professional-computing_1-2018
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DIGITALE TRANSFORMATION Strategie & Technologie<br />
7<br />
4. Einen eigenen Hackathon organisieren<br />
Für einige Unternehmen kommt diese Idee sicherlich<br />
sehr überraschend, aber es kann wirklich<br />
hilfreich sein, einen internen Hackathon zu organisieren.<br />
Auf diese Weise arbeiten funktionsübergreifende<br />
Teams auf eine unterhaltsame und<br />
gleichzeitig aktive Weise an der Bewältigung der<br />
strategischen Herausforderungen mit. Selbst grosse<br />
Herausforderungen zu bewältigen, beispielsweise<br />
die Entwicklung von zwölf Apps in weniger<br />
als zwei Monaten, wird damit möglich. Auch wenn<br />
das Unternehmen eigentlich nicht über die dafür<br />
notwendigen Ressourcen oder das Budget verfügt.<br />
<br />
völlig neue Herangehensweise in Form eines «Code<br />
Jams»: Gemeinsam mit allen Mitarbeitern können<br />
Unternehmen ein verlängertes Wochenende dazu<br />
nutzen, gemeinsam wegzufahren. Das oberste Ziel<br />
ist dabei nicht die Entwicklung, sondern Spass an<br />
den gemeinsamen Aktivitäten, inklusive Entspan-<br />
<br />
Erfolg führen – und am Ende des verlängerten<br />
Wochenendes sind die zwölf Applikationen fertiggestellt.<br />
5. Das 80-20-Prinzip<br />
Viele Menschen sind – auch in Zeiten von agilen<br />
Trial-and-Error-Methoden – noch immer der festen<br />
Überzeugung, dass grosse Probleme grosse Lösungen<br />
erfordern. Doch das ist falsch. Viel sinnvoller<br />
kann es sein, grosse Herausforderungen durch<br />
kleine Lösungen anzugehen. Möglich wird dies<br />
durch die Asymmetrie zwischen Aktionen und Ergebnissen,<br />
die sich im sogenannten Pareto-Prinzip<br />
(oder auch 80/20-Regel) widerspiegelt: 20 Prozent<br />
von dem, was man tut, adressieren 80 Prozent<br />
des Problems. Einige Unternehmen wenden dieses<br />
Prinzip zusammen mit einer agilen Methodik an.<br />
Dafür ist es notwendig, Aufgaben in Teile zu untergliedern,<br />
sie zu priorisieren, eine Zeitachse festzulegen<br />
und die Herausforderungen innerhalb der<br />
vorgegebenen Zeit zu lösen – dabei ist die grösste<br />
davon als erstes anzugehen. Anschliessend muss<br />
man von Tag zu Tag denken, das eigene Arbeiten<br />
kritisch hinterfragen und Aufgaben bedarfsgerecht<br />
neu priorisieren. Diese agile Arbeitsweise sorgt für<br />
<br />
Sie minimiert zudem die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
Mitarbeiter sich in ihren Aufgaben verzetteln und<br />
wertvolle Zeit verlieren.<br />
6. MED – Minimal Excellent Delivery<br />
Viele Mitarbeiter tendieren insbesondere in Stresssituationen<br />
dazu, viele Aufgaben in möglichst<br />
kurzer Zeit abarbeiten zu wollen – um die To-<br />
Do-Liste schnell zu reduzieren. Doch das ist der<br />
falsche Ansatz. Der Schlüssel, um hervorragende<br />
ten,<br />
kleinen Zeiträumen zu arbeiten und für diese<br />
kleine Aufgaben auszuwählen, um die kleinstmög-<br />
<br />
Sinne des «Minimal Excellent Delivery-Schemas»<br />
(MED). Dies ist anwendbar für IT-Applikationen,<br />
Dokumentationen, Produktfeatures, Prozesse, ultimative<br />
Ziele, Visionen, Statements usw. Interessanterweise<br />
ist Komplexität der Feind von Qualität<br />
und Innovation. Viel wichtiger ist es also, die richtigen<br />
Dinge auszuwählen und diese auf einfache<br />
Art und Weise zu erledigen. Ziel eines jeden Mitarbeiters<br />
sollte es sein, von Mal zu Mal besser zu<br />
werden, je mehr er in das Thema eingearbeitet ist.<br />
Dafür sollten Mitarbeiter durchaus auch ein wenig<br />
Druck auf sich selbst ausüben – doch nur so viel,<br />
dass dieser nicht in Frustration umschlägt.<br />
7. Nach dem «Warum?» fragen<br />
Auch wenn es auf den ersten Blick lästig erscheint:<br />
Nach dem Warum zu fragen und eine Aufgabenstellung<br />
kritisch zu durchleuchten – für viele innovative<br />
Unternehmen ist dies der Schlüssel zu Erfolg.<br />
Es bedeutet, dass Mitarbeiter mitdenken und<br />
dass jeder in einem Unternehmen dazu beitragen<br />
kann, das ultimative Ziel zu erreichen. «Ultimative<br />
Ziele» bestimmen die Art und Weise, wie Menschen<br />
eine Initiative gestalten. In einem Meeting<br />
kann es daher zur Gewohnheit werden, zu fragen<br />
«Was ist das ultimative Ziel unseres Treffens?» Bei<br />
dem ultimativen Ziel handelt es sich um ein einfaches<br />
Statement, wie die Herausforderungen, die<br />
Unternehmen haben, gelöst werden können und<br />
welches Ziel man genau erreichen möchte. Von<br />
der tatsächlichen Lösung sollte man sich so frei<br />
nieren,<br />
ist daher die oberste Priorität eines innovativen<br />
Unternehmens.<br />
FAZIT<br />
<br />
Einsatz einer Low-Code-Entwicklungsplattform. Dabei handelt es sich um<br />
ein System, das die Entwicklung von Anwendungen (Apps) einfach durch<br />
eine Drag-und-Drop-Modellierung ermöglicht – anstatt mit aufwendigem,<br />
manuellem Programmiercode. So lassen sich selbst ausgefallene<br />
Ideen sofort testen, ausrollen und optimieren. Wobei die Mitarbeiter bei<br />
der (Weiter-)Entwicklung eine wichtige Rolle spielen – ganz gleich, ob mit<br />
oder ohne IT-Kenntnisse. Low-Code-Frameworks sorgen für eine deutlich<br />
höhere Entwicklungsgeschwindigkeit. Unternehmen, die darauf keinen<br />
Wert legen, werden schnell feststellen, dass sie hinter der Konkurrenz<br />
zurückbleiben – und dass die digitale Transformation an ihnen vorbeizieht.<br />
Autor: Martin Otten<br />
ist Director Sales DACH und<br />
Continental Europe<br />
bei OutSystems