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IGLS - Der Igel

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Annelies Kanz: hat die Igler Art gut im Griff<br />

Foto: Klaus Defner<br />

Seit acht Jahren leitet Annelies Kanz<br />

die Igler Art. Einen bunten Haufen<br />

an kreativen Köpfen über diesen<br />

Zeitraum erfolgreich zu leiten, ist<br />

eine Kunst für sich. <strong>Der</strong>zeit arbeitet<br />

die Obfrau auf Hochtouren an den<br />

Vorbereitungen für den zehnten<br />

Geburtstag der Igler Art.<br />

von Klaus Defner<br />

Am Anfang waren die Igler sehr<br />

skeptisch“ lacht Annelies Kanz,<br />

wenn Sie an die Geburtsstunde<br />

der Igler Art zurückdenkt. Wenige haben<br />

diesem kreativen Verein ein langes Leben<br />

zugetraut. Dass die Igler Art heuer<br />

ihr zehntes Jubiläum feiern kann und sich<br />

In ihrer Schulzeit, 1965 Foto: Norbert Kanz<br />

Annelies Kanz:<br />

„Anfangs waren die Igler skeptisch“<br />

zu einer Veranstaltung von regionaler Bedeutung<br />

entwickelt hat, dazu hat Annelies<br />

Kanz einen ganz entscheidenden Beitrag<br />

geleistet.<br />

Ein Jahr Arbeit für zwei Tage<br />

Schon früh im Jahr gilt es, sich um Subventionen<br />

und Sponsoren zu kümmern. Auch<br />

Ausstellungsräume müssen rechtzeitig<br />

reserviert werden, Vereinssitzungen vorbereitet<br />

und ausgeschrieben werden. Viel<br />

Arbeit, die von der Obfrau erledigt wird,<br />

bleibt unsichtbar. „Ich mache es gern,<br />

merke aber, dass ich älter werde,“ meint<br />

Annelies Kanz. „Bei der letzten Wahl habe<br />

ich angekündigt, dass ich noch zwei Jahre<br />

Obfrau bleiben möchte. Dann will ich in<br />

Ruhe die Sachen an jemanden übergeben,<br />

der einen neuen Wind in die Igler Art reinbringen<br />

kann!“<br />

Die eigenen Werke<br />

kommen meist zu kurz<br />

„Hoffentlich passt alles!“ Das ist die größte<br />

Sorge von Annelies Kanz. Wenn alle Teilnehmer<br />

ihren Ausstellungsplatz haben,<br />

wenn die Einladungen in Druck gegangen<br />

sind, ist für die Obfrau der größte Brocken<br />

geschafft und sie kann sich ihren eigenen<br />

Werken widmen. „Stoff und Papier“ ist ihr<br />

diesjähriges Thema. Textiles und Gemaltes<br />

sind auch die beiden Seelen in Annelies<br />

Kanz Brust.<br />

„Eigentlich wollte<br />

ich Kinderbücher illustrieren“<br />

Schon früh entscheidet sich Annelies für<br />

einen kreativen Beruf. „Ich habe immer<br />

gerne gezeichnet und wollte als Grafikerin<br />

Kinderbücher illustrieren.“ Gleichzeitig<br />

reizt sie die textile Welt. So legt sie<br />

erfolgreich Aufnahmsprüfung an der Modeschule<br />

in Schloss Hetzendorf ab. „Die<br />

riesige Stadt hat mich fast erschlagen,“<br />

erinnert sich Annelies, als sie mit fünfzehn<br />

Jahren alleine von Innsbruck in ein<br />

Heim in Wien übersiedelt. Dort lernt sie<br />

das Zeichnen und Malen von der Pike auf.<br />

„Das viele Naturzeichnen von damals sieht<br />

man noch heute in meiner Malerei,“ meint<br />

sie, „aber im Aquarell und in der Gouachetechnik<br />

muss ich sehr schnell arbeiten. Das<br />

hebt das Starre wieder auf.“ 1965 schließt<br />

Annelies Gastl, so ihr Mädchenname, er-<br />

Portrait<br />

Entwurfszeichnung von 1964<br />

folgreich ihre fünfjährige Ausbildung zur<br />

Modezeichnerin und Damenkleidermacherin<br />

ab.<br />

Über Umwege nach Igls<br />

Schon während der Schulzeit lernt sie in<br />

Wien ihren Ehemann Norbert kennen.<br />

Nach der Heirat übersiedeln die beiden für<br />

acht Jahre nach Augsburg. Dort kommen<br />

die beiden Kinder Barbara und Fabian auf<br />

die Welt. Anschließend geht es wieder<br />

nach Wien. Nach dem Stadtleben schätzt<br />

die Familie umso mehr, dass Norbert nach<br />

Innsbruck versetzt wird und die Familie<br />

eine Wohnung in Igls findet. „Wohnen wie<br />

im Urlaub,“ erinnert sich Annelies Kanz an<br />

ihre ersten Eindrücke. „In Igls erdrücken<br />

einen die Berge nicht so wie in anderen<br />

Tälern. Man hat keine Wand vor der Nase.“<br />

Zurück zu den Wurzeln<br />

Durch die Igler Art hat Annelies Kanz wieder<br />

zu ihren kreativen Wurzeln gefunden.<br />

Nach Jahren der Kindererziehung und als<br />

Ordinationsgehilfin kann sie wie in alten<br />

Zeiten zu Pinsel, Nadel und Faden greifen.<br />

Inspiration erhält sie auch durch ihre Arbeit<br />

als Statistin am Landestheater, dessen<br />

Bühnenbilder und Kostüme immer wieder<br />

ihre Arbeit beeinflussen. <strong>Der</strong> Igler Art wäre<br />

zu wünschen, dass Annelies Kanz noch<br />

lange die Fäden in der Hand behält.<br />

8 <strong>Der</strong> <strong>Igel</strong> | Ausgabe 11 | Dezember 2009

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