blickpunkt-warendorf_26-05-2018
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Sport<br />
Samstag, <strong>26</strong>. Mai <strong>2018</strong><br />
FC Bayern<br />
dominant<br />
Der Keeper will die Krone<br />
Fußball: Liverpools Karius kämpft um Anerkennung und ChampionsLeagueTitel<br />
Für seinen Trainer ist er ein<br />
„junger Torwart mit riesigem<br />
Potenzial“. Aber Loris<br />
Karius kämpft immer um<br />
Anerkennung. Jetzt will er<br />
die Champions League gewinnen.<br />
KIEW/LIVERPOOL. Die ständigen<br />
Schlagzeilen um seine<br />
Person rufen bei Karius inzwischen<br />
nur noch ein Lächeln<br />
hervor. Der deutsche Keeper<br />
des FC Liverpool hat sich<br />
längst daran gewöhnt, dass irgendein<br />
Experte mal wieder<br />
Trainer Jürgen Klopp die Verpflichtung<br />
eines neuen Torhüters<br />
empfiehlt.<br />
So geht es schon seit gut zwei<br />
Jahren, doch Karius ist immer<br />
noch da und könnte nach Bodo<br />
Illgner und Marc-André ter<br />
Stegen am Samstag (<strong>26</strong>. Mai,<br />
20.45 Uhr MESZ) in Kiew im<br />
Endspiel gegen Titelverteidiger<br />
Real Madrid sogar als dritter<br />
deutscher Torhüter mit<br />
einem ausländischen Club die<br />
Champions League gewinnen.<br />
„Ich versuche, mein Spiel zu<br />
spielen. Den Rest habe ich sowieso<br />
nicht zu entscheiden“,<br />
sagt Karius. Damit ist er ganz<br />
gut gefahren. Zu Jahresbeginn<br />
ist er von Klopp zur Nummer<br />
eins an der Anfield Road befördert<br />
worden. Die Zahlen geben<br />
dem deutschen Coach<br />
Recht. In 32 Spielen mit Karius<br />
im Tor stand 16 Mal die Null, in<br />
dieser Champions-League-<br />
Saison ist der Ex-Mainzer gar<br />
sechs Mal ohne Gegentor geblieben.<br />
Besser war keiner.<br />
„Er hat sich gut entwickelt.<br />
Ich bin sicher, da kommt noch<br />
einiges. Er hat seine Chance<br />
genutzt und hat einen großen<br />
Coach Jürgen Klopp (l.) vertraut seiner Nummer eins, aber Keeper Loris Karius kämpft noch immer um die ganz große<br />
Anerkennung auf der Insel. Jetzt greift der 1,90MeterMann nach dem Henkelpott. Foto: P. Byrne/PA Wire/dpa<br />
Taktgeber bei Real: Toni Kroos<br />
(l.) gewann dreimal die Champions<br />
League. Foto:dpa<br />
Anteil daran, dass wir stabiler<br />
in der Defensive geworden<br />
sind“, lobt Klopp. Und trotzdem<br />
verstummt die Kritik<br />
nicht. Karius hat immer noch<br />
einen schweren Stand. Das<br />
liegt vor allem an seinem<br />
denkbar schlechten Start in<br />
Liverpool. Für sechs Millionen<br />
Euro dank einer Ausstiegsklausel<br />
vom FSV Mainz verpflichtet,<br />
hatte Karius im<br />
Sommer 2016 in der Vorbereitung<br />
einen Handbruch erlitten.<br />
Als er wieder fit war und<br />
ins Tor durfte, unterliefen<br />
ihm viele Fehler. Schnell hatte<br />
er den Spitznamen „Flutschfinger“<br />
weg. Klopp machte<br />
wieder Simon Mignolet zur<br />
Nummer eins. Doch auch der<br />
Belgier leistete sich immer<br />
wieder Aussetzer.<br />
„Ich habe aus diesen negativen<br />
Sachen gelernt und mich<br />
mental als Person weiterentwickelt“,<br />
sagt Karius. Inzwischen<br />
lebe er in Liverpool seinen<br />
„Traum“. Ein bisschen<br />
ähnelt Karius’ Situation der<br />
von Marc-André ter Stegen,<br />
der beim Welt-Club FC Barcelona<br />
zunächst auch einen<br />
schweren Stand hatte, inzwischen<br />
aber unumstritten ist.<br />
Nun will es Karius seinem<br />
Landsmann auch in der Königsklasse<br />
gleichmachen und<br />
den Titel gewinnen.<br />
Es wäre für den Schwaben<br />
die Krönung seiner noch jungen<br />
Karriere, die in Mainz so<br />
richtig ins Rollen gekommen<br />
war. 2013 hatte ihn sein Entdecker<br />
Thomas Tuchel ins Tor<br />
gestellt und danach nicht<br />
mehr ausgetauscht. Zuvor<br />
hatte er ihm wegen der laxen<br />
Trainingseinstellung einen<br />
Denkzettel verpasst und in die<br />
zweite Mannschaft degradiert.<br />
Heute gilt Karius im<br />
Training als ein sehr gewissenhafter<br />
Profi.<br />
Für Klopp ist er ein „junger<br />
Torwart mit riesigem Potenzial“.<br />
Sogar eine vorzeitige<br />
Verlängerung des bis 2021 laufenden<br />
Vertrags ist im Gespräch.<br />
(dpa)<br />
„<br />
Es wird immer<br />
Gerede geben, das<br />
kann ich nicht<br />
ändern. Es<br />
beunruhigt mich<br />
auch nicht.<br />
„<br />
FCLiverpoolKeeper<br />
Loris Karius<br />
MÜNCHEN. Der Deutsche<br />
Meister FC Bayern München<br />
rangiert in der weltweiten<br />
Fußball-Geldliga weiter auf<br />
dem vierten Platz. Nach der<br />
deutschen Version einer Studie<br />
der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />
Deloitte<br />
kommt der Rekordmeister in<br />
der Saison 2016/17 auf einen<br />
Umsatz von 587,8 Millionen<br />
Euro und bleibt in der „Football<br />
Money League“ das dominierende<br />
Bundesliga-Team.<br />
Mit Borussia Dortmund<br />
(332,6 Millionen Euro) und<br />
dem FC Schalke 04 (230,2) befinden<br />
sich zwei weitere deutsche<br />
Clubs mit Rekordumsätzen<br />
auf den Rängen zwölf beziehungsweise<br />
16 unter den 20<br />
umsatzstärksten Fußballclubs<br />
der Welt.<br />
Manchester United (676,3),<br />
Real Madrid (674,6) und der FC<br />
Barcelona (648,3) liegen in der<br />
internationalen Rangliste auf<br />
den Rängen eins bis drei. (dpa)<br />
Neuer im<br />
Training<br />
EPPAN. Bundestrainer Joachim<br />
Löw hat in Südtirol die<br />
richtige Trainingsarbeit für<br />
die Fußball-WM in Russland<br />
aufgenommen und auch Manuel<br />
Neuer – nach Mittelfußbruch<br />
– die kompletten Einheiten<br />
für die Torwarte absolvieren<br />
lassen. Löw macht sich<br />
in Italien ein genaues Bild von<br />
dem 32 Jahre alten Weltmeister<br />
und glaubt weiterhin fest<br />
daran, dass Neuer mit dem<br />
DFB-Team zur WM reisen<br />
kann. „Stand heute gibt es keinerlei<br />
Probleme, auch nicht<br />
bei den höchsten Belastungen.<br />
Es sieht momentan sehr gut<br />
aus“, sagte Löw im Trainingslager<br />
in Eppan. „Wenn wir das<br />
Gefühl haben, dass er 100 Prozent<br />
Leistung bringen kann,<br />
dann kann er dabei sein. Wir<br />
schauen von Tag zu Tag.“ (dpa)<br />
Monegasse fährt vor<br />
MONTE CARLO. Charles Leclerc muss vier Jahre alt gewesen<br />
sein, daran kann er sich noch erinnern. Damals spielte er einmal<br />
auf dem Balkon eines Freundes in Monaco mit einem Formel-1-Spielzeugwagen,<br />
während unter ihnen die Rennautos<br />
vorbeirasten. Es ist eine passende Anekdote für jemanden, der<br />
als waschechter Monegasse nun selber in der Königsklasse des<br />
Motorsports fährt. Der 20 Jahre alte Sauber-Pilot bestreitet<br />
Sonntag (27. Mai) erstmals ein Formel-1-Rennen in seiner Heimatstadt.<br />
„Ich habe auf diesen Moment gewartet, seitdem ich<br />
ein Kind bin“, räumte Leclerc vor dem sechsten Saisonrennen<br />
ein. Der Sauber-Pilot ist quasi ein Kind dieses speziellen Grand-<br />
Prix-Kurses, denn: „Ich lebe auf Höhe der Start-Ziel-Linie, also<br />
ganz nahe an der Strecke.“ (dpa)<br />
Bamberg mischt mit<br />
BAMBERG. Im Duell der deutschen Basketball-Schwergewichte<br />
mischt Titelverteidiger Brose Bamberg im Halbfinale<br />
der Playoffs beim Stand von 1:1 voll mit und kann bei dem<br />
Schlagabtausch dem FC Bayern München auf den früheren<br />
NBA-Champion Dorell Wright setzen. „Er weiß, wann es zählt.<br />
Seine erste Halbzeit war problematisch. Danach war er gewohnt<br />
stark“, sagte Bambergs Trainer Luca Banchi. Sein US-<br />
Profi traf beim 78:65 vor der Halbzeit keinen seiner sieben Würfe,<br />
legte am Ende aber starke 21 Punkte und acht Rebounds auf.<br />
Der Erfolg lässt die Hoffnungen der Bamberger vor dem dritten<br />
Spiel am heute (<strong>26</strong>. Mai) in München wieder aufleben, vor allem<br />
dank Wright. Der 32-Jährige gewann 2006 mit den Miami<br />
Heat die Meisterschaft in der besten Basketball-Liga. (dpa)<br />
Das Flair befl<br />
ügelt Favorit Nadal<br />
Tennis: Paris sieht die 117. Auflage der French Open / 2,2 Millionen Euro für die Sieger<br />
20<strong>05</strong> spielte Rafael Nadal erstmals<br />
in Paris. Und gewann sofort.<br />
Foto: dpa<br />
Von Henner Henning<br />
Die Tennis-Anlage am Bois<br />
de Boulogne versprüht ein<br />
spezielles Flair, das ganz besonders<br />
den zehnfachen Sieger<br />
Rafael Nadal wie magisch<br />
zu beflügeln scheint.<br />
PARIS. Die French Open stehen<br />
mit der 117. Auflage vor der<br />
Tür, und wie seit Jahren heißt<br />
der große Favorit dieses<br />
Grand-Slam-Turniers Rafael<br />
Nadal. Der Spanier ist wieder<br />
in bestechender Form. Bei den<br />
Damen gibt es dagegen wie so<br />
oft in Roland Garros keine klaren<br />
Titelanwärterinnen.<br />
Während Roger Federer die<br />
Sandplatzsaison erneut sausen<br />
lässt, ist Nadal die Nummer<br />
eins bei allen Buchmachern.<br />
79 von 81 Partien gewann<br />
er auf der Pariser Asche,<br />
im Vorjahr gab der Spanier bei<br />
seinem Triumphzug keinen<br />
Satz ab. Seine Form in dieser<br />
Sandplatzsaison stimmt. Der<br />
Österreicher Dominic Thiem,<br />
Alexander Zverev (Deutschland)<br />
nach Erfolgen in München<br />
und Madrid, David Goffin<br />
(Belgien), Juan Martin del<br />
Potro (Argentinien) und die<br />
spanische Fraktion um Roberto<br />
Bautista Agut und Pablo<br />
Carreno Busta können harte<br />
Gegner sein – nicht zu vergessen<br />
der nach seiner hartnäckigen<br />
Ellbogenverletzung inzwischen<br />
formverbesserte<br />
Serbe Novak Djokovic.<br />
Der Hype um Alexander Zverev<br />
ist momentan riesig. Zurecht,<br />
der Jungstar aus Hamburg<br />
hatte zuletzt einen fantastischen<br />
Lauf. Kein anderer<br />
gewann <strong>2018</strong> so viele Spiele<br />
wie der 21-Jährige. Fast folgerichtig<br />
sind die Erwartungen<br />
in Paris hoch – wie auch der<br />
Druck.<br />
Bei den Damen fällt eine<br />
Prognose schwer. Die Konkurrenz<br />
ist offener denn je.<br />
Vier verschiedene Siegerinnen<br />
gab es in den letzten vier Jahren.<br />
2017 bestieg Jelena Ostapenko<br />
(Lettland) den Thron<br />
von Paris. Rechnen muss man<br />
mit Garbine Muguruza (Spanien),<br />
der Weltranglistenersten<br />
Simona Halep (Rumänien)<br />
und der Tschechin Karolina<br />
Pliskova.<br />
Und auch Maria Scharapova<br />
(Russland) ist wieder erstarkt,<br />
dazu feiert Serena Williams<br />
(USA) ihr Comeback – als<br />
Grand-Slam-Rekordsiegerin<br />
ist sie diesmal ungesetzt. Teil<br />
zwei der French Open sollte<br />
das Ziel von Angelique Kerber<br />
(Deutschland) sein, die zuletzt<br />
zwei Mal in der ersten Runde<br />
von Paris gescheitert war, sich<br />
in Rom mit dem Viertelfinale<br />
zurückmeldete. Das Preisgeld<br />
ist um fast zehn Prozent höher<br />
als im Vorjahr. Insgesamt<br />
werden 39,197 Millionen Euro<br />
verteilt. Dabei bekommen die<br />
Sieger der beiden Einzel je 2,2<br />
Millionen Euro.