Standpunkt 418, 22.1.2016
Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland
Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland
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SCHWEIZERISCHE<br />
22. JANUAR 2016 Nr. 1 – 133. Jahrgang<br />
DIE ZEITUNG FÜR KMU<br />
Regionalbund<br />
AZA 4410 Liestal<br />
<strong>Standpunkt</strong>-Ausgabe Nr. <strong>418</strong> – 19. Jahrgang<br />
DIE MEINUNG<br />
NEUJAHRSAPERO – Das Baselbiet müsse neue Wege gehen, sagte Wirtschaftskammerdirektor<br />
Christoph Buser am Anlass von Wirtschaftskammer und Basellandschaftlicher Kantonalbank.<br />
Neue Ideen für das Baselbiet<br />
Von Christoph Buser,<br />
Landrat, Direktor<br />
Wirtschaftskammer<br />
Baselland.<br />
Härter als<br />
manche denken<br />
Unser noch junges Jahr 2016 hat weniger<br />
gut begonnen, als wir uns das<br />
gewünscht hätten. Bei Alstom Schweiz<br />
gehen im Aargau bis zu 1300 Stellen verloren.<br />
Die Papierfabrik Ziegler in Grellingen<br />
schliesst gleich ganz. Deren Patron Philipp<br />
Kuttler-Frey hatte schon vor ziemlich genau<br />
einem Jahr im Rahmen eines von der Wirtschaftskammer<br />
kurzfristig arrangierten<br />
Treffens mit Bundesrat Johann Schneider-<br />
Ammann klar gemacht, wie sehr der überbewertete<br />
Franken seine Branche belastet.<br />
Dass die Zeiten 2016 herausfordernd bleiben<br />
werden, wurde auch bei den zahlreichen<br />
Gesprächen am Neujahrsapéro deutlich.<br />
Befürchtet wird eine eigentliche Deindustrialisierung<br />
der Schweiz. Schuld ist nicht alleine<br />
die Währungssituation. Erschwerend hinzu<br />
kommen das allgemein hohe Preisniveau und<br />
die Tendenz, dass in der Schweiz internationale<br />
Vorgabe in der Regel übererfüllt werden.<br />
Der sogenannte Swiss-Finish trägt nicht<br />
gerade zu einer besseren Wettbewerbsfähigkeit<br />
unserer Unternehmen bei.<br />
Es verträgt es nicht, dass man den Unternehmen<br />
noch mehr Steine in den Weg legt. Jetzt<br />
müssen die seit Jahren beklagten unsäglichen<br />
adminstrativen Hürden abgebaut werden.<br />
Die KMU tun alles in ihrer Macht stehende,<br />
um Jobs in der Schweiz zu<br />
halten und weiterhin Lehrstellen<br />
anzubieten. Dafür gebührt ihnen allen ein<br />
riesiges Dankeschön. Aber ich sage es klipp<br />
und klar: Mit einem warmen Händedruck ist<br />
es nicht getan. Die Bäume wachsen nicht in<br />
den Himmel. Das müssen auch die Sozialpartner<br />
auf der Arbeitnehmerseite erkennen.<br />
Statt Konfrontation wäre nun Kooperation<br />
angesagt.<br />
Doch leider kommen von dieser Seite kaum<br />
brauchbare Vorschläge. Mehr Kündigungsschutz<br />
für ältere Arbeitnehmende, höhere<br />
(Mindest)-Löhne und eine staatliche Lohnpolizei?<br />
Das alles schadet den KMU. Ein rein<br />
ideologisches Festhalten an nicht mehr zeitgemässen<br />
Positionen auf linker Seite ist einfach<br />
nicht angezeigt – übrigens auch im Landrat<br />
nicht. Dafür sind die Zeiten für die Unternehmen<br />
zu hart. Härter als manche denken.<br />
HEUTE IN DER<br />
Bereits zum 14. Mal haben die Wirtschaftskammer<br />
Baselland und die Basellandschaftliche<br />
Kantonalbank<br />
(BLKB) am vergangenen 7. Januar<br />
an ihrem gemeinsamen Neujahrsapéro<br />
rund 500 geladene Gäste<br />
begrüsst. BLKB-Chef Dr. Beat Oberlin<br />
betonte unter anderem die grosse<br />
wirtschaftliche Bedeutung eines innovationsfreundlichen<br />
Klimas.<br />
Andreas Schneider, Präsident der<br />
Wirtschaftskammer, gab seiner Zuversicht<br />
darüber Ausdruck, dass es<br />
der Politik und der Verwaltung gelingen<br />
werde, die Voraussetzungen für<br />
ein Gesunden der Finanzen der öffentlichen<br />
Hand zu erreichen. Und<br />
Landrat Christoph Buser, Direktor der<br />
Wirtschaftskammer, plädierte dafür,<br />
vermehrt abseits ausgetretener Pfade<br />
zu denken und zu handeln.<br />
«Wir müssen im Baselbiet wieder lernen,<br />
neue Wege zu gehen und in<br />
grossen Zusammenhängen zu planen»,<br />
sagte Wirtschaftskammerdirektor<br />
Christoph Buser. Dies sei auch<br />
der Grund, weshalb die Wirtschaftskammer<br />
immer wieder neue Ideen<br />
und Impulse bei Themen bringe, die<br />
aus Sicht der regionalen Wirtschaft<br />
anders angegangen werden könnten.<br />
Als Beispiele nannte Buser neue<br />
Ideen zu Salina Raurica (2nd opinion),<br />
zur regionalen Verkehrsentwicklung<br />
(5-Punke-Plan gegen den Verkehrskollaps),<br />
aber auch die gemeinsame<br />
Gewerbeparkkarte in Baselland<br />
und Basel-Stadt und die Unterstützung<br />
des revidierten Baselbieter<br />
Energiegesetzes durch die Wirtschaftskammer.<br />
Dieses bringe Baselland<br />
im Bereich Energie wieder in die<br />
Position eines Pionierkantons.<br />
Richtige Prioritäten setzen<br />
Gerade auch vor dem Hintergrund<br />
der angespannten finanziellen Lage<br />
der öffentlichen Hand seien die richtigen<br />
Prioritäten zu setzen. «Es gilt<br />
folgende Fragen zu beantworten:<br />
Was dürfen wir keinesfalls vernachlässigen?<br />
Wo sind wir gebunden? Und<br />
Kaminfegermeister Andreas Frey; Beat Oberlin, Präsident der Geschäfts leitung der Basellandschaftlichen Kantonalbank; Landrat Christoph<br />
Buser, Direktor der Wirtschaftskammer Baselland; und Andreas Schneider, Präsident der Wirtschaftskammer, (von links) begrüssen<br />
die Gäste des Neujahrsapéros.<br />
FOTO KAMBER<br />
welche Aufgaben und Projekte sind<br />
zum jetzigen Zeitpunkt lediglich ‹nice<br />
to have›?», so Buser.<br />
Austerität nicht als Etikett für BL<br />
Trotz des Sparkurses der Baselbieter<br />
Regierung – dieser wird laut Landrat<br />
Buser von den bürgerlichen Fraktionen<br />
getragen – dürfe «die Geisteshaltung<br />
der Austerität nicht zum Etikett<br />
des Baselbiets werden».<br />
Beispiels weise im Bereich Infrastruktur<br />
sei der Kanton Baselland derzeit<br />
deutlich unterinvestiert, so Buser. Als<br />
jüngstes Beispiel verwies der Wirtschaftskammerdirektor<br />
auf die Umfahrung<br />
Liestal, die aus Sicherheitsgründen<br />
einer baldigen Sanierung<br />
bedürfe.<br />
Vor den Ausführungen des Wirtschaftskammerdirektors<br />
hatte Dr.<br />
Beat Oberlin, Präsident der Ge<br />
schäftsleitung der BLKB, für Rahmenbedingungen<br />
plädiert, die möglichst<br />
vielen gesellschaftlichen Gruppierungen<br />
Motivation bieten, sich für eine<br />
gute Zukunft einzusetzen.<br />
Ein Spagat für die Politik<br />
«Konkordanz heisst Lösungen erarbeiten,<br />
die breit abgestützt sind und<br />
auch Minoritäten miteinbeziehen»,<br />
so Oberlin. Es müsse gelingen, ein<br />
Klima zu schaffen, dass vermögende<br />
Investoren im Baselbiet investieren<br />
können. Dies sei «ein anspruchsvoller<br />
Spagat für die Politik».<br />
Der Kanton brauche starke Zeichen<br />
für die erfolgreiche Zukunftsgestaltung.<br />
«Wir brauchen Innovation auf<br />
breiter Front, brauchen Neuansiedlungen<br />
von grossen Unternehmen<br />
ebenso wie von Jungunternehmen,<br />
wir brauchen eine offene und tolerante<br />
Gesellschaft. Innovation heisst<br />
eben auch, solche Rahmenbedingungen<br />
zu gestalten», gab Beat Oberlin<br />
zu Bedenken. Die Kombination von<br />
Bildung auf höchstem Niveau und<br />
praktischer Umsetzung auf engstem<br />
Raum sei ein Erfolgsfaktor. Die Life-<br />
Science-Industrie zeige dies eindrücklich.<br />
Gute Ausbildung erforderlich<br />
«Das bedingt Offenheit und verbietet<br />
engstirniges Reduit-Denken, das erfordert<br />
Lösungsorientierung auch<br />
über die eigenen Grenzen und Prinzipien<br />
hinaus, das bedingt gute Ausbildung<br />
und gesellschaftliche Rahmenbedingungen,<br />
die eine hohe Identifikationskraft<br />
aufweisen und die<br />
neue Leute, Firmen und Kulturschaffende<br />
anziehen.» Daniel Schindler<br />
SEITEN 2, 3<br />
PAROLEN – Dass Parlament der Wirtschaftskammer hat die Abstimmungsparolen gefasst.<br />
Wirtschaftsrat sagt Ja zur zweiten Röhre<br />
GOTTHARD-SANIERUNG1,9<br />
Die Wirtschaft braucht eine sichere<br />
Strasseninfrastruktur.<br />
INTEGRATION 6,7<br />
So engagiert sich die Schweizer<br />
KMU-Wirtschaft.<br />
Im Vorfeld des traditionellen Neujahrsapéros<br />
der Wirtschaftskammer<br />
Baselland und der Basellandschaftlichen<br />
Kantonalbank (siehe Text<br />
oben) trafen sich am vergangenen<br />
7. Januar ebenfalls im Pantheon in<br />
Muttenz die Mitglieder des Wirtschaftsrats<br />
zur Januarsitzung.<br />
Das Parlament der Wirtschaftskammer<br />
Baselland hat in Muttenz unter<br />
anderem über die eidgenössischen<br />
Vorlagen diskutiert, die am kommenden<br />
28. Februar zur Abstimmung gelangen<br />
werden, und unter anderem<br />
über die Parolenfassung beraten:<br />
• KEINE Parole fasste der Wirtschaftsrat<br />
zur Volksinitiative vom 5. November<br />
2012 «Für Ehe und Familie – gegen<br />
die Heiratsstrafe» sowie zur Volksinitiative<br />
vom 28. Dezember 2012<br />
«Zur Durchsetzung der Ausschaffung<br />
krimineller Ausländer (Durchsetzungsinitiative)».<br />
• Die NEIN-Parole fasste der Wirtschaftsrat<br />
zur Volksinitiative vom<br />
24. März 2014 «Keine Spekulation mit<br />
Nahrungsmitteln!».<br />
• Die JA-Parole fasste der Wirtschaftsrat<br />
zur Änderung vom 26. September<br />
2014 des Bundesgesetzes über den<br />
Strassentransitverkehr im Alpengebiet<br />
(STVG) (Sanierung Gotthard-<br />
Strassentunnel und Bau einer zweiten<br />
Röhre). Für den entsprechenden<br />
Abstimmungskampf sprach der Wirtschaftsrat<br />
aus dem «Aktionsfonds der<br />
Baselbieter KMU» 20 000 Franken.<br />
Weitere 25000 Franken fliessen nach<br />
einem entsprechenden Beschluss des<br />
Wirtschaftsrats dem Baselbieter Energiepaket<br />
zu. Daniel Schindler<br />
<strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft: Offizielles Informationsorgan der Redaktion: Telefon 061 927 64 64 – Fax 061 927 65 50 – Internet: www.kmu.org – E-Mail: standpunkt@kmu.org
BL 2<br />
NEUJAHRSAPÉRO<br />
22. Januar 2016 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />
NEUJAHRSEMPFANG – Rund 500 Gäste besuchten am vergangenen 7. Januar den traditionellen Jahresauftakt der Wirtschaftskammer<br />
Baselland und der Basellandschaftlichen Kantonalbank. Der Anlass fand im Pantheon in Muttenz statt.<br />
Schneider fordert griffige Massnahmen<br />
Am Neujahrsapéro der Wirtschaftskammer<br />
Baselland und der Basellandschaftlichen<br />
Kantonalbank<br />
(BLKB) plädierte Landrat Christoph<br />
Buser, Direktor der Wirtschaftskammer<br />
Baselland, dafür, vermehrt abseits<br />
ausgetretener Pfade zu denken<br />
und zu handeln. BLKB-Chef Dr. Beat<br />
Oberlin betonte unter anderem die<br />
grosse wirtschaftliche Bedeutung eines<br />
innovationsfreundlichen Klimas<br />
(siehe Seite 1).<br />
Ausserdem gab Wirtschaftskammerpräsident<br />
Andreas Schneider seiner<br />
Zuversicht darüber Ausdruck, dass<br />
es der Politik und der Verwaltung<br />
gelingen werde, die Voraussetzungen<br />
für ein Gesunden der Finanzen der<br />
öffentlichen Hand zu erreichen.<br />
Prozesse optimieren<br />
Schneider wies in seinem Referat auf<br />
die herausfordernde Situation in der<br />
Wirtschaft und bei der öffentlichen<br />
Hand hin. Wie bei den KMU müsse<br />
man sich auch beim Kanton fragen,<br />
wo Prozesse optimiert werden und<br />
welche Aufgaben noch effizienter erfüllt<br />
werden könnten.<br />
«Ich bin zuversichtlich, dass wir uns<br />
hier auf einem guten Weg befinden.<br />
Denn das Baselbieter Stimmvolk hat<br />
nicht ohne Grund vor fast einem Jahr<br />
ganz klar einen politischen Wechsel<br />
in Richtung eines bürgerlichen Parlaments<br />
beschlossen», sagte Andreas<br />
Schneider.<br />
Der Souverän erwarte jetzt griffige<br />
Massnahmen, um die Finanzlage des<br />
Kantons deutlich und wahrnehmbar<br />
zu verbessern. Das werde kein Spaziergang.<br />
Die Herausforderungen bleiben<br />
«Die Herausforderungen werden<br />
2016 nicht kleiner werden. Nicht für<br />
die Politik. Nicht für die Angestellten<br />
beim Staat. Nicht für die Einwohner.<br />
Nicht für die KMU», sagte Andreas<br />
Schneider.<br />
Die Wirtschaft sei jedenfalls weiterhin<br />
bereit, Jobs zu schaffen,<br />
innovativ zu arbeiten und Jugendlichen<br />
attraktive Lehrstellen anzubieten.<br />
Dafür dankte der Wirtschaftskammerpräsident<br />
am Neujahrsapéro<br />
in Muttenz allen Verantwortlichen in<br />
den Lehrbetrieben und in den<br />
Berufsverbänden. Daniel Schindler<br />
Film und mehr Bilder im Web:<br />
www.kmu.org<br />
Sie warten auf die Gäste (v.l.): Andreas Frey, e. Präsident Kaminfegermeisterverband Baselland; Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser; Andreas Schneider, Präsident<br />
Wirtschaftskammer; Beat Oberlin, Präsident der Geschäftsleitung der BLKB; und Michèl Abt, Präsident Kaminfegermeisterverband.<br />
FOTOS KAMBER<br />
«Unterstützung<br />
für die Gemeinden»<br />
Christoph Buser begrüsst den Landratskollegen Andreas Dürr, und Andreas Schneider<br />
wünscht Landratspräsident Franz Meyer ein gutes neues Jahr.<br />
Christian Wernli<br />
Gemeinderat Läufelfingen<br />
«Die Politik sollte<br />
entbürokratisieren»<br />
Mehr als 500 Gäste folgten der Einladung<br />
ins Muttenzer Pantheon.<br />
«Die Bürokratie darf auf keinen Fall<br />
zunehmen. Angesichts der aktuellen<br />
Asylsituation sollten die Verfahren<br />
rasch durchgeführt werden und<br />
die Gemeinden Unterstützung<br />
erhalten.»<br />
Thomas und Ariane Laeuchli, Inhaber der<br />
Dufour Treuhand AG.<br />
«KMU besser<br />
unterstützen.»<br />
Friedrich Häring<br />
Topkader AG, Wirtschaftsrat,<br />
KMU Forum Baselland<br />
Tanja Pedrolini<br />
Strobel Uhren und Schmuck,<br />
Arlesheim<br />
«Die Politik sollte nicht noch mehr<br />
Bürokratie schaffen, sondern vielmehr<br />
entbürokratisieren. Sie sollte<br />
den guten Weg, den sie eingeschlagen<br />
hat, weitergehen und die<br />
freiheitlichen Werte pflegen.»<br />
Zu den Zuhörerinnen und Zuhörern im Pantheon gehören auch Landrat Peter Brodbeck, Nationalrätin Daniela Schneeberger, HEV-<br />
Pratteln-Präsident Felix Knöpfel (vorne, von links) sowie der Baselbieter Regierungspräsident Anton Lauber und Nationalrat Thomas<br />
de Courten (hinten, von rechts).<br />
«Ich hoffe, dass die KMU besser<br />
unterstützt werden. Und nicht nur<br />
die ganz Armen und die ganz<br />
Reichen in der Gesellschaft.»
NEUJAHRSAPÉRO<br />
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Schweizerische Gewerbezeitung – 22. Januar 2016<br />
BL 3<br />
Das Baselbiet habe nicht ohne Grund ganz klar einen Wechsel<br />
in Richtung eines bürgerlichen Parlaments beschlossen,<br />
sagt Wirtschaftskammerpräsident Andreas Schneider.<br />
BLKB-Chef Beat Oberlin plädiert für ein innovationsfreundliches<br />
Klima im Kanton<br />
Baselland.<br />
Kantonsingenieur Oliver Jacobi, Mitglied der Task Force Anti-Stau (erster von links), und Emanuel Trueb, Gemeinderat Pratteln und<br />
Mitglied der Parteileitung der CVP Baselland (zweiter von links), bedienen sich nach den Neujahrsansprachen am reichhaltigen<br />
Buffet.<br />
Christoph Buser fordert in seiner Rede das Publikum und das ganze Baselbiet dazu auf, abseits ausgetretener<br />
Pfade zu denken.<br />
Stossen auf das neue Jahr an (v.l.): Michèl Abt, Präsident Kaminfegermeisterverband, Wirtschaftskammerpräsident Andreas Schneider,<br />
BLKB-Chef Beat Oberlin, Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser und Andreas Frey, e.Präsident Kaminfegermeisterverband.<br />
«Erstmalige<br />
Situationen»<br />
Die Gäste des Neujahrsapéros erhalten von den Mitarbeitenden der Wirtschaftskammer<br />
ihre Badges.<br />
Gastronom Toni Brüderli und Jean Luc Nordmann,<br />
Stiftung Tierpark Weihermätteli.<br />
Andreas Schneider, Präsident der Wirtschaftskammer Baselland,<br />
hebt nach seiner Rede sein Glas auf ein gutes neues<br />
Jahr.<br />
Michael Schwab<br />
Vorstandsmitglied<br />
Handwerkskammer Freiburg<br />
«Die Schweizer Wirtschaft kämpft<br />
weiter mit der Frankenstärke. Und<br />
die Flüchtlingsfrage beschäftigt<br />
über alle Grenzen hinweg. Beides<br />
sind erstmalige Situationen, bei<br />
denen die Politik nicht auf Erfahrungen<br />
zurückgreifen kann.»<br />
Nationalrätin Sandra Sollberger und Erwin<br />
Müller, Gemeindepräsident Bubendorf.<br />
«Offenes Ohr für<br />
KMU jeder Grösse»<br />
Urs Gmünder, Präsident Apothekerverband,<br />
und Jürg Marti, Vorstand Apotherverband.<br />
Katharina Käch<br />
Inhaberin/Geschäftsführerin<br />
Käch Falck AG, Dornach<br />
«Die Politik muss sich um die Wirtschaft<br />
kümmern. Sie muss ein offenes<br />
Ohr für die KMU haben, ungeachtet<br />
der Grösse des Betriebs.»<br />
Landrätin Marianne Hollinger, Gemeindepräsidentin Aesch;<br />
Orlando Meyer, Parteileitung FDP; und Astrid Marty, Parteileitung<br />
FDP (von links).<br />
Peter Manzoni, Aufsichtskommission Sozialversicherungsanstalt BL; Georges Fünf schilling,<br />
Ehrenmitglied Metall Nordwestschweiz; Marc Gut, suissetec nordwestschweiz; und Beat<br />
Marrer, Präsident suissetec nordwestschweiz.<br />
Regierungsrat Thomas Weber, Vorsteher<br />
der Baselbieter Volkswirtschafts- und<br />
Gesundheitsdirektion.
Neujahrsapéro<br />
der Wirtschaftskammer Baselland und<br />
der Basellandschaftlichen Kantonalbank<br />
Vielen Dank für Ihren Besuch.<br />
Wir wünschen Ihnen nochmals ein erfolgreiches 2016.<br />
Weitere Bilder vom Neujahrsapéro finden Sie auf unserer Website: www.kmu.org
JAHRESRÜCKBLICK<br />
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Schweizerische Gewerbezeitung – 22. Januar 2016<br />
BL 5<br />
DAS WAR 2015 – Regierungsrats- und Landratswahlen, KMU Networking-Grill, Lehrabschluss-Rangfeier mit e. Bundesrat Ogi,<br />
«Tag der Wirtschaft» mit Bundesrat Schneider-Ammann und die Berufsschau: Das waren die Höhepunkte im Wirtschaftskammerjahr.<br />
Vom Neujahrsapéro bis zur Berufsschau<br />
Februar, Regierungsratswahlkampf: Christoph Buser leitet am KMU Lunch in Aesch<br />
die Talkrunde mit Regierungsrat Anton Lauber, Regierungsrätin Sabine Pegoraro, Regierungsratskandidatin<br />
Monica Gschwind und Regierungsrat Thomas Weber (v.l.). FOTO SB<br />
Januar, Neujahrsapéro: Viel Glück auch im soeben angebrochenen 2015 wünschen traditionellerweise die Kaminfeger: Andreas Frey, e. Präsident<br />
Kaminfegermeisterverband Baselland, und Michèl Abt, Präsident Kaminfegermeisterverband Baselland (v.l.). <br />
FOTO KAMBER<br />
Februar, Treffen mit Bundesrat: Johann Schneider-Ammann spricht mit Baselbieter<br />
Wirtschaftsleuten. Wirtschaftskammerpräsident Andreas Schneider (r.) und Direktor Christoph<br />
Buser (l.) überreichen die Vorschläge der Unternehmer.<br />
FOTO SPIESS<br />
September, «Tag der Wirtschaft»: Bundesrat Johann Schneider-Ammann (r.), Gastredner<br />
am «Tag der Wirtschaft» vom 2. September, mit Landrat Christoph Buser, Direktor<br />
der Wirtschaftskammer Baselland.<br />
FOTO PLUESS<br />
Februar, Landratswahlen: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wirtschafts kammer<br />
Baselland feiern die frischgewählten Landratsmitglieder (v.l. mit Blumen) Christoph<br />
Buser (bisher), Saskia Schenker (neu) und Markus Meier (bisher).<br />
FOTO ANKLIN<br />
August, KMU Networking-Grill: Am 26. August folgen 500 Gäste der Einladung der<br />
Wirtschaftskammer zum KMU Networking-Grill in Augusta Raurica. Der Anlass findet<br />
bereits zum siebten Mal statt.<br />
FOTO KAMBER<br />
Oktober, Berufsschau: Gemäss dem<br />
Motto «Berufe an der Arbeit» dürfen die<br />
Jugendlichen an der Berufsschau in Pratteln<br />
am Stand des Försterverbands beider Basel<br />
einen Stamm hochklettern. FOTO KAMBER<br />
Mai, Première Polit-Apéro: Am ersten Polit-Apéro der Wirtschaftskammer Baselland<br />
diskutieren (von links): Oskar Kämpfer, Präsident SVP BL; Christine Frey, Präsidentin FDP<br />
BL; Marc Scherrer, Präsident CVP BL, und Moderator Daniel Schindler. FOTO TSCHANZ<br />
August, Lehrabschluss-Rangfeier: Gastredner e. Bundesrat Adolf Ogi (M.) verfolgt<br />
mit Landrat Christoph Buser (l.), Direktor der Wirtschaftskammer, und deren Präsidenten<br />
Andreas Schneider die Lehrabschluss-Rangfeier.<br />
FOTO KAMBER<br />
Juli, Petition Hagnau: Marc Scherrer, Präsident CVP BL (l.); Lukas Ott, Geschäftsführer TCS b. Basel (2.v.l.); Christoph Buser, Wirtschaftskammerdirektor<br />
(M.); Christian Greif, Geschäftsführer ACS b. Basel (3.v.r.); Christine Frey, Präsidentin FDP BL (2.v.r.); und Oskar Kämpfer,<br />
Präsident SVP BL (r.), übergeben Landschreiber Peter Vetter (3.v.l.) 18 000 Unterschriften gegen 7 Jahre Dauerstau in der Hagnau.FOTO ZVG
BL 6<br />
BRANCHENVERBÄNDE<br />
22. Januar 2016 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />
BVBB – Der Bauernverband beider Basel blickt auf eine bald 200-jährige Verbandsgeschichte zurück – die heute angeschlossenen<br />
Landwirtschaftsbetriebe verfolgen eine moderne Qualitätsstrategie mit einer umwelt- und tiergerechten Produktion.<br />
Unternehmerisch und vielfältig<br />
Im August 2015 präsentierten die beiden<br />
Regierungsräte Thomas Weber<br />
(BL) und Christoph Brutschin (BS)<br />
das Leitbild «Landwirtschaft beider<br />
Basel 2020». Dieses Leitbild wurde<br />
vom Bauernverband beider Basel<br />
(BVBB) in enger Zusammenarbeit mit<br />
dem Landwirtschaftlichen Zentrum<br />
Ebenrain in Sissach und mit der Basler<br />
Landwirtschaftskommission erarbeitet.<br />
Für BVBB-Präsident Stefan<br />
Kälin stellt dieses Leitbild einen<br />
wichtigen Meilenstein in der jüngeren<br />
Verbandsgeschichte dar.<br />
Die Landwirtschaft gestaltet sich heute<br />
aufgrund unterschiedlicher Ausrichtungen<br />
der Betriebe und verschiedener<br />
Produktionsformen vielfältig<br />
und multifunktional. «Unsere Landwirtschaftsbetriebe<br />
sind innovativ,<br />
unternehmerisch, produzieren<br />
marktorientiert und nachhaltig», lautet<br />
eine der Kernaussagen des Leitbildes.<br />
Dabei verfolgt der BVBB «eine Qualitätsstrategie<br />
mit umwelt- und tiergerechter<br />
Produktion von erstklassigen,<br />
natürlichen und gesunden Lebensmitteln<br />
sowie hochwertigen<br />
Rohstoffen.» Das Leitbild soll der Politik<br />
als Strategie für die künftige Entwicklung<br />
der regionalen Land- und<br />
Ernährungswirtschaft dienen.<br />
1985 zurück zu den Wurzeln<br />
Der heutige Bauernverband beider<br />
Basel blickt auf eine bald 200-jährige<br />
Verbandsgeschichte zurück. Denn<br />
bereits 1818 gründete die Gemeinnützige<br />
Gesellschaft Basel einen «Landwirtschaftlichen<br />
Verein Basel». Nach<br />
der Kantonstrennung spaltete sich<br />
dieser 1837 ebenfalls in zwei kantonale<br />
Gliederungen auf.<br />
1985, knapp hundertfünfzig Jahre<br />
später, knüpften beide wieder an ihre<br />
Wurzeln an und schlossen sich<br />
erneut zum «Landwirtschaftlichen<br />
Verein Basel» zusammen. Seit 1993<br />
firmiert die traditionsreiche Standesorganisation<br />
als «Bauernverband beider<br />
Basel» (BVBB) und zählt aktuell<br />
920 Mitglieder, davon 800 landwirtschaftliche<br />
Betriebe.<br />
Der Stand des Bauernverbands an der Berufsschau zog viele Jugendliche an.<br />
Mit 24 weiteren Kantonalsektionen<br />
sowie 60 Dach- und Fachorganisationen<br />
gehört der BVBB dem «Schweizer<br />
Bauernverband» an, der laut eigenen<br />
Aussagen 55 000 Bauernfamilien<br />
repräsentiert und damit zweifellos<br />
einer der einflussreichsten und<br />
breitest abgestützten Verbände der<br />
Schweiz ist. Der schweizerische<br />
Dachverband besteht erst seit 1897<br />
und ist damit rund achtzig Jahre jünger<br />
als der BVBB.<br />
100 Millionen Franken jährlich<br />
Für das Jahr 2014 weist die amtliche<br />
Statistik 945 Landwirtschaftsbetriebe<br />
im Kanton Basel-Landschaft aus. Vor<br />
30 Jahren waren es noch 1869. Etwas<br />
mehr als 42 Prozent der Fläche beider<br />
Basel werden landwirtschaftlich<br />
genutzt. Dabei werden Nahrungsmittel<br />
– Milch, Fleisch, Obst, Gemüse,<br />
Speiseöl, Getreide und Wein – im Gesamtwert<br />
von mehr als 100 Millionen<br />
Franken jährlich produziert.<br />
Attraktive berufliche Ausbildung<br />
Die Landwirtschaft beider Basel beschäftigt<br />
heute mehr als 3000 Mitarbeitende<br />
in Voll- und Teilzeitstellen.<br />
Und mit Blick auf die Zuliefer-,<br />
Dienstleistungs- und Verarbeitungsbranchen<br />
sorgt der Bauernstand für<br />
viele weitere Jobs in unserer Region.<br />
Rund fünfzig Baselbieter Bauernbetriebe<br />
bieten darüber hinaus Lehrstellen<br />
an und sorgen damit für den<br />
beruflichen Nachwuchs.<br />
Mit dem Landwirtschaftlichen Zentrum<br />
Ebenrain in Sissach verfügt unsere<br />
Region über eine weit über die<br />
Kantonsgrenzen hinaus anerkannte<br />
FOTO ZVG<br />
Landwirtschaftliche Berufsfachschule.<br />
Die praktische Ausbildung zum<br />
diplomierten Landwirt erfolgt während<br />
drei Jahren in einem anerkannten<br />
Lehrbetrieb, wobei dieser in der<br />
Regel jährlich gewechselt wird, um<br />
so das vielfältige landwirtschaftliche<br />
Spektrum kennenzulernen.<br />
In den ersten beiden Lehrjahren findet<br />
der theoretische Unterricht in der<br />
Berufsschule jeweils an einem Tag in<br />
der Woche statt. Im dritten Lehrjahr<br />
besuchen die angehenden Landwirtinnen<br />
und Landwirte die Berufsfachschule<br />
an 23 Einzeltagen und während<br />
eines 15-wöchigen Blockkurses<br />
im Winterhalbjahr.<br />
<br />
Marcel W. Buess<br />
Der <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft präsentiert<br />
in einer Serie alle Branchen verbände, die<br />
der Wirtschaftskammer Baselland<br />
angeschlossen sind. Als nächstes Porträt<br />
erscheint: SVVG Verband der Versicherungs-Generalagenten<br />
Aargau – beider<br />
Basel.<br />
IN KÜRZE<br />
Bauernverband beider Basel<br />
Gegründet:<br />
1818<br />
Anzahl Mitglieder:<br />
920<br />
Vorstandsmitglieder:<br />
• Stefan Kälin, Augst, Präsident<br />
• Andreas Haas, Hölstein, Vizepräsident<br />
• Dominic Sprunger, Bubendorf,<br />
Ressort Jagd & Ökologie<br />
• Claudia Brodbeck, Biel-Benken,<br />
Ressort Bildung<br />
• Hansueli Wirz, Wenslingen,<br />
Ressort Pflanzenbau<br />
• Susanne Strub, Häfelfingen,<br />
Ressort Politik & Bäuerinnen<br />
Berufsbilder:<br />
• Landwirt/in<br />
• Gemüsegärtner/in<br />
• Obstfachmann/-frau<br />
• Geflügelfachmann/-frau<br />
• Winzer/in<br />
• Weintechnologe/in<br />
Davon profitieren Mitglieder:<br />
• Interessenvertretung gegenüber Politik<br />
und Wirtschaft<br />
• Informationsplattform<br />
• Rechtsberatung<br />
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LINKS<br />
www.bvbb.ch<br />
INTERVIEW – Es liege im volkswirtschaftlichen Interesse, dass die Landwirtschaft hierzulande ein vernünftiges Einkommen erwirtschaften könne und<br />
auch sozial abgesichert sei, sagt Stefan Kälin, Präsident des Bauernverbands beider Basel (BVBB).<br />
«Nicht wir Bauern werden subventioniert, sondern die Endverbraucher»<br />
Mit einer kontinuierlichen Öffentlichkeitsarbeit<br />
will der Bauernverband<br />
beider Basel (BVBB) Verständnis für<br />
die Landwirtschaft schaffen. Für Präsident<br />
Stefan Kälin reduziert sich dieses<br />
Engagement nicht nur auf den<br />
jährlichen Muba-Stand, die Präsenz<br />
an der Berufsschau und den Verkauf<br />
von Regionalprodukten. Im Interview<br />
erklärt er, dass es auch um ein faires<br />
Einkommen für Landwirte, um den<br />
Erhalt von Kulturland und die Ernährungssicherheit<br />
unseres Landes geht.<br />
<strong>Standpunkt</strong>: Herr Kälin, neben der<br />
politischen Interessenvertretung<br />
bezeichnen Sie die «Öffentlichkeitsarbeit<br />
für die regionale Landwirtschaft»<br />
als eine der Hauptaufgaben<br />
des Bauernverbands beider<br />
Basel. Welches Hauptziel verfolgen<br />
Sie dabei, und welche Instrumente<br />
werden dafür eingesetzt?<br />
• Stefan Kälin: Das Hauptziel ist klar:<br />
Wir wollen die Konsumenten und<br />
damit auch die Steuerzahler überzeugen,<br />
dass unsere Landwirtschaft eine<br />
für unsere Gesellschaft unverzicht<br />
Stefan Kälin,<br />
Präsident des<br />
Bauernverbands<br />
beider Basel.<br />
bare Arbeit leistet. Deshalb sind wir<br />
an der Muba mit einem Stand präsent.<br />
Eine wichtige Präsenz ist auch<br />
jene an der Baselbieter Berufsschau.<br />
Dort machen wir mit grossem Erfolg<br />
gezielt Werbung für die Berufe in der<br />
Landwirtschaft. Mit regelmässigen<br />
Aktionen wie dem «1. August-Brunch<br />
auf dem Bauernhof» oder mit unseren<br />
Hofläden und der Förderung typischer<br />
Regional produkte sind wir<br />
sehr nah an den Konsumenten. Das<br />
gilt auch für den «Tag der offenen<br />
Bauernbetriebe» vom kommenden<br />
1. Mai, der im Rahmen von «ab ufs<br />
Land» durchgeführt wird.<br />
Wollen Sie mit Ihren Aktionen<br />
auch Verständnis schaffen für<br />
Direktzahlungen und Subventionen,<br />
die ja regelmässig politisch<br />
heiss diskutiert werden?<br />
• Genau genommen werden letztlich<br />
nicht wir Bauern subventioniert, sondern<br />
die Endverbraucher, indem damit<br />
unsere Produkte und Dienstleistungen<br />
bezahlbar sind. Jedermann<br />
kann sich diese leisten, und wir stellen<br />
die Landesversorgung sicher. Ich<br />
meine, es liegt in unserem volkswirtschaftlichen<br />
Interesse, dass die Landwirtschaft<br />
ein vernünftiges Einkommen<br />
erwirtschaften kann und sozial<br />
abgesichert ist. Abgesehen davon,<br />
dass wir Bauern auch imstande sein<br />
müssen, Investitionen in eine langfristige<br />
Existenz tätigen zu können.<br />
Wir stellen uns dieser Wirtschaftlichkeitsdiskussion<br />
gerne, erwarten aber<br />
eine ganzheitliche Sicht.<br />
Muss die vom Schweizer Bauernverband<br />
lancierte «Initiative für<br />
Ernährungssicherheit» ebenfalls in<br />
diesem Kontext gesehen werden?<br />
• Das ist so. Die inländische Lebensmittelversorgung<br />
muss wieder zu einem<br />
vorrangigen Ziel werden. Aus<br />
diesem Grunde ist es auch wichtig,<br />
dass die Ernährungssicherheit in unserer<br />
Bundesverfassung verankert<br />
wird. Dass unser Anliegen einen<br />
grossen Rückhalt in der Bevölkerung<br />
hat, zeigt sich am Zustandekommen<br />
unserer Initiative: Nach nur gerade<br />
drei Monaten effektiver Sammelzeit,<br />
also innert Rekordzeit, kam diese Initiative<br />
mit 147 812 gültigen Unterschriften<br />
zustande. Sie wurde am<br />
8. Juli 2014 eingereicht und wird voraussichtlich<br />
Ende dieses Jahres oder<br />
Anfang 2017 an die Urne kommen.<br />
Und wie soll diese Ernährungssicherheit<br />
erreicht werden?<br />
• Die Schweiz hat einen Selbstversorgungsgrad<br />
von zwischen 50 und<br />
60 Prozent. Wir verfügen also über<br />
keine vollständige Ernährungssouveränität<br />
und sind auf entsprechende<br />
Importe angewiesen. Umso wichtiger<br />
ist es aber, dass wir das aktuelle Niveau<br />
der Selbstversorgung zumindest<br />
erhalten und dafür entsprechende<br />
Vorkehrungen treffen.<br />
Nur mit einem Verfassungsartikel<br />
ist noch nichts Konkretes getan<br />
– welche Massnahmen müssen im<br />
Weiteren ergriffen werden?<br />
• Damit wir Bauern Lebensmittel<br />
produzieren können, sind unsere Betriebe<br />
auf landwirtschaftliche Flächen<br />
in Form von fruchtbarem Kulturland<br />
angewiesen. Solche Landflächen<br />
sind in der Schweiz aber rar<br />
und stehen unter Druck. Gegenwärtig<br />
wird jede Sekunde ein Quadratmeter<br />
Land verbaut. So verschwanden<br />
in den letzten 25 Jahren 85000<br />
Hektaren. Das entspricht ungefähr<br />
der Fläche des Kantons Jura. Das<br />
heisst, wir müssen diesen hohen Verlust<br />
von Kulturland stoppen. Im Weiteren<br />
sollen Lebensmittel möglichst<br />
dort produziert werden, wo sie auch<br />
konsumiert werden. Schliesslich<br />
muss die Wettbewerbskraft der einheimischen<br />
Landwirtschaft wieder<br />
gestärkt werden.<br />
Interview: Marcel W. Buess
INNOVATIONSWETTBEWERB<br />
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Schweizerische Gewerbezeitung – 22. Januar 2016<br />
BL 7<br />
«SWISSINNOVATION CHALLENGE» – Die CARAG AG hat an der «SwissInnovation Challenge» 2015 den 3. Preis gewonnen.<br />
Erfinder und Forscher lernten dort, ihre Ideen kurz und knapp zu präsentieren, sagt Geschäftsführer Jérôme Bernhard.<br />
«Wertschätzung motiviert Entwicklungsteam»<br />
Albora de Pablo entwickelt in der<br />
CARAG AG eine innovative, minimalinvasive<br />
Bypass-Intervention für verengte<br />
Herzkranzgefässe. Damit werden<br />
die positiven Langzeitergebnisse<br />
eines chirurgischen Bypasses mit der<br />
einfachen Implantation eines Stents<br />
kombiniert. Die CARAG AG aus Baar<br />
hat es damit auf den 3. Rang der<br />
«Swiss Innovation Challenge» 2015<br />
geschafft. Jérôme Bernhard, der Geschäftsführer<br />
der CARAG AG, spricht<br />
im Interview über den Wettbewerb.<br />
<strong>Standpunkt</strong>: Herr Bernhard, seit<br />
der Preisverleihung sind einige<br />
Wochen vergangen, ist bei Ihnen<br />
wieder der Alltag eingekehrt?<br />
• Jérôme Bernhard: Die Preisverleihung<br />
in der St. Jakobshalle ist der<br />
gesamten Delegation der CARAG AG<br />
nach wie vor in guter Erinnerung.<br />
Die Wertschätzung von aussen ist für<br />
das Entwicklungsteam eine grosse<br />
Bestätigung und motiviert es bei der<br />
Bewältigung der noch anstehenden<br />
Herausforderungen.<br />
«ES WAR EINE GUTE<br />
GELEGENHEIT, EINER<br />
BREITEN ÖFFENTLICHKEIT<br />
EINES UNSERER<br />
ENTWICKLUNGSPROJEKTE<br />
VORZUSTELLEN.»<br />
Wie viel Zeit hatten Sie für die<br />
Challenge aufgewendet?<br />
• Neben den Workshops vor Ort<br />
machten die Reisen aus der Innerschweiz<br />
nach Basel und die Aufbereitung<br />
und Überarbeitung des Businessplans<br />
im Team einen wesentlichen<br />
Teil der aufgewendeten Zeit aus.<br />
In welchem Bereich hat Ihnen die<br />
Teilnahme am meisten gebracht?<br />
• Die Preisverleihung war eine gute<br />
Gelegenheit, einer breiten Öffentlichkeit<br />
eines der innovativen Entwicklungsprojekte<br />
der CARAG AG vorzustellen.<br />
Würden Sie eine Teilnahme an der<br />
«SwissInnovation Challenge»<br />
weiterempfehlen?<br />
• Für Erfinder oder Forscher, die anhand<br />
praktischer Workshops lernen<br />
möchten, ihre Idee oder ihr Projekt<br />
zu verdichten und kurz und knapp<br />
vor Publikum zu präsentieren, ist die<br />
Teilnahme sicher empfehlenswert.<br />
Wie weit sind Sie mit ihrem Projekt<br />
schon gekommen?<br />
• Die Entwicklung innovativer medizintechnischer<br />
Produkte ist immer<br />
ein zeit- und kostenintensives Unterfangen.<br />
Auf die Phase der Machbarkeit<br />
folgen umfangreiche Verifizierungen,<br />
Validierungen, Tests und<br />
Prüfungen, bevor ein neues Produkt<br />
schlussendlich am Menschen zum<br />
Einsatz kommt. Auch das Projekt des<br />
minimalinvasiven Koronarbypasses<br />
befindet sich mitten in diesem Entwicklungsprozess.<br />
<br />
Interview: Reto Anklin<br />
Der <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft stellt in<br />
einer Serie die Gewinner der «SwissInnovation<br />
Challenge» und der «SwissNEXT<br />
Challenge» vor. Die Gewinnerin der<br />
«SwissInnovation Challenge», die Apex<br />
Sports GmbH, wurde in der Ausgabe 407<br />
vorgestellt.<br />
LINK<br />
www.swiss-challenge.org<br />
Dr. Beat Oberlin, Chef der Basellandschaftlichen Kantonalbank, überreicht Albora de Pablo von der CARAG AG am «Tag der Wirtschaft»<br />
den Check für den 3. Rang.<br />
FOTO ARCHIV<br />
AUSGABE 2016 HAT BEREITS BEGONNEN<br />
Am «Tag der Wirtschaft» 2015<br />
wurden im vergangenen August<br />
erstmals die Preise für die «Swiss-<br />
Innovation Challenge» und die<br />
«SwissNEXT Challenge» vergeben.<br />
Diesen Monat läuft bereits die<br />
zweite Ausgabe des Wettbewerbs<br />
an.<br />
Die «SwissInnovation Challenge»<br />
ist ein acht Monate dauernder<br />
Innovationswettbewerb<br />
mit Ausbildungs- und Mentorship-<br />
Programm, der nicht nur attraktive<br />
Preisgelder sondern auch Zugang<br />
zu möglichen Geschäftspartnern<br />
bietet.<br />
Die «SwissNEXT Challenge»<br />
wiederum unterstützt Unternehmen,<br />
die sich um eine Betriebsübergabe<br />
kümmern, oder Personen,<br />
die selbst ein Unternehmen<br />
übernehmen oder verkaufen<br />
möchten. Während acht Monaten<br />
werden die Teilnehmenden bei<br />
der Nachfolgeregelung, dem Verkauf<br />
oder der Übernahme einer<br />
Unternehmung begleitet.<br />
Die zwei Wettbewerbe werden<br />
von der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />
(FHNW) mit der Wirtschaftskammer<br />
Baselland und der<br />
Basellandschaftlichen Kantonalbank<br />
(BLKB) organisiert. ra<br />
FINANZPLATZ – Zum ersten Mal in ihrer Geschichte präsentiert die Privatbank Baumann & Cie ihre Zahlen.<br />
Privatbank Baumann & Cie geht in die Offensive<br />
Gut unterwegs: Die Teilhaber der Baumann & Cie sind Urs Baumann, Rolf Bühler,<br />
Daniel O.A. Rüedi und Matthias C.E. Preiswerk (v.l.). <br />
FOTO ZVG<br />
«Mer mache nid dicht!» Unter<br />
diesem Titel – in Abwandlung<br />
des Stadtbasler Fasnachtsmottos<br />
2016 – stand die erste Medienkonferenz<br />
in der Geschichte von<br />
Baumann & Cie vom vergangenen<br />
Montag an ihrem Sitz an der<br />
St. Jakobs-Strasse in Basel. Eigentlich<br />
müsste die Privatbank<br />
keine Zahlen bekanntgeben.<br />
Denn das Unternehmen ist als<br />
Personengesellschaft konstituiert<br />
(siehe Kasten).<br />
Trotzdem sind alle vier Teilhaber<br />
gegenüber den Medienschaffenden<br />
Red und Antwort gestanden.<br />
Da die Finanzbranche in der jüngsten<br />
Vergangenheit Werte wie Ehrlichkeit<br />
und Verlässlichkeit habe vermissen<br />
lassen, sei aus der Öffentlichkeit immer<br />
öfters der Ruf nach mehr Transparenz<br />
zu hören, sagte Teilhaber<br />
Matthias C.E. Preiswerk: «Um diesem<br />
Wunsch nachzukommen und dem<br />
aktuell gelebten Kleinbanken-Bashing<br />
entgegenzutreten, öffnen die<br />
Teilhaber der Privatbank erstmals ihre<br />
Bücher.»<br />
Die veröffentlichten Zahlen lassen<br />
sich sehen. Mit ihren 60 Mitarbeitenden<br />
steht die Privatbank auf kerngesunden<br />
Füssen. So verzeichnet Bau<br />
mann & Cie 2015 ein Jahresergebnis<br />
von 15,7 Millionen Franken. Das sind<br />
23 Prozent mehr als im Vorjahr und<br />
34 Prozent mehr als 2013.<br />
Und während sich die gesetzlich erforderlichen<br />
Eigenmittel für die Bank<br />
auf 36 Millionen Franken belaufen,<br />
verfügt Baumann & Cie effektiv über<br />
Eigenmittel in Höhe von 121 Millionen<br />
Franken. Der Eigenmitteldeckungsgrad<br />
beträgt 336 Prozent.<br />
«Mit dieser Kapitalausstattung bewegen<br />
wir uns deutlich über den Anforderungen<br />
des Bankengesetzes», stellte<br />
Matthias Preiswerk fest.<br />
Engagiert in Start-ups<br />
Während andere Privatbanken ihr<br />
Geld vor allem mit Vermögensverwaltung<br />
verdienen, kommt bei Baumann<br />
& Cie weniger als die Hälfte<br />
aus diesem Bereich. Der grössere Teil<br />
entfalle auf die aktive Bewirtschaftung<br />
von Beteiligungen und eigenen<br />
Finanzanlagen, sagte Teilhaber<br />
Daniel O.A. Rüedi.<br />
Stellvertretend nannte Matthias Preiswerk<br />
einige Beispiele. So ist die Bank<br />
beispielsweise schon seit 14 Jahren<br />
bei der responsAbility Investments<br />
AG investiert. Es handle sich um eine<br />
Gesellschaft mit 250 Mitarbeitenden,<br />
welche über eine hohe Spezialisierung<br />
im Bereich Mikofinanz verfüge.<br />
Mit der responsAbility Participations<br />
AG helfe man kleinen<br />
Finanzinstituten weltweit, zu eigentlichen<br />
Banken zu werden. Bei der<br />
ImmoVision1 AG handle es sich um<br />
eine rentable Private-Equity-Gesellschaft<br />
im Immobilienbereich im Mittelland,<br />
und die BioVersys AG sei ein<br />
kleines aber feines Start-up-Unternehmen<br />
in Basel.<br />
«Wesentlich ist bei all unseren Beteiligungen,<br />
dass wir selbst jeweils aktiv<br />
in den strategischen Gremien mit<br />
dabei sind. Damit leisten wir einen<br />
wichtigen Beitrag zum Gedeihen des<br />
Werkplatzes Schweiz und der hiesigen<br />
KMU», sagte Matthias Preiswerk<br />
und hob gegenüber dem <strong>Standpunkt</strong><br />
der Wirtschaft hervor: «Wir verstehen<br />
uns selbst als ein eigentliches<br />
KMU. Wir haben mit denselben Fragestellungen<br />
zu tun und sind – wie<br />
viele andere KMU auch – ein Nischenplayer<br />
in unserer Branche.»<br />
BANKIERS UND UNTERNEHMER<br />
Deswegen werde ein KMU bei Baumann<br />
& Cie auf grosses Verständnis<br />
stossen. «Wir begegnen einander auf<br />
Augenhöhe», so Preiswerk.<br />
Neue Filiale in Olten<br />
Nachdem Baumann & Cie bereits<br />
2009 in Zürich erfolgreich eine Niederlassung<br />
eröffnet hat, ist die Basler<br />
Privatbank ab sofort auch in Olten<br />
vertreten. Geführt wird die Filiale in<br />
der Altstadt von Marco Fink. Man sehe<br />
im Mittelland grosses Potenzial,<br />
es seien dort noch nicht so viele Banken<br />
engagiert wie auf dem Platz Zürich,<br />
begründete Preiswerk den Expansionsschritt.<br />
Von «Dichtmachen» kann bei Baumann<br />
& Cie tatsächlich keine Rede<br />
sein – im Gegenteil.<br />
<br />
Daniel Schindler<br />
Die Privatbank Baumann & Cie Banquiers<br />
ist als Kommandit- und somit<br />
als Personengesellschaft konstituiert.<br />
Die Komplementäre (Matthias<br />
C.E. Preiswerk, Daniel O.A.<br />
Rüedi, Rolf Bühler sowie der operativ<br />
nicht tätige Urs Baumann)<br />
tragen also die volle Verantwortung<br />
für ihr Tun und Lassen. Ihre Haftung<br />
beschränkt sich nicht nur auf das<br />
Gesellschaftskapital. Sie haften darüber<br />
hinaus mit Haus und Hof für<br />
alle Entscheide. «Darum sind wir in<br />
erster Linie unseren Kunden sowie<br />
unseren Familien und unseren Mitarbeitenden<br />
gegenüber verpflichtet»,<br />
sagt Matthias Preiswerk. «Gerade<br />
weil wir selbstverantwortliche<br />
Unternehmer sind, verstehen wir die<br />
Bedürfnisse, Wünsche und Probleme<br />
von privaten und institutionellen<br />
Kunden», so Preiswerk. dan
BL 8<br />
BERUFSBILDUNG<br />
22. Januar 2016 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />
KOLUMNE<br />
Die Berufslehre wieder aufwerten<br />
Das Schweizer Bildungssystem ist eines<br />
der besten der Welt. Das wird von<br />
vielen Schweizern immer wieder gerne<br />
betont. Doch während man auf der einen Seite<br />
nicht müde wird, die Qualitäten des dualen<br />
Bildungssystems mit der bewährten Berufslehre<br />
hervorzuheben, wird genau dieses System<br />
schleichend entwertet, indem man den Lehrling<br />
immer mehr zu einem Menschen zweiter<br />
Klasse macht. Man möchte stattdessen mehr<br />
Maturanden, Bachelors und Masters und sorgt<br />
damit für eine zunehmende Akademisierung<br />
unseres Bildungswesens, welches das duale<br />
System letztlich zu einer Karikatur seiner selbst<br />
macht.<br />
Das ist schade, denn der nach wie vor relativ<br />
geringe Anteil von Studenten in der Schweiz ist<br />
tatsächlich eine ihrer grössten Stärken. Die<br />
Schweiz hat es bisher einigermassen geschafft,<br />
die Entwicklung in Richtung Massenuniversitäten<br />
im Zaum zu halten und die Qualität der<br />
Ausbildung an Universitäten und Fachhochschulen<br />
zu wahren. Und die Berufslehre sorgt<br />
trotz stetiger Schwächung immer noch für eine<br />
praxisnahe und effiziente Ausbildung in<br />
verschiedenen Berufsfeldern, die sich dem<br />
Trend zur Akademisierung bisher entziehen<br />
konnten.<br />
Das wird auch im Ausland vermehrt<br />
bemerkt. So weilte kürzlich der US-<br />
Arbeitsminister Thomas Perez in der<br />
Schweiz, um sich genauer mit unserem<br />
Bildungssystem vertraut zu machen. Denn die<br />
Schweiz ist in dieser Hinsicht ein Vorbild für<br />
die USA.<br />
In einem Interview in der «NZZ» vom 2. September<br />
2015 erklärte Perez, dass ein wichtiges<br />
Element zur Steigerung der Zahl qualifizierter<br />
Arbeitskräfte der Ausbau des Berufslehrsystems<br />
sei. In der Schweiz reiche dieses System<br />
quer durch die ganze Volkswirtschaft, und<br />
die USA wollten das auch erreichen.<br />
Eine grosse Herausforderung in den USA sei<br />
aber, so betonte Perez, die Wahrnehmung der<br />
«Die zunehmende<br />
Akademisierung unseres<br />
Bildungswesens<br />
macht das duale System<br />
letztlich zu einer<br />
Karikatur seiner selbst.»<br />
Eltern, dass das College für ihr Kind besser sei<br />
als eine Berufslehre. Leider hat sich diese<br />
Haltung mittlerweile auch in der Schweiz<br />
durchgesetzt.<br />
Auch hierzulande fühlen sich Eltern<br />
tendenziell zweitklassig, wenn ihre<br />
Kinder «nur» eine Berufslehre absolvieren.<br />
Und das kann man ihnen nicht übel<br />
nehmen. Die staatlich forcierte Akademisierung<br />
vieler Bildungsgänge hat zunehmend<br />
dafür gesorgt, dass eine erfolgreiche Karriere<br />
nur noch mit einem Studium möglich ist.<br />
Genau hier gilt es anzusetzen. Man muss den<br />
Lehrlingen ihren Berufsstolz zurückgeben und<br />
eine Lehre nicht als zweitklassig, sondern als<br />
eine dem Studium gleichwertige Ausbildungsform<br />
etablieren.<br />
Das ist aber nur möglich, wenn wir uns endgültig<br />
von Zielen wie der Steigerung der Maturitätsquote<br />
verabschieden und die Akademisierung<br />
immer weiterer Bildungsgänge nicht<br />
mehr voran treiben. In zahlreichen Berufsfeldern<br />
ist ein «learning by doing» eine viel<br />
effizientere und auch qualitativ bessere Form<br />
der Ausbildung als ein Studium an einer<br />
Bildungsinstitution.<br />
Die steigende Komplexität vieler Tätigkeiten<br />
erfordert Praktiker, die wissen, wie<br />
man mit Schülern, Patienten, Maschinen,<br />
Computern oder Daten umgeht, statt wie<br />
man Bachelor arbeiten mit aus dem Internet<br />
übernommenen Inhalten zusammenschustert.<br />
Die zunehmende Akademisierung unseres<br />
Bildungswesens macht das duale System<br />
letztlich zu einer Karikatur seiner selbst.<br />
Die Kolumne ist erstmals in der Ausgabe 21/2015 des<br />
Wirtschaftsmagazins «BILANZ» erschienen.<br />
INTERVIEW – Die Berufslehre dürfe nicht als eine Ausbildung zweiter Klasse betrachtet werden, sagt Mathias<br />
Binswanger. Binswanger ist Buchautor und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz.<br />
«Man muss Lernenden ihren Berufsstolz zurückgeben»<br />
Volkswirtschaftsprofessor Mathias<br />
Binswanger kritisiert in seiner Kolumne<br />
im Wirtschaftsmagazin «Bilanz»<br />
(siehe oben) die Akademisierung ganzer<br />
Ausbildungsgänge. Viele Tätigkeiten<br />
lerne man besser «on the job» statt<br />
in Klassenzimmern, sagt Binswanger<br />
im Interview mit dem <strong>Standpunkt</strong> der<br />
Wirtschaft. Er sage aber nicht, dass<br />
eine akademische Ausbildung<br />
schlecht sei, hält Binswanger fest.<br />
«ES IST IMMER GUT,<br />
WENN ES WIRTSCHAFTS-<br />
FÜHRER GIBT, WELCHE<br />
DIE TÄTIGKEITEN<br />
IN IHRER BRANCHE<br />
VON GRUND AUF<br />
KENNEN. DAS IST HEUTE<br />
ABER SELTEN.»<br />
<strong>Standpunkt</strong>: Herr Binswanger, die<br />
beiden ehemaligen CEO der UBS,<br />
Oswald Grübel und Marcel Ospel,<br />
haben ihre Bankkarriere mit einer<br />
Lehre begonnen. Wäre das heute<br />
noch möglich?<br />
• Mathias Binswanger: Das wäre<br />
heute schwierig. Mit einer Berufsmatura<br />
und späterem Studium kann<br />
es aber noch klappen.<br />
Mathias Binswanger,<br />
Professor für Volkswirtschaftslehre<br />
an der FHNW<br />
keiten in ihrer Branche von Grund<br />
auf kennen. Das ist heute aber selten.<br />
Was müsste dafür getan werden?<br />
• Man darf die Berufslehre nicht<br />
mehr als eine Ausbildung zweiter<br />
Klasse betrachten, die denjenigen offensteht,<br />
welche keine höhere Schulbildung<br />
schaffen. Dazu muss man<br />
den Lernenden ihren Berufsstolz zurückgeben<br />
und aufzeigen, dass man<br />
auch mit einer Lehre später sehr viele<br />
Karrieremöglichkeiten hat.<br />
Sie kritisieren die zunehmende<br />
Akademisierung und lehren an der<br />
FHNW, ist das nicht ein Widerspruch?<br />
• Nein das ist kein Widerspruch. Ich<br />
sage ja nicht, dass eine akademische<br />
Ausbildung schlecht ist, sondern ich<br />
kritisiere die verfehlte Akademisierung<br />
ganzer Ausbildungsgänge. Viele<br />
Tätigkeiten lernt man besser «on the<br />
job» statt in Klassenzimmern.<br />
Sie plädieren für ein «learning by<br />
doing». Fehlt den Unternehmen<br />
aber nicht oft die Zeit, ihre Mitarbeitenden<br />
einzuarbeiten?<br />
• Sicher gibt es einzelne Unternehmen,<br />
in denen dieses Problem existiert.<br />
Doch in der Mehrzahl der Fälle<br />
kümmern sich Unternehmen schon<br />
in ihrem eigenen Interesse um ihre<br />
Lernenden, weil sie nur so auch von<br />
ihnen profitieren können.<br />
Kann es sein, dass Jugendliche, die<br />
heute eine Lehre machen, die<br />
besseren Berufsaussichten haben<br />
als manche Studierenden?<br />
• Es kommt darauf an, welches<br />
Studium und welche Lehre man ab<br />
Sollten solche Karrieren wieder<br />
einfacher möglich werden?<br />
• Ja, das sollte grundsätzlich möglich<br />
sein. Es ist immer gut, wenn es Wirtschaftsführer<br />
gibt, welche die Tätigsolviert.<br />
Natürlich hat ein Lernender<br />
der Computertechnik die besseren<br />
Berufsaussichten als ein Student der<br />
Germanistik. Aber umgekehrt hat ein<br />
Student der Chemie die besseren<br />
Chancen als ein Lehrling in einem<br />
Coiffeursalon.<br />
Wegen der fortschreitenden Automatisierung<br />
fallen künftig viele<br />
Jobs weg. Wie sehen Sie die Zukunft<br />
der Arbeitswelt?<br />
• Es werden vor allem die Jobs wegfallen,<br />
bei denen es um standardisierte<br />
Tätigkeiten geht. Das betrifft vor<br />
«IN DER MEHRZAHL DER<br />
FÄLLE KÜMMERN SICH<br />
UNTERNEHMEN SCHON<br />
IN IHREM EIGENEN<br />
INTERESSE UM IHRE<br />
LERNENDEN, WEIL SIE<br />
NUR SO AUCH VON<br />
IHNEN PROFITIEREN<br />
KÖNNEN.»<br />
allem die Fertigung von Produkten,<br />
aber auch viele Bürojobs oder zum<br />
Beispiel Chauffeure. Andererseits<br />
werden stets neue Stellen geschaffen<br />
in Bereichen wie dem Gesundheitswesen,<br />
dem Bildungswesen oder im<br />
juristischen Bereich. Durch den technischen<br />
Fortschritt und die damit verbundenen<br />
Änderungen wird die Welt<br />
zunehmend komplexer, und dies erfordert<br />
wiederum neue Tätigkeiten.<br />
<br />
Interview: Reto Anklin<br />
ZUR PERSON<br />
Mathias Binswanger ist<br />
Professor für Volkswirtschafts lehre<br />
an der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />
(FHNW) in Olten und<br />
Privatdozent an der Universität<br />
St. Gallen. Er hielt auch Vorlesungen<br />
an der Technischen Universität<br />
Freiberg in Deutschland,<br />
an der Universität Basel, an der<br />
Qingdao Technological University<br />
in China und an der Banking University<br />
in Saigon.<br />
Mathias Binswanger ist Autor<br />
einer Reihe von Büchern und publiziert<br />
sowohl in Fachzeitschriften<br />
als auch in der Publikumspresse.<br />
Bekannt sind vor allem seine<br />
Essays in der «Weltwoche» und seine<br />
monatliche Kolumne in der<br />
«Bilanz».<br />
Forschungsschwerpunkte liegen in<br />
den Bereichen Makroökonomie,<br />
Finanzmarkttheorie, Umweltökonomie<br />
sowie in der Erforschung<br />
des Zusammenhangs zwischen<br />
Glück und Einkommen.<br />
Zu diesem Thema erschien im Jahr<br />
2006 das Buch «Die Tretmühlen<br />
des Glücks». Ebenfalls bekannt ist<br />
sein 2010 publiziertes Buch «Sinnlose<br />
Wettbewerbe – Warum wir immer<br />
mehr Unsinn produzieren». Im<br />
März 2015 erschien sein neuestes<br />
Buch «Geld aus dem Nichts – Wie<br />
Banken Wachstum ermöglichen<br />
und Krisen verursachen.» Gemäss<br />
einem Ranking der «NZZ» aus dem<br />
Jahr 2014 gehört Mathias Binswanger<br />
zu den zehn einflussreichsten<br />
Ökonomen der Schweiz. ra<br />
STUDIE<br />
Umfrage des Baselbieter Amts für<br />
Berufsbildung und Berufsberatung.<br />
Lehrabgänger<br />
sind zufrieden<br />
mit Ausbildung<br />
Die Lernenden der Berufsfachschulen im Kanton<br />
Baselland sind mit ihrer Ausbildung zufrieden.<br />
Dies habe die im vergangenen Sommer<br />
durchgeführte jährliche Befragung der Absolventinnen<br />
und Absolventen ergeben, wie das<br />
Baselbieter Amt für Berufsberatung und Berufsbildung<br />
(AfBB) in einer Medienmitteilung<br />
schreibt.<br />
Bei der zum dritten Mal durchgeführten Befragung<br />
durch das AfBB haben 1668 von 2193 Absolventinnen<br />
und Absolventen der Baselbieter<br />
Berufsfachschulen den Online-Fragebogen ausgefüllt.<br />
Die jungen Erwachsenen wurden zur<br />
Ausbildungssituation, zur angestrebten Anschlusslösung<br />
und zur Zufriedenheit mit den<br />
Berufsfachschulen und deren Unterricht befragt.<br />
Attest-Lernende sind am zufriedensten<br />
Die Umfrage hat ergeben, dass Absolventen und<br />
Absolventinnen einer Attestlehre (EBA) grundsätzlich<br />
etwas zufriedener mit der ihnen gebotenen<br />
Ausbildung sind als Lernende anderer<br />
Ausbildungstypen. Verbesserungspotenzial sehen<br />
die Lernenden aller Typen bei der Infrastruktur<br />
an den Berufsfachschulen und bei der<br />
Ausbildung in den überbetrieblichen Kursen.<br />
Insgesamt sind sie aber auch mit diesen Ausbildungsbereichen<br />
immer noch zufrieden.<br />
Etwa 55 Prozent der Lernenden planen, nach<br />
Abschluss der Berufslehre ins Erwerbsleben einzusteigen,<br />
während 25 Prozent eine weitere Ausbildung<br />
anhängen. Dabei gibt es gemäss AfBB<br />
je nach Ausbildungstyp grosse Unterschiede:<br />
Von den Lernenden der Nachholbildung beginnen<br />
80 Prozent direkt mit der Erwerbsarbeit,<br />
von den EBA-Lernenden sind dies 43 Prozent<br />
und von den Lernenden der Berufsmatur 2 nur<br />
noch 30 Prozent.<br />
Jede oder jeder zweite der Berufsmatur-2-Lernenden<br />
absolviert eine weitere Ausbildung, aber<br />
auch die EBA-Lernenden gehen häufig einer<br />
weiteren Ausbildung nach (42 Prozent).<br />
Online-Befragung wird wiederholt<br />
Die meisten Lernenden, die an der Befragung<br />
teilgenommen hatten, waren an der gewerblichindustriellen<br />
Berufsfachschule in Muttenz eingeschrieben.<br />
Dabei war die Attestlehre zum/zur<br />
Fleischfachassistent/in EBA jene Ausbildung mit<br />
den wenigsten Lernenden. Die Fachmänner und<br />
Fachfrauen Gesundheit EFZ (FAGE), welche die<br />
Berufsfachschule Gesundheit in Münchenstein<br />
besuchten, stellten den zahlenmässig grössten<br />
Ausbildungsberuf dar. Am wenigsten Lernende<br />
hatte zum Zeitpunkt der Umfrage im vergangenen<br />
Sommer das Landwirtschaftliche Zentrum<br />
Ebenrain. Die Online-Befragung werde auch im<br />
kommenden Sommer wieder durchgeführt, teilt<br />
das AfBB mit.<br />
Reto Anklin<br />
EXPORTFÖRDERUNG<br />
Google und S-GE<br />
arbeiten zusammen<br />
Mit einer Online-Plattform (Adresse siehe unten)<br />
wollen Google Schweiz und Switzerland<br />
Global Enterprise (S-GE, ehemals Osec) kleinen<br />
und mittleren Schweizer Unternehmen den Weg<br />
in attraktive Exportmärkte eröffnen. Der Einsatz<br />
digitaler Kanäle sei für Schweizer Unternehmen<br />
unabdingbar, wenn sie Konsumenten im Ausland<br />
ansprechen und neu gewinnen möchten,<br />
heisst es in der Medienmitteilung von S-GE und<br />
Google Schweiz.<br />
ra<br />
LINK<br />
www.exportdigital.ch
KMU-ORGANISATIONEN<br />
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Schweizerische Gewerbezeitung – 22. Januar 2016<br />
BL 9<br />
FHNW – Studierende der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz befassen sich in ihren Abschlussarbeiten<br />
mit echten Problemstellungen aus der Praxis von KMU aus der Region. Interessierte KMU können sich bis Ende Februar melden.<br />
KMU sollen Studierende mitdenken lassen<br />
Unternehmen, die eine neue Geschäftsidee<br />
evaluieren oder eine spezifische<br />
Fragestellung in ihrem Betrieb<br />
eingehend prüfen lassen möchten,<br />
können sich dafür Unterstützung<br />
bei den Studierenden der Hochschule<br />
für Wirtschaft der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz (FHNW) holen.<br />
Die Studierenden erarbeiten im letzten<br />
Semester ihres Studiums im Rahmen<br />
ihrer Abschlussarbeit jeweils<br />
konkrete Lösungen für Unternehmen<br />
und Organisationen zu betriebswirtschaftlichen<br />
Fragestellungen. Interessierte<br />
Firmen können sich noch bis<br />
am kommenden 12. Februar bei der<br />
FHNW melden.<br />
Grundlage für Abschlussarbeit<br />
Im Frühjahr 2016 schreiben die Studierenden<br />
des Studiengangs Betriebsökonomie<br />
der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />
ihre Bachelor Thesis.<br />
Ausgangspunkt für diese Abschlussarbeit<br />
sind konkrete, betriebswirtschaftliche<br />
Fragestellungen von Unternehmen<br />
und Organisationen aus<br />
der Region. KMU erhalten so ohne<br />
grossen finanziellen Aufwand einen<br />
fachlich fundierten Lösungsvorschlag.<br />
Sie können damit neue Inputs<br />
generieren, Ressourcenengpässe<br />
überwinden und erhalten eine unvoreingenommene<br />
Drittsicht auf das<br />
Thema.<br />
Die Unternehmen können ausserdem<br />
neue Ideen konkretisieren oder Entscheidungsgrundlagen<br />
erarbeiten lassen.<br />
Mögliche Themengebiete sind<br />
Rechnungswesen und Controlling,<br />
IT-Management und E-Business, Marketing<br />
und Kommunikation, Personal<br />
Für ihre Abschlussarbeiten befassen sich die Studierenden der FHNW mit konkreten Fragestellungen aus der KMU-Praxis.<br />
wesen und Organisation, Banking<br />
und Finance, Volkswirtschaftslehre<br />
und andere.<br />
Marketingkonzept für Rebgut<br />
Im Rahmen der Bachelor Thesis 2014<br />
haben Studierende zum Beispiel ein<br />
Marketingkonzept für das Rebgut<br />
Stiftshalde im aargauischen Hornussen<br />
erarbeitet. Die Herausforderung<br />
für das Unternehmen bestand darin,<br />
seine Zielkunden effizienter zu erreichen<br />
und bedürfnisgerecht anzusprechen.<br />
Dafür sollten die Ressourcen<br />
des Unternehmens zielgerichteter<br />
und professioneller ausgeschöpft<br />
werden. Grundlage für die Analyse<br />
der Ist-Situation des Unternehmens<br />
und seines Umfelds waren betriebsinterne<br />
Daten, Analysen des Weinmarkts<br />
sowie eine Kundenbefragung.<br />
Die Marktanalyse diente als Grundlage<br />
zur Definition von Marketingzielen<br />
und -strategie.<br />
FOTO ZVG<br />
Das Rebgut erhielt durch die Arbeit<br />
der Studierenden im Rahmen der Bachelor<br />
Thesis eine klar formulierte<br />
Positionierung und eine langfristige<br />
Marketingstrategie. Es kann nun die<br />
Privat- und Gastronomiekundschaft<br />
zielgerichteter und bedürfnisgerechter<br />
betreuen, ohne den personellen<br />
und finanziellen Aufwand unverhältnismässig<br />
zu steigern.<br />
Buchhaltung für Pflegeheim<br />
In einer weiteren Arbeit wurde eine<br />
Anleitung zur Ein- und Durchführung<br />
einer Anlagebuchhaltung in einem<br />
regionalen Alters- und Pflegeheim<br />
erarbeitet. Um eine bedürfnisgerechte<br />
Lösung zu erarbeiten, wurde<br />
die Ist-Situation im Alters- und<br />
Pflegeheim analysiert.<br />
Durch Interviews konnten die Ziele<br />
und der erwartete Nutzen der Anlagebuchhaltung<br />
definiert werden. Anhand<br />
dieser Analyse erstellten die<br />
Studierenden ein Konzept, welches<br />
ANMELDEN<br />
Bis am kommenden 12. Februar<br />
können noch Themen für die<br />
Bachelor Thesis – die Abschlussarbeit<br />
der Studierenden der<br />
Betriebsökonomie – eingereicht<br />
werden. An einer Themenstellung<br />
arbeiten jeweils ein oder zwei<br />
Studierende. Die Studierenden beschäftigen<br />
sich dabei ab Ende Februar<br />
mit der Themensuche. Die<br />
Bearbeitung findet anschliessend<br />
von März/April bis Mitte August<br />
2016 statt. Für die Bachelor Thesis<br />
ist eine Arbeitsleistung von etwa<br />
270 Stunden pro Studierendem<br />
vorgesehen.<br />
Für die Bearbeitung wird der<br />
Auftraggeberschaft eine Gebühr<br />
von 900 Franken (exkl. MwSt.) pro<br />
Arbeit in Rechnung gestellt.<br />
Die FHNW und die Studierenden<br />
freuen sich auf die Einreichung<br />
von Themenstellungen unter:<br />
www.fhnw.ch/wirtschaft/<br />
dienstleistung/studierendenprojekte<br />
Kontakt:<br />
Raymond Dettwiler<br />
Dozent/Leiter Praxistransfer<br />
Telefon: 061 279 17 64<br />
E-Mail:<br />
raymond.dettwiler@fhnw.ch<br />
als Grundlage für den Massnahmenplan<br />
zur Einführung und den Leitfaden<br />
zur Führung der Anlagebuchhaltung<br />
dient. Seit Anfang 2015 verfügt<br />
das Alters- und Pflegeheim über eine<br />
massgeschneiderte Anlagebuchhaltung<br />
und die Anleitungen, um diese<br />
zu führen. Raymond Dettwiler<br />
STANDORTFÖRDERUNG<br />
Neuer Start für<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Anfang Jahr ist die neue Standortförderung<br />
Basel land gestartet. Sämtliche Aktivitäten im<br />
Bereich der Wirtschafts- und Standortförderung<br />
des Kantons Basel-Landschaft sind seit dem<br />
1. Januar in der von Thomas Kübler geleiteten<br />
Organisation gebündelt. Diese übernimmt alle<br />
Aufgaben, die bisher durch den kantonalen Wirtschaftsförderer<br />
Thomas de Courten sowie Marc-<br />
André Giger als Projektleiter der Wirtschaftsoffensive<br />
und Delegierter des Regierungsrats<br />
erledigt wurden. «In dieser Orga nisations einheit<br />
sind auch die volkswirtschaftlichen Grundlagenarbeiten<br />
angesiedelt, so dass ein umfassendes<br />
Kompetenzzentrum in der kantonalen Verwaltung<br />
entsteht», heisst es auf der Website der<br />
Standortförderung Baselland.<br />
Thomas Kübler ist als Delegierter des Regierungsrats<br />
direkt dem Vorsteher der Volkswirtschafts-<br />
und Gesundheitsdirektion, Regierungsrat<br />
Thomas Weber, unterstellt. Innerhalb des<br />
Teams sind Thomas Stocker für Wirtschaftspolitik,<br />
Melanie Zeiter für einzel- und überbetriebliche<br />
Steuerung und Förderung, Sibylle<br />
Pauli für Unternehmenspflege und Alice Bögli<br />
für die Arealentwicklung zuständig.<br />
Die direktions übergreifende Standortförderung<br />
Baselland ist vorübergehend am Sitz des<br />
Kantonalen Amts für Industrie, Gewerbe und<br />
Arbeit (KIGA) an der Bahnhofstrasse 32 in Pratteln<br />
untergebracht. Ab dem Sommer arbeitet<br />
das Team der Standortförderung Baselland im<br />
ehemaligen Amtshaus an der Amtshausgasse 7<br />
in Liestal. Der Welcome-Desk der Standortförderung<br />
ist wie bisher unter der Telefonnummer<br />
061 552 96 92 erreichbar. Reto Anklin<br />
LINK<br />
www.economy-bl.ch<br />
DACH UND WAND BASELLAND – An der Herbstversammlung des Verbands Dach und Wand standen<br />
die Berufsbezeichnung Polybauer und Fragen rund um die Berufsbildung im Mittelpunkt.<br />
Polybauer wollen wieder Dachdecker heissen<br />
Den Reigen der jährlichen Herbstversammlungen<br />
beschloss im vergangenen<br />
Dezember der Verband<br />
Dach und Wand Baselland. Im Haus<br />
der Wirtschaft in Liestal blickten die<br />
Baselbieter Gebäudehülle-Spezialisten<br />
auf die Verbandsaktivitäten zurück<br />
und liessen sich von Präsident<br />
Matthias Ritter über aktuelle Themen<br />
ins Bild setzen.<br />
Zu reden gab auch die neue Berufsbezeichnung<br />
Polybauer. Diese war<br />
bereits an der vergangenen Präsidentenkonferenz<br />
des schweizerischen<br />
Dachverbands Gebäudehülle<br />
Schweiz, die in Basel stattfand, ein<br />
Thema.<br />
Matthias Ritter und seine Kollegen<br />
waren einhellig der Meinung, dass<br />
diese Bezeichnung unglücklich ist<br />
und eigentlich abgeschafft werden<br />
sollte. Branchenfremden sage der<br />
Begriff Polybauer nichts. Unter dem<br />
früher gebräuchlichen Namen Dachdecker<br />
konnte sich hingegen jedermann<br />
etwas vorstellen.<br />
Revision braucht viel Zeit<br />
Der schweizerische Dachverband<br />
will deshalb wieder zur alten Traditions-Berufsbezeichnung<br />
zurückkehren,<br />
wobei mit der künftigen Berufsbezeichnung<br />
Dachdecker jeweils<br />
auch die Fachrichtung (z.B. Abdichten,<br />
Fassadenbau oder Gerüstbau)<br />
klar erkennbar sein soll. Die Änderung<br />
des offiziellen Berufsnamens<br />
bedingt eine entsprechende Revision<br />
der Berufsbildungsverordnung und<br />
ist von daher nicht so rasch zu bewerkstelligen.<br />
Im Vordergrund der Herbstversammlung<br />
standen Fragen rund um die<br />
Berufsbildung. Matthias Ritter blickte<br />
zuerst auf die Berufsschau in Pratteln<br />
zurück. Er dankte allen beteiligten<br />
Lehrlingen und Verbandsmitgliedern<br />
für das «grossartige,<br />
nicht selbstverständliche Engagement».<br />
Die Verbandspräsentation<br />
stiess auf ein sehr positives Publikumsecho,<br />
und es fanden vor allem<br />
sehr viele Kontakte mit interessierten<br />
Jugendlichen statt.<br />
Gebäudehülle als Hauskraftwerk<br />
Matthias Ritter informierte auch<br />
kurz über die Verbandsvisionen für<br />
die nähere Zukunft. Die Gebäudehülle<br />
Schweiz will innert der nächsten<br />
zehn Jahre zu einem der fünf<br />
wichtigsten Branchenverbände im<br />
gesamten Baubereich werden.<br />
Bei der Energieeffizienz und der<br />
Nutzung erneuerbarer Energien will<br />
der Verband ganz klar die führende<br />
Rolle spielen. Der Gebäudehülle<br />
komme dabei eine doppelte Funktion<br />
zu, schreibt der Verband: «Sie<br />
hilft nicht nur mit, durch solide<br />
Verbandspräsident Matthias Ritter blickte an der Herbstversammlung auf die<br />
Verbandsaktivitäten zurück. <br />
FOTO MOSIMANN<br />
Dichtung und Wärmedämmung<br />
Energie einzusparen. Sie leistet über<br />
Solar- und Photovoltaikanlagen auf<br />
Dächern und an Fassaden auch<br />
einen Beitrag zur Energiegewinnung.<br />
Die Gebäudehülle entwickelt<br />
sich zum Hauskraftwerk.»<br />
<br />
Marcel W. Buess
BL 10<br />
MEDIEN<br />
22. Januar 2016 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />
JUSTIZ – Die «Schweiz am Sonntag» verweigerte der IWF AG eine Gegendarstellung. Nun hat das<br />
Zivilkreisgericht die Zeitung dazu gezwungen – und zu einer Zahlung von mehr als 4000 Franken.<br />
Wanner muss IWF entschädigen<br />
In ihrer jüngsten Ausgabe hat die<br />
«Schweiz am Sonntag» (SaS) eine Gegendarstellung<br />
abgedruckt – verlangt<br />
von der Wirtschaftskammertochter<br />
IWF AG. Die Zeitung tat dies nicht<br />
freiwillig. Sie wurde vom Richter unter<br />
Androhung einer Busse von bis<br />
zu 10 000 Franken dazu gezwungen.<br />
Die AZ-Gruppe, zu der die SaS gehört,<br />
muss der IWF AG überdies eine<br />
Entschädigung von mehr als 4000<br />
Franken bezahlen und auch die gesamten<br />
Gerichtskosten übernehmen.<br />
«Schiefes Licht»<br />
Auslöser des Rechtsstreits zwischen<br />
der Zeitung des Aargauer Verlegers<br />
Peter Wanner und der IWF AG ist ein<br />
Artikel in der SaS vom 22. November<br />
2015 unter dem Titel «Das Baselbieter<br />
Wohlfühlpaket». Dieser ist geeignet,<br />
– so hält es das Zivilkreisgericht<br />
Basel-Landschaft Ost in seinem Urteil<br />
vom 11. Januar 2016 fest – das Ansehen<br />
der IWF AG in der breiten Öffentlichkeit<br />
in ein «schiefes Licht zu<br />
rücken».<br />
Dass die IWF AG bereits im <strong>Standpunkt</strong><br />
der Wirtschaft ihre Punkte<br />
klarmachen konnte (vgl. Ausgabe<br />
vom 11. Dezember 2015), entbindet<br />
laut Gericht die SaS nicht davon, eine<br />
Gegendarstellung zu publizieren.<br />
Diese müsse nämlich «den gleichen<br />
Personenkreis wie die beanstandete<br />
Tatsachendarstellung erreichen».<br />
Nehmen das Haus der Wirtschaft regelmässig ins Visier: Die Publikationen des Aargauer Verlegers Peter Wanner.<br />
Auch dass die SaS ein Bindeglied zwischen<br />
Staat und Öffentlichkeit sei –<br />
wie die Wanner-Zeitung gegenüber<br />
dem Gericht geltend machte – und<br />
deswegen vertragliche Regelungen<br />
zwischen der IWF AG und dem Kanton<br />
mitunter kritisch beleuchten<br />
müsse, sei «unbeachtlich», so das Gericht.<br />
Die IWF AG habe nämlich nicht<br />
das Ziel gehabt, die Berichterstattung<br />
«in irgendeiner Form einzuschränken<br />
oder gar zu unterbinden». Vielmehr<br />
sei es das Ziel gewesen, den Lesern<br />
mittels Gegendarstellung ein Abwägen<br />
zwischen ihrer Version und jener<br />
der Zeitung zu ermöglichen. Genau<br />
dieses Recht der IWF AG wollte die<br />
SaS verweigern, indem sie die Gegendarstellung<br />
zuerst nicht abdrucken<br />
wollte.<br />
COLLAGE RA<br />
Vorgeblich kritischer Journalismus<br />
Bereits am 11. November 2015 hatte<br />
Achille Casanova, Ombudsman der<br />
SRG, in einem Beitrag des Regionaljournals<br />
Basel/Baselland vom vergangenen<br />
16. September 2015 über<br />
die Wirtschaftskammer «redaktionelle<br />
Unvollkommenheit» und verkürzte<br />
Formulierungen ausgemacht. Und<br />
nun stellt das Zivilkreisgericht Basel-<br />
Landschaft Ost fest, dass die SaS die<br />
Gegendarstellung in ihrem Fall zu<br />
Unrecht verweigert hat.<br />
Beide Verdikte seien «erfreulich», sagt<br />
Wirtschaftskammer-Jurist Martin<br />
Wagner: «Sie verdeutlichen, dass Medien<br />
nicht unter dem Deckmantel eines<br />
vorgeblich kritischen Journalismus<br />
unbescholtene Personen oder<br />
Unternehmen in die Pfanne hauen<br />
können.» Daniel Schindler<br />
DIE GEGENDARSTELLUNG<br />
«Schweiz am Sonntag» muss nach<br />
Gerichtsentscheid zurückrudern.<br />
Der Wortlaut der<br />
Gegendarstellung<br />
Nachdem sich die «Schweiz am Sonntag» weigerte,<br />
zu ihrem Artikel vom 22. November 2015<br />
unter dem Titel «Das Baselbieter Wohlfühlpaket»<br />
eine Gegendarstellung der IWF AG abzudrucken,<br />
wurde sie vergangene Woche richterlich<br />
verpflichtet, diese zu veröffentlichen. Im<br />
Folgenden der Wortlaut. <br />
dan<br />
«Die ‹Schweiz am Sonntag› behauptet, es gebe<br />
zwischen der IWF AG und der Bau- und Umweltschutzdirektion<br />
des Kantons Basel-Landschaft<br />
keine Leistungsvereinbarung über<br />
die Abwicklung des Energiepaketes. Dies ist<br />
falsch. Es bestehen mit der IWF AG rechtsverbindliche<br />
Vereinbarungen mitsamt detailliertem<br />
Pflichtenheft für die Abwicklung der<br />
Standortfördergesuche, die mittels Regierungsratsbeschlüssen<br />
abgesegnet sind. Weiter<br />
behauptet die ‹Schweiz am Sonntag›, die<br />
Bau- und Umweltschutzdirektion habe das Gesetz<br />
über öffentliche Beschaffungen ausser<br />
Kraft gesetzt, um den Auftrag an die IWF AG<br />
nicht ausschreiben zu müssen. Dies ist falsch.<br />
Die Auftragsvergabe an die IWF AG unterliegt<br />
nicht dem Beschaffungsgesetz und dieses wurde<br />
daher von der Bau- und Umweltschutzdirektion<br />
auch nicht ausser Kraft gesetzt. Sodann<br />
behauptet die ‹Schweiz am Sonntag›, die Rechnung<br />
gehe für die IWF AG trotz weniger Gesuchen<br />
weiter auf, da die IWF AG nicht pro Gesuch<br />
partizipiere, sondern prozentual an den<br />
Fördergeldern. Dies ist falsch. Wenn es weniger<br />
Gesuche gibt, erhält die IWF AG auch weniger<br />
Geld. Die Gesamtvergütung ist somit abhängig<br />
von der Anzahl Gesuche. IWF AG<br />
ANZEIGE<br />
Die Wirtschaftskammer Baselland organisiert in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz und der Basellandschaftlichen Kantonalbank einen<br />
praxisbezogen!<br />
Fachhochschulstudiengang<br />
in Unternehmensführung KMU (CAS)<br />
Beginn 14. April 2016<br />
Ende 23. August 2016<br />
Teilzeitstudiengang: 13 ganze Tage,<br />
jeweils donnerstags und freitags.<br />
Ort In den Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer<br />
Baselland, der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz und der<br />
Basellandschaftlichen Kantonalbank.<br />
Kosten Fr. 7900.- Mitglieder Wirtschaftskammer<br />
Baselland, Fr. 8900.- Nicht-Mitglieder.<br />
Zielpublikum:<br />
Produktverantwortliche von KMU<br />
· Führungskräfte, Projekt- und<br />
· Personen, die für eine Unterneh-<br />
· Unternehmerinnen, Unternehmer<br />
mens-Nachfolge in Frage kommen<br />
und solche, die es werden wollen<br />
Weitere Informationen und Anmeldungen unter<br />
Wirtschaftskammer Baselland, Jennifer Tschanz,<br />
T.: 061 927 68 18, j.tschanz@kmu.org, www.kmu.org<br />
Kurzbeschreibung:<br />
Fachhochschulweiterbildung mit dem Ziel,<br />
Unternehmergeist und -kultur weiterzutragen<br />
und die Selbstständigkeit zu<br />
fördern. Die Erarbeitung von persönlichen,<br />
marktreifen Businessplänen in den<br />
Bereichen Produkte oder Dienstleistungen,<br />
Unternehmensgründungen und/oder<br />
Nachfolgeregelungen steht im Fokus.<br />
• Sie lernen die Grundsätze der Strategie-Entwicklung<br />
und setzen diese in die Praxis um.<br />
• Sie lernen die zentralen betriebswirtschaftlichen<br />
Methoden und Instrumente<br />
der Unternehmensführung näher kennen.<br />
• Sie wenden diese Methoden und<br />
Instrumente an und entwickeln einen<br />
Businessplan für ein eigenes Projekt.<br />
• Sie lernen Ihre Führungskompetenzen mit<br />
Stärken und Schwächen bewusster kennen.<br />
2016
RATGEBER<br />
Haus der Wirtschaft -– – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie 22. Schweizerische Januar 2016 Gewerbezeitung – Schweizerische – 22. Gewerbezeitung Januar 2016<br />
BL 11<br />
KMU BUSINESS-TREFF<br />
Wirtschaftskammer und UBS laden<br />
zum KMU Business-Treff ein.<br />
Neue Standards<br />
bei Zahlungen<br />
Die UBS weist den Weg durch die neuen Bestimmungen<br />
im Zahlungsverkehr.<br />
FOTO ZVG<br />
Die europäische Harmonisierung im Zahlungsverkehr<br />
strebt eine Einheit der nationalen Standards,<br />
Normen und Verfahren sowie mehr Effizienz<br />
bei tieferen Kosten an. Durch die weitreichende<br />
Vereinheitlichung fallen umständliche<br />
Verfahren bei Überweisungen und Lastanschriften<br />
weg.<br />
Auch der Schweizer Finanzplatz nutzt die Harmonisierung,<br />
um bis 2018 schrittweise seine<br />
Verfahren, Standards und Formate bei Überweisungen<br />
und Lastschriften gemäss SEPA (Single<br />
Euro Payments Area, zu Deutsch: Einheitlicher<br />
Euro-Zahlungsverkehrsraum) zu standardisieren.<br />
Durch diese Harmonisierungen erhofft man<br />
sich effektivere und schlankere Abläufe. So soll<br />
es zum Beispiel nur noch eine Art von Einzahlungsschein<br />
geben, versehen mit einem QR-Code<br />
(Quick Response-Code, zu Deutsch: schneller<br />
Antwort-Code).<br />
Doch welche Änderungen werden dadurch auf<br />
die KMU der Schweiz und im Baselbiet zukommen?<br />
Und was bedeuten diese Neuerungen für<br />
die Unternehmen konkret?<br />
Diese und weitere Fragen wird Markus Meyer,<br />
Leiter Cash Management Services der UBS Switzerland<br />
AG, am nächsten KMU Business-Treff<br />
vom kommenden 28. Januar 2016 behandeln.<br />
Nach dem Referat haben die Teilnehmenden<br />
beim anschliessenden Apéro riche die Gelegenheit<br />
zum Gedankenaustausch mit dem Referenten<br />
und den anderen Gästen.<br />
Die Einladungen zu diesem Anlass wurden bereits<br />
per Post an die Einzelmitglieder und die<br />
Mitglieder mit dem Upgrade Networking der<br />
Wirtschaftskammer Baselland versendet. Um<br />
Anmeldung wird aus organisatorischen Gründen<br />
gebeten. Madeleine Schnörringer<br />
KMU Business-Treff für Einzelmitglieder<br />
der Wirtschaftskammer Baselland:<br />
«Der neue Zahlungsverkehr – was kommt auf Sie zu?»<br />
Die Harmonisierung Zahlungsverkehr Schweiz wird jedes<br />
Unternehmen betreffen.<br />
Donnerstag, 28. Januar 2016, 18.00 Uhr,<br />
Haus der Wirtschaft<br />
UBS SWITZERLAND AG<br />
Bei der UBS Switzerland AG erhalten Privatpersonen<br />
weltweit die Beratung, das Knowhow<br />
und die Möglichkeiten, die sie für den<br />
Schutz und die Vermehrung ihres Vermögens<br />
benötigen.<br />
Führende Unternehmen und Institutionen in<br />
über 50 Ländern, die mithilfe von UBS ihr Geschäft<br />
ausbauen, ihre Risiken verwalten und<br />
in die Zukunft investieren, verlassen sich auf<br />
die finanziellen Ressourcen, Expertise und Infrastruktur<br />
der UBS Switzerland AG. In der<br />
Schweiz erfüllt sie sämtliche Bedürfnisse in<br />
den Bereichen Banking und Anlagen – vom<br />
Sparen über Kreditkarten bis hin zu Fusionen<br />
und Übernahmen. Weitere Informationen zur<br />
UBS Switzerland AG auf der Website:<br />
www.ubs.com<br />
POLIT-KOLUMNE<br />
Point d’argent, point de suisse in Bern?<br />
Womit verdienen eidgenössische Parlamentarier<br />
am meisten Geld? Falsch:<br />
Nicht mit Verbandsmandaten und<br />
Lobbyeinsätzen. Die richtige Antwort lautet:<br />
Mit Schlussabstimmungen.<br />
Das Parlamentsgesetz vom 13. Dezember 2002<br />
beschreibt diese Sitzungspflicht der 200 National-<br />
und 46 Ständeräte so: «Haben beide Räte<br />
ein Bundesgesetz, eine Verordnung der Bundesversammlung<br />
oder einen dem obligatorischen<br />
oder dem fakultativen Referendum unterstehenden<br />
Bundesbeschluss durchberaten und<br />
den von der Redaktionskommission bereinigten<br />
Wortlaut gutgeheissen, so wird über die<br />
Vorlage in jedem Rat eine Schlussabstimmung<br />
vorgenommen. Stimmen beide Räte dem Erlassentwurf<br />
zu, so ist der Erlass der Bundesversammlung<br />
gültig zu Stande gekommen. Verwirft<br />
ein Rat oder verwerfen beide Räte den<br />
Erlassentwurf, so ist der Erlass nicht zu Stande<br />
gekommen.»<br />
Dieser eigentliche Härtetest der Rats arbeit<br />
dreier Sessionswochen findet immer am<br />
dreizehnten und letzten Sitzungstag,<br />
jeweils einem Freitagmorgen, statt. Das wurde<br />
nicht auf dem Rütli so beschworen, das steht<br />
nicht in der Bundesverfassung oder im Parlamentsgesetz<br />
– das ist einfach seit Jahren so<br />
Brauch und Sitte, weil es sich für alle lohnt.<br />
Die erste Wintersession nach den eidgenössischen<br />
Wahlen zum Beispiel hat der Nationalrat<br />
am 18. Dezember 2015 mit den Schlussabstimmungen<br />
nach exakt dreissig Minuten Arbeit<br />
beendet – inklusive Entgegennahme bester<br />
Wünsche der Vorsitzenden Christa Markwalder<br />
für die Feiertage und das neue Jahr. Im Ständerat<br />
dauerte diese Übung zum Quittieren von<br />
dreizehn Ratsbeschlüssen sogar nur eine Viertelstunde.<br />
In der Schlussabrechnung der Vergütungen<br />
für die Damen und Herren Nationalund<br />
Ständeräte schlägt sich der Kürzesteinsatz<br />
Peter Amstutz, ehemaliger<br />
Leiter der Bundeshaus-<br />
Redaktion der «Basler Zeitung»<br />
mit einem vollen Taggeld von 440 Franken<br />
nieder. Das entspricht in der kleinen Kammer<br />
einem Stundenlohn von sagenhaften 1760<br />
Franken und im Nationalrat von 880 Franken.<br />
Toll, nicht? Und das ist noch längst nicht<br />
alles. Bundespolitiker müssen auch<br />
essen und ruhen. Fürs Übernachten vor<br />
der Schlussabstimmung von Donnerstag auf<br />
Freitag im Hotel gibts 180 Franken, wenn die<br />
Distanz zum eigenen Bett mehr als zehn<br />
Kilometer beträgt, und fürs Essen sind weitere<br />
115 Franken fällig – egal ob ein Hamburger<br />
oder ein Vierganggelage oder gar nichts verzehrt<br />
wird. Macht unter dem Strich 735 Franken<br />
pro Schlussabstimmungstag und Ratsmitglied<br />
– oder rund 180 000 Franken. Ausgaben<br />
aus der ohnehin strapazierten Bundeskasse,<br />
die vermeidbar wären, wenn die dritte<br />
Sessions woche jeweils schon am Donnerstagnachmittag<br />
beendet würde.<br />
Dem Nidwaldner SVP-Nationalrat Peter Keller,<br />
seit 2011 in Bern dabei, geht solches Spesenrittertum<br />
gehörig auf den Geist. Er findet:<br />
«Man kann den Bürgern nicht erklären, dass<br />
man für die Schlussabstimmungen noch einen<br />
zusätzlichen Sitzungstag braucht. Mit etwas<br />
gutem Willen könnte man diese problemlos<br />
am Vortag durchführen.» Was die Kasse insgesamt<br />
um ungefähr eine Million Franken entlasten<br />
dürfte, wenn man den geschätzten<br />
Vollkostenaufwand der Parlaments- und<br />
Sicherheitsdienste mitrechnet.<br />
Keller liegt mit seiner Überzeugung wohl<br />
richtig, dass dieses parlamentarische<br />
Frühturnen schon längst aus Abschied<br />
und Traktanden gefallen wäre, wenn es dafür<br />
kein so «ring verdientes» Sitzungsgeld mehr<br />
gäbe. Der Tessiner CVP-Ständerat Filippo<br />
Lombardi rät dem Nidwaldner Volksvertreter<br />
jedoch zu einer Alternative: «Man könnte doch<br />
die Mahlzeitenentschädigungen streichen, und<br />
zwar während allen drei Sessionswochen,<br />
denn meistens würden die umworbenen Parlamentarier<br />
ohnehin mittags und abends von<br />
Lobbyverbänden zum Gratisschmaus eingeladen.»<br />
Zur praxistauglichen Klärung des Sachverhalts<br />
sei hiermit ein Versuchsjahr ganz ohne<br />
Taggeld und Spesenent schädigungen für das<br />
Schlussabstimmungs ritual vorgeschlagen.<br />
Wetten, dass unter diesen Umständen die<br />
allermeisten Bundespolitiker bereit wären,<br />
schon am Vortag alles Erledigte nochmals<br />
abschliessend zu quittieren, die Koffer zu<br />
packen und Bern auf dem kürzestem Weg zu<br />
verlassen?<br />
Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss sich<br />
nicht mit jener der Wirtschaftskammer decken.<br />
RATGEBER RECHT – Wenn die Mieter einer Geschäftsliegenschaft ihre Zahlung versäumen und zuvor<br />
zu wenig Mietzinskaution hinterlegt haben, kann der Vermieter Beschlagnahmungen beantragen.<br />
Das Recht des Vermieters zur Retention<br />
Zur Absicherung des Mietzinses und<br />
der Nebenkosten sowie für allfällige<br />
Mieterschäden sollte der vorsichtige<br />
Vermieter vom Mieter jeweils vor<br />
Mietantritt eine Mietzinskaution verlangen.<br />
Bei der Vermietung von<br />
Wohnräumen darf diese Kaution maximal<br />
drei Monatsmietzinse inklusive<br />
Nebenkosten betragen.<br />
Bei der Miete von Geschäftsräumen<br />
gibt es hingegen keine gesetzliche<br />
Begrenzung. Die Sicherheit kann dabei<br />
entweder in bar auf einem Mietzinskautionskonto<br />
hinterlegt oder in<br />
Form einer Bankgarantie geleistet<br />
werden.<br />
Welche Möglichkeiten hat nun aber<br />
ein Vermieter, falls der Mieter die<br />
Mietzinse inklusive Nebenkosten<br />
nicht mehr bezahlt und der Vermieter<br />
keine oder nur eine ungenügende<br />
Mietzinskaution verlangt hat? In diesem<br />
Fall steht dem Vermieter von<br />
Geschäftsräumen (nicht aber von<br />
Wohnungen) das sogenannte Retentionsrecht<br />
(Art. 268 ff. OR) zur Verfügung.<br />
Waren in Lagern, Bilder in Gallerie<br />
Das Retentionsrecht erlaubt dem Vermieter,<br />
an den beweglichen Sachen,<br />
die sich in den vermieteten Räumen<br />
befinden und zu deren Einrichtung<br />
oder deren Benutzung gehören, für<br />
Alexander<br />
Heinzelmann,<br />
Rechtsanwalt,<br />
Legal-Team<br />
Wirtschaftskammer.<br />
einen verfallenen Jahreszins und den<br />
laufenden Halbjahreszins das Retentionsrecht<br />
geltend zu machen. Dazu<br />
gehören zum Beispiel Waren, die sich<br />
in gemieteten Lagerräumen befinden<br />
oder auch die Gemälde des Mieters<br />
einer Galerie.<br />
Kein Retentionsrecht besteht hingegen<br />
an Sachen, die nicht gepfändet<br />
werden können. Darunter fallen sogenannte<br />
Kompetenzstücke, das<br />
heisst vor allem Werkzeuge, Gerätschaften,<br />
etc., die für den Schuldner<br />
zur Ausübung seines Berufes notwendig<br />
sind – zum Beispiel der Röntgenapparat<br />
eines Arztes oder auch<br />
Werkzeuge des Handwerkers.<br />
Retentionsbegehren stellen<br />
Will der Vermieter von Geschäftsräumen<br />
von seinem Retentionsrecht Gebrauch<br />
machen, muss er beim Betreibungsamt<br />
ein Retentionsbegehren<br />
stellen. Das Betreibungsamt wird<br />
dann beim Schuldner, sofern die gesetzlichen<br />
Voraussetzungen erfüllt<br />
sind, die retinierten Gegenstände in<br />
einer Retentionsurkunde aufnehmen.<br />
Damit sind die retinierten Gegenstände<br />
quasi beschlagnahmt.<br />
Nach Vorliegen dieser Retentionsurkunde<br />
muss der Vermieter innerhalb<br />
von zehn Tagen die Betreibung anheben,<br />
andernfalls das Retentionsrecht<br />
dahinfällt. Erhebt der Mieter<br />
Rechtsvorschlag gegen die Betreibung,<br />
muss der Vermieter diesen vom<br />
Gericht beseitigen lassen, damit er<br />
alsdann die Verwertung der retinierten<br />
Gegenstände verlangen kann.<br />
Hinterlegen einer Geldsumme<br />
Das Retentionsrecht kann für den<br />
Mieter, welcher ausziehen beziehungsweise<br />
in ein anderes Mietobjekt<br />
ziehen will, sehr hinderlich sein,<br />
denn er darf die retinierten Gegenstände<br />
nicht aus dem Mietobjekt entfernen.<br />
Gerade bei retinierter Verkaufs-<br />
oder Lagerware würde der<br />
Mieter damit je nach Umfang des<br />
Retentionsrechtes in seiner Geschäftsaktivität<br />
stark beeinträchtigt<br />
werden.<br />
Um dies zu verhindern, kann der<br />
Mieter eine genügend grosse Geldsumme<br />
hinterlegen oder den ausstehenden<br />
Mietzins bezahlen. Bei einer<br />
Hinterlegung tritt dann die hinterlegte<br />
Geldsumme an die Stelle der retinierten<br />
Gegenstände und der Mieter<br />
kann über diese Gegenstände wieder<br />
frei verfügen.<br />
Wichtiges Sicherungsmittel<br />
Das Retentionsrecht des Vermieters<br />
von Geschäftsräumen ist in der Praxis<br />
ein wichtiges Sicherungsmittel.<br />
Bei der Geltendmachung sind jedoch<br />
die entsprechenden Formalien und<br />
Fristen strikte zu beachten, andernfalls<br />
das Recht wieder verlustig geht.<br />
LEGAL-TEAM<br />
Rechtsanwalt Alexander Heinzelmann<br />
ist Mitglied des Legal-Teams<br />
der Wirtschaftskammer Baselland.<br />
Das Legal-Team steht den Mitgliedern<br />
der Wirtschaftskammer für<br />
Auskünfte zur Verfügung.<br />
Es ist erreichbar unter der Telefonnummer<br />
061 927 66 70 oder<br />
via E-Mail an dessen Leiterin, Fürsprecherin<br />
Barbara Gfeller:<br />
b.gfeller@kmu.org.<br />
IMPRESSUM<br />
standpunkt<br />
Herausgeber/Verlag:<br />
Schweizerischer Gewerbeverband sgv,<br />
Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern,<br />
Tel. 031 380 14 14 – verlag@sgv-usam.ch<br />
Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern<br />
Tel. 031 380 14 14 – redaktion@sgv-usam.ch<br />
Regionalbund «<strong>Standpunkt</strong>»<br />
Herausgeber: •Wirtschaftskammer Baselland<br />
•Arbeitgeber Baselland •Unabhängiges<br />
Podium für eine liberale Wirtschaft und<br />
Gesellschaft, Haus der Wirtschaft,<br />
Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal<br />
Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50<br />
Internet: www.kmu.org<br />
E-Mail: standpunkt@kmu.org<br />
Verantwortung: Christoph Buser, Direktor<br />
Redaktion/Umbruch: Reto Anklin (ra)<br />
Produktion: IWF, Postfach 633, 4410 Liestal<br />
Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen<br />
Adressänderungen:<br />
Bitte an Wirtschaftskammer Baselland<br />
E-Mail: standpunkt@kmu.org<br />
Der Abdruck von Textbeiträgen mit vollständiger<br />
Quellenangabe ist erlaubt.
BL 12<br />
FIRMENREGISTER<br />
22. Januar 2016 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />
PUBLIREPORTAGE<br />
ANZEIGE<br />
MEDIENARBEIT FÜR KMU – Nicht nur Werbung ist für KMU wichtig,<br />
genauso zentral ist eine glaubwürdige Unternehmenskommunikation.<br />
Es gibt noch viel zu tun!<br />
Kompetenz und<br />
Partnerschaft für<br />
Unternehmer<br />
Über KMU ist in den Medien wenig<br />
zu lesen und zu hören. Wir erfahren<br />
zwar viel über Produkte und Leistungen<br />
in Inseraten, in der TV- und Radiowerbung<br />
oder auf der Firmen-<br />
Website. Aber wir wissen nichts über<br />
die Unternehmen selbst. Genauso<br />
wichtig wie Werbung ist darum eine<br />
glaubwürdige, professionelle Unternehmenskommunikation.<br />
Gute Geschichten sind gefragt<br />
Viele Unternehmen hätten etwas zu<br />
erzählen. Sie sind sich dessen aber<br />
nicht bewusst. Und wer glaubt, dass<br />
für Medien nur schlechte Nachrichten<br />
gute Nachrichten sind, täuscht<br />
sich. Dass dem nicht so ist, sagt mir<br />
meine langjährige Erfahrung in leitenden<br />
Funktionen als Journalist und<br />
in der Unternehmenskommunikation<br />
mehrerer Unternehmen sowie der<br />
kantonalen Verwaltung.<br />
Die KMU erkennen die zunehmende<br />
Bedeutung von Kommunikation für<br />
den Unternehmenserfolg. Das zeigt<br />
eine deutsche Studie («Mittelstandskommunikation<br />
2015»). Die starke<br />
Ausrichtung auf Produkte und Vertrieb<br />
der Mittelstandskommunikation<br />
lasse grosse Potenziale brach liegen,<br />
ist ein Fazit der Studie. Mediale Präsenz<br />
und Kommunikation im gesellschaftlichen<br />
Umfeld böten Chancen,<br />
eigene Marke und Akzeptanz des Unternehmens<br />
zu stärken.<br />
Thomas Lüthi,<br />
Inhaber der<br />
Agentur<br />
«Thomas Lüthi<br />
Kommunikation».*<br />
Chancen wahrnehmen<br />
Viele Betriebe auch in unserer Re gion<br />
haben den Wert der Unternehmenskommunikation<br />
noch nicht erkannt.<br />
Wichtig sind dabei gute Beziehungen<br />
zu den Medien, aber Medienarbeit<br />
bedeutet nicht Werbung. Immer wieder<br />
lese ich Medienmitteilungen auf<br />
den Websites von Unternehmen, mit<br />
denen für Produkte oder Dienstleistungen<br />
geworben wird. Diese Mitteilungen<br />
landen ungelesen im Papierkorb.<br />
Oder die Firmen laden Medienmitteilungen<br />
auf die Homepage zu durchaus<br />
interessanten unternehmenspolitischen<br />
Ereignissen wie eine Übernahme<br />
oder ein Firmenjubiläum, die<br />
ebenfalls von den Medien verschmäht<br />
werden. Da läuft offensichtlich<br />
etwas falsch in der Kommunikation<br />
des Unternehmens. Sicher, es<br />
gibt nie eine Garantie, dass die Medien<br />
über das eigene Unternehmen<br />
berichten. Aber mit professioneller<br />
Medienarbeit wäre ein wichtiger<br />
Schritt für mehr Aufmerksamkeit getan.<br />
Es lohnt sich.<br />
*Thomas Lüthi ist Inhaber der gleichnamigen<br />
Kommunikationsagentur in Liestal.<br />
Telefon 079 948 62 66, luethi@luethikommunikation.ch,<br />
www.luethi-kommunikation.ch.<br />
Er bespricht regelmässig auf<br />
seinem Blog Fragen zur Kommunikation.<br />
Haus der Wirtschaft<br />
Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum<br />
für KMU aus Gewerbe, Handel,<br />
Dienstleistung und Industrie<br />
Altmarktstrasse 96 Tel. 061 927 64 64 info@kmu.org<br />
4410 Liestal Fax 061 927 65 50 www.kmu.org<br />
Die erste Adresse für die Wirtschaft<br />
NÜTZLICHE ADRESSEN<br />
Arbeitshebebühnen<br />
Fenster<br />
Integrationsfragen<br />
Schriften & Reklame<br />
Vermessung<br />
061 WS-Skyworker AG<br />
813 03 03 Arbeitsbühnen-Vermietung<br />
www.ws-skyworker.ch<br />
Bedachungen/Zimmerei/Spenglerei<br />
061 Ritter Bedachungen und Zimmerei<br />
971 57 23 Geissbrunnen 51, 4457 Diegten<br />
www.ritter-bedachungen.ch<br />
Bodenbeläge<br />
061 Glatt & Vettiger AG<br />
921 94 37 Oristalstrasse 87, 4410 Liestal<br />
www.glatt-vettiger.ch<br />
Brandschutz<br />
061 Roth AG Lausen<br />
926 77 20 Malerei/Brandschutz/Isolation<br />
Industriestrasse 12, 4415 Lausen<br />
www.roth.ch<br />
061 Schreinerei Schneider AG<br />
826 90 90 Wannenweg 6<br />
4133 Pratteln<br />
www.schreinerei-schneider.ch<br />
Buchhaltung & Verwaltungen<br />
061 Uniship AG<br />
205 44 51 Peter Merian Strasse 58, 4052 Basel<br />
uniship@uniship.ch<br />
Carrosserie & Fahrzeugbau<br />
061 HAUSER Carrosserie/Fahrzeugbau<br />
481 33 88 Binningerstrasse 99b, 4123 Allschwil<br />
www.hauser-carrosserie.ch<br />
061 WENGER Carrosserie/Fahrzeugbau<br />
686 99 00 Klingentalstrasse 77, 4057 Basel<br />
www.wenger-basel.ch<br />
Computer<br />
061 Transoft GmbH – gegr. 1982<br />
301 33 36 Hard- und Softwaredienstleister<br />
transoft@magnet.ch<br />
Facility Services<br />
061 Gottlieb AG, Facility Services<br />
689 91 91 Markgräflerstrasse 50<br />
4057 Basel, www.gottlieb.ch<br />
061 Aerni Fenster AG<br />
815 35 35 Hauptstrasse 173, 4422 Arisdorf<br />
www.aerni.ch<br />
061 Gerber-Vogt AG<br />
487 00 00 Fenster- und Fassadenbau<br />
www.gerber-vogt.ch<br />
061 MEVO-Fenster AG<br />
717 10 10 Chr. Merian-Ring 25, Reinach<br />
www.mevo.ch<br />
061 Schreinerei Schneider AG<br />
826 90 90 Wannenweg 6<br />
4133 Pratteln<br />
www.schreinerei-schneider.ch<br />
Flachdach<br />
061 A + B Flachdach AG,<br />
381 70 00 4102 Binningen/Basel<br />
www.abflachdach.ch<br />
Gipsergeschäfte/Wandsysteme<br />
061 STÖCKLI WADESCO AG<br />
823 00 00 4133 Pratteln, Götzisbodenweg 2<br />
www.stoeckliwadesco.ch<br />
Grafik/Werbung<br />
061 Grafik – massgeschneidert für KMU<br />
927 65 25 Erwin Schönholzer, Grafik-Atelier<br />
Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal<br />
info@esch.ch<br />
Haushaltgeräte<br />
061 M. Wagner & Co AG<br />
821 11 12 Schlossstrasse 21, 4133 Pratteln<br />
www.wagnerhaushalt.ch<br />
Informatik<br />
061 CSF AG<br />
467 99 33 Sorgenfreie IT<br />
www.csf.ch info@csf.ch<br />
061 ICSystems + Support AG<br />
716 29 30 ... ihr kompetenter IT-Partner<br />
www.icsystems.ch<br />
061 SOWACOM «Your all-in-one IT-Partner»<br />
406 14 14 Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />
www.sowacom.ch<br />
061 Ausländerdienst Baselland<br />
827 99 00 Bahnhofstrasse 16<br />
4133 Pratteln<br />
www.ald-bl.ch info@ald-bl.ch<br />
Internet/Telefonie<br />
061 ImproWare AG – Breitband.ch<br />
826 93 07 Zurlindenstrasse 29, 4133 Pratteln<br />
www.breitband.ch<br />
Internet/Webdesign<br />
061 CS2 – Creative Solutions GmbH<br />
333 22 22 Gerbegässlein 1, 4450 Sissach<br />
www.cs2.ch info@cs2.ch<br />
Isolation<br />
061 Roth AG Lausen<br />
926 77 20 Malerei/Brandschutz/Isolation<br />
Industriestrasse 12, 4415 Lausen<br />
www.roth.ch<br />
Lichtkuppeln (RWA-Systeme)<br />
061 ISBA AG<br />
761 33 44 Industriestrasse 15, 4222 Zwingen<br />
www.isba.ch<br />
Parkettbeläge<br />
061 Glatt & Vettiger AG<br />
921 94 37 Oristalstrasse 87, 4410 Liestal<br />
www.glatt-vettiger.ch<br />
Patent- und Markenanwälte<br />
061 BOHEST AG, ehemals<br />
295 57 00 A. Braun Braun Héritier Eschmann AG<br />
Holbeinstrasse 36–38, 4051 Basel<br />
www.bohest.ch mail@bohest.ch<br />
061 Braunpat Braun Eder AG<br />
307 90 30 Reussstrasse 22, 4054 Basel<br />
www.braunpat.ch info@braunpat.ch<br />
Schreinereien<br />
061 Schreinerei Schneider AG<br />
826 90 90 Wannenweg 6<br />
4133 Pratteln<br />
www.schreinerei-schneider.ch<br />
061 Donelli Schriften, Basel<br />
302 30 50 Grafik, Schrift und Gestaltung<br />
donelli-schriften@bluewin.ch<br />
Stellenvermittlung<br />
061 Personal Contact Group AG<br />
685 91 11 St. Jakob-Strasse 110, 4132 Muttenz<br />
www.personal.ch<br />
061 Personal Contact Basel AG<br />
666 61 40 Elisabethenstrasse 4, 4010 Basel<br />
061 Personal Contact Laufen AG<br />
765 91 00 Bahnhofstrasse 16, 4242 Laufen<br />
Transport<br />
061 Felix Transport AG<br />
766 10 10 Talstrasse 47, 4144 Arlesheim<br />
www.felixtransport.ch<br />
Treuhand<br />
061 ONLINE TREUHAND AG<br />
717 81 91 Nenzlingerweg 5, 4153 Reinach<br />
www.onlinetreuhand.ch<br />
Treuhand/Revision<br />
061 BDO AG<br />
927 87 00 Gestadeckplatz 2, 4410 Liestal<br />
www.bdo.ch<br />
061 BDO AG<br />
317 37 77 Münchensteinerstr. 43, 4052 Basel<br />
www.bdo.ch<br />
061 BDO AG<br />
766 90 60 Baselstrasse 160, 4242 Laufen<br />
www.bdo.ch<br />
061 Ramseier Treuhand AG<br />
826 60 60 Krummeneichstrasse 34,<br />
4133 Pratteln, www.rta.ch<br />
061 Testor Treuhand AG<br />
205 45 45 Holbeinstrasse 48, 4002 Basel<br />
www.testor.ch<br />
061 TRETOR AG<br />
270 10 70 Dornacherstrasse 230, 4053 Basel<br />
www.tretor.ch<br />
061 TRETOR AG<br />
926 83 83 Industriestrasse 7, 4410 Liestal<br />
www.tretor.ch<br />
061 Jermann Ing. + Geometer AG<br />
706 93 93 Arlesheim, Liestal, Sissach, Zwingen<br />
www.jermann-ag.ch<br />
Versicherungen<br />
061 Die Mobiliar, 4147 Aesch<br />
756 56 56 Generalagentur Stephan Hohl<br />
www.mobiaesch.ch<br />
Weine und Destillate<br />
061 Siebe Dupf Kellerei AG<br />
921 13 33 Kasernenstr. 25, 4410 Liestal<br />
www.siebe-dupf.ch<br />
Werbeanlagen & Beschriftungen<br />
061 Neonwidmer AG Werbeanlagen<br />
751 44 55 Weidenweg 18, 4147 Aesch<br />
www.neonwidmer.ch<br />
Wintergärten/Verglasungen<br />
061 Furrer Metallbau AG<br />
921 58 80 Kanalstrasse 1, 4415 Lausen<br />
www.furrer-metallbau.ch