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Leseprobe "Gingitta: Ein Dorf in Algerien" von Andrea Mohamed Hamroune

Gingitta ist ein kleines Dorf in der Nähe von Skikda, noch näher ist Sidi Medzriche. Ich erzähle nicht nur über Gingitta und meine Familie, sondern auch über das Leben, über Politik und Kultur. Algerien hat eine sehr aufgeschlossene und freundliche Kultur. Es ist zwar ein Land, in dem der Islam die Staatsreligion ist, jedoch ist man in Algerien sehr gastfreundlich gegenüber Ausländern. In Algerien klappt fast nichts, aber irgendwie kriegt man es doch wieder hin. Wenn man aus einem Notfall eine Tugend macht.

Gingitta ist ein kleines Dorf in der Nähe von Skikda, noch näher ist Sidi Medzriche.

Ich erzähle nicht nur über Gingitta und meine Familie, sondern auch über das Leben, über Politik und Kultur.
Algerien hat eine sehr aufgeschlossene und freundliche Kultur. Es ist zwar ein Land, in dem der Islam die Staatsreligion ist, jedoch ist man in Algerien sehr gastfreundlich gegenüber Ausländern.

In Algerien klappt fast nichts, aber irgendwie kriegt man es doch wieder hin. Wenn man aus einem Notfall eine Tugend macht.

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unmöglich. Es gibt drei Klassen. Die erste<br />

Klasse war so wie bei uns. Die zweite Klasse<br />

ist so wie bei uns, nur, dass es ke<strong>in</strong>e Dusche<br />

und ke<strong>in</strong> Klo gibt <strong>in</strong> der Kab<strong>in</strong>e, sondern ausschließlich<br />

e<strong>in</strong> Waschbecken. Man muss<br />

draußen duschen und auf die Toilette gehen.<br />

Und das ist dann auch sehr eklig. Die Toiletten<br />

s<strong>in</strong>d sofort verstopft und der Gang geflutet<br />

<strong>in</strong> den WC, die Duschen s<strong>in</strong>d besetzt und<br />

auch m<strong>in</strong>destens 1 cm hoch gewässert. Das<br />

s<strong>in</strong>d wirklich furchtbare und katastrophale<br />

Zustände. Die dritte Klasse ist miserabel und<br />

am unzumutbarsten. Wer auch immer mit<br />

SNCM fahren will: Die dritte Klasse bitte<br />

nicht buchen. Dritte Klasse bedeutet, man bekommt<br />

e<strong>in</strong>en Sitzplatz wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bus, auf<br />

dem man 18 Stunden ausharren muss. Man<br />

hat ke<strong>in</strong>en Platz für die Knochen zum Ausruhen<br />

und ke<strong>in</strong>en richtigen Platz für das Gepäck.<br />

Wenn es denn mal e<strong>in</strong>en Gepäckplatz<br />

gibt, machen sich die Leute da dr<strong>in</strong>ne lang,<br />

um dort zu schlafen. Und nicht nur da wird<br />

geschlafen, <strong>in</strong> den Gepäckablagen. Es wird<br />

sich auch auf den Decks lang gemacht. Die<br />

Leute legen ihre Koffer auf dem Boden am<br />

Rand der Decks, breiten sich e<strong>in</strong>e Decke aus<br />

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