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02 | <strong>2018</strong> WERBUNG UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT


Ausgewiesene Fachleute<br />

mit ausgezeichneten Referenzen<br />

empfehlen sich<br />

für Renovationen<br />

und Restaurierungsarbeiten<br />

Roland E. Schmitt AG<br />

Natursteine – Restaurationen<br />

9011 St. Gallen, 9100 Herisau und<br />

9642 Ebnat-Kappel<br />

Telefon 071 353 90 00<br />

Fax 071 353 90 01<br />

www.schmitt-naturstein.ch<br />

Kirche Trogen; Kirche Gossau; Kirche Abtwil; Kirche Linsebühl, Haus zum<br />

Tannenbaum, Herisau; SBG St. Gallen und Oceanic, St. Gallen; Kirche<br />

Amriswil; Kirche Romanshorn; Kirche Niederuzwil; Kirche Sennwald;<br />

Kirche Mogelsberg; Kirche Nesslau; Kirche Andwil; Apotheke Hausmann,<br />

St. Gallen; Sparad, St. Gallen; Haus Museums strasse 1, St. Gallen; Kirche<br />

Ricken; Kirche Bazenheid; Goldschmied Wipf, Wil; Stadtkirche Wil; Kirche<br />

Flums; Kirche Mels; Kirche Oberegg innen; Kath. Kirche, Bütschwil; Kath.<br />

Kirche St. Otmar, St. Gallen.<br />

Kopie Georgs-, Chälbli- und Neugassbrunnen St. Gallen.<br />

Sandsteinlieferungen in Blöcken, Platten oder gesägt und gefräste<br />

Stücke aus dem Steinbruch Lochmüli in Teufen.<br />

Burla Schloss Murten, AG Steinmetz- und Verputzarbeiten; Ringmauern Murten:<br />

Natursteinarbeiten, Restaurierungen, Hexenturm, Pulverturm, Kesselturm; Brunnen: Lessoc FR, Part-Dieu bei<br />

Kalkputze Bulle; Estavayer-le-Lac, Brunnen Vucheret und du Port; Font bei Estavayer;<br />

Prehlstrasse 20<br />

3280 Murten Altstadtbrunnen Murten. St.Johannsen, Kalksteinbrunnen 1632, Scheibentor,<br />

Telefon 026 670 24 35 Turm und Westfassade Kirche; Murten, Bubenbergfigur von 1955 von Willy<br />

Burla und Freiburg, Staatswappen Kanzlei, in Zusammenarbeit mit Tobias<br />

Hotz th-conservations; Bubenbergfigur 1856 von Niklaus Kessler, Rathaus<br />

Murten; Giebelfeld Ancienne Poste und Collège Place d’Armes, Yverdon;<br />

Freiburg, Bildhauerarbeiten Place Petit Paradis 1; Bildhauerarbeiten Château<br />

de Neuchâtel.<br />

Andreas Aeschbach<br />

Bildhauerei Steinrestaurationen<br />

Rain 42<br />

5000 Aarau<br />

Telefon 062 822 93 53<br />

Restaurationsarbeiten<br />

denkmalgeschützter Objekte<br />

wie Kirchen, Bürgerhäuser,<br />

Schlösser, sowie Skulpturen<br />

und Brunnen<br />

Figur von Hans Trudel<br />

Restauriert: A. Aeschbach<br />

FACHGERECHTE RESTAURIERUNGEN<br />

UNSERE AUFGABE


Inhalt<br />

Editorial<br />

WERBUNG UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

4 Werbung für den Stein<br />

10 Stein Punkt CH<br />

QZ-WETTBEWERB 2017<br />

14 Grabtuch<br />

AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

16 Eine «Powerpackung an Wissen» für<br />

Lernende<br />

LITERATUR<br />

20 Berns reichhaltiges steinernes Erbe<br />

STUDIENREISE<br />

23 Klassenreise nach Rom<br />

VARIA / BRANCHEN-INFO<br />

26 Naturstein-Profis treffen sich in Nürnberg<br />

26 Grünes Licht für Bildhauerzentrum Peccia<br />

27 NVS: Knacknuss Berufsbildung<br />

27 Generalversammlung VSBS<br />

28 SwissSkills Bern <strong>2018</strong><br />

29 Publi-Reportage: Erstes Fashion-Label für<br />

Grabsteine startet in der Schweiz<br />

AGENDA<br />

30 Ausstellungen / Fachmessen / Verbandstermine<br />

TITELBILD<br />

Foto: Franziska Mitterecker<br />

LIEBE LESERIN<br />

LIEBER LESER<br />

Wie macht man als Klein- oder Einzelunternehmen<br />

erfolgreich Werbung? Wie wird man überhaupt von<br />

seinen potentiellen Kunden gefunden? Und wie findet<br />

man heraus, was diese wollen?<br />

Diesen Fragen, die heute<br />

nicht mehr gleich beantwortet<br />

werden können wie noch<br />

vor wenigen Jahren, sind wir<br />

nachgegangen und haben<br />

einige Vorschläge zusammengetragen, die mehrheitlich<br />

ohne grossen Aufwand umzusetzen sind.<br />

An dieser Stelle möchte ich mich bei all unseren Inserenten<br />

bedanken, die «Kunst und Stein» zum Teil<br />

schon seit vielen Jahren unterstützen, und ohne die<br />

diese Zeitschrift nicht überleben könnte. Ihre Inserate<br />

sind mehr als nur Werbung.<br />

Ob man, um des Überlebens willen, jede Art von Werbung<br />

akzeptieren kann, soll oder sogar muss – diese<br />

Frage möchte ich anlässlich dieser Ausgabe gerne an<br />

Sie, liebe Leserinnen und Leser, weiterreichen. Wenn<br />

Sie der Ansicht sind, man darf nicht – und ich teile<br />

diese Ansicht – reklamieren Sie. Laut.<br />

In der zweiten Hälfte des Heftes versuchen wir uns in<br />

zwei Beiträgen selbst als Werber. Für Zukunftsträchtiges:<br />

Das Ausbildungsmodell «Lehrbetriebsverbund»<br />

möchten wir allen Lehrbetrieben (und Lernenden)<br />

innig ans Herz legen. Und für Schönes: Steinliebhaberinnen<br />

und -liebhabern sei das frisch erschienene<br />

Buch «Steine Berns» wärmstens empfohlen. Damit<br />

Sie auch nach Beendigung des «Kunst und Stein»<br />

etwas zu lesen haben.<br />

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen<br />

Franziska Mitterecker, Redaktorin «Kunst und Stein»<br />

02/18<br />

3


Werbung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Rechts im Bild: Andreas Renggli, Gründer<br />

und Inhaber der Kommunikationsagentur<br />

Polarstern. (Foto: Studio Jeker)<br />

WERBUNG FÜR DEN STEIN<br />

NACHLASSENDE NACHFRAGE, KONKURRENZ DURCH BILLIGANBIETER, IN EINER WELT,<br />

DIE SICH RASANT VERÄNDERT – WER MIT STEIN ARBEITET, MUSS SICH HEUTE EINIGES<br />

EINFALLEN LASSEN, UM WAHRGENOMMEN ZU WERDEN. «KUNST UND STEIN» SPRACH MIT<br />

ANDREAS RENGGLI, INHABER DER KOMMUNIKATIONSAGENTUR POLARSTERN.<br />

Interview: Franziska Mitterecker<br />

Im Interesse der Lesbarkeit<br />

wird in diesem Text grösstenteils<br />

nur die männliche<br />

Form verwendet.<br />

«Kunst und Stein»: Wer seine Dienstleistung<br />

an den Mann bringen will, muss zuallererst<br />

einmal gefunden werden. Wie macht ein<br />

Klein- oder Einmannbetrieb, beispielsweise<br />

ein Steinbildhauer, im Zeitalter der Digitalisierung<br />

auf sich aufmerksam?<br />

Andreas Renggli: Der klassische Steinbildhauer<br />

bewegt sich mit seinem Angebot heutzutage<br />

mehr denn je in einer Nische. In Nischen ist, auch<br />

mit Digitalisierung und technologischen Änderungen,<br />

das persönliche Netzwerk von zentraler<br />

Bedeutung. Weiterempfehlung durch zufriedene<br />

Kunden ist seit jeher die beste Werbung, die<br />

sich aber natürlich nicht erzwingen lässt. Um<br />

aktiv auf sich aufmerksam zu machen, empfiehlt<br />

sich die Zusammenarbeit mit Partnern<br />

aus anderen Branchen, «Absatzmittler» könnte<br />

man sie nennen. Ein Beispiel: Aufstellen einer<br />

Steinskulptur, daneben Visiten- oder Postkarten<br />

zum Mitnehmen, in einem Blumenladen. Im<br />

Gegenzug bietet man dem Blumenhändler eine<br />

entsprechende Plattform im eigenen Atelier. So<br />

könnte man schauen, wo gibt es Anknüpfungspunkte,<br />

wo bewegen sich die gleichen Zielgruppen<br />

– für Steinbildhauer wären neben Blumenläden<br />

beispielsweise auch Landschaftsgärtner,<br />

Architekten, Raumgestalter geeignete Partner.<br />

Im Idealfall tauscht man mit diesen nicht nur<br />

Werbefläche, sondern pflegt einen guten Kontakt<br />

und überzeugt sie von der Qualität der eigenen<br />

Arbeit, so dass sie zu aktiven Botschaftern<br />

für die eigene Sache werden.<br />

4 02/18


Werbung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Für viele Leute ist heute der erste Schritt die<br />

Suche im Internet – geht es heute noch ohne<br />

Internet-Auftritt?<br />

Ich sage, es geht nicht. Wenn man nicht der absolute<br />

Weltstar ist, kann man mit Hilfe eines guten<br />

Netzwerks zwar überleben, aber der Radius<br />

ist sehr eingeschränkt, und man verschenkt<br />

ein grosses Potential. Eine eigene Website ist<br />

unverzichtbar.<br />

Wie sieht es aus mit dem klassischen Inserat<br />

in Printmedien?<br />

Darauf würde ich verzichten. Ein Inserat in einer<br />

Fachzeitschrift mag sinnvoll sein. Grundsätzlich<br />

ist die Reichweite jedoch gering, und bei<br />

beschränkten Mitteln investiert man besser in<br />

lohnendere Bereiche – eine gute Website, Flyer,<br />

Postkarten. Strikt abzuraten ist von Inseraten<br />

in irgendwelchen Blättchen, die gerade Kleinbetrieben<br />

gerne aufgeschwatzt werden. Das<br />

eigene Inserat ist dort verloren in einer Fülle<br />

von anderen Anbietern. Lieber Präsenz bei wenigen<br />

– dem Blumenladen, dem Architekten<br />

– dafür dort exklusiv, als in jedem Käseblatt<br />

neben zwanzig anderen.<br />

Nun bin ich also als Steinbildhauerin gefunden<br />

worden. Wie überzeuge ich potentielle<br />

Kunden, zu mir zu kommen, und nicht zu<br />

meinem Kollegen im Nachbardorf?<br />

Damit man nicht einfach zur Seite gelegt wird,<br />

braucht es Elemente, die herausstechen und<br />

beeindrucken. Für Steinbildhauer, oder Kunsthandwerker<br />

allgemein, empfiehlt sich sicher<br />

ein schönes Bild eines ihrer Werke. Gute Qualität<br />

und ausreichende Grösse der Bilder sind<br />

hierbei entscheidend wichtig. Die Investition<br />

in einen Fotografen und, im Falle von Karten,<br />

Flyern oder Plakaten, einen qualitativ hochwertigen<br />

Druck lohnt sich unbedingt. Wer Produkte<br />

herstellt, die visuell wirken, muss dafür<br />

sorgen, dass die Wirkung auch im zweidimensionalen<br />

Raum so stark wie möglich ist. Hier<br />

sollte man die Kosten – die ja nicht besonders<br />

hoch sind – nicht scheuen. Gute Bildqualität<br />

wird vom Betrachter auch in Qualität der Werke<br />

übersetzt. Ein gutes Bild gibt ein Versprechen:<br />

«Dieser Künstler wird auch für mich etwas<br />

Schönes herstellen».<br />

Für einen Steinbildhauer, der ja nicht für den<br />

Alltagsgebrauch produziert, ist es auch von<br />

grosser Bedeutung, dass Leute im entscheidenden<br />

Augenblick – bei einem Todesfall in der<br />

Familie, bei der Neugestaltung eines Gartens –<br />

an genau ihn denken. Präsenz in der Öffentlichkeit<br />

sorgt für Verankerung im Gedächtnis po-<br />

«EINE WEBSITE IST<br />

UNVERZICHTBAR»<br />

tentieller zukünftiger Kunden. Diese Präsenz<br />

erreicht man beispielsweise mit einer Skulptur<br />

im öffentlichen Raum – in einem Kreisel, auf<br />

einem Platz. Sehr wirkungsvoll sind auch Atelierveranstaltungen,<br />

sei es an einem Tag der<br />

offenen Tür, sei es zu einem bestimmten Anlass<br />

oder Thema. Bei persönlichen Begegnungen<br />

kann sehr viel mehr transportiert werden als<br />

über eine Website oder Flyer. Besonders beliebt<br />

sind Veranstaltungen, bei denen selber<br />

Hand angelegt werden kann.<br />

Stichwort Preis: Wie erreiche ich, dass ein<br />

Kunde beispielsweise einen Grabstein von<br />

mir schlagen lässt und sich nicht für den viel<br />

billigeren online Anbieter entscheidet?<br />

Wenn man sich gegenüber einem industriellen<br />

Produzenten absetzen und behaupten will,<br />

muss man deutlich zeigen, dass man selber<br />

mehr zu bieten hat als dieser: Man muss sich<br />

in der Qualität, im Kundenservice, in der Individualität<br />

der geschaffenen Werke unterscheiden.<br />

Und diese Unterschiede müssen in der<br />

Kommunikation klar herausgestellt werden.<br />

Bei Grabsteinen lohnt sich, falls zutreffend,<br />

sicher auch der Hinweis darauf, dass man einheimische<br />

Steine verwendet – wenn jemand<br />

für seinen verstorbenen Vater einen Grabstein<br />

machen lassen möchte, mag es ihm wichtig<br />

sein, dass der Stein nicht aus China kommt,<br />

sondern aus den Schweizer Alpen oder aus<br />

dem Jura.<br />

Wie beurteilen Sie die Erfolgsaussichten einer<br />

Positionierung über Werte, wie beispielsweise<br />

«Nachhaltigkeit», «Tradition», «Handarbeit»?<br />

02/18<br />

5


Werbung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Ich denke, das ist gut. «Swissmade» ist angesagt,<br />

und das zieht auch, allerdings nur<br />

bis zu einem gewissen Grad. «Nachhaltigkeit»<br />

oder «Tradition» sollte nicht der Kern<br />

der strategischen Ausrichtung sein. Jemand<br />

kann ein hervorragender Handwerker sein<br />

und perfekt bearbeitete Steine anbieten –<br />

wenn er dies gestalterisch in einer Weise tut,<br />

die niemand wünscht, dann nützt ihm das<br />

alles nichts.<br />

Was tun, wenn die Nachfrage nach den eigenen<br />

Produkten nachlässt?<br />

Hier kommt es auf die Bereitschaft des Einzelnen<br />

an, sich auf die gewandelten Bedürfnisse<br />

des Marktes einzustellen. Die Grundüberlegung,<br />

die jeder für sich machen muss, ist, zu<br />

wieviel Veränderung und Anpassung bin ich<br />

bereit? Wenn man als Künstler von seinen persönlichen<br />

Vorstellungen nicht abweichen will,<br />

ist das eine Entscheidung, gegen die nichts<br />

einzuwenden ist – aber man muss damit leben<br />

können, dass man vielleicht kaum etwas verkaufen<br />

kann. Andernfalls muss man bereit sein,<br />

Konsequenzen zu ziehen. Beispielsweise einen<br />

unrentabel gewordenen Teilbereich aufzuge-<br />

«BILDER MÜSSEN GROSS,<br />

AUSSAGEKRÄFTIG UND<br />

HOCHWERTIG SEIN»<br />

ben und nach neuen Anwendungen zu suchen,<br />

neue Formen zu entwickeln. Sehr hilfreich ist<br />

hier der persönliche Dialog mit den Kunden:<br />

Indem man nach ihren konkreten Bedürfnissen<br />

und Interessen fragt, kann man kontinuierlich<br />

das eigene Angebot mit der Nachfrage seitens<br />

der Kunden abgleichen. Um diesen Abgleich<br />

kommt kein Unternehmen herum. Wer am Kundenbedürfnis<br />

vorbeiproduziert, kann langfristig<br />

nicht überleben.<br />

Angenommen, Sie wären so ein Kunde – was<br />

wären Ihre Wünsche an einen Steinbildhauer<br />

oder einen Steinmetz?<br />

Ich glaube, Stein als Material ist angesagt. Stein<br />

ist auch zeitlos. Man kann ihm jedes beliebige<br />

Gesicht geben. Zum Beispiel als Kunst im<br />

Neubau: Ich kann mir Ornamente oder auch<br />

Säulen vorstellen, die man in total moderne<br />

Bauten integrieren könnte. Wenn ein Steinbildhauer<br />

ein Gespür für gutes Design hat, oder in<br />

Zusammenarbeit mit einem Designer dessen<br />

Ideen umsetzen kann, könnten hier attraktive<br />

neue Formen entstehen, die dem Zeitgeist entsprechen.<br />

Im Sanitärbereich wiederum liesse<br />

sich Schönheit mit Funktionalität verbinden,<br />

zum Beispiel könnten für ein zahlungskräftiges<br />

Publikum individuelle Becken oder Küchenabdeckungen<br />

entworfen werden. Für Geschäftskunden<br />

könnte man Skulpturen oder Objekte<br />

entwerfen, welche die Firmenkultur verkörpern,<br />

zum Beispiel anlässlich eines Jubiläums<br />

– hier könnte man sich auch selber in der Region<br />

umschauen und aktiv auf Firmen zugehen.<br />

Aktiv auf Leute zugehen – das muss man können.<br />

Was empfehlen Sie den Schüchternen?<br />

Ja, eine Arbeit gut zu machen und eine Arbeit<br />

gut zu verkaufen, das sind natürlich zwei<br />

vollkommen unterschiedliche Gaben und Fähigkeiten.<br />

Wer die Verkaufskompetenz selber<br />

nicht hat, muss sie einkaufen. Denn es braucht<br />

sie. Man kann beispielsweise ein bisschen<br />

mehr in eine attraktive Website investieren,<br />

um zu kompensieren, dass man nicht so extravertiert<br />

ist.<br />

Was kennzeichnet eine gute Website?<br />

Eine Website ist wie ein Schaufenster, wo man das<br />

zeigt, was Kunden sehen sollen. Das heisst, sie<br />

muss optisch ansprechend sein, ästhetisch und<br />

geschmackvoll gestaltet. Dies ist nicht gleichbedeutend<br />

mit «möglichst aufwendig» – eher im<br />

Gegenteil. Die Website soll den Rahmen für die<br />

Inhalte bilden – im Falle eines Steinbildhauers<br />

also vor allem für Bilder seiner Werke – und diese<br />

nicht konkurrenzieren. Die Bilder selbst müssen<br />

gross, aussagekräftig und qualitativ hochwertig<br />

sein. Kleine, schlecht belichtete, womöglich unscharfe<br />

oder verpixelte Bilder haben auf einer<br />

Website nichts verloren. Wie bereits gesagt: Der<br />

Schluss von der Qualität der Bilder auf die Qualität<br />

der Werke ist schnell gemacht. Und an einem<br />

Schaufenster, in dem es nichts Schönes zu sehen<br />

gibt, geht man achtlos vorbei.<br />

6<br />

02/18


Werbung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Kommunikationsagentur Polarstern unterstützt<br />

Unternehmen und Organisationen,<br />

die sich für ökologische, gesellschaftliche und<br />

wirtschaftliche Nachhaltigkeit engagieren.<br />

Ihre Dienstleistungen reichen von der strategischen<br />

Kommunikationsberatung über Markenführung<br />

und Corporate Design bis hin zur<br />

Umsetzung von Massnahmen in den Bereichen<br />

Online-Kommunikation (Web und Social Media),<br />

Corporate Publishing, Media Relations<br />

und Dialogmarketing. Zu ihren Kunden gehören<br />

Handwerker ebenso wie KMU, Verbände,<br />

Bundesämter und Grossunternehmen wie<br />

Swisscom und Migros.<br />

www.polarstern.ch<br />

Worauf ist bei der Gestaltung einer Website<br />

zu achten?<br />

Eine simple, minimalistische Gestaltung ist<br />

wirkungsvoller als eine schillernde, mit allerlei<br />

Klimbim überladene. Sie erreicht auch eine<br />

grössere Bandbreite von Besuchern – ein Beispiel:<br />

Wenn jemand eine Vorliebe für asiatische<br />

Motive hat, sagen wir für Drachen, und seine<br />

Website über und über mit Drachen schmückt,<br />

kann es gut sein, dass er damit einen grossen<br />

Prozentsatz potentieller Kunden abschreckt.<br />

Was für Drachen gilt, gilt auch für einheimische<br />

folkloristische Motive wie Edelweiss oder<br />

Schweizer Fahnen. Gestaltung ist natürlich immer<br />

Geschmacksache – ein zurückhaltender,<br />

neutraler Stil ist aber tendenziell zu bevorzugen,<br />

wenn man seinen Kundenkreis nicht von<br />

vornherein unnötig einschränken will.<br />

Abgesehen von Folklore: Worauf verzichtet<br />

man besser?<br />

Verzichten sollte man auf einen Mix vieler<br />

verschiedener Schriften und Farben, das wirkt<br />

immer ein bisschen wirr, unbewusst und nie<br />

hochwertig. Auch grosse Unterschiede in der<br />

Qualität und im Stil von Bildern sollte man<br />

möglichst vermeiden. Eine Website soll einen<br />

einheitlichen, stimmigen Eindruck hinterlassen.<br />

Stichwort «Storytelling» – wie sieht es aus mit<br />

Textinhalten?<br />

Storytelling – das Erzählen von Geschichten<br />

– ist natürlich sehr gut geeignet, um Qualitätsmerkmale,<br />

Werte, Positionierungen wiederzugeben.<br />

Es bedingt aber, dass man Geschichten<br />

erzählen k a n n . Andernfalls lässt man es besser<br />

bleiben. Lieber eine Website nur mit guten<br />

Bildern und den notwendigen Legenden, als<br />

viel Text, wenn dieser nicht wirklich gut ist.<br />

Wie bewegt man virtuelle Besucher zum realen<br />

Besuch in der Werkstatt?<br />

Die Hemmschwelle für den Erstkontakt muss<br />

möglichst herabgesetzt werden. Man sollte auf<br />

der Website darauf hinweisen, dass Besucher<br />

in der Werkstatt willkommen sind, dass man<br />

sowohl für grosse wie kleine Budgets etwas<br />

Schönes herstellen kann, dass man gerne ein<br />

unverbindliches Angebot macht. Damit die<br />

Leute nicht denken, man müsse zwingend etwas<br />

kaufen, wenn man das Lokal betrete. Eine<br />

repräsentative Auswahl von Werken auf der<br />

Website zu zeigen, schafft Anknüpfungspunkte<br />

für die Kunden. Ebenso die persönliche Vorstellung.<br />

Diese muss nicht ausufernd sein, ein paar<br />

Worte zum professionellen Hintergrund sind<br />

«DIE HEMMSCHWELLE<br />

HERABSETZEN»<br />

aber sicher empfehlenswert, damit der Besucher<br />

sieht, diese Person hat langjährige Erfahrung<br />

und versteht ihr Handwerk. Ein grosser<br />

Vorteil wäre es schliesslich auch, wenn die ungefähren<br />

Preise, mit denen man zu rechnen<br />

hat, bereits auf der Website ersichtlich wären.<br />

Damit ist nicht gemeint, dass konkrete Steine<br />

mit einem konkreten Preis angeschrieben<br />

werden müssen. Die Angabe einer Preisspanne<br />

für einen bestimmten Typ von Stein reicht aus.<br />

Damit hält man wahrscheinlich einige Leute ab;<br />

aber besser bereits hier als erst nach dem Beratungsgespräch<br />

und womöglich ersten Skizzen<br />

und der Offerte. Und diejenigen, die sich vom<br />

Preis nicht abschrecken lassen, wissen bereits,<br />

was auf sie zukommt. Man erspart sich damit<br />

auch selber eine Menge Zeit und Aufwand.<br />

Eine technische Frage: Worauf muss man<br />

beim Einrichten einer Website achten, damit<br />

02/18<br />

7


Werbung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Wie man es besser nicht<br />

machen soll...<br />

(Zeichnung: Jens Steiner)<br />

man bei Google möglichst weit oben gelistet<br />

wird?<br />

Google diktiert mit Suchalgorithmen, welche<br />

Arten von Inhalt wie weit oben gelistet werden.<br />

Bei grosser Konkurrenz muss für einen Platz<br />

ganz oben technisch tatsächlich sehr vieles<br />

richtig gemacht werden. Im Bereich Steinbildhauerei<br />

ist die Konkurrenz im Web aber relativ<br />

klein, so dass man sich um technische<br />

Parameter und Spitzfindigkeiten noch relativ<br />

wenig kümmern muss. Entscheidend ist, dass<br />

man sein Angebot möglichst breit umschreibt.<br />

Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Die möglichen<br />

Käufer für eine Kleinskulptur können sich<br />

in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen<br />

befinden; die Skulptur mag sich als Innenraum-<br />

oder Gartendekor eignen, als Geschenk zur<br />

Goldenen Hochzeit, zum runden Geburtstag,<br />

zum Firmenjubiläum – vieles ist denkbar. Gebe<br />

ich nun beispielsweise bei Google «Geschenkideen<br />

Goldene Hochzeit» ein, finde ich diese<br />

Kleinskulptur nur dann, wenn auf der betreffenden<br />

Website diese Begriffe stehen. Man<br />

sollte sich also für seine Produkte sehr genau<br />

überlegen, wo sie überall zum Einsatz kommen<br />

könnten. Es lohnt sich auch, bestehende Kunden<br />

konkret zu fragen, wonach sie selber im<br />

Web suchen würden, oder aus welchem Anlass<br />

sie Stein kaufen. Die simple Grundregel, nochmals<br />

kurz zusammengefasst: Wenn ein Begriff<br />

auf einer Seite fehlt, wird sie nicht gelistet,<br />

wenn nach diesem Begriff gesucht wird.<br />

Ist Social Media, beispielsweise Facebook, für<br />

einen Klein- oder Kleinstbetrieb empfehlenswert?<br />

Ich denke, das hängt weniger von der Betriebsgrösse<br />

ab als von den eigenen Neigungen.<br />

Jemanden extern zu engagieren, der einem<br />

die Social Media pflegt, lohnt sich wirtschaftlich<br />

für einen Kleinbetrieb sicher nicht. Aber<br />

wenn jemand selber Freude daran hat, oder<br />

vielleicht sein Sohn oder seine Tochter, kann<br />

das durchaus einen Mehrwert bringen. Man ist<br />

«befreundet» mit seinen Kunden, man kann<br />

ihnen regelmässig Neues zeigen und sich im<br />

Gedächtnis halten.<br />

Auf Social Media soll sich ja etwas tun – welche<br />

Minimal-Frequenz ist erforderlich?<br />

Bei einem Kleinbetrieb, wo jedem klar ist, dass<br />

nicht jeden Tag ein neues Werk entsteht, muss<br />

die Frequenz nicht so intensiv sein. Wöchentlich<br />

wäre sicher gut, als unterstes Minimum<br />

würde ich sagen monatlich. Jeden Monat eine<br />

neue Skulptur, oder auch ein Bild des Arbeitsprozesses,<br />

das wäre in Ordnung.<br />

Worauf muss man im Umgang mit Social Media<br />

achten?<br />

Wichtig ist Authentizität. Auf Social Media darf<br />

neben professionellen Bildern auch Handgeknipstes<br />

stehen, vor allem, wenn Augenblicke<br />

eingefangen werden – bei der Arbeit, im Atelier,<br />

spontane Einfälle. Das wirkt sehr sympathisch.<br />

Aber das fertige Werk darf auch hier nicht düster<br />

und schlecht daherkommen.<br />

8<br />

02/18


Alles für den Stein<br />

Hartmetallwerkzeuge<br />

Stahlwerkzeuge<br />

Gibt es Gefahren bei Social Media?<br />

Auf Social Media exponiert man sich. Man kann<br />

bewertet werden – und das bedeutet, dass<br />

man auch schlecht beurteilt werden kann. Das<br />

muss man ertragen können. Man sollte sich jedenfalls<br />

sehr genau überlegen, was man postet<br />

und damit gewissermassen vor die Türe hängt<br />

und der Kritik der Welt preisgibt.<br />

Zum Abschluss zurück zu den Anfängen: Wo<br />

setzt Werbung an?<br />

Es ist wichtig, eine strategische Ausrichtung zu<br />

haben. Sich zu überlegen, will ich für den Markt<br />

produzieren können; wenn ja, muss ich mich an<br />

der Zielgruppe ausrichten. Das heisst, ich muss<br />

deren Bedürfnisse in Erfahrung bringen, darauf<br />

abgestimmte Produkte und Dienstleistungen<br />

entwickeln und mit diesen dann zum richtigen<br />

Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Danach setzt<br />

die Ansprache der Zielgruppe ein, sei es über<br />

geeignete Absatzmittler, sei es über eine andere<br />

der genannten Methoden.<br />

Presslufthammer<br />

Diamantschleifteller<br />

Diamantschleifstifte<br />

Diamanttrennscheiben<br />

Klebstoffe/Polyester/ Epoxy, Imprägnierungsmittel,<br />

Pflege- und Reinigunsprodukte<br />

Für seine tägliche Kommunikationsarbeit nimmt sich<br />

Andreas Renggli zu Herzen, was schon Jeremias Gotthelf<br />

seinen Uli wissen liess: «E guete Name schynt o i dr Nacht.»<br />

Der 40-jährige Kommunikationsberater hat vor 11 Jahren die<br />

Agentur Polarstern gegründet. Heute wohnt er in Solothurn<br />

und hat zwei kleine Kinder. (Foto: Simon von Gunten)<br />

Besuchen Sie unseren<br />

Online-Shop<br />

shop.ferronato.ch<br />

Ferronato AG<br />

Ried • CH-5420 Ehrendingen<br />

Tel. +41 (0)56 204 01 40 • Fax +41 (0)56 204 01 49<br />

info@ferronato.ch • www.ferronato.ch<br />

02/18<br />

9


Werbung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

STEIN PUNKT CH<br />

AUCH FÜR KMU WIRD EIN PROFESSIONELLER WEBAUFTRITT IMMER WICHTIGER. «KUNST<br />

UND STEIN» HAT SICH EINIGE WEBSITES VON MITGLIEDERN DES VSBS NÄHER ANGE-<br />

SCHAUT.<br />

Jens Steiner<br />

André Iseli begrüsst die<br />

Besucher seiner Website<br />

mit bestechend schönen<br />

Bildern:<br />

www.iseli-steinmetz.ch<br />

Mit dem Handwerk und dem Internet ist es so eine<br />

Sache. Man tut sich noch immer schwer damit,<br />

eine eigene Internetpräsenz zu pflegen. Das Marktforschungsunternehmen<br />

YouGov hat 2016 rund<br />

2000 Internetnutzer zu Websites von deutschen<br />

Handwerkern befragt. Ergebnis: 66 Prozent finden<br />

die Websites mangelhaft, ein knappes Drittel<br />

kritisiert, dass es oftmals gar keine Website gibt. 1<br />

Vor vier Jahren hat «Kunst und Stein» (Ausgabe<br />

6/2014) unter den damals 110 VSBS-Mitgliedern 73<br />

mit funktionierender Website ausgemacht. Heute<br />

sieht es ungefähr gleich aus.<br />

Viele Handwerker haben wohl schlicht zu<br />

wenig Zeit dafür oder glauben nicht an den<br />

Mehrwert einer Website. Mag sein, dass eine Firmen-Website<br />

für alteingesessene, gut vernetzte<br />

Steinbildhauer tatsächlich nicht im Vordergrund<br />

steht. Doch wer etwas aufbauen, einen neuen<br />

Geschäftszweig erschliessen oder neue Kunden<br />

gewinnen will, sollte auf eine sorgfältig gestaltete,<br />

regelmässig aktualisierte Website auf keinen<br />

Fall verzichten.<br />

VSBS-MITGLIEDER IM NETZ<br />

«Kunst und Stein» hat sich auf den Websites der<br />

VSBS-Mitglieder umgeschaut und ein paar Seiten<br />

herausgepickt, die positiv aufgefallen sind.<br />

Natürlich spielt da der persönliche Geschmack<br />

eine Rolle. Doch wir haben auch versucht, objektive<br />

Kriterien einfliessen zu lassen: prägnante<br />

Einstiegsseite, leichte Auffindbarkeit von praktischen<br />

Informationen, sinnvolle und einfache Unterteilung,<br />

qualitativ hochstehende Bilder. (Leider<br />

lassen sich Bildschirmdarstellungen nicht<br />

ohne Qualitätsverluste auf Papier übertragen.<br />

Deshalb sollte man sich die Seiten unbedingt<br />

«live» anschauen.)<br />

ÄSTHETISCHER EINSTIEG<br />

Einen wuchtigen und ästhetisch ansprechenden<br />

Einstieg bietet www.iseli-steinmetz.ch, die Website<br />

von André Iseli in Wimmis am Thunersee. Vor<br />

dem Betrachter spielt sich (in gemächlichem Tempo)<br />

eine Diashow mit Bildern von Grabsteinen,<br />

Brunnen und Fassadenelementen ab. Darunter ein<br />

kompakter, das heisst nicht allzu langer, aber dennoch<br />

persönlicher Einstiegstext. Ein interessanter,<br />

auf anderen Websites sonst wenig gezeigter<br />

Aspekt der Steinbildhauerarbeit ist bei Iseli unter<br />

«Muster» zu finden. Hier zeigt Iseli nämlich nicht<br />

nur Steinmuster, sondern auch Muster von Schriftarten<br />

für Grabsteine und Vogelbecken. Ebenfalls<br />

positiv aufgefallen: Iseli zeigt und erklärt unter<br />

der Rubrik «Aktuell» neuere Arbeiten. Der zurzeit<br />

gepostete Beitrag erläutert in schönen Bildern<br />

eine Arbeit des Lehrlings Kilian. Auf diese Weise<br />

holt man als Firma natürlich zusätzliche Sympathiepunkte.<br />

10 02/18


Werbung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Dank den bebilderten Nachrichten<br />

unter «Aktuell» weiss<br />

man immer, was bei der<br />

Firma Tanner gerade los ist:<br />

www.tanner-stein.ch<br />

Benno Willi zeigt Fotos von<br />

der Arbeit im Atelier und<br />

lädt die Besucher der Website<br />

ausdrücklich ein, ihn im<br />

Atelier zu besuchen:<br />

www.bildhauerwilli.ch<br />

02/18<br />

11


Werbung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Ein schön gestaltetes Firmensignet<br />

und ein weisser<br />

Hintergrund geben Jonas<br />

Brandenbergs Website einen<br />

edlen Anstrich:<br />

www.steinundbildhauerwerkstatt.ch<br />

PERSÖNLICH UND REGIONAL VERANKERT<br />

Ganz ähnlich aufgebaut ist die Website von Bruno<br />

und Mark Tanner in Dagmersellen, www.tanner-stein.ch.<br />

Genau wie bei Iseli können sich die<br />

Besucher der Website viele hochaufgelöste (und<br />

vergrösserbare) Bilder von Grabmalen ansehen.<br />

Unter «Aktuell» zeigen die Tanners nicht nur neuere<br />

Arbeiten, sondern erzählen auch vom Leben<br />

in der Firma, zum Beispiel von Firmenausflügen<br />

oder lokalem Engagement. Das macht die Seite<br />

persönlich und stärkt die regionale Verankerung.<br />

Firmen mit langer Tradition sollten übrigens auf<br />

ihrer Website unbedingt von dieser erzählen. Dies<br />

wird auch hier getan, und das mit Fug und Recht:<br />

Die Firma Tanner gibt es seit achtzig Jahren oder<br />

mehr (so genau weiss man das gemäss den Informationen<br />

auf der Website nicht.)<br />

STORYTELLING<br />

Benno Willi aus Domat/Ems hat mit www.bildhauerwilli.ch<br />

ebenfalls eine sehr persönliche<br />

Website gestaltet. Er zeigt Bilder von der Arbeit<br />

im Atelier und erzählt seinen Werdegang nach.<br />

Solche Elemente machen eine Website zu mehr<br />

als einer Verkaufsseite. Unter «Restaurierungen»<br />

DAS A UND O EINER GUTEN WEBSITE<br />

Tausende Webdesigner geben im Internet Tipps<br />

für die Gestaltung von Websites. Auch Bücher<br />

gibt es haufenweise zu dem Thema. Wir fassen<br />

die meistgenannten Tipps hier zusammen.<br />

Eine gute Firmen-Website braucht auf jeden<br />

Fall...<br />

... eine klare, nutzerfreundliche Navigation.<br />

... gut sichtbar platzierte Kontaktmöglichkeiten<br />

und Öffnungs-/Besuchszeiten.<br />

... ästhetisch ansprechendes, hoch aufgelöstes<br />

Bildmaterial.<br />

... persönliche, aber auch prägnante und<br />

fachmännisch redigierte Texte.<br />

... ein klares Gestaltungskonzept (Farben,<br />

Schriften, Illustrationen)<br />

... ein «responsive design», soll also mit Computer-,<br />

Tablet- und Handybildschirm kom -<br />

patibel sein.<br />

erzählt Willi den Aufstieg und Fall des Nepomuk,<br />

einer Sandsteinskulptur, die von ihm neu angefertigt<br />

und wenige Jahre später von einem aus der<br />

Kontrolle geratenen Auto zertrümmert wurde. Geschichten<br />

dieser Art gehören zum «Storytelling»,<br />

das eine Firma unverwechselbar macht.<br />

HOKUSPOKUS VS. SCHLICHTHEIT<br />

Die heutigen technischen Möglichkeiten verführen<br />

dazu, Websites mit zu viel Hokuspokus anzufüllen.<br />

Das ist für Steinbildhauer und Steinmetze wohl<br />

der falsche Weg. Ebenso wie Benno Willi verzichtet<br />

auch Jonas Brandenberg aus Steffisburg mit<br />

seiner Website www.steinundbildhauerwerkstatt.<br />

ch auf Überflüssiges. In schlichtem Weiss gehalten<br />

und nicht mit Text überfüllt, bleibt die Seite angenehm<br />

übersichtlich. Während Iseli und Tanner<br />

dem heutigen Bedürfnis nach starker Bildlichkeit<br />

entsprechen, orientiert sich Brandenberg an dem<br />

spezifischen Bedürfnis des klassischen Steinbildhauerkunden<br />

nach Besinnlichkeit und Einfachheit.<br />

12<br />

02/18


Werbung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Doris Solenthaler präsentiert<br />

auf ihrer Website eine besondere<br />

Seitenaufteilung und<br />

kurze, prägnante Texte zur<br />

eigenen Arbeitsphilosophie:<br />

doris-solenthaler.ch<br />

PRÄGNANTE TEXTE<br />

Der Website von Doris Solenthaler aus dem<br />

aargaui schen Gebenstorf (doris-solenthaler.ch)<br />

gelingt es, starke Bildlichkeit und ruhige Seitengestaltung<br />

zu verbinden. In prägnanten Texten<br />

erläutert Solenthaler ihre Philosophie und ihre<br />

Arbeitsprinzipien. Sehr interessant auch an ihrer<br />

Seite: Die Rubrik «Werkstatt» ist als Blog aufgebaut.<br />

Solenthaler berichtet hier von besonderen<br />

Projekten.<br />

UMSETZUNG<br />

Es gäbe natürlich noch mehr Elemente, die sich auf<br />

der Firmen-Website eines Steinbildhauerbetriebs<br />

zeigen liessen: begeisterte Kundenfeedbacks beispielsweise,<br />

oder ein bebilderter Abriss der Geschichte<br />

des Steinbildhauerhandwerks.<br />

So oder so zeigen diese fünf Beispiele (es gibt<br />

selbstverständlich noch mehr gute Websites von<br />

VSBS-Mitgliedern), dass es keinen Königsweg<br />

zur einprägsamen Website gibt. Eine Erkenntnis<br />

aber lässt sich sehr wohl ziehen: Eine Grundidee<br />

muss konsequent durchgezogen werden, denn ein<br />

wirkungsvoller Webauftritt lebt von einer klaren<br />

«Handschrift».<br />

Wer sich eine neue Website zulegen will, schaut<br />

sich am besten erstmal bei Kollegen um und sammelt,<br />

was ihm besonders gut gefällt. Auch bei anderen<br />

Berufsgattungen kann man reinschauen.<br />

Dann muss man sich genau überlegen, welche<br />

Menschen in welchen Lebenssituationen man in<br />

erster Linie ansprechen will. Danach macht man<br />

sich an ein Grobkonzept: Was muss unbedingt<br />

rein, worauf kann man gut verzichten?<br />

Mit einem einfachen Website-Baukastensystem<br />

wie zum Beispiel Jimdo (https://de.jimdo.<br />

com) können selbst Anfänger auf eigene Faust<br />

eine Website zusammenbasteln und betreiben.<br />

Das ist natürlich günstiger, als die Dienste eines<br />

Webdesigners in Anspruch zu nehmen. Jedoch<br />

hat man einen hohen Zeitaufwand und deutlich<br />

weniger gestalterische Möglichkeiten. Ausserdem<br />

gibt es Aspekte, die für Einsteiger nicht so einfach<br />

zu bewerkstelligen sind, zum Beispiel SEO (search<br />

engine optimization), sprich: Suchmaschinenoptimierung.<br />

Diese führt dazu, dass eine Seite bei der<br />

Google-Suche möglichst weit oben platziert ist.<br />

Für eine durchschnittliche KMU-Website verlangen<br />

Schweizer Webdesigner je nach Modell zwischen<br />

1500 und 4000 Franken. Eine Investition, die<br />

sich langfristig lohnen könnte.<br />

1<br />

www.deutsche-handwerks-zeitung.de/erfolgreiche-unternehmens-website-das-ist-wichtig/150/3101/335170<br />

02/18<br />

13


QZ-Wettbewerb 2017<br />

Fotos: Gabor Hrusovszky<br />

GRABTUCH<br />

HISTORISCHES UMFELD<br />

Der Ort mit seinen räumlichen Gegebenheiten<br />

kann in die Überlegungen bei der Gestaltung eines<br />

Grabzeichens miteinfliessen.<br />

Das hier vorgestellte Familiengrabmal steht<br />

angrenzend an den historischen Teil des Friedhofs<br />

Sihlfeld. Die Gestaltung besticht durch eine<br />

gelungene Umsetzung in diesem klassizistisch<br />

geprägten Kontext.<br />

SOCKELFUNDAMENT<br />

Der markante Sockel ist der tragende Unterbau<br />

und dient auch zur Beschriftung des Familiengrabes.<br />

Die Schrift fügt sich gut in die Gesamtwirkung<br />

ein. Das Zeichen strahlt eine Ruhe aus und kann als<br />

Bindeglied zwischen dem neuen und historischen<br />

Friedhofsteil gesehen werden.<br />

FALTENWURF<br />

Als Sinnbild für die letzte Reise steht die Darstellung<br />

des Grabtuches in einer langen Tradition. Das Tuch<br />

auf dem Sockel wirkt wie eine abgestreifte Hülle<br />

und verweist so auf die Vergänglichkeit des Lebens.<br />

Der Faltenwurf erinnert in seiner Formgebung<br />

an einen schweren Stoff oder wie hier beabsichtigt<br />

an ein Stück gegerbtes Leder. Der Verstorbene<br />

verarbeitete im eigenen Handwerksbetrieb das<br />

Leder in die vielfältigsten Gegenstände. In den<br />

subtil gearbeiteten Details wird die Haptik des<br />

Leders spürbar. Die Ecken schmiegen sich über<br />

die Sockelkante und können als Anfang und Ende<br />

gedeutet werden. Das abgelegte Tuch gleicht einer<br />

Landschaft und erinnert an die Höhen und Tiefen<br />

eines Lebensweges.<br />

Bildhauer: Gabor Hrusovszky, Zürich<br />

Material: St. Michele<br />

Grösse: 180 x 60 x 40 cm<br />

Standort: Friedhof Sihlfeld A, Zürich<br />

Urs Fritz<br />

Der Autor war Mitglied der QZ-Jury des VSBS.<br />

Er arbeitet als freischaffender Bildhauer in Wittenbach SG.<br />

14 02/18


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02/18<br />

15


Aus- und Weiterbildung<br />

Zu Gast in Ruben Pfanners Atelier in Schwerzenbach. Von links nach rechts: Die Steinbildhauer/innen David Pepe,<br />

Doris Solenthaler, Ruben Pfanner, Ingrid Tekenbroek, Daniel Isler (Foto: F. Mitterecker)<br />

EINE «POWERPACKUNG AN<br />

WISSEN» FÜR LERNENDE<br />

DAS MODELL «LEHRBETRIEBSVERBUND» HAT SICH INZWISCHEN IN MEHREREN BERUFEN FEST ETABLIERT.<br />

IM VSBS IST MAN NOCH IN DER EXPERIMENTIERPHASE. EIN TESTLAUF WURDE AN DEN LETZTJÄHRIGEN LEHRAB-<br />

SCHLUSSPRÜFUNGEN ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN; «KUNST UND STEIN» SPRACH MIT DEN VIER LEHRMEISTER<br />

/INNEN UND IHREM EHEMALIGEN LERNENDEN ÜBER IHRE ERFAHRUNGEN MIT DIESER ZUKUNFTSTRÄCHTIGEN<br />

FORM DER AUSBILDUNG.<br />

Franziska Mitterecker<br />

Im Interesse der Lesbarkeit<br />

wird in diesem Text grösstenteils<br />

nur die männliche<br />

Form verwendet.<br />

DIE VORGESCHICHTE<br />

Spätherbst 2014. Ruben Pfanner, angehender Steinmetz<br />

im letzten Lehrjahr, weiss, dass er nach der<br />

Lehrabschlussprüfung längst nicht ausgelernt hat.<br />

Er will eine Zusatzlehre als Steinbildhauer anhängen.<br />

Und zwar möglichst nicht auf die übliche Weise<br />

in einem einzigen Lehrbetrieb, sondern auf mehrere<br />

Betriebe verteilt. Ruben Pfanner setzt sich mit<br />

Steinbildhauerin Ingrid Tekenbroek zusammen, ge-<br />

meinsam diskutieren sie die Möglichkeiten. Nach<br />

diesem Initialgespräch wird Ingrid Tekenbroek aktiv.<br />

Nachdem sie mit Daniel Isler, David Pepe und Doris<br />

Solenthaler drei ihrer Wunschkollegen für die Idee<br />

eines Lehrbetriebsverbundes hat gewinnen können,<br />

beginnen Planung und Organisation. Nach Abschluss<br />

seiner Lehre als Steinmetz im Frühsommer<br />

2015 tritt Ruben Pfanner seine zweijährige Zusatzlehre<br />

als Steinbildhauer im Lehrbetriebsverbund an.<br />

16 02/18


Aus- und Weiterbildung<br />

WAS IST EIN LEHRBETRIEBSVERBUND?<br />

Ein Lehrbetriebsverbund ist ein Zusammenschluss von mehreren Betrieben, die alleine nicht ausbilden<br />

können resp. wollen. Die Betriebe ergänzen sich mit ihren Tätigkeiten und können so Lernenden<br />

eine umfassende Bildung in beruflicher Praxis gewährleisten.<br />

Lehrbetriebsverbünde bestimmen eine Leitorganisation oder einen Leitbetrieb die oder der den<br />

Lehrvertrag mit den Lernenden abschliesst. Diese Leitstellen erhalten die Bildungsbewilligung und<br />

regeln die Zusammenarbeit mit den beteiligten Ausbildungsbetrieben. Zudem vertreten sie den<br />

Verbund nach aussen (Kantone und Dritte). Die Lernenden werden in verschiedenen Betrieben<br />

ausgebildet (Rotationsprinzip). Somit können sich kleine oder spezialisierte Betriebe aktiv an der<br />

beruflichen Grundbildung beteiligen. Bezüglich Organisation lässt sich die Ausbildung in einem<br />

Lehrbetriebsverbund mit der Ausbildung in einem Betrieb mit mehreren Abteilungen vergleichen.<br />

Auszug aus: Merkblatt 19: Lehrbetriebsverbünde, www.mb.berufsbildung.ch. © SDBB Bern<br />

«Kunst und Stein»: Ingrid, nach welchen<br />

Kriterien hast du deine Mitstreiter für den<br />

Verbund ausgewählt?<br />

Ingrid Tekenbroek: Die erste Überlegung war,<br />

wen aus meinem Bekanntenkreis ich qualifiziert<br />

und interessant finde. Ich wollte auch<br />

verschiedene Ansätze, vom Denken wie von<br />

der Arbeitspraxis her, zusammenbringen. In<br />

diesem Zusammenhang war mir auch wichtig,<br />

dass eine zweite Frau dabei war. Und schliesslich<br />

musste natürlich die Chemie zwischen uns<br />

allen stimmen. Anders hätte das nicht funktionieren<br />

können.<br />

Wie habt ihr euch als Lehrbetriebsverbund<br />

konstituiert?<br />

Ingrid Tekenbroek: Da ich sozusagen das Zugpferd<br />

war, habe ich die Funktion des Leitbetriebs<br />

übernommen und unseren Verbund beim<br />

Berufsbildungsamt angemeldet. Wir waren untereinander<br />

aber alle gleichberechtigt und haben<br />

das Vorgehen gemeinsam entschieden.<br />

Ruben, du wolltest deine Zusatzlehre explizit<br />

in einem Verbund machen. Weshalb?<br />

Ruben Pfanner: Das Problem, wenn man nur<br />

einen Lehrmeister hat, ist, dass er den ganzen<br />

Beruf abdecken muss, aber möglicherweise<br />

– ganz sicher – macht ihm nicht alles Spass<br />

und ist er nicht in allen Bereichen gleich qualifiziert.<br />

Das ist für mich einer der Hauptvorteile<br />

in einem Verbund: Man lernt von jedem seiner<br />

Lehrmeister das, was er am besten kann. Ich<br />

konnte dadurch unheimlich viel profitieren.<br />

Jeder vermittelt, was er am besten kann –<br />

gab es bei der Verteilung der «Lehraufträge»<br />

Auseinandersetzungen?<br />

Ingrid Tekenbroek: Die Kernfrage für uns alle<br />

war: Was möchte ich vermitteln, was liegt mir<br />

am Herzen, wofür habe ich Feuer? Wir haben das<br />

zusammengetragen und die Themen dann nach<br />

Präferenzen verteilt. Für einige Themen gab es<br />

Doppelbesetzungen – beispielsweise für Schrift.<br />

Ruben Pfanner: Das war für mich ein zusätzlicher<br />

Vorteil – ich habe Schrift bei Doris und<br />

bei David gelernt, beide haben ihre eigenen<br />

Methoden, ich konnte beide ausprobieren.<br />

Oder gravieren – ich weiss jetzt, wie alle meine<br />

Lehrmeister gravieren, das war für mich eine<br />

enorme Bereicherung.<br />

Daniel Isler: Ja, der Lehrling muss selber ein<br />

Gespür dafür entwickeln können, was ihm am<br />

besten liegt.<br />

Ruben Pfanner: Das gibt einem auch Selbstvertrauen<br />

– zu sehen, dass es nicht die eine richtige<br />

Methode gibt, und dass ich meine eigene<br />

Methode selber entwickeln kann.<br />

Ingrid Tekenbroek: Es war auch für uns Lehrmeister<br />

spannend. Über Ruben zu sehen, wie<br />

es die anderen machen.<br />

«MAN LERNT VON JEDEM<br />

DAS, WAS ER AM BESTEN<br />

KANN»<br />

Ruben Pfanner: Ganz toll fand ich auch, dass<br />

alle vier offen waren für Neues und auch selber<br />

die Methoden der anderen ausprobiert haben.<br />

Doris Solenthaler: Offenheit für Neues ist sicher<br />

eine Voraussetzung, wenn man in einem<br />

Lehrbetriebsverbund mit anderen zusammenarbeiten<br />

möchte. Man muss auch bereit sein,<br />

einem Stift etwas mitzugeben im Wissen, dass<br />

er damit zum nächsten geht.<br />

Wie habt ihr euch zeitlich aufgeteilt? Jeder zu<br />

gleichen Teilen?<br />

02/18<br />

17


Aus- und Weiterbildung<br />

David Pepe: Nein, das war abhängig von den Inhalten<br />

– und vom Angebot. Wir hatten bewusst<br />

keinen starren Zeitplan; wir wollten reagieren<br />

können, wenn bei jemandem von uns eine interessante<br />

Arbeit hereinkam.<br />

Das verlangt sehr viel Flexibilität von allen<br />

Beteiligten.<br />

Doris Solenthaler: Das ist so. Was aber zu sagen<br />

ist: Unser Vorgehen war sehr unkonventionell,<br />

und dass das so gut funktioniert hat, war ein<br />

Glücksfall mit den Leuten, die zusammengekommen<br />

sind, und mit dem Stift. Für uns war<br />

es ein Vorteil, flexibel und schnell reagieren<br />

zu können. Für eine andere Konstellation von<br />

Leuten mag es besser sein, den Zeitplan von<br />

Anfang an klar festzulegen.<br />

Wie gross war denn der organisatorische und<br />

administrative Aufwand, den ihr hattet?<br />

Doris Solenthaler.: Es gab schon einiges zu tun.<br />

In anderen Verbänden gibt es zum Teil bereits<br />

eigens hierfür eingerichtete Stellen; Büros,<br />

welche den Einsatzplan für den Stift zusammenstellen<br />

und die ganze Administration –<br />

Lohnzahlung, Versicherung, Kommunikation<br />

«WELLENBEWEGUNGEN<br />

STATT PERMANENTE AN-<br />

SPANNUNG»<br />

mit Ämtern etc. – übernehmen. Die Betriebe<br />

werden dadurch entlastet und können sich an<br />

vorgegebenen Strukturen orientieren, büssen<br />

aber natürlich an Beweglichkeit ein.<br />

Wäre es denkbar, im VSBS eine solche zentrale<br />

Koordinationsstelle zu schaffen?<br />

Doris Solenthaler: Mit den jetzigen Mitteln sehe<br />

ich das nicht. Aber sobald sich mehr Lehrbetriebe<br />

für das Modell «Lehrbetriebsverbund» interessieren,<br />

könnte sich das lohnen – es könnte<br />

für einige Betriebe ein Anreiz zum Mitmachen<br />

sein, wenn sie sich nicht um die Büro-Angelegenheiten<br />

kümmern müssten.<br />

Welche Voraussetzungen muss ein Lehrling<br />

mitbringen, damit er sich für dieses Modell<br />

eignet?<br />

Ruben Pfanner: Sicher Motivation und Lust<br />

zu lernen. Die zwei Jahre waren intensiv, ich<br />

habe in dieser Zeit keine Hobbys mehr gehabt<br />

nebenbei.<br />

Daniel Isler: Ja, eine gewisse Leidenschaft<br />

braucht es.<br />

Doris Solenthaler: Ganz wichtig ist auch Selbstständigkeit.<br />

Ruben Pfanner: Man muss bereit sein, sich<br />

auf verschiedene Lehrmeister, verschiedene<br />

Charaktere einzulassen. Wenn ich zwei<br />

Monate bei Ingrid war und dann zu David<br />

weiterzog – das war eine grosse Umstellung,<br />

da musste ich mich zuerst wieder an David<br />

gewöhnen. Aber gerade diese mehrmaligen<br />

Wechsel waren für mich ein weiterer Hauptvorteil<br />

des Verbunds.<br />

Doris Solenthaler: Ja, wenn man einen einzigen<br />

Lehrmeister hat, und man hat Pech mit dem…<br />

dann wird die Lehrzeit sehr lang.<br />

Ruben Pfanner: Und wenn ein Lehrling vom<br />

Charakter her zum einen Lehrmeister einfach<br />

nicht passt, ist es für beide ein Vorteil, wenn<br />

es Wechsel gibt.<br />

Daniel Isler: Für uns war es auch angenehm,<br />

einen wechselnden Rhythmus zu haben. Wenn<br />

ein Lehrmeister seinen Stift die ganze Lehrzeit<br />

hindurch allein hat, ist er in permanenter Anspannung.<br />

Bei uns hingegen waren es Wellenbewegungen.<br />

Wir hatten einen, zwei Monate<br />

lang eine intensive Zeit, danach konnten wir<br />

wieder in unseren eigenen Alltag zurückkehren.<br />

Dadurch hast du sicher auch insgesamt mehr<br />

zu geben…<br />

Daniel Isler: Ja, du kannst deine Kräfte auf diese<br />

Zeiten hin bündeln und dem Stift eine Powerpackung<br />

an Wissen vermitteln.<br />

Ruben Pfanner: Es kommt natürlich sehr darauf<br />

an, was der Lehrmeister von und mit seinem<br />

18<br />

02/18


Aus- und Weiterbildung<br />

Lehrling will – will er ihm in erster Linie etwas<br />

beibringen, oder soll der Lehrling irgendwann<br />

rentieren? Ich hatte das Glück, von vier Idealisten<br />

ausgebildet zu werden. Ich bin sicher, alle<br />

vier haben mit mir draufgezahlt.<br />

David Pepe: Wenn man seriös ausbildet, rentiert<br />

kein Lehrling.<br />

Ingrid Tekenbroek: Für mich ist die Ausbildung<br />

klar mit einem höheren Ziel verbunden. Sie ist<br />

eine Investition in die Zukunft; eine Möglichkeit,<br />

die Gesellschaft mitzugestalten. Ich habe<br />

nichts dagegen, wenn ein Lehrling irgendwann<br />

auch rentiert – aber zuerst sollte er ausgebildet<br />

werden. Und ich sehe den Lehrbetriebsverbund<br />

als Möglichkeit, eine hohe Qualität der<br />

Ausbildung zu gewährleisten, ohne dass sich<br />

die Lehrmeister dabei zugrunde richten. Wenn<br />

«WAS UNSEREM BERUF AM<br />

DRINGENDSTEN FEHLT, IST<br />

EIN MULTICHECK»<br />

ich vier Jahre lang einen Lehrling allein habe,<br />

weiss ich, dass ich in diesen vier Jahren fast<br />

nichts anderes machen kann. Das ist eine lange<br />

Zeit, das kann sich nicht jeder leisten – gerade<br />

jemand, dem eine gute Ausbildung am Herzen<br />

liegt, verzichtet vielleicht lieber ganz darauf,<br />

weil er seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht<br />

werden könnte. Im Lehrbetriebsverbund<br />

verteilt sich die Belastung. Das ist für mich<br />

einer der grössten Vorteile: Man kann in der<br />

Ausbildung alles geben und hat trotzdem noch<br />

ein Leben.<br />

Doris Solenthaler: Das ist ein ganz wichtiger<br />

Aspekt, gerade in der heutigen Situation, wo<br />

wir Steinbildhauer praktisch ausschliesslich<br />

Einmannbetriebe sind. Früher waren das<br />

Buden, die drei, vier Mitarbeiter hatten; das<br />

war auch eine Art Ausbildungsverbund gewesen,<br />

da die Mitarbeiter den Stift mitbetreut<br />

und mitausgebildet haben. Heute hat man<br />

in der Ausbildung fast nur noch diese eins zu<br />

eins-Situation. Und die kann sowohl für den<br />

Lehrmeister als auch für den Stift sehr leicht<br />

problematisch werden.<br />

Qualität der Ausbildung, Abpufferung von<br />

zwi schenmenschlichen Bredouillen, Verteilung<br />

der Belastung – hat das Modell «Lehr betriebsver<br />

bund» noch weitere Vorteile?<br />

Ingrid Tekenbroek: Für uns ebenfalls wichtig<br />

war die Abdeckung der Ferienabwesenheiten.<br />

Wir haben unsere Ferien untereinander abgesprochen.<br />

Ruben musste nie «die Bude hüten».<br />

Wenn man zu viert ist, ist immer jemand da, der<br />

den Stift betreuen kann.<br />

Wo seht ihr Schwierigkeiten?<br />

David Pepe: Schwierigkeiten sehe ich vor allem<br />

in den generellen Umständen. Das Niveau der<br />

jungen Leute, die heute eine Lehre beginnen,<br />

ist teilweise erschreckend, dagegen ist auch<br />

der Lehrbetriebsverbund kein Zaubermittel.<br />

Das Dringendste, was unserem Beruf fehlt, ist<br />

ein Multicheck. Die Festlegung von minimalen<br />

Voraussetzungen, die wir von einem Lehrling<br />

erwarten können.<br />

Ingrid Tekenbroek: Die Goldschmiede haben<br />

das – die laden junge Leute einmal jährlich<br />

zu mehrtägigen Eignungstests ein. Wer diese<br />

durchlaufen hat, bekommt einen Brief mit der<br />

Einschätzung der Experten, mit dem er dann<br />

auf Lehrstellensuche gehen kann. Der Lehrbetrieb<br />

kann immer noch frei entscheiden, hat<br />

aber zusätzlich zu seiner eigenen Einschätzung<br />

eine Zweitmeinung, auf die er sich abstützen<br />

kann. Ich finde das ein gutes System. Wir hätten<br />

mit der Steinhauerhalle in St. Gallen auch einen<br />

geeigneten Ort, um solche Eignungstests<br />

durchzuführen.<br />

Wieso wird das im VSBS nicht gemacht?<br />

Ingrid Tekenbroek: Vorgeschlagen wurde es<br />

schon öfters. Bisher ohne Erfolg.<br />

Im Frühsommer 2017 schloss Ruben Pfanner seine<br />

Steinbildhauer-Lehre mit der besten Note seines<br />

Jahrgangs ab. Er und seine vier Lehrpersonen sind<br />

sich in ihrem Schlussfazit einig: Die zwei gemeinsam<br />

im Ausbildungsverbund verlebten Jahre waren<br />

eine Bereicherung für alle.<br />

02/18<br />

19


Literatur<br />

Wandelhalle Parlamentsgebäude, Arzo- und<br />

Carrara- Marmor (Fotos: aus dem Buch «Steine Berns»)<br />

BERNS REICHHALTIGES<br />

STEINERNES ERBE<br />

MIT DEM ANFANG APRIL <strong>2018</strong> IM HAUPT VERLAG ERSCHIENENEN ZWEIBÄNDIGEN WERK<br />

«STEINE BERNS» NEHMEN UNS DIE BEIDEN GEOLOGEN TONI LABHART UND KONRAD ZEHN-<br />

DER MIT AUF EINE FASZINIERENDE GESTEINSKUNDLICHE ENTDECKUNGSREISE DURCH DIE<br />

BUNDESSTADT.<br />

Robert Stadler<br />

Der Buchtitel dürfte manche Leserin und manchen<br />

Leser zunächst leicht irritieren: «Steine<br />

Berns»? Warum nicht einfach «Berns Sandsteine»?<br />

Die Stadt besteht doch aus Sandstein! Nun, das<br />

stimmt so eben nicht ganz. Gewiss dominiert das<br />

traditionelle Baumaterial in der 1983 zum UNES-<br />

CO-Weltkulturerbe erhobenen Berner Altstadt,<br />

wie Toni Labhart und Konrad Zehnder in ihrer<br />

Einführung schreiben. Wer jedoch mit Interesse,<br />

offenen Augen und einigen grundlegenden Steinkenntnissen<br />

durch Bern geht, wird überrascht sein<br />

von der grossen Gesteinsvielfalt etwa bei Brunnen,<br />

Brücken und vor allem an und in den zahllosen<br />

privaten wie öffentlichen Gebäuden aller Art.<br />

Labhart und Zehnder haben auf ihren vielen<br />

gemeinsamen Stein-Erkundungsgängen in Bern<br />

sowie im Rahmen ihrer vor- und nachherigen akribischen<br />

Untersuchungen mehr als 150 Gesteinsarten<br />

und Gesteinssorten eruieren können. Etwa<br />

hundert dieser Materialien – nebst Sandstein auch<br />

Kalkstein, Granit, Gneis, Marmor, Quarzit und andere<br />

mehr – finden sich an und in Bauten aus der<br />

Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Nach ihrer Herkunft<br />

handelt es sich hauptsächlich um Schweizer Natursteine,<br />

die aus 22 der 26 Kantone und aus allen<br />

geologischen Regionen des Landes stammen.<br />

Hinzu kommen – vor allem an neueren Objekten<br />

– auch zahlreiche ausländische Materialien aus<br />

20 02/18


Literatur<br />

EIN LOB DES DENKMALPFLEGERS<br />

«Das vorliegende Werk nimmt uns mit auf Reisen<br />

ganz unterschiedlicher Geschwindigkeiten<br />

und Dimensionen. Da wäre die Reise durch die<br />

Erdgeschichte, wo wir viel Wissenswertes über<br />

die Entstehung der Steine erfahren. Es nimmt<br />

uns aber genauso mit auf eine Reise durch<br />

die Kultur- und Baugeschichte der Stadt Bern,<br />

wenn es über die Verwendung, Verarbeitung<br />

und Bedeutung der Steine aufklärt. Mit dem Exkursionsführer<br />

lädt uns das Werk schliesslich zu<br />

effektiven, geführten Stadtspaziergängen ein.<br />

Auf ihnen lernen wir Bern mit neuen Augen sehen<br />

und quasi neu zu entdecken. Es gelingt den<br />

Autoren Toni Labhart und Konrad Zehnder, ein<br />

lebendiges Bild der Stadt Bern zu vermitteln.<br />

Zum ersten Mal kann die steinerne Dimension<br />

ihrer Architektur derart umfassend nachvollzogen<br />

werden. Es ist das seltene Verdienst dieser<br />

Publikation, ebenso wissenschaftlich fundiert<br />

wie für interessierte Laien zugänglich über die<br />

Steine Berns zu berichten.»<br />

Jean-Daniel Gross, Denkmalpfleger der Stadt<br />

Bern<br />

fast allen Weltgegenden. Bezüglich seiner Bausteine<br />

ist Bern also weitaus vielfältiger, als man es<br />

gemeinhin annimmt.<br />

STEINE AN 113 OBJEKTEN<br />

«Steine Berns» besteht aus einem Basisband, der<br />

die notwendigen Grundlagen zum Verständnis<br />

der «steinernen Geschichte» der Bundesstadt<br />

vermittelt, ergänzt durch einen handlichen separaten<br />

Exkursionsführer zu den interessantesten<br />

Steinobjekten Berns. Die beiden Bände sind<br />

durch viele Querverweise eng miteinander verknüpft.<br />

Im Basisband werden nach einem Geleitwort<br />

von Jean-Daniel Gross, Denkmalpfleger der<br />

Stadt Bern, und einem auf Naturstein fokussierten<br />

baugeschichtlichen Rückblick zunächst<br />

die wichtigsten in Bern verwendeten Steine und<br />

deren Herkunft ausführlich dokumentiert. Dass<br />

dabei die Berner Sandsteine einen besonderen<br />

Platz einnehmen, versteht sich von selbst. Aber<br />

auch die an Berner Bauten eingesetzten Steine<br />

aus den übrigen Landesgegenden und dem<br />

Ausland werden erwähnt und teils eingehend<br />

beschrieben.<br />

Von den fast 200 untersuchten Objekten haben<br />

die Autoren schliesslich deren 113 zur Publikation<br />

im Exkursionsführer ausgewählt. Darunter finden<br />

sich 8 Kirchen, 59 Profanbauten, 24 Brunnen, 5<br />

Brücken, 4 Wehrbauten, 3 Platzanlagen, 5 Denkmäler,<br />

2 Steinbruchareale und 3 weitere Objekte<br />

unterschiedlicher Natur. Selbstverständlich sind<br />

darunter alle der weit über Bern hinaus bekannten<br />

Bauten wie etwa das Münster, das Parlamentsgebäude,<br />

das Rathaus oder die Nationalbank<br />

berücksichtigt. Die 113 Objekte bilden im Exkursionsführer<br />

acht Routen. Auf diese Weise bieten<br />

sich ganz unterschiedliche Stadtspaziergänge an,<br />

etwa die «Bundesmeile» im Umkreis der Bundeshäuser<br />

oder thematische Rundgänge, beispielsweise<br />

nach den Kriterien Material (Sandstein, Kalktuff,<br />

Marmor, Gneis, Granit), geologische Herkunft<br />

(Molasse-Sandsteine, Jurakalke, Berner Oberländer<br />

Steine) oder Anwendungen (Brunnen, Pflästerung,<br />

Brücken, Säulen, Sockel).<br />

Inhaltlich basiert die Neuerscheinung auf einer<br />

Inventarisierung der Gesteine Berns durch<br />

Toni Labhart in den vergangenen Jahrzehnten. In<br />

jüngster Zeit ist diese Bestandesaufnahme in Zusammenarbeit<br />

mit Konrad Zehnder gezielt ergänzt<br />

worden. Sie beruht auf direkter Beobachtung am<br />

Objekt, vertieften Untersuchungen an verschiedenen<br />

wichtigen Bauten Berns, der Kenntnis der<br />

Geologie und vieler Steinbrüche der Schweiz, Literaturrecherchen<br />

und einem Gedankenaustausch<br />

mit Fachleuten aller Sparten.<br />

Steinbruch Chrüzflue Krauchthal, November 2011<br />

02/18<br />

21


Literatur<br />

DIE AUTOREN<br />

Nydegghof Brunnennische<br />

STEINE ALS WICHTIGE KULTURZEUGEN<br />

Doch wozu überhaupt ein solches Buch? «Die<br />

Steine einer Stadt sind wichtige, in ihrer Bedeutung<br />

oft unterschätzte Kulturzeugen», schreiben<br />

dazu die Autoren. Wer auch immer ein Gestein für<br />

ein Bau- oder Kunstwerk auswählt, tue dies aus<br />

einem bestimmten Grund. Als Kriterien in Frage<br />

kommen dabei beispielsweise die technische Eignung<br />

eines Materials, behördliche Vorschriften,<br />

Verfügbarkeit, Preis, Schönheit, Modetendenzen,<br />

Repräsentationswert und so fort. «So gesehen<br />

ist der Stein nicht einfach ein totes Baumaterial,<br />

sondern ein zuverlässiger, wenn auch stummer<br />

Zeuge der Entwicklung einer Stadt», betonen die<br />

Autoren. «Wer seine Sprache versteht, dem berichtet<br />

er vom Können und vom Stand der Technik<br />

der Steinhauer, Steinmetzen und Bildhauer;<br />

von Verkehrsverbindungen, Transportwegen und<br />

Handelsbeziehungen; von Zeitgeschmack, Modeund<br />

Architekturströmungen; von Prosperität und<br />

Stagnation, von Baugesetzen und -vorschriften;<br />

von Grosszügigkeit und Sparsamkeit der öffentlichen<br />

Hand.»<br />

Ziel des in seiner Art in der Schweiz bisher wohl<br />

einzigartigen Werkes ist es, diese Sprache der Steine<br />

Berns nicht nur an Fachleute, sondern auch an<br />

ein möglichst breites Publikum zu vermitteln. Die<br />

Publikation wirbt zudem um Verständnis für den<br />

sorgsamen Umgang mit dem nur scheinbar unzerstörbaren<br />

Material Stein. Dazu nochmals ein Zitat<br />

der Autoren: «Im 19. und 20. Jahrhundert waren<br />

es – abgesehen von der bewussten Zerstörung bei<br />

Um- und Neubauten – hauptsächlich die schwefelsauren<br />

Gase der verschmutzten Luft, die dem<br />

Stein zusetzten. Heute bilden die fast nicht wiedergutzumachenden<br />

Schäden durch Farbspray und<br />

ihre Behebung Anlass zur Sorge».<br />

Mit den «Steinen Berns» präsentieren Toni Labhart<br />

und Konrad Zehner ein faszinierendes Lebenswerk,<br />

das auf jahrzehntelangen Recherchen<br />

und profunden Kenntnissen beruht. Die Texte sind<br />

• Toni Labhart, geb. 1937, studierte an der Universität<br />

Bern Erdwissenschaften. Während vielen<br />

Jahren war er in Bern als Lehrer am städtischen<br />

Gymnasium und später als Dozent für<br />

Erdwissenschaften an der Universität tätig. In<br />

jüngeren Jahren faszinierte den Geologen und<br />

passionierten Bergsteiger die Geländearbeit in<br />

den Alpen. Aus dieser Zeit resultierten mehrere<br />

Detailkartierungen im Hochalpen-Gebiet<br />

sowie wissenschaftliche und populärwissenschaftliche<br />

Publikationen wie etwa «Geologie<br />

der Schweiz». In den 1980er-Jahren begann er<br />

sich systematisch mit historischen Bausteinen<br />

zu beschäftigen. Er lebt in Wabern bei Bern.<br />

• Konrad Zehnder, geb. 1949, studierte Geologie<br />

mit Doktorat 1981 an der ETH Zürich. Von<br />

1982 bis 2006 war er in Forschung und Beratung<br />

in Konservierungswissenschaften am Institut<br />

für Denkmalpflege der ETH Zürich tätig. Es folgten<br />

von 2007 bis 2014 der Aufbau der Datenbank<br />

«Steine an historischen Bauwerken» bei der<br />

Schweizerischen Geotechnischen Kommis sion<br />

an der ETH Zürich, sowie eine Forschungs- und<br />

Beratungstätigkeit im Bereich historischer<br />

Bausteine und Steinbrüche. Zehnder ist Autor<br />

verschiedener Publikationen zur Verwitterung<br />

und Konservierung von Wandmalereien und<br />

Steinen. Er lebt in Brugg AG.<br />

Steine Berns. Das grosse Werk zur Bedeutung des Steins im<br />

UNESCO-Weltkulturerbe Bern. Herausgeber: Haupt Verlag<br />

AG, Bern. Autoren: Toni Labhart, Konrad Zehnder. Band 1<br />

(Basisband) ist ein reich illustriertes Buch zur Baugeschichte<br />

und Gesteinskunde Berns; Format 21x27 cm, 200 Seiten;<br />

Band 2: Exkursionsführer durch die gebaute Stadt Bern. Format<br />

15x19 cm, 180 Seiten. Gesamtpreis: CHF 68.--/ € 68.00.<br />

verständlich geschrieben und mit reichem Bildmaterial<br />

(Fotos, Zeichnungen, historischen Ansichten<br />

aus früheren Jahrhunderten usw.) illustriert. Die<br />

Neuerscheinung dürfte nicht nur in der Stein- und<br />

Baufachwelt, sondern auch bei bau- und kunstgeschichtlich<br />

interessierten Laien auf ein lebhaftes<br />

Interesse stossen.<br />

22 02/18


Studienreise<br />

Kolosseum in weissem Gewand<br />

KLASSENREISE NACH ROM<br />

Denis Jäggi<br />

Im Februar/März <strong>2018</strong> fand eine mehrtägige Studienreise<br />

der angehenden Steinbildhauer und<br />

Steinmetze nach Rom statt. Die kulturelle Hochburg<br />

mit ihrer allgegenwärtigen Geschichte ist ein<br />

bedeutender Ort der ungebrochenen Inspiration<br />

und eignet sich daher bestens für eine mehrtägige<br />

Exkursion. Nachdem das Gerangel mit der<br />

Schulleitung um das Zustandekommen der Reise<br />

sein Ende gefunden hatte, konnten wir uns alle auf<br />

eine spannende Zeit freuen. Die folgenden Zeilen<br />

sollen einen kleinen Einblick in diese interessante<br />

Woche gewähren. Die geschilderten Situationen<br />

sind teilweise etwas überspitzt.<br />

Zigaretten lang auf die Nachzügler der Klasse. Als<br />

alle vollzählig waren, ging’s los. Man musste sich<br />

sputen, wollte man Ingrid Tekenbroek – GBS-Lehrerin<br />

und Reiseleiterin – nicht aus den Augen verlieren,<br />

wenn sie im Stechschritt von Hotspot zu<br />

Hotspot eilte und ihr breit gefächertes Wissen mit<br />

der Gruppe teilte. Selbst Pascal Gmünder, ebenfalls<br />

als Lehrer tätig, der uns mit seiner Frau Nicole<br />

begleitete, kam ab und an ins Schwitzen.<br />

IM STECHSCHRITT INS GETÜMMEL<br />

Pünktlich wie bei den Maurern wird um 07.30 Uhr<br />

gefrühstückt. An ein 2-Sterne-Hotel waren meine<br />

Erwartungen nicht allzu hoch, doch konnte das<br />

Etablissement mit einem Frühstück bestechen,<br />

das rundweg als «nicht schlecht» zu bezeichnen<br />

war. Nach der morgendlichen Stärkung traf man<br />

sich unten beim Eingang und wartete etwa drei<br />

Reiseleiterin Ingrid Tekenbroek<br />

und ihre lauschende<br />

Schar.<br />

02/18<br />

23


Studienreise<br />

Ungewohnter Anblick:<br />

Trajansforum mit weisser<br />

Decke<br />

San Giovanni in Laterano<br />

VON STRASSENÜBERQUERUNGEN UND<br />

ANDEREN MUTPROBEN<br />

«Ingrid!», schreit die ganze Klasse im Chor. Anscheinend<br />

hat sie sich wiedermal in eine waghalsige<br />

Strassenüberquerung gestürzt und steht<br />

nun umzingelt von Autos, deren Besitzer doch<br />

nur friedlich nach Hause wollen, in der Mitte der<br />

Strasse und erzählt erst mal etwas Spannendes<br />

zu einer barocken Kirche, bevor sie auch nur daran<br />

denkt, zur Seite zu gehen. Eine Strasse weiter<br />

bricht jemand in der Klasse in Schweiss aus – je-<br />

der Schüler musste nämlich zu zwei Bauwerken<br />

oder Objekten in Rom ein kurzes Referat halten,<br />

das – oh Schreck – benotet wurde. Doch war hierfür<br />

kein genauer Termin gegeben, da man sich<br />

wegen Planänderungen und Umstrukturierungen<br />

im mühevoll zusammengestellten Tagesplan<br />

auf keinerlei Angaben verlassen konnte. Infolgedessen<br />

hoffte natürlich jeder Referent, seinen<br />

Beitrag zur fortgeschrittenen Stunde leisten zu<br />

können, denn jeder Tag war gespickt mit kleinen<br />

Pausen in diversen Bistros, wo man sich zwischen<br />

Kaffee oder Apéro entscheiden konnte, ein<br />

Grossteil der Gruppe sich tendenziell für Letzteres<br />

begeisterte, die allgemeine Stimmung gegen<br />

Abend immer besser wurde und die Referate daher<br />

immer lockerer. Dabei vergass man sogar<br />

beinahe, dass man – zu Freud und Leid der römischen<br />

Bevölkerung – gefühlt knietief im Schnee<br />

stand und man das Gefühl in seinen Zehen schon<br />

vor geraumer Zeit verloren hatte. Das gefrorene<br />

Nass ermutigte Jung und Alt, sich eine Schneeballschlacht<br />

vor dem Kolosseum zu liefern oder<br />

sich über die schlechten Strassenverhältnisse zu<br />

amüsieren. Hin und wieder machte ein Hosenboden<br />

Bekanntschaft mit Asphalt, doch blieben<br />

ernsthafte Unfälle glücklicherweise aus.<br />

Doch was der Schnee mit seinem weissen<br />

Flaum zu überspannen versuchte, war sogar noch<br />

interessanter als der Schnee selbst. Immer wieder<br />

hört oder liest man von Rom und allem, was<br />

sich dort befindet. So ist man – selbst als Fach-<br />

24<br />

02/18


Studienreise<br />

Wenn tagsüber vor dem Trevi-Brunnen kein<br />

Durchkommen ist...<br />

... versucht man es eben nachts noch einmal.<br />

Gruppenbild 3. und 4. Lehrjahr Steinbildhauer<br />

und Steinmetze, GBS St. Gallen.<br />

kundiger – verblüfft, erstaunt oder ganz einfach<br />

überwältigt über das handwerkliche Können und<br />

die Perfektion, die die unzählbaren Werke aus<br />

Stein in sich bergen und durch die sie bis in die<br />

ferne Zukunft zu überzeugen wissen. So war ein<br />

Besuch der Villa Borghese mit Statuen von Gian<br />

Lorenzo Bernini natürlich nicht wegzudenken<br />

und hinterliess in uns einen bleibenden Eindruck.<br />

Selbstverständlich waren auch die Touristenmagnete<br />

wie der Petersdom, die Sixtinische Kapelle<br />

oder die Vatikanischen Museen Pflicht und man<br />

versuchte die Menschenscharen auszublenden,<br />

die mit Kameras und Selfiesticks das romantische<br />

Bild der Stadt etwas trübten. Meist mit Erfolg.<br />

Denn obgleich man von beiden Seiten von<br />

Touristen angeschnauzt wurde, man möge doch<br />

Platz machen, damit der Opa ein Bild von seinen<br />

Enkeln vor dem Trevi-Brunnen machen konnte,<br />

fühlte man sich vom Gigantismus dieser Werke in<br />

den Bann gezogen. Müde, aber zufrieden, kamen<br />

wir Tag für Tag von einem anderen Abenteuer zurück<br />

ins Hotel, und die nächtlichen Sirenen oder<br />

die Laute von durchzechenden Jugendlichen, die<br />

im selben Gebäude nächtigten, wiegten uns sanft<br />

in den Schlaf.<br />

INTENSIV UND LEHRREICH<br />

Die Tage in Rom verstrichen erschreckend<br />

schnell, obwohl die riesige Informationsflut und<br />

die langen Märsche die Stunden auszudehnen<br />

schienen. Es war eine – im positiven Sinne – intensive<br />

Erfahrung, und wir dürfen auf eine sehr<br />

lehrreiche Woche zurückblicken. An dieser Stelle<br />

möchte ich mich bei allen Beteiligten für die Ermöglichung<br />

dieser Exkursion bedanken und jeden<br />

dazu zu ermutigen, diesen fantastischen Ort für<br />

sich selbst zu entdecken.<br />

Auf dem Weg zum Petersdom.<br />

Der Autor Denis Jäggi ist angehender Steinbildhauer im 4.<br />

Lehrjahr (Lehrbetrieb Roman Brunschwiler, Gossau).<br />

«Kunst und Stein» dankt dem Autor für seinen Beitrag und<br />

den Fotografinnen und Fotografen der beiden Klassen für<br />

ihre Bilder.<br />

02/18<br />

25


Varia / Branchen-Info<br />

WER – WO – WAS<br />

NATURSTEIN-PROFIS TREFFEN SICH<br />

IN NÜRNBERG<br />

Stimmungsbilder von der letzten Stone+tec in<br />

Nürnberg (Fotos: NürnbergMesse)<br />

mittel, Fugenmörtel oder Grabmalzubehör.<br />

Die Sonderschau «Unser Naturstein<br />

– Gemeinsam für eine nachhaltige<br />

Zukunft» setzt einen Schwerpunkt auf<br />

heimische Steinsorten aus Mitteleuropa.<br />

Im Technik-Bereich stehen neueste<br />

Möglichkeiten der Oberflächengestaltung<br />

im Vordergrund. Zu einem Höhepunkt<br />

dürfte am ersten Messetag (13.<br />

Juni) die Vergabe des Deutschen Natursteinpreises<br />

werden. Dieser Wettbewerb<br />

honoriert herausragende Arbeiten mit<br />

Naturstein aus den Bereichen Architektur<br />

und Städtebau in Europa. Die Jury<br />

hatte beim diesjährigen Wettbewerb 94<br />

eingereichte Arbeiten zu beurteilen. Bei<br />

früheren Preisvergaben waren oft auch<br />

Schweizer Objekte ausgezeichnet worden,<br />

so beispielsweise 2015 der Zürcher<br />

Sechseläutenplatz. Die im Grabmalbereich<br />

tätigen Bildhauer und Steinmetze<br />

dürften sich unter anderem besonders<br />

für den Friedhofskulturkongress und den<br />

Steinmetz-Treff (beide Veranstaltungen<br />

am 15. Juni) interessieren. Die letzte Stone+tec<br />

vor drei Jahren wurde von 15’000<br />

Fachleuten besucht; ähnlich viele werden<br />

auch diesmal erwartet. (sta)<br />

www.stone-tec.com<br />

GRÜNES LICHT FÜR<br />

BILDHAUERZENTRUM PECCIA<br />

Das Projekt eines internationalen Bildhauerzentrums<br />

in Peccia TI kann definitiv<br />

realisiert werden. Die Standortgemeinde<br />

Lavizarra hat für das rund 6 Mio. Franken<br />

kostende ehrgeizige Vorhaben Anfang<br />

dieses Jahres die Baubewilligung erteilt.<br />

Das CIS (Centro Internazionale di Scultura)<br />

soll zu einem «Gravitationszentrum für<br />

Bildhauerei» werden, wie es in einer Mitteilung<br />

der federführenden Fondazione<br />

Internazionale per la Scultura (FIS) heisst.<br />

Mit einer professionellen Infrastruktur zur<br />

Bearbeitung von Stein, Holz und Metall<br />

will sich das CIS an dreidimensional arbeitende<br />

Künstlerinnen und Künstler<br />

wenden, die einen innovativen Umgang<br />

mit diesen traditionsreichen Materialien<br />

suchen.<br />

Das CIS umfasst ein zentrales Gebäude<br />

für Ausstellungen, Konferenzen und<br />

Aktivitäten von Sponsoren sowie fünf<br />

Künstlerateliers mit einem gemeinsamen<br />

Werkplatz. Die Ateliers werden in<br />

Form von Stipendien jedes Jahr international<br />

ausgeschrieben. Das Projekt<br />

wurde vom Leiterpaar der seit 1984 bestehenden<br />

Scuola di Scultura di Peccia,<br />

Alex Naef und Almute Grossmann-Naef,<br />

Natursteine aus aller Welt sowie entsprechende<br />

Techniken und Serviceleistungen<br />

werden auf der Stone+tec <strong>2018</strong> im<br />

Mittelpunkt des Interesses stehen. Die<br />

internationale Fachmesse, die vom 13.<br />

bis 16. Juni zum 20. Mal im Messezentrum<br />

Nürnberg stattfindet, versteht sich<br />

als wichtigste Kommunikationsplattform<br />

der Steinbranche in den deutschsprachigen<br />

Ländern. Sie verbindet alle<br />

relevanten Teilbranchen, Verbände und<br />

Fachgremien. Zum einen fördert sie den<br />

notwendigen Austausch zwischen Herstellern<br />

und Anwendern. Zum anderen<br />

bietet sie umfassende Brancheninformationen<br />

über neue Trends im Natursteinbereich<br />

(inklusive Grabmalbereich),<br />

in der Maschinen- und Bearbeitungstechnik<br />

sowie im Marktsegment der<br />

Zulieferprodukte, wie etwa Reinigungs-<br />

Gesamtansicht des künftigen Centro Internazionale di Scultura in Peccia; links hinten das Ausstellungsgebäude,<br />

rechts die fünf Bildhauerateliers, dazwischen der Werkplatz. (Bild: Architekturbüro Michele<br />

und Francesco Bardelli, Locarno)<br />

26 02/18


Varia / Branchen-Info<br />

initiiert und während 18 Jahren mit viel<br />

Herzblut vorangetrieben. Grosszügige<br />

Unterstützung erhält das Centro durch<br />

nationale, kantonale und kommunale<br />

Beiträge der öffentlichen Hand sowie<br />

durch private Sponsoren. Die Eröffnung<br />

ist bereits für Frühjahr 2019 vorgesehen.<br />

(sta)<br />

www.centroscultura.ch<br />

NVS: KNACKNUSS BERUFSBILDUNG<br />

Die künftige Berufsbildung in der Natursteinbranche<br />

hat auch den Naturstein-Verband<br />

Schweiz NVS im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr stark beschäftigt.<br />

Unter den Partnerverbänden erweise es<br />

sich als sehr schwierig, einen gemeinsamen<br />

Nenner zu finden, sagte NVS-Präsident<br />

Marco Marazzi an der ordentlichen<br />

Generalversammlung am 20. März in Zürich.<br />

Bekanntlich konnte sich der Verband<br />

Schweizer Bildhauer- und Steinmetzmeister<br />

(VSBS) im vergangenen Oktober nicht<br />

dazu entschliessen, bei der Gründung<br />

des «Vereins Bildung Naturstein» (VBN)<br />

als einer der Trägerverbände mitzuwirken.<br />

Zu stark divergieren momentan die<br />

Vorstellungen über die Ausgestaltung der<br />

Berufsbildung im Berufsfeld Steinberufe.<br />

Marazzi und NVS-Geschäftsführer Jürg<br />

Depierraz zeigten sich dennoch erfreut<br />

darüber, dass sich im VBN nun die drei<br />

Verbände NVS, ARMP und Steinmetzverband<br />

Nordwestschweiz (SVN) auf die Suche<br />

nach einer tragfähigen Struktur und<br />

nach zukunftsträchtigen Modellen für die<br />

heute vier verschiedenen Steinberufe gemacht<br />

haben. Stefan Mesmer, Mesmer AG,<br />

Muttenz BL, Präsident des neu gegründeten<br />

Vereins, meinte, dass es kaum möglich<br />

sein werde, eine für alle Beteiligten<br />

optimale Lösung zu finden: «Alle werden<br />

am Schluss wohl etwa gleich unzufrieden<br />

sein». Mesmer hofft, dass trotz unterschiedlicher<br />

Ansichten und Interessen<br />

bald auch der VSBS mit ins Boot steigen<br />

wird. Der an der NVS-Generalversammlung<br />

als Gast teilnehmende VSBS-Präsident<br />

Ernesto Ghenzi legte die Sichtweise<br />

seines Verbandes dar (siehe auch den<br />

nachfolgenden Beitrag). Zweifellos wird<br />

das Thema Berufsbildung die gesamte<br />

Natursteinbranche noch längere Zeit beschäftigen.<br />

Die weiteren Traktanden der diesjährigen<br />

NVS-Generalversammlung gaben<br />

keinerlei Anlass zu Diskussionen. Sämtliche<br />

statutarischen Geschäfte, so unter<br />

anderem die Jahresrechnung 2017 und<br />

das Budget <strong>2018</strong>, wurden einstimmig genehmigt.<br />

Neu in den Vorstand gewählt<br />

wurde Ado Vogt, Pedretti Granit- und Mar-<br />

morwerke AG, Buchs ZH. Vogt übernimmt<br />

die Nachfolge des vor Jahresfrist zurückgetretenen<br />

Martin Müller, Breitenstein AG,<br />

Zug. Einstimmig hiess die Versammlung<br />

eine Statutenrevision gut, wonach der<br />

NVS künftig auch Personenmitgliedern<br />

offen steht, sofern sie dem Verband nicht<br />

als Unternehmung beitreten können.<br />

Nach dem offiziellen Teil der Generalversammlung<br />

nahmen rund 30 Personen an<br />

einer Führung durch den Hauptbahnhof<br />

Zürich teil. (sta)<br />

GENERALVERSAMMLUNG VSBS<br />

Einen Tag nach dem NVS, am 21. März<br />

<strong>2018</strong>, führte im Kulturhaus Helferei in Zürich<br />

auch der Verband Schweizer Bildhauer-<br />

und Steinmetzmeister VSBS seine<br />

jährliche Generalversammlung durch.<br />

Im Mittelpunkt standen die Themen Berufsbildung<br />

und Berufsbildungsfonds,<br />

bessere Nutzung personeller Ressourcen<br />

innerhalb des Verbands sowie Ersatzwahlen<br />

für die Geschäftsleitung.<br />

Berufsbildungsfonds<br />

VSBS Präsident Ernesto Ghenzi informierte,<br />

dass die Geschäftsleitung des VSBS im<br />

Februar <strong>2018</strong> beim SBFI die Einrichtung<br />

eines Berufsbildungsfonds angemeldet<br />

hat. Begründet wurde dies damit, dass<br />

BLEIWOLLE<br />

Bevorzugtes Fugenmaterial<br />

bei Steinarbeiten<br />

Martin Hess Natursteine GmbH Tel: +41 61 943 10 25<br />

Rössligasse 10<br />

info@hessnatursteine.ch<br />

CH-4132 Muttenz<br />

www.hessnatursteine.ch<br />

Natursteinhandel und Fachberatung seit 1998<br />

Scherrer Metec AG 8027 Zürich 044 208 90 60 scherrer-protec.ch<br />

02/18<br />

27


Vaira / Branchen-Info<br />

der «VSBS als verantwortliche OdA für<br />

die Berufe Steinbildhauer und Steinmetz<br />

[…] die Anforderungen des Bundes betreffend<br />

die Berufsbildung ohne zusätzliche<br />

finanzielle Mittel nicht mehr erfüllen<br />

[kann]. Der Berufsbildungsfonds stellt<br />

sicher, dass alle Betriebe einen Beitrag<br />

an die Ausbildung leisten und nicht nur<br />

Verbandsmitglieder.» Bevor Allgemeinverbindlichkeit<br />

beantragt werden kann,<br />

muss der finanzielle Aufwand jedoch zwei<br />

Jahre lang von den Verbandsmitgliedern<br />

allein getragen werden. Das von der Geschäftsleitung<br />

ausgearbeitete «Reglement<br />

über den Berufsbildungsfonds für<br />

Steinbildhauer/innen und Steinmetze/<br />

innen» wurde ohne Gegenstimmen angenommen.<br />

Der Antrag der Geschäftsleitung<br />

auf Beiträge von CHF 200 pro Betrieb<br />

und CHF 50 pro Mitarbeiter (ohne Lernende)<br />

wurde ebenfalls genehmigt.<br />

Personelle Ressourcen: Synergien nutzen<br />

Angesichts der momentanen schwierigen<br />

Situation in der Berufsbildung rief<br />

Geschäftsleitungsmitglied Doris Solenthaler<br />

zur besseren Nutzung der personellen<br />

Ressourcen im Verband auf. «Wenn<br />

wir unsere Ziele erreichen wollen, brauchen<br />

wir Leute», sagte sie und wies darauf<br />

hin, dass in den Regionalverbänden erhebliche<br />

Ressourcen gebunden sind. Die<br />

Regionalverbände sind juristisch als Vereine<br />

konstituiert, dadurch müssen sie<br />

zwingend nicht nur einen mehrköpfigen<br />

Vorstand vorweisen, sondern auch administrativen<br />

Aufwand betreiben. «Vier<br />

Regionalverbände in dieser Form sind<br />

ein Luxus, den sich der VSBS eigentlich<br />

nicht leisten kann.» Doris Solenthaler<br />

betonte, dass es ihr keineswegs um<br />

die Abschaffung der Regionalverbände<br />

gehe, dass aber deren juristische Form<br />

überdacht werden sollte. Geschäftsleitungsmitglied<br />

Monika Brandenberg<br />

ergänzte: «Der VSBS hat 84 Aktivmitglieder<br />

und 5 Verwaltungen. Das ist ein<br />

eklatantes Missverhältnis und langfristig<br />

nicht tragbar.» Doris Solenthaler appellierte<br />

an die Anwesenden, innerhalb<br />

ihrer jeweiligen Regionalverbände die<br />

Diskussion anzustossen: Aufgabe der<br />

Vereinsstruktur, Stärkung des Dachverbandes,<br />

Bündelung der vorhandenen<br />

Kräfte auf das gemeinsame Ziel hin, den<br />

Berufsstand zu wahren. Nach Möglichkeit<br />

soll an der Generalversammlung<br />

2019 über diese Vorlage abgestimmt<br />

werden.<br />

Ersatzwahlen Geschäftsleitung<br />

Im Vorfeld der Generalversammlung<br />

hatten Monika Brandenberg und Roman<br />

Brunschwiler ihren Rücktritt aus<br />

der Geschäftsleitung bekanntgegeben.<br />

Als Kandidaten für die Ersatzwahlen<br />

stellten sich Thomas Kuhn sowie für einen<br />

gemeinsamen Sitz Alois Herger und Lilian<br />

H. Zürcher. Die Frage, ob sich zwei Personen<br />

einen Sitz teilen sollen dürfen, löste<br />

vor der eigentlichen Wahl eine längere<br />

Grundsatzdiskussion aus. Eine Mehrheit<br />

sprach sich schliesslich zugunsten dieser<br />

Option aus. Die drei Kandidaten wurden<br />

gewählt; die Geschäftsleitung setzt sich<br />

neu zusammen aus: Ernesto Ghenzi (Präsident),<br />

Alois Herger, Thomas Kuhn, Stefan<br />

Nigg und Lilian H. Zürcher.<br />

Varia<br />

Einem Verbands-Austritt infolge Pensionierung<br />

standen zwei Eintritte gegenüber;<br />

Ernesto Ghenzi begrüsste die neuen<br />

Mitglieder Christian Aubry (Ilanz) und<br />

Melik Scheurer (Romanshorn).<br />

Thomas Liebig trat von seinem Amt als<br />

Vertreter des VSBS im «Netzwerk Kleinstberufe»<br />

zurück. Das Amt ist vakant; Interessenten<br />

melden sich bitte bei der Geschäftsleitung.<br />

Ebenfalls zurückgetreten ist Romano<br />

Fenaroli von seinem Amt als Experte für<br />

Friedhofsfragen. Die Zuständigkeit fällt<br />

zurück an die Geschäftsleitung. (fmi)<br />

SWISSSKILLS BERN <strong>2018</strong><br />

Nach der überaus erfolgreichen «Sonderschau<br />

Kleinstberufe» an den Swiss Skills<br />

28 02/18


Varia / Branchen-Info<br />

Bern 2014 sind die Kleinstberufe auch an<br />

den diesjährigen SwissSkills mit einem<br />

eigenen Auftritt «Berufsdemonstration»<br />

vertreten. Das Konzept, das 2014 so grossen<br />

Anklang gefunden hatte, wird beibehalten:<br />

Vom 12. bis 16. September <strong>2018</strong><br />

werden Lernende in Bern vor Publikum<br />

«live» arbeiten und als Botschafterinnen<br />

und Botschafter ihrer Berufe fungieren.<br />

Auch der VSBS ist wieder mit dabei; die<br />

Fahne der Steinbildhauer wird von den<br />

beiden Lernenden Silvan Aeschbach und<br />

Robin Sager getragen. Für die Standbetreuung<br />

sucht der VSBS noch Verstärkung<br />

durch Steinbildhauerinnen und Steinbildhauer<br />

aus möglichst allen Regionen; angestrebt<br />

wird eine durchgehende Zweierbesetzung<br />

des Standes. Interessenten<br />

melden sich bitte bei Doris Solenthaler,<br />

(Mitglied Geschäftsleitung VSBS), 056 210<br />

26 89 / madoso@bluewin.ch.<br />

Am 4. Mai <strong>2018</strong> findet in Meiringen eine<br />

vorbereitende Tagung für die beteiligten<br />

Lernenden und Standbetreuer/innen<br />

statt. Der offizielle Anmeldeschluss (4.<br />

April <strong>2018</strong>) ist bei Erscheinen dieser Ausgabe<br />

bereits abgelaufen; wenn Sie noch<br />

teilnehmen möchten, nehmen Sie bitte<br />

möglichst umgehend mit dem Projektleiter<br />

Romain Rosset Kontakt auf (E-Mail:<br />

r.rosset@bluewin.ch). (fmi)<br />

www.kleinstberufe.ch / www.swiss-skills.ch<br />

den Tod hinaus ausdrücken, jeder Grabstein<br />

wird zu einem einmaligen Kunstwerk.<br />

Trendbestattungsformen wie beispielsweise<br />

die Diamant-, Weltraum- oder Baumbestattung<br />

zeigen, dass die Menschen sich<br />

eine Weiterentwicklung der Bestattungsformen<br />

wünschen. Die Sarg-Industrie<br />

bietet bereits seit einiger Zeit exotische<br />

Designs an, nun gibt es auch Grabsteine,<br />

die diesem Trend gerecht werden.<br />

Rokstyle-Chef Alexander Hanel sagt:<br />

«Mit dieser völlig neuen Art möchten wir<br />

den Hinterbliebenen besondere Grabzeichen<br />

anbieten, die hohen, individuellen<br />

Ansprüchen gerecht werden. Menschen,<br />

die sich Zeit Ihres Lebens mit schönen<br />

Dingen umgeben haben, haben nun die<br />

Möglichkeit, auch nach Ihrem Ableben ihrer<br />

Lebenseinstellung weiterhin Ausdruck<br />

zu verleihen.» Vertrieben und produziert<br />

werden die Steine über die Firma Destag/<br />

Lauertal in Deutschland. Speziell für den<br />

Schweizer Markt ist ein eigener Rokstyle-Katalog<br />

entstanden, dieser ist seit Januar<br />

<strong>2018</strong> erhältlich.<br />

2013 ist mit der Gründung von «Rokstyle»,<br />

des ersten Fashionlabels für Grabsteine<br />

weltweit, eine neue Marke erschaffen<br />

worden, die zwischenzeitig mit mehreren<br />

Auszeichnungen geehrt worden ist, z. B.<br />

mit dem German Brand Award, Plus X<br />

Award, Green Product Award und dem<br />

German Design Award. (zvg)<br />

Rokstyle / Stein Hanel GmbH, Rothenburger<br />

Straße 26, D-91578 Leutershausen, Tel. +49 (0)<br />

9823/298, Fax: +49 (0) 9823/8569, info@rokstyle.de,<br />

www.rokstyle.de<br />

PUBLI-REPORTAGE:<br />

ERSTES FASHION-LABEL FÜR GRAB-<br />

STEINE STARTET IN DER SCHWEIZ<br />

Immer mehr Menschen legen auch bei<br />

der letzten Reise wert auf Individualität.<br />

Die Grabsteinmarke «Rokstyle» greift<br />

diese Entwicklung auf und startet nach<br />

grossem Erfolg im Dachgebiet nun auch<br />

in der Schweiz.<br />

Unter dem Motto «Für immer schön»<br />

wurde die neue Marke «Rokstyle» geschaffen.<br />

Von Bronzeemblemen über Swarovski-<br />

Steine bis hin zu Glasintarsien, die<br />

neue Generation von Grabsteinen bietet<br />

eine ausdruckstarke Ästhetik. So kann jeder<br />

sein individuelles Lebensgefühl über<br />

VORSCHAU<br />

Die nächste Ausgabe von «Kunst und Stein»<br />

erscheint am 1. Juni <strong>2018</strong> zum Thema «Steinbrüche<br />

im Wandel der Zeit».<br />

Redaktionsschluss: 14. Mai <strong>2018</strong><br />

Insertionsschluss: 14. Mai <strong>2018</strong><br />

02/18<br />

29


Rubriktitel<br />

Agenda<br />

AGENDA<br />

AUSSTELLUNGEN / SYMPOSIEN<br />

Bis 15.04.<strong>2018</strong><br />

Bis 06.05.<strong>2018</strong><br />

Globo Uovo – Marc Reist<br />

Centre Dürrenmatt, Neuchâtel<br />

www.globouovo.ch<br />

Scanning Sethos.<br />

Die Wiedergeburt eines Pharaonengrabes<br />

Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig<br />

www.antikenmuseumbasel.ch<br />

05.05.-04.11.<strong>2018</strong> Bad RagARTz <strong>2018</strong> – 7. Schweizerische<br />

Triennale der Skulptur<br />

«Eile mit Weile – Verweile»<br />

Bad Ragatz / Vaduz<br />

FACHMESSEN<br />

www.badragartz.ch<br />

25.05.-27.05.<strong>2018</strong> Europäisches Stein-Festival <strong>2018</strong><br />

«Die mystischen Fabelwesen: vom Einhorn<br />

bis zeitgenössischen fantastischen Wesen»<br />

Saverne, Frankreich<br />

www.stein-festival.de<br />

09.06.-17.06.<strong>2018</strong> Art Engiadina – 24. Internationales<br />

Bildhauer-Symposium<br />

«Spiel der Farben, Formen und Strukturen»<br />

Sur En / Sent<br />

Bis 21.06.<strong>2018</strong><br />

www.art-engiadina.com<br />

«Sterben Sie wohl»<br />

Illustrationen und Objekte zum Tod<br />

Friedhof Forum Sihlfeld, Zürich<br />

www.stadt-zuerich.ch/friedhofforum<br />

22.07.-29.07.<strong>2018</strong> 14. Internationales<br />

Bildhauersymposium Davos <strong>2018</strong><br />

«Kunst ist die Magie, befreit von der Lüge,<br />

Wahrheit zu sein»<br />

Davos<br />

Bis 14.10.<strong>2018</strong><br />

www.sculpturesummer.com<br />

Kristall-Wunderkammer<br />

Sasso San Gottardo<br />

www.sasso-sangottardo.ch<br />

05.05.-04.11.<strong>2018</strong> Bad RagARTz <strong>2018</strong> – 7. Schweizerische<br />

Triennale der Skulptur<br />

«Eile mit Weile – Verweile»<br />

Bad Ragatz / Vaduz<br />

www.badragartz.ch<br />

13.06.-16.06.<strong>2018</strong> Stone+tec<br />

Internationale Fachmesse für Naturstein<br />

und Steintechnologie<br />

Messe Nürnberg<br />

www.stone-tec.com<br />

26.09.-29.09.<strong>2018</strong> Marmo+Mac <strong>2018</strong><br />

Internationale Messe für Stein, Design und<br />

Technologie<br />

Messegelände Verona<br />

VERBANDSTERMINE<br />

www.marmomac.com<br />

19.04.<strong>2018</strong> Handwerk in der Denkmalpflege<br />

Informationsveranstaltung Lehrgang<br />

2019–2021<br />

Baumeister Kurszentrum Effretikon<br />

www.handwerkid.ch<br />

31.08.<strong>2018</strong> Sommerversammlung VSBS<br />

Sarnen<br />

www.vsbs.ch<br />

12.09.-16.09.<strong>2018</strong> SwissSkills <strong>2018</strong><br />

BERNEXPO, Bern<br />

www.swiss-skills.ch<br />

Melden Sie Ihre Veranstaltungen an f.mitterecker@bluewin.ch<br />

oder an vsbs@vsbs.ch<br />

IMPRESSUM<br />

MÄRZ <strong>2018</strong> – 63. JAHRGANG<br />

Erscheint 6 Mal jährlich<br />

Herausgegeber: Verband Schweizer<br />

Bildhauer- und Steinmetzmeister VSBS<br />

ISSN 0023-5458<br />

REDAKTION / LAYOUT<br />

Franziska Mitterecker<br />

Dohlenweg 4<br />

8050 Zürich<br />

Tel. 079 194 88 78<br />

f.mitterecker@bluewin.ch<br />

VERLAG<br />

Geschäftsstelle VSBS<br />

Fachzeitschrift «Kunst+Stein»<br />

Birkenweg 38<br />

CH-3123 Belp, Tel. 031 819 08 20<br />

Fax 031 819 08 21, www.vsbs.ch<br />

ANZEIGENVERKAUF<br />

inMedia Services GmbH<br />

Talgut-Zentrum 14, Postfach 219,<br />

CH–3063 Ittigen, Tel. 031 382 11 80,<br />

whulliger@inmedia.ch, www.inmedia.ch<br />

ABONNEMENTE UND SERVICE<br />

Adressänderungen, Anfragen über<br />

Abonnemente oder Zustell probleme<br />

bitte an folgene Adresse melden:<br />

Abonnementsdienst Kunst+Stein,<br />

Industriestr. 37, CH-3178 Bösingen,<br />

Tel. 031 740 97 82<br />

DRUCK<br />

Länggass Druck AG Bern, www.ldb.ch<br />

Länggassstrasse 65, CH-3000 Bern 9<br />

Tel. 031 307 75 75, Fax 031 307 75 80<br />

JAHRESABONNEMENT<br />

VSBS-Mitglieder: CHF 85.—<br />

Nichtmitglieder: CHF 91.—<br />

Einzelnummer: CHF 16.—<br />

und Versandkosten<br />

VORSCHAU<br />

Die nächste Ausgabe «Kunst und Stein»<br />

erscheint am 01. Juni <strong>2018</strong> zum Thema<br />

«Steinbrüche im Wandel der Zeit».<br />

Redaktionsschluss: 14. Mai <strong>2018</strong><br />

Insertionsschluss: 14.Mai <strong>2018</strong><br />

30 02/18


Wir sind ein grösseres Natursteinunternehmen mit eigenem Steinbruch,<br />

dem Mägenwiler Muschelkalk und suchen zur Unterstützung unsers Teams<br />

per sofort oder nach Vereinbarung einen oder mehrere:<br />

Steinmetz / Versetzer / Plattenleger / Bildhauer<br />

Sie haben eine abgeschlossene Berufsbildung oder ein paar Jahre<br />

Berufs erfahrung und sind interessiert in einem jungen, erfahrenem Team<br />

zu arbeiten.<br />

Unsere Tätigkeitsfeld bewegt sich von Werkstattarbeit über Montagearbeiten<br />

bis hin zu anspruchsvollen Renovationsarbeiten für die Denkmalpflege.<br />

Fühlen Sie sich angesprochen? So melden Sie sich gerne bei unserem<br />

Herrn Roger Leuenberger, Mitinhaber.<br />

Emil Fischer AG Dottikon, Steinindustrie<br />

Roger Leuenberger, Steinhof 181, 5604 Hendschiken<br />

Tel. +41 62 885 80 10, Fax +41 62 885 80 11, Mobil +41 79 640 39 40<br />

leuenberger@fischer-natursteine.ch, www.fischer-natursteine.ch<br />

KUSTER<br />

J. & A. Kuster Steinbrüche AG Bäch<br />

8807 Freienbach, Telefon 044 787 70 70, Fax 044 787 70 71<br />

Steinbruch Guntliweid, Nuolen, Telefon 055 440 24 13<br />

Steinbruch Lehholz, Bollingen, Telefon 055 212 62 70<br />

www.kuster.biz, E-Mail info@kuster.biz<br />

Das DESTAG-Natursteinwerk ist ein branchenführendes<br />

Unternehmen mitten im Odenwald / Deutschland.<br />

Wir suchen<br />

Handelsvertreter (m / w)<br />

als freie Handelsvertreter für die Schweiz .<br />

Wenn Sie regelmässig Steinmetze in der Schweiz<br />

besuchen und Sie Interesse an einer erfolgreichen<br />

Grabsteinmarke haben, würden<br />

wir gerne von Ihnen hören.<br />

Sie erreichen uns unter:<br />

Telefon + 49 (0) 62 54 / 3 01 30<br />

und per E-Mail:<br />

georgvetter@destag-dnw.de<br />

www.rokstyle.ch<br />

www.destag-grabmale.de<br />

sucht<br />

Steinmetz – Steinbildhauer<br />

mit Restaurierungserfahrung<br />

Naturstein, das Handwerk, alte Architektur sind unsere Spezialisierungen<br />

Sind Sie interessiert und motiviert so senden Sie mir Ihre vollständigen<br />

Bewerbungsunterlagen zu.<br />

Für alle Details freue ich mich auf ein persönliches Gespräch.<br />

Obere Friedhofstr.10 9014 St. Gallen<br />

www.holensteinmetz.ch<br />

02/18<br />

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