Blattform 2017/18 2

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Thema Fotos: Kevin Rieseneder, Stefanie Stockinger Thema Blattform Stefanie Stockinger bei eineim ihrer Konzerte 4 2 - 17/ 18 Musik als Sprache, Und dann kommt die Musik... (Flowrag, 2016) Kennst du ihn, diesen Moment, wenn du eine Melodie aufschnappst und sofort ein Gefühl oder eine Erinnerung auftaucht? Eine Erinnerung, die tief verbunden ist mit genau dieser Musik, mit genau diesem Lied. Ein Gefühl, das du nie vergessen wirst. Besonders beeindruckend erfahren kann man dies zum Beispiel mit alten Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Musik schafft eine Verbindung zu ihren Erinnerungen und sie singen mit leuchtenden Augen die Lieder ihrer Kindheit mit. Aber Musik ist nicht nur Auslöser von Gefühlen, Menschen drücken sie umgekehrt auch mit Musik aus. Sie verarbeiten damit ihre Erfahrungen – ob im Komponieren, im aktiven Musizieren oder im Zuhören und tanzen. Als KomponistIn und/ oder AutorIn von Liedern übernimmt man also auch eine Verantwortung für andere Menschen, denn die Musik löst etwas in ihnen aus. Die Musik kann sie in ihrem Leben begleiten, durch schöne oder schwere Zeiten tragen und ihr Herz berühren. Thank you for the music... (Abba, 1977) Seit meiner frühen Kindheit ist mein Leben voller Musik. Beim Kindergartenfest voller Freude mitsingen, bei der Schulaufführung auf der Bühne stehn, in der Freizeit in der Musikschule ein Instrument lernen, beim Zimmer aufräumen lautstark Musikhören, Singen in der Jungschar, bei Jugendmessen, am Lagerfeuer,... Musik war für mich immer schon eine besondere Ausdrucksform meiner Selbst. Gefühle verarbeiten, Selbstwert entwickeln, einfach den Flow spüren und Gemeinschaft erfahren. Musik hat mich also immer begleitet. In Kindheit und Jugend, im ehrenamtlichen Engagement, in der hauptamtlichen Jugendarbeit und irgendwann wurde aus meiner Vorliebe sogar mein Beruf. You are the music in me (High School Musical, 2007) Für manche nimmt Musik einen besonderen Stellenwert im Leben ein, für andere ist sie einfach da. Die Bedeutung von Musik im Leben erinnert mich an die Sehnsucht nach Spiritualität und der Suche nach Gott im Leben. Musik ermöglicht es Menschen ihren Glauben auszudrücken. In ein Lied legen Menschen Jubel und Freude, Dankbarkeit und Sorgen hinein. Musik als Sprache, die jede/r versteht, ermöglicht einen Zugang zum Glauben und eine Begegnung mit Gott. Spirituelle Angebote und Liturgien erfahren durch Musik eine besondere Tiefe und Bedeutung. Ansprechende Musik ist daher wohl eine der wichtigsten Voraussetzungen für jugendgemäße Gottesdienste. Die richtige Musikauswahl beeinflusst die Begeisterung und Intensität während eines Gottesdienstes. Jede Altersgruppe hat ihre eigenen Hits, musikalischen Vorbilder und Vorlieben. Diese zu integrieren und zu reflektieren ist eine wichtige Aufgabe. Konkret heißt dies auch neugierig sein und Musikgeschmäcker erfragen. Die Lieblingsmusik ist etwas sehr Persönliches und es braucht hier einen behutsamen Umgang und ehrliches Interesse. Live-Musik in der Kirche
die jede/r versteht Stefanie Stockinger God is a DJ... (Pink, 2003) Musik bietet immer wieder Andock- und Ausdrucksmöglichkeiten für Jugendliche in der Kirche. Das musikalische Talent junger Menschen soll gebraucht und geschätzt, entdeckt und gefördert werden. Die Newcomer Band beim Jugendball, die youtube Playlist im Jugendtreff, der Jugendchor der Pfarre. In verschiedensten Bereichen wird Musik zum Instrument für gelingende Jugendarbeit und zu einem verbindenden, gemeinschaftsfördernden Element. Selbst zu musizieren ist jedoch etwas sehr Persönliches und Intimes. Jemanden zum Singen oder Musizieren zu drängen ist daher der falsche Zugang. Dennoch braucht es manchmal ein Herauslocken aus der Komfortzone. Voraussetzung dafür ist eine Umgebung, in der man sich wohl und angenommen fühlt. Für mich ist diese Erkenntnis besonders wichtig für die Firmvorbereitung, da gerade in diesem Alter viele Veränderungen und Unsicherheiten im Leben junger Menschen präsent sind. Manche gehen in ihrem Talent auf, das Musizieren oder Singen gibt ihnen vielleicht sogar Halt, andere hören einfach lieber zu. Daher spielt das 'Wie' der Musik in der Jugendarbeit eine wichtige Rolle. Auch wenn ich als Musikerin selbstgemachte Musik emotional bevorzuge, kann manchmal das Abspielen eines youtube Videos oder einer mp3 die passendere Wahl sein. Music was my first love, and it will be my last... (John Miles, 1976) Der Mensch ist ein musikalisches Wesen, ein Leben lang. Und den Takt dazu gibt unser Herzschlag. Dieses Bild ist für mich Ausdruck einer Verbundenheit von meinem Leben mit Musik. Musik, die nicht perfekt sein muss und soll, sondern lebendig das eigene Leben - und den eigenen Glauben - verarbeitet und begleitet. Jugendliche feiern zur Musik Stefanie Stockinger ist Beauftragte für Jugendpastoral im Dekanat Altenfelden und Sängerin und Komponistin bei den „Poxrucker Sisters” Konzert für Jugendliche Blattform 5 2 - 17 / 18
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