Standpunkt 419, 5.2.2016
Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland
Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland
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SCHWEIZERISCHE<br />
5. FEBRUAR 2016 Nr. 2 – 133. Jahrgang<br />
DIE ZEITUNG FÜR KMU<br />
Regionalbund<br />
AZA 4410 Liestal<br />
<strong>Standpunkt</strong>-Ausgabe Nr. <strong>419</strong> – 19. Jahrgang<br />
DIE MEINUNG<br />
«SWISSINNOVATION CHALLENGE» – Wettbewerb geht am Kick-off-Event in die zweite Runde.<br />
Innovationswettbewerb hebt ab<br />
Von Christoph Buser,<br />
Landrat, Direktor<br />
Wirtschaftskammer<br />
Baselland<br />
Stärken wir die<br />
Innovationskraft<br />
Die Schweiz ist Weltklasse: Wir bringen<br />
die fittesten Tennisspieler hervor, den<br />
besten Käse und die erlesenste Schokolade,<br />
und wir gelten als ausgesprochen innovativ.<br />
Auf dem sogenannten «Innovation<br />
Union Scoreboard» der EU, einem Forschungsund<br />
Innovationsanzeiger, der die Länder<br />
unter anderem anhand der Investitionen in<br />
Forschung und Entwicklung auflistet, steht<br />
unser Land seit Jahren an der Spitze. Das<br />
war auch 2015 so. Schweiz vor Schweden,<br />
Dänemark, Finnland und Deutschland.<br />
Eine erfreuliche Hitparade.<br />
Ein Kommentar im «Innovation Union Scoreboard»<br />
aber lässt aufhorchen: Das Wachstum<br />
der Innovationstätigkeit erfolge in der<br />
Schweiz in kleineren Schritten als in der EU.<br />
Der Vorsprung gegenüber den EU-Ländern sei<br />
am Schmelzen.<br />
Was ist zu tun? Die Forderungen sind<br />
klar, Bundesrat Johann Schneider-<br />
Ammann hat sie in seiner Eröffnungsrede<br />
am Weltwirtschaftsforum im<br />
Januar in Davos formuliert: Als besonders<br />
zentral nannte der Volkswirtschaftsminister<br />
Freihandel, flexible Arbeitsmärkte und Wirtschaftsfreiheit<br />
sowie zeitgemässe Infrastrukturen,<br />
ein hohes Bildungsniveau und soziale<br />
Sicherheit bei tiefer Verschuldung. Meines<br />
Erachtens bedingt dies auch den Abbau<br />
administrativer Hürden, eine schlanke und<br />
dienstleistungsorientierte Verwaltung und die<br />
Bereitschaft, forschungsintensiven und innovationsfreundlichen<br />
Unternehmen attraktive<br />
Rahmenbedingungen zu bieten.<br />
Innovation stellt ein wichtiges Standbein<br />
unserer Wirtschaft dar. So ist denn auch<br />
vergangene Woche die zweite Ausgabe der<br />
«SwissInnovation Challenge» der Wirtschaftskammer<br />
Baselland, der Basellandschaftlichen<br />
Kantonalbank und der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz gestartet – mit mehr als<br />
100 eingereichten Projekten (siehe Text<br />
rechts). Der Innovationswettbewerb ist ein<br />
kleiner Beitrag an den Fortschritt in unserem<br />
Land. Sorgen wir dafür, dass wir weiterhin<br />
Weltklasse bleiben – nicht nur im Tennis,<br />
beim Käse und der Schokolade. Stärken wir<br />
auch die Innovationskraft der Schweiz.<br />
«Sie begeben sich heute auf einen<br />
harten, einen schrecklichen, einen<br />
steinigen, einen wunderbaren Weg.»<br />
Das sagte Peter Herrmann, Leiter Corporate<br />
Affairs & Compliance von<br />
Actelion Pharmaceuticals Ltd., am<br />
Kick-off-Event der «SwissInnovation<br />
Challenge» und der «SwissNEXT<br />
Challenge» am Donnerstagabend,<br />
28. Januar 2016. Rund 70 der mehr<br />
als 100 Teilnehmenden hatten sich in<br />
der Muttenzer Mittenza zu dem Anlass<br />
eingefunden. Innovation sei eines<br />
der wichtigen Standbeine der in<br />
Allschwil domizilierten Unternehmung<br />
und gehöre zur DNA des Life-<br />
Sciences-Konzerns, sagte Herrmann<br />
und gratulierte den Wettbewerbsteilnehmenden<br />
dazu, dass sie sich der<br />
«Challenge» stellen.<br />
«Viele können heute nicht hier sein,<br />
sagte der fachlich-wissenschaftliche<br />
Leiter der «Swiss Innovation Challenge»<br />
Rolf-Dieter Reinecke von der<br />
Fachhochschule Nordwestschweiz<br />
FHNW. Das liege daran, dass rund<br />
30 Teilnehmende aus dem Ausland<br />
kämen, unter anderem aus Deutschland,<br />
England und sogar aus Indonesien<br />
und Vietnam.<br />
Die «SwissInnovation Challenge»<br />
werde 2016 internationaler, so Reinecke.<br />
Das zeige sich auch daran, dass<br />
im Rahmen des Innovationswettbewerbs<br />
neu ein Sonderpreis «Internationalisierung»<br />
vergeben werde. Dieser<br />
ist mit 5000 Franken dotiert. Soviel<br />
erhalten auch die zweit- und<br />
drittplatzierten Projekte bei der Preisverleihung<br />
am «Tag der Wirtschaft»<br />
2016 im November. Das Siegerprojekt<br />
erhält 20 000 Franken.<br />
Mentoring und Coaching<br />
Bis es aber so weit ist, erwartet die<br />
Teilnehmenden ein umfangreiches<br />
Programm. So müssen sie in drei Pitches<br />
ihre Geschäftsidee von Mal zu<br />
Mal verfeinert und ausgereifter einer<br />
ausgesuchten Fachjury präsentieren.<br />
Dabei verringert sich die Anzahl Kandidaten<br />
mit jedem Pitch, bis zum<br />
«Wenn auch nicht alle Teilnehmenden Sieger sein können, so sind sie doch alle Gewinner», sagt Landrat Christoph Buser, Direktor der<br />
Wirtschaftskammer Baselland, am Kick-off der «SwissInnovation Challenge».<br />
FOTO BRÜSCHWEILER<br />
Schluss die drei Siegerprojekte feststehen.<br />
Zudem werden bis zum Wettbewerbsschluss<br />
weiterhin Motivationsanlässe<br />
organisiert und Crashkurse<br />
zu spezifischen Themen abgehalten.<br />
Die Teilnehmenden profitieren von<br />
einem umfangreichen Mentoring-<br />
Programm und zahlreichen Fachveranstaltungen<br />
zu Themen rund um<br />
den Bereich Innovation.<br />
«Überlebenswichtiger Faktor»<br />
Innovation sei in der heutigen Zeit<br />
«ein überlebenswichtiger Faktor»,<br />
sagte Daniel Brändlin, Leiter Geschäftsbereich<br />
Firmen & Kredite der<br />
Basellandschaftlichen Kantonalbank<br />
(BLKB): «Sie wollen nicht dort stehen,<br />
wo sich Nokia befand, als das<br />
Smartphone seinen Durchbruch hatte<br />
– oder dort verharren, wo Kodak<br />
stand, als die digitale Fototechnologie<br />
aufkam», warnte Brändlin die anwesenden<br />
Wettbewerbsteilnehmenden.<br />
Enorme Fortschritte<br />
Wirtschaftskammerdirektor Christoph<br />
Buser ermutigte die Anwesenden,<br />
in ihren Innovationsanstrengungen<br />
nicht nachzulassen und zeigte<br />
sich begeistert über die Entwicklung<br />
der Projekte in der Erstausgabe der<br />
«SwissInnovation Challenge» im vergangenen<br />
Jahr. Man habe mit jedem<br />
Pitch enorme Fortschritte bei der Umsetzung<br />
der Ideen festgestellt. Das<br />
erwarte er auch in der Ausgabe 2016.<br />
«Darum bin ich überzeugt: Wenn<br />
auch nicht alle Teilnehmenden Sieger<br />
sein können, so sind sie doch alle<br />
Gewinner», sagte Buser.<br />
Bereits die erste Ausgabe der Wettbewerbe<br />
«SwissInnovation Challenge»<br />
und «SwissNEXT Challenge» war mit<br />
mehr als 100 teilnehmenden Unternehmungen<br />
ein voller Erfolg. Nach<br />
drei Pitching-Runden konnte der Sieger<br />
der «SwissInnovation Challenge»<br />
2015, Michel Manz von Apex Sports<br />
LLC, am letztjährigen «Tag der Wirtschaft»<br />
in der St. Jakobshalle in Münchenstein<br />
vor einer Kulisse von 2500<br />
Personen den Sieger-Check und den<br />
Pokal aus den Händen von Bundesrat<br />
Johann N. Schneider-Ammann entgegennehmen.<br />
Der Sieger der «SwissNEXT Challenge»,<br />
Daniel Arnold von der «Arnold<br />
– Rahmenmanufaktur», erhielt<br />
seinen Check und den kunstvoll gestalteten<br />
Pokal von Dr. Beat Oberlin,<br />
Präsident der Geschäftsleitung der<br />
BLKB, und von Prof. Dr. Crispino Bergamaschi,<br />
Direktionspräsident der<br />
FHNW.<br />
Daniel Schindler<br />
PARITÄTISCHE KONTROLLORGANE – Das wirksame Baselbieter Modell hat sich bewährt.<br />
Erfolgreiche Kooperation aufrecht erhalten<br />
HEUTE IN DER<br />
GOTTHARD-SANIERUNG 1, 6<br />
Der Tourismus ist<br />
auf die zweite Röhre angewiesen.<br />
ALTERSVORSORGE 3<br />
Die Wirtschaft zieht<br />
an einem Strick.<br />
«If it ain’t broke, don’t fix it», sagen<br />
die Amerikaner. Wenn etwas nicht<br />
kaputt ist, dann repariere es nicht.<br />
Das gilt laut Christoph Buser, Direktor<br />
der Wirtschaftskammer Baselland,<br />
auch für das Baselbieter Modell<br />
der Baustellenkontrollen. Denn ungeachtet<br />
aller Kritik in den vergangenen<br />
Wochen und Monaten: «Die Zentrale<br />
Arbeitsmarkt-Kontrolle, ZAK, ist<br />
auf gutem Kurs», so Christoph Buser.<br />
Der von der Baselbieter Regierung zu<br />
Schwarzarbeitskontrollen im gesamten<br />
Baugewerbe (Bauhaupt- und Baunebengewerbe)<br />
beauftragte und ermächtigte<br />
Verein konnte dem Kantonalen<br />
Amt für Industrie, Gewerbe<br />
und Arbeit (KIGA) im abgelaufenen<br />
Jahr über 200 abgeschlossene Betriebskontrollen<br />
melden.<br />
Ziele erreicht<br />
Damit hat die ZAK die Ziele erreicht,<br />
die in der mit dem Kanton geschlossenen<br />
Leistungsvereinbarung definiert<br />
sind – dies trotz der konstanten<br />
Angriffe auf das bewährte System in<br />
den vergangenen Monaten. Diese Diskreditierungen<br />
nahmen ein derartiges<br />
Mass an, dass sich der Wirtschaftskammerdirektor<br />
eingeschaltet hat. So<br />
koordiniert er auf Arbeitgeberseite die<br />
Gespräche mit dem KIGA, der Regierung<br />
und den Gewerkschaften.<br />
«Es geht nicht nur um Arbeitsplätze,<br />
es geht auch um Lehrstellen.» Darum<br />
gelte es jetzt nach vorne zu schauen.<br />
«Die Strukturen müssen so angepasst<br />
werden, dass alle Involvierten einverstanden<br />
sind.» Das bedingt allenfalls<br />
neue Köpfe und neue Lösungen<br />
– allerdings so, dass das bewährte<br />
System nicht aufs Spiel gesetzt werde.<br />
Das sei auch für die Mitarbeitenden,<br />
die eine hervorragende Arbeit<br />
leisten, entscheidend. «Was nicht kaputt<br />
ist, muss zwar nicht repariert<br />
werden, aber die Schwarzarbeitskontrolle<br />
darf auch nicht länger ein politischer<br />
Spielball sein», so Buser.<br />
<br />
Daniel Schindler<br />
SEITEN 2,3<br />
<strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft: Offizielles Informationsorgan der Redaktion: Telefon 061 927 64 64 – Fax 061 927 65 50 – Internet: www.kmu.org – E-Mail: standpunkt@kmu.org
BL 2<br />
HAUS DER WIRTSCHAFT<br />
5. Februar 2016 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />
BAUSTELLENKONTROLLEN – Seit Monaten steht die ZAK in den Schlagzeilen. «Zu Unrecht», sagt Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser.<br />
«KIGA-Schnittstelle muss besser werden»<br />
«Im Bereich der Schwarzarbeitsbekämpfung<br />
im Baselbieter Baugewerbe<br />
ziehen nicht mehr alle Beteiligten<br />
am gleichen Strick», sagt<br />
der Wirtschaftskammerdirektor<br />
Christoph Buser.<br />
<strong>Standpunkt</strong>: Herr Buser, die Baselbieter<br />
Schwarzarbeitskontrolle war<br />
in letzter Zeit nicht gerade positiv<br />
in den Schlagzeilen. Was läuft<br />
falsch?<br />
• Christoph Buser: Es ist selbstredend,<br />
dass ich in den vergangenen<br />
Monaten lieber bessere Schlagzeilen<br />
gelesen hätte. Man muss die Berichte<br />
aber auch objektiv einordnen. Fakt<br />
ist: Die Kontrollstellen arbeiten gut<br />
und erfüllen ihre Ziele. Im Jahr 2015<br />
wurde diese Ziele teils klar übertroffen.<br />
Das vor allem vom Kantonalen<br />
Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit,<br />
KIGA, kritisierte 2014 war ein<br />
Übergangsjahr. Da kam einiges zusammen:<br />
Die neue Schwarzarbeitsgesetzgebung<br />
musste umgesetzt werden,<br />
es gab einen Geschäftsführerwechsel,<br />
und unübersehbar waren<br />
auch die Angriffe, die aus politischen<br />
Gründen erfolgten. Mir scheint, das<br />
kam einigen Involvierten durchaus<br />
gelegen.<br />
«ES KANN DER EIN-<br />
DRUCK ENTSTEHEN, DAS<br />
KIGA VERSUCHE VON<br />
SEINEM EIGENEN FEHLER<br />
ABZULENKEN.»<br />
Wie ist das zu verstehen?<br />
• Sie konnten so elegant von eigenen<br />
Unzulänglichkeiten ablenken. Ich<br />
kann beispielsweise nicht nachvollziehen,<br />
warum das KIGA nicht die<br />
vom Bund gestellten Kriterien für das<br />
Abrechnungsverfahren eins zu eins<br />
in die Leistungsvereinbarung mit der<br />
ZAK aufgenommen hat. Das hätte<br />
ganz viele Missverständnisse verhindert.<br />
Diese Fehlleistung resultierte in<br />
Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser bekennt sich zur sozialpartnerschaftlichen Aufgabe der Baustellenkontrolleure.<br />
Falschmeldungen des KIGA an den<br />
Bund und führten zu einem Schwarzpeterspiel.<br />
In der Folge kamen – gefördert<br />
durch tendenziöse Medien-<br />
Berichte – plötzlich Verdächtigungen<br />
zustande, dass die ZAK irgendwelche<br />
Subventionen beim Bund erschlichen<br />
haben soll. Das ist natürlich unsinnig,<br />
weil die ZAK nur mit dem Kanton<br />
eine definierte Leistungs- und<br />
Entschädigungsvereinbarung hat,<br />
nicht mit dem Bund. Anders als das<br />
KIGA hat die ZAK also nichts davon,<br />
wenn der Bund zu viel bezahlt.<br />
Was hätten Sie vom Kanton<br />
erwartet?<br />
• Ich hätte vom KIGA eine deutliche<br />
Stellungnahme erwartet. Ich will niemandem<br />
etwas unterstellen, aber<br />
von aussen kann der Eindruck entstehen,<br />
das Kantonale Amt für Industrie,<br />
Gewerbe und Arbeit versuche<br />
von seinem eigenen Fehler abzulenken.<br />
Dieser Eindruck verstärkte<br />
sich, als das KIGA ohne Mitteilung<br />
und kommentarlos Zahlungen an die<br />
ZAK zurückhielt – und dies noch tut.<br />
Das ist ein Skandal.<br />
Welches sind die Folgen dieser<br />
Zahlungseinstellung?<br />
• Vor allem die Lohnzahlungen an<br />
die Mitarbeitenden der Kontrollstelle<br />
waren gefährdet. Das bedeutete: Die<br />
Arbeitsmarkt-Services AG als Auftragnehmerin<br />
musste Geld vorstrecken.<br />
In den Medien hiess es, die Kontrollorgane<br />
hätten zu wenige Fälle<br />
bearbeitet. Was steckt dahinter?<br />
• Auch hier: Eine unbrauchbare<br />
Leistungsvereinbarung. Darin ist de-<br />
FOTO LÄSSER:<br />
finiert, dass die Menge der jährlich<br />
durchgeführten Kontrollen gemessen<br />
wird. Das KIGA bringt nun aber<br />
ein zusätzliches Kriterium ins Spiel:<br />
Es behauptet, entscheidend seien<br />
lediglich abgeschlossene Kontrollen.<br />
Aber das widerspricht nicht nur der<br />
Leistungsvereinbarung, sondern<br />
«DER KANTON KOMMU-<br />
NIZIERT GEGENÜBER<br />
DEM BUND ANDERS ALS<br />
GEGENÜBER DER ZAK.»<br />
SOZIALPARTNERSCHAFT – Laut Christoph Buser bewähren sich die paritätischen Kontrollorgane.<br />
«Die Sozialpartner verfügen über mehr Know-how»<br />
«Die Sozialpartner arbeitgeber- und<br />
arbeitnehmerseits verfügen über<br />
besseres Know-how in der Baustellenkontrolle<br />
als die Behörden. Darum<br />
ist das paritätische Baselbieter<br />
Modell in der Praxis so erfolgreich»,<br />
sagt Landrat Christoph Buser, der<br />
Direktor der Wirtschaftskammer<br />
Baselland. Die Wirtschaftskammer<br />
Baselland stehe auch künftig zur<br />
sozialpartnerschaftlichen Aufgabe.<br />
<strong>Standpunkt</strong>: Herr Buser, die ZAK<br />
kontrolliert im Bereich Schwarzarbeit,<br />
die ZPK wacht über die<br />
Einhaltung der GAV. Sind solche<br />
Kontrollen nicht eine eigentliche<br />
Staatsaufgabe?<br />
• Christoph Buser: Doch, das sind sie<br />
eigentlich. Aber wie die Geschichte<br />
nach der Einführung der Personenfreizügigkeit<br />
und damit verbunden<br />
der flankierenden Massnahmen zeigt,<br />
funktioniert es nur, wenn sich die<br />
direkt Betroffenen aktiv einbringen.<br />
Der Vollzug von allgemeinverbindlich<br />
erklärten Gesamtarbeitsverträgen<br />
gehört zu den Kernauf gaben der<br />
Sozialpartner. Es liegt auf der Hand,<br />
dass der Kanton das Know-how auf<br />
Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite<br />
mittels einer «Private-Public-Partnerschaft»<br />
einbindet. Und der Erfolg des<br />
Baselbieter Modells zeigt, dass es der<br />
richtige Schritt war, die Verwaltung<br />
in dieser Sache zu entlasten.<br />
Inwiefern hat sich die Kontrolltätigkeit<br />
dadurch geändert?<br />
• Die Kontrolltätigkeit wurde einerseits<br />
intensiviert, andererseits auch<br />
gezielter. Wir alle haben noch die<br />
Bilder vor Augen von rumänischen<br />
oder polnischen Arbeitern, die für<br />
weniger als 5 Euro pro Stunde arbeiteten<br />
und auch noch auf den Baustellen<br />
übernachteten. Und wir erinnern<br />
uns an die Nachrichten, in denen von<br />
nicht gemeldeten Arbeitnehmenden<br />
die Rede war. Seit die paritätischen<br />
Kontrollstellen den Lead erhalten haben,<br />
gehören solche Geschichten<br />
weitgehend der Vergangenheit an.<br />
Und so wurden das Arbeitsmarktaufsichtsgesetz<br />
AMAG und das<br />
Gesetz über die Bekämpfung der<br />
Schwarzarbeit GSA geschaffen?<br />
• Genau. Der Gewerkschafter und<br />
ehemalige Landrat Daniel Münger<br />
«EINZELNE GEWERK-<br />
SCHAFTEN LASSEN<br />
TATENLOS EINE BEHIN-<br />
DERUNG DER GEMEIN-<br />
SAMEN ARBEIT ZU.»<br />
und ich als Vertreter der Arbeitgeberseite<br />
haben diese beiden Gesetze im<br />
Rahmen einer parlamentarischen Initiative<br />
in Rekordzeit durch den Landrat<br />
gebracht. Die Unterstützung war<br />
extrem breit. Am 14. Februar 2014<br />
sagte das Baselbieter Parlament zu<br />
beiden Vorlagen einstimmig Ja.<br />
Seither werden die Kontrollen so<br />
durchgeführt, wie sie nach Auffassung<br />
der Sozialpartner zielführend<br />
sind. Und seither haben wir weniger<br />
Missstände auf den Baselbieter Baustellen.<br />
Das ist das grosse Verdienst<br />
der sozialpartnerschaftlichen Aufgabe,<br />
zu der sich die betroffenen Berufsverbände<br />
und die Wirtschaftskammer<br />
als kantonaler Dachverband<br />
seit jeher bekennen – und zu der sie<br />
weiterhin stehen.<br />
Welche Rolle spielen<br />
die Gewerkschaften?<br />
• Grundsätzlich eine gute Rolle. Die<br />
sozialpartnerschaftlichen Trägerschaften<br />
haben sich überaus gut bewährt.<br />
Die paritätischen Kontrollorgane sind<br />
eine Kooperation der Arbeitnehmerund<br />
der Arbeitgeberseite. Auf gewerkschaftlicher<br />
Seite hat insbesondere e.<br />
Landrat Daniel Münger grosse Verdienste.<br />
Leider bekommt auch er den<br />
politischen Druck gegen die paritätischen<br />
Kontrollorgane zu spüren, denn<br />
einzelne Gewerkschaften sind nicht<br />
nur auf Distanz gegangen, sondern<br />
lassen tatenlos eine Behinderung der<br />
gemeinsamen Arbeit zu. Insbesondere<br />
Unia-Funk tionär Hansueli Scheideg<br />
ger agiert sehr unglücklich. Er ist<br />
ein eigentlich bereits pensionierter<br />
und rasch verglühender Gewerkschaftsstern,<br />
der offenbar nicht begreifen<br />
will, dass seine Zeit abgelaufen<br />
ist. Mit seinen persönlichen Aktivitäten<br />
macht er viel kaputt und merkt<br />
nicht, dass er einer Kampagne aufgesessen<br />
ist.Interview: Daniel Schindler<br />
auch jeglichem gesunden Menschenverstand.<br />
Das wäre wie wenn die<br />
Polizei plötzlich nur noch nach<br />
effektiv eingesperrten Einbrechern<br />
entschädigt würde, wohingegen<br />
Patrouillenfahrten und Personenkontrollen<br />
nicht gezählt würden.<br />
Das wäre grotesk.<br />
Will sich das KIGA schadlos<br />
halten?<br />
• So weit würde ich nicht gehen.<br />
Aber ich stelle fest: Der Kanton kommuniziert<br />
gegenüber dem Bund anders<br />
als gegenüber der ZAK. Ob das<br />
daran liegt, dass die Schwarzarbeitskontrolle<br />
im Baselbieter Baugewerbe<br />
erst besser funktioniert, seit die<br />
Sozialpartner sie gemeinsam durchführen,<br />
vermag ich nicht zu sagen.<br />
Klar ist aber: Wenn heute ein Qualitätsproblem<br />
vorliegt, dann nicht<br />
beim paritätisch getragenen Kontrollorgan<br />
und auch nicht bei der Kontrollstelle.<br />
Die Schnittstelle zum<br />
KIGA muss endlich besser werden.<br />
Wie würden Sie «Stand heute» die<br />
Zusammenarbeit mit dem Kanton<br />
beschreiben?<br />
• Die Kooperation mit dem KIGA hat<br />
stark gelitten. Viel Vertrauen ist verloren<br />
gegangen. Und nicht nur zum<br />
KIGA, auch zum Kanton. Ich bin mir<br />
nicht sicher, welche Position die
HAUS DER WIRTSCHAFT<br />
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Schweizerische Gewerbezeitung – 5. Februar 2016<br />
BL 3<br />
«ICH BIN MIR NICHT<br />
SICHER, WELCHE POSI-<br />
TION DIE REGIERUNG<br />
NOCH EINNIMMT.»<br />
Regierung noch einnimmt. Ein Beispiel:<br />
In ihrer Antwort vom 12. Januar<br />
2016 auf einen parlamentarischen<br />
Vorstoss nimmt sie ohne erfolgte<br />
Anhörung eine Vorverurteilung<br />
hinsichtlich der Strukturen der<br />
Kontrollstellen vor. So schreibt sie,<br />
beim Verhältnis zwischen der AMS<br />
und ZAK sei von einem Personalverleih<br />
auszugehen. Das ist eine Fehlbeurteilung.<br />
Ein entsprechendes juristisches Gutachten<br />
zeigt das unzweideutig. Beim<br />
Kanton hätte man das wissen müssen.<br />
Das Gutachten lag ihm vor,<br />
wurde aber offenbar nicht gelesen.<br />
Auch dass die Regierung die paritätischen<br />
Kontrollorgane plötzlich als<br />
«funktionelle Verwaltung» einstufen<br />
will, ist bestritten. Auch hier liegt<br />
ein Gutachten vor. All die geschilderten<br />
Vorgänge lassen die ZAK als<br />
völlig disfunktionale Organisation<br />
erscheinen. Das KIGA richtet seit<br />
Wochen happige Vorwürfe an die<br />
Kontrollorgane, die unzutreffend<br />
sind. Zudem wird fast schon systematisch<br />
kein Recht auf Anhörung<br />
gewährt. Das können wir nicht so<br />
stehen lassen. Die Fragestellungen<br />
sind von unabhängigen Gerichten<br />
zu klären.<br />
Wie gehen Sie nun weiter vor?<br />
• Als ich im Herbst 2012 die Führung<br />
der Wirtschaftskammer übernahm,<br />
habe ich den abtretenden Direktor<br />
Hans Rudolf Gysin gebeten, er möge<br />
seine Tätigkeit im Rahmen der<br />
Schwarzarbeitsbekämpfung bis Ende<br />
2015 weiterführen. Dass er aufgrund<br />
der jüngsten Ereignisse noch<br />
bleiben wollte, bis die Vorwürfe aus<br />
der Welt geschafft sind, ist nachvollziehbar.<br />
Nun erwägen wir, ob es<br />
nicht besser ist, am ursprünglichen<br />
Plan festzuhalten, so dass er seine<br />
Funktionen demnächst abgeben<br />
könnte. Ich habe Herrn Gysin bisher<br />
immer als jemanden erlebt, der an<br />
Bord bleibt, wenn ein Schiff in einen<br />
Sturm gerät. Unabhängig von dieser<br />
«VIEL VERTRAUEN<br />
IST VERLOREN<br />
GEGANGEN.»<br />
Personalie stelle ich aber fest: Die<br />
Situation ist «verkachelt». Es braucht<br />
neue Köpfe für eine neue Zusammenarbeits-Basis.<br />
Das gilt auch auf<br />
Gewerkschaftsseite. Und auch der<br />
Vorsteher des KIGA muss dringend<br />
über die Bücher. Es besteht auf Arbeitgeberseite<br />
der Wille, die Vorwürfe<br />
hinsichtlich Transparenz aus der<br />
Welt zu schaffen. Das liegt auch im<br />
ureigenen Interesse der Kontrollstellen.<br />
Darum prüfen wir zusammen<br />
mit den betroffenen Berufsverbänden,<br />
für die paritätischen Kontrollorgane<br />
und auch die Kontrollstellen<br />
die Strukturen anzupassen. Ich lade<br />
die Gewerkschaften ein, in dieser<br />
Frage mit den Arbeitgeberverbänden<br />
an einem Strick zu ziehen – und<br />
auch Verwaltung und Regierung.<br />
Interview: Daniel Schindler<br />
ZPK – ZENTRALE PARITÄTISCHE KONTROLLESTELLLE<br />
Einhaltung von Gesamtarbeitsverträgen<br />
Die Aufgabenbereiche der Zentralen<br />
Paritätischen Kontrollstelle (ZPK) umfassen<br />
unter anderem die Kontrollen von in<br />
den Kantonen Basel-Landschaft, Basel-<br />
Stadt und Solothurn tätigen Arbeitnehmenden<br />
und Arbeitgebenden in verschiedenen<br />
Branchen des Ausbaugewerbes.<br />
Für die beiden letztgenannten Kantone<br />
kann die ZPK ihre Kontrolltätigkeit auch<br />
ganz oder teilweise der Baustellenkontrolle<br />
Basel, BASKO, beziehungsweise der Arbeitskontrollstelle<br />
Kanton Solothurn, AKS,<br />
übertragen. Die ZPK setzt – unter anderem<br />
im Rahmen eines speziell dafür geschaffenen<br />
«Vollzugs-Gesamtarbeitsvertrages»<br />
– die massgeblichen Arbeits-Mindestbestimmungen<br />
von Branchen-GAV durch in<br />
verschiedenen Bereichen des Baugewerbes.<br />
Dazu gehören auch die Beurteilung<br />
und Ahndung von Verstössen gegen diese<br />
Bestimmungen sowie Kontrolltätigkeiten<br />
im Bereich der Arbeitssicherheit und des<br />
Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz.<br />
Weiter kann die ZPK auch die Einhaltung<br />
der GAV bei Submissionen durch die öffentliche<br />
Hand (Kanton und Gemeinden) überprüfen.<br />
Ausserdem hat die Tripartite Kommission<br />
des Kantons Basel-Landschaft die<br />
ZPK beauftragt, den Arbeitsmarkt in den<br />
weiteren Branchen des Ausbaugewerbes<br />
zu überwachen, welche über keinen oder<br />
keinen allgemeinverbindlich erklärten GAV<br />
verfügen. Die Baustellenkontrollen basieren<br />
auf den weitergeleiteten Entsendemeldungen<br />
durch das Kantonale Amt für Industrie,<br />
Gewerbe und Arbeit, KIGA Baselland,<br />
sowie durch die kantonalen Ämter für Wirtschaft<br />
und Arbeit (AWA) der Kantone Basel-Stadt<br />
und Solothurn, auf konkreten Meldungen<br />
von Dritten jeglicher Art und auf<br />
Stich probenkontrollen im Rahmen von regelmäs<br />
sigen Patrouillenfahrten.<br />
Die ZPK ist ein staatlich anerkanntes und<br />
gesetzlich legitimiertes Kontrollorgan im Sinne<br />
des Schweizerischen Entsendegesetzes.<br />
Sie ist ein mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern<br />
paritätisch zusammengesetzter<br />
Verein nach Schweizer Recht, dessen<br />
Aufsicht vom Vorstand, von Mitgliederversammlungen<br />
und von der Generalversammlung<br />
vereinsdemokratisch geführt wird. Die<br />
Vereinsrechnung wird im Rahmen einer ordentlichen<br />
Revision von einer anerkannten<br />
Revisionsstelle geprüft. Gegründet wurde sie<br />
durch die Sozialpartner des Ausbaugewerbes<br />
am 8. April 2004. Wie auch die Zentrale<br />
Arbeitsmarktkontrolle, ZAK, (siehe unten),<br />
wurde die ZPK auf den 1. September 2012<br />
vollständig aus der Wirtschaftskammer ausgelagert.dan<br />
ZAK – ZENTRALE ARBEITSMARKT-KONTROLLE<br />
Kampf gegen die Schwarzarbeit<br />
Die Zentrale Arbeitsmarkt-Kontrolle, ZAK, ist<br />
vom Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft<br />
beauftragt und ermächtigt, Schwarzarbeitskontrollen<br />
im gesamten Baugewerbe<br />
(Bauhaupt- und Baunebengewerbe) des Kantons<br />
Basel-Landschaft durchzuführen. Sie<br />
überprüft im Rahmen dieser Kontrolltätigkeit<br />
gezielt die Einhaltung der gesetzlichen<br />
Bestimmungen und kontrolliert insbesondere<br />
auch, ob Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
die massgebenden Melde-, Bewilligungsund<br />
Abgabepflichten in den Bereichen des<br />
Sozialversicherungs-, Ausländer- und Steuerrechts<br />
einhalten.<br />
Die ZAK führt ihre Kontrollen durch aufgrund<br />
von Mitteilungen durch Behörden,<br />
von Mitteilungen durch andere Kontrollorgane,<br />
von regelmässigen Stichproben und von<br />
Meldungen Dritter jeglicher Art.<br />
Die ZAK ist wie die Zentrale Paritätische<br />
Kontrollstelle, ZPK, (siehe oben), ein mit<br />
Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern<br />
AMS – ARBEITSMARKT-SERVICES AG<br />
Kontrollen aus einer Hand<br />
Die AMS – seit 1. September 2012 AMS Arbeitsmarkt-Services<br />
AG (AMS AG) – ist als<br />
spezialisierte Dienstleistungserbringerin ein<br />
eigentliches Kompetenzzentrum für die Umsetzung<br />
von Leistungsaufträgen der Sozialpartner.<br />
Mit ihren auf die Aufträge ausgerichteten<br />
Personal- und Infrastruktur-Ressourcen sowie<br />
mit ihrem spezifischen Know-how ist die<br />
AMS kompetente Leistungspartnerin für die<br />
von Sozialpartnern der GAV getragenen oder<br />
beauftragten Institutionen. Mit dieser Organisationsform<br />
wird unter anderem ermöglicht,<br />
dass nicht verschiedene Kontroll-Teams<br />
paritätisch zusammengesetzter Verein nach<br />
Schweizer Recht, wird ebenso vereinsdemokratisch<br />
geführt und verfügt über Vorstand,<br />
Mitgliederversammlungen und Generalversammlung<br />
sowie ebenfalls über eine ordentliche<br />
Revision. Zielsetzung bzw. Zielvorgabe<br />
der ZAK ist die konsequente und wirkungsvolle<br />
Bekämpfung der Schwarzarbeit im<br />
gesamten Baugewerbe des Kantons Basel-<br />
Landschaft. Die Kontrolltätigkeiten der ZAK<br />
sind darauf ausgerichtet, dass:<br />
n die Kontrollen laufend, flächendeckend<br />
und zielgerichtet stattfinden,<br />
n im Rahmen von wechselnden Schwerpunktprüfungen<br />
wirkungsvolle präventive<br />
Akzente gesetzt werden,<br />
n Einnahmenausfälle bei den Sozialversicherungen<br />
verhindert bzw. minimiert werden<br />
können,<br />
n keine Beeinträchtigungen der Leistungsansprüche<br />
von Versicherten stattfinden,<br />
n sich jegliche Art von Schwarzarbeit im<br />
Kanton Basel-Landschaft nicht lohnt.dan<br />
(einerseites für die Entsendekontrollen der<br />
ZPK, andererseits für die Schwarzarbeitskontrollen<br />
der ZAK) «ausrücken» und sich möglicherweise<br />
gar noch in die Quere kommen.<br />
Von der Schulung bis zur Qualitätssicherung<br />
erfolgt die Kontrolltätigkeit aus einer Hand.<br />
Im Weiteren berät die AMS die GAV-Vertragsparteien<br />
zu sämtlichen Fragen im<br />
GAV-Vollzug, insbesondere auch bei der<br />
Abfassung von Gesuchen betreffend Allgemeinverbindlicherklärung.<br />
Der Verwaltungsrat<br />
arbeitet ehrenamtlich. Es werden weder<br />
Sitzungsgelder noch Tantiemen oder Dividenden<br />
ausbezahlt.dan<br />
GESCHICHTE DER KONTROLLORGANE – Dank<br />
Einbindung der Sozialpartner wegweisend.<br />
Kanton attackiert<br />
bewährtes Modell<br />
Die schrittweise Einführung der Personenfreizügigkeit<br />
in der Schweiz ab<br />
Juni 2004 markierte einen Wendepunkt<br />
vor allem auch für das Baugewerbe.<br />
Schlagzeilen über Unregelmässigkeiten<br />
auf den Baustellen<br />
häuften sich. Gerade in den grenznahen<br />
Regionen kam es zu gravierenden<br />
Verstössen.<br />
Polnische Arbeiter, die bei Sub-Sub-<br />
Unternehmern als Scheinselbständige<br />
für kaum fünf Euro pro Stunde<br />
während 16 Stunden auf der Baustelle<br />
arbeiteten – und dort auch noch<br />
übernachteten – waren keine Seltenheit.<br />
Verstösse gegen die in Gesamtarbeitsverträgen<br />
(GAV) festgelegten<br />
und damit zwingend einzuhaltenden<br />
Arbeitsbestimmungen sowie<br />
Schwarzarbeit begannen sich zu<br />
häufen.<br />
Sozialpartner stehen zusammen<br />
Mit der Anfang 2004 gemeinsam auf<br />
die Beine gestellten Zentralen Paritätischen<br />
Kontrollstelle, ZPK, waren die<br />
Sozialpartner im Baselbiet für die<br />
Entwicklungen im Bereich ihrer<br />
Gesamtarbeitsverträge gut gerüstet.<br />
Den gesetzlichen Bestimmungen<br />
wurde vom ersten Tag an wirkungsvoll<br />
und erfolgreich Nachachtung<br />
verschafft.<br />
Als der Bund auf den 1. Januar 2008<br />
ein neues Gesetz zur Bekämpfung<br />
der Schwarzarbeit in Kraft setzte und<br />
darin vorsah, dass die Kantone entsprechend<br />
strukturierte und befähigte<br />
Kontrollorgane der Sozialpartner<br />
mit den notwendigen Kontrollen beauftragen<br />
können, zögerten die<br />
Sozial partner im Baselbieter Baugewerbe<br />
nicht.<br />
Nach dem Modell der bewährten ZPK<br />
wurde ein Konzept erarbeitet, welches<br />
einen sozialpartnerschaftlichen<br />
Verein vorsah. Zur Bekämpfung der<br />
Schwarzarbeit im gesamten Baselbieter<br />
Baugewerbe wurde die Zentrale<br />
Arbeitsmarkt-Kontrolle, ZAK, aus der<br />
Taufe gehoben. Diese erhielt 2010 einen<br />
ersten Leistungsauftrag des Kantons.<br />
Dieser übernahm mit 380 000<br />
Franken rund zwei Drittel der jährlich<br />
anfallenden Kosten. Für das andere<br />
Drittel kamen die Sozialpartner<br />
auf. Der Leistungsauftrag legte im<br />
Wesentlichen fest, dass für die<br />
Schwarzarbeitskontrollen insgesamt<br />
300 Stellenprozente aufzuwenden<br />
seien. Dieses Modell wurde mit einem<br />
nächsten Leistungsauftrag in<br />
den Jahren 2011, 2012 und 2013 unverändert<br />
fortgesetzt.<br />
Neue Aufgaben und Kompetenzen<br />
Weil bei den Sozialpartnern der Eindruck<br />
entstand, die von den Kontrolleuren<br />
ans Kantonale Amt für Industrie,<br />
Gewerbe und Arbeit (KIGA)<br />
weiter geleiteten Fälle würden wenig<br />
speditiv abgewickelt, verlangten sie<br />
Verbesserungen und eine neue Aufgabenverteilung.<br />
Der Gewerkschafter<br />
und damalige Landrat Daniel Münger<br />
auf Arbeitnehmerseite und Landrat<br />
und Wirtschaftskammerdirektor<br />
Christoph Buser auf Arbeitgeberseite<br />
reichten eine entsprechende parlamentarische<br />
Initiative ein. Dies mit<br />
dem Ziel, die Schwarzarbeitsbekämpfung<br />
im Baugewerbe und die damit<br />
verbundenen Baustellenkontrollen<br />
auf eine neue gesetzliche Basis zu<br />
stellen. Aufgabenkatalog und Kompetenzen<br />
für die Kontrolleure sollten<br />
erweitert werden. So sollte ihnen unter<br />
anderem ermöglicht werden, im<br />
Verdachtsfall Abklärungen mit Spezialbehörden,<br />
Sozialversicherungen<br />
und Steuerverwaltungen vorzunehmen,<br />
was ihnen bis anhin versagt<br />
war.<br />
Einstimmig durchs Parlament<br />
Die Initiative mündete in zwei neue<br />
Gesetze: das Arbeitsmarktaufsichtsgesetz<br />
(AMAG) und das Gesetz über<br />
die Bekämpfung der Schwarzarbeit<br />
(GSA). Beide wurden in Rekordzeit<br />
vom Parlament am 14. Februar 2014<br />
in Kraft gesetzt. Auf der neuen gesetzlichen<br />
Basis bezahlte der Kanton der<br />
ZAK 650 000 Franken jährlich (Vollfinanzierung<br />
für Personal und gesamte<br />
Infrastruktur und Ausrüstung), und<br />
die neue Leistungsvereinbarung legte<br />
fest, dass wie bisher mindestens 300<br />
Stellenprozente einzusetzen und als<br />
quantitative Zielsetzung pro Jahr mindestens<br />
300 Kontrollen durchzuführen<br />
seien. Am 2. März 2015 erhielt die<br />
ZAK diese neue Leistungsvereinbarung,<br />
die rückwirkend (!) auf den<br />
1. Januar 2014 in Kraft gesetzt wurde.<br />
Kontrolleure bei der Kontrolle einer Baustelle.<br />
FOTO ZVG<br />
Heute stellt sich das KIGA auf den<br />
<strong>Standpunkt</strong>, in dieser Vereinbarung<br />
seien im Rahmen der Erfolgskontrolle<br />
nur die innerhalb des Jahres abgeschlossenen<br />
Fälle zu zählen – die<br />
ZAK hätte hier zu wenig geleistet.<br />
Diese hingegen hält am Wortlaut gemäss<br />
Leistungsvereinbarung fest, in<br />
welchem klar die Rede ist von «durchgeführten»<br />
und nicht von «abgeschlossenen»<br />
Kontrollen. «Es ist doch<br />
nicht plausibel, dass die ZAK eine<br />
Vereinbarung rückwirkend unterschrieben<br />
hätte, wenn sie davon hätte<br />
ausgehen müssen, die darin geforderten<br />
Bedingungen nicht erfüllt zu<br />
haben», sagt Christoph Buser.<br />
Kontrolltätigkeit akut gefährdet<br />
Aufgrund der Differenzen zwischen<br />
den Angaben des KIGA an das Staatssekretariat<br />
für Wirtschaft (Seco) und<br />
jenen der ZAK an das KIGA kam es<br />
von anonymer Seite zu einer Anklage<br />
gegen Unbekannt. Noch steht der Bericht<br />
der untersuchenden Staatsanwaltschaft<br />
aus – unter anderem weil<br />
wichtige Unterlagen des KIGA fehlen.<br />
Trotzdem hat die Baselbieter Regierung<br />
bereits angedroht, ihren 2014er-<br />
Beitrag an die ZAK rückwirkend massiv<br />
zu kürzen und diesen für das bereits<br />
laufende Jahr 2016 von 650 000<br />
auf 325 000 Franken zu halbieren.<br />
Würde der Regierungsrat dabei bleiben,<br />
wäre die Kontrollarbeit als Ganzes<br />
infrage gestellt, denn: «Mit nur<br />
noch der Hälfte der Mittel kann man<br />
es gleich ganz sein lassen», stellt<br />
Christoph Buser fest. Gerade in den<br />
Grenzregionen aber sei das Thema<br />
immer noch dringlich, wie auch die<br />
Diskussionen in den Kantonen Tessin<br />
und Genf zeigen würden. Dort gelte<br />
das Baselbieter-Modell nach wie vor<br />
als wegweisend. Daniel Schindler
Ein sicherer<br />
Gotthard<br />
für die ganze<br />
Schweiz.<br />
gotthard-tunnel-ja.ch<br />
JA zu mehr Sicherheit im Strassenverkehr.<br />
JA zu sicheren Investitionen statt Basteleien.<br />
JA zur Entlastung kommender Generationen.<br />
JA zur Sicherheit für die Schweizer Wirtschaft.<br />
JA zum sicheren Zusammenhalt der Schweiz.<br />
Überparteiliches, regionales Komitee «JA zum Sanierungstunnel am Gotthard» – Co-Präsidium: Christoph Buser, Landrat,<br />
Direktor Wirtschaftskammer Baselland, Füllinsdorf; Franz Saladin, Direktor Handelskammer beider Basel, Duggingen; Christian<br />
Greif, Geschäftsführer ACS Sektion beider Basel, Lupsingen; Lukas Ott, Geschäftsführer TCS Sektion beider Basel, Füllinsdorf;<br />
Eric Jecker, Präsident ASTAG, Schweiz. Nutzfahrzeugverband, Sektion Nordwestschweiz, Gelterkinden; Gabriel Barell, Direktor<br />
Gewerbeverband Basel-Stadt, Binningen.<br />
Komitee: Hubert Ackermann, Präsident BDP Basel-Stadt, Basel; Rolf Blatter, Landrat, Pfeffingen; Patrizia Bognar, e. Landrätin, Arisdorf;<br />
Rosmarie Brunner, Landrätin, Muttenz; Toni Casagrande, Grossrat, Riehen; Markus Comment, Präsident KMU Pratteln, Pratteln; Thomas<br />
de Courten, Nationalrat, Rünenberg; Andreas Dürr, Landrat, Vizepräsident ACS beider Basel, Biel-Benken; Mark Eichner, Grossrat, Basel;<br />
Dieter Epple, Landrat, Liestal; Hanspeter Felix, Vizepräsident ASTAG, Schweiz. Nutzfahrzeugverband, Sektion NWCH; Sebastian Frehner,<br />
Nationalrat, Präsident SVP Basel-Stadt, Basel; Raoul I. Furlano, Grossrat, Bürgerrat, Basel; Alexander Gröflin, Grossrat, Bürgerrat, Basel;<br />
Patrick Hafner, Grossrat, Bürgerrat, Basel; Christophe Haller, Grossrat, Präsident TCS beider Basel, Basel; Lucian Hell, Präsident Maler- u.<br />
Gipserunternehmer-Verband Baselland, Muttenz; Michael Herrmann, Landrat, Gelterkinden; Urs Hess, Landrat, Pratteln; Christof Hiltmann,<br />
Landrat, Gemeindepräsident, Birsfelden; Paul R. Hofer, Landrat, Oberwil; Roland Hohl, Ehrenpräsident Gewerbe und Industrie Aesch, Pfeffingen;<br />
Beatrice Isler, Grossrätin, Basel; Ernst Jenni, Ehrenpräsident Gewerbeverein KMU Homburger-/ Diegtertal u. U., Diegten; Walter Jermann,<br />
e. Nationalrat, Präsident Verkehrsliga beider Basel, Dittingen; Oskar Kämpfer, Präsident SVP Baselland, Landrat, Therwil; Andrea Kaufmann,<br />
Landrätin, Gemeindepräsidentin, Waldenburg; Felix Keller, Landrat, Fraktionspräsident CVP/BDP, Allschwil; Mike Keller, Gemeindepräsident,<br />
Präsident KMU Binningen/ Bottmingen, Binningen; Roman Klauser, Landrat, Allschwil; Jörg Krähenbühl, e. Regierungsrat, Reinach; Stefan<br />
Löw, Gemeinderat, Pratteln; Heinz Lussi, Präsident VBLEI, Oberwil; Caroline Mall, Landrätin, Reinach; Enrique Marlés, Präsident Gastro<br />
Baselland, Muttenz; Gerda Massüger, Einwohnerrätin, Präsidentin KMU Reinach, Reinach; Markus Meier, Landrat, Ormalingen; Peter<br />
Meier, Präsident Metall NWCH, Pfeffingen; Franz Meyer, Landratspräsident, Grellingen; Ueli Michel, e. Gemeinderat, Nusshof; Michel<br />
Molinari, Präsident SVIT beider Basel, Basel; Hansruedi Müller, Gemeinderat, Wintersingen; Stephan Mumenthaler, Grossrat, Basel;<br />
Matthias Mundwiler, Gemeinderat, Bubendorf; Lorenz Nägelin, Grossrat, Fraktionspräsident SVP, Basel; Juliane Nufer, e. Landrätin,<br />
Stadträtin, Laufen; Matthias Ritter, Landrat, Präsident Berufsverband Dach und Wand Baselland, Diegten; Michel Rusterholtz, Grossrat,<br />
Basel; Hans-Rudolf Schafroth, Landrat, Liestal; Saskia Schenker, Landrätin, Itingen; Marc Scherrer, Präsident CVP Baselland, Landrat,<br />
Laufen; Dr. Marc Schinzel, Landrat, Binningen; Daniela Schneeberger, Nationalrätin, Präsidentin Gewerbeverein Sissach u.U., Thürnen;<br />
Andreas Schneider, Präsident Wirtschaftskammer Baselland, Pratteln; Elisabeth Schneider-Schneiter, Nationalrätin; Biel-Benken;<br />
Marcel Schweizer, Präsident Gewerbeverband Basel-Stadt, Riehen. Sandra Sollberger, Nationalrätin, Bubendorf; Simeon Sollberger,<br />
Präsident Gewerbe- u. Industrieverein Bubendorf u. U., Bubendorf; Dieter Spiess, e. Landrat, Präsident Schuhschweiz, Gelterkinden; Martin<br />
Spiess, Liestal; Andreas Spindler, Gemeinderat, Aesch; Daniel Stolz, e. Nationalrat, Präsident FDP Basel-Stadt, Basel; Dominik Straumann,<br />
Landrat, Fraktionspräsident SVP, Muttenz; Georges Thüring, Landrat, Grellingen; Joël A. Thüring, Grossrat, Basel; Andi Trüssel, Landrat,<br />
Frenkendorf; Reto Tschudin, Landrat, Lausen; Pascale Uccella, Landrätin, Allschwil; Heiner Vischer, Grossrat, Basel; Franz Vogt,<br />
Gemeinderat, Allschwil; Rolf von Aarburg, Grossrat, Bettingen; Patricia von Falkenstein, Präsidentin LDP Basel-Stadt, Grossrätin, Basel;<br />
Béatrix von Sury d'Aspremont, Vizegemeindepräsidentin, Reinach; Thomas Wälchli, Münchenstein; Christoph Wasser Vonlanthen,<br />
Birsfelden; Hanspeter Weibel, Landrat, Bottmingen; Paul Wenger, Landrat, Reinach; Hansruedi Wirz, Landrat, Präsident KMU Reigoldswil<br />
u. U., Reigoldswil; Andreas Zappalà, Grossrat, Riehen; Bernhard Zollinger, Gemeindepräsident, Seltisberg.
HAUS DER WIRTSCHAFT BL 5<br />
Haus 5. Februar der Wirtschaft 2016 – Schweizerische -– Dienstleistungs- Gewerbezeitung und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Haus Dienstleistung der Wirtschaft und – Dienstleistungs- Industrie und Kompetenz-Zentrum für KMU aus 5. Februar Gewerbe, 2016 Handel, – Schweizerische Dienstleistung Gewerbezeitung<br />
und Industrie<br />
TEILZEIT-STUDIENGANG<br />
Im April beginnt der Studiengang in<br />
Unternehmensführung KMU CAS.<br />
Speziell auf KMU<br />
zugeschnitten<br />
GOTTHARDABSTIMMUNG – Gemeinsam mit Partnerverbänden setzt sich die Wirtschaftskammer<br />
im regionalen Abstimmungskampf für ein «Ja zum Sanierungstunnel am Gotthard» ein.<br />
Wirtschaft für Sanierungstunnel<br />
Um die nationale Kampagne des<br />
Schweizerischen Gewerbeverbands<br />
sgv für ein Ja zur Sanierung des Gotthardtunnels<br />
mithilfe einer zweiten<br />
Röhre zu unterstützen, hat sich ein<br />
regionales überparteiliches Komitee<br />
«JA zum Sanierungstunnel am Gotthard»<br />
formiert. Das Komitee empfiehlt<br />
für den kommenden 28. Februar<br />
dringend ein Ja zum Gotthard-<br />
Sanierungstunnel, wie es in seiner<br />
Medienmitteilung vom 12. Januar<br />
2016 mitteilt.<br />
Kampagnenleiterin Saskia Schenker,<br />
Leiterin des Polit-Teams der Wirtschaftskammer<br />
Baselland, freut sich<br />
über die hohe Anzahl an Komitee-<br />
Mitgliedern aus den Kantonen Baselland<br />
und Basel-Stadt. «Bereits mehr<br />
Die Dozenten des Studiengangs vermitteln den Teilnehmenden<br />
praxisorientiertes Wissen. FOTO ARCHIV<br />
Der von der Wirtschaftskammer Baselland in<br />
Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />
(FHNW) und der Basellandschaftlichen<br />
Kantonalbank (BLKB) organisierte Teilzeit-Fachhochschulstudiengang<br />
in Unternehmensführung<br />
KMU CAS (Certified Advanced<br />
Studies) ist aus der KMU-Landschaft nicht mehr<br />
wegzudenken.<br />
Der praxisorientierte Studiengang, der dieses<br />
Jahr bereits zum fünften Mal durchgeführt wird,<br />
eignet sich besonders für KMU-Führungskräfte,<br />
Unternehmens-Nachfolger sowie Unternehmer<br />
und solche, die es werden wollen. Interessenten<br />
für den nächsten Studiengang, der vom<br />
kommenden 14. April bis am 23. August dauert,<br />
können sich noch bis Ende März 2016 anmelden.<br />
Die KMU-Kultur weitertragen<br />
Der Teilzeitstudiengang ist speziell auf KMU zugeschnitten<br />
und hat das Ziel, den Unternehmensgeist<br />
und die Unternehmenskultur der<br />
KMU weiterzutragen. In einem Zeitraum von<br />
vier Monaten lernen die Kursteilnehmer während<br />
13 ganztägigen Unterrichtstagen die zentralen<br />
betriebswirtschaftlichen Grundlagen, Methoden<br />
und Instrumente rund um die Unternehmensführung<br />
eines KMU kennen.<br />
Im Fokus der Weiterbildung steht der eigene,<br />
marktreife Businessplan, den alle Teilnehmenden<br />
während des Studiengangs für ihr eigenes<br />
Produkt oder ihre eigene Dienstleistung erarbeiten.<br />
Weitere wichtige Themen des Studiengangs<br />
sind die Unternehmensgründung und<br />
die Nachfolgeregelung. Die Experten und Dozenten<br />
vermitteln hochwertiges unternehmerisches<br />
Wissen und geben praxisorientierte Tipps.<br />
Zusätzlich bietet sich den Teilnehmenden die<br />
Gelegenheit, Leute aus anderen Branchen kennenzulernen<br />
und mit diesen Erfahrungen auszutauschen.<br />
Madeleine Schnörringer<br />
SIEHE INSERAT SEITE 6<br />
Weitere Informationen und Anmeldungen:<br />
Wirtschaftskammer Baselland<br />
Jennifer Tschanz<br />
Telefon: 061 927 68 18<br />
E-Mail: j.tschanz@kmu.org<br />
START UPS<br />
Mehr als 40 000 neue Firmen<br />
im vergangenen Jahr<br />
Im Jahr 2015 wurden in der Schweiz gemäss<br />
dem Internetportal Startups.ch 41 034 neue Firmen<br />
im Handelsregister eingetragen. Die GmbH<br />
bleibt die beliebteste Rechtsform bei jungen Unternehmerinnen<br />
und Unternehmern (37,4 Prozent),<br />
gefolgt von der Einzelfirma (32,4 Prozent).<br />
Nur 21,4 Prozent der Neugründungen<br />
waren Aktiengesellschaften. Im Vergleich mit<br />
2014 haben weniger Schweizerinnen und<br />
Schweizer den Sprung in die Selbstständigkeit<br />
gewagt. Der Rückgang um 1,3 Prozent ist gemäss<br />
dem Portal auf die abflauende Konjunktur<br />
infolge der Frankenaufwertung im Januar 2015<br />
zurückzuführen.<br />
ra<br />
als 70 Personen sind dem Komitee<br />
beigetreten und unterstützen die<br />
Kampagne. Alleine das zeigt, dass<br />
der Gotthard-Sanierungstunnel auch<br />
für unsere Region von Bedeutung<br />
ist», sagt Schenker.<br />
Höchste Konzentration: Immer wieder kommt es im Gotthardtunnel zu gefährlichen Kreuzungsmanövern – mit einer zusätzlichen<br />
Tunnelröhre soll nach der Sanierung der wichtigen Nord-Süd-Verbindung die Unfallgefahr deutlich sinken. FOTO ZVG, ANDRÉ ALBRECHT<br />
Alpenschutz gewährleistet<br />
Das regionale Komitee «JA zum Sanierungstunnel<br />
am Gotthard» hält in<br />
seiner Medienmitteilung fest: «Verfassung<br />
und Gesetz garantieren, dass<br />
nicht eine grössere Anzahl Fahrzeuge<br />
durch den Gotthardtunnel fahren<br />
wird als heute: Es wird nur eine Spur<br />
pro Tunnelröhre und Richtung befahren.»<br />
Mehrverkehr sei damit ausgeschlossen.<br />
Der Alpenschutz bleibe<br />
also gewährleistet.<br />
Ein von Gegnern gefordertes Verladesystem<br />
– die sogenannte «rollende<br />
Landstrasse» – sei nicht praxistauglich,<br />
sondern führe zu einem Verkehrskollaps<br />
in der Region. Die Sanierung<br />
mit einer zweiten Röhre sei<br />
die einzige effiziente und nachhaltige<br />
Variante, die während der Sanierung<br />
eine funktionierende Strassenverbindung<br />
in den Süden sicher<br />
gewährleiste, schreibt das Komitee<br />
weiter.<br />
Stichaltige Argumente<br />
Die Argumente des Komitees seien<br />
stichhaltig, sagt Saskia Schenker. «Ich<br />
denke, dass sich bis am 28. Februar<br />
eine Mehrheit der Stimmbevölkerung<br />
in Baselland und Basel-Stadt davon<br />
überzeugen lässt», so die Kampagnenleiterin.<br />
Daniel Schindler<br />
GOTTHARDABSTIMMUNG – «Die Mehrkosten einer Verladelösung während der Sanierung des Gotthardtunnels wären<br />
für die regionale Wirtschaft enorm gross», sagt Andreas Schneider, Präsident der Wirtschaftskammer Baselland.<br />
«Sogar die SBB befürworten eine zweite Gotthardröhre»<br />
Ein Sanierungstunnel am Gotthard ist<br />
laut Andreas Schneider aus Sicht der<br />
KMU-Wirtschaft unumgänglich. Einen<br />
Bahnverlad der Lastwagen während<br />
der Sanierungszeit beurteilt der<br />
Wirtschaftskammerpräsident als<br />
nicht zielführend. Die Belastung der<br />
Strasseninfrastruktur gerade auch in<br />
der Nordwestschweiz wäre viel zu<br />
gross. Dies wäre mit erheblichen<br />
Mehrkosten für die Unternehmen verbunden,<br />
so Schneider. Entsprechend<br />
hat der Wirtschaftsrat, das Parlament<br />
der Wirtschaftskammer Baselland, an<br />
seiner Sitzung vom 7. Januar 2016 die<br />
Ja-Parole zur Änderung vom 26. September<br />
2014 des Bundesgesetzes über<br />
den Strassentransitverkehr im Alpengebiet<br />
(STVG) (Sanierung Gotthard-<br />
Strassentunnel) gefasst.<br />
<strong>Standpunkt</strong>: Warum sagt der<br />
Wirtschaftsrat aus Ihrer Sicht Ja<br />
zum Gotthard-Sanierungstunnel?<br />
n Andreas Schneider: Die Wirtschaft<br />
braucht eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur.<br />
Schienen wie<br />
Strassen sind für die Unternehmen<br />
entscheidend. Dabei geht es einerseits<br />
um Sicherheit – diese würde<br />
durch einen zweiten Tunnel am Gotthard<br />
erheblich verbessert werden,<br />
weil der gefährliche Gegenverkehr<br />
Andreas<br />
Schneider,<br />
Präsident<br />
Wirtschaftskammer<br />
Baselland.<br />
wegfallen würde. Es geht aber auch<br />
darum, die für den Handel so wichtige<br />
Nord-Süd-Route offen zu halten.<br />
Wir können doch nicht den Süden<br />
der Schweiz während Jahren praktisch<br />
vom restlichen Land abtrennen.<br />
Dann geht es also vor allem um<br />
eine sichere und möglichst störungsfreie<br />
Verbindung ins Tessin?<br />
n Das ist der Tat ein wichtiger Aspekt.<br />
Ein anderer Aspekt ist die Verkehrssituation<br />
hier bei uns in der Nordwestschweiz.<br />
Diese wird erheblich<br />
beeinflusst durch die Art und Weise,<br />
wie der Gotthardtunnel saniert wird.<br />
Wie ist das zu verstehen?<br />
n Die Gegner einer Sanierungsröhre<br />
am Gotthard geben ja vor, man kön-<br />
REGIONALES ÜBERPARTEILICHES KOMITEE<br />
Das regionale überparteiliche Komitee<br />
«JA zum Sanierungstunnel am<br />
Gotthard» umfasst die wichtigsten<br />
Exponenten der Nordwestchweizer<br />
Wirtschaft und wird vertreten durch<br />
das Co-Präsidium.<br />
Dieses besteht aus Landrat Christoph<br />
Buser, Direktor der Wirtschaftskammer<br />
Baselland; Franz<br />
Saladin, Direktor der Handelskammer<br />
beider Basel (HKBB); Christian<br />
Greif, Geschäftsführer des ACS<br />
Sektion beider Basel; Lukas Ott,<br />
Geschäftsführer des TCS Sektion<br />
ne den Tunnel während der Sanierung<br />
einfach sperren und dann den<br />
Schwerverkehr in dieser Zeit vollständig<br />
auf die Schiene verladen. Doch<br />
sogar die SBB befürworten eine zweite<br />
Gotthardröhre. Das zeigt mir, dass<br />
die SBB selber nicht davon ausgehen,<br />
über genügend Kapazität für diesen<br />
Fall zu verfügen. Hinzu kommt, dass<br />
für die Verladelösung entsprechende<br />
Verladestationen in Chiasso und Basel<br />
in Betrieb genommen werden<br />
müssten.<br />
«DIE KMU-WIRTSCHAFT<br />
IST AUF RASCHE,<br />
SICHERE UND GUTE<br />
VERKEHRSWEGE<br />
ANGEWIESEN.»<br />
beider Basel; Eric Jecker, Präsident<br />
des ASTAG, Schweizerischer Nutzfahrzeugverband,<br />
Sektion Nordwestschweiz;<br />
sowie Gabriel Barell, Geschäftsführer<br />
des Gewerbeverbands<br />
Basel-Stadt.<br />
Weitere Informationen zum Komitee<br />
«Ja zum Sanierungstunnel am Gotthard»<br />
und zu seinen Aktivitäten sind<br />
auf der Internetseite der Kampagne<br />
erhältlich:<br />
> www.gotthard-tunnel-ja.ch<br />
Wie wären die Folgen für die<br />
Region Nordwestschweiz?<br />
n Die Folgen wären gravierend. Man<br />
muss sich einmal vorstellen, dass von<br />
überall her Lastwagen in die Region<br />
Basel fahren müssten, nur um hier<br />
verladen zu werden. Der Mehrverkehr<br />
wäre enorm. Unsere Verkehrsinfrastruktur<br />
käme damit schlichtweg<br />
noch mehr an ihren Anschlag.<br />
Was würde dies für die KMU-<br />
Wirtschaft bedeuten?<br />
n Die KMU-Wirtschaft ist auf rasche,<br />
sichere und gute Verkehrswege angewiesen.<br />
Die von den Gegnern des<br />
Sanierungstunnels am Gotthard vorgebrachte<br />
Lösung eines Bahnverlads<br />
würde nicht nur zu einer massiven<br />
Überlastung unserer Autobahnen in<br />
der Region Basel führen. Auch der<br />
Verkehr auf den Haupt- und Nebenstrassen<br />
in unseren Dörfern, insbesondere<br />
in den Agglomerationen,<br />
würden erheblich belastet. Für die<br />
Unternehmen bedeuten längere Wartezeiten<br />
im Verkehr höhere Kosten.<br />
Für die Bevölkerung resultiert mehr<br />
Stress. Und für die Umwelt bedeutet<br />
der Mehrverkehr eine zusätzliche Belastung.<br />
Das liegt ja wohl kaum im<br />
Interesse der Umweltschützer.<br />
Wie lautet Ihre Abstimmungsempfehlung<br />
für den 28. Februar 2016?<br />
n Dieser Fall ist klar: Wie auch der<br />
Wirtschaftsrat Baselland empfehle<br />
ich klar ein Ja zur Sanierung des<br />
Gotthardtunnels mittels einer zweiten<br />
Tunnelröhre.<br />
Interview: Daniel Schindler
Die Wirtschaftskammer Baselland organisiert in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz und der Basellandschaftlichen Kantonalbank einen<br />
Fachhochschulstudiengang<br />
praxisbezogen!<br />
in Unternehmensführung KMU (CAS)<br />
Beginn 14. April 2016<br />
Ende 23. August 2016<br />
Teilzeitstudiengang: 13 ganze Tage,<br />
jeweils donnerstags und freitags.<br />
Ort In den Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer<br />
Baselland, der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz und der<br />
Basellandschaftlichen Kantonalbank.<br />
Kosten Fr. 7900.- Mitglieder Wirtschaftskammer<br />
Baselland, Fr. 8900.- Nicht-Mitglieder.<br />
Zielpublikum:<br />
Produktverantwortliche von KMU<br />
· Führungskräfte, Projekt- und<br />
· Personen, die für eine Unterneh-<br />
· Unternehmerinnen, Unternehmer<br />
mens-Nachfolge in Frage kommen<br />
und solche, die es werden wollen<br />
Weitere Informationen und Anmeldungen unter<br />
Wirtschaftskammer Baselland, Jennifer Tschanz,<br />
T.: 061 927 68 18, j.tschanz@kmu.org, www.kmu.org<br />
Kurzbeschreibung:<br />
Fachhochschulweiterbildung mit dem Ziel,<br />
Unternehmergeist und -kultur weiterzutragen<br />
und die Selbstständigkeit zu<br />
fördern. Die Erarbeitung von persönlichen,<br />
marktreifen Businessplänen in den<br />
Bereichen Produkte oder Dienstleistungen,<br />
Unternehmensgründungen und/oder<br />
Nachfolgeregelungen steht im Fokus.<br />
• Sie lernen die Grundsätze der Strategie-Entwicklung<br />
und setzen diese in die Praxis um.<br />
2016<br />
• Sie lernen die zentralen betriebswirtschaftlichen<br />
Methoden und Instrumente<br />
der Unternehmensführung näher kennen.<br />
• Sie wenden diese Methoden und<br />
Instrumente an und entwickeln einen<br />
Businessplan für ein eigenes Projekt.<br />
• Sie lernen Ihre Führungskompetenzen mit<br />
Stärken und Schwächen bewusster kennen.
BERUFSBILDUNG<br />
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Schweizerische Gewerbezeitung – 5. Februar 2016<br />
BL 7<br />
KMU-LEHRBETRIEBSVERBUND – Der KMU-Lehrbetriebsverbund Baselland und Umgebung hat sich im KMU-Bereich innert 15 Jahren<br />
zum grössten Bildungsanbieter des Kantons entwickelt. Urs Berger, Stv. Direktor der Wirtschaftskammer, stellt die weiteren Ziele vor.<br />
«Unser ganzer Einsatz gilt der dualen Bildung»<br />
Urs Berger, Stv. Direktor der Wirtschaftskammer<br />
Baselland und Leiter<br />
Berufsbildung, will mit dem KMU-<br />
Lehrbetriebsverbund Baselland und<br />
Umgebung weiter wachsen. Die duale<br />
Bildung soll ihr positives Image<br />
behalten und in gesundem Verhältnis<br />
zur gymnasialen Bildung stehen.<br />
<strong>Standpunkt</strong>: Herr Berger, mit rund<br />
200 Lernenden in zirka 120 Lehrbetrieben<br />
ist der KMU-Lehrbetriebsverbund<br />
Baselland und Umgebung<br />
mittlerweile der grösste Anbieter<br />
von Lehrstellen im Kanton. Wie<br />
sehen die weiteren Ziele des KMU-<br />
Lehrbetriebsverbunds aus?<br />
n Urs Berger: Wir wollen das Lehrstellenangebot<br />
in allen Branchen<br />
noch weiter vergrössern. Vor allem<br />
bei den gewerblich-industriellen Berufen<br />
wollen wir weitere Betriebe dazu<br />
motivieren, Lernende auszubilden.<br />
Wir befinden uns auf einem guten<br />
Weg. Pro Jahr gehen bei uns rund<br />
1000 Bewerbungen ein. Wir geniessen<br />
eine hohe Akzeptanz bei den Betrieben<br />
und bei den Behörden. Wir<br />
entlasten die Betriebe, die sich so auf<br />
die praktische Ausbildung konzentrieren<br />
können.<br />
Was zeichnet den KMU-Lehrbetriebsverbund<br />
besonders aus?<br />
n Ein besonderes Plus ist unser modular<br />
aufgebautes Diensleistungsangebot,<br />
das wir laufend den Bedürfnissen<br />
der Wirtschaft anpassen. Wir<br />
holen ständig Feedbacks bei den Betrieben<br />
ein, damit wir wissen, was<br />
sie von uns erwarten. Mit dem Projekt<br />
«Fit in Lehre» sind wir auch an<br />
den Schulen präsent. Dahinter steckt<br />
ein Riesenengagement, von den Mitarbeitenden<br />
des Verbunds, aber auch<br />
von den Lehrbetrieben. Der Verbund<br />
kann nur existieren, wenn die Unternehmen<br />
mitmachen und sich zur dualen<br />
Bildung bekennen.<br />
«WIR ENTLASTEN DIE<br />
BETRIEBE, DIE SICH SO<br />
AUF DIE PRAKTISCHE<br />
AUSBILDUNG<br />
KONZENTRIEREN<br />
KÖNNEN.»<br />
Welche Branchen und Berufe sind<br />
besonders gut vertreten?<br />
n Einen grossen Anteil machen die<br />
kaufmännischen Lehrstellen aus. Daneben<br />
bieten wir Lehren in vielen<br />
verschiedenen gewerblich-industriellen<br />
Berufen an.<br />
Gibt es Branchen, die Sie gerne<br />
in Ihrem Verbund hätten?<br />
n Wir forcieren die gewerblich-industriellen<br />
Berufe. Wir sind dankbar um<br />
jeden Betrieb, der Lernende ausbildet,<br />
auch wenn er dies ausserhalb<br />
des Verbunds tut. Wichtig ist, dass<br />
ausgebildet wird. Mit der Förderung<br />
der dualen Ausbildung bekämpfen<br />
wir auch die Jugendarbeitslosigkeit.<br />
Wie gewinnen Sie zusätzliche<br />
Lehrbetriebe für den Verbund?<br />
n Wir verschicken regelmässig Newsletter,<br />
aber vor allem gehen wir persönlich<br />
in die Betriebe. Dazu gehört<br />
viel «Klinkenputzerei». Trotzdem ist<br />
das Gespräch vor Ort immer noch<br />
das beste Instrument. Die Unternehmen<br />
zeigen uns gerne ihre Betriebe.<br />
Und wir können ihnen aufzeigen, in<br />
welchen Berufen sie Ausbildungsplätze<br />
anbieten könnten. Dabei arbeiten<br />
wir eng mit den Berufsbildungsbehörden<br />
zusammen. Wir wollen<br />
eine korrekte Ausbildung, die<br />
allen Vorgaben entspricht. Unsere<br />
besten Botschafter sind die Lernenden<br />
selber.<br />
«WENN WIR DIE DUALE<br />
BILDUNG FÖRDERN,<br />
BEKÄMPFEN WIR AUCH<br />
DIE JUGENDARBEITS-<br />
LOSIGKEIT.»<br />
Braucht es viel Überzeugungsarbeit,<br />
um einen Betrieb dazu zu<br />
bringen, Lernende auszubilden?<br />
n Ja, und das ist auch gut so. Es ist<br />
richtig, dass es sich ein Betrieb gut<br />
überlegt, wenn er Lernende ausbilden<br />
will. Der Entscheid fällt nach einer<br />
Überlegungsfrist in den meisten<br />
Fällen positiv aus.<br />
Sie haben den Lehrbetriebsverbund<br />
vor 15 Jahren gegründet.<br />
Was hat sich seither geändert?<br />
n Die Anforderungen der Berufe selber,<br />
die Bildungsverordnungen haben<br />
sich geändert. Auch die wirtschaftliche<br />
Lage ist eine völlig andere. Zur<br />
Zeit als wir den Verbund gegründet<br />
hatten, gab es zu wenig Lehrstellen.<br />
Ich war damals als Lehrstellenförderer<br />
unterwegs. Über die ganzen Jahre<br />
hinweg wurden uns mehr als 2000<br />
neue Lehrstellenplätze zugesagt.<br />
Auch wenn nicht alle davon realisiert<br />
wurden, so ist das doch ein grosser<br />
Erfolg. Nicht zuletzt deshalb ist der<br />
Kanton in Sachen Lehrstellen heute<br />
sehr gut aufgestellt. Auch dank der<br />
Zusammenarbeit mit den Behörden.<br />
Lernende ausbilden und sie auf dem<br />
Weg ins Berufsleben begleiten macht<br />
Freude und zahlt sich erst noch aus.<br />
Gerade KMU sichern sich mit der<br />
Ausbildung von Lernenden den eigenen<br />
Nachwuchs. Nicht zuletzt aus<br />
diesem Grund konnten im vergangenen<br />
Jahr in den im KMU-Lehrbetriebsverbund<br />
Baselland und Umgebung<br />
angeschlossenen Betrieben<br />
mehr als 20 zusätzliche neue Lehrstellen<br />
besetzt werden.<br />
Zu den Betrieben, die neu Lehrstellen<br />
anbieten, gehören Unternehmen,<br />
die mit der Lehrlingsausbildung Neuland<br />
betreten. Die Geschäftsstelle des<br />
KMU-Lehrbetriebsverbunds unterstützt<br />
und begleitet diese Unternehmen<br />
Schritt für Schritt auf dem Weg<br />
in und durch die Berufsbildung.<br />
Alle Betriebe, die teils bereits seit dessen<br />
Gründung im Jahr 2000 gemeinsam<br />
mit dem KMU-Lehrbetriebsverbund<br />
Lernende ausbilden, profitieren<br />
insbesondere von der administrativen<br />
Entlastung durch die Geschäftsstelle.<br />
Dies ermöglicht es den Betrieben,<br />
sich auf ihre eigentliche Geschäftstätigkeit<br />
zu konzentrieren.<br />
Urs Berger, Stv. Direktor Wirtschaftskammer und Leiter Berufsbildung, will Jugendliche für die duale Bildung gewinnen. FOTO ANKLIN<br />
Die Zusammenarbeit von Schulen,<br />
Behörden und Wirtschaft ist uns sehr<br />
wichtig.<br />
Welches sind die Herausforderungen<br />
von heute?<br />
n Wir müssen das positive Image der<br />
dualen Bildung aufrechterhalten und<br />
die Jugendlichen für die duale Bildung<br />
gewinnen. Die gymnasiale<br />
Ausbildung, der universitäre Weg,<br />
hat absolut ihre Berechtigung. Die<br />
duale Bildung soll dazu aber in einem<br />
gesunden Verhältnis stehen.<br />
Wir haben ein tolles Bildungssystem,<br />
das alle beruflichen Wege of-<br />
Lehrbeginn im August 2016<br />
Auch für den Lehrbeginn im August<br />
2016 ist das Interesse der Baselbieter<br />
KMU hoch, und die Nachfrage nach<br />
Ausbildungsplätzen ist weiter gestiegen.<br />
Im Auftrag der neu hinzugekommenen<br />
und der schon länger zum<br />
Verbund gehörenden Betriebe ist die<br />
Geschäftsstelle des KMU-Lehrbetriebsverbunds<br />
aktuell an der Rekrutierung<br />
der Lernenden für die rund<br />
45 Lehrstellen, die es diesen Sommer<br />
zu besetzen gilt. Gesucht werden Lernende<br />
unter anderem in den Bereichen<br />
KV, Logistik, Informatik, Gipser<br />
oder Konstruktion.<br />
fenlässt. Es ist wichtig, dass wir dies<br />
den Jugendlichen und den Eltern<br />
aufzeigen. Ein zentrales Element ist<br />
dabei die Berufsschau. Unser ganzer<br />
Einsatz gilt der dualen Bildung. Wir<br />
wollen auch nicht, dass Jugendliche<br />
Brückenangebote in Anspruch nehmen,<br />
wenn diese für ihre Berufsziele<br />
gar nicht nötig sind. Die Brückenangebote<br />
dürfen nicht als Parkplatz<br />
für unentschlossene Jugendliche<br />
dienen. Das kostet den Kanton nur<br />
viel Geld. Man sollte die ganzen Angebote<br />
einmal durchleuchten und<br />
prüfen, ob sie noch wirtschaftskonform<br />
sind.<br />
Wissen Sie, was aus ehemaligen<br />
Lernenden des LBV geworden ist?<br />
n Wir erhalten oft Karten, wenn sie<br />
heiraten, wenn es Familienzuwachs<br />
gibt oder wenn sie eine Weiterbildung<br />
machen. Ein Lernender hat später<br />
Theologie studiert. Am Neujahrsapéro<br />
traf ich einen ehemaligen Lernenden,<br />
der nun als Journalist arbeitet.<br />
Auch auf der Strasse werde ich<br />
oft angesprochen. Und es gibt solche,<br />
die dem Verbund etwas zurückgeben<br />
wollen und Stützkursunterricht erteilen.<br />
All dies bestätigt mir immer<br />
wieder, dass wir auf dem richtigen<br />
Weg sind. Interview: Reto Anklin<br />
LEHRSTELLEN – Der KMU-Lehrbetriebsverbund hat mehr als 20 zusätzliche Lehrstellen besetzt.<br />
Lernende ausbilden zahlt sich aus<br />
In Seminaren wie dem Kniggekurs im obigen Bild fördert der KMU-Lehrbetriebsverbund<br />
die Sozial- und Selbstkompetenzen der Lernenden.<br />
FOTO ARCHIV<br />
Stellenangebot ändert sich laufend<br />
Der KMU-Lehrbetriebsverbund besitzt<br />
Bildungsbewilligungen in vielen<br />
Berufen und kann so die Lernenden<br />
direkt anstellen. Je nach Nachfrage<br />
der Betriebe ändert sich das Lehrstellenangebot<br />
des Verbunds laufend.<br />
Auch kurzfristig geschaffene Lehrstellen<br />
können dank dem Netzwerk<br />
des Verbunds bis kurz vor Beginn des<br />
neuen Lehrjahrs mit geeigneten Kandidaten<br />
besetzt werden.<br />
Nebst der Rekrutierung kümmert sich<br />
der KMU-Lehrbetriebsverbund auch<br />
um sämtliche administrativen Belange<br />
während der Ausbildung wie beispielsweise<br />
die Schulanmeldungen,<br />
die Abrechnung der Lohn- und Lohnnebenkosten,<br />
das Absenzenmanagement<br />
und das Versicherungswesen.<br />
Die Lernenden selbst profitieren vom<br />
eigens entwickelten Coaching-Programm<br />
des Verbunds. «Nebst dem<br />
Fachwissen sind die Sozial- und<br />
Selbstkompetenzen auf dem Arbeitsmarkt<br />
gefragter denn je», sagt Anja<br />
Grönvold, Leiterin der Geschäfts stelle<br />
des KMU-Lehrbetriebsverbunds. In<br />
Seminaren werden die Lernenden<br />
gefordert und gefördert.<br />
Zum Coaching-Programm zählen Zielvereinbarungsgespräche,<br />
Stützkurse<br />
bei schulischen Schwächen und eine<br />
Prüfungsvorbereitungswoche im letzten<br />
Lehrjahr. Auch in schwierigen<br />
Ausbildungszeiten steht der Verbund<br />
den Betrieben mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Mehr als 80 Partnerbetriebe profitieren<br />
bereits von einem auf ihre Bedürfnisse<br />
zugeschnittenen Dienstleistungspaket<br />
des KMU-Lehrbetriebsverbunds.<br />
Das Rotationsverfahren des<br />
Verbunds ermöglicht es Betrieben, die<br />
nicht den ganzen Bildungsplan abdecken,<br />
ihre Lernenden an Lehrbetriebe<br />
weiterzugeben, wo sie sich die<br />
fehlenden Fachkenntnisse aneignen<br />
können. Corinne Champion<br />
Weitere Informationen unter<br />
Telefon 061 927 65 39 oder im Internet:<br />
LINK<br />
www.kmu-lehrbetriebsverbund.ch
Kompetenz und<br />
Partnerschaft für<br />
Unternehmer<br />
Haus der Wirtschaft<br />
Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum<br />
für KMU aus Gewerbe, Handel,<br />
Dienstleistung und Industrie<br />
Altmarktstrasse 96 Tel. 061 927 64 64 info@kmu.org<br />
4410 Liestal Fax 061 927 65 50 www.kmu.org<br />
Die erste Adresse für die Wirtschaft
INNOVATIONSWETTBEWERB<br />
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Schweizerische Gewerbezeitung – 5. Februar 2016<br />
BL 9<br />
«INNOVATION CHALLENGE» – Die WeSendit GmbH hat an der «SwissInnovation Challenge» 2015 den 2. Preis gewonnen.<br />
Das Unternehmen habe sich so einem breiten Publikum bekannt machen können, sagt Jens Herbst von WeSendit.<br />
«Wir haben das Networking sehr geschätzt»<br />
Dimitri Tirez, Philipp Braccini und<br />
Jens Herbst von der WeSendit GmbH<br />
sind auf dem besten Weg, den Online-Datentransfer<br />
weltweit zu revolutionieren.<br />
WeSendit bietet den Nutzern<br />
eine schnelle und sichere Plattform<br />
für den Datentransfer sowie<br />
massgeschneiderte Lösungen für<br />
Werbepartner.<br />
Die drei Jungunternehmer haben dafür<br />
den 2. Preis der «SwissInnovation<br />
Challenge» gewonnen. Im Interview<br />
spricht Jens Herbst über den Wettbewerb.<br />
<strong>Standpunkt</strong>: Herr Herbst, seit der<br />
Preisverleihung sind einige<br />
Wochen vergangen, ist bei Ihnen<br />
wieder der Alltag eingekehrt?<br />
n Jens Herbst: Die Auszeichnung war<br />
für uns eine schöne Anerkennung,<br />
dass wir mit WeSendit auf dem richtigen<br />
Weg sind. Der Alltag hat sich<br />
nach der Preisverleihung sehr zum<br />
Positiven verändert.<br />
«DIE AUSZEICHNUNG<br />
WAR FÜR UNS EINE<br />
ANERKENNUNG, DASS<br />
WIR MIT WESENDIT<br />
AUF DEM RICHTIGEN<br />
WEG SIND.»<br />
Wie viel Zeit hatten Sie für die<br />
Challenge aufgewendet?<br />
n Wir hatten uns eine Woche vor<br />
jedem Pitch mit dem Anforderungskatalog<br />
auseinandergesetzt und die<br />
Arbeiten innerbetrieblich gut verteilt,<br />
um schlussendlich WeSendit erfolgreich<br />
präsentieren zu können.<br />
In welchem Bereich hat die Teilnahme<br />
an der «SwissInnovation<br />
Challenge» am meisten gebracht?<br />
n Wir haben die Plattform für ihre<br />
interessanten Workshops und das<br />
Networking mit anderen innovativen<br />
Unternehmen sehr geschätzt. Mit der<br />
Preisverleihung konnten wir WeSendit<br />
auch im nationalen Markt über die<br />
Printmedien einem breiten Publikum<br />
bekannt machen.<br />
Würden Sie eine Teilnahme an<br />
der «SwissInnovation Challenge»<br />
weiterempfehlen?<br />
Um das Potenzial einer innovativen<br />
Geschäftsidee zu erkennen, können<br />
wir die Teilnahme an der «Swiss-<br />
Innovation Challenge» jedem Unternehmen<br />
empfehlen. Auch wenn man<br />
es nicht unter die Top 3 schafft, bekommt<br />
man durch den Austausch<br />
mit anderen Unternehmen und die<br />
angebotenen Workshops ein neues<br />
Blickfeld für die eigene Innovation.<br />
Wie weit sind Sie mit dem Projekt<br />
WeSendit?<br />
Wir haben für 2016 sehr viele neue<br />
Innovationen geplant, um uns im globalen<br />
Markt noch stärker zu platzieren.<br />
Die geplanten Funktionen, die<br />
sich derzeit in der Entwicklung befinden,<br />
werden in den nächsten Monaten<br />
fertiggestellt und anschliessend<br />
mit neuen strategischen Partnern im<br />
In- und Ausland vermarktet.<br />
<br />
Interview: Reto Anklin<br />
Der <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft stellt in<br />
einer Serie die Gewinner der «SwissInnovation<br />
Challenge» und der «SwissNEXT<br />
Challenge» vor.<br />
LINK<br />
www.swiss-challenge.org<br />
Jens Herbst, Dimitri Tirez (1. und 2. v.l.) und Philipp Braccini (r.) nehmen von Beat Oberlin (3.v.l.), Chef der Basellandschaftlichen Kantonalbank,<br />
den Check über 5000 Franken entgegen.<br />
FOTO ARCHIV<br />
AUSGABE 2016 HAT BEREITS BEGONNEN<br />
Am «Tag der Wirtschaft» 2015<br />
wurden im vergangenen August<br />
erstmals die Preise für die «Swiss-<br />
Innovation Challenge» und die<br />
«SwissNEXT Challenge» vergeben.<br />
Am Donnerstag vergangener Woche<br />
fand der Kick-off der zweiten<br />
Auflage statt (siehe Seite 1).<br />
Die «SwissInnovation Challenge»<br />
ist ein mehrmonatiger<br />
Innovationswettbewerb mit Ausbildungs-<br />
und Mentorship-Programm,<br />
der nicht nur attraktive<br />
Preisgelder, sondern auch Zugang<br />
zu möglichen Geschäftspartnern<br />
bietet.<br />
Die «SwissNEXT Challenge»<br />
wiederum unterstützt Unternehmen,<br />
die sich um eine Betriebsübergabe<br />
kümmern, oder Personen,<br />
die selbst ein Unternehmen<br />
übernehmen oder verkaufen<br />
möchten. Während mehrerer<br />
Monate werden die Teilnehmenden<br />
bei der Nachfolgeregelung,<br />
dem Verkauf oder der Übernahme<br />
einer Unternehmung begleitet.<br />
Die zwei Wettbewerbe werden<br />
von der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />
(FHNW) mit der Wirtschaftskammer<br />
Baselland und der<br />
Basellandschaftlichen Kantonalbank<br />
(BLKB) organisiert. ra<br />
SCHREINERMEISTER-VERBAND<br />
Sektionsmeisterschaften<br />
im Ausbildungszentrum<br />
An den Sektionsmeisterschaften des Schreinermeister-Verbands<br />
Baselland und der VSSM-Sektion<br />
Basel-Stadt haben sich Stefan Manser von<br />
der HR Rickenbacher AG in Läufelfingen und<br />
Iris Gschwind von der Schreinerei Wenger AG in<br />
Reinach sowie Tobias Amannn von der Atelier<br />
111 Oekobau AG in Basel und Pascal Morgenthaler<br />
von der H. Güntert Schreinerei AG in Allschwil<br />
für die Teilnahme an der nationalen<br />
Schreinermeisterschaft qualifiziert.<br />
Der Wettkampf im Ausbildungszentrum des<br />
Schreinermeister-Verbands Baselland in Liestal<br />
fand zum siebten Mal statt. Es hatten sich so<br />
viele Teilnehmende angemeldet, dass die Austragung<br />
auf zwei Samstage, den 7. und 14. November<br />
2015, verteilt werden musste.<br />
Die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer stellten<br />
gemäss einem vorliegenden Plan einen Stufentisch<br />
her. Dabei konnten sie Fertigkeiten wie<br />
Präzision, Effizienz und ein vernünftiges Arbeitszeit-Management<br />
unter Beweis stellen. Die<br />
Atmosphäre während des Wettkampfs sei vom<br />
Ehrgeiz jedes Einzelnen geprägt, aber trotzdem<br />
ausgezeichnet und kameradschaftlich gewesen,<br />
wie der Schreinermeister-Verband mitteilt. «Die<br />
Fähigkeit zur Teamarbeit ist schliesslich auch<br />
später in der Praxis gefragt, wenn es darum geht,<br />
mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten»,<br />
schreibt der Verband.<br />
Reto Anklin<br />
Die Bestplatzierten<br />
Basel-Landschaft: 1. Rang: Stefan Manser<br />
(HR Rickenbacher AG, Läufelfingen); 2. Rang: Iris<br />
Gschwind (Schreinerei Wenger AG, Reinach); 3. Rang:<br />
Kevin Häner (Schreinerei Sasse, Bretzwil).<br />
Basel-Stadt: 1. Rang: Tobias Amannn (Atelier 111<br />
Oekobau AG, Basel); 2. Rang: Pascal Morgenthaler<br />
(H. Güntert Schreinerei AG, Allschwil); 3. Rang: Tobias<br />
Beck (Daniel Hettich AG, Riehen).<br />
TELEFONAUFTRAGSDIENST – Das Haus der Wirtschaft bietet seit vergangenem Jahr einen<br />
Telefonauftragsdienst an. Verpasste Anrufe gehören damit bei KMU der Vergangenheit an.<br />
Damit Unternehmen immer erreichbar sind<br />
Das Telefon klingelt und klingelt. Keiner<br />
nimmt ab. Der Kunde am anderen<br />
Ende der Leitung hängt frustriert<br />
auf und ärgert sich, dass niemand<br />
erreichbar war.<br />
Solche Situationen spielen sich leider<br />
nur allzu oft ab, gerade über die Mittagszeit<br />
und während der Ferien.<br />
Auch ein Anruf beantworter löst das<br />
Problem nicht: Der Kunde oder die<br />
Kundin wissen nie, ob und wann ihre<br />
Nachrichten abgehört werden.<br />
Persönlicher Auftritt<br />
Eine viel bessere Lösung ist der seit<br />
vergangenem Jahr vom Haus der<br />
Wirtschaft angebotene Telefon auftrags<br />
dienst. Ein Unternehmen sichert<br />
sich damit einen jederzeit persönlichen<br />
und professionellen Auftritt und<br />
verpasst nie mehr wichtige Anrufe.<br />
Sind die Mitarbeitenden eines Unternehmens<br />
nicht erreichbar, leiten sie<br />
ihre eingehenden Anrufe auf eine<br />
Telefon nummer im Haus der Wirtschaft<br />
um.<br />
Andrea Sunseri, Leiterin Telefonauftragsdienst,<br />
nimmt im Namen eines Kunden<br />
einen Anruf entgegen. FOTO ARCHIV<br />
Auftraggeber gibt Text vor<br />
Die Mitarbeiterinnen des Telefonauftragsdienstes<br />
nehmen die Anrufe im<br />
Namen des jeweiligen Unternehmens<br />
freundlich und kompetent auf<br />
Schweizerdeutsch, Deutsch oder<br />
Englisch entgegen. Der genaue<br />
Begrüssungstext wird vom Auftraggeber<br />
vorgegeben. Der Anrufer hat<br />
so den Eindruck, persönlich von einer<br />
Mitarbeiterin des Unternehmens<br />
betreut zu werden.<br />
Umgehend nach Eingang des Telefonanrufs<br />
wird der Auftraggeber per<br />
E-Mail über den Anruf und allfällige<br />
Mitteilungen informiert. So sind Unternehmen<br />
während Abwesenheiten<br />
immer über die Geschäftsaktivitäten<br />
PREISLISTE TELEFONSERVICE<br />
Dienstleistung<br />
Nicht-<br />
Mitglieder<br />
Mitglieder<br />
Wirtschaftskammer<br />
20 Anrufe pro Monat Fr. 145.00 Fr. 130.00<br />
40 Anrufe pro Monat Fr. 210.00 Fr. 180.00<br />
60 Anrufe pro Monat Fr. 275.00 Fr. 230.00<br />
80 Anrufe pro Monat Fr. 340.00 Fr. 280.00<br />
1 Woche Ferienvertretung<br />
(max. 20 Anrufe)<br />
Fr. 135.00 Fr. 125.00<br />
2 Wochen Ferienvertretung<br />
(max. 40 Anrufe)<br />
Fr. 190.00 Fr. 170.00<br />
Mini-Abo Mittag<br />
(30 Anrufe/Monat<br />
von 12 bis 14 Uhr)<br />
Fr. 175.00 Fr. 155.00<br />
orientiert. Der Telefonauftragsdienst<br />
informiert Anrufende gegen einen<br />
monatlichen Aufpreis von 30 Franken<br />
auch über Ferien- oder Tagesabwesenheiten<br />
der Auftraggeber.<br />
Flexible Gestaltung<br />
Dank der flexiblen Gestaltung der<br />
Dienstleistung kann der Telefonauftragsdienst<br />
des Hauses der Wirtschaft<br />
Alle Preise verstehen sich exkl. MwSt.<br />
auch nur über die Mittagszeit oder<br />
während der Ferien gebucht werden.<br />
<br />
Anja Grönvold<br />
Nähere Auskünfte, auch bezüglich<br />
Sonderwünschen, erteilt Andrea Sunseri,<br />
Leiterin Telefonauftragsdienst.<br />
Telefon: 061 927 65 16<br />
E-Mail: a.sunseri@kmu.org
BL 10<br />
BRANCHENVERBÄNDE<br />
5. Haus Februar der Wirtschaft 2016 – Schweizerische – Dienstleistungs- Gewerbezeitung und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Haus Dienstleistung der Wirtschaft und – Dienstleistungs- Industrie und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Schweizerische Gewerbe, Handel, Gewerbezeitung Dienstleistung – 5. Februar und Industrie 2016<br />
SVVG – Der Regionalverband Aargau und beider Basel des schweizerischen Dachverbands der Versicherungs-Generalagenten besteht seit<br />
zehn Jahren. Im Baselbiet blicken die Versicherungs-Generalagenten aber bereits auf eine 70-jährige Verbandsgeschichte zurück.<br />
Vermittler zwischen Kunde und Versicherung<br />
Der Grundstein des schweizerischen<br />
Dachverbands der Versicherungs-Generalagenten<br />
wurde bereits 1930 gelegt.<br />
Damals entstanden ein Berner<br />
Kantonalverband und zwei lokale<br />
Vereinigungen in der Romandie. In<br />
den folgenden drei Jahren fanden<br />
auch in Basel und in Zürich entsprechende<br />
Zusammmenschlüsse statt.<br />
Im April 1933 erblickte der «Schweizerische<br />
Zentralverband der Generalagenten<br />
aller Versicherungsbranchen»<br />
schliesslich das Licht der Welt.<br />
In den folgenden Jahren kamen kontinuierlich<br />
weitere Regional- respektive<br />
Kantonalverbände dazu.<br />
Der heutige Schweizerische Verband<br />
der Versicherungs-Generalagenten<br />
(SVVG/FSAGA) gliedert sich in zwölf<br />
Regionalverbände mit insgesamt<br />
mehr als 500 Mitgliedern. Mit einem<br />
Organisationsgrad von über 80 Prozent<br />
– in der Schweiz und im Fürstentum<br />
Liechtenstein dürften gegen<br />
600 Generalagenten tätig sein – versteht<br />
sich der SVVG als repräsentative<br />
Stimme dieses Berufsstands.<br />
IN KÜRZE<br />
Schweizerischer Verband<br />
der Versicherungs-Generalagenten<br />
Regionalverband Aargau und beide Basel<br />
Gegründet:<br />
2005<br />
Anzahl Mitglieder:<br />
67<br />
Vorstandsmitglieder:<br />
n Rafael Gomez, Zürich, Präsident<br />
n Vincenzo Centolanza, Baden-Dättwil,<br />
Vizepräsident<br />
n Andy Siegenthaler, Aarau, Sekretär<br />
Versicherungsagenten suchen für die Kundschaft die beste Lösung.<br />
Regionalverband seit zehn Jahren<br />
Vor knapp elf Jahren schlossen sich<br />
die damals bestehenden Kantonalverbände<br />
Aargau und beider Basel<br />
zum heutigen Regionalverband Aargau<br />
und beider Basel zusammen. An<br />
der diesjährigen Generalversammlung,<br />
die im April im Bad Buben dorf<br />
Hotel stattfinden wird, können die<br />
regionalen Generalagenten auf ihre<br />
mittlerweile vollendete zehnjährige<br />
Verbands geschichte blicken.<br />
Die vormalige Sektion beider Basel<br />
konnte im Fusionsjahr 2005 auf ein<br />
bereits über 70 Jahre währendes Bestehen<br />
blicken. Die erst im Jahre 2000<br />
gegründete Aargauer Sektion hingegen<br />
war erst knapp dem Säuglingsalter<br />
entwachsen. Der insgesamt<br />
67 Mitglieder umfassende Regionalverband<br />
wird von Rafael Gomez, Generalagent<br />
der Vaudoise Versicherungen<br />
in Zürich, präsidiert. Seine beiden<br />
Vorstandskollegen rekrutieren<br />
sich ebenfalls aus dem Grossraum<br />
Aarau-Zürich. Gomez wünscht sich<br />
so oder so eine Verbreiterung seiner<br />
Verbandsleitung. In diesem Sinn richtet<br />
sich der präsidiale Blick natürlich<br />
hoffnungsvoll an die Verbandsmitglieder,<br />
welche in den beiden Basel<br />
tätig sind.<br />
10 000 Vermittler/innen<br />
Beim Generalagenten handelt es sich<br />
nicht um ein eigentliches Berufsbild,<br />
das man gemäss Bildungsverordnung<br />
erlernen kann. Vielmehr ist es ein<br />
Berufsstand. Gemäss dem SVVG sind<br />
Generalagenten Inhaber oder Leiter<br />
einer Versicherungs-Geschäftsstelle.<br />
Sie arbeiten nach den Grundsätzen<br />
der Exklusivität mit einer konzessionierten<br />
privaten Versicherungsgesellschaft<br />
zusammen. Dabei erfüllen<br />
sie in der Regel akquisitorische,<br />
organisatorische und verwaltungstechnische<br />
Aufgaben. Laut Verbandsstatistik<br />
sind 75 Prozent der Generalagenten<br />
als selbständige Unternehmer<br />
tätig, 25 Prozent sind von den<br />
Gesellschaften angestellt. Generalagenten<br />
beschäftigen durchschnittlich<br />
20 Vollzeitmitarbeitende. Gesamtschweizerisch<br />
dürften zirka<br />
10 000 Versicherungsvermittlerinnen<br />
und -vermittler unter ihrer Leitung<br />
tätig sein.<br />
Kaufmann als Basisberuf<br />
Der berufliche Einstieg in die Versicherungswirtschaft<br />
erfolgt in der Regel<br />
über die dreijährige kaufmännische<br />
Grundbildung. Die Ausbildung<br />
zum Kaufmann, zur Kauffrau «für<br />
Versicherungen und Finanzen» erfolgt<br />
dual. Mit der entsprechenden<br />
Wahl der Fachrichtung erfolgt im drit-<br />
FOTO ZVG<br />
ten Lehrjahr eine versicherungsspezifische<br />
Ausbildung, die vor allem<br />
die Grundlagen der verschiedenen<br />
Versicherungsformen und zum Beispiel<br />
die Absicherungsmöglichkeiten<br />
im Krankheits- und Pflegefall beinhalten.<br />
Nach dem erfolgreichen<br />
Lehrabschluss steht den jungen Berufsleuten<br />
ein breitgefächertes<br />
Weiter bildungsangebot zur Verfügung,<br />
das sie zur Versicherungsfachfrau,<br />
zum diplomierten Versicherungswirtschafter<br />
HF oder zur Sozialversicherungs-Expertin<br />
HF führt. Die<br />
Assekuranzbranche bietet sehr vielfältige<br />
und interessante Möglichkeiten<br />
der beruflichen Entwicklung.<br />
<br />
Marcel W. Buess<br />
Der <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft präsentiert<br />
in einer Serie alle Branchen verbände, die<br />
der Wirtschaftskammer Baselland<br />
angeschlossen sind. Als nächstes Porträt<br />
erscheint: swiss safety, Verband Schweizer<br />
PSA-Anbieter.<br />
Berufsbilder:<br />
n Kaufmann/-frau für Versicherungen<br />
und Finanzen<br />
n Versicherungsfachmann/-frau FA<br />
n Dipl. Versicherungswirtschafter/in HF<br />
n Sozialversicherungs-Fachmann/-frau FA<br />
n Sozialversicherungs-Experte/in HF<br />
Davon profitieren Mitglieder:<br />
n Interessenvertetung gegenüber Wirtschaft,<br />
Politik, Öffentlichkeit<br />
n Spezifische Brancheninformationen<br />
n Netzwerk-Plattform<br />
n Engagement in der beruflichen Ausund<br />
Weiterbildung<br />
n Abrechnung AHV & FAK über eigene Kassen<br />
Rechtsauskünfte und -beratung beim<br />
Dachverband SVVG<br />
n Abonnement Schweizer Versicherung<br />
LINKS<br />
www.svvg-fsaga.ch<br />
INTERVIEW – «Der Kunde hat Anspruch darauf, dass sein Versicherungsberater auf der Höhe der Zeit ist», sagt Rafael Gomez, Präsident des Regionalverbands<br />
Aargau und beider Basel des schweizerischen Dachverbands der Versicherungs-Generalagenten, im Interview mit dem <strong>Standpunkt</strong>.<br />
«Wir wollen dem Kunden immer eine massgeschneiderte Lösung bieten»<br />
Versicherungen sind Vertrauenssache.<br />
Für Rafael Gomez, Präsident des Regionalverbands<br />
Aargau und beider<br />
Basel des schweizerischen Verbands<br />
der Versicherungs-Generalagenten,<br />
spielt die Beziehung zwischen Kunde<br />
und Versicherung deshalb eine ganz<br />
zentrale Rolle. Und die Beratungsqualität<br />
gewinne an Bedeutung, da<br />
sich Produkte und Angebote der verschiedenen<br />
Versicherungen nicht<br />
mehr gross unterscheiden würden.<br />
<strong>Standpunkt</strong>: Herr Gomez, wie<br />
können die Versicherungen in der<br />
heutigen Zeit eine positive und<br />
vertrauensvolle Beziehungen zu<br />
den Kunden aufbauen?<br />
n Rafael Gomez: Dafür braucht es im<br />
Wesentlichen drei Kernelemente:<br />
Dialog, Beratung und Weiterbildung.<br />
An erster Stelle steht für mich der<br />
Dialog. In allen Situationen muss der<br />
Kundenkontakt aus einem positiven<br />
und vor allem lösungsorientierten<br />
Gespräch bestehen.<br />
Rafael Gomez,<br />
Präsident<br />
Regionalverband<br />
Aargau und<br />
beider Basel des<br />
SVVG.<br />
Was heisst das konkret?<br />
n Für den Berater bedeutet das, dass<br />
er seinen Kunden vor allem zuhört,<br />
dass er ihre Lebenssituation und ihre<br />
Bedürfnisse versteht und richtig einschätzt.<br />
In einer ersten Phase braucht<br />
es dazu vor allem Einfühlungsvermögen<br />
und Respekt. Um dann gemeinsam<br />
mit dem Kunden die für ihn<br />
richtige Lösung zu erarbeiten,<br />
braucht es zudem das fachliche<br />
Know-how. Die permanente Weiter-<br />
bildung ist für den guten, erfolgreichen,<br />
kundennahen Versicherungsberater<br />
unabdingbar. Der Kunde hat<br />
Anspruch darauf, dass sein Versicherungsberater<br />
auf der Höhe der Zeit<br />
und in Versicherungsfragen absolut<br />
kompetent ist.<br />
Was für Privatkunden gilt, muss<br />
sicher auch für Geschäftskunden<br />
gelten?<br />
n Unbedingt. Der Berater muss über<br />
die Tätigkeit einer KMU genau Bescheid<br />
wissen. Durch Gespräche und<br />
gezieltes Nachfragen muss möglichst<br />
viel über das Unternehmen in Erfahrung<br />
gebracht werden. Nur so kann<br />
der Versicherer schliesslich bedürfnisgerechte<br />
Angebote ausarbeiten<br />
und die passenden Policen vorlegen.<br />
Ein Produktionsbetrieb hat andere<br />
Ansprüche und Bedürfnisse als ein<br />
Handels- und Vertriebsunternehmen.<br />
Als Versicherer wollen wir dem Kunden<br />
immer eine massgeschneiderte<br />
Lösung bieten.<br />
Wie können die Versicherer diese<br />
Beratungsqualität sichern oder<br />
noch fördern?<br />
n Einerseits muss das Versicherungsunternehmen<br />
einfache und transparente<br />
Produkte zur Verfügung stellen,<br />
die es dem Berater ermöglichen,<br />
auf komplexe Fragestellungen rasch<br />
und professionell tragfähige Lösungen<br />
zu finden. Als Generalagent ist<br />
es eine meiner wesentlichsten Aufgaben,<br />
eine effiziente Zusammenarbeit<br />
zwischen Innen- und Aussendienst<br />
sowie zwischen den zentralen<br />
Diensten, wie zum Beispiel der IT,<br />
und den Mitarbeitenden im Vertrieb<br />
zu gewährleisten. Angesichts immer<br />
kürzerer Produktezyklen und immer<br />
breiterer Versicherungsangebote<br />
braucht es ein profundes Fachwissen.<br />
Als Generalagent muss ich deshalb<br />
auch ständig die Bereitschaft<br />
zur Fort- und Weiterbildung meiner<br />
Mitarbeitenden fördern und sichern.<br />
Selbstverständlich muss dieses Fachwissen<br />
auch auf der Stufe der<br />
General agenten laufend à jour gehalten<br />
werden.<br />
Was erwarten Sie von einem<br />
jungen Menschen, der auf Ihrer<br />
Generalagentur eine Lehre absolvieren<br />
will?<br />
n In unserer Branche sind hoch motivierte,<br />
selbstbewusste und flexible<br />
junge Menschen gefragt. Diese sollen<br />
anspruchsvolle Aufgaben übernehmen,<br />
sich aber auch für wiederkehrende<br />
administrative Routinearbeiten<br />
nicht zu schade sein. Wir erwarten<br />
eine rasche Auffassungsgabe, Kommunikationskompetenz,<br />
Höflichkeit<br />
im Umgang mit Kundinnen und Kunden<br />
sowie Sicherheit im mündlichen<br />
und schriftlichen Ausdruck. Die Berufsbildung<br />
ist für uns Versicherungs-<br />
Generalagenten ein sehr wichtiges<br />
Thema. In diesem Sinne bieten viele<br />
Agenturen auch Lehrstellen an. In<br />
meiner Agentur habe ich aktuell drei<br />
Lehrverhältnisse.<br />
Interview: Marcel W. Buess
RATGEBER<br />
Haus 5. Februar der Wirtschaft 2016 – Schweizerische -– Dienstleistungs- Gewerbezeitung und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Haus Dienstleistung der Wirtschaft und – Dienstleistungs- Industrie und Kompetenz-Zentrum für KMU aus 5. Februar Gewerbe, 2016 Handel, – Schweizerische Dienstleistung Gewerbezeitung<br />
und Industrie<br />
BL 11<br />
BASELBIETER ENERGIEGESETZ<br />
Fachkommission prüft Vorlage<br />
zum Baselbieter Energiegesetz.<br />
Stossrichtung des<br />
Gesetzes stimmt<br />
Die Fachkommission Umweltschutz & Energie<br />
der Wirtschaftskammer Baselland hat am vergangenen<br />
25. Januar an einer ersten Sitzung die<br />
Vorlage zum neuen kantonalen Energiegesetz<br />
genauer unter die Lupe genommen. Mit dabei<br />
waren Vertreter aller Verbände des betroffenen<br />
Bauhaupt- und Baunebengewerbes sowie der<br />
Grossverbraucher. Die grundsätzliche Stossrichtung<br />
des neuen Gesetzes wurde an der Sitzung<br />
begrüsst. Es setzt auf Anreize und nicht auf Verbote.<br />
Auch die Ausweitung des bewährten<br />
Baselbieter Energiepakets auf Industrie und<br />
Gewerbe und die damit verbundene Verdreifachung<br />
der Mittel fanden Zustimmung. Zur Finanzierung<br />
der Fördermassnahmen soll bis maximal<br />
2030 eine zeitlich befristete, zweckgebundene<br />
Energieabgabe auf verbrauchte nichterneuer bare<br />
Wärmeenergie erhoben werden.<br />
Befreiung ist Grundvoraussetzung<br />
Grundvoraussetzung für die Zustimmung zum<br />
Gesetz sei allerdings, dass sich Grossverbraucher<br />
und alle übrigen Unternehmen – wie in der<br />
Gesetzesvorlage vorgesehen – mittels einer Zielvereinbarung<br />
äusserst unbürokratisch von der<br />
geplanten Abgabe befreien können. Die Fachkommission<br />
verlangt, dass in der Zielvereinbarung<br />
bereits getätigte Massnahmen zur Entwicklung<br />
des Energieverbrauchs umfassend und gebührend<br />
berücksichtigt werden. Klar ist für die<br />
Wirtschaftsvertreter auch, dass die Abgabe ausser<br />
Kraft treten muss, sobald die Voraussetzungen<br />
für die Fördermassnahmen nicht mehr gegeben<br />
sind. Des Weiteren sollen Energieplanungsmassnahmen<br />
ohne Papierkrieg umgesetzt werden<br />
– auch, um das installierende Gewerbe nicht zusätzlich<br />
zu belasten. Um den Fortschritt nicht zu<br />
hemmen, lehnt die Fachkommission zudem Technologie-<br />
und Denkverbote ab. Sarah Früh<br />
POLIT-KOLUMNE<br />
Mehr Staat statt Freiheit für Senioren?<br />
Am 14. Dezember 2011 wählte die Vereinigte<br />
Bundesversammlung den Neuenburger<br />
SP-Ständerat Alain Berset (44)<br />
zum Bundesrat. Berset zur Wahlannahme: «Ich<br />
werde diese Aufgabe im Interesse des Landes<br />
und des nationalen Zusammenhalts wahrnehmen,<br />
im Bewusstsein, dabei auch die Unterstützung<br />
breiter Bevölkerungskreise zu geniessen,<br />
die sich den Idealen der Gleichheit und<br />
der sozialen Gerechtigkeit verpflichtet fühlen.»<br />
Dann legte er den Amtseid ab: «Ich schwöre<br />
vor Gott dem Allmächtigen, die Verfassung<br />
und die Gesetze zu beachten und die Pflichten<br />
meines Amtes gewissenhaft zu erfüllen.»<br />
In der Bundesverfassung steht auch die Eigentumsgarantie<br />
(Artikel 26): «Das Eigentum ist<br />
gewährleistet. Enteignungen und Eigentumsbeschränkungen,<br />
die einer Enteignung gleichkommen,<br />
werden voll ent schädigt.» Schnee<br />
von gestern? Nein – ein schwerwiegender<br />
sozialpolitischer Konflikt von heute! Denn als<br />
Vorsteher des Eidgenössischen Departements<br />
des Innern (EDI) präsentierte Ende November<br />
2015 Bundesrat Berset der Öffentlichkeit eine<br />
«Reform der Ergänzungsleistungen (EL)», die<br />
das pure Gegenteil von Eigentumsgarantie<br />
bringt: Enteignung für in der Beruflichen<br />
Altersvorsorge (BVG) versicherte Personen.<br />
Weil Bund und Kantone im Jahre 2014<br />
rund 4,7 Milliarden Franken aus<br />
Steuermitteln aufwenden mussten,<br />
um jenen zwölf Prozent aller Rentnerinnen<br />
und Rentnern über die Runden zu helfen, die<br />
mit der AHV allein nicht überleben könnten,<br />
will der Sozialminister sämtliche Pensionierten<br />
massregeln. Seine These: Zu EL-Bezügern<br />
werden vor allem Personen, die zusammen<br />
mit ihren Arbeitgebern Pensionskassenvermögen<br />
angespart haben (2. Säule) und dieses<br />
dann ganz oder teilweise beziehen, um es zu<br />
verprassen. Stichhaltige Beweise für solche<br />
Zusammenhänge fehlen allerdings. Im geschönten<br />
Departementsdeutsch des EDI liest<br />
man: «Das (...) Sparkapital der obligatorischen<br />
beruflichen Vorsorge soll besser geschützt<br />
werden. (...) Die Verwendung von<br />
Peter Amstutz, ehemaliger<br />
Leiter der Bundeshaus-<br />
Redaktion der «Basler Zeitung»<br />
Eigenmitteln für die Altersvorsorge soll verbessert<br />
werden.» Bei genauerem Hinsehen stellt<br />
man aber fest, dass Berset im Bereich der<br />
BVG-Altersvorsorge auf die Eigentumsgarantie<br />
pfeift und Pensionierte künftig um ihr einbezahltes<br />
Guthaben erleichtern will, indem er<br />
ihnen die Verfügungsrechte darüber entreisst.<br />
Diese Ungeheuerlichkeit wird vom EDI<br />
wie folgt angepriesen: «Für den Kapitalbezug<br />
bei der Pensionierung und für<br />
die selbständige Erwerbstätigkeit sieht der<br />
Bundesrat Einschränkungen vor, um das<br />
Sparkapital der obligatorischen beruflichen<br />
Vorsorge besser zu schützen.» Heute müssen<br />
die Pensionskassen ihren Versicherten im<br />
Rentenfall auf Wunsch mindestens ein Viertel<br />
des BVG-Guthabens als Kapital statt als Rente<br />
auszahlen. Dieses Geld können die Pensionierten<br />
dann nach eigenem Ermessen anlegen<br />
oder für den Lebensunterhalt nutzen beziehungsweise<br />
den «Rest» dereinst vererben. Der<br />
Bundesrat schlägt zwei unakzeptable Neuerungen<br />
vor. Die erste: Kapitalbezüge werden<br />
vollständig verboten. Erlaubt sind nur noch<br />
Renten. Das Kapital geht am Lebensende<br />
zwangsläufig zu hundert Prozent an die<br />
Pensionskasse statt an die Erben. Die zweite<br />
Variante: Höchstens noch die Hälfte des selber<br />
einbezahlten und jahrzehntelang angesparten<br />
BVG-Guthabens soll als Kapitalauszahlung<br />
bezogen werden dürfen. Die andere Hälfte<br />
muss in Rente umgewandelt werden.<br />
Für Personen, die im Pensionsalter als<br />
Selbständigerwerbende mit eigenem<br />
Geschäft tätig werden möchten und<br />
dafür Kapital aus der BVG-Sparschatulle<br />
beziehen möchten, haben Berset und der<br />
Bundesrat absolut kein Verständnis. «Vorbezug<br />
verboten», lautet die Befehlsausgabe aus<br />
Bern. Begründung: «Das minimiert das Risiko,<br />
dass Versicherte wegen des Kapitalbezugs<br />
nur noch Anspruch auf eine geringe Rente<br />
haben und später auf Ergänzungsleistungen<br />
angewiesen sind, etwa bei Heimeintritt in<br />
fortgeschrittenem Alter.» Wenigstens für den<br />
Erwerb von Wohneigentum soll ein Vorbezug<br />
weiterhin möglich sein. Das Haus oder die<br />
Eigentumswohnung stellten einen Wert dar,<br />
welcher der Altersvorsorge erhalten bleibe, hat<br />
man im EDI nachträglich doch noch eingesehen.<br />
Ursprünglich stand auch diese Vorsorgeform<br />
auf Bersets Abschussliste.<br />
Das EL-Reformpaket, das lupenreinem marxistischem<br />
Denken entsprungen sein könnte,<br />
brächte nicht einmal nennenswerte Minderausgaben<br />
für die EL. Aber es nimmt den Versicherten<br />
die Freiheit, über die Verwendung ihres<br />
Vorsorgekapitals selber entscheiden zu können.<br />
Die heutigen Kapitalbezüge aus Pensionskassen<br />
belasten die EL mit etwa 38 Millionen<br />
Franken pro Jahr. Das sind vernachlässigbare<br />
0,8 Prozent der Gesamtleistungen. Dafür die<br />
Eigentumsgarantie aushebeln zu wollen, kann<br />
im Ernst kein mehrheitsfähiges Reformkonzept<br />
sein. Damit würde ein Problem gelöst, das gar<br />
keines ist, und gleichzeitig mit unabsehbaren<br />
Folgen ein verfassungsmässiges Grundrecht<br />
verletzt. «Wehret den Anfängen», muss darum<br />
die Devise sein.<br />
Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss sich<br />
nicht mit jener der Wirtschaftskammer decken.<br />
VERANSTALTUNG<br />
Macht Arbeit<br />
krank?<br />
Wie erkenne ich Symptome von Depression und<br />
anderen Krankheiten bei Mitarbeitenden? Woran<br />
merke ich, dass ich selbst betroffen bin? Wie<br />
gehe ich sinnvoll damit um? Mit diesen und<br />
ähnlichen Fragen beschäftigt sich die Veranstaltung<br />
«Macht Arbeit krank?», die das Pfarramt<br />
für Industrie und Wirtschaft» BS / BL am kommenden<br />
1. März am Peterskirchplatz 8 in Basel<br />
durchführt. Neben einem Inputreferat von Dr.<br />
Niklas Baer, Fachstelle für psychiatrische Rehabilitation<br />
bei der Psychiatrie Baselland, steht<br />
eine Lesung von Daniel Göring auf dem Programm.<br />
Der heutige Kommunikationsberater<br />
und ehemalige Leiter Kommunikation des Bundesamts<br />
für Zivilluftfahrt hat seine Erfahrungen<br />
mit einer Erschöpfungsdepression in einem Buch<br />
festgehalten. Die Diskussionsrunde, an der auch<br />
Nadine Gembler, Leiterin Personal/Ausbildung<br />
Coop national, teilnimmt, wird von der Journalistin<br />
Caroline Doka geleitet. Die Einführung und<br />
das Schlusswort hält Pfarrer Martin Dürr.<br />
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos.<br />
Für den anschliessenden Apéro ist eine Anmeldung<br />
per E-Mail oder per Telefon bis am 24. Februar<br />
2016 nötig.<br />
Reto Anklin<br />
«Macht Arbeit krank?»,<br />
1. März 2016, von 19.30 bis 21 Uhr.<br />
Pfarramt für Industrie und Wirtschaft BS/BL<br />
Peterskirchplatz 8<br />
4051 Basel<br />
Telefon: 061 692 43 44<br />
E-Mail: info@pfarramt-wirtschaft.ch<br />
IMPRESSUM<br />
standpunkt<br />
RATGEBER RECHT – Wo «Bring Your Own Device» gilt, dürfen Mitarbeitende auf ihren privaten Smartphones,<br />
Tablets und Laptops arbeiten. Dies kann die Produktivität steigern, aber die Sicherheit gefährden.<br />
Nutzung privater Geräte am Arbeitsplatz<br />
In Unternehmen dürfte es mittlerweile<br />
regelmässig vorkommen, dass das<br />
Personal eigene, vorwiegend mobile<br />
Endgeräte wie Smartphones, Tablets<br />
oder Laptops zu geschäftlichen<br />
Zwecken einsetzt.<br />
Ein rechtlicher Anspruch auf eine<br />
solche Nutzung besteht allerdings<br />
nicht. Es ist nämlich Sache des Unternehmens,<br />
ob es dem Personal den<br />
Zugriff auf die unternehmenseigene<br />
IT-Infrastruktur, Applikationen und<br />
Daten mit privaten Geräten erlauben<br />
will.<br />
Produktivitätssteigerungen<br />
Befürworter einer solchen Bring-<br />
Your-Own-Device-Strategie (BYOD)<br />
erhoffen sich Produktivitätssteigerungen<br />
durch bessere Vertrautheit<br />
des Personals mit den eigenen, eventuell<br />
leistungsstärkeren und komfortableren<br />
Geräten.<br />
Als weitere Voteile nennen die Befürworter<br />
mögliche Kostenersparnisse,<br />
weil Unternehmen die Geräte nicht<br />
selbst anschaffen müssen, oder eine<br />
bessere Erreichbarkeit des Personals<br />
auch ausserhalb der Arbeitszeit. Allerdings<br />
kann der Einsatz privater<br />
Herausgeber/Verlag:<br />
Schweizerischer Gewerbeverband sgv,<br />
Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern,<br />
Tel. 031 380 14 14 – verlag@sgv-usam.ch<br />
Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern<br />
Tel. 031 380 14 14 – redaktion@sgv-usam.ch<br />
David Schenker,<br />
Rechtsanwalt<br />
bei der Kanzlei<br />
LEX -<br />
PARTNERS.<br />
MCS.<br />
Geräte durch das Personal zu einem<br />
Kontrollverlust über eventuell vertrauliche<br />
Geschäftsdaten und zu einer<br />
Vermischung geschäftlicher und<br />
privater Daten auf geschäftsfremdem<br />
Eigentum führen.<br />
Es behindert Fernlöschungen bei Geräteverlust<br />
und beeinträchtigt die<br />
Umsetzung von Aufbewahrungspflichten.<br />
Auch kann die Datensicherheit<br />
gefährdet und der Support<br />
erschwert sein.<br />
Alternativen zu BYOD<br />
Alternativen zu Bring Your Own Device<br />
sind Choose Your Own Device<br />
Regionalbund «<strong>Standpunkt</strong>»<br />
Herausgeber: nWirtschaftskammer Baselland<br />
nArbeitgeber Baselland nUnabhängiges<br />
Podium für eine liberale Wirtschaft und<br />
Gesellschaft, Haus der Wirtschaft,<br />
Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal<br />
(CYOD), wo der Arbeitnehmer aus<br />
einer Reihe von vom Arbeitgeber zur<br />
Verfügung gestellten Geräten wählen<br />
kann, und Corporate Owned, Personally<br />
Enabled (COPE), wo der Arbeitnehmer<br />
das vom Arbeitgeber zur Verfügung<br />
gestellte Gerät auch privat<br />
nutzen darf.<br />
Gegenüber Bring Your Own Device<br />
haben die Alternativen CYOD und<br />
COPE den Vorteil, dass die Geräte<br />
Eigentum des Arbeitgebers sind. Dadurch<br />
entfällt der Anspruch des Arbeitnehmers,<br />
frei über die eigenen<br />
Geräte zu verfügen.<br />
Dies erleichtert das Durchsetzen von<br />
Nutzungsbeschränkungen und technischen<br />
und organisatorischen Massnahmen,<br />
zum Beispiel für die Einbindung<br />
in die IT-Infrastruktur des<br />
Unternehmens oder für die Trennung<br />
geschäftlicher und privater Daten.<br />
Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50<br />
Internet: www.kmu.org<br />
E-Mail: standpunkt@kmu.org<br />
Verantwortung: Christoph Buser, Direktor<br />
Redaktion/Umbruch: Reto Anklin (ra)<br />
Produktion: IWF, Postfach 633, 4410 Liestal<br />
Möglichkeiten und Risiken<br />
Unabhängig davon, ob ein Entscheid<br />
über eine BYOD-, CYOD- oder COPE-<br />
Strategie ansteht oder nicht, sollte<br />
sich jedes Unternehmen grundsätzlich<br />
mit den Möglichkeiten und Risiken<br />
der Nutzung moderner Informationstechnologien<br />
durch das Personal<br />
auseinandersetzen.<br />
Denn nur wo die entsprechende Sensibilisierung<br />
für die Thematik besteht,<br />
kann sachgerecht über den<br />
Einsatz und die Nutzung von Endgeräten<br />
durch das Personal und die<br />
damit einhergehenden technischen<br />
und organisatorischen Massnahmen<br />
entschieden werden.<br />
LEGAL-TEAM<br />
Rechtsanwalt David Schenker<br />
ist wie Rechtsanwalt Christoph<br />
Mettler Partner in der Kanzlei<br />
LEXPARTNERS.MCS. Letzterer ist<br />
Partner im Legal-Team der Wirtschaftskammer.<br />
Das Legal-Team<br />
steht den Mitgliedern der Wirtschaftskammer<br />
für Auskünfte zur<br />
Verfügung. Es ist erreichbar unter<br />
der Telefonnummer 061 927 66 70<br />
oder via E-Mail an dessen Leiterin,<br />
Fürsprecherin Barbara Gfeller:<br />
b.gfeller@kmu.org.<br />
Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen<br />
Adressänderungen:<br />
Bitte an Wirtschaftskammer Baselland<br />
E-Mail: standpunkt@kmu.org<br />
Der Abdruck von Textbeiträgen mit vollständiger<br />
Quellenangabe ist erlaubt.
BL 12<br />
FIRMENREGISTER<br />
5. Februar 2016 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />
KMU BUSINESS-TREFF – Die Wirtschaftskammer und die UBS informierten über die Neuerungen im europäischen Zahlungsverkehr.<br />
«No panic» wegen neuer Einzahlungsscheine<br />
«No panic» war das Statement des<br />
Abends am KMU Business-Treff vom<br />
Donnerstag vergangener Woche im<br />
Haus der Wirtschaft zur Harmonisierung<br />
des Zahlungsverkehrs. «Auch<br />
wenn sich in den kommenden Jahren<br />
im Zahlungsverkehr einige Dinge ändern<br />
werden, besteht noch lange kein<br />
Grund zur Panik», beruhigte Markus<br />
R. Meyer, Leiter Cash Management<br />
Services, UBS Switzerland AG, die<br />
zahlreichen Gäste.<br />
Markus R. Meyer erklärte in seinem<br />
Referat die wichtigsten Veränderungen,<br />
die im nationalen und internationalen<br />
Zahlungsverkehr stattfinden<br />
werden. Ein Aspekt, den er dabei<br />
hervorhob, war der neue Standard<br />
ISO 20022. Mit diesem Format bekommt<br />
der Zahlungsverkehr grundsätzlich<br />
eine «neue Sprache» und in<br />
diesem Kontext auch ein erweitertes<br />
Vokabular.<br />
Mehrwert in der Zukunft<br />
Mit dem neuen Format wird es möglich,<br />
zusätzliche Informationen im<br />
Rahmen einer Transaktion weiterzugeben.<br />
So ist es beispielsweise kein<br />
Problem, neben der Referenznummer<br />
in Zukunft auch den effektiven Auftraggeber<br />
der Zahlung mitzugeben,<br />
wenn beispielsweise die Zahlung<br />
nicht im Namen des Kontoinhabers<br />
ausgeführt wird.<br />
Die Integration des Standards wird<br />
in den allermeisten Fällen durch die<br />
Buchhaltungssoftware direkt gelöst:<br />
das Unternehmen selber muss dazu<br />
wenig beitragen.<br />
Der Standard bringt vor allem auch<br />
wegen seiner internationalen Kompatibilität<br />
sehr grosse Vorteile: In jedem<br />
europäischen Land kommt der<br />
Standard zur Anwendung, wenn<br />
auch mit jeweils unterschiedlichen<br />
«Dialekten». Damit wird es für Unternehmen<br />
einfacher, internationale<br />
Zahlungen richtig entgegenzunehmen<br />
oder abzusetzen.<br />
Umstellung in mehreren Schritten<br />
Die ganze Harmonisierung des Zahlungsverkehrs<br />
in der Schweiz ist in<br />
mehrere Projektschritte unterteilt<br />
und verläuft über mehrere Jahre. Die<br />
finale Umsetzung ist für das Jahr<br />
2020 vorgesehen.<br />
In einem ersten Schritt wurde bereits<br />
das neue Format xml mit dem Standard<br />
ISO 20022 eingeführt. Damit<br />
wurde eine einheitliche Sprache für<br />
den gesamtem Zahlungsverkehr definiert.<br />
In einem zweiten Schritt wird das<br />
gesamte Lastschriftverfahren vereinfacht<br />
und standardisiert. Die Unterschiede<br />
zwischen dem Direct Debit<br />
der Postfinance und dem Lastschriftverfahren<br />
der Banken werden dann<br />
Markus Meyer, Leiter Cash Management Services, UBS Switzerland AG, rät bereits jetzt zur Umstellung auf IBAN.<br />
verschwinden. In einem dritten<br />
Schritt wird dann ein neuer Einzahlungsschein<br />
lanciert: neu ist, dass<br />
dieser Einzahlungsschein einen QR<br />
Code erhalten wird und anstelle der<br />
Postchecknummer eine IBAN-Nummer<br />
beinhaltet.<br />
Markus R. Meyer von der UBS wies<br />
darauf hin, dass viele Kunden bei<br />
Zahlungen bereits heute die IBAN-<br />
anstelle der Konto nummer verwenden<br />
würden.<br />
FOTO TSCHANZ<br />
Chance zur Prozessoptimierung<br />
«Sehen sie diese Umstellung im Zahlungsverkehr<br />
als Chance für Ihr Unternehmen.<br />
Möglicherweise können<br />
Sie dadurch Prozesse in Ihrem Zahlungsablauf<br />
anpassen und optimieren»,<br />
sagte Meyer. Dies beispielsweise<br />
durch eine erhöhte Automatisierung<br />
des Debitorenmanagements.<br />
Als letzten Tipp gab Markus R. Meyer<br />
den Gästen Folgendes mit auf den<br />
Weg: «Wenn Sie sich für das Jahr<br />
2016 in Bezug auf die Harmonisierung<br />
im Zahlungsverkehr noch etwas<br />
vornehmen möchten, dann stellen<br />
Sie auf IBAN um.»<br />
<br />
Jennifer Tschanz<br />
NÜTZLICHE ADRESSEN<br />
Arbeitshebebühnen<br />
Fenster<br />
Integrationsfragen<br />
Stellenvermittlung<br />
Versicherungen<br />
061 WS-Skyworker AG<br />
813 03 03 Arbeitsbühnen-Vermietung<br />
www.ws-skyworker.ch<br />
Bedachungen/Zimmerei/Spenglerei<br />
061 Ritter Bedachungen und Zimmerei<br />
971 57 23 Geissbrunnen 51, 4457 Diegten<br />
www.ritter-bedachungen.ch<br />
Bodenbeläge<br />
061 Glatt & Vettiger AG<br />
921 94 37 Oristalstrasse 87, 4410 Liestal<br />
www.glatt-vettiger.ch<br />
Brandschutz<br />
061 Roth AG Lausen<br />
926 77 20 Malerei/Brandschutz/Isolation<br />
Industriestrasse 12, 4415 Lausen<br />
www.roth.ch<br />
061 Schreinerei Schneider AG<br />
826 90 90 Wannenweg 6<br />
4133 Pratteln<br />
www.schreinerei-schneider.ch<br />
Buchhaltung & Verwaltungen<br />
061 Uniship AG<br />
205 44 51 Peter Merian Strasse 58, 4052 Basel<br />
uniship@uniship.ch<br />
Carrosserie & Fahrzeugbau<br />
061 HAUSER Carrosserie/Fahrzeugbau<br />
481 33 88 Binningerstrasse 99b, 4123 Allschwil<br />
www.hauser-carrosserie.ch<br />
061 WENGER Carrosserie/Fahrzeugbau<br />
686 99 00 Klingentalstrasse 77, 4057 Basel<br />
www.wenger-basel.ch<br />
Computer<br />
061 Transoft GmbH – gegr. 1982<br />
301 33 36 Hard- und Softwaredienstleister<br />
transoft@magnet.ch<br />
Facility Services<br />
061 Gottlieb AG, Facility Services<br />
689 91 91 Markgräflerstrasse 50<br />
4057 Basel, www.gottlieb.ch<br />
061 Aerni Fenster AG<br />
815 35 35 Hauptstrasse 173, 4422 Arisdorf<br />
www.aerni.ch<br />
061 Gerber-Vogt AG<br />
487 00 00 Fenster- und Fassadenbau<br />
www.gerber-vogt.ch<br />
061 MEVO-Fenster AG<br />
717 10 10 Chr. Merian-Ring 25, Reinach<br />
www.mevo.ch<br />
061 Schreinerei Schneider AG<br />
826 90 90 Wannenweg 6<br />
4133 Pratteln<br />
www.schreinerei-schneider.ch<br />
Flachdach<br />
061 A + B Flachdach AG,<br />
381 70 00 4102 Binningen/Basel<br />
www.abflachdach.ch<br />
Gipsergeschäfte/Wandsysteme<br />
061 STÖCKLI WADESCO AG<br />
823 00 00 Götzisbodenweg 2, 4133 Pratteln<br />
www.stoeckliwadesco.ch<br />
Grafik/Werbung<br />
061 Grafik – massgeschneidert für KMU<br />
927 65 25 Erwin Schönholzer, Grafik-Atelier<br />
Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal<br />
info@esch.ch<br />
Haushaltgeräte<br />
061 M. Wagner & Co AG<br />
821 11 12 Schlossstrasse 21, 4133 Pratteln<br />
www.wagnerhaushalt.ch<br />
Informatik<br />
061 CSF AG<br />
467 99 33 Sorgenfreie IT<br />
www.csf.ch info@csf.ch<br />
061 ICSystems + Support AG<br />
716 29 30 ... ihr kompetenter IT-Partner<br />
www.icsystems.ch<br />
061 SOWACOM «Your all-in-one IT-Partner»<br />
406 14 14 Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />
www.sowacom.ch<br />
061 Ausländerdienst Baselland<br />
827 99 00 Bahnhofstrasse 16<br />
4133 Pratteln<br />
www.ald-bl.ch info@ald-bl.ch<br />
Internet/Telefonie<br />
061 ImproWare AG – Breitband.ch<br />
826 93 07 Zurlindenstrasse 29, 4133 Pratteln<br />
www.breitband.ch<br />
Isolation<br />
061 Roth AG Lausen<br />
926 77 20 Malerei/Brandschutz/Isolation<br />
Industriestrasse 12, 4415 Lausen<br />
www.roth.ch<br />
Lichtkuppeln (RWA-Systeme)<br />
061 ISBA AG<br />
761 33 44 Industriestrasse 15, 4222 Zwingen<br />
www.isba.ch<br />
Parkettbeläge<br />
061 Glatt & Vettiger AG<br />
921 94 37 Oristalstrasse 87, 4410 Liestal<br />
www.glatt-vettiger.ch<br />
Patent- und Markenanwälte<br />
061 BOHEST AG, ehemals<br />
295 57 00 A. Braun Braun Héritier Eschmann AG<br />
Holbeinstrasse 36–38, 4051 Basel<br />
www.bohest.ch mail@bohest.ch<br />
061 Braunpat Braun Eder AG<br />
307 90 30 Reussstrasse 22, 4054 Basel<br />
www.braunpat.ch info@braunpat.ch<br />
Schreinereien<br />
061 Schreinerei Schneider AG<br />
826 90 90 Wannenweg 6<br />
4133 Pratteln<br />
www.schreinerei-schneider.ch<br />
Schriften & Reklame<br />
061 Donelli Schriften, Basel<br />
302 30 50 Grafik, Schrift und Gestaltung<br />
donelli-schriften@bluewin.ch<br />
061 Personal Contact Group AG<br />
685 91 11 St. Jakob-Strasse 110, 4132 Muttenz<br />
www.personal.ch<br />
061 Personal Contact Basel AG<br />
666 61 40 Elisabethenstrasse 4, 4010 Basel<br />
061 Personal Contact Laufen AG<br />
765 91 00 Bahnhofstrasse 16, 4242 Laufen<br />
Transport<br />
061 Felix Transport AG<br />
766 10 10 Talstrasse 47, 4144 Arlesheim<br />
www.felixtransport.ch<br />
Treuhand<br />
061 ONLINE TREUHAND AG<br />
717 81 91 Nenzlingerweg 5, 4153 Reinach<br />
www.onlinetreuhand.ch<br />
Treuhand/Revision<br />
061 BDO AG<br />
927 87 00 Gestadeckplatz 2, 4410 Liestal<br />
www.bdo.ch<br />
061 BDO AG<br />
317 37 77 Münchensteinerstr. 43, 4052 Basel<br />
www.bdo.ch<br />
061 BDO AG<br />
766 90 60 Baselstrasse 160, 4242 Laufen<br />
www.bdo.ch<br />
061 Ramseier Treuhand AG<br />
826 60 60 Krummeneichstrasse 34,<br />
4133 Pratteln, www.rta.ch<br />
061 Testor Treuhand AG<br />
205 45 45 Holbeinstrasse 48, 4002 Basel<br />
www.testor.ch<br />
061 TRETOR AG<br />
270 10 70 Dornacherstrasse 230, 4053 Basel<br />
www.tretor.ch<br />
061 TRETOR AG<br />
926 83 83 Industriestrasse 7, 4410 Liestal<br />
www.tretor.ch<br />
Vermessung<br />
061 Jermann Ing. + Geometer AG<br />
706 93 93 Arlesheim, Liestal, Sissach, Zwingen<br />
www.jermann-ag.ch<br />
061 Die Mobiliar, 4147 Aesch<br />
756 56 56 Generalagentur Stephan Hohl<br />
www.mobiaesch.ch<br />
Weine und Destillate<br />
061 Siebe Dupf Kellerei AG<br />
921 13 33 Kasernenstrasse 25, 4410 Liestal<br />
www.siebe-dupf.ch<br />
Werbeanlagen & Beschriftungen<br />
061 Neonwidmer AG Werbeanlagen<br />
751 44 55 Weidenweg 18, 4147 Aesch<br />
www.neonwidmer.ch<br />
Wintergärten/Verglasungen<br />
061 Furrer Metallbau AG<br />
921 58 80 Kanalstrasse 1, 4415 Lausen<br />
www.furrer-metallbau.ch