2008 12 - Echinger Forum

gleich eine überregionale Ausdünnung im Theaterund
Kammermusikbereich spürbar wurde. Als
High-Light erwies sich die in Kooperation mit der
Echinger Heimatbühne durchgeführte Theaterveranstaltung
„Der Erdäpfelkrieg“ mit über 1700 Gästen.
Erfreulichen Zuspruch fanden die erstmals ins
Leben gerufenen Echinger Gitarrentage mit ihrer
angenehmen Freiluftatmosphäre, die turnusmäßig
wieder stattfinden sollen. Weitere kulturelle Facetten
steuerten die Ausstellungen der Werke des Dietersheimer
Bildhauer Ludwig Loibl sowie die beeindruckenden
Bildtafeln über die deutschen UNES-
CO-Weltkulturerbestätten bei. Besonders erfreulich,
auch einige Schulklassen gehörten zu den interessierten
Ausstellungsbesuchern. (Dr. Michael Corsten)
Erfolgreicher „Erdäpfelkrieg“ auf dem Bürgerplatz
Anlässlich ihres diesjährigen 30jährigen Bestehens
betrat die Heimatbühne Eching e.V. mit einem großartigen
Kulturprojekt Neuland und brachte mit dem
Theater-Festival vom „Erdäpfelkrieg“ eine zauberhaft
nostalgische Atmosphäre ins Ortszentrum. Der
Traditionsverein wagte sich erstmals an eine eigene
Freilicht-Produktion, bei der vom 18. Juli bis 2.
August an drei Wochenenden im eigenen Theaterdorf
das alte Eching um 1870 auf dem
Bürger(haus)platz zu neuem Leben erweckt wurde.
Darin eingebettet war das auf die bäuerliche Vergangenheit
Echings maßgeschneiderte Theaterstück,
„der Erdäpfelkrieg“ . Alle (Zusatz)Vorstellungen
waren restlos ausverkauft. Der monatelange
Einsatz von mehr als 120 Mitwirkenden hatte sich
wahrlich gelohnt.
Die Post zieht um – und bleibt in Eching
Sperrung der Ortsdurchfahrt
Drei Wochen im Oktober konnte das Rathaus der
Regierung von Oberbayern einmal so richtig zeigen,
wie eine Sperrung der Ortsdurchfahrt in Eching
funktioniert. In dieser Zeit wurde die Fahrbahn der
Unteren Hauptstraße erneuert und der gesamte
Durchgangsverkehr umgeleitet.
Schon seit längerem fordert das Rathaus eine Sperrung
der Ortsdurchfahrt zumindest für den LKW-
Verkehr über 7,5 Tonnen. Dazu hatte die Verwaltung
schlüssige und „flüssige“ Umgehungs-Konzepte
über naheliegende Autobahnen und Bundestraßen
vorgelegt und umfangreiche Gutachten anfertigen
lassen – wie Zählungen und Lärmberechnungen
– um die Sperrung zu begründen. Doch die
zuständigen Behörden stellen sich unverändert quer.
Die Gemeinde jedoch gibt nicht auf. „Jetzt haben
wir den Beweis, dass eine Sperrung funktioniert“, so
Bürgermeister Josef Riemensberger.
Die Ortsmitte lebt ?
Herrschte nach der Auslagerung von REWE und
Plus sowie der Postfiliale an den Ortsrand bzw. ins
Industriegebiet noch Krisenstimmung unter den
Echingern, so hat sich zwischenzeitlich einiges
getan. In die leer stehenden Ladengeschäfte ist neues
Leben eingezogen. Die beiden Supermärkte Norma
(Bahnhofstraße) und der Bio-Supermarkt Vierlinden
(Wielandstraße) stellen ein breit gefächertes
und zentrales Nahversorgungsangebot sicher.
Im Ladenzentrum „Alter Wirt“ hat die Eisdiele mit
Familie Corbatto engagierte neue Pächter gefunden,
die italienisches Flair nach Eching bringen.
Auch der neu eröffnete, moderne Outlet-Store „Factory
Pilots“ mit Wintersport-Fashion bereichert die
lokale Angebotspalette. .... und der umstrittene Teppichmarkt
an der Unteren Hauptstraße will seine
Räume wieder verlassen: Alles wird gut?
Gastronomisches
Lange war ungewiss, ob und wie es mit der Post
am Stachus weitergehen sollte. Ein Umbau zur
behindertengerechten Filiale war im Gespräch –
aber auch eine komplette Schließung. Dann ein neues
Konzept: Der REWE-Konzern übernimmt die
„alte“ Post als Partner- und Postfiliale in der Schlesierstraße.
Nach zweimaliger Verschiebung war es
am 16. September schließlich soweit: die neue Poststelle
im Eingangsbereich des REWE-Marktes
konnte offiziell eröffnet werden. Vorteile der neuen
Filiale: Sie ist behindertengerecht und länger geöffnet
als die Post am Stachus. Nachteil: Alle Postfächer
und der Geldautomat sind nur noch innerhalb
der Öffnungszeiten des Supermarktes erreichbar.
2 Echinger Forum
In Echinger Restaurants gingen teilweise die Lichter
aus. Die Bahnhofswirtschaft wechselte unter
neuem Pächter auf griechische Spezialitäten. Über
sechs Monate wurde der Huber -Wirt im Ortszentrum
renoviert und strahlt nun zusammen mit dem
neuen Wirtspaar um die Wette, die den Echingern
als ehemalige Bürgerhauspächter in guter Erinnerung
sind. Im seit April verwaisten Bürgerhausrestaurant
dagegen bleibt weiterhin die Küche kalt.
Für die laufenden Veranstaltungen eingesprungen
sind Sportheimwirt Reinhard Sagermann und
Bekim Kramer vom Cafe Central, der immer noch
bis auf weiteres als Caterer zur Verfügung steht.
Auf der Suche nach einem passenden Wirt hat die
Gemeinde ein Gastro-Consulting-Unternehmen mit
der Erstellung eines Bewirtschaftungskonzeptes
und der Pächtersuche betraut … bislang konnte –
leider- kein geeigneter Bewerber gefunden werden.
Seniorenpolitik – Anspruch und Wirklichkeit
Eching erhielt kürzlich vom Bayerischen Staatsministerium
einen Förderpreis für seine vorbildliche
„kommunale Seniorenpolitik“ . Da stößt es bitter
auf, wenn das Alten- und Servicezentrum, zugleich
Mehrgenerationenhaus und eine politisch wie
gesellschaftlich wegweisende Dienstleistungs- und
Begegnungsstätte, seine Pflegestation wegen der
defizitären Entwicklung aufgeben musste und damit
ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept der
gemeindlichen Altersfür- und -vorsorge verloren
geht. Nachdem die von ASZ-Geschäftsleitung und
Trägerverein „Älter werden in Eching“ intendierte
Weitervermietung der Räumlichkeiten an die Soziale
Dienste GmbH für eine gerontopsychatrische
Wohnanlage auch an wirtschaftlichen Vorgaben
scheiterte, steht die Zukunftsfähigkeit und Finanzierbarkeit
der Modelleinrichtung ASZ auf dem
Prüfstand.
Jubiläen und Erfolge beim TSV
In spektakulärer Weise wurde die 1. Mannschaft
des TSV Bezirksligameister und schaffte so den
lange ersehnten Aufstieg in die Bezirksoberliga,
wo sie sich sie in der laufenden Saison im ersten
Tabellendrittel bewegt. Aber auch die Frauen holten
sich „ihren“ Titel: sie wurden Kreisklassenmeister(innen)
und stiegen in die Kreisliga auf. Ebenso
wurden zwei Jugendmannschaften Meister ihrer
Klasse, nämlich die B1 (jetzt Kreisliga) und die C1
(jetzt Kreisklasse), die heuer alles für den Klassenerhalt
geben. Ihr 40-jähriges Bestehen feierten die
AHs des TSV. Die „Aktiven Herren“, wie sie sich
selbst gerne nennen, sind nicht nur sportlich engagiert,
sondern bilden durch ihren unermüdlichen
ehrenamtlichen Einsatz das Rückgrat des Vereins.