Fremdkörper Magazin 01/2018
Auf Entdeckungsreise in der Innen- und Aussenwelt, auf Spurensuche in neuen und altbekannten Gefilden.
Auf Entdeckungsreise in der Innen- und Aussenwelt, auf Spurensuche in neuen und altbekannten Gefilden.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Mein Hase Hamster<br />
© Lissan (1998)*<br />
*freut sich über den Austausch auf schreibdichfrei.net. Denn dank diesem<br />
kann man sich weiterentwickeln, findet sie. Der Beitrag ist an der Sommerakademie,<br />
einem Kongress für Kinder- und Jugendförderung, entstanden.<br />
Das Thema der Tagung war ebenfalls Fremdkörper.<br />
Mein Hase Hamster www.infoklick.ch/sommerakademie/sommerakademie-2<strong>01</strong>7/berichterstattung/hamsterhase<br />
Mein Hase heisst Hamster“, erkläre ich<br />
meinem Grossvater. „So so“, meint er und<br />
denkt wahrscheinlich, dass ich nun endgültig<br />
reif für die Psychiatrie bin.<br />
Einmal, als er ein Wochenende auf mich aufpassen<br />
sollte, ging er mit mir, anstatt wie versprochen<br />
in den Zirkus, in eine Psychische Anstalt. Ich<br />
hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank, tadelte er<br />
mich, da ich eine Sonne mit Sonnenbrille malte. Ich<br />
verstand ihn nicht. Ich musste ja auch eine Sonnenbrille<br />
tragen, wieso also nicht auch die Sonne. Und<br />
sowieso, was meint er mit diesen Tassen? Ich hatte<br />
gar keine Tassen, da ich weder Tee, noch Kaffee und<br />
schon gar keine heisse Milch mochte, antwortete ich<br />
ihm verwirrt. Daraufhin packte er mich erzürnt an<br />
meinem rechten Arm. Ich kreischte auf, denn er tat<br />
mir weh. Doch umso mehr und lauter ich kreischte,<br />
umso entschlossener war er, dass ich einen „Ecken<br />
ab“ hatte.<br />
Ich war heiser, als wir in dieses komische, friedlich<br />
aussehende Haus eintraten. Deshalb war ich leider<br />
nicht in der Lage, mich mündlich zu verteidigen.<br />
Das machte die ganze Situation nur noch schlimmer.<br />
Die freundliche Empfangsdame verstand mich<br />
aber trotzdem. Mein Grossvater und ich wurden<br />
getrennt, während meine Eltern informiert wurden<br />
und mich bald darauf wieder abholten.<br />
29