Fremdkörper Magazin 01/2018
Auf Entdeckungsreise in der Innen- und Aussenwelt, auf Spurensuche in neuen und altbekannten Gefilden.
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Fremdkörper und Minderheiten in der Schweiz – Gedanken<br />
© Lissan (1998) *<br />
* hat an der Sommerakademie, einem Kongress für Kinder- und Jugendförderung,<br />
in der Redaktion mitgewirkt. Das Thema der Tagung war Fremdkörper. Das Eröffnungsreferat<br />
des Politikwissenschaftlers Prof. em. Dr. Iwan Rickenbacher hat sie zum<br />
Nachdenken angeregt. In dem Beitrag hat sie ihre Gedanken zusammengefasst.<br />
Fremdkörper und Minderheiten in der Schweiz – Gedanken www.infoklick.ch/<br />
sommerakademie/sommerakademie-2<strong>01</strong>7/berichterstattung/gedanken-zum-montag<br />
Schweiz, das Land der Minderheiten, in dem<br />
jeder auf seine eigene Art leben darf. Dies ist<br />
eine Bereicherung für die gesamte Bevölkerung.<br />
Doch werden wirklich alle Minderheiten<br />
gefördert oder zumindest akzeptiert?<br />
Und darf beziehungsweise kann jeder so leben wie<br />
es ihm oder ihr von der Art und Weise her entspricht?<br />
Wie sieht es beispielsweise mit behinderten<br />
oder kranken Personen aus? Werden sie akzeptiert<br />
und in ihren Belangen gestärkt und gefördert?<br />
Schon früher war es so, dass es viele Vorurteile gab.<br />
Nicht zuletzt davon betroffen waren Juden, Zigeuner,<br />
Arme, Leprakranke und auch Spielleute. Dabei wurden<br />
sehr oft Einzelfälle verallgemeinert, zugespitzt<br />
und vereinfacht. Man suchte regelrecht nach Sündenböcken<br />
für die Probleme der Bevölkerung. Die Betroffenen<br />
wurden oft gekennzeichnet und ihnen wurde<br />
der Zugang zu gewissen Orten verwehrt. Dies ist heute<br />
leider nicht viel anders. Zwar werden die Personengruppen<br />
nicht mehr konkret gekennzeichnet, jedoch<br />
werden sie trotzdem von vielen als Fremdkörper<br />
wahrgenommen und oftmals in Frage gestellt.<br />
Hat ein behindertes, krankes Kind ein Recht auf<br />
Leben? Eine Frage, welche oft für Aufsehen sorgt.<br />
Diese Kinder verursachen hohe Kosten und werden<br />
oftmals ausgegrenzt. Doch hat man deswegen das<br />
Recht, Leben stark zu beeinträchtigen oder gar<br />
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