigartige Lagunenstadt<br />
3.4 Florenz- die Renaissance Hauptstadt<br />
4. Zusammenfassung: Warum war und ist Italien so beliebt?<br />
5. Quellen
1.1 Das Reisen vom 16. bis zum 19.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
• 16./17. Jh.: Kavaliersreise (vorwiegend junge Adelige)<br />
• Hauptziel: Erwerb von neuen Fähigkeiten und Kenntnissen<br />
• 18.Jh.: Reise ist oft pflichtgemäß, z.B. Kaufleute, Künstler,<br />
Soldaten<br />
• Ende des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts: <strong>Die</strong> bürgerliche Bildungsreise<br />
(Knüpfung von gesellschaftlichen Beziehungen)<br />
• 19. Jh.: Ab 1830 Erhöhung <strong>der</strong> Reiselust durch die Erfindung <strong>der</strong><br />
Eisenbahn und <strong>der</strong> Fotographie<br />
• 3 vers. Reisetypen: die politische, die malerisch-romantische und<br />
die erträumte Reise
1.2 Das Reisen im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
• Im 20. Jh. entstand <strong>der</strong> Urlaub wie wir ihn heute kennen<br />
• Anzahl Der Urlaubstage <strong>der</strong> Arbeiter stieg von 5 bis heute 31<br />
Tagen<br />
• Anzahl <strong>der</strong> Urlaubsreisen stieg u. a. auch durch verbesserte<br />
Verkehrsbedingungen und –mittel an (von Kutsche über Bahn,<br />
Auto und Schiff bis hin zum Flugzeug)<br />
• Wirtschaftliche und politische Verän<strong>der</strong>ungen ermöglichten es den<br />
größten Teil <strong>der</strong> Bevölkerung zu reisen (freie Grenzen)<br />
• <strong>Die</strong> beliebtesten Auslandziele sind Österreich, Italien und Spanien<br />
• Heute: Reisen dienen hauptsächlich <strong>der</strong> Entspannung, zum<br />
Faulenzen unter südlicher Sonne und oft kaum mehr zum Besuch<br />
von Kultur<br />
• Das Reisen wurde also mit <strong>der</strong> Zeit immer einfacher und beliebter,<br />
da sich Möglichkeiten und Verhältnisse sich im Laufe <strong>der</strong><br />
Jahrhun<strong>der</strong>te verbessert haben
2.1 <strong>Die</strong> berühmte Italienreise (1)<br />
• Seit dem 2. Weltkrieg ist <strong>der</strong> Tourismus zum wichtigsten<br />
Wirtschaftsfaktor geworden (pro Jahr 50 Mil. Touristen)<br />
• Italien als Inspirationsquelle von Künstlern (Italien als<br />
Gegenstand in Gedichten, Briefen, Romanen und Gemälden)<br />
• <strong>Die</strong> ersten friedlichen Italienreisenden waren die Rom- Pilger<br />
• Erster großer Besucheranstrom (mind. 200.000) im Jahr 1300, da<br />
<strong>der</strong> Papst Bonifatius <strong>der</strong> 8. das heilige Jahr ausrief<br />
• Martin Luther (1510): „Nicht für ein ganzes Vermögen würde ich<br />
darauf verzichten, Rom gesehen zu haben“<br />
• Shakespeare war nie in Italien, aber italienische Geschichte und<br />
Literatur hat ihn Stoff, Motive und Schauplätze geliefert (u. a. für<br />
Julius Cäsar, Coriolan, Othello, Romeo und Julia)
2.2 <strong>Die</strong> berühmte Italienreise aus<br />
deutscher Sicht (2)<br />
• Erst ab Mitte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts „ produktiver Italienkomplex“<br />
in Deutschland<br />
• Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Italieneuphorie: Johann Joachim Winckelmann<br />
(Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschichts- und Kunstwissenschaft in D.)<br />
• W. begann die griechische und römische Skulpturen zu vermessen<br />
und zu untersuchen und war begeistert von <strong>der</strong> „edlen Vielfalt und<br />
stillen Größe“<br />
• 1764 erschien sein Buch: Geschichte <strong>der</strong> Kunst des Altertums<br />
• Winckelmann, Goethe und <strong>der</strong> Schweizer Historiker Burckhardt<br />
prägten lange Zeit das Italienbild <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong><br />
• <strong>Die</strong> <strong>Italiensehnsucht</strong> wurde zum deutschen Wesenszug<br />
• Weitere Schriftsteller mit Goethes Reiseführer „Italienische Reise“<br />
in <strong>der</strong> Tasche fuhren nach Italien: Her<strong>der</strong>, Heine, von<br />
Hofmannsthal, Rilke, Hesse, Mann, Schopenhauer, Fontane, Böll,<br />
u.a.
2.3 Warum Italien?<br />
• Italien als Mekka für Künstler und Kunstliebhaber, da die Antike mit ihrer<br />
Geschichte und Kunst am besten zugänglich ist<br />
• Italien war im 18. und 19. Jh. das ersehnteste und beliebteste Reiseziel<br />
<strong>der</strong> nördlich <strong>der</strong> Alpen gelegenen Nationen<br />
• Bemühungen um Bildung, romantische Schwärmerei und die<br />
überwältigende Kultur spielte eine große Rolle<br />
• Begeisterung für die italienische Natur, die Lebensart und das<br />
Lebensgefühl <strong>der</strong> Italiener ( Reiz des Neuen und Fremden)<br />
• Suche nach neuen Inspirationen und Italien als Zufluchtsort<br />
• Missstände des eigenen Landes waren für viele nicht mehr auszuhalten<br />
• Nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>kehr nach Deutschland beschrieben viele Schriftsteller<br />
Italien als ein Ort des höchsten Glücks<br />
• <strong>Die</strong> Faszination des leichten, schönen, schwungvollen und unbeschwerten<br />
Lebens besteht noch bis heute und ist daher als zeitlos zu betrachten
3.1 Italien heute- einige Eindrücke<br />
• Rom: Alle Generationen einer Stadt genießen gemeinsam die typisch<br />
italienische Atmosphäre: sie schlecken Eis, nippen am Wein in einer Bar<br />
o<strong>der</strong> stehen angeregt plau<strong>der</strong>nd herum<br />
• Florenz: Mofas knattern in Florenz um den ganz in roten, weißen und<br />
grünen in Marmor gekleideten Dom; auf <strong>der</strong> alten Brücke drängen sich seit<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ten kleine Goldschmiedeläden; einige Schritte abseits im<br />
Schlosspark haben Studenten auf <strong>der</strong> Wiese ihre Bücher ausgebreitet und<br />
gleich nebenan massieren Touristen ihre müden Füße<br />
• In Turin ruht man sich in Kaffeehäusern aus, dort trifft man auf die junge<br />
literarische Szene- wie vor 100 Jahren<br />
• <strong>Die</strong> Lagunenstadt Venedig ist bei jedem Wetter schön, sogar wenn <strong>der</strong><br />
berühmte Markusplatz von Nebel umhüllt ist; vor allem die Sommermonate<br />
ziehen die Touristen aus aller Welt an den Canale Grande<br />
• Neapel ist die Hauptstadt <strong>der</strong> Pizza und für seine Einwohner die schönste<br />
Stadt <strong>der</strong> Welt (zahllose Lie<strong>der</strong> besingen Neapel)<br />
• Es sind wie so oft die historischen Orte, die Italien ihren Charme verleihen<br />
• <strong>Die</strong> Leichtigkeit des Lebens wird jedem deutlich, <strong>der</strong> einmal ganz bewusst<br />
das Leben in Italien erlebt hat
3.2 Rom- die ewige Stadt<br />
• Rom ist die Hauptstadt Italiens und <strong>der</strong> Region Latium<br />
• Rom hat rund 2,8 Millionen Einwohner im Stadtgebiet<br />
• Rom hat viele verschiedene Anziehungspunkte, wie antike Denkmäler,<br />
unermessliche Museumsschätze, mittelalterliche Kirchen und den Vatikan<br />
• <strong>Die</strong> Spuren <strong>der</strong> Vergangenheit sind allgegenwärtig: Überbleibsel <strong>der</strong><br />
römischen Antike werden von Resten aus frühchristlicher Zeit überlagert,<br />
auf denen sich wie<strong>der</strong>um mittelalterliche Gebäude erheben<br />
• Rom hat als politische und kulturelle Hauptstadt Italiens und als Zentrum<br />
<strong>der</strong> katholischen Kirche überlebt<br />
• <strong>Die</strong> alten Baudenkmäler ziehen immer noch Millionen von Touristen in<br />
ihren Bann; man begegnet <strong>der</strong> Jahrtausende alten Geschichte überall,<br />
ohne sie zu suchen<br />
• Einige Sehenswürdigkeiten: Das Kolosseum, das Forum Romanum, die<br />
Vatikanstadt mit dem Petersdom, das Kapitol, <strong>der</strong> Trevi- Brunnen, die<br />
spanische Treppe, das Pantheon, die Engelsburg, die Via Veneto
Trevi- Brunnen<br />
Petersdom<br />
Engelsburg<br />
Spanische Treppe<br />
Kolosseum
3.3 Venedig- die einzigartige<br />
Lagunenstadt<br />
• Venedig hat ca. 280.000 Einwohner und ist Hauptstadt <strong>der</strong> Region<br />
Venetien und seiner Provinz<br />
• <strong>Die</strong> autofreie Lagunenstadt ist auf über 100 Inseln und einem Fundament<br />
aus Millionen von Holzpfählen gebaut; rund 400 Brücken verbinden die<br />
Stadtteile <strong>der</strong> Lagunenstadt untereinan<strong>der</strong><br />
• Der Meeresspiegel in <strong>der</strong> Lagune liegt heute 23 cm höher als noch zu<br />
Beginn des 20. Jhs., teils wegen <strong>der</strong> inzwischen gestoppten Absenkung des<br />
Lagunenbodens durch Wasserentnahme und durch den allgemeine Anstieg<br />
des Meeresspiegels<br />
• <strong>Die</strong>se Entwicklung bedroht die historische Bausubstanz <strong>der</strong> Stadt<br />
• Das Herz Venedigs schlägt auf <strong>der</strong> Piazza San Marco, den Markusplatz<br />
• <strong>Die</strong> Markuskirche wurde früher Opfer <strong>der</strong> Flammen, woraufhin an gleicher<br />
Stelle des 11. Jhs. das riesige und prunkvolle Bauwerk entstand, das wir<br />
heute kennen<br />
• Venedig ist eines <strong>der</strong> beliebtesten touristischen Ziele in Europa und ist<br />
auch für seinen Karneval bekannt
Venedig, Markusplatz<br />
Luftbild von Venedig. Norden ist links.<br />
Der Rio di San Luca - ein typischer Kanal in Venedig<br />
Venedig, Blick auf die Piazzetta mit dem Löwen als Wahrzeichen
3.5 Florenz- die Renaissance<br />
Hauptstadt<br />
• Hauptstadt <strong>der</strong> Toskana und <strong>der</strong> Provinz Florenz<br />
• Florenz ist die Geburtsstätte <strong>der</strong> Renaissance, jener kulturellen Bewegung<br />
und Kunstepoche<br />
• Florenz und u. a. seine Renaissancepaläste locken jedes Jahr<br />
Hun<strong>der</strong>ttausende von Touristen an<br />
• <strong>Die</strong> Familie Medici war im Florenz des 15. und 16. Jahrhun<strong>der</strong>t einer <strong>der</strong><br />
einflussreichsten Faktoren im Kampf um Macht, Reichtum und Ansehen<br />
(italienische Großmacht)<br />
• Anna Maria Lodovica de Medici verstarb 1743 als letztes Mitglied <strong>der</strong> seit<br />
1443 in Florenz regierenden Familie und vermachte <strong>der</strong> Stadt ihren<br />
gesamten Besitz (unzählige Gemälde, Statuen, Bauwerke- z.B. den Palazzo<br />
Pitti)<br />
• Florenz hat eine Fülle von Künstlern (Architekten, Maler, Bildhauer,<br />
Dichter) hervorgebracht- Michelangelo als Beispiel
Florenz<br />
Gartenfassade des Palazzo Pitti<br />
Piazzale Michelangelo in Florenz
4. Zusammenfassung: Warum war und ist<br />
Italien so beliebt?<br />
• Heutige Italienreisende haben nur noch wenig gemeinsam mit ihren humanistisch<br />
gebildeten Vorgängern, dennoch gilt die Jahrhun<strong>der</strong>talte Reisegewohnheit noch heute: <strong>der</strong><br />
mo<strong>der</strong>ne Kurzurlauber zieht es vor allem nach Rom, Venedig und Florenz<br />
• <strong>Die</strong> Schönheit <strong>der</strong> Landschaften und die Chance auf viel Sonnenschein und damit das damit<br />
verbundene positive Lebensgefühl<br />
• Italien war und ist die Wiege <strong>der</strong> europäischen Kultur<br />
• Spätestens seit Goethes Italienreise ist Italien das klassische Reiseland <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong><br />
• Italien hat nie an seiner Aktualität verloren<br />
• Egal wie man die Dolce Vita finden möchte, heutzutage gibt es für jeden Geldbeutel eine<br />
individuelle Reise (Zug, Auto, Flugzeug)<br />
• Einige Begriffe die wir mit Italien assoziieren: sonniger Süden, Dolce Vita, dolce far niente,<br />
Vino rosso, Sophia Loren, kulinarische Genüsse (Pasta, Risotto, Tiramisu)<br />
• Nicht zuletzt durch die vielen italienischen Restaurants und Eisdielen werden wir täglich an<br />
das Land erinnert und damit unsere Sehnsucht herbeigerufen
Quellen<br />
• Facharbeit aus dem Deutsch LK<br />
• Guide: Italien, Polyglott APA<br />
• Reiseführer: Erlebnis Rom, Humboldt<br />
• Broschüre des staatlichen italienischen Fremdenverkehrsamt ENIT<br />
• Internet:<br />
http://www.alex4ever.de/italien/mitaly.htm<br />
http://www.thomas.gransow.bei.t-online.de/London_<br />
Reiseberichte.htm<br />
http:/www.de.wikipedia.org/wiki/Rom<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Florenz<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Sizilien<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Venedig