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iabetes und d stoffwechsel - Index of

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DIABETES UND<br />

STOFFWECHSEL BAND<br />

ZEITSCHRIFT FÜR ANGEWANDTE DIABETOLOGIE<br />

KURZFASSUNGEN DER ABSTRACTS<br />

38. Jahrestagung<br />

der<br />

Deutschen<br />

D<strong>iabetes</strong>-Gesellschaft<br />

vom 28. 5. – 30. 5. 2003<br />

Tagungspräsident: Pr<strong>of</strong>. Dr. H.U. Janka<br />

www.d<strong>iabetes</strong><strong>und</strong><strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>.de<br />

This journal is regularly listed in<br />

EMBASE/Excerpta Medica<br />

OFFIZIELLES ORGAN DER DEUTSCHEN DIABETES-GESELLSCHAFT<br />

DEUTSCHE DIABETES-GESELLSCHAFT<br />

G 8384<br />

Supplement-<br />

Heft 1<br />

12 · 20. MAI 2003


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

D. Müller-Wieland, Düsseldorf<br />

Chefredakteur<br />

B. Gallwitz, Bochum<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

M. Kellerer, Stuttgart<br />

A. Fritsche, Tübingen<br />

Gründungsherausgeber:<br />

E. Standl, München<br />

B. Willms, Bad Lauterberg<br />

Verlag:<br />

Kirchheim + Co GmbH<br />

Postfach 25 24, 55015 Mainz<br />

Telefon (0 61 31) 9 60 70 - 0<br />

Fax (0 61 31) 9 60 70 70<br />

Fax Anzeigenabteilung<br />

(0 61 31) 9 60 70 80<br />

E-Mail: Info@kirchheim-verlag.de<br />

Geschäftsführer: Manuel Ickrath<br />

Anzeigenleitung: Andreas Görner<br />

Tel. (0 61 31) 9 60 70 12<br />

(Tarif Nr. 12 vom 1. Oktober 2002)<br />

Herstellungsleitung: Reiner Wolf<br />

Tel. (0 61 31) 9 60 70 11<br />

Vertrieb: Ute Schellerer<br />

Tel. (0 61 31) 9 60 70 24<br />

Erscheinungsweise: zum 20. der Monate Januar,<br />

März, Mai, Juli, September, November, insgesamt<br />

6 Hefte pro Jahr.<br />

Bezugspreis: Jahresabonnement 90,- €,<br />

Einzelpreis 18,00 €, Studentenabonnement<br />

46,80 €. Mitglieder der Deutschen D<strong>iabetes</strong>-<br />

Gesellschaft können DIABETES UND STOFF-<br />

WECHSEL im Rahmen ihrer Mitgliedschaft beziehen.<br />

Bestellungen über: Consodata one-to-one,<br />

Leserservice Kirchheim-Verlag,<br />

Semmelweisstraße 8, 82152 Planegg,<br />

Tel. (089) 8 57 09 - 4 81,<br />

Fax (089) 8 57 09 - 1 31 bzw. über jede<br />

Buchhandlung. Kündigungen des Bezugs<br />

sechs Wochen vor Quartalsende.<br />

Bestellungen Schweiz:<br />

Buchhandlung <strong>und</strong> Verlag Hans Huber AG,<br />

Länggass-Strasse 76, CH-3000 Bern 9<br />

Bestellungen Österreich:<br />

Buchhandlung <strong>und</strong> Verlag A. Hartleben, Inh.<br />

Dr. Rob, Schwarzenbergstr. 6, A-1015 Wien<br />

Druck:<br />

Druckzentrum Lang, Rheinhessenstraße 1,<br />

55129 Mainz, Tel. (0 61 31) 9 58 94 - 0<br />

Bankkonto: Mainzer Volksbank<br />

11 591 013, BLZ 551 900 00<br />

Alle Rechte bleiben dem Verlag nach Maßgabe<br />

der gesetzlichen Bestimmungen vorbehalten.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen<br />

Verlag <strong>und</strong> Redaktion keine Haftung.<br />

Gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Die Zeitschrift<br />

<strong>und</strong> alle in ihr enthaltenen Beiträge <strong>und</strong><br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />

Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung<br />

des Verlags strafbar. Anzeigen <strong>und</strong> Fremdbeilagen<br />

stellen allein die Meinung der dort erkennbaren<br />

Auftraggeber dar.<br />

This journal is regularly listed in<br />

EMBASE/Excerpta Medica ISSN 1433-1772<br />

Inhalt<br />

DIABETES UND<br />

STOFFWECHSEL<br />

Z E I T S C H R I F T F Ü R A N G E W A N D T E D I A B E T O L O G I E<br />

38. Jahrestagung der<br />

Deutschen D<strong>iabetes</strong>-Gesellschaft<br />

vom 28. 5 bis 30. 5. 2003<br />

Tagungspräsident: H.U. Janka<br />

Freie Vorträge 1<br />

Posterausstellung 69<br />

Namenverzeichnis 161<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

III


Inhalt<br />

38. Jahrestagung der Deutschen D<strong>iabetes</strong>-Gesellschaft<br />

vom 28. 5 bis 30. 5. 2003<br />

Lantus® 100 I.E./ml Injektionslösung in einer Patrone. Wirkst<strong>of</strong>f: Insulin<br />

glargin. Verschreibungspflichtig. Zusammensetzung: 1 ml der Injektionslösung<br />

enthält 3,64 mg Insulin glargin, entsprechend 100 I.E. Humaninsulin.<br />

Eine Patrone enthält 3 ml, entsprechend 300 I.E. Insulin glargin<br />

ist ein Insulin-Analogon, das mittels gentechnischer Methoden unter<br />

Verwendung von E. coli (K12-Stämme) gewonnen wird. Sonstige<br />

Bestandteile: Zinkchlorid, m-Cresol, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure,<br />

Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: D<strong>iabetes</strong> mellitus bei<br />

Erwachsenen, Jugendlichen <strong>und</strong> Kindern ab 6 Jahren, s<strong>of</strong>ern die<br />

Behandlung mit Insulin erforderlich ist. Dosierung, Art <strong>und</strong> Dauer der<br />

Anwendung: Lantus enthält Insulin glargin, ein Insulinanalogon mit verlängerter<br />

Wirkdauer. Es sollte einmal täglich zu einer beliebigen Zeit,<br />

jedoch jeden Tag zur gleichen Zeit, verabreicht werden. Dosierung <strong>und</strong><br />

Zeitpunkt der Verabreichung sollten individuell festgelegt werden. Bei<br />

Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong> kann Lantus auch zusammen mit oralen<br />

Antidiabetika gegeben werden. Gegenanzeigen: Allergie gegen Insulin<br />

glargin oder einen der Hilfsst<strong>of</strong>fe. Nicht das Insulin der Wahl bei diabetischer<br />

Ketoazidose. Nebenwirkungen: Hypoglykämie. Sehstörungen.<br />

Lipodystrophie an der Einstichstelle. Lokale Reaktionen wie z.B. Rötung,<br />

Schmerz, Juckreiz, Quaddeln, Schwellung, oder Entzündung. Selten<br />

allergische generalisierte Reaktionen vom S<strong>of</strong>orttyp bis hin zum anaphylaktischen<br />

Schock. Bildung von Insulin-Antikörpern. Selten Natriumretention<br />

<strong>und</strong> Ödeme. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die<br />

zusätzliche Gabe anderer Arzneimittel oder Alkoholgenuß kann die<br />

Wirkung von Insulin glargin auf den Blutzucker verstärken oder vermindern<br />

sowie die Warnzeichen einer Unterzuckerung verschleiern.<br />

Stand: März 2003. AV 208 03 024. Gekürzte Angaben, vollständige<br />

Information siehe Fach- bzw. Gebrauchsinformation, die wir Ihnen auf<br />

Wunsch gern zur Verfügung stellen.<br />

* Injektion 1 x täglich zu einer beliebigen, jedoch jeden Tag gleichen Zeit.<br />

Pharmazeutischer Unternehmer: Aventis Pharma Deutschland GmbH,<br />

Frankfurt/Main<br />

Postanschrift: Postfach 1109, D-65796 Bad Soden/Ts.<br />

IV DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Themengebiete<br />

Seiten<br />

Vorträge Poster<br />

Adipositas 15 125<br />

Atherosklerose, chron. Inflammation 6 125<br />

Diabetisches Fußsyndrom 41 130<br />

Epidemiologie 11 116<br />

Genetik 19 134<br />

Hypertonie bei D<strong>iabetes</strong>, Antihypertensive Therapie 37 138<br />

Hypoglykämie 102<br />

Immunologie 23 122<br />

Insulinwirkung, Glukosetransport, Insulinsekretion, ß-Zelle 1 69, 74<br />

Klinik des D<strong>iabetes</strong> mellitus 88<br />

Koronare Herzkrankheit 15 143<br />

Lipid<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong> 6 143<br />

Messmethodik 88<br />

Metabolisches Syndrom, Insulinresistenz 28 83<br />

Die neue Basis-Klasse<br />

� Konstant flache Insulin-Basis über 24 Std.!<br />

� Nur 1 x täglich spritzen!<br />

� Signifikant weniger nächtliche Hypoglykämien!


Seiten<br />

Vorträge Poster<br />

Nephropathie 37 138<br />

Neuropathie 65 130<br />

pAVK 41<br />

Prävention des Typ-2-D<strong>iabetes</strong> 83<br />

Qualitätsmanagement <strong>und</strong> -kontrolle 56 146<br />

Schulung 56 146<br />

Schwangerschaft, Gestationsd<strong>iabetes</strong> 93<br />

Soziologische <strong>und</strong> psychologische Aspekte 151<br />

St<strong>of</strong>fwechsel (in vivo) 33 79<br />

Strukturen <strong>und</strong> Kosten im Ges<strong>und</strong>heitswesen 157<br />

Therapie des Typ-1-D<strong>iabetes</strong> 46 93, 98<br />

Therapie des Typ-2-D<strong>iabetes</strong> 52, 61 106, 111<br />

Transplantation 46<br />

Inhalt<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

V


VORTRÄGE<br />

Insulinsekretion/Insulinwirkung<br />

V-1<br />

Differential impact <strong>of</strong> homologous point<br />

mutations in the nucleotide binding folds <strong>of</strong><br />

Sulfonylurea Receptors<br />

* Beyer M. (1) , Hecht H. J. (2) , Schwanstecher M. (1)<br />

(1) Institut für Pharmakologie <strong>und</strong> Toxikologie der TU Braunschweig, Braunschweig,<br />

(2) Abteilung für molekulare Strukturaufklärung, GBF, Braunschweig<br />

Ziele: Point mutations in the sulfonylurea receptor <strong>of</strong> pancreatic<br />

β-cells (SUR1) are causative for Persistent Hyperinsulinemic<br />

Hypoglycemia <strong>of</strong> Infancy (PHHI), a severe disease characterized<br />

by uncontrolled insulin release despite critically lowered blood<br />

glucose. Etiologic mutations have been observed in both nucleotide<br />

binding folds (NBFs), with, however, a much higher frequency<br />

in NBF2 than in NBF1. In this study we searched for the<br />

basis <strong>of</strong> this clustering <strong>of</strong> detrimental mutations within NBF2.<br />

Methoden: For this purpose we compared the functional impact<br />

<strong>of</strong> point mutations in NBF1 with those <strong>of</strong> homologous mutations<br />

within NBF2. The potency <strong>of</strong> a mutation to induce PHHI<br />

correlates with loss <strong>of</strong> potassium channel opener binding and<br />

thus functional analysis was performed by assessing the effect on<br />

MgATP-induced [ 3 H]P1075 binding.<br />

Ergebnisse: Qualitative responses were strictly parallel: Mutations<br />

in NBF1 that did not affect binding weren’t effective in<br />

NBF2 also and those reducing binding did so in both NBFs. As<br />

a rule, however, loss <strong>of</strong> binding was significantly stronger for mutations<br />

in NBF1. This finding was confirmed by a series <strong>of</strong> substitutions<br />

<strong>of</strong> the phenylalanine residue in position 675 (SUR2<br />

numbering) which in the nucleotide binding pocket critically stabilizes<br />

the adenine ring <strong>of</strong> the ATP molecule.<br />

Schlussfolgerungen: We conclude that clustering <strong>of</strong> PHHI-inducing<br />

mutations in NBF2 might be due to higher evolutive pressure<br />

to eliminate mutations in NBF1.<br />

V-2<br />

ATP-Sensitivity shift in K ATP -channels induced by gating<br />

* Neugebauer B., Schulz M., Schwanstecher C., Schwanstecher M.<br />

Institut für Pharmakologie <strong>und</strong> Toxikologie der TU Braunschweig, Mendelssohnstraße<br />

1, 38 106 Braunschweig<br />

Ziele: In many different cell types (e. g. pancreatic β-cells,<br />

smooth and cardiac muscle, neurones) ATP-sensitive K + channels<br />

(K ATP -channels) are critical in coupling metabolism to electrical<br />

activity. The open probability <strong>of</strong> these channels is suppressed<br />

by interaction <strong>of</strong> cytosolic ATP with the pore-forming<br />

α-subunit K IR 6.2 and increased by nucleoside diphosphate binding<br />

(either ADP or GDP) to the regulatory β-subunit, the sulfonylurea<br />

receptor (SUR). However, ATP-sensitivity <strong>of</strong> the channels<br />

is reduced by nucleoside-diphosphate-induced channel<br />

Vorträge<br />

activation and the aim <strong>of</strong> this study was to shed further light on<br />

the mechanism <strong>und</strong>erlying this physiologically relevant interaction.<br />

Methoden: Hamster SUR1/mouse K IR 6.2 channels were transiently<br />

expressed in COS-cells and nucleotide sensitivity assessed<br />

using the inside-out configuration <strong>of</strong> the patch-clamp technique.<br />

Ergebnisse: Increasing concentrations <strong>of</strong> MgGDP led to a significant<br />

reduction <strong>of</strong> ATP’s potency to close the channel (IC 50 in absence<br />

<strong>of</strong> GDP = 10 µM) with, however, the IC 50 for ATP asymptotically<br />

approaching a maximum (IC 50 in the presence <strong>of</strong><br />

1 mM GDP = 340 µM). Lack <strong>of</strong> a competitive interaction at the<br />

inhibitory K IR 6.2 site was confirmed by controls using a mutant<br />

channel devoid <strong>of</strong> the nucleoside diphosphate-induced activation<br />

through SUR (SUR1 K719R /K IR 6.2). The potency rank order for inhibitory<br />

nucleotides in the absence <strong>of</strong> GDP (ATPγS>ATP<br />

> AMPPNP > dATP > UTP) was reproduced when the channel<br />

was maximally activated through 3 mM MgGDP. Similar results<br />

were obtained when channel activation was induced by potassium<br />

channel openers instead <strong>of</strong> nucleoside diphosphates.<br />

Schlussfolgerungen: Our data suggest that affinity <strong>of</strong> the inhibitory<br />

nucleotide site on K IR 6.2 is controlled by gating, with channel<br />

opening switching the binding site in its low affinity state.<br />

V-3<br />

Molecular basis for the antagonistic effects <strong>of</strong> ATP and<br />

ADP in K ATP channel control<br />

* Schulz M., Neugebauer B., Schwanstecher C., Schwanstecher M.<br />

Institut für Pharmakologie <strong>und</strong> Toxikologie der TU Braunschweig, Braunschweig<br />

Ziele: ATP induces closure <strong>of</strong> ATP-sensitive K + channels (K ATP -<br />

channels) by interaction with the pore-forming α-subunit<br />

(K IR 6.2) while channel opening through ADP or GDP is mediated<br />

via a nucleotide receptor site residing on the SUR (sulfonylurea<br />

receptor) β-subunit. Thus, in intact cells channel activity is<br />

thought to be controlled by the cytosolic ATP/(ADP + GDP) ratio.<br />

Yet, nucleotide-receptor interactions lack specificity with<br />

ADP also potently blocking the channel by binding to the Kir<br />

subunit and vice versa ATP also acting as an agonist at the activatory<br />

SUR site. In this study we aimed at unravelling this apparent<br />

paradox.<br />

Methoden: Hamster SUR1/mouse K IR 6.2 channels were transiently<br />

expressed in COS-cells and nucleotide sensitivity assessed<br />

using the inside-out configuration <strong>of</strong> the patch-clamp technique.<br />

Ergebnisse: In wild type channels MgATP induced concentration-dependent<br />

lengthening <strong>of</strong> interburst closure thereby completely<br />

eliminating channel activity (IC 50 =10µM). MgADP, on<br />

the other hand, enhanced open probability with a maximum at<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

1


Vorträge<br />

200 µM (EC 50 =36µM) by both, increasing burst duration and<br />

reducing average interburst closure. In mutant channels that lack<br />

the inhibitory effect mediated through Kir (SUR1/ K IR 6.2 G334D -<br />

channels), both, MgATP and MgADP, induced strong channel<br />

activation. Whereas, however, interburst closure was almost entirely<br />

suppressed by MgADP, suppression through MgATP was<br />

incomplete.<br />

Schlussfolgerungen: We conclude that the antagonistic effects <strong>of</strong><br />

ATP and ADP in K ATP channel control are based on partial agonism<br />

<strong>of</strong> MgATP at the activatory nucleotide site <strong>of</strong> SURs.<br />

V-4<br />

Dual Function <strong>of</strong> Rab11 in the Regulation <strong>of</strong> Cardiac<br />

Glucose Transport<br />

* Uhlig M., Passlack W., Eckel J.<br />

Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut, Düsseldorf<br />

We recently showed the co-localization <strong>of</strong> Rab11 and GLUT4 in<br />

cardiac muscle and an insulin-stimulated increase <strong>of</strong> Rab11 in<br />

GLUT4-containing vesicles. The effect <strong>of</strong> Rab11 wt and a dominant-negative<br />

mutant (N124I) on GLUT4 redistribution was<br />

studied in the cardiac cell line H9c2. Cells were stably transfected<br />

with the insulin receptor (H9c2-E2) and were used for transient<br />

co-transfection with GLUT4myc and Rab11 wt or N124I,<br />

with subsequent determination <strong>of</strong> 2-deoxyglucose (2-DOG)<br />

uptake and GLUT4myc translocation. Endogenous Rab11 is expressed<br />

in H9c2 cells at a level comparable to rat cardiomyocytes<br />

and human skeletal muscle and fat cells. Sequence analysis <strong>of</strong><br />

Rab11 from H9c2 cells revealed the presence <strong>of</strong> a point mutation<br />

within the highly conserved catalytic center <strong>of</strong> the GTPase<br />

resulting in Rab11 Q70R. However, recombinant Rab11 Q70<br />

(wt) and Q70R exhibited the same enzymatic activity and were<br />

clearly different from the GTPase-deficient mutant Rab11<br />

Q70L. Overexpression <strong>of</strong> GLUT4myc and Rab11 wt in H9c2-<br />

E2 cells decreased the amount <strong>of</strong> GLUT4myc at the cell surface<br />

by about 50 %. Insulin increased GLUT4 translocation and 2-<br />

DOG uptake about 2fold, both in control and Rab11 wt overexpressing<br />

cells. Overexpression <strong>of</strong> the dominant-negative mutant<br />

Rab11 N124I did not alter the amount <strong>of</strong> GLUT4 at the cell<br />

surface. Under these conditions insulin action was reduced by<br />

40–50 %. Insulin signaling to Akt was not altered by overexpression<br />

<strong>of</strong> Rab11 wt or mutants. In conclusion, our data show<br />

that i) the glutamine residue in the catalytic center <strong>of</strong> Rab11 is<br />

not essential for GTPase activity, ii) Rab11 mediates redistribution<br />

<strong>of</strong> GLUT4 to the intracellular compartment, and that iii)<br />

Rab11 participates in insulin-induced translocation <strong>of</strong> GLUT4<br />

to the plasma membrane. We suggest that Rab11 exerts a dual<br />

function in the regulation <strong>of</strong> cardiac glucose transport by both<br />

sorting GLUT4 from endosomes to the GLUT4 storage pool and<br />

mediating its movement to the plasma membrane.<br />

V-5<br />

Role <strong>of</strong> AMP-Activated Protein Kinase in the Regulation<br />

<strong>of</strong> Cardiac Glucose Transport<br />

Ramrath S., Ledwig D., * Eckel J.<br />

Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut, Düsseldorf<br />

AMP-activated protein kinase (AMPK) represents a master regulator<br />

<strong>of</strong> additional substrate supply to working muscle. Isolat-<br />

2 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

ed adult rat cardiomyocytes were therefore used 1) to assess the<br />

activation <strong>of</strong> this enzyme and the p38 mitogen-activated protein<br />

kinase (MAPK) by hormones, cellular stress and contraction,<br />

and 2) to elucidate the implications <strong>of</strong> this process for insulinregulated<br />

glucose transport. Leptin and insulin (0–30 min) failed<br />

to modify the phosphorylation state <strong>of</strong> AMPK, but leptin increased<br />

STAT3 (signal transducer and activator <strong>of</strong> transcription)<br />

phosphorylation 2fold. Leptin was unable to modify basal and<br />

insulin-regulated glucose transport. Cardiomyocytes subjected<br />

to osmotic shock exhibited a 30fold increase in AMPK phosphorylation<br />

and a 2–3fold activation <strong>of</strong> glucose transport. A<br />

comparable increase in glucose transport was observed in response<br />

to contraction <strong>of</strong> the cardiomyocytes with a much less pronounced<br />

activation <strong>of</strong> AMPK (6fold). Both stimuli produced a<br />

10–15fold increase in the phosphorylation state <strong>of</strong> p38 MAPK<br />

with essentially no effect <strong>of</strong> insulin on this enzyme. Inhibition <strong>of</strong><br />

AMPK activation by iodotubercidin eliminated the effects <strong>of</strong> osmotic<br />

shock and contraction on glucose transport. In contrast,<br />

inhibition <strong>of</strong> p38 activity by SB203 580 only blocked the contraction-induced<br />

glucose uptake with unaltered effects <strong>of</strong> insulin<br />

and osmotic shock. In conclusion, cellular stress produces a<br />

strong activation <strong>of</strong> AMPK sufficient to activate glucose transport<br />

independent <strong>of</strong> p38 MAPK, whereas contraction regulated<br />

glucose transport in cardiomyocytes involves the AMPK/p38<br />

MAPK cascade. Insulin action is completely independent <strong>of</strong> these<br />

kinases suggesting that at least three different pathways contribute<br />

to the regulation <strong>of</strong> cardiac glucose transport.<br />

V-6<br />

Identifizierung <strong>und</strong> funktionelle Charakterisierung einer<br />

Proteinkinase C Phosphorylierungstelle im Insulinrezeptor<br />

Substrat 1<br />

* Moeschel K., Beck A., Weigert C., Lammers R., Lehmann R., Schleicher E. D.,<br />

Haering H.-U.<br />

Abteilung Innere Medizin IV, Universitätsklinik Tübingen<br />

Ziele: Die Phosphorylierung von Serin-/Threoninresten im Insulinrezeptor<br />

Substrat 1 (IRS-1) durch Protein Kinase C-zeta (PKCζ)<br />

wurde unlängst von zwei unabhängigen Gruppen als ein neuer<br />

Hyperinsulinämie-induzierter, negativer Rückkopplungsmechanismus<br />

der Insulinsignalübertragung identifiziert. Um die zugr<strong>und</strong>e<br />

liegenden molekularen Mechanismen zu analysieren, entwickelten<br />

wir eine Strategie zur Suche, Lokalisation <strong>und</strong><br />

funktionellen Untersuchung der relevanten PKC-ζ-Phosphorylierungsstellen<br />

im IRS-1.<br />

Methoden: GST-IRS-1-Fusionsproteine wurden in vitro durch<br />

PKC-ζ phosphoryliert, durch SDS-PAGE gereinigt <strong>und</strong> tryptisch<br />

im Gel verdaut. Zur Identifizierung der Phosphorylierungsstellen<br />

wurde eine Kombination aus Negativ-Ionen- µLC/ES-API-CID-<br />

Massenspektrometrie Hybrid-Scantechnik <strong>und</strong> Microsequenzierung<br />

durch <strong>of</strong>f-line NanoES-IT-MS angewandt. Die identifizierte<br />

Stelle wurde im GST-Fusionsprotein <strong>und</strong> im Gesamt-IRS-1<br />

punktmutiert (Ser→Ala). Funktionelle Charakterisierung erfolgte<br />

in vitro <strong>und</strong> im insulin-stimulierten, transient mit IRS-1 <strong>und</strong><br />

PKC-ζ transfizierten Zellkultursystem.<br />

Ergebnisse: Das GST-Fusionsprotein IRS-1-N2 (AS 265–522)<br />

wurde durch PKC-ζ, im Vergleich mit den anderen GST-IRS-1-<br />

Fragmenten, sechsfach stärker phosphoryliert. Die massenspektrometrische<br />

Untersuchung in IRS-1-N2 führte zur Identifizie-


ung von Serin 318 als Hauptphosphorylierungsstelle (Anteil<br />

> 85 %). Die Ser→Ala-Punktmutante von IRS-1-N2 bestätigte<br />

im in vitro-Assay die massenspektrometrischen Untersuchungen.<br />

Ein Vergleich von IRS-1-Wildtyp versus IRS-1-Ser 318→Ala<br />

318, transient transfiziert in BHK IR -Zellen, zeigte einen signifikanten<br />

Einfluss von Serin 318 auf proximale Schritte der Insulinsignalübertragung,<br />

der durch zusätzliche Transfektion von<br />

PKC-ζ verstärkt wurde.<br />

Schlussfolgerungen: Serin 318 ist in IRS-1 eine funktionell relevante<br />

PKC-ζ-abhängige Phosphorylierungsstelle, durch die u. a.<br />

die Tyrosinphosphorylierung von IRS-1 moduliert wird.<br />

V-7<br />

Why is alpha-ketoisocaproic acid a stronger Insulin<br />

secretagogue than Glucose and other fuels?<br />

* Urban K. A., Schmeling H., Hastedt K., Panten U.<br />

Institut für Pharmakologie <strong>und</strong> Toxikologie, Technische Universität Braunschweig<br />

Backgro<strong>und</strong> and Aim: It is generally believed that insulin release<br />

induced by glucose and other fuels (e. g. alpha-ketoisocaproate,<br />

KIC) results from closure <strong>of</strong> ATP-sensitive K + -channels<br />

(KATP-channels) in B-cells and from an amplifying pathway<br />

which is KATP-channel-independent. KIC has been shown to stimulate<br />

a much stronger insulin release than glucose and other fuels.<br />

The present study aimed at analysing this feature <strong>of</strong> KIC. Unlike<br />

glucose, KIC directly inhibits B-cell KATP-channels. We<br />

therefore examined whether these direct effects contribute to the<br />

insulin-releasing property <strong>of</strong> KIC. Moreover, we compared the<br />

KATP-channel-independent effects <strong>of</strong> KIC with those <strong>of</strong> other<br />

fuels.<br />

Methods and Results: In inside-out patches <strong>of</strong> mouse B-cells,<br />

9 mM KIC inhibited the KATP-channels by 20 % (patch-clamp<br />

technique, inside application <strong>of</strong> KIC). To see whether insulin release<br />

is produced by 20 % channel inhibition, isolated mouse<br />

islets were perifused in the presence <strong>of</strong> 17 mM glucose and the<br />

sulfonylurea analogue meglitinide was applied at a free concentration<br />

causing 20 % channel inhibition. Meglitinide enhanced<br />

insulin release only by 10 % <strong>of</strong> the response to maximally effective<br />

meglitinide concentrations. KATP-channel-independent stimulation<br />

<strong>of</strong> insulin secretion was determined in isolated islets the<br />

KATP-channels <strong>of</strong> which were completely closed by 2.7 µM glipizide.<br />

Under these conditions 20 mM KIC caused a 2- to 6-fold<br />

higher secretory rate than 40 mM glucose, 20 mM alpha-ketoisovalerate<br />

or 10 mM 2-phenylpyruvate.<br />

Conclusion: Since extracellular application <strong>of</strong> 20 mM KIC causes<br />

an intracellular concentration <strong>of</strong> about 4 mM, direct KATPchannel<br />

inhibition cannot explain the strong insulin-releasing effect<br />

<strong>of</strong> KIC. The metabolism <strong>of</strong> KIC differs from that <strong>of</strong> the other<br />

tested secretagogues in so far as it produces high amounts <strong>of</strong><br />

acetyl-CoA. Therefore the strong secretory response to KIC probably<br />

results from rapid activation <strong>of</strong> the citrate cycle.<br />

Vorträge<br />

V-8<br />

Das bifunktionelle Enzym PFK-2 aktiviert die Glucokinase<br />

in insulinproduzierenden Zellen über eine posttranslationale<br />

Protein-Interaktion<br />

Baltrusch S., Massa L., Lenzen S., Tiedge M.<br />

Institut für Klinische Biochemie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover<br />

Ziele: Die Glucokinase (GK) ist das Schlüsselenzym der glucoseinduzierten<br />

Insulinsekretion in den Beta-Zellen des Pankreas.<br />

Das bifunktionelle Enzym 6-Phosph<strong>of</strong>ructo-2-kinase/Fructose-<br />

2,6-bisphosphatase (PFK-2) interagiert mit der GK über eine<br />

Bindungssequenz in der Bisphosphatasedomäne. In Two-Hybrid-Experimenten<br />

konnte diese Interaktion sowohl für die Leber-Is<strong>of</strong>orm<br />

als auch für die in den Beta-Zellen exprimierte Gehirn-Is<strong>of</strong>orm<br />

gezeigt werden. Es war das Ziel dieser Studie, den<br />

Einfluss der GK-PFK-2-Interaktion auf die Glucosesensorfunktion<br />

der insulinproduzierenden Beta-Zellen zu untersuchen.<br />

Methoden: Die PFK-2-Is<strong>of</strong>orm der Pankreasinsel, der Leber sowie<br />

die nicht phosphorylierbare S32A/H258A Lebermutante<br />

wurden in RINm5F-GK-Zellen stabil überexprimiert. Die GK-<br />

Enzymaktivität wurde im enzymgekoppelten photometrischen<br />

Test bestimmt <strong>und</strong> die Glucoseoxidation durch die Produktion<br />

von 14 CO 2 aus D-[U- 14 C] Glucose gemessen.<br />

Ergebnisse: Die Überexpression der PFK-2 führte in den<br />

RINm5F-GK-Zellen zu einem signifikanten Anstieg der GK-Enzymaktivität<br />

von 78 % bei Transfektion mit der Insel-Is<strong>of</strong>orm,<br />

von 130 % bei der Leber-Is<strong>of</strong>orm <strong>und</strong> von 116 % bei der Lebermutante.<br />

Dieser Effekt war signifikant abhängig von der Glucosekonzentration<br />

<strong>und</strong> konnte unabhängig von der PFK-2-Is<strong>of</strong>orm<br />

durch den Zusatz eines gegen die Bisphosphatasedomäne der<br />

PFK-2 gerichteten Antikörpers aufgehoben werden. Forskolin<br />

bewirkte nur in RINm5F-GK-PFK-2 Zellen der Leber-Is<strong>of</strong>orm<br />

einen signifikanten Abfall der GK-Enzymaktivität auf das Niveau<br />

der Kontrollzellen, weil diese im Gegensatz zur Insel-Is<strong>of</strong>orm<br />

<strong>und</strong> der Lebermutante durch cAMP reguliert wird. Die<br />

PFK-2 Überexpression führte in allen RINm5F-GK-PFK-2-Zellen<br />

zu einer signifikanten Steigerung des Glucosemetabolismus.<br />

Schlussfolgerungen: Die GK-PFK-2-Protein-Interaktion führt zu<br />

einer Aktivierung der GK-Enzymaktivität <strong>und</strong> des Glucosemetabolismus<br />

<strong>und</strong> somit zu einer Sensibilisierung des Glucosesensors<br />

GK in insulinproduzierenden Zellen.<br />

V-9<br />

Effekte von HIV-1 Proteasehemmern auf die Insulinsekretion<br />

<strong>und</strong> Insulinsignalkaskade in INS-1 Zellen<br />

Schütt M. (1) , Meier M. (1) , Zhou J. Q. (1) , Klein H. H. (2)<br />

(1) Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Medizinische Klinik I,<br />

(2) Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin IV<br />

Ziele: HIV-1 Proteasehemmer (PI) bewirken Insulinresistenz <strong>und</strong><br />

ein erhöhtes Hyperglykämierisiko. Die Insulinresistenz wird, zumindest<br />

partiell, durch eine veränderte Insulinsignaltransduktion<br />

verursacht. Da auch die Insulinsekretion von der Insulinsignaltransduktion<br />

abhängt (Burks, D<strong>iabetes</strong> 50, 2001), wurde an<br />

INS-1 Zellen untersucht, ob PI die glucoseinduzierte Insulinsekretion<br />

beeinflussen <strong>und</strong> ob dies mit Veränderungen der Insulinsignaltransduktion<br />

einhergeht.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

3


Vorträge<br />

Methoden: INS-1 Zellen wurden 48 h ohne PI oder mit Amprenavir<br />

(Am), Indinavir (In), Nelfinavir (Ne), Ritonavir (Ri) oder<br />

Saquinavir (Sa) inkubiert. Die Insulinsekretion wurde im Zellüberstand<br />

nach Inkubation mit D-Glucose gemessen. Zusätzlich<br />

wurden Zellen mit Insulin 2 min stimuliert, lysiert <strong>und</strong> die IRS-<br />

2- <strong>und</strong> Proteinkinase B (PKB)-Phosphorylierung bestimmt.<br />

Ergebnisse: In Zellen ohne PI-Behandlung führte die Glucosestimulation<br />

zur Verdopplung der Insulinkonzentration im Überstand.<br />

Dieser Anstieg wurde durch Ne, Sa <strong>und</strong> Ri (jeweils<br />

10 µmol/l) um 87 ± 8, 60 ± 7 bzw. 44 ± 12 % reduziert (alles<br />

p


V-12<br />

Insulin effects in the cerebral cortex: A magnetoencephalography<br />

(MEG) study in humans<br />

Tschritter O. (1) , Fritsche A. (1) , Müller V. (2) , Frost R. (1) , Stumvoll M. (1) , Häring H.-U. (1) , Birbaumer<br />

N. (2) , Preissl H. (2)<br />

(1) Medizinische Universitätsklinik IV, Universität Tübingen, (2) Institut für Medizinische<br />

Psychologie <strong>und</strong> Verhaltensneurobiologie, Universität Tübingen<br />

Insulin resistance <strong>of</strong> peripheral tissues is well established in type<br />

2 d<strong>iabetes</strong>. In contrast, the effect <strong>of</strong> insulin on cortical functions<br />

is not. There are reports suggesting insulin related effects on cortical<br />

EEG recordings and cognitive and behavioural measures.<br />

To investigate this effect we used magnetoencephalographic<br />

(MEG) recordings during a memory task combined with auditory<br />

stimulation to determine correlation between behavioural<br />

and cortical parameters.<br />

This pilot study was performed in 10 normal weighted subjects<br />

(m/f: 5/5, age 25 ± 1y, BMI 19.9 ± 0.6) in a placebo controlled design.<br />

The behavioural task was the Sternberg task (ST) requiring<br />

memorization <strong>of</strong> strings. Simultaneously auditory mismatch ne-<br />

Vorträge<br />

gativity (MMN) was recorded with a whole-head MEG system.<br />

The MEG recordings were performed on 2 different days (starting<br />

7am) separated by 1 week. Each session included 3 stages <strong>of</strong><br />

insulin (I) (baseline, 0.25 and 1 mU/kg/min, each stage over<br />

90 min) or saline infusion (P). At the end <strong>of</strong> each stage MEG was<br />

recorded. Difficulties in weight control were evaluated using a<br />

visual analogue scale (VAS).<br />

A significant reduction <strong>of</strong> the reaction time during the ST was<br />

observed during insulin infusion (p < 0.05). The MMN was enhanced<br />

during insulin and reduced during placebo (condition<br />

p


Vorträge<br />

Atherosklerose, Lipid<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong><br />

V-13<br />

Ghrelin-Konzentrationen unter Cholesterin-senkender<br />

Therapie mit Phytosterin-angereicherter Margarine<br />

* Mussner M. J. (1) , Otto B. (2) , Heldwein W. (3) , Otto C. (1) , Parh<strong>of</strong>er K. G. (1)<br />

(1) (2) Med. Klinik II – Großhadern, Universität München, Med. Klinik – Innenstadt,<br />

Universität München<br />

Ziele: Bei der Behandlung des metabolischen Syndroms werden<br />

Phytosterine zur Senkung erhöhter LDL-Cholesterin-Konzentrationen<br />

eingesetzt. Im Tierversuch wurde unter therapeutischer<br />

Dosis eine Senkung der Plasma-Ghrelin-Konzentration beobachtet.<br />

Dies wirft die Frage auf, ob auch beim Menschen die durch<br />

Phytosterine erreichten Cholesterinsenkungen mit veränderten<br />

Ghrelin-Konzentrationen einhergehen.<br />

Methoden: Wir untersuchten 22 Männer (LDL-Cholesterin<br />

> 130 mg/dl) in einer randomisierten, doppelblinden, Placebokontrollierten<br />

Cross-over-Studie. Die Probanden konsumierten<br />

für jeweils drei Wochen eine Phytosterin-angereicherte Margarine<br />

(1,82 g/d Phytosterine) <strong>und</strong> eine Kontroll-Margarine (0,06 g/d<br />

Phytosterine). Ghrelin wurde mittels Radioimmunoassay gemessen<br />

(Phoenix Pharmaceuticals, USA), die Lipid-Konzentrationen<br />

enzymatisch bestimmt.<br />

Ergebnisse: Unter der Phytosterin-angereicherten Margarine<br />

sank die Gesamt-Cholesterin-Konzentration um 7,0 % (218 ± 23<br />

vs 231 ± 28 mg/dl, p = 0.001) <strong>und</strong> die LDL-Cholesterin-Konzentration<br />

um 8,8 % (142 ± 21 vs 156 ± 20 mg/dl, p < 0.001) im Vergleich<br />

zur Kontroll-Margarine. Die Ghrelin-Konzentrationen<br />

waren nicht signifikant unterschiedlich (183,8 ± 72 pmol/l unter<br />

Phytosterin-Margarine vs. 183,5 ± 68 pmol/l unter Kontroll-<br />

Margarine). Wie auch in anderen Untersuchungen zeigte sich<br />

eine negative Korrelation (–0,44; p = 0,04) der Ghrelin-Konzentration<br />

(184 ± 67 pmol/l) mit dem Body-mass-<strong>Index</strong> (24,6 ±<br />

2,6 kg/m 2 ). Die Auswertung 6-tägiger Ernährungsprotokolle ergab<br />

negative Korrelationen der Ghrelin-Konzentration unter<br />

Kontroll-Margarine mit der Fett- (–0,452; p < 0,04) sowie Cholesterin-Zufuhr<br />

(–0,402; p = 0,06) durch die Nahrung.<br />

Schlussfolgerungen: Zusammengefasst konnte unter Phytosterin-angereicherter<br />

Margarine trotz einer signifikanten LDL-Cholesterin-Senkung<br />

keine Änderung der Ghrelin-Konzentration beobachtet<br />

werden. Probanden mit hoher Ghrelin-Konzentration<br />

wiesen eine niedrige Cholesterin- <strong>und</strong> Fett-Zufuhr mit der Nahrung<br />

auf.<br />

V-14<br />

Inbreeding, stable food supply and restricted movement<br />

<strong>of</strong> wild rats increase at first serum triglycerides and not<br />

body fat<br />

* Beer M., Klöting N., Klöting I.<br />

Department <strong>of</strong> Laboratory Animal Science, Medical Faculty, University <strong>of</strong> Greifswald,<br />

Karlsburg<br />

Aim: The thrifty gene hypothesis proposes that efficient storage<br />

6 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

and saving <strong>of</strong> energy could have been associated with survival<br />

advantage during evolution. Efficient storage <strong>of</strong> energy must include<br />

storage <strong>of</strong> fat and weight gain. This hypothesis prompted<br />

us to capture wild rats (Rattus norvegicus) in order to get an answer<br />

what will be phenotypically and genetically changed in wild<br />

rats after inbreeding <strong>und</strong>er an affluent environment.<br />

Methods: One male and one female wild rats originating from<br />

the northern part <strong>of</strong> Germany were mated and their progeny was<br />

transferred into a pathogen free environment by wet-hysterectomy.<br />

Animals were inbred by brother x sister mating. Male and<br />

female rats <strong>of</strong> the F2 (17M:21F) and F12 (7:7) were phenotypically<br />

characterised for body weight, blood glucose, serum lipids<br />

and insulin at an age <strong>of</strong> 24 and 28 weeks. With aid <strong>of</strong> 180 PCR<br />

analysed microsatellite markers the genotype <strong>of</strong> parents <strong>of</strong> the F1<br />

(1M:1F) and F12 was analysed.<br />

Results: In comparison with the F2 generation body weight,<br />

blood glucose, serum insulin and total cholesterol were comparable<br />

with those <strong>of</strong> the F12. In contrast, serum triglycerides were<br />

increased by more than 100 % in males and females <strong>of</strong> the F12<br />

(1.5 ± 0.4 vs. 3.2 ± 0.6, p < 0.0001). The genetic analysis revealed<br />

that 116 out <strong>of</strong> 180 loci (64 %) were heterozygous in at least one<br />

parent. After 12 inbred generations 64 out <strong>of</strong> 116 heterozygous<br />

loci were already homozygous. All loci tested on chromosomes<br />

3, 5, 7, 11 and X were homozygous. Most loci on chromosomes<br />

4, 6, 8, 9, 18 and 20 (MHC) were still heterozygous.<br />

Conclusion: Inbreeding and stable food supply <strong>of</strong> wild rats increased<br />

at first serum triglycerides and not body weight/fat as expected<br />

by the thrifty gene hypothesis. Additional inbreeding <strong>of</strong><br />

these rats will help to <strong>und</strong>erstand the thrifty gene hypothesis and<br />

to identify those chromosomal segments which will increase or<br />

decrease susceptibility to facets <strong>of</strong> the metabolic syndrome.<br />

V-15<br />

Effect <strong>of</strong> rosuvastatin alone and in combination with<br />

fen<strong>of</strong>ibrate in type 2 diabetic patients with hyperlipidemia<br />

Hamann A. (1) , Tafel J. (1) , Durrington P. (2) , Tuomilehto J. (3) , Southworth H. (4) , Pears J. (4) ,<br />

Kallend D. (4)<br />

(1) Division <strong>of</strong> Endocrinology and Metabolism, University-Hospital Heidelberg, (2) University<br />

<strong>of</strong> Manchester, Manchester, UK, (3) National Public Health Institute, Helsinki,<br />

Finland, (4) AstraZeneca, Alderley Park, UK<br />

Aims: To compare the efficacy and safety <strong>of</strong> rosuvastatin (ROS;<br />

Crestor®) versus placebo (fixed-dose period) and ROS versus fen<strong>of</strong>ibrate<br />

(FEN) and a ROS plus FEN combination (dose-titration<br />

period) in type 2 diabetic patients with hypertriglyceridemia.<br />

Methods: In the 6-wk, fixed-dose period, 216 type 2 diabetics<br />

(TG 200–800 mg/dl, total cholesterol ≥ 200 mg/dl, HbA 1c<br />


sequent 18-wk dose-titration period, patients whose LDL values<br />

had not fallen below 50 mg/dl were treated as follows: both ROS<br />

groups received a forced titration <strong>of</strong> FEN 67 mg at 6-wk intervals<br />

(1, 2, then 3 times daily) while continuing to receive their initial<br />

ROS dose; one placebo group received a forced titration <strong>of</strong><br />

ROS at 6-wk intervals (at doses <strong>of</strong> 10, 20, and 40 mg); and the<br />

other placebo group received a forced titration <strong>of</strong> FEN 67 mg at<br />

6-wk intervals (1, 2, then 3 times daily).<br />

Results: In the 6-wk fixed-dose period, ROS 5 and 10 mg reduced<br />

TG by 24.5 % and 29.5 % (compared with 4.7 % increase<br />

with placebo), reduced LDL by 40.7 % and 45.8 % (–0.6 %<br />

with placebo), and increased HDL by 9.9 % and 10.1 % (1.2 %<br />

with placebo) (p < 0.001 vs. placebo for all). After 24 wks, ROS<br />

at doses up to 40 mg and FEN alone produced comparable reductions<br />

in TG levels (–30.3 % vs. –33.6 %) and comparable increases<br />

in HDL levels (6.4 % vs. 9.2 %), whereas dose-increased<br />

ROS achieved significantly greater reductions in LDL (–46.7 %<br />

vs. 0.7 %, p < 0.001). TG reduction in the ROS 10 mg + FEN<br />

group was significantly greater than that in the ROS group<br />

(–47.1 % vs. –30.2 %, p = 0.001); LDL decreased by 42.2 % and<br />

HDL increased by 11.7 % in the ROS 10 mg + FEN group. All<br />

treatments were well tolerated.<br />

Conclusion: Rosuvastatin alone or in combination with fen<strong>of</strong>ibrate<br />

appears to safely <strong>of</strong>fer considerable effectiveness in reducing<br />

triglycerides and LDL cholesterol in type 2 diabetic patients<br />

with hyperlipidemia.<br />

V-16<br />

Der Interleukin-6 174 G/C Genpolymorphismus ist ein<br />

Risik<strong>of</strong>aktor für die Makroangiopathie bei Patienten mit<br />

Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

* Ehren M. (1) , Reinsch B. (1) , Grafe I. (1) , Behre A. (2) , Schatz H. (1) , Pfohl M. (2)<br />

(1) Universitätskliniken Bergmannsheil, Med. Klinik, Bochum, (2) Ev. Krankenhaus<br />

Bethesda zu Duisburg, Med. Klinik, Duisburg<br />

Ziele: In der Entwicklung der Atherosklerose wird die endothelialen<br />

Dysfunktion (ED) als eine frühe Veränderung angesehen,<br />

die die vaskulären Veränderungen auf der funktionellen Ebene<br />

widerspiegelt. Eine frühe morphologische Alteration ist die Zunahme<br />

der Intima-Media-Dicke (IMT). Interleukin (IL)-6 ist ein<br />

Cytokin, das in die Regulation der akute-Phase-Reaktion <strong>und</strong> die<br />

Immunantwort involviert ist. Der IL-6 174 G/C Genpolymorphismus<br />

scheint ein kardiovaskulärer Risik<strong>of</strong>aktor zu sein.<br />

Methoden: Um die Rolle des IL-6 174 G/C Genpolymorphismus<br />

in der frühen Atherosklerose bei Typ-2-D<strong>iabetes</strong>-Patienten zu<br />

evaluieren, bestimmten wir den IL-6 174 G/C Genpolymorphismus<br />

bei 171 Patienten (Alter 63,3 ± 11,3 Jahre, D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

10,9 ± 9,5 Jahre) mittels PCR. Die Fluss-assoziierte-Vasodilatation<br />

(FAD%) <strong>und</strong> die IMT wurden mit hochauflösendem Ultraschall<br />

gemessen.<br />

Ergebnisse: Die Genotyp-Verteilung war 29 % GG, 45 % GC<br />

<strong>und</strong> 26 % CC. Die Genotyp-Gruppen unterschieden sich hinsichtlich<br />

der gr<strong>und</strong>legenden klinischen <strong>und</strong> metabolischen Variablen<br />

nicht voneinander. Die FAD% nahm schrittweise von<br />

5,3 ± 0,9 % (GG) nach 4,5 ± 0,6 % (GC) <strong>und</strong> 3,4 ± 0,9 % (CC) ab<br />

(p = 0,13), während die IMT schrittweise von 0,73 ± 0,02mm<br />

(GG) nach 0,74 ± 0,02mm (GC) <strong>und</strong> 0,81 ± 0,03mm (CC) zu-<br />

Vorträge<br />

nahm (p = 0,13). Ferner zeigte sich, dass das C-Allel mit dem<br />

schrittweisen Anstieg <strong>und</strong> der Prävalenz der koronaren Herzkrankheit,<br />

von 23,7 % bei GG zu 33,3 % bei GC <strong>und</strong> 45,5 % bei<br />

CC (OR 2,68, 95 %-CI 1,16–6,42) assoziiert.<br />

Schlussfolgerungen: Unsere vorläufigen Daten unterstützen die<br />

Hypothese, dass das C-Allel des IL-6 174 G/C Genpolymorphismus<br />

als Risik<strong>of</strong>aktor für die Makroangiopathie bei Typ-2-D<strong>iabetes</strong>-Patienten<br />

angesehen werden könnte. Dieser Effekt des C-<br />

Allels scheint Gen-Dosis-abhängig zu sein.<br />

V-17<br />

D<strong>iabetes</strong> induziert eine Up-Regulation der VASP-<br />

Proteine im Streptozotozin-D<strong>iabetes</strong><br />

Schmitz V. (1) , Bellin C. (1) , Schmidt H. H. (2) , Rösen P. (1)<br />

(1) Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf,<br />

(2) Rudolf-Buchheim-Institut für Pharmakologie, Gießen<br />

Ziele: Sauerst<strong>of</strong>fradikale (ROS) werden als Ursache für die Entwicklung<br />

der endothelialen Dysfunktion im D<strong>iabetes</strong> diskutiert.<br />

Ziel war es zu untersuchen, ob eine Hemmung der endogenen<br />

Superoxid-Dismutase (ecSOD) im D<strong>iabetes</strong> die NO-abhängige<br />

Signalkaskade beeinflusst.<br />

Methoden: Die Gefäßreaktivität wurde an isolierten Aorten von<br />

Streptozotozin-diabetischen Ratten (60 mg/kg KG) nach Stimulation<br />

mit Acetylcholin (Ach) bestimmt. Die endogene ecSOD<br />

wurde durch Diethyldithiocarbamat blockiert. Durch Western<br />

Blot wurden die Proteine der an der Gefäßreaktion beteiligten<br />

NO-Signalkaskade analysiert (NOX1, NOX4, NOS, cGMP-PK,<br />

sGC, VASP, VASP-P).<br />

Ergebnisse: Die endothelabhängige Relaxation auf Ach war nach<br />

einer D<strong>iabetes</strong>dauer von 3 Wochen (w) signifikant im Vergleich<br />

zu Kontrollen vermindert (p < 0,05), nicht jedoch nach 16 w. Die<br />

Zugabe des SOD-Inhibitors verminderte in Kontrollen <strong>und</strong> diabetischen<br />

Ratten die Vasodilatation auf Ach. Diese Hemmung<br />

der Gefäßreaktivität war im D<strong>iabetes</strong> jedoch wesentlich stärker<br />

ausgeprägt (% max. Vasodilatation: 50,77 vs 74,10, p < 0,05).<br />

Im Western Blot zeigte sich eine signifikante Up-Regulation der<br />

Effektorproteine VASP <strong>und</strong> VASP-P in Aorta <strong>und</strong> Herz, während<br />

die übrigen Glieder der Signalkaskade keine Veränderungen aufwiesen.<br />

Schlussfolgerungen: Die Hemmung der ecSOD bewirkt eine<br />

endotheliale Dysfunktion, die im D<strong>iabetes</strong> stärker als bei ges<strong>und</strong>en<br />

Tieren ausgeprägt ist. Dieser Bef<strong>und</strong> deutet darauf hin, dass<br />

die Generation von ROS in vivo die Endothelfunktion moduliert,<br />

vermutlich durch partielle Inaktivierung von NO zu Peroxynitrit.<br />

Gleichzeitig folgt, dass im D<strong>iabetes</strong> vermehrt ROS gebildet<br />

werden. Dies führt jedoch nicht zu einer verstärkten Hemmung<br />

der endothelialen Funktion, da einerseits die ecSOD im D<strong>iabetes</strong><br />

up-reguliert <strong>und</strong> damit die anti-oxidative Kapazität erhöht wird.<br />

Andererseits kommt es im D<strong>iabetes</strong> zu einer Up-Regulation von<br />

VASP <strong>und</strong> VASP-P, der endständigen Effektorproteine in der<br />

NO-Signalkaskade.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

7


Vorträge<br />

V-18<br />

Acarbose verringert die Progression der Intima-Media-<br />

Dicke bei Personen mit IGT: die STOP-NIDDM Studie<br />

Temelkova-Kurktschiev T. (1) , Köhler C. (1) , Henkel E. (1) , Schaper F. (2) , Chiasson J. L. (3) ,<br />

Hanefeld M. (1)<br />

(1) Zentrum für Klinische Studien der GWT TU Dresden, (2) Universitätsklinikum Dresden,<br />

Klinik III, (3) Universität Montreal, Kanada<br />

Es gibt viele Hinweise darauf, dass die Makroangiopathie bei Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

(T2DM) bereits vor der klinischen Manifestation im Stadium der IGT beginnt, wobei<br />

die postprandiale Hyperglykämie eine entscheidende Rolle spielt. Das Ziel dieser<br />

Arbeit ist, zu untersuchen, ob unter Acarbose auch die Progression der Intima-<br />

Media-Dicke (IMD) der A. carotis communis (ACC) verringert wird.<br />

Methodik: In einer Substudie wurden bei den Probanden des<br />

Dresdner Zentrums der STOP-NIDDM Studie (placebokontrolliert,<br />

doppelblind) zusätzlich die IMD-Veränderungen im Verlauf<br />

von 4 Jahren untersucht. Beide Gruppen unter Acarbose (n = 57)<br />

<strong>und</strong> unter Placebo (n = 60) unterschieden sich nicht signifikant<br />

für Alter (65 vs. 64 Jahre) <strong>und</strong> Geschlecht. Zu Beginn <strong>und</strong> am<br />

Ende der Studie wurde die IMD der ACC standardisiert durch B-<br />

Bild-Ultraschall gemessen. Die mittlere IMD (IMDmittel) wurde<br />

als Mittelwert der Doppelbestimmungen beidseits gebildet. Zusätzlich<br />

wurde die Stelle der maximalen IMD (IMDmax) visuell<br />

vom Untersucher lokalisiert <strong>und</strong> gemessen. Wie in der Gesamtstudie<br />

wurde eine Intention-to-treat-Analyse vorgenommen.<br />

Ergebnisse: Die Probanden unter Placebo zeigten eine hochsignifikante<br />

Progression von IMDmittel (von 0,92 auf 0,97 mm;<br />

p


p=0.006) <strong>und</strong> bei Patienten mit Schlaganfall (r = 0.56; p = 0.001)<br />

nachgewiesen werden, wohingegen in allen untersuchten Patientengruppen<br />

L nicht mit der P-Selektinexpression, aber mit dem<br />

BMI korrelierte.<br />

Schlussfolgerungen: Unsere Daten zeigen, dass PRL einen stärkeren<br />

Einfluss als L auf die Thrombozytenaktivierung in den untersuchten<br />

Patientengruppen hat.<br />

V-21<br />

Kutane Mikrozirkulationsstörungen <strong>und</strong> Einschränkungen<br />

der endothelabhängigen Vasodilatation größerer<br />

Arterien als voneinander unabhängige Dysfunktionen<br />

bei Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

* Meyer M. F., Lieps D., Ehren M., Schatz H., Pfohl M.<br />

Medizinische Klinik I, Universitätsklinik Bergmannsheil Bochum<br />

Ziele: Die flussassoziierte Dilatation (FAD) der A. brachialis<br />

während einer reaktiven Hyperämie gilt als ein Parameter der<br />

endothelialen Dysfunktion. Da Einschränkungen der reaktiven<br />

Hyperämie durch funktionelle Mikrozirkulationsstörungen<br />

frühzeitig im Krankheitsverlauf des D<strong>iabetes</strong> auftreten, könnte<br />

die verminderte postokklusive Scherstresszunahme zu einer geringeren<br />

endothelialen NO-Freisetzung führen <strong>und</strong> somit eine<br />

endotheliale Dysfunktion vortäuschen. Andererseits könnte ein<br />

verringerter postokklusiver Anstieg der kapillären Blutzellgeschwindigkeit<br />

Folge einer verminderten Dilatationsfähigkeit<br />

vorgeschalteter größerer Gefäße <strong>und</strong> nicht Ausdruck einer funktionellen<br />

Mikrozirkulationsstörung sein.<br />

Methoden: Untersucht wurden 63 Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

<strong>und</strong> 44 Kontrollpersonen. Der Durchmesser der A. brachialis<br />

wurde sonographisch <strong>und</strong> die kapilläre Blutzellgeschwindigkeit<br />

(KBG) mittels Laser-Doppler-Anemometrie dorsal an der Mittelphalanx<br />

des vierten Fingers bestimmt. Messungen erfolgten in<br />

Ruhe <strong>und</strong> nach einer suprasystolischen Stauung. Berechnet wurden<br />

relativ zu den Basalwerten die Zunahme des Arteriendurchmessers<br />

(FAD%) <strong>und</strong> der KBG (KBG%).<br />

Ergebnisse: FAD% (3,8 ± 0,8 % vs. 6,9 ± 0,9 %; p < 0,05) <strong>und</strong><br />

KBG% (63 ± 10 % vs. 124 ± 19 %; p < 0,05) waren bei den diabetischen<br />

Patienten im Vergleich zu den Kontrollpersonen reduziert.<br />

Zwischen KBG% <strong>und</strong> FAD% fand sich keine signifikante<br />

Korrelation.<br />

Schlussfolgerungen: Die fehlende Korrelation zwischen KBG%<br />

<strong>und</strong> FAD% spricht gegen die Annahmen, dass die Verminderung<br />

der FAD lediglich eine Folge der gestörten mikrovaskulären Hämodynamik<br />

sein könnte <strong>und</strong> dass der verringerte postokklusive<br />

Anstieg der kapillären Blutzellgeschwindigkeit überwiegend<br />

durch die verminderte Dilatationsfähigkeit der vorgeschalteten<br />

Gefäße bedingt sei. Mikrozirkulationsstörungen <strong>und</strong> die endotheliale<br />

Dysfunktion scheinen sich bei Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

unabhängig voneinander zu entwickeln <strong>und</strong> müssen getrennt<br />

voneinander untersucht werden.<br />

Vorträge<br />

V-22<br />

Die Nahrungs-AGE-induzierte Endotheldysfunktion kann<br />

beim Menschen durch Stimulation des NO-St<strong>of</strong>fwechsels<br />

wiederhergestellt werden.<br />

* Sander D. (1) , Stirban A. (1) , Bünting C. (1) , Rütter R. (1) , Ziegler D. (1) , Vlassara H. (2) ,<br />

Koschinsky T. (1)<br />

(1) (2) Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut Düsseldorf, Mount Sinai Medical Center,<br />

New York NY, USA<br />

Ziele: Bereits eine einzelne Advanced Glycation Endproducts<br />

(AGE)-reiche Nahrungszufuhr kann beim Menschen eine vorübergehende<br />

Beeinträchtigung der Stickst<strong>of</strong>fmonoxyd(NO)-vermittelten,<br />

flussabhängigen Vasodilatation (FAD) verursachen.<br />

Da erhöhte AGE-Spiegel im Blut mit verminderten endothelialen<br />

NO-Konzentrationen einhergehen, sollte untersucht werden, ob<br />

durch intensive Stimulation des NO-St<strong>of</strong>fwechsels der akute negative<br />

Effekt der Nahrungs-AGE auf die Endothelfunktion verhindert<br />

werden kann.<br />

Methoden: Bei 6 Probanden (4 Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

<strong>und</strong> 2 Nichtdiabetiker) wurde der akute Effekt eines AGE-reichen<br />

Getränkes (300 ml mit 1.8 Millionen AGE-Einheiten <strong>und</strong><br />

4.2 µMol Methylglyoxal-Derivate, jedoch ohne Kohlenhydrate<br />

oder Lipide) auf die FAD untersucht. Die mittels hochauflösendem<br />

Ultraschall gemessene FAD der Arteria brachialis stellt die<br />

prozentuale, postischämische Dilatation der Arterie bezogen auf<br />

den Ausgangswert dar. Die Messung der FAD fand am 1. Tag<br />

nüchtern sowie 90 <strong>und</strong> 150 Min nach Gabe des AGE-reichen Getränkes<br />

statt. An 3 darauf folgenden Tagen wurde Folsäure<br />

(100 mg/d) <strong>und</strong> Ascorbinsäure (2 g/d) oral verabreicht. Am 3.<br />

Tag wurde das o. g. FAD-Messprotokoll wiederholt. Dabei wurde<br />

dem AGE-Getränk noch 9 g L-Arginin 60 Min vor der oralen<br />

Aufnahme zugefügt. Zur Kontrolle wurde die FAD an einem anderen<br />

Tag nüchtern sowie 90 Min nach der Einnahme von<br />

300 ml Leitungswasser untersucht.<br />

Ergebnisse: Die FAD wurde signifikant von 5.67 ± 2.39 % basal<br />

auf 3.05 ± 1.60 % 90 Min nach AGE-Gabe gesenkt (p = 0,02).<br />

Der AGE-Effekt war bei Rauchern stärker ausgeprägt als bei<br />

Nichtrauchern. Die Vorbehandlung mit Folsäure, Ascorbinsäure<br />

<strong>und</strong> L-Arginin verhinderte diesen FAD-Abfall: 5.05 ± 1.94 % basal<br />

<strong>und</strong> 5.12 ± 1.52 nach 90 Min (p = 0,9 NS). Dagegen blieb die<br />

FAD 90 Min nach der Einnahme von 300 ml Wasser unverändert.<br />

Schlussfolgerungen: Nahrungskomponenten, die den NO-St<strong>of</strong>fwechsel<br />

stimulieren, können in erhöhten Konzentrationen die<br />

akute Nahrungs-AGE-vermittelte Endotheldysfunktion beim<br />

Menschen verhindern.<br />

V-23<br />

Nahrungs-Advanced Glycation Endproducts (AGE) induzieren<br />

eine akute Endotheldysfunktion bei Patienten mit<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus (DM)<br />

*Stirban A. (1) , Sander D. (1) , Bünting C. (1) , Rütter R. (1) , Ziegler D. (1) , Vlassara H. (2) ,<br />

Koschinsky T. (1)<br />

(1) Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut Düsseldorf, (2) Mount Sinai Medical Center,<br />

New York NY, USA<br />

Ziel: Nahrungs-AGE können nach einigen Wochen eine Erhöhung<br />

von plasmatischen Markern der Endotheldysfunktion<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

9


Vorträge<br />

bei Patienten mit DM verursachen. Da die akute Wirkung von<br />

Nahrungs-AGE auf die Endothelfunktion nicht bekannt war,<br />

sollte dies bei Patienten mit DM untersucht werden.<br />

Methoden: Daher wurden als Surrogatparameter der Endothelfunktion<br />

die mittels hochauflösendem Ultraschall gemessene<br />

Flussabhängige Dilatation (FAD) der A. brachialis sowie der<br />

Plasminogen Activator Inhibitor (PAI)-1 Plasmaspiegel (ELISA)<br />

erfasst. Die FAD wurde als prozentuale, postischämische Dilatation<br />

der Arterie bezogen auf den Ausgangswert ermittelt. Untersucht<br />

wurden 39 Patienten mit DM (Typ 1/2: 21/18; M/F: 32/7;<br />

Alter 50.3 [27–72] Jahre; D<strong>iabetes</strong>dauer: 14.5 [0.1–34] Jahre,<br />

HbA 1c : 8.6 [5.7–14.6]%, Raucher/Nichtraucher: 19/20) an zwei<br />

verschiedenen Tagen. An einem Tag wurde die FAD im Nüchternzustand<br />

sowie 90 <strong>und</strong> 150 Min nach Gabe eines AGE-reichen<br />

Getränkes (300 ml mit 1.8 Millionen AGE-Einheiten <strong>und</strong><br />

4.2 µMol Methylglyoxal-Derivate, jedoch ohne Kohlenhydrate<br />

oder Lipide) untersucht. Zur Kontrolle wurde am anderen Tag<br />

die FAD nüchtern sowie 90 <strong>und</strong> 150 Min nach Gabe von<br />

300 ml Leitungswasser gemessen.<br />

Ergebnisse: Die basale FAD wurde 90 Min nach AGE-Gabe von<br />

5.4 ± 2.6 % auf 4.05 ± 2.38 % gesenkt (p < 0,001) <strong>und</strong> stieg nach<br />

150 Min wieder auf 5.5 ± 3.06 % (p = NS vs. basal). Die Senkung<br />

der FAD war ausgeprägter (p < 0,01) bei Rauchern<br />

(5.24 ± 2.35 % vs. 3.34 ± 1.68 %) als bei Nichtrauchern<br />

(5.53 ± 2.93 % vs. 4.72 ± 2.77 %). Die Gabe von 300 ml Wasser<br />

verursachte keine Änderung der FAD: 5.22 ± 2.52 % basal<br />

vs. 5.67 ± 2.3 % nach 90 Min (p = NS). Die FAD-Änderung nach<br />

AGE war von einem Anstieg des PAI-1 Spiegels begleitet:<br />

6.5 ± 3.3 vs. 12.4 ± 6.1 ng/ml; p < 0,003).<br />

Schlussfolgerungen: Bereits eine einzelne orale Aufnahme einer<br />

AGE-reichen Nahrung kann akut eine reversible Endotheldysfunktion<br />

verursachen. Wiederholte AGE-Zufuhr könnte so zu<br />

einer chronischen endothelialen Dysfunktion führen <strong>und</strong> zur<br />

postprandialen Präzipitation akuter ischämischer Ereignisse beitragen.<br />

10 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

V-24<br />

Effekt von Metformin <strong>und</strong> Rosiglitazon auf die Genexpression<br />

in Fettzellen: Regulation von pro-inflammatorischen<br />

Zytokinen <strong>und</strong> Adipositas-assoziierten Genen<br />

Schlotterer A., Müller-H<strong>of</strong>f C., Schlimme M., Bickel B., Morcos M., Nawroth P.,<br />

Hamann A.<br />

Abteilung Innere Medizin I, Medizinische Klinik <strong>und</strong> Poliklinik, Universitätsklinikum<br />

Heidelberg<br />

Ziele: Die endokrine, parakrine <strong>und</strong> autokrine Funktion von<br />

Fettzellen spielt eine wichtige Rolle für die Assoziation von Adipositas<br />

mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong>, chronischer Inflammation <strong>und</strong> vaskulären<br />

Erkrankungen. Nur für das orale Antidiabetikum Metformin<br />

(MET) konnte in der UKPDS ein günstiger Effekt auf<br />

Körpergewicht <strong>und</strong> makroangiopathische Komplikationen<br />

nachgewiesen werden. Es sollte daher untersucht werden, ob<br />

MET alleine bzw in Kombination mit dem Insulinsensitizer Rosiglitazon<br />

(RSG) die Expression von Genen in Fettzellen beeinflusst,<br />

die für die sekretorische Funktion des Fettgewebes in Bezug<br />

auf Körpergewichtsregulation <strong>und</strong> Inflammation relevant<br />

sind: 11β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase Typ 1 (11β-HSD1),<br />

Leptin, Interleukin-6 (IL-6) <strong>und</strong> Tumornekrosefaktor-α (TNFα).<br />

Methoden: 3T3-L1-Adipozyten wurden nach Ausdifferenzierung<br />

für 24 h unter basalen Bedingungen, mit 10 µM MET,<br />

100 nM RSG oder der Kombination von 10 µM MET + 100 nM<br />

RSG kultiviert. Nach RNA-Isolierung erfolgte die Messung spezifischer<br />

mRNAs durch quantitative Real-Time-PCR.<br />

Ergebnisse: 10 µM MET, 100 nM RSG <strong>und</strong> die Kombination<br />

MET + RSG vermindern im Vergleich zu basalen Bedingungen<br />

die mRNA-Expression von 11β-HSD1 um 21 % (MET;<br />

p


Epidemiologie<br />

V-25<br />

Epidemiologie des D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 1 bei Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen in Bremen<br />

* Strube K. (1) , Marg W. (2) , Holl R.W. (3) , Kastendieck C. (4) , Schulz-Baldes J. (5)<br />

(1) Justus-Liebig-Universität Gießen, (1) Pr<strong>of</strong>.-Hess-Kinderklinik, Zentralkrankenhaus St.-<br />

Jürgen-Straße Bremen, (3) Zentralinstitut für Biomedizinische Technik, Universität Ulm,<br />

(4) Zentralkrankenhaus Bremen-Nord, (5) Krankenhaus am Bürgerpark, Bremerhaven<br />

Ziele: Erfassung der Prävalenz <strong>und</strong> Inzidenz des D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

Typ 1 bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen im B<strong>und</strong>esland Bremen<br />

von Januar 1999 bis Dezember 2000 mittels einer populationsbezogenen<br />

Totalerhebung.<br />

Methoden: Aus dem DPV Programm, einer D<strong>iabetes</strong>s<strong>of</strong>tware<br />

zur prospektiven Patienten Verlaufsdokumentation, wurden die<br />

Daten aller Typ-1-Diabetiker von 0 bis unter 18 Jahren von den<br />

D<strong>iabetes</strong>ambulanzen der Bremer Kinderkliniken für den Erfassungszeitraum<br />

ausgewertet. Um die nicht in den Bremer Ambulanzen<br />

versorgten Patienten mitzuerfassen, wurde ein Fragebogen<br />

an Pädiater, endokrinologisch tätige Internisten <strong>und</strong> in der<br />

Umgebung Bremens liegende Kinderkliniken versandt. Der<br />

Rücklauf der Fragebögen wurde durch telefonische Rückfrage<br />

von 64 auf 100 % komplettiert. Mit der Capture-recapture Methode<br />

konnte die Erfassungsgenauigkeit der Datenquellen überprüft<br />

werden. Eine alters- <strong>und</strong> postleitzahlbezogene Bevölkerungsstatistik<br />

wurde vom Statistischen Landesamt Bremen <strong>und</strong><br />

vom Statistischen Amt <strong>und</strong> Wahlamt Bremerhaven zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Ergebnisse: Bei einer Erfassungsvollständigkeit von 98,5 % lag<br />

die Fallzahl der Typ-1-Diabetiker bei 150. Es ergab sich im genannten<br />

Zeitraum eine Prävalenz von 133,7/100.000. Die Inzidenz<br />

lag bei 20,5/100.000 im Jahr 1999 bzw. 13,5/100.000 im<br />

Jahr 2000. Das mittlere Alter betrug 12 Jahre, die mittlere D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

lag bei 4 Jahren. Die Jungen waren mit 55 % leicht<br />

überrepräsentiert.<br />

Schlussfolgerungen: Erstmals liegen für das B<strong>und</strong>esland Bremen<br />

methodisch erfasste Inzidenz- <strong>und</strong> Prävalenzraten vor, die einen<br />

Vergleich mit den 2001 veröffentlichten prospektiven Studien<br />

aus Baden-Württemberg (Inzidenz: 12,9; Prävalenz: 0,13 %) <strong>und</strong><br />

Nordrhein-Westfalen (Inzidenz: 17,4) erlauben. Wenn es in Bremen<br />

gelingt, Anzahl <strong>und</strong> Neumanifestationen des Typ-1-D<strong>iabetes</strong><br />

prospektiv über die nächsten Jahre zu erfassen <strong>und</strong> die Studie<br />

auf den norddeutschen Raum zu erweitern, kann auch eine Aussage<br />

über einen Anstieg der D<strong>iabetes</strong>prävalenz in Deutschland<br />

getr<strong>of</strong>fen werden.<br />

Vorträge<br />

V-26<br />

Prävalenz GAD-positiver Bef<strong>und</strong>e bei Typ-2-D<strong>iabetes</strong>patienten<br />

<strong>und</strong> deren Bedeutung für den Zeitpunkt der<br />

Insulinpflicht<br />

Haak T. (1,2), Boehm B. (3) , Heeren M. (2) , Zuern C. (4) , Meyer P. (4) , Hermanns N. (1)<br />

(1) Forschungsinstitut der D<strong>iabetes</strong> Akademie Mergentheim (FIDAM), (2) D<strong>iabetes</strong>klinik<br />

Bad Mergentheim, (3) Universitätsklinikum Ulm, Sektion Endokrinologie, (4) Institut<br />

für Humangenetik, Universitätsklinikum Tübingen<br />

Ziele: Im Rahmen einer molekulargenetischen Assoziationsstudie<br />

wurden Glutamat-Decarboxylase-Antikörper (GAD-AK) in<br />

einer anfallenden Stichprobe von Typ-2-Diabetikern bestimmt.<br />

Die GAD-AK-Bef<strong>und</strong>e wurden mit der C-Peptidsekretion <strong>und</strong><br />

dem Zeitpunkt einer potentiellen Insulinbehandlung in Beziehung<br />

gesetzt.<br />

Methoden: Diese Auswertung basiert auf einem Datensatz von<br />

784 Typ-2-Diabetikern (Alter 62,4 ± 11,7 J., HbA 1c 8,7 % ±<br />

1,6 %, D<strong>iabetes</strong>dauer 13,6 ± 10 J., BMI 31,1 kg/m 2 ; Insulinbehandlung<br />

74 %). Neben dem Zeitpunkt einer potentiellen Insulinbehandlung<br />

wurden u. a. GAD-AK <strong>und</strong> der C-Peptidspiegel<br />

nüchtern <strong>und</strong> nach Stimulation (Repaglinide mit 36 g KH) erhoben.<br />

Ergebnisse: Insgesamt war bei 101 Patienten der GAD-AK-Bef<strong>und</strong><br />

positiv (12,9 %). Patienten mit positivem <strong>und</strong> negativem<br />

GAD-AK-Bef<strong>und</strong> unterschieden sich signifikant in der C-Peptidsekretion<br />

(positiv: von 0,5 ± 0,4 nmol/L auf 1.6 ± 1.0 nmol/L<br />

vs. negativ: von 0.7 ± 0,4 nmol/L auf 2.0±1,0 nmol/L, P = 0,005).<br />

Die Dauer bis zur Insulinbehandlung war bei GAD-AK-positiven<br />

Patienten kürzer (7,8 ± 8,5 J. vs. 9,6 ± 8,1 J.; P=0,04). Nach der<br />

Kaplan-Meier Überlebenskurve betrug der Anteil der Insulinbehandlung<br />

bei Patienten mit positivem vs. negativem GAD-AK-<br />

Bef<strong>und</strong> nach 3 Jahren 40,7 % vs. 22,7 %, nach 7 Jahren 60,4 %<br />

vs. 45,7 %, <strong>und</strong> nach 13 Jahren 81,2 % vs. 74,4 % (P =0,001).<br />

Schlussfolgerungen: Eine hohe Prävalenz von positiven GAD-<br />

AK-Bef<strong>und</strong>en bei klinisch als Typ-2-Diabetiker klassifizierten<br />

Patienten fällt auf. GAD-AK-positive Patienten wiesen eine geringere<br />

stimulierbare C-Peptidsekretion auf <strong>und</strong> wurden früher<br />

mit Insulin behandelt. Die Kaplan Meier Überlebenskurve erlaubt<br />

eine Abschätzung der Bedeutung eines positiven GAD-AK-<br />

Bef<strong>und</strong>es für das Eintreten einer Insulinbedürftigkeit. Besonders<br />

bei kurzer D<strong>iabetes</strong>dauer differenziert hier der GAD-AK-Bef<strong>und</strong>.<br />

Da es sich um eine retrospektive Studie handelt, sollten deren Ergebnisse<br />

durch prospektive Erhebungen weiter abgesichert werden.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

11


Vorträge<br />

V-27<br />

Anhaltend lineare Zunahme der Inzidenz des D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus Typ 1 in Deutschland. 15-Jahres-Trendanalyse<br />

bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

* Willasch A., Ehehalt S., Hub R., Ranke M. B., Neu A. für die DIARY Group Baden-<br />

Württemberg<br />

Universitätsklinik für Kinderheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Jugendmedizin, Tübingen<br />

Hintergr<strong>und</strong>: In Baden-Württemberg (BW) werden seit 1987<br />

fortlaufend D<strong>iabetes</strong>manifestationen von Patienten unter 15 Jahren<br />

registriert. Die Erhebung schließt alle 31 Kinderkliniken des<br />

Landes <strong>und</strong> eine D<strong>iabetes</strong>fachklinik ein. Diese Kliniken haben<br />

sich zum Verb<strong>und</strong> der DIARY Group BW (= D<strong>iabetes</strong> Registry<br />

Group BW) zusammengeschlossen.<br />

Fragestellung: Von einer zunehmenden Inzidenz des D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus Typ 1 wird aus vielen Ländern berichtet. Auch in BW<br />

wurde in den 90er Jahren eine lineare Inzidenzzunahme registriert.<br />

Jetzt wurde eine aktuelle Trendanalyse für die Jahre 1987<br />

bis 2001 durchgeführt.<br />

Datenerfassung: Bis 1994 diente die retrospektive Datenaufnahme<br />

aus den Patientenakten als primäre Datenquelle. Seitdem<br />

werden Manifestationen des D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 1 mit Hilfe<br />

des Meldesystems der DIARY Group BW prospektiv registriert.<br />

3.383 Patienten sind in diesem Register erfasst. Das Ascertainment<br />

beträgt 97,2 % (Capture-recapture-Methode).<br />

Ergebnisse: (1) Für den Zeitraum 1987 bis 1998 liegt die alters<strong>und</strong><br />

geschlechtsstandardisierte Inzidenzrate bei 12,9/100.000<br />

pro Jahr (95 %- Konfidenzintervall (CI) 12,4–13,4). Für die Jahre<br />

1999 bis 2001 liegt die gleiche Inzidenzrate, die am ehesten die<br />

aktuelle Entwicklung widerspiegelt, bei 16,2/100.000 pro Jahr<br />

(95 %-CI 15,1–17,2). (2) Die Zunahme der Inzidenzraten im Erhebungszeitraum<br />

1987 bis 2001 ist linear. Die absolute Zunahme<br />

beträgt 0,46/100.000 pro Jahr (95 %-CI 0,35–0,57), entsprechend<br />

einer prozentualen Zunahme von 3,6 % pro Jahr. (3)<br />

Die prozentuale jährliche Zunahme ist bei den 0- bis 4-Jährigen<br />

mit 6,1 % pro Jahr am ausgeprägtesten.<br />

1 2 3 4 5 6<br />

% % % % BMI HDL<br />

(M) (F) (M) (F) (kg/m 2 ) (mmol/l)<br />

NGT 41 53 37 53 26,3 1,63<br />

IGT 10 16 11 15 27,2 1,50<br />

IFG 14 9 16 10 28,2 1,37<br />

CGI 16 10 11 7 29,9 1,29<br />

DM 18 12 25 15 30,0 1,25<br />

Spalte 1–2: RIAD, Spalte 3–6: RIAD-02<br />

Schlussfolgerung: (1) In den Jahren 1999 bis 2001 liegt die durchschnittliche<br />

Inzidenzrate mit 16,2/100.000 pro Jahr signifikant<br />

höher als in den vorausgegangenen 12 Jahren. (2) Die schon für<br />

den Zeitraum 1987 bis 1998 beobachtete lineare Zunahme der<br />

Inzidenzraten setzt sich in den Jahren 1999 bis 2001 weiter fort<br />

<strong>und</strong> beträgt zur Zeit durchschnittlich 3,6 % pro Jahr.<br />

12 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

V-28<br />

Glucosetoleranztest bei Personen aus einer Risikopopulation:<br />

hohe Prävalenz von Präd<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong><br />

sowie Geschlechtsunterschied bestätigt<br />

* Köhler C., Leonhardt W., Temelkova-Kurktschiev T., Henkel E., Ott P., Hanefeld M.<br />

Zentrum für klinische Studien, GWT – TU Dresden<br />

Ziel: Unabhängige Untersuchung der vor 5 Jahren ermittelten<br />

Prävalenzen von Präd<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong> (DM) <strong>und</strong> wesentlicher<br />

Einflussfaktoren bei Risikopersonen.<br />

Methodik: Probanden (225 M, 324 F) mit erhöhtem Risko für<br />

Atherosklerose <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong> wurden 2002 einem standardisierten<br />

oGTT unterzogen (Studie RIAD-02). Die meisten Probanden<br />

hatten eine positive Familienanamnese für Typ-2-D<strong>iabetes</strong> u/o.<br />

Adipositas u/o. Dyslipidämie. Die Auswahlkriterien <strong>und</strong> das<br />

Studiendesign glichen denen der 1997/98 durchgeführten RIAD-<br />

Studie (546 M, 593 F): Alter 40–70 Jahre, Ausschluss von<br />

bekanntem DM, <strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>wirksamer Medikation <strong>und</strong> relevanten<br />

Leber- <strong>und</strong> Nierenerkrankungen. Das Ergebnis des oGTT<br />

wurde nach WHO beurteilt (IGT: isolierte 2h-Hyperglykämie<br />

� 7,8; IFG: isolierte Nüchternhyperglykämie � 6,1; CGI:<br />

kombinierte Erhöhung; DM: Nüchternglucose � 7 oder 2h-<br />

Glucose � 11.1 mmol/l).<br />

Ergebnisse: Die hohe Prävalenz von neuentdecktem D<strong>iabetes</strong> in<br />

der RIAD-Studie (15,1 %) wurde bei RIAD-02 noch übertr<strong>of</strong>fen<br />

(18,8 %). Die drei Stadien des Präd<strong>iabetes</strong> insgesamt waren erneut<br />

sehr häufig: 34,6 % bei RIAD-02, 37,7 % bei RIAD. In der<br />

Reihenfolge der Tabelle nahm der BMI zu <strong>und</strong> die HDL-Konzentration<br />

ab. Bei Präd<strong>iabetes</strong> bestätigte sich, dass die isolierte<br />

IGT gehäuft bei Frauen beobachtet wird, im Gegensatz zu IFG<br />

<strong>und</strong> CGI. Auch in Subgruppen des DM trat die IPH (isolierte<br />

postchallenge Hyperglykämie) bevorzugt bei Frauen auf (3 M,<br />

19 F), im Gegensatz zu IFH (24 M, 18 F) <strong>und</strong> CH (29 M, 10 F).<br />

Schlussfolgerung: Die hohe Prävalenz von D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> seiner<br />

Vorstadien bei Risikopersonen wird in vorliegender Untersuchung<br />

bestätigt. Bei Frauen zeigte sich die Betonung erhöhter 2<br />

h-Glucosewerte, ohne oGTT wären 47 % der Fälle von Präd<strong>iabetes</strong><br />

<strong>und</strong> 40 % von D<strong>iabetes</strong> unerkannt geblieben, bei Männern<br />

dagegen 29 bzw. 5 %.<br />

V-29<br />

Trends der Prävalenz des bekannten D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

in der Allgemeinbevölkerung – Ergebnisse der<br />

MONICA/KORA Augsburg Studien<br />

Meisinger C. (1) , Thorand B. (2) , Rathmann W. (3) , Löwel H. (1,2)<br />

(1) KORA-Herzinfarktregister Klinikum Augsburg, (2) GSF Forschungszentrum für<br />

Umwelt <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Institut für Epidemiologie, (3) Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut,<br />

Düsseldorf<br />

Ziele: Beschreibung der Entwicklung der Erkrankungshäufigkeit<br />

für D<strong>iabetes</strong> mellitus zwischen 1984/85 <strong>und</strong> 1999/2000 in der<br />

Allgemeinbevölkerung der Region Augsburg.<br />

Methoden: In den vier unabhängigen, bevölkerungsbasierten<br />

MONICA/KORA Augsburg Querschnittsstudien (1984/85,<br />

1989/90, 1994/95 <strong>und</strong> 1999/2000) wurden bei den Studienteilnehmern<br />

(Alter 25–64 bzw. 25–74 Jahre) selbstanamnestische<br />

Angaben zum D<strong>iabetes</strong> mellitus erhoben. Um einen Vergleich der


Werte der einzelnen Surveys zu ermöglichen, wurden die jeweiligen<br />

Prävalenzen auf die Bevölkerung der BRD des Jahres 2000<br />

altersstandardisiert.<br />

Ergebnisse: Die Prävalenz des bekannten D<strong>iabetes</strong> mellitus war<br />

über einen 15-Jahres-Zeitraum auffällig konstant. Dies gilt für<br />

Männer wie für Frauen <strong>und</strong> auch für sämtliche Altersgruppen.<br />

Bei 25–64-jährigen Männern lag die Prävalenz 1984/85 bei<br />

2,7 % (95 %-Konfidenzintervall [KI]: 2,0–3,4) <strong>und</strong> 1999/2000<br />

bei 2,5 % (95 %-KI: 1,8–3,2). Für Frauen gleichen Alters fand<br />

sich 1984/85 eine Erkrankungshäufigkeit von 2,0 % (95 %-KI:<br />

1,5–2,6) <strong>und</strong> 1999/2000 von 2,7 % (95 %-KI: 2,0–3,5). Die<br />

Prävalenzwerte stiegen mit zunehmendem Alter bei beiden Geschlechtern<br />

steil an. Etwa 11 % der 65–74jährigen Männer bzw.<br />

Frauen litten an D<strong>iabetes</strong> mellitus.<br />

Schlussfolgerungen: Entgegen der bisherigen Annahmen ist in<br />

der Augsburger Allgemeinbevölkerung in den letzten Jahren keine<br />

Zunahme der Erkrankungshäufigkeit an D<strong>iabetes</strong> mellitus zu<br />

verzeichnen. Im B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitssurvey 1998 wurde ebenfalls<br />

kein Anstieg der D<strong>iabetes</strong>prävalenz verglichen mit nationalen<br />

Surveys aus den Jahren 1990–1992 gef<strong>und</strong>en.<br />

V-30<br />

Erste Ergebnisse zur Inzidenz des Typ 1-D<strong>iabetes</strong> bei<br />

Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen in Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Rosenbauer J., Icks A., du Prel J. B., Giani G., in Zusammenarbeit mit ESPED<br />

Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut, Abt. Biometrie <strong>und</strong> Epidemiologie, Düsseldorf<br />

Ziele: Aktuelle Schätzung der Neuerkrankungsrate des Typ 1-<br />

D<strong>iabetes</strong> im Jugend- <strong>und</strong> jungen Erwachsenenalter in Deutschland<br />

auf der Basis einer großen Risikopopulation.<br />

Methoden: Seit 2002 wird im bevölkerungsreichsten B<strong>und</strong>esland,<br />

Nordrhein-Westfalen, eine Inzidenzstudie zum Typ 1-D<strong>iabetes</strong><br />

in der Altergruppe 15–34 Jahre durchgeführt. Die Risiko-<br />

Population betrug ca. 4,41 Millionen Personen.<br />

Neuerkrankungen eines Typ 1-D<strong>iabetes</strong> wurden mit Hilfe des aktiven<br />

Surveillancesystems ESPED mit monatlichen Abfragen in<br />

pädiatrischen <strong>und</strong> internistischenEKlinikabteilungen sowie diabetologischen<br />

Schwerpunktpraxen erfasst. Inzidenzen (95 %-KI)<br />

wurden unter Poissonverteilungsannahme geschätzt <strong>und</strong> alters<strong>und</strong><br />

geschlechtsstandardisiert. Die Alters- <strong>und</strong> Geschlechtsabhängigkeit<br />

wurde ferner mit einem Poisson-Regressionsmodell<br />

überprüft.<br />

Vorträge<br />

Alters- <strong>und</strong> geschlechtsspezifische Prävalenzen (95 %-Konfidenzintervalle) von bekanntem D<strong>iabetes</strong> mellitus in der Allgemeinbevölkerung:<br />

MONICA Surveys 1984/85, 1989/90, 1994/95 <strong>und</strong> KORA Survey 1999/2000, Augsburg<br />

Survey-Jahr 1984/85 1989/90 1994/95 1999/2000<br />

Männer<br />

25–64Jahre* 2,7 % (2,0–3,4) 3,6 % (2,8–4,4) 3,0 % (2,3–3,7) 2,5 % (1,8–3,2)<br />

25–74Jahre* – 4,6 % (3,8–5,3) 4,1 % (3,4–4,8) 3,7 % (2,9–4,4)<br />

Frauen<br />

25–64 Jahre* 2,0 % (1,5–2,6) 2,3 % (1,7–2,9) 2,5 % (1,8–3,1) 2,7 % (2,0–3,5)<br />

25–74 Jahre* – 3,6 % (2,9–4,2) 3,7 % (3,0–4,4) 3,5 % (2,8–4,2)<br />

*Altersstandardisierung nach der BRD-Bevölkerung (Stand 31. 12. 2000)<br />

Ergebnisse: Im Jahr 2002 wurden 122 neu an Typ 1-D<strong>iabetes</strong> erkrankte<br />

Jugendliche <strong>und</strong> junge Erwachsene im Alter von 15 bis<br />

34 Jahre registriert (73 männlich, 49 weiblich). Die alters- <strong>und</strong><br />

geschlechtsstandardisierte Inzidenz (pro 100.000 Personenjahre)<br />

wurde auf 2,9 (2,4–3,4) geschätzt. Die Inzidenz lag bei Männern<br />

(3,4; 2,7–4,2) höher als bei Frauen (2,4; 1,7–3,1) (p = 0,047), das<br />

Verhältnis der geschlechtsspezifischen Inzidenzen lag bei 1,44<br />

(1.00–2.07). Mit steigendem Alter fiel die Inzidenz ab<br />

(p < 0.001), in den Altersgruppen 15–19, 20–24, 25–29, 30–34<br />

Jahre ergab sich eine Inzidenz von 5,1 (3,7–6.6), 3,5 (2,4–4,7),<br />

1,4 (0,7–2,2) <strong>und</strong> 1,5 (0,9–2,2).<br />

Schlussfolgerungen: Erstmals werden Schätzungen der Inzidenz<br />

des Typ 1-D<strong>iabetes</strong> bei Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen<br />

für die alten B<strong>und</strong>esländer bereitgestellt. Aufgr<strong>und</strong> der noch<br />

niedrigen Teilnahmequote internistischer Kliniken <strong>und</strong> diabetologischer<br />

Schwerpunktpraxen ist davon auszugehen, dass die<br />

wahre Neuerkrankungshäufigkeit erheblich unterschätzt wird.<br />

Deutlich wird jedoch die Alters- <strong>und</strong> insbesondere die Geschlechtsabhängigkeit<br />

der D<strong>iabetes</strong>inzidenz in der untersuchten<br />

Altersgruppe.<br />

V-31<br />

Zusammenhang von Typ1-D<strong>iabetes</strong> im Kindesalter <strong>und</strong><br />

Sozialstatus<br />

du Prel J. B. (1) , Rosenbauer J. (1) , Icks A. (1) , Holl R. W. (2) , Grabert M. (2) , Giani G. (1) in<br />

Zusammenarbeit mit ESPED <strong>und</strong> der Initiative DPV-Wiss in der Pädiatrischen Diabetologie<br />

(1) Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut, Abt. Biometrie <strong>und</strong> Epidemiologie, Düsseldorf;<br />

(2) Universität Ulm, Abt. Angewandte Informationsverarbeitung <strong>und</strong> ZIBMT<br />

Ziele: Gibt es Hinweise für einen Zusammenhang zwischen sozioökonomischem<br />

Status (SES) <strong>und</strong> Inzidenz des Typ 1-D<strong>iabetes</strong><br />

im Kindesalter in Deutschland?<br />

Methoden: Daten zum SES für diese Korrelationsstudie wurden<br />

dem Mikrozensus <strong>und</strong> der Datensammlung „Statistik regional“<br />

des statistischen B<strong>und</strong>esamtes entnommen. Die Inzidenzdaten<br />

zum Typ 1-D<strong>iabetes</strong> für die Jahre 1996 bis 2000 entstammen<br />

dem D<strong>iabetes</strong>inzidenzregister für Nordrhein-Westfalen, das eine<br />

Vollständigkeit von mehr als 95 % aufweist. Die statistische Auswertung<br />

erfolgte durch Rangkorrelationen (Spearman) <strong>und</strong> Regressionsanalysen<br />

auf regionaler Ebene mit Hilfe von SAS.<br />

Ergebnisse: Aktuell liegen erste Ergebnisse für NRW vor: Unter<br />

den klassischen Variablen des SES fand sich ein signifikanter Zusammenhang<br />

zwischen dem Bevölkerungseinkommen <strong>und</strong> der<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

13


Vorträge<br />

Inzidenz des Typ 1-D<strong>iabetes</strong>. Diese Assoziation wurde besonders<br />

deutlich, wenn man den Quotienten aus der untersten (< 1000<br />

DM) <strong>und</strong> obersten Einkommensschicht (± 3000 DM) als Einflussgrösse<br />

verwendete. Hier zeigte sich eine mittlere Korrelation<br />

zur Inzidenz des Typ 1-D<strong>iabetes</strong> bei Kindern unter fünf Jahren<br />

(r = 0,54, p ≤ 0.0013) bzw. der unter 15-jährigen (r = 0.60,<br />

p ≤ 0.0002). Ein ähnlicher Trend in Richtung höherer Inzidenz<br />

bei niedrigerem Einkommen fand sich für das mittlere personenbezogene<br />

Haushaltseinkommen (r = –0.34, p ≤ 0.0058 bei Kindern<br />

< 5 Jahre bzw. r = –0.48, p ≤ 0.0044 bei Kindern < 15 Jahre).<br />

Ferner zeigte sich eine inverse Korrelation von Bevölkerungsdichte<br />

<strong>und</strong> Neuerkrankungsrate in der Gruppe der unter 15jährigen<br />

(r = –0.47, p ≤ 0.0052).<br />

Schlussfolgerungen: Vorliegende Ergebnisse geben einen ersten<br />

Hinweis für eine Assoziation zwischen SES <strong>und</strong> Inzidenz des<br />

Typ 1-D<strong>iabetes</strong> im Kindesalter. Es bleibt abzuwarten, ob sich ein<br />

ähnlicher Trend auch in den anderen B<strong>und</strong>esländern zeigt. Zur<br />

Vermeidung eines ökologischen Trugschlusses müssten die Ergebnisse<br />

durch weiterführende Studien auf Individualebene verifiziert<br />

werden.<br />

V-32<br />

Der Effekt von Adiponectin auf das D<strong>iabetes</strong>risiko ist<br />

unabhängig von seinen putativen anti-inflammatorischen<br />

Eigenschaften<br />

Spranger J. (1,3), Möhlig M. (1,3), Kroke A. (4) , H<strong>of</strong>fmann K. (2) , Ristow M. (1,3),<br />

Boeing H. (2) , Pfeiffer A. F. H. (1,3)<br />

(1) Abtlg. f. Klin. Ernährung Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam,<br />

(2) Abtlg. f. Epidemiologie, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam,<br />

(3) Abtlg f. Endokrinologie, D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> Ernährung, Universitätsklinikum Benjamin<br />

Franklin, FU Berlin, (4) Forschungsinstitut für Kinderernährung, Dortm<strong>und</strong><br />

Ziele: Hohe Adiponectinspiegel sind mit einem erniedrigten<br />

D<strong>iabetes</strong>risiko assoziiert. Neben einer Verbesserung der Insulinsensitivität<br />

scheint Adiponectin auch anti-inflammatorische<br />

Eigenschaften zu besitzen. Wir haben untersucht, ob der Adiponectin-Effekt<br />

auf das D<strong>iabetes</strong>risiko durch Marker einer subklinischen<br />

Entzündungsreaktion beeinflusst wird.<br />

Methoden: Die EPIC-Potsdam-Studie umfasst 27.548 Probanden.<br />

Als Fälle wurden Probanden gewertet, die im 2–3-jährigen<br />

Beobachtungszeitraum einen Typ-2-D<strong>iabetes</strong> neu entwickelt haben.<br />

Insgesamt wurden 188 Fälle mit inzidentem T2DM identifiziert<br />

<strong>und</strong> mit 376 Kontrollpersonen gepaart. Adiponectin, Interleukin-1β,<br />

Interleukin-6, TNF-α <strong>und</strong> hsCRP wurden<br />

immunologisch bestimmt. Die Assoziation zwischen den untersuchten<br />

Zytokinen <strong>und</strong> künftigem T2DM wurde durch nichtkonditionale<br />

logistische Regressionsanalysen untersucht.<br />

Ergebnisse: Fälle zeigen erniedrigte Adiponectin-Spiegel im Vergleich<br />

zu den Kontrollprobanden. Es zeigt sich ein deutlich reduziertes<br />

D<strong>iabetes</strong>risiko für Probanden mit hohen Adiponectin-<br />

Spiegeln (4. vs. 1. Quartile: OR 0,3; 95 %CI 0,2–0,7) nach<br />

Adjustierung für BMI, WHR, Alter, Geschlecht, Ausbildung,<br />

Rauchstatus, Sport, Alkohol <strong>und</strong> HbA 1c . Wir fanden keine Korrelation<br />

zwischen Adiponectin <strong>und</strong> hsCRP (r = –0,049), TNF-α<br />

(r = –0,063) bzw. IL-1β (r = –0,033). Ein schwache Korrelation<br />

fand sich zwischen Adiponectin <strong>und</strong> IL-6 (r = –0,109; p = 0,01).<br />

Obwohl insbesondere eine kombinierte Erhöhung von IL-1β <strong>und</strong><br />

14 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

IL-6 mit einem erhöhten D<strong>iabetes</strong>risiko assoziiert war, wurde der<br />

Adiponectin-Effekt durch Hinzunahme der genannten inflammatorischen<br />

Zytokine nicht nennenswert beeinflusst (4. vs. 1.<br />

Quartile: OR 0,3; 95 %CI 0,1–0,7).<br />

Schlussfolgerungen: Der Effekt von Adiponectin auf das D<strong>iabetes</strong>risiko<br />

ist unabhängig von einer vorliegenden subklinischen<br />

Entzündungsreaktion. Die anti-inflammatorischen Eigenschaften<br />

von Adiponectin scheinen beim Schutz vor T2DM nicht im<br />

Vordergr<strong>und</strong> zu stehen.<br />

V-33<br />

Die Interaktion zwischen BMI <strong>und</strong> dem –174 G/C Polymorphismus<br />

im IL-6 Promotor (IL6SNP) beeinflusst das<br />

Risiko für Typ-2-D<strong>iabetes</strong> (T2DM)<br />

* Möhlig M. (1,2), Spranger J. (1,2), Kroke A. (4) , Osterh<strong>of</strong>f M. (1,2), H<strong>of</strong>fmann K. (3) ,<br />

Bernigau W. (3) , Bergmann M. M. (3) , Ristow M. (1,2), Boeing H. (3) , Pfeiffer A. F. H. (1,2)<br />

(1) Abteilung für Klinische Ernährung, Deutsches Institut für Ernährungsforschung<br />

Potsdam-Rehbrücke, (2) Abteilung für Endokrinologie, D<strong>iabetes</strong> u. Ernährungsmedizin,<br />

Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Freie Universität Berlin, (3) Abteilung für Epidemiologie,<br />

Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, (4) Forschungsinstitut<br />

für Kinderernährung, Dortm<strong>und</strong><br />

Ziele: Die Hypothese der Entstehung des T2DM als Folge einer<br />

subklinischen Entzündung bestätigen auch unsere Untersuchungen,<br />

die IL-6 als unabhängigen Risik<strong>of</strong>aktor für T2DM zeigen.<br />

Da der IL6SNP die Transkriptionseffizienz in vitro beeinflusst<br />

<strong>und</strong> mit Insulinresistenz beim Menschen assoziiert wurde, sollte<br />

die Assoziation des IL6SNP zu inzidentem T2DM untersucht<br />

werden.<br />

Methoden: Die Untersuchung wurde an einer in die prospektive<br />

EPIC-Potsdam Studie (n = 27 548) eingebetteten Fall-Kontroll-<br />

Studie durchgeführt. Fälle hatten keinen T2DM bei Studienbeginn<br />

<strong>und</strong> entwickelten innerhalb von 2,3 Jahren einen T2DM.<br />

Typ-1-D<strong>iabetes</strong> wurde über die Bestimmung der Autoantikörper<br />

ausgeschlossen. 185 Fälle wurden nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter mit<br />

je 2 Kontrollen gepaart. Der IL6SNP wurde mit der Primerverlängerungsmethode<br />

bestimmt (SnuPe, Amersham). Statistische<br />

Berechnungen erfolgten mit logistischer Regression.<br />

Ergebnisse: Es zeigte sich folgende Genotypverteilung: 55 % GC,<br />

26,4 % GG, 18,6 % CC. Es fand sich kein signifikanter Effekt<br />

des IL6SNP für das Auftreten eines T2DM. Jedoch zeigte sich<br />

eine signifikante Interaktion zwischen dem Genotyp CC <strong>und</strong><br />

dem BMI (dichotomisiert bei 28 kg/m 2 . Diese Interaktion für das<br />

T2DM Risiko war auch im Modell adjustiert für HbA 1c , Geschlecht,<br />

Alter, Alkoholkonsum, Sport, Bildung <strong>und</strong> Rauchstatus<br />

signifikant (p = 0,029). Getrennt berechnete Modelle ergaben bei<br />

der Gruppe der Genotypen GG <strong>und</strong> GC für BMI > 28 kg/m 2 eine<br />

Odds Ratio (OR) für T2DM von 3,6 (95 %KI: 2,1–6,0) <strong>und</strong> bei<br />

Genotyp CC eine OR von 21,7 (95 %KI: 4,9–96,5).<br />

Schlussfolgerungen: Wir konnten eine signifikante Interaktion<br />

zwischen dem Genotyp CC <strong>und</strong> dem BMI für das D<strong>iabetes</strong>risiko<br />

zeigen. Aufgr<strong>und</strong> der Daten gehen wir von einem Schwellenwertmodell<br />

aus, das für einen BMI > 28 kg/m 2 bei Genotyp CC<br />

ein höheres Risiko eines T2DM beschreibt als für die Genotypen<br />

GC <strong>und</strong> GG. Menschen mit CC Genotyp sollten daher von einer<br />

Gewichtsreduktion deutlich stärker pr<strong>of</strong>itieren.


Adipositas/ Koronare Herzkrankheit<br />

V-34<br />

Reduzierter Transport von Insulin über die Blut/Hirn-<br />

Schranke beim adipösen Menschen<br />

* Kern W. (1) , Hallschmid M. (2) , Moser A. (3) , Born J. (2) , Fehm H. L. (1)<br />

(1) Med. Klinik I, (2) Institut für Neuroendokrinologie, (3) Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein, Campus Lübeck<br />

Ziele: Insulin wird über einen aktiven, rezeptorvermittelten<br />

Transportmechanismus vom Blut ins Gehirn transportiert. Im<br />

Tierversuch <strong>und</strong> auch beim Menschen sind parallele Anstiege der<br />

Insulinkonzentration im Liquor nach akuter Erhöhung der Seruminsulinspiegel<br />

gut dokumentiert. Ein erhöhtes Körpergewicht<br />

geht mit einer Erhöhung der Seruminsulinspiegel einher, so<br />

dass angenommen werden kann, dass bei adipösen Menschen<br />

auch die Insulinspiegel im Liquor erhöht sind. Diese Frage ist von<br />

großer klinischer Relevanz, da Insulin über seine Wirkungen im<br />

Gehirn die Nahrungsaufnahme hemmt <strong>und</strong> den Gr<strong>und</strong>umsatz<br />

steigert. Somit würde eine Hyperinsulinämie <strong>und</strong> eine parallele<br />

Erhöhung der Insulinspiegel im Liquor eine Gewichtsabnahme<br />

adipöser Menschen begünstigen.<br />

Methoden: Wir bestimmten die Insulinkonzentration im Serum<br />

<strong>und</strong> Liquor bei 45 ges<strong>und</strong>en Probanden (22 Männer, 23 Frauen,<br />

Alter 19–80 J.) nach einer nächtlichen Fastenperiode. Der body<br />

mass index (BMI) variierte zwischen 16.24 <strong>und</strong> 38.10 kg/m 2 , der<br />

mittels Bioimpedanz gemessene Körperfettgehalt zwischen 6.3<br />

<strong>und</strong> 52.7 kg.<br />

Ergebnisse: Die Seruminsulinspiegel (r = 0.08, p = 0.57) <strong>und</strong> das<br />

Liquor/Seruminsulin Verhältnis (r = 0.10, p = 0.48) zeigten keine<br />

Korrelation mit dem Alter. Wie erwartet, korrelierten die Seruminsulinspiegel<br />

positiv mit dem BMI (r = 0.30, p < 0.05). Überraschenderweise<br />

fand sich kein paralleler Anstieg der Insulinspiegel<br />

im Liquor. Das Liquor/Seruminsulin Verhältnis sank<br />

sogar mit zunehmendem BMI (r = –0.51, p < 0.0003) <strong>und</strong> Körperfettgehalt<br />

(r = –0.55, p < 0.0001).<br />

Schlussfolgerungen: Diese Bef<strong>und</strong>e sprechen dafür, dass mit zunehmendem<br />

Körpergewicht der Transport von Insulin über die<br />

Blut/Hirn-Schranke reduziert ist. Dies bestätigt entsprechende<br />

vorangegangene tierexperimentelle Bef<strong>und</strong>e nun auch beim<br />

Menschen. Ein reduzierter Transport von Insulin über die<br />

Blut/Hirn-Schranke beim adipösen Menschen könnte ein wichtiger<br />

Faktor sein, der die Gewichtsabnahme hemmt <strong>und</strong> eine weitere<br />

Gewichtszunahme begünstigt.<br />

V-35<br />

Rolle des Transkriptionsfaktors Sterol Regulatory Element<br />

Binding Protein (SREBP)-1a in der Genregulation<br />

durch TNFα<br />

* Avci H., Knebel B., Lehr S., Müller-Wieland D., Kotzka J.<br />

Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut, Düsseldorf<br />

Ziele: SREBP-1a ist ein Transkriptionsfaktor, der ein „Masterregulator“<br />

der intrazellulären Lipidsynthese der Leber zu sein<br />

Vorträge<br />

scheint. Da die intrazelluläre Lipid-Akkumulation in der Leber<br />

mit einer verminderten Insulin-Sensitivität assoziert sein könnte,<br />

haben wir die Bedeutung von SREBP-1a für die genregulatorische<br />

Wirkung von TNFα untersucht.<br />

Methodik <strong>und</strong> Ergebnisse: Mittels Promotorreportergen-Analysen<br />

konnten wir zeigen, dass in SREBP-1-defizienten Zellen die<br />

Wirkung von TNFα auf das LDLR-Gen aufgehoben war. Weitergehende<br />

Untersuchungen (Westernblotanalysen) zeigten<br />

durch den Einsatz von spezifischen Inhibitoren für die jeweiligen<br />

MAP-Kinasen Kaskaden (PD98059, SD, SP), dass die Signalweiterleitung<br />

durch Phosphorylierung von SREBP-1a via JNK- sowie<br />

p38-MAPKinasen erfolgte. Da wir mit Serin 63 sowie 117<br />

<strong>und</strong> Threonin 426 in SREBP-1a die MAPKinasen-spezifischen<br />

Phosphorylierungsstellen identifiziert haben, wurde mittels transienter<br />

Transfektion von SREBP-1a Wildtyp bzw. der mutierten<br />

Formen von SREBP-1a (S117A, S63A/T426V, S63A/S117A/<br />

T426V) die Kopplung mittels Westernblotanalysen überprüft. Es<br />

zeigte sich, dass die Phosphorylierungs-abhängige Retardierung<br />

von SREBP-1a bei SREBP-1a S63A/S117A/T426V aufgehoben<br />

war; weitergehende Untersuchungen (EMSA <strong>und</strong> Promotorreportergen-Analysen)<br />

ermittelten einen direkten Effekt auf die<br />

trans-Aktivität.<br />

Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse zeigen, dass SREBP-1a ein<br />

genregulatorisches Target von TNFα ist. Demzufolge könnte<br />

SREBP-1a möglicherweise ein genregulatorisches Bindeglied<br />

zwischen intrazellulärer Lipidakkumulation (Lipotoxizität), Insulinresistenz<br />

<strong>und</strong> Inflammation sein.<br />

V-36<br />

Modulation <strong>of</strong> the leptin signal by the liver<br />

Kruck E. N. (1) , Horn R. (1) , Müller G. (2) , Roden M. (3) , Anderwald C. (3) , Nave H. (4) ,<br />

Brabant G. (1)<br />

(1) Department Gastroenterology, Hepatology and Endocrinology, MH-Hannover,<br />

(2) Aventis Pharma, DG Metabolic Diseases Frankfurt, (3) Division <strong>of</strong> Endocrinology<br />

and Metabolism, Department <strong>of</strong> Internal Medicine III, University <strong>of</strong> Vienna, (4) Department<br />

<strong>of</strong> Anatomy, MH-Hannover<br />

Introduction: Leptin secreted primarily by the adipose tissue appears<br />

to serve a number <strong>of</strong> different physiological functions. It<br />

circulates in a receptor bo<strong>und</strong> and free form differentially regulated<br />

<strong>und</strong>er pathophysiological conditions. In obesity, a state <strong>of</strong><br />

apparent „leptin resistance“, the free leptin fraction predominantly<br />

increases above the bo<strong>und</strong> form. Both components <strong>of</strong> leptin<br />

are released from adipose tissue <strong>of</strong> lean and obese and their<br />

ratio closely parallels the circulating free/bo<strong>und</strong> ratio in obesity<br />

indicating that <strong>und</strong>er conditions <strong>of</strong> normal body weight bo<strong>und</strong><br />

leptin is actively formed outside the fat compartment.<br />

Aims and Methology: Here we tested the capability <strong>of</strong> the liver<br />

to generate bo<strong>und</strong> leptin. We show that bo<strong>und</strong> leptin as measured<br />

by a bo<strong>und</strong> leptin specific radioimmunoassay is dose and<br />

time dependently detectable in the eluate <strong>of</strong> total rat livers perfused<br />

with rec human leptin (0.1, 5, 25 nmol/l). In addition, in<br />

vivo radioactive labeled leptin is avidly bo<strong>und</strong> to livers <strong>of</strong> lean<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

15


Vorträge<br />

rats but binding is significantly decreased in obese animals following<br />

3 weeks <strong>of</strong> a high fat diet.<br />

Results: Leptin receptor expression as measured by in situ hybridization<br />

with pan-leptin receptor probes and by immunohistochemistry<br />

suggests a close to complete down-regulation <strong>of</strong><br />

leptin receptor expression in diet induced obesity. This effect is<br />

accompanied by a decrease in JAK-2p in a Western blot analysis.<br />

As acute leptin application increases both parameters these<br />

changes indicate a desensitization <strong>of</strong> leptin dependent hepatic<br />

pathways.<br />

Summary: Our data support an active role <strong>of</strong> the liver in the<br />

modulation <strong>of</strong> leptin signaling through differential regulation <strong>of</strong><br />

the bo<strong>und</strong> and free form. The different physiological actions <strong>of</strong><br />

both leptin components may help to <strong>und</strong>erstand the pathophysiology<br />

<strong>of</strong> «leptin resistance».<br />

V-37<br />

Effect <strong>of</strong> orlistat in obese subjects receiving a moderate<br />

or restrictive diet in a real practice setting<br />

Hamann A. (1) , Bellou V. (1) , Ziegler O. (2) , Keller U. (3) , van Gaal L. (4) , Toplak H. (5)<br />

(1) Abteilung Innere Medizin I, Universitätsklinikum Heidelberg, (2) Hôpital Jeanne<br />

D’Arc, Dammartin les Toul, France, (3) Department <strong>of</strong> Medicine, Basel University Hospital,<br />

Basel, Switzerland, (4) University <strong>of</strong> Antwerp, Faculty <strong>of</strong> Medicine, Department <strong>of</strong><br />

Diabetology and Metabolism, University Hospital Antwerp, Belgium, (5) Karl-Franzens-<br />

Universität, Graz, Austria<br />

Aim: Previous studies with orlistat used a mildly reduced-calorie<br />

diet (500–600 kcal/day deficit) and a 4-week placebo lead-in period<br />

prior to commencing active treatment. This study was <strong>und</strong>ertaken<br />

to determine the effect <strong>of</strong> two different levels <strong>of</strong> caloric<br />

restriction on weight loss in obese patients treated with orlistat<br />

in a real practice setting, and to investigate whether prospective<br />

selection <strong>of</strong> patients who achieve weight loss at 3 months in the<br />

absence <strong>of</strong> a lead-in period can predict treatment success at one<br />

year.<br />

Methods: For the multicenter, open-label, randomized, parallel<br />

group study, obese outpatients aged 18–70 years, BMI<br />

30–43 kg/m 2 and body weight ≥90 kg were recruited. 430 Patients<br />

received orlistat 120 mg three times daily plus a diet that<br />

provided a caloric deficit <strong>of</strong> either 500 kcal/day or 1000 kcal/day<br />

for one year.<br />

Results: 295/430 (69 %) patients who achieved ≥5% weight loss<br />

at months 3 and 6 were included in the efficacy analysis. At week<br />

52, weight loss from baseline was similar for patients receiving<br />

a mildly reduced-calorie diet (500 kcal/day deficit) compared<br />

Tabelle zu V-37<br />

16<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

with those patientson a more restrictive diet (1000 kcal/day deficit)<br />

(–11.4 vs. –11.8 kg). 84 % and 85 % <strong>of</strong> patients in the 500<br />

kcal/day and 1000 kcal/day deficit groups, respectively, achieved<br />

≥ 5% weight loss, and 50 % and 53 %, respectively, achieved<br />

≥ 10 % weight loss. This was accompanied by significant improvements<br />

in vascular risk pr<strong>of</strong>ile (see table), especially in<br />

patients with elevated risk factors at baseline.<br />

Conclusion: A 500 kcal/day deficit diet in combination with orlistat<br />

is associated with clinically beneficial weight loss which is<br />

not augmented when dietary restriction is increased, reflecting<br />

what is achievable in a real practice setting. A lead-in period is<br />

not necessary and patients who respond to treatment at 3<br />

months remain compliant and achieve long-term weight loss and<br />

clinically relevant improvement in vascular risk factors.<br />

V-38<br />

Bedeutung genetischer Varianten in den Promoterregionen<br />

von UCP1 <strong>und</strong> UCP3 für die Regulation des Körpergewichts<br />

Schlimme M. (1) , Schlotterer A. (1) , Tafel J. (1) , Bickel B. (1) , Morcos M. (1) , Hinney A. (2) ,<br />

Hebebrand J. (2) , Nawroth P., Hamann A. (1)<br />

(1) Abteilung Innere Medizin I, Medizinische Klinik <strong>und</strong> Poliklinik, Universitätsklinikum<br />

Heidelberg, (2) Abteilung für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie des Kindes- <strong>und</strong> Jugendalters,<br />

Universität Marburg<br />

Ziele: Die Uncoupling Proteine-1 <strong>und</strong> –3 (UCP1 <strong>und</strong> UCP3) können<br />

durch ihre thermogenetische Kapazität wesentlich zur Energiebilanz<br />

beitragen. „Single nucleotide polymorphisms“ (SNPs)<br />

im UCP1- bzw. UCP3-Gen könnten daher für Adipositas prädisponieren.<br />

Es sollten SNPs in den regulatorischen Abschnitten<br />

dieser Gene identifiziert bzw. ihre Assoziation mit dem Körpergewicht<br />

geklärt werden.<br />

Methoden: Zur Identifikation neuer SNPs wurden 6,5 kb des<br />

UCP1-Promotors aus genomischer DNA amplifiziert <strong>und</strong> sequenziert.<br />

Zur Bestimmung der Allelhäufigkeit wurden 297<br />

adipöse Kinder <strong>und</strong> 129 untergewichtige Kontrollpersonen für<br />

SNPs im UCP1- <strong>und</strong> UCP3-Promoter genotypisiert. Zudem wurden<br />

verschiedene Fragmente des UCP3-Promoters mit einem<br />

C/T-SNP bei –55 bp in Reportervektoren kloniert, in C2C12-<br />

Myoblasten transfiziert <strong>und</strong> mit Luciferaseassay der Effekt dieses<br />

SNP auf die Transkription untersucht.<br />

Ergebnisse: Es konnten 39 SNPs im UCP1-Promoter identifiziert<br />

werden. Ein A/G-SNP bei –3826 bp fand sich mit einer Häufigkeit<br />

des G-Allels von 0,273 bei adipösen Kindern <strong>und</strong> 0,184 bei<br />

Orlistat and –500 kcal deficit Orlistat and –1.000 kcal deficit<br />

Waist circumference –10.5 cm –11.0 cm<br />

LDL-cholesterol –10.3 % –11 %<br />

HDL-cholesterol + 4 % + 7.5 %<br />

LDL/HDL ratio –12 % –16 %<br />

Triglycerides + 0.1 % – 1.9 %<br />

Systolic blood pressure –6.0 mm Hg –6.0 mm Hg<br />

Diastolic blood pressure –2.6 mm Hg –3.8 mm Hg


schlanken Kontrollen (p = 0,017). Die Untersuchung eines C/T-<br />

SNP bei –55 bp im UCP3-Promoter ergab eine Häufigkeit des T-<br />

Allels von 0,266 bei adipösen <strong>und</strong> 0,309 bei schlanken Probanden<br />

(p = 0,012). Da sich dieser SNP in einem PPAR-responsiblen<br />

Element (PPRE) befindet, wurden Reportergenassays mit <strong>und</strong><br />

ohne Stimulation durch den PPARγ-Agonist Rosiglitazon durchgeführt.<br />

Dabei fand sich kein Unterschied in der Reportergenaktivität<br />

zwischen Konstrukten mit den verschiedenen Allelen.<br />

Schlussfolgerungen: Im UCP1-Promoter finden sich zahlreiche<br />

SNPs, wobei das G-Allel bei –3826 bp mit Adipositas assoziiert<br />

ist. Die Relevanz des SNP für die Transkription wird z. Zt. geklärt.<br />

Das T-Allel bei –55 bp im UCP3-Promotor hat eine protektive<br />

Wirkung gegen Adipositas. Eine funktionelle Konsequenz<br />

dieses in einem PPRE liegenden SNP ließ sich bisher nicht<br />

nachweisen.<br />

Gefördert durch Dt. Humangenomprojekt „Körpergewichtsregulation“<br />

01KW0008<br />

V-39<br />

G-Protein β3 Untereinheit C825T Genpolymorphismus,<br />

koronare Herzkrankheit <strong>und</strong> Myokardinfarkt bei Patienten<br />

mit D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2<br />

* Reinsch B. (1) , Zimny S. (2) , Ehren M. (1) , Behre A. (2) , Schatz H. (1) , Pfohl M. (2)<br />

(1) Medizinische Universitätsklinik Bergmannsheil Bochum, (2) Medizinische Klinik I,<br />

Ev. Krankenhaus Bethesda zu Duisburg<br />

Ziele: Kürzlich wurde ein Austausch von Cytosin (C) nach Thymidin<br />

(T) im Codon 825 des Gens beschrieben, das die β3-Untereinheit<br />

der heterotrimerischen G-Proteine (GNB3) codiert.<br />

Dieser Austausch führt zu einer Splice-Variante, die mit der arteriellen<br />

Hypertonie assoziiert ist. Wir stellten deshalb die Hypothese<br />

auf, dass der GNB3 C825T Genpolymorphismus Einfluss<br />

auf die Entwicklung der koronaren Herzkrankheit oder das<br />

Auftreten von Myokardinfarkten bei Patienten mit D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus Typ 2 hat.<br />

Methoden: Bei 402 Typ-2-D<strong>iabetes</strong> Patienten (255 Männer, 147<br />

Frauen) wurde der GNB3 C825T Genotyp mittels PCR bestimmt.<br />

Das Vorliegen einer koronaren Herzkrankheit wurde<br />

mit Hilfe des EKGs, des Belastungs-EKGs <strong>und</strong> wo nötig mit Hilfe<br />

einer Koronarangiographie (n = 252) ermittelt.<br />

Ergebnisse: 235 von 402 Patienten hatten eine signifikante KHK.<br />

Die Frequenz des GNB3825 C Allels betrug 0,649 bei Patienten<br />

mit <strong>und</strong> 0,692 bei Patienten ohne KHK (x 2 = 1,99, p = 0,37). Wir<br />

fanden keine Assoziation zwischen dem GNB3825 T Allel <strong>und</strong><br />

der KHK oder dem Ausmaß der KHK (OR für KHK 1,18, 95 %-<br />

CI 0,79–1,76, n = 402; OR für 3-Gefäß-Erkrankung 0,65, 95 %-<br />

CI 0,39–1,09, n = 254). Im Kontrast dazu stand die Assoziation<br />

zwischen der Homozygotie für das GNB3825 T Allel <strong>und</strong> der<br />

signifikant erhöhten Prävalenz des Myokardinfarktes (OR 1,80,<br />

95 %-CI 1,07–2,99, n = 402).<br />

Schlussfolgerungen: Die hier vorgestellte Studie gibt Hinweise<br />

darauf, dass der GNB3 C825T Genpolymorphismus in der genetischen<br />

Empfänglichkeit für Myokardinfarkte, aber nicht für<br />

das Vorhandensein oder das Ausmaß der KHK bei Patienten mit<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2 eine Rolle spielt.<br />

V-40<br />

Herzinfarktregister am Krankenhaus München-<br />

Schwabing: Reduktion der Mortalität im Jahr 2001<br />

* Otter W. (1) , Schäfer O. (2) , Doering W. (1) , Standl E. (2) , Schnell O. (2)<br />

(1) (2) 2. Med. Klinik KH München-Schwabing, 3. Med. Klinik KH München-Schwabing<br />

u. Institut für D<strong>iabetes</strong>forschung, München<br />

Ziele: Im Herzinfarktregister wird seit 1999 der klinische Verlauf<br />

aller Diabetiker <strong>und</strong> Nicht-Diabetiker mit akutem Myokardinfarkt<br />

dokumentiert. Es wurde gezeigt, dass die Hospitalmortalität<br />

von Diabetikern (D) gegenüber Nicht-Diabetikern (ND) fast<br />

zweifach erhöht ist. Ziel der Auswertung war nun, den Einfluss<br />

neuerer Therapiestrategien (Akut-PTCA, GPIIb/IIIa-Rezeptor-<br />

Antagonisten (RA), Glucose-Insulin(GI)-Infusion) auf die Mortalität<br />

zu untersuchen.<br />

Methoden: Die erhobenen Daten der Jahre 1999 (D: n = 96<br />

(38 %); ND: n = 204 (62 %)) <strong>und</strong> 2001 (D: n = 91 (31 %), ND:<br />

n=205 (59 %)) wurden mit Blick auf Therapiestrategien <strong>und</strong><br />

Mortalität ausgewertet.<br />

Ergebnisse: Klinische Charakteristika der Patienten von 1999 u.<br />

2001 waren vergleichbar. D: Alter 73 ± 11 (X ± SD) vs. 71 ± 13 J,<br />

HbA 1c 7,3 ± 1,9 vs. HbA 1c 7,7 ± 1,6; ND 65 ± 14 vs. 67 ± 14 J (jeweils<br />

n. s.). 1999 erhielten kein D eine GI-Infusion u. weniger als<br />

3% aller Patienten eine Akut-PTCA o. GPIIb/IIIa-RA. 2001<br />

wurde eine GI-Infusion bei 46 % D über 33 ± 13 h mit einer Insulinmenge<br />

von 1,6 ± 2,2 IE/h appliziert. 2001 erhielten 50 % D<br />

<strong>und</strong> 52 % ND eine Akut-PTCA sowie 52 % D <strong>und</strong> 57 % ND<br />

GPIIb/IIIa-RA (vs. 1999, jeweils p < 0.0001). 1999 war die Mortalität<br />

bei D innerhalb 24 h nach Aufnahme gegenüber ND fast<br />

3fach erhöht (14 % vs. 5 %, p = 0,01), in der weiteren Hospitalphase<br />

unterschied sie sich nicht signifikant (16 % vs.11 %). Die<br />

Gesamt-Hospitalmortalität lag bei 29 % u. 16 % (p < 0,01).<br />

2001 betrug die Mortalität innerhalb der ersten 24 h bei D u. ND<br />

jeweils 4 %, in der weiteren Hospitalphase lag sie bei 13 % u.<br />

10 % (n. s.). Die Gesamtmortalität betrug 17 % u. 14 % (n. s.).<br />

Von 1999 zu 2001 reduzierte sich die Mortalität von D innerhalb<br />

der ersten 24h um 67 % (p = 0.027) <strong>und</strong> die Gesamtmortalität<br />

um 44 % (p = 0,03). Bei ND waren die Veränderungen nicht<br />

signifikant.<br />

Schlussfolgerungen: Durch ein Register kann der Erfolg neuer<br />

Therapien beim Myokardinfarkt überwacht werden. Es zeigt<br />

sich, dass die Hospitalmortalität von Diabetikern durch neue<br />

Therapien deutlich gesenkt wird.<br />

V-41<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus in der Koronarchirurgie – Erfahrungen<br />

mit mehr als 2.300 Patienten<br />

Lauruschkat A. H., Albert A., Rosendahl U., Ennker J.<br />

Herzzentrum Lahr/Baden<br />

Vorträge<br />

Ziele: Die entsprechende Patientenselektion der einweisenden<br />

Kardiologen führt bereits seit Jahren zu einer beständigen Zunahme<br />

des Anteils diabetischer Patienten in der Koronarchirurgie.<br />

In den gegenwärtigen kardiochirurgischen Publikationen findet<br />

dieser Umstand bislang jedoch keine angemessene<br />

Berücksichtigung.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

17


Vorträge<br />

Methodik: Bei 8.283 Patienten (davon 2338 Diabetiker), die sich<br />

im Zeitraum vom Januar 1996 bis Dezember 2002 koronaren<br />

Bypassoperationen unterzogen, wurden umfangreiche präoperative,<br />

intraoperative <strong>und</strong> postoperative Daten erfasst <strong>und</strong> ausgewertet.<br />

Die statistische Analyse erfolgte mit Hilfe des Statistikprogramms<br />

SPSS unter Verwendung von Chi-Quadrat- <strong>und</strong><br />

Student-t-Tests.<br />

Ergebnisse: In der Herzchirurgie unterscheiden sich Diabetiker<br />

in vielfacher Hinsicht von nicht-diabetischen Patienten. Sie sind<br />

in der Regel älter (66,6 vs. 65,1 Jahre; p < 0,001) <strong>und</strong> der Frauenanteil<br />

unter ihnen ist höher (42,2 % vs. 21,7 %; p < 0,001), sie<br />

haben eine ausgeprägtere koronare Herzerkrankung mit einer<br />

höheren Anzahl von Koronarstenosen, eine verminderte linksventrikuläre<br />

Pumpfunktion (EF 54,7 % vs. 58,5 %) <strong>und</strong> leiden<br />

häufiger an Adipositas (BMI 28,8 vs. 27,7; p < 0,001), Hypercholesterinämie,<br />

arterieller Hypertonie (84,8 vs. 72,1 %;<br />

p


Genetik<br />

V-43<br />

The Pro12Ala polymorphism in the peroxisome proliferator<br />

activated receptor gamma gene is associated with<br />

increased insulin sensitivity in women with polycystic<br />

ovary syndrome<br />

* Hahn S., Fingerhut A., Khomtsiv U., Mann K., Janssen O. E.<br />

Department <strong>of</strong> Medicine, University <strong>of</strong> Essen<br />

Polycystic ovary syndrome (PCOS) is among the most common<br />

endocrine disorders <strong>of</strong> premenopausal women, affecting 5 % <strong>of</strong><br />

this population. It is diagnosed by the presence <strong>of</strong> hyperandrogenism<br />

and chronic anovulation. The majority <strong>of</strong> PCOS patients<br />

are insulin resistant and develop the sequelae <strong>of</strong> the metabolic<br />

syndrome in later years. Peroxisome proliferator activated receptor<br />

gamma (PPARγ) is known to play a role in the regulation<br />

<strong>of</strong> insulin sensitivity. The aim <strong>of</strong> our study was to examine the<br />

relationship <strong>of</strong> the Pro12Ala polymorphism with metabolic parameters<br />

in PCOS women. For the molecular analysis <strong>of</strong> the<br />

PPARγ alleles genomic DNA <strong>of</strong> 76 PCOS patients (age 18–35)<br />

was isolated from whole blood with the QIAmp DNA Blood<br />

Midi Kit. The respective part <strong>of</strong> the PPARγ gene was amplified<br />

by PCR with specific primers. The Pro12Ala polymorphism was<br />

identified by BstUI digestion and 1.5 % agarose gel electrophoresis.<br />

Metabolic parameters were evaluated with a glucose tolerance<br />

test. Molecular analysis fo<strong>und</strong> one patient (1.3 %) homozygous<br />

for the Ala allele (A/A), 13 (17.1 %) heterozygous<br />

patients (P/A) and 62 (81.6 %) women with the wild type PPARγ<br />

allele (P/P). Interestingly, 7 patients <strong>of</strong> the P/P-group had an impaired<br />

glucose tolerance and one had overt d<strong>iabetes</strong>. Comparing<br />

metabolic parameters, women with the Ala allele were more insulin<br />

sensitive, evidenced by a lower homeostasis model assessment<br />

index (HOMA-IR) (mean values: A/A: 1.3 vs. P/A:<br />

3.2 vs. P/P: 4.7), a reduced area-<strong>und</strong>er-the-curve for insulin (A/A:<br />

113 vs. P/A: 259 vs. P/P: 365) and a lower β-cell activity (A/A:<br />

138 % vs. P/A: 241 % vs. P/P: 281 %). The difference in insulin<br />

resistance between P/A and P/P patients could not be explained<br />

by differences in BMI (P/A: 32 kg/m 2 vs. P/P: 30 kg/m 2 ). In conclusion,<br />

the Pro12Ala polymorphism <strong>of</strong> the PPARγ gene in PCOS<br />

women is associated with increased insulin sensitivity and may<br />

lead to a reduced risk for the development <strong>of</strong> type 2 d<strong>iabetes</strong> mellitus.<br />

V-44<br />

The frequent E23K polymorphism in K IR 6.2 reciprocally<br />

affects sensitivities <strong>of</strong> pancreatic �-cell K ATP -channells<br />

for activatory inhibitory adenine nucleotides<br />

* Schwanstecher C., Schulz M., Neugebauer B., Schwanstecher M.<br />

Institut für Pharmakologie <strong>und</strong> Toxikologie der TU Braunschweig, Braunschweig<br />

E23K, a common polymorphism in the pore-forming subunit<br />

K IR 6.2 <strong>of</strong> pancreatic β-cell ATP-sensitive K + channels (K ATP ), sensitizes<br />

the channel for activation through MgGDP and inhibition<br />

through ATP and might thus play a major role in the pathophysiology<br />

<strong>of</strong> common type 2 d<strong>iabetes</strong>. In this study we extended<br />

our analysis <strong>of</strong> the polymorphism’s functional relevance to its ef-<br />

Vorträge<br />

fect on regulation through MgADP, which represents the most<br />

important physiologic activator. Pure wild type channels transiently<br />

expressed in COS-cells and analyzed in inside-out patches<br />

were maximally activated through addition <strong>of</strong> MgADP<br />

(200 µM). Exposition to increasing concentrations <strong>of</strong> ATP led to<br />

complete suppression <strong>of</strong> this activity with an IC 50 <strong>of</strong> 81 ± 11 µM.<br />

E23K significantly weakened this effect, inducing a 1.8-fold<br />

rightwards shift <strong>of</strong> the concentration inhibition curve. In a<br />

second series <strong>of</strong> experiments spontaneous channel activity <strong>of</strong><br />

pure wild type channels was completely suppressed by addition<br />

<strong>of</strong> 1 mM ATP. Exposition to increasing concentrations <strong>of</strong><br />

MgADP led to partial reactivation with an EC 50 <strong>of</strong><br />

730 ± 110 µM. E23K significantly enhanced this effect, inducing<br />

a 1.6-fold leftwards shift <strong>of</strong> the concentration activation curve.<br />

Results support the conclusion that E23K predisposes to type 2<br />

d<strong>iabetes</strong> through changing the channel’s response to physiologic<br />

variation <strong>of</strong> cytosolic nucleotides resulting in K ATP overactivity<br />

and discrete inhibition <strong>of</strong> insulin release.<br />

V-45<br />

Suszeptibilitätsloci für den Autoimm<strong>und</strong><strong>iabetes</strong> der<br />

LEW.1AR1-iddm Ratte kartieren auf Chromosom 1 <strong>und</strong> 20<br />

* Weiss H. (1,2), Mallon P. (2) , Tiedge M. (1) , Lenzen S. (1) , Hedrich H. J. (2) ,<br />

Wedekind D. (2)<br />

(1) Institut für Klinische Biochemie, MH-Hannover; (2) Institut für Versuchstierk<strong>und</strong>e,<br />

MH-Hannover<br />

Ziele: Die LEW.1AR1/Ztm-iddm Ratte ist ein Tiermodell des<br />

Typ-1-D<strong>iabetes</strong> mellitus (T1DM), das 1997 in einer MHCkongenen<br />

LEW.1AR1 Kolonie an der Medizinischen Hochschule<br />

Hannover entstanden ist. Da die Kenntnis von d<strong>iabetes</strong>assoziierten<br />

Genen im LEW.1AR1-iddm Rattenmodell zu einem besseren<br />

Verständnis der Pathogenese des humanen Autoimm<strong>und</strong><strong>iabetes</strong><br />

beitragen kann, war es das Ziel dieser Studie, mittels genomweiter<br />

Mikrosatellitenanalyse Suszeptibilitätsloci zu identifizieren.<br />

Methoden: 226 Tiere einer (LEW.1AR1-iddm x BN) x<br />

LEW.1AR1-iddm Rückkreuzungspopulation (N2) wurden mittels<br />

Mikrosatellitenanalyse auf Genloci hin untersucht, die mit<br />

dem Autoimm<strong>und</strong><strong>iabetes</strong> assoziiert waren. Hierzu wurden 136<br />

polymorphe Marker eingesetzt.<br />

Ergebnisse: Die genomweite Mikrosatellitenanalyse der N2-Generation<br />

ergab drei chromosomale Regionen, die mit dem D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus assoziiert waren. Zwei Suszeptibilitätsregionen<br />

auf Chromosom 1 (RNO1) sowie eine Suszeptibilitätsregion auf<br />

Chromosom 20 (RNO20) korrelierten signifikant mit der D<strong>iabetes</strong>entstehung.<br />

Die größte Assoziation zur Erkrankung<br />

(p = 0,00038) findet sich für Mikrosatellitenmarker im Bereich<br />

RNO1q51–55, in dem die Gene für Insulin1 <strong>und</strong> das Homöoboxgen<br />

Nkx2–3 liegen. Die zweite Suszeptibilitätsregion<br />

(p = 0,00728) befindet sich in der Nähe des Centromers. Der Suszeptibilitätsbereich<br />

auf RNO20 liegt innerhalb des MHCs der<br />

Ratte.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

19


Vorträge<br />

Schlussfolgerungen: Für alle drei Suszeptibilitätsbereiche der<br />

LEW.1AR1-iddm Ratte finden sich in den homologen, chromosomalen<br />

Regionen des Menschen IDDM-Gene (IDDM1 in<br />

HSA6p21.3; IDDM5 in HSA6q24–27; IDDM8 in<br />

HSA6q25–27; IDDM17 in HSA10q25). Die Kenntnis der d<strong>iabetes</strong>assoziierten<br />

Gene der LEW.1AR1-iddm wird es erlauben,<br />

(1) die Pathomechanismen des Autoimm<strong>und</strong><strong>iabetes</strong> der<br />

LEW.1AR1-iddm Ratte zu charakterisieren <strong>und</strong> (2) auf dieser<br />

Basis die IDDM-Gene des Menschen in ihrer Krankheitsrelevanz<br />

zu bewerten.<br />

V-46<br />

Wolfram or DIDMOAD Syndrome: a case <strong>of</strong> Endoplasmatic-Reticulum-Stress?<br />

Philbrook C. (1) , H<strong>of</strong>mann S. (1) , Fritz E. (2) , * Weiher H. (1)<br />

(1) Institut für D<strong>iabetes</strong>forschung, München, (2) 1 Institut für molekulare Strahlenbiologie,<br />

GSF-Forschungszentrum für Umwelt <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Neuherberg<br />

Ziele: Wolfram- or DIDMOAD-Syndrome is an autosomal recessive<br />

neurodegenerative disease characterised by insulin-dependent<br />

d<strong>iabetes</strong> mellitus, progressive optic atrophy and other<br />

manifestations in neural and neuroendocrine tissue. The WFS1<br />

or Wolframin-gene, containing loss <strong>of</strong> function mutations in a<br />

majority <strong>of</strong> Wolfram patients, was identified on chromosome 4p<br />

(Inoue, et al., Nat Genet 20, 143; 1998; Strom et al., Hum Mol<br />

Genet 7, 2021, 1998). Its predicted gene product is a transmembrane<br />

protein <strong>of</strong> 890 aa with a molecular weight <strong>of</strong> about 100<br />

kDa. We set out to characterise this protein and the pathomechanisms<br />

involved in its dysfunction.<br />

Methoden: We analysed genetically and functionally primary fibroblasts<br />

from DIDMOAD patients and compared them to a<br />

sibling control cell. Furthermore, antibodies were raised in rabbits<br />

against substructures <strong>of</strong> the predicted open reading frame.<br />

These were characterised and then used in structural and functional<br />

analyses.<br />

Ergebnisse: The genetic analysis <strong>of</strong> the patients and their cells revealed:<br />

One patient was compo<strong>und</strong> heterozygous and a second<br />

one was homozygous for a mutation in the Wolframin gene. Immun<strong>of</strong>luorescence<br />

and immunohistochemical studies on cells<br />

and murine tissue sections as well as biochemical studies on tissue<br />

extracts using Anti-Wolframin antibodies showed that Wolframin<br />

is a protein <strong>of</strong> the endoplasmatic reticulum and is expressed<br />

strongly in specific areas <strong>of</strong> the mouse-brain and in murine<br />

pancreatic beta-cells. The latter was consistent with the consequences<br />

<strong>of</strong> its dysfunction in humans. Expression pr<strong>of</strong>iling<br />

showed a down-regulation <strong>of</strong> the d<strong>iabetes</strong> associated PC1 gene<br />

and an up-regulation <strong>of</strong> fibulin-3, a gene connected to senescence<br />

by its up-regulation in Werner-Syndrome. Wolfram-syndrome<br />

cells are no more sensitive to gamma-irradiation than controls<br />

but show strongly enhanced caspase-3 activity after apoptosis<br />

induction.<br />

Schlussfolgerungen: Our data suggest a pathomechanism involving<br />

ER stress induced cell death.<br />

20 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

V-47<br />

Eine CYP27BI-Promoter-Variante vermittelt in einer<br />

deutschen Population Schutz vor Typ-1-D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus<br />

* Meyer G., Ramos Lopez E., Ahlbach S., Usadel K. H., Badenhoop K.<br />

Medizinische Klinik I, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Fragestellung: Das endokrine Vitamin D-System spielt eine wichtige<br />

Rolle bei der Regulation von (Auto-)Immunität. In Tiermodellen<br />

ist aktives Vitamin D3 in der Lage, die Entstehung eines<br />

Typ-1-D<strong>iabetes</strong> mellitus zu verhindern; epidemiologische Daten<br />

lassen vermuten, dass es dieses Potential auch beim Menschen<br />

besitzt. Das Schlüsselenzym 25-OH-Vitamin D3 1-α-Hydroxylase<br />

(CYP27BI) katalysiert den letzten Schritt der Vitamin D-<br />

Synthese <strong>und</strong> reguliert so den 1,25-OH-Vitamin D3-Spiegel. Polymorphismen<br />

einzelner Nukleotide (single nucleotide<br />

polymorphisms = SNP) in Genen, die für Proteine des Vitamin D-<br />

Metabolismus codieren, wirken als genetische Prädispositionsfaktoren<br />

für die Entstehung eines Typ-1-D<strong>iabetes</strong> mellitus. Um<br />

regulatorische Varianten des Enzyms CYP27BI zu untersuchen,<br />

wählten wir einen neuen Promoter-Polymorphismus für weitere<br />

Studien an Patienten <strong>und</strong> deren Familien aus.<br />

Methodik: Familien (n = 155) mit mindestens einem an Typ-1-<br />

D<strong>iabetes</strong> erkrankten Nachkommen wurden unter Verwendung<br />

von Standard PCR-Techniken <strong>und</strong> eines Restriktionsverdaus mit<br />

TfiI für einen CYP27BI-Promoter-SNP (C/A-Polymorphismus an<br />

Position –1260) genotypisiert.<br />

Ergebnisse: Allel A wurde signifikant seltener als Allel C von<br />

dafür heterozygoten Eltern an Nachkommen mit einem Typ-1-<br />

D<strong>iabetes</strong> vererbt (38,5 % vs. 61,5 %, p = 0,02). Die Transmissionsrate<br />

mütterlicher <strong>und</strong> väterlicher Gene unterschied sich nicht.<br />

Schlussfolgerung: Der CYP27BI-Promoter-Polymorphismus an<br />

Position –1260 ist als neuer genetischer Marker für Typ-1-D<strong>iabetes</strong><br />

zu betrachten. Unsere Daten lassen vermuten, dass dieser<br />

Polymorphismus oder ein eng daran gekoppeltes Gen in der<br />

deutschen Population vor der Manifestation eines Typ-1-D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus schützt. Möglich wäre, dass der CYP27BI-Polymorphismus<br />

die Regulation des finalen Hydroxylierungsschrittes<br />

von 1,25-OH-Vitamin D3 beeinflusst <strong>und</strong> so zu einer Veränderung<br />

der gewebespezifischen Vitamin D3-Spiegel führt. Weitere<br />

Untersuchungen an größeren Fallgruppen laufen derzeit.<br />

V-48<br />

Haplotyp 112 in CAPN10 ist mit erhöhten Proinsulinwerten<br />

während eines 75g-oGTT bei neu diagnostiziertem<br />

D<strong>iabetes</strong> assoziiert<br />

* Schwarz P. (1) , Fischer S. (1) , Goergens H. (2) , Fuecker K. (1) , Temelkova-Kurktschiev T. (3) ,<br />

Köhler C. (3) , Graessler J. (1) , Julius U. (1) , Schackert H. K. (2) , Schulze J. (1) , Hanefeld M. (3)<br />

(1) Abteilung für Endokrinopathien <strong>und</strong> klinische St<strong>of</strong>fwechselkrankheiten, III. Medizinische<br />

Klinik, (2) Abteilung für Chirurgische Forschung des Universitätsklinikums der<br />

TU Dresden, (3) GWT – Zentrum für Klinische Studien<br />

Fragestellung: Genetische Variabilität in CAPN10 ist als Risik<strong>of</strong>aktor<br />

für Typ-2-D<strong>iabetes</strong> bekannt. Haplotypkombinationen<br />

sind mit alterierter CAPN10 mRNA-Expression, Insulinresistenz<br />

<strong>und</strong> einem bis zu 8-fach erhöhtes D<strong>iabetes</strong>-Risiko assoziiert.<br />

Ziel unserer Studie war es, Beziehungen zwischen genetischer<br />

Variabilität in CAPN10 <strong>und</strong> Parameter des Glucose<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>s<br />

zu untersuchen.


Methodik: Wir untersuchten 661 Personen im Alter von 40–70<br />

Jahren mit einem erhöhten Risiko für einen Typ-2-D<strong>iabetes</strong>, aber<br />

ohne bisher nachgewiesenen D<strong>iabetes</strong>. Alle Probanden unterzogen<br />

sich einem 75g-oGTT <strong>und</strong> wurden entsprechend den<br />

ADA/WHO Kriterien in die Gruppen: normale Glucosetoleranz<br />

(NGT), gestörte Nüchternglucose (IFG), gestörte Glucosetoleranz<br />

(IGT) <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2 (T2DM) eingeteilt.<br />

Nüchtern sowie nach 30, 60, 90 <strong>und</strong> 120 Minuten nach Glucosegabe<br />

wurden Plasmaglucose, Insulin, C-Peptid <strong>und</strong> Proinsulin<br />

gemessen. Weiterhin wurden bei allen Probanden die Genotypvarianten<br />

der SNP-43,–44,–56,–63 in CAPN10 durch PCR <strong>und</strong><br />

FRET bestimmt.<br />

Ergebnisse: 346 Probanden hatten eine NGT, 68 Probanden hatten<br />

eine IFG, 162 Probanden hatten eine IGT <strong>und</strong> bei 84 Personen<br />

wurde ein D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2 neu entdeckt. Träger des<br />

112 Haplotypen sowie diese ohne die Träger der Kombination<br />

112/121 (112 – (112/121)) zeigten im Stadium des D<strong>iabetes</strong> signifikant<br />

höhere Plasmaglucose- <strong>und</strong> Proinsulinwerte bei vergleichbaren<br />

Insulinspiegeln gegenüber den übrigen Haplotypengruppen.<br />

Die Werte für die „area <strong>und</strong>er the curve“ (AUC) für<br />

Plasmaglucose <strong>und</strong> Proinsulin waren sig. höher für 112 –<br />

(112/121)Träger gegenüber allen anderen Kombinationen.<br />

Schlussfolgerungen: Unsere Bef<strong>und</strong>e zeigen, dass in Trägern des<br />

112 Haplotypen in CAPN10 im Stadium des Typ-2-D<strong>iabetes</strong> <strong>of</strong>fenbar<br />

eine gestörte Konversion von Proinsulin zu Insulin vorliegt<br />

<strong>und</strong> infolge dessen die Blutzuckerwerte erhöht sind. Genetische<br />

Variabilität in CAPN10 erscheint damit als modulierender<br />

C<strong>of</strong>aktor des Proinsulinprocessings in der Betazelle.<br />

V-49<br />

Haplotype combination in the adiponectin gene (APM1)<br />

including common promoter variants are associated<br />

with increased type 2 d<strong>iabetes</strong> risk in Caucasian population<br />

Schwarz P. E. H. (1) , Towers W. (2) , Görgens H. (1) , Rietzsch H. (1) , Fischer S. (1) , Selisko T. (1) ,<br />

Schulze J. (1) , Olkers A. (2) , Schackert H.K. (1)<br />

(1) Department <strong>of</strong> Endocrinopathies and Metabolic Diseases and Department <strong>of</strong> Surgical<br />

Research Dresden University <strong>of</strong> Technology, (2) Centre for Genome Research,<br />

Potchefstroom University, Pretoria, South Africa<br />

Aims/hypothesis: Adiponectin, a novel adipocyte-derived collagen-like<br />

protein, encoded by the APM1 gene that has been considered<br />

to modulate insulin sensitivity and glucose homeostasis,<br />

protecting obese mice from d<strong>iabetes</strong> and have anti-atherogenic<br />

effects. Plasma adiponectin levels are decreased in both type 2<br />

d<strong>iabetes</strong> (T2D) and obesity. The aim <strong>of</strong> our study was to analyse<br />

genetic variation in adiponectin with respect to risk <strong>of</strong> getting<br />

type 2 d<strong>iabetes</strong>.<br />

Methods: We screened 365 German subjects with type 2 d<strong>iabetes</strong><br />

mellitus (mean age: 60,47 ± 11,2 years, BMI<br />

28.7 ± 4.82 kg/m 2 , age <strong>of</strong> disease onset 52.7 ± 13,8) and 323 random<br />

controls (mean age: 59,2 ± 15,2 years, BMI<br />

24,7 ± 4,1 kg/m 2 ). 3 common SNPs, one in the coding region <strong>of</strong><br />

exon 2 + 45T > G, and 2 promoter variants SNPs –11391G > A<br />

and –11377C > G were analysed. PCR was performed using<br />

LightCycler TM Technology (Roche Diagnostics, Mannheim, Germany).<br />

Vorträge<br />

Results: The allelic distributions <strong>of</strong> the SNPs –11377C > G<br />

and + 45T > G (G15G) revealed none or only a mild effect on d<strong>iabetes</strong><br />

risk in our sample but the SNP –11391G > A variant in the<br />

minimal promoter showed a significant higher frequency in the<br />

diabetic patients group (p = 0,003). Carrying the heterozygote<br />

genotype at SNP –11391G > A was associated with a significant<br />

1,85 fold (95 % CI 1,21–2,28) increased risk <strong>of</strong> type 2 d<strong>iabetes</strong>.<br />

The haplotype combination 11.21 based on the promoter variants<br />

–11391G > A and –11377C > G was significantly more frequent<br />

in the patient group (p = 0,004) and was associated with a<br />

significant elevated d<strong>iabetes</strong> risk (OR = 2,11 (95 %CI<br />

1,26–3,55)) and a population attributable risk <strong>of</strong> 0,15. Conclusions:<br />

Our observations suggest that genetic variants in the adiponectin<br />

gene promoter region defining a risk haplotype combination<br />

which is associated with significant increased risk <strong>of</strong> type<br />

2 d<strong>iabetes</strong>. This genetic variant may be part <strong>of</strong> the genetic determinants<br />

<strong>of</strong> type 2 d<strong>iabetes</strong> in the German Caucasian population.<br />

V-50<br />

Association between the PPARα polymorphism L162V,<br />

hypercholesterolemia, and atherosclerotic disease in<br />

patients with d<strong>iabetes</strong> mellitus type 2<br />

Giannakidou E. (1) , Berthold H. K. (2) , Müller-Wieland D. (3) , Kotzka J. (3) , Krone W. (1) ,<br />

Berthold I. (1)<br />

(1) Klinik II <strong>und</strong> Poliklinik für Innere Medizin der Universität zu Köln, (2) Arzneimittelkommission<br />

der deutschen Ärzteschaft, Köln, (3) Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut<br />

der Universität Düsseldorf<br />

Ziele: To examine whether the L162V polymorphism in the<br />

peroxisome proliferator-activated receptor alpha is associated<br />

with hypercholesterolemia and/or atherosclerotic disease in patients<br />

with d<strong>iabetes</strong> mellitus type 2 in comparison to non-diabetic<br />

controls.<br />

Methoden: We determined by PCR the L162V genotype in a total<br />

<strong>of</strong> 842 patients from the LIANCO (Lipid-Analytic-Cologne)<br />

database, 404 with DM type 2 and 438 non-diabetics. Hypercholesterolemia<br />

was defined as LDL-cholesterol > 130 mg/dl.<br />

The presence <strong>of</strong> atherosclerotic disease was defined as clinically<br />

and/or angiographically diagnosed coronary heart disease, peripheral<br />

vascular or cerebrovascular disease. Heterozygote (LV)<br />

and homozygote (VV) carriers were combined and compared<br />

with non-carriers (LL). Associations were determined using contingency<br />

tables and chi-square statistics (Fisher’s exact test).<br />

Ergebnisse: The frequency <strong>of</strong> the mutation in the total cohort<br />

was 0.105, in patients with DM 0.094 and in non-diabetics<br />

0.114 (p = 0.37). In patients with DM type 2, the incidence <strong>of</strong> hypercholesterolemia<br />

was significantly higher in the absence <strong>of</strong> the<br />

mutation (66 % in LL, 45.9 % in LV + VV; p = 0.019). In non-diabetics,<br />

the mutation had no influence on the presence <strong>of</strong> hypercholesterolemia<br />

(85.8 % in LL, 86 % in LV + VV; p > 0.999). As<br />

expected, diabetics had a higher incidence <strong>of</strong> atherosclerotic<br />

disease than non-diabetics (36 % vs. 8.7 %, p < 0.0001). Regarding<br />

atherosclerotic disease, in patients with DM type 2 there<br />

was a trend, which approached but did not reach statistical<br />

significance, towards a lower incidence <strong>of</strong> atherosclerosis for<br />

allele carriers (LV + VV) vs. non-carriers (LL) (23.8 % vs. 37.4 %,<br />

respectively, p = 0.11). In non-diabetics, the mutation did not<br />

affect the incidence <strong>of</strong> atherosclerotic disease (9 % in LL and 6 %<br />

in LV + VV, p = 0.60).<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

21


Vorträge<br />

Schlussfolgerungen: In DM type 2 the PPARα polymorphism<br />

L162V <strong>of</strong>fers a protective effect against hypercholesterolemia<br />

and might decrease the risk <strong>of</strong> atherosclerotic disease.<br />

V-51<br />

Genetische Varianten mit Bedeutung für Insulinresistenz<br />

<strong>und</strong> Körpergewicht bei Frauen mit polycystischem<br />

Ovarsyndrom<br />

Bellou V. (1) , Wilser C. (2) , Schlimme M. (1) , Schlotterer A. (1) , Bickel B. (1) , Tafel J. (1) ,<br />

Morcos M. (1) , Eisenhardt S. (2) , Strowitzki T. (2) , Hamann A. (1)<br />

(1) (2) Abteilung Innere Medizin I, Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie, Universitätsklinikum<br />

Heidelberg<br />

Ziele: Das polycystische Ovarsyndrom (PCOS) ist mit einer<br />

Prävalenz von 4–8 % die häufigste endokrine Störung der prämenopausalen<br />

Frau <strong>und</strong> beinhaltet neben dem typischen sonographischen<br />

Bef<strong>und</strong> Zyklusstörungen, Hyperandrogenämie,<br />

Hirsutismus <strong>und</strong> Insulinresistenz. Eine genetische Prädisposition<br />

sowie Übergewicht fördern die Entstehung des PCOS. Im Folgenden<br />

sollte die mögliche Assoziation von Polymorphismen in<br />

Genen mit wichtiger Bedeutung für Insulinwirkung bzw. Körpergewicht<br />

mit dem PCOS untersucht werden.<br />

Methoden: Bei 96 Frauen mit PCOS <strong>und</strong> 51 Frauen mit ausgeschlossenem<br />

PCOS wurde eine detaillierte metabolische <strong>und</strong> en-<br />

Tabelle zu V-51<br />

22 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

dokrinologische Charakterisierung durchgeführt. Bei allen<br />

Frauen erfolgte eine Genotypisierung für 14 verschiedene Polymorphismen<br />

(Auswertung PCOS vs. Kontrollen mittels chi 2 -<br />

Test)<br />

Ergebnisse: Patientinnen mit PCOS wiesen gegenüber dem Kontrollkollektiv<br />

signifikant höhere Werte für Insulin (23,0<br />

vs. 15,6 µU/ml), HOMA-IR (4,7 vs. 3,0), Triglyzeride (102<br />

vs. 77 mg/dl), Testosteron (66,0 vs. 41,3 ng/dl) <strong>und</strong> LH (8,7<br />

vs. 5,3 U/l) auf, während SHBG erniedrigt war (41,0 vs. 56,2<br />

nmol/l). Werte für Cholesterin ges., LDL, HDL, Nüchtern-BZ,<br />

2h-Glucose im oGTT, HbA 1c <strong>und</strong> Leptin waren nicht signifikant<br />

unterschiedlich. Ergebnisse der Genotypisierung sind in der Tabelle<br />

aufgeführt. Ebenfalls getestete Varianten von UCP1, UCP3,<br />

G-Protein β3, PGC-1 <strong>und</strong> Typ-0II-5-Deiodase zeigten auch keine<br />

Unterschiede.<br />

Schlussfolgerungen: Für den G/A-Polymorphismus im Promoter<br />

des TNF-α-Gens ließ sich eine signifikante Assoziation mit dem<br />

PCOS nachweisen. Darüber hinaus fand sich ein Trend für eine<br />

mögliche Assoziation der Varianten im β3-adrenergen Rezeptor<br />

sowie der PI-3-Kinase, was zur Zeit an größeren Kollektiven<br />

überprüft wird. Für einzelne Varianten, wie z. B. im Insulinrezeptorsubstrat-2,<br />

fand sich zudem eine signifikante Assoziation<br />

mit der Insulinresistenz, so dass über diesen Mechanismus ebenfalls<br />

ein Beitrag zur Pathogenese des PCOS möglich erscheint.<br />

Gen Variante Allelfrequenz PCOS Allelfrequenz Kontrollen p-Wert<br />

Insulinrezeptorsubstrat-1 (IRS1) Gly972Arg 0,048 0,032 0,543<br />

Insulinrezeptorsubstrat-2 (IRS2) Gly1057Asp 0,292 0,304 0,836<br />

p85 (PI-3-Kinase) Met326Ile 0,300 0,214 0,127<br />

Interleukin-6 G-174C 0,297 0,361 0,260<br />

TNF-α G-308A 0,138 0,058 0,037<br />

b 1 -adrenerger Rezeptor Arg389Gly 0,339 0,275 0,265<br />

b 2 -adrenerger Rezeptor Gln27Glu 0,390 0,327 0,295<br />

b 3 -adrenerger Rezeptor Trp64Arg 0,103 0,048 0,105<br />

Uncoupling Protein 3 (UCP3) C-55T 0,195 0,250 0,284<br />

Ergebnisse der Genotypisierung von 96 PCOS-Patientinnen <strong>und</strong> 56 Kontrollfrauen ohne PCOS in Genen mit Bedeutung für Körpergewicht<br />

<strong>und</strong> Insulinwirkung


Immunologie<br />

V-52<br />

Distinct Patterns <strong>of</strong> Serum Chemokines and Cytokines<br />

are Associated with Progression <strong>of</strong> Disease in D<strong>iabetes</strong><br />

Mellitus Type 1<br />

Schloot N. C. (1) , Kappler S. (1) , Zwinderman A. H. (2) , Seissler J. (1) , Müller S. (1) , Martin S.,<br />

Kolb H. (1) , Hanifi-Moghaddam P. (1)<br />

(1) German D<strong>iabetes</strong> Research Institute at the University <strong>of</strong> Düsseldorf, (2) Department<br />

<strong>of</strong> Clinical Epidemiology and Biostatistics, University <strong>of</strong> Amsterdam, NL<br />

Backgro<strong>und</strong>: Cytokines and chemokines are considered important<br />

mediators in the pathogenesis <strong>of</strong> autoimmune diseases. We<br />

tested if serum levels <strong>of</strong> cytokines and chemokines are associated<br />

with disease progression in d<strong>iabetes</strong> mellitus type 1.<br />

Methods: We measured protein levels <strong>of</strong> seven anti inflammatory<br />

(IL-4, IL-5, IL-6, IL-10, IL-13, Eotaxin and MCP-1) and ten proinflammatory<br />

(IL-8, IL12p70, IL-18, IFN-�, IP-10, MIF, MIP-<br />

1α, MIP-1�, RANTES and TNF-α) chemokines and cytokines in<br />

50 unrelated healthy controls, 50 patients with newly diagnosed<br />

d<strong>iabetes</strong> mellitus type 1 and their first degree relatives that were<br />

at risk (n = 26) or actually in progression to develop d<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

type 1 (n = 22).<br />

Results: Depending on disease stage, serum levels <strong>of</strong> IL-8<br />

(P < 0.00001), IL-10 (P < 0.006), IL-13 (P < 0.009), IL-18<br />

(P < 0.037), IP-10 (P < 0.018), MIF (P < 0.00001) and MIP-1α<br />

(P < 0.028) differed showing a shift towards Th1 chemokines<br />

and a disturbed immune-balance in newly diagnosed patients<br />

and subjects at risk. Distinct disease related group pr<strong>of</strong>iles were<br />

associated with disease status with a specificity <strong>of</strong> 76.6 % for<br />

newly diagnosed patients, 88 %–89.5 % for subjects at risk and<br />

88 % for healthy controls irrespective <strong>of</strong> para-clinical or antibody<br />

data.<br />

Conclusion: Specific cytokine and chemokine phenotypes correlate<br />

with risk, progression and overt d<strong>iabetes</strong> mellitus type 1. Although<br />

all three disease associated groups show Th1 hyperactivation,<br />

subjects in progression to disease display, additionally,<br />

upregulated Th-2 cytokines that could be associated with an attempt<br />

<strong>of</strong> immunoregulation. These parameters could be used to<br />

help <strong>und</strong>erstanding the immune-pathogenesis <strong>of</strong> d<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

type 1 and may provide us with useful tools to monitor disease<br />

activity.<br />

V-53<br />

Autoantigen-spezifische D<strong>iabetes</strong>prävention durch<br />

Vakzinierung mit dendritischen Zellen<br />

* Seissler J., Klucken M., Wohlrab U., Schott M., Krüger T<br />

Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut an der Universität Düsseldorf<br />

Ziele: Der Typ-1-D<strong>iabetes</strong> entsteht durch eine spezifische Destruktion<br />

der Betazellen auf dem Boden eines Autoimmunprozesses.<br />

Ziel der vorliegenden Studie war es, eine auf dendritischen<br />

Zellen (DCs) basierende neue Immunisierungsstrategie zur<br />

Prävention des D<strong>iabetes</strong> zu entwickeln.<br />

Vorträge<br />

Methoden: Untersucht wurde der Effekt einer DC-Immunisierung<br />

nach Synchronisation der D<strong>iabetes</strong>entwicklung in 8 Wochen<br />

alten NOD Mäusen durch eine einmalige Gabe von<br />

200 mg/kg Cyclophosphamid (Cy) (Verlaufsbeobachtung 30<br />

Tage). Die Immunisierung erfolgte am Tag 2 durch i. p. Injektion<br />

von 4 x 10 5 mit Ovalbumin (Ova) oder Insulin gepulsten myeloischen<br />

DCs. Am Tag 10 nach CY-Gabe wurde bei jeweils 3<br />

Mäusen Pankreas <strong>und</strong> Milz entnommen, um den Insulitisgrad,<br />

die pankreatische Expression von IFN-γ <strong>und</strong> IL-10 (RT-PCR)<br />

<strong>und</strong> die Zytokinsekretion nach Stimulation mit dem Autoantigen<br />

Insulin (ELISA) zu untersuchen.<br />

Ergebnisse: Die Injektion Insulin-gepulster DCs führte zu einer<br />

signifikanten Senkung der D<strong>iabetes</strong>entwicklung (20 %) im Vergleich<br />

zu Ova-gepulsten DCs (75 %) <strong>und</strong> Kontrolltieren (81 %)<br />

(p < 0,003). Die D<strong>iabetes</strong>protektion war assoziiert mit einer Reduktion<br />

des Insulitisgrades (p < 0,01) <strong>und</strong> einer Hemmung der<br />

Expression von IFN-γ im Pankreas (p < 0,05). Nach der Gabe<br />

von Insulin konnte bei isolierten Splenozyten eine signifikante<br />

Verminderung der IFN-γ Sekretion bei erhöhter IL-10 Freisetzung<br />

in der Insulin-DC Gruppe im Vergleich zu den mit Ova-<br />

DCs behandelten Tieren nachgewiesen werden (p < 0,01).<br />

Schlussfolgerungen: In der vorliegenden Studie konnte erstmals<br />

gezeigt werden, dass durch eine Immunisierung mit Insulin-beladenen<br />

DCs die Immunreaktion bei NOD Mäusen autoantigenspezifisch<br />

gehemmt werden kann. Der d<strong>iabetes</strong>protektive Effekt<br />

wird durch eine Modulation von Th1-Effektorzellen vermittelt.<br />

Die DC-Immunisierung könnte einen neuen Therapieansatz für<br />

die Prävention des Typ-1-D<strong>iabetes</strong> darstellen.<br />

V-54<br />

Delayed exposure to dietary gluten reduces d<strong>iabetes</strong><br />

incidence and insulitis in NOD-mice<br />

Schwinghammer S. (1) , Schmid S. (1) , Ziegler A.-G. (1) , Bonifacio E. (1,2)<br />

(1) D<strong>iabetes</strong> Research Institute Munich, Germany (2) Istituto Scientifico San Raffaele<br />

Milan, Italy<br />

Aims: Dietary gluten is suggested to influence the incidence <strong>of</strong><br />

type 1 d<strong>iabetes</strong>. The aim <strong>of</strong> this study was to determine whether<br />

modification <strong>of</strong> gluten-intake could reduce d<strong>iabetes</strong> incidence<br />

and autoimmunity in NOD mice.<br />

Methods: A first set <strong>of</strong> breeding pairs were fed a gluten-free diet<br />

and their female <strong>of</strong>fspring were continued on a gluten-free diet<br />

after weaning (age 3 weeks). Separate breeding pairs were fed a<br />

gluten-containing standard diet and female <strong>of</strong>fspring were either<br />

continued on the standard diet (control mice), or fed a glutenfree<br />

diet after weaning from age 3 weeks or from age 3 to 10<br />

weeks only. Mice were studied for d<strong>iabetes</strong> development, insulitis<br />

and insulin autoantibodies (IAA).<br />

Results: D<strong>iabetes</strong> incidence was significantly reduced in female<br />

<strong>of</strong>fspring that received a gluten-free diet throughout life compared<br />

to control mice fed a gluten-containing standard diet<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

23


Vorträge<br />

throughout life (45 % by age 32 weeks vs. 89 %, p < 0.01). Further,<br />

d<strong>iabetes</strong> incidence was significantly reduced in standard diet<br />

derived female <strong>of</strong>fspring that received a gluten-free diet from 3<br />

weeks <strong>of</strong> age or from 3–10 weeks <strong>of</strong> age only compared to<br />

control mice (42 % and 36 % vs. 83 %, p < 0.005 and p < 0.01).<br />

Insulitis scores were significantly lower in mice that were fed a<br />

gluten-free diet after weaning compared to control mice<br />

(p < 0.02). Insulitis scores were 0 (insulitis-free) or 1 (peri-insulitis<br />

only) in 25 <strong>of</strong> 47 (53 %) mice fed a gluten-free diet after age<br />

3 weeks compared to 5 <strong>of</strong> 23 (21 %) control mice (p < 0.02). IAA<br />

titres at age 10 weeks were significantly lower in both the mice<br />

receiving a life-long gluten-free diet (p < 0.001) and in mice fed a<br />

gluten-free diet after weaning (p < 0.05) compared to control<br />

mice.<br />

Conclusion: These data support a link between dietary gluten<br />

and the development <strong>of</strong> autoimmune d<strong>iabetes</strong>.<br />

V-55<br />

Recombinant Human Interleukin-11 Inhibits NF-κB and<br />

AP-1 Activation in Pancreatic Islets and Prevents D<strong>iabetes</strong><br />

Induced with Multiple Low Doses <strong>of</strong> Streptozotocin<br />

* Lgssiar A. (1) , Hassan M. (2) , Schott-Ohly P. (1) , Friesen N. T. E. (1) , Büchau A. S. (1) , Nicoletti<br />

F. (3) , Gleichmann H. (1)<br />

(1) Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf,<br />

(2) Pathologisches Institut, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, (3) Pathophysiologisches<br />

Institut, Universität von Catania, Italien<br />

Multiple low doses <strong>of</strong> streptozotocin (MLD-STZ) downregulate<br />

(P < 0.05) the anti-inflammatory T helper (Th)2-type cytokines<br />

interleukin (IL)-4 and IL-10 as well as the Th3-type cytokine<br />

transforming growth factor (TGF)-β1 in islets ex vivo <strong>of</strong> d<strong>iabetes</strong>-susceptible<br />

male but not <strong>of</strong> d<strong>iabetes</strong>-resistant female<br />

C57BL/6 mice. The proinflammatory Th1-type cytokine tumor<br />

necrosis factor (TNF)-α and interferon (IFN)-γ, in contrast, are<br />

similarly upregulated (P < 0.05) by MLD-STZ in islets <strong>of</strong> both<br />

genders. Thus, the reduction <strong>of</strong> anti-inflammatory cytokines<br />

may facilitate β-cell destruction by Th1-type cytokine mediators.<br />

To analyse effects <strong>of</strong> increased anti-inflammatory reactivities, the<br />

impact <strong>of</strong> recombinant human (rh)IL-11 was studied on MLD-<br />

STZ d<strong>iabetes</strong> and on the transcription factors nuclear factor<br />

(NF)-κB and activator protein (AP)-1 in isolated islets ex vivo <strong>of</strong><br />

C57BL/6 mice.<br />

STZ was injected intraperitoneally (ip) at a dose <strong>of</strong> 40 mg/kg<br />

body weight on five consecutive days. A total <strong>of</strong> 130 µg rhIL-11<br />

was injected ip at equal doses for thirteen consecutive days, i. e.,<br />

from day –4 before the first until four days after the last STZ injection.<br />

NF-κB and AP-1 activity was measured by the electrophoretic<br />

mobility shift assay.<br />

rhIL-11 prevented MLD-STZ d<strong>iabetes</strong> and ameliorated oral glucose<br />

intolerance to near normal with time in weeks after treatment.<br />

rhIL-11 attenuated MLD-STZ-induced activation <strong>of</strong> NFκB<br />

and AP-1, which are involved in proinflammatory gene<br />

activation. In vitro, recombinant murine (rm)IL-11 reduced<br />

(P < 0.01) the constitutive levels <strong>of</strong> the proinflammatory cytokines<br />

TNF-α and interferon IFN-γ and prevented (P < 0.01) their<br />

STZ-stimulated increment (P < 0.05).<br />

In conclusion, rhIL-11-may protect β-cells from MLD-STZ<br />

damage through upregulation <strong>of</strong> anti-inflammatory cytokines,<br />

which, in turn, counteracts proinflammatory cytokines and NFκB<br />

and AP-1 activation.<br />

24 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

V-56<br />

Autoantikörper-Dynamik in der präklinischen Phase des<br />

Typ-1-D<strong>iabetes</strong><br />

* Warncke K. (1) , Reiter J. (1) , Williams A. (2) , Bingley P. J. (2) , Bonifacio E. (1,3) , Ziegler A.-<br />

G. (1) , Achenbach P. (1)<br />

(1) Institut für D<strong>iabetes</strong>forschung, Krankenhaus München-Schwabing; (2) University <strong>of</strong><br />

Bristol, Bristol, UK; (3) Istituto Scientifico San Raffaele, Milan, Italy<br />

Inselzell-Autoimmunität tritt gehäuft bei erstgradig Verwandten<br />

(FDR) von Patienten mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong> (T1D) auf <strong>und</strong> ist durch<br />

den Nachweis von Autoantikörpern (AK) im Serum gekennzeichnet.<br />

Die Dynamik von AK im Autoimmunprozess sowie<br />

Charakteristiken im individuellen Verlauf von prädiabetischen<br />

Personen sind bisher nur wenig untersucht.<br />

Ziele: In dieser Studie sollten Veränderungen des AK-Pr<strong>of</strong>ils im<br />

Verlauf analysiert <strong>und</strong> Reaktionsmuster identifiziert werden, die<br />

auf eine T1D-spezifische Dynamik hinweisen.<br />

Methoden: In 423 Seren von 143 AK+FDR aus der Münchner<strong>und</strong><br />

der Bart’s-Oxford-Familienstudie wurden die Titer, Subklassen<br />

<strong>und</strong> Epitopspezifität von AK gegen Insulin (IAA),<br />

GAD65 (GADA) <strong>und</strong> IA-2 (IA-2A) bestimmt (medianes Alter<br />

15.3 Jahre, medianer Verlauf 5.9 Jahre, 10 Jahre kumulatives<br />

T1D-Risiko 36 %).<br />

Ergebnisse: Alle untersuchten AK-Spezifitäten wiesen dynamische<br />

Verläufe mit Titer-Peaks auf. Die Anzahl der AK im Serum<br />

erhöhte sich im Verlauf bei 16 FDR (56 % IA-2A, 31 % GADA,<br />

19 % IAA), <strong>und</strong> 16 Personen verloren AK-Reaktivität (69 %<br />

IAA, 25 % GADA, 19 % IA-2A). FDR, die im Verlauf ≥ 2 AK<br />

entwickelten, wiesen ein signifikant erhöhtes D<strong>iabetes</strong>risiko auf<br />

(66 % vs. 19 % bei ≤ 1 AK, p < 0.0001). Das T1D-Risiko war<br />

stark mit dem Auftreten von IA-2A assoziiert (61 % bei IA-2A+,<br />

n=57, vs. 22 % bei IA-2A- in letzter Verlaufsprobe, p < 0.0001)<br />

<strong>und</strong> erhöhte sich bei IA-2A + FDR zusätzlich, wenn hohe IA-2A<br />

Titer (88 %, p < 0.05), die Subklassen IgG2 <strong>und</strong>/oder IgG4<br />

(86 %, p < 0.05), ein Anstieg der IgM-Titer im Verlauf (100 %,<br />

p


Ziele: Ziel unserer Untersuchungen war zu prüfen, ob Insel-<br />

(Auto)-Antikörper (A[A]K) bei Geburt auch beim Menschen das<br />

Risiko, später im Leben Inselautoimmunität <strong>und</strong> Typ-1-D<strong>iabetes</strong><br />

(T1D) zu entwickeln, beeinflussen.<br />

Methoden: Im Rahmen der BABYDIAB Studie wurden 488 Kinder<br />

von Müttern mit T1D sowohl bei Geburt als auch regelmäßig<br />

während der Kindheit bis zum Alter von 11 Jahren auf Insulin-<br />

AAK (IA[A]) <strong>und</strong> GAD-AAK (GADA) untersucht.<br />

Ergebnisse: Bei Geburt wurden bei 91 % der Kinder Insel-A[A]K<br />

im Nabelschnurblut (NS) gef<strong>und</strong>en (51 % hatten IA <strong>und</strong> GADA,<br />

35 % nur IA, <strong>und</strong> 5 % nur GADA). Im Verlauf der Nachbeobachtung<br />

(mittel 6,7 Jahre) entwickelten 31 von 488 Kinder erneut<br />

persistierende Insel-AAK. Dabei lag das kumulative Insel-<br />

AAK-Risiko nach 6,5 Jahren für Kinder, die bei Geburt keinen,<br />

einen (IA oder GADA), bzw. beide (IA plus GADA) Insel-AAK<br />

aufwiesen, bei 2,6 % (± 2,5 % SD), 6,2 % (± 1,7 % SD), bzw. 5 %<br />

(± 1,6 % SD). Interessanterweise war das Risiko für die Entwicklung<br />

von „single“ Insel-AAK, nicht jedoch von multiplen Insel-AAK<br />

(ein Marker für höchstes T1D-Risiko) mit dem Vorhandensein<br />

von NS-AAK assoziiert (Risiko bei 6,5 J. für „single“<br />

AAK: 0 % wenn NS-AAK neg., 2 % wenn nur ein NS-AAK pos.,<br />

4,2 % wenn beide NS-AAK pos.; für multiple AAK: 2,6 % wenn<br />

NS-AAK neg., 3,1 % wenn nur ein NS-AAK pos., 2,0 % wenn<br />

beide NS-AAK pos.).<br />

Schlussfolgerungen: Im Gegensatz zu den Arbeiten bei der NOD-<br />

Maus sehen wir keinen Zusammenhang zwischen der Übertragung<br />

von mütterlichen Antikörpern <strong>und</strong> dem D<strong>iabetes</strong>risiko der<br />

Nachkommen. Erstaunlicherweise finden wir jedoch eine gewisse<br />

Korrelation mit dem späteren Auftreten von single Insel-AAK<br />

(AK mit niedrigem D<strong>iabetes</strong>risiko); das könnte ein Hinweis für<br />

einen plazentären Transfer von Lymphozyten sein, der zur Produktion<br />

von diesen niedrig-Risiko-Antikörpern führt.<br />

V-58<br />

IL-8: gemeinsamer Risik<strong>of</strong>aktor für Typ 1- <strong>und</strong> Typ 2-D<strong>iabetes</strong><br />

* Müller S. (1) , Rating P. (1) , Weskamp P. (1) , Hanifi-Moghaddam P. (1) , Martin S. (1) ,<br />

Scherbaum W. A. (1) , Wichmann H.-E. (2) , Kolb H. (1) , Schloot N. C. (1) <strong>und</strong> KORA-Studiengruppe<br />

(2)<br />

(1) Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf,<br />

(2) GSF Forschungszentrum für Umwelt <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Institut für Epidemiologie,<br />

Neuherberg<br />

Ziele: Die Hypothese einer inflammatorischen Gr<strong>und</strong>lage des<br />

Typ 1- <strong>und</strong> Typ 2-D<strong>iabetes</strong> wurde durch Untersuchungen zur systemischen<br />

Konzentration des Chemokins IL-8 geprüft. Dieser<br />

chemotaktisch <strong>und</strong> proinflammatorisch wirksame Immunmediator<br />

wird als wichtiger Regulator von Entzündungsprozessen beschrieben.<br />

Methoden: Von 50 Patienten mit Typ 1-D<strong>iabetes</strong> (Alter:<br />

28,8 ± 11,5 Jahre) wurde zwischen 3 <strong>und</strong> 21 Tagen nach Diagnose<br />

Serum gewonnen. Eine passende Kontrollgruppe (n = 15)<br />

wurde rekrutiert <strong>und</strong> war im Alter <strong>und</strong> Geschlecht angeglichen.<br />

Die Probanden mit Typ 2-D<strong>iabetes</strong> (n = 247) wurden aus einem<br />

Kollektiv von 1.653 Personen im Alter zwischen 55 <strong>und</strong> 74 Jahren,<br />

die zu einer Populations-basierten Studie gehören (KORA<br />

Survey 2000), untersucht. Diese wurden mit einem für Alter <strong>und</strong><br />

Geschlecht angeglichenen Kontrollkollektiv der nicht-diabeti-<br />

Vorträge<br />

schen Probanden verglichen (n = 247). IL-8-Spiegel wurden im<br />

Serum mittels eines gut validierten ELISAs (enzyme-linked immunosorbent<br />

assays) bestimmt.<br />

Ergebnisse: Mediane Serumkonzentrationen von IL-8 waren sowohl<br />

bei Patienten mit Typ 1- als auch Typ 2-D<strong>iabetes</strong> im Vergleich<br />

zu nicht-diabetischen Kontrollgruppen erhöht (15,9<br />

pg/ml versus 9,45 pg/ml, p < 0,01; 15,9 pg/ml versus 13,5 pg/ml,<br />

p


Vorträge<br />

terschiede der Allelfrequenzen im Vergleich zu den Kontrollen.<br />

De mgegenüber waren bei Probanden mit hochtitrigen singulären<br />

AAk (> 99,9. Perzentile) die gleichen positiven <strong>und</strong> negativen<br />

Assoziationen wie bei Patienten mit T1D nachweisbar.<br />

Schlussfolgerungen: Singuläre AAk < 99,9. Perzentile, insbesondere<br />

GADA <strong>und</strong> ICA, haben keine Bedeutung für ein T1D-Risiko.<br />

Nur Probanden mit hochtitrigen singulären AAk haben die<br />

gleiche genetische Prädisposition wie Patienten mit T1D <strong>und</strong> damit<br />

ein erhöhtes Risiko.<br />

V-60<br />

Die Bedeutung der subzellulären Katalase-Lokalisation<br />

für den Schutz insulinproduzierender RINm5F-Zellen<br />

gegenüber freien Sauerst<strong>of</strong>fradikalen <strong>und</strong> Zytokinen<br />

Gurgul E., Lortz S., Lenzen S., Tiedge M.<br />

Institut für Klinische Biochemie, Medizinische Hochschule Hannover<br />

Ziele: Insulinproduzierende Zellen zeichnen sich durch eine extrem<br />

niedrige Expression antioxidativer Enzyme aus. Stabile<br />

Überexpression verbesserte den Schutz gegenüber freien Radikalen<br />

<strong>und</strong> Zytokinen, den Mediatoren der β-Zellzerstörung. In dieser<br />

Studie wurde der Schutzeffekt einer mitochondrialen Katalase-Überexpression<br />

mit der peroxisomalen Überexpression<br />

verglichen.<br />

Methoden: Katalase wurde mitochondrial (Mito-Kat) oder peroxisomal<br />

(Kat) in RINm5F Gewebekulturzellen stabil überexprimiert.<br />

Nach Inkubationsversuchen mit H 2 O 2 , Menadion, Hypoxanthin/Xanthinoxidase<br />

(HX/XO), IL-1β oder einem<br />

Zytokinmix (IL-1β, TNF-α <strong>und</strong> IFN-γ) wurde die Vitalität mittels<br />

MTT-Test gemessen.<br />

Ergebnisse: Durch die Überexpression konnte die Katalaseaktivität<br />

sowohl in den MitoKat- als auch in den Kat-Zellen 20fach<br />

gesteigert werden. MitoKat- <strong>und</strong> Kat-Zellen waren signifikant<br />

gegenüber freien Radikalen geschützt. Durch die mitochondriale<br />

Lokalisation konnte der Schutz im Vergleich zur peroxisomalen<br />

Überexpression gegenüber Menadion (EC 50 -Wert: 20 mM vs<br />

13 mM) <strong>und</strong> HX/XO (EC 50 -Wert: 5,4mU vs 3,5mU) signifikant<br />

erhöht werden, nicht jedoch gegenüber H 2 O 2 . Auch der Schutz<br />

gegenüber einer 72h Zytokininkubation konnte durch die Expression<br />

in den Mitochondrien verbessert werden (Restvitalität<br />

IL-1β: 81 % vs 72 %, Mix: 78 % vs 70 %).<br />

Schlussfolgerungen: Durch die spezifische Expression im mitochondrialen<br />

Kompartiment konnte der Schutzeffekt der Katalase<br />

deutlicher gesteigert werden als durch die peroxisomale<br />

Überexpression. Diese Ergebnisse belegen die zentrale Bedeutung<br />

des mitochondrialen Schutzes von insulinproduzierenden<br />

Zellen vor der Toxizität von freien Sauerst<strong>of</strong>fradikalen <strong>und</strong> inflammatorischen<br />

Zytokinen. Die Inaktivierung von H 2 O 2 durch<br />

Katalase im Mitochondrium bewirkt zusammen mit der intrinsisch<br />

exprimierten MnSOD eine optimale Protektion dieses<br />

wichtigen Zellkompartiments <strong>und</strong> somit der gesamten β-Zelle.<br />

26 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

V-61<br />

Verhinderung der Autoimmuninsulitis in syngenen<br />

transplantierten Pancreata der NOD-Maus durch Immunisierung<br />

mit für GAD65 kodierender plasmid-DNA<br />

Seifarth C., Pop S., Liu B., Wong C., Tisch R.<br />

Institut für Mikrobiologie <strong>und</strong> Immunologie, Universität von North Carolina zu Chapel<br />

Hill, USA<br />

Ziele: Die Vermeidung der autoimmunen Zerstörung transplantierter<br />

Inseln bei D<strong>iabetes</strong> Typ 1 spielt eine Schlüsselrolle in der<br />

erfolgreichen Inselzelltransplantation. Wir haben die Möglichkeit<br />

untersucht, durch Immunisierung mit plasmid-DNA kodierend<br />

für ein Autoantigen des D<strong>iabetes</strong> Typ 1 (GAD65) das Auftreten<br />

einer Autoimmuninsulitis in neonatalen Pankreata, die in<br />

prädiabetische NOD-Mäuse transplantiert wurden, zu verhindern.<br />

Methoden: 10 Wochen alte NOD-Mäuse wurden über 4 Wochen<br />

i. m. immunisiert mit plasmid-DNA kodierend für ein Fusionsprotein<br />

aus humanem IgFc <strong>und</strong> einem GAD-65-Epitop (Jw-<br />

GAD65) oder Hühnereiweißlysozym (JwHEL) als Kontrolle.<br />

Zusätzlich wurde jeweils pDNA kodierend für Interleukin 4<br />

(JwIL4) <strong>und</strong> Interleukin 10 (pIL10) injiziert. Anschließend wurde<br />

Pankreas 24 h alter Mäuse unter die linke Nierenkapsel transplantiert.<br />

Die Mäuse wurden bis zum Alter von 30 Wochen beobachtet.<br />

Ergebnisse: Die meisten der mit JwGAD65 (n = 9) behandelten<br />

Mäuse blieben d<strong>iabetes</strong>frei, während alle Mäuse, die mit JwHEL<br />

(n = 6) behandelt wurden oder unbehandelt blieben (n = 5), D<strong>iabetes</strong><br />

entwickelten. In den Transplantaten fanden sich keine intakten<br />

Inseln in den unbehandelten Mäusen, in der JwGAD-<br />

Gruppe fanden sich deutlich mehr überlebende Inseln als in der<br />

JwHEL-Gruppe (p < 0.0001), 98 % der Inseln in der JwGAD-<br />

Gruppe zeigten keine Insulitis vs. 15 % in der JwHEL-Gruppe<br />

(p < 0,0001). 93,8 % der überlebenden Inseln der mit JwGAD<br />

behandelten Mäuse zeigten eine hohe Insulinexpression vs. 31 %<br />

der mit JwHEL behandelten Mäuse, die in 69 % eine nur schwache<br />

oder gar keine Insulinexpression zeigten.<br />

Schlussfolgerungen: Eine Immunisierung mit pDNA kodierend<br />

für GAD65 zusammen mit pDNA kodierend für IL 4 <strong>und</strong> IL 10<br />

kann das Wiederauftreten einer Autoimmuninsulitis in den Inseln<br />

syngen transplantierter Pankreata in prädiabetischen NOD-<br />

Mäusen weitgehend verhindern <strong>und</strong> eine hohe Insulinexpression<br />

in diesen Inseln aufrechterhalten.<br />

V-62<br />

Mechanismen des Insulininduzierten Autoimm<strong>und</strong><strong>iabetes</strong><br />

im B7.1 Mausmodell<br />

Barth C. (1) , Pechhold K. (2) , Rief M. (1) , Riegger I. (1) , Wissmann A. (1) , Boehm B. O. (1) , Karges<br />

W. (1)<br />

(1) Abteilung Innere Medizin 1, Medizinische Universitätsklinik, Ulm, (2) NIDDK, NIH,<br />

Bethesda, USA.<br />

Insulin <strong>und</strong> andere Autoantigene werden zur Prävention des<br />

Typ-1-D<strong>iabetes</strong> im Tiermodell <strong>und</strong> in klinischen Studien (z. B.<br />

DPT-1) eingesetzt. Wir konnten dagegen zeigen, dass durch Insulin<br />

die Entwicklung eines Autoimm<strong>und</strong><strong>iabetes</strong> in RIP-B7.1<br />

Mäusen induziert wird (D<strong>iabetes</strong> 51:3237–44, 2002). Dieses<br />

neue Modell des Typ-1-D<strong>iabetes</strong> wurde nachfolgend weiter charakterisiert.<br />

Zur Identifizierung diabetogener Domänen des In-


sulinmoleküls wurden DNA Minigenkonstrukte generiert <strong>und</strong> in<br />

RIP-B7.1 transgenen Mäusen getestet. Im Vergleich zu PräPro-<br />

Insulin zeigte sich nach DNA Vakzination mit Insulin (A1–21,<br />

B1–30) eine gleich hohe D<strong>iabetes</strong>inzidenz, nicht aber nach Gabe<br />

von A-Kette (1–21) oder B-Kette (B1–30) allein. Die intradermale<br />

Insulinvakzination mittels Gene-Gun war gegenüber der<br />

klassischen i. m. DNA Applikation nicht in der Lage, autoimmune<br />

Effektormechanismen auszulösen. Weiter wurden die Analoginsuline<br />

Lispro, Aspart <strong>und</strong> Glargine als rekombinante DNA<br />

Vektoren mit Humaninsulin verglichen. Im RIP-B7.1-Modell<br />

war die D<strong>iabetes</strong>entstehung in allen 4 Behandlungsgruppen vergleichbar<br />

hoch (p > 0.1). Auch die DNA Kovakzination mit dem<br />

Th2 Zytokin IL-4 zeigte keinen protektiven Effekt (55 %<br />

vs. 88 %) in der RIP-B7.1 Maus. Nach adoptivem Transfer von<br />

3x10E7 Splenocyten aus diabetischen RIP-B7.1-Tieren zeigte<br />

sich bei 7 von 7 syngenen Empfängern eine rasche D<strong>iabetes</strong>entwicklung.<br />

Die Daten zeigen, 1.) dass der insulininduzierte<br />

D<strong>iabetes</strong> durch zelluläre, gegen IL-4 refraktäre Immunmechanismen<br />

vermittelt wird, 2.) dass diabetogene T Zell Epitope gemeinsam<br />

in A <strong>und</strong> B Kette lokalisiert sind, <strong>und</strong> 3.) dass Analoginsuline<br />

im experimentellen Autoimm<strong>und</strong><strong>iabetes</strong> der B7.1<br />

Maus keine höhere immunologische Sicherheit besitzen als reguläres<br />

Humaninsulin.<br />

V-63<br />

CD8 <strong>und</strong> CD4 T-Zell-Reaktivitäten gegen<br />

Präproinsulin(PPI)-Epitope im humanen Typ-1-D<strong>iabetes</strong><br />

Rathmann S. (1) , Kalbacher H. (2) , Schreckling H.-J. (3) , Böhm B. O. (1) , Durinovic-Bello I. (1)<br />

(1) Innere Medizin I, Universitätsklinikum Ulm, (2) Universität Tübingen, (3) D<strong>iabetes</strong>klinik<br />

Bad Mergentheim<br />

Ziele: Im humanen Typ-1-D<strong>iabetes</strong> (T1D) sind die Insulin produzierenden<br />

β- Zellen das Ziel einer T-Zell vermittelten autoim-<br />

Vorträge<br />

munen Zerstörung. In Tiermodellen konnte bisher gezeigt werden,<br />

das nicht nur CD4+ sondern auch CD8+ T-Zellen an der<br />

D<strong>iabetes</strong>entwicklung beteiligt sind. In unserer Studie wurde die<br />

Reaktivität beider T-Zell-Populationen gegenüber PPI-Peptiden<br />

bei 6 T1D-Patienten <strong>und</strong> 5 Kontrollen mit den HLA-Hochrisikoallelen<br />

A*0201, DRB1*0401 <strong>und</strong> DQ8 ermittelt.<br />

Methoden: Für die Stimulation mit PBMC verwendeten wir zwei<br />

verschiedene Peptid-Sets: 21 Peptide (16 As lang), die direkt an<br />

HLA-KlasseII-Moleküle binden <strong>und</strong> das Vorhandensein von PPIspezifischen<br />

CD4+ T-Zellen nachweisen, <strong>und</strong> 94 Peptide (9 As<br />

lang), die direkt an HLA-KlasseI-Moleküle binden <strong>und</strong> PPI-spezifische<br />

CD8 + T-Zellen beweisen. Mit Hilfe eines sensitiven<br />

ELISPOT-assays wurde die IFNγ <strong>und</strong> IL4 Sekretion der T-Zellen<br />

ermittelt. Die unmittelbare Beteiligung der CD4+ bzw. CD8+ T-<br />

Zellen bestimmten wir mittels ELISPOT-assay <strong>und</strong> FACS-Analyse<br />

nach dem Blocken der entsprechenden T-Zellpopulationen.<br />

Ergebnisse: Bei Patienten stellten wir nach Stimulation mit 21<br />

PPI-Peptiden eine 40 mal höhere IFNγ-Produktion gegenüber<br />

Kontrollen fest. Innerhalb der einzelnen Individuen zeigte sich<br />

eine hohe Variabilität, wobei zwei Regionen am häufigsten erkannt<br />

wurden: C-Peptid(C)13–29 <strong>und</strong> B-Kette(B)16–32 (3/6 Patienten).<br />

IFNγ-Reaktivitäten gegen die 94 PPI-Peptide wurden<br />

überwiegend am Carboxy-Terminalen-Ende des PPI-Moleküls,<br />

C33-A-Kette(A)21, erkannt. Ein Vergleich der T-Zell-Reaktivitäten<br />

beider Peptid-Sets zeigte, dass bei der IFNγ <strong>und</strong> auch IL4-<br />

Sekretion CD4+ <strong>und</strong> CD8+ T-Zellen häufig die gleichen PPI-<br />

Peptid-Regionen erkennen.<br />

Schlussfolgerungen: Schlussfolgernd aus unseren Ergebnissen<br />

kann man sagen, dass die Autoreaktivität gegen PPI womöglich<br />

höher ist als man bisher vermutet hat <strong>und</strong> dass sowohl CD4+ als<br />

auch CD8+ T-Zellen an der PPI-Epitop-Erkennung beteiligt sind.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

27


Vorträge<br />

Metabolisches Syndrom, Insulinresistenz<br />

V-64<br />

Insulin sensitivity is improved by nCPAP (continuous<br />

positive airway pressure-)treatment in well-controlled<br />

type 2 diabetic patients with obstructive sleep apnoea<br />

syndrome<br />

* Harsch I. A., Pour Schahin S., Fuchs F. S., Hahn E. G., Ficker J. H., Lohmann T.<br />

1. Medizinische Klinik, Abteilung Endokrinologie <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechsel, Uni Erlangen<br />

Nürnberg,<br />

Question: Obesity is a common feature in type 2 d<strong>iabetes</strong> and in<br />

obstructive sleep apnoea syndrome (OSAS). The aim <strong>of</strong> this study<br />

was to establish whether the presence <strong>of</strong> obstructive sleep apnoea<br />

syndrome is an independent risk factor for increased insulin<br />

resistance in type 2 diabetic patients. For this purpose we<br />

tested the hypothesis, that the insulin sensitivity in patients with<br />

type 2 d<strong>iabetes</strong> and OSAS can be improved by 3 months <strong>of</strong><br />

CPAP-treatment.<br />

Methods: In 9 obese patients with type 2 d<strong>iabetes</strong> and OSAS<br />

(Apnoea Hypopnoea <strong>Index</strong>: 43,11 ± 21,33; BMI: 37,28 ±<br />

5,6 kg/m 2 ) and good glycaemic control on oral antidiabetics<br />

(metformin) or on diet alone (HbA 1c : 6,4 ± 0,7 %) the insulin<br />

sensitivity index (ISI) was established by euglycaemic hyperinsulinaemic<br />

clamp tests at baseline, after 2 days and after 3 months<br />

<strong>of</strong> effective CPAP treatment. Furthermore, fasting leptin levels<br />

were measured.<br />

Results: ISI was unchanged after 2 days <strong>of</strong> CPAP treatment, but<br />

was significantly improved after 3 months (4.38 ± 2.94<br />

vs.2.74 ± 2.25 at baseline; p = 0.021) without any significant<br />

changes in BMI or changes in medication. Glycaemic control<br />

was unaffected after 3 months (HbA 1c : 6.3 ± 0.6 %; n. s.). Leptin<br />

levels decreased after 3 months (24.9 ± 14.4 vs. 16.6 ± 14.5 µg/l),<br />

but this failed to reach statistical significance.<br />

Discussion: The results clearly indicate that the presence <strong>of</strong><br />

OSAS itself is an independent risk factor for insulin resistance in<br />

type 2 d<strong>iabetes</strong>. This effect may be explained by the elevated<br />

sympathetic activity in OSAS. It is disappointing that the improvement<br />

<strong>of</strong> ISI was not associated with an improvement <strong>of</strong> glycaemic<br />

control, but this does not rule out that such effects may<br />

take place at a later time point.<br />

V-65<br />

Endothelial function in type 2 diabetic patients:<br />

effects <strong>of</strong> Rosiglitazone and Metformin<br />

* Natali A. (1) , Baldeweg S. (2) , Toschi E. (1) , Barbaro D. (3) , Capaldo B. (4) , Yudkin J. (2) , Ferrannini<br />

E. (1)<br />

(1) University <strong>of</strong> Pisa, Pisa, Italy; (2) University College, London, UK; (3) Livorno General<br />

Hospital, Livorno, Italy; (4) Federico II University Medical School, Naples, Italy<br />

Aim: Thiazolidinediones have been claimed to slow down atherogenesis,<br />

but in vivo evidence for a direct effect, i. e. independent<br />

<strong>of</strong> glycemic control, is lacking.<br />

28 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Methods: In 3 centers, we allocated 93 type 2 diabetic pts to<br />

chronic treatment with rosiglitazone (R) (4 mg bid) or metformin<br />

(M) (500 mg tid) vs placebo (PL), and measured endothelial<br />

function (forearm blood flow response [by plethysmography] to<br />

graded intra-arterial infusions <strong>of</strong> acetylcholine [Ach] and sodium<br />

nitroprusside [SNP]) and insulin sensitivity (euglycemic<br />

[6.0 mM] insulin [40 mU/min/m 2 ] clamp) at baseline (after 4<br />

weeks <strong>of</strong> run-in and wash-out) and again at 16 weeks, in a<br />

randomized, double-blind design.<br />

Results: Baseline characteristics (age, gender, BMI, HbA 1c ) were<br />

similar in the 74 completers (PL = 22, M = 28, R = 24); comparisons<br />

<strong>of</strong> treatment effects were adjusted by center and baseline<br />

values. Relative to PL, R and M similarly reduced fasting plasma<br />

glucose (mean ± SEM: –2.3 ± 0.5 and –2.3 ± 0.5 mM,<br />

p


Methodik: 3T3-L1 Adipozyten wurden mit unterschiedlichen<br />

Konzentrationen von IL-6 für verschiedene Zeiträume behandelt.<br />

Die Expression von Adiponectin <strong>und</strong> Resistin mRNA wurde<br />

mittels quantitativer RT-PCR bestimmt, die Sekretion mittels<br />

Radioimmunoassay.<br />

Ergebnisse: Behandlung von 3T3-L1 Zellen mit 30 ng/ml IL-6<br />

verminderte die Adiponectinsekretion signifikant auf 75 % der<br />

Kontrollspiegel. Des Weiteren waren Forskolin (50 µM), Tumor<br />

Necrosis Factor alpha (100 ng/ml) <strong>und</strong> Dexamethason (100 nM)<br />

negative Modulatoren der Adiponectinproteinsynthese. In Übereinstimmung<br />

mit den Proteindaten wurde die Adiponectin<br />

mRNA Expression durch IL-6 um maximal 50 % in Abhängigkeit<br />

von Inkubationszeit <strong>und</strong> Dosis vermindert. So trat eine signifikante<br />

Suppression bereits bei 3 ng/ml IL-6 <strong>und</strong> 8 h nach Effektorzugabe<br />

auf. Der inhibitorische Effekt von IL-6 war partiell<br />

reversibel nach pharmakologischer Inhibition der p44/42 Mitogen-aktivierten<br />

Protein Kinase <strong>und</strong> vollständig reversibel durch<br />

IL-6 Entzug für 24 h. Es ließ sich keine Modulation der Resistinexpression<br />

durch IL-6 nachweisen.<br />

Schlussfolgerungen: Unsere Untersuchungen weisen darauf hin,<br />

dass IL-6 die Adiponectin Genexpression reversibel inhibiert,<br />

<strong>und</strong> unterstützen das Konzept, dass Adiponectin ein wichtiger,<br />

selektiv kontrollierter Modulator der Insulinsensitivität ist.<br />

V-67<br />

Aldosterone crosstalk with insulin induces insulin<br />

resistance and alters endocrine function in a brown<br />

adipocyte model<br />

Jäger J. (1) , Perwitz N. (1) , Ott V. (1) , Dalski A. (1) , Meier B. (1) , Klein H. H. (2) , Fasshauer M. (3) ,<br />

Klein J. (1)<br />

(1) UNI-Klinik Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, (2) UNI-Klinik Tübingen, (3) UNI-Klinik<br />

Leipzig<br />

Aldosterone action has been implicated in the pathogenesis <strong>of</strong><br />

the insulin resistance syndrome. Adipose tissue has emerged as<br />

an important endocrine organ regulating glucose and energy homeostasis.<br />

We investigated direct crosstalk <strong>of</strong> aldosterone with<br />

adipocyte function. To this aim, we used a well characterized<br />

brown adipocyte model to look for differentiation, thermogenesis,<br />

endocrine function, and insulin sensitivity. Chronic aldosterone<br />

stimulation (10 µM) did not affect lipid accumulation in<br />

differentiating adipocytes as assessed by oil red O staining.<br />

However, as assessed using real-time polymerase chain reaction,<br />

aldosterone treatment for 4 h strongly impaired the thermogenic<br />

uncoupling protein-1 expression by 65 % (p < 0.01). Furthermore,<br />

with respect to adipokine expression, there was a strong<br />

increase in leptin mRNA expression by 300 % after 4 h <strong>of</strong> aldosterone<br />

treatment while there was no effect on adiponectin<br />

mRNA. Finally, we assessed direct aldosterone crosstalk with insulin<br />

signaling and action. As compared to control cells, insulininduced<br />

glucose uptake was inhibited by maximally 25 % in aldosterone-treated<br />

adipocytes. This effect was already evident<br />

after 1 h <strong>of</strong> aldosterone pretreatment (1 µM, p < 0.01). On the<br />

signaling level, this impairment <strong>of</strong> insulin action was paralleled<br />

by a decrease in activation <strong>of</strong> MAP kinase and glycogen synthase<br />

kinase 3 by 25 % as assessed using phospho-specific antibodies<br />

(p < 0.01). Interestingly, insulin activation <strong>of</strong> Akt appeared<br />

decreased by aldosterone pretreatment suggesting a PI 3-kinasedependent<br />

pathway mediating the negative steroid hormone ef-<br />

Vorträge<br />

fect on glucose uptake. In summary, our data provide evidence<br />

for a multi-directional crosstalk between aldosterone action and<br />

adipocyte function. As this interaction appears to be important<br />

for controlling glucose and energy homeostasis, this suggests a<br />

novel role for aldosterone in the control <strong>of</strong> adipocyte function<br />

and the insulin resistance.<br />

V-68<br />

IkappaB kinase is involved in the paracrine crosstalk<br />

between human fat and muscle cells<br />

* Dietze D. (1) , Koenen M. (1) , Roehrig K. (1) , Ritzeler O. (2) , Tennagels N. (2) , Hauner H. (1) ,<br />

Eckel J. (1)<br />

(1) Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut, Düsseldorf, (2) Aventis Germany, Frankfurt<br />

Adipose tissue is now considered as an endocrine and secretory<br />

organ, and some adipocyte factors are thought to play a major<br />

role in the induction <strong>of</strong> insulin resistance in skeletal muscle. We<br />

established a system <strong>of</strong> co-culture <strong>of</strong> human fat and muscle cells<br />

and assessed the paracrine crosstalk between these cells.<br />

Myocytes <strong>of</strong> three different muscle cell donors were kept in coculture<br />

for 48 h with cells <strong>of</strong> varying fat cell donors in presence<br />

or absence <strong>of</strong> an IkappaB kinase (IKK) inhibitor. Insulin signaling<br />

was subsequently analyzed in the myocytes. Furthermore,<br />

muscle cells were incubated for 48 h with IL-1beta, IL-6 or angiotensin,<br />

alternatively, adipocyte-conditioned culture medium<br />

was added to the muscle cells over night. Insulin-induced serine<br />

phosphorylation <strong>of</strong> Akt was completely blocked <strong>und</strong>er co-culture<br />

conditions with an unaltered Akt expression. The IKK<br />

inhibitor did not affect the protein expression <strong>of</strong> Akt, but fully<br />

restored insulin action in myocytes subjected to co-culture. The<br />

resistance was exclusively induced by a supernatant fraction <strong>of</strong><br />

differentiated human adipocytes containing molecules smaller<br />

than 5 kDa. The activity <strong>of</strong> this fraction could not be destroyed<br />

by boiling but by digestion with proteinase K. IL-6 and TNFalpha<br />

were fo<strong>und</strong> to inhibit Akt phosphorylation at very high doses<br />

only, but were uneffective at concentrations produced by the<br />

adipocytes. IL-1beta produced only a slight inhibition <strong>of</strong> insulin<br />

signaling. High doses <strong>of</strong> angiotensin II inhibited insulin signaling<br />

at the level <strong>of</strong> IRS-1 and Akt kinase combined with a decreased<br />

expression <strong>of</strong> the enzyme. These data show that the release <strong>of</strong> fat<br />

cell factors may rapidly induce insulin resistance in human skeletal<br />

muscle cells. This effect seems to be mediated by an IKK-dependent<br />

pathway most likely not involving IL-6, TNFalpha, IL-<br />

1beta and angiotensin. We suggest that a presently unknown<br />

small peptide factor released by adipocytes plays a role in the<br />

crosstalk between fat and muscle cells.<br />

V-69<br />

Ein erhöhter Nüchternwert von intaktem Proinsulin ist<br />

ein hochspezifischer Marker der Insulinresistenz bei<br />

Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

Forst T. (1) , Hohberg C. (1) , Mondok A. (1) , Pahler S. (1) , Konrad T. (2) , Lübben G. (3) ,<br />

Pfützner A. (1)<br />

(1) IKFE Mainz, (2) IFS Frankfurt, (3) Takeda Pharma Aachen<br />

In späteren D<strong>iabetes</strong>stadien, ist die Bauchspeicheldrüse gezwungen,<br />

größere Mengen Insulin zu sezernieren, um die Insulinresistenz<br />

zu überwinden. Wird hierbei die spezifische katalytische<br />

Spaltungskapazität der Carboxypeptidase H überschritten, wird<br />

neben Insulin in zunehmendem Maße das Vorläuferprotein Pro-<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

29


Vorträge<br />

insulin (PI) ausgeschüttet. Dieses wird schnell von Serumproteasen<br />

in unwirksame Bruchstücke abgebaut. Ein neuentwickelter<br />

Chemilumineszenztest ist in der Lage, das neu-sezernierte „intakte“<br />

Proinsulin (iPI) spezifisch im Serum zu messen. Ziel dieser<br />

Studie war die Untersuchung der Korrelation von erhöhten<br />

Serum iPI-Spiegeln (> 10 pmol/l) mit dem Vorliegen einer klinisch<br />

relevanten Insulinresistenz. Hierzu wurde bei 48 Patienten mit<br />

Typ-2-D<strong>iabetes</strong> (20 Frauen, 28 Männer, Alter (MW ± STD):<br />

60 ± 9 J, D<strong>iabetes</strong>dauer: 5,1 ± 3,8 J, BMI: 31,2 ± 4,8 kg/m 2 ) ein iv.<br />

Glucosetoleranztest durchgeführt sowie die Nüchternserumspiegel<br />

von iPI, Insulin (RIA) <strong>und</strong> Glucose bestimmt. Die Insulinresistenz<br />

wurde mit Hilfe der Minimal Model Analyse (als „Goldstandard“)<br />

<strong>und</strong> nach HOMA (resistent = Werte > 2 mMol*mU/l)<br />

klassifiziert. Es zeigte sich ein hoch signifikanter Zusammenhang<br />

zwischen erhöhten iPI-Werten <strong>und</strong> der klinischen Insulinresistenz,<br />

mit überraschend hoher Spezifität (100 %, siehe Tabelle)<br />

<strong>und</strong> befriedigender Sensitivität. Nicht jeder resistente Patient<br />

hatte demnach erhöhte iPI-Werte, aber jeder Patient mit hohem<br />

iPI wies eine Insulinresistenz auf. Damit erweist sich ein erhöhter<br />

Nüchternwert von intaktem Proinsulin als hochspezifischer<br />

Marker für die Insulinresistenz, der zum Staging oder zur Therapiefindung<br />

<strong>und</strong> -kontrolle beim Typ-2-D<strong>iabetes</strong> geeignet sein<br />

könnte.<br />

Korrelation zwischen erhöhtem intaktem Proinsulinwert <strong>und</strong><br />

Insulinresistenz-Scores<br />

Intakt PI/Minimal Model Intakt PI/HOMA<br />

Chi 2 p


V-72<br />

Phenotyping <strong>of</strong> a D<strong>iabetes</strong> Mouse Model by<br />

Peptidomics TM Technologies<br />

Schulte I., Appel A., Hess R., Neitz S., Schrader M., Tammen H., Reiter R.<br />

BioVisioN AG, Hannover<br />

The phenotyping <strong>of</strong> a diabetic mouse model by differential peptide<br />

analysis <strong>of</strong> selected tissues from metabolically normal and<br />

hyperglycaemic ob/ob-mice is described here. Dysregulation <strong>of</strong><br />

peptides such as insulin, GLP-1 and leptin is implicated in the pathophysiology<br />

<strong>of</strong> type II d<strong>iabetes</strong>. Peptide analysis is the focus <strong>of</strong><br />

BioVisioN’s Differential Peptide Display TM technology. Through<br />

comparison <strong>of</strong> peptide patterns <strong>of</strong> tissues or blood plasma discrete<br />

peptide signals are correlated with metabolic or pathophysiological<br />

events. Since beta-cell failure is one hallmark <strong>of</strong><br />

type II d<strong>iabetes</strong>, we selected pancreatic tissue as starting point <strong>of</strong><br />

a comprehensive phenotype analysis <strong>of</strong> ob/ob mice. In subsequent<br />

experiments we extended this approach to adipose tissue,<br />

which through the secretion <strong>of</strong> adipocyte-derived products like<br />

adiponectin or leptin plays a key role in insulin resistance.<br />

Peptides were extracted from tissues and those with a molecular<br />

mass below 15 kDa were analysed by a combination <strong>of</strong> liquid<br />

chromatography, mass spectrometry and bioinformatics. Several<br />

thousand peptide signals were resolved. Comparative data<br />

analysis revealed a discrete number <strong>of</strong> peptides, which strongly<br />

correlated with the ob/ob-genotype. Peptides, differentially regulated<br />

in the spontaneous mutant mice versus controls were sequenced.<br />

Among them d<strong>iabetes</strong>-relevant landmarks like insulin,<br />

glucagon and amylin were identified. This confirms the validity<br />

<strong>of</strong> this approach for phenotyping d<strong>iabetes</strong> models and identifying<br />

peptide hormones. In addition also peptides, which have not<br />

been previously described in the context <strong>of</strong> d<strong>iabetes</strong> were identified<br />

and are currently subject to validation studies to elucidate<br />

functional roles <strong>of</strong> such peptides or their protein precursors.<br />

The Differential Peptide Display TM technology will enhance the<br />

<strong>und</strong>erstanding <strong>of</strong> peptide networks in d<strong>iabetes</strong> and obesity. It<br />

may also contribute to novel approaches in the diagnosis or<br />

therapy <strong>of</strong> type II d<strong>iabetes</strong>.<br />

V-73<br />

Einfluss der PKC-abhängigen Phosphorylierung von Shp2<br />

auf ERK1 <strong>und</strong> ERK2 in embryonalen Mäusefibroblasten<br />

* Müssig K., Strack V., Häring H.-U., Kellerer M.<br />

Medizinische Klinik IV, Eberhard Karls Universität Tübingen<br />

Ziele: Proteinkinasen C and Proteinphosphatasen sind bezüglich<br />

der negativen Regulierung der Insulinwirkung von besonderem<br />

Interesse. Die zytosolische Proteintyrosinphosphatase Shp2 wird<br />

von PKC-Is<strong>of</strong>ormen an den Serinresten 576 <strong>und</strong> 591 phosphoryliert.<br />

Physiologische Auswirkungen dieser Phosphorylierung<br />

waren bisher nicht geklärt. Da Shp2 den MAP-Kinase-Signalweg<br />

aktiviert, untersuchten wir, ob die Serinreste 576 <strong>und</strong><br />

591 mitogene Eigenschaften beeinflussen.<br />

Methoden: [3H]Thymidineinbau wurde in embryonalen Shp2knockout<br />

Mäusefibroblasten (MEF), die humane Wildtyp-Shp2<br />

<strong>und</strong> die Doppelmutante Shp2-S576/591A stabil überexprimierten,<br />

gemessen. MAP-Kinase-Phosphorylierung in stabil transfizierten<br />

MEF nach Stimulation mit 100 nM TPA, 10 nM PDGF<br />

oder 100 nM Insulin (10 min.) wurde mittels Western-Blotting<br />

analysiert.<br />

Vorträge<br />

Ergebnisse: In Shp2 S576/591A-Transfektanten war der<br />

[3H]Thymidineinbau um 60 % vermindert verglichen mit Kontrollvektor-<br />

sowie Wildtyp-Shp2-MEF. Zugabe des PKC-Inhibitors<br />

Bisindolylmaleimid verminderte die DNA-Synthese in Wildtyp-Shp2-Transfektanten<br />

um 50 % <strong>und</strong> in Doppelmutante-<br />

Transfektanten um 34 %. Die Stimulation mit TPA, PDGF oder<br />

Insulin ergab eine reduzierte Phosphorylierung der MAP-Kinasen<br />

ERK1 <strong>und</strong> ERK2 in Shp2 S576/591A-MEF bezogen auf<br />

Kontrollvektor <strong>und</strong> Wildtyp-Shp2.<br />

Schlussfolgerungen: Shp2 S576/591A senkt signifikant die mitogene<br />

Aktivität in MEF verglichen mit dem Wildtyp. Da der PKC-<br />

Inhibitor Bisindolylmaleimid die DNA-Synthese ähnlich stark<br />

herabsetzt wie Shp2 S576/591A, ist anzunehmen, dass Mitogenität<br />

in MEF zumindest teilweise durch PKC-abhängige Phosphorylierung<br />

der Shp2-Serinreste 576 <strong>und</strong> 591 vermittelt wird.<br />

Die verminderte Phosphorylierung von ERK1 <strong>und</strong> ERK2 in den<br />

Shp2 S576/591A-Transfektanten bestätigt, dass Shp2 das Mitogenitätssignal<br />

oberhalb der MAP-Kinasen beeinflusst, <strong>und</strong> unterstreicht<br />

die Bedeutung der Shp2-Serinreste 576 <strong>und</strong> 591 für<br />

die Aktivierung der MAP-Kinase Signalkaskade.<br />

V-74<br />

Häufigkeit <strong>und</strong> Ausprägung von metabolischem<br />

Syndrom <strong>und</strong> Typ-2-D<strong>iabetes</strong> mellitus bei adipösen<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

* Wiegand S., Maikowski U., Blankenstein O., Grüters A.<br />

Kinderklinik der Charité (Interdisziplinäres SPZ); Humboldt-Universität Berlin<br />

Ziele: Metabolisches Syndrom <strong>und</strong> Typ-2-D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

(DM) nehmen weltweit stark zu. Studien bei adipösen Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen beziehen sich meist auf ethnische Risikogruppen<br />

(Indianer, Afroamerikaner). Die vorliegende Untersuchung<br />

hat das Ziel, Häufigkeit, Ausprägung <strong>und</strong> Schweregrad des metabolischen<br />

Syndroms <strong>und</strong> des Typ 2 DM in einer europäischen<br />

Population stark adipöser Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher (adKiJu) zu<br />

beschreiben.<br />

Methoden: 482 adKiJu wurden in der Adipositas-Sprechst<strong>und</strong>e<br />

in 12 Mo. vorgestellt. Die Diagnostik umfasste Ganzkörperstatus<br />

<strong>und</strong> Nüchtern-Blutentnahme (HDL-, LDL-, Gesamt-Cholesterin;<br />

Triglyceride; T3,T4,TSH; Morgen-Cortisol; Harnsäure;<br />

Kreatinin). Die Insulin-Resistenz wurde als R-HOMA-<strong>Index</strong> gemessen.<br />

Aus dieser Gesamtgruppe wurden 102 Risikopatienten<br />

bezüglich Typ 2 DM ausgewählt (stark adipös: BMI-SDS > 2,5;<br />

Acanthosis; positive Familienanamnese) <strong>und</strong> zusätzlich einem<br />

oralen Glucose-Toleranztest (oGTT) unterzogen.<br />

Ergebnisse: In der Gesamtgruppe der adKiJu (262 weiblich, 220<br />

männlich, 11,8 J., BMI 28,6 kg/m 2 )zeigten 65 % mind. 1 Zeichen<br />

des metabolischen Syndroms: Insulin-Resistenz in 47,2 %<br />

(R-HOMA > 3), Hyperlipidämie in 28,3 % (Triglyeride <strong>und</strong>/<br />

oder Gesamt-Cholesterin > 97. Perc.), Hyperurikämie in 7 %.<br />

Die Typ 2 DM-Risikogruppe war im Vergleich zu den verbleibenden<br />

Patienten signifikant (p < 0,001) adipöser (BMI 32,1<br />

vs. 28,3 kg/m 2 ). Signifikant häufiger fanden sich Acanthosis<br />

(58 vs. 7 %), Hyperlipidämie (42,2 vs. 23,8 %) <strong>und</strong> Insulin-Resistenz<br />

(72,8 vs. 29,3 %). 38,6 % der Risikopatienten zeigten bereits<br />

eine gestörte Glucosetoleranz (IGT), 5,8 % einen manifesten<br />

Typ 2 DM (n = 6). Nur bei 2 der 6 Pat. mit DM war der<br />

Nüchtern-Blutzucker erhöht. Mind. 2 Zeichen eines metaboli-<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

31


Vorträge<br />

schen Syndroms fanden sich bei allen adKiJu mit IGT <strong>und</strong> Typ 2<br />

DM.<br />

Schlussfolgerungen: Auch bei adKiJu in Europa ist das metabolische<br />

Syndrom häufig. Insulin-Resistenz, IGT <strong>und</strong> Hyperlipidämie<br />

stehen in engem Zusammenhang. Der oGTT ist sinnvoll als<br />

Zusatz-Diagnostik in Risikogruppen.<br />

V-75<br />

Effects <strong>of</strong> insulin-resistance and caloric restriction on<br />

formation <strong>of</strong> advanced glycation end products (AGEs)<br />

and longevity in Caenorhabditis elegans<br />

* Morcos M. (1) , Sayed A. R. (1) , Pfisterer F. (1) , Hutter H. (2) , Moehrlen F. (3) , Waldherr R. (4) ,<br />

Hamann A. (1) , Bierhaus A. (1) , Nawroth P. P. (1)<br />

(1) Dept. <strong>of</strong> Internal Medicine 1, University <strong>of</strong> Heidelberg, (2) Max-Planck-Institute for<br />

Medical Research, Heidelberg, (3) Faculty <strong>of</strong> Biology, University <strong>of</strong> Heidelberg, (4) Praxis<br />

für Pathology, Heidelberg<br />

Aim <strong>of</strong> the study: In evolution, insulin resistance (IR) contributes<br />

to longevity as demonstrated in the nematode caenorhabditis elegans<br />

(C. elegans, „daf-2“-mutants). Formation <strong>of</strong> reactive oxygen<br />

species (ROS) plays a central role in the aging process. In addition,<br />

Advanced Glycation End Products (AGEs) accumulate<br />

during aging and in an accelerated way in d<strong>iabetes</strong> mellitus. One<br />

defined AGE-protein is carboxymethyllysine (CML). IR and caloric<br />

restriction might contribute to longevity by reduction <strong>of</strong><br />

32 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

ROS-formation and AGE-formation. Aim <strong>of</strong> this project is to determine<br />

AGE-formation in young and old C. elegans and to evaluate<br />

the effects <strong>of</strong> caloric restriction, IR and inhibitors <strong>of</strong> AGEformation<br />

on longevity and accumulation <strong>of</strong> AGEs.<br />

Methods: CML-accumulation was determined by ELISA. In<br />

brief, CML was determined in extracts <strong>of</strong> wild type C. elegans<br />

(N2) in „young“ C. elegans and in „old“ C. elegans, as well as<br />

in C. elegans put on „caloric restriction“ (without inducing<br />

„dauer“-state) and in insulin-resistant C. elegans (daf-2mutants).<br />

Additionally, the effects <strong>of</strong> an inhibitor <strong>of</strong> AGE-formation<br />

was determined (rotenone). Furthermore, the effects <strong>of</strong> caloric<br />

restriction, IR and AGE-inhibition on life span were determined.<br />

Results: Our results clearly demonstrate a significant increase in<br />

AGE (CML)-formation during aging in C. elegans. Furthermore,<br />

AGE-accumulation was significantly decreased in insulin resistant<br />

mutants and in C. elegans put on caloric restriction and in<br />

C. elegans treated with an AGE-inhibitor. Decreased AGE-formation<br />

was associated with an increased life-span in C. elegans<br />

„on diet“ and insulin resistant C. elegans.<br />

Conclusion: Taken together our data show clearly that AGEs accumulate<br />

during aging in C. elegans. Reduction <strong>of</strong> AGE-formation<br />

is associated with increased lifespan. If AGE-formation is<br />

causal for life span determination requires further investigation.


St<strong>of</strong>fwechsel (in vivo)<br />

V-76<br />

Die Verminderung der hepatischen Insulin-Clearance<br />

nach oraler Glucosezufuhr wird nicht über die Sekretion<br />

von GIP vermittelt<br />

Meier J. J. (1) , Nauck M. A. (2) , Siepmann N. (1) , Holst J. J. (3) , Deacon C. F. (3) ,<br />

Schmidt W. E. (1) , Gallwitz B. (1)<br />

(1) Medizinische Klinik I, St. Josef-Hospital, Ruhr-Universität Bochum, (2) D<strong>iabetes</strong>zentrum<br />

Bad Lauterberg, (3) Institut für Medizinische Physiologie, Panum-Institut, Universität<br />

Kopenhagen<br />

Ziele: Nach einer oralen Glucose-Gabe kommt es zu einer Abnahme<br />

der hepatischen Insulin-Clearance. Daher wurde in früheren<br />

Untersuchungen vermutet, dass das Inkretinhormon Gastric<br />

Inhibitory Polypeptide (GIP) einen Einfluss auf die hepatische Insulin-Clearance<br />

hat. Daher wurde die Insulin-Clearance nach<br />

oraler Glucose-Gabe <strong>und</strong> nach intravenöser Gabe von GIP verglichen.<br />

Methodik: 78 <strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>ges<strong>und</strong>e Personen (27 Männer, 51<br />

Frauen, Alter 43 ± 11 Jahre) nahmen an zwei Untersuchungen<br />

teil. (a) Einem oralen Glucose-Toleranz-Test (OGTT; 75 g); (b)<br />

Der intravenösen Bolus-Gabe von 20 pmol GIP. Venöse Blutproben<br />

wurden in 30-minütlichen Abständen für die Bestimmung<br />

von Insulin, C-Peptid <strong>und</strong> GIP (spezifische Immunoassays) entnommen.<br />

Flächen unter den Kurven (AUC) wurden nach der<br />

Trapez-Formel berechnet. Statistik: Repeated-measures ANOVA<br />

<strong>und</strong> Duncan’s post hoc test.<br />

Ergebnis: Nach der intravenösen Gabe von GIP stiegen die GIP-<br />

Plasmaspiegel auf bis zu 80 ± 7 pmol/l (für die Gesamtkonzentration),<br />

bzw. 54 ± 5 pmol/l (für das aktive GIP (1–42)) an<br />

(p < 0,0001). Das Insulin/C-Peptid-Verhältnis stieg sowohl nach<br />

oraler Glucose, als auch nach i. v. GIP-Gabe signifikant über den<br />

Zeitverlauf an (p < 0,0001). Nach Berechnung der Insulin/C-<br />

Peptid-Verhältnisse anhand der Insulin- <strong>und</strong> C-Peptid-Integrale<br />

(AUC) zeigte sich jedoch eine Verminderung der Insulin-Extraktion<br />

nur nach oraler Glucoseaufnahme (p < 0,0001), nicht aber<br />

nach der GIP-Gabe (p = 0,18).<br />

Schlussfolgerung: (1) Zur Beurteilung der Insulin-Clearance sind<br />

Insulin/C-Peptid-Quotienten aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichen<br />

Halbwertszeiten beider Peptide ungeeignet. Valide Aussagen<br />

können nur anhand der integrierten Flächen getr<strong>of</strong>fen werden. (2)<br />

Die Verminderung der hepatischen Insulin-Clearance nach oraler<br />

Glucose-Zufuhr wird nicht über die Sekretion von GIP vermittelt.<br />

V-77<br />

Gastric Inhibitory Polypeptide (GIP) stimuliert dosisabhängig<br />

die Glukagonsekretion beim Menschen<br />

Meier J. J. (1) , Gallwitz B. (1) , Siepmann N. (1) , Holst J. J. (2) , Deacon C. F. (2) ,<br />

Schmidt W. E. (1) , Nauck M. A. (3)<br />

(1) Medizinische Klinik I, St. Josef-Hospital, Ruhr-Universität Bochum, (2) Institut für<br />

Medizinische Physiologie, Panum-Institut, Universität Kopenhagen (3) D<strong>iabetes</strong>zentrum<br />

Bad Lauterberg<br />

Vorträge<br />

Ziele: Studien am isolierten Ratten-Pankreas deuten auf eine Stimulation<br />

der Glukagonsekretion durch GIP bei normalen Nüchtern-Glucosewerten<br />

hin. Die Wirkung von GIP auf die Glukagonsekretion<br />

beim Menschen ist unklar.<br />

Methodik: 10 <strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>ges<strong>und</strong>e Personen (9 Männer, 1 Frau,<br />

Alter: 33 ± 11 Jahre, BMI: 26,8 ± 2,2 kg/m 2 ) erhielten jeweils drei<br />

verschiedene GIP-Dosen (7, 20, and 60 pmol/kg K. G.) <strong>und</strong> Plazebo<br />

als intravenöse Bolus-Gabe im Nüchternzustand. Venöse<br />

Blutproben zur Bestimmung der Plasmakonzentrationen von<br />

GIP <strong>und</strong> Glukagon (spezifische Immunoassays) wurden basal<br />

<strong>und</strong> nach 1, 3, 5, 10, 15, 20, <strong>und</strong> 30 min entnommen. Weitere 31<br />

<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>ges<strong>und</strong>e Personen (16 Männer, 15 Frauen, Alter:<br />

42 ± 11 Jahre, BMI: 24.4 ± 2.7 kg/m 2 ) erhielten jeweils die mittlere<br />

Dosierung von 20 pmol GIP/kg. Die Anstiege der Glukagon-<br />

Konzentrationen (D) wurden aus der Differenz der Werte zu den<br />

Zeitpunkten 10 <strong>und</strong> 0 min berechnet. Statistik: RM-ANOVA<br />

<strong>und</strong> Duncan’s post hoc tests.<br />

Ergebnis: Nach der Bolus-Gabe von Plazebo <strong>und</strong> von 7, 20, <strong>und</strong><br />

60 pmol GIP/kg stiegen die GIP-Plasmaspiegel auf Spitzenwerte<br />

von 11 ± 3, 39 ± 6, 99 ± 12, and 390 ± 48 pmol/l an (p < 0,0001).<br />

GIP führte zu einer dosis-abhängigen Stimulation der Glukagonsekretion<br />

(p = 0,019) mit einem maximalen Anstieg der Konzentrationen<br />

nach 10 Minuten. Die Anstiege der Glukagon-Konzentration<br />

(∆ 10–0 min ) betrugen 0,1 ± 0,7, 1,4 ± 0,5, 2,4 ± 0,5, <strong>und</strong><br />

3,4 ± 0,8 pmol/l (nach Gabe von Plazebo <strong>und</strong> von 7, 20, <strong>und</strong><br />

60 pmol GIP/kg; p = 0,017). Ebenso kam es nach Gabe von<br />

20 pmol GIP/kg bei den 31 <strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>ges<strong>und</strong>en Personen zu<br />

einem signifikanten Anstieg der Glukagon-Konzentrationen von<br />

7,5 ± 0,5 auf 9,3 ± 0,7 pmol/l (p = 0,0082).<br />

Schlussfolgerung: Die Glukagonsekretion wird bei basalen Glucose-Konzentrationen<br />

dosis-abhängig durch GIP stimuliert. Das<br />

Fehlen derartiger Bef<strong>und</strong>e in früheren Untersuchungen könnte<br />

auf die hyperglykämischen Bedingungen in diesen Studien<br />

zurückzuführen sein.<br />

V-78<br />

Altered adrenal steroid metabolism in children and<br />

adolescents with type 1 d<strong>iabetes</strong> mellitus: a study using<br />

urinary steroid pr<strong>of</strong>iling by gas chromatography-mass<br />

spectrometry (GC-MS)<br />

* Wudy S. A. (1) , Boye K. R. (2) , Hartmann M. (1) , Heinze E. (3) , Dost A (1), Remer T. (2)<br />

(1) UNI-Klinik Giessen, (2) FKE Dortm<strong>und</strong>, (3) UNI-Klinik Ulm<br />

Aims: Steroid metabolism in patients with type 1 d<strong>iabetes</strong> has<br />

been investigated in only a few studies showing conflicting results<br />

on plasma steroids in adults. GC-MS urinary steroid pr<strong>of</strong>iling<br />

in diabetic children has been lacking so far. This technique<br />

is excellently suited to assess human steroid metabolism because<br />

it is non-invasive, non-selective, provides highest specificity and<br />

permits determination <strong>of</strong> steroid production rates.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

33


Vorträge<br />

Method: We pr<strong>of</strong>iled steroids in 24-h urinary samples using GC-<br />

MS in 109 patients aged 4–18 years with type 1 d<strong>iabetes</strong> <strong>of</strong> more<br />

than 1 year. GC-MS data on urinary steroids from 400 healthy<br />

controls participating in the DONALD (Dortm<strong>und</strong> Nutritional<br />

and Anthropometric Longitudinally Designed) study served as<br />

reference values.<br />

Results: Daily excretion <strong>of</strong> the predominant adrenal androgen<br />

dehydroepiandrosterone (DHEA) and its major 16-hydroxylated<br />

downstream metabolites (16alpha-hydroxy-DHEA, 5-androstene-3β,16alpha,17β-triol)<br />

was higher in both children and<br />

adolescents with type 1 d<strong>iabetes</strong> (median SDS: + 0.63;<br />

P 11,1<br />

mmol/l auf. Bei 7,4 % lag der BZ postprandial gar > 15 mmol/l.<br />

3. Hypoglykämiewerte < 3,0 mmol /l wurden bei 3 Diabetikern<br />

registriert (2,7; 2,8; 2,9 mmol/l).<br />

4. Bei 2262 der insgesamt 2529 Diabetiker wurde der Blutdruck<br />

34 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

gemessen,d. h. bei 89,8 %. Bei 73,9 % der Männer <strong>und</strong> 77,6 %<br />

der Frauen lag der Blutdruck > 140/90 u. in 33,9 resp. 38,9 %<br />

über 160/100 mm Hg.<br />

5. Von den Testpersonen ohne bekannten D. m. wiesen 56 von<br />

4090 Untersuchten (= 1,37 %) einen pp BZ-Wert > 11,1 mmol/l<br />

auf <strong>und</strong> waren damit hoch – suspekt auf einen unerkannten<br />

D. m. Hinzukommen 96 von 1104 Testpersonen mit<br />

einem NüBZ > 6,1 mmol/l (= 8,7 %). Insgesamt damit in 2,92 %<br />

ein D. m.-suspekter Testausfall.<br />

Schlussfolgerung: Ein Viertel aller Diabetiker sind postprandial<br />

unzureichend eingestellt, zwei Drittel weisen hypertone RR-Werte<br />

auf. Zugleich ist mit einer D<strong>iabetes</strong>-Dunkelziffer von 2–3 %<br />

zu rechnen.<br />

V-80<br />

Die Steatosis hepatis ist bei kombinierter Glucoseintoleranz<br />

häufiger als bei isolierten IFG <strong>und</strong> IGT<br />

Helbig S.-M. (1) , Stier U. (1) , Köhler C. (1) , Bergmann S. (2) , Hanefeld M. (1)<br />

(1) Zentrum für Klinische Studien der GWT TU Dresden, (2) Institut für Klinische Chemie<br />

<strong>und</strong> Laboratoriumsmedizin, Universitätsklinikum der TU Dresden<br />

Ziele: Sind mittels Sonografie unterschiedliche Häufigkeiten<br />

einer Steatosis hepatis in verschiedenen Stadien der Glucoseintoleranz<br />

nachweisbar?<br />

Methoden: Bislang wurden 122 Personen (52 Männer) einer<br />

Hochrisikogruppe für D<strong>iabetes</strong> (Alter 45–80 Jahre) eingeschlossen.<br />

Nach Durchführung eines standardisierten 75g-oGTT wurden<br />

alle Studienteilnehmer entsprechend WHO-Klassifikation in<br />

fünf Gruppen eingeteilt: NGT (Normale Glucosetoleranz,<br />

n=51), IFG (Erhöhte Nüchternglucose, n = 12), IGT (Gestörte<br />

Glucosetoleranz, n = 20), CGI (Kombinierte Glucoseintoleranz,<br />

n=12) <strong>und</strong> T2DM (Neu entdeckte Typ 2-Diabetiker, n = 27). Es<br />

wurde eine Abdomensonografie durchgeführt sowie ALAT,<br />

ASAT, γGT, Bilirubin <strong>und</strong> CRP bestimmt.<br />

Ergebnisse: Die nach eigenem Score bewertete Echovermehrung<br />

war mit zunehmender Störung der Glucosetoleranz häufiger<br />

(NGT: 70,6 %, IFG/IGT: 78,1 %, CGI: 83,3 %, T2DM: 88,9 %)<br />

<strong>und</strong> stärker ausgeprägt; der Signifikanzbeweis dieser Trends<br />

wird durch eine Fallzahlerhöhung angestrebt. Der BMI betrug<br />

im Gesamtdurchschnitt 27,99 (SD = 4,289) <strong>und</strong> war bei NGT<br />

signifikant niedriger als bei CGI (p = 0,014) <strong>und</strong> T2DM<br />

(p = 0,006). Nach Adjustierung auf den BMI zeigte sich eine signifikant<br />

größere ventro-dorsale Ausdehnung der Leber (VD) bei<br />

CGI gegenüber IFG (p = 0,006), CGI gegenüber IGT (p = 0,046)<br />

<strong>und</strong> T2DM gegenüber IFG (p = 0,037). Ebenso war die Summe<br />

aus VD <strong>und</strong> cranio-caudaler Ausdehnung der Leber (CC) bei<br />

T2DM signifikant größer als bei IFG (p = 0,028). Positive Korrelationen<br />

konnten zwischen den Leberenzymen <strong>und</strong> der Lebergröße<br />

festgestellt werden: ALAT mit CC, VD <strong>und</strong> der Summe aus<br />

CC + VD sowie ASAT mit VD (sämtlich p ≤ 0,018).<br />

Schlussfolgerungen: Die Steatosis hepatis tritt mit zunehmender<br />

Störung der Glucosetoleranz häufiger <strong>und</strong> ausgeprägter auf. Bei<br />

CGI <strong>und</strong> T2DM ist die Leber signifikant größer als bei NGT, isolierter<br />

IFG <strong>und</strong> isolierter IGT. Hingegen bestehen zwischen IFG<br />

<strong>und</strong> IGT <strong>of</strong>fensichtlich keine signifikanten Unterschiede in<br />

Größe <strong>und</strong> Echogenität der Leber.


V-81<br />

Reduced skeletal muscle oxygen uptake and reduced<br />

beta cell function – two early abnormalities in normal<br />

glucose tolerant <strong>of</strong>fspring <strong>of</strong> patients with type 2 d<strong>iabetes</strong>.<br />

* Thamer C. (1) , Stumvoll M. (1) , Niess A. (2) , Haap M. (1) , Tschritter O. (1) , Häring H. (1) , Fritsche<br />

A. (1)<br />

(1) Universität Tübingen, (2) Universität Freiburg<br />

Studies on insulin sensitivity and insulin secretion in subjects<br />

with a familial predisposition for type 2 d<strong>iabetes</strong> (T2DM) have<br />

a track record <strong>of</strong> producing inconsistent results. This may have<br />

to do with small sample size, matching procedures and lack <strong>of</strong> a<br />

measure <strong>of</strong> physical fitness. We tested the hypothesis that a family<br />

history <strong>of</strong> T2DM is associated with reduced maximal oxidative<br />

capacity (VO2max, measured by incremental bicycle ergometry)<br />

independent <strong>of</strong> insulin sensitivity estimated from an<br />

oral glucose tolerance test (OGTT, n = 424) and measured by a<br />

euglycemic-hyperinsulinemic clamp (n = 185). Young (34 ± 10<br />

years), healthy, normal glucose tolerant subjects with a first-degree<br />

relative with T2DM (FDRs, n = 183), a second-degree relative<br />

with T2DM (n = 94) and no family history <strong>of</strong> T2DM (controls,<br />

n = 147) were included. BMI, % body fat, WHR and<br />

habitual physical acitivity (HPA, standard questionnaire) were<br />

comparable among groups. FDRs had significantly lower<br />

VO2max compared to controls (40.5 ± 0.6 vs 45.2 ± 0.9 mL<br />

O2/kg lean body mass, p = 0.01 after adjusting for sex, age, BMI,<br />

HPA and insulin sensitivity (clamp)). Insulin sensitivity was not<br />

affected by family history <strong>of</strong> T2DM after adjusting for age, sex,<br />

BMI and % body fat (p = 0.76). The appropriateness <strong>of</strong> beta cell<br />

function for the individual insulin sensitivity (disposition index,<br />

product <strong>of</strong> a validated secretion parameter (OGTT) and sensitivity<br />

(clamp)) was significantly lower in FDR (104 ± 6<br />

units) vs. control subjects (87 ± 4 units, p = 0.02 after adjusting<br />

for sex, age and BMI). Analyses <strong>of</strong> the larger OGTT group produced<br />

essentially the same results. These data are compatible<br />

with the hypothesis that familial predisposition for T2DM impairs<br />

maximal oxygen consumption in skeletal muscle. Since<br />

physical activity was not different genetic factors may be involved.<br />

Conceivably, reduced VO2max precedes skeletal muscle insulin<br />

resistance providing a partial explanation for discrepancies<br />

in the literature.<br />

V-82<br />

Nüchtern- <strong>und</strong> postprandiale Blutglucose-Werte als<br />

unabhängige Einflußgrößen auf den HbA 1c - Spiegel bei<br />

Typ-2-Diabetikern mit <strong>und</strong> ohne Insulintherapie<br />

Wildbrett J. (1) , Pistrosch F. (1) , Fischer S. (1) , Julius U. (1) , Hanefeld M. (2)<br />

(1) Medizinische Klinik III, (2) Gesellschaft für Wissens- <strong>und</strong> Technologie-Transfer, Medizinische<br />

Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden<br />

Die Häufigkeit makro- <strong>und</strong> mikrovaskulärer Komplikationen<br />

des D<strong>iabetes</strong> mell. Typ 2 (DM2) korreliert eng mit der Qualität<br />

der St<strong>of</strong>fwechseleinstellung. Die Wertigkeit präprandialer im<br />

Vergleich zu postprandialen (PP) Blutglucose (BG-)Messungen<br />

als prädiktive Parameter des HbA 1c ist nicht geklärt.<br />

Ziel dieser Arbeit ist zu untersuchen, welche BG-Werte im Tag-<br />

Nacht Pr<strong>of</strong>il (TNP) die Qualität der St<strong>of</strong>fwechseleinstellung am<br />

besten widerspiegeln. Wir bestimmten BG-Pr<strong>of</strong>ile bei 172 stationär<br />

behandelten Typ-2-Diabetikern (Gruppe 1: orale Antidiabetika,<br />

27 Frauen, 40 Männer, Alter 59,9 ± 13,7 Jahre; Gruppe<br />

Vorträge<br />

2: Insulin, 57 Frauen, 48 Männer, Alter 64,5 ± 10,0 Jahre). Die<br />

Probanden der Gruppe 2 waren älter, waren länger an DM2 erkrankt<br />

(14,9 ± 7,6 vs. 7,7 ± 7,6 Jahre) <strong>und</strong> hatten ein höheres<br />

HbA 1c (8,7 ± 1,7 vs. 8,0 ± 2,0 %; p < 0,05) im Vergleich zu Gruppe<br />

1. Die Kurven der mittleren BG-Werte im TNP zeigen bei Patienten<br />

mit guter (HbA 1c 8,5 %) St<strong>of</strong>fwechseleinstellung einen ähnlichen Verlauf auf<br />

jeweils unterschiedlichem Niveau. PP-BG-Anstiege wurden nach<br />

dem Frühstück (nF) (Gruppe 1: 8,1 ± 2,3 auf 11,6 ± 2,8; Gruppe<br />

2: 9,5 ± 2,7 auf 12,8 ± 3,4) <strong>und</strong> nach dem Abendbrot (Gruppe 1:<br />

7,6 ± 2,5 auf 9,1 ± 2,4; Gruppe 2: 9,0 ± 3,1 auf 10,2 ± 2,9), jedoch<br />

nicht nach dem Mittagessen beobachtet. In beiden Gruppen bestanden<br />

die engsten Korrelationen zwischen der Nüchternblutglucose<br />

(NBG), <strong>und</strong> dem HbA 1c (Gruppe 1: r = 0,68; p < 0,001;<br />

Gruppe 2: r = 0,62; p < 0,001). Als unabhängige Einflussgrößen<br />

auf das HbA 1c wurden in Gruppe 1 NBG (p < 0,01) <strong>und</strong> BG 2 h<br />

nF (p < 0,05), in Gruppe 2 NBG (p = 0,001), BG vor dem Mittagessen<br />

(p = 0,001) <strong>und</strong> BG vor dem Abendbrot (p < 0,05) errechnet.<br />

Die Ergebnisse unterstreichen die Wertigkeit häufiger BG-Messungen<br />

als Gr<strong>und</strong>lage der Therapie des DM2. Neben der NBG<br />

beeinflussen PP-BG nF <strong>und</strong> die BG vor den übrigen Hauptmahlzeiten<br />

das HbA 1c unabhängig.<br />

V-83<br />

St<strong>of</strong>fwechselwege postprandialer Glucoseverwertung<br />

bei Ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong> (T2DM)<br />

Woerle H. J. (1,3) , Dostou J. (1) , Meyer C. (1,2) , Gosmanov N. (1) , Szoke E. (1) , Goeke B. (3) ,<br />

Gerich J. (1)<br />

(1) University <strong>of</strong> Rochester, Rochester N. Y., USA, (2) VA Medical Center, Phoenix, AZ.,<br />

USA, (3) 2. Med Klinik Großhaderen, Ludwig Maximilians Universität, München, Germany<br />

In dieser Studie quantifizierten wir die Wege postprandialer Glucoseverwertung<br />

bei 29 (T2DM) <strong>und</strong> 11 ges<strong>und</strong>en in Alter <strong>und</strong><br />

Gewicht vergleichbaren Kontrollprobanden (KP). Unter Verwendung<br />

der tritiierten Wasser Methode, einer Triple-Isotop<br />

Methode (i. v. [3-H3] Glucose <strong>und</strong> [14C] Bikarbonat <strong>und</strong> orale<br />

6,6–2H2 Glucose) sowie indirekter Kalorimetrie, um hepatische<br />

(HGA) <strong>und</strong> periphere (PGA) Glucoseaufnahme, Glucosespeicherung<br />

(GS), oxidative (OG) <strong>und</strong> nichtoxidative Glykolyse (NOG)<br />

sowie Glukoneogenese (GN) nach der Aufnahme einer standardisierten<br />

Mahlzeit (50 % Kohlenhydrate, 30 % Fett, 20 % Aminosäuren)<br />

zu bestimmen. Während des sechsstündigen postprandialen<br />

Intervalls war die integrierte Plasmaglucosexkursion<br />

um das Dreifache höher bei T2DM (92.4 ± 5.4 vs. 32.7 ± 2.4g,<br />

p 0.25) bei T2DM <strong>und</strong> KP vergleichbar<br />

waren. GS war 59.3 ± 3.9 <strong>und</strong> 44.5 ± 3.9g, p = 0.07 g<br />

bei T2DM <strong>und</strong> KP. Die Glykolyse durchliefen 70.2 ± 2.9 <strong>und</strong><br />

66.1 ± 2.9g bei T2DM <strong>und</strong> KP (p = 0.44). Die OG war reduziert<br />

(43,1 ± 2,8 vs 31,7 g, p = 0.005), im Gegensatz zu einer vermehrten<br />

NOG bei T2DM (38.4 ± 2.8 vs 23.0 ± 2.9 g, p = 0.005). GN<br />

war fast doppelt so hoch bei T2DM (19.8 ± 1.5 vs. 10.7 ± 1.1 g,<br />

p=0.002). Die Glykogenolyse (GP-GN) war ebenso deutlich erhöht<br />

bei T2DM verglichen mit KP (21.2 ± 2.6g vs 10.8 ± 2.0 g,<br />

p=0.04). Glykogen-Cycling (Glykogenabbau/Glycogenspeicherung)<br />

war bei T2DM deutlich erhöht (0,6 ± 0,1 vs 1,0 ± 0,1,<br />

p=0,029).<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

35


Vorträge<br />

Hyperglykämie kompensiert für gestörte Insulinsekretion <strong>und</strong><br />

Insulin Resistenz, so dass Gesamt-Glucoseaufnahme <strong>und</strong> -Speicherung<br />

normalisiert sind. Jedoch sind nichtoxidative Glykolyse,<br />

Glukoneogenese, Glykogenolyse <strong>und</strong> Glykogen-Cycling deutlich<br />

vermehrt. Letzteres erklärt die beschriebenen verminderten<br />

Glykogenspeicher bei T2DM.<br />

V-84<br />

Unterschiedliche Glykierung bei Typ 1 <strong>und</strong> Typ-2-<br />

D<strong>iabetes</strong><br />

* Slawik M. (1) , Bissé E. (2) , Busse Grawitz A. (2) , Schories M. (1) , Borm K. (1) , Lausch M. (1) ,<br />

Reincke M. (1) , Petersen K.-G. (1)<br />

(1) Medizin II, Schwerpunkt Endokrinologie/Diabetologie, Universitätsklinikum Freiburg,<br />

(2) Klinische Chemie, Universitätsklinikum Freiburg<br />

Ziele: Zur Beurteilung der Blutzuckereinstellung werden glykierte<br />

Eiweiße (HbA 1c , Fructosamin, glykierte Eiweiße) benutzt.<br />

Die Glykierung von Körpereiweißen ist eine Noxe; die zur Entstehung<br />

von Spätschäden beiträgt. In einer Therapiestudie beobachteten<br />

wir bei gleichen Fructosaminen <strong>und</strong> glykierten Eiweißen<br />

höhere HbA 1c Werte bei Typ 2 als bei Typ-1-Diabetikern.<br />

Dieser Beobachtung wurde nachgegangen.<br />

Methoden: Bei 53 Patienten mit Typ 1 (n = 20) <strong>und</strong> Typ 2 (n = 33)<br />

D<strong>iabetes</strong> wurden im Querschnitt HbA 1c (HPLC mit Unterfrak-<br />

36 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

tionen <strong>und</strong> ELISA), Fructosamin <strong>und</strong> glykierte Proteine (GlyPro)<br />

gemessen. Die HbA 1c Methoden (HPLC, ELISA) korrelierten gut<br />

(r = 0,96); Fructosamin <strong>und</strong> glykierte Serumproteine ebenfalls<br />

(r = 0,81). HbA 1c <strong>und</strong> Glukoeiweiße korrelierten schlecht<br />

(r = 0,55). Patienten: Typ 1 (Mittelwerte ± SEM) Alter 35 ± 4,<br />

BMI 25 ± 1; Typ 2; Alter 60 ± 3, BMI 30 ± 1.<br />

Ergebnisse: Typ 1: HbA 1c (HPLC): 8,1 ± 0,4 %, Fructosamin<br />

404 ± 26 µmol/l, GlyPro 426 ± 41 µmol/l. Typ 2: HbA 1c :<br />

7,6 ± 0,3 % (p = ns), Fructosamin 293 ± 18 µmol/l (p < 0,001),<br />

GlyPro 305 ± 12 µmol/l (p < 0,001). Für jüngere Personen (< 40<br />

a) bestand eine gute Korrelation zwischen HbA 1c <strong>und</strong> den Glukoeiweißen<br />

(r = 0,85), für ältere eine schlechtere (r = 0,55). Die<br />

Messung von Unterfraktionen mit HPLC (Hb-F, LA1c, GlyHb)<br />

erbrachte keine Klärung.<br />

Schlussfolgerungen: HbA 1c Werte <strong>und</strong> Glukoeiweiße folgen bei<br />

Typ1 <strong>und</strong> Typ-2-Diabetikern nicht den gleichen Gesetzmäßigkeiten.<br />

Unsere Ergebnisse lassen keinen Schluss zu, ob der Unterschied<br />

auf das HbA 1c (höhere Werte bei Typ 2) oder auf die<br />

Glukoeiweiße (höhere Werte bei Typ 1) zurückzuführen ist.<br />

Auch die Möglichkeit einer unterschiedlichen Altersabhängigkeit<br />

der Parameter kann derzeit nicht ausgeschlossen werden. Betrachtet<br />

man die Glykierung als Noxe für die Entstehung von<br />

Spätschäden, ist ein Unterschied zwischen Typ 1 <strong>und</strong> Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

bzw. zwischen älteren <strong>und</strong> jüngeren Patienten vorhanden.


Nephropathie/Hypertonie<br />

V-85<br />

Querschnittsstudie zur Nierenfunktion bei Diabetikern<br />

in Relation zu Lebensalter <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

* Schmechel H., Fünfstück R., Robiller F., Folger U.<br />

Sophien – <strong>und</strong> Hufeland – Klinikum Weimar<br />

Zielstellung: Systematische Überprüfung der Nierenfunktion bei<br />

Typ1 – <strong>und</strong> Typ 2- Diabetikern in Anbetracht des rapiden Anstiegs<br />

terminal niereninsuffizienter Diabetiker <strong>und</strong> Suche nach<br />

Einflussfaktoren auf die glomeruläre Filtrationsleistung (GFR).<br />

Methodik: Messung der GFR von 6/1998 bis 12/2002 mittels der<br />

nuklear-medizinischen DTPA-Clearance bei 226 Diabetiker (12<br />

mit Typ 1 –, 214 mit Typ 2 – DM) <strong>und</strong> Korrelationsanalyse der<br />

GFR-Werte zu Lebensalter, DM-Dauer, HbA 1c , Blutlipiden <strong>und</strong><br />

Blutdruck. Mittleres Lebensalter <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong>dauer bei Typ 1-<br />

Diabetiker 45 bzw. 11,8 Jahre <strong>und</strong> bei Type-2-Diabetikern 63,4<br />

resp. 11, 5 Jahre.<br />

Ergebnisse: 1. Der Mittelwert des Serumkreatinin (S-Crea) betrug<br />

bei Frauen 99 ± 41 µmol/l <strong>und</strong> bei Männern 97 ± 36 µmol/l.<br />

mit einer Varianzbreite von 47–289 µmol/l. Insgesamt unterschritten<br />

25 % der Männer <strong>und</strong> 43 % der Frauen den geschlechtsadäquaten<br />

Referenzbereich des S-Crea.<br />

2. Die mittlere GFR betrug bei Männern 106 ± 27 ml/min <strong>und</strong><br />

bei Frauen 88 ± 35 ml/min. bei einer Schwankung von<br />

25–187 ml/min. In 41 % der Frauen <strong>und</strong> 9 % der Männer lag die<br />

GFR < 70 ml/min; bei 3 % der Frauen < 40 ml/min.<br />

3. Korrelationsanalysen zeigten bei Frauen ein signifikant reziprokes<br />

Verhältnis der GFR zu Lebensalter, D<strong>iabetes</strong>dauer, Proteinurie,<br />

systol. Blutdruck sowie LDL-Chol.-Konz. (p < 0,01).<br />

Bei Männern waren die Korrelationsbeziehungen weniger eindeutig<br />

<strong>und</strong> nur bezüglich Lebensalter <strong>und</strong> Proteinurie relevant<br />

(p < 0,01).<br />

4. Eine Mikro-/Makroalbuminurie wiesen 39 % der Männer <strong>und</strong><br />

43 % der Frauen auf. Patienten mit Makroalbuminurie (n = 17)<br />

hatten signifikant höhere Blutdruckwerte: RR/s = 162 bzw. 146<br />

mm Hg; RR/d = 85 bzw. 83 mm Hg. (p < 0,05).<br />

Schlußfolgerung: Längere D<strong>iabetes</strong>dauer ist nicht zwangsläufig<br />

mit einer Verschlechterung der Nierenfunktion assoziiert. Diabetiker<br />

mit fortgeschrittener Nephropathie weisen Progressionsfaktoren<br />

auf, deren Intervention rechtzeitig erfolgen sollte.<br />

V-86<br />

Hat der Anteil der Diabetiker an den Dialyse-Patienten<br />

in den Jahren 1990–1999 zugenommen?<br />

Van Landeghem M. A. (1) , Chantelau E. (2)<br />

(1) Klinik für St<strong>of</strong>fwechselkrankheiten <strong>und</strong> Ernährung der Heinrich-Heine-Universität<br />

Düsseldorf, (2) Klinik für St<strong>of</strong>fwechselkrankheiten <strong>und</strong> Ernährung der Heinrich-Heine-<br />

Universität Düsseldorf<br />

Ziele: Die Behauptung, der Anteil der Diabetiker an den Patienten,<br />

die jährlich dialysiert werden müssen, nehme stetig zu, wird<br />

in einer retrospektiven Studie überprüft.<br />

Vorträge<br />

Methoden: Die Krankheitsdaten von 929 Patienten, die<br />

1990–1999 ins Dialyseprogramm aufgenommen wurden, stammen<br />

aus 4 Dialysezentren. Verglichen werden zwei Phasen: Phase<br />

1: 1990–1994, Phase 2: 1995–1999. Die Datenanalyse wurde<br />

bei Häufigkeiten mittels exaktem Fisher-Test (zweiseitig) bzw.<br />

bei Mittelwertvergleichen der T-Test durchgeführt.<br />

Ergebnisse: (Phase 2 in Klammern) Bei 386 Patienten begann die<br />

Dialyse in Phase 1 (543 Patienten in Phase 2). Das mittlere Alter<br />

betrug 58 Jahre (60). Bei 130 = 34 % (178 = 33 %) Patienten<br />

wurde vor Dialysebeginn bzw. während der Dialyse die Diagnose<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus gestellt, hier lag das mittlere Alter bei 62<br />

Jahren (65). Die durchschnittliche D<strong>iabetes</strong>dauer belief sich auf<br />

18 Jahre (18), bei 51 von 130 = 39 % Diabetikern (61 von<br />

178 = 34 %) wurde eine Mikroangiopathie (hier: Retinopathie)<br />

belegt. Der Anteil der Diabetiker mit dokumentiertem DM vor<br />

Dialysebeginn ergab 68/130 = 52 % (97/178 = 54 %). An anderen<br />

Nierenerkrankungen bei Diabetikern fanden sich 6 % (4 %)<br />

Nephritiden, 5 % (1 %) Zystinosen, 2 % (2 %) akutes Nierenversagen<br />

<strong>und</strong> 35 % (40 %) ohne Spezifizierung.<br />

Schlussfolgerungen: Es kann keine signifikante Zunahme des<br />

Anteils der Diabetiker an den Dialyse-Patienten von 1990 bis<br />

1999 festgestellt werden. Andererseits wurde nur bei fast jedem<br />

zweiten dialysepflichtigen Diabetiker der D<strong>iabetes</strong> sicher vor<br />

Dialysebeginn diagnostiziert <strong>und</strong> bei den anderen erst danach<br />

bzw. nicht eindeutig datiert. Die Dokumentation der eigentlichen<br />

Ursache für die terminale Niereninsuffizienz erscheint unzureichend.<br />

V-87<br />

GIPRdn Transgenic Mice: a Novel Diabetic Animal Model<br />

for Studying Diabetic Nephropathy<br />

* Herbach N. (1) , Göke B. (2) , Hermanns W. (1) , Wolf E. (3) , Wanke R. (1)<br />

(1) Institut für Tierpathologie, (2) Medizinische Klinik <strong>und</strong> Poliklinik II <strong>und</strong> (3) Institut für<br />

Molekulare Tierzucht <strong>und</strong> Biotechnologie/Genzentrum, LMU München<br />

Transgenic mice expressing a dominant negative glucose-dependent<br />

insulinotropic polypeptide receptor (GIPRdn) have recently<br />

been shown to develop early onset d<strong>iabetes</strong> mellitus. The aim<br />

<strong>of</strong> this study was to evaluate functional and structural changes<br />

<strong>of</strong> the kidneys in this new animal model. We therefore examined<br />

4- and 8-month-old GIPRdn transgenic mice; sex-matched littermates<br />

served as controls. Clinical studies included measurements<br />

<strong>of</strong> water intake, urine excretion and food consumption,<br />

d<strong>iabetes</strong>- and nephropathy-relevant serum parameters and urine<br />

protein analysis. Kidney morphology was assessed by histology,<br />

immunohistochemistry and quantitative stereology. Serum glucose,<br />

urea and creatinine levels were significantly elevated,<br />

whereas serum insulin, albumin, total protein, chloride and sodium<br />

values were significantly decreased in GIPRdn transgenic<br />

mice. Clinically, transgenic mice showed severe polydipsia and<br />

polyuria as well as hyperphagia. Albuminuria was detected in<br />

GIPRdn transgenic mice but not in samples <strong>of</strong> controls. Renal<br />

dysfunction was accompanied by renal and glomerular hypertrophy,<br />

as assessed by quantitative stereology. Further, glomeru-<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

37


Vorträge<br />

li <strong>of</strong> transgenic mice exhibited mesangial expansion – with accumulation<br />

<strong>of</strong> the extracellular matrix proteins collagen type IV,<br />

laminin and fibronectin – hyalinosis, adhesions between the glomerular<br />

tuft and the capsule <strong>of</strong> Bowman, both collapse and<br />

distension <strong>of</strong> glomerular capillaries and sometimes cystic appearance<br />

<strong>of</strong> the capsule <strong>of</strong> Bowman. Evaluation <strong>of</strong> glomerular<br />

scarring revealed that up to 79 % <strong>of</strong> the glomeruli <strong>of</strong> transgenic<br />

mice demonstrated advanced lesions. Tubulo-interstitial lesions<br />

included tubular atrophy, interstitial fibrosis and signs <strong>of</strong><br />

proteinuria. Our results indicate that the kidney lesions observed<br />

in GIPRdn transgenic mice resemble those fo<strong>und</strong> in diabetic<br />

humans. This novel model <strong>of</strong> d<strong>iabetes</strong> mellitus is valuable for<br />

studying the pathomechanisms <strong>of</strong> diabetic kidney disease.<br />

V-88<br />

Microarray expression analysis <strong>of</strong> mesangial cells overexpressing<br />

glucose transporters: marked increase in<br />

interleukin-6 production<br />

Weigert C. (1) , * Pfaefflin A. (1) , Brodbeck K. (1) , Heilig C. W. (2) , Haering H. U. (1) ,<br />

Schleicher E. D. (1)<br />

(1) Department <strong>of</strong> Internal Medicine, Division <strong>of</strong> Endocrinology, Metabolism and<br />

Pathobio-chemistry, University <strong>of</strong> Tübingen, Germany, (2) III Division <strong>of</strong> Nephrology,<br />

Johns Hopkins School <strong>of</strong> Medicine, Baltimore, MD, USA<br />

Backgro<strong>und</strong>: Recent experimental work indicates that the glucose<br />

transporter-1 (GLUT-1) is an important permissive factor<br />

for the deleterious effects <strong>of</strong> increased glucose metabolism leading<br />

to enhanced extracellular matrix production in mesangial<br />

cells. However, the effects <strong>of</strong> elevated GLUT-1 levels, (patho)<br />

physiologically caused by hyperglycemia, angiotensin II, IGF-1,<br />

TGF-ß1, on cellular signaling pathways are not completely<br />

<strong>und</strong>erstood.<br />

Methods: Therefore we studied the differences in gene expression<br />

<strong>of</strong> mesangial cells overexpressing GLUT-1 (GT1) and control<br />

cells (LacZ) using Affymetrix genechips. Interleukin-6<br />

mRNA expression was measured by RT-PCR and IL-6 protein<br />

production was quantified by ELISA.<br />

Results: We identified approximately 150 genes for which expression<br />

was changed more than 2-fold in GT1 cells compared<br />

to control cells. We fo<strong>und</strong> strong induction <strong>of</strong> TGF-β3, aquaporin<br />

1, myristoylated PKC substrate expression; with the highest<br />

increase (20-fold) for IL-6. Among downregulated genes we<br />

identified lactate dehydrogenase, IL-6 signal transducer and the<br />

transcription factor C/EBPδ. The upregulation <strong>of</strong> IL-6 expression<br />

was confirmed by RT-PCR and quantification <strong>of</strong> IL-6 protein<br />

in the supernatant. Inhibition <strong>of</strong> protein kinase A-dependent<br />

pathways by H-89 reduced IL-6 expression to 50 % <strong>of</strong> IL-6<br />

concentration in untreated GT1 cells. Moreover, preconditioning<br />

<strong>of</strong> control cells in ambient high glucose for 5 days resulted<br />

in enhanced IL-6 production in normal glucose concentrations,<br />

thus probably mimicking the effect <strong>of</strong> GLUT-1 overexpression.<br />

Conclusion: Overexpression <strong>of</strong> GLUT-1 in mesangial cells changes<br />

the expression <strong>of</strong> several genes. The pronounced upregulation<br />

<strong>of</strong> the inflammatory cytokine IL-6 is partly mediated via<br />

PKA and was also fo<strong>und</strong> after prolonged treatment <strong>of</strong> control<br />

cells with high glucose. Thus, our data provide a possible<br />

mechanism for the previously reported elevated renal IL-6 levels<br />

in patients with diabetic nephropathy.<br />

38 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

V-89<br />

Mechanisms <strong>of</strong> angiotensin II induced activation <strong>of</strong><br />

tubular epithelial cells<br />

Morcos M. (1) , Sayed A. R. (1) , Waldherr R. (2) , Pfisterer F. (1) , Yard B. (3) , van der<br />

Woude F. (3) , Bierhaus A. (1) , Hamann A. (1) , Schwenger V. (4) , Nawroth P. P. (1)<br />

(1) Dept. <strong>of</strong> Internal Medicine 1, University <strong>of</strong> Heidelberg, (2) Praxis for Pathology, Heidelberg,<br />

(3) Dept. <strong>of</strong> Nephrology, University <strong>of</strong> Mannheim, (4) Dept. <strong>of</strong> Nephrology,<br />

University <strong>of</strong> Heidelberg<br />

Aim <strong>of</strong> the study: Angiotensin II (AT II) and advanced glycation<br />

end products (AGEs) induce tubular damage in diabetic -<br />

nephropathy. The transcription factor nuclear factor kappaB<br />

(NF-κB) controls expression <strong>of</strong> inflammatory genes like interleukin-6<br />

(IL-6). Aim <strong>of</strong> this project is to investigate mechanisms<br />

<strong>of</strong> AT II-mediated NF-κB activation in tubular epithelial cells<br />

(TEC).<br />

Methods: Primary culture <strong>of</strong> human TEC was stimulated with<br />

AT II. NF-κB-activation was determined by Western Blot and<br />

Electrophoretic Mobility Shift Assay (EMSA). Additionally, TEC<br />

were transfected with a NF-B driven reporter plasmid and IL-6<br />

release into the supernatant was determined by ELISA. In vivo<br />

experiments: Mice, being transgen for a NF-κB driven reporter<br />

gene, were stimulated i. p. with AT II. NF-κB activation in the<br />

kidney was determined by EMSA and immunhistology. The effects<br />

<strong>of</strong> AT II-receptor antagonists (ATR1), thioctic acid<br />

(TA = antioxidant), inhibitors <strong>of</strong> intracellular oxidative stress<br />

(ROS-inhibitors) and aminoguanidine (AG = inhibitor <strong>of</strong> AGEformation),<br />

were investigated in vitro and in vivo.<br />

Results: A time and dose-dependent NF-κB-activation could be<br />

seen with two maximums after 3 hours and after 4 days <strong>of</strong> AT II<br />

stimulation. Functional relevance <strong>of</strong> AT II-induced NF-κB activation<br />

was demonstrated in transfected pTEC, which was associated<br />

with increased formation <strong>of</strong> IL-6. In vivo experiments<br />

showed enhanced NF-Bκ activation in kidney-tubules <strong>of</strong> transgenic<br />

mice after exposure to AT II. NF-κB-activation could be inhibited<br />

by ATR1, TA and ROS-inhibitors. AG inhibited longterm<br />

but not short term NF-κB activation.<br />

Conclusion: AT II-induced NF-κB and IL-6 activation may contribute<br />

to renal damage. Interestingly, long-term NF-κB activation<br />

was dimished by an inhibitor <strong>of</strong> AGE-formation. One may<br />

speculate that AT II induces AGE-formation thus contributing to<br />

long-term NF-kB activation and subsequent renal damage.<br />

V-90<br />

Acarbose reduziert das Risiko für kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen <strong>und</strong> Hypertonie bei Personen mit gestörter<br />

Glucosetoleranz (IGT): Die STOP-NIDDM Studie<br />

Hanefeld M. (1) , Chiasson J. L. (2) für die STOP-NIDDM-Gruppe<br />

(1) Zentrum für Klinische Studien, GWT der TU Dresden, (2) Universität Montreal,<br />

Kanada<br />

Bei Personen mit IGT steigt das kardiovaskuläre Risiko <strong>und</strong> die<br />

Hypertonieprävalenz um über 50 % im Vergleich zu Personen<br />

mit normaler Glucosetoleranz. Dabei erweist sich der 2h postchallenge<br />

Glucosewert als signifikanter Risik<strong>of</strong>aktor für Arteriosklerose.<br />

Acarbose reduziert primär via Hemmung der Alpha-<br />

Glukosidasen des Dünndarms den postprandialen (pp)<br />

Glucoseanstieg.


Ziel: Die sek<strong>und</strong>äre Analyse der STOP-NIDDM Studie ging der<br />

Frage nach, wieweit dadurch nicht nur die Konversion IGT zu<br />

D<strong>iabetes</strong>, sondern auch die kardiovaskuläre Eventrate <strong>und</strong> neu<br />

auftretende Hypertoniefälle reduziert werden könnten.<br />

Methodik: STOP-NIDDM ist eine prospektive multinationale<br />

Studie bei 1429 Personen mit IGT, die doppelblind Placebo<br />

(n = 715) oder Acarbose (n = 714) über einen Zeitraum von 3<br />

Jahren erhielten.<br />

Ergebnisse: Es traten 24 % weniger neue D<strong>iabetes</strong>fälle in der<br />

Acarbosegruppe auf (Lancet 2002; 359:2072–2077). Bezüglich<br />

der sek<strong>und</strong>ären Endpunkte ergab sich eine hochsignifikante Senkung<br />

präspezifizierter kardiovaskulärer Ereignisse: Relatives Risiko<br />

(RR) 0,51, CI 0,28–0,95, p = 0,03. Dies war auch für Infarkte<br />

als singuläres Ereignis signifikant (1:12, p = 0,022). Das<br />

relative Risiko neuer Hypertoniefälle betrug 0,66, CI 0,49–0,89,<br />

p=0,0059. Bei multivariater Auswertung waren die Behandlungsgruppe,<br />

Nüchternplasmaglucose, systolischer Blutdruck<br />

<strong>und</strong> Komedikation signifikant mit der Entwicklung kardiovaskulärer<br />

Ereignisse verb<strong>und</strong>en. Acarbose verbesserte neben dem<br />

2h Glucosewert weitere Komponenten des Metabolischen Syndroms:<br />

BMI, Bauchumfang, systolischen <strong>und</strong> diastolischen Blutdruck<br />

sowie die Triglyzeride nach drei Jahren.<br />

Schlussfolgerung: Die Studie beweist, dass durch Reduktion der<br />

pp Hyperglykämie bei Personen mit IGT nicht nur neue D<strong>iabetes</strong>fälle<br />

verhindert werden können, sondern auch kardiovaskuläre<br />

Komplikationen <strong>und</strong> Hypertonie. Die multivariaten Auswertungen<br />

werfen die Frage auf, ob Acarbose über die Besserung des<br />

pp Status hinaus einen eigenständigen Effekt zur Vasoprotektion<br />

hat.<br />

V-91<br />

Häufigkeit von Hypertonie, Hypercholesterinämie,<br />

chronischer Hyperglykämie, Zigarettenrauchen <strong>und</strong><br />

Adipositas bei jungen Patienten mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong><br />

Holl R. W. (1) , Busemann E. (2) , Grabert M. (1) , Heinze E. (1) , Hergeröder A. (2) ,<br />

Hermann T. (3) , Keller H. (4) , Kern W. (5) , Krause U. (1) , Muck K. (6) , Schwab O. (7) ,<br />

Seewi O. (8) für die Initiative DPV-WISS<br />

(1) Universität Ulm, ZIBMT, SAI u. Kinderklinik, (2) Kinderklinik Nord Heidberg/Hamburg,<br />

(3) Kinderfachklinik Gaissach, (4) Innere Medizin, Kreiskrankenhaus Rastatt<br />

(5) Innere Medizin, Universität Lübeck, (6) Kinderhospital Osnabrück, (7) Universitätskinderklinik<br />

Freiburg, (8) Uni-Kinderklinik Köln<br />

Ziele: Neben einer guten BZ-Einstellung sind zusätzliche kardiovaskuläre<br />

Risiken für die Langzeitprognose wichtig. Die<br />

Häufigkeit von Risik<strong>of</strong>aktoren sowie deren Dokumentation <strong>und</strong><br />

Therapie soll anhand einer großen Zahl jüngerer Patienten mit<br />

T1-DM überprüft werden.<br />

Methoden: Die multizentrische DPV-Wiss-Datenbank (9/2002)<br />

umfasst 337 416 Datensätze von 20 473 Patienten mit Typ-1-<br />

D<strong>iabetes</strong> (Alter < 30 J.). Das mittl. Alter bei Manifestation betrug<br />

8.2 [0–29] Jahre, die mittl. DM-Dauer 5.4 J. 154 Zentren beteiligten<br />

sich an der Datenauswertung. Als Referenzen wurde die<br />

2nd Task Force on Hypertension, die AGA-/WHO-Werte für den<br />

BMI, sowie die HbA 1c - <strong>und</strong> Cholesterin-Grenzwerte der European<br />

D<strong>iabetes</strong> Policy Group verwendet. Alle Untersuchungen im<br />

aktuellsten Behandlungsjahr wurden gemittelt.<br />

Vorträge<br />

Ergebnisse: In der Gesamtgruppe lag eine systolische Hypertonie<br />

bei 8.3 % <strong>und</strong> eine diastolische bei 3.5 % der Patienten vor. Eine<br />

Hypercholesterinämie > 230 mg/dL bestand bei 10.3 % der Patienten.<br />

Adipositas (BMI > 97. Percentile bzw. > 30 kg/m 2 ) fand<br />

sich bei 5.8 % der Patienten. Eine unbefriedigende St<strong>of</strong>fwechselkontrolle<br />

(HbA 1c -DCCT > 7.5 %) wurde bei 66 %, exzessive<br />

Werte (HbA 1c >9%) bei 35 % der Patienten gef<strong>und</strong>en. Drei Altersgruppen<br />

wurden getrennt betrachtet: 5946 präpubertäre <strong>und</strong><br />

7697 pubertäre Patienten (11–16 Jahre) sowie 6830 junge Erwachsene<br />

(16–30 Jahre). Die Rate der Hypertonie (13.5 %), der<br />

Adipositas (7.5 %) <strong>und</strong> der Hyperlipidämie (14.1 %) war jeweils<br />

bei jungen Erwachsenen am höchsten. Dennoch wurden lediglich<br />

4.8 % antihypertensiv <strong>und</strong> 1 % mit Lipidsenkern behandelt.<br />

12.6 % der Jugendlichen <strong>und</strong> 35.6 % der jungen Erwachsenen<br />

gaben Zigarettenkonsum an.<br />

Schlussfolgerungen: Unter realen Versorgungsbedingungen besteht<br />

bei vielen jüngeren Patienten mit T1-DM langfristig ein erhöhtes<br />

kardiovaskuläres Risiko. Dokumentation, Prophylaxe<br />

<strong>und</strong> Therapie von Risik<strong>of</strong>aktoren stellen eine wichtige Aufgabe<br />

in der Langzeitbetreuung gerade bei jüngeren Typ-1-D<strong>iabetes</strong>patienten<br />

dar.<br />

V-92<br />

Hypertonie <strong>und</strong> mikro- <strong>und</strong> makrovaskuläre Komplikationen<br />

bei D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 1<br />

Allwardt C. (1) , Zander E. (1) , Heinke P. (2) , Kerner W. (1)<br />

(1) Klinik für D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechsel, Klinikum Karlsburg, (2) Institut für D<strong>iabetes</strong><br />

„Gerhardt Katsch“ e. V., Karlsburg<br />

Ziel: Ziel der Studie war die Erfassung des Zusammenhangs zwischen<br />

Hypertonus <strong>und</strong> Prävalenz mikro- <strong>und</strong> makrovaskulärer<br />

Komplikationen bei einer großen, gut charakterisierten Gruppe<br />

von Patienten mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong>.<br />

Methodik: Querschnittsuntersuchung aller innerhalb von 1,5<br />

Jahren an einer D<strong>iabetes</strong>klinik untersuchten Patienten mit Typ-<br />

1-D<strong>iabetes</strong>. Definitionen: Hypertonus, wenn RR > 140/90 oder<br />

bei antihypertensiver medikamentöser Therapie; Nephropathie,<br />

wenn Serum-Kreatinin erhöht <strong>und</strong>/oder Proteinurie vorhanden;<br />

AVK, wenn Knöchel-Arm-<strong>Index</strong> < 0,9; KHK, wenn Z. n. Infarkt,<br />

<strong>und</strong>/oder Z. n. chirurgischer oder interventioneller koronarer<br />

Revaskularisation <strong>und</strong>/oder angiographischer Nachweis signifikanter<br />

Koronarstenosen. Gruppen wurden statistisch mit dem t-<br />

Test verglichen, das Ausmaß von Assoziationen wurde mit der<br />

logistischen multivariaten Regression berechnet.<br />

Ergebnisse: Es wurden 1586 Patienten untersucht (Alter 37 ± 17;<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer 17 ± 13 Jahre; MW ± SD), von denen 39,1 %<br />

einen Hypertonus hatten. Die Prävalenz von Komplikationen<br />

war bei Patienten mit Hypertonus signifikant (p < 0.001) höher<br />

als bei Patienten ohne Hypertonus: KHK 15.5 vs. 0.8, AVK 16.4<br />

vs. 1.3, Nephropathie 12.9 vs. 1.4, proliferative Retinopathie<br />

22.2 vs. 4,0 %. Das Vorhandensein von Hypertonus (adjustiert<br />

für Geschlecht, Alter, D<strong>iabetes</strong>dauer, BMI, Hypertriglyzeridämie,<br />

Hypercholesterinämie) war signifikant (p < 0.001) mit KHK<br />

(OR 4.5), AVK (OR 2.8), Nephropathie (OR 9.6) <strong>und</strong> proliferativer<br />

Retinopathie (OR 5.7) assoziiert.<br />

Schlussfolgerungen: Diese an einer sehr großen Zahl von Typ-1-<br />

Diabetikern erhobenen Bef<strong>und</strong>e zeigen, dass fortgeschrittene<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

39


Vorträge<br />

D<strong>iabetes</strong>komplikationen viel häufiger bei Patienten mit als bei<br />

Patienten ohne Hypertonus auftreten. Sie unterstreichen die bekannte<br />

Bedeutung der antihypertensiven Therapie für die<br />

Prävention der Komplikationen bei Typ-1-D<strong>iabetes</strong>.<br />

V-93<br />

Kardiovaskuläre Risikocluster bei Diabetikern im<br />

Vergleich zu Nicht-Diabetikern im hausärztlichen Sektor.<br />

Hypertension Screening and Awareness Study (HYDRA)<br />

* Lehnert H. (1) , Unger T. (2) , Kirch W. (3) , Braml age P. (4,8), Pittrow D. (3) , Sharma A. (5) ,<br />

Ritz E. (6) , Göke B. (7) , Wittchen H.-U. (8)<br />

(1) Klinik für Endokrinologie <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechselkrankheiten, Univ. Magdeburg, (2) Charité,<br />

Berlin, (3) Forschungsverb<strong>und</strong> Public Health Sachsen, TU Dresden, (4) San<strong>of</strong>i-Synthelabo,<br />

Berlin, (5) McMaster University, Hamilton, Kanada, (6) Med. Klinik, Univ. Heidelberg,<br />

(7) Med. Klinik <strong>und</strong> Poliklinik II, Univ. München, (8) Inst. für Klin. Psychologie<br />

<strong>und</strong> Psychotherapie, TU Dresden<br />

Ziele: Die Datenlage zur Versorgung von Hypertonie <strong>und</strong><br />

D<strong>iabetes</strong> im hausärztlichen Bereich ist ungenügend. Die wesentlichen<br />

Ziele der epidemiologischen, nicht-interventionellen<br />

HYDRA-Studie waren es daher, (a) Prävalenzschätzungen von<br />

D<strong>iabetes</strong>, Hypertonie <strong>und</strong> Begleiterkrankungen für den primärztlichen<br />

Sektor zu erhalten, (b) die Häufigkeit von kardiovaskulären<br />

Begleiterkrankungen (Risikocluster) zu untersuchen,<br />

<strong>und</strong> (c) die Belastung für das Ges<strong>und</strong>heitssystem zu<br />

erfassen.<br />

Methoden: Die HYDRA-Studie basiert auf einer b<strong>und</strong>esweiten<br />

40 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Stichprobe von 45.125 Allgemeinarztpatienten, die mittels eines<br />

mehrteiligen Fragebogens, labortechnischen <strong>und</strong> anderen Untersuchungen<br />

(Mikroalbuminurie, Glucose im Urin; Blutdruckmessung)<br />

<strong>und</strong> einer standardisierten ärztlichen Befragung dokumentiert<br />

wurden.<br />

Ergebnisse: (1) Mit einer Stichtagsprävalenz von 16 % für D<strong>iabetes</strong><br />

<strong>und</strong> 40 % für Hypertonus gehören beide Krankheitsbilder<br />

zu den häufigsten Erkrankungsformen in der Hausarztpraxis; die<br />

Hochrisikokonstellation von D<strong>iabetes</strong> plus Hypertonie liegt mit<br />

insgesamt 9 % (bei über 60-jährigen: Frauen 16 %, Männer<br />

18 %) besonders hoch. (2) Der Anteil weiterer assoziierter (Folge)<br />

erkrankungen ist besonders bei der D<strong>iabetes</strong>- bzw. der komorbiden<br />

Gruppe erheblich erhöht. Patienten mit Hypertonus, D<strong>iabetes</strong><br />

oder beiden Erkrankungen, hatten ein drastisch erhöhtes Risiko<br />

von zusätzlichen Erkrankungen (mindestens 6,7fach erhöht<br />

im Vergleich zu Patienten ohne die genannten Erkrankungen).<br />

Die häufigsten Begleiterkrankungen waren: koronare Herzerkrankung<br />

(22–37 %; odds ratio: 2.7–4.9), linksventrikuläre<br />

Hypertrophie (6–23 %; OR: 4–16), <strong>und</strong> Herzinsuffizienz<br />

(12–24 %; OR: 3–5).<br />

Schlussfolgerungen: Nicht nur die Prävalenz von D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong><br />

Hypertonie, sondern auch die Häufigkeit von assoziierten kardiovaskulären<br />

Erkrankungen wurde bislang deutlich unterschätzt.<br />

Die Beschreibung von typischen Risikokonstellationen<br />

bzw. -clustern in dieser häufigen Patientengruppe erlaubt die Ableitung<br />

von differenzierten Versorgungsstrategien.


Diabetisches Fußsyndrom/pAVK<br />

V-94<br />

Das diabetische Fußsyndrom: Unterscheiden sich die<br />

Risik<strong>of</strong>aktoren beim Typ 1- <strong>und</strong> Typ 2-D<strong>iabetes</strong>?<br />

* Hahn J. U. (1) , Zander E. (1) , Scholz D. (1) , Heinke P. (2) , Kerner W. (1)<br />

(1) (2) Klinikum Karlsburg, Klinik für D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechsel, Institut für D<strong>iabetes</strong><br />

„Gerhard Katsch“ e. V. Karlsburg<br />

Ziele: Vergleich der Beziehungen von Risik<strong>of</strong>aktoren <strong>und</strong> Begleiterkrankungen<br />

bei Patienten mit diabetischem Fußsyndrom<br />

(DFS) im Verhältnis zum D<strong>iabetes</strong>typ.<br />

Methoden: In einer retrospektiven Querschnittsanalyse von<br />

1387 Typ 1- <strong>und</strong> 1590 Typ 2-Diabetikern wurden Beziehungen<br />

klinischer <strong>und</strong> laborchemischer Parameter <strong>und</strong> der Komorbidität<br />

zum DFS untersucht. Die Risikovariablen waren Geschlecht, Alter,<br />

Manifestationsalter, D<strong>iabetes</strong>dauer, BMI, HbA 1c , Insulinbedarf,<br />

Lipide, Albuminurie, Nephropathie, Retinopathie, Hypertonus,<br />

Rauchen, pAVK <strong>und</strong> KHK. Es erfolgte eine logistische<br />

Regressionsanalyse zum DFS – nach Adjustierung für die Neuropathie<br />

– separat mit jeder Variablen.<br />

Ergebnisse: Patienten mit diabetischem Fußsyndrom hatten ein<br />

höheres Alter (Typ 1: 57 vs. 35 J.*; Typ 2: 65 vs. 60 J.*) <strong>und</strong> eine<br />

längere D<strong>iabetes</strong>dauer (Typ 1: 28 vs. 16 J.*; Typ 2: 15 vs. 11 J.*).<br />

Beim Typ 1-D<strong>iabetes</strong> war das DFS (OR) mit einer PNP<br />

(42,82***), einem BMI > 30 (3,64**), einer Mikroalbuminurie<br />

(2,86**), einer KHK (2,38*) and einer schweren pAVK<br />

(8,95***) assoziiert; beim Typ 2-D<strong>iabetes</strong> mit einer PNP<br />

(8,39***), einer D<strong>iabetes</strong>dauer > 20 Jahren (2,75***), einem erhöhten<br />

Insulinbedarf (2,15**), einer Nephropathie (2,35***),<br />

einer proliferativen Retinopathie (2,54***), einer Mikroalbuminurie<br />

(1,81**) sowie einer milden <strong>und</strong> schweren pAVK<br />

(2,59** <strong>und</strong> 8,74***).<br />

Schlussfolgerungen: Bei beiden D<strong>iabetes</strong>typen besteht eine Beziehung<br />

des diabetischen Fußsyndroms zu höherem Alter <strong>und</strong><br />

längerer D<strong>iabetes</strong>dauer. Beide D<strong>iabetes</strong>typen zeigen signifikante<br />

Beziehungen eines diabetischen Fußsyndroms zur peripheren<br />

Neuropathie, pAVK <strong>und</strong> Mikroalbuminurie. Das diabetische<br />

Fußsyndrom ist bei Typ 1-Diabetikern mit einem erhöhten BMI<br />

<strong>und</strong> einer KHK sowie bei Typ 2-Diabetikern mit einer Nephropathie,<br />

einer proliferativen Retinopathie and einer Insulinresistenz<br />

assoziiert. Man ist geneigt anzunehmen, dass die aufgezeigten<br />

Risikobeziehungen zum diabetischen Fußsyndrom auf<br />

die allgemeine D<strong>iabetes</strong>bevölkerung übertragen werden können.<br />

V-95<br />

Macrophages, Monocyte chemoattractant Protein 1 and<br />

Vascular endothelial Growth Factor in diabetic foot<br />

wo<strong>und</strong>s <strong>und</strong>er standard or ORC-cellulose therapy<br />

* Amann B. (1) , Naskar S. (2) , Bucher J. (2) , Kuhnen C. (3) , Angelkort B. (2)<br />

(1) Kamillianerkrankenhaus Mönchengladbach, (2) Medizinische Klinik Nord, Klinikum<br />

Dortm<strong>und</strong>, (3) Pathologisches Institut, Univ.-Kliniken Bergmannsheil, Bochum<br />

Introduction: Chemokines are proteins which play a crucial role<br />

Vorträge<br />

in inflammation and wo<strong>und</strong> healing. Chemokines cause leukocyte<br />

migration, but also affect angiogenesis, collagen production<br />

and apoptosis. MCP-1 (Monocyte chemoattractant protein-<br />

1) is ab<strong>und</strong>ant in the early, inflammatory phase <strong>of</strong> normal wo<strong>und</strong><br />

healing and attracts macrophages to the site <strong>of</strong> injury. Macrophages<br />

regulate the temporal and spatial course <strong>of</strong> wo<strong>und</strong> healing.<br />

VEGF (Vascular endothelial growth factor) is critical for the<br />

induction <strong>of</strong> angiogenesis. Chemokine levels are influenced by<br />

local metalloproteinase (MMP) activity which can be lowered by<br />

ORC-cellulose (Promogran). MCP-1/VEGF levels and the temporal<br />

course <strong>of</strong> macrophage content in human diabetic foot wo<strong>und</strong>s<br />

have not yet been evaluated. Therefore, we quantified<br />

MCP-1 and VEGF in wo<strong>und</strong> fluid and macrophages in the<br />

wo<strong>und</strong> gro<strong>und</strong> 1. at baseline, 2. after the start <strong>of</strong> granulation<br />

<strong>und</strong>er standard or Promogran therapy.<br />

Methods: 21 patients with type 2 d<strong>iabetes</strong> and diabetic foot<br />

wo<strong>und</strong>s were recruited (8 f, 13 m, Age 64 ± 6 ys, d<strong>iabetes</strong><br />

duration 19 ± 13 ys, DFS duration 12 months, 5 neuropathy ›16<br />

neuroangiopathy, 9 Wagner 2, 12 Wagner 3). All patients<br />

received debridement, antibiotic therapy, pressure relief and<br />

revacularisation if necessary. Locally, 11 patients were treated<br />

with hydrocolloid, 10 patients with orc-cellulose.<br />

Results: In both groups, MCP-1 levels at baseline were high<br />

(8903 ± 5900 SD pg MCP-1/ml wo<strong>und</strong> fluid) and decreased in<br />

granulation phase to 2871 ± 1793 pg/ml (35 % <strong>of</strong> baseline).<br />

VEGF increased from 2479 ± 1248 pg/ml to 3906 ± 1840 pg/<br />

ml (185 %). Macrophages increased in the ORC group to 270 %<br />

<strong>of</strong> baseline and to 151 % <strong>und</strong>er standard care.<br />

Conclusion: in non-healing foot wo<strong>und</strong>s, high MCP-1 levels like<br />

in the inflammatory phase <strong>of</strong> wo<strong>und</strong> healing are present. Thus,<br />

low macrophage content at baseline is not due to MCP-1 deficiency.Macrophage<br />

numbers increase more <strong>und</strong>er MMP-inhibiting<br />

therapy than <strong>und</strong>er standard wo<strong>und</strong> therapy.<br />

V-96<br />

Erfolgreiche Reduktion der Major-Amputation unter 4%.<br />

Interdisziplinäre Behandlung des diabetischen Fußsyndroms<br />

bei 546 stationären Patienten.<br />

Bucher J., Rottmann M., Löffler C., Risse A., Angelkort B.<br />

Medizinische Klinik Nord, Klinikum Dortm<strong>und</strong> gGmbH, Dortm<strong>und</strong><br />

Ziele: Dauerhafte Reduktion der Major-Amputation bei multimorbiden<br />

Patienten mit diabetischem Fußsyndrom durch Spezialisierung<br />

<strong>und</strong> interdisziplinäre Behandlung. Ist St. Vincent<br />

dauerhaft realisierbar? Darstellung der Erfahrungen in der stationären<br />

Behandlung von 546 Patienten.<br />

Methoden: Prospektive Auswertung aller Patienten mit DFS im<br />

Zeitraum von 01. 01. 2002 bis 31. 12. 2002. Bewertung des Outcomes<br />

(Überleben, Major-/Minor-Amputation, angiologisch-invasive<br />

Diagnostik, Behandlungsdauer).<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

41


Vorträge<br />

Ergebnisse: Wir behandelten 546 Patienten mit DFS im o. g. Zeitraum<br />

stationär (191 Frauen/373 Männer; Alter im Mittel 67,7<br />

Jahre). Hiervon wiesen allein 424 Patienten (77,7 %) eine angiopathische<br />

bzw. angioneuropathische Genese auf. Die mittlere<br />

Liegezeit betrug 27 Tage. 15 Patienten verstarben während des<br />

Aufenthaltes (2,7 %). In 20 Fällen war eine Majoramputation erforderlich<br />

(3,7 %), wobei rein neuropathisch bedingte Läsionen<br />

hiervon nicht betr<strong>of</strong>fen waren! In 178 (32,6 %) der Fälle erfolgte<br />

eine Minoramputation, 312 Läsionen konnten unter rein konservativem<br />

W<strong>und</strong>management zur Abheilung gebracht werden,<br />

weitere 39 Patienten (7,1 %) wurden einer plastischen Defektdeckung<br />

zugeführt. In der Summe führten wir 168 Becken-Bein-<br />

Angiographien durch (30,8 %), 78 Patienten erhielten dann eine<br />

perkutane Angioplastie, weitere 85 Patienten wurden einer gefäßchirurgischen<br />

Bypassanlage zugeführt.<br />

Schlussfolgerung: Innerhalb eines interdisziplinären Settings in<br />

einem spezialisiertem Zentrum kann auch bei einem Hochrisikopatientenkollektiv<br />

die Majoramputationsrate unter 4 % gesenkt<br />

werden. Hierbei ist von großer Bedeutung eine forcierte invasive<br />

angiologische Diagnostik <strong>und</strong> Therapie. Rückblickend<br />

auf die auch in den Jahren zuvor aus diesem Zentrum publizierten<br />

Ergebnisse kann über Jahre eine stabil niedrige Majoramputationsrate<br />

erzielt werden, wobei ein deutlicher Angstieg der<br />

durchgeführten invasiven angiologischen Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />

auffällt. Die Erfahrungen mit diesem großen Patientenkollektiv<br />

sollten Ansporn für weitere Verbesserungen in der Behandlung<br />

von DFS-Patienten sein.<br />

V-97<br />

Evaluation des Keimspektrums beim diabetischen Fußsyndrom<br />

<strong>und</strong> Effekt einer antibiotischen Therapie<br />

(Cephalosporin versus Chinolon)<br />

* Ambrosch A. (1) , Lobmann R. (2) , Zink K. (3) , Lehnert H. (2)<br />

(1) St. Josephs Hospital, Bremerhaven, Germany; (2) Klinik für Endokrinologie <strong>und</strong><br />

St<strong>of</strong>fwechselkrankheiten, Universität Magdeburg, Germany; (3) D<strong>iabetes</strong>klinik Bad<br />

Mergentheim, Germany<br />

Fragestellung: Infektionen des diabetischen Fußes (DFS) sind ein<br />

bedeutsames therapeutisches Problem. Wir evaluierten in einer<br />

multizentrischen Studie Keimspektren <strong>und</strong> den Verlauf unter antibiotischer<br />

Therapie mit Ceftriaxon (CEF) oder einem Chiolonpräparat<br />

(CHI).<br />

Methoden: Bei 300 stationär behandelten Patienten mit einem<br />

DFS (Stadium 2–3) wurde inital ein tiefer mikrobiolog. Abstrich<br />

entnommen. Die Kultur erfolgte in einem geeigneten Medium für<br />

aerobe <strong>und</strong> anaerobe Keime. Weitere mikrobiologische Untersuchungen<br />

erfolgten an Tag 14 <strong>und</strong> am Ende der Beobachtungszeit<br />

(Heilung/Entlassung).<br />

Ergebnis: Bei 112 Patienten wurden insgesamt 222 pathogene<br />

Keime nachgewiesen. 100 Isolate stammten von 52 Patienten,<br />

die anschließend mit CEF behandelt wurden. 122 Isolate stammten<br />

von 60 mit einem CHI behandelten Patienten. Die dominanten<br />

Keime waren in beiden Gruppen vergleichbar. Am häufigsten<br />

wurden grampositive Kokken wie Staphylococcus aureus (Methicillin<br />

empfindlich: CEF: 25; CHI: 34) <strong>und</strong> Staph. epidermidis<br />

(CEF: 14; CHI: 12) gef<strong>und</strong>en. Das häufigste nachgewiesene<br />

gramnegative Bakterium war E. coli (CEF: 16; CHI 17). In beiden<br />

Gruppen traten 2 Infektionsfälle von Methillicin resistenten<br />

42 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Staph. aureus auf, die den Wechsel der Antibiose erforderten. Bis<br />

Tag 14 sank die Zahl der mikrobiologisch nachgewiesenen Infektionen<br />

in beiden Gruppen ab (CEF: 5 Patienten; CHI: 12 Patienten).<br />

Am Ende fanden sich noch 3 Isolate bei 2 Patienten der<br />

CEF-Gruppe <strong>und</strong> 4 Keime bei 3 Patienten der CHI-Gruppe.<br />

Während der Beobachtungsphase wurden keine statistischen Unterschiede<br />

zwischen den mit CEF bzw. mit einem CHI behandelten<br />

Patienten bezüglich des Keimspektrums oder der Anzahl der<br />

Isolate gef<strong>und</strong>en.<br />

Schlussfolgerung: Unsere Daten bestätigen die polymikrobielle<br />

Besiedelung des DFS in einer multicenter Studie. Staph. <strong>und</strong> E.<br />

coli sind die hauptsächlich gef<strong>und</strong>en Keime. Beide Antibiotika<br />

scheinen eine effektive Therapie des DFS zu ermöglichen <strong>und</strong><br />

sind in der Lage, die Infektion rasch zu unterdrücken.<br />

V-98<br />

Vergleich der Expression von Proteasen <strong>und</strong> Wachstumsfaktoren<br />

in ges<strong>und</strong>er Haut von Diabetikern <strong>und</strong><br />

<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>ges<strong>und</strong>en Probanden<br />

* Lobmann R. (1) , Pap T. (2) Kersten A. (1) , Schultz G. (3) , Blalock T. (3) , Pittasch D. (1) , Lehnert<br />

H. (1)<br />

(1) Klinik für Endokrinologie <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechselkrankheiten, Universität Magdeburg,<br />

Germany; (2) Abteilung für experimentelle Rheumatologie, Universität Magdeburg,<br />

Germany; (3) Institute <strong>of</strong> Wo<strong>und</strong> Research, Dep. <strong>of</strong> Ob/Gyn, University <strong>of</strong> Florida,<br />

Gainesville, USA<br />

Fragestellung: W<strong>und</strong>heilungsstörungen beim D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

sind ein bedeutendes sozio-ökonomisches Problem. Ob systemische<br />

Faktoren durch den D<strong>iabetes</strong> eine Rolle spielen, wird zunehmend<br />

untersucht. Wir analysierten die Expressionsmuster<br />

von Proteasen <strong>und</strong> Wachstumsfaktoren in ges<strong>und</strong>er Haut von<br />

Diabetikern mit der <strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>ges<strong>und</strong>er Probanden.<br />

Methodik: Untersucht wurden 35 Diabetiker (D) mit einer diabetischen<br />

Fußläsion (Wagner 2) <strong>und</strong> 6 Probanden (P), denen allen<br />

eine 5mm Stanze aus der Oberschenkelmitte entnommen<br />

wurde. Die Proben wurden in RNA-Stabilisator überführt, die<br />

RNA extrahiert <strong>und</strong> für TIMP-1 <strong>und</strong> –2 durch Plasmid-RT-PCR<br />

<strong>und</strong> für MMP-1, –9, –13, IL1-β <strong>und</strong> TNFα mittels TaqMan analysiert.<br />

Ergebnisse: In der Analyse mittels TaqMan stellten wir fest, dass<br />

die mRNA für Matrix-Metalloproteasen im direkten Vergleich<br />

bei Diabetikern deutlich erhöht war. MMP-13 war dabei um den<br />

Faktor 234 (p < 0.001), MMP-1 um den Faktor 78 (p < 0.01) <strong>und</strong><br />

MMP-9 noch um das 6,5-fache (p < 0.05) erhöht. Ebenso waren<br />

IL-1β um den Faktor 13 (p < 0.01) <strong>und</strong> am geringsten TNFα mit<br />

dem Faktor 2,4 (p < 0.05) erhöht. Bezogen auf die Anzahl von<br />

Kopien der mRNA pro Zelle waren TIMP-1 <strong>und</strong> –2 erhöht: Median<br />

(Kopien/Zelle)<br />

TIMP-1: P: 1136, D: 209 (n. s.);<br />

TIMP-2: P: 36274, D: 612 (p = 0.009).<br />

Schlussfolgerung: Bereits in ges<strong>und</strong>em Hautgewebe sind Proteasen<br />

<strong>und</strong> Wachstumsfaktoren bei Diabetikern im Vergleich zu ges<strong>und</strong>en<br />

Probenden erhöht. Die Inhibitoren der Proteasen sind dagegen<br />

erniedrigt. Eine systemische Komponente bei den<br />

W<strong>und</strong>heilungsstörungen bei einem D<strong>iabetes</strong> mellitus ist daher<br />

nicht auszuschließen. Weitere Untersuchungen zur Klärung der<br />

molekularen Mechanismen der gestörten W<strong>und</strong>heilung bei D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus werden notwendig sein.


V-99<br />

Die Lokalbehandlung mit einem Protease-Inhibitor (Promogran®)<br />

beim diabetischen Fußsyndrom (DFS) fördert<br />

die W<strong>und</strong>heilung, aber verändert die Expression von<br />

Matrix-Metalloproteasen (MMP) nicht<br />

*Lobmann R. (1) , Ze ml in C. (2) , Motzkau M. (1) , Pap T. (3) , Ambrosch A. (4) , Lehnert H. (1)<br />

(1) Klinik für Endokrinologie <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechselkrankheiten, Universität Magdeburg,<br />

Germany; (2) Fußambulanz Dr. C. Zeml in, Wanzleben, Germany; (3) Abteilung für<br />

experimentelle Rheumatologie, Universität Magdeburg, Germany; (4) Institut für Medizinische<br />

Mikrobiologie, Universität Magdeburg, Germany<br />

Fragestellung: Persistierend hohe Spiegel von MMP sind ein wesentlicher<br />

Faktor der Chronifizierung des DFS. Lokal angewandte<br />

Protease-Inhibitoren (PI) könnten sinnvoll sein, um den<br />

Übergang von einer chronischen in eine akute W<strong>und</strong>e zu fördern.<br />

Methoden: Wir untersuchten 33 Patienten mit einem DFS (Wagner<br />

2). 15 Patienten erhielten eine standardisierte „good wo<strong>und</strong><br />

care“ (GWC). 18 Diabetiker wurden zusätzlich mit einem PI behandelt.<br />

An Tag 0, 4 <strong>und</strong> 8 wurden zwei 3mm Biopsien aus der<br />

W<strong>und</strong>mitte entnommen. Die Analyse erfolgte nach Aufarbeitung<br />

mittels ELISA für MMP-1,–2,–8,–9, Tissue Inhibitor <strong>of</strong> MMP2<br />

(TIMP-2) <strong>und</strong> Interleukin 1-β (IL1-β) bzw. für die mRNA mittels<br />

TaqMan von MMP-1,–9,–13,–14, IL1-α <strong>und</strong> TNFα.<br />

Ergebnisse: Die W<strong>und</strong>fläche in der PI-Gruppe (16 %), verglichen<br />

mit der GWC (2 %), war während der kurzen Beobachtungszeit<br />

von 8 Tagen signifikant reduziert (p < 0.05). Ein Unterschied<br />

bezgl. Alter, D<strong>iabetes</strong>dauer, HbA 1c <strong>und</strong> initialer W<strong>und</strong>größe bestand<br />

nicht <strong>und</strong> diese Faktoren hatten keinen signif. Einfluss auf<br />

die MMP-Expression oder Heilungsdynamik. Die mRNA für<br />

MMP, IL1-β <strong>und</strong> TNFα war zwischen den Gruppen <strong>und</strong> den drei<br />

Studienzeitpunkten nicht unterschiedlich. In der ELISA-Analyse<br />

waren die MMP nicht signifikant verschieden. IL1-β war aber<br />

am Tag 8 signifikant in der PI-Gruppe erhöht (p = 0.01). Interessant<br />

ist der in der PI-Gruppe mit besserer Heilungstendenz signifikant<br />

reduzierte Quotient MMP-9/TIMP-2 (p = 0.028).<br />

Zusammenfassung: Die Lokaltherapie mit einem PI beeinflusst<br />

die W<strong>und</strong>heilung günstig. Wir zeigen erstmalig, dass die absolute<br />

mRNA Expression von MMP während der Behandlung mit<br />

einem PI nicht beeinflusst wird. Auch auf Ebene des Zellgewebes<br />

waren die MMPs nicht signifikant verändert. Der für die W<strong>und</strong>heilung<br />

bedeutsame Quotient von MMP/TIMP war in der PI-<br />

Gruppe erniedrigt. Es wurde kein kompensatorischer Anstieg<br />

von MMP-RNA gef<strong>und</strong>en, während die W<strong>und</strong>größe deutlich reduziert<br />

war. Protease-Inhibitoren scheinen bei der Behandlung<br />

des chron. DFS bedeutsam zu sein.<br />

V-100<br />

The Role <strong>of</strong> Limited Joint Mobility in Diabetic Patients<br />

with Foot at Risk<br />

* Zimny S. (1) , Reinsch B. (2) , Schatz H. (2) , Pfohl M. (1)<br />

(1) EVK Bethesda, Medizinische Klinik 1, Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität<br />

Düsseldorf, (2) Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil, Universitätsklinik,<br />

Ruhr-Universität Bochum, Medizinische Klinik <strong>und</strong> Poliklinik Bochum<br />

Aims: To assess the role <strong>of</strong> limited joint mobility (LJM) in causing<br />

abnormal high plantar pressures in the forefoot <strong>of</strong> diabetic<br />

patients with foot at risk.<br />

Vorträge<br />

Methods: A total <strong>of</strong> 70 type 1 or type 2 diabetic patients and 30<br />

control subjects participated in this cross-sectional study. 35 diabetic<br />

patients with foot at risk, defined as a foot with neuropathy<br />

but without ulceration or previous ulcerations, and 35 diabetic<br />

controls without neuropathy were selected for the<br />

subgroups. Joint mobility was assessed in the foot at the subtalar<br />

joints. Using the FastScan® plantar pressure analyser, the pressure-time<br />

integrals (PTI) as a dynamic variable were measured in<br />

each foot. The clinical assessment included standard measures <strong>of</strong><br />

peripheral neuropathy.<br />

Results: Joint mobility was significantly reduced in the foot at<br />

risk group compared to the diabetic control group and the control<br />

subjects (p < 0.0001). The PTI were significantly higher in<br />

the foot at risk group compared to the two other groups<br />

(p < 0.0001). There was a strong inverse correlation between the<br />

joint mobility and the PTI in both feet <strong>of</strong> the diabetic patients<br />

(r = -0.67, p < 0.0001). The vibration perception threshold (VPT)<br />

was positively correlated with the PTI in both feet <strong>of</strong> the diabetic<br />

patients (r = 0.44, p = 0.0001).<br />

Conclusions: Diabetic patients with foot at risk have a reduced<br />

joint mobility and elevated PTI on the plantar forefoot placing<br />

them at risk for subsequent ulceration. Therefore LJM may be a<br />

major factor in causing high plantar pressures, and contributes<br />

to foot ulceration in the susceptible neuropathic foot at risk.<br />

V-101<br />

Kosten- <strong>und</strong> Einnahmestruktur einer diabetologischen<br />

Fußambulanz<br />

Wagner A., Wagner B., Liskus H., Opitz S., Gräber H.-W., Sondern K.<br />

Marien Hospital Dortm<strong>und</strong><br />

Ziele: Die qualifizierte ambulante Betreuung von Pat. mit diabetischem<br />

Fußsyndrom (DFS) an stationären Einrichtungen ist<br />

häufig nicht kostendeckend durchführbar. Am Beispiel der an<br />

unserem Hause bestehenden Fußambulanz (FA) wurde aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht eine Kosten- <strong>und</strong> Ertragsanalyse über<br />

1 Jahr erstellt.<br />

Methoden: Den Erträgen der FA aus der Betreuung der GKV-versicherten<br />

Patienten (GKV-P) <strong>und</strong> der prä- <strong>und</strong> poststationär betreuten<br />

Pat. (pp-P) wurden die Kosten für Personal, Verbandsmittel,<br />

med. Bedarf, Geräte, Raum, Büromaterial etc.<br />

gegenübergestellt. Charakteristika der FA: 1 Behandlungseinheit,<br />

Öffnungszeit 2x/Woche über 4 h, 1 D<strong>iabetes</strong>beraterin, 1<br />

Arzt, 1 Oberarzt. Ziel der Untersuchung war: 1. betriebswirtschaftliche<br />

Ist-Analyse, 2. Ermittlung von Einsparpotentialen<br />

<strong>und</strong> 3. Ermittlung von Personalbedarf <strong>und</strong> Fallzahlen.<br />

Ergebnisse: Für die einzelnen Quartale ergaben sich folgende<br />

Pat.-Zahlen: IV/2001 GKV-P n = 36, pp-P n = 27; I/2002 GKV-P<br />

n=79, pp-P n = 24; II/2002 GKV-P n = 104, pp-P n = 33; III/2002<br />

GKV-P n = 97, pp-P n = 25. Für die einzelnen Quartale ergaben<br />

sich folgende Erträge (E) <strong>und</strong> Kosten (K): IV/2001 E: 3.046 5, K:<br />

9.663 5; I/2002 E: 4.745 5, K: 24.793 5; II/2002 E: 5.683 5, K:<br />

17.215 5; III/2002 E: 5.546 5, K: 12.308 5. In der Gewinn- <strong>und</strong><br />

Verlustrechnung lag der mittlere Verlust pro Pat. bei 155 5/<br />

Quartal (70–254 5/Quartal). Bei den Kosten waren die Personalkosten<br />

mit 90 % anteilig am höchsten. Aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht ergaben sich folgende Vorschläge, um eine ko-<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

43


Vorträge<br />

stendeckende Behandlung zu erreichen: Anhebung der Fallzahl<br />

auf 425 GKV-Pat. <strong>und</strong> 50 ppP pro Quartal, parallele Behandlung<br />

in 2 Behandlungsräumen, Bereitstellung einer D<strong>iabetes</strong>beraterin<br />

<strong>und</strong> einer 1 /2 Assistenzarztstelle, ggf. Weitergabe von Arzneikosten<br />

etc. an die Krankenkassen.<br />

Schlussfolgerungen: Erst nach Analyse der Kosten- <strong>und</strong> Ertragsstruktur<br />

einer FA besteht die Möglichkeit, Einsparpotentiale,<br />

Fallzahlen <strong>und</strong> Personalbedarf festzulegen, um eine zukünftig<br />

kostendeckende Betreuung zu gewährleisten.<br />

V-102<br />

Die operative Behandlung des Charcotfußes<br />

Kessler S., Rucker A., Volkering C., Denzinger S., Mutschler W.<br />

Chirurgische Klinik <strong>und</strong> Poliklinik Innenstadt der Ludwig-Maximilians-Universität,<br />

München<br />

Ziele: Der Charcot-Fuß wird durch eine temporäre lokale Osteopenie<br />

ausgelöst, die zu spontanen Frakturen führen kann. Letztere<br />

sind bisweilen Ursache für groteske Fehlstellungen, Ulzerationen<br />

<strong>und</strong> bedrohliche Entzündungen. Während frühe Phasen,<br />

wie geringe Dislokation ohne Ulzeration oder Entzündung, konservativ<br />

zu behandeln sind, können erhebliche Deformationen<br />

heute operativ behandelt werden.<br />

Methoden: Es wird über 112 konsekutive Patienten mit manifester<br />

(63) oder drohender (59) Ulzeration bei schwerer Fehlstellung<br />

berichtet. Die Primäroperationen waren: Exostosektomie<br />

(n = 11), Amputation (9), Knochenrekonstruktion (6), Arthrodese<br />

ohne Resektion (45), Arthrodese mit Resektion (41).<br />

Ergebnisse: Von 92 Patienten ist der Verlauf bekannt. Eine wesentliche<br />

Stellungsverbesserung konnte in 86, eine knöcherne<br />

Überbrückung in 78 Fällen erzielt werden. Sek<strong>und</strong>äre Amputationen<br />

waren erforderlich wegen PAVK (1) <strong>und</strong> bakteriellem Infekt<br />

(4).<br />

Schlussfolgerungen: Nach unseren Erfahrungen sind folgende<br />

Voraussetzungen für eine erfolgreiche chirurgische Therapie<br />

wichtig: ausreichende Perfusion, Beherrschung des Infekts,<br />

Entfernung aller destruierten Knochenanteile, stabile interne<br />

Fixation in korrekter Stellung, langfristige Entlastung bis zur<br />

knöchernen Konsolidierung, angemessene orthopädische Schuhversorgung<br />

nach der Knochenheilung. Im Rückfußbereich sind<br />

bei verzögerter operativer Stabilisierung besonders schwer wiegende<br />

Fehlstellungen zu befürchten, so dass für diesen Bereich<br />

die frühzeitige Intervention notwendig ist. Bei Einhaltung dieser<br />

Gr<strong>und</strong>sätze ist in der Mehrzahl der Fälle gute Belastbarkeit <strong>und</strong><br />

Funktion zu erzielen.<br />

V-103<br />

Prävalenz der pAVK bei D<strong>iabetes</strong> mellitus: Die „Arteriomobilstudie“<br />

mit 8000 Teilnehmern<br />

* Mertens G., Amann B., Ludwig N.<br />

Kamillianer Krankenhaus, Klin. u. Interventionelle Angiologie, Mönchengladbach<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Der D<strong>iabetes</strong> mellitus stellt einen der Hauptrisik<strong>of</strong>aktoren<br />

einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit dar.<br />

Genauere epidemiologische Daten an großen, unselektionierten<br />

Kollektiven liegen jedoch nicht vor. Ziel unserer Studie ist es, den<br />

44 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Zusammenhang zwischen D<strong>iabetes</strong> mellitus <strong>und</strong> pAVK in einer<br />

populationsbasierten Untersuchung zu dokumentieren, um aktuelle<br />

Daten über die Prävalenz der arteriellen Makroangiopathie<br />

bei Diabetikern zu erhalten.<br />

Methodik: Die populationsbasierte „Arteriomobil-Studie“ wurde<br />

zwischen Mai 1998 <strong>und</strong> Januar 1999 in 83 Städten Nordrhein-Westfalens<br />

durchgeführt. Mittels eines standardisierten<br />

Fragebogens <strong>und</strong> der Messung der arteriellen Verschlussdrucke<br />

zur Errechnung des Knöchel-Arm-<strong>Index</strong> (ABI) wurden insgesamt<br />

7999 Personen (4858 Frauen <strong>und</strong> 3141 Männer im Alter zwischen<br />

13 <strong>und</strong> 94 Jahren, Durchschnittsalter 63,4 ± 11,1 Jahre)<br />

auf das Vorliegen einer pAVK sowie das vaskuläre Risikopr<strong>of</strong>il<br />

hin untersucht.<br />

Ergebnisse: Die Prävalenz des D<strong>iabetes</strong> mellitus betrug 10 %,<br />

wobei bei 7,2 % der D<strong>iabetes</strong> seit mehr als 5 Jahren bestand. Die<br />

Prävalenz eines path. ABI, sprich einer pAVK, betrug 11,1 %.<br />

Pat. Bei Nicht-Diabetikern zeigte sich eine Prävalenz von 10,4 %<br />

der pAVK, bei Pat. mit einem seit weniger als 5 Jahren bestehenden<br />

D<strong>iabetes</strong> von 16,4 %. Bei einer D<strong>iabetes</strong>dauer von mehr als<br />

5 Jahren betrug die Prävalenz einer pAVK bei Diabetikern<br />

21,7 % (p < 0,00001). Die Odds Ratio (OR) für eine pAVK bei<br />

D<strong>iabetes</strong> < 5 Jahre betrug 1,7, bei D<strong>iabetes</strong> > 5 Jahre 2,4.<br />

Schlussfolgerung: Die Prävalenz einer pAVK beträgt bei Diabetikern<br />

zwischen 16 <strong>und</strong> 22 %. Nach den Risik<strong>of</strong>aktoren Alter (OR<br />

11,6 bei über 80-jährigen), männliches Geschlecht (OR 2,3) <strong>und</strong><br />

Zigarettenrauchen (OR 2,8) verdoppelt der D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

das Risiko für die pAVK. Dies unterstreicht, insbesondere im<br />

Hinblick auf bei pAVK zu über 90 % vorhandene KHK, die Bedeutung<br />

der regelmäßigen arteriellen Verschlussdruckmessung<br />

bei allen Risikogruppen.<br />

V-104<br />

Unterschiede in der Prävalenz atherothrombotischer<br />

Manifestationen zwischen Patienten mit <strong>und</strong> ohne D<strong>iabetes</strong><br />

≥ 65 Jahre in der Hausarztpraxis<br />

* Lange S. (1) , Darius H. (2) , Diehm C. (3) , Schuster A. (4) , Allenberg J. R. (5) , Haberl R. (6) , v.<br />

Stritzky B. (7) , Tepohl H. G. (8) , Pittrow D. (9) , Trampisch H. J. (1)<br />

(1) Abt. für Med. Informatik, Biometrie <strong>und</strong> Epidemiol., Univ. Bochum, (2) I. Medizinische<br />

Klinik Vivantes Klinikum Berlin-Neukölln, (3) Klinikum Karlsbad-Langensteinbach,<br />

(4) 3P Consulting München, (5) Klinikum der Univ. Heidelberg, (6) Städt. KH München-<br />

Harlaching, (7) San<strong>of</strong>i-Synthelabo Berlin, (8) Angiologische Praxis, München, (9) Institut<br />

für Klinische Pharmakologie, Univ. Dresden<br />

Die bisherige Studienlage lässt keinen Schluss zu, ob ältere Diabetiker<br />

für die periphere arterielle Verschlusskrankheit (AVK) ein<br />

gleichermaßen erhöhtes Risiko haben wie für koronare Herzkrankheit<br />

<strong>und</strong> cerebrovaskuläre Erkrankungen. 344 Allgemeinärzte<br />

untersuchten – angeleitet durch 34 Angiologen – in<br />

der „German Epidemiological Trial on Ankle Brachial <strong>Index</strong>“<br />

(getABI) 6.880 unselektierte Patienten ≥ 65 Jahre. AVK wurde<br />

durch dopplersonographische Bestimmung des Ankle Brachial<br />

<strong>Index</strong> diagnostiziert (ABI < 0.9, oder periphere Revaskularisation<br />

oder Amputation wegen AVK in der Anamnese), koronare<br />

(Infarkt, Revaskularisation) bzw. zerebrale Ereignisse (Schlaganfall,<br />

Revaskularisation) aufgr<strong>und</strong> anamnestischer Angaben. D<strong>iabetes</strong><br />

wurde definiert durch die klinische Diagnose <strong>und</strong>/oder<br />

HbA 1c ≥ 6,5 % <strong>und</strong>/oder orale Antidiabetika <strong>und</strong>/oder Insulin.<br />

1.743 Patienten wurden als Diabetiker klassifiziert: mittlere D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

6 (2; 11) Jahre, mittleres HbA 1c 6,6 % (5,9; 7,3),


mittleres Alter 72,5 ± 5,4 Jahre, 51,4 % Frauen. Diabetiker unterschieden<br />

sich von den Nicht-Diabetikern hinsichtlich des Vorliegens<br />

von asymptomatischer oder manifester AVK (26,3 %<br />

vs.15,3 %, univariate odds ratio 2,0 [95 %CI: 1,7; 2,3]), manifester<br />

AVK (Claudicatio intermittens gemäß WHO-Fragebogen<br />

5,1 % vs. 2,1 %, OR: 2,5 [1,9; 3,4]), koronarer Ereignisse<br />

(16,1 % vs. 10,6 %, OR: 1,6 [1,4; 1,9]), <strong>und</strong> zerebraler Ereignisse<br />

(6,8 % vs. 4,8 %; OR: 1,4 [1,2; 1,8]). Diabetiker hatten deutlich<br />

häufiger eine AVK <strong>und</strong> koronare oder zerebrale Ereignisse<br />

(8,2 % vs. 3,6 %, OR: 2,4 [1,9; 3,0]), sowie eine AVK als alleinige<br />

Manifestation (18,0 % vs. 11,7 %). Weniger stark erhöht war<br />

die Prävalenz von koronarer oder zerebralen Ereignissen ohne<br />

Vorliegen von AVK: 12,4 % vs. 10,9 %).<br />

Ältere Diabetiker haben für atherothrombotische Manifestationen<br />

in allen Gefäßbereichen ein deutlich erhöhtes Risiko gegenüber<br />

Nicht-Diabetikern. Sie sind dabei besonders von AVK, <strong>und</strong><br />

in geringerem Ausmaß von koronaren oder cerebralen Manifestationen<br />

betr<strong>of</strong>fen.<br />

V-105<br />

Aktivierte Hämostase bei Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

Typ 2 <strong>und</strong> pAVK <strong>und</strong> pAVK-Patienten ohne D<strong>iabetes</strong>:<br />

Thrombin-Antithrombin-Komplex <strong>und</strong> Prothrombinfragmente<br />

im arteriellen <strong>und</strong> venösen Blut<br />

* Hering J. (1) , Amann B. (2) , Angelkort B. (1)<br />

(1) Medizinische Klinik Nord, Städtische Kliniken Dortm<strong>und</strong>, (2) Kamillianerkrankenhaus<br />

Mönchengladbach, Diabetologie <strong>und</strong> Angiologie<br />

Ziele: Bei Pat. mit D<strong>iabetes</strong> findet sich eine Aktivierung der zellulären<br />

Hämostase (reagible Thrombozyten, thrombogenes<br />

Endothel) mit dadurch erhöhtem kardiovaskulärem Risiko. Hingegen<br />

liegen bisher v. a. aufgr<strong>und</strong> methodischer Schwierigkeiten<br />

keine Daten zur plasmatischen Gerinnung, insbesondere zur<br />

Vorträge<br />

Thrombingeneration bei Diabetikern mit vaskulären Komplikationen,<br />

vor. Deshalb untersuchten wir die Gerinnungsaktivierung<br />

im arteriellen <strong>und</strong> venösen Blut bei Pat. mit D. m. Typ 2 <strong>und</strong><br />

bei nichtdiabetischen Patienten mit pAVK sowohl arteriell als<br />

auch venös im Stromgebiet des erkrankten Beines. Die Aktivierung<br />

der plasmatischen Gerinnung lässt sich anhand der Thrombin-Antithrombin-Komplexe<br />

(TAT) sowie an den bei der Thrombingeneration<br />

entstehenden Prothrombinfragmenten (F1 + F2)<br />

quantifizieren.<br />

Methoden: Bei 11 Patienten (7 Pat. mit D. m. 2, 5 Pat. m. pAVK<br />

ohne D<strong>iabetes</strong>) im Stadium IIb (kompliziert) bis IV sowie ges<strong>und</strong>en<br />

Kontrollen wurde Blut aus A.femoralis, gleichseitiger<br />

V.femoralis <strong>und</strong> V.cubitalis unter identischen Bedingungen (6stündige<br />

Bettruhe, 25 G Kanüle, keine Stauung, keine Antikoagulantien<br />

für min. 48 h) in spezielle Na-Citrat-Röhrchen unter<br />

minimaler Traumatisierung entnommen. Mittels Sandwich<br />

ELISA (Enzygnost® TAT micro, Enzygnost® F1 + F2 micro,<br />

Behringwerke AG, Marburg) wurden TAT <strong>und</strong> F1 + F2 bei<br />

stabiler St<strong>of</strong>fwechseleinstellung <strong>und</strong> nach Sanierung einer etwa<br />

vorhandenen lokalen Infektion bestimmt.<br />

Ergebnisse: TAT waren bei Patienten mit PAVK <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong><br />

(10,6 µg/l sowie bei pAVK alleine identisch(10 µg/l) etwa fünffach<br />

gg. Ges<strong>und</strong>en (2,0 µg/l) erhöht. F1 + 2 waren etwa 2–3fach<br />

bei pAVK-Pat. (1,8 nmol/l) <strong>und</strong> Diabetikern (1,5 nmol/l) gg. Ges<strong>und</strong>en<br />

(0.6) erhöht.<br />

Schlussfolgerungen: Bei Einhaltung einer strikten Methodik ist<br />

eine signifikante Aktivierung auch der plasmatischen Gerinnung<br />

bei Patienten mit pAVK mit <strong>und</strong> ohne D<strong>iabetes</strong> nachweisbar.<br />

Damit kann möglicherweise erstmals ein zusätzlicher Risikoparameter<br />

für ischämische Ereignisse quantifiziert werden.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

45


Vorträge<br />

Therapie des Typ-1-D<strong>iabetes</strong>/Inselzell-Transplantation<br />

V-106<br />

Insulinpumpentherapie bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

mit D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 1 in Deutschland – Analyse<br />

der DPV-Wiss-Daten, 1996–2002<br />

* Heidtmann B. (1) , Otto K. P. (1) , Klinkert C. (2) , Odendahl R. (3) , Grabert M. (4) , Holl R. W. (5)<br />

für die DPV-Wiss-Initiative <strong>und</strong> die AG „Insulinpumpentherapie im Kindes- <strong>und</strong><br />

Jugendalter“<br />

(1) KKH Wilhelmstift Hamburg, (2) Herz- <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong>zentrum NRW, Kinderklinik, Bad<br />

Oeynhausen, (3) UNI-Kinderklinik Lübeck, (4) Abteilung Angewandte Informationsverarbeitung,<br />

Universität Ulm, (5) ZIBMT, Universität Ulm<br />

Ziel: Das Interesse an der CSII zur Therapie des Typ-1-D<strong>iabetes</strong><br />

hat in der pädiatrischen Diabetologie in den letzten Jahren deutlich<br />

zugenommen. Dennoch sind bisher nur wenige multizentrische<br />

Studien mit großen Patientenzahlen aus der Pädiatrie veröffentlicht.<br />

Ziel ist es, die CSII bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen in<br />

Deutschland <strong>und</strong> Österreich (Wien) anhand der DPV-Wiss-Daten<br />

darzustellen.<br />

Methodik: Die DPV-Wiss-Initiative erlaubt eine standardisierte,<br />

prospektive Dokumentation von Patientendaten mit D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus, welche für zentralisierte, deskriptive Auswertungen zur<br />

Verfügung stehen. Die Auswertung erfolgte mit dem Statistik-<br />

Programm SAS (Vers. 8.1) <strong>und</strong> wird als Mittelwert ± eine Standardabweichung<br />

angegeben. Das HbA 1c wurde auf Normalwerte<br />

des Zentrums standardisiert <strong>und</strong> auf den Normalbereich der<br />

DCCT-Studie (4,05–6,05 %) bezogen. Der Vergleich von Größe,<br />

Gewicht <strong>und</strong> BMI erfolgte anhand der Referenzdaten für deutsche<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche.<br />

Ergebnisse: Es wurden 7139 Datensätze von 1060 Patienten,<br />

jünger als 20 Jahre, von 92 Zentren ausgewertet. Die Zahl der<br />

CSII-Patienten stieg in den letzten 7 Jahren von 39 auf 1060, wobei<br />

das Durchschnittsalter bei Beginn der Pumpentherapie<br />

annähernd gleich blieb, im Jahr 2002 13,17 ± 3,4 Jahre. Das<br />

HbA 1c betrug in der Gesamtgruppe 9,1 ± 2,6 %, die Rate der<br />

schweren Hypoglykämien lag bei 16,1 pro 100-Patientenjahre.<br />

Zunehmend mehr pädiatrische Patienten setzten Insulinanaloga<br />

in der CSII ein, 2002 61,3 %. Während die Größe der Pumpenpatienten<br />

annähernd der Referenzgruppe entspricht (SDS<br />

0,004 ± 1,02), sind Gewicht (SDS 0,49 ± 0,95) <strong>und</strong> BMI (SDS<br />

0,59 ± 0,87) erhöht.<br />

Tabelle zu V-107<br />

46 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Schlussfolgerung: Die Daten zeigen ein wachsendes Interesse an<br />

der CSII bei jungen Patienten <strong>und</strong> den betreuenden Zentren. Im<br />

Vergleich zu allen D<strong>iabetes</strong>patienten haben Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

mit CSII weniger schwere Hypoglykämien, während das<br />

HbA 1c trotz CSII häufig unbefriedigend bleibt. Prospektive Studien<br />

zur Evaluierung der Ergebnisse sind wünschenswert.<br />

V-107<br />

Vergleichbare Pharmakokinetik von Insulin Detemir bei<br />

Kindern, Jugendlichen <strong>und</strong> Erwachsenen mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong><br />

Danne T. (1) , Lüpke K. (1) , Walte K. (1) , von Schütz W. (1) , Gall M. A. (2)<br />

(1) Kinderkrankenhaus auf der Bult, Hannover, (2) Novo Nordisk A/S Bagsvaerd, Dänemark<br />

Ziele: Insulin Detemir (ID) ist ein neues, lösliches Basalinsulin-<br />

Analogon, dessen Pharmakokinetik bisher ausschließlich bei Erwachsenen<br />

untersucht wurde. Das Ziel dieser Studie war es, die<br />

pharmakokinetischen Eigenschaften von ID <strong>und</strong> NPH Insulin<br />

(NPH) bei Kindern (6–12 Jahre), Jugendlichen (13–17 Jahre)<br />

<strong>und</strong> Erwachsenen (18–65 Jahre) zu vergleichen.<br />

Methoden: Insgesamt 34 Patienten mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong> (16<br />

männlich; 18 weiblich), wurden in dieser monozentrischen, <strong>of</strong>fenen,<br />

cross-over Studie randomisiert: 13 Kinder (Durchschnittsalter<br />

10,4 Jahre, BMI 17,9 kg/m 2 , D<strong>iabetes</strong>dauer 2,9 Jahre), 10<br />

Jugendliche (15,1 Jahre, 21,1 kg/m 2 , 8,1 Jahre) 11 Erwachsene<br />

(22,8 Jahre, 23,4 kg/m 2 , 9,8 Jahre). Die Patienten erhielten je<br />

eine Einzeldosis von 0,5 E/kg ID oder 0,5 E/kg NPH kurz vor<br />

einem Frühstück an zwei unterschiedlichen Tagen, die durch eine<br />

wash-out Periode von 7–14 Tagen getrennt waren. Die Serum-<br />

Insulinspiegel von ID <strong>und</strong> NPH wurden über 24 St<strong>und</strong>en bestimmt.<br />

Ergebnisse: Im Vergleich der AUC 0–24h sowie der C max zwischen<br />

allen drei Altersgruppen fanden sich weder für ID noch für NPH<br />

signifikante Unterschiede. Im paarweisen Vergleich zwischen<br />

Kindern <strong>und</strong> Erwachsenen sowie zwischen Jugendlichen <strong>und</strong> Erwachsenen<br />

wurden diese Ergebnisse für ID bestätigt, während<br />

ein angedeuteter Unterschied für NPH Insulin zwischen Kindern<br />

Insulin NPH<br />

Detemir Insulin<br />

Verhältnis 95 %CI p-Wert Verhältnis 95 % CI p-Wert<br />

AUC 0–24h : Kinder/Erwachsene 1.10 [0.81; 1.50] 2.92 [1.14; 7.44]<br />

Jugendliche/Erwachsene 0.95 [0.70; 1.30] 1.93 [0.77; 4.83]<br />

Kinder/Erwachsene 0.61 0.08<br />

C max Kinder/Erwachsene 1.24 [0.86; 1.79] 3.24 [1.06; 9.95]<br />

Jugendliche/Erwachsene 1.02 [0.71; 1.47] 2.07 [0.69; 6.20]<br />

Kinder/Jugendliche/Erwachsene 0.41


<strong>und</strong> Erwachsenen resultierte. Der Variationscoeffizient (VC) für<br />

die AUC0–24h bei den Patienten innerhalb einer Altersgruppe betrug<br />

20–42 % bei ID <strong>und</strong> 70–118 % bei NPH. Der VC für die<br />

Cmax war bei ID ebenfalls niedriger als bei NPH.<br />

Verhältnis von AUC a b<br />

0–24h <strong>und</strong> Cmax a:AUC0–24h : Fläche unterhalb<br />

der Kurve 0–24 St<strong>und</strong>en; b : maximale Konzentration<br />

Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse zeigen, dass die individuelle<br />

Dosisfindung von ID in allen Altersgruppen nach den gleichen<br />

Anpassungsregeln durchgeführt werden kann. Zusätzlich ergab<br />

sich ein möglicher Vorteil für ID durch eine deutlich geringere inter-individuelle<br />

Variabilität im Vergleich zu NPH Insulin. ID<br />

wurde in allen Altersgruppen gut vertragen.<br />

V-108<br />

Halbierung der Inzidenz schwerer Hypoglykämien bei<br />

gleichzeitiger HbA 1c -Senkung durch strukturierte Schulung<br />

von Patienten mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong> – 11 Jahres Auswertung<br />

der Evaluationsdaten der Arbeitsgemeinschaft<br />

für strukturierte D<strong>iabetes</strong>therapie (ASD)<br />

Sämann A. (1) , Kloos C. (1) , Risse A. (2) , Femerling M. (3) , Müller U. A. (1) für die ASD<br />

(1) Innere Medizin II, Friedrich-Schiller-Universität, Jena, (2) , Städtische Kliniken Nord,<br />

Dortm<strong>und</strong>, (3) Kreiskrankenhaus Eckernförde<br />

Einleitung: Nach der DCCT-Studie gilt die Zunahme an schweren<br />

Hypoglykämien bei HbA 1c -Senkung durch intensivierte Insulintherapie<br />

als unausweichlich. Die ASD evaluiert seit 1992<br />

jährlich die Behandlungsergebnisse (Typ-1-D<strong>iabetes</strong>) der teilnehmenden<br />

D<strong>iabetes</strong>zentren in Deutschland. Auswertung der ASD-<br />

Daten aus 11 Jahren hinsichtlich des Zusammenhanges von<br />

HbA 1c -Senkung <strong>und</strong> Inzidenz schwerer Hypoglykämien.<br />

Methodik: 7635 vollständige Datensätzen von geschulten Patienten<br />

mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong>. Die Datensätze entsprechen den öffentlich<br />

vorgestellten Ergebnissen (1992 bis 2002) der Nachuntersuchung<br />

von zufällig gezogenen Patientenstichproben mit<br />

jeweils mindestens 30 geschulten Patienten (Typ-1-D<strong>iabetes</strong>) pro<br />

Zentrum mit Angabe von: HbA 1c <strong>und</strong> Anzahl schwerer Hypoglykämien<br />

innerhalb von 12 Monaten vor Schulung sowie zu<br />

Nachuntersuchung 12 bis 15 Monaten nach Schulung. Normierung<br />

des Roh-HbA 1c (relatives HbA 1c = Roh-HbA 1c /lokaler mittleren<br />

Normbereich St<strong>of</strong>fwechselges<strong>und</strong>er).<br />

Ergebnis: Mittleres relatives HbA 1c bei Schulung 1,62 vs. 1,44<br />

bei Nachuntersuchung. Anzahl schwerer Hypoglykämien vor<br />

Schulung 0,39 vs. 0,15 Ereignisse pro Patientenjahr nach Schulung.<br />

Relatives HbA 1c bei Nachuntersuchung (Nach), Patientenzahl<br />

(Pat), Anzahl (n) schwerer Hypoglykämien zu Schulung (Schu)<br />

Tabelle zu V-108<br />

Vorträge<br />

<strong>und</strong> Nachuntersuchung, Ereignisse pro Patientenjahr (e/p) zu<br />

Schulung <strong>und</strong> Nachuntersuchung, s. – Veränderung hochsignifikant<br />

p < 0,001<br />

Schlussfolgerung: Entgegen dem bisherigen Kenntnisstand ist die<br />

Senkung des HbA 1c -Wertes durch intensivierte Insulintherapie<br />

<strong>und</strong> Teilnahme an einem evaluierten strukturierten Schulungs<strong>und</strong><br />

Behandlungsprogramm für Typ-1-D<strong>iabetes</strong> nicht mit einer<br />

Zunahme, sondern mit einer deutlichen Abnahme der Inzidenz<br />

an schweren Hypoglykämien verb<strong>und</strong>en.<br />

V-109<br />

No Increase in the Duration <strong>of</strong> Action with Rising Doses<br />

<strong>of</strong> Insulin Aspart<br />

* Nosek L. (1) , Heinemann L. (1) , Kaiser M. (2) , Arnolds S. (2) , Heise T. (1)<br />

(1) Pr<strong>of</strong>il Institut für St<strong>of</strong>fwechselforschung Neuss, (2) Novo Nordisk Mainz<br />

Aims: Regular human insulin (HI) when injected in high doses<br />

shows a considerable prolongation in its duration <strong>of</strong> action putting<br />

patients into a risk <strong>of</strong> late postprandial hypoglycemia. This<br />

double-blind, randomized, 6-way cross-over trial investigated if<br />

this <strong>und</strong>esirable effect is less pronounced with the fast-acting<br />

analogue insulin aspart (IA).<br />

Methods: The pharmacokinetic (PK) and pharmacodynamic<br />

(PD) properties <strong>of</strong> HI and IA were compared in doses <strong>of</strong> 6, 12,<br />

and 24 IU s. c. in 14 healthy subjects (4 female, 28 ± 4 years<br />

(mean ± SD), BMI 24 ± 2 kg/m 2 ) using the euglycemic glucose<br />

clamp technique (clamp level 5.0 mmol/l, continuous insulin infusion<br />

0.15 mU/kg/min).<br />

Results: In comparison to HI, IA showed higher maximal glucose<br />

infusion rates (GIR max , p = 0.006), an earlier onset <strong>of</strong> action<br />

(lower values for the time to the maximal effect t- GIR max ,<br />

p


Tabelle zu V-109<br />

Vorträge<br />

V-110<br />

Telediab: Telemedizinische Betreuung von Diabetikern<br />

mit IC-Therapie<br />

* Rihl J., Biermann E., Kaupper T., Standl E.<br />

D<strong>iabetes</strong>zentrum München-Schwabing<br />

Ziele: Angesichts der Kürzungen im Ges<strong>und</strong>heitswesen müssen<br />

Methoden der Liegezeitverkürzung bei Patienten mit D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus etabliert werden. Kann man Verweildauern reduzieren<br />

durch Verlagerung der St<strong>of</strong>fwechseloptimierung in eine poststationäre<br />

Telebetreuung <strong>und</strong> die Qualität beibehalten?<br />

Methoden: Im Rahmen des von Bayern Online unterstützten<br />

Projektes „Telediab“ wurden bisher 46 ICT-behandelte Diabetiker<br />

(Alter 26,0 ± 20,4 Jahre, D<strong>iabetes</strong>dauer 9,6 Jahre) telemedizinisch<br />

betreut. Eingesetzt wurden drei Methoden: Datenversand<br />

von Blutzucker <strong>und</strong> Insulindosen mit E-mail (Gluconet/Mediaspects),<br />

Modem (Acculink, Roche Diagnostics) <strong>und</strong> Mobilfunk<br />

(NetsAg). Die Beratungsgespräche erfolgten nach Eingang der<br />

Patientendaten beim Arzt telefonisch. Persönliche Beratung <strong>und</strong><br />

Zielvereinbarung zu Beginn.<br />

Ergebnisse: Die Beratungshäufigkeit lag 7,8 Terminen insgesamt<br />

mit einer mittleren Dauer von 14,7 Minuten. Der HbA 1c -Wert<br />

sank unter der Betreuung von 8,6 ± 2,0 % auf 6,8 ± 0,6 %. Die<br />

mittlere teil- bzw. vollstationäre Verweildauer (VD) vor der telemedizinischen<br />

Betreuung betrug 7 Tage. Im Vergleich war die<br />

VD bei einer poststationär konventionell betreuten Vergleichsgruppe<br />

(n = 46, Alter 38,8 ± 3,3 Jahre, HbA 1c 8,2 ± 1,6 %, D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

8,9 Jahre) 12,5 Tage. Strukturierter Fragebogen:<br />

93,8 % der Tele-Patienten würden sich bei erneuten St<strong>of</strong>fwechselproblemen<br />

wieder eine Tele-Betreuung wünschen <strong>und</strong> 87,5 %<br />

der Patienten fühlten sich durch diese Betreuung sicherer im<br />

U mgang mit ihrer Erkrankung.<br />

Schlussfolgerungen: Telemedizinische Betreuung von Diabetikern<br />

mit einer IC-Therapie kann dazu beitragen, Verweildauern<br />

zu verkürzen ohne damit eine Verschlechterung der D<strong>iabetes</strong>einstellung<br />

in Kauf zu nehmen bei gleichzeitig hoher Patientenakzeptanz.<br />

Die Patienten fühlen sich in ihren täglichen Therapieentscheidungen<br />

sicherer. Die Tele-Betreuung von Diabetikern<br />

sollte zunehmend mehr zum Einsatz kommen <strong>und</strong> letztlich auch<br />

ein abrechnungsfähiges Instrument der Diabetikerversorgung<br />

werden.<br />

48 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Human Insulin Insulin Aspart<br />

6 IU 12 IU 24 IU 6 IU 12 IU 24 IU<br />

GIR max (mg/kg/min) # 8.7 ± 2.7* 10.3 ± 2.4* 13.6 ± 3.0 9.4 ± 3.0 + * 14.1 ± 4.5 15.7 ± 4.2<br />

t-GIR max (min) # 180 ± 48 190 ± 24 185 ± 37 118 ± 32 130 ± 33 144 ± 18<br />

AUC GIR 6–12 h (mg/kg) # 1371 ± 394* 1424 ± 346* 1698 ± 215 1166 ± 281 1289 ± 284 1299 ± 251<br />

AUCINS 6–12 h (nmol/L) # 40.4 ± 12.8* + 51.8 ± 17.3 60.9 ± 17.9 1.5 ± 4.5 1.8 ± 3.5 4.9 ± 5.4<br />

Characters denote significant differences: # HI vs. IA, + vs. 12 IU, *vs. 24 IU<br />

V-111<br />

Zugabe von Pramlintide zu Normalinsulin oder Insulin<br />

Lyspro führt zu einer deutlichen Verminderung des postprandialen<br />

Blutzuckeranstiegs bei Typ-1-Diabetikern<br />

* Weyer C., Maggs D., Kim D., Burrell T., Herrmann K., Kolterman O.<br />

Amylin Pharmaceuticals, Inc., San Diego, California, USA<br />

Ziele: Amylin ist ein glukoregulatorisches Betazellhormon, welches<br />

im Anschluss an Mahlzeiten mit Insulin ko-sezerniert wird<br />

<strong>und</strong> die Wirkungen des Insulins im postprandialen (pp) Glucose<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong><br />

unterstützt. Ziel der vorliegenden Studie war es,<br />

den Effekt des Amylin Analogons Pramlintide (PRAM) auf den<br />

pp Blutzuckerspiegel von mit Normal-Insulin (NI) oder Insulin<br />

Lyspro (LYS) behandelten Typ-1-Diabetikern zu untersuchen.<br />

Methoden: In einem randomisierten, Plazebo (PBO-)kontrollierten<br />

Cross-over Design erhielten 19 mit NI (Alter 37 ± 16, HbA 1c<br />

9.3 ± 1.7 %, <strong>und</strong> mit LYS (Alter 41 ± 12, HbA 1c 8.3 ± 1.2 %) behandelte<br />

Typ-1-Diabetiker an 5 aufeinanderfolgenden Tagen ein<br />

standardisiertes Frühstück. Zusätzlich zur Insulininjektion (NI:-<br />

30 min, LYS: 0 min) erhielten die Patienten eine s. c. Injektion<br />

von PBO (t = –15 min) oder PRAM (60µ g) vor, zur oder nach<br />

der Mahlzeit (–5,0, + 15 <strong>und</strong> + 30 min). Die Plasma Glucosekonzentration<br />

wurde vor, während <strong>und</strong> 4 Std. nach der Mahlzeit gemessen.<br />

Ergebnisse: Im Vergleich zu PBO führte die Zugabe von PRAM<br />

(0 min) sowohl in der NI als auch in der LYS Gruppe zu einer signifikanten<br />

Verminderung der pp Glucoseexkursion (inkrementelle<br />

AUC 0–4 : NI: –10 ± 45 [PRAM] vs 198 ± 52 [PBO]mg x<br />

Std/dL, p < 0.05; LYS: 45 ± 38 [PRAM] vs 179 ± 44 [PBO]mg x<br />

Std/dL, p < 0.05). Dabei gelang es mit PRAM insbesondere den<br />

raschen Anstieg des BZ-Spiegels in den ersten 90 min nach der<br />

Mahlzeit zu verhindern (NI: –15 [PRAM] vs + 87 [PBO]mg/dL;<br />

LYS: –22 [PRAM] vs + 78 [PBO]mg/dL). Gabe von PRAM nach<br />

der Mahlzeit (+ 15 oder + 30 min) führte ebenfalls zu einer, wenn<br />

auch geringen Verminderung des pp BZ-anstiegs. PRAM wurde<br />

insgesamt gut vertragen, <strong>und</strong> keine schweren Nebenwirkungen<br />

wurden beobachtet.<br />

Schlussfolgerungen: Sowohl bei mit Normal-Insulin als auch mit<br />

Insulin Lyspro behandelten Typ-1-Diabetikern führt die Zugabe<br />

von Pramlintide, insbesonders unmittelbar vor der Mahlzeit, zu<br />

einer deutlichen Verminderung des pp Blutzuckeranstiegs.


V-112<br />

St<strong>of</strong>fwechseleinstellung bei 18 283 Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong>: eine Multizenter-Analyse aus<br />

132 Zentren<br />

* Beyer P. (1) , Grabert M. (2) , Bachran R. (1) , Holl R.W. (2) <strong>und</strong> DPV-Wiss.<br />

(1) (2) Klinik für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, Evangelisches Krankenhaus Oberhausen, Universität<br />

Ulm<br />

Einleitung: Die St<strong>of</strong>fwechseleinstellungen diabetischer Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendlicher erreichen <strong>of</strong>t nicht die in Leitlinien geforderten<br />

Werte: Die ISPAD (International Society for Pediatric and Adolescent<br />

D<strong>iabetes</strong>) Guidelines 2000 klassifizieren HbA 1c -Werte<br />

wie folgt: bis 7,5 % optimal, 7,5–9 % mäßig <strong>und</strong> > 9 % riskant.<br />

Die vorliegende Untersuchung soll die aktuelle Situation in<br />

Deutschland darstellen.<br />

Methodik: 132 Teilnehmer der Qualitätssicherungsinitiative<br />

DPV-Wiss stellten anonymisierte Verlaufsdaten ihrer betreuten<br />

Patienten für die Auswertung zur Verfügung. 2002 standen<br />

HbA 1c -Werte von 18 283 Patienten unter 20 Jahren zur<br />

Verfügung: 9444 Jungen (Ju), 8839 Mädchen (Mä), mittleres<br />

Alter 13,2 J. (0.3–19,9 J.), mittlere D<strong>iabetes</strong>dauer 5,2 J.<br />

(0.25–19,7 J.). Alle Messwerte eines Patienten im aktuellsten Behandlungsjahr<br />

wurden gemittelt <strong>und</strong> mathematisch über die SD-<br />

Transformation auf DCCT-Normalbereich von 4,05–6,05 %<br />

korrigiert.<br />

Ergebnisse: HbA 1c -Mittelwert in der Remissionsphase (D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

< 1J.) 7,3 % (65 % der Patienten fanden sich im guten,<br />

22 % im mittleren <strong>und</strong> 13 % im riskanten Bereich). HbA 1c -Werte<br />

der Mädchen waren tendenziell höher (7,3 % Mä vs. 7,2 % Ju,<br />

p 1 J.): HbA 1c im Mittel bei 8,8 % (34 % im guten, 30 %<br />

im mäßigen <strong>und</strong> 36 % im riskanten Bereich). Die Mä-HbA 1c -<br />

Werte waren geringfügig höher (8,8 % Mä vs. 8.7 % Ju,<br />

p


Vorträge<br />

glucose (300 mg/dl) medium. To quantify angiogenesis we defined<br />

the islet sprouting index, ISI = S length <strong>of</strong> endothelial sprouts/<br />

S living islets. Measurements were made using Olympus®<br />

digital photography and Analysis® S<strong>of</strong>tware. Statistical significance<br />

was proved by means <strong>of</strong> Mann-Whitney-Test. For histology<br />

gels were embedded in paraffin.<br />

Results: Isolated pancreatic islets built up new endothelial capillary-like<br />

structures. Endothelial cells were detected in immunohistochemical<br />

lectin stains (Bandeira simplicifolia) and electron<br />

microscopy preparations. VEGF and transgenic RIP-VEGF islets<br />

showed a 1.7 and 3.3 fold increase <strong>of</strong> ISI compared to control<br />

(p < 0.03, p < 0.02). Hypoxic culture conditions (24h) and<br />

bFGF + TNFα remarkably stimulated angiogenesis and led to a<br />

notable 4.8 and 5.4 fold increase <strong>of</strong> capillary sprouting (p < 0.01,<br />

p


Methodik: 31 Typ-1-Diabetiker (Alter 40 ± 1.4 Jahre, D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

26 ± 1.2 Jahre) wurden untersucht. Jeweils früh (Test A:<br />

3±0.3 Monate) <strong>und</strong> im Verlauf (Test B: 35 ± 6 Monate) nach<br />

NPTX wurde ein Insulin-Hypoglykämie-Test (IHT, 0.075 IE/kg)<br />

durchgeführt. Acht Ges<strong>und</strong>e dienten als Kontrolle. Hypoglykämien<br />

<strong>und</strong> deren Symptome vor <strong>und</strong> nach NPTX wurden durch<br />

einen Fragebogen erfasst. Zusätzlich wurden an drei Tagen Blutzuckerpr<strong>of</strong>ile<br />

durchgeführt.<br />

Ergebnis: Basal fanden sich keine Unterschiede zwischen Kontrollgruppe<br />

<strong>und</strong> Patienten für Glukagon, Katecholamine, Cortisol<br />

<strong>und</strong> Wachstumshormon. Während des IHT fand sich eine signifikante<br />

jedoch diskrete Stimulation dieser Hormone in der<br />

Patientengruppe. Im Vergleich zur Kontrollgruppe lagen die stimulierten<br />

Spiegel aller gegenregulatorischen Hormone signifikant<br />

niedriger. Im prospektiven Vergleich zeigten sich keine Un-<br />

Vorträge<br />

terschiede in den Spiegeln <strong>und</strong> der Stimulierbarkeit der gegenregulatorischen<br />

Hormone zwischen Test A <strong>und</strong> Test B. Vor NPTX<br />

dokumentierten die Patienten 69 ± 7/Jahr leichte, sowie 4.1 ± 0.7<br />

/Jahr schwere (definiert als Inanspruchnahme von Fremdhilfe)<br />

Hypoglykämien. Nach NPTX wurden 4.8 ± 1.3/Jahr leichte<br />

(p < 0.001), sowie keine schweren (p < 0.001) Hypoglykämien<br />

angegeben. In den Tagespr<strong>of</strong>ilen wurden Werte zwischen 43 <strong>und</strong><br />

144 mg/dl gemessen, im Mittel lagen die Werte bei 88 ± 3 mg/dl.<br />

Schlussfolgerung: Trotz erfolgreicher NPTX ist die Ausschüttung<br />

der gegenregulatorischen Hormone früh <strong>und</strong> 3 Jahre nach<br />

Transplantation gestört. Dennoch wird durch die Pankreastransplantation<br />

die Häufigkeit der Hypoglykämien deutlich reduziert.<br />

Vermutlich ist die endogene Suppression der Insulinsekretion<br />

ausreichend, um schwere Hypoglykämien zu verhindern.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

51


Vorträge<br />

Therapie des Typ-2-D<strong>iabetes</strong> I<br />

V-118<br />

Lebensqualität <strong>und</strong> Therapiepräferenz unter konventioneller<br />

(CIT) <strong>und</strong> supplementärer präprandialer (SIT)<br />

Insulintherapie bei Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

Typ2 <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärversagen – eine prospektive, randomisierte<br />

Cross-over-Studie<br />

Kloos C., Heckmann B., Helbig C., Franke I., Braun A., Schiel R., Müller U. A.<br />

Klinik für Innere Medizin II der Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Ziele: Lebensqualität unter supplementärer (SIT) <strong>und</strong> konventioneller<br />

Insulintherapie (CIT).<br />

Methoden: Randomisierte, prospektive Studie bei D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

Typ 2 im mittl. Lebensalter u. Sek<strong>und</strong>ärversagen der Ther.<br />

40 Pat. führen, nach strukturierter Schulung, SIT u. CIT durch<br />

<strong>und</strong> entscheiden selbst, welche Ther. sie behalten (Ges.dauer 20<br />

Wo., 4 Wo. run-in, 8 Wo. Ther. 1, nach Cross-over 8 Wo. Ther.<br />

2). Die Lebensqual. mit Subskalen zu Hypoglyk.angst, Diätbel.<br />

u. Therapiezufriedenheit wird zu Beginn, Cross-over <strong>und</strong><br />

Ende erfasst (Fragebogen n. Bott), gleichz. dazu Ernährungsgew.<br />

<strong>und</strong> persönl. Ziele. Nach Entscheid CIT o. SIT wird nach Gründen<br />

für die Wahl gefragt. 36 Pat. sind eingeschl. (Alter 55,6 J.,<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer 7,5 J., Gew. 82,8 kg, BMI 28,4 kg/m 2 , Hba 1c<br />

8,8 %, 21 berufstät., 11 Rente o. arbeitsl.), 32 fertig.<br />

Ergebnisse: (Proz., höh. Zahlen entspr. bess. Erg.): Die Lebensqual.<br />

insges. steigt (65,6 auf 69 %, p = 0,17), auch in Subanalyse<br />

nach Entscheid für CIT (n = 15, 65 auf 67 %, p = 0,45) u. SIT<br />

n=17, 67 auf 69 %, p = 0,21). Unter jew. anderer Therapie keine<br />

Einbuße an Lebensqual. (Votum CIT: CIT 67, SIT 69 %; Votum<br />

SIT: CIT 70, SIT 70 %). Die Ther.zufried. nahm zu (55 auf<br />

74 %, p ≤ 0,001), auch in Subanalyse nach Votum für CIT (54<br />

auf 73 %) <strong>und</strong> SIT (54 auf 74 %). Unter jew. and. Ther. war die<br />

Ther.zufried. geringer (Entscheid CIT: CIT 74, SIT 68 %; Entscheid<br />

SIT: SIT 75, CIT 72 %). Die Hypoglyk.angst nahm ab (54<br />

auf 56 %, p = 0,28). Pat. mit Votum für SIT waren weniger<br />

ängstl. (SIT 65, CIT 57 %, p = 0,39). Die Diätbel. verringerte sich<br />

(65 auf 71 %, p = 0,15). Pat. mit Votum für SIT waren weniger<br />

belastet (SIT 64, CIT 76 %, p = 0,12).<br />

Schlussfolgerungen: Insulineinstellung erhöht Lebensqual., auch<br />

in Subanalyse für CIT <strong>und</strong> SIT. Die Therapiezufried. steigt. Entschieden<br />

sich Pat. für CIT o. SIT, war die Therapiezufried. unt.<br />

anderer Ther.form geringer. Die Hypoglyk.angst blieb gleich.<br />

Pat. m. Votum für SIT hatten weniger Hypoglyk.angst <strong>und</strong> waren<br />

weniger durch Diät belastet.<br />

V-119<br />

Intensivierte oder konventionelle Insulintherapie bei<br />

Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong> mellitus?<br />

* Schiel R. (1) , Rillig A. (2) , Braun A. (2) , Müller U. A. (2)<br />

(1) Klinik für Innere Medizin IV, (2) Klinik für Innere Medizin II, Friedrich-Schiller-Universität,<br />

Jena<br />

Ziel: Welches für Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong> die optimale In-<br />

52 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

sulintherapie (intensiviert, supplementär, konventionell) ist, darüber<br />

existieren heterogene Meinungen. Im Vergleich zur konventionellen<br />

Insulintherapie erscheint die intensivierte „nicht<br />

besser, nur teurer <strong>und</strong> aufwendiger für die Patienten“ (Willms B.<br />

D<strong>iabetes</strong>-Congress-Report 2002; 4:35–7). Zur Beantwortung<br />

der Frage nach einer optimalen Insulintherapie für Patienten mit<br />

Typ-2-D<strong>iabetes</strong> wurde die Untersuchung konzipiert.<br />

Methodik: 1999/2000 wurden 90 % aller insulinbehandelten Patienten<br />

mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong> im Alter zw. 16 <strong>und</strong> 60 Jahren (Therapieziel<br />

nahe Normoglykämie) <strong>und</strong> Wohnsitz in Jena<br />

(ca. 100 000 Einwohner) untersucht. Neben St<strong>of</strong>fwechseleinstellung,<br />

Inzidenz von Akutkomplikationen, Prävalenz von Folgekrankheiten<br />

wurden mit Fragebögen nach Bott et al. die Lebensqualität<br />

<strong>und</strong> Behandlungszufriedenheit (LQ) erfasst. Datensätze<br />

lagen von 205/229 Patienten (89,5 %) vor (192/205 Fragebögen<br />

zur LQ [93,7 %] waren auswertbar).<br />

Ergebnis: 94/192 (48,9 %) Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong> hatten<br />

mehr als 2 Insulininjektionen/d. Obwohl diese Patienten hinsichtlich<br />

St<strong>of</strong>fwechselqualität den übrigen Patienten vergleichbar<br />

waren (Tab. 1), hatten sie eine geringere LQ (58,0 ± 20,9 %<br />

[n = 94] vs 65,5 ± 19,2 % [n = 98], p = 0,011) <strong>und</strong> schlechtere<br />

Werte in den Skalen Hypoglykämieangst (53,4 ± 28,7 % vs<br />

64,0 ± 25,4 %, p = 0,008), soziale Belastungen (67,8 ± 25,2 % vs<br />

67,2 ± 21,5, p = 0,014) <strong>und</strong> Zukunftsängste (41,8 ± 24,1 % vs<br />

49,7 ± 26,0 %, p = 0,031).<br />

Tabelle 1. Charakteristika <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechselqualität bei Patienten<br />

mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> ≤ 2 oder mehr als 2 Injektionen pro<br />

Tag (*HbA 1c : HPLC, Diamat, Normbereich 4,4–5,9 %, relatives<br />

HbA 1c = HbA 1c /mittlerer Normwert).<br />

Insulininjektionen ≤ 2/Tag > 2/Tag p-Wert<br />

Alter (Jahre) 56,3 ± 8,9 57,4 ± 5,9 0,301<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer (Jahre) 12,4 ± 8,3 15,7 ± 8,3 0,006<br />

Insulindosis (I. E./kg KG) 0,52 ± 0,27 0,71 ± 0,34 < 0,001<br />

Relatives HbA 1c * 1,49 ± 0,26 1,47 ± 0,25 0,657<br />

Schlussfolgerung: Die St<strong>of</strong>fwechselqualität bei Patienten mit<br />

konventioneller <strong>und</strong> intensivierter Therapie war vergleichbar.<br />

Dieses Untersuchungsergebnis stimmt überein mit anderen Studien<br />

(Tab. 2). Erstmals wurde jetzt eine niedrigere LQ für Patienten<br />

mit intensivierten Behandlungsstrategien belegt. Bei fehlenden<br />

kontrollierten, randomisierten Studien, die eine<br />

Überlegenheit der intensivierten Therapie belegen, sollte eine<br />

möglichst einfache Therapie angestrebt werden.


V-120<br />

Supplementäre Insulintherapie mit <strong>und</strong> ohne zusätzliche<br />

Gabe von Metformin bei übergewichtigen Typ 2-Diabetikern<br />

– eine Verlaufsbeobachtung bis zu 5 Jahren<br />

* Kleine L., Hecht L.<br />

Ostholsteinklinik Oldenburg<br />

Ziele: Der Insulintherapie (Ins.Th.) bei Typ 2-Diab. drohen entscheidende<br />

Gefahren, näml. die Gewichtszunahme <strong>und</strong> der Wiederanstieg<br />

des HbA 1c (UKPDS) bei linearer Entwicklung d<strong>iabetes</strong>bed.<br />

Komplikationen. Deshalb wurden von 92–01<br />

Typ 2-Diab. mit läng. Diab-Dauer strukt. geschult <strong>und</strong> einer supplement.<br />

Ins.Th. (SIT) mit N-Ins. <strong>und</strong> NPH-Ins. zur Nacht zugeführt,<br />

soweit verträgl. in Komb. mit Metformin (Metf.).<br />

Methoden: Bei 751 Typ 2-Diab, 420� <strong>und</strong> 331�, Alter 58,6 J.<br />

(± 9,1), D<strong>iabetes</strong>d. 8,6 J. (± 7,4) wurden neben dem BMI 1 x<br />

jährl. HbA 1c , Krea., Chol., Triglyc., Mikroalb., RR <strong>und</strong> die Zahl<br />

schwerer Hypoglyk. evaluiert.<br />

Ergebnisse: Primär lag der BMI aller Pat. bei 30,07 kg/m 2 (± 5,4),<br />

nach 3 J (n = 260) 30,9 kg/m 2 (± 5,1), HbA 1c primär 9,3 %<br />

(± 1,8), nach 3 J 6,9 % (± 1,1). 74,6 % aller Pat. waren neben der<br />

SIT mit Metf. in der Regel 2 x 850 mg/d behandelbar. Diese Pat.<br />

hatten prim. einen BMI von 31,4 kg/m 2 (± 5,2), nach 3 J (n = 184)<br />

einen BMI von 32,2 kg/m 2 (± 4,8) bei einem Ausgangs-HbA 1c<br />

von 9,4 % (± 1,8) <strong>und</strong> einem Abfall nach 3 J auf 7,3 % (± 1,8).<br />

Die Gruppe ohne Metf. -Th.(n = 190) hatte prim. einen niedr.<br />

BMI von 26 kg/m 2 (± 3,9), der nach 3 J (n = 75) auf<br />

28,2 kg/m 2 (± 4,3) anstieg bei einem primär-HbA 1c von 8,9 %<br />

(± 1,9) <strong>und</strong> Abfall nach 3 J auf 6,9 % (± 1,0). Der Verl. des Krea.<br />

änderte sich nicht. Die Mikroalb. (> 20 mg/l), prim. bei 40,4 %<br />

pos., ging nach 1 J auf 22 % zurück ohne Wiedereinstieg. Die<br />

prim. erhöhten Triglyc. <strong>und</strong> das Cholest. fielen unabhängig von<br />

der Metf.Th. nach 1 J ohne erkennb. Wiederanstieg, Triglyc.<br />

prim. 269 mg/dl (± 128,8) nach 1 J < 180 mg/dl, Chol. prim.<br />

233,7 mg/dl (± 47,8), nach 1 J < 220 mg/dl. Schwere Hypoglyk.<br />

Vorträge<br />

Tabelle 2. Studien zum Vergleich der intensivierten (ICT) mit der konventionellen Insulintherapie (CIT) bei Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

(*Randomisation zu einer „Standard“-Insulintherapie [1 Insulininjektion morgens] vs „intensive“ Insulintherapie [4-Stufen-<br />

Therapie: 1. 1 Insulininjektion abends, 2. zusätzlich Glipizide, 3. 2 Insulininjektionen, 4. multiple tägliche Insulininjektionen), **<br />

Querschnittsstudie<br />

p-Wert<br />

Alter CIT- ICT-<br />

Patienten (n) Follow-up<br />

(CIT<br />

Autor Zeitschrift, Jahr<br />

(Jahre) Relatives Relatives<br />

CIT/ICT (Monate)<br />

versus<br />

CIT/ICT HbA HbA 1c 1c ICT)<br />

Yki-Järvinen N Engl J Med<br />

et al. 1992; 327:1426–33<br />

Ohkubo et al.<br />

Abraira et al.<br />

Diab Res Clin Pract<br />

1995; 28:103–17<br />

Diab Care<br />

1995; 18:1113–23*<br />

29/30 3 60 1,58 1,6 n. s.<br />

51/51 60 50,5/48 1,77 1,25 < 0,05<br />

78/75 27 60 1,92* 1,47* < 0,05<br />

Mertes et al.<br />

Diab St<strong>of</strong>fw<br />

1997; 6:183–7<br />

Exp Clin Endocrinol<br />

26/27 16 54,2/51,5 1,62 1,54 n. s.<br />

Schiel et al. D<strong>iabetes</strong><br />

1999; 107:506–11<br />

59/58 –** 54,8/50,8 1,78 1,73 n. s.<br />

Müller et al.<br />

Diabetologia<br />

2002; 45:A256<br />

107/398 12 67,1/61,2 1,46 1,44 n. s.<br />

erlitten im 1. Beh-J (n = 624) 11 Pat, entspr. 0,01 Episoden/Pat/J,<br />

ohne Änderung im Verlauf.<br />

Schlussfolgerungen: Mit Hilfe einer SIT in Verb. mit einer strukt.<br />

Schulung kann es gelingen, übergew. Typ 2-Diab. mit Ins.Pflichtigkeit.<br />

eine drastische Gewichtszunahme zu ersparen bei stabiler<br />

Verbesserung weiterer St<strong>of</strong>fwechselparameter.<br />

V-121<br />

Start der Insulintherapie bei Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong>:<br />

Eine Studie zum Vergleich der zusätzlichen Therapie<br />

mit Insulin Glargin (Lantus®) bei bestehender oraler Therapie<br />

oder Wechsel zur konventionellen Insulintherapie<br />

* Janka H. U. für die HOE901/4027 LAPTOP Studiengruppe<br />

Zentralkrankenhaus Bremen Nord<br />

Ziele: Nach dem Versagen oraler Antidiabetika (OAD) bei<br />

Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2 wird generell eine Insulintherapie<br />

notwendig, um eine adäquate St<strong>of</strong>fwechsellage zu erreichen.<br />

Eine zur Zeit laufende, 24-wöchige, <strong>of</strong>fene, multizentrische,<br />

randomisierte klinische Prüfung mit parallelen Gruppen<br />

vergleicht die Wirksamkeit <strong>und</strong> Sicherheit einer Kombination<br />

von Lantus® <strong>und</strong> den bisherigen OADs mit einer konventionellen<br />

Insulinmonotherapie.<br />

Methoden: Insulin-naive Patienten mit unzureichender St<strong>of</strong>fwechsellage<br />

(Nüchternblutzucker [NBZ] ≥ 120 mg/dL [6,7<br />

mmol/L]; HbA 1c 7,5–10,5 %) unter der bisherigen OAD Therapie<br />

(Glimepirid plus Metformin) erhalten entweder Lantus® einmal<br />

täglich morgens zusätzlich zur OAD Therapie oder zweimal täglich<br />

Mischinsulin (30 % Normalinsulin/70 % NPH Insulin) als<br />

Monotherapie. Entsprechend einem definierten Schema werden<br />

beide Gruppen auf NBZ-Werte ≤ 100 mg/dL (5,6 mmol/L) titriert.<br />

Zur Beurteilung der Wirksamkeit des Insulinstarts wurden alle<br />

Daten außer der Insulindosis im Rahmen eines Datenmonitorings<br />

hinsichtlich der Behandlungsgruppen verblindet betrachtet.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

53


Vorträge<br />

Ergebnisse: Derzeit sind 305 Patienten (mittleres Alter: 61 Jahre,<br />

mittleres Gewicht: 85 kg) behandelt worden (mittlere Behandlungsdauer:<br />

17 Wochen). Im Mittel wurde der NBZ von<br />

172 mg/dL (9,5 mmol/L) zu Beginn der Therapie auf 120 mg/dL<br />

(6,7 mmol/L) am Behandlungsende (Woche 24) reduziert. Die<br />

Startdosis für Lantus® lag bei 10 IU/Tag, für Mischinsulin bei 20<br />

IU/Tag. Bei den bereits abgeschlossenen Patienten war die mittlere<br />

Insulindosis der OAD/Lantus® Gruppe niedriger als die der<br />

Kontrollgruppe (27,7 vs 64,2 IU/Tag).<br />

Schlussfolgerungen: Diese Daten zeigen, dass der Insulinstart bei<br />

Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> schlechter Einstellung unter<br />

OAD Therapie zu einer verbesserten glykämischen Kontrolle<br />

führt. Die Gabe von Lantus® zu den bisherigen OADs kann im<br />

Vergleich zur Monotherapie mit Mischinsulin die benötigte Insulinmenge<br />

deutlich reduzieren.<br />

V-122<br />

Aspart-Insulin bei der intensivierten Insulintherapie des<br />

Typ-2-D<strong>iabetes</strong> mellitus: Prä- oder postprandiale<br />

Insulininjektion?<br />

*Jungmann E., Bolle J., Mertens C., Snelting U.<br />

St. Vinzenz Hospital Rheda-Wiedenbrück<br />

Ziele: Intensiviert mit Insulin behandelte Patienten mit Typ-2-<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus bevorzugen es zumeist, das Mahlzeiten-Insulin<br />

erst postprandial zu injizieren. Bei Patienten mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus wurde kürzlich auf eine bei postprandialen Aspart-Insulin-Injektionen<br />

schlechtere Einstellbarkeit des Blutzuckers hingewiesen.<br />

Methoden: Wir überprüften deshalb bei 18 Insulin-naiven Typ-<br />

2-diabetischen Patienten (mittleres Alter: 60 ± 3 Jahre [± SEM],<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer: 7 ± 2 Jahre, BMI: 29,2 ± 1,0 kg/m 2 , zusätzliche<br />

Metformintherapie: 10 Patienten) im Rahmen der stationären<br />

Insulinersteinstellung (HbA 1c : 8,8 ± 0,4 %) prospektiv im randomisierten<br />

Cross-over-Versuch, inwieweit sich die Blutzuckereinstellung<br />

im Tagespr<strong>of</strong>il bei prä- vs. postprandialen Injektionen<br />

von Aspart-Insulin unterscheidet.<br />

Ergebnisse: Bei gleichem Nüchternblutzucker (128 ± 12<br />

vs. 138 ± 15 mg/dl) steigt der eine St<strong>und</strong>e nach der Mahlzeit gemessene<br />

Blutzucker bei Aspart-Insulin-Injektionen vor dem<br />

Frühstück geringer an als bei Gabe nach dem Frühstück<br />

(188 ± 11 mg/dl vs. 210 + ± 121 mg/dl, p < 0,05). Zu den übrigen<br />

Messzeitpunkten (vor <strong>und</strong> eine St<strong>und</strong>e nach Mittagessen <strong>und</strong><br />

Abendessen sowie um 22 Uhr) gibt es keine signifikanten Unterschiede<br />

zwischen der prä- <strong>und</strong> postprandialen Aspart-Insulin-Injektion.<br />

Auch im Tagesmittel unterscheiden sich die Blutzuckerwerte<br />

nicht (149 ± 9 vs. 153 ± 11 mg/dl). Die Patienten injizierten<br />

an beiden Versuchstagen gleiche Mengen Basalinsulin sowie Aspart-Insulin.<br />

Schlussfolgerungen: Für intensiviert mit Insulin behandelte Patienten<br />

mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong> mellitus empfiehlt sich bei Mahlzeiten<br />

mit hohem glykämischen <strong>Index</strong> die präprandiale Aspart-Insulin-<br />

Injektion, im Übrigen kann Aspart-Insulin problemlos auch nach<br />

der Mahlzeit injiziert werden, ohne daß sich daraus das Risiko<br />

einer schlechteren St<strong>of</strong>fwechseleinstellung ergäbe.<br />

54 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

V-123<br />

Kann die Insulindosis bei Patienten mit insulinpflichtigem<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2 vorhergesagt werden?<br />

* Fischer H., Germelmann M., Nauck A. M.<br />

D<strong>iabetes</strong>zentrum Bad Lauterberg<br />

Ziele: Bei Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong> wurde untersucht, ob<br />

klinische Merkmale eine Vorhersage der notwendigen Insulindosis<br />

erlauben.<br />

Methode: Bei 138 konsekutiven Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

Typ2 (Alter 59 ± 9 Jahre, 51 Frauen, 87 Männer, D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

12 ± 10 Jahre, HbA 1c 8,8 ± 1,6 %), die bereits mit Insulin behandelt<br />

waren oder erstmals eine intensivierte Therapie (ICT) erhielten,<br />

wurde die Insulindosis bis zum Erreichen der Zielwerte<br />

(präprandial < 120 mg/dl) titriert. Die Patienten wurden in Tertilen<br />

entsprechend der Gesamtdosis eingeteilt <strong>und</strong> univariat Unterschiede<br />

bezüglich D<strong>iabetes</strong>dauer, familiärer Vorbelastung,<br />

BMI, HbA 1c , Triglyzeriden, HDL-Cholesterin, Leber-Enzymen<br />

<strong>und</strong> Insulinvorbehandlung zwischen den Tertilen mittels ANO-<br />

VA <strong>und</strong> Post-hoc-Analyse verglichen. Signifikante <strong>und</strong> klinisch<br />

wichtige Parameter wurden einer multivariaten Regressionsanalyse<br />

unterzogen.<br />

Ergebnis: Die Insulindosis betrug 71,6 ± 4,3 IU/Tag. Es wurden<br />

Nüchternwerte von 113,3 ± 23,4 mg/dl <strong>und</strong> postprandiale Werte<br />

von 158 ± 37,8 mg/dl erreicht. Die univariate Analyse ergab für<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer (p = 0,016), Insulinvorbehandlung (p = 0,001),<br />

hohen BMI (p = 0,001), hohe Triglyzeride (p = 0,003), hohe GOT<br />

(p = 0,008) <strong>und</strong> GPT (p = 0,018) eine Assoziation zur Gesamtinsulindosis,<br />

während familiäre Vorbelastung (p = 0,061), hoher<br />

HbA 1c (p = 0,47) <strong>und</strong> erhöhte g-GT (p = 0,11) keinen Einfluss<br />

hatten. In der multivariaten Regressionsanalyse beeinflussten<br />

eine Vorbehandlung mit Insulin (p < 0,001), Erhöhung von BMI<br />

(p = 0,0001), HbA 1c (p = 0,01) <strong>und</strong> Triglyzeriden (p = 0,006) die<br />

tägliche Insulindosis. Zusätzlicher Einschluss von g-GT, AP,<br />

HDL-Cholesterin <strong>und</strong> positiver Familienanamnese ergab einen<br />

korrigierten r2 von 0,38.<br />

Schlussfolgerung: Es gibt Parameter mit signifikantem Einfluss<br />

auf die Höhe der Insulindosis bei ICT von Patienten mit Typ-2-<br />

D<strong>iabetes</strong>. Sie bestimmen ca. 40 % der Varianz. Dieses Wissen<br />

könnte dazu beitragen, im klinischen Alltag schneller die adäquate<br />

tägliche Insulindosis zu finden.<br />

V-124<br />

Prandiale versus basale Insulinsubstitution in der<br />

Therapie des Typ-2-D<strong>iabetes</strong> – eine prospektiv<br />

randomisierte Studie<br />

Kazda C. M. (1) , Hülstrunk H. (1) , Helsberg K. (1) , Langer F. (1) , Forst T. (2)<br />

(1) Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg, (2) IKFE Mainz<br />

Ziele: Ziel der Studie war, bei bisher oral therapierten Typ-2-Diabetikern<br />

die St<strong>of</strong>fwechseleinstellung unter prandialer Therapie<br />

mit 3x täglich Insulin Lispro (LP) oder Insulin Lispro MidMix<br />

(MM) zu vergleichen mit 1x täglich Insulin Glargin (GL). Primärer<br />

Endpunkt war die postprandiale Blutglucoseexkursion 2 Std.<br />

nach dem Frühstück bei Studienende. Sek<strong>und</strong>äre Endpunkte waren<br />

u. a. HbA 1c -Verbesserung <strong>und</strong> Hypoglykämie-Häufigkeit.<br />

Methodik: Es handelt sich um eine multizentrische, randomi-


sierte, prospektive, <strong>of</strong>fene Parallelgruppenstudie über 6 Monate,<br />

durchgeführt gemäß ICH-GCP. Die primäre Analyse der a priori<br />

hierarchich geordneten Hypothesen (LP vs. GL, MM vs. GL)<br />

erfolgte für das ITT-Kollektiv mit MANN-WHITNEY U-Tests.<br />

Ergebnisse: 159 Typ-2-Diabetiker wurden einem der 3 Therapiearme<br />

LP (n = 52, w/m = 20/32), MM (n = 54, w/m = 22/32)<br />

bzw. GL (n = 53, w/m = 30/23) zugeordnet (ITT). Bei den folgenden<br />

Patientencharakteristika gab es keine relevanten Unterschiede<br />

zwischen den Gruppen (Angaben in MW ± SD). Das mittlere<br />

Alter betrug 59,4 (± 9,5) Jahre, der mittlere BMI 31,0<br />

(± 4,5) kg/m 2 , die mittlere D<strong>iabetes</strong>dauer 5,5 (± 2,9) Jahre. Der<br />

Großteil der Patienten war mit Biguaniden <strong>und</strong>/oder Sulfonylharnst<strong>of</strong>fen<br />

vorbehandelt. Bei Studienende zeigten sich unter LP<br />

<strong>und</strong> MM deutlich geringere postprandiale Blutglucoseexkursionen<br />

nach dem Frühstück als unter GL (p < 0,0001 [LP],<br />

p=0,0006 [MM]). Die mittleren HbA 1c -Werte zu Beginn der<br />

Studie unterschieden sich nicht (LP 8,3 ± 1,2 %, MM <strong>und</strong> GL<br />

8,1 ± 1,2 %); am Ende der Studie zeigte sich eine HbA 1c -Reduktion<br />

von 1,1 % unter LP, von 1,2 % unter MM <strong>und</strong> 0,3 % unter<br />

GL (LP bzw. MM vs. GL: p ≤ 0,001) bei vergleichbarer Hypoglykämierate<br />

in den Gruppen.<br />

Schlussfolgerung: Die Studie belegt eindrücklich die Überlegenheit<br />

der prandialen Insulinsubstitution mit LP oder MM gegenüber<br />

der basalen Substitution mit GL in der frühen Insulinbehandlung<br />

des Typ-2-D<strong>iabetes</strong>.<br />

V-125<br />

Intensivierte Insulintherapie (ICT) versus konventionelle<br />

Therapie (CT) bei Typ-2-D<strong>iabetes</strong> (n = 130): Eine 1-jährige<br />

<strong>of</strong>fene, randomisierte vergleichende Therapiestudie<br />

* Mariß K. (1) , Lüddeke H. J. (1) , Hollweck R. (2) , Hepp K. D. (1) , Renner R. (1) ,<br />

Guggenberger G. (1) , Schumm-Draeger P. M. (1)<br />

(1) 3. medizinische Abteilung, Städtisches Krankenhaus München-Bogenhausen,<br />

(2) Institut für Medizinische Statistik <strong>und</strong> Epidemiologie, TU München<br />

Einleitung: Ziel dieser Studie war es, bei 130 Typ-2-Diabetikern<br />

die ICT mit der CT hinsichtlich ihrer bekannt besseren St<strong>of</strong>fwechselkontrolle<br />

für weitere Variable zu vergleichen.<br />

Material <strong>und</strong> Methoden: 81 Männer, 49 Frauen (Alter [Mittelwert<br />

± SA] 60,5 ± 12,2 Jahre, D<strong>iabetes</strong>dauer 7,3 ± 7,3 J.). 3 Insulinschemata:<br />

I) Huminsulin Normal (H. I.) n = 42, II) Lispro<br />

n=48, III) Mischinsulin Pr<strong>of</strong>il 3 (M. P. 3) n = 40. Vergleichsdauer:<br />

1 Jahr. Lispro zu den Mahlzeiten (3/Tag), H. I. mit Spritz-Ess-<br />

Abstand (SEA) von 30’ (ggf. NPH-Insulin zur Nacht), M. P. 3<br />

morgens/abends (SEA 30’). Kontrollen: HbA 1c %, HDL mg/dl,<br />

LDL mg/dl, Cholesterin (Ch.) mg/dl, Triglyceride (TG) mg/dl ( 1 /2jährlich,<br />

nüchtern), postprandiale (pp) Blutzucker (BZ) mg/dl,<br />

Hypoglykämierate, Gewichtsverlauf (kg), Lebensqualität ( 1 /4jährlich,<br />

Fragebögen, C. Bradley). Statistik: Stetige Variable:<br />

Mittelwert ± Standardabweichung, diskrete: absolute/relative<br />

Häufigkeiten. Gruppenvergleich auf Signifikanz: 2-seitiger Kruskall-Wallis<br />

Test (Signifikanzniveau 5 %).<br />

Ergebnisse: Erstuntersuchung (EU) des HbA 1c -Wertes: I)<br />

9,0 ± 1,5, II) 9,3 ± 2,1, III) 9,0 ± 1,7. Stärkste HbA 1c Reduktion<br />

im Kontrolljahr in II). I: –2,9 ± 1,6; II: –3,4 ± 2,3; III: –2,5 ± 2,0<br />

(p = 0,248). EU der pp BZ-Werte: I) 210,0 ± 55,5, II)<br />

199,6 ± 65,9, III) 211,5 ± 52,3. Nach 1 Jahr: I) –63,2 ± 67,9; II)<br />

–68,0 ± 57,5; III) –59,3 ± 68,3 (p = 0.019). Gewichtsverlauf: I)<br />

4,4 ± 7,6, II) –0,1 ± 7,9, III) 4,8 ± 9,0 (p = 0,003). HDL: I)<br />

5,0 ± 9,3, II) 6,0 ± 17,0 III) 1,6 ± 9,3 (p = 0,232). LDL: I)<br />

–8,9 ± 37,5, II) –12,9 ± 40,0, III) –11,8 ± 30,8 (p = 0,896). Ch.: I)<br />

–14,0 ± 49,3, II) 19,2 ± 89,3, III) –7,8 ± 40,3 (p = 0,622). TG: I)<br />

–7,7 ± 75,8, II) –19,8 ± 86,3, III) –2,8 ± 65,7 (p = 0,622).<br />

Schlussfolgerung: Vergleichend zur CT erfolgte unter ICT eine<br />

Verbesserung der HbA 1c Werte, Blutfettwerte, Hypoglykämierate<br />

bei signifikant geringerer Gewichtszunahme <strong>und</strong> geringeren<br />

pp BZ-Anstiegen sowie eine flexiblere Lebensgestaltung <strong>und</strong> damit<br />

verbesserte Lebensqualität des Patienten.<br />

V-126<br />

Blutzuckerverhalten von Typ-2 Diabetikern beim<br />

Walking in Abhängigkeit vom Trainingszustand<br />

* Sari K., Edel K., Seidensticker B.<br />

Klinik der BEK Bad Hermannsborn<br />

Vorträge<br />

Ziele: Zur Umsetzung der Praxisleitlinien der modernen D<strong>iabetes</strong>therapie<br />

empfehlen wir unseren übergewichtigen Diabetikern<br />

30 min Ausdauertraining pro Tag. Wir sind der Frage nachgegangen,<br />

wie sich Blutzuckerwerte <strong>und</strong> Lactatspiegel bei individuell<br />

dosiertem Walking verhalten.<br />

Methodik: 20 Typ-2 Diabetiker (12 Männer, 8 Frauen) im Alter<br />

von 59–70 Jahren (median 66), BMI von 26–37,3 (median 32),<br />

OAD 4, OAD <strong>und</strong> Insulin 10, Insulin allein 6, nahmen an einem<br />

individuell dosierten Laufbandtraining über 30 min teil<br />

(VO2max. 60 %). In 3-minütigen Abständen erfolgten BZ- <strong>und</strong><br />

in 9-minütigen Abständen Lactatkontrollen. In der Erholungsphase<br />

Durchführung von BZ-Kontollen alle 10 min bis 60 min<br />

nach Trainingsende.<br />

Ergebnisse: Trainierte übergewichtige Typ-2 Diabetiker (Training<br />

mindestens 2mal pro Woche 30 min) verzeichneten einen<br />

BZ-Abfall von durchschnittlich 28,5 mg/dl (12–44). Dies entspricht<br />

einem Blutglucoseabfall von 0,9 mg/dl/min. In der Erholungsphase<br />

BZ-Anstieg um durchschnittlich 18,2 mg/dl. Relevante<br />

Lactatanstiege wurden nicht beobachtet. Die untrainierte<br />

Gruppe verzeichnete einen durchschnittlichen BZ-Abfall von<br />

69,2 mg/dl (39–96).Dies entspricht einem Blutglucoseabfall von<br />

2,3 mg/dl/min <strong>und</strong> ist damit relevant. In der Erholungsphase BZ-<br />

Anstieg um durchschnittlich 12 mg/dl. Bei 4 untrainierten Patienten<br />

sahen wir kurzzeitig Lactatspiegel über 4 mmol/l. Die Analyse<br />

der Blutfettwerte ergab eine relevante Senkung der<br />

Triglyceride um durchschnittlich 21,5 mg/dl. Hier fand sich kein<br />

Unterschied zwischen trainierten <strong>und</strong> untrainierten Probanden.<br />

Schlussfolgerungen: Auch ein individuell dosiertes Training in<br />

Form von Walking für Neueinsteiger mit Typ-2 D<strong>iabetes</strong> birgt<br />

das Risiko eines raschen Blutglucoseabfalls <strong>und</strong> ist deshalb entsprechend<br />

zu berücksichtigen (Insulindosis, OAD-Einnahme,<br />

Sport-BE‹s). Schon ein Training von 30 min Walking pro Tag erbringt<br />

eine relevante Senkung der Triglyceride.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

55


Vorträge<br />

Qualitätsmanagement <strong>und</strong> -kontrolle/Schulung<br />

V-127<br />

Erfassung der d<strong>iabetes</strong>bezogenen Therapiezufriedenheit<br />

mit der deutschsprachigen Fassung des D<strong>iabetes</strong> Treatment<br />

Satisfaction Questionnaire (DTSQ) – psychometrische<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> Validierung<br />

* Kubiak T. (1) , Hermanns N. (1) , Krichbaum M. (2) , Kulzer B. (3) , Haak T. (1,3)<br />

(1) Forschungsinstitut der D<strong>iabetes</strong>-Akademie Mergentheim (FIDAM), D<strong>iabetes</strong> Zentrum<br />

Mergentheim, Bad Mergentheim, (2) Psychologisches Institut, Otto-Friedrichs-<br />

Universität zu Bamberg, (3) D<strong>iabetes</strong>klinik Mergentheim, D<strong>iabetes</strong> Zentrum Mergentheim,<br />

Bad Mergentheim<br />

Ziele: Der Therapiezufriedenheit kommt im D<strong>iabetes</strong>bereich besonders<br />

auch im Rahmen der Therapie- <strong>und</strong> Erfolgskontrolle<br />

eine wichtige Rolle zu, da die Zufriedenheit bzw. das Zurechtkommen<br />

mit der Therapie das Selbstbehandlungsverhalten <strong>und</strong><br />

damit das Therapieergebnis beeinflussen kann. Im angloamerikanischen<br />

Raum hat sich dabei der D<strong>iabetes</strong> Treatment Satisfaction<br />

Questionnaire durchgesetzt (DTSQ; Bradley, 1994). In<br />

dieser Studie wurden zwei Fragestellungen untersucht: (1) psychometrische<br />

Überprüfung der deutschsprachigen DTSQ-Fassung;<br />

(2) Überprüfung der Validität.<br />

Methoden: Eingesetzt wurde eine neu übersetzte Fassung des<br />

DTSQ. Der DTSQ wurde von N = 430 stationär behandelten<br />

D<strong>iabetes</strong>patienten bearbeitet (Geschlecht [N(%) männl.]: 250<br />

[58.2]; D<strong>iabetes</strong>typ, Typ 1:157 [36.5] Typ 2: 273 [63.5]; Alter (J.,<br />

M±SD): 53.2 ± 15.2, D<strong>iabetes</strong>dauer (J.): 13.7 ± 10.3, HbA 1C<br />

[%]: 8.6 ± 1.6). Zur Validierung wurden weiter d<strong>iabetes</strong>spezifische<br />

Problembereiche (PAID) sowie medizinische Variablen erfasst.<br />

Ergebnisse: (1) Reliabilität: Eine befriedigende bis gute testtheoretische<br />

Güte konnte erzielt werden (Spearman-Brown: r = 0.76;<br />

Cronbach’s α = 0.81) (2) Validität. Die Faktorenanalyse führt zu<br />

einer Einfaktorenlösung <strong>und</strong> unterstreicht die Eindimensionalität<br />

der Skala. Es ließ sich ein moderater Zusammenhang mit<br />

den d<strong>iabetes</strong>spezifischen Belastungen feststellen (PAID:<br />

r=–0.42; p


Das eingesetzte DMP besteht aus 3 Modulen:<br />

(1) Basismodul mit Änderungen des Lebensstiles, Patientenschulung,<br />

Optimierung des vaskulären Risikopr<strong>of</strong>iles<br />

(2) Modul zur Früherkennung diabetischer Folgeerkrankungen<br />

(3) Modul zum Management von Hochrisiko-Patienten (Albuminurie<br />

oder persistierende Serum-Kreatinin-Erhöhung).<br />

Teilnehmende Ärzte erhalten ein Handbuch mit Leitlinien-basierten<br />

Empfehlungen zu Diagnostik, Therapiezielen, Interventionen<br />

<strong>und</strong> interdisziplinärer Betreuung. Quartalsweise Verlaufskontrolle<br />

mit strukturierter Dokumentation von<br />

Risikopr<strong>of</strong>il <strong>und</strong> Intervention. Zentrale Aggregation <strong>und</strong> Auswertung<br />

mit regelbasiertem Auswerteprogramm (SAS Version<br />

8.02). Erstellung einer Care Card für jeden Patienten mit Verlaufsdaten<br />

eines Jahres sowie Watchdog- <strong>und</strong> Reminderfunktionen.<br />

Der Patient erhält bei der Besprechung ein Duplikat. Bisher<br />

Einschluss von 4056 diabetischen Patienten aus 202 Praxen.<br />

Analyse von 555 Patienten mit mindestens 8 Quartalsuntersuchungen<br />

(Alter 63,7 ± 11,4 Jahre, 291 (52,4 %) männlich, 264<br />

(47,6 %) weiblich, Typ 1-D<strong>iabetes</strong> 52 (9,6 %), Typ 2-D<strong>iabetes</strong><br />

503 (90,4 %), D<strong>iabetes</strong>dauer 9,1 ± 8,5 Jahre, Beobachtungsintervall<br />

24,7 ± 5,5 Monate). Test auf signifikante intraindividuelle<br />

Unterschiede durch Wilcoxon signed-rank-Test für gepaarte<br />

Stichproben. Bei Einschluss <strong>und</strong> nach 25 Monaten (): HbA 1c<br />

7,5 ± 1,5 (7,2 ± 1,3) %, p = 0,0016; RRsyst 146 ± 18 (141 ± 16)<br />

mmHg, p < 0,0001; RRdiast 84 ± 10 (80 ± 9) mmHg, p < 0,0001)<br />

Gesamtcholesterin 222 ± 45 (213 ± 50) mg/dl, p < 0,0001; Triglyzeride<br />

205 ± 160 (178 ± 123) mg/dl, p < 0,0001; Normoalbuminurie<br />

23 % (48 %); Mikroalbuminurie 53 % (28 %); Makroalbuminurie<br />

9 % (10 %); Serum-Kreatinin > 1,3 mg/dl 6 %<br />

(6 %); Gesamtrisiko anhand Risikoscore: 0–5 Punkte (Pt.) 37 %<br />

(52 %); 6–10 Pt. 53 % (45 %); 11–15 Pt. 10 % (3 %). Ein DMP<br />

mit regelmäßigem, strukturiertem Daten-Feedback auf Patientenebene<br />

ermöglicht hochsignifikante Verbesserungen des vaskulären<br />

Risikopr<strong>of</strong>ils <strong>und</strong> bei einem Teil der Patienten die Regression<br />

einer beginnenden Nephropathie.<br />

V-130<br />

Optimierung von Feedbackzyklen im Qualitätsmanagement<br />

– ein Internet basierter Ansatz<br />

* Moser R. (1) , Beck P. (1) , Gfrerer R. (1) , Rakovac I. (1) , Jecht M. (2) , Risse A. (2) , Pieber T. (1)<br />

(1) Joanneum Research, Graz, Austria, (2) Forum Qualitätssicherung in der Diabetologie<br />

Deutschland<br />

Ziele: Ein systematisches Review zeigte, dass die Verkürzung der<br />

Qualitätssicherungszyklen von der Erhebung der Daten bis zur<br />

Verfügbarkeit von Feedback eine verbesserte Ergebnisqualität<br />

Tabelle zu V-130<br />

Quartal<br />

Austria Deutschland<br />

Vorträge<br />

zur Folge hat. Um eine solche Verkürzung zu erreichen, sollten<br />

technische Hilfsmittel entwickelt werden, die für möglichst viele<br />

Benutzer einfach <strong>und</strong> flexibel einsetzbar sind.<br />

Methoden: Für die Eingabe von adaptierten Basic Information<br />

Sheets wurde vor 1,5 Jahren eine Anwendung entwickelt <strong>und</strong><br />

war seither online über Web Browser verfügbar. Dies hatte den<br />

Vorteil großer Flexibilität <strong>und</strong> ortsunabhängigem Zugang. Beim<br />

Benutzer war keine S<strong>of</strong>twareinstallation erforderlich. Die online<br />

eingegebenen Daten waren nach der Eingabe ohne Zeitverzögerung<br />

für Auswertungen im Webinterface verfügbar. Viele Benutzer<br />

verfügten jedoch nicht über eine ständige Verbindung zum Internet,<br />

wodurch für diese die Erhebung der BIS nur auf Papier<br />

möglich war. Um auch diesen Benutzern die Vorteile der interaktiven<br />

Dateneingabe zu ermöglichen, wurde eine beim Benutzer<br />

installierte Anwendung entwickelt, die eingegebene Daten<br />

speichert <strong>und</strong> nur für die Datenübertragung zum zentralen Server<br />

eine Internetverbindung benötigt.<br />

Ergebnisse: Die Tabelle zeigt den signifikant steigenden Anteil<br />

der online eingegebenen Bögen in den ersten fünf Quartalen seit<br />

Verfügbarkeit der Web Anwendung.<br />

Schlussfolgerungen: Der deutliche Anstieg der online eingegebenen<br />

Bögen zeigte die steigende Akzeptanz dieses Ansatzes bei den<br />

Benutzern. Da nun auch Benutzer ohne ständige Internetverbindung<br />

dieses System verwenden können, kann eine noch höhere<br />

Akzeptanz erreicht werden. Durch die unmittelbare Verfügbarkeit<br />

der Daten für Auswertungen wurde die Verkürzung der<br />

Qualitätssicherungszyklen erreicht. Die in Disease Management<br />

Programmen erhobene Dokumentation soll auf diese Weise mit<br />

maximalem Nutzen für den Leistungserbringer verwendbar sein.<br />

V-131<br />

Evidenz-basierte Ermittlung des individuellen Risikosenkungspotenzials<br />

mit dem Prognoseinstrument Mellibase<br />

in der D<strong>iabetes</strong>-DMP-Projekt DIAMART<br />

* Mast O. (4) , Schumacher A. (4) , Müller A. (1) , Lickvers K. (2) , Kottmair S. (2) ,<br />

Derdzinski B. (3) , Ziegenhagen D. J. (3) , Frank M. (5)<br />

(1) Institut für Medizininformatik <strong>und</strong> Biostatistik Basel, (2) ArztPartner almeda AG<br />

München, (3) Deutsche Krankenversicherung AG Köln, (4) HESTIA HealthCare GmbH<br />

Mannheim, (5) Saarlandklinik Kreuznacher Diakonie Neunkirchen<br />

Ziele: Ermittlung des individuellen Risikos von Folgeerkrankungen<br />

<strong>und</strong> des medizinischen Optimierungspotenzials (MOP) bei<br />

Eintritt von Diabetikern in ein Disease Management Programm<br />

(DMP).<br />

online<br />

% online online<br />

% online<br />

Gesamt [N]<br />

Gesamt [N]<br />

Eingegeben [N] Eingegeben [%] Eingegeben [N] Eingegeben [%]<br />

2001–3 20 960 2,08 290 6428 4,51<br />

2001–4 201 1208 16,64 435 4970 8,75<br />

2002–1 469 1326 35,37 629 5100 12.33<br />

2002–2 815 1693 48,14 1841 4638 39,69<br />

2002–3 678 1175 57,7 2346 3847 60,98<br />

p


Vorträge<br />

Methoden: Diabetikern einer privaten Krankenversicherung<br />

wurde die Teilnahme am DMP DIAMART angeboten. Mit vom<br />

Hausarzt bei Eintritt erhobenen medizinischen Parametern berechnete<br />

ein Markov-Prozess-basiertes Krankheitsmodell (Mellibase),<br />

dessen medizinische Relationen nach Evidenzbewertung<br />

ausgewählt wurden, individuell das 10-Jahres-Risiko für 5 wesentliche<br />

Folgeerkrankungen. Das MOP wurde als relative Risikoreduktion<br />

zum individuellen Risiko bei Erreichen der Zielwerte<br />

für die Risik<strong>of</strong>aktoren (RF) HbA 1c (HB), systolischer<br />

Blutdruck (SBP), Gesamtcholesterin (TC), Triglyceride, HDL<br />

<strong>und</strong> Raucherstatus laut Nationaler Versorgungsleitlinie D<strong>iabetes</strong><br />

berechnet.<br />

Ergebnisse: Im Januar 2003 waren 114 auswertbare Patienten<br />

(104 m/10 w; 8 Typ 1/106 Typ 2; Median-Alter 58 J., -D<strong>iabetes</strong>diagnose<br />

seit 7,5 J.) in DIAMART aufgenommen. 97 %/70 %<br />

der Patienten hatten mind. einen RF (Rauchen, HB, SBP, TC) im<br />

erhöhten/hohen Risikobereich. Anteil Diabetiker mit<br />

MOP ≥ 30 %: Myokardinfarkt 36 %, Amputation 30 %, Retinopathie<br />

41 %, Nephropathie 25 % <strong>und</strong> Schlaganfall 26 %; ≥ eine<br />

Folgeerkrankung: 63 %. Von diesen hatten 10 % keinen RF im<br />

hohen <strong>und</strong> 57 % mindestens 3 RF im erhöhten Bereich.<br />

Schlussfolgerungen: Ca. 2/3 der Diabetiker hat bei DMP-Eintritt<br />

ein erhebliches MOP. Da bei der Mehrzahl mindestens 3 RF erhöht<br />

sind, sind Motivation <strong>und</strong> Compliance wesentlich beim<br />

Ausschöpfen des MOPs mittels Zielwerterreichung. Individuelle<br />

MOPs veranschaulichen Patient <strong>und</strong> Arzt den möglichen Therapieerfolg.<br />

Da MOPs evidenz- <strong>und</strong> leitlinien-basiert berechnet<br />

werden, unterstützen sie die Umsetzung von Leitlinien. Folge-<br />

MOPs können dem Patienten den Behandlungserfolg ergebnisorientiert<br />

spiegeln. Die MOP Analyse zeigt zudem bereits zu Beginn<br />

eines DMP, was das DMP erreichen kann, <strong>und</strong> ermöglicht<br />

eine gezielte Steuerung.<br />

V-132<br />

Lebensqualität von geriatrischen Patienten mit D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus Typ 2 nach Teilnahme an einem strukturierten<br />

Behandlungs- <strong>und</strong> Schulungsprogramm für konventionelle<br />

Insulintherapie<br />

Braun A. (1) , Schiel R. (1) , Franke I. (1) , Siefke S. (1) , Helbich C. (1) , Leppert K. (2) ,<br />

Müller U. A. (1)<br />

(1) Klinik für Innere Medizin II, (2) Institut für Medizinische Psychologie, Friedrich-Schiller-Universität<br />

Jena, Jena<br />

Ziele: Lebensqualität <strong>und</strong> Akzeptanz der Behandlung sind wich-<br />

58 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

tige geriatrische Therapieziele für ältere Patienten mit insulinpflichtigem<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus. In dieser Untersuchung wurde<br />

überprüft, ob die Lebensqualität älterer Patienten mit D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus Typ 2 <strong>und</strong> Insulintherapie durch Teilnahme an einem<br />

strukturierten Behandlungs- <strong>und</strong> Schulungsprogramm (BSP) verbessert<br />

werden kann.<br />

Methoden: Bei 71 Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2 älter als<br />

55 Jahre, die 1999 an einem BSP für konventionelle Insulintherapie<br />

teilnahmen, wurde mit dem standardisierten Fragebogen<br />

nach Bott et al. die Lebensqualität vor <strong>und</strong> 6 Monate nach Teilnahme<br />

am BSP erfasst. Charakteristika: Alter 68,4 ± 8,9 Jahre,<br />

HbA 1c 10,1 ± 1,4 % [Diamat®, NB: 4,4–5,9 %], D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

11,2 [0,04–25,5] Jahre, BMI 28,7 ± 5,7 kg/m 2 , kognitive Leistungsfähigkeit<br />

88,7 ± 11,8 IQ-Punkte.<br />

Ergebnisse: Die Lebensqualität älterer Patienten verbesserte sich<br />

ein halbes Jahr nach Teilnahme am BSP signifikant (s. Tabelle 1),<br />

insbesondere Hypoglykämieängste konnten reduziert werden.<br />

Diese Ergebnisse sind mit der 10-Jahres-Populationsuntersuchung<br />

von Schiel et al. (Diab St<strong>of</strong>fw) (Diabetologia 2002; 45:<br />

A313) vergleichbar, in der die Gesamtlebensqualität der 192 insulinspritzenden<br />

Patienten (Alter 56,8 ± 7,6 Jahre) mit Typ-2-<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus in Jena 61,9[12,5–98,1]% betrug.<br />

Schlussfolgerungen: Ältere Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2<br />

<strong>und</strong> Insulintherapie haben eine vergleichbar gute Lebensqualität<br />

wie jüngere Patienten. Durch Teilnahme an einem strukturierten<br />

BSP kann diese sogar noch verbessert werden, entsprechend den<br />

Forderungen der St. Vincent Deklaration, in der eine optimale<br />

Lebensqualität als Behandlungsziel geriatrischer Patienten fixiert<br />

ist.<br />

V-133<br />

Evalution einer strukturierten Fußschulung für Fußrisikopatienten<br />

mit D<strong>iabetes</strong> Mellitus<br />

* Tajiyeva O. (1) , Clever H.-U. (1,2) , Hirsch A. (1) , Fisch R. (1) , Moelle P. (1) , Dreyer M. (1)<br />

(1) Krankenhaus Bethanien, (2) D<strong>iabetes</strong> Zentrum Berliner Tor, Hamburg<br />

Ziele: Es werden die Auswirkungen einer strukturierten Fußschulung<br />

für Patienten mit D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> erhöhtem Risiko für<br />

Fußkomplikationen untersucht.<br />

Methoden: Studienpopulation bestand aus 101 Patienten mit<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 1:Typ 2 = 8:93, (Alter 62,9 ± 8,4 Jahre,<br />

w:m = 28:73, D<strong>iabetes</strong> 15,29 ± 9,88 Jahre). Es fanden sich fol-<br />

Tabelle zu V-132. Lebensqualität mit Subskalen in [%] von Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2 vor <strong>und</strong> 6 Monate nach Teilnahme<br />

am Schulungsprogramm. (Eine optimale Lebensqualität entspricht 100 %. In Klammern ist der Rang dargestellt).<br />

Vor Schulung 6 Monate nach Schulung p-Wert<br />

Lebensqualität gesamt 60,2 [9,4–92,5] 64,3 [11,9–96,9] 0,03<br />

Physische Belastungen 60,9 [10,7–89,3] 64,8 [14,3–96,4] 0,03<br />

Soziale Belastungen 72,4 [0–100] 72,8 [5–100] 0,41<br />

Zukunftssorgen 43,8 [0–93,8] 50,1 [0–100] 0,02<br />

Hypoglykämieängste 50,2 [0–100] 57,3 [0–100] < 0,001<br />

Diätbelastungen 65,1 [5,6–100] 66,4 [5,6–100] 0,73<br />

Alltagsbelastungen 71,1 [0–100] 76,7 [10–100] 0,01


gende Wagner-Stadien: 0 = 41, I = 11 der Patienten, Polineuropathie<br />

n = 97, pAVK n = 30, Osteoarthropathie n = 4. Amputationen:<br />

minor:major = 12:1, die Wahrnehmungsschwelle für Vibration<br />

rechts (1,50 ± 1,58), links (1,56 ± 1,63) Achtel. Die<br />

Fussschulung der Diabetiker erfolgte im Rahmen des Barfuß-<br />

Projektes des deutschen Verbandes der d<strong>iabetes</strong>beratenden Berufe<br />

(VDBD). Dieses Projekt beinhaltet zunächst die strukturierte<br />

Weiterbildung des Schulungspersonals nach den Richtlinien<br />

des Internationalen Konsensus über den diabetischen Fuß. Die<br />

Nachuntersuchung erfolgte 7,47 ± 2,40 Monate nach der<br />

Schulung bei 95 Patienten, drop out (n = 6). Die Evaluation der<br />

Patientenschulung erfolgte anhand objektiver Outcome-Parameter,<br />

Anamnese, die Fragebogen: Fußwissen, Fuß-Self-Care, Belastung<br />

<strong>und</strong> Zufriedenheit mit den Füßen, Lebensqualität bei<br />

D<strong>iabetes</strong> (LQD-R2), Ratingskalen zum Zustand der Füße. Die<br />

Ergebnisse wurden statistisch mittels des Programmes SPSS ausgewertet.<br />

Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung signifikant<br />

verbessert: die Parameter Hautpflege (p = 0,001), Hyperkeratosen<br />

(p = 0,017), Nagelpflege (p = 0,023), Fuß-Self-Care<br />

(p = 0,0001), das Wissen (p = 0,032). Im Fragebogen Belastung<br />

<strong>und</strong> Zufriedenheit mit den Füßen bedeutende Zunahme in der<br />

Skala Abwehr <strong>und</strong> Wertschätzung (p = 0,0001). In der allgemeinen<br />

d<strong>iabetes</strong>bezogenen Lebensqualität zeigte die Skala Zufriedenheit<br />

zur Nachuntersuchung deutliche Verbesserung<br />

(p = 0,005), Verbesserungstendenz des Belastungswerts (ns).<br />

Schlussfolgerungen: Patientenbezogene empowermentorientierte<br />

Schulungen können zu positiven Verhaltensänderungen <strong>und</strong><br />

Einstellungen führen.<br />

V-134<br />

Evaluation der Ergebnisqualität von 19 Schulungszentren<br />

für Typ-1-D<strong>iabetes</strong> durch die Arbeitsgemeinschaft<br />

für strukturierte D<strong>iabetes</strong>therapie (ASD) in 2002<br />

Sämann A., Kloos C., Müller U. A. für die ASD<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Klinik Innere Medizin II, Jena<br />

Einleitung: Aufgabe der ASD ist die kontinuierliche Qualitätssicherung<br />

der strukturierten Schulung <strong>und</strong> Behandlung von Patienten<br />

mit D<strong>iabetes</strong> Typ 1 oder 2. Dazu wird ein Qualitätssiegel<br />

für nachgewiesene Struktur-, Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität vergeben.<br />

Die Ergebnisse der Evaluation 2002 der anerkannten<br />

Schulungszentren der ASD für Typ-1-D<strong>iabetes</strong> werden vorgestellt.<br />

Methodik: Evaluation der Ergebnisqualität durch Nachuntersuchung<br />

einer zufällig gezogenen Patientenstichprobe von mindestens<br />

30 geschulten Patienten mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong> pro Zentrum:<br />

Alter, D<strong>iabetes</strong>dauer, HbA 1c , in Ereignissen pro Patientenjahr:<br />

Anzahl schwerer Hypoglykämien (Hypo) <strong>und</strong> Ketoazidosen<br />

(Keto) sowie Hospitalisationstage (Hosp) innerhalb von 12 Monaten<br />

vor Schulung sowie zu Nachuntersuchung 12 bis 15 Monaten<br />

nach Schulung. Normierung des Roh-HbA 1c (relatives<br />

HbA 1c = Roh-HbA 1c /lokalen mittleren Normbereich St<strong>of</strong>fwechselges<strong>und</strong>er).<br />

Ergebnis: Gesamtauswertung 19 Evaluationen (986 Patienten<br />

mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong>): mittleres Lebensalter 39,5 Jahre<br />

(Min./Max. 8,0/81,5 Jahre), mittlere D<strong>iabetes</strong>dauer 13,5 Jahre<br />

Vorträge<br />

(Min./Max. 0,5/60,0 Jahre), Verringerung mittleres relatives<br />

HbA 1c von 1,61 auf 1,42 (p < 0,0001), Reduktion Hypo von<br />

0,49 auf 0,19 (p < 0,0001), Keto von 0,09 auf 0,04 (p < 0,0001),<br />

Hosp von 5,75 auf 3,86 Tage (p < 0,0001). Einzelauswertung<br />

nach Zentrum: Senkung mittleres relatives HbA 1c in jeder Evaluation<br />

(sign. p < 0,03 in 18 Eval.) in 19 Evaluationen, Reduktion<br />

Hypo in 17 (sign. P < 0,05 in 4 Eval.), Keto in 14 (sign.<br />

P


Vorträge<br />

Patientencharakteristika zur Randomisierung<br />

Standard-BSP DikoL-BSP p-Wert<br />

Anzahl Patienten 31 26<br />

Alter (Jahre) 67,6 ± 9,1 70, 0 ± 8,5 0,32<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer (Jahre) 9,5 (0,04–35,4) 10,9 (0,14–24,5) 0,76<br />

HbA1c (%)* 10,4 ± 2,1 10,4 ± 1,5 0,95<br />

Aktuelle kognitive Leistungsfähigkeit (IQ-Punkte)<br />

(*HbA1c : Diamat ®, NB:4,4–5,9 %]<br />

81,3 ± 5,1 79,4 ± 6,3 0,22<br />

Ergebnisse Handling-Test<br />

DikoL-Gruppe Standard-Gruppe<br />

(n = 26) (n = 31)<br />

Nach Schulung 1<br />

/2 Jahr später Nach Schulung 1<br />

/2 Jahr später<br />

Wann wird Insulin gespritzt? 26/100 % 25/96,2 % 31/100 % 29/93,5 %<br />

Ist ein Spritz-Ess-Abstand<br />

notwendig?<br />

26/100 % 24/92,3 % 30/96,8 % 20/64,5 %*<br />

Pen richtig geschüttelt? 22/84,6 % 24/92,3 % 29/93,5 % 21/67,7 %*<br />

Insulindosis mit Pen richtig<br />

aufgezogen?<br />

22/84,6 % 22/84,6 % 29/93,5 % 27/87,1 %<br />

Bauchfalte vor Insulininjektion<br />

gemacht?<br />

23/88,5 % 22/84,6 % 27/87,1 % 15/48,4 %*<br />

Einstich korrekt? 25/96,2 % 23/88,5 % 30/96,8 % 24/77,4 %*<br />

Einstichstelle korrekt? 25/96,2 % 23/88,5 % 27/87,1 % 24/77,4 %<br />

Warten korrekt? 22/84,6 % 23/88,5 % 27/87,1 % 16/51,6 %*<br />

Dargestellt ist die Anzahl bzw. Prozent der Patienten, die die einzelnen Fragen richtig beantworten oder die Aufgabenstellung korrekt<br />

durchführen konnte. *p < 0,05 DikoL vs. Standardgruppe ein halbes Jahr nach Schulung<br />

60 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003


Therapie des Typ-2-D<strong>iabetes</strong> II<br />

V-136<br />

Oral Insulin: Pro<strong>of</strong> <strong>of</strong> Concept in Type 2 Diabetic<br />

Patients<br />

Kapitza C. (1) , Arbit E. (2) , Abbas R. (2) , Goldberg M. (2) , Hompesch M. (1) , Heinemann L. (1) ,<br />

Heise T. (1)<br />

(1) (2) Pr<strong>of</strong>il Institut für St<strong>of</strong>fwechselforschung, Neuss, Emisphere Technologies, Inc.,<br />

Tarrytown, NY<br />

Ziele: The objective <strong>of</strong> this study was to determine the pharmacokinetic<br />

(PK) and pharmacodynamic (PD) properties <strong>of</strong> an oral<br />

insulin (OI) formulation with a novel delivery agent (DA) in<br />

comparison to s. c. regular insulin (RI). DA is a drug carrier<br />

which has been shown to enhance the gastrointestinal absorption<br />

<strong>of</strong> insulin when applied orally as a capsule.<br />

Methoden: Ten male type 2 diabetic patients (mean age 56 ± 9<br />

years [mean ± SD], HbA 1c 7%±1.1 %, BMI 28 ± 3 kg/m 2 ) participated<br />

in this 2-period, randomized, cross-over trial. The metabolic<br />

effects <strong>of</strong> the study medication consisting <strong>of</strong> either OI (300<br />

U/400 mg DA) or 15 U RI s. c. were assessed with the glucose<br />

clamp technique over 6h on two separate study days. Plasma insulin<br />

(INS) concentrations were determined in regular intervals.<br />

Ergebnisse: OI exhibited a faster and higher rise in insulin concentrations<br />

and showed a faster onset <strong>of</strong> action than RI (AUC-<br />

INS 0–1h 2559 ± 1831 vs. 542 ± 296 µU x mL –1 x min, p < 0.01;<br />

C-INSmax 93 ± 71 vs. 33 ± 11 µU/ml, p < 0.01; t-INSmax 27 ± 9<br />

vs. 161 ± 83 min, p < 0.01). Accordingly, this trend was mirrored<br />

in the PD results (AUC-GIR 0–1h 173 ± 86 vs. 27 ± 32 mg/kg,<br />

p


Vorträge<br />

Atemgasproben berechnet. Statistik: RM-ANOVA <strong>und</strong> Duncan’s<br />

post hoc test.<br />

Ergebnis: Die Plasmaglucose-Konzentrationen wurden mit allen<br />

getesteten Dosen gleichwertig normalisiert (p < 0,001). Im Nüchternzustand<br />

stiegen die Insulin- <strong>und</strong> C-Peptid-Konzentrationen<br />

dosis-abhängig unter der GLP-1 Gabe (p < 0,05). Hingegen wurden<br />

die Insulin- <strong>und</strong> C-Peptid-Konzentrationen nach der Mahlzeit<br />

durch GLP-1 dosis-abhängig vermindert (p = 0,0031 <strong>und</strong><br />

p=0,0074). Die Glucagon-Sekretion wurde durch GLP-1 supprimiert.<br />

Unter der Infusion von GLP-1 kam es zu einer deutlich<br />

dosis-abhängigen Verzögerung der Magenentleerung<br />

(p < 0,001).<br />

Schlussfolgerung: Trotz einer dosis-abhängigen Stimulation der<br />

Insulinsekretion durch GLP-1 ist bereits eine Infusionsrate von<br />

0,4 pmol · kg –1· min zur Normalisierung der Glucosekonzentrationen<br />

ausreichend. Aufgr<strong>und</strong> der Hemmung der Magenentleerung<br />

mit steigenden GLP-1 Dosen sollten bei Patienten mit Typ-<br />

2-D<strong>iabetes</strong> geringere Mengen von GLP-1 als früher eingesetzt<br />

werden.<br />

V-139<br />

Tissue selectivity <strong>of</strong> the antidiabetic agent nateglinide:<br />

study on recombinant human K ATP -channels<br />

* Eckert T., Neugebauer B., Schwanstecher C., Schwanstecher M.<br />

Institut für Pharmakologie <strong>und</strong> Toxikologie der TU Braunschweig, Braunschweig<br />

The D-phenylalanine derivative nateglinide has recently been introduced<br />

into oral antidiabetic therapy and, similar to sulfonylureas<br />

(e. g. glibenclamide), exerts its therapeutic effect by inducing<br />

closure <strong>of</strong> the pancreatic β-cell K ATP -channel leading to<br />

insulin release. Due to the ubiquitous nature <strong>of</strong> K ATP -channels in<br />

cardiovascular system, a high β-cell specificity seems important<br />

for any novel K ATP -channel blocking insulinotropic agent. K ATP<br />

channels are assembled from two structurally distinct subunits,<br />

an inwardly-rectifying potassium channel subunit (K IR 6.x) forming<br />

the pore and a regulatory sulfonylurea receptor (SUR) subunit.<br />

Importantly, the drug receptor sites for channel blockers<br />

(e. g. nateglinide) reside on SURs with diversity <strong>of</strong> these subunits<br />

conferring tissue specific pharmacology. In this study we measured<br />

the affinity <strong>of</strong> nateglinide for binding to the human is<strong>of</strong>orms<br />

<strong>of</strong> the pancreatic (SUR1), the cardiac (SUR2A) and the vascular<br />

(SUR2B) sulfonylurea receptor. In addition, we assessed nateglinide-sensitivities<br />

<strong>of</strong> reconstituted human pancreatic (SUR1/<br />

K IR 6.2), cardiac (SUR2A/K IR 6.2) and vascular (SUR2B/K IR 6.2)<br />

channels. Results show that nateglinide acts as a full agonist at<br />

all K ATP subtypes with maximal drug-induced channel closure<br />

not differing from that induced by glibenclamide, glipizide or<br />

tolbutamide. Consistent with sulfonylureas, occupation <strong>of</strong> one<br />

<strong>of</strong> four receptor sites seems sufficient to induce channel closure.<br />

Nateglinide is highly selective for pancreatic β-cell<br />

type SUR1/K IR 6.2 channels with a selectivity ratio versus cardiovascular<br />

SUR2A/K IR 6.2 or SUR2B/K IR 6.2 channels amounting<br />

to 110 or 150, respectively. Thus, based on this study with<br />

human recombinant channels β-cell selectivity <strong>of</strong> nateglinide<br />

appears much stronger than that <strong>of</strong> tolbutamide (15 or 18,<br />

respectively) and similar to that observed with glipizide (470 or<br />

410) or glibenclamide (570 or 500).<br />

62 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

V-140<br />

Verzögerung der D<strong>iabetes</strong>manifestation bei Zucker Ratten<br />

(fa/fa; ZR) unter der Gabe des DP IV Hemmers<br />

P93/01<br />

* Freyse E. J. (1) , Berg S. (1) , Heinke P. (1) , Heins J. (2) , Kühn-Wache K. (2) , Demuth H.-U. (2)<br />

(1) Institut für D<strong>iabetes</strong> „Gerhardt Katsch“ Karlsburg, (2) probiodrug AG Halle (Saale)<br />

Das Enzym Dipeptidyl Peptidase IV (DP IV) spaltet Peptide der<br />

Glukagonfamilie sowie Chemokine <strong>und</strong> Neuropeptide. Die Behandlung<br />

mit DP IV-Hemmern konnte die St<strong>of</strong>fwechselkontrolle<br />

bei Typ-2-D<strong>iabetes</strong> durch die längere Verweilzeit bioaktiver<br />

Inkretine (GLP-1, GIP) verbessern. Die Erzeugung zusätzlicher<br />

Effekte auf der Gr<strong>und</strong>lage geänderter Aktivitäten weiterer synergistisch<br />

wirkender Hormone kann dabei nicht ausgeschlossen<br />

werden. Der DP IV Hemmer P93/01 zeichnet sich durch ein gutes<br />

toxikologisches Pr<strong>of</strong>il aus. Sein pharmakodynamischer Wert<br />

wurde in einem Typ-2-D<strong>iabetes</strong> Rattenmodell getestet.<br />

14 Wochen alte ZR wurden morgens (06:00) <strong>und</strong> abends (18:00)<br />

oral mit 60 mg/kg P93/01 über 12 Wochen (Wo) behandelt <strong>und</strong><br />

mit einer Kontrollgruppe (Placebo = CO) verglichen (je N = 9).<br />

Das Körpergewicht, die Nahrungs- <strong>und</strong> Wasseraufnahme sowie<br />

die Blutglucose (BG) wurden um 07:00 Uhr <strong>und</strong> 17:00 Uhr alle<br />

2 Tage gemessen. Tag-Nacht-Pr<strong>of</strong>ile von BG, Insulin (IRI) <strong>und</strong><br />

DP IV Aktivität wurden nach 6 <strong>und</strong> 12 Wo in 3 h Intervallen erstellt.<br />

HbA 1c sowie BG- <strong>und</strong> IRI-Kinetiken während OGTT wurden<br />

vor <strong>und</strong> nach 6 <strong>und</strong> 12 Wo erfasst. Nach 12 Wo wurde ergänzend<br />

ein OGTT unter Gabe von P93/01 (5 min vor<br />

Glucosegabe) erstellt.<br />

P93/01 veränderte die Körpermassezunahme nicht, reduzierte<br />

aber vorübergehend die Aufnahme von Nahrung <strong>und</strong> Wasser<br />

(Wo 1 bis 6). Die BG morgens blieb unter P93/01 Medikation<br />

über 6 Wo im Normalbereich (< 6 mmol/l). Die abendliche BG<br />

der behandelten Tiere war über 10 Wo 2 mmol/l niedriger als in<br />

CO, stieg jedoch danach auf deren Niveau. Die 24 h BG-Pr<strong>of</strong>ile<br />

waren um 2 mmol/l verbessert bei einem IRI-Pr<strong>of</strong>il, das sich von<br />

den CO nicht unterschied. Nur die Gabe von P93/01 wurde von<br />

einem IRI-Anstieg im OGTT begleitet.<br />

Der DP IV Hemmer P93/01 verbessert die BG-Kontrolle <strong>und</strong><br />

verzögert die zunehmende Glucose-Intoleranz in ZR. P93/01<br />

hält die Sekretion der pankreatischen β-Zelle auf den Glucose-<br />

Stimulus aufrecht, während bei den CO die β-Zellen zu keiner<br />

weiteren Insulinfreisetzung fähig sind.<br />

V-141<br />

Therapiepräferenz <strong>und</strong> Behandlungsqualität unter konventioneller<br />

(CIT) <strong>und</strong> supplementärer präprandialer<br />

(SIT) Insulintherapie bei Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

Typ2 <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärversagen – eine prospektive, randomisierte<br />

Cross-over-Studie<br />

Kloos C., Heckmann B., Helbig C., Franke I., Braun A., Schiel R., Müller U. A.<br />

Klinik für Innere Medizin II der Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Ziel: Therapiepräferenz <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechseleinstellung unter Therapie<br />

mit präprandialem Normalinsulin (SIT) <strong>und</strong> konventioneller<br />

Insulintherapie (CIT) mit Mischinsulin.<br />

Methode: In einer randomisierten prospektiven Studie führen 40<br />

Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2 im mittleren Lebensalter<br />

<strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärversagen der Therapie mit oralen Antidiabetika<br />

oder Diät, nach strukturierter Schulung, SIT <strong>und</strong> CIT über je 8<br />

Wochen durch <strong>und</strong> entscheiden dann selbst, ob sie CIT oder SIT<br />

weiterführen wollen (Ges.dauer 20 Wo., 4 Wo. run-in, 8 Wo.


Therapie 1, nach Cross-over 8 Wo. Therapie 2). Aktuell sind 36<br />

Patienten eingeschlossen (Alter 55,6 Jahre, D<strong>iabetes</strong>dauer 7,5<br />

Jahre, Gewicht 82,8 kg, BMI 28,4 kg/m 2 , HbA 1c 8,8 %, relativer<br />

Hba1c 1,89, 21 berufstätig, 11 Rente o. arbeitsl.), 32 haben sie<br />

komplett beendet.<br />

Ergebnisse: Die Gruppen unterschieden sich nicht (Beginn CIT<br />

n=15/SIT n = 17, Alter 58/53 J., p = 0,72, D<strong>iabetes</strong>dauer 7,2/<br />

7,8 J., p = 0,61, Gewicht 85,7/80,3 kg; p = 0,30, BMI 29,1/<br />

27,8 kg/m2, p = 0,34, Hba1c 8,6/9,0, p = 0,52, systol. RR 133,2/<br />

137,4 mmHg, p = 0,47, diast. RR 80,1/80,3 mmHg, p = 0.97). Im<br />

Verlauf besserte sich der HbA 1c signifikant (8,8 auf 7,1 %,<br />

p=0,001), der Blutdruck änderte sich nicht (systol. 135,4 auf<br />

135,1, diastol. 80,2 auf 80,0 mmHg), Gewicht (82,8 auf 84,9 kg,<br />

p=0,002) <strong>und</strong> BMI (28,4 auf 29,2 kg/m 2 , p = 0,001) stiegen. 15<br />

Patienten votierten für CIT (berufst. 10, Rente/AU 5), 17 für SIT<br />

(berufstät. 11, Rente/AU 6). Es trat keine schwere (Glukagon,<br />

Glucose i. v., Hospitalisation), aber 10 leichte Hypoglyk. auf<br />

(CIT 3, SIT 7). 24 Patienten behielten die letzte, 8 die erste Therapie.<br />

Schlussfolgerungen: Beide Therapien verbessern die Glykämie<br />

signifikant. Schwere Hypoglyk. traten nicht auf, leichte doppelt<br />

so <strong>of</strong>t unter SIT. Die Patienten ließen keine Therapiepräferenz erkennen.<br />

Berufstätigkeit beeinflusst das Votum für CIT oder SIT<br />

nicht. Obwohl die Therapieentscheidung unbeeinflusst vor Arztkontakt<br />

getr<strong>of</strong>fen wurde, behielt die Mehrzahl die zuletzt angewandte<br />

Therapie bei.<br />

V-142<br />

Exenatide (synthetisches Exendin-4, AC2993) führt bei<br />

mit Metformin <strong>und</strong>/oder Sulfonylharnst<strong>of</strong>fen behandelten<br />

Typ-2-Diabetikern zu einer kontinuierlichen Verbesserung<br />

der St<strong>of</strong>fwechselkontrolle<br />

* Weyer C., Poon T., Taylor K., Nielsen L., Cole L., Han J., Varns A., Kim D., Baron A.,<br />

Fineman M., Kolterman O.<br />

Amylin Pharmaceuticals Inc., San Diego, California, USA<br />

Ziele: Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Exenatide (synthetisches<br />

Exendin-4, AC2993, EX) bei Typ-2 Diabetikern die<br />

St<strong>of</strong>fwechselkontrolle durch multiple Wirkungen, wie etwa einer<br />

Glucose-abhängigen Stimulation der Insulinsekretion, einer Verbesserung<br />

der Betazell-Funktion, einer Suppression der Glukagonsekretion,<br />

einer Verlangsamung der Magenentleerung sowie<br />

einer Reduktion der Nahrungsaufnahme <strong>und</strong> des Körpergewichts<br />

verbessern könnte. Ziel der vorliegenden <strong>of</strong>fenen Phase 3<br />

Studie ist es, die langfristige Wirksamkeit (HbA 1c ) <strong>und</strong> Verträglichkeit<br />

von EX bei ca. 150 Typ-2-Diabetikern, die bereits mit<br />

Metformin (MET) <strong>und</strong>/oder Sulfonylharnst<strong>of</strong>f (SFU) behandelt<br />

werden, zu untersuchen.<br />

Methoden: Unter Beibehaltung ihrer oralen Medikation erhalten<br />

die Patienten BID (vor Frühstück <strong>und</strong> Abendbrot) eine s. c. Injektion<br />

von EX (5µg in den ersten 4Wo <strong>und</strong> 10µg in den folgenden<br />

8 Wo). Hier vorgestellt werden die Daten von 38 Patienten,<br />

die die ersten 12 Wo der Studie absolviert haben (18 M/20 F, Alter:<br />

56.5 ± 1.4 Jahre, HbA 1c 8.8 ± 0.2 %, BMI 30.9 ± 0.7 kg/m 2 ,<br />

7 MET, 9 SFU, 22 MET + SFU).<br />

Ergebnisse: Unter Gabe von EX kam es zu einem progressiven<br />

Vorträge<br />

Abfall des mittleren HbA 1c Wertes (–1.3 ± 0.1 % nach 8 Wo,<br />

–1.5 ± 0.2 % nach 12Wo), ohne Anzeichen, dass die Wirksamkeit<br />

dabei mit der Zeit nachließ. Nach 12 Wo hatten 47 % der Patienten<br />

(n = 18) einen HbA 1c -Wert von ≤ 7,0 % erreicht. Bei einer<br />

Minderheit der Patienten ließ sich ein niedriger EX Antikörper<br />

Titer nachweisen, was jedoch keine Auswirkungen auf die HbA 1c<br />

Senkung zu haben schien. EX wurde generell gut vertragen, wobei<br />

ein meist mildes, gut beherrschbares Unwohlsein wie erwartet<br />

die häufigste Nebenwirkung darstellte. Insgesamt schieden<br />

weniger als 15 % der Patienten vorzeitig aus, nur etwa ein Drittel<br />

davon wegen Übelkeit.<br />

Schlussfolgerungen: Die Interim Daten dieser Untersuchung bestätigen<br />

vorhergehende Studienergebnisse, dass Exenatide die<br />

St<strong>of</strong>fwechselkontrolle von Typ-2 Diabetikern verbessert.<br />

V-143<br />

Insulin-Inhalation mit dem AERx® Insulin D<strong>iabetes</strong><br />

Management System in Kombination mit NPH Insulin ist<br />

bei Typ-2-Diabetikern genauso effektiv wie eine vergleichbare<br />

s. c. Therapie<br />

Koenen C. (2) , Adamson U. (1) , Petersen A. H. (2) , Rönnemaa T. (3) , Hermansen K. (4)<br />

(1) Danderyds Sjukhus, Stockholm, Schweden; (2) Novo Nordisk A/S, Dänemark;<br />

(3) Universität Turku, Finnland; (4) Universität Aarhus, Dänemark<br />

Ziele: Das AERx® Insulin D<strong>iabetes</strong> Management System<br />

(iDMS) ist ein System, mit dessen Hilfe Insulin inhaliert werden<br />

kann. Ziel dieser Studie war es, AERx® mit s. c. injiziertem Insulin<br />

zu vergleichen.<br />

Methoden: 107 Typ-2-Diabetiker (67 m/40 w), mit Insulin vorbehandelt,<br />

wurden in diese mulizentrische, randomisierte, <strong>of</strong>fene<br />

Parallelgruppen-Studie über 12 Wochen eingeschlossen. Die<br />

Patienten inhalierten entweder Insulin mit dem AERx® iDMS<br />

direkt vor jeder Mahlzeit, oder injizierten Normalinsulin 30 Minuten<br />

vor der Mahlzeit. Beide Gruppen injizierten NPH zur<br />

Nacht. Von den 107 randomisierten Patienten beendeten 49 in<br />

jeder Gruppe die Studie. Beide Gruppen waren hinsichtlich mittlerem<br />

Alter (59) BMI (27,7 kg/m 2 ), Nüchtern-Blutzucker (NBZ)<br />

(11,46 mmol/L) <strong>und</strong> HbA 1c (8,5 %) vergleichbar.<br />

Ergebnisse: Die HbA 1c -Reduktion war in beiden Gruppen vergleichbar<br />

(0,72 vs. 0,75 %, p = 0,90), während die Reduktion des<br />

Nüchtern-Blutzuckers in der AERx®-Gruppe signifikant größer<br />

war (3,5 vs. 0,45 mmol/l, p = 0,012). Die NPH-Dosis unterschied<br />

sich nicht (0,27 vs. 0,25 IU/kg, p = 0,95). Es bestand kein Unterschied<br />

in der intraindividuellen Variabilität des Nüchtern-Blutzuckers<br />

<strong>und</strong> des postprandialen Blutzuckeranstiegs (30 %<br />

vs. 27 %, p = 0,34; 26 % vs. 26 %, p = 0,91). Es bestand kein Unterschied<br />

zwischen den absoluten postprandialen Blutzuckeranstiegen<br />

(1,99 vs. 1,33 mmol/L, p = 0,14). In der AERx®-Gruppe<br />

traten weniger Hypoglykämien auf (151 vs. 211, n. s.). Die Frequenz,<br />

Art <strong>und</strong> Schwere unerwünschter Ereignisse war in beiden<br />

Gruppen vergleichbar. Es wurden keine klinisch relevanten Veränderungen<br />

der Lungenfunktion oder der Thorax-Röntgen-Aufnahme<br />

in der AERx®-Gruppe beobachtet. In der AERx®-Gruppe<br />

kam es zu einem Anstieg der Insulin-Antikörper, nicht jedoch<br />

in der s. c.-Gruppe. Dies führte jedoch nicht zu einer Veränderung<br />

von klinischen Parametern.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

63


Vorträge<br />

Schlussfolgerungen: Diese Studie zeigt, dass Insulin-Inhalation<br />

mit dem AERx® iDMS genauso effektiv ist wie eine vergleichbare<br />

s. c. Therapie.<br />

V-144<br />

Wirksamkeit <strong>und</strong> Sicherheit von Rosiglitazon in der<br />

praktischen Anwendung<br />

* Rosak C. (1) , Standl E. (2) , Stammer H. (3) , Seidel D. (3)<br />

(1) (2) (3) Krankenhaus Sachsenhausen, Städt. Krankenhaus München-Schwabing, GlaxoSmithKline,<br />

München<br />

Ziele: Untersuchung der Wirksamkeit <strong>und</strong> Sicherheit von Rosiglitazon<br />

(Rosi) bei der Anwendung in der täglichen Praxis in<br />

Deutschland.<br />

Methoden: 22.808 mit Rosi behandelte Patienten wurden seit<br />

Juli 2000 in eine nicht interventionelle, qualitätskontrollierte<br />

Beobachtungsstudie (AOCS = Audited Observational Cohort<br />

Study) eingeschlossen. Die durchschnittliche Beobachtungsdauer<br />

pro Patient betrug 6 Monate, insgesamt wurden 11.131 Patientenjahre<br />

(PJ) unter Rosi überblickt.<br />

Ergebnisse: Die Patienten entsprachen einer typischen, ungenügend<br />

eingestellten diabetischen Population: Alter 62 Jahre, Dia-<br />

64 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

betesdauer 5 Jahre, Verhältnis Männer: Frauen 1:1, BMI<br />

29 kg/m 2 , HbA 1c 8,2 %, Nüchternblutzucker (NBZ) 179 mg/dl<br />

(jeweils Median). Der mediane HbA 1c -Wert wurde im Studienverlauf<br />

signifikant um 1,3 Prozentpunkte gesenkt, der NBZ um<br />

50 mg/dl, dabei bestanden keine relevanten Unterschiede zwischen<br />

Rosi + Met (n = 7.160) <strong>und</strong> Rosi 4 mg + SU (n = 3.751). Der<br />

Anteil der Patienten mit einem HbA 1c ≤ 6,5 % bzw. ≤ 7,0 % erhöhte<br />

sich von 6 % bzw. 14 % zu Beginn der Beobachtungsdauer<br />

auf 34 % bzw. 48 % am Ende. Der mittlere Blutdruck sank<br />

von 144/84 auf 138/82 mmHg. Das mittlere Körpergewicht<br />

konnte um 1 kg von 84,9 kg auf 83,9 kg reduziert werden<br />

(Rosi + Met: 87,2 → 85,8 kg; Rosi 4 mg + SU: 80,7 → 80,0 kg).<br />

Unerwünschte Ereignisse wurden bei 3,1 % der Patienten beobachtet,<br />

schwerwiegende unerwünschte Ereignisse bei 1,1 % der<br />

Patienten, darunter 54 Todesfälle, die nicht ursächlich mit Rosi<br />

in Zusammenhang standen (0,24 %; 4,9/1000 PJ; Vergleich UK-<br />

PDS 33: 18,2/1000 PJ). Insgesamt wurden 98 Fälle von Ödemen<br />

gemeldet (0,43 %; 8,8/1000 PJ), 37 Fälle von Herzinsuffizienz<br />

(0,16 %; 3,3/1000 PJ) <strong>und</strong> 28 Fälle von Leberfunktionsstörungen<br />

(0,12 %; 2,5/1000 PJ).<br />

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse dieser Beobachtungsstudie<br />

zeigen, dass die Therapie mit Rosiglitazon in der täglichen Praxis<br />

effektiv, sicher <strong>und</strong> gut verträglich ist.


Retinopathie/Neuropathie<br />

V-145<br />

Die Deletion von RAGE schützt vor diabetischer Kapillarschädigung,<br />

aber nicht vor natürlicher Gefäßregression<br />

Lin J. (1) , Bierhaus A. (2) , Yüce A. (3) , Arnold B. (2) , Nawroth P. P. (2) , Hammes H.-P. (1)<br />

(1) (2) V. Med. Klinik, Klinikum Mannheim, Uni Heidelberg, Med. Klinik 1, Uni Heidelberg,<br />

(3) 3. Med. Klinik, Uni Giessen<br />

Ziel: Glykierungsfolgeprodukte entstehen bei chronischer Hyperglykämie<br />

durch vermehrte intrazelluläre Bildung von Methylglyoxal<br />

<strong>und</strong> können den Rezeptor für advanced glycation endproducts<br />

(AGE) RAGE aktivieren. Über die permanente<br />

Aktivierung von NFkB werden zahlreiche Funktionen in Endothelzellen<br />

alteriert. Ziel dieser Studie war die Beantwortung der<br />

Frage, ob Mäuse mit genetischer Deletion des RAGE bei diabetischer<br />

St<strong>of</strong>fwechsellage vor diabetischer Retinopathie, gemessen<br />

an Perizytenverlust <strong>und</strong> Bildung azellulärer Kapillaren geschützt<br />

sind.<br />

Methodik: Die Generierung der Mäuse mit RAGE-Deletion<br />

(RAGE–/–) erfolgte unter Verwendung des Cre/loxP-Systems auf<br />

SVEV129xC57BL/6 (129/B6)-Hintergr<strong>und</strong>. Der D<strong>iabetes</strong> wurde<br />

in 129/B6 Wildtyp-Kontrollen <strong>und</strong> Alters- <strong>und</strong> geschlechtsgematchten<br />

RAGE–/–Mäusen mittels 60 mg/kg STZ ip an 6 aufeinander<br />

folgenden Tagen induziert <strong>und</strong> durch engmaschige BZ-<br />

Messungen kontrolliert. Nach 6 monatiger D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

wurden die Augen in tiefer Avertin-Narkose enukleiert <strong>und</strong> mittels<br />

Retinadigestion für die Retinamorphometrie vorbereitet.<br />

Ergebnisse: Bei nicht-diabetischen RAGE –/– (N-RAGE–/–)<br />

Mäusen wurde altersabhängig trotz unveränderter Perizytenzahl<br />

(N-RAGE –/– 2071 ± 66 P/mm 2 Retinafläche vs WT 2174 ± 78; p<br />

n. s.) eine höhere Anzahl von azellulären Kapillaren im Vergleich<br />

zu Wildtyp-Mäusen bestimmt (nach 4 Wochen N-WT<br />

14.3 ± 2.87 azelluläre Kapillarsegmente/mm 2 Retinafläche vs<br />

RAGE–/–N 20.75 ± 6.27; p = 0.02; nach 26 Wochen N-WT<br />

23.3 ± 9.5 vs N-RAGE 34.4 ± 16.6 AK/mm 2 RF; p = 0.05).<br />

Diabetische RAGE–/– Mäuse waren gegenüber diabetischen<br />

Wildtypmäusen vor einer weiteren Kapillarschädigung geschützt<br />

(D-RAGE 37.57 ± 1.5 vs D-WT 52.4 ± 3.4 AK/mm 2 RF;<br />

p


Vorträge<br />

Methoden: Rekombinantes PEDF wurde durch Transfektion<br />

von HEK293 mit einem PEDF-Konstrukt (pCEP4, Invitrogen)<br />

hergestellt. PEDF wurde im weiteren aus dem Überstand über<br />

das anhängende His-Tag mittels Ni-NTA-Agarose (Quiagen)<br />

aufgereinigt. Polyklonale PEDF-Antikörper wurden mittels rekombinantem<br />

PEDF im Kaninchen generiert. PEDF wurde im<br />

Western blot nachgewiesen. Humane Pigmentepithelzellen wurden<br />

über 24 h mit 5,5 mmol/l Glucose, 25 mmol/l Glucose <strong>und</strong><br />

entsprechenden Mannitolkontrollen inkubiert.<br />

Ergebnisse: Der von uns hergestellte Antikörper war zur Detektion<br />

von PEDF geeignet. Es zeigte sich im Western blot von humanem<br />

Glaskörper, rekombinantem Protein <strong>und</strong> auch im Zellüberstand<br />

eine spezifische Bande bei 50 kDa. Diese Bande<br />

verschwand nach Präinkubation des Antikörpers mit rekombinantem<br />

PEDF, was die Spezifität der Reaktion nachweist. Eine<br />

24-stündige Inkubation mit 25mmol/l Glucose im Medium führte<br />

zu einer über 50 % Reduktion des PEDF-Freisetzung (p < 0,01;<br />

n=4) im Vergleich zu 5,5mmol/l Glucose <strong>und</strong> Mannitolkontrollen<br />

(5,5mmol/l Glucose + 19,5mmol/l Mannitol). Mannitolkontrollen<br />

<strong>und</strong> Zellen bei 5,5mmol/l Glucose zeigten keinen signifikanten<br />

Unterschied in der PEDF-Freisetzung. Es zeigten sich<br />

keine signifikanten Unterschiede bzgl. der Zellzahl <strong>und</strong> der Effekt<br />

war auch nach Kontrolle für die jeweilige Zellzahl stabil.<br />

Schlussfolgerungen: Die PEDF-Freisetzung wird in Pigmentepithelzellen<br />

durch hohe Glucosekonzentrationen deutlich reduziert.<br />

Dieser Verlust eines Angiogenese-Inhibitors könnte an der<br />

Entstehung der PDR beteiligt sein.<br />

V-148<br />

Das Fehlen von RAGE in RAGE-/–Mäusen beschleunigt<br />

die physiologische W<strong>und</strong>heilung<br />

* Theilen T.-M. (1) , Grami S. (1) , Humpert P. M. (1) , Slocum D. (1) , Arnold B. (2) ,<br />

Nawroth P. P. (1) , Bierhaus A. (1)<br />

(1) Medizinische Klinik I, Universität Heidelberg, (2) DKFZ, Heidelberg<br />

Einleitung: Rezeptor für AGE (RAGE) wird in W<strong>und</strong>en von diabetischen<br />

Mäusen vermehrt exprimiert. Die Blockade von RAGE<br />

mit löslichem RAGE führt zu einer deutlichen Verbesserung der<br />

W<strong>und</strong>heilung bei experimentellem D<strong>iabetes</strong>. Aber eine physiologische<br />

Rolle von RAGE ist bisher unbekannt.<br />

Methoden: RAGE-/–Mäuse wurden mit Hilfe des Cre/loxP-<br />

Systems erzeugt <strong>und</strong> auf den C57BL/6-Hintergr<strong>und</strong> zurückgekreuzt.<br />

Auf dem Rücken von 3 Monate alten RAGE-/– wurden<br />

paravertebral 2 W<strong>und</strong>en gesetzt <strong>und</strong> der Verlauf der W<strong>und</strong>heilung<br />

im Vergleich zu Wildtyp-Mäusen beobachtet.<br />

Resultate: Die physiologische W<strong>und</strong>heilung in ges<strong>und</strong>en RAGE-<br />

/–Mäusen ist gegenüber der W<strong>und</strong>heilung in Wildtyp-Mäusen<br />

deutlich verbessert. Während in den ersten drei Tagen der W<strong>und</strong>heilung<br />

kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen<br />

beobachtet wird (p = 0,65), nimmt die W<strong>und</strong>heilungsgeschwindigkeit<br />

in RAGE-/–Mäusen nach 4 Tagen deutlich zu, so dass ein<br />

kompletter W<strong>und</strong>verschluss im Durchschnitt 3 Tage früher als in<br />

ges<strong>und</strong>en Wildtyp-Mäusen erfolgt (p = 0.001).<br />

Schlussfolgerung: RAGE kontrolliert die Geschwindigkeit der<br />

physiologischen W<strong>und</strong>heilung. Dies ist die erste Darstellung<br />

einer physiologischen Funktion von RAGE.<br />

66 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

V-149<br />

Verbesserte St<strong>of</strong>fwechseleinstellung führt zu verbesserter<br />

myogener Antwort retinaler Arteriolen<br />

* Wehinger S. (1) , Pils C. (1) , Blum M. (2) , Müller U. A. (1)<br />

(1) FSU-Jena, (2) Helios- Klinikum Erfurt<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Mit dem Retinal Vessel Analyzer (RVA) ist eine<br />

nichtinvasive In-vivo-Messung der myogenen Antwort (Bayliss-<br />

Effekt) von Netzhautarteriolen auf Blutdrucksteigerung möglich.<br />

Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus haben eine signifikant geringere<br />

myogene Antwort. Ziel der vorgelegten Studie ist es zu<br />

überprüfen, ob die myogene Antwort sich erholt, wenn die St<strong>of</strong>fwechseleinstellung<br />

optimiert wird.<br />

Patienten <strong>und</strong> Methoden: 17 Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

wurden in die Studie eingeschlossen. Alle wurden an der Klinik<br />

für Innere Medizin II an der FSU Jena strukturiert geschult. Zu<br />

Beginn der Schulung wurde die erste Messung der myogenen<br />

Antwort mittels RVA durchgeführt. Die zweite Messung erfolgte<br />

bei signifikant gesenktem HbA 1c -Wert im Median 12 Monate<br />

später. Bei beiden Messungen wurde standardisiert eine identische<br />

Blutdrucksteigerung provoziert <strong>und</strong> die myogene Antwort<br />

der Netzhautarteriolen mittels Retinal Vessel Analyzer gemessen.<br />

Die statistische Auswertung erfolgte mittels Wilcoxon-Test.<br />

Ergebnisse: Zwischen den beiden Messungen war im Guppenmittel<br />

eine HbA 1c -Absenkung von 9,6 (± 1,91) % auf 7,1 (1,05)<br />

% (p < 0,001) erfolgt. Zu beiden Messzeitpunkten wurde ein<br />

identischer Blutdruckanstieg provoziert (p = 0,629). Die myogene<br />

Antwort von –2,9 (± 2,55) % Vasokonstriktion vor der Schulung<br />

verbesserte sich signifikant auf –5,0 (± 3,56) % bei optimierter<br />

St<strong>of</strong>fwechseleinstellung (p < 0,05).<br />

Schlussfolgerung: Eine verbesserte St<strong>of</strong>fwechseleinstellung bei<br />

Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus führt zu einer signifikant verbesserten<br />

myogenen Antwort auf Blutdrucksteigerung in den retinalen<br />

Arteriolen. Mit dieser Methodik ist ein messbarer funktioneller<br />

Therapieeffekt nachweisbar, bevor es zu morphologischen<br />

Veränderungen an Netzhautgefäßen kommt.<br />

Gefördert durch: OphthalmoInnovation Thüringen vom BMBF,<br />

Projekt- Nr. 13N8003<br />

V-150<br />

Diabetische Kardiomyopathie in Zucker diabetic fatty<br />

Ratten: Linksventrikuläre Relaxationsstörung korreliert<br />

mit oxidativem Stress<br />

Schäfer S., Linz W., Huber J., Gerl M., Rütten H., Bleich M., Busch A. E.<br />

Aventis Pharma Deutschland, Frankfurt am Main<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Oxidativer Stress könnte zur Verlangsamung der<br />

myokardialen Relaxation führen <strong>und</strong> damit zur diastolischen<br />

Dysfunktion <strong>und</strong> Herzinsuffizienz bei Diabetikern beitragen.<br />

Ziele: Wir untersuchten deshalb, ob sich eine linksventrikuläre<br />

(LV) Relaxationsstörung im diabetischen Herzen nachweisen<br />

lässt <strong>und</strong> ob oxidativer Stress als Ursache hierfür in Betracht<br />

kommt.<br />

Methodik: Bei 11 männlichen obesen Zucker diabetic fatty Ratten<br />

(ZDF Gmi-fa/fa, ,OB‘) <strong>und</strong> 11 schlanken, heterozygoten Ratten<br />

(,LEAN‘) wurden im Alter von 10, 17, 27, <strong>und</strong> 37 Wochen


Malondialdehyd (MDA), ein Marker für Lipidoxidation, im Serum<br />

gemessen. Anschließend wurde in Pentobarbital-Narkose<br />

eine Untersuchung mittels Druck-Volumen-Katheter durchgeführt<br />

<strong>und</strong> neben der Herzfrequenz (HF) der LV Spitzendruck,<br />

dP/dtmax and Ejektionsfraktion (EF) als Indizes für systolische<br />

Funktion sowie dP/dtmin <strong>und</strong> die Relaxationskonstante Tau als<br />

Indizes für diastolische Funktion gemessen.<br />

Ergebnisse: In OB zeigte sich ein progressiver Anstieg von MDA,<br />

auf 5,9 ± SEM 0,3 µmol/l in Woche 37, der größer war als in<br />

LEAN (3,3 ± 0,2; p < 0,05). Während der Herzkatheteruntersuchung<br />

war die HF in LEAN (294 ± 11/min) etwas höher als in OB<br />

(232 ± 14). Die systolische Funktion unterschied sich in beiden<br />

Gruppen nicht signifikant: LV Spitzendruck 111,4 ± 6,0 vs. 102,7<br />

mmHg; dP/dtmax 6037 ± 435 vs. 5123 ± 454 mmHg/s, <strong>und</strong> EF<br />

54 ± 3 vs. 51 ± 3 %. Im Gegensatz dazu war die LV Relaxation in<br />

OB beeinträchtigt: dP/dtmin war auf 4383 ± 390 (OB)<br />

vs. 5932 ± 504 mmHg/s (LEAN) reduziert, <strong>und</strong> Tau war auf<br />

17,1 ± 0,6 (OB) vs. 13,8 ± 0,7 ms (LEAN) verlängert. Darüber<br />

hinaus ergab sich eine Korrelation zwischen Tau <strong>und</strong> Serum<br />

MDA (r = 0,66, p < 0,05).<br />

Schlussfolgerungen: Die diabetische Kardiomyopathie in ZDF<br />

Ratten ist durch eine überwiegende Relaxationsstörung gekennzeichnet.<br />

Ein erhöhter oxidativer Stress könnte zur Verlängerung<br />

der myokardialen Relaxation <strong>und</strong> damit zur diastolischen Herzinsuffizienz<br />

bei Diabetikern beitragen.<br />

V-151<br />

Verbesserung der kardialen autonomen Funktion bei<br />

Typ-2-D<strong>iabetes</strong> unter neu begonnener Insulintherapie<br />

Kilinc S., Rambeck A., Schnell O., Standl E.<br />

3. Med. Abteilung KH München-Schwabing <strong>und</strong> Institut für D<strong>iabetes</strong>forschung, München<br />

Ziele: Es gibt Hinweise, dass eine Insulintherapie die kardiale autonome<br />

Funktion bei Diabetikern verbessert. Ziel der Untersuchung<br />

war, den Einfluss einer neu begonnenen Insulintherapie<br />

auf die kardiale autonome Funktion bei Typ-2-D<strong>iabetes</strong> aufzuzeigen.<br />

Methodik: In die viermonatige Verlaufsbeobachtung wurden 30<br />

Typ-2-Diabetiker mit einem HbA 1c > 7,5 % unter oralen Antidiabetika<br />

eingeschlossen. Klinische Charakteristika: HbA 1c<br />

8,9 ± 0,6(X ± SD), Alter 59,4 ± 5,0 J, BMI 26,8 ± 1,7 kg/m2, D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

5,8 ± 2,3 J. Alle Diabetiker erhielten eine Leitlinienbasierte<br />

Insulintherapie. Es wurden 5 kardiale Funktionstests<br />

durchgeführt u. über Indizes bewertet: Variationskoeffizient<br />

(VK) der Herzfrequenzvariation (HFV) in Ruhe u. bei tiefer Atmung,<br />

HFV nach dem Aufstehen (Max/Min 30:15-Quotient),<br />

Valsalva-Quotient, systol. Blutdruckdifferenz (> 1 Test pathologisch<br />

= kardiale autonome Neuropathie (KAN)). Auch die Länge<br />

des QTc-Intervals wurde bestimmt.<br />

Ergebnis: Nach vier Monaten erhielten die Patienten im Mittel<br />

25 ± 8 IE Insulin. Das HbA 1c betrug 7,2 ± 0,6 % (p < 0.0001<br />

vs. Mo 0) u. der BMI 27,2 ± 1,8 kg/m2 (p < 0,05 vs. Mo 0). Drei<br />

Parameter der kardialen autonomen Funktion hatten sich signifikant<br />

verbessert: VK der HFV in Ruhe 2,79 ± 0,84<br />

vs. 2,96 ± 0,85 (p < 0,001), VK der HFV bei tiefer Atmung<br />

4,15 ± 1,46 vs. 4,38 ± 1,68 (p = 0.002), 30:15 Quotient<br />

Vorträge<br />

1,06 ± 0,05 vs. 1,09 ± 0,09 (p = 0,02). Der Valsalva-Quotient u.<br />

die systol. Blutdruckreaktion veränderten sich nicht signifikant<br />

(1,16 ± 0,04 vs. 1,17 ± 0,04; 14,1 ± 4,0 vs. 14,6 ± 3,9 mmHg).<br />

Eine KAN wurde zu Beginn bei 7 u. nach 4 Monaten bei 6 Diabetikern<br />

diagnostiziert (n. s.). Die Länge des QTc-Intervals betrug<br />

bei Einschluss 417 ± 12 ms <strong>und</strong> nach 4 Monaten 398 ± 11<br />

ms (p < 0,05).<br />

Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass eine Insulintherapie bei<br />

Typ-2-D<strong>iabetes</strong> zu einer Optimierung der kardialen autonomen<br />

Funktion führen kann. Ob dieser Mechanismus z. B. zur Prognoseverbesserung<br />

von Diabetikern mit akutem Myokardinfarkt<br />

beiträgt, müssen weitere Untersuchungen zeigen.<br />

V-152<br />

Schmerzschwellenbestimmung mittels SET, einem neuen<br />

Gerät zur Beurteilung einer sensorischen Polyneuropathie<br />

bei Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus.<br />

Nguyen M. (1) , Henniges W. (2) , Mondok A. (1) , Lobisch M. (3) , Pfützner A. (1) , Forst T. (1)<br />

(1) Institut für Klinische Forschung <strong>und</strong> Entwicklung Mainz, (2) Diabetologische<br />

Schwerpunktpraxis Zülpich, (3) Lilly Deutschland GmbH Bad Homburg<br />

Ziele: Eine Herabsetzung der plantaren Schmerzschwelle wird<br />

als wesentlicher Faktor in der Entwicklung neuropathischer<br />

Fußulzerationen angesehen. Ziel unserer Untersuchung war es,<br />

ein neues Pen-artiges Gerät zur quantitativen Bestimmung der<br />

Schmerzschwelle (SET) bei Patienten mit unterschiedlicher Ausprägung<br />

sensorischer Ausfälle zu untersuchen.<br />

Methodik: Sechzig Patienten mit einem D<strong>iabetes</strong> mellitus (Alter<br />

61,7 ± 11,7; BMI 29,3 ± 4,8) wurden an den unteren Extremitäten<br />

mit dem SET untersucht. Hierbei wurden quantitative Messungen<br />

an 4 verschiedenen Arealen des Fußes durchgeführt <strong>und</strong><br />

mit anderen Funktionsmessungen für verschiedene Nervenfaserqualitäten<br />

verglichen. Als neurologische Parameter wurden Temperatur-<br />

<strong>und</strong> Schmerzschwellen (medoc®) sowie die Vibrationsschwellen<br />

mittels Stimmgabel <strong>und</strong> eines Vibratory Sensory<br />

Analyser (medoc®) erfasst.<br />

Ergebnis: Patienten mit einer peripheren sensorischen Polyneuropathie<br />

wiesen erhöhte Schmerzschwellen an allen Untersuchungspunkten<br />

bei der Messung mit SET auf (Tabelle 1). Eine<br />

signifikante Korrelation konnte zwischen den unterschiedlichen<br />

plantaren <strong>und</strong> dorsalen Messarealen (r = 0,78; p < 0,0001) sowie<br />

zwischen Messungen an den beiden Extremitäten (r = 0,85;<br />

p


Vorträge<br />

fand sich zur Vibrationsschwelle als Parameter der A-alpha Faser<br />

Funktion.<br />

Schlussfolgerung: Das neue SET-Gerät zur Diagnostik der<br />

Schmerzsensibilität ist demnach zur Untersuchung kleinkalibriger<br />

Nerverfaserfunktionen (A-delta <strong>und</strong> C) geeignet. Weiterführende<br />

Studien müssen nun entsprechende Grenzwerte als Prädiktoren<br />

für die Entwicklung von Fußulzerationen abklären.<br />

V-153<br />

RAGE vermittelter Schmerzverlust bei diabetischer Neuropathie<br />

* Bierhaus A. (1) , Humpert P. M. (1) , Wendt T. (1) , Haslbeck M. (2) , Schwaninger M. (1) ,<br />

Arnold B. (3) , Nawroth P. P. (1)<br />

(1) Medizinische Klinik I <strong>und</strong> Neurologie, Universität Heidelberg, (2) Neurologische Klinik,<br />

Universität Erlangen/Nürnberg, (3) DKFZ, Heidelberg<br />

Einleitung: Die molekularen Gr<strong>und</strong>lagen, die dem peripheren<br />

Schmerzverlust bei der diabetischen Neuropathie zugr<strong>und</strong>e liegen,<br />

sind noch weitgehend unverstanden. Da wir immunhistologisch<br />

die Kolokalisation von Advanced Glycation Endproducts<br />

(AGEs), Rezeptor für AGE (RAGE) <strong>und</strong> NF-κB in Suralnerv-<br />

Biopsien von Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus <strong>und</strong> tierexperimentell<br />

eine D<strong>iabetes</strong> vermittelte RAGE-abhängige NF-κB-Aktivierung<br />

nachweisen konnten, untersuchten wir, inwieweit RAGE<br />

zum Schmerzverlust bei diabetischer Neuropathie beiträgt.<br />

68 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Methoden: In RAGE-/–Mäusen <strong>und</strong> 129/B6 Wildtyp-Kontrollmäusen<br />

wurde mittels intraperitonealer Injektion von 60 mg/kg<br />

Streptozotocin an 6 aufeinander folgenden Tagen D<strong>iabetes</strong> induziert.<br />

Die Tiere wurden für 6 Monate in der hyperglykämischen<br />

St<strong>of</strong>fwechsellage gehalten <strong>und</strong> durch engmaschige Blutzuckermessungen<br />

kontrolliert. Wärmeschmerzempfindung<br />

wurde mittels Heizplattentest mit einem elektronisch-kontrollierten<br />

Analgesiemeter bei 50 °C in fünf unabhängigen Experimenten<br />

bestimmt.<br />

Resultate: Ges<strong>und</strong>e Wildtyp- <strong>und</strong> RAGE-/–Mäuse zeigen eine<br />

vergleichbare Wärmeschmerzempfindung, die sich durch Unbehagen<br />

(Heben <strong>und</strong> Lecken der Füße, Fluchtsprung) nach 32,8<br />

bzw. 28,9 Sek<strong>und</strong>en (P = 0.12) auf der Wärmeplatte zeigt. In diabetischen<br />

Wildtyp-Mäusen wird die Reizschwelle nach sechs<br />

monatigem D<strong>iabetes</strong> deutlich angehoben, so dass die Mäuse den<br />

Wärmereiz durchschnittlich 12 Sek<strong>und</strong>en länger akzeptieren<br />

(45 ± 10 Sek). Im Gegensatz dazu reagieren RAGE-/–Mäuse nach<br />

gleicher D<strong>iabetes</strong>dauer wesentlich schneller auf den Wärmereiz<br />

<strong>und</strong> zeigen 8 Sek<strong>und</strong>en früher als die Wildtyp-Mäuse Unbehagen<br />

(37 ± 16 Sek; P = 0.007).<br />

Schlussfolgerung: Der D<strong>iabetes</strong>-induzierte Verlust der Schmerzempfindung,<br />

ein Charakteristikum der diabetischen Neuropathie,<br />

ist im Vergleich zu diabetischen Wildtyp-Mäusen in diabetischen<br />

RAGE-/–Mäusen signifikant gemindert. Diese Daten<br />

zeigen zum ersten Mal, dass RAGE an der Pathogenese der diabetischen<br />

Neuropathie beteiligt ist.


POSTER<br />

Insulinwirkung/Insulinsekretion I<br />

P-1<br />

Assoziation zwischen intramuskulären Lipiden, oxidativem<br />

Stress <strong>und</strong> Glucosetransport im insulin-resistenten<br />

Skelettmuskel der fetten Zucker-Ratte<br />

* Henriksen E. J. (1) , Jacob S. (2) , Teachey M. K. (1) , Taylor Z. C. (1) , Ptock A. (3) , Krämer K. (3) ,<br />

Hasselwander O. (3)<br />

(1) (2) University <strong>of</strong> Arizona, Tucson, U. S. A., Albert-Schweitzer-Klinik, Königsfeld,<br />

(3) BASF AG, Ludwigshafen<br />

Ziele: Bei Insulinresistenz ist häufig die Menge an intramuskulären<br />

Triglyzeriden (IMTG) negativ korreliert mit der Insulinsensitivität.<br />

Weiterhin wird ein enger Zusammenhang zwischen<br />

Glucoseaufnahme <strong>und</strong> oxidativem Stress beschrieben. Eine Erklärung<br />

hierfür könnte darin liegen, dass die vermehrte Oxidation<br />

dieser Lipide den intramuskulären oxidativen Stress erhöht<br />

<strong>und</strong> so zu einer Insulinresistenz beitragen kann. Wir haben die<br />

Hypothese geprüft, dass quantitative Änderungen im Lipidgehalt<br />

mit Änderungen des oxidativen Stresses einhergehen würden.<br />

Methoden: Fette Zucker-Ratten wurden 20 Tage lang entweder<br />

mit Trägerlösung, angereicherter cis-9,trans-11 konjugierten Linolsäure<br />

(c9,t11-CLA), angereicherter trans-10,cis-12 CLA<br />

(t10,c12-CLA), oder einer 50:50 Mischung dieser zwei CLA-Isomere<br />

(M-CLA) (alle 1.5 g/kg p. o.) behandelt.<br />

Ergebnisse: Die insulin-mediierte Glucoseaufnahme im M. soleus<br />

wurde durch M-CLA (23 %) <strong>und</strong> t10, c12-CLA (46 %) signifikant<br />

(p < 0,05) gesteigert, während diese Interventionen die<br />

IMTG (29 % <strong>und</strong> 34 %) <strong>und</strong> die Proteincarbonyle, einen Indikator<br />

des lokalen oxidativen Stresses (48 % <strong>und</strong> 56 %), ebenso<br />

vermindert wurden. Dagegen hatte c9,t11-CLA keinen Effekt<br />

auf diese Parameter. Lineare Regressionanalysen dieser Daten<br />

zeigten signifikante (p < 0,01) negative Korrelationen zwischen<br />

insulin-mediierter Glucoseaufnahme <strong>und</strong> sowohl IMTG<br />

(r = –0.63) als auch Proteincarbonylen (r = –0.62) im M. soleus.<br />

Es fand sich interessanterweise weiterhin eine signifikante<br />

(p < 0,001) positive Korrelation zwischen IMTG <strong>und</strong> Proteincarbonylen<br />

(r = 0.72).<br />

Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse unterstreichen einerseits<br />

die enge Bedeutung zwischen Insulinsensitivität <strong>und</strong> IMTG oder<br />

oxidativem Stress. Sie deuten aber andererseits aufgr<strong>und</strong> der engen<br />

Korrelationen zwischen IMTG <strong>und</strong> oxidativen Stress auch<br />

daraufhin, dass der muskuläre Lipidgehalt mit dem Ausmaß an<br />

Insulinresistenz der Glucoseaufnahme im Skelettmuskel der fetten<br />

Zucker-Ratte möglicherweise über den oxidativem Stress<br />

kausal assoziiert ist.<br />

Poster<br />

P-2<br />

Unterschiedliche Wirkung von Troglitazon auf native<br />

versus kultivierte/langfristig inkubierte Skelettmuskelpräparate<br />

der Ratte<br />

Gras F., Brunmair B., Waldhäusl W., Fürnsinn C.<br />

Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Endokrinologie & St<strong>of</strong>fwechsel, Wien,<br />

Österreich<br />

Ziele: Troglitazonexposition von kultivierten Muskelzellen führt<br />

zur Insulinsensitivierung, was als Hinweis auf eine Bedeutung<br />

von direkter Wirkung am Skelettmuskel für die antidiabetischen<br />

Effekte von Thiazolidindionen interpretiert wurde. Kultivierte<br />

Zellen können sich jedoch von nativem Gewebe unterscheiden.<br />

Die Studie sollte klären, ob frisch isolierte <strong>und</strong> langfristig inkubierte<br />

Muskelpräparate vergleichbare Antworten auf Troglitazon<br />

zeigen.<br />

Methoden: Soleusmuskelpräparate von Ratten wurden für bis zu<br />

72h in An- oder Abwesenheit von Troglitazon (1 µmol/l) in Kulturmedium<br />

inkubiert, bevor über 1h insulinstimulierte (100<br />

nmol/l) Glykogensynthese <strong>und</strong> Glucoseoxidation gemessen wurden.<br />

Ergebnisse: Alleine der Inkubationsvorgang hatte großen Einfluss<br />

auf den St<strong>of</strong>fwechsel der Präparate, was durch einen fortschreitenden<br />

Verlust an Glykogenspeicherung zum Ausdruck<br />

kam (% Reduktion gegen frisch isolierten Muskel: Glykogensynthese:<br />

–63 ± 2 % nach 24h, –80 ± 2 % nach 48h, –91 ± 1 %<br />

nach 72h; Glykogengehalt am Ende des Experiments: –24 ± 4 %<br />

nach 24h, –52 ± 3 % nach 48h, –73 ± 2 % nach 72h; p jeweils<br />

< 0.0001). Auch die Wirkung von Troglitazon auf nativen<br />

gegenüber langfristig inkubierten Muskel war sehr verschieden.<br />

24h Troglitazonexposition hemmte im frisch isolierten Muskel<br />

die Glucoseoxidation (in % des unbehandelten Kontrollmuskels:<br />

–26 ± 1 %, p < 0.0001), war aber ohne Einfluss auf die Glykogensynthese<br />

(+ 9 ± 7 %, ns). Wurden die Präparate aber vor der<br />

Behandlung für 48h vor-inkubiert, so steigerte Troglitazon Glucoseoxidation<br />

(+ 61 ± 15 %, p < 0.001) <strong>und</strong> Glykogensynthese<br />

(+ 43 ± 15 %, p < 0.01).<br />

Schlussfolgerungen: Troglitazon wirkt nur am kultivierten bzw.<br />

langfristig inkubierten Muskel, nicht aber am nativen Muskel,<br />

insulinsensitivierend. Kultivierte Muskelzellen sind daher nur<br />

bedingt geeignet, um den therapeutischen Wirkungsmechanismus<br />

von Thiazolidindionen zu klären.<br />

P-3<br />

Influence <strong>of</strong> Abdominal Fat on Pharmacodynamics <strong>of</strong> sc<br />

Injected Regular Human Insulin in Patients with Type 2<br />

D<strong>iabetes</strong><br />

Rave K. (1) , Nosek L. (1) , Becker R. (2) , Frick A. (2) , Heinemann L. (1)<br />

(1) Pr<strong>of</strong>il Institut für St<strong>of</strong>fwechselforschung, (2) Aventis Pharma Deutschland<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

69


Poster<br />

Aim: Intra-abdominal fat (IAF) rather than total body fat has<br />

been identified as a major risk factor for both the development<br />

<strong>of</strong> cardiovascular disease and d<strong>iabetes</strong> mellitus. Whereas IAF has<br />

been shown to be inversely related to insulin sensitivity the influence<br />

<strong>of</strong> IAF on the time-action pr<strong>of</strong>ile <strong>of</strong> sc injected insulin has<br />

not been investigated yet.<br />

Methods: In a prospective study we assessed pharmacodynamic<br />

key parameters <strong>of</strong> sc injected regular human insulin (RHI, 0.2<br />

U/kg BW) in 10 male patients with type -2-d<strong>iabetes</strong> (insulin<br />

treatment > 6 months, BMI 20–36 kg/m 2 , age 40 to 70 ys,<br />

HbA 1c


skeletal muscle cells, but it was not significantly detectable in<br />

quadriceps and gastrocnemius. A prominent downregulation <strong>of</strong><br />

IRS-4 was observed in heart and soleus muscle <strong>of</strong> WOKW rats,<br />

an animal model <strong>of</strong> the metabolic syndrome. In human skeletal<br />

muscle cells, both IRS-1 and IRS-2 are rapidly phosphorylated<br />

on tyrosine in response to insulin, whereas essentially no tyrosine<br />

phosphorylation <strong>of</strong> IRS-4 was observed in response to both<br />

insulin and IGF-I. Instead, a 2fold increase in IRS-4 tyrosine<br />

phosphorylation was observed in myocytes subjected to osmotic<br />

stress. In conclusion, IRS-4 protein is expressed in heart and<br />

skeletal muscle in a fibre type specific fashion. Our data suggest<br />

that IRS-4 does not function as a substrate <strong>of</strong> the insulin and the<br />

IGF-I receptor in primary muscle cells, but may be involved in<br />

nonreceptor tyrosine kinase signaling.<br />

P-6<br />

Effektive Langzeittherapie einer syndromatischen Insulinresistenz<br />

durch Kombination von Insulin <strong>und</strong> Rosiglitazon<br />

* Herwig J., Scholl-Schilling G., Böhles H. J.<br />

Klinik für Kinderheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Jugendmedizin I, Frankfurt<br />

Ziele: Rosiglitazon bewirkt durch Aktivierung von PPARγ (Peroxisome<br />

Proliferator-Activated Receptor Gamma) in Fett-, Muskel-<br />

<strong>und</strong> Leberzellen eine Reduktion der Insulinresistenz. Wir untersuchten<br />

die Effektivität einer Rosiglitazonbehandlung bei<br />

Patienten mit syndromatischer Insulinresistenz.<br />

Kasuistiken: Wir berichten über 2 Geschwister blutsverwandter,<br />

marokkanischer Eltern (31-jährige Frau; 28-jähriger Mann), die<br />

an einem familiären Syndrom mit Insulinresistenz, Acanthosis<br />

nigricans, polycystischen Ovarien, Hypogonadismus, Retinitis<br />

pigmentosa, Innenohrschwerhörigkeit <strong>und</strong> mentaler Retardierung<br />

leiden [Am J Med Gen 45 (1993): 649–653]. Bei den Patienten<br />

wurde ein Defekt des Insulin- bzw. IGF1-Rezgeptors ausgeschlossen.<br />

Diese Diagnose wurde bereits 1987 gestellt <strong>und</strong><br />

wegen der diabetischen St<strong>of</strong>fwechsellage erfolgte zunächst eine<br />

erfolglose Therapie mit Sulfonylharnst<strong>of</strong>fen. Erst durch den Einsatz<br />

von Insulin konnte initial eine nahezu normoglykämische<br />

St<strong>of</strong>fwechseleinstellung erreicht werden. Die Insulindosis musste<br />

aber progredient erhöht werden auf schließlich 5,5 bzw. 4,5<br />

IE/kg KG/Tag. Trotzdem wurden HbA 1c -Werte von 11,6<br />

bzw. 10,0 % gemessen. Im Januar 2002 begannen wir einen Therapieversuch<br />

mit Rosiglitazon (täglich 2x 4 mg) <strong>und</strong> konnten<br />

eine Verbesserung der St<strong>of</strong>fwechseleinstellung erzielen auf<br />

HbA 1c -Werte von 6,9 bzw. 6,0 %. Außerdem musste die Insulindosis<br />

wegen hypoglykämischer Blutzuckerwerte wiederholt reduziert<br />

werden auf zur Zeit 2,88 bzw. 1,88 IE/kg KG/Tag Normalinsulin.<br />

Nebenwirkungen incl. einer Hepatopathie haben wir<br />

nicht beobachtet, die Konzentrationen der Triglyceride <strong>und</strong> des<br />

HDL- <strong>und</strong> LDL-Cholesterins haben sich verbessert.<br />

Schlussfolgerungen: Die Kombinationstherapie von Insulin mit<br />

Rosiglitazon kann bei syndromatischer Insulinresistenz zu einer<br />

deutlich optimierten St<strong>of</strong>fwechseleinstellung führen bei Halbierung<br />

der Insulindosis <strong>und</strong> ohne relevante Nebenwirkungen [Raskin<br />

et al., D<strong>iabetes</strong> Care, 24 (2001), 1226–1232].<br />

Poster<br />

P-7<br />

Isolierung <strong>und</strong> Charakterisierung adulter Stammzellen<br />

aus Pankreasgewebe für die Herstellung von �-Zellen<br />

Herten M., Wohlrab U., Klucken M., Schott M., * Seissler J.<br />

Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut an der Universität Düsseldorf<br />

Fragestellung: Verschiedene Gewebe, wie z. B. das Gehirn <strong>und</strong><br />

der Muskel, weisen auch noch im Erwachsenenalter multipotente<br />

Stammzellen auf. Ziel der Studie war es, Methoden zu entwickeln,<br />

adulte pankreatische Stammzellen (APSC) in der Zellkultur<br />

zu vermehren <strong>und</strong> in vitro in insulin-produzierende Zellen<br />

zu differenzieren.<br />

Methodik: Pankreasgewebe von 8 Wochen alten C57 Bl/6 Mäusen<br />

wurde durch Kollagenase verdaut <strong>und</strong> nach Zellfraktionierung<br />

in konditionierten Medien kultiviert. Nach mehreren Passagen<br />

wurden die Zellen durch Limiting Dilution kloniert <strong>und</strong><br />

durch FACS <strong>und</strong> RT-PCR charakterisiert. Anschließend wurden<br />

Versuche der Zelldifferenzierung in β-Zellen durch Variation der<br />

Zellkulturmedien <strong>und</strong> Zusatz definierter Wachstumsfaktoren<br />

durchgeführt.<br />

Ergebnisse: Durch eine Langzeitkultur pankreatischer Zellen<br />

konnten 36 verschiedene APSCs gewonnen werden, von denen 3<br />

für weitere Analysen ausgewählt wurden. Die Klone zeigen bisher<br />

einen stabilen Phänotyp (> 1 Jahr) <strong>und</strong> exprimieren die<br />

Stammzellmarker Nestin, BCRP-1 <strong>und</strong> Sox-1. Zwei der 3 Klone<br />

sind positiv für Pdx-1, bei einem Klon konnte zusätzlich die Expression<br />

von Glut-2 nachgewiesen werden. Keiner der Klone war<br />

unter basalen Bedingungen positiv für neuroendokrine Marker<br />

(Proinsulin, Glucagon, Somatostatin, Chromogranin A), exokrines<br />

Pankreas (Amylase) oder Leber (α1-Antitrypsin, α-Fetoprotein).<br />

Durch Änderung der Kulturbedingungen konnte bei 2 der<br />

3 Klone nach 10 Tagen eine Expression von Proinsulin induziert<br />

werden.<br />

Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie wurde eine neue<br />

Methode der Gewinnung adulter Stammzellen aus Pankreasgewebe<br />

entwickelt. Die APSCs exprimieren Stammzellmarker <strong>und</strong><br />

teilweise spezifische Marker von β-Zellprogenitorzellen. Da die<br />

APSCs bisher in der Zellkultur unlimitiert vermehrbar sind,<br />

könnten diese Zellen, nach weiterer Optimierung der Differenzierungsbedingungen,<br />

eine Quelle zur Herstellung von β-Zellen<br />

für die Zellersatztherapie des D<strong>iabetes</strong> mellitus darstellen.<br />

P-8<br />

Pharmakokinetik von inhalativem Insulin (AERx® iDMS)<br />

bei ges<strong>und</strong>en Rauchern <strong>und</strong> Nichtrauchern<br />

Koenen C. (4) , Jendle J. (1) , Himmelmann A. (2) , Mellén A. (2) , Wollmer P. (3) , Petersen A. (4) ,<br />

Dahl U. (4)<br />

(1) Trelleborg Hospital, Schweden, (2) Sahlgrenska Universität, Schweden, (3) Universität<br />

L<strong>und</strong>, Schweden, (4) Novo Nordisk A/S, Dänemark<br />

Ziele: Das AERx® Insulin D<strong>iabetes</strong> Management System<br />

(iDMS) ist ein neuentwickeltes System, mit dessen Hilfe Insulin<br />

bei Typ 1 <strong>und</strong> Typ 2 Diabetikern in die tiefen Abschnitte der Lunge<br />

appliziert <strong>und</strong> dort systemisch absorbiert wird. Ziel dieser<br />

Studie war es, die pharmakokinetischen (PK) Eigenschaften von<br />

inhalativem Insulin bei ges<strong>und</strong>en Rauchern <strong>und</strong> Nichtrauchern<br />

zu vergleichen.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

71


Tabelle zu P-8<br />

Poster<br />

PK Variable Nichtraucher, Mean (n = 13) Raucher, Mean (n = 23) Mean Ratio 95 % C. I. p-Wert<br />

AUC(0 – 6h) (mU/L*h) 40,0 63,2 1,58 1,20; 2,08 0,0017<br />

Cmax (mU/L) 13,9 42,0 3,02 1,94; 4,70 < 0.0001<br />

tmax (min) 53,9 31,5 –22,4 –34,2; –10,6 0,0003<br />

Methoden: An zwei aufeinander folgenden Tagen erhielten 27<br />

Raucher <strong>und</strong> 16 Nichtraucher (18m/25w, Durchschnittsalter 26,<br />

BMI 23 kg/m 2 ) eine Einzeldosis Insulin (33.75 IU) per Inhalation<br />

mittels AERx® iDMS. Im Falle einer Hypoglykämie wurde<br />

eine Glucose-Infusion appliziert.<br />

Ergebnisse: Die pharmakokinetischen Ergebnisse wurden aus<br />

den exogenen Insulin-Pr<strong>of</strong>ilen abgeleitet <strong>und</strong> anhand des basalen<br />

C-Peptids korrigiert. Die absolute Insulinkonzentration<br />

(AUC(0–6h)) war bei Rauchern signifikant erhöht. In dieser<br />

Gruppe war die maximale Plasma-Insulinkonzentration (Cmax)<br />

höher <strong>und</strong> der Anstieg (tmax) erfolgte früher.<br />

Bei dieser Untersuchung wurden nur wenige <strong>und</strong> milde Nebenwirkungen<br />

beobachtet. Dreizehn Probanden erhielten eine Glucose-Infusion.<br />

Es wurden keine Veränderungen in den Vitalzeichen,<br />

der Lungenfunktion <strong>und</strong> den Laborparametern<br />

beobachtet.<br />

P-9<br />

Pulmonale Applikation von Insulin mit Hilfe des AERx®<br />

Insulin D<strong>iabetes</strong> Management Systems bei Ges<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> bei Asthmatikern<br />

Koenen C. (4) , Henry R. (1) , Mudaliar S. (1) , Howland W. (2) , Chu N. (1) , An B. (3) ,<br />

Reinhardt R. (3)<br />

(1) San Diego, USA; (2) Austin, USA; (3) Princeton, USA; (4) Bagsvaerd, Dänemark<br />

Ziele: Das AERx® Insulin D<strong>iabetes</strong> Management System<br />

(iDMS) ist ein System, mit dessen Hilfe Insulin inhaliert wird.<br />

Ziel dieser Studie war es, die Pharmakokinetik (PK) <strong>und</strong> Pharmakodynamik<br />

(PD) sowie die Sicherheit des inhalativen Insulins<br />

bei Ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> bei Asthmatikern zu vergleichen.<br />

Methoden: In dieser multizentrischen, <strong>of</strong>fenen Studie wurden 28<br />

Ges<strong>und</strong>e (H) <strong>und</strong> 16 Asthmatiker (A) (FEV1 50–80 %) untersucht.<br />

Die Insulingabe erfolgte zu 3 verschiedenen Zeitpunkten.<br />

Zu den beiden ersten Zeitpunkten wurden je 6 AERx-Einheiten<br />

(äquivalent zu 6 IE s. c.) <strong>und</strong> zum 3. Zeitpunkt 17 AERx-Einheiten<br />

(äquivalent zu 17 IE s. c.) Insulin inhaliert.<br />

Ergebnisse: Bei Ges<strong>und</strong>en war die AUC(Insulin 0–360 min) signifikant<br />

höher als bei Asthmatikern (p = 0,013), während Cmax<br />

in beiden Gruppen vergleichbar war. Eine größere Abnahme der<br />

Tabelle zu P-9<br />

72 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Serum-Glucose (AOC(Glucose 0–360 min)) wurde bei Ges<strong>und</strong>en<br />

erzielt (p = 0,007). Asthmatiker wiesen eine größere intraindividuelle<br />

Variabilität bei der AUC(Insulin 0–360 min) <strong>und</strong> Cmax<br />

auf als Ges<strong>und</strong>e. Die intraindividuelle Variabilität bei Ges<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Asthmatikern in Bezug auf die AOC(Glucose 0–360 min)<br />

war hingegen gleich. Es wurden keine signifikanten Unterschiede<br />

bei FEV1, FVC <strong>und</strong> dem Quotienten aus FEV1/FVC zwischen<br />

Ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Asthmatikern vor bzw. nach der Insulin-Inhalation<br />

gef<strong>und</strong>en. Auch sonst ergaben sich keine sicherheitsrelevanten<br />

Aspekte in den beiden Vergleichsgruppen.<br />

Schlussfolgerungen: Asthmakranke Patienten absorbieren weniger<br />

inhaliertes Insulin als ges<strong>und</strong>e Probanden. Dies führt bei<br />

Asthmatikern zu einer geringeren Reduktion der Serum-Glucose.<br />

Es wurde keine erhöhte Empfindlichkeit der Atemwege bei<br />

Asthmatikern beobachtet, auch wenn höhere Dosen Insulin mit<br />

AERx® iDMS inhaliert wurden.<br />

P-10<br />

Functional expression <strong>of</strong> 25(OH) vitamin D3 1alphahydroxylase<br />

in insulin producing pancreatic beta-cells<br />

* Seufert J. (1) , Ebert R. (2) , Roller J. (1) , Nixdorf S. (1) , Jakob F. (2)<br />

(1) Medizinische Poliklinik, (2) Department <strong>of</strong> Orthopedics, University <strong>of</strong> Würzburg,<br />

Germany<br />

Backgro<strong>und</strong>/Aims: 1,25(OH)2 vitamin D3 has been demonstrated<br />

to exert insulinotropic effects on both insulin biosynthesis and<br />

insulin secretion in pancreatic beta-cells via vitamin D receptors.<br />

The key enzyme for the activation <strong>of</strong> 25(OH) vitamin D3 by conversion<br />

to 1,25(OH)2 vitamin D3 is 25(OH) vitamin D3 1alphahydroxylase.<br />

The aim <strong>of</strong> this study was the analysis <strong>of</strong> functional<br />

expression and regulation <strong>of</strong> 25(OH) vitamin D3<br />

1alpha-hydroxylase in insulin producing pancreatic beta-cells.<br />

Methods/Results: By reverse transcription polymerase chain reaction<br />

(RT-PCR), and Western blot analysis we fo<strong>und</strong> 25(OH) vitamin<br />

D3 1alpha-hydroxylase expression both in the insulin producing<br />

pancreatic beta-cell line INS-1 and in primary rat<br />

pancreatic islets. Moreover, expression <strong>of</strong> 25(OH) vitamin D3<br />

1alpha-hydroxylase was stimulated in INS-1 cells by high glucose<br />

levels (25 mM) in a time dependent manner, which was also<br />

demonstrated at the transcriptional level by transfection <strong>of</strong> luciferase<br />

reportergene constructs <strong>und</strong>er the control <strong>of</strong> the human<br />

Parameter H (N = 28) A (N = 16) p-Wert H/A 90 % C. I.<br />

Insulin AUC(0–360) (pM*min*kg) 1.4x10 6 (7.5x10 5 ) 1.1x10 6 (6.4x10 5 ) 0,013 1,58 1,13–2,21<br />

Insulin Cmax (pM*kg) 9.9x10 3 (5.7x10 3 ) 8.3x10 3 (5.4x10 3 ) 0,094 1,25 0,95–1,65<br />

Glucose AOC(0–360) (mg/dL*min) 4.9x10 3 (2.2x10 3 ) 3.4x10 3 (1.7x10 3 ) 0,007 1,40 1,12–1,74


25(OH) vitamin D3 1alpha-hydroxylase promoter in INS-1 cells,<br />

and glucose responsive promoter elements are currently mapped.<br />

When INS-1 cells where incubated with 25(OH) vitamin D3<br />

(10–7 M) no significant substrate conversion to 1,25(OH)2 vitamin<br />

D3 was detected in the cell culture supernatant by specific<br />

radioimmunoassay. In contrast, intracellular concentrations <strong>of</strong><br />

1,25(OH)2 vitamin D3 in INS-1 cells increased significantly in a<br />

time-dependent manner upon incubation with 25(OH) vitamin<br />

D3, indicating local conversion <strong>of</strong> the substrate by functional<br />

25(OH) vitamin D3 1alpha-hydroxylase.<br />

Conclusions: We conclude that functional 25(OH) vitamin D3<br />

1alpha-hydroxylase is expressed in insulin producing pancreatic<br />

beta-cells and expression is glucose-dependent. Local activation<br />

<strong>of</strong> vitamin D hormone by 25(OH) vitamin D3 1alpha-hydroxylase<br />

may affect pancreatic beta-cell function and differentiation<br />

via autocrine or paracrine mechanisms.<br />

P-11<br />

The proliferation associated protein P8 interacts with a<br />

novel splice variant <strong>of</strong> the DEAD box RNA helicase<br />

DDX18 in pancreatic beta-cells<br />

Opel A., Peter A., * Päth G., Jakob F., Seufert J.<br />

Medizinische Poliklinik, University <strong>of</strong> Würzburg, Germany<br />

Backgro<strong>und</strong>/Aims: Previously we have shown that the nuclear<br />

protein P8 is expressed in insulin producing pancreatic islets. P8<br />

expression is associated with cell proliferation and regulated at<br />

the mRNA and protein levels by glucose. Also, P8 is expressed<br />

in endocrine precursor stem cells and is believed to be involved<br />

in the regulation <strong>of</strong> proliferation and differentiation <strong>of</strong> pancreatic<br />

stem cells into insulin producing mature beta-cells. The<br />

aim <strong>of</strong> this study was the identification <strong>of</strong> molecules physically<br />

interacting with P8 in the human endocrine pancreas.<br />

Methods/Results: By a GAL 4-based yeast-two-hybrid screen<br />

using a human pancreas cDNA library we detected the c-myc activated<br />

DEAD box polypeptide 18 (DDX18) as interaction partner<br />

for P8. DEAD box proteins, characterised by the conserved<br />

motif Asp-Glu-Ala-Asp (DEAD), are putative RNA helicases.<br />

Specifically DDX18 has been implicated in the regulation <strong>of</strong> cmyc<br />

dependent cell proliferation. By co-immunoprecipitation<br />

experiments using labelled in vitro transcribed and translated<br />

proteins, we demonstrated physical interaction between human<br />

P8 and DDX18. Using RT PCR and sequencing analysis we characterized<br />

this P8 interaction partner as a novel splice variant <strong>of</strong><br />

DDX18, which has not been described previously. Further, we<br />

demonstrated expression <strong>of</strong> the new DDX18 variant in human<br />

pancreatic islets and beta-cells.<br />

Poster<br />

Conclusions: We have identified a novel splice variant <strong>of</strong> the<br />

RNA helicase DDX18 as a direct protein interaction partner for<br />

the proliferation associated protein P8 in human pancreatic betacells.<br />

These results provide further insight into the molecular regulation<br />

<strong>of</strong> P8-induced endocrine pancreatic cell proliferation and<br />

we propose, that neogenesis <strong>of</strong> pancreatic beta-cells is in part<br />

mediated by the protein P8 through activation <strong>of</strong> the RNA helicase<br />

DDX18.<br />

P-12<br />

Protein phosphatase 1 (PP-1) mediated inhibition <strong>of</strong><br />

insulin secretion by leptin in pancreatic beta-cells<br />

Kühnen P., * Laubner K., Nixdorf S., Roller J., Jakob F., Seufert J.<br />

Medizinische Poliklinik, University <strong>of</strong> Würzburg, Germany<br />

Backgro<strong>und</strong>/Aims: The adipose tissue hormone leptin inhibits<br />

insulin secretion and proinsulin gene expression in pancreatic<br />

beta-cells and defective leptin signalling (leptin resistance) may<br />

be involved in pancreatic beta-cell dysfunction during the development<br />

<strong>of</strong> d<strong>iabetes</strong> mellitus type 2. Here we report on the identification<br />

<strong>of</strong> protein phosphatase 1 (PP-1) as a novel leptin regulated<br />

gene in pancreatic beta-cells by subtractive RT-PCR<br />

analysis.<br />

Methods/Results: mRNA was extracted from native INS-1 betacells<br />

and INS-1 cells that were exposed to 6.25 nM recombinant<br />

rat leptin for 16 hours. After reverse transcription and cDNA<br />

synthesis, both cDNA pools were subtracted and genes that were<br />

differentially expressed upon leptin treatment were identified by<br />

PCR. Thereby we identified the PP-1 catalytic subunit Ppp1ca as<br />

a leptin regulated gene in INS-1 cells. By RT-PCR and fluorescence<br />

immunocytochemistry we find co-expression <strong>of</strong> PP-1 and<br />

insulin in the pancreatic beta-cell line INS-1 and in primary betacells<br />

in human pancreatic islets. RT-PCR, Northern and Western<br />

Blot analysis demonstrated time-dependent inhibition <strong>of</strong> PP-1<br />

mRNA and protein expression by leptin (100 nM) within 48 h in<br />

pancreatic beta-cells. Using a PP-1 specific assay, leptin reduced<br />

functional PP-1 enzyme activity by 64 % in pancreatic islets, an<br />

effect that could be mimicked by the PP-1 specific inhibitors calyculin<br />

A (CalA) and okadaic acid (OA). Finally, leptin, CalA or<br />

OA mediated reduction <strong>of</strong> PP-1 activity lead to pr<strong>of</strong>o<strong>und</strong> inhibition<br />

<strong>of</strong> both glucose and glucagon induced insulin secretion in<br />

pancreatic islets.<br />

Conclusions: We functionally characterized PP-1 as a key mediator<br />

<strong>of</strong> leptin inhibition <strong>of</strong> insulin secretion. We conclude that<br />

pathologically enhanced PP-1 activity may contribute to the pathogenesis<br />

<strong>of</strong> hyperinsulinemia in leptin resistant obese patients<br />

with d<strong>iabetes</strong> mellitus type 2.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

73


Poster<br />

Insulinwirkung/Insulinsekretion II<br />

P-13<br />

Synthese <strong>und</strong> Charakterisierung hochaffiner 19F-markierter<br />

Sulfonylharnst<strong>of</strong>frezeptor Liganden zur nichtinvasiven<br />

Visualisierung der �-Zellmasse mittels<br />

Positronen-Emissions-Tomographie<br />

* Schneider S. (1) , Schirrmacher R. (2) , Feilen P. J. (1) , Schlosser J. (1) , Weiland M. (1) , Korobeinikov<br />

A. (2) , Eckert T. (3) , Weber M. M. (1) , Schwanstecher M. (3) , Rösch F. (2)<br />

(1) I. Medizinische Klinik, Schwerpunkt Endokrinologie <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechselerkrankungen,<br />

Universitätsklinik Mainz, (2) Institut für Kernchemie der Universität Mainz, (3) Pharmakologisches<br />

<strong>und</strong> Toxikologisches Institut der TU Braunschweig<br />

Ziele: Die Insulin-produzierenden Zellen des Pankreas entziehen<br />

sich bis heute komplett der bildgebenden Diagnostik. Der Gr<strong>und</strong><br />

für die Unfähigkeit, die β-Zellen bildlich darzustellen, liegt in der<br />

Nichtverfügbarkeit eines spezifischen radioaktiv markierten β-<br />

Zell-Tracers. Ziel dieser Untersuchung war deshalb die Synthese<br />

<strong>und</strong> Charakterisierung potentieller, hochaffiner 19F-markierter<br />

Sulfonylharnst<strong>of</strong>frezeptor Liganden.<br />

Methoden: Dazu erfolgte die Synthese von 20 unterschiedlichen<br />

fluoralkylierten, sowie fluorbenzylierten Derivaten des Glibenclamid<br />

(GI 1–20). Im Anschluss wurde der potentielle Einfluss<br />

der systematischen Derivatisierung auf die Bindungsaffinität<br />

zum Sulfonylharnst<strong>of</strong>frezeptor, die Lipophilie der Derivate sowie<br />

die Insulinsekretion untersucht <strong>und</strong> mit dem originären Glibenclamid<br />

(GI 0) verglichen. Die Bestimmung der Bindungsaffinität<br />

erfolgte mittels kompetitiver Verdrängung der Derivate vom humanen<br />

SUR 1 Rezeptor, die Lipophilie wurde mit der HPLC-Methode<br />

<strong>und</strong> der Einfluss auf die Insulin-sezernierende Wirkung<br />

über statische Insulinsekretionsanalysen an Ratteninseln bestimmt.<br />

Ergebnisse: Die systematische Derivatisierung führt zu diskreten<br />

Veränderungen bezüglich der Bindungsaffinität im Vergleich<br />

zum originären Glibenclamid [z. B. (GI 0) Kd 0.28 ± 0.02<br />

nmol vs. (GI 4) Kd 0.24 ± 0.01 nmol vs. (GI 15) Kd 1.37 ± 0.25<br />

nmol]. Es zeigt sich eine eindeutige Korrelation zwischen der Lipophilie<br />

<strong>und</strong> der Bindungsaffinität der Derivate, wobei mit steigender<br />

Lipophilie die Affinität zum Sulfonylharnst<strong>of</strong>frezeptor<br />

abnimmt bzw. vice versa. Die dargestellten Veränderungen<br />

führen aber bei keinem der 20 Derivate zu einer signifikanten Beeinflussung<br />

der Insulin-sezernierenden Wirkung im Vergleich<br />

zum originären Glibenclamid [z. B. (GI 15) 280 ± 40 % vs. (GI 0)<br />

270 ± 30 %, n. s.).<br />

Schlussfolgerungen: Die geleisteten Vorarbeiten lassen erwarten,<br />

dass es mit diesen Derivaten erstmals möglich sein könnte, die β-<br />

Zellmasse nicht-invasiv in vivo darzustellen.<br />

P-14<br />

Der Calpain-Inhibitor PD151 746 hat keinen Einfluss auf<br />

die Insulinsignaltransduktion<br />

Meier M. (1) , Schütt M. (1) , Drenckhan M. (1) , Klein H. H. (2)<br />

(1) Universitätklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Medizinische Klinik I,<br />

(2) Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin IV<br />

74 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Ziele: Das Calpain-10-Gen gilt als potentielles Kandidatengen<br />

für die Entstehung eines Typ-2 D<strong>iabetes</strong>. Eine Inhibition des Calpains<br />

führt in Fett- <strong>und</strong> Muskelzellen zu einer Reduktion der Insulinwirkung<br />

(Sreenan et al., D<strong>iabetes</strong> 50, 2001). Wir haben in<br />

HepatomaG2-(HepG2-) Zellen untersucht, ob der Calpain-Inhibitor<br />

PD151 746 zu einer Beeinflussung der Insulinsignaltransduktion<br />

oder Insulinwirkung führt.<br />

Methodik: HepG2-Zellen wurden ohne (– PD) oder mit (+ PD)<br />

5,33 µmol/l PD151 746 über 1 St<strong>und</strong>e inkubiert, mit 100 nmol/l<br />

Insulin über 5 min stimuliert <strong>und</strong> Parameter der Insulinsignalkaskade<br />

bestimmt. Die Glykogen-Synthaseaktivität wurde mit<br />

C14-UDP-Glucose sowie mit Glucose-6-Phosphat bestimmt.<br />

Ergebnisse: Es fanden sich keine Unterschiede in der Aktivierung<br />

der insulinabhängigen Insulinsignalkaskade zwischen –PD<br />

<strong>und</strong> + PD behandelten Zellen (IR-Kinase: –PD: 0,02 ± 0,01 auf<br />

1,45 ± 0,17; + PD: 0,08 ± 0,03 auf 1,15 ± 0,23; IRS-1 Phosphorylierung:<br />

–PD: 0,21 ± 0,16 auf 1,46 ± 0,28; + PD: 0,38 ± 0,08<br />

auf 1,43 ± 0,10; IRS-1 assoziierte PI-3 Kinaseaktivität: –PD:<br />

0,15 ± 0,04 auf 1,98 ± 0,21; + PD: 0,15 ± 0,02 auf 1,75 ± 0,23;<br />

Thr308-PKB-Phosphorylierung: –PD: 0,21 ± 0,16 auf 1,26<br />

± 0,18; + PD: 0,38 ± 0,08 auf 1,43 ± 0,18; jeweils n = 5, arbitrary<br />

units). Auch bei Insulininkubation über 0,5, 2, 10 <strong>und</strong> 60 min<br />

fanden sich keine Unterschiede zwischen –PD <strong>und</strong> + PD behandelten<br />

Zellen. Auch die Glykogen-Synthaseaktivität in Lysaten<br />

von -PD <strong>und</strong> + PD behandelten Zellen war nicht unterschiedlich<br />

(n = 2).<br />

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass in<br />

HepG2-Zellen eine Inhibition der Calpain-Aktivität keinen Effekt<br />

auf die Insulinsignaltransduktion <strong>und</strong> die Glykogen-Synthaseaktivität<br />

hat.<br />

P-15<br />

The glucose-dependent insulinotropic effect <strong>of</strong> efaroxan<br />

and its imidazole analogue, KU14R<br />

* Bleck C., Rustenbeck I.<br />

Institute <strong>of</strong> Pharmacology and Toxicology, Technical University <strong>of</strong> Braunschweig,<br />

Braunschweig, Germany<br />

KU14R, the imidazole analogue <strong>of</strong> the insulinotropic imidazoline,<br />

efaroxan, was reported to inhibit specifically the secretionenhancing<br />

effect <strong>of</strong> imidazolines but not <strong>of</strong> other insulin secretagogues.<br />

Recently it was shown that KU14R actually enhanced<br />

the insulin secretion <strong>of</strong> the B-cell line BRIN BD11. Thus, we investigated<br />

the signalling induced by KU14R in normal mouse Bcells<br />

comparing it to that <strong>of</strong> the mother compo<strong>und</strong>, efaroxan.<br />

K ATP channel activity and membrane potential were measured by<br />

patch-clamping, the cytosolic Ca 2+ concentration ([Ca 2+ ] i ) by<br />

micr<strong>of</strong>luorometry and secretion by an insulin ELISA <strong>of</strong> the fractionated<br />

efflux from perifused islets. Like efaroxan KU14R<br />

proved to be a blocker <strong>of</strong> K ATP channels in intact B-cells, albeit<br />

<strong>of</strong> clearly lower potency. The depolarization evoked by efaroxan<br />

and other imidazolines was not antagonized by KU14R, as mea-


sured <strong>und</strong>er current-clamp conditions. Rather, 100 µM KU14R<br />

had about the same depolarizing effect (–33 mV) as 100 µM efaroxan<br />

(–29 mV). The depolarization by efaroxan and KU14R resulted<br />

in an increase <strong>of</strong> [Ca 2+ ] i which was more prominent with<br />

efaroxan than with KU14R. The increase <strong>of</strong> [Ca 2+ ] i did not depend<br />

on the glucose concentration. Again, KU14R did not antagonize<br />

the effect <strong>of</strong> efaroxan. Similarly, the increase in insulin<br />

secretion by 100 µM efaroxan (in the presence <strong>of</strong> 10 mM glucose)<br />

was not affected by 100 µM KU14R. Both efaroxan and<br />

KU14R slightly decreased the secretory rate in the presence <strong>of</strong><br />

5 mM glucose and increased it in the presence <strong>of</strong> 10 mM glucose.<br />

However, the stimulatory effect <strong>of</strong> efaroxan was much larger<br />

than that <strong>of</strong> KU14R. In conclusion, KU14R cannot be classified<br />

as an imidazoline antagonist, rather it appears that both efaroxan<br />

and KU14R exert a complex effect on insulin secretion, consisting<br />

<strong>of</strong> inhibitory and stimulatory actions.<br />

P-16<br />

A dynamic interaction between GTPases ras and rap<br />

determines signaling in betta-cells<br />

Trümper J. (1) , Sabau N. (1) , Ross D. (1) , Kleinhans A. (1) , Jahr H. (2) , Brendel M. D. (2) ,<br />

Göke R. (1) , Hörsch D. (1)<br />

(1) Departments <strong>of</strong> Internal Medicine, Divisions <strong>of</strong> Endocrinology, Philipps-University<br />

Marburg, (2) Justus-Liebig University Giessen, Germany<br />

Glucose and the incretin hormone glucagon-like peptide-1 (GLP-<br />

1) act synergistically as growth factors for insulin-producing<br />

beta-cells by unknown mechanisms. We examined the involvement<br />

<strong>of</strong> small GTPases ras and rap1 to mitogenic signaling in the<br />

b-cell line INS-1E and primary human beta-cell preparations.<br />

Here, we show that at unfavourable conditions for beta-cell<br />

growth such as low glucose concentration (2.5 mM), ras is the<br />

major activator <strong>of</strong> MAPK and CREB signaling whereas contribution<br />

<strong>of</strong> rap to MAPK and CREB is minor or even inhibitory<br />

to signaling by ras. In contrast, when beta-cells are cultivated<br />

at favourable growth conditions such as 15 mM glucose or by costimulation<br />

with GLP-1, the function <strong>of</strong> rap1 switches from an<br />

inhibitor to an activator <strong>of</strong> CREB and MAPK signaling in concert<br />

with ras. These synergistic effects <strong>of</strong> ras and rap are mediated<br />

by differential pleiotropic activation <strong>of</strong> raf-1, B-raf, PKA and<br />

PI3K by both GTPases with a prominent role for rap as a highly<br />

regulated central effector <strong>of</strong> PKA and PI3K. Thus, rap may either<br />

act as an inhibitor or a co-activator <strong>of</strong> ras in a single cell type.<br />

Differential downstream signaling by ras and rap1 serves as a<br />

balance to mediate synergism <strong>of</strong> mitogenic signaling between<br />

glucose and incretin hormones in pancreatic beta-cells providing<br />

a therapeutic target for beta-cell growth in d<strong>iabetes</strong> mellitus.<br />

P-17<br />

Mitogenic signaling by the glucagon-like peptide-1<br />

receptor is determined by activation <strong>of</strong> multiple tyrosine<br />

kinases in beta-cells<br />

Hörsch D., Sabau N.<br />

Zentrum für Innere Medizin, SP Gastroenterologie <strong>und</strong> Endokrinologie, Philipps-Universität<br />

Marburg<br />

Glucose and the incretin hormone glucagon-like peptide-1 (GLP-<br />

1) act synergistically as growth factors for insulin-producing<br />

beta-cells. We have shown previously that tyrosine kinases are<br />

involved in activation <strong>of</strong> mitogenic and anti-apoptotic signaling<br />

Poster<br />

cascades such as protein kinase A/cAMP responsive element<br />

binder (PKA/CREB) and mitogen activated protein kinase<br />

(MAPK). Here, we show that signaling by the GLP-1 receptor to<br />

PKA/CREB and MAPK involves activation <strong>of</strong> distinct tyrosine<br />

kinases in a metabolically regulated manner. Activation <strong>of</strong><br />

PKA/CREB by GLP-1 was primarily dependent upon the EGFreceptor<br />

and scr-kinase. Activation <strong>of</strong> MAPK by the GLP-1 receptor<br />

was also dependent upon EGF-receptor transactivation<br />

and scr-kinase activation. In addition, MAPK activation by GLP-<br />

1 could be also enhanced by over expression <strong>of</strong> FGF-4 receptor,<br />

the human insulin receptor and even BCR-Abl. We also examined<br />

the dependence <strong>of</strong> signaling by GTPases ras and rap by tyrosine<br />

kinases and fo<strong>und</strong> that rap signaling involved activation <strong>of</strong><br />

at least one receptor tyrosine kinase or cytoplasmatic kinase. In<br />

summary, activation <strong>of</strong> mitogenic signaling cascades by the GLP-<br />

1 receptor my involve several receptor or cytoplasmatic tyrosine<br />

kinases depending on the metabolic condition <strong>of</strong> beta-cells,<br />

which may thus regulate beta-cell function and size.<br />

P-18<br />

Antagonism <strong>of</strong> the Insulinotropic Effect <strong>of</strong> Imidazolines<br />

by Openers <strong>of</strong> K ATP Channels<br />

* Wienbergen A. (1) , Dickel C. (2) , Fricke K. (2) , Grosse Lackmann T. (1) , Rustenbeck I. (1)<br />

(1) Institute <strong>of</strong> Pharmacology, Technical University <strong>of</strong> Braunschweig, Germany, (2) Institute<br />

<strong>of</strong> Pharmacology, University <strong>of</strong> Göttingen, Germany<br />

Imidazolines are investigational antidiabetic drugs which stimulate<br />

insulin secretion by a block <strong>of</strong> K ATP channels and additional,<br />

poorly <strong>und</strong>erstood K ATP channel-independent effects. Since<br />

the block <strong>of</strong> K ATP channels by imidazolines is exerted at the poreforming<br />

rather than at the regulatory subunit (SUR) we tested<br />

whether the insulinotropic effect <strong>of</strong> imidazolines can be antagonized<br />

by physiological or pharmacological channel openers. K ATP<br />

channel activity and membrane potential were measured by<br />

patch-clamping, the cytosolic Ca 2+ concentration ([Ca 2+ ]i) by<br />

micr<strong>of</strong>luorimetry and secretion by an insulin ELISA <strong>of</strong> the fractionated<br />

efflux from perifused islets. Normal mouse B-cells or<br />

islets were used throughout. 500 µM MgGDP significantly increased<br />

the activity <strong>of</strong> K ATP channels blocked by the imidazolines,<br />

phentolamine and alinidine (100 µM each), also that blocked by<br />

quinine (100 µM) and, as expected, by tolbutamide (500 µM).<br />

The additional presence <strong>of</strong> diazoxide (300 µM) led to a further<br />

significant increase only in the presence <strong>of</strong> alinidine and tolbutamide,<br />

but not <strong>of</strong> phentolamine or quinine. However, diazoxide<br />

was able to completely antagonize the depolarizing effect <strong>of</strong> all<br />

<strong>of</strong> the above compo<strong>und</strong>s. Diazoxide reversed the increase <strong>of</strong><br />

[Ca 2+ ]i levels elevated by tolbutamide, as expected, and by the<br />

imidazolines alinidine and idazoxan, but not by phentolamine or<br />

quinine. This pattern was closely reflected by the insulin secretion.<br />

Metabolic inhibition reversed the effects <strong>of</strong> tolbutamide but<br />

not <strong>of</strong> alinidine. In conclusion, the block <strong>of</strong> K ATP channels by imidazolines<br />

can be antagonized by opening nucleotides or diazoxide.<br />

The inability <strong>of</strong> diazoxide to antagonize phentolamine- and<br />

quinine-induced increases <strong>of</strong> [Ca 2+ ]i and insulin secretion is<br />

probably due to an intracellular accumulation <strong>of</strong> these secretagogues.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

75


Poster<br />

P-19<br />

Lösliche Faktoren aus 3T3-L1 Adipocyten beeinflussen<br />

den intrazellulären Gehalt <strong>und</strong> die Verteilung von PKC-α<br />

in C2C12 Myocyten<br />

* Mussner M. J. (1) , Lehrke M. (2) , Parh<strong>of</strong>er K. G. (1)<br />

(1) (2) Med. Klinik II – Großhadern, Universität München, University <strong>of</strong> Pennsylvania<br />

Medical Center<br />

Ziele: Obwohl Adipositas einen der hauptsächlichen Risik<strong>of</strong>aktoren<br />

für die Entwicklung einer Insulin-Resistenz darstellt, ist der<br />

genaue Zusammenhang nicht bekannt. Wir untersuchten in einem<br />

Zellkultur-Modell, ob von 3T3-L1 Adipocyten freigesetzte<br />

Faktoren in C2C12 Myocyten die intrazelluläre Verteilung von<br />

PKC-α beeinflussen. PKC-α ist ein beim Insulin-Signalweg beteiligter<br />

intrazellulärer Faktor, der durch Translokation vom<br />

Cytosol zur Membran aktiviert wird.<br />

Methoden: Differenzierte C2C12 Myocyten erhielten alle 2 Tage<br />

für insgesamt 6 Tage den Mediumüberstand differenzierter 3T3-<br />

L1 Adipocyten (Transfer-Medium) oder Kontroll-Medium zusätzlich<br />

zur normalen Menge des üblichen Wachstums-Mediums<br />

(DMEM, 10 % FKS, 4,5 g/l Glucose). Nach 6 Tagen wurde die<br />

Membran-Fraktion der C2C12 Myocyten vom Cytosol durch<br />

Zentrifugation (160000g, 8 min) getrennt <strong>und</strong> die Verteilung von<br />

PKC-α in beiden Kompartimenten mittels Western Blotting mit<br />

spezifischen Antikörpern gegen PKC-α bestimmt <strong>und</strong> densitometrisch<br />

ausgewertet.<br />

Ergebnisse: Das Transfer-Medium führte im Vergleich zum Kontroll-Medium<br />

zu einem signifikanten (p < 0.02) Anstieg der cytosolischen<br />

PKC-α (7884 ± 836 <strong>und</strong> 950 ± 387 Dichteeinheiten),<br />

wohingegen in der Membran-Fraktion keine Änderung auftrat.<br />

Wir beobachteten einen 10fachen Anstieg der Ratio Cytosol- zu<br />

Membran-geb<strong>und</strong>ener PKC-α unter Transfer-Medium (5,9 ± 2,8<br />

<strong>und</strong> 0,6 ± 0,2; p < 0,02).<br />

Schlussfolgerungen: Von 3T3-L1 Adipocyten freigesetzte lösliche<br />

Faktoren erhöhen den Gehalt von PKC-α im Cytosol, ohne<br />

den Membran-Gehalt an PKC-α zu beeinflussen. Diese Veränderungen<br />

in intrazellulärem Gehalt <strong>und</strong> Verteilung von PKC-α<br />

könnten die Insulin-Signaltransduktion <strong>und</strong> damit die Insulin-<br />

Sensitivität beeinflussen.<br />

P-20<br />

Einfluss von Epinephrin <strong>und</strong> humaner CaMKII � 1 auf die<br />

Insulinsekretion bzw. Insulin-Genexpression in CaMKII<br />

δ 2 defizienten INS-1 Ratten Insulinomzellen<br />

Osterh<strong>of</strong>f M. A., Möhlig M., Schumacher J., Sharma A., Kutz A., Hentschel K.,<br />

Pfeiffer A. F. H.<br />

Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke <strong>und</strong> UNI-Klinik Benjamin<br />

Franklin FU-Berlin<br />

Ziele: Im Insulinomzell-Klon INS-W12 ist die Expression der<br />

Ca2 +/calmodulinabhängigen Proteinkinase IId2 (CaMKIId2)<br />

auf mRNA- <strong>und</strong> Proteinebene um ca. 80 % verringert. Hier sollte<br />

der Einfluss der CaMKIId2-Reduktion auf die Epinephrin-abhängige<br />

Verringerung der Insulinsekretion überprüft werden <strong>und</strong><br />

ob die Effekte der CaMKIId2-Suppression durch Überexpression<br />

der humanen CaMKIIb1 wieder ausgeglichen werden können.<br />

Die CaMKIIb1 hat im Menschen ähnliche Funktionen wie<br />

die CaMKIId2 in Ratten.<br />

76 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Methoden: INS-1 <strong>und</strong> INS-W12 Zellen wurden mit 1,2 <strong>und</strong><br />

12 mmol/l Glucose in Krebs-Ringer Puffer stimuliert. Insulin<br />

wurde mithilfe von RIAs bestimmt, die mRNA-Menge von Insulin,<br />

Gsa, Gia <strong>und</strong> a2-Rezeptor durch Real Time PCR, die Proteinexpression<br />

durch Western-Blots.<br />

Ergebnisse: Während 10 µmol/l Epinephrin in INS-1 Zellen eine<br />

Verringerung der basalen <strong>und</strong> glucose-stimulierten Insulinsekretion<br />

bewirkt, zeigen INS-W12 einen 20 %igen Anstieg. Propranolol<br />

hat keinen Effekt auf INS-1 <strong>und</strong> INS-W12 Zellen. Yohimbin<br />

verhindert den stimulatorischen Effekt von Epinephrin auf<br />

die glucoseabhängige Insulinsekretion in INS-W12. Die Expression<br />

des a2-Rezeptors <strong>und</strong> von Gsa ist in INS-W12 gegenüber<br />

INS-1 unverändert. Die mRNA- (4,1fach) <strong>und</strong> Proteinexpression<br />

(3,3fach) von Gia1 <strong>und</strong> Gia2 ist verringert. Überexpression<br />

der humanen CaMKIIb1 in INS-W12 Zellen erhöht die Insulin-<br />

Genexpression um das 2fache, was darauf hindeutet, daß die<br />

Suppression der CaMKIId2 durch humane CaMKIIb1 revertiert<br />

werden kann.<br />

Schlussfolgerungen: Da die Überexpression der humanen CaM-<br />

KIIb1 in INS-W12 Zellen zu einem Wiederanstieg der verringerten<br />

Insulin-Genexpression führt, scheint CaMKIId2 in INS-1<br />

Zellen einen spezifischen regulatorischen Effekt auf die Insulin-<br />

Genexpression zu haben. Die Suppression der CaMKIId2 verändert<br />

die Signaltransduktion des a2-Adrenorezeptors gr<strong>und</strong>legend.<br />

Wahrscheinlich führt die verringerte Expression von Gia<br />

zu einer verstärkten Bindung von Gsa <strong>und</strong> damit zu einer stimulatorischen<br />

statt inhibitorischen Wirkung.<br />

P-21<br />

Direkt stimulierender Effekt von Rosiglitazon auf die<br />

Insulinsekretion in INS-1 Zellen<br />

Hinrichs H. (1) , Schütt M. (1) , Klein H. H. (2)<br />

(1) Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck,<br />

(2) Innere Medizin IV, Universitätsklinikum Tübingen<br />

Ziele: Thiazolidindione führen zu einer Verbesserung der Insulinsensitivität<br />

peripherer Zielgewebe, möglicherweise durch eine<br />

Steigerung der Proteinkinase B (PKB-) Aktivität (Meyer et al.,<br />

D<strong>iabetes</strong> 51, 2002). Da die Insulinsignaltransduktion auch bei<br />

der Insulinsekretion eine Rolle spielt (Burks and White, D<strong>iabetes</strong><br />

50, 2001), haben wir untersucht, ob die Behandlung von<br />

INS-1 Zellen mit dem Thiazolidindion Rosiglitazon (R) zu einer<br />

veränderten Insulinfreisetzung führt, <strong>und</strong> ob dies mit Veränderungen<br />

der PKB-Phosphorylierung einhergeht.<br />

Methoden: Die Zellen wurden 7 Tage mit oder ohne 2 µmol/l R<br />

inkubiert. Anschließend wurde die Insulinsekretion in Abwesenheit<br />

(–G) oder Gegenwart (+ G) von 20 mmol/l D-Glucose über<br />

30 min gemessen. Zur Messung der PKB-Phosphorylierung wurden<br />

die Zellen mit oder ohne 100 nmol/l Insulin (5 min) stimuliert,<br />

lysiert <strong>und</strong> die PKB-Phosphorylierung bestimmt.<br />

Ergebnisse: Der glucosestimulierte Anstieg der Insulinkonzentration<br />

im Überstand war nach R stärker als bei nicht mit R behandelten<br />

Zellen (–R: –G 1,10 ± 0,12, + G 2,62 ± 0,243<br />

nmol/l; + R: -G 1,08 ± 0,89, + G 3,61 ± 0,34 nmol/l; p < 0,05,<br />

n=7). Der insulinstimulierte Anstieg der Ser473-PKB-Phosphorylierung<br />

war ebenfalls höher bei R behandelten Zellen (–R:<br />

0,02 ± 0,00 auf 1,34 ± 0,09 OD, + R: 0,02 ± 0,00 auf 1,60 ± 0,06


OD; p = 0,01, n = 5, OD = optical density). Die Thr308-PKB-<br />

Phosphorylierung war auch tendenziell höher (–R: 0,01 ± 0,00<br />

<strong>und</strong> 1,15 ± 0,16 OD, + R: 0,07 ± 0,05 <strong>und</strong> 1,34 ± 0,06 OD; n. s.,<br />

n=5). Anzahl <strong>und</strong> Viabilität der Zellen (MTT-Test) waren bei<br />

–R <strong>und</strong> + R gleich.<br />

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass Rosiglitazon in<br />

diesem Beta-Zellmodell eine Steigerung der glucosestimulierten<br />

Insulinsekretion bewirkt. Dabei könnte eine verstärkte Insulinsignaltransduktion<br />

im Bereich der PKB eine Rolle spielen.<br />

P-22<br />

Das mit atypischen Proteinkinasen C (aPKC) interagierende<br />

„Partitioning defective“ Protein-6 (Par6) inhibiert<br />

die Insulinsignalkaskade in murinen Myoblasten<br />

(C2C12) durch Stabilisierung/Aktivierung der aPKC<br />

Weyrich P., Kapp K., Häring H.-U., Lammers R.<br />

Universitätsklinikum Tübingen<br />

Ziele: Viele Studien belegen eine wichtige Rolle der beiden aPKC<br />

(PKCzeta, PKCiota) bei der insulinvermittelten Glucosetransporter4-Translokation<br />

(Glut4-T). Da der exakte Signaltransduktionsweg<br />

zwischen Aktivierung der aPKC <strong>und</strong> nachfolgender<br />

Glut4-T noch nicht entschlüsselt werden konnte, haben wir mittels<br />

Hefe 2 Hybridsystem (Y2H) nach aPKC-interagierenden<br />

Proteinen gesucht, welche bei dieser Signalvermittlung möglicherweise<br />

eine Rolle spielen.<br />

Methoden: Mit verschiedenen aPKC-Köderplasmiden wurden<br />

mittels Y2H cDNA-Banken mehrerer humaner Gewebe untersucht.<br />

Nach Verifizierung der aPKC-Interaktion mehrfach identifizierter<br />

cDNAs in einem Säugerzellsystem wurden stabil mit<br />

dem Kandidatengen transfizierte C2C12 Zellen zellbiologisch<br />

charakterisiert.<br />

Ergebnisse: Im Y2H wurde Par6, ein bereits aus der Entwicklungsbiologie<br />

bekanntes aPKC interagierendes Protein, detektiert<br />

<strong>und</strong> eine insulinunabhängige Assoziation in stabil mit Par6<br />

transfizierten C2C12 Zellen (C2C12/Par6+) nachgewiesen. Da<br />

C2C12/Par6+ eine deutlich inhibierte insulinvermittelte Glykogensynthese<br />

(1,44 vs. 2,24fach, p ≤ 0,001) im Vgl. mit nativen<br />

C2C12 zeigten, wurden die Expression <strong>und</strong> Aktivität mehrerer<br />

stromaufwärts der Glykogensynthase lokalisierter Enzyme<br />

(Phosphatidylinositol-3-Kinase = PI3K, Proteinkinase B alpha<br />

= Akt1, Glykogensynthasekinase3alpha/beta = GSK3a/b) untersucht.<br />

Sowohl die Assoziation der PI3K mit IRS-1, aber auch die<br />

Aktivität von Akt1 (48.6 ± 15.4 %) <strong>und</strong> GSK3a/b (57.8<br />

± 20.8 %) waren in 3 unabhängigen C2C12/Par6 + Linien trotz<br />

unveränderter Expression der entsprechenden Proteine signifikant<br />

vermindert. Im Gegensatz dazu waren Expression <strong>und</strong> Aktivität<br />

der aPKC in allen untersuchten C2C12/Par6+ Linien deutlich<br />

erhöht.<br />

Schlussfolgerungen: Zusammenfassend führt eine Überexpression<br />

von Par6 in C2C12 Zellen zu einer signifikant reduzierten<br />

insulinabhängigen PI3K/Akt1/GSK3a/b-Aktivität/Glykogensynthese.<br />

Dieser Effekt wird <strong>of</strong>fensichtlich durch eine Par6-abhängige<br />

Stabilisierung der aPKC vermittelt.<br />

Poster<br />

P-23<br />

Glucose reguliert die Genexpression von IGF-I-Rezeptor<br />

(IGF-IR), Insulinrezeptor (InsR), Insulinrezeptor-Related<br />

Rezeptor (IRR), TrkA <strong>und</strong> p75 NTR in INS-1E β-Zellen: Die<br />

Aktivierung der AMPK als möglicher Mechanismus<br />

* Raile K., Klammt J., Laue S., Berthold A., Schulz A., Seidel B., Kiess W.<br />

Forschungslabor der Universitätsklinik <strong>und</strong> Poliklinik für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche,<br />

Universität Leipzig<br />

Ziele: Glucose ist ein potenter Regulator der β-Zellmasse in vivo<br />

<strong>und</strong> in vitro. Die zugr<strong>und</strong>e liegenden, zellulären Mechanismen<br />

sind bisher kaum bekannt. Wir untersuchten daher den Einfluss<br />

von Glucose auf die Genexpression von Rezeptoren der Insulin<strong>und</strong><br />

der Neurotrophinrezeptorfamilie. Deren Liganden, wie<br />

Insulin, IGF-I, IGF-II <strong>und</strong> NGF, regulieren Wachstum, Differenzierung<br />

<strong>und</strong> Apoptose von β-Zellen. Ziel dieser Arbeit ist, eine<br />

mögliche Interaktion zwischen einer Glucose- <strong>und</strong> Wachstumsfaktor-induzierten<br />

Regulation der β-Zellmasse zu finden.<br />

Methodik: INS-1E β-Zellen wurden mit Glucosekonzentrationen<br />

von 1,6 bis 50 mmol/l stimuliert. Die RNA wurde isoliert, in<br />

cDNA umgeschrieben <strong>und</strong> die cDNA-Proben auf das „Housekeeping“-Gen<br />

β-Actin eingestellt. Mit spezifischen Primern für<br />

Rezeptoren der Insulinrezeptorfamilie (InsR, IGF-IR, IRR, IGF-<br />

II/M6PR), der Neurotrophinrezeptorfamilie (TrkA, TrkB, TrkC,<br />

p75) <strong>und</strong> von bekannten, Glucose-regulierten Genen (L-PK <strong>und</strong><br />

HNF4a) wurde die Glucose-abhängige Genregulation semiquantitativ<br />

untersucht. Die Stimulation der AMP-aktivierten<br />

Proteinkinase (AMPK) durch AICAR sollte AMPK regulierte<br />

Mechanismen aufdecken.<br />

Ergebnisse: INS-1E-Zellen exprimierten alle untersuchten Rezeptoren<br />

der Insulinrezeptor- (InsR, IGF-IR, IRR, IGF-II/M6PR)<br />

<strong>und</strong> der Neurotrophinrezeptorfamilie (TrkA, TrkB, TrkC, p75).<br />

Nach 12–24 h stimulierte niedrige Glucose (1,6 mmol/l) die<br />

mRNA-Expression des IRR, TrkA <strong>und</strong> Insulinrezeptors, aber inhibierte<br />

die mRNA-Expression des p75. Durch eine Aktivierung<br />

der AMPK mit AICAR wurden die Glucose-regulierten Gene L-<br />

PK <strong>und</strong> HNF4a supprimiert, aber ebenso der IRR, p75 <strong>und</strong> InsR.<br />

Im Gegensatz dazu wurde die Expression des IGF-IR durch AI-<br />

CAR stimuliert.<br />

Schlussfolgerung: Glucose reguliert die Expression der Gene des<br />

IGF-I-R, InsR, IRR, TrkA <strong>und</strong> p75 in INS-1E β-Zellen. Die Aktivierung<br />

der AMPK könnte die Expression des IRR, InsR <strong>und</strong><br />

p75 hemmend <strong>und</strong> des IGF-I R stimulierend regulieren.<br />

P-24<br />

Azetylcholin-stimulierte Ca 2+ -Signale <strong>und</strong> Insulinsekretion<br />

in Proteinkinase C�-defizienten Beta-Zellen<br />

Jakubov R. (1) , Leitges M. (2) , * Schöfl C. (1)<br />

(1) Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie <strong>und</strong> Endokrinologie, Medizinische Hochschule<br />

Hannover, (2) MPI für Experimentelle Endokrinologie, Hannover<br />

Fragestellung: Azetylcholin (ACH) erhöht das cytosolische freie<br />

Calcium ([Ca2+]i) <strong>und</strong> stimuliert die Insulinfreisetzung aus<br />

pankreatischen Beta-Zellen. Es gibt eine Reihe von PKC-Isoenzymen,<br />

die differentiell aktiviert werden <strong>und</strong> unterschiedliche<br />

Funktionen übernehmen können. Unklar ist die Bedeutung der<br />

in Beta-Zellen exprimierten PKCβ für die ACH-stimulierten<br />

Ca2+-Signale <strong>und</strong> Insulinsekretion.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

77


Poster<br />

Methoden: [Ca2+]i wurde in einzelnen Fura 2 beladenen Beta-<br />

Zellen von PKCβ–/– oder PKCβ +/+ Mäusen gemessen. Die Insulinfreisetzung<br />

wurde aus Inseln durch statische Inkubation über<br />

30 min bestimmt.<br />

Ergebnisse: Das ACH-Analogon Carbachol (10 µM) führte in<br />

Beta-Zellen von PKCβ–/– <strong>und</strong> PKCβ +/+ Mäusen zu einem biphasischen<br />

Anstieg der [Ca2 +]i. Der initiale Peak, der einer Mobilisation<br />

von intrazellulärem Ca2 + entspricht, als auch die Plateau-Phase<br />

waren in den PKCβ–/– Beta-Zellen signifikant höher<br />

(p < 0,01). Entsprechend war auch die Menge an mobilisiertem<br />

Ca2+ (AUC) in den PKCβ–/– Beta-Zellen um etwa 70 % höher<br />

(p < 0,05). In Ca2 + -freiem Medium war das Carbachol-induzierte<br />

Ca2+ -Signal in den PKCβ–/– Beta-Zellen tendenziell, aber<br />

78 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

nicht signifikant höher. Weder der durch Thapsigargin (2 µM)<br />

ausgelöste kapazitative Ca2+ -Einstrom, noch der durch<br />

K+ (45 mM)-induzierte spannungsabhängige Ca2+ -Einstrom<br />

waren in den PKCβ–/– Beta-Zellen im Vergleich zu den Kontrollen<br />

verändert. Unterschiede bezüglich der Carbachol (10 µM-)<br />

stimulierten Insulinsekretion fanden sich nicht.<br />

Schlussfolgerung: Die PKCβ scheint an der Generierung des<br />

ACH-induzierten Ca2 + -Signale in pankreatischen Beta-Zellen<br />

über einen bisher noch unbekannten negativen Feedback-Mechanismus<br />

beteiligt zu sein. Im Gegensatz dazu scheint die PKCβ<br />

keine wesentliche Rolle für die ACH-stimulierte Insulinfreisetzung<br />

zu spielen.


St<strong>of</strong>fwechseI<br />

P-25<br />

Der PPAR-γ Antagonist Bisphenol A Diglycidyl Ether<br />

(BADGE)-induziert Apoptose durch Bax/Bid-abhängige,<br />

mitochondriale Freisetzung von Apoptosis-inducing Factor<br />

(AIF) <strong>und</strong> Smac/DIABLO<br />

* Göke R., Gregel C., Göke A., Fehlberg S.<br />

Klinische Forschergruppe für Gastrointestinale Endokrinologie, Uniklinik Marburg<br />

Ziele: BADGE wurde als reiner PPAR-γ-Antagonist beschrieben,<br />

weist jedoch zudem eine zytotoxische Wirkung auf, die unabhängig<br />

von einer PPAR-γ Expression über caspaseabhängige <strong>und</strong><br />

„unabhängige“ Wege erfolgt. Jetzt wurden die Wirkungsmechanismen<br />

von BADGE untersucht.<br />

Methodik: Western blots <strong>und</strong> Immun-fluoreszenzstudien wurden<br />

nach etablierten Protokollen durchgeführt. Apoptose Assays<br />

erfolgten mittels Durchflusscytometrie (FACS) nach Inkubation<br />

der Zellen mit Annexin-V-FITC. Das mitochondriale Membranpotential<br />

wurde mittels FACS nach Inkubation der Zellen mit<br />

JC-1 bestimmt.<br />

Ergebnis: BADGE aktiviert via Bax <strong>und</strong> die Caspasen-2 <strong>und</strong> 8<br />

den in- <strong>und</strong> extrinsischen Apoptoseweg, wobei Bid als shunt<br />

dient. Zudem setzt BADGE AIF <strong>und</strong> Smac/DIABLO frei.<br />

Während die caspaseunabhängige Apoptose durch AIF mediiert<br />

wird, führt die Freisetzung des XIAP-Inhibitors Smac/DIABLO<br />

zu einer Verstärkung der caspaseabhängigen Apoptose.<br />

Schlussfolgerung: Der Einsatz von BADGE zum Studium der<br />

biologischen Funktionen von PPAR-γ erscheint wenig ratsam.<br />

BADGE oder BADGE Derivate können möglicherweise bei der<br />

Behandlung von Neoplasmen Verwendung finden.<br />

P-26<br />

Perizyten bei physiologischer <strong>und</strong> pathologischer Angiogenese<br />

– Bedeutung für die diabetische Retinopathie<br />

H<strong>of</strong>fmann J. (1) , Hillenbrand A. (2) , Feng Y. (2) , Deutsch U. (3) , Shani M. (4) , Lin J. (2) , Hammes<br />

H.-P. (2)<br />

(1) 3. Med. Klinik, JLU Giessen; (2) 5. Med. Klinik, Klinikum Mannheim, Uni Heidelberg,<br />

(3) Institut für Vaskularbiologie, MPI, Münster, (4) Volcani Center, Bet Dagan, Israel<br />

Ziel: Die diabetische Retinopathie geht mit einem frühen Verlust<br />

von retinalen Perizyten (PC) einher. Bei der transgenen pLacZ-<br />

Maus konnten wir zeigen, dass die Zahl der rekrutierten PC in<br />

der wachsenden Retina von Tag postnatal (p)7 auf p8 sprunghaft<br />

ansteigt. Die Angiogeneseantwort im ROP-Modell fällt gleichermaßen<br />

stark ab. Es fragt sich, ob dieser Zusammenhang allein<br />

auf der Anwesenheit von PC auf Retinakapillaren beruht, <strong>und</strong><br />

wann im Angiogenesemodell Perizyten in neugebildete Gefäße<br />

rekrutiert werden.<br />

Methodik: PlacZ-Mäusen wurde an den Tagen p7, p8 <strong>und</strong> p26<br />

(Ende der physiologischen Angiogenese) die Retina entnommen<br />

<strong>und</strong> mit x-gal-Färbung (Darstellung der PC) bzw. TRITC-Lectin<br />

(Gefäßnetz) gefärbt. Die retinale Expression von PDGF-B <strong>und</strong><br />

Poster<br />

PDGF-Rb wurde an p7, p8 <strong>und</strong> p26 im Western Blot untersucht,<br />

<strong>und</strong> die Zeit bis zum Erscheinen von Perizyten im Angiogenese<br />

Modell bestimmt.<br />

Ergebnisse: An p7 ist das Gefäßnetz in der retinalen Ganglienzellschicht<br />

gut ausgebildet. LacZ + Zellen waren nur mit größeren<br />

Gefäßen assoziiert, an Gefäßgabeln von Kapillaren dagegen<br />

LacZ+ Präzipitate erkennbar. Ein tiefes Kapillarnetz existierte<br />

nicht. An p8 waren alle Kapillaren, auch im tiefen Netz, mit PC<br />

assoziiert. Gemessen an der PDGF-B-Expression an p7(100 %)<br />

stieg sie an p8 auf 279 % <strong>und</strong> war an p26 152 %. Die Expression<br />

des PDGF-Rb stieg von p7 (100 %) nach p26 (812 %) über<br />

p8 (262 %) deutlich an. Perizyten sind im ROP Modell bereits<br />

am 1. Tag der Angiogenese nachweisbar.<br />

Schlussfolgerung: Die Ausbildung des tiefen Kapillarnetzes fällt<br />

zeitlich mit dem sprunghaften Anstieg des kapillären Perizytenbesatzes<br />

zusammen. Da die PC von Anfang an mit den Kapillaren<br />

assoziiert sind, differenzieren sie möglicherweise vor Ort aus<br />

Vorläuferzellen <strong>und</strong> werden nicht – wie bisher diskutiert –<br />

nachträglich rekrutiert. Ein „window <strong>of</strong> plasticity“ ist bei retinaler<br />

Angiogenese unwahrscheinlich.<br />

P-27<br />

Central nervous actions <strong>of</strong> leptin and insulin on hippocampal<br />

memory formation<br />

* Paulus K., Schulz C., Lehnert H.<br />

Klinik für Endokrinologie <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechselkrankheiten – Otto-von-Guericke Universität<br />

Magdeburg<br />

Rationale: Insulin and leptin are peptide hormones well known<br />

for their function in the regulation <strong>of</strong> energy metabolism, however<br />

recent data also suggest an involvement in hippocampusmediated<br />

memory processes.<br />

Methods: In an experimental study in rats we examined the actions<br />

<strong>of</strong> an intrahippocampal application <strong>of</strong> leptin and insulin on<br />

spatial memory and the expression <strong>of</strong> insulin receptor (IR)<br />

mRNA and <strong>of</strong> distinct forms <strong>of</strong> the leptin receptor (ObR) in the<br />

dentate gyrus (DG) and the CA-region <strong>of</strong> the hippocampus by<br />

in-situ hybridization. To accomplish this, male Wistar rats (280<br />

g) were injected with leptin (250 ng), insulin (50 mU) or saline<br />

as control bilaterally into the CA1 region <strong>of</strong> the hippocampus<br />

prior to a daily radial maze trial. To investigate whether the effects<br />

<strong>of</strong> the substances applied were dependent on the learning<br />

experience, animals with the same applications without learning<br />

experience were examined.<br />

Results: In the behavioral experiments no significant differences<br />

between treatments were detected. By in-situ hybridization, effects<br />

<strong>of</strong> application and/or learning vs. non-learning could be detected.<br />

On the expression <strong>of</strong> the ObRb, learning itself had no effect<br />

in all regions examined. Leptin also was not effective either<br />

in learning or non-learning groups. In contrast, the application<br />

<strong>of</strong> insulin led to a significant increase in the expression <strong>of</strong> ObRb<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

79


Poster<br />

mRNA in animals with learning experience, while in non-learning<br />

animals ObRb expression remained at the same level as in<br />

control animals. This effect could be observed both in the CA<br />

and DG. The expression <strong>of</strong> IR mRNA was not affected by application<br />

or learning experience.<br />

Conclusions: From the in-situ data we suggest a possible interaction<br />

between insulin and the leptin system during the formation<br />

<strong>of</strong> memory that only takes place <strong>und</strong>er the condition <strong>of</strong> a learning<br />

experience.<br />

P-28<br />

C-Fos-driven transcriptional activation <strong>of</strong> transforming<br />

growth factor �-1: inhibition <strong>of</strong> high glucose-induced<br />

promoter activity by thiazolidinediones<br />

* Weigert C. (1) , Brodbeck K. (1) , Bierhaus A. (2) , Häring H. U. (1) , Schleicher E. D. (1)<br />

(1) Med. Klinik IV, Universität Tübingen, (2) Med. Klinik I, Universität Heidelberg<br />

Thiazolidinedione (TZD) compo<strong>und</strong>s have been shown to exert<br />

multiple actions on general signaling pathways, e. g. protein<br />

kinase C (PKC)-dependent pathways, thereby interfering with<br />

gene activation. The inhibition <strong>of</strong> d<strong>iabetes</strong>-induced transforming<br />

growth factor-β1 expression in glomeruli <strong>of</strong> STZ-diabetic rats is<br />

<strong>of</strong> particular interest for the observed amelioration <strong>of</strong> diabetic<br />

nephropathy by TZD-treatment. In the present study we examined<br />

the hypothesis that TZDs block high glucose-induced TGFβ1<br />

gene activation by interaction with the activated protein kinase<br />

C (PKC)-c-Fos-TGF-β1 promoter cascade.<br />

Mesangial cells were stimulated with phorbol ester or high glucose<br />

(30 mM) or hydrogen peroxide with or without TZD compo<strong>und</strong>s<br />

troglitazone or rosiglitazone and the TGF-β1 promoter<br />

activity was determined by promoter-reporter assays. C-Fos expression<br />

was studied by Northern and Western blotting; transcriptional<br />

activity <strong>of</strong> c-Fos was tested by cotransfection <strong>of</strong> an<br />

expression vector for c-Fos and the TGF-β1 promoter-construct.<br />

Overexpression <strong>of</strong> c-Fos in c-Fos-transfected cells is sufficient to<br />

stimulate TGF-β1 promoter activity 1.8-fold. TZD-treatment <strong>of</strong><br />

mesangial cells prevented high glucose-induced TGF-β1 promoter<br />

activity and elevation in nuclear c-Fos protein levels completely,<br />

recognizing a molecular mechanism for the inhibition <strong>of</strong><br />

glomerular TGF-β1 expression in diabetic rats. Thereby TZDs<br />

act probably upstream <strong>of</strong> PKC activation, since phorbol ester-induced<br />

c-Fos mRNA and protein expression and subsequently<br />

elevation <strong>of</strong> TGF-β1 mRNA expression were not effected by<br />

TZDs. Other inhibitory actions <strong>of</strong> TZDs, e. g. interaction with<br />

the transcriptional activity <strong>of</strong> c-Fos or a scavenging effect <strong>of</strong> troglitazone<br />

as putative mechanisms for the prevention <strong>of</strong> TGF-β1<br />

gene activation, were not detected.<br />

The findings indicate a molecular mechanism by which TZDtreatment<br />

reduces high glucose-induced, c-Fos-mediated gene activation.<br />

P-29<br />

Deletion von RAGE bedingt in RAGE-/–Mäusen einen<br />

proinflammatorischen Phänotyp<br />

* Bierhaus A. (1) , Kasper M. (2) , Arnold B. (3) , Nawroth P. P. (1)<br />

(1) Medizinische Klinik I, Universität Heidelberg, (2) Institut für Anatomie, TU Dresden,<br />

(3) DKFZ, Heidelberg<br />

Einleitung: Rezeptor für AGE (RAGE) ist ein zur Signaltrans-<br />

80 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

duktion befähigter Multi-Ligandenrezeptor der Immunglobulin-<br />

Superfamilie, dessen Bedeutung bisher überwiegend in pathophysiologischen<br />

Situationen mit inflammatorischer Begleitreaktion<br />

untersucht wurde. Über die physiologische Bedeutung von<br />

RAGE ist noch nichts bekannt. Da die Lunge das Organ mit der<br />

physiologisch höchsten RAGE-Expression ist, untersuchten wir<br />

in Lungen von RAGE-/–Mäusen die Folgen des RAGE-Verlustes.<br />

Methoden: RAGE-/–Mäuse wurden mit Hilfe des Cre/loxP-<br />

Systems im SVEV129xC57BL/6-Hintergr<strong>und</strong> hergestellt <strong>und</strong><br />

anschließend in den C57BL/6-Hintergr<strong>und</strong> zurückgekreuzt. Aus<br />

RAGE-/–Mäusen <strong>und</strong> alters-<strong>und</strong> geschlechtsgematchten Wildtyp-Mäusen<br />

wurden Lungen entnommen <strong>und</strong> immunhistologisch<br />

<strong>und</strong> mittels Electrophoretic Mobility Shift Assay (EMSA),<br />

Western Blot <strong>und</strong> RT-PCR untersucht.<br />

Resultate: Die Lungen (ebenso wie alle anderen bisher untersuchten<br />

Organe) von RAGE-/–Mäusen zeigen im Vergleich zu<br />

Wildtyp-Mäusen eine deutlich erhöhte Expression <strong>und</strong> Aktivierung<br />

des proinflammatorischen Transkriptionsfaktors NF-κB,<br />

eine vermehrte Expression NF-κB-regulierter Zielgene wie Interleukin-6<br />

<strong>und</strong> TNFα <strong>und</strong> eine Zunahme der Infiltration von Entzündungszellen.<br />

Schlussfolgerung: Diese Untersuchungen sind ein erster Hinweis<br />

für eine physiologische Rolle von RAGE bei der Regulation antiinflammatorischer<br />

Prozesse.<br />

P-30<br />

Adiponectin Prevents Cytokine- and Fatty Acid-induced<br />

Apoptosis in Pancreatic Beta-Cells<br />

* Rakatzi I. (1) , Mueller H. (1) , Ritzeler O. (2) , Tennagels N. (2) , Eckel J. (1)<br />

(1) Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut, Düsseldorf, (2) Aventis Germany, Frankfurt<br />

Pancreatic β-cell apoptosis is a common feature <strong>of</strong> type 1 and<br />

type 2d<strong>iabetes</strong> and leptin is thought to exert an anti-apoptotic<br />

function in these cells. The β-cell line INS-1 was used to test the<br />

hypothesis that the adipocyte hormone adiponectin (Ad) might<br />

mediate an anti-apoptotic effect comparable to leptin. Apoptosis<br />

was induced by culturing cells with a cytokine (Cy) combination<br />

(IL-1β/IFN-γ) or palmitic acid (PA) in absence or presence<br />

<strong>of</strong> leptin or the globular domain <strong>of</strong> Ad (gAd), respectively. The<br />

role <strong>of</strong> the NF-kB pathway was determined by using a highly specific<br />

IkappaB-kinase (IKK) inhibitor. Apoptosis was assessed by<br />

confocal microscopy, determination <strong>of</strong> caspase 3 activation and<br />

nucleosomal release. Cells exhibited a strong sensitivity towards<br />

Cy- and PA-induced apoptosis, resulting in a 4 and 8 fold increase<br />

in caspase 3 activation and DNA fragmentation, respectively.<br />

gAd strongly (50–60 %) inhibited PA-induced apoptosis,<br />

with a weaker effect for Cy-induced apoptosis (35 %). The same<br />

result was observed for leptin with both cytokines being non-additive.<br />

Reduction <strong>of</strong> apoptosis (50–60 %) by the IKK-inhibitor<br />

indicated the involvement <strong>of</strong> the NF-kB pathway in both Cy- and<br />

PA-induced apoptosis. Inhibition <strong>of</strong> IKK in the presence <strong>of</strong> gAd<br />

or leptin resulted in a complete prevention <strong>of</strong> PA-induced apoptosis.<br />

This additivity was not observed in case <strong>of</strong> Cy-induced<br />

apoptosis. Both leptin and gAd produced a rapid activation <strong>of</strong><br />

AMP-activated protein kinase (AMPK) in these cells. In conclusion,<br />

our data provide evidence for the first time that gAd rescues<br />

β-cells from Cy- and PA-induced apoptosis. We speculate<br />

that the gAd anti-apoptotic function is mediated through a NF-


kB-dependent pathway in case <strong>of</strong> cytokine-induced apoptosis,<br />

whereas activation <strong>of</strong> AMPK by gAd inhibits fatty acid-induced<br />

cell death. This novel β-cell protective function <strong>of</strong> gAd might<br />

serve to counteract autoimmune- and lipotoxicity-induced β-cell<br />

destruction.<br />

P-31<br />

Vascular smooth muscle cells (VSMC) proliferation <strong>of</strong><br />

streptozotocin-diabetic animals induced by diadenosine<br />

polyphosphates<br />

Verspohl E. J., Lempka M.<br />

Dept. <strong>of</strong> Pharmacology, Institute <strong>of</strong> Pharmaceutical and Medicinal Chemistry, University<br />

<strong>of</strong> Münster, Münster<br />

Specific receptors for diadenosine polyphosphates (Ap4A,<br />

Ap5A, Ap6A) exist in VSMC (cultured vascular smooth muscle<br />

cells). These compo<strong>und</strong>s regulate VSMC (vascular smooth muscle<br />

cells) growth and proliferation which is a key event in atherogenesis.<br />

Since d<strong>iabetes</strong> is a known risk factor for atherosclerosis,<br />

the question was investigated whether diadenosine polyphosphate<br />

induced proliferation <strong>of</strong> VSMC from hyperglycemic (diabetic)<br />

rats is more pronounced than that <strong>of</strong> normoglycemic (control)<br />

rats and which receptors are involved. D<strong>iabetes</strong> was<br />

induced by streptozotocin (66 mg/kg i. p.) and VSMC were prepared<br />

from rat aorta (primary culture). [3H]Thymidine incorporation<br />

was a measure <strong>of</strong> cell proliferation. For all diadenosine<br />

polyphosphates tested a stimulatory effect was observed with a<br />

bell-shaped concentration-response curve and a maximum effect<br />

at 10 µM (physiological concentration). Ap6A has the most<br />

prominent effect (247.8 ± 33.2 % increase over basal). In VSMC<br />

<strong>of</strong> diabetic rats the effects were statistically more prominent<br />

(Ap5A: 430.1 ± 62.7 %). ATP (a degradation product <strong>of</strong> Ap6A)<br />

is able to increase the maximum effect <strong>of</strong> 10 µM Ap6A. UTP<br />

(P2Y2 agonist) exhibits no proliferation. 1 µM suramin (P2 receptor<br />

antagonist) shifts the concentration response curve <strong>of</strong><br />

ATP and <strong>of</strong> Ap6A to the right. In contrast, 10 µM PPADS (P2X<br />

receptor antagonist) has no effect. ADP (P2Y3 agonist), AMP<br />

and adenosine exhibit a dual proliferative effect. The effect <strong>of</strong> either<br />

<strong>of</strong> these 3 compo<strong>und</strong>s is much higher in VSMC <strong>of</strong> diabetic<br />

rats than <strong>of</strong> controls. 2Me-S-ATP (P2Y1 agonist) and α,β-<br />

Methylen-ATP (P2X agonist) were not effective. In conclusion:<br />

The proliferative effect <strong>of</strong> diadenosine polyphosphates and some<br />

degradation products is more pronounced in VSMC <strong>of</strong> diabetic<br />

than <strong>of</strong> normal rats. Ap6A acts maximally by itself and not by<br />

its degradation product ATP. P2Y3 and adenosine receptors are<br />

involved in proliferative effects, but not P2X, P2Y1 and P2Y2<br />

receptors.<br />

P-32<br />

Die Magenentleerung wird durch subkutane Injektionen<br />

von Praml intide bei Typ-2-Diabetikern verlangsamt,<br />

aber nicht arretiert<br />

* Schönamsgruber E., Burrell T., Fineman M., Deckhut D., McIntyre S., Wang Y., Lutz K.,<br />

Nielsen L., Kolterman O., Weyer C.<br />

Amylin Pharmaceuticals, Inc., San Diego, California, USA<br />

Ziele: Die mahlzeitenbezogene Amylin-Substitution durch<br />

präprandiale s. c. Injektion des Amylin Analogons Pramlintide<br />

(PRAM) führt bei insulin-behandelten Typ 1 <strong>und</strong> Typ 2 Diabetikern<br />

zu einer deutlichen Reduktion des postprandialen (pp)<br />

Blutzuckeranstiegs. Dies erfolgt durch Suppression der pp Glu-<br />

Poster<br />

kagonsekretion <strong>und</strong> Verlangsamung der Magenentleerung. Da<br />

eine übermäßige Verlangsamung der Magenentleerung theoretisch<br />

das Risiko insulin-induzierter pp Hypoglykämien erhöhen<br />

könnte, wurde in dieser Studie der Einfluss von PRAM auf die<br />

orale Absorptions-Pharmakokinetik von Paracetamol (PMOL),<br />

einem etablierten Surrogatmarker für die Magenentleerung, untersucht.<br />

Methoden: In einem Plazebo (PBO-)kontrollierten, einfach-blinden<br />

Cross-over Design erhielten 24 Typ 2 Diabetiker (15 M/9W,<br />

Alter: 51.3 Jahre, HbA 1c 8.6 %, BMI 30.9 kg/m 2 ) unmittelbar<br />

vor dem Frühstück eine s. c. Injektion von 120µg PRAM. PMOL<br />

(1000 mg p. o.) wurde entweder simultan mit PRAM (A) oder 1<br />

Std später (z. Zt. der PRAM C max ) (B) verabreicht. Die Kontrollgruppe<br />

(C) erhielt PBO + 1000 mg PMOL unmittelbar vor dem<br />

Frühstück.<br />

Ergebnisse: Die Gesamtabsorption von PMOL (AUC 0–12 Std. ) war<br />

in allen 3 Gruppen vergleichbar (42–45µgxStd/mL). Innerhalb<br />

der ersten 30 min nach Einnahme war PMOL in allen 3 Gruppen<br />

im Plasma nachweisbar, wobei die Plasma PMOL Konzentration<br />

nach Gabe von PRAM im Vgl. zu PBO jedoch um 36 % (A)<br />

bzw. 41 % (B) niedriger war. PMOL C max war um 28 % (A)<br />

bzw. 21 % (B) reduziert, <strong>und</strong> PMOL T max um 1.1 bzw. 0.8 Std.<br />

verlängert. Von der 3.–12. Std. war die Plasma PMOL Konzentration<br />

in A <strong>und</strong> B etwas höher als in PBO (AUC 3.–12.Std , p ≤ 0.01).<br />

PRAM wurde generell gut vertragen <strong>und</strong> keine bemerkenswerten<br />

Nebenwirkungen wurden beobachtet.<br />

Schlussfolgerungen: Diese Daten zeigen, dass die Magenentleerung<br />

durch die für die klinische Anwendung bei Typ 2 Diabetikern<br />

vorgesehene Pramlintide Dosis (120ìg) verlangsamt, aber<br />

nicht arretiert wird.<br />

P-33<br />

Thyroxin verursacht eine Apoptose der Beta-Zellen im<br />

Pankreas der Ratte<br />

* Jörns A. (1) , Lenzen S. (2)<br />

(1) Zentrum Anatomie <strong>und</strong> (2) Institut für Klinische Biochemie, Medizinische Hochschule<br />

Hannover, Hannover<br />

Es ist bekannt, dass Schilddrüsenhormone sowohl beim Menschen<br />

als auch bei Tieren die Glucosetoleranz verschlechtern<br />

können. Diese Studie hatte daher das Ziel zu untersuchen, ob<br />

experimentell eine durch Gabe von Schilddrüsenhormonen induzierte<br />

Hyperthyreose in der Ratte eine Veränderung im Zellzyklus<br />

von Pankreasparenchymzellen <strong>und</strong> insbesondere Beta-<br />

Zellen bewirken kann. Analysiert wurden nach Vorbehandlung<br />

mit L-Thyroxin (600 µg/kg für 5 Tage oder eine einmalige Gabe<br />

von 20 mg/kg Körpergewicht) im zeitlichen Verlauf sowohl die<br />

Apoptoserate als auch die Proliferationsrate des Pankreasparenchyms<br />

auf ultrastruktureller <strong>und</strong> immunhistochemischer Basis.<br />

Bei konsekutiver, 5-tägiger Behandlung mit Thyroxin war die<br />

Apoptoserate in den Beta-Zellen <strong>und</strong> besonders beachtenswert<br />

in den Duktuszellen des Pankreas, von denen ein Teil als Vorläuferzellen<br />

der endokrinen Zellen angesehen wird, signifikant<br />

erhöht. Nach der einmaligen, hohen Thyroxindosis war im zeitlichen<br />

Verlauf der höchste Anstieg der Apoptoserate für die Beta-<br />

Zellen von 0,2 % auf 3,3 % <strong>und</strong> für Duktuszellen von 0,1 auf<br />

6,2 % in Thyroxin-behandelten Ratten am 3. Tag zu beobachten.<br />

Die 25 %-ige Beta-Zellvolumenreduktion wurde nach ein-<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

81


Poster<br />

maliger Thyroxingabe ab dem 5. Tag durch eine erhöhte Proliferation<br />

der Beta-Zellen (Anstieg des BrdU-Markierungsindex:<br />

BrdU-MI von 1,4 % auf 7,3 %) bis zum 14. Tag wieder vollständig<br />

ausgeglichen. Parallel dazu nahm auch die Proliferationsrate<br />

der Duktuszellen (Anstieg des BrdU-MI von 3,7 % auf<br />

11,4 %) zu. Zu keinem Zeitpunkt waren andere endokrine Zelltypen<br />

von den Veränderungen in der Apoptose- <strong>und</strong> Proliferationsrate<br />

betr<strong>of</strong>fen. Durch diese Bef<strong>und</strong>e können die bekannte<br />

Verminderung des Insulingehalts <strong>und</strong> des Beta-Zellvolumens<br />

durch die erhöhte Apoptoserate der Beta-Zellen bei experimentell<br />

induzierter Hyperthyreose erklärt werden. Die daraus resultierende<br />

Verminderung der glucose-induzierten Insulinsekretion<br />

stellt somit eine Erklärung für die Verschlechterung der Glucosetoleranz<br />

dar.<br />

P-34<br />

Effects <strong>of</strong> insulin therapy on bio-active serum<br />

testosterone levels in diabetic men<br />

Leifke E. (1) , Schwandt J. (2) , Schwandt K.-H. (3) , Brabant G. (1)<br />

(1) Abtl. Gastroenterologie, Hepatologie <strong>und</strong> Endokrinologie, Hannover, (2) Medizinische<br />

Klinik & Poliklinik III, Giessen, (3) Diabetologische Schwerpunktpraxis, Uetze<br />

Backgro<strong>und</strong>: Previous data showed reduced levels <strong>of</strong> bio-active<br />

(free) serum testosterone (T) in diabetic men compared to<br />

healthy controls.<br />

Objective: To determine the possible effect <strong>of</strong> insulin therapy on<br />

bio-active serum T in diabetic men in a controlled observational<br />

study.<br />

82 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Methods: Insulin treated patients were followed up longitudinally<br />

for 1 year (n = 34, age 65 ± 5.6, BMI 30 ± 3.9). Serum levels<br />

<strong>of</strong> T, SHBG and the T/SHBG ratio (as an index <strong>of</strong> bio-active serum<br />

T) were determined. Serum samples were frozen at –20°C<br />

and hormonal parameters <strong>of</strong> follow up samples were measured<br />

within one assay. A small group <strong>of</strong> diabetic men with stable glycemic<br />

control <strong>und</strong>er diet only (n = 9, age 68 ± 5.7, BMI<br />

= 29.4 ± 2.6) served as controls. Statistical evaluation was performed<br />

by paired Wilcoxon test.<br />

Results: Diabetic controls remained unchanged for weight,<br />

HbA 1c , but also for total T, SHBG and bioactive T (n. s.).<br />

Glycemic control improved significantly in insulin treated men<br />

during the follow up (HbA 1c t0 = 7.1 ± 1.2 vs. HbA 1c<br />

t1 = 6.7 ± 0.8 %, p < 0.05) without changing BMI (t0 = 30.1<br />

± 4.3 kg/m 2 vs. t1 = 30.6 ± 3.9 kg/m 2 , n. s.). Serum levels <strong>of</strong> total<br />

T slightly increased (t0 = 11.2 ± 3.0nmol/l vs. t1 = 11.6<br />

± 4.1nmol/l; p < 0.05) while serum SHBG levels were clearly<br />

higher at the end <strong>of</strong> the treatment period (t0 = 56<br />

± 32nmol/l vs. t1 = 66 ± 34nmol; p < 0.05) resulting in significantly<br />

decreased levels <strong>of</strong> bioactive (free) serum T (T/SHBG<br />

t0 = 0.16 ± 0.03 vs. t1 = 0.20 ± 0.02, 15.8 ± 4.6 % ranging from<br />

+ 14 to –45 %; p = 0.05).<br />

Conclusions: We demonstrate that slight improvements <strong>of</strong> diabetic<br />

control <strong>und</strong>er insulin therapy negatively affect serum levels<br />

<strong>of</strong> bio-active T in diabetic men most likely due to an insulin-induced<br />

elevation <strong>of</strong> the T binding protein SHBG. Due to the dominant<br />

effect on SHBG our results suggest that measurements <strong>of</strong><br />

total serum T may not adequately reflect bio-active serum T in<br />

insulin treated men and might, therefore, not be sufficient to<br />

monitor the gonadal status <strong>of</strong> these patients.


Metabolisches Syndrom/D<strong>iabetes</strong>-Prävention<br />

P-37<br />

Evaluation verschiedener klinischer Insulinresistenz-<br />

Scores anhand eines intravenösen Glucosetoleranztests<br />

bei 48 Typ-2-Diabetikern<br />

* Hohberg C. (1) , Forst T. (1) , Strotmann I. (2) , Lübben G. (3) , Konrad T. (4) , Lipfert B. (4) , Pahler<br />

S. (1) , Forst S. (1) , Pfützner A. (1)<br />

(1) IKFE Mainz, (2) IKFE Rotenburg, (3) Takeda Pharma Aachen, (4) IFS Frankfurt<br />

Die Insulinresistenz stellt einen wesentlichen Risik<strong>of</strong>aktor für die<br />

Entwicklung kardiovaskulärer Komplikationen dar. Auch im<br />

Hinblick auf neue Medikamente zur Behandlung einer Insulinresistenz<br />

ist eine einfache <strong>und</strong> sichere klinische Erfassung des<br />

Krankheitsbildes dringend erforderlich. Ziel unserer Untersuchung<br />

war es, verschiedene klinische Methoden zur Erfassung einer<br />

Insulinresistenz im Vergleich zu einem intravenösen Glucosetoleranztest<br />

(ivGTT) zu überprüfen.<br />

Bei 48 nicht-insulinpflichtigen Typ 2 Diabetikern (28 Männer,<br />

20 Frauen; Alter 60 ± 9 Jahre; D<strong>iabetes</strong>dauer 5,1 ± 3,8 Jahre;<br />

HbA 1c 6,9 ± 1,2 %; MW ± SD) wurde eine Insulinresistenz mittels<br />

intravenösem Glucosetoleranztest <strong>und</strong> einer Minimal-Model-Analyse<br />

nach Bergmann erfasst <strong>und</strong> mit der Bewertung einer<br />

Insulinresistenz nach Standl-Biermann-Score (SBS) <strong>und</strong> HOMA-<br />

<strong>Index</strong> (HOMA) verglichen.<br />

Nach ivGTT waren 75 % (36 Pat.) der untersuchten Patienten<br />

insulinresistent, während nach SBS ebenfalls 75 % (36 Pat.) der<br />

Patienten <strong>und</strong> nach HOMA 73 % (35 Pat.) der Patienten als insulinresistent<br />

eingestuft wurden. 67 % (32 Pat.) der Ergebnisse<br />

des SBS <strong>und</strong> 65 % (31 Pat.) der Ergebnisse für den HOMA ergaben<br />

im Vergleich zum ivGTT eine übereinstimmende Klassifizierung<br />

des Patienten. Hieraus errechnet sich im Hinblick auf<br />

den ivGTT als Gold-Standard eine Sensitivität von 0,77 bei einer<br />

Spezifität von 0,39 für SBS <strong>und</strong> eine Sensitivität von 0,74 bei einer<br />

Spezifität von 0,39 bei HOMA.<br />

Beide klinischen Insulinresistenzparameter weisen somit eine<br />

hohe Sensitivität bei allerdings kritischer Spezifität auf. Als<br />

Gr<strong>und</strong>lage für eine Therapieentscheidung sind diese Parameter<br />

daher nur bedingt geeignet.<br />

P-38<br />

Klinische Evaluation von verschiedenen ELISAs zur<br />

Serum-Resistin Bestimmung bei insulinresistenten<br />

Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

Langenfeld M. (1) , Löbig M. (1) , Kunt T. (2) , Forst T. (1) , Pfützner A. (1)<br />

(1) IKFE Mainz, (2) Al-Zayed Hospital Abu Dhabi VAR<br />

Resistin wird seit seiner Entdeckung bei Mäusen als wichtiges<br />

Verbindungsglied zwischen Adipositas <strong>und</strong> Insulinresistenz angesehen.<br />

Die publizierten Humandaten sind widersprüchlich <strong>und</strong><br />

bedürfen zur Klärung weiterer Untersuchungen, für die gute<br />

Testverfahren benötigt werden. Ziel dieser Studie war die Evaluation<br />

von 3 Resistin ELISA-Kits mit unterschiedlicher Antikörper-Spezifität<br />

(Phoenix, Belmont, USA; Biovendor, Prag,<br />

Tschechien; Imm<strong>und</strong>iagnostik, Bensheim) unter labormedizinischen<br />

<strong>und</strong> klinischen Aspekten.<br />

Alle 3 Tests blieben bei der technischen Validierung mit Inter-<br />

Poster<br />

<strong>und</strong> Intra-Assay CV-Werten von < 10 % bzw < 15 % unter den<br />

angeforderten Grenzen. Die klinische Evaluierung wurde mit<br />

Proben von 78 Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> durchgeführt (53<br />

Frauen, 35 Männer, Alter (MW ± STD, Bereich): 67 ± 10,<br />

(41–86) Jahre; BMI: 29,2 ± 4,2 (21,6–41,9) kg/m 2 ). Die Insulinresistenz<br />

wurde anhand von Nüchternglucose <strong>und</strong> -insulin mit<br />

Hilfe des HOMA-Modells berechnet. Weitere Messparameter<br />

waren: BMI, Alter, Krankheitsdauer, Triglyceride, LDL, HDL<br />

<strong>und</strong> intaktes Proinsulin. Bei guter Korrelation zeigten die drei<br />

ELISAs signifikant unterschiedliche Mittelwerte, was auf eine<br />

unterschiedliche Kalibration zurückzuführen sein dürfte. Es zeigte<br />

sich keine einheitliche Korrelation von Resistin mit den<br />

HOMA-Insulinresistenz-Scores oder einem der anderen Parameter,<br />

wohingegen der intakte Proinsulinwert sich als guter Resistenzmarker<br />

erwies (resistent (r): 15,3 ± 13,7 pM vs nicht resistent<br />

(nr): 6,7 ± 3,3 pM, p < 0,01). Lediglich beim Imm<strong>und</strong>iagnostik-<br />

ELISA wurden niedrigere Resistinwerte bei Insulinresistenz beobachtet<br />

(r: 0,8 ± 1,0 ng/ml vs nr: 3,8 ± 9,0 ng/ml; p < 0,05; Biovendor:<br />

3,8 ± 1,3 ng/ml vs 4,1 ± 4,0 ng/ml; Phoenix: 9,0 ± 1,7<br />

ng/ml vs 9,5 ± 2,8 ng/ml). Die Resistin-ELISAs hatten alle eine<br />

gute technische Qualität, aber die klinische Wertigkeit als prediktiver<br />

Marker für die Insulinresistenz beim Typ 2 D<strong>iabetes</strong><br />

bleibt weiterhin fraglich.<br />

P-39<br />

Insulinsekretionsstörung <strong>und</strong> Insulinresistenz nach<br />

HOMA sind bei Präd<strong>iabetes</strong> eng assoziiert mit einem<br />

Estradioldefizit<br />

Hermann K. (1) , Köhler C. (1) , Menschikowski M. (2) , Hanefeld M. (1)<br />

(1) Zentrum für Klinische Studien der GWT TU Dresden, (2) Universitätsklinikum der<br />

TU Dresden<br />

Fragestellung: Es soll das Zusammenspiel von Insulinsekretionsstörung,<br />

Insulinresistenz <strong>und</strong> den Sexualhormonen Testosteron<br />

<strong>und</strong> Estradiol bei postmenopausalen Frauen unterschiedlicher<br />

Glucosetoleranzstadien untersucht werden.<br />

Methode: In die Studie wurden 122 postmenopausale Frauen einer<br />

Hochrisikogruppe für D<strong>iabetes</strong> im Alter von 55 <strong>und</strong> 75 Jahren<br />

eingeschlossen. Ausschlusskriterien waren ein bekannter<br />

D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> die Einnahme von Sexualhormonen <strong>und</strong> Medikamenten,<br />

die diese beeinflussen. Ein standardisierter oGTT wurde<br />

durchgeführt <strong>und</strong> die Frauen danach laut WHO-Kriterien in<br />

die vier Gruppen NGT (normale Glucosetoleranz, n = 75), IFG<br />

(gestörte Nüchternglucose, n = 11), IGT bzw. IFG/IGT (gestörte<br />

Glucosetoleranz, n = 22) <strong>und</strong> T2DM (Typ 2 D<strong>iabetes</strong> mellitus,<br />

n=14) eingeteilt. Es wurden etablierte kardiovaskuläre Risik<strong>of</strong>aktoren,<br />

die Sexualhormone Testosteron <strong>und</strong> Estradiol bestimmt<br />

sowie nach HOMA (homeostasis model assessment) die<br />

Insulinresistenz (HOMA_IR) <strong>und</strong> die Insulinsekretion<br />

(HOMA_IS) berechnet.<br />

Ergebnisse: IFG, IGT <strong>und</strong> T2DM wiesen signifikant höheres<br />

HOMA_IR (alle P < 0,005) <strong>und</strong> Testosteron (alle P < 0,005) auf<br />

als NGT. HOMA_IS korrelierte signifikant negativ mit Estradi-<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

83


Poster<br />

ol (beide P = 0,000) <strong>und</strong> Androstendion (P = 0,015). HOMA_IR<br />

korrelierte signifikant positiv mit dem freien Testosteron<br />

(P = 0,03) <strong>und</strong> signifikant negativ mit Estradiol (P = 0,000) <strong>und</strong><br />

SHBG (P = 0,005). Mit der multiplen Regression konnte gezeigt<br />

werden, dass Estradiol neben den bekannten Risik<strong>of</strong>aktoren wie<br />

BMI, WHR <strong>und</strong> Triglyzeriden als eigene unabhängige Determinante<br />

sowohl für HOMA_IR als auch für HOMA_IS gelten<br />

kann. Ebenso beeinflusst HOMA_IS maßgeblich den Estradiolspiegel.<br />

Schlussfolgerung: Bei postmenopausalen Frauen sind die gestörte<br />

Insulinsekretion <strong>und</strong> Insulinresistenz nach HOMA weniger<br />

mit einer Hyperandrogenämie als vielmehr mit einem Estradioldefizit<br />

assoziiert.<br />

P-40<br />

The ominous impact <strong>of</strong> hypoxia on glucose metabolism<br />

* Oltmanns K. M. (1,4) , Gehring H. (2) , Rudolf S. (3) , Schultes B. (1) , Schweiger U. (3) ,<br />

Born J. (4) , Fehm H. L. (1) , Peters A. (1)<br />

(1) Medizinische Klinik I, (2) Klinik für Anästhesiologie, (3) Klinik für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />

(4) Institut für Neuroendokrinologie, Universität zu Lübeck<br />

Backgro<strong>und</strong>: Respiratory diseases, like obstructive sleep disorder<br />

and chronic pulmonary diseases, are frequently accompanied<br />

by glucose intolerance as a critical sign <strong>of</strong> prospective metabolic<br />

disorders. The glucose intolerance is believed to result from<br />

recurrent hypoxia. This study examined whether hypoxia is a<br />

cause for glucose intolerance in healthy subjects.<br />

Methods: In a double-blind within-subject crossover design, hypoxic<br />

versus normoxic conditions were induced in 14 healthy<br />

men, while they were subjected to a 6-hour euglycemic clamp.<br />

Hypoxia was induced for 30 min by decreasing oxygen saturation<br />

to 75 % after 3 h <strong>of</strong> the euglycemic steady state; in the control<br />

condition, oxygen saturation was held at 96 %. The rate <strong>of</strong><br />

dextrose infusion needed to maintain stable blood glucose levels<br />

(<strong>und</strong>er conditions <strong>of</strong> constant insulin infusion) was monitored.<br />

Activation <strong>of</strong> the neurohormonal stress systems was evaluated<br />

by measurement <strong>of</strong> catecholamine and cortisol concentrations.<br />

Also heart rate, blood pressure, and self-rated symptoms <strong>of</strong> anxiety<br />

were monitored.<br />

Findings: Dextrose infusion rates were equal on both conditions<br />

before the hypoxemic and normoxemic intervals. Hypoxia lowered<br />

glucose tolerance, as indicated by a significant decrease in<br />

dextrose infusion rate over a period <strong>of</strong> 150 min following the<br />

start <strong>of</strong> hypoxia (P < 0.01). Hypoxia also increased plasma epinephrine<br />

concentration (P < 0.01), heart rate (P < 0.01), as well<br />

as symptoms <strong>of</strong> anxiety (P < 0.05), whereas norepinephrine, cortisol<br />

levels, and systolic/diastolic blood pressure remained unaffected.<br />

Interpretation: Hypoxia acutely causes glucose intolerance. It is<br />

likely that hypoxia plays a similar causative role for glucose intolerance<br />

accompanying chronic hypoxic diseases. One <strong>of</strong> the<br />

factors mediating hypoxia induced glucose intolerance could be<br />

an elevated release <strong>of</strong> epinephrine.<br />

84 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

P-41<br />

Untersuchung der systemischen <strong>und</strong> lokalen Proteinexpression<br />

von Adipocytokinen bei Adipositas <strong>und</strong><br />

Typ-2 D<strong>iabetes</strong><br />

* Krützelmann A. (1) , Böttcher A. (1) , Rosenblatt N. (1) , Schwarzloh B. (1) , Kolb I. (1) , Hansen-Algenstaedt<br />

N. (2) , Greten H. (1) , Algenstaedt P. (1)<br />

(1) (2) Zentrum für Innere Medizin <strong>und</strong> Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Orthopädie, Universitätsklinikum<br />

Hamburg-Eppendorf<br />

Ziele: Im Rahmen der Pathogenese von Adipositas <strong>und</strong> Typ 2<br />

D<strong>iabetes</strong> konnten in den letzten Jahren verschiedene Adipocytokine<br />

identifiziert werden. Ziel dieser Untersuchung war es, die<br />

Proteinexpression von Adiponectin, Proresistin, Leptin, sowohl<br />

systemisch als auch lokal von Typ-2 Diabetikern, Adipösen <strong>und</strong><br />

Kontrollpersonen zu analysieren. Um ein Ansprechen medikamentöser<br />

Therapien besser voraussagen zu können, wäre die<br />

Messung der Plasmaspiegel hilfreich.<br />

Methoden: Intraoperativ wurde Fett- <strong>und</strong> Muskelgewebe von<br />

normalgewichtigen, adipösen <strong>und</strong> diabetischen Patienten entnommen.<br />

Die Proteinexpression von Adiponectin <strong>und</strong> Leptin<br />

wurde mittels Elisa, die Proteinkonzentration von Proresistin<br />

mittels RIA bestimmt. Parallel wurden Westernblots mit spezifischen<br />

Antikörpern gegen Resistin, Interleukin-6 <strong>und</strong> TNF-α im<br />

Fett- <strong>und</strong> Muskelgewebe durchgeführt.<br />

Ergebnisse: Für Adiponectin konnte eine erniedrigte Proteinkonzentration<br />

im Plasma (um 50 %), im Fett- (um 65 %) <strong>und</strong> im<br />

Muskelgewebe (um 70 %) von Typ-2 Diabetikern im Vergleich<br />

zu Kontrollpersonen gemessen werden. Die Proteinexpression<br />

für Leptin war im Plasma um 70 %, im Fettgewebe um 30 % <strong>und</strong><br />

im Muskelgewebe um 50 % erhöht <strong>und</strong> zeigte eine positive Korrelation<br />

zum BMI. Proresistin war wie erwartet erhöht. Für Interleukin-6<br />

konnte eine erhöhte Proteinkonzentration im Fett-<br />

(30 %) <strong>und</strong> Muskelgewebe (400 %) gemessen werden. TNF-α<br />

zeigte ebenfalls eine erhöhte Proteinkonzentration im Fett-<br />

(55 %) <strong>und</strong> Muskelgewebe (30 %).<br />

Schlussfolgerungen: Lokale Adiponectin- <strong>und</strong> Leptinkonzentrationen<br />

korrelieren signifikant bei Typ 2 Diabetikern mit systemischen<br />

Spiegeln <strong>und</strong> könnten somit eine pharmakologische<br />

Therapiekontrolle darstellen. Die lokale Proresistinexpression<br />

hingegen korreliert nicht mit der systemischen Konzentration<br />

<strong>und</strong> eignet sich daher weniger als therapeutischer Verlaufsparameter.<br />

Die lokale Proteinkonzentration von Interleukin-6 <strong>und</strong><br />

TNF-α ist bei Typ-2 Diabetikern im Fett- <strong>und</strong> Muskelgewebe erhöht.<br />

P-42<br />

Insulin Resistance Related Changes in the Peptide<br />

Patterns <strong>of</strong> Human and Rodent Adipocytes<br />

Budde P. (1) , Appel A. (1) , Schulte I. (1) , Tammen H. (1) , Skurk T. (2) , Hauner H. (2) , Rose H. (1) ,<br />

Reiter R. (1)<br />

(1) BioVisioN AG, Hannover, (2) Clinical Department, German D<strong>iabetes</strong> Research Institute,<br />

Düsseldorf<br />

Insulin-resistance is a hallmark in the pathophysiology <strong>of</strong> obesity<br />

and type 2 d<strong>iabetes</strong>. It is characterized by decreased insulinstimulated<br />

glucose transport in muscle and adipose tissue. It is<br />

commonly hypothesized that dysregulation <strong>of</strong> adipocyte derived<br />

polypeptides and hormones affects insulin-responsiveness <strong>of</strong>


muscle and adipose tissue. With the discovery <strong>of</strong> leptin and<br />

adiponectin as hormones regulating energy expenditure and insulin<br />

sensitivity the endocrine function <strong>of</strong> adipose tissue came<br />

into focus. Thiazolidinediones (TZD) exert an insulin-sensitizing<br />

effect on muscle and adipose tissue, which is currently only incompletely<br />

<strong>und</strong>erstood. As transcriptional activators TZD regulate<br />

multiple genes involved in lipid and insulin-sensitizing pathways<br />

<strong>of</strong> which presumably only a limited number have been<br />

identified to date. Understanding disease-related changes in protein<br />

patterns means to hold the key to unique therapeutic and diagnostic<br />

approaches <strong>of</strong> the metabolic syndrome. In order to<br />

identify novel drug targets from adipose tissue, we analyzed effects<br />

<strong>of</strong> the PPARg high-affinity ligand troglitazone on the peptide<br />

pattern <strong>of</strong> human and rodent adipocytes by Peptidomics TM<br />

technology. At least 15 signals in the supernatant <strong>of</strong> 3T3-L1<br />

adipocytes were selectively and concentration dependently regulated<br />

by troglitazone. Increased troglitazone concentrations correlated<br />

with elevated adiponectin levels in the supernatant <strong>of</strong><br />

3T3-L1 cells and improved insulin-stimulated glucose utilization.<br />

A comparative study <strong>of</strong> the peptide pattern <strong>of</strong> human<br />

adipocytes derived from subcutaneous and omental fat depots<br />

revealed distinct alterations between the fat depots, which are<br />

subject to further analyses. Since TZD treatment is generally associated<br />

with additional weight gain in subcutaneous fat, the<br />

identification <strong>of</strong> fat depot specific polypeptides may further contribute<br />

to the <strong>und</strong>erstanding <strong>of</strong> tissue specific effects <strong>of</strong> TZD.<br />

P-43<br />

Kombinierte Hyperlipidämie <strong>und</strong> Hyperinsulinämie<br />

erhöhen IL-6 Spiegel beim Menschen<br />

Spranger J. (1,2) , Mai K. (1,2) , Ristow M. (1,2) , Pfeiffer A. F. H. (1,2) , * Möhlig M. (1,2)<br />

(1) Abteilung für Endokrinologie, D<strong>iabetes</strong> u. Ernährungsmedizin, Universitätsklinikum<br />

Benjamin Franklin, Freie Universität Berlin, (2) Abteilung für Klinische Ernährung, Deutsches<br />

Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke<br />

Ziele: Hohe IL-6 Spiegel konnten mit einem erhöhten Risiko für<br />

Typ 2 D<strong>iabetes</strong> (T2DM) assoziiert werden. Da IL-6 Gabe beim<br />

Menschen den Blutzucker erhöht, wäre eine direkte pathogenetische<br />

Verbindung zur D<strong>iabetes</strong>entstehung denkbar, wenn auch<br />

der genaue Mechanismus unklar ist. Wir haben daher untersucht,<br />

ob die Kombination von Hyperlipidämie <strong>und</strong> Hyperinsulinämie,<br />

ein zentrales Merkmal des Metabolischen Syndroms<br />

beim Menschen IL-6 erhöht.<br />

Methoden: In einem Crossover Design wurden hyperinsulinämische<br />

euglykämische Clamps (40 mIU/m 2 /min Humaninsulin) mit<br />

oder ohne Lipidinfusion (500 ml Abbolipid 20 % plus Heparin,<br />

90 ml/h, 2 St<strong>und</strong>en vor Clamp beginnend) durchgeführt. Die kapilläre<br />

Glucose wurde alle 5 min. bestimmt <strong>und</strong> zwischen 4.0 and<br />

4.9 mmol/l konstant gehalten. Waren die Glucosewerte mind.<br />

30 min. konstant, wurde Steady State angenommen. Alle Infusionen<br />

wurden in die Armvene gegeben. Blutentnahmen wurden<br />

zu Versuchsbeginn, 2 h nach Fettinfusion <strong>und</strong> im Steady State aus<br />

einer Vene des zweiten Arms entnommen. IL-6 wurde mit ELI-<br />

SA bestimmt. Die Berechnungen wurden mit Student T-test für<br />

gepaarte Analysen durchgeführt. Angegeben werden Mittelwerte<br />

± SEM <strong>und</strong> zweiseitige Signifikanzniveaus.<br />

Ergebnisse: Es wurden 7 ges<strong>und</strong>e Männer eingeschlossen<br />

(32 ± 3,3 J., BMI 24 ± 1,2). Eine gestörte Glucoseregulation wurde<br />

im OGTT ausgeschlossen. Bei Hyperlipidämie erhöhte die<br />

Poster<br />

euglykämische Hyperinsulinämie signifikant die IL-6 Werte von<br />

1,3 pg/ml ± 0,29 auf 5,45 pg/ml ± 1,71 während des Gleichgewichtszustandes<br />

(p = 0.049). Weder erhöhte Insulin alleine in den<br />

Kontrollclamps IL-6 noch zeigte sich nach der zweistündigen<br />

Fettinfusion vor Beginn des Clamps eine Änderung der IL-6 Spiegel.<br />

Schlussfolgerungen: Da IL-6 ein prädiktiver Marker für T2DM<br />

ist, sind solche Situationen interessant, die IL-6 regulieren. Diese<br />

Arbeit zeigt, dass die Kombination von Hyperlipidämie <strong>und</strong><br />

Hyperinsulinämie, wie sie häufig bei Metabolischem Syndrom<br />

vorkommt, den Risik<strong>of</strong>aktor IL-6 erhöht.<br />

P-44<br />

Adiponectinspiegel bei Frauen mit Polyzystischem Ovarsyndrom<br />

* Spranger J. (1,2) , Möhlig M. (1,2) , Ristow M. (1,2) , Pfeiffer A. F. H. (1,2) , Brabant G. (3) ,<br />

Schöfl C. (3)<br />

(1) Abteilung für Klinische Ernährung, Deutsches Institut für Ernährungsforschung,<br />

Potsdam, (2) Abteilung Endokrinologie, D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> Ernährungsmedizin, Universitätsklinikum<br />

Benjamin Franklin, FU Berlin, (3) Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie<br />

<strong>und</strong> Endokrinologie, Medizinische Hochschule Hannover<br />

Ziele: Das Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) ist eine der häufigsten<br />

endokrinen Erkrankungen bei Frauen im reproduktiven<br />

Alter. PCOS-Frauen sind häufig adipös <strong>und</strong> insulinresistent <strong>und</strong><br />

haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus Typ 2 bzw. kardiovaskuläre Erkrankungen. Adiponectin<br />

ist ein neuer Adipozytenfaktor mit insulinsensitivierenden <strong>und</strong><br />

möglicherweise antiatherogenen Eigenschaften, der auch beim<br />

PCOS von Bedeutung sein könnte.<br />

Methoden: Adiponectin im Plasma wurde bei 31 Frauen mit<br />

PCOS <strong>und</strong> bei 27 altersgleichen ges<strong>und</strong>en Frauen bestimmt. Adiponectin<br />

wurde mit einem RIA, die übrigen Parameter mit entsprechenden<br />

Routinemethoden gemessen. Die Insulinsensitivität<br />

wurde mittels HOMA/CIGMA bei den PCOS Frauen <strong>und</strong> mittels<br />

HOMA bei den Kontrollen ermittelt.<br />

Ergebnisse: Adiponectin war bei den PCOS-Frauen signifikant<br />

niedriger als bei den Kontrollen (p < 0,001). Allerdings fand sich<br />

nur bei den insulinresistenten, nicht aber bei den insulinsensitiven<br />

PCOS-Frauen ein erniedrigtes Adiponectin (p < 0,001 insulinresistent<br />

vs. Kontrollen, p = 0,003 insulinresistent vs. insulinsensitiv).<br />

Auch nach BMI-Korrektur blieben die Unterschiede<br />

signifikant. Bei den Patientinnen mit PCOS fand sich eine signifikante<br />

Korrelation zwischen Adiponectin <strong>und</strong> BMI (r = –0,471,<br />

p=0,009), dem Grad der Insulinsensitivität nach HOMA<br />

(r = 0,556, p = 0,001) oder CIGMA (r = 0,509, p = 0,003) <strong>und</strong><br />

dem Gesamttestosteron (r = –0,409, p = 0,037). Keine Korrelation<br />

fand sich zu Androstendion, DHEAS, 17-OH-Progesteron,<br />

Östradiol, Progesteron oder dem LH/FSH-Quotienten.<br />

Schlussfolgerungen: Bei Frauen mit PCOS besteht eine enge Korrelation<br />

zwischen Adiponectinplasmaspiegeln <strong>und</strong> dem Grad der<br />

Adipositas, der Insulinresistenz sowie den Gesamttestosteronspiegeln.<br />

Die Hypoadiponectinämie bei insulinresistenten Frauen<br />

mit PCOS könnte an der Entwicklung der Insulinresistenz beteiligt<br />

<strong>und</strong> für das erhöhte D<strong>iabetes</strong>- <strong>und</strong> kardiovaskuläre Risiko<br />

bei diesen Frauen mitverantwortlich sein.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

85


Poster<br />

P-45<br />

Effekt von Muskeltraining im Sinne von Freizeitsport auf<br />

St<strong>of</strong>fwechsel-<strong>und</strong> Herz-Kreislaufparameter bei Risikopersonen<br />

mit gestörter Glucosetoleranz (IGT) – Eine prospektive<br />

Studie über 12 Monate<br />

* Ratzmann A. (1) , Ratzmann K. P. (2)<br />

(1) ZZMK-Uni-Greifswald, (2) D<strong>iabetes</strong>-Schwerpunktpraxis, Berlin<br />

Durch Lebensstilmodifikation <strong>und</strong> Steigerung körperlicher Aktivität<br />

kann das D<strong>iabetes</strong>risiko bei Personen mit IGT um 50 % reduziert<br />

werden (DPS, D<strong>iabetes</strong> Prevention Program).<br />

Ziel: Die 12-monatige prospektive Interventionsstudie prüfte, ob<br />

moderate, regelmäßige Muskelkonditionierung im Sinne von<br />

Freizeitsport die Progression der IGT <strong>und</strong> kardiovaskulärer<br />

Risikoindikatoren (Lipide, Seruminsulin, Blutdruck) beeinflusst.<br />

Methodik: 167 Risikopersonen mit IGT wurden klinisch <strong>und</strong><br />

metabolisch charakterisiert (oGTT, Insulinsekretion, Serumlipide,<br />

Apolipoproteine A <strong>und</strong> B sowie Fahrrad-Ergometrie). Am<br />

Sportprogramm nahmen 81 Personen teil (Alter 41,5 ± 7,2 J.;<br />

BMI 26,7 ± 3,5 kg/m 2 ). 86 Probanden bildeten das Kontrollkollektiv<br />

(Alter 45,4 ± 8,1 J.; BMI 27,8 ± 3,9 kg/m 2 ). Alle erhielten<br />

eine Ernährungsberatung zu Beginn <strong>und</strong> nach 6 Monaten. Es<br />

wurde einmal pro Woche für 1,5h unter Anleitung eines Sportpädagogen<br />

ein Training bestehend aus Gymnastik in Kombination<br />

mit Schwimmen, Ausdauertraining am Standfahrrad oder<br />

Ballspielen, durchgeführt. Die Intensität lag bei 60–70 % der<br />

max. Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> wurde über die HF kontrolliert.<br />

Ergebnis: Es wurden 3 Manifestationen im Kontrollkollektiv<br />

<strong>und</strong> ein Fall im Trainingskollektiv registriert (Inzidenzraten<br />

3,9 % bzw. 1,5 %). Nach 12 Monaten war der 2h-BZ im oGTT<br />

bei Kontrollpersonen signifikant erhöht (9,2 ± 0,9 vs. 10,9 ± 1,1<br />

mmol/l; p < 0,05). Im Trainingskollektiv erfolgte eine Normalisierung<br />

der IGT mit 20,9 % mehr als doppelt so häufig wie in der<br />

Kontrollgruppe (7,8 %; p < 0,05). Unbeeinflußt blieben Serumlipide<br />

<strong>und</strong> Insulinsekretion. Ein positiver Effekt auf den Ruhe<strong>und</strong><br />

Belastungsblutdruck (50 <strong>und</strong> 100 Watt; p < 0,05) war im<br />

Trainingskollektiv nachweisbar.<br />

Schlussfolgerung: Ein 1x wöchentliches Freizeitsportprogramm<br />

reicht bereits aus, um bei d<strong>iabetes</strong>gefährdeten Risikopersonen<br />

mit IGT die Progression der St<strong>of</strong>fwechselstörung aufzuhalten,<br />

eine Normalisierung zu begünstigen <strong>und</strong> den Blutdruck unter<br />

Ruhe- <strong>und</strong> Belastungsbedingungen positiv zu beeinflussen.<br />

P-46<br />

Finnische D<strong>iabetes</strong>-Präventionsstudie: Änderung des<br />

Lebensstils dämpft subklinische Entzündung<br />

* Kraeft I. (1) , Müller S. (1) , Lankisch M. (1) , Koenig W. (2) , Valle T. T. (3) , Lindström I. (3) , Eriksson<br />

J. (3) , Tuomilehto J. (3) , Kolb H. (1)<br />

(1) Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut an der Universität Düsseldorf, (2) Medizinische<br />

Universitätsklinik <strong>und</strong> Poliklinik, Universität Ulm, (3) National Public Health Institute,<br />

Helsinki, Finland<br />

Fragestellung: Bei gestörter Glucosetoleranz werden erhöhte systemische<br />

Spiegel von C-reaktiven Protein (CRP) <strong>und</strong> Interleukin<br />

6 (IL-6) beobachtet, was als subklinische Entzündung betrachtet<br />

wird. Wir untersuchten, ob durch diätetische Beratung <strong>und</strong> Anleitung<br />

zu mehr körperlicher Bewegung parallel zur Besserung<br />

86 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

der St<strong>of</strong>fwechsellage die subklinische Entzündung beeinflusst<br />

wird.<br />

Methodik: In der Finnischen D<strong>iabetes</strong>-Präventionsstudie wurden<br />

CRP- <strong>und</strong> IL-6-Spiegel im Serum bestimmt <strong>und</strong> mit der Lebensstiländerung<br />

korreliert. Insgesamt waren 522 übergewichtige<br />

Personen mit gestörter Glucosetoleranz <strong>und</strong> einem mittleren Alter<br />

von 55 Jahren in Kontroll- <strong>und</strong> Interventionsgruppe randomisiert<br />

worden. Die Interventionsgruppe zeigte einen signifikant<br />

stärkeren Gewichtsverlust, mehr körperliche Aktivität <strong>und</strong> eine<br />

geringere Progression zum Typ 2 D<strong>iabetes</strong> (NEJM 344: 1343,<br />

2001).<br />

Ergebnisse: Die Interventionsgruppe zeigte nach 3 Jahren einen<br />

signifikanten Abfall der CRP-Konzentration im Serum im Vergleich<br />

zu konstanten Werten in der Kontrollgruppe (p < 0,001).<br />

Ebenso war ein Abfall der Serumspiegel von IL-6 zu beobachten,<br />

während dieser in der Kontrollgruppe anstieg (p < 0,05). Im individuellen<br />

Verlauf korrelierte der CRP-Spiegel mit einer Änderung<br />

der Blutzuckerwerte vor <strong>und</strong> 2 h nach oraler Glucosebelastung,<br />

auch nach Adjustierung für Änderungen des BMI<br />

(p < 0,02).<br />

Schlussfolgerung: Diät <strong>und</strong> körperliche Aktivität regulieren die<br />

systemischen Spiegel von Entzündungsmarkern bei Personen mit<br />

IGT. Immunmediatoren sind mögliche Vermittler von Umweltfaktoren<br />

bei der Pathogenese des Typ 2 D<strong>iabetes</strong>.<br />

P-47<br />

Erfahrungen beim Computereinsatz in der Prävention<br />

des D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

Weiß S. (1) , Baehring T. (2) , Bornstein S. R. (2)<br />

(1) Klinikum Chemnitz, (2) UNI-Klinik Düsseldorf<br />

Bei der Prävention des D<strong>iabetes</strong> mellitus spielen die Aufklärung<br />

der Bevölkerung <strong>und</strong> Schulung der Patienten eine wichtige Rolle.<br />

Computer <strong>und</strong> Internet werden bei präventiven Maßnahmen<br />

bisher kaum eingesetzt. Es wurde untersucht, wie diese neuen<br />

Medien von den Patienten angenommen <strong>und</strong> wie sie in die<br />

Prävention einbezogen werden können.<br />

Auf der D<strong>iabetes</strong>station des Klinikums Chemnitz wurden 53 Patienten,<br />

zusätzlich zur konventionellen Diabetikerschulung, am<br />

computergestützten, multimedialgestalteten MediROBO-D<strong>iabetes</strong>programm<br />

geschult. Vor <strong>und</strong> nach der Schulung beantworteten<br />

sie einen D<strong>iabetes</strong>wissenstest mit 26 Fragen. Außerdem wurden<br />

sie zu Inhalt <strong>und</strong> Umsetzung des Programms befragt. Als<br />

Vergleichsgruppe dienten 53 Patienten, die nur die konventionelle<br />

Diabetikerschulung besuchten.<br />

Klinische (Geschlecht, Alter, BMI, Bildungsstand) <strong>und</strong> paraklinische<br />

(BZ, HbA 1c , MAU) Werte waren in beiden Gruppen vergleichbar.<br />

HbA 1c -Werte bei Aufnahme 11,0/11,2 mmol/l. Änderung<br />

der D<strong>iabetes</strong>therapie neben der Schulung bei 75,5 %/<br />

71,7 % der Patienten. Verbesserung des HbA 1c -Werts nach 8 Wochen<br />

unter 8,5 mmol/l in beiden Gruppen. Erstmalige Schulungsteilnahme<br />

von 60,4 %/54,7 % der Patienten bei o D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

von 11,4/9,6 Jahren. 56,3 % der Patienten in der<br />

MediROBO-Gruppe hatten keinerlei Computererfahrung – o<br />

Alter 53,1 Jahre. 60,4 % der Patienten fanden die Bedienung des<br />

Programms einfach. Verbesserung des D<strong>iabetes</strong>wissens um<br />

24,5 % (mit MediROBO)/ 20,5 %.<br />

Das MediROBO-Programm wurde, unabhängig von Alter <strong>und</strong><br />

Computererfahrung, positiv angenommen <strong>und</strong> sollte als Ergän-


zung in die Diabetikerschulung integriert werden. Einsetzbar ist<br />

es zur Kontrolle <strong>und</strong> Vertiefung des D<strong>iabetes</strong>wissens im Selbststudium<br />

oder im Rahmen der konventionellen Schulung. Hierfür<br />

sind berührungssensitive Touchscreen-Terminals besonders geeignet.<br />

Da das Schulungsprogramm MediROBO im Internet zu<br />

finden ist, können Patienten <strong>und</strong> Angehörige auch von zu Hause<br />

auf das Lehrmaterial interaktiv zugreifen (www.medirobo.de).<br />

P-48<br />

Questionnaire based Evaluation <strong>of</strong> the TUMAINI d<strong>iabetes</strong><br />

prevention programme as example for a population<br />

based national prevention programme<br />

Schwarz P. E. H. (1) , Schwarz J. (2) , Schulze J. (1)<br />

(1) Department <strong>of</strong> Endocrinopathies and Metabolic Diseases, Dresden University <strong>of</strong><br />

Technology, (2) DIA REAL GmbH, Dresden<br />

Introduction: To prevent the personal and socio-economic burden<br />

<strong>of</strong> type 2d<strong>iabetes</strong> effort needs to start before the onset <strong>of</strong> d<strong>iabetes</strong><br />

and address all susceptibility factors. Recent studies have<br />

shown that prevention <strong>of</strong> d<strong>iabetes</strong> is possible. The aim <strong>of</strong> our<br />

study was to develop and analyse a model for a population based<br />

national prevention programme accessible by the average population.<br />

Methods: Taking the essentials <strong>of</strong> the DPP and DPS, combining<br />

with strategies <strong>of</strong> behaviour modification and group interven-<br />

Poster<br />

tion and our experiences with d<strong>iabetes</strong> education programmes<br />

(MEDIAS2) we developed the TUMAINI-D<strong>iabetes</strong> Prevention<br />

Programme (TUMAINI-DPP) and introduced it to a random<br />

group <strong>of</strong> 1176 healthy people with d<strong>iabetes</strong> for anonymous evaluation<br />

<strong>of</strong> the programme elements (Questionnaire, 5 step scale<br />

1=excellent/helpful, 5 = disagree/not helpful) in 5 evaluation<br />

groups: A: overall evaluation, B: convenience, C: practicability,<br />

D: motivation to change, E: good care.<br />

Results: The TPP contains 3 process core elements: 1: risk evaluation<br />

and predictive test, 2: 4 step education programme to motivate<br />

and achieve lifestyle changes, 3: continuous intervention<br />

to maintain lifestyle changes using different delivery channels<br />

(written, web based, telephone). 528 People answered the survey.<br />

They were widely agreed with a predictive test (A: 1.39, B:<br />

1,49, C: 2,02, D: 1,86, E: 1,60) and very compliant with continuous<br />

risk monitoring and written information (A: 1,78, B: 1.62,<br />

C: 1,86, E: 1.75). Telephone counselling was seen as less successful.<br />

Overall evaluation <strong>of</strong> the programme was for people<br />

with BMI > 27 significant better than below (p = 0,013).<br />

Conclusion: The TUMAINI-DPP is a programme for d<strong>iabetes</strong><br />

prevention which could be realized decentralized, is based on<br />

small groups and easy to evaluate. Such a programme is successful<br />

if it is widely permanently accessible, continuously evaluated,<br />

affordable, using a success orientated intervention and<br />

personalized intervention strategies.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

87


Poster<br />

Klinik des D<strong>iabetes</strong> mellitus/Messmethodik/Pädiatrie<br />

P-49<br />

IRIS-Online: Leitlinien-adaptierte Erstellung von Expertisen<br />

zum Insulinresistenz-Syndrom<br />

Kaupper T., Rihl J., Standl E., Biermann E.<br />

Institut für D<strong>iabetes</strong>forschung am D<strong>iabetes</strong>zentrum München-Schwabing<br />

Ziele: Die erste Phase IRIS-Projekts hat gezeigt, dass neben der<br />

Erfassung epidemiologischer Daten zum Insulinresistenz-Syndrom<br />

(IRS) auch semi-automatisch Expertisen für Hausärzte erstellt<br />

werden können (n = 3768 bei 1389 Ärzten). Die Dateneingabe<br />

<strong>und</strong> Übermittlung machte Verbesserungen erforderlich.<br />

Mittlerweile sind nationale Leitlinien publiziert, die integriert<br />

werden müssen.<br />

Methoden: Mittels Remote Data Entry können Patientendaten<br />

zum IRS (36–60 Items) über ein Online-Formular im Internet<br />

eingegeben werden. Die Daten sind pseudonymisiert <strong>und</strong> verschlüsselt<br />

<strong>und</strong> sie werden client-seitig auf Plausibilität geprüft,<br />

mittels PHP-Script <strong>und</strong> MySQL-Datenbank weiterverarbeitet<br />

<strong>und</strong> auf einem Server gespeichert. Der Experte selbst kann diese<br />

Daten nach Authentifizierung downloaden. Nach dem Verfahren<br />

der ersten Phase des IRIS-Projekts werden mit einem regel-basierten<br />

System unter Mitbeteiligung von Textbausteinen<br />

2–3 seitige Expertisen erstellt. Anders als in der ersten Phasen,<br />

werden diese an die Hausärzte per Email versandt, welche mit<br />

den Pseudonyms die Re-Identifikation des Patienten durchführen<br />

können. (www.lrz-muenchen.de/~teled<strong>iabetes</strong>/IRIS_Projekt.htm)<br />

Ergebnisse: In einer Pilotstudie wurden von 14 Hausärzten 108<br />

Datensätze übermittelt <strong>und</strong> Expertisen binnen drei Werktagen<br />

zurückgemailt. Die Dateneingabe pro Datensatz beträgt im Mittel<br />

7 Minuten, die Erstellung einer Expertise 1,5 sec, Gegenlesen<br />

<strong>und</strong> ggf. Ergänzung durch einen Diabetologen 6 Min <strong>und</strong> der<br />

Email-Versand 2,3 sec. Die Leitlinien Therapie des Typ 2 D<strong>iabetes</strong>,<br />

Hypertonie <strong>und</strong> Nephropathie ließen sich algorithmisch<br />

darstellen, was immer dann am besten gelingt, wenn explizite<br />

Aussagen an Bedingungen geknüpft sind bzw. Ablaufschemata<br />

vorgegeben sind.<br />

Schlussfolgerungen: Mit der Online-Dateneingabe konnte die<br />

Lücke geschlossen werden, die in der ersten Phase des IRIS-Projekts<br />

die Dateneingabe umständlich gestaltete. Allerdings können<br />

nur Ärzte, die über einen Internetanschluss verfügen, das<br />

System sinnvoll nutzen.<br />

P-50<br />

Welche Informationswege sind zur Rekrutierung von Neugeborenen<br />

für eine D<strong>iabetes</strong>-Präventionsstudie (TRIGR) in Deutschland<br />

erfolgreich?<br />

* Aschemeier B., Lüpke K., Danne T.<br />

Kinderkrankenhaus auf der Bult, Hannover<br />

Ziele: In einer multizentrischen Primär-Präventionsstudie zur<br />

Reduktion des Typ-1-D<strong>iabetes</strong> bei Kindern wird die Rolle der<br />

88 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Ernährung mit Kuhmilcheiweiß in den ersten Lebensmonaten<br />

untersucht. Ziel ist es, weltweit 2000 Neugeborene in die Studie<br />

aufzunehmen.Welche Informationswege sind für die Rekrutierung<br />

von Studienteilnehmern besonders geeignet?<br />

Methoden: Nach Genehmigung durch die Ethikkommission<br />

wurden unterschiedliche Mittel eingesetzt: Informationen über<br />

R<strong>und</strong>schreiben an verschiedene Zielgruppen, Artikel in Fach<strong>und</strong><br />

Laienpresse, Internetwebpage (www.trigr.de), Informationsveranstaltungen<br />

in Ärztevereinigungen <strong>und</strong> Kliniken, Poster <strong>und</strong><br />

Flyer.<br />

Ergebnisse: Folgende Maßnahmen waren erfolgreich: „D<strong>iabetes</strong>journal“<br />

42, davon 24 zugesagt, 11 abgesagt, „D<strong>iabetes</strong>ratgeber“<br />

17, davon 9 zugesagt, 3 abgesagt, Diabetologen 25, davon<br />

17 zugesagt, 3 abgesagt, vom Studienzentrum 5 direkt angesprochen<br />

<strong>und</strong> zugesagt, Hebammen 5, Internet 3. Von den geschätzten<br />

etwa 200.000 Menschen mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong> in<br />

Deutschland fand sich eine Rekrutierungsrate von 0,035 %. Ausgehend<br />

von der Gesamtzahl der Patienten mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong> in<br />

Deutschland zeigten bereits 0,05 % ihr Interesse an der Studie.<br />

Bezogen auf die jährliche Geburtenzahl wurden 0,009 % der<br />

Kinder innerhalb der TRIGR-Studie geboren. Nach Finnland<br />

konnten mit über 100 Anfragen (davon 60 Familien rekrutiert)<br />

bislang am meisten Probanden europaweit gewonnen werden.<br />

Schlussfolgerungen: Zielgruppengerichtete Informationswege<br />

sind auch in der Diabetologie für klinische Forschung unerlässlich.<br />

Der Einsatz von Printmedien war am effektivsten, die Übermittlergruppe<br />

der Fachärzte am erfolgreichsten.<br />

P-51<br />

Stabilität der nicht invasiven Blutzuckermessung mittels<br />

des neuen Blutzuckermessgerätes Pendragon-NI-CGMD<br />

bei orthostasebedingten Änderungen der kutanen<br />

Mikrozirkulation<br />

Forst T. (1) , Mondok A. (1) , Caduff A. (2) , Schrepfer T. (2) , Langenfeld M. (2) , Pfützner A. (1)<br />

(1) Institut für Klinische Forschung <strong>und</strong> Entwicklung Mainz, Deutschland, (2) Pendragon<br />

Medical Zürich, Schweiz<br />

Ziele: Mittels des neuen nicht-invasiven Blutzuckermessgerätes<br />

Pendragon-NI-CGMD ist eine nicht invasive Blutzuckermessung<br />

im Bereich des Unterarms mittels Impedanz-Spektroskopie möglich.<br />

Ziel unserer Untersuchung war es, den Einfluss lagerungsabhängiger<br />

Änderungen der kutanen Mikrozirkulation auf das<br />

Messsignal des Sensors zu untersuchen.<br />

Methodik: Bei 15 ges<strong>und</strong>en Kontrollpersonen (7 Frauen, 8<br />

Männer; Alter 33 ± 10 Jahre; BMI 24,8 ± 3,0 kg/m 2 ) wurde parallel<br />

der mikrovaskuläre Blutfluss <strong>und</strong> das Glucosesignal im Bereich<br />

des Unterarms bei standardisierten Lageänderungen des<br />

Armes aufgezeichnet. Der mikrovaskuläre Blutfluss wurde hierbei<br />

mittels Laserdopplerfluxmetrie bei Hauttemperatur (LDF 1)<br />

sowie bei einer standardisierten Sondentemperatur von 37 °C<br />

(LDF 2) aufgezeichnet. Zu definierten Zeitpunkten wurde der


Arm aus der Horizontalen in eine herabhängende oder eine aufrechte<br />

Position gebracht. Gleichzeitig wurde während der gesamten<br />

Untersuchung mittels des NI-CGMD das Glucosesignal<br />

am distalen Unterarm aufgezeichnet <strong>und</strong> mit einer Referenzmethode<br />

(Kapillarblut-Fingerbeere, Super-GL) verglichen.<br />

Ergebnis: Nach Herabhängen des Armes konnte eine Reduktion<br />

der kutanen Perfusion beobachtet werden (LDF1: 61 ± 30 auf<br />

46 ± 25 AU, p < 0,01; LDF V2: 15,9 ± 13,0 auf 13,4 ± 10,1 AU,<br />

p


Poster<br />

meter (R 2 = 0,328) den HbA 1c -Wert (β = 0,600, p = 0,003). Alle<br />

anderen in das Modell einbezogenen Parameter (D<strong>iabetes</strong>, Alter,<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer) zeigten keine Assoziation.<br />

Schlussfolgerung: Mit der vorliegenden Untersuchung wurde für<br />

Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> im Vergleich zu Nicht-Diabetikern<br />

eine signifikant erhöhte Prävalenz für eine Parodontitis belegt.<br />

Als wichtigster Risik<strong>of</strong>aktor wurde eine schlechte St<strong>of</strong>fwechsellage<br />

mit erhöhtem HbA 1c identifiziert.<br />

P-54<br />

Noninvasive glucose (Gl) measurement: A new approach<br />

using mid-infrared quantum cascade lasers and photoacoustic<br />

detection<br />

von Lilienfeld-Toal H. (1) , von Prollius H. (2) , Reichwein E. (2) , Maentele W. (3)<br />

(1) (2) (3) Med.Klinik KKH Gelnhausen, Elté Diagnostic GmbH Gelnhausen, Institut für<br />

Biophysik Univ. Frankfurt/Main<br />

Introduction: Near-infrared (NIR) spectroscopy has failed in<br />

noninvasive glucose measurement (NIGM) due to lack <strong>of</strong> specificity<br />

and sensitivity and to statistical problems. We developed a<br />

sensitive and specific mid-infrared (MIR) spectroscopic technique<br />

for NIGM. MIR range from 5 to 12 µm, although highly<br />

specific for molecule structures, is handicaped by a low penetration<br />

depth in water-containing tissues. In addition, only lowpower<br />

thermal MIR sources and difficult-to-handle lasers at a<br />

few wavelengths were available until recently.<br />

Methods: Our new concept uses recently developed chip-sized<br />

semiconductor IR lasers (Quantum-Cascade-Lasers, QCL) emitting<br />

at desired wavelengths, together with photoacustic (PA) detection.<br />

This combination increases the depth in which Gl absorption<br />

can be detected, and <strong>of</strong>fers a way to noninvasive Gl<br />

analysis in vivo. The appropriate wavelengths for the quantitative<br />

determination <strong>of</strong> Gl in model solutions, serum, and blood<br />

were determined by Fourier-transform IR spectroscopy using attenuated<br />

total reflection (ATR) sample interfaces. For the in vivo<br />

detection, two QCLs emitting at different wavelengths were<br />

combined, one placed at a wavelength specific for Gl absorption,<br />

the other serving for backgro<strong>und</strong> correction. Short pulse trains<br />

from both sources are alternately focused on the same spot <strong>of</strong> a<br />

selected part <strong>of</strong> the skin. The PA signal for each pulse train is detected<br />

and the ratio <strong>of</strong> signal to backgro<strong>und</strong>, the PA Gl signal is<br />

calculated in a lock-in amplifier.<br />

Results: In a series <strong>of</strong> Gl tolerance tests (GtTs) a constant positive<br />

correlation between the PA Gl and the tissue glucose, calculated<br />

on the basis <strong>of</strong> the measured blood glucose, was fo<strong>und</strong> (r<br />

up to ≥ 0.6; p down to ≤ 0.001).<br />

Discussion: In GtTs, the PA Gl was fo<strong>und</strong> to correlate with the<br />

Gl level in vivo. These data suggest that the combination <strong>of</strong> MIR<br />

laser sources and PA detection can be used as a basis for the development<br />

<strong>of</strong> a NIGM analysis system.<br />

P-55<br />

Lebergröße <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechselkompensation bei Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong><br />

Schmidt J., Gens E., Zander E., Allwardt C., Kerner W.<br />

Klinik für D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechsel, Klinikum Karlsburg<br />

90 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Außer dem heute nur sehr selten beobachteten Mauriac Syndrom<br />

ist ein Zusammenhang zwischen St<strong>of</strong>fwechseleinstellung <strong>und</strong> Lebergröße<br />

bei jugendlichen Typ-1-Diabetikern bisher nicht beschrieben.<br />

Ziele: Querschnittsuntersuchung zum Zusammenhang zwischen<br />

sonographisch gemessener Lebergröße <strong>und</strong> HbA 1c -Werten bei<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong>.<br />

Methoden: Wir ermittelten die Lebergröße bei 49 Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen mit Typ-1-D<strong>iabetes</strong> mittels B-Bild Sonografie bei<br />

stationärer Aufnahme (Lebergröße 1; LG1) in einer D<strong>iabetes</strong>klinik<br />

sowie nach 10 Tagen stationärer Behandlung (LG2). Dabei<br />

wurde jeweils der Mittelwert aus 3 Messungen des craniocaudalen<br />

Diameters in mittlerer Inspiration (Longitudinalschnitt in der<br />

rechten Medioclavicularlinie) gebildet. Assoziationen zwischen<br />

Lebergröße <strong>und</strong> anderen Parametern wurden mit der multiplen<br />

linearen Regression analysiert.<br />

Ergebnisse: Basisdaten (MW ± SD): Alter 15 ± 3 Jh.; D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

7 ± 4 Jh.; HbA 1C 9.6 ± 2.4 %; Insulinbedarf 0,75 ± 0.30<br />

IE/kg KG; LG1 13.7 ± 1.7 cm. Bis zum zehnten Tag des stationären<br />

Aufenthaltes war eine weitgehende Rekompensation<br />

des St<strong>of</strong>fwechsels gelungen (MBG: 7.7 ± 1.6 mmol/l). In der multiplen<br />

linearen Regression fand sich, korrigiert für BMI <strong>und</strong> Alter,<br />

ein signifikanter Zusammenhang zwischen LG1 <strong>und</strong> HbA 1c<br />

(p = 0.004) <strong>und</strong> der relativen Änderung der Lebergröße (LG1-<br />

LG2/LG1) (p = 0.004). Signifikante Assoziationen zu den Serum-<br />

Triglyceridwerten bestanden nicht.<br />

Schlussfolgerungen: Auch bei phänotypisch sonst unauffälligen<br />

jugendlichen Typ-1-Diabetikern lassen sich Zusammenhänge<br />

zwischen der Lebergröße <strong>und</strong> der Güte der St<strong>of</strong>fwechseleinstellung<br />

nachweisen. Es ist nahe liegend anzunehmen, dass dies mit<br />

Alterationen des Glycogenmetabolismus assoziiert ist.<br />

P-56<br />

Untersuchung zur Genauigkeit von drei Systemen zur<br />

Blutzuckerselbstmessung – Alternate Site Testing am<br />

Unterarm im Vergleich zur klassischen Blutzuckerbestimmung<br />

an der Fingerbeere<br />

* Larbig M., Forst T., Forst S., Pfützner A.<br />

Institut für Klinische Forschung <strong>und</strong> Entwicklung ikfe, Mainz<br />

Ziele: Die selbständige Bestimmung des aktuellen Blutzuckerspiegels<br />

stellt für insulinpflichtige Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

einen elementaren Bestandteil ihrer Therapie dar. Das Ziel<br />

dieser Studie war die Untersuchung der Genauigkeit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit<br />

von drei verschiedenen Systemen zur Blutzuckermessung<br />

an Unterarm <strong>und</strong> Fingerbeere unter Alltagsbedingungen im<br />

Vergleich zu einer Standard Labormethode.<br />

Methoden: In einer monozentrischen <strong>of</strong>fenen Studie durchliefen<br />

36 Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus (6 Typ 1, 30 Typ 2; Alter<br />

52,5 ± 10,8 Jahre; D<strong>iabetes</strong>dauer 8,5 ± 6,3 Jahre) <strong>und</strong> 9 ges<strong>und</strong>e<br />

Probanden (Alter 37,9 ± 10,8 Jahre) bis zu 5 Testzyklen. Jeder<br />

Testzyklus (Dauer 4,5 ± 1,7 Minuten) startete <strong>und</strong> endete mit je<br />

einer Laborreferenzmessung aus der Fingerbeere (Super-GL TM ;<br />

GOD/H 2 O 2 ), deren Mittelwert als statistischer Referenzwert definiert<br />

war. Dazwischen erfolgten je 3 Blutzuckermessungen an<br />

Unterarm <strong>und</strong> Fingerbeere in randomisierter Reihenfolge mit


den drei Testgeräten S<strong>of</strong>tSense® (MediSense), OneTouch Ultra<br />

> reg > (Lifescan) <strong>und</strong> FreeStyle® (Disetronic). Sämtliche<br />

Blutzuckermessungen wurden von geschulten Study Nurses<br />

durchgeführt.<br />

Ergebnisse: Insgesamt wurden 194 Testzyklen durch lineare Regression<br />

analysiert (s. Tabelle). Der Anteil der Messwerte in den<br />

klinisch akzeptablen Bereichen A <strong>und</strong> B des Clarke Error Grid<br />

betrug am Unterarm für S<strong>of</strong>tSense 100 %, OneTouch Ultra<br />

96,9 % <strong>und</strong> FreeStyle 99,0 % (Fingerbeere: 99,5 %, 100 %,<br />

100 %). Die Zahl der systembedingten Testfehler, die zu keinem<br />

Messergebnis führten, war bei allen 3 Testgeräten am Unterarm<br />

deutlich höher als an der Fingerbeere (S<strong>of</strong>tSense: Unterarm<br />

19/Fingerbeere 3, OneTouch Ultra: 52/2, FreeStyle: 25/7).<br />

Schlussfolgerungen: In dieser Studie zeigten alle 3 Testsysteme<br />

eine gute Übereinstimmung mit der Laborreferenz in klinisch akzeptabler<br />

Genauigkeit. Zwischen den Messungen an Unterarm<br />

<strong>und</strong> Fingerbeere konnten keine statistisch signifikanten Abweichungen<br />

festgestellt werden.<br />

P-57<br />

m 2 dm – ein Telemedizinprojekt der EU zum Management<br />

von D<strong>iabetes</strong>-Patienten mit Insulintherapie – Subanalyse<br />

klinischer Daten des deutschen D<strong>iabetes</strong>zentrums<br />

* Blankenfeld H. (1) , Arcelloni M. (2) , Bellazzi R. (2) , Siegm<strong>und</strong> T. (1) , Larizza C. (2) ,<br />

Stefanelli M. (2) , Schumm-Draeger P.-M. (1)<br />

(1) 3. Medizinische Abteilung, D<strong>iabetes</strong>zentrum Krankenhaus München-Bogenhausen,<br />

(2) Dipartimento di Informatica e Sistemistica, Università di Pavia, Italien<br />

Ziele: Die Fortschritte auf dem Gebiet der Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnologien in den letzten Jahren ermöglichen<br />

die Entwicklung neuer Modelle des D<strong>iabetes</strong>-Managements,<br />

die eine Betreuung des D<strong>iabetes</strong>patienten unabhängig<br />

von der räumlichen Entfernung zum Spezialisten ermöglichen.<br />

Das durch die EU geförderte m 2 dm-Projekt soll das Potential<br />

neuer telemedizinischer Ansätze in der Diabetikerbetreuung untersuchen.<br />

Methoden: Es wurde ein internetbasiertes System entwickelt, das<br />

mit einem Blutzuckermessgerät <strong>und</strong> Spezialmodem die Übertragung<br />

von Blutzucker- <strong>und</strong> Insulinwerten per Telefonleitung die<br />

Analyse der Daten sowie die Kommunikation zwischen Arzt <strong>und</strong><br />

Patient ermöglicht. In einer europäischen multizentrischen randomisierten<br />

Studie wurden verschiedene Aspekte untersucht.<br />

Wir stellen hier eine Subanalyse klinischer Daten der im deut-<br />

Tabelle zu P-56<br />

Poster<br />

schen D<strong>iabetes</strong>zentrum telemedizinisch betreuten Patienten vor.<br />

Ergebnisse: Es wurden 18 Patienten mit Insulintherapie (10 ICT,<br />

8 CSII) bei D<strong>iabetes</strong> mellitus (13 Typ 1 <strong>und</strong> 5 Typ 2) 9 Monate<br />

durch das System betreut. Alle drei Monate fand eine klinische<br />

Visite mit HbA 1c -Kontrollen statt. Insgesamt wurden 9218 BZ-<br />

Werte (durchschnittlich 512 pro Patient) <strong>und</strong> 4917 Insulinangaben<br />

(273 pro Patient) übertragen. In den ersten 3 Monaten lagen<br />

2,6 % der gesamten Blutzuckerwerte unter 50 mg/dl, nach 9 Monaten<br />

lag der Gesamtanteil der Werte unter 50 mg/dl bei 1,6 %.<br />

Damit war ein statistisch signifikanter Rückgang der Hypoglykämien<br />

zu verzeichnen (p = 0.006). Die Anzahl der Blutzuckerwerte<br />

über 250 mg/dl unterschied sich nach 9 Monaten nicht signifikant<br />

gegenüber dem Studienbeginn (9,0 %, vs. 10,5 %)<br />

(p = 0,97). Zu Beginn der Studie lag der HbA 1 C im Schnitt bei<br />

7,6 % (SD 1,54) nach 9 Monaten signifikant niedriger<br />

(p = 0,0014 im T-Test) bei 6,4 % (SD 0,82).<br />

Schlussfolgerungen: Eine intensive Betreuung von D<strong>iabetes</strong>patienten<br />

mit Insulin-Therapie durch ein Telemedizin-System führt<br />

zu einer signifikanten Verbesserung der St<strong>of</strong>fwechseleinstellung<br />

<strong>und</strong> Hypoglykämierate.<br />

P-58<br />

Future aspects: continuous glucose monitoring system<br />

(CGM TM ) in <strong>of</strong>f-line analysis <strong>of</strong> circadian glycemic<br />

patterns with various basal insulin replacement<br />

regimens in type 1 d<strong>iabetes</strong>: computerized generation<br />

<strong>of</strong> circadian sensor modal days<br />

Howorka K. (1) , Pumprla J. (1) , Gabriel M. (1) , Grillmayr H. (1) , Thoma H. (1) ,<br />

Schabmann A. (2)<br />

(1) Research Group Functional Rehabilitation, Inst. <strong>of</strong> Biomed. Engineering & Physics,<br />

Univ. Vienna, (2) Dept. Applied Psychology, Univ. Vienna<br />

Aim: To investigate the suitability <strong>of</strong> continuous glucose monitoring<br />

system CGMS TM (MiniMed) for assessment <strong>of</strong> the quality<br />

<strong>of</strong> basal insulin replacement with insulin glargine injected either<br />

before breakfast, before dinner or before bedtime in type<br />

1 d<strong>iabetes</strong>.<br />

Methods: Prospective three-arm parallel pilot study with switch<br />

over after 6 months for another 3 months <strong>of</strong> free choice injection<br />

time point <strong>of</strong> the new insulin analog glargine (Aventis). Sixteen<br />

type 1 diabetic subjects (age: 44 ± 9, d<strong>iabetes</strong> duration: 18 ± 10<br />

yrs) used functional insulin treatment (FIT: basal, prandial and<br />

correctional dosages). HbA 1c and treatment satisfaction have<br />

been investigated repeatedly. Subcutaneous measurement via<br />

Testsystem Probenentnahme Steigung y-Abschnitt R Sy.x<br />

S<strong>of</strong>tSense Fingerbeere 1,11 –9,3 mg/dl 0,964 15,061 mg/dl<br />

S<strong>of</strong>tSense Unterarm 1,03 –6,4 mg/dl 0,942 18,274 mg/dl<br />

OneTouch Ultra Fingerbeere 1,17 –4,6 mg/dl 0,970 14,536 mg/dl<br />

OneTouch Ultra Unterarm 1,17 2,2 mg/dl 0,966 15,613 mg/dl<br />

FreeStyle Fingerbeere 1,02 –0,7 mg/dl 0,982 9,637 mg/dl<br />

FreeStyle Unterarm 0,98 1,5 mg/dl 0,966 13,091 mg/dl<br />

Lineare Regressionsanalyse (Testgerät versus Laborreferenz)<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

91


Poster<br />

glucose sensor (CGMS TM ) was used at the end <strong>of</strong> each follow up<br />

period. ‘Circadian sensor modal days’ consisting <strong>of</strong> consecutive<br />

24 means <strong>of</strong> hourly glucose values were then computed from all<br />

recorded data to create a representative daily pr<strong>of</strong>ile for each individual<br />

and each insulin replacement regimen.<br />

Results: The quality <strong>of</strong> glycemic control (HbA 1c : pre-breakfast:<br />

6.8 ± 0.7 %, n = 6; pre-dinner 7.1 ± 0.9 %, n = 9; bedtime 6.6<br />

± 0.8 %, n = 9; p > 0.3) for various regimens did not reach statistical<br />

differences. CGMS, however, displayed borderline divergent<br />

glycemic control after dinner or breakfast time<br />

(p = 0.04–08, breakfast vs bedtime). Pre-dinner injection option<br />

resulted in the best control <strong>of</strong> the dawn phenomenon. Total satisfaction<br />

scores for various injection regimens did not reach statistically<br />

significant differences.<br />

Conclusion: CGMS TM with computerized circadian sensor modal<br />

days can be effectively used for description <strong>of</strong> glycemic patterns<br />

and treatment quality in d<strong>iabetes</strong>. Insulin glargine used<br />

once daily for basal replacement <strong>und</strong>er conditions <strong>of</strong> FIT in type<br />

1d<strong>iabetes</strong> led to comparable good glycemic control with various<br />

injection times <strong>of</strong> insulin glargine. Slight differences in circadian<br />

patterns <strong>of</strong> glycemia should be considered for individual needs<br />

and treatment choices.<br />

P-59<br />

Einfluss der Sexualhormone auf die Glucosetoleranz<br />

<strong>und</strong> das kardiovaskuläre Risik<strong>of</strong>aktorenpr<strong>of</strong>il bei<br />

Frauen nach der Menopause<br />

Hermann K. (1) , Köhler C. (1) , Menschikowski M. (2) , Hanefeld M. (1)<br />

(1) Zentrum für Klinische Studien der GWT der TU Dresden, (2) Universitätsklinikum<br />

Dresden<br />

Fragestellung: Ziel der Studie ist festzustellen, ob sich bereits in<br />

den prädiabetischen Stadien IFG (gestörte Nüchternglucose) <strong>und</strong><br />

IGT (gestörte Glucosetoleranz) eine Hyperandrogenämie nachweisen<br />

lässt, was mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko<br />

vergesellschaftet zu sein scheint.<br />

Methode: Testosteron, freies Testosteron, Androstendion,<br />

DHEAS, Estradiol, FSH <strong>und</strong> LH sowie SHBG <strong>und</strong> etablierte kardiovaskuläre<br />

Risik<strong>of</strong>aktoren wurden bei 203 postmenopausalen<br />

Frauen im Alter von 55–75 Jahren gemessen. Alle Frauen entstammen<br />

einer Hochrisikogruppe für D<strong>iabetes</strong>. Ein bekannter<br />

Typ2 D<strong>iabetes</strong> mellitus (T2DM) <strong>und</strong> eine aktuelle Hormonersatztherapie<br />

waren Ausschlusskriterien. Ein standardisierter<br />

oGTT wurde durchgeführt <strong>und</strong> danach die Frauen laut WHO-<br />

Kriterien in die vier Gruppen NGT (normale Glucosetoleranz,<br />

n=107), IFG (n = 24), IGT bzw. IFG/IGT (n = 35) <strong>und</strong> T2DM<br />

(n = 37) eingeteilt.<br />

Ergebnisse: Testosteron war bereits bei IGT <strong>und</strong> ebenso bei<br />

T2DM signifikant höher als bei NGT (beide P = 0,004), SHBG<br />

signifikant niedriger bei IFG als bei NGT (P = 0,027). Freies<br />

Testosteron (P = 0,008) <strong>und</strong> Androstendion (P = 0,026) waren<br />

bei T2DM höher als bei NGT. Die kardiovaskulären Risik<strong>of</strong>aktoren<br />

systolischer <strong>und</strong> diastolischer Blutdruck, BMI, WHR <strong>und</strong><br />

Triglyzeride waren bei IFG <strong>und</strong> IGT bereits signifikant höher als<br />

bei NGT (alle P < 0,04). HDL war bei T2DM signifikant niedriger<br />

als bei NGT (P = 0,006). Testosteron korrelierte signifikant<br />

positiv mit diesen Risik<strong>of</strong>aktoren (alle P < 0,03) <strong>und</strong> negativ mit<br />

92 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

HDL. Estradiol korrelierte signifikant negativ mit dem diastolischen<br />

Blutdruck, WHR <strong>und</strong> Nüchternplasmaglucose (alle<br />

P


Gestationsd<strong>iabetes</strong>/Therapie des Typ 1 D<strong>iabetes</strong><br />

P-61<br />

In-vitro-Untersuchungen zum plazentaren Transfer des<br />

prandialen Glucoseregulators Repaglinide (NovoNorm®)<br />

* Schlebusch H. (1) , Kalina E. (1) , Kaiser M. (3) , Liesk C. (1) , Renke K. (1) , Sorger M. (2)<br />

(1) Universitäts-Frauenklinik Tübingen, (2) Medizinische Universitäts-Poliklinik Bonn,<br />

(3) Novo-Nordisk<br />

Ziele: Schwangere mit Gestationsd<strong>iabetes</strong> werden gegenwärtig<br />

ausschließlich mit Diät <strong>und</strong> Insulin behandelt, da bei Verwendung<br />

oraler Antidiabetika ein plazentarer Transfer dieser Substanzen<br />

<strong>und</strong> damit eine Beeinflussung des Feten nicht sicher ausgeschlossen<br />

werden kann. Es existieren allerdings nur wenige<br />

experimentelle Daten hierzu. Wir verwendeten das etablierte<br />

Modell der Perfusion der isolierten humanen Plazenta, um die<br />

mögliche transplazentare Passage des prandialen Glucoseregulators<br />

Repaglinide zu studieren.<br />

Methoden: 12 reife Plazenten wurden unmittelbar nach Sectio-<br />

Entbindung präpariert. Ein geeigneter isolierter Plazentalobulus<br />

wurde im geschlossenen Kreislauf dual perf<strong>und</strong>iert, wobei die<br />

Anfangskonzentration von Repaglinide auf der maternalen Seite<br />

600 µg/l betrug; das fetale Kompartiment wurde mit reiner Pufferlösung<br />

durchströmt. Die Plazenten wurden im Mittel 120 Minuten<br />

(50–180 Minuten) bis zum Auftreten von Shunts perf<strong>und</strong>iert.<br />

Proben wurden nach 3, 6, 9, 15, 30, 50, 90, 150 <strong>und</strong> 180<br />

Minuten abgenommen. Die Messung erfolgte mittels LC-<br />

MS/MS.<br />

Ergebnisse: Spuren von Repaglinide konnten auf der fetalen Seite<br />

aller Plazenten bereits nach 3 Minuten nachgewiesen werden.<br />

Nach 50 Minuten betrug die Konzentration x = 150 µg/l<br />

(36–236), nach 90 Minuten x = 168 µg/l (49–265), was einer<br />

feto-maternalen Ratio von 0,38 bzw. 0,44 entspricht. Nach 90<br />

Minuten waren im Mittel 14 % des in den maternalen Kreislauf<br />

eingesetzten Repaglinides in den fetalen Kreislauf übergetreten.<br />

Schlussfolgerungen: Die Konzentration von Repaglinide im Perfusionspuffer<br />

entspricht der 10- bis 20-fachen maximalen Plasmakonzentration,<br />

die bei therapeutischer Dosierung des Medikaments<br />

erreicht wird. Unter diesen Bedingungen wurde in allen<br />

untersuchten Plazenten eine signifikante transplazentare Passage<br />

von Repaglinide gemessen. Weitere Untersuchungen zum Ausmaß<br />

des plazentaren Transfers bei therapeutischen Repaglinide-<br />

Konzentrationen sind notwendig.<br />

P-62<br />

Kieler OGTT-Blutglucose-Vergleichsstudie bei<br />

Schwangeren<br />

* Demandt N. (2) , Roggenbuck L. (1) , Kleinwechter H. (2) , Dörner K. (1)<br />

(1) Zentrallabor des Städtischen Krankenhauses Kiel, (2) D<strong>iabetes</strong>schwerpunktpraxis u.<br />

Schulungszentrum Kiel<br />

Ziele: Empfehlungen der Fachgesellschaften geben für die Blutglucosegrenzwerte<br />

zur Diagnose eines Gestationsd<strong>iabetes</strong><br />

(GDM) 1 u. 2 h nach Belastung identische Werte (180<br />

bzw. 155 mg/dl) für kapilläres Vollblut (KVB) <strong>und</strong> venöses Plasma<br />

(VP) an, während der Nüchternwert für KVB mit 5–10 mg/dl<br />

niedriger (85/90 vs. 95 mg/dl) beschrieben wird. Durch zeitgleiche<br />

Blutentnahme KVB/VP sollte überprüft werden, ob die vorgegebenen<br />

Annahmen bestätigt werden können.<br />

Methoden: 150 Schwangere (Einlinge/Mediane für Alter: 31 Jahre,<br />

BMI: 23,7 kg/m 2 , davon 73 % Nulliparae u. 8,7 % Ausländerinnen)<br />

erhielten mit 24–28 SSW morgens nüchtern einen OGTT<br />

mit 75 g wasserfreier Glucose unter Standardbedingungen. Nach<br />

15 Minuten körperlicher Ruhe wurde der Schwangeren zunächst<br />

aus einer ungestauten Armvene Blut in eine 2,7 ml Sarstedt-<br />

NaF/EDTA-Monovette entnommen. Danach erfolgte innerhalb<br />

von 1 Minute kapillär nach Punktion mit BD Micr<strong>of</strong>ine + Lanzette<br />

die Blutentnahme aus dem Ohrläppchen zur s<strong>of</strong>ortigen<br />

Messung mit HemoCueB in der D<strong>iabetes</strong>-Schwerpunktpraxis,<br />

weitere Blutentnahmen in gleicher Weise nach 60 u. 120 Minuten.<br />

Die Messung der venösen Blutproben erfolgte im Zentrallabor<br />

nach Hk-Bestimmung u. Zentrifugation, 1–2 Std. nach der<br />

letzten Blutentnahme am Integra800 (Hexokinase). Statist. Prüfung:<br />

Student t-Test für gepaarte Daten.<br />

Ergebnisse: Die kap.-ven. Differenzen waren zu allen Zeitpunkten<br />

statistisch hoch signifikant (s.Tab.). Es zeigte sich keine Abhängigkeit<br />

der kap.-ven. Differenz vom Hk (28,2–41,2 %).<br />

Zeitpunkt<br />

Poster<br />

Kapilläres Venöses Plasma p-Wert Ratio<br />

Vollblut<br />

(mg/dl) (mg/dl) VP/KVB<br />

MW ± SD MW ± SD (MW)<br />

Nüchtern 74 ± 6,1 86 ± 8,9 < 0,001 1,1<br />

60 Minuten 129 ± 26,8 115 ± 27,1 < 0,001 0,9<br />

120 Minuten 105 ± 22,9 96 ± 23,3 < 0,001 0,92<br />

Kapillär-venöse Blutglucose-Differenzen zu den einzelnen Messzeitpunkten<br />

<strong>und</strong> ihr mittleres Verhältnis zueinander (Ratio)<br />

Schlussfolgerungen: 1) KVB-Messungen weichen vom VP bei<br />

Schwangeren nüchtern im Mittel um 10 % nach unten, nach Belastung<br />

um 8–10 % nach oben ab, Einzelvergleiche zeigen Abweichungen<br />

bis 46 %.<br />

2) Die Interpretation der Messergebnisse zur Frage eines GDM<br />

kommt bei diesem Schwangeren-Kollektiv zu deutlich niedrigerer<br />

GDM-Häufigkeit auf der Gr<strong>und</strong>lage von Plasmamessungen<br />

(KVB: N = 9, VP: N = 1).<br />

3) Venöse Plasmamessungen sollten bis auf weiteres als Goldstandard<br />

zur Interpretation des Ergebnisses eines 75g OGTT bei<br />

Schwangeren betrachtet werden.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

93


Poster<br />

P-63<br />

Prävalenz eines D<strong>iabetes</strong> mellitus 6 Jahre nach<br />

Gestationsd<strong>iabetes</strong> (GDM)<br />

Hunger-Dathe W. (1) , Mosebach N. (3) , Müller U. A. (1) , Möller U. (2) , Schleußner E. (2)<br />

(1) Klinik für Innere Medizin II, (2) Klinik für Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Gynäkologie,<br />

(3) Medizinische Fakultät, Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Ziele: Wie viele Frauen haben 6 Jahre nach einem Gestationsd<strong>iabetes</strong><br />

eine Störung des Kohlenhydrat<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>s?<br />

Methoden: Von den 181 Patientinnen, die 1995 bis 1996 wegen<br />

eines Gestationsd<strong>iabetes</strong> behandelt wurden, wurden 94 % nach<br />

5,7 ± 2,0 Jahren auf Vorliegen einer Glucosetoleranzstörung<br />

nachuntersucht (75g oGTT, C-Peptid-, Insulinspiegel, Lipidstatus,<br />

Harnsäure, Blutdruck, BMI; Körperfettmasse). 10 Frauen<br />

(5,5 %) kamen nicht zur Nachuntersuchung (iGT postpartum<br />

n=2; nGT 3 Monate post partum n = 8).<br />

Ergebnisse: 6,6 % hatten einen manifesten D<strong>iabetes</strong> (Typ 1: 4;<br />

Typ 2: 8). Bei 159 Frauen (Alter 36 Jahre, BMI 27 kg/m 2 , Körperfettmasse<br />

38 %) erfolgte ein oGTT: 4,4 % Erstdiagnose<br />

Typ 2-DM, 18,9 % iGT bzw. iFG. Übergewicht 52 % davon<br />

BMI > 30 kg/m 2 bei 24 %, Hyperinsulinämie bei 15 %, Hyperurikämie<br />

bei 8 %, Hypercholesterolämie bei 37 %, Hypertonie bei<br />

14 %. Nur 42 % der Frauen hatten im Mittel 4,3 Monate (1–24<br />

Monate) nach GDM eine Kontrolle durch den Hausarzt hinsichtlich<br />

eines DM. Keine der Frauen stellte sich in den folgenden<br />

Jahren zu einer Kontrolle auf Vorliegen eines DM vor. Im<br />

Vergleich zu einer Gruppe Frauen ohne früheren GDM hatten<br />

die Patientinnen einen höheren Hba 1c (4,9 vs. 4,3 %; p = 0,04), einen<br />

höheren BMI (27,3 vs. 22,5; p < 0,001) <strong>und</strong> im oGTT höhere<br />

1 <strong>und</strong> 2h Blutglucose sowie höhere C-Peptid (NB nüchtern<br />

< 4.2 ng/ml) <strong>und</strong> Insulinspiegel (NB nüchtern < 22,4 mU/l)<br />

im oGTT nüchtern, nach 1 <strong>und</strong> 2 h (Tab.).<br />

Schlussfolgerungen: Eine gestörte Glucosetoleranz bzw. ein manifester<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus liegt nach 6 Jahren bei 28 % der Frauen<br />

vor. Weniger als die Hälfte nehmen die empfohlene Kontrolle<br />

des Glucose<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>s nach Entbidung bzw. Abstillen wahr.<br />

Die im Vergleich zu ges<strong>und</strong>en Frauen signifikant höheren Blutglucose-,<br />

Insulin- <strong>und</strong> C-Peptidspiegel sowie der höhere BMI verb<strong>und</strong>en<br />

mit einer Häufung von Hypertonie <strong>und</strong> weiteren metabolischen<br />

Störungen zeigen die Notwendigkeit der Einbindung<br />

von Frauen nach GDM in ein Präventivprogramm bzw. eine<br />

frühzeitige therapeutische Intervention.<br />

Tabelle zu P-63<br />

94 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

P-64<br />

Evaluation der Behandlungsqualität von Patientinnen<br />

mit D<strong>iabetes</strong> mellitus (DM) präkonzeptionell <strong>und</strong> im<br />

ersten Schwangerschaftstrimenon<br />

Hunger-Dathe W. (1) , Köhn B. (3) , Müller U. A. (1) , Möller U. (2) , Schleußner E. (2)<br />

(1) Klinik für Innere Medizin II, (2) Klinik für Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Gynäkologie,<br />

(3) Medizinische Fakultät, Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Ziele: Konnte in Thüringen bei Frauen mit DM die Forderung<br />

der St. Vincent Deklaration nach einem vergleichbaren Geburtsergebnis<br />

mit nichtdiabetischen Frauen umgesetzt werden?<br />

Methoden: Es wurde die St<strong>of</strong>fwechseleinstellung präkonzeptionell<br />

sowie im ersten Schwangerschaftstrimenon in Zusammenhang<br />

mit der kindlichen Fehlbildungsrate sowie der Aborthäufigkeit<br />

analysiert.<br />

Ergebnisse: Es wurden 85 Schwangerschaften von 68 Frauen im<br />

Verlauf beobachtet (Typ 1 90 %, Typ 2 7 %, Alter 27,9 ± 5,1 Jahre;<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer 13,4 ± 7,5 Jahre, 32,5 % mit Retinopathie,<br />

10,7 % mit Hypertonie, 11,1 % mit Nephropathie). 45,9 % der<br />

Frauen stellten sich vor Konzeption in einer diabetologischen<br />

Spezialsprechst<strong>und</strong>e zu einer St<strong>of</strong>fwechseloptimierung vor. Die<br />

erste Konsultation erfolgte in der 12. SSW (3.–33.SSW). Die<br />

mittlere Blutglucose (MBG) lag in der 5.–8. SSW bei 6,5 ± 1,5<br />

mmol/l, in der 9.–12. SSW bei 6,0 ± 1,2 mmol/l. Der relative<br />

HbA 1c zum Zeitpunkt der Konzeption lag 1,5fach ± 0,3 über<br />

dem mittleren Normbereich Ges<strong>und</strong>er. 4,7 % der Schwangerschaften<br />

endeten mit einem Abort (Abort: relativer HbA 1c 2,0-<br />

MBG: mittlere mütterliche Blutglucose<br />

Keine Fehlbildung Signi-<br />

Fehlbildung fikanz<br />

1. Konsultation 10,6 ± 7,0 SSW 17,9 ± 9,8 SSW 0,001<br />

HbA1c präkonzeptionell Relativ: 1,4 ± 0,3 Relativ: 1,7 ± 0,3 0,002<br />

HbA bei 1c<br />

Erstkonsultation<br />

MBG 1. +<br />

Relativ: 1,3 ± 0,2 Relativ: 1,6 ± 0,3 0,009<br />

2. Monat (mmol/l)<br />

MBG 3. Monat<br />

6,4 ± 1,4 7,3 ± 2,2 * *<br />

(mmol/l) 5,8 ± 0,9 7,1 ± 1,9 0,003<br />

* Keine statistische Berechnung erfolgt; da nur 3* Patientinnen<br />

ab 6. SSW Blutglucose-Selbstkontrollen dokumentierten.<br />

Parameter 5,7 Jahre nach GDM Ges<strong>und</strong>e p<br />

75 g oGTT Blutglucose in mmol/l nüchtern 4,9 ± 1,0 4,3 ± 0,3 0,03<br />

1. St<strong>und</strong>e 8,5 ± 2,1 6,0 ± 1.3 < 0,001<br />

2. St<strong>und</strong>e 6,5 ± 1,8 5,1 ± 1,2 < 0,001<br />

75 g oGTT C-Peptid in ng/ml nüchtern 3,0 ± 1,9 1,9 ± 0,5 < 0,04<br />

1. St<strong>und</strong>e 9,2 ± 3,4 6,3 ± 1,9 0,001<br />

2. St<strong>und</strong>e 7,9 ± 3,5 5,0 ± 2,3 < 0,001<br />

75 g oGTT Insulin in mU/l nüchtern 11,1 ± 10,8 8,3 ± 3,5 < 0,04<br />

1. St<strong>und</strong>e 71,3 ± 59,3 40,7 ± 27,6 0,001<br />

2. St<strong>und</strong>e 43,1 ± 41,7 23,8 ± 19,9 0,004


fach erhöht vs. kein Abort 1,4-fach, p < 0,001). 18,8 % der Kinder<br />

diabetischer Mütter zeigten eine Fehlbildung (vs. 2,0 % im<br />

Vergleich des Geburtsjahres 1996, der Perinatalerhebung der<br />

FSU Jena; p < 0,0001).<br />

Schlussfolgerungen: Die Ursache der hohen Fehlbildungsrate<br />

von Kindern der Mütter mit einem D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 1/2 sowie<br />

der Aborte liegt in einer schlechten St<strong>of</strong>fwechseleinstellung<br />

zum Zeitpunkt der Konzeption sowie im Verlauf des 1. Trimenons.<br />

Eine diabetologische Mitbetreuung war bei diesen Patientinnen<br />

im Zeitraum der Organogenese kaum möglich, da sich bis<br />

auf zwei Patientinnen keine der Frauen präkonzeptionell bzw. in<br />

den ersten 8 SSW bei einem Diabetologen vorstellten.<br />

P-65<br />

Fetales Wachstum statt maternaler Glykämie als Kriterium<br />

zur Insulintherapie bei Schwangerschaften mit<br />

Gestationsd<strong>iabetes</strong> – Ergebnisse einer Interventionstudie<br />

Schaefer-Graf U. M. (1,2) , Kjos S. L. (2,5) , Fauzan R. (2) , Bühling K. J. (2) , Siebert G. (3) ,<br />

Krisch K. (2) , Bührer C. (4) , Dudenhausen J. W. (2) , Vetter K. (1)<br />

(1) Geburtsklinik, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin, (2) Geburtsklinik, (3) Abteilung für<br />

Biostatistik (4) Abteilung für Neonatologie, Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin,<br />

(5) Department <strong>of</strong> Obstetrics, University Southern California, Los Angeles, USA<br />

Ziele: Untersucht wurde Sicherheit <strong>und</strong> Outcome eines Managements<br />

von Gestationsd<strong>iabetes</strong> (GDM) basierend vornehmlich<br />

auf fetalem Wachstum, bestimmt durch monatliche Ultraschalluntersuchungen,<br />

im Vergleich zur alleinigen Orientierung an maternaler<br />

Glykämie.<br />

Methodik: Frauen mit GDM <strong>und</strong> Glucosewerten nüchtern<br />

(NüBZ) < 120 <strong>und</strong> postprandial (PPBZ) < 200 mg/dl bei Diagnose<br />

wurden randomisiert in eine Standard (ST-) <strong>und</strong> eine Ultraschallgruppe<br />

(US). Alle Frauen führten BZ-Selbstkontrolle<br />

durch. In ST wurde Insulin empfohlen bei NüBZ > 90 <strong>und</strong>/oder<br />

PPBZ > 120 mg/dl. In US wurde Insulintherapie begonnen bei fetalem<br />

Abdominalumfang (AU) > 75. Perzentile oder NüBZ > 120<br />

<strong>und</strong>/oder PPBZ > 200 mg/dl. Outcome-Parameter waren die<br />

Rate an large-for-gestational-age (LGA) <strong>und</strong> small-for-gestational-age<br />

(SGA) Neugeborenen, neonataler Hypoglykämie<br />

(< 40 mg/dl), Verlegung in die Kinderklinik <strong>und</strong> Sectio-Entbindung.<br />

Ergebnisse: Die maternalen Charakteristika unterschieden sich<br />

nicht zwischen den beiden Gruppen (ST = 87, US = 83), desgleichen<br />

die Outcome-Parameter. Entsprechend dem Therapiealgorithmus<br />

beider Gruppen wurden 99 Schwangere identisch behandelt.<br />

Von 73 (43 %) Frauen, die unterschiedlich behandelt<br />

wurden, hatten 43 Frauen Euglykämie <strong>und</strong> AU > 75. Perzentile.<br />

Ihre Rate an LGA <strong>und</strong> Sectio war 20.7 <strong>und</strong> 24.1 % in ST, im Vergleich<br />

zu 7.1 % <strong>und</strong> 7.1 % bei insulinbehandelten Frauen in US.<br />

Bei den 30 Frauen mit Hyperglykämie <strong>und</strong> AU < 75. Perzentile<br />

war kein Unterschied in den Outcome-Parametern bis auf eine<br />

SGA-Rate von 42.9 % in ST, im Vergleich zu 18.7 % bei nicht insulinbehandelten<br />

Frauen in US. Die Unterschiede erreichten<br />

nicht das Signifikanzniveau. Es gab keinen Fall von Insulintherapie<br />

wegen maternaler BZ-Werte in US.<br />

Schlussfolgerung: GDM-Management primär basierend auf dem<br />

fetalen Wachstum ist ein sicherer Therapieansatz. Eine Reduzierung<br />

der BZ-Kontrollen bei normalen Wachstum sollte diskutiert<br />

werden. Die Verbesserung des Outcomes für Untergruppen muss<br />

durch größere Fallzahlen bestätigt werden.<br />

P-66<br />

Erste Ergebnisse zur Validierung eines Fragebogens zum<br />

Empowerment bei D<strong>iabetes</strong> (FED) bei Teilnehmern von<br />

Schulungskursen in Basis-Bolus-Therapie<br />

Hirsch A.<br />

Bethanien-Krankenhaus<br />

Poster<br />

Ziele: Es existiert kein deutscher Fragebogen zur Messung von<br />

Empowerment. Ausgehend vom englischen Fragebogen DES<br />

(Anderson) wurde ein solcher konzipiert.<br />

Methodik: mehrfache Vorgabe des Tests (5 Zeitpunkte innerhalb<br />

von 2 Jahren) zur Erfassung der Entwicklung von Empowerment<br />

in einer Längsschnittstudie.<br />

Ergebnisse: In der LETKISS-Studie wurden seit Juni 1997 491<br />

Patienten während <strong>und</strong> nach einer stationären Schulung in Basis-Bolus-Therapie<br />

mit verschiedenen Fragebögen mehrmals befragt.<br />

Der Fragebogen zu Empowerment bei D<strong>iabetes</strong> (FED) mit<br />

42 Fragen wurde aufgr<strong>und</strong> niedriger Kommunalitäten von Items<br />

in der ersten Faktorenanalyse auf 30 Items verkürzt <strong>und</strong> noch<br />

einmal analysiert. In dieser Version erklärten 6 Faktoren 58 %<br />

der totalen Varianz (fast identisch mit DES). Die faktoriell gebildeten<br />

Skalen interkorrelierten jedoch hoch miteinander, so dass<br />

anstatt mehrerer Skalen ein Summenscore aller 30 Antworten gebildet<br />

wurde. Die Skala hat einen Mittelwert von 86,7 mit einer<br />

Standardabweichung von 14,4; sie ist um den Mittelwert herum<br />

rechtsschief verteilt (Schiefe = –0.456). Die Streubreite der Antworten<br />

lag zwischen 28 <strong>und</strong> 119. Die innere Konsistenz (Cronbach’s<br />

α)liegt bei r = 0.92. Im Sinne der Konstruktvalidität zeigt<br />

die Skala mit verschiedenen anderen verwendeten Skalen sinnvolle<br />

Interkorrelationen, vor allem mit der deutschen Form der<br />

Problem areas with d<strong>iabetes</strong> (PAID) (–0.56), der Zufriedenheit<br />

im Fragebogen „Lebensqualität bei D<strong>iabetes</strong>“ (LQD) (0.49), den<br />

„Einschränkungen durch D<strong>iabetes</strong> im Alltag“ (–0.43), mit der<br />

Skala „Sicherheit <strong>und</strong> Kompetenz“ (0.64). Im Verlauf der Schulung<br />

(N = 222) steigt der Summenwert des Empowerment von<br />

86,7 auf 96,6 Punkte nach der Schulung, geht dann leicht zurück<br />

<strong>und</strong> bleibt stabil (3 Monate 93,4; 1 Jahr 92,0; 2 Jahre nach Schulung<br />

94,1). Die Differenzen sind über die Zeit hinweg signifikant<br />

(p < 0.001).<br />

Schlussfolgerung: Der FED ist ein geeignetes Maß, das für Empowerment<br />

face- <strong>und</strong> konstruktvalide sowie veränderungssensitiv<br />

ist.<br />

P-68<br />

Einfluss eines Saunabesuchs auf die Blutzuckerpr<strong>of</strong>ile<br />

unter Therapie mit Insulin Glargin (Lantus TM ) bei<br />

Patienten mit Typ 1-D<strong>iabetes</strong><br />

* Sari K., Nauck M. A.<br />

D<strong>iabetes</strong>zentrum Bad Lauterberg, Bad Lauterberg im Harz<br />

Ziele: Eine Wärmeexposition (Sauna, Bad usw.) kann zu einer<br />

besseren Hautdurchblutung, rascheren Resorption <strong>und</strong> damit zu<br />

niedrigeren Blutzuckerwerten führen. Deshalb sollte der Einfluss<br />

eines Saunabesuches auf die Blutzuckerpr<strong>of</strong>ile von Patienten mit<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

95


Poster<br />

Typ 1-D<strong>iabetes</strong> während einer Behandlung mit Insulin glargin<br />

Lantus TM untersucht werden.<br />

Methoden: Zwanzig PatientInnen mit Typ 1-D<strong>iabetes</strong> (16 männlich,<br />

4 weiblich; Alter 43 ± 13 J.; D<strong>iabetes</strong>dauer 14 ± 10 J.; BMI<br />

25.5 ± 2.8 kg/m 2 ; HbA 1c 8.3 ± 1.4 %) wurden an drei aufeinander<br />

folgenden Tagen untersucht, nachdem eine Behandlung mit<br />

Insulin glargin (Lantus TM ) begonnen worden war (24.8<br />

± 14.8 I. E.; > 3 Tage stabile Dosierung). Zu den Mahlzeiten wurden<br />

9.7 ± 8.3, 5.9 ± 4.1 bzw. 6.4 ± 3.3 I. E. schnellwirksames Insulin<br />

injiziert. Während eines Saunabesuches (20:00–22:00 Uhr<br />

an Tag 0) wurden Hauttemperatur, Puls <strong>und</strong> Blutdruck überwacht.<br />

Blutzuckerpr<strong>of</strong>ile wurden beginnend über 18 Uhr (8 Zeitpunkte<br />

pro Tag) über drei Tage mit einer Labormethode<br />

(Hexokinase) bestimmt. Statistik: Varianzanalyse für Messwiederholungen.<br />

Die Anzahl von Hypoglykämien (Blutzuckerwerte<br />

≤ 50 mg/dl) wurde mittels Chi 2 -Test verglichen.<br />

Ergebnisse: Der Saunabesuch hob die Hauttemperatur an der Injektionsstelle<br />

von 32.9 ± 1.0 auf 35.4 ± 0.7 °C an (p < 0.05). Bei<br />

gleichen abendlichen Ausgangs-Blutzuckerwerten unterschieden<br />

sich die Blutzucker zwischen Tag 0 (Saunabesuch) <strong>und</strong> den Tagen<br />

1 <strong>und</strong> 2 (ohne Saunabesuch) signifikant (Untersuchungstag:<br />

p=0.012, Zeitverlauf: p < 0.0001; Interaktion: 0.35), <strong>und</strong> zwar<br />

zum Zeitpunkt 24 h (123 ± 9 mg/dl an Tag 0 vs. 132 ± 9 mg/dl an<br />

Tag 1 sowie 160 ± 9 mg/dl an Tag 2; p = 0.016). Am Tag 0 wurden<br />

nach dem Saunabesuch 5 Hypoglykämie-Episoden bei 4 Patienten<br />

beobachtet, an Tag 1 eine Episode <strong>und</strong> an Tag 2 keine<br />

(p = 0.049).<br />

Schlussfolgerungen: Auch mit Insulin glargin (Lantusä) kommt<br />

es unter Wärmeeinwirkung eher zu Hypoglykämien (signifikant,<br />

aber nicht sehr ausgeprägt).<br />

P-69<br />

Basalinsulinsubstitution mit Insulin Glargine bei Typ-1<br />

D<strong>iabetes</strong>. Eine Beobachtung über 20 Monate unter<br />

besonderer Berücksichtigung der Behandlungsqualität<br />

im Vergleich zur Vorbehandlung mit Nichtanaloga<br />

* Kleine L., Hecht L.<br />

Ostholsteinklinik Oldenburg<br />

Ziele: Im Gegens. zur sog. (CT) gilt die intensivierte Ins.<br />

Th. (ICT) mit präprand. Gabe eines schnell wirkenden Bolus-Ins.<br />

mehrm. tgl. plus Basal-Ins. morg. <strong>und</strong> zur Nacht <strong>und</strong> häufiger<br />

heute als die Therapie der Wahl bei Typ 1-Diab. Neu ist die Basal-Ins.Subst.<br />

durch das Analogon Glargine, welches den Vorteil<br />

der 1xInj. bei postulierter Abn. der hypoglyk. Ereignisse hat. Daher<br />

wurden langj. Typ 1-Diab. mit unterschiedlichen Vorbehandlungsregimen<br />

strukt. geschult <strong>und</strong> im Rahmen einer ICT auf<br />

Glargine umgestellt mit dem Ziel einer Lebensqualitätsverbesserung.<br />

Methoden: 105 Pat. mit Typ 1-Diab. mittl. Alter 45,4 J (± 16,7),<br />

57�, 58�, Diab.-Dauer 17,7 J (± 12,9) wurden von 00 bis 02 einer<br />

Basal-Ins.-Subst. mit Glargine zugeführt. Evaluiert wurden<br />

der Basal- <strong>und</strong> Bolus-Ins.-Bedarf, der Verlauf des HbA 1c <strong>und</strong> die<br />

Zahl hypoglyk. Ereign. in Abhängigk. von der körperl. Aktivität.<br />

Ergebnisse: Der Basal-Ins.Bedarf verringerte sich bei den zuvor<br />

ICT-beh. Pat. nach Umst. auf Glargine sign. (p < 0,001), näml.<br />

96 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

von 24,2 IE/d (± 9,1) auf 19,6 IE/d (± 6,8), wobei der Bolus-<br />

Ins.Bedarf fast identisch blieb. Das HbA 1c änderte sich nicht, vor<br />

Umstellung 7,2 % (± 1,0) nach 15–21 Mon. 7,2 % (± 0,8). Nur<br />

die zuvor CT-beh. Pat. (n = 10) verbesserten ihren HbA 1c -Wert<br />

von 8,6 % (± 1,7) auf 6,7 % (± 0,5). Schwere Hypoglyk. traten<br />

vor <strong>und</strong> nach Umstellung auf Glargine gleich häufig auf, wobei<br />

die Häufigkeit nächtl. Hypoglykämien sank, am Tage unter körperl.<br />

Aktivität zunahm. Deshalb brachen 4 Pat. die Basal-Ins.-<br />

Substitution mit Glargine ab, 7 Pat. wegen morgendl. BZ-<br />

Schwankungen, 3 Pat. wegen eines HbA 1c -Anstiegs <strong>und</strong> 2 Pat.<br />

wegen geplanter Schwangerschaft. Insg. 16 Pat. von 105 entspr.<br />

15,2 % nach 16,6 Mon. (± 9).<br />

Schlussfolgerungen: Glargine ist eine Therapieoption zur Basal-<br />

Ins.-Subst. im Rahmen der ICT mit dem Vorteil der 1x-Inj. ohne<br />

Notwendigkeit des Aufschüttelns vor Inj., weshalb die Mehrz.<br />

der Pat. die Therapie fortsetzte. Das vermehrte Auftreten hypoglyk.<br />

Ereignisse bei körperl. Belastung muss bei der Indikationsstellung<br />

berücksichtigt werden.<br />

P-70<br />

Teilambulantes Schulungsprogramm zur Insulinpumpentherapie<br />

für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong><br />

– Evaluierung von St<strong>of</strong>fwechsel- <strong>und</strong> Therapieverlauf<br />

* Deiss D., Lauterborn R., Hartmann R., Kordonouri O.<br />

Kinderklinik, OHC-Charité, Berlin<br />

Ziele: Entwicklung <strong>und</strong> Evaluierung eines teilambulanten Schulungsprogramms<br />

zur Umstellung auf eine Insulinpumpentherapie<br />

bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong>, mit dem<br />

eine möglichst gute Alltagsorientierung, geringe Ausfallzeit in<br />

der Schule <strong>und</strong> altersentsprechende Anpassung an die kognitiven<br />

Fähigkeiten des Kindes erreicht werden sollte.<br />

Methoden: Die Behandlung von 31 Patienten [14 Mädchen;<br />

Alter 13.1 (2–16) Jahre, D<strong>iabetes</strong>dauer 5.9 (0–9) Jahre, Median<br />

(Bereich)] wurde nach einer ambulanten Vorbereitungsphase<br />

während eines 1.5tägigen stationären Aufenthalts mit engmaschiger<br />

ambulanter Weiterbetreuung auf eine Insulinpumpentherapie<br />

(Minimed 508) mit Lispro umgestellt. 30 Patienten erhielten<br />

zuvor eine ICT, bei einem Patienten wurde bei<br />

D<strong>iabetes</strong>manifestation die Pumpentherapie begonnen. Untersucht<br />

wurden Insulindosis, HbA 1c , Körpergewicht <strong>und</strong> Therapiekomplikationen<br />

vor <strong>und</strong> nach Therapieumstellung.<br />

Ergebnisse: Einen Monat nach der Therapieumstellung konnte<br />

eine signifikante HbA 1c -Verbesserung [8.3 (5.7–10.6)% vs. 7.9<br />

(5.8–10.8)%, n = 28, p = 0.006] gegenüber den Ausgangswerten<br />

festgestellt werden. Im weiteren Verlauf ließ sich diese Verbesserung<br />

nicht nachweisen. Der Basalratenanteil betrug initial 51.2<br />

(27–70)%, nach 6 Monaten 47.5 (31–68)% des täglichen Insulinbedarfs<br />

(n = 17, p = 0.278). Während des ersten halben Jahres<br />

kam es zu einem signifikanten Anstieg des Körpergewichts<br />

(p = 0.005). Eine schwere Hypoglykämie, eine beginnende Ketoazidose<br />

sowie ein Katheterabszess traten jeweils bei einem Patienten<br />

auf; dem entspricht eine Komplikationsinzidenz von 8/100<br />

Patientenjahre.<br />

Schlussfolgerungen: Ein teilambulantes Pumpenschulungsprogramm<br />

ist bei Kindern in jedem Alter problemlos, mit guter Ak-


zeptanz <strong>und</strong> niedriger Komplikationsrate durchführbar. Trotz<br />

einer vorübergehenden St<strong>of</strong>fwechselverbesserung konnte ein anhaltender<br />

Effekt mit den bisher vorliegenden Daten nicht nachgewiesen<br />

werden. Weitere therapiebegleitende Schulungsmaßnahmen<br />

sollten angeboten werden.<br />

P-71<br />

Welche Kinder <strong>und</strong> Adoleszenten mit Typ 1-D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus pr<strong>of</strong>itieren maßgeblich von einer Insulinpumpentherapie?<br />

Bittner C., Lüpke K., v. Schütz W., Danne T.<br />

Kinderkrankenhaus auf der Bult, Hannover<br />

Ziele: Kontinuierliche subcutane Insulininfusion (CSII) gewinnt<br />

auch in der Pädiatrie zunehmend an Bedeutung, aber die Indikationen<br />

sind noch umstritten. Welche Kinder pr<strong>of</strong>itieren von<br />

CSII?<br />

Methoden: 53 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche (30 Jungen, 23 Mädchen;<br />

Alter: 13,5 ± 3,5 Jahre; D<strong>iabetes</strong>dauer: 6,4 ± 3,8 Jahre; BMI-SDS:<br />

0,8 ± 0,8; HbA 1c : 8,7 ± 1,7 %, DCA2000) wurden von intensivierter<br />

konventioneller Therapie (Basal: 0,32 ± 0,11, Prandial<br />

0,56 ± 0,15 IE/kg/die) auf CSII umgestellt (MW ± SA).<br />

Ergebnisse: In der Gesamtgruppe änderte sich der HbA 1c nach einem<br />

initialen Abfall nach 3 Monaten (8,0 ± 1,1, p = 0,03) nicht<br />

signifikant: 6 Monate (n = 31): 8,1 ± 1,4 %, 12 Monate (n = 17):<br />

8,1 ± 1,4 %. Die Gesamtinsulindosis sowie das Verhältnis von<br />

Basal- zu Prandialinsulin blieben unverändert. Ein signifikanter<br />

Anstieg des BMI wurde nicht beobachtet. Ein 12-jähriger Patient<br />

kam im Rahmen eines Infekts in eine Ketoazidose, schwere Hypoglykämien<br />

traten nicht auf. Bis auf 3 Patienten setzten bislang<br />

alle Patienten die CSII fort. In einer multiplen Regressionsanalyse<br />

der Assoziation der klinischen Parameter vor Umstellung mit<br />

der HbA 1c -Änderung nach 6 Monaten (HbA 1c -Besserung: 55 %<br />

der Patienten) zeigten sich signifikante Einflüsse des HbA 1c vor<br />

Therapie (r 2:0,37) <strong>und</strong> des Alters. Besonders Patienten mit<br />

schlechterem HbA 1c vor Umstellung konnten ihren HbA 1c verbessern.<br />

Zu allen Zeitpunkten zeigte sich eine negative Korrelation<br />

zwischen den durchschnittlichen täglichen Bolusgaben (6<br />

Monate: 5,9 ± 2,2 Boli/Tag) <strong>und</strong> dem HbA 1c (r = – 0,62,<br />

p 10 (15,55 ± 1,81) 51 21,5 ± 5,5 0,33 ± 0,07 40<br />

Altersverteilung, durchschnittlicher Basalratenbedarf <strong>und</strong> Anteil am Insulintagesbedarf<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

97


Poster<br />

Therapie des Typ-1-D<strong>iabetes</strong><br />

P-73<br />

1,25-Dihydroxy-Vitamin D3 for preservation <strong>of</strong> beta cell<br />

function in patients with newly diagnosed type 1d<strong>iabetes</strong><br />

* Walter M. (1) , Koczwara K. (1) , Knopff A. (1) , Pfeilschifter J. (2) , Standl E. (1) , Ziegler A.-G. (1)<br />

(1) D<strong>iabetes</strong> Research Institute, Munich, Germany, (2) Berufsgenossenschaftliche Kliniken<br />

Bergmannsheil-Uniklinik Bochum, Germany<br />

Aims: 1,25(OH)2D3 (VitD3), the activated form <strong>of</strong> vitamin D,<br />

has important immunomodulatory effects. In the NOD mice,<br />

prevention <strong>of</strong> autoimmune d<strong>iabetes</strong> and insulitis can be very efficiently<br />

achieved using VitD3 treatment from 3 weeks <strong>of</strong> age.<br />

With the aim to examine safety, feasibility, and the effect on βcell<br />

function in humans, a randomized open pilot trial <strong>of</strong> intervention<br />

with VitD3 was initiated in patients with newly diagnosed<br />

type 1d<strong>iabetes</strong> (T1D).<br />

Methods: Of 33 patients who were eligible for enrollment<br />

(inclusion criteria: age 18–39 years, < 14 days insulin therapy,<br />

GADA and/or IA2A pos.), 22 were randomized to daily VitD3<br />

supplementation (0.25 µg Rocaltrol®) and 11 served as controls.<br />

Treated patients received VitD3 for 9 months followed by 9<br />

months observation without supplementation. The median follow-up<br />

<strong>of</strong> all patients was 3.8 months (range 1.9–18 months).<br />

Results: Of VitD3 treated patients, 37 % showed increased urine<br />

calcium secretion (highest: 24.4 mmol/l) and three patients had<br />

minimal elevations <strong>of</strong> serum creatinine (highest value:<br />

1.2 mg/dl). No difference in serum calcium, phosphate,<br />

parathormone, alkaline phosphatase, bone specific alkaline<br />

phosphatase (AP), IL-6, and osteocalcine was observed between<br />

patients with and without VitD3 supplementation. Ultraso<strong>und</strong><br />

examinations <strong>of</strong> the kidneys were normal. Mixed meal stimulated<br />

C-peptide (area <strong>und</strong>er the curve (AUC)) was preserved over a<br />

period <strong>of</strong> 9 months after onset, and HbA 1c levels were optimal<br />

(see table); no difference between C-peptide, HbA 1c , and insulin<br />

requirement was fo<strong>und</strong> between patients with and without supplementation.<br />

Parameter (median) Control Patients Treated Patients<br />

Conclusion:1,25(OH)2D3 in a dose <strong>of</strong> 0.25 µg/day is a safe and<br />

tolerable therapy. After nine months <strong>of</strong> supplementation, beta<br />

cell function was preserved with optimal metabolic control.<br />

VitD3 can be considered as a candidate immuno-modulator in<br />

combination therapy with other agents in type 1d<strong>iabetes</strong>.<br />

98 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

1 mo 9 mo 1 mo 9 mo<br />

C-peptide AUC* 262 224 197 232<br />

Insulin IE/kg 0.35 0.34 0.33 0.29<br />

HbA1c % 8.4 6.1 8.1 6.3<br />

* AUC area <strong>und</strong>er the curve (nmol/l)<br />

P-74<br />

Einfluss des körperlichen Trainingszustandes auf den<br />

Blutzuckerverlauf bei standardisierter körperlicher<br />

Belastung<br />

Köhler B. (1) , Tornuß B. (2) , Hermanns N. (2) , Haak T. (2,3)<br />

(1) Sporthochschule der Universität zu Köln, (2) D<strong>iabetes</strong>klinik Bad Mergentheim,<br />

(3) Forschungsinstitut der D<strong>iabetes</strong> Akademie Mergentheim (FIDAM)<br />

Ziele: Insulindosisanpassungen bei körperlicher Aktivität<br />

berücksichtigen bisher primär die Intensität der Belastung. Der<br />

Einfluss des Trainingszustandes auf den Blutzuckerverlauf hat<br />

bisher wenig Aufmerksamkeit erfahren. Ziel der Studie war die<br />

Erfassung des Blutzuckerverlaufs unter standardisierter körperlicher<br />

Belastung bei Typ 1 Diabetikern mit unterschiedlichem<br />

körperlichen Trainingszustand.<br />

Methoden: Es nahmen 20 männliche Typ 1 Diabetiker (Alter<br />

26,5 ± 7.1 Jahre; HbA 1c 7.3 ± 1,1 % D<strong>iabetes</strong>dauer 11,5 ± 8,4<br />

Jahre) teil. Im Vortest wurde der Trainingszustand spirometrisch<br />

bestimmt. Entsprechend ihrer gewichtsbezogenen relativen VO 2 -<br />

max wurden die Probanden hinsichtlich ihres Trainingszustands<br />

in Quartile eingeteilt. An zwei aufeinander folgenden Tagen wurden<br />

die Probanden nach einer Standardmahlzeit (60 g KH) über<br />

45 Minuten fahrradergonomisch mit 30 % (niedrig) <strong>und</strong> 50 %<br />

(moderat) der rel. VO 2 -max belastet. Die Basalinsulindosis war<br />

an beiden Tagen gleich, das Prandialinsulin wurde jeweils um<br />

50 % gekürzt. Der entscheidende Parameter war der Blutzuckerabfall<br />

am Ende der Belastung.<br />

Ergebnisse: Die Belastungsintensität hatte einen signifikanten<br />

Einfluss auf den ausgangswertkorrigierten Blutzuckerabfall<br />

(niedrig 26.8 ± 35.3 mg/dl, moderat 56,4 ± 32.4 mg/dl, F[1,31]<br />

= 9,3 p = 0.004). Ebenso hatte der körperliche Trainingszustand<br />

einen signifikanten Effekt (1. Quartil: 55 ± 35 mg/dl; 2. Quartil:<br />

42,8 ± 23,3 mg/dl; 3. Quartil: 58,9 ± 36,0 mg/dl; 4. Quartil:<br />

9,9 ± 32,5 mg/dl, F[3,31]= 5,3 p =0.005). Den geringsten Abfall<br />

wiesen Probanden mit dem besten Trainingszustand (rel. VO 2 -<br />

max > 39,3 ml/kg/min) auf.<br />

Schlussfolgerungen: Der Trainingszustand könnte besonders bei<br />

gut trainierten Typ 1 Diabetikern einen Einfluss auf den Blutzuckerverlauf<br />

haben. In weiteren Studien sollte geklärt werden,<br />

inwieweit der körperliche Trainingszustand neben der Belastungsintensität<br />

für die Insulindosisanpassung bei körperlicher<br />

Bewegung berücksichtigt werden sollte.<br />

P-75<br />

Die Genese der schweren diabetischen Ketoazidose<br />

Wagner A. (1) , Patzelt A. (2) , Risse A. (3) , Angelkort A. (3) , Sondern K. (1)<br />

(1) Marien Hospital Dortm<strong>und</strong>, (2) Praxis Dres. Knop, (3) Klinikum Dortm<strong>und</strong><br />

Ziele: In der Literatur wird als häufigste Ursache für die Entwicklung<br />

einer diabetischen Ketoazidose (DKA) ein akuter Infekt<br />

angegeben. Erst die neuere Literatur beschreibt z. B. auch<br />

Suchterkrankungen oder psychiatrische Auffälligkeiten als Ge-


nese einer DKA. Wir untersuchten prospektiv die Genese bei allen<br />

Pat., die mit einer schweren DKA intensivmedizinisch betreut<br />

wurden.<br />

Methoden: Über einen 7-Jahres-Zeitraum wurden 120 Typ 1<br />

Diabetiker mit schwerer DKA aufgenommen. Alter: 31,5 J.<br />

[11–69 J.]; Frauen: n = 61; Manifestation: n = 11; strukturierte<br />

Schulung: n = 89; keine Schulung: n = 20. Laufzeit des D. m.<br />

(n = 109): 12,5 J. [1–41 J.].<br />

Ergebnisse: Die Zuweisung erfolgte auf folgendem Wege: n = 109<br />

durch eigene Vorstellung in der Ambulanz, bzw. durch den Rettungsdienst;<br />

n = 10 Zuweisung durch Hausarzt; n = 1 Übernahme<br />

aus Chirurgie. Die Pat. mit bekanntem D. m. Typ 1 führten<br />

folgende Therapie durch: ICT n = 72, CSII n = 20, CT n = 15, keine<br />

Therapie n = 2. Durchschnittliche tägliche BZ-Messung: 2,7;<br />

26 Pat. führten keine oder nur sehr seltene Messungen durch.<br />

Ketonkörpermessung: keine n = 73, gelegentlich n = 21, bei definiertem<br />

BZ-Wert n = 15. Genese der DKA: Fehlerhafte Insulintherapie/BZ-Messungen<br />

n = 40, Infekt n = 30, Pen-/Pumpendefekt<br />

n = 14, Manifestation D. m. n = 11, Akute Alkohol-/<br />

Drogenproblematik n = 7, andere n = 10, keine Angabe n = 8. Seitens<br />

der psychiatrischen Anamnese ließen sich weitere mögliche<br />

Ursachen für die Fehler in der Insulintherapie oder fehlender BZ-<br />

Messungen eruieren: Polytoxikomanie n = 9, Alkoholkrankheit<br />

n=5, Suizidversuch n = 3, intellektuelle Minderbegabung n = 7,<br />

jugendliche Akzeptanzprobleme/Adoleszentenkrise n = 43.<br />

Schlussfolgerungen: Die Ursachen einer DKA lagen bei diesem<br />

innerstädtischen Patientenkollektiv wesentlich häufiger in einer<br />

fehlerhaften Insulinsubstitution, bzw. fehlenden Kontrollmessungen<br />

begründet als in akuten Infekten. Die Bedeutung psychischer/psychiatrischer<br />

Auffälligkeiten bei den Pat. scheint einen<br />

großen Einfluss auf die Entwicklung der DKA zu haben.<br />

P-76<br />

Korrelation von prä- <strong>und</strong> postprandialen Blutzuckerwerten<br />

<strong>und</strong> dem HbA 1c bei gut eingestellten Typ 1 Diabetikern<br />

unter Insulinpumpentherapie<br />

Freckmann G., Jendrike N., Abicht A., Haug C.<br />

Institut für D<strong>iabetes</strong>-Technologie, Ulm<br />

Um das Risiko diabetischer Folgeschäden zu reduzieren, ist eine<br />

normnahe Blutzuckereinstellung erforderlich. Goldstandard für<br />

die Therapiebeurteilung ist heute der HbA 1c -Wert. Wie gut korrelieren<br />

die Mahlzeiten-bezogenen Blutzuckerwerte bei gut eingestellten<br />

Typ 1 Diabetikern mit dem HbA 1c -Wert?<br />

Wir untersuchten 25 Typ 1 Diabetiker (13w, 12m; Alter<br />

37 ± 10,5 Jahre [Mittelwert ± SD]) unter Insulinpumpentherapie<br />

(D<strong>iabetes</strong>dauer 21,4 ± 9,3 Jahre, Insulinpumpe seit 4,2 ± 3,8 Jahren,<br />

HbA 1c 6,8 ± 1,2 %). Diese führten Tagebuch in ihrem normalen<br />

Alltag (8,8 ± 2,3 Tage) mit Blutzuckerkontrollen morgens<br />

nüchtern, vor, eine <strong>und</strong> zwei St<strong>und</strong>en nach Beginn einer Mahlzeit,<br />

spätabends, nachts <strong>und</strong> bei Bedarf. Der Zusammenhang<br />

zwischen allen gemessenen Blutzuckerwerten, den mittleren<br />

Blutzuckerwerten vor der Mahlzeit sowie eine <strong>und</strong> zwei St<strong>und</strong>en<br />

nach Beginn der Mahlzeit <strong>und</strong> dem HbA 1c -Wert des jeweiligen<br />

Patienten wurde mittels linearer Regression untersucht.<br />

An 220 Tagen wurden 2529 Blutzuckerwerte (MW ± SD:<br />

118,5 ± 17,1 mg/dl) dokumentiert, davon 596 präprandial<br />

(102,9 ± 16,7 mg/dl), 427 eine St<strong>und</strong>e postprandial<br />

Poster<br />

(130,1 ± 28,1 mg/dl) <strong>und</strong> 502 zwei St<strong>und</strong>en postprandial<br />

(122,2 ± 21,1 mg/dl). Es zeigte sich eine enge Korrelation zwischen<br />

dem HbA 1c <strong>und</strong> dem Mittelwert aller Blutzuckerwerte<br />

(r = 0,86, p < 0,0001), den präprandialen Blutzuckerwerten<br />

(r = 0,68, p < 0,001) <strong>und</strong> den 2h postprandial gemessenen Blutzuckerwerten<br />

(r = 0,59, p < 0,005), während die 1h postprandial<br />

gemessenen Blutzuckerwerte eine niedrigere Korrelation mit<br />

dem HbA 1c aufwiesen (r = 0,41, p < 0,05).<br />

Diese Ergebnisse zeigen, dass auch bei gut eingestellten Typ 1<br />

Diabetikern eine enge Korrelation zwischen dem HbA 1c -Wert<br />

<strong>und</strong> den Glucosewerten beobachtet werden kann. Insbesondere<br />

für die postprandialen Glucoseverläufe könnten zusätzliche Bewertungskriterien<br />

durch Einbeziehung kontinuierlicher Messmethoden<br />

von Nutzen sein.<br />

P-77<br />

Einschätzung des Kohlenhydratgehaltes von Mahlzeiten<br />

durch Typ-1 Diabetiker mit Insulinpumpentherapie<br />

Jendrike N. (1) , Abicht A. (1) , Haug C. (1) , Pfeiffer B. M. (2) , Freckmann G. (1)<br />

(1) Institut für D<strong>iabetes</strong>-Technologie, Ulm, (2) AO-CID, Davos, Schweiz<br />

Die korrekte Einschätzung des Kohlenhydratgehaltes von Mahlzeiten<br />

ist die Voraussetzung für die Ermittlung einer dem Bedarf<br />

angepassten Insulindosis <strong>und</strong> das Erreichen einer ausgeglichenen<br />

St<strong>of</strong>fwechsellage. Normnah eingestellte Diabetiker sollten also<br />

in der Lage sein, den Broteinheiten- (BE) bzw. Kohlenhydrateinheiten-<br />

(KE) Gehalt zu ermitteln. Wir haben untersucht, inwieweit<br />

die Probandenschätzung von dem durch Waage <strong>und</strong> Tabelle<br />

ermittelten Kohlenhydratgehalt abweicht.<br />

Es wurden 24 Mahlzeiten (je 8 Frühstücks-, Mittags- <strong>und</strong><br />

Abendmahlzeiten) mit unterschiedlichem Kohlenhydratgehalt<br />

zubereitet <strong>und</strong> in einer Zufallsreihenfolge präsentiert. Der mittlere<br />

BE-Gehalt einer Mahlzeit lag bei 7 BE (min. 3 BE, max. 12<br />

BE). 12 Patienten mit Typ-1 D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> Insulinpumpentherapie<br />

(5w, 7m, Alter 38 ± 8,2 Jahre [Mittelwert ± SD], HbA 1c<br />

6,8 ± 1,0 %, D<strong>iabetes</strong>dauer 20,7 ± 8,6 Jahre, CSII 4,4 ± 1,8 Jahre,<br />

letzte Schulung vor 3,4 ± 1,9 Jahren) wurden aufgefordert,<br />

den Kohlenhydratgehalt in der gewohnten Schätzeinheit BE oder<br />

KE zu bestimmen.<br />

Im Mittel lagen die Schätzungen der Patienten bei 77 ± 24 %<br />

(min. 66 %, max. 112 %) des errechneten Kohlenhydratgehaltes.<br />

Von 12 Patienten überschätzte nur einer die errechnete Kohlenhydratmenge<br />

der 24 Mahlzeiten.<br />

Unsere Ergebnisse zeigen, dass auch Patienten, die in der Lage<br />

sind, ihren St<strong>of</strong>fwechsel gut zu führen, systematische Abweichungen<br />

ihrer Kohlenhydratabschätzungen vom realen Gehalt<br />

aufweisen. Dies wird in der Regel durch individuelle Anpassung<br />

des Insulindosisfaktors kompensiert. Bei der Entwicklung von<br />

Algorithmus-gesteuerten Systemen zur automatisierten Insulindosierung<br />

muss die potentielle Abweichung der Kohlenhydrateinschätzung<br />

berücksichtigt <strong>und</strong> eventuell durch individuelle Adaptation<br />

korrigiert werden.<br />

P-78<br />

Blutglucose (BG) Differenzen beim Alternative Site<br />

Testing (AST) durch Pool-Exchange-Modell erklärbar<br />

* Jungheim K. (1) , Fricke O. (2) , Moll E. (1) , Fruhstorfer H. (3) , Koschinsky T. (1)<br />

(1) Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut an der Universität Düsseldorf, (2) Universitätskinderklinik<br />

Köln, (3) Institut für Physiologie der Universität Marburg<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

99


Poster<br />

Ziele: Während rascher Änderungen der BG ist die BG-Konzentration<br />

im Kapillarblut zwischen Fingerbeere <strong>und</strong> behaarten<br />

Hautarealen (AST) unterschiedlich. Dieser Unterschied kann klinisch<br />

relevant sein. Da bekannt ist, dass im AST-Bereich 1.) die<br />

BG-Differenzen negativ mit dem oberflächlichen dermalen Blutfluss<br />

korrelieren <strong>und</strong> 2.) dass dort „kapilläres“ Blut vor allem aus<br />

subepidermalen venösen Plexus mit einem Zufluss nur aus Kapillaren<br />

<strong>und</strong> nicht aus arteriovenösen Shunts stammt, wurde ein<br />

Pool-Exchange-Modell formuliert <strong>und</strong> an experimentellen AST-<br />

Daten validiert.<br />

Methoden: Die Untersuchung erfolgte an 16 Diabetikern (Typ-<br />

1/2: 14/2; Alter:20–54J.; HbA 1c : 5.4–15.3 %), bei denen standardisiert<br />

ein rascher BG-Anstieg <strong>und</strong> -Abfall [> 2 mg/dl/min] induziert<br />

<strong>und</strong> parallel BG von Finger <strong>und</strong> Unterarm bestimmt<br />

wurde. Basierend auf den BG-Messungen am Finger <strong>und</strong> der individuellen<br />

Austauschrate wurde nach der Modell-Gleichung ein<br />

für den Unterarm berechnetes Modell-Pr<strong>of</strong>il mit dem gemessenen<br />

Unterarm-Pr<strong>of</strong>il (Messwert-Pr<strong>of</strong>il) verglichen.<br />

Ergebnisse: Pool-Exchange-Modell: Die kapilläre BG-Konzentration<br />

am Unterarm (BGUA) ist abhängig von der Konzentration<br />

im Zufluss [gleichgesetzt mit Finger-BG (BGF)] <strong>und</strong> der<br />

Geschwindigkeit, mit der das Blutvolumen im Plexus ausgetauscht<br />

wird (Austauschrate[A]). Für Zeitpunkt tn gilt:<br />

BGUA(tn) = A·dt·BGF(tn-1) + [(1-A)·dt)]·BGUA(tn-1). Validierung:<br />

Die individuelle Austauschrate am Unterarm war<br />

3.9 ± 1.9 %/min (1.7–7.3). Der Zusammenhang zwischen Modell-Pr<strong>of</strong>il<br />

<strong>und</strong> Messwert-Pr<strong>of</strong>il war sehr eng (R:0.93 ± 0.05). Die<br />

Muster der Pr<strong>of</strong>ile waren nahezu identisch [Fläche unter Kurve:<br />

Modell- vs. Messwert-Pr<strong>of</strong>il: 300 ± 103 vs. 310 ± 104(mg/dl)·h<br />

(Anstieg); 326 ± 122 vs. 303 ± 122(mg/dl)·h (Abfall)].<br />

Schlussfolgerungen: Das Pool-Exchange-Modell steht im Einklang<br />

mit den experimentellen Beobachtungen. Die Verzögerung<br />

der kapillären BG-Konzentration am Unterarm ist somit durch<br />

die geringe Blut-Austauschrate im subepidermalen Gefäßplexus<br />

erklärbar.<br />

P-79<br />

Die Basalrate bei CSII im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter<br />

Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Pumpentherapie im Kindes-<br />

<strong>und</strong> Jugendalter“<br />

* Bachran R. (1) , Beyer P. (1) , Heidtmann B. (2) , Holl R.W. (3)<br />

(1) Klinik für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, Evangelisches Krankenhaus Oberhausen, (2) Kinderklinik<br />

Wilhelmstift Hamburg, (3) Universität Ulm<br />

Ziele: Bislang gab es nur wenige Hinweise darauf, wie eine Insulinpumpentherapie<br />

im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter begonnen werden<br />

sollte. Die „Arbeitsgemeinschaft für Pumpentherapie im<br />

Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die<br />

in Deutschland existierenden Konzepte zusammenzutragen, um<br />

daraus f<strong>und</strong>ierte Empfehlungen abzuleiten.<br />

Methoden: Ausgewertet wurden die Daten der Mitglieder der<br />

Arbeitsgruppe, die gleichzeitig am DPV-Wiss-Programm der<br />

Univ. Ulm teilnahmen.<br />

Ergebnisse: Es wurden 202 Basalraten ausgewertet (Stand Feb<br />

2002). Mädchen hatten häufiger eine Pumpe als Jungen (117<br />

vs. 85). Wir fanden keine geschlechtsspezifischen Unterschiede<br />

100 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

bezüglich Alter, D<strong>iabetes</strong>dauer, Body-Mass-<strong>Index</strong> (BMI) oder<br />

Gesamtbasalrate. Mehr Patienten benutzten ein Analoginsulin<br />

(136 vs. 66). Die Gesamtbasalrate bei Analoginsulin war im Mittel<br />

signifikant (p < 0,05) höher als bei Normalinsulin (21,28<br />

vs. 18,09 IE/24h). Die Patienten mit Analoginsulin waren signifikant<br />

(p < 0,01) älter als diejenigen mit Normalinsulin (14,8<br />

vs. 13,2 Jahre). Wir fanden keinen Unterschied bezüglich D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

oder BMI. Wir fanden eine gute Korrelation (p < 0,001)<br />

der Gesamtbasalrate mit dem Körpergewicht. Sowohl beim Analoginsulin<br />

als auch beim Normalinsulin war das Verhältnis von<br />

Basalrate zum Körpergewicht 0,3 IE/KgKG.<br />

Schlussfolgerungen: Anstatt über den erfragten Gesamtinsulinbedarf<br />

– wie derzeit üblich – sollte die initiale Basalrate bei Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen über das Körpergewicht ermittelt werden.<br />

Die Verteilung der Basalrate über den Tag sollte durch<br />

weitere Auswertungen der DPV-Wiss-Daten ermittelt werden.<br />

Teilnehmer der Arbeitsgruppe:<br />

Bad Oeynhausen, Charité Berlin, Bremen Nord, Univ. Chemnitz,<br />

Coesfeld, Kikli Dortm<strong>und</strong>, Gelsenkirchen, Göppingen, Hagen,<br />

Halle-Dölau, Wilhelmstift Hamburg, Auf der Bult Hannover,<br />

Kassel Schönfeld, Gaissach, Univ. Lübeck, Haunersches München,<br />

München-Harlaching, Univ. Münster, Dr. Ziegler Münster,<br />

KfKJ Oberhausen, Oldenburg, Westerland Sylt, HSK Wiesbaden,<br />

Witten-Herdecke<br />

P-80<br />

Basalinsulintherapie bei Typ 1 Diabetikern: ein prospektiver<br />

Vergleich von Insulin Glargin (Lantus) <strong>und</strong> NPH-<br />

Insulin über 80 Wochen bei Patienten mit intensivierter<br />

Insulintherapie<br />

* Born T. (1) , Weber S. (1) , Schumm-Draeger P.-M. (2) , Siegm<strong>und</strong> T. (2) , Usadel K.-H. (1)<br />

(1) Medizinische Klinik I, Klinikum der J. W. Goethe-Universität Frankfurt a. M.,<br />

(2) 3. Medizinische Abteilung des Krankenhauses München-Bogenhausen<br />

Einleitung: In mehreren großen Interventionsstudien, v. a. im<br />

DCCT konnte gezeigt werden, dass eine normnahe St<strong>of</strong>fwechseleinstellung<br />

das Auftreten von mikro- <strong>und</strong> makroangiopathischen<br />

Folgeerkrankungen bei Typ 1 Diabetikern vermeiden bzw.<br />

deutlich verzögern kann. Dabei wurde gezeigt, dass es keinen<br />

Schwellenwert des HbA 1c -Wertes für Folgeerkrankungen gibt.<br />

Methodik: Wir untersuchten 99 Typ 1 Diabetikern (Alter<br />

48,2 ± 13,2 Jahre, D<strong>iabetes</strong>dauer 22,7 ± 12 Jahre) über 80 Wochen,<br />

die regelmäßig alle drei Monate in der Ambulanz betreut<br />

wurden. Alle Pat. nutzten im Rahmen der intensivierten Insulintherapie<br />

(ICT) schnellwirkende Insulinanaloga <strong>und</strong> als Basalinsulin<br />

entweder das langwirkende Analogon Glargin (n = 50)<br />

oder NPH (n = 49).<br />

Ergebnisse: Nach 80 Wochen sank der mittlere absolute HbA 1c -<br />

Wert in der Glargin-Behandlungsgruppe (GB) von 7,1 %Hb auf<br />

6,97 %Hb, in der NPH-Gruppe (NG) stieg er von 7,0 auf<br />

7,24 %Hb. Hierbei zeigte sich im Vergleich beider Behandlungsregime<br />

eine Signifikanz (p < 0,01) zugunsten der Glargin-Behandlungsgruppe.<br />

Im Untersuchungszeitraum wurden in der GB<br />

zwei schwere Hypoglykämien mit Fremdhilfe (H) verzeichnet, in<br />

der NG sieben. Die mittlere Basalinsulin-Tagesdosis betrug bei<br />

Studienende in der GB 0,281 IE/kg KG gegenüber Startdosis von<br />

0,28 IE kg KG. In der NG ein Zuwachs von 0,31 IE/kg KG auf<br />

0,326 IE/kg KG. Der BMI stieg von 24,3 auf 24,5 kg/m 2 in der


GB, unter NPH von 24,3 auf 24,4 kg/m 2 . Somit war der BMI<br />

jeweils normwertig, im Vergleich der Anstiege zeigte sich keine<br />

Signifikanz.<br />

Zusammenfassung: Patienten mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong> mellitus, die im<br />

Rahmen einer ICT nach dem Basis-Bolus-Regime behandelt<br />

wurden, pr<strong>of</strong>itierten durch die täglich einmalige Gabe von Insulin<br />

Glargin in einer Verbesserung der St<strong>of</strong>ffwechseleinstellung<br />

<strong>und</strong> dem deutlich geringeren Auftreten von schweren H im Vergleich<br />

zur Anwendung von NPH als Basalinsulin. Der BMI <strong>und</strong><br />

der mittlere Tagesbedarf an Basalinsulin stieg in beiden Behandlungsgruppen<br />

marginal jeweils ohne Signifikanz an.<br />

P-81<br />

Kein Vorteil einer chronomodulierten im Vergleich zur<br />

oligophasischen Basalratenprogrammierung bei Patienten<br />

mit D<strong>iabetes</strong> mellitus (Dm) Typ 1 <strong>und</strong> kontinuierlicher<br />

subkutaner Insulininfusionstherapie (CSII)<br />

Hunger-Dathe W. (1) , Illner N. (2) , Müller U. A. (1) , Sämann A. (1)<br />

(1) Klinik für Innere Medizin II, (2) Medizinische Fakultät, Friedrich-Schiller-Universität<br />

Jena<br />

Moderne Insulinpumpen <strong>of</strong>ferieren immer mehr technische Finessen,<br />

deren Einfluss auf die Behandlungsqualität unklar ist.<br />

Ziele: Hat die stündlich adaptierte Basalrate (BR) nach dem sogen.<br />

’Renner-Schema’ (chronomodulierte BR) Vorteile im Vgl. zu<br />

einer einfachen BR-Programmierung mit plateauartiger Anhebung<br />

der BR in Dämmerungszeiten (oligophasische BR)?<br />

Methoden: In einer prospektiven cross-over Studie wurden 25<br />

Pat. mit Dm Typ 1 (Alter 39 J., Dm-Dauer 20 J., BMI 25 kg/m 2 )<br />

<strong>und</strong> CSII (Dahedi n = 10; H-Tron n = 15) nach dreimonatiger<br />

Run-in-Periode (Kontrolle: KE-Faktoren, bisherige BR) für 6<br />

Monate mit einer OBR oder CBR behandelt <strong>und</strong> wechselten<br />

Poster<br />

dann für weitere 6 Monate auf die jeweils andere Form der BR-<br />

Programmierung. HbA 1c bei Studieneinschluss 7,14 ± 1,2 % (NB<br />

3.8 %–5.5 %). 17 Pat. begannen mit einer OBR <strong>und</strong> 6 mit einer<br />

CBR. Die Gruppen zeigten keinen signif. Unterschied hinsichtlich<br />

HbA 1c , BMI, Alter, Dm-Dauer. Studienausschluss von 2 Pat.<br />

wegen Gravidität. Ambulante Konsultationen erfolgten alle 2 bis<br />

4 Wochen.<br />

Ergebnisse: In der Gesamtgruppe kam es während der Run-in-<br />

Periode zu einer geringen, nicht signif. Senkung des HbA 1c von<br />

7,1 ± 1,2 % auf 7,0 ± 1,0 %. Während der Behandlungsphase<br />

blieb der HbA 1c konstant (Tab.). Die Tagesdosis der BR unterschied<br />

sich nicht (OBR: 17,8 ± 8,6 IE; CBR: 17,9 ± 9,5 IE) <strong>und</strong><br />

bestätigte die Richtigkeit der in der Run-in-Periode ermittelten<br />

BR. Unter einer CBR konnte eine marginale, nicht signif. Reduktion<br />

von hypo- <strong>und</strong> hyperglykämischen BG-Werten erzielt<br />

werden.<br />

Parameter<br />

Chronomo- Oligopha- Signifikanz<br />

dulierte BR sische BR<br />

HbA1c-Änderung + 0,024 % –0,036 % n. s.<br />

Häufigkeit BG<br />

< 3,5 mmol/l<br />

26,2 29,9 n. s.<br />

Häufigkeit BG<br />

> 15 mmol/l<br />

17,2 20,0 n. s.<br />

Schlussfolgerungen: Die Tendenz der St<strong>of</strong>fwechselverbesserung<br />

in der Run-in-Periode reflektiert einen Studieneffekt (Motivationssteigerung,<br />

ärztliche Zuwendung ect.). Die Art der BR-Programmierung<br />

(stündl. oder phasenweise adaptiert) ist für eine<br />

gute St<strong>of</strong>fwechseleinstellung nicht ausschlaggebend. Wichtig<br />

sind die individuelle Festlegung der BR mit Berücksichtigung des<br />

Insulinmehrbedarfes in ,Dämmerungszeiten‘ <strong>und</strong> eine engmaschige<br />

Betreuung in einem Pumpenzentrum.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

101


Poster<br />

Hypoglykämie<br />

P-85<br />

Hypoglycämien im Rahmen der Erstmanifestation eines<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 1<br />

Herbst A. (1) , Hecker W. (2) , Schmidt F. (3) , Beinbrech B. (4) , Roth C. (1)<br />

(1) (2) (3) (4) Uni-Kinderklinik Bonn, Olgahospital Stuttgart, Uni-Kinderklinik Halle, Uni-<br />

Kinderklinik Heidelberg<br />

Einleitung: Im Rahmen der Erstmanifestation eines D<strong>iabetes</strong><br />

Typ1 zählen Hypoglycämien zu den bedrohlichsten Risiken für<br />

den Patienten. Der Blutglucosespiegel sollte nicht unter 80 mg%<br />

abfallen. Diese Arbeit sollte überprüfen, welche Patienten im<br />

Rahmen der Erstmanifestation besonders von einer Hypoglycämie<br />

bedroht sind <strong>und</strong> ob sich das Risiko bei intravenöser<br />

(i. v.) vs. subcutaner (s. c.) Behandlung unterscheidet.<br />

Methoden: Retrospektiv wurden die Blutglucosewerte im Rahmen<br />

der Erstmanifestation eines D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 1 von 92<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen (Alter 1–15 Jahre) während der ersten<br />

24 St<strong>und</strong>en nach Beginn der Insulinbehandlung ausgewertet. Die<br />

Blutglucosemessungen waren 1–2stündlich erfolgt. 59 Patienten<br />

wurden initial i. v., 33 Patienten s. c. behandelt. Die verabreichte<br />

Insulindosis lag bei durchschnittlich 1,38 (i. v.) bzw. 0,67 IE/kg<br />

(s. c.) innerhalb der ersten 24 St<strong>und</strong>en. Als Hypoglycämie wurde<br />

ein Blutzucker unter 60 mg% definiert.<br />

Ergebnisse: Hypoglycämien in den ersten 24 St<strong>und</strong>en der Insulinbehandlung<br />

traten bei 23 der 92 Patienten (25 %) auf, 3 Patienten<br />

erlebten je zwei Episoden einer Unterzuckerung. Ältere<br />

bzw. schwerere Kinder zeigten eine niedrigere Unterzuckerungshäufigkeit<br />

(p = 0,01 bzw. p = 0,03). Patienten, die Unterzuckerungen<br />

zeigten, lagen im Vergleich zu Patienten ohne<br />

Unterzuckerungen hinsichtlich des BMI auf deutlich niedrigeren<br />

Perzentilen (18,6 vs. 24 kg/m 2 bei i. v.-Behandlung, 40,9 vs.<br />

43,0 kg/m 2 bei s. c.-Behandlung). Hypoglycämien zeigten sich<br />

bei 16 von 59 Patienten (27,1 %) bei i. v.-Behandlung vs. 7 von<br />

33 Patienten (21,2 %) bei s. c.-Behandlung. Patienten mit<br />

Ketoazidose zeigten signifikant seltener Hypoglycämien<br />

(p = 0,03).<br />

Schlussfolgerung: Jüngere <strong>und</strong> schlanke Kinder sind im Rahmen<br />

der Erstmanifestation eines D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 1 von Hypo-<br />

Tabelle zu P-86<br />

102 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

glycämien besonders bedroht, insbesondere wenn keine Ketoazidose<br />

vorliegt.<br />

P-86<br />

Hormonal Counterregulation During Severe Hypoglycemia<br />

* Holstein A. (1) , Hammer C. (1) , Plaschke A. (1) , Ptak M. (1) , Kuhn J. (2) , Diekmann J. (2) ,<br />

Egberts E.-H. (1)<br />

(1) 1st Department <strong>of</strong> Medicine, Klinikum Lippe-Detmold, Detmold; (2) Institute <strong>of</strong><br />

Laboratory and Transfusion Medicine, Heart and D<strong>iabetes</strong> Center North Rhine-Westphalia,<br />

Ruhr University <strong>of</strong> Bochum<br />

Aims: To date the release <strong>of</strong> counterregulatory hormones during<br />

severe hypoglycemia (SH) has only been examined <strong>und</strong>er artificial<br />

conditions using hyperinsulinemic-hypoglycemic clamps.<br />

For the first time, we determined the hormonal responses to SH<br />

<strong>und</strong>er realistic emergency conditions.<br />

Methods: SH was defined as an event with neuroglycopenic presentation<br />

requiring external intervention by administration <strong>of</strong><br />

glucose i. v. or <strong>of</strong> oral carbohydrates. In 21 Type 1 and 6 insulin<br />

treated Type 2 diabetic patients (age 56 ± 17 vs. 78 ± 6 yrs;<br />

d<strong>iabetes</strong> duration 28 ± 15 vs. 21 ± 5 yrs; HbA 1c 7.9 ± 1 vs. 8.8<br />

± 0.9 %) counterregulatory hormones were determined at the<br />

scene <strong>of</strong> the emergency prior to treatment (hypo) and at the<br />

emergency department after effective treatment <strong>of</strong> SH (plasma<br />

glucose levels 32 ± 16 vs. 156 ± 62 mg/dl; the time interval between<br />

the two measurements was 50 ± 24 minutes). 76 % (16/21)<br />

<strong>of</strong> Type 1 diabetic patients but none <strong>of</strong> the individuals with Type<br />

2 d<strong>iabetes</strong> had hypoglycemia unawareness.<br />

Results: In all patients therapeutic insulin excesses were shown.<br />

With the exception <strong>of</strong> higher HGH levels in Type 1 patients –<br />

which were due to younger age – the other counterregulatory responses<br />

to SH showed no significant differences in Type 1<br />

vs. Type 2 diabetic patients. Glucagon responses were virtually<br />

absent.<br />

Conclusions: In patients approaching the insulin-deficient end <strong>of</strong><br />

the spectrum <strong>of</strong> Type 2 d<strong>iabetes</strong> the hormonal responses to SH<br />

Parameter (reference) Type 1 hypo Type 2 hypo p Type 1 after treatment Type 2 after treatment p<br />

Insulin (5–25 mU/I) 57 ± 37 101 ± 78 0.11 48 ± 33 40 ± 8 0.16<br />

Glucagon (40–130 mU/l/E) 76 ± 18 129 ± 145 0.2 70 ± 17 115 ± 111 0.19<br />

Epinephrine (< 130 ng/l) 265 ± 179 265 ± 225 0.5 168 ± 111 184 ± 117 0.4<br />

Norepinephrine (< 300 ng/l) 884 ± 315 1055 ± 193 0.1 1012 ± 408 1095 ± 186 0.27<br />

Cortisol (2–10 mg/dl) µ 26 ± 12 36 ± 28 0.22 26 ± 10 27 ± 11 0.5<br />

ACTH (< 46 pg/ml) 168 ± 152 113 ± 165 0.24 55 ± 51 47 ± 47 0.36<br />

HGH (< 5 ng/ml) 11 ± 11 4 ± 3 0.01 8 ± 11 3 ± 3 0.08<br />

PP (< 100 pmol/l) 100 ± 71 188 ± 177 0.2 75 ± 43 121 ± 84 0.18


are comparable to those with longstanding Type 1 d<strong>iabetes</strong>.<br />

Thus, the risk <strong>of</strong> developing SH in individuals with advanced<br />

Type 2 d<strong>iabetes</strong> might be similar to that in individuals with Type<br />

1 d<strong>iabetes</strong>.<br />

P-87<br />

Hormonal counterregulation and consecutive glimepiride<br />

serum concentrations during severe glimepirideinduced<br />

hypoglycemia<br />

* Holstein A. (1) , Plaschke A. (1) , Hammer C. (1) , Ptak M. (1) , Kuhn J. (2) , Diekmann J. (2) ,<br />

Maurer H. H. (3) , Egberts E.-H. (1)<br />

(1) 1st Department <strong>of</strong> Medicine, Klinikum Lippe, Detmold; (2) Institute <strong>of</strong> Laboratory<br />

and Transfusion Medicine, Heart and D<strong>iabetes</strong> Center North Rhine-Westphalia, Ruhr<br />

University <strong>of</strong> Bochum; (3) Department <strong>of</strong> Experimental and Clinical Toxicology, University<br />

<strong>of</strong> Saarland, Homburg/Saar<br />

Aims: The aim was to examine the release <strong>of</strong> counterregulatory<br />

hormones and consecutive glimepiride serum concentrations<br />

during glimepiride-induced severe hypoglycemia (SH).<br />

Methods: In five Type 2 diabetic patients (age 83 ± 8 yrs; d<strong>iabetes</strong><br />

duration 9 ± 5 yrs; initial blood glucose 29 ± 11 mg/dl; HbA 1c<br />

6.9 ± 1.1 %; creatinine clearance 48 ± 34 ml/min.) who experienced<br />

glimepiride-induced SH (daily dose 3.2 ± 1.7 mg) with<br />

neuroglucopenic presentation, insulin, C-peptide, glucagon, epinephrine,<br />

norepinephrine, cortisol, ACTH, HGH and pancreatic<br />

polypeptide (PP) were determined in blood samples taken in<br />

4-h intervals prior to and during treatment with glucose i. v. Corresponding<br />

serum samples were screened for sulfonylureatype<br />

oral antidiabetics and glimepiride concentrations were determined<br />

by validated LC-MS (HH Maurer et al., J Chromatogr<br />

B, 2002; 773:63–73).<br />

Results: Normoglycemia was maintained, most glimepiride levels<br />

were below the limit <strong>of</strong> detection (LOD < 0.01 mg/l) and further<br />

sulfonylureas could be excluded. However, protracted stimulation<br />

<strong>of</strong> insulin (25 [8–97] mU/l) and C-peptide (1.6 [0.6–3.6]<br />

nmol/l) (geometric means [ranges]) occured in a period <strong>of</strong> up to<br />

24–40 h after SH. In addition, protracted marked increases <strong>of</strong><br />

cortisol (18 [7–50] mg/dl) and norepinephrine (872 [340–2385]<br />

ng/l) levels were demonstrated as counterregulatory hormonal<br />

responses. No significant protracted responses were observed for<br />

glucagon, epinephrine, ACTH, HGH or PP.<br />

Conclusion: In SH, there was no correlation between glimepiride<br />

serum concentrations and the protracted stimulation <strong>of</strong> insulin<br />

and C-peptide. Increased release <strong>of</strong> cortisol might be a medium-term<br />

indicator <strong>of</strong> glimepiride-induced SH.<br />

P-88<br />

Modulation des morgendlichen Nahrungsaufnahmeverhaltens<br />

durch eine kurzzeitige nächtliche Hypoglykämie<br />

bei Patienten mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en Kontrollpersonen<br />

Schultes B. (1) , Gais S. (2) , Chara K. (1) , Oltmanns K. M. (1) , Kern W. (1) , Peters A. (1) ,<br />

Fehm H. L. (1) , Born J. (2)<br />

(1) Medizinische Klinik 1, (2) Institut für Neuroendokrinologie, Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein, Campus Lübeck<br />

Ziele: Das Auftreten von Hypoglykämien ist bei Patienten mit<br />

Typ 1 D<strong>iabetes</strong> mellitus (T1DM) mit einer Gewichtszunahme as-<br />

Poster<br />

soziiert. Während des Wachzustands ist eine Hypoglyglykämie<br />

ein starker Hungerstimulus. Bei T1DM Patienten treten etwa<br />

50 % der Hypoglykämien während der Nacht auf.<br />

Methodik: Wir untersuchten das morgendliche Nahrungsaufnahmeverhalten<br />

nach einer kurzen nächtlichen Hypoglykämie<br />

sowie nach einer Kontroll-Nacht ohne Hypoglykämie bei 18<br />

T1DM Patienten <strong>und</strong> 16 ges<strong>und</strong>en Kontrollpersonen. Die Plasma<br />

Glucosekonzentration der Versuchsteilnehmer wurde<br />

während der Hypoglykämie-Nacht mittels Insulininfusion kontinuierlich<br />

über einen Zeitraum von 1 St<strong>und</strong>e bis auf einen Tiefstwert<br />

von 40 mg/dl gesenkt. Die Insulininfusion wurde gestartet,<br />

sobald bei den Versuchsteilnehmern zum erstenmal das Schlafstadium<br />

2 auftrat. Am nächsten Morgen erhielten die Patienten<br />

ein reichhaltiges Frühstück. Die erhobenen Daten wurden mittels<br />

einer Varianzanalyse für wiederholte Messungen mit den<br />

Faktoren ,Hypoà‘ für Hypoglykämie- vs. Kontroll-Nacht sowie<br />

,Gruppe‘ für T1DM Patienten vs. Kontrollpersonen analysiert.<br />

Ergebnis: Insgesamt wurde nach der Hypoglykämie-Nacht mehr<br />

gegessen als nach der Kontroll-Nacht (3048 ± 281 vs. 2762 ± 246<br />

Joule), wobei dieser Unterschied nicht statistisch signifikant war<br />

(P = 0.168). Während die Menge des konsumierten Eiweißes<br />

(P = 0.293) <strong>und</strong> Fetts (P = 0.375) sich nicht signifikant nach der<br />

Hypoglykämie- <strong>und</strong> Kontroll-Nacht unterschied, führte die<br />

nächtliche Hypoglykämie zu einer deutlich erhöhten Aufnahme<br />

von Kohlehydraten (972 ± 67 vs. 845 ± 60 Joule; P = 0.023). Dieser<br />

Effekt der nächtlichen Hypoglykämie auf die Kohlenhydrataufnahme<br />

war unabhängig davon, ob die Versuchsteilnehmer an<br />

einem T1DM erkrankt waren oder nicht (P = 0.389 für die Hypo<br />

x Gruppe Interaktion). Die Daten zeigen, dass eine kurzzeitige<br />

nächtliche Hypoglykämie noch nach etwa 6 St<strong>und</strong>en zu einer<br />

vermehrten Aufnahme von Kohlehydraten führt.<br />

P-89<br />

Untersuchung der Aufwachreaktion während einer<br />

nächtlichen Hypoglykämie bei Typ 1 D<strong>iabetes</strong> Patienten<br />

mit <strong>und</strong> ohne Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung<br />

sowie ges<strong>und</strong>en Kontroll-Personen<br />

Schultes B. (1) , Gais S. (2) , Chara K. (1) , Oltmanns K. M. (1) , Kern W. (1) , Peters A. (1) ,<br />

Fehm H. L. (1) , Born J. (2)<br />

(1) Medizinische Klinik 1, (2) Institut für Neuroendokrinologie, Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein, Campus Lübeck<br />

Nächtliche Hypoglykämien treten sehr häufig bei Patienten mit<br />

Typ 1 D<strong>iabetes</strong> mellitus (T1DM) auf <strong>und</strong> können nachfolgend zu<br />

einer Beeinträchtigung der Hypoglykämie-Wahrnehmung <strong>und</strong><br />

-Gegenregulation führen. Des Weiteren werden nächtliche Hypoglykämien<br />

häufig für sonst nicht erklärbare Todesfälle bei<br />

T1DM Patienten verantwortlich gemacht. Bislang ist völlig unbekannt,<br />

ob <strong>und</strong> wann eine nächtliche Hypoglykämie bei schlafenden<br />

Personen zu einer Aufwachreaktion führt. Wir untersuchten<br />

18 T1DM Patienten, jeweils 9 mit <strong>und</strong> 9 ohne klinische<br />

Zeichen einer Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung, sowie 16<br />

ges<strong>und</strong>e Kontrollpersonen, welche bezüglich der Geschlechtsverteilung<br />

<strong>und</strong> des Alters mit den Patienten der beiden T1DM<br />

Patienten-Gruppen vergleichbar waren. Die Plasma Glucosekonzentration<br />

der Versuchsteilnehmer wurde mittels Insulininfusion<br />

kontinuierlich über einen Zeitraum von 1 St<strong>und</strong>e bis auf<br />

einen Tiefstwert von 40 mg/dl gesenkt. Die Insulininfusion wurde<br />

gestartet, sobald bei den Versuchsteilnehmern zu erstenmal<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

103


Poster<br />

das Schlafstadium 2 auftrat. Der Schlaf wurde mittels Polysomnographie<br />

überwacht. Während 12 der insgesamt 16 Kontrollpersonen<br />

bei einer mittleren Plasma Glucosekonzentration von<br />

44,0 ± 1,5 mg/dl aufwachten, wurde eine Aufwachreaktion nur<br />

bei 3 der insgesamt 9 T1DM Patienten ohne Hypoglykämie-<br />

Wahrnehmungsstörung (P < 0,05 vs. Kontrollen) <strong>und</strong> bei einem<br />

der 9 T1DM Patienten mit Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung<br />

beobachtet (P < 0,002 vs. Kontrollen). Die Daten zeigen,<br />

das T1DM Patienten sowohl mit als auch ohne Hypoglykämie-<br />

Wahrnehmungstörung deutlich seltener während einer nächtlichen<br />

Hypoglykämie aufwachen als ges<strong>und</strong>e Personen. Diese Beobachtung<br />

unterstreicht die Gefährlichkeit von nächtlichen<br />

Hypoglykämien bei Patienten mit T1DM.<br />

P-90<br />

Keine Beeinträchtigung der Hypoglykämie-Gegenregulation<br />

<strong>und</strong> -wahrnehmung durch das Amylin Analogon<br />

Pra ml intide<br />

* Heise T. (1) , Heinemann L. (1) , Maggs D. (2) , McKay R. (2) , Cole L. (2) , Herrmann K. (2) ,<br />

Wang Y. (2) , Burrell T. (2) , Weyer C. (2)<br />

(1) Pr<strong>of</strong>il Institut für St<strong>of</strong>fwechselforschung Neuss, (2) Amylin Pharmaceuticals, Inc.,<br />

San Diego, California, USA<br />

Ziele: In dieser randomisierten, doppelblinden, plazebo (PBO)kontrollierten<br />

Cross-over Studie (mit 3-wöchiger Wash-out Phase)<br />

wurde der Einfluss des Amylin Analogons Pramlintide<br />

(PRAM) auf die Symptome <strong>und</strong> die hormonelle Gegenregulation<br />

bei Hypoglykämie mittels der hypoglykämischen Glucose<br />

Clamp-Technik untersucht.<br />

Methoden: 18 ges<strong>und</strong>e Probanden erhielten über 5 Tage 3x täglich<br />

eine präprandiale s. c. Injektion von 60µg PRAM oder PBO.<br />

Am Nachmittag des 6. Tages wurden die Probanden an einen<br />

Biostator angeschlossen. Nach einer einstündigen Basalphase<br />

wurde ein 3-stufiger hypoglykämischer Glucose-Clamp durchgeführt<br />

(Insulin Infusionsrate: 1.0 mU/kg/min, Blutzucker Stufen:<br />

70, 55 <strong>und</strong> 45 mg/dL, kontinuierliche IV Infusion von<br />

PRAM (16 µl/h) oder PBO). Am Ende jeder 60 minütigen<br />

Clamp-Stufe wurden die autonomen <strong>und</strong> neuroglykopenischen<br />

Hypoglykämie-Symptome mittels eines validierten <strong>und</strong> standardisierten<br />

Fragebogens (Visual Analog Scale) erfaßt. Die Plasma-<br />

Konzentrationen von Glucose, Insulin, Pramlintide <strong>und</strong> Katecholaminen<br />

wurden alle 30 min ermittelt.<br />

Tabelle zu P-90<br />

Clamp-Stufe<br />

104 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Symptome (Visual Symptome (Visual Analog<br />

Analog Scale) Scale)<br />

Ergebnisse: Bei beiden Behandlungsarmen (PBO <strong>und</strong> PRAM)<br />

nahmen die autonomen Symptome <strong>und</strong> Katecholaminkonzentrationen<br />

im Laufe des hypoglykämischen Clamps zu (Tabelle).<br />

Es zeigten sich dabei keine Unterschiede zwischen der PBO- <strong>und</strong><br />

PRAM-Behandlung.<br />

Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse zeigen eindeutig, dass<br />

Pra ml intide weder Symptome noch die hormonelle Gegenregulation<br />

auf Insulin-induzierte Hypoglykämien beeinflusst.<br />

P-91<br />

Hohe Frequenz klinisch inapparenter Hypoglykämien<br />

bei kontinuierlicher Glucosemessung mittels kontinuierlichem<br />

Glucosemonitoring System: Vergleich zu klinischen<br />

Symptomen <strong>und</strong> konventionellen Blutzuckereigenmessungen<br />

Kruck E. N. (1) , Süß T. (2) , Weissenborn K. (2) , Brabant G. (1) , Ennen J. (2)<br />

(1) Abt. Gastroenterologie, Hepatologie <strong>und</strong> Endokrinologie, MH-Hannover; (2) Abt.<br />

Neurologie mit klinischer Neurophysiologie, MH-Hannover<br />

Fragestellung: Mit Optimierung der D<strong>iabetes</strong>einstellung nimmt<br />

das Risiko von Hypoglykämien zu. Ziel der vorliegenden Studie<br />

war es, die Zahl <strong>und</strong> Dauer der vom Patienten klinisch wie durch<br />

Blutzuckermessung bemerkten Hypoglykämien mit den durch<br />

eine kontinuierliche Glucosemessung erfassten zu vergleichen.<br />

Methodik: 10 Patienten mit seit Jahren bestehendem D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus unter einer intensivierten Insulintherapie (6 Männer, 4<br />

Frauen; Alter 39,7 ± 11,9 Jahre) nahmen an der Untersuchung<br />

teil. Alle Patienten dokumentierten die Häufigkeit von klinisch<br />

apparenten wie über Blutzuckermessung dokumentierten Unterzuckerungen<br />

unterhalb 60 mg/dl. Blutzuckereigenmessungen<br />

wurden mindestens 4x täglich über einen Zeitraum von 7 Tagen<br />

durchgeführt sowie während einer 3 tägigen kontinuierlichen<br />

s. c. Untersuchung mit Hilfe des Continuous Glucose Monitoring<br />

System (CGMS; Messung alle 10’, Mittelwert von 5’ gespeichert;<br />

Medtronic MiniMed, Düsseldorf). Ernährungsgewohnheiten<br />

<strong>und</strong> Aktivitäten wurden während der<br />

Sensormessung nicht verändert.<br />

Ergebnisse: In der Glucosesensormessung fanden sich in unserem<br />

Kollektiv 1.7 ± 1 Hypoglykämien/d, während die Frequenz in<br />

den Glucoseeigenmessungen (7 Tage plus 2 Tage Sensor gemit-<br />

Adrenalin Noradrenalin<br />

Behandlung BZ Autonom Neuroglykopenisch (pg/ml) (pg/ml)<br />

Pramlintide Baseline 1,0 ± 0,4 1,0 ± 0,4 162 ± 26 1115 ± 59<br />

70 mg/dL* + 0,4 ± 0,3 + 0,8 ± 0,3 + 40 ± 25 + 164 ± 83<br />

55 mg/dL* + 2,3 ± 0,9 + 1,1 ± 0,5 + 612 ± 103 + 144 ± 78<br />

45 mg/dL* + 13,4 ± 2,8 + 0,9 ± 0,5 + 2588 ± 390 + 466 ± 115<br />

Plazebo Baseline 2,1 ± 0,9 0,7 ± 0,5 178 ± 26 1136 ± 75<br />

70 mg/dL* + 0,4 ± 0,2 + 0,5 ± 0,3 + 54 ± 42 –28 ± 110<br />

55 mg/dL* + 5,3 ± 1,7 + 1,9 ± 1,1 + 713 ± 88 + 100 ± 75<br />

45 mg/dL + 13,9 ± 3,3 + 1,6 ± 0,8 + 2162 ± 306 + 585 ± 120<br />

MW ± SEM, Baseline-Werte bzw. Veränderungen zur Baseline (gekennzeichnet mit *) nach jeweils 60 min


telt) nur 0.18 ± 0.1 Ereignisse/d registriert wurden (p < 0.0001).<br />

Dies ist vor allem durch eine erhöhte Frequenz nächtlicher<br />

Hypoglykämien bedingt, wobei unter der Glucosesensormessung<br />

in einem Patienten mehr als 5 h Werte unter 60 mg/dl gemessen<br />

wurden <strong>und</strong> bei 5 Patienten Glucosespiegel unter<br />

45 mg/dl registriert wurden.<br />

Schlussfolgerung: Diese Daten belegen eine überraschend hohe<br />

Frequenz klinisch inapparenter Hypoglykämien in einer Gruppe<br />

von Patienten mit einer nicht eindeutig pathologisch erhöhten<br />

Hypoglykämiefrequenz. Die Messung durch ein CGMS stellt daher<br />

ein wesentliches zusätzliches Hilfsmittel zur Detektion unerkannter<br />

Hypoglykämien insbesondere während der Nacht dar<br />

<strong>und</strong> erlaubt eine rasche Korrektur der nächtlichen Insulingabe.<br />

P-92<br />

Der Einfluss von β-Blockern auf die Hypoglykämiewahrnehmung<br />

<strong>und</strong> die hormonelle Gegenregulation<br />

* Tschritter O., Stumvoll M., Häring H.-U., Fritsche A.<br />

Medizinische Klinik, Universität Tübingen<br />

Bisher wurde angenommen, dass beta-Blocker die Symptome einer<br />

Hypoglykämie vermindern. Der Einfluss einer gleichzeitigen<br />

Blockade von alpha- <strong>und</strong> beta-Adrenozeptoren (z. B. durch Carvedilol)<br />

auf die Hypoglykämiewahrnehmung ist jedoch noch<br />

nicht bekannt. Wir untersuchten daher die Auswirkungen einer<br />

alpha- <strong>und</strong> beta-Adrenozeptorblockade auf Symptome <strong>und</strong> hor-<br />

Poster<br />

monelle Gegenregulation in der Hypoglykämie.<br />

Dazu nahmen 8 nicht-diabetische Probanden (m/w 4/4, 28 ± 4<br />

Jahre) an einem hypoglykämischen Stufenclamp (4 h, Blutglucose-Stufen<br />

4, 3.5, 3 <strong>und</strong> 2.5 mM) jeweils unter 1-wöchiger Einnahme<br />

von 1. 2 x 12.5 mg Carvedilol (C), 2. 2 x 50 mg Metoprolol<br />

(M) <strong>und</strong> 3.2 x Placebo (P)) teil. Außerdem wurde ein Tag<br />

vor jedem Clamp mittels Isoproterenol-Test die beta-adrenerge<br />

Sensitivität (= Herzfrequenzanstieg im Test) bestimmt.<br />

Bei allen 3 Medikationen wurden im Clamp vergleichbare Glucose-<br />

<strong>und</strong> Insulinspiegel erreicht. Unter beta-Blocker fand sich<br />

eine stärkere hormonelle Gegenregulation als unter Placebo<br />

(Mittelwerte im Clamp für Adrenalin C:53 ± 9, M:28 ± 5,<br />

P:19 ± 3 ng/dl (p < 0.001), Glukagon: C:130 ± 21, M:112 ± 13,<br />

P:88 ± 10 pM (p = 0.01), STH C:11.9 ± 2.5, M:10.4 ± 3.0,<br />

P:6.1 ± 1.2 pM (p = 0.01)). Die Adrenalinsekretion im hypoglykämischen<br />

Clamp korrelierte negativ mit der beta-adrenergen<br />

Sensitivität (r = –0.6, p < 0.001). Adrenerge Symptome wie<br />

Zittern <strong>und</strong> Herzklopfen waren unter beta-Blockade vermindert,<br />

während Müdigkeit, Schläfrigkeit <strong>und</strong> Schwitzen verstärkt<br />

waren (jeweils p < 0.05). Die Schweißproduktion war unter beta-<br />

Blocker erhöht (M:1.0 ± 0.4, C:1.3 ± 0.4, P:0.5 ± 0.1g, p = 0.01).<br />

Daraus schließen wir, dass die unter beta-Blockertherapie<br />

reduzierte beta-adrenerge Sensitivität durch eine verstärkte<br />

Hormonantwort in der Hypoglykämie ausgeglichen wurde. Die<br />

alpha-Blocker verstärkten neuroglykopenische <strong>und</strong> cholinerge<br />

Symptome <strong>und</strong> verminderten adrenerge Symptome. Insgesamt<br />

wird in ges<strong>und</strong>en Probanden die Hypoglykämiewahrnehmung<br />

weder durch Metoprolol, noch durch Carvedilol beeinträchtigt.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

105


Poster<br />

Therapie des Typ-2-D<strong>iabetes</strong> I<br />

P-97<br />

Analysis <strong>of</strong> the relationship between PPARγ 2 gene<br />

variants and the response rate to the therapy with<br />

pioglitazone in patients with type 2 d<strong>iabetes</strong><br />

Blüher M. (1) , Lübben G. (2) , Paschke R. (1)<br />

(1) Universitat Leipzig, Medizinische Klinik III, (2) Takeda Pharma GmbH<br />

Objective: To investigate the influence <strong>of</strong> PPARγ gene variants on<br />

the response rate to therapy with the TZD pioglitazone, because<br />

in vitro studies have suggested that genetic variants <strong>of</strong> the PPARγ<br />

gene may influence the drug efficacy <strong>of</strong> thiazolidinedione (TZD).<br />

Research Design and Methods: 131 patients were treated in an<br />

open label, randomised, multicenter study with pioglitazone<br />

(45 mg od) during a course <strong>of</strong> at least 26 weeks. Response to the<br />

pioglitazone therapy was defined by either a > 20 % decrease <strong>of</strong><br />

fasting plasma glucose or a > 15 % decrease in HbA 1c values after<br />

26 weeks <strong>of</strong> pioglitazone treatment. We evaluated the association<br />

between the PPARγ genotype and the response rate to<br />

pioglitazone treatment.<br />

Results: The Pro12Ala and the Ala12Ala variants in the PPARγ<br />

gene are not associated with the response rate to pioglitazone<br />

treatment in patients with type 2d<strong>iabetes</strong>. However, we identified<br />

an initial fasting plasma glucose > 11.0 mmol/l, a HbA 1c value<br />

> 9 %, BMI > 32 kg/m 2 , and fasting C-peptide concentrations<br />

at baseline > 2.5 pmol/l as predominant confo<strong>und</strong>ing factors for<br />

the responder frequency to pioglitazone treatment.<br />

Conclusions: The PPARγ genotype in position 12 does not affect<br />

the therapy efficacy <strong>of</strong> pioglitazone treatment, suggesting that<br />

the drug-treatment response is independent from pharmacogenetic<br />

effects between PPARγ and its ligand pioglitazone.<br />

P-98<br />

Insulin Lispro vs. Aspart-Insulin bei der intensivierten<br />

Insulintherapie des Typ-2-D<strong>iabetes</strong> mellitus: Vergleichbare<br />

Wirksamkeit auf die Blutzuckereinstellung?<br />

*Jungmann E., Bolle J., Mertens C., Snelting U.<br />

St. Vinzenz-Hospital Rheda-Wiedenbrück<br />

Ziele: In einer Vergleichsuntersuchung bei Patienten mit Typ 1<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus kam es bei s. c. Injektion von Insulin Lispro zu<br />

einem schnelleren Anstieg des Seruminsulins als bei Aspart-Insulin,<br />

dagegen hatte Aspart-Insulin eine längere Serumhalbwertszeit.<br />

Die Blutzuckerpr<strong>of</strong>ile unterschieden sich jedoch nicht.<br />

Methoden: Wir untersuchten deshalb bei 20 intensiviert mit Insulin<br />

behandelten Typ 2 diabetischen Patienten (mittleres Alter:<br />

58 ± 3 Jahre [± SEM], D<strong>iabetes</strong>dauer: 10 ± 2 Jahre, BMI: 31,3<br />

± 0,9 kg/m 2 , zusätzliche Metformintherapie: 6 Patienten) im<br />

Rahmen einer stationären Insulinneueinstellung (HbA 1c :<br />

8,8 ± 0,4 %) im prospektiven Vergleich, inwieweit sich die Blutzuckereinstellung<br />

im Tagespr<strong>of</strong>il bei präprandialen Injektionen<br />

von Insulin Lispro <strong>und</strong> Aspart-Insulin unterscheidet.<br />

106 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Ergebnisse: Bei gleichem Nüchternblutzucker (142 ± 12<br />

vs. 136 ± 10 mg/dl) liegt der mittägliche Blutzuckerwert bei Insulin<br />

Lispro höher als bei Aspart-Insulin (174 ± 30 mg/dl<br />

vs. 142 ± 16 mg/dl). U mgekehrt steigt der Blutzucker eine St<strong>und</strong>e<br />

nach dem Abendessen bei Insulin Lispro niedriger an als bei<br />

Aspart-Insulin (133 ± 15 vs. 194 ± 22 mg/dl, p < 0,05). Zu den<br />

übrigen Meßzeitpunkten gibt es keine signifikanten Unterschiede<br />

zwischen beiden Insulinen. Auch im Tagesmittel unterscheiden<br />

sich die Blutzuckerwerte nicht (152 ± 13 vs. 161 ± 13 mg/dl).<br />

Die Patienten injizierten mit beiden Insulinen gleiche Mengen<br />

Basal- sowie präprandiales Insulin.<br />

Schlussfolgerungen: Die <strong>of</strong>fenbaren Wirkunterschiede zwischen<br />

Insulin Lispro <strong>und</strong> Aspart-Insulin gleichen sich im Tagesverlauf<br />

so weit wieder aus, dass nicht davon ausgegangen werden kann,<br />

daß tatsächlich ein Insulin dem anderen hinsichtlich der Einstellbarkeit<br />

des Blutzuckers bei der intensivierten Insulintherapie<br />

des Typ 2 D<strong>iabetes</strong> mellitus überlegen wäre.<br />

P-99<br />

Der laterale Handbereich – ein neuer sicherer Blutzuckermessort<br />

Sari K., Seidensticker B.<br />

Klinik für Kardiologie <strong>und</strong> Diabetologie der BEK Bad Hermannsborn<br />

Ziele: Testung des lateralen Handbereiches als neuer sicherer<br />

Blutzuckermessort.<br />

Methoden: Wir untersuchten an 20 Diabetikern im Alter von<br />

54–72 Jahren, D<strong>iabetes</strong>laufzeit im Mittel 15,9 Jahre, BMI<br />

30.05 ± 4,3 die Sicherheit des Messortes lateraler Handbereich<br />

sowohl in Hypo- als auch in Hyperglykämie. Hypoglykämie<br />

wurde durch individuelle i. v.Insulingabe herbeigeführt. Anschließend<br />

erfolgte Glucosegabe.Blutglucoseabfall: im Mittel<br />

2 mg/dl pro Minute (Hypoglykämie), Blutglucoseanstieg: im<br />

Mittel 3,5 mg/dl pro Minute (Hyperglykämie). In 15-minütigen<br />

Abständen wurden BZ-Kontrollen synchron Fingerbeere/lateraler<br />

Handbereich durchgeführt (Finalgonvorbehandlung).<br />

Untergruppe: 8 Patienten separate BZ-Bestimmung (nicht<br />

hyperämisiert), Untergruppe: 7 Patienten Unterarmbereich Hyperämisierung<br />

mit Finalgon, hier BZ-Bestimmung lediglich mit<br />

FreeStyle.<br />

Ergebnisse: Es fand sich keine signifikante Abweichung sowohl<br />

der Laborwerte, als auch der mit den Messgeräten ermittelten<br />

Werte an Fingerbeere <strong>und</strong> lateralem Handbereich. Wilcoxontest:<br />

Hypoglykämie BZ-Fingerbeere 50,6 ± 11,6 im Vgl. zu BZ lateraler<br />

Handbereich 50,5 ± 11,4 (p = 0,8083). Messungen mit<br />

BZ-Messgerät (variabel) BZ-Fingerbeere 50,4 ± 10,7 vs.lateraler<br />

Handbereich 50,2 ± 10,9 (p = 0,9108). Phase der Hyperglykämie:<br />

BZ-Fingerbeere Labor 280 ± 67,98 vs. lateraler Handbereich<br />

Labor 282 ± 67,59. Fingerbeere Messgerät 277 ± 66,88 vs.<br />

lateraler Handbereich 278 ± 68,00 (p = 0,4724). Für den Unterarmbereich<br />

vorbehandelt mit Finalgon: Phase der Hypoglykämie<br />

p=0,3980, Phase der Hyperglykämie p = 0,5294.


Schlussfolgerungen: Der laterale Handbereich ist ein weiterer sicherer<br />

Ort für die Blutzuckermessung, sowohl in Hypo- als auch<br />

in Hyperglykämie <strong>und</strong> ist für die Patienten mit einem geringeren<br />

Schmerzempfinden verb<strong>und</strong>en (Fingerbeere Median 4, lateraler<br />

Handbereich Median 1; auf einer Skala von 0–10). Dies gilt<br />

wahrscheinlich ebenso für den Unterarmbereich, wenn im Vorfeld<br />

eine Hyperämisierung mit Finalgon erfolgt.<br />

P-100<br />

Rosiglitazon verbessert postprandiale Blutzuckerspiegel<br />

<strong>und</strong> Marker der endothelialen Dysfunktion bei Patienten<br />

mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

* Hanefeld M. (1) , Seidel D. (2) , Chen H. (3) , Agrawal A. (4)<br />

(1) Zentrum für Klinische Studien, Dresden, (2) GlaxoSmithKline, München,<br />

(3) GlaxoSmithKline, Collegeville, PA, USA, (4) GlaxoSmithKline, Harlow, UK<br />

Ziele: Untersuchung der Wirkung von Rosiglitazon (RSG) auf<br />

postprandiale Blutzuckerspiegel, einen Risikomarker für makrovaskuläre<br />

Komplikationen, <strong>und</strong> auf Marker der endothelialen<br />

Dysfunktion bei Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong>.<br />

Methoden: In einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten<br />

Multicenter-Studie wurden nach einer 4-wöchigen<br />

Washout-Phase 135 Patienten über 12 Wochen mit RSG 8 mg<br />

einmal täglich (n = 64) oder Placebo (n = 71) behandelt. Postprandiale<br />

Messungen wurden über einen Zeitraum von 4 St<strong>und</strong>en<br />

nach einer standardisierten gemischten Mahlzeit durchgeführt.<br />

Ergebnisse: Im Vergleich zum Ausgangswert verminderte RSG<br />

signifikant die mittlere Glucosefläche unter der Kurve<br />

[AUC (0–4h) ] um 82 mg/dl*h, 47 % (p < 0.0001), verglichen mit einer<br />

Abnahme um 17 mg/dl*h, 10 %, in der Placebogruppe<br />

(p > 0.05). Der Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen<br />

war hochsignifikant (p = 0.0002). Im Vergleich zum Ausgangswert<br />

wurde die nüchterne Plasmaglucose <strong>und</strong> der maximale<br />

postprandiale Glucosewert unter RSG signifikant um 33 mg/dl<br />

bzw. 60 mg/dl gesenkt, während es in der Placebogruppe zu einem<br />

Anstieg um 15 mg/dl bzw. 8 mg/dl kam. Die mittleren postprandialen<br />

Insulinspiegel AUC (0–4h) wurden unter RSG im Vergleich<br />

zum Ausgangswert signifikant vermindert, was auf eine<br />

Verbesserung der peripheren Glucoseaufnahme durch den Insulinsensitizer<br />

RSG hindeutet. E-Selectin wurde in der RSG-Gruppe<br />

um 11 % vs. Placebo gesenkt (p = 0.0044), Plasminogen Activator<br />

Inhibitor-1 (PAI-1) um 37 % (p = 0.0005). Insgesamt war<br />

RSG gut verträglich.<br />

Schlussfolgerungen: Rosiglitazon senkt nüchterne <strong>und</strong> postprandiale<br />

Blutzuckerspiegel <strong>und</strong> vermindert Marker der endothelialen<br />

Dysfunktion (E-Selectin, PAI-1) bei Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong>.<br />

Dies lässt eine vasoprotektive Wirkung erwarten.<br />

P-101<br />

Unterscheiden sich Patienten mit Typ 2-D<strong>iabetes</strong> mit<br />

normalem <strong>und</strong> erhöhtem Ferritin?<br />

* Schröter W., Politz T., Nauck M.<br />

D<strong>iabetes</strong>zentrum Bad Lauterberg<br />

Fragestellung: Immer wieder wird über eine Eisenüberladung<br />

<strong>und</strong> sogar Therapieversuche mit Aderlässen bei Patienten mit<br />

Poster<br />

Typ 2-D<strong>iabetes</strong> berichtet. Deshalb sollte geklärt werden, ob bei<br />

Typ 2-D<strong>iabetes</strong> ein erhöhter Ferritinwert mit Patientencharakteristika<br />

einhergeht, die einen besonderen D<strong>iabetes</strong>-Subtyp anzeigen.<br />

Methodik: Bei 348 konsekutiven Patienten mit Typ 2-D<strong>iabetes</strong><br />

(162 w, 186 m, Alter 62 ± 12 J., D<strong>iabetes</strong>-Dauer 11 ± 9 J., BMI<br />

31.1 ± 5.8 kg/m 2 , HbA 1c 8.5 ± 1.7 %; Behandlung mit Insulin in<br />

56 %, Sulfonylharnst<strong>of</strong>fen in 34 %, Metformin in 30 %, Acarbose<br />

in 6 %; Kombinationen möglich) wurde die Ferritinkonzentration<br />

bestimmt. Die Patienten wurden in Gruppen mit normalem<br />

(weibl. < 150, männl. < 400 ng/ml) <strong>und</strong> erhöhtem Ferritin<br />

eingeteilt. Patienten-, Therapiecharakteristika <strong>und</strong> Laborwerte<br />

wurden mit ANOVA verglichen.<br />

Ergebnisse: Ein über die Norm erhöhtes Ferritin war häufig<br />

(40 % der Patienten). Die Patienten mit erhöhtem Ferritin waren<br />

häufiger Frauen (55 vs. 41 %, p = 0.008) <strong>und</strong> hatten höhere<br />

Eisenwerte (97 ± 37 vs. 90 ± 34 µg/dl; p = 0.002), niedrigeres<br />

Transferrin (253 ± 43 vs. 273 ± 45; p < 0.0001) unveränderte<br />

Transferrin-Sättigung (p = 0.26), erhöhtes MCV (93 ± 5<br />

vs. 92 ± 5 fl; p = 0.001) <strong>und</strong> diskret erhöhtes Hämoglobin<br />

(14.09 ± 1.68 vs. 13.97 ± 1.55 g/dl; p = 0.009) sowie erhöhte Leberenzym-Parameter<br />

(GPT, p = 0.002; GOT, p = 0.005; g-GT,<br />

p=0.02). D<strong>iabetes</strong>bezogene Parameter unterschieden sich nicht<br />

signifikant: D<strong>iabetes</strong>dauer 11 ± 9 vs. 11 ± 9 J., p = 0.61; BMI<br />

30.9 ± 5.1 vs. 31.2 ± 6.2 kg/m 2 , p = 0.50; HbA 1c 8.7 ± 1.7<br />

vs. 8.4 ± 1.6 %, p = 0.18, Insulinresistenz (HOMA) 6.1 ± 6.0<br />

vs. 5.1 ± 5.3, p = 0.18. Die Art der Behandlung <strong>und</strong> Blutzuckerpr<strong>of</strong>ile<br />

(p = 0.77) unterschieden sich nicht.<br />

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Typ 2-D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> erhöhtem<br />

Ferritin finden sich zwar Veränderungen im Eisen<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>,<br />

Blutbild sowie erhöhte Leber-Enzymparameter als Hinweis<br />

auf eine Eisenüberladung, die diabetologisch relevanten Parameter<br />

unterschieden sich aber nicht.<br />

P-102<br />

Die Behandlung von Typ-2-Diabetikern mit Insulin Detemir<br />

führt zu vorhersagbaren Nüchternblutzuckerwerten<br />

<strong>und</strong> günstiger Gewichtsentwicklung<br />

* Haak T. (1) , Tiengo A. (2) , Waldhäusl W. (3) , Draeger E. (4) , Kaiser M. (5)<br />

(1) D<strong>iabetes</strong>zentrum Bad Mergentheim, (2) Universität Padua, Italien, (3) Universität<br />

Wien, Österreich, (4) Novo Nordisk A/S, Bagsvaerd, Dänemark, (5) Novo Nordisk<br />

GmbH, Mainz<br />

Ziele: Insulin Detemir (ID) ist ein neues lösliches Basalinsulin-<br />

Analogon, das den Blutzucker bei Patienten mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong><br />

unter Basis-Bolus-Therapie (BBT) effektiv kontrollieren kann.<br />

Das Ziel dieser multinationalen, <strong>of</strong>fenen, 6-monatigen Parallelgruppen-Studie<br />

war der Vergleich der Ergebnisse einer BBT mit<br />

entweder ID oder NPH-Insulin (NPH) in Kombination mit Insulin<br />

Aspart vor den Mahlzeiten bei Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong>.<br />

Methodik: Die Patienten wurden 2:1 zu ID oder NPH randomisiert<br />

<strong>und</strong> injizierten das Basalinsulin je nach Vortherapie 1x oder<br />

2x täglich. Insgesamt 505 Patienten (ID 341, NPH 164) nahmen<br />

an der Studie teil (Durchschnittsalter 60 Jahre, D<strong>iabetes</strong>dauer 13<br />

Jahre, BMI 30.4 kg/m 2 , HbA 1c 7.85 %).<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

107


Poster<br />

Ergebnis: Nach 6 Monaten fiel der HbA 1c unter ID um 0.26 %,<br />

unter NPH um 0.36 %. Die mittlere HbA 1c -Differenz zwischen<br />

den Gruppen betrug 0.16 %, 95 % CI [0.003; 0.312]. 40 % der<br />

Patienten in beiden Gruppen injizierten das Basalinsulin 1 x täglich,<br />

wobei die HbA 1c -Ergebnisse jeweils vergleichbar waren<br />

(p = 0.73). Die Nüchtern-Plasmaglucose unterschied sich zwischen<br />

den Gruppen nicht (ID 9.7 mmol/l, NPH 9.6 mmol/l,<br />

p=0.66). Die Behandlung mit ID führte aber zu einer geringeren<br />

intra-individuellen Variabilität der selbst gemessenen Nüchternglucose<br />

verglichen mit NPH (SD = 1.3 vs 1.4 mmol/l, p = 0.02).<br />

Die 9-Punkte-Blutzuckerpr<strong>of</strong>ile beider Gruppen waren vergleichbar<br />

(p = 0.58). Das Hypoglykaemie-Risiko <strong>und</strong> die Häufigkeit<br />

unerwünschter Ereignisse unterschieden sich zwischen<br />

beiden Gruppen nicht (p = 0.48). Die Körpergewichtszunahme<br />

nach 6 Monaten war unter ID (+ 0,9 kg) signifikant niedriger als<br />

unter NPH (+ 1,6 kg, p = 0.02).<br />

Schlussfolgerung: Die Insulintherapie mit ID als Basalinsulin <strong>und</strong><br />

Insulin Aspart als Bolusinsulin bei Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong><br />

ergab eine vergleichbare St<strong>of</strong>fwechselkontrolle zu NPH. Unter<br />

der Therapie mit ID wurde aber eine geringere Zunahme des<br />

Körpergewichtes <strong>und</strong> eine niedrigere Variabilität des Nüchternblutzuckers<br />

nachgewiesen.<br />

P-103<br />

Reduzierte Postprandiale Hyperlipidämie<br />

bei Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong> durch<br />

Novomix 30<br />

* Schmoelzer I. (1) , Wascher T. C. (1) , De Campo A. (1) , Pressl H. (1) , Dittrich P. (2)<br />

(1) Medizinische Universitätsklinik, (2) Institut für Pharmakologie <strong>und</strong> Toxikologie,<br />

Universität Graz<br />

Ziele: Schnellwirksame Insulinanaloga reduzieren im Vergleich<br />

zu herköm ml ichem Insulin die postprandiale Hyperglykämie<br />

bei Typ-0II Diabetikern. Insulin reguliert ebenso den postprandialen<br />

Lipid<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>. Es ist zwar bekannt, dass eine Erhöhung<br />

der postprandialen Insulinspiegel die postprandiale Hyperlipidämie<br />

reduziert, Insulinanaloga sind dahingehend jedoch<br />

noch nicht untersucht.<br />

Methodik: 12 Patienten (3 Männer; Alter 59 ± 2 Jahre; BMI:<br />

30.5 ± 1.7 kg/m 2 ; D<strong>iabetes</strong>dauer: 9 ± 1 Jahre; HbA 1c : 8.33<br />

±0.33 %) mit vorbestehender 2-zeitiger Mischinsulintherapie<br />

wurden prospektiv, in randomisierter Reihenfolge entweder mit<br />

Insulin (1.3 IE/ 12 g KH) Mixtard 30/70 oder Novomix 30 jeweils<br />

im Rahmen einer Testmahlzeit (1213 kcal, 73 g Fett, 79 g<br />

KH, 57 g EW) behandelt. Triglyceride, Glucose,Vitamin A im<br />

Plasma <strong>und</strong> in Chylomikronen Remnants, Insulin <strong>und</strong> c-Peptid<br />

wurden vor <strong>und</strong> bis zu 8 St<strong>und</strong>en postprandial beobachtet. Alle<br />

Daten sind Mittelwerte ± SEM.<br />

Ergebnis: Wie zu erwarten reduzierte die Therapie mit Novomix<br />

30 den maximalen postprandialen Glucoseanstieg von<br />

128 ± 10 mg/dl auf 95 ± 11 mg/dl (p = 0.007). Die AUC 0–8 für<br />

Triglyceride wurde nicht signifikant beeinflusst (3026 ± 508<br />

vs. 2784 ± 414 mg*8h/dl). Die Mahlzeiten-induzierte inkrementale<br />

Fläche über dem Basalwert wurde jedoch signifikant von<br />

710 ± 111 auf 542 ± 101 mg*8h/dl reduziert (p = 0.024). Ebenso<br />

wurde der maximale Triglyceridanstieg von 206 ± 26 auf<br />

145 ± 18 mg/dl reduziert (p = 0.014).Vitamin A im Plasma <strong>und</strong> in<br />

Chylomikronen Remnants war nicht signifikant reduziert. Plas-<br />

108 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

mainsulin <strong>und</strong> -c-Peptid Spiegel waren nicht signifikant unterschiedlich.<br />

Schlussfolgerung: Im Vergleich zu herkömmlichem Mischinsulin<br />

führt die prandiale Therapie mit Novomix 30 nicht nur zu einer<br />

Verbesserung der Glucosetoleranz, sondern auch zu einer signifikanten<br />

Reduktion der postprandialen Hyperlipidämie.<br />

P-104<br />

Typ-2-D<strong>iabetes</strong> im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter: auch in<br />

Deutschland ein zunehmendes Problem – Therapiemöglichkeit<br />

im Rahmen einer internationalen Glimepirid-<br />

Studie<br />

* Fuerst-Recktenwald S. (1) , Bechtold-Dalla Pozza S. (2) , Grulich-Henn J. (3) ,<br />

Kapellen T. M. (4) , Kordonouri O. (5) , Schwab O. (6) , Weitzel D. (7) , Ziegler R. (8) , Danne T. (9)<br />

(1) Aventis Pharma Deutschland GmbH, Bad Soden, (2) Uni-Kinderklinik, München,<br />

(3) Uni-Kinderklinik, Heidelberg, (4) Uni-Kinderklinik Leipzig, (5) Charité-Virchow-Kinderklinik<br />

Berlin, (6) Uni-Kinderklinik Freiburg, (7) Deutsche Klinik für Diagnostik, Wiesbaden,<br />

(8) Diabetologische Schwerpunktpraxis, Münster, (9) Kinderklinik auf der Bult,<br />

Hannover<br />

Wurde der Typ 2 D<strong>iabetes</strong> im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter bis vor 10<br />

Jahren weltweit noch als Rarität angesehen, wird inzwischen<br />

eine regelrechte Epidemie dieser Erkrankung beschrieben, v. a. in<br />

den USA <strong>und</strong> Japan. Wie ist die Situation in Deutschland?<br />

Bei einer telefonischen Umfrage an 8 deutschen kinderdiabetologischen<br />

Behandlungszentren, die in den Jahren 2001 <strong>und</strong> 2002<br />

jährlich insgesamt 1771 bzw. 1852 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit<br />

Typ1-D<strong>iabetes</strong> betreuten, wurden im gleichen Zeitraum 11<br />

bzw. 18 Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> (Definition: path. oGTT)<br />

behandelt. Ausgewertet wurden 16 Kasuistiken. Die meisten Patienten<br />

waren bei Diagnosestellung adipös (BMI > 97. Altersperzentile:<br />

88 %). Im Durchschnitt lag der BMI bei 33 kg/m 2 (Bereich:<br />

26–44 kg/m 2 ), der HbA 1c bei 7,6 % (Bereich: 4,6–12,9 %)<br />

<strong>und</strong> das Alter bei 12,4 Jahren, wobei der jüngste Patient 7 8/12<br />

Jahre alt war. Die Erstdiagnose war <strong>of</strong>t ein Zufallsbef<strong>und</strong>, nur 3<br />

Patienten zeigten initial d<strong>iabetes</strong>typische Symptome. Die Initialtherapie<br />

erfolgte bei 11 Patienten mittels eines Diätplanes,<br />

bei 4 davon wurde später eine medikamentöse Therapie erforderlich.<br />

5 Patienten wurden bereits initial medikamentös behandelt.<br />

Verwendet wurden Metformin, Insulin <strong>und</strong> Glibenclamid.<br />

Typ 2 D<strong>iabetes</strong> wird auch in Deutschland im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter<br />

zunehmend diagnostiziert, so dass Therapiestudien zur<br />

evidenzbasierten Behandlung erforderlich sind. Da bisher in Europa<br />

keines der oralen Antidiabetika für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> zugelassen ist, wird derzeit eine randomisierte,<br />

multizentrische Studie in 16 Ländern (mit 10 Zentren in<br />

Deutschland) durchgeführt, bei der Glimepirid gegen Metformin<br />

getestet wird. Die Studiendauer beträgt 6 Monate, die Patientenrekrutierung<br />

begann im September 2002 <strong>und</strong> wird Mitte des<br />

nächsten Jahres abgeschlossen sein.<br />

Es bleibt abzuwarten, ob bei entsprechender Inzidenz des Typ 2<br />

D<strong>iabetes</strong> im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter eine konkrete Aussage zu<br />

weiteren Therapieoptionen getr<strong>of</strong>fen werden kann.<br />

P-105<br />

Therapie mit Glimepirid <strong>und</strong> Metformin in der täglichen<br />

Praxis<br />

Schneider K., * Petersen B., Pfeiffer R.<br />

Aventis Pharma Deutschland GmbH, Bad Soden


Ziele: Beobachtung der Gewichtsentwicklung <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechseleinstellung<br />

übergewichtiger Typ 2 Diabetiker in der täglichen<br />

Praxis bei der Weiterbehandlung von Metformin-Patienten mit<br />

einer Glimepirid-Monotherapie bzw. Ergänzung von Glimepirid<br />

zur vorhandenen Metformin-Therapie.<br />

Methoden: In einer Anwendungsbeobachtung dokumentierten<br />

teilnehmende Ärzte die Behandlung von 3755 Patienten mit D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus Typ 2 über 4 Monate. Die wichtigsten Parameter<br />

waren Körpergewicht, Blutzucker, HbA 1c <strong>und</strong> Verträglichkeit<br />

der Therapie mit Glimepirid.<br />

Ergebnisse: Die Patienten waren im Durchschnitt 62,5 ± 10,8<br />

Jahre alt, hatten ein Körpergewicht (KG) von 85,1 ± 15,7 kg<br />

(BMI 29,6 ± 5,0 kg/m 2 ). Bei 14,9 % der beobachteten Patienten<br />

handelte es sich um eine Erstmanifestation des D<strong>iabetes</strong>, bei<br />

15,6 % der Patienten bestand dieser weniger als 1 Jahr, bei<br />

36,0 % bereits seit 1 bis 5 Jahren <strong>und</strong> bei 28,9 % seit mehr als 5<br />

Jahren. Durch Glimepirid sank der Nüchternblutzucker (NBZ)<br />

bei Patienten durchschnittlich um 44,6 mg/dl. Bei Patienten, die<br />

zuvor Metformin erhielten, sank der NBZ durch Glimepirid-<br />

Monotherapie von 174,7 ± 39,7 mg/dl auf 133,1 ± 29,1 mg/dl.<br />

Bei Patienten, die Glimepirid zusätzlich zu Metformin erhielten,<br />

verbesserte sich der NBZ von 175,3 ± 42,0 mg/dl auf<br />

131,1 ± 28,3 mg/dl. Ebenso sanken KG bzw. BMI bei allen Patienten<br />

im Durchschnitt um 2,6 ± 6,0 kg bzw. um 0,9 kg/m 2 . Bei<br />

Patienten, die zuvor Metformin erhielten, sank durch Glimepirid-Monotherapie<br />

das KG von 85,7 ± 14,5 kg auf 82,9 ± 14,1 kg,<br />

der BMI von 29,8 ± 4,7 kg/m 2 auf 28,8 ± 4,3 kg/m 2 . Bei Patienten,<br />

die Glimepirid <strong>und</strong> Metformin erhielten, sank das KG von<br />

87,4 ± 15,3 kg auf 85,2 ± 15,2 kg <strong>und</strong> der BMI von<br />

30,4 ± 4,9 kg/m 2 auf 29,6 ± 4,9 kg/m 2 .<br />

Schlussfolgerungen: In der täglichen Praxis pr<strong>of</strong>itieren Patienten<br />

hinsichtlich Gewichtsentwicklung <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechseleinstellung<br />

von einer Ergänzung der Therapie mit Glimepirid. Auch eine<br />

Weiterbehandlung von Metformin-Patienten mit Glimepirid-<br />

Monotherapie kann die St<strong>of</strong>fwechsellage bei D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

Typ2 verbessern.<br />

P-106<br />

Substitution der frühen Insulinsekretionsphase: Intaktes<br />

Proinsulin ist ein geeigneter Marker für die Erfassung<br />

der Sekretionsleistung der �-Zelle<br />

* Pfützner A. (1) , Heinemann L. (2) , Löbig M. (1) , Heise T. (2) , Steiner S. (3) , Forst T. (1)<br />

(1) IKFE Mainz, (2) Pr<strong>of</strong>il Neuss, (3) PDC, Danbury CT, USA<br />

Ziel der Studie war die Erfassung der metabolischen Wirkung einer<br />

„First-Phase“ Insulin-Substitutionstherapie (präprandiale<br />

i. v. Gabe von 3 IU Normalinsulin) auf die postprandialen (pp)<br />

Glucoseexkursionen nach einer Standardmahlzeit (5,5 BE) bei<br />

Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong>. An der Studie nahmen 12 Patienten<br />

teil (3 Frauen/9 Männer, Alter (MW ± STD): 62 ± 6 Jahre,<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer: 11 ± 8 Jahre). Bei 5 Patienten blieben die pp Werte<br />

unter 180 mg/dl (Responder, R), während 7 Patienten höhere<br />

BZ-Werte aufwiesen (Non-Responder, NR). Zwischen den Patienten<br />

in den beiden Gruppen fanden sich keine Unterschiede hinsichtlich<br />

klinischer (Alter, Geschlecht, BMI oder D<strong>iabetes</strong>dauer)<br />

oder labormedizinischer Parameter (Insulin (RIA), C-Peptid<br />

(RIA), Glukagon (RIA), freien Fettsäuren <strong>und</strong> totalem Proinsulin<br />

(intaktes Proinsulin + Abbauprodukte im Serum, RIA) zu den<br />

Zeitpunkten 0, 1 h <strong>und</strong> 2 h pp. Erst beim Vergleich der intakten<br />

Proinsulinwerte, wie sie aussschließlich mit einem neuen Chemilumineszenztest<br />

(CLIA) ermittelt werden können, zeigten sich<br />

signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen (siehe<br />

Tabelle). Die „First Phase“ Insulin-Substitutionstherapie war anscheinend<br />

bei den Patienten erfolgreich, die sich in einem früheren<br />

Stadium der Sekretionsstörung der β-Zelle befanden. Dies<br />

konnte jedoch lediglich bei Messung des intakten Proinsulins mit<br />

dem CLIA gezeigt werden. Die Messung des intakten Proinsulins<br />

könnte in Zukunft zum Verständnis der Pathophysiologie des<br />

Typ 2 D<strong>iabetes</strong> beitragen.<br />

P-107<br />

Der PDE5 Inhibitor Vardenafil beeinflusst die Pharmakokinetik<br />

von Glibenclamid nicht<br />

Rohde G., Bauer R.-J., Unger S., Wensing G.<br />

Bayer Healthcare AG, Wuppertal, Deutschland<br />

Poster<br />

Parameter Responder Non-Responder p-Wert<br />

Insulin 305 %/490 % 235 %/343 % n. s./n. s.<br />

1h/2h<br />

Proinsulin<br />

(p = 0.159)<br />

total 1h/2h 180 %/416 % 189 %/421 % n. s./n. s.<br />

Proinsulin 133 %/294 % 201 %/486 % n. s.(p = 0.117)/<br />

intakt 1h/2h p < 0,05<br />

Prozentualer Anstieg über die basalen Ausgangswerte<br />

Fragestellung: Vardenafil, ein PDE5 Inhibitor zur Behandlung<br />

der erektilen Dysfunktion, wird gegebenenfalls von Diabetikern<br />

eingenommen, die gleichzeitig mit Sulfonylharnst<strong>of</strong>fen behandelt<br />

werden. Wir untersuchten den Einfluss von Vardenafil auf<br />

Pharmakokinetik (PK), Wirkung (Seruminsulin <strong>und</strong> Blutzuckerspiegel)<br />

<strong>und</strong> Verträglichkeit von Glibenclamid.<br />

Methodik: In dieser randomisierten, bzgl. Vardenafil doppeltblinden<br />

2-fach-crossover Studie erhielten 11 ges<strong>und</strong>e männliche<br />

Probanden an jeweils einem Behandlungstag eine orale Einzeldosis<br />

von 3,5 mg Glibenclamid mit 20 mg Vardenafil oder Placebo.<br />

PK-Parameter (AUC, C max , t max ) Seruminsulin <strong>und</strong> Blutzucker<br />

wurden bestimmt.<br />

Ergebnisse: Vardenafil beeinflusste AUC <strong>und</strong> C max von Glibenclamid<br />

nicht. t 1/2 war unter Vardenafil verringert, lag jedoch –<br />

wie auch t max – im Referenzbereich. AUC <strong>und</strong> t max für Insulin<br />

bzw. Glucose blieben unbeeinflusst. C max für Insulin war unter<br />

Vardenafil geringfügig, aber nicht klinisch signifikant vermindert.<br />

Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Hypoglykämie<br />

(in beiden Behandlungsarmen), Kopfschmerzen <strong>und</strong><br />

Flush.<br />

Schlussfolgerungen: Vardenafil beeinflusste bei gleichzeitiger<br />

Einnahme mit Glibenclamid weder dessen Pharmakokinetik<br />

noch die Seruminsulin- oder Blutzuckerspiegel <strong>und</strong> wurde gut<br />

vertragen.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

109


Tabelle zu P-107<br />

Poster<br />

P-108<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus <strong>und</strong> Aspekte der subjektiven Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Lebensqualität<br />

Hagen B., Haß W., Altenh<strong>of</strong>en L.<br />

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung, Köln<br />

Einleitung: Wichtiger Bestandteil der Evaluation von D<strong>iabetes</strong>therapien<br />

ist die Untersuchung der Patientenzufriedenheit mit<br />

der ärztlichen Behandlung sowie von deren Auswirkungen auf<br />

die subjektive Lebensqualität der Patienten. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

des aus der Literatur bekannten Zusammenhangs zwischen<br />

einer chronischen Erkrankung <strong>und</strong> Einschränkungen der<br />

Lebensqualität sind dabei deutliche Differenzen sowohl zwischen<br />

Patientengruppen mit unterschiedlichen Schweregraden<br />

der Erkrankung wie auch verschiedenen medikamentösen Interventionen<br />

zu erwarten. Im Rahmen der D<strong>iabetes</strong> Vereinbarungen<br />

Nordrhein wurden diese Aspekte in einer Patientenbefragung<br />

mit Hilfe eines strukturierten Fragebogens untersucht.<br />

Methode <strong>und</strong> Stichprobe: Der subjektive Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

wurde über den SF-12 (Bullin-ger & Kirchberger, 1998) erfasst.<br />

Fragen nach der allgemeinen Compliance, den subjektiven Kontrollüberzeugungen<br />

<strong>und</strong> der Bewertung der Qualität von Schulungen<br />

lieferten ergänzende d<strong>iabetes</strong>spezifische Informationen.<br />

Die Patientenbefragung erfolgte an einer Zufallsauswahl der<br />

ca. 120 000 untersuchten Teilnehmer. Der Auswertung liegen die<br />

Daten von N = 1211 Frauen im mittleren Alter von 69.7 ± 10.4<br />

Jahren sowie N = 1034 Männern (65.3 ± 10.2 Jahre) zu gr<strong>und</strong>e.<br />

Die Patienten sind zu 99.6 % Typ 2 Diabetiker, die zu 77.4 % seit<br />

mindestens drei Jahren an dieser Krankheit leiden. Die durchschnittlichen<br />

HbA 1c -Werte wiesen zwischen Frauen (6.9 ± 1.2,<br />

3.9–14.2) <strong>und</strong> Männern (6.8 ± 1.2, 4.0–13.0) keine bedeutenden<br />

Unterschiede auf, hatten jedoch eine sehr große Streubreite.<br />

Ergebnisse: Obwohl nahezu zwei Drittel der Befragten (62.3 %)<br />

ihre Ges<strong>und</strong>heit subjektiv als ausgezeichnet bis gut bewerten,<br />

sind gleichzeitig etwa drei Viertel (74.4 %) mindestens leicht de-<br />

110 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Vardenafil + Glibenclamid Placebo + Glibenclamid Geo. Mittel, Verhältnis A<br />

[Mittel (SD)] [Mittel (SD)] (90 % CI)<br />

Glibenclamid AUC, µg*h/L 599 (1,45) 592 (1,50) 99.55 (93,95–105,48)<br />

C max, µg/L 176 (1,37) 178 (1,45) 98.17 (86,52–111,38)<br />

t max, h [Mittel (Bereich)] 1,00 (1,00–5,00) 1,00 (0,50–5,00)<br />

t 1/2, h 2,30 (1,52) 3,34 (1,79)<br />

Serum Insulin AUC 0–12, mIU*h/L 558 (1,31) 605 (1,28) 95,00 (82,59–109,28)<br />

C max, mIU/L 146 (1,43) 186 (1,67) 83,16 (69,55–99,42)<br />

Plasma Glucose AUC 0–12, mmol*h/L 57,3 (1,10) 55,3 (1,10) 103,22 (98,95–107,67)<br />

A Vardenafil + Glibenclamid/Placebo + Glibenclamid<br />

C max, mmol/L 7,14 (1,17) 7,00 (1,12) 101,53 (95,60–107,83)<br />

pressiv gestimmt. Sehr positiv wird das jeweilige Therapieregime<br />

eingestuft: lediglich 2.8 % der Teilnehmer bek<strong>und</strong>en, sie seien<br />

mit der Therapie unzufrieden. Zudem dokumentiert sich bei den<br />

Teilnehmern ein hohes Ausmaß an intrinsischer Kontrollüberzeugung,<br />

denn 91.1 % sind davon überzeugt, dass ihr Verhalten<br />

ihre Ges<strong>und</strong>heit positiv beeinflusse. Statistisch bedeutsame <strong>und</strong><br />

signifikante Unterschiede ergeben sich aus einem Vergleich der<br />

SF-12 Summenskalen für die körperliche bzw. die psychische Ges<strong>und</strong>heit.<br />

So erreichen Teilnehmer ohne D<strong>iabetes</strong>medikation einen<br />

um 2.3 Punkte höheren Summenwert in der körperlichen<br />

Ges<strong>und</strong>heit (t = 3.39, p =.001). Noch deutlicher fällt dieser Unterschied<br />

bei einem Vergleich oral antidiabetisch vs. insulintherapierter<br />

Teilnehmer aus: ausschließlich mit OAD Therapierte<br />

zeichnen sich gleichermaßen durch eine höhere körperliche<br />

(+ 4.5 Punkte, t = 4.88, p


Therapie des Typ-2-D<strong>iabetes</strong> II<br />

P-109<br />

Entwicklung eines optimierten klinischen Scores zur<br />

Abschätzung einer Insulinresistenz bei Patienten mit<br />

einem D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2<br />

* Forst T. (1) , Standl E. (2) , Hohberg C. (1) , Schulze J. (3) , Strotmann H. J. (4) , Lübben G. (5) ,<br />

Bachinger A. (6) , Pfützner A. (1)<br />

(1) IKFE Mainz, (2) Uni-Klinik München-Schwabing, (3) Uni-Klinik Dresden, (4) Schwerpunktpraxis<br />

Rotenburg, (5) Takeda Pharma Aachen, (6) Omnicare Köln<br />

Eine Reihe neuer pharmakologischer Ansätze ermöglichen die<br />

direkte Intervention gegen die Insulinresistenz. Unter klinischen<br />

Gesichtspunkten ist es sinnvoll, einen einfachen Parameter zur<br />

Charakterisierung <strong>und</strong> Verlaufsbeurteilung einer Insulinresistenz<br />

zu entwickeln. Der hier dargestellte Algorithmus wurde auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage klinischer Daten von 4265 Typ 2 Diabetikern entwickelt.<br />

Hierbei wurde ein HOMA Score > 2 als laborchemischer<br />

Indikator einer Insulinresistenz zugr<strong>und</strong>e gelegt. Klinische <strong>und</strong><br />

laborchemische Daten von 4265 diätetisch oder oral medikamentös<br />

behandelten Typ 2 Diabetikern (2144 Männer, 2121<br />

Frauen; Alter 64 ± 11 Jahre; MW ± SD) wurden hierbei in ein mathematisches<br />

Modell eingeschlossen. Multiple Regressionsanalysen<br />

wiesen BMI, Nüchtern-BZ, Triglzeride <strong>und</strong> HDL als die wesentlichsten<br />

prädiktiven Parameter zur Abschätzung einer<br />

Insulinresistenz aus (p < 0,0001 für jeden Parameter). Es muss jedoch<br />

eine Stratifizierung nach Geschlecht <strong>und</strong> Blutdruck (Cut <strong>of</strong>f<br />

140/90 mmHg) erfolgen. Aus den gewonnenen Daten wurde ein<br />

Algorithmus errechnet, bei dem den BZ, BMI, Triglyzerid <strong>und</strong><br />

Cholesterinwerten je nach Höhe ein unterschiedlicher Punktwert<br />

zugeordnet wird. Anschließend wird die Summe gebildet. Um einen<br />

Parameter mit einer hohen diagnostischen Sicherheit zu erhalten,<br />

wurde ein Grenzwert von 70 Punkten gewählt. Dies ergibt<br />

bezogen auf den HOMA-Score eine Sensitivität von 0,37 bei<br />

einer Spezifität von 0,95. Der neu entwickelte Algorithmus (IRIS<br />

II-Score) kann mit hoher Zuverlässigkeit zur Abschätzung einer<br />

Insulinresistenz Verwendung finden. Weiterführende Studien<br />

werden zur Evaluation des Parameters in der Verlaufsbeurteilung<br />

erfolgen.<br />

P-110<br />

Deposition von Technosphere/Insulin TM nach pulmonaler<br />

Applikation in der Lunge<br />

Pfützner A. (1) , Scheuch G. (2) , Meyer T. (2) , Häussermann S. (2) , Sommerer K. (2) ,<br />

Flacke F. (3) , Steiner S. (3) , Forst T. (1)<br />

(1) IKFE Mainz, (2) Inamed München, (3) PDC Danbury CT USA<br />

Die pulmonale Applikation von Technosphere/Insulin (TI) hat<br />

sich bereits in zahlreichen Studien als sehr effektiv erwiesen.<br />

Zum besseren Verständnis der dabei beobachteten pharmakologischen<br />

Eigenschaften wurde bei dieser Untersuchung die Verteilung<br />

von radioaktiv markierten TI-Partikeln in der Lunge mittels<br />

Gamma-Szintigraphie erfasst. An der Studie nahmen 5 ges<strong>und</strong>e<br />

Probanden teil (3 Männer, 2 Frauen, Alter (MW ± STD): 27 ± 1<br />

Jahre, BMI: 23 ± 3 kg/m 2 ). Die TI-Partikel wurden in einer Nebelkammer<br />

durch Massenanziehung mit 99Tc-Nanopartikeln<br />

markiert. Die einatembare Fraktion (respirable fraction) betrug<br />

nach Markierung noch 52 % (Andersen Cascade Impactor Ana-<br />

Poster<br />

lyse). Insgesamt wurden 58,9 % der Gesamtdosis inkorporiert<br />

(99.6 % der abgegebenen Dosis). Die Gamma-Kamera Aufzeichnungen<br />

4 min nach Inhalation zeigten eine gleichförmige<br />

Verteilung der TI-Partikel in der gesamten Lunge. Hierbei wurden<br />

27,2 % der abgegebenen Dosis im rechten <strong>und</strong> 31,7 % im<br />

linken Lungenflügel detektiert. Ca. 30 % der Aktivität fand sich<br />

im Rachenraum wieder <strong>und</strong> 10,7 % wurden im Magen gef<strong>und</strong>en.<br />

In den oberen Luftwegen wurden keine TI-Partikel festgestellt.<br />

Die Seruminsulinspiegel erreichten nach ca. 15 min ihre<br />

maximale Konzentration (46 ± 21 µU/ml) <strong>und</strong> waren nach weniger<br />

als 2 h wieder normalisiert. Es zeigten sich keine unerwünschten<br />

Ereignisse <strong>und</strong> die Lungenfunktionstests vor <strong>und</strong><br />

nach den Experimenten waren unverändert. In dieser Studie<br />

konnte gezeigt werden, dass sich die TI-Partikel bei Deposition<br />

in der Lunge homogen in beiden Lungenflügeln verteilen. Die dadurch<br />

mögliche Nutzung der gesamten Austauschkapazität des<br />

Lungengewebes dürfte bei der raschen Absorption von Technosphere/Insulin<br />

ins Blut einen großen Beitrag leisten.<br />

P-111<br />

Keine Akkumulation der neuen Insulinmischungen<br />

Novomix 30 <strong>und</strong> Novomix 70<br />

Heise T. (1) , Tusek C. (1) , Bott S. (1) , Friberg H. H. (2) , Heinemann L. (1)<br />

(1) Pr<strong>of</strong>il Institut für St<strong>of</strong>fwechselforschung Neuss, (2) Novo Nordisk A/S, Bagsvaerd,<br />

Dänemark<br />

Ziele: Bei intermediär <strong>und</strong> langwirksamen Insulinpräparationen<br />

sollte eine mögliche Akkumulation des metabolischen Effekts<br />

untersucht werden, um die klinische Wirksamkeit unter klinischen<br />

Alltagsbedingungen einschätzen zu können. Bislang wurden<br />

dabei jedoch hauptsächlich pharmakokinetische (PK), nicht<br />

jedoch pharmakodynamische (PD) Effekte untersucht, so dass<br />

Aussagen über eine Akkumulation des metabolischen Effektes<br />

nicht möglich waren.<br />

Methoden: In dieser doppelblinden, randomisierten Studie wurden<br />

sowohl die PK- als auch die PD-Eigenschaften von zwei Insulinmischungen<br />

jeweils zu Beginn <strong>und</strong> nach einer Woche bei<br />

dreimal täglicher Applikation bei 27 Patienten mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong><br />

(18 Männer, Alter: 27 ± 8 Jahre) untersucht. Die Patienten<br />

wurden für jeweils eine Woche im Cross-over Verfahren (Washout<br />

2–6 Wochen) mit zwei neuen Insulinmischungen, Novomix<br />

30 <strong>und</strong> 70 (bestehend zu 30 % bzw. 70 % aus Insulin Aspart, <strong>und</strong><br />

dem jeweiligen Restanteil aus protamin-retardiertem Insulin Aspart)<br />

behandelt. An Tag 1 <strong>und</strong> 8 jeder Behandlungsphase wurden<br />

die Insulinkonzentrationen (INS) als PK-Parameter <strong>und</strong> die<br />

Glucoseinfusionsraten (GIR) als PD-Parameter im Rahmen eines<br />

12-stündigen euglykämischen Glucose-Clampversuchs (Clamplevel<br />

5 mM/l, BZ-Stabilisierung während einer 3–6stündigen<br />

Basalphase, kontinuierliche Insulininfusion 0.15 mU/kg/min)<br />

untersucht.<br />

Ergebnisse: Wie erwartet, zeigten sich deutlich höhere PK- <strong>und</strong><br />

PD-Maximalwerte bei Novomix 70 gegenüber Novomix 30 (Tabelle).<br />

Gegenüber Tag 1 zeigte sich an Tag 8 bei beiden Mischin-<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

111


Tabelle zu P-111<br />

Poster<br />

sulinen eine Erhöhung der INS, nicht jedoch eine Zunahme der<br />

metabolischen Wirkung.<br />

Schlussfolgerungen: Die Diskrepanz zwischen INS <strong>und</strong> GIR an<br />

Tag 8 zeigt, dass eine Beschränkung auf PK-Parameter bei<br />

Akkumulations-Untersuchungen irreführend sein kann. Die Ergebnisse<br />

dieser Studie belegen, dass weder Novomix 30 noch<br />

Novomix 70 eine klinisch relevante Akkumulation des metabolischen<br />

Effekts aufweisen.<br />

P-112<br />

Vergleichbarkeit der St<strong>of</strong>fwechseleinstellung <strong>und</strong> Häufigkeit<br />

von Hypoglykämien bei Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus bei Gabe von Insulin Glargin morgens<br />

versus abends in Kombination mit Glimepirid<br />

* Standl E. (1) , Maxeiner S. (2) , Schweitzer M. A. (3) , Karimi Anderesi Z. (3) für die HOE<br />

901/4009 Study Group<br />

(1) Städtisches Krankenhaus, München-Schwabing, (2) Diabetologische Schwerpunktpraxis,<br />

Bad Kreuznach, (3) Aventis Pharma Deutschland GmbH, Bad Soden<br />

Ziele: Untersuchung zur Sicherheit (Hypoglykämien) <strong>und</strong> Wirksamkeit<br />

von Insulin Glargin (LANTUS®), Injektion morgens<br />

(G. M.), 06:00–09:00h, oder abends (G. A.) 21.00–23:00h, in<br />

Kombination mit Glimepirid (Amaryl®).<br />

Methoden: 624 Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> mellitus, die mit<br />

oralen Antidiabetika (OAD) keine gute St<strong>of</strong>fwechseleinstellung<br />

erreichten, wurden in einer 28-wöchigen, randomisierten, multinationalen<br />

klinischen Studie (11 europäische Länder) individuell<br />

mit LANTUS® (morgens oder abends) plus Amaryl® (morgens,<br />

2, 3, oder 4 mg) einmal täglich, behandelt. Die Dosis von LAN-<br />

TUS® wurde mittels eines definierten Titrationsalgorithmus auf<br />

einen Nüchtern-Zielblutzucker von ≤ 100 mg/dl (5.5 mmol/l) titriert.<br />

Ergebnisse: Die demographischen Daten waren in beiden Gruppen<br />

vergleichbar. Das mittlere Alter betrug 61.8 ± 9.9 Jahre, die<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer 9.9 ± 6.5 Jahre, der BMI 28.5 ± 3.9 kg/m 2 (full<br />

analysis set (fas); p = n. s.). Die Anzahl von Patienten mit nächtlichen<br />

Hypoglykämien (G. M.: 13 % vs. G. A.: 14.9 %; per-protocol<br />

analysis (pp), einseitiges 95 % Konfidenzintervall [–100 %;<br />

2.84 %], p = n. s.) unterschied sich nicht signifikant, ebenso nicht<br />

die mit symptomatischen Hypoglykämien (42.8 vs. 38.1 %,<br />

p=n.s.) <strong>und</strong> schweren Hypoglykämien (1.3 vs 0.7 %, pp,<br />

p=n.s.). Es wurde eine vergleichbare Senkung des HbA 1c erreicht<br />

(Baseline zu Endpunkt: G. M. 1.65 % vs. G. A. 1.57;<br />

112 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Novomix 30 Novomix 30 Novomix 70 Novomix 70<br />

Tag 1 Tag 8 Tag 1 Tag 8<br />

GIR max (mg/kg/min) 4,75* 6,05 5,16 5,84<br />

GIR-AUC 6–12h (mg/kg) 569* 645* 347 335<br />

GIR-AUC 0–12h (mg/kg) 1917 1932 1892 1845<br />

INS max (pM/L) 325* 359* 605 # 694<br />

INS-AUC 6–12h (pM/L) 209 # 343* 187 213<br />

INS-AUC0–12h (pM/L) 1218* # 1539* 1866 # 2098<br />

*p < 0,05 vs. Novomix 70, # p


pharmocokinetic data were in accordance with the GIR-pr<strong>of</strong>iles.<br />

In conclusion, IDet is likely to reach steady-state after 2–3 days,<br />

depending on dose and dose frequency. In addition, the peakless<br />

time-action pr<strong>of</strong>ile <strong>of</strong> IDet may have advantages over NPH insulin<br />

in diabetic patients.<br />

P-114<br />

Outcome Reduction with an Initial Glargine Intervention:<br />

Die Origin-Studie: Eine multinationale, multizentrische<br />

Studie zur Untersuchung der kardiovaskulären<br />

Risikoreduktion mit Insulin Glargin bei Hochrisikopatienten<br />

mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

* Hanefeld M. (1) , Niemoeller E. (2)<br />

(1) Zentrum für Klinische Studien, Gesellschaft für Wissens- <strong>und</strong> Technologietransfer,<br />

Dresden, (2) Aventis Pharma Deutschland GmbH, Bad Soden<br />

Typ 2 D<strong>iabetes</strong>-Patienten weisen ein erhöhtes kardiovaskuläres<br />

(KV) Risiko auf. Dies gilt auch schon für die Dysglykämie (gestörte<br />

Glucosetoleranz/IGT oder den erhöhten Nüchtern-Blutzucker/IFG).<br />

Insulingabe kann die KV-Ereignisrate dieser Patienten verbessern.<br />

Eine prospektive Studie für Prä- <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong>frühstadien<br />

mit Outcomedaten fehlt bisher. Das langwirksame Insulinanalogon<br />

Insulin Glargin ist zur Behandlung von Typ 1 <strong>und</strong> 2 D<strong>iabetes</strong>-Patienten<br />

zugelassen <strong>und</strong> vermag eine gute St<strong>of</strong>fwechsellage<br />

bei niedrigem Hypoglykämierisiko zu erzielen. Es ist anzunehmen,<br />

dass dies auch für die Dysglykämie zutrifft.<br />

Nach neueren Berichten kann auch die Gabe von Omega-3-<br />

Fettsäuren (OM-3-FS) die KV Ereignisrate bei Hochrisikopatienten<br />

senken. Die ORIGIN-Studie ist eine multinationale, multizentrische<br />

randomisierte, kontrollierte Studie mit 2x2<br />

faktoriellem Design (10.000 Patienten), an der Deutschland mit<br />

mehreren Zentren teilnimmt. Untersucht wird, ob Patienten mit<br />

IGT, IFG oder frühem Typ 2 D<strong>iabetes</strong> von einer normoglykämischen<br />

St<strong>of</strong>fwechseleinstellung durch eine „first-line“ Insulin-<br />

Glargin-Gabe hinsichtlich der KV-Ereignisrate pr<strong>of</strong>itieren, wobei<br />

die Insulin Glargin-Therapie mit dem üblichen<br />

Therapiestandard ohne Insulingabe verglichen wird. Um einen<br />

normalen Nüchternblutzucker zu erreichen, wird die Insulindosis<br />

mit einem vorgegebenen Titrationsschema angepasst.<br />

Das primäre Studienziel ist (1) die KV Morbidität/Mortalität bei<br />

Hoch-Risiko-Patienten <strong>und</strong> (2) ob OM-3-FS zu einer weiteren Risikoreduktion<br />

in der gleichen Population führen. Sek<strong>und</strong>äre Ziele<br />

sind Gesamtmortalität, Inzidenz mikrovaskulärer Komplikationen<br />

<strong>und</strong> Progressionsrate zu manifestem Typ 2 D<strong>iabetes</strong>. Die<br />

ORIGIN Studie ist eine klinische Endpunktstudie (Dauer 5 Jahre,<br />

Mindest-Follow-up 3 <strong>und</strong> Patienten-Rekrutierung 2 Jahre)<br />

mit Start im März 2003, die untersucht, ob mit der „first-line“<br />

Insulintherapie mit Insulin Glargin das KV-Risiko bei IGT, IFG<br />

<strong>und</strong> frühem Typ 2 D<strong>iabetes</strong> reduziert werden kann.<br />

Poster<br />

P-115<br />

Flexibilität des Dosierungszeitpunktes durch flaches<br />

Wirkpr<strong>of</strong>il von Insulin Glargin: Morgendliche Gabe führt<br />

zu guter St<strong>of</strong>fwechseleinstellung <strong>und</strong> niedriger nächtlicher<br />

Hypoglykämierate<br />

* Fritsche A. (1) , Schweitzer M. A. (2) , Peiker J. (2) , Häring H. (1) für die HOE 901/4001<br />

Study Group<br />

(1) Universitätsklinik Tübingen, (2) Aventis Pharma Deutschland GmbH, Bad Soden<br />

Ziele: Vergleich der Wirksamkeit <strong>und</strong> Sicherheit der Kombinationstherapien<br />

von Glimepirid plus Insulin Glargin einmal täglich<br />

morgens (GM) oder abends (GA), oder NPH Insulin einmal täglich<br />

abends (NA) bei Typ 2 Diabetikern, die mit oraler antidiabetischer<br />

Therapie (OAD) keine ausreichende St<strong>of</strong>fwechseleinstellung<br />

mehr erreichen.<br />

Methoden: In der 28-wöchigen, multinationalen Studie (13 europäische<br />

Länder) wurden 695 Patienten randomisiert. Glimepirid<br />

wurde einmal morgens in konstanter Dosierung (3 mg) verabreicht,<br />

die Dosis von Insulin Glargin <strong>und</strong> NPH Insulin wurde<br />

nach einem vorgegebenen Titrationsregime auf einen Nüchternblutzucker<br />

(NBZ) von ≤ 100 mg/dl (5.5mmol/l) titriert.<br />

Ergebnisse: Die Gruppen unterschieden sich hinsichtlich ihrer<br />

demographischen Daten nicht, Alter 60.8 ± 9.0 Jahre, BMI<br />

28.7 ± 4.1 kg/m 2 , D<strong>iabetes</strong>dauer 10.1 ± 6.7 Jahre. Alle drei Gruppen<br />

verbesserten ihre St<strong>of</strong>fwechseleinstellung signifikant, wobei<br />

die GM Gruppe gegenüber NA <strong>und</strong> GA überlegen war: GM vs<br />

NA: –1.24 % einseitiges 95 % Konfidenzintervall (CI): [–1.10,<br />

–1.38 %]) vs.–0.84 % [–0.69; –0.98 %] (p = 0.0002); GM<br />

vs. GA: –1.24 % einseitiges 95 % CI: [–1.10, –1.38 %])<br />

vs. –0.96 %[–0.81, –1.10 %] (p = 0.008), ANCOVA Analyse. In<br />

beiden Insulin Glargin Gruppen erreichten mehr Patienten einen<br />

HbA 1c unter 8 % verglichen mit NPH Insulin: GM 57.9 %<br />

(p = 0.002), GA 53.8 % (p = 0.046) vs. NA (43.9 %). Dabei war<br />

die Häufigkeit nächtlicher Hypoglykämien in beiden Insulin<br />

Glargin Gruppen niedriger als unter NPH Insulin: GM 16.5 %<br />

(p = 0.001), GA 22.9 % (p = 0.001) vs. NA 38.2. Die Gruppen<br />

unterschieden sich nicht hinsichtlich erreichtem NBZ, benötigter<br />

Insulindosis <strong>und</strong> Gewichtszunahme.<br />

Schlussfolgerungen: Bei Versagen einer Therapie mit OAD kann<br />

Insulin Glargin morgens oder abends kombiniert werden. Insulin<br />

Glargin am Morgen kann hier zu einer besseren St<strong>of</strong>fwechseleinstellung<br />

mit weniger nächtlichen Hypoglykämien führen im<br />

Vergleich zu NPH Insulin oder Insulin Glargin am Abend.<br />

Tabelle zu P-115<br />

Insulin Glargin morgens Insulin Glargin abends NPH Insulin abends<br />

(n = 236) (n = 227) (n = 232)<br />

Nächtliche Hypoglykämien 16.5 (p = 0.001) 22.9 (p = 0.001) 38.2<br />

(% Patienten) versus NPH Insulin versus NPH Insulin<br />

HbA 1c


Poster<br />

P-116<br />

Amylin-Substitution mit Pramlintide als Ergänzung zur<br />

Insulintherapie: Langfristiger Effekt auf das Körpergewicht<br />

bei Typ-2-Diabetikern<br />

* Weyer C., Maggs D., Herrmann K., Fineman M., Burrell T., Kolterman O.<br />

Amylin Pharmaceuticals, Inc., San Diego, California, USA<br />

Ziele: Es gibt zunehmende tierexperimentelle Hinweise, dass das<br />

Betazellhormon Amylin nicht nur an der postprandialen Glucosehomöostase,<br />

sondern auch an der zentralnervösen Regulation<br />

der Nahrungsaufnahme beteiligt ist. Pramlintide (PRAM) ist ein<br />

Amylin Analogon das sich in der klinischen Entwicklung als adjuvante<br />

Therapie für insulin-behandelte Typ-1 <strong>und</strong> Typ-2 Diabetiker<br />

befindet. In 2 doppel-blinden, Plazebo (PBO-)kontrollierten<br />

Langzeitstudien an insulin-behandelten Typ-2 Diabetikern<br />

führte die ergänzende Behandlung mit PRAM zu einer signifikanten<br />

Reduktion des HbA 1c <strong>und</strong> des Körpergewichts. Ziel der<br />

vorliegenden Auswertung war es, den Einfluss von PRAM auf<br />

das Gewicht an den gepoolten Daten beider Studien näher zu untersuchen.<br />

Methoden: Von den 576 in die Auswertung eingeschlossenen insulin-behandelten<br />

Typ-2 Diabetikern erhielten 284 PBO (HbA 1c<br />

9.3 ± 1.4 %, Gewicht 91.3 ± 20.2 kg) <strong>und</strong> 292 PRAM (120µg<br />

BID, 9.1 ± 1.1 %, 92.4 ± 20.8 kg). Endpunkte nach 26 Wochen<br />

waren Änderungen im HbA 1c , Körpergewicht <strong>und</strong> Insulinverbrauch.<br />

Ergebnisse: Im Vergleich zu PBO erzielten die PRAM-behandelten<br />

Patienten nicht nur eine stärkere HbA 1c Senkung (–0.4 %,<br />

p=0.0001), sondern auch eine signifikante Gewichtsreduktion<br />

(–1.8 kg (2 %), p = 0.0001). Der Anteil der Patienten, die eine<br />

mindestens 5 %-ige Gewichtreduktion erreichten, war ca. 3–4<br />

mal grösser mit PRAM als mit PBO (11 % vs. 3 %, p = 0.0005).<br />

Die Gewichtsreduktion war unabhängig von der HbA 1c Senkung<br />

(r = 0.05, ns), ging jedoch mit einer proportionalen Reduktion<br />

der täglichen Insulindosis einher (r = 0.45, p < 0.0001). Den<br />

größten Gewichtsverlust (absolut <strong>und</strong> relativ) erreichten Patienten<br />

mit dem stärksten Übergewicht. So nahmen Patienten mit einem<br />

BMI von > 40 kg/m 2 im Mittel 3.2 kg ab (– 3%, p = 0.0009).<br />

Schlussfolgerungen: Durch die gleichzeitige Reduktion von<br />

HbA 1c <strong>und</strong> Köpergewicht könnte PRAM insbesondere bei übergewichtigen<br />

Typ-2 Diabetikern eine attraktive Ergänzung zur Insulintherapie<br />

darstellen.<br />

P-117<br />

Kontrolle des Fettverzehrs statt Kohlenhydratkontrolle<br />

bei adipösen Typ-2 Diabetikern. Ergebnisse einer Pilot-<br />

Studie<br />

* Ellrott T., Bourakkadi A., Kreuter P., Borchardt A., Pudel V.<br />

Universität Göttingen, Ernährungspsychologische Forschungsstelle, Göttingen<br />

Ziele: Die diätetische Behandlung von adipösen Typ-2 Diabetikern<br />

fokussiert <strong>of</strong>t auf die Kontrolle des Kohlenhydratverzehrs<br />

in Form von Broteinheiten (BE) oder Kohlenhydrateinheiten<br />

(KE). Dadurch wird u. U. mehr Nahrungsfett verzehrt. Durch<br />

den erhöhten Fettverzehr kann es zu einer weiteren Gewichtszunahme<br />

kommen, die zu einer Verstärkung der Insulinresistenz<br />

führt.<br />

114 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Methoden: Ein Gruppen-Therapieprogramm für adipöse nichtinsulinpflichtige<br />

Typ-2 Diabetiker wurde entwickelt. Wesentliche<br />

Trainingsinhalte in 12 Gruppensitzungen waren die alleinige<br />

Kontrolle des Fettverzehrs, moderate Bewegungssteigerung,<br />

flexible Kontrollstrategien für Ess- <strong>und</strong> Bewegungsverhalten sowie<br />

Blutzucker-Selbstkontrollen. Das Programm wurde mit 13<br />

Patienten (4 Frauen, 9 Männer) über 3 Monate evaluiert. Zur<br />

Unterstützung des Therapieeffekts erhielten alle Patienten parallel<br />

den Lipasehemmer Orlistat (3 x 120 mg/d).<br />

Ergebnisse: 12 Patienten beendeten die Studie nach Protokoll.<br />

Vor Beginn des Programms (T0) <strong>und</strong> am Ende des Programms<br />

(T1) wurden anthropometrische <strong>und</strong> laborchemische Daten erhoben.<br />

Der BMI (Mittelwert ± Standardabweichung) betrug bei<br />

T0 37,8 ± 5,5 kg/m 2 , bei T1 35,1 ± 6,1 kg/m 2 , das Gewicht bei T0<br />

114 ± 23,9 kg, bei T1 106,5 ± 26,2 kg, der HBA 1C bei T0 8,3<br />

± 0,8 %, bei T1 7,2 ± 0,7 %. Die Triglyceridspiegel betrugen bei<br />

T0 235 ± 125 mg/dl, bei T1 187 ± 76,9 mg/dl, der LDL/HDL-<br />

Quotient bei T0 3,7 ± 1, bei T1 3,2 ± 1,2. Der systolische Blutdruck<br />

betrug bei T0 148 ± 14 mm HG, bei T1 143 ± 16 mm HG,<br />

der diastolische Blutdruck bei T0 90 ± 12 mm HG, bei T1 83 ± 9<br />

mm HG. Alle Änderungen waren im t-Test signifikant (p < 0,05).<br />

Schlussfolgerungen: Ein Therapieansatz mit Fett- statt Kohlenhydratkontrolle<br />

scheint im Rahmen eines Gruppen-Therapieprogramms<br />

unter gleichzeitiger Lipasehemmer-Medikation ein<br />

sehr effektiver Ansatz zur Gewichtsreduktion <strong>und</strong> Verbesserung<br />

der Blutzuckereinstellung bei adipösen Typ-2 Diabetikern zu<br />

sein. In weiteren Untersuchungen muss geklärt werden, ob dieser<br />

Effekt nach Ende des Therapieprogramms anhält.<br />

P-118<br />

Kontraindikationen der Biguanidtherapie: inwieweit<br />

werden sie beachtet?<br />

* Hasslacher C., Vogt C.<br />

St. Josefskrankenhaus, Abteilung Innere Medizin, Heidelberg<br />

Ziel: Biguanide (Big) werden in der Behandlung des D<strong>iabetes</strong><br />

breit eingesetzt, obwohl zahlreiche Kontraindikationen (KI) bestehen.<br />

Hierzu gehören u. a. eine Niereninsuff., die leicht übersehen<br />

wird, da das Serum-Kreatinin die Nieren-leistung nur ungenügend<br />

wiedergibt. Wir untersuchten, inwieweit KI in der<br />

Praxis beim Einsatz von Big. beachtet werden.<br />

Methodik: Per Zufallszahl wurde aus den im Jahre 2001 stationär<br />

eingewiesenen Diabetikern eine Stichprobe von 100 Pat.<br />

gezogen. Bei ihnen wurden erhoben: Big.-Therapie (Tagesdosis),<br />

Nierenfunktion gemessen durch S-Kreatinin <strong>und</strong> der errechneten<br />

Kreatinin-Clearance (Cockr<strong>of</strong>t; Normalwert < 90 ml/min.), Vorliegen<br />

einer Leberfunktionsstörung, chron. obstrukt. Lungenerkrankung,<br />

Herzinsuffizienz (NYHA III/IV), pAVK (Stadium<br />

III/IV), prolif. Retinopathie. Wegen fehlender Daten mussten 15<br />

Pat. ausgeschlossen werden.<br />

Ergebnisse: Bei 34 der 85 untersuchten Pat.(= 40 %) wurde Metformin<br />

eingesetzt: 13 Männer, 21 Frauen, Alter 68 (48–84) Jahre.<br />

Eine Niereninsuff. war gemessen am S-Kreatinin bei 32,3,<br />

gemessen an der Krea.-Clearance dagegen bei 71 % der Big.-behandelten<br />

Pat. nachweisbar. In der Hälfte der Fälle lag die Krea.-<br />

Clearance unter 60 ml/min. (Median 52 (29–59) ml/min.). Die<br />

mittlere Big.-Tagesdosis betrug 1700 g. Andere nicht beachtete


KI waren: chron. obstr. Lungenerkrankung n = 3, Herzinsuff.<br />

n=2, pAVK n = 1, prolif. Retinopathie n = 1. Insgesamt wiesen<br />

85 % der mit Metformin behandelten Pat. eine oder mehrere KI<br />

auf.<br />

Schlussfolgerung: Kontraindikationen werden beim Einsatz von<br />

Big. in der Praxis kaum beachtet. Am häufigsten übersehen wird<br />

eine Einschränkung der Nierenfunktion, die bei 2/3 der hier untersuchten<br />

Pat. vorlag. Durch einfache Berechnung der Krea-<br />

Clearance mit Hilfe der Cockr<strong>of</strong>t-Formel kann diese KI an sich<br />

leicht erkannt werden. Weitere Studien sollten jedoch zeigen, ob<br />

durch Reduktion der Metformindosis die Big.-Therapie auch bei<br />

leichter oder mäßig eingeschränkter Nierenfunktion risikolos<br />

möglich ist.<br />

P-119<br />

Zugabe von Pramlintide zu Insulin Lyspro führt zu einer<br />

deutlichen Verminderung des postprandialen Blutzuckeranstiegs<br />

bei Typ-2-Diabetikern<br />

* Herrmann K., Maggs D., Wang Y., Burrell T., Fineman M., Kornstein J., Kolterman O.,<br />

Weyer C.<br />

Amylin Pharmaceuticals, Inc., San Diego, California, USA<br />

Ziele: Amylin ist ein glukoregulatorisches Betazellhormon, welches<br />

im Anschluss an Mahlzeiten mit dem Insulin ko-sezerniert<br />

wird <strong>und</strong> die Wirkungen des Insulins im postprandialen (pp)<br />

Glucose<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong> unterstützt. Ziel der vorliegenden Studie<br />

war es, den Effekt des Amylin Analogons Pramlintide (PRAM)<br />

auf den pp Blutzuckerspiegel von mit Insulin Lyspro (LYS) behandelten<br />

Typ 2 Diabetikern zu untersuchen. Besondere Berücksichtigung<br />

galt dabei dem optimalen Injektionszeitpunkt.<br />

Methoden: In einem randomisierten, Plazebo (PBO) kontrollierten<br />

Cross-over Design erhielten 19 mit LYS behandelte Typ 2<br />

Diabetiker (Alter 50 ± 9 Jahre, HbA 1c 9.3 ± 1.6 %) an 5 aufeinander<br />

folgenden Tagen ein standardisiertes Frühstück. Zusätzlich<br />

zu ihrer üblichen LYS-Injektion (0 min) erhielten die Patienten<br />

eine s. c. Injektion von PBO (0 min) oder PRAM (120µg) vor,<br />

zur oder nach der Mahlzeit (–5, 0, + 15 and + 30 min). Die Plasma<br />

Glucosekonzentration wurde vor, während <strong>und</strong> 4 Std. nach<br />

der Mahlzeit gemessen.<br />

Ergebnisse: PRAM Injektion unmittelbar vor der Mahlzeit<br />

(0 min) führte zu einer 81 %igen Reduktion der pp Glucoseexkursion<br />

verglichen mit PBO (inkrementelle AUC 0–4 : 36 ± 27<br />

(PRAM) vs 188 ± 39 (PBO) mg x Std/dL, p < 0.05). Dabei gelang<br />

es, mit PRAM insbesondere den raschen Anstieg des BZ-Spiegels<br />

in den ersten 90 min nach der Mahlzeit (–4 (PRAM) vs + 77<br />

(PBO) mg/dL) zu verhindern. Gabe von PRAM 15 oder 30 min<br />

nach der Mahlzeit führte ebenfalls zu einer wenn auch weniger<br />

ausgeprägten Reduktion der pp Glucose AUC 0–4 , (73 %<br />

bzw. 59 %). Die PRAM Gabe wurde insgesamt gut vertragen,<br />

<strong>und</strong> keine schweren Nebenwirkungen wurden beobachtet.<br />

Poster<br />

Schlussfolgerungen: Bei mit Insulin Lyspro behandelten Typ 2<br />

Diabetikern führt die Zugabe von Pramlintide, insbesonders unmittelbar<br />

vor der Mahlzeit, zu einer deutlichen Verminderung<br />

des postprandialen Blutzuckeranstiegs.<br />

P-120<br />

Relationships Between Fasting, 2 Hour Postchallenge<br />

Plasma Glucose and HbA 1c Values: Diagnostic and<br />

Therapeutic Implications<br />

Woerle H. J. (1,2), Piment W. P. (3) , Meyer C. (1,4), Gosmanov N. R. (1) , Szoke E. (1) ,<br />

Szombathy T. (1) , Mitrakou A. (5) , Göke B. (2) , Gerich J. E. (1)<br />

(1) University <strong>of</strong> Rochester School <strong>of</strong> Medicine, Department <strong>of</strong> Medicine Rochester,<br />

NY, USA, (2) Dep. <strong>of</strong> Internal Medicine II, Ludwig-Maximilians-University Munich, Germany,<br />

(3) Dept. Clinica Medica São Paulo, Brazil, (4) Department <strong>of</strong> Endocrinology and<br />

Metabolism Carl T. Hayden VA Medical Center Phoenix, AZ, USA, (5) D<strong>iabetes</strong>-Metabolism<br />

Unit Henry Dunant Hospital Athens, Greece<br />

Increased fasting (FPG) and 2 hr postchallenge (2 hr PCPG)<br />

plasma glucose levels in people with normal HbA 1c levels have<br />

become widely recognized as risk factors for cardiovascular disease<br />

(CVD). The American D<strong>iabetes</strong> Association (ADA), World<br />

Health Organization (WHO) and International D<strong>iabetes</strong> Federation<br />

(IDF) differ in recommendations for use <strong>of</strong> FPG, 2 hr PCPG<br />

and HbA 1c diagnostically and as therapeutic targets.<br />

Objectives: 1) determine the relative contributions <strong>of</strong> FPG and 2<br />

hr PCPG to HbA 1c , 2) assess the relative need to control FPG and<br />

2 hr PCPG to meet different recommended HbA 1c .<br />

Data Source and Extraction: All healthy individuals with HbA 1c<br />

values less than 7 % (N = 457) who had <strong>und</strong>ergone standard oral<br />

glucose tolerance for screening.<br />

Results: Of 404 individuals with a normal HbA 1c (< 6 %) 60 %<br />

had normal glucose tolerance (NGT), 33 % had impaired glucose<br />

tolerance, 1 % had isolated impaired fasting plasma glucose,<br />

and 6 % had T2DM. Of the 161 individuals not having NGT,<br />

80 % had a normal FPG. FPG and 2 hr PCPG were highly correlated<br />

(r = 0.63, p < 0.001) and both increased significantly as<br />

HbA 1c increased (p < 0.001). 2 hr PCPG increased at a rate four<br />

times greater than FPG and accounted for a greater proportion<br />

<strong>of</strong> HbA 1c . Most diabetic individuals meeting ADA, IDF and<br />

WHO HbA 1c targets had normal FPG’s, but all had abnormal 2<br />

hr PCPG’s. However, people meeting IDF and WHO HbA 1c targets<br />

had significantly lower 2 hr PCPG than those meeting the<br />

ADA target (226 ± 12 vs. 198 ± 9 mg/dl, p = 0.027).<br />

Conclusions: Fasting and postprandial glucose homeostasis deteriorate<br />

simultaneously. But 2 hr PCPG increase at a much greater<br />

rate than FPG and contribute more to increasing the HbA 1c .<br />

Most individuals with HbA 1c values between 6.0 and 7.0 % have<br />

normal FPG, but abnormal 2 hr PCPG’s. Therefore, lower HbA 1c<br />

in these individuals will require treatment <strong>of</strong> postprandial hyperglycemia.<br />

Finally, the current upper limit <strong>of</strong> normal for FPG<br />

is probably too high.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

115


Poster<br />

Epidemiologie<br />

P-121<br />

D<strong>iabetes</strong>-Karte für Thüringen (2002) – Ein Projekt zur<br />

kontinuierlichen Evaluierung <strong>und</strong> Optimierung der<br />

Behandlungsqualität in der primären Versorgung von<br />

Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus in Thüringen<br />

Sämann A., Kaiser J., Müller U. A.<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Klinik für Innere Medizin II, Jena<br />

Ziel: Entwicklung <strong>und</strong> Evaluation einer vom betreuenden Arzt<br />

unabhängigen Methode zum kontinuierlichen <strong>und</strong> flächendeckenden<br />

Monitoring der Behandlungsqualität von Patienten<br />

mit D<strong>iabetes</strong> mellitus.<br />

Methodik: Erstellung einer Karte mit den mittleren HbA 1c -Werten<br />

der Regionen Thüringens: Es wurden alle ambulant bestimmten<br />

HbA 1c -Werte von Thüringer Patienten während des<br />

Untersuchungszeitraumes (I. oder II. Quartal 2002) in den medizinischen<br />

Laboratorien erfasst. Zur Zuordnung der HbA 1c -<br />

Werte zu den Regionen Thüringens wurde die Postleitzahl der<br />

einsendenden Arztpraxis registriert. Auf persönliche Daten von<br />

Patient <strong>und</strong> Arzt wurde bewusst verzichtet.<br />

Ergebnisse: 20 Laboratorien sandten 74.936 HbA 1c -Werte ein,<br />

wovon 59.702 Werte auf Thüringen entfielen: Der mittlere normierte<br />

HbA 1c -Wert für ganz Thüringen betrug 6,75 % (entsprechend<br />

einem mittleren Normwert von 5 %). Im Mittel waren<br />

3,0 % der HbA 1c -Werte doppelt oder mehr erhöht. Der Anteil an<br />

mindestens doppelt erhöhten HbA 1c -Werten variierte zwischen<br />

einzelnen Kreisen <strong>und</strong> Städten Thüringens bei vergleichbarer Bestimmungshäufigkeit<br />

um mehr als 100 % (Landkreis Schmalkalden<br />

Meiningen 1,8 %, Stadt Suhl 4,8 %).<br />

Schlussfolgerungen: Im Vergleich zur Pilotstudie 1997 wurde die<br />

Anzahl der erfassten HbA 1c -Werte sowie der mitwirkenden medizinischen<br />

Laboratorien mehr als verdreifacht. Es kann von einer<br />

insgesamt guten ambulanten Behandlungsqualität von Patienten<br />

mit D<strong>iabetes</strong> mellitus in Thüringen ausgegangen werden.<br />

Der prozentuale Anteil an D<strong>iabetes</strong>patienten mit sehr hohem<br />

HbA 1c -Wert ist erfreulich gering. Deutliche Unterschiede in der<br />

Häufigkeit von über doppelt erhöhten HbA 1c -Werten in einzelnen<br />

Regionen sollten Anlass für eine eingehendere Untersuchung<br />

sein.<br />

P-122<br />

Direct costs <strong>of</strong> pediatric d<strong>iabetes</strong> care in Germany and<br />

their predictors<br />

* Icks A. (1) , Rosenbauer J. (1) , Haastert B. (1) , Rathmann W. (1) , Holl R.W. (2) , Grabert M. (2) ,<br />

Gandjour A. (3) , Giani G. (1)<br />

(1) Department <strong>of</strong> Biometrics and Epidemiology, German D<strong>iabetes</strong> Research Institute<br />

at Heinrich-Heine-University Düsseldorf, (2) Center for Biomedical Technology and<br />

Department <strong>of</strong> Applied Informatics, Ulm University, (3) Institute <strong>of</strong> Health Economics<br />

and Clinical Epidemiology, Cologne University<br />

Aims: Cost-<strong>of</strong>-illness study to evaluate d<strong>iabetes</strong>-related direct<br />

costs for the care <strong>of</strong> diabetic children and adolescents in Germany<br />

from the perspective <strong>of</strong> the statutory health insurance.<br />

116 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Methods: For all continuously treated patients < 20 years <strong>of</strong> age<br />

from 89 pediatric departments (n = 6,437, 52 % male, mean age<br />

12.5 (SD3.8), d<strong>iabetes</strong> duration 5.2 (3.3) years), d<strong>iabetes</strong>-related<br />

hospitalization, ambulatory care, insulin management, glucose<br />

self measurement, and treatment with antihypertensive<br />

drugs in 2000 were ascertained, as well as metabolic control<br />

(HbA 1c ). Costs per patient-year were calculated in Euros (5)<br />

based on year 2000 prices. Using multivariate regression, the associations<br />

between costs and age, sex, d<strong>iabetes</strong> duration, and<br />

metabolic control were evaluated.<br />

Results: Mean total costs per patient-year were 5 2,611 (interquartile<br />

range 1,665–2,807). Blood glucose self measurement,<br />

hospitalization, and insulin accounted for 37 %, 26 %, and 21 %<br />

<strong>of</strong> the costs, respectively, followed by ambulatory care (9 %), injection<br />

equipment and glucagon sets (7 %), and treatment with<br />

antihypertensive drugs (0.1 %). The total costs were significantly<br />

increased for higher age, longer d<strong>iabetes</strong> duration, and higher<br />

HbA 1c (p < 0.01). The costs for hospitalization were significantly<br />

associated with pubertal age (10–14 years) and poor metabolic<br />

control (HbA 1c SDS > 5) (p < 0.001). The total direct costs<br />

for the care <strong>of</strong> all diabetic subjects in Germany < 20 years were 5<br />

66,8 (95 % CI 65.4–68.1) million in 2000.<br />

Conclusions: Among the direct medical costs <strong>of</strong> childhood d<strong>iabetes</strong>,<br />

the highest economic burden was due to glucose self measurement,<br />

hospitalization, and insulin. The costs were considerably<br />

higher in adolescents with poor metabolic control,<br />

especially the costs for hospitalization. Outpatient education<br />

programs in pediatric d<strong>iabetes</strong> care, in particular targeting children<br />

with poor metabolic control, should be encouraged, including<br />

their evaluation with respect to cost and effectiveness.<br />

P-123<br />

Findet sich unter Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus eine<br />

erhöhte Häufigkeit von Hämochromatose-Genmutationen?<br />

* Politz T., Schröter W., Nauck M.<br />

D<strong>iabetes</strong>zentrum Bad Lauterberg<br />

Fragestellung: In der Allgemeinbevölkerung beträgt die Prävalenz<br />

einer Hämochromatose-Genmutation für Heterozygotenträger<br />

5 % sowie Homozygotenträger 0,2 %. Da eine Hämochromatose<br />

häufig mit D<strong>iabetes</strong> mellitus einhergeht, ist unter<br />

Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus eine erhöhte Hämochromatose-<br />

Häufigkeit zu erwarten. Ziel der vorliegenden Studie war es, die<br />

Häufigkeit von homozygoten <strong>und</strong> heterozygoten Mutationen<br />

(C282Y/H63D) bei Patienten mit unterschiedlichen D<strong>iabetes</strong>typen<br />

festzustellen.<br />

Methodik: Bei 528 konsekutiven Patienten mit Typ 1 (Alter<br />

41 ± 16 J. 69w, 92m; BMI 24,6 ± 4,8 kg/m 2 ; HbA 1c 8,2 ± 1,9 %),<br />

Typ 2 (Alter 62 ± 12 J. 162w, 186m; BMI 31,1 ± 5,8 kg/m 2 ;<br />

HbA 1c 8,5 ± 1,7 %) <strong>und</strong> pankreopriven (Alter 55 ± 7 J. 3w, 15m;<br />

BMI 23,6 ± 5,3 kg/m 2 ; HbA 1c 8,6 ± 2,4 %) D<strong>iabetes</strong> wurden Ei-


sen, Ferritin, Transferrin <strong>und</strong> Transferrin-Sättigung bestimmt.<br />

Bei erhöhter Transferrin-Sättigung (> 45 %) wurde zusätzlich das<br />

HFE-Gen auf die häufigsten Hämochromatose-Genmutationen<br />

(C282Y/H63D) untersucht.<br />

Ergebnisse: Erhöhte Transferrinsättigungen fanden sich bei<br />

8,7 % der Patienten mit Typ 1, bei 3,1 % der Patienten mit Typ<br />

2 <strong>und</strong> 11,1 % der Patienten mit pankreoprivem D<strong>iabetes</strong>. Mutationen<br />

(hetero- <strong>und</strong> homozygot) fanden sich bei 2,5 % (95 %<br />

CI 0,1–4,9 %) der Patienten mit Typ 1 <strong>und</strong> bei 0,3 % (95 % CI<br />

–0,3 bis 0,8 %) der Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> (pankreopriv:<br />

6 %; –5 bis 16 % CI). Die Unterschiede waren signifikant (Gesamtvergleich<br />

p = 0.022; Typ-1 vs Typ-2 p = 0.039). Die 6 Patienten<br />

mit Hämochromatose-Genmutationen hatten in 4 Fällen<br />

einen Typ 1 <strong>und</strong> in je einem Fall einen Typ 2 <strong>und</strong> einen pankreopriven<br />

D<strong>iabetes</strong> (4 Männer, 2 Frauen). Nur ein Patient (pankreopriv)<br />

hatte erhöhte Leberenzymparameter.<br />

Schlussfolgerung: Nur bei Patienten mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong> findet<br />

sich eine erhöhte Häufig-keit von Hämochromatose-Genmutationen.<br />

Dies stimmt überein mit der pathophysiologischen Charakterisierung<br />

als Insulinmangeld<strong>iabetes</strong> bei Eisenüberladung<br />

des Pankreas.<br />

P-124<br />

Therapiekosten, Tagesinsulindosis, Messhäufigkeit <strong>und</strong><br />

weitere Populationsgrößen bei 1188 in diabetologischen<br />

Schwerpunktpraxen in Rheinland-Pfalz behandelten<br />

Diabetikern<br />

* Maxeiner S. (1) , Krummenauer F. (2)<br />

(1) Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Diabetologen Rheinland-Pfalz, Bosenheim,<br />

(2) IMBEI Mainz<br />

Ziele: Primäres Ziel war die Ermittlung der Kosten für Insulin<br />

<strong>und</strong> Teststreifen. Sek<strong>und</strong>äres Ziel war eine Vorhersage für einen<br />

hohen Insulinbedarf.<br />

Methoden: 2002 wurden in 22 DSP in Rhld-Pfalz von 1188 Diabetikern<br />

Daten zu Tagesinsulindosis, Messhäufigkeit, Blutdruck,<br />

Blutfetten, Hba 1c <strong>und</strong> weiteren Populationsmerkmalen erhoben.<br />

Ergebnisse: Die mittlere Tagesinsulindosis aller untersuchten Patienten<br />

war 64,2 IE (3–1600), verteilt auf 3,6 Injektionen bei einer<br />

Meßhäufigkeit von 3,9 mal täglich. Die 154 Typ 1 Diabetiker<br />

benötigten im Mittel 53,2 (10–220) IE Insulin täglich <strong>und</strong><br />

ermittelten 4,9 mal ihren Blutzucker. Das mittlere Alter war 43,3<br />

Jahre, die D<strong>iabetes</strong>dauer 15,4 Jahre, der Blutdruck systolisch<br />

131,0 mmHg <strong>und</strong> diastolisch 79,5 mmHg, der Hba 1c 7,73 %.<br />

Die 999 Typ 2 Diabetiker benötigten im Mittel 66,8 (3–1600) IE<br />

Insulin täglich <strong>und</strong> ermittelten 3,7 mal ihren Blutzucker. Das<br />

mittlere Alter war 63,4 Jahre, die D<strong>iabetes</strong>dauer 12,0 Jahre, der<br />

Blutdruck systolisch 143,7 mmHg <strong>und</strong> diastolisch 80,2 mmHg,<br />

der Hba 1c 7,50 %. Eine Korrelation zu einer überdurchschnittlichen<br />

Insulindosis bestand zu den Triglyceriden (0,3 % Steigerung<br />

pro 10 mg/dl), dem Gewicht (3 % pro kg) <strong>und</strong> der D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

(4 % pro Jahr). Die 20 Gestationsdiabetikerinnen<br />

benötigten im Mittel 25,2 (3–109) IE Insulin täglich <strong>und</strong> ermittelten<br />

5,3 mal ihren Blutzucker. Das mittlere Alter war 32,6 Jahre,<br />

die D<strong>iabetes</strong>dauer 1,2 Jahre, der Blutdruck systolisch 110,3<br />

mmHg <strong>und</strong> diastolisch 72,2 mmHg, der Hba 1c 5,63 %. Die Verordnungskosten<br />

pro Quartal betragen im Mittel 220,21 5 für In-<br />

Poster<br />

sulin <strong>und</strong> 207,90 5 für Teststreifen. Das Medikamentenbudget<br />

beträgt, beispielhaft aus einer KV, für Mitglieder <strong>und</strong> Familienangehörige<br />

50,72 5, für Rentner 122,19 5. Bei Typ-1 <strong>und</strong> Typ-2<br />

Diabetikern wurden die angestrebten Hba 1c -Werte von 6,5 bzw<br />

7,0 % nicht erreicht, bei den Typ-2 Diabetikern wurden die Blutdruckzielwerte<br />

nicht erreicht.<br />

Schlussfolgerungen: Unter dem jetzigen Kostendruck wird es zunehmend<br />

schwieriger, die Therapieziele zu erreichen.<br />

P-125<br />

DIG – D<strong>iabetes</strong> in Germany – eine prospektive Vierjahresstudie<br />

zur Situation von Typ 2-Diabetikern in<br />

Deutschland<br />

* Ott P., Köhler C., Benke I., Hanefeld M.<br />

Zentrum für Klinische Studien der TU Dresden mbH, Dresden<br />

Repräsentative Zahlen zur Epidemiologie arteriosklerotischer<br />

Gefäßerkrankungen <strong>und</strong> ihrer Behandlung fehlen für Typ 2-Diabetiker<br />

in Deutschland. Diese Studie soll dazu beitragen, folgende<br />

Fragen zu beantworten:<br />

• Wie krank sind unsere Typ 2-Diabetiker, wie werden sie behandelt<br />

<strong>und</strong> welchen Erfolg hat diese Therapie?<br />

• Welchen Verlauf nimmt die Erkrankung in 4 Jahren?<br />

• Bringt eine strenge Kontrolle aller Risik<strong>of</strong>aktoren eine Senkung<br />

der Komplikationsrate bzw. der KKH-Tage?<br />

Die Studiendauer beträgt 4 Jahre (Ersterhebung, Kontrollerhebung<br />

jeweils nach 2 <strong>und</strong> 4 Jahren). Es nehmen 240 Praxen in<br />

ganz Deutschland teil, die jeweils 20 Patienten gemäß der Ein<strong>und</strong><br />

Ausschlusskriterien in der Reihenfolge ihres Erscheinens in<br />

der Praxis in die Studie aufnehmen. Untersucht werden insgesamt<br />

4800 Typ 2-Diabetiker im Alter von 40 bis 70 Jahren ohne<br />

ein akutes kardiovaskuläres Ereignis in den letzten 3 Monaten,<br />

ohne ein Neoplasma in den letzten fünf Jahren sowie ohne eine<br />

Herzinsuffizienz im Stadium NYHA IV bzw. eine Niereninsuffizienz<br />

im Stadium der dekompensierten Retention.<br />

Erhoben werden folgende Daten:<br />

• anthropometrische Daten (Größe, Gewicht, Geschlecht, Alter,<br />

Taillen- <strong>und</strong> Hüftumfang)<br />

• anamnestische Daten (D<strong>iabetes</strong>dauer, kardiovaskuläre Begleiterkrankungen,<br />

D<strong>iabetes</strong>folgekrankheiten)<br />

• Risik<strong>of</strong>aktorenpr<strong>of</strong>il (RR, Fett<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>, Rauchen, BMI,<br />

WHR)<br />

• Klinische Bef<strong>und</strong>e (Reflexstatus, Vibrationsempfinden, Pulsstatus,<br />

Augenarztbef<strong>und</strong>)<br />

• Laborparameter (BZ, HbA 1c , Fett<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>parameter,<br />

MAE, Krea)<br />

• Aktuelle Therapie des D<strong>iabetes</strong>, des RR, der HLP sowie evtl.<br />

Begleittherapie<br />

• Soziodemokratische Daten (Arbeitsunfähigkeitstage sowie<br />

KKH-Tage im Studienverlauf)<br />

Es erfolgt eine statistische Aufarbeitung der Daten, die Aufschluss<br />

über die aktuelle therapeutische Praxis in Deutschland<br />

sowie den Einfluss der Therapie auf die Epidemiologie arteriosklerotischer<br />

Begleiterkrankungen bei Typ 2-Diabetikern liefern<br />

soll. Die Eingangsdaten werden zum DDG Kongress präsentiert.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

117


Poster<br />

P-126<br />

Nierenschwelle für Glucose im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter<br />

bei D<strong>iabetes</strong>manifestation: höher als bisher angenommen<br />

* Ehehalt S., Willasch A., Hub R., Ranke M. B., Neu A. für die DIARY-Group Baden-<br />

Württemberg<br />

Universitätsklinik für Kinderheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Jugendmedizin, Tübingen<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Mit Hilfe des Baden-Württemberger D<strong>iabetes</strong>-Inzidenzregisters<br />

wurden klinische <strong>und</strong> laborchemische Daten bei<br />

Manifestation eines D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 1 im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter<br />

erfasst. Bei einer Gesamtpopulation von 1,8 Millionen<br />

Kindern unter 15 Jahren in Baden-Württemberg <strong>und</strong> einer mittleren<br />

Inzidenz von 12,5/100.000/Jahr (95 %-CI 12,0–13,0) im<br />

Zeitraum 1987 bis 1997 bietet dieses Register eine ausreichend<br />

große Anzahl von Fallmeldungen.<br />

Fragestellung: Unser Ziel war es zu überprüfen, ob die üblicherweise<br />

angenommene Nierenschwelle für Glucose (< 200 mg/dl)<br />

auch bei D<strong>iabetes</strong>-Manifestation ihre Gültigkeit hat.<br />

Methoden: Alle 31 Kinderkliniken des Landes Baden-Württemberg<br />

sowie eine D<strong>iabetes</strong>-Fachklinik sind in die Erhebung eingeschlossen.<br />

Daten von 2.121 Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen unter 15<br />

Jahren zum Zeitpunkt der Manifestation eines Typ 1 D<strong>iabetes</strong><br />

wurden vor Ort aus den Originalakten erhoben. Der Untersuchungszeitraum<br />

umfasst die Jahre 1987 bis 1997.<br />

Ergebnisse: Angaben zur Glucosurie bei D<strong>iabetes</strong>-Manifestation<br />

fanden sich bei 94,4 % (n = 2.002) aller Patienten der Gesamtpopulation<br />

(n = 2.121). 97,6 % (n = 1.954) hatten bei Aufnahme<br />

eine Glucosurie. 2,4 % (n = 48) hatten keine Glucosurie. Patienten<br />

mit Glucosurie haben im Mittel einen Blutglucose-Wert von<br />

414,06 mg/dl (95 %-CI 406,02–422,25). Patienten ohne Glucosurie<br />

haben einen mittleren Blutglucose-Wert von 230,11 mg/dl<br />

(95 %-CI 199,77–265,06). Es besteht kein geschlechtsspezifischer<br />

Unterschied.<br />

Schlussfolgerung: Aufgr<strong>und</strong> der vorliegenden Daten ergeben sich<br />

deutliche Hinweise darauf, dass die Nierenschwelle höher ist als<br />

bisher angenommen. Wohl wissend, dass ein zeitlicher Unterschied<br />

zwischen dem bei Aufnahme gemessenen Blutzuckerwert<br />

<strong>und</strong> dem Urinzucker bestehen kann, bleibt dieses Vorgehen die<br />

einzige praktikable epidemiologische Vorgehensweise, um die<br />

Höhe der Nierenschwelle bei Manifestation abzuschätzen.<br />

P-127<br />

Der Verzehr tierischer Produkte ist ein signifikanter<br />

Risik<strong>of</strong>aktor für IGT <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong>: Ergebnisse einer<br />

Lebensstilanalyse bei einer Hochrisikogruppe<br />

Spallek C., Köhler C., Temelkova-Kurktschiev T., Hanefeld M.<br />

Zentrum für klinische Studien der GWT TU-Dresden<br />

Ziele: Die Bedeutung der Lebensstilparameter in der Intervention<br />

der D<strong>iabetes</strong>entwicklung ist inzwischen bekannt, jedoch besteht<br />

noch Unklarheit über den Einfluss der Einzelfaktoren. So<br />

sind die Meinungen über tierische Produkte bzw. vegetarisches<br />

Essen umstritten. Die folgende Studie soll diese Einzelfaktoren<br />

genauer untersuchen.<br />

Methodik: Analysiert wurden 301 Probanden im Alter von 41<br />

118 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

bis 83 Jahren, die mit Hilfe der gemessenen Plasmaglucosewerte,<br />

nüchtern <strong>und</strong> 120 min nach einem standardisierten oGTT, in<br />

Gruppen mit normoglykämischen Werten (NGT), mit gestörter<br />

Glucosetoleranz (IGT) sowie mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

(T2DM) eingeteilt wurden. Ein bereits bekannter DM war ein<br />

Ausschlusskriterium. Ein Fragebogen untersuchte die Lifestyleparameter<br />

(Essverhalten <strong>und</strong> körperliche Aktivität). Die Zusammensetzung<br />

der Nahrung (Kohlehydrate, pflanzliche <strong>und</strong> tierische<br />

Produkte (TP)) wurde in Form von Prozentgruppen erfasst<br />

(z. B. < 20 % TP, 20–40 %, 41–60 % usw.).<br />

Ergebnis: Von den Probanden wiesen 143 eine NGT auf<br />

(BMI = 26,8 kg/m 2 ), 106 eine IGT (BMI = 28,2 kg/m 2 ) <strong>und</strong> 52<br />

Fälle einen neu diagnostizierten T2DM (BMI = 29,9 kg/m 2 ). Bei<br />

der Befragung der Probanden gaben 22,1 % der Normoglykämischen<br />

an, unter 20 % TP pro Tag zu sich nehmen, dagegen waren<br />

es 34,8 % der IGT-Gruppe <strong>und</strong> bei den Diabetikern sogar<br />

54,3 %. Mittels multivariater Regressionsanalyse (NGT im Vergleich<br />

zu Hyperglykämischen) zeigte sich dieser Faktor (neben<br />

BMI <strong>und</strong> WHR) als einziger der Lifestyleparameter mit p = 0,001<br />

als signifikant. Die Frage nach der sportlichen Freizeitgestaltung<br />

bejahten bei der Gruppe mit BMI > 26,9 kg/m 2 38,2 % der Probanden<br />

mit NGT <strong>und</strong> 41,9 % mit IGT, signifikant mehr als die<br />

Diabetiker (13,3 %). In der Gruppe mit BMI < 26,9 kg/m 2 ergab<br />

sich dieser Unterschied auch zwischen NGT (52,3 %) <strong>und</strong> IGT<br />

(31,8 %).<br />

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass besonders<br />

die tierischen Produkte eng mit der Glykämielage assoziiert<br />

sind, aber auch die körperliche Bewegung einen Einfluss ausübt.<br />

P-128<br />

Zöliakie bei D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 1: sind Mädchen mit<br />

frühem D<strong>iabetes</strong>beginn besonders betr<strong>of</strong>fen?<br />

Bechtold S., Bonfig W., Rohrbach M., Mayer W. J., Heine S., Kappler M., Schweiger A.,<br />

Schwarz H. P.<br />

D<strong>iabetes</strong>zentrum DDG im Dr. von Haunerschen Kinderspital, Ludwig-Maximilians-<br />

Universität München<br />

Fragestellung: Wie häufig ist die Zöliakie bei Patienten eines pädiatrischen<br />

D<strong>iabetes</strong>zentrums <strong>und</strong> wie manifestiert sie sich klinisch?<br />

Methodik: Bei 182 diabetischen Kindern wurde nach Vorhandensein<br />

von Gliadin- <strong>und</strong> Endomysium-Antikörpern gesucht. Bei<br />

14 Patienten (7,7 %) wurde mittels Dünndarmsaugbiopsie die<br />

Diagnose einer Zöliakie histologisch gesichert. Typische klinische<br />

Symptome waren nur in einem Fall vorhanden.<br />

Ergebnisse: Die 14 Kinder (11 Mädchen, 3 Jungen) waren bei<br />

Erstmanifestation des D<strong>iabetes</strong> im Mittel 4,3 Jahre alt<br />

(1,0–10,1). Insgesamt 11 Kinder waren unter 6 Jahre alt. In allen<br />

Fällen war die Zöliakie nach Manifestation des D<strong>iabetes</strong> bestätigt<br />

worden, bei 5 von 14 fast gleichzeitig oder einige Monate<br />

danach. Bei 3 Kindern trat später zusätzlich ein M. Hashimoto<br />

auf. Mit Ausnahme von 2 Kindern halten alle eine gliadinfreie<br />

Diät ein. Nach einem Jahr gliadinfreie Diät war es bei 7 präpubertären<br />

Kindern zu einem deutlichen Anstieg des BMI-SDS von<br />

0,01 auf 0,36 gekommen. Gleich geblieben waren Insulinbedarf,<br />

HbA 1c , Anzahl berichteter Hypoglykämien. Ein Aufholwachstum<br />

war in keinem Fall aufgetreten.


Schlussfolgerungen: In unserem Patientengut ist die Zöliakie<br />

häufiger als bisher angenommen. Betr<strong>of</strong>fen sind vor allem<br />

Mädchen mit einem frühen D<strong>iabetes</strong>beginn. Da klinische Symptome<br />

fehlen oder diskret sind, muss bei diabetischen Kindern<br />

systematisch nach einer Zöliakie gesucht werden.<br />

P-129<br />

Prostatakarzinom-Risiko bei Vätern von Typ-2-<br />

Diabetikern<br />

* Zürn C. S. (1) , Hermanns N. (2) , Dietz K. (3) , North<strong>of</strong>f H. (4) , Heeren M. (2) , Wernet D. (4) ,<br />

Haak T. (2) , Meyer P. (5)<br />

(1) Institut für Anthropologie <strong>und</strong> Humangenetik, Eberhard-Karls-Universität Tübingen,<br />

(2) Forschungsinstitut der D<strong>iabetes</strong> Akademie Bad Mergentheim, (3) Institut für Medizinische<br />

Biometrie, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, (4) Klinik für Anaesthesiologie<br />

<strong>und</strong> Transfusionsmedizin, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, (5) Genefinder Technologies<br />

Beteiligungs-GmbH, München<br />

Einleitung: Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> weisen erhöhte Inzidenzen<br />

maligner Erkrankungen des Pankreas, Colons, Endometriums,<br />

der Speiseröhre, Brust, Leber, Gallenwege <strong>und</strong> der Nieren<br />

auf. Zwischen Prostatakarzinomen <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

scheint es eine negative Assoziation zu geben. Im Rahmen einer<br />

Fall-Kontroll-Studie verglichen wir die Häufigkeiten von<br />

Krebserkrankungen bei Eltern von Typ 2 Diabetikern <strong>und</strong> d<strong>iabetes</strong>freien<br />

Kontrollpersonen.<br />

Methodik: In die Studie wurden 801 Typ 2 Diabetiker <strong>und</strong> 781<br />

ges<strong>und</strong>e Kontrollpersonen eingeschlossen. Im Arzt-Patienten-<br />

Gespräch wurde die Familienanamnese in Bezug auf Krebserkrankungen<br />

erhoben.<br />

Ergebnisse: Die Diabetiker waren im Median 62,3 <strong>und</strong> die Kontrollen<br />

47,9 Jahre alt. Bei den Müttern der Diabetiker wurden<br />

häufiger Karzinome der Leber <strong>und</strong> Gallenwege (odds ratio (OR)<br />

5,96; 95 % Konfidenz-Intervall (CI): 2,01 bis 25,5) <strong>und</strong> des Magens<br />

(OR 4,21; 95 % CI: 1,55 bis 14,7) beobachtet. Väter der<br />

D<strong>iabetes</strong>-Patienten wiesen häufiger Pankreaskarzinome als Väter<br />

der Kontrollen auf (OR 6,87; 95 % CI: 1,22 bis 127,3).<br />

Prostatakarzinome waren mit 1,37 % bei Vätern der Typ 2 Diabetiker<br />

signifikant seltener als mit 2,94 % bei Vätern der Kontrollpersonen<br />

aufgetreten (OR 0,46; 95 % CI: 0,21 bis 0.93).<br />

Schlussfolgerungen: Die vorgelegten Daten basieren auf einer<br />

Untersuchung vergleichsweise großer Patienten- <strong>und</strong> Kontroll-<br />

Kollektive. Das Alter der Patienten lag im Durchschnitt 14,3 Jahre<br />

über dem Alter der Kontrollen, so dass bei den Eltern der Patienten<br />

tendenziell höhere Inzidenzen für Krebserkrankungen zu<br />

erwarten waren. Die Aussagekraft niedriger Inzidenzen beim<br />

Prostatakarzinom von Vätern der Diabetiker ist deshalb als besonders<br />

zuverlässig zu werten. Da erstgradig Verwandte – hier<br />

z. B. D<strong>iabetes</strong>-Patienten <strong>und</strong> ihre Väter – 50 % identisches Erbgutes<br />

aufweisen, ist es möglich, dass genetische Faktoren am protektiven<br />

Effekt des Typ 2 D<strong>iabetes</strong> hinsichtlich der Entwicklung<br />

von Prostatakarzinomen beteilig sind.<br />

Poster<br />

P-130<br />

Versorgungsrelevante Forschung in der deutschen Diabetologie<br />

– Eine quantitative Evaluation der Publikationsleistungen<br />

deutscher Autoren im Verlauf der Jahre<br />

1992–2002<br />

Kaiser T. (1) , Sawicki P. T. (2) , Schmacke N. (3)<br />

(1) (2) DIeM – Institut für evidenzbasierte Medizin Köln, St. Franziskus Hospital Köln,<br />

(3) AOK B<strong>und</strong>esverband Bonn<br />

Ziele: Qualität <strong>und</strong> Quantität der klinischen Forschung in<br />

Deutschland sind zuletzt zunehmend kritisiert worden. Wir<br />

überprüften den Stellenwert der versorgungsrelevanten Forschung<br />

in Deutschland im Bereich der Diabetologie.<br />

Methoden: Für alle deutschen Mitglieder der europäischen D<strong>iabetes</strong>gesellschaft<br />

(Stand 1997) wurden die in den Jahren 1992 bis<br />

2002 veröffentlichten <strong>und</strong> in Medline indizierten wissenschaftlichen<br />

Originalarbeiten ermittelt, beurteilt <strong>und</strong> in die Kategorie A<br />

(versorgungsrelevante Forschung) mit den Unterkategorien A1<br />

(Studien mit „harten“ klinisch relevanten Endpunkten), A2<br />

(ökonomische Studien) <strong>und</strong> A3 (übrige), oder B (Gr<strong>und</strong>lagenforschung)<br />

autoren- <strong>und</strong> arbeitsgruppenbezogen eingeteilt.<br />

Ergebnisse: Von 1234 ermittelten Publikationen waren 302<br />

(25 %) Übersichtsarbeiten, die ausgeschlossen wurden. 380<br />

(41 %) der übrigen Arbeiten waren versorgungsrelevant <strong>und</strong> 552<br />

(59 %) der Gr<strong>und</strong>lagenforschung zuzuordnen. In 103 (11 %)<br />

wurden „harte“ klinisch relevante Endpunkte untersucht (A1), 6<br />

Arbeiten (0,6 %) waren der Kategorie A2 <strong>und</strong> 271 (29 %) der<br />

Kategorie A3 zuzuordnen. Ein einzelner Autor war an 37 Publikationen<br />

(36 % der versorgungsrelevanten Arbeiten der Kategorie<br />

A1) beteiligt; die Arbeitsgruppe um diesen Autor war für 142<br />

(37 %) Arbeiten der Kategorie A <strong>und</strong> 85 (82 %) der Kategorie A1<br />

verantwortlich. Eine kontinuierliche Zunahme der versorgungsorientierten<br />

Forschung war innerhalb des ausgewerteten Zeitraums<br />

nicht zu beobachten.<br />

Schlussfolgerungen: Die versorgungsorientierte <strong>und</strong> klinisch relevante<br />

Forschung ist im Bereich der deutschen Diabetologie unterrepräsentiert.<br />

Zur Verbesserung der Qualität der D<strong>iabetes</strong>versorgung<br />

in Deutschland ist die Bereitstellung personeller <strong>und</strong><br />

finanzieller Ressourcen für versorgungsrelevante Forschung erforderlich.<br />

P-131<br />

Assoziation von kolorektalen Karzinomen <strong>und</strong> insulinbehandeltem<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

* Schiel R. (1) , Müller U. A. (2) , Kath R. (3)<br />

(1) Klinik für Innere Medizin IV, Friedrich-Schiller-Universität, Jena, (2) Klinik für Innere<br />

Medizin II, Friedrich-Schiller-Universität, Jena, (3) Medizinische Klinik I, Philippusstift,<br />

Essen<br />

Ziele: Wegen hoher <strong>und</strong> steigender Inzidenz des D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

<strong>und</strong> von Tumorerkrankungen ist es schwer, eine Assoziation<br />

beider Krankheitsgruppen zu belegen. Es gibt jedoch Hinweise,<br />

dass Patienten mit D<strong>iabetes</strong> vermehrt gastrointestinale <strong>und</strong> gynäkologische<br />

Karzinome entwickeln.<br />

Methodik: In einer populationsbezogenen Untersuchung wurden<br />

1989/90 bis 1999/2000 alle insulinbehandelten Patienten<br />

mit D<strong>iabetes</strong> zw. 16 <strong>und</strong> 60 Jahren <strong>und</strong> Wohnsitz in Jena<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

119


Poster<br />

Tabelle 1. Vergleich der Charakteristika der Patienten mit <strong>und</strong> ohne Tumorerkrankung (HbA 1c : HPLC, Diamat, Normbereich<br />

4,4–5,9 %).<br />

Parameter Typ 1 ohne Tumor Typ 1 mit Tumor p-Wert Typ 2 ohne Tumor Typ 2 mit Tumor p-Wert<br />

Anzahl (n) 112 2 142 5<br />

Alter (Jahre) 42,3 ± 11,2 53,9 ± 2,4 0,030 52,4 ± 6,7 54,4 ± 6,1 0,511<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer (Jahre)<br />

Dauer der<br />

15,4 ± 11,4 21,5 ± 8,2 0,463 11,4 ± 7,2 11,9 ± 7,2 0,856<br />

Insulintherapie (Jahre) 15,4 ± 11,5 21,5 ± 8,2 0,454 5,2 ± 3,8 5,8 ± 5,6 0,765<br />

Insulindosis (I. E./d) 0,64 ± 0,24 0,35 ± 0,14 0,085 0,59 ± 0,31 0,60 ± 0,50 0,933<br />

HbA1c (%) 7,57 ± 1,55 6,59 ± 0,15 0,251 7,52 ± 1,29 8,24 ± 1,29 0,220<br />

Tabelle 2 zeigt Tumorerkrankung, Therapie <strong>und</strong> Krankheitsverlauf.<br />

Tabelle 2. Parameter der St<strong>of</strong>fwechseleinstellung bei der letzten Untersuchung, Therapie <strong>und</strong> Krankheitsverlauf der Patienten mit<br />

maligner Tumorerkrankung („NED: no evidence <strong>of</strong> disease“, HbA1c : HPLC, Diamat, Normbereich 4,4–5,9 %).<br />

Patient-Nr.,<br />

Geschlecht<br />

D<strong>iabetes</strong>typ Alter (Jahre) D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

(Jahre)<br />

HbA (%) 1c Karzinom Therapie Prognose<br />

1, weiblich 1 52 16 7,1 Mamma Operation, Radiatio Progression<br />

2, männlich 1 64 21 8,1 Rektum Operation NED<br />

3, männlich 2 58 11 8,7 Kolon<br />

(ca. 100 000 Einwohner) erfasst. Die Patienten wurden 1989/90,<br />

1994/95 <strong>und</strong> 1999/2000 untersucht. Neben Parametern zur<br />

St<strong>of</strong>fwechselqualität wurden Tumorerkrankungen, Therapie<br />

<strong>und</strong> Krankheitsverlauf registriert.<br />

Ergebnisse: Bis 1999/2000 waren bei 2/114 Patienten mit Typ 1<br />

<strong>und</strong> 5/147 Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> maligne Erkrankungen<br />

aufgetreten. Tabelle 1 zeigt die Charakteristika der Patienten Im<br />

Vergleich.<br />

Während der Untersuchung trat bei 3/261 Patienten mit D<strong>iabetes</strong><br />

ein kolorektales Karzinom auf. Die Inzidenz während des<br />

gleichen Zeitraumes für die Gesamtbevölkerung beträgt 98 262<br />

Neuerkrankungen/85 Mio. Einwohner (R. Koch-Inst., 22. 12.<br />

2002, 4245. Datenanforderung) oder umgerechnet 1 Neuerkrankung/865<br />

Einwohner. Die absolut gering erscheinende Tumorinzidenz<br />

in der vorliegenden Untersuchung beruht auf dem<br />

jungen Alter der Untersuchungspopulation. Trotzdem ist unter<br />

Zugr<strong>und</strong>elegung der o. g. Berechnung in der Untersuchungspopulation<br />

eine 9,9-fach erhöhte Inzidenz für kolorektale Tumore<br />

zu verzeichnen (p = 0,042). Für andere Karzinome wurde keine<br />

erhöhte Inzidenz nachgewiesen.<br />

Schlußfolgerung: Erstmals wurde in einer populationsbezogenen<br />

Langzeituntersuchung die in Metaanalysen belegte erhöhte Inzidenz<br />

von kolorektalen Karzinomen bei Patienten mit insulinbehandeltem<br />

D<strong>iabetes</strong> belegt.<br />

120 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Operation,<br />

Chemotherapie, Radiatio<br />

4, männlich 2 44 1 6,7 Rektum Operation, Chemotherapie NED<br />

5, männlich 2 57 20 9,7 Bronchial Chemotherapie Verstorben<br />

6, männlich 2 58 17 8,7 Nierenzell Operation, Chemotherapie NED<br />

7, männlich 2 54 12 10,2 Hoden Operation, Chemotherapie NED<br />

P-132<br />

Erstdiagnose des Typ-1 D<strong>iabetes</strong> bei Kindern – Unterschiede<br />

im Verlauf zwischen 1989 <strong>und</strong> 2002?<br />

Seewi O., Oster K., Schönau E.<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Kinderheilk<strong>und</strong>e der Universität zu Köln<br />

NED<br />

Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Fragestellung: Die bei der Erstdiagnose eines<br />

Typ-1 D<strong>iabetes</strong> bei Kindern routinemäßig erhobenen klinischen<br />

Parameter werden in Bezug zum klinischen Verlauf retrospektiv<br />

analysiert. Ist die Schwere des Insulinmangels daran ablesbar?<br />

Gibt es Unterschiede im Verlauf je nach Erkrankungsalter oder<br />

Erkrankungsdatum zwischen 1989 <strong>und</strong> 2002?<br />

Patienten <strong>und</strong> Methoden: 94 konsekutive Fälle im Alter von 1,5<br />

bis 15 Jahre wurden einbezogen, 47 Kinder mit Erstmanifestation<br />

1989–1995, 47 Kinder mit Erstmanifestation 1996–2002.<br />

Die Aufnahmebef<strong>und</strong>e: Alter, Geschlecht, Blutgasanalyse, Blutzucker<br />

(BZ), HbA 1c -Wert, Ketonurie wurden erfasst. Die diabetische<br />

Ketoazidose (DKA) wurde in eine schwere Form (dekompensierte<br />

DKA; pH < 7,3, pCO2 < 30 mm Hg, negativer Base<br />

Excess > 10 mmol/l) <strong>und</strong> in eine leichte Form (kompensierte<br />

DKA; pH > 7,3, pCO 2 > 30 mm Hg, negativer Base Excess < 10<br />

mmol/l) unterschieden.<br />

Ergebnisse: Mittelwerte 1989–1995 (in Klammern 1996–2002)<br />

Mit dekompensierter DKA waren es 12 (12) Patienten im Alter<br />

von 11 (7,3) Jahren, mit HbA 1c -Werten von 12,2 (12,3)%, Blutzuckerwerten<br />

von 350 (430) mg%. Mit kompensierter DKA waren<br />

es 35 (35) Patienten, im Alter von 10 (9,1) Jahren, mit HbA 1c -


Werten von 11,8 (11,1)%, Blutzuckerwerten von 354 (396)<br />

mg%. Der HbA 1c - Wert korrelierte signifikant (p < 0,001)direkt<br />

mit dem Alter, aber mit keinem anderen Parameter. Weder BZ<br />

noch HbA 1c -Wert noch Ketonurie korrelierte mit der Schwere<br />

der DKA.<br />

Schlussfolgerungen:<br />

1) Bei Erstdiagnose Typ-1 D<strong>iabetes</strong> wird die Schwere der DKA<br />

allein durch die Blutgasanalyse erkannt.<br />

Poster<br />

2) Bei gleicher Schwere einer DKA <strong>und</strong> gleich hohem BZ haben<br />

jüngere Kinder niedrigere HbA 1c -Werte als ältere, d. h. jüngere<br />

Kinder tolerieren den Zustand des Insulinmangels weniger lange<br />

<strong>und</strong> werden früher behandlungsbedürftig als ältere.<br />

3) Es fällt seit 1989 ein – allerdings nicht signifikanter – Trend<br />

zur Abnahme des Erkrankungsalters auf.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

121


Poster<br />

Immunologie<br />

P-133<br />

Zn 2+ -Enriched Drinking Water Prevented Spontaneous<br />

D<strong>iabetes</strong> in NOD Mice<br />

Schott-Ohly P., Partke H.-J., Lgssiar A., Friesen N. T. E., Büchau A. S., Gleichmann H.<br />

German D<strong>iabetes</strong> Center, German D<strong>iabetes</strong> Research Institute at the Heinrich-Heine-<br />

University, Duesseldorf, Germany<br />

Type 1 d<strong>iabetes</strong> results from beta cell destruction, mediated by T<br />

cell-dependent inflammatory immune reactions. Reactive oxygen<br />

species (ROS) are considered as mediators in the destructive<br />

process in human as well as in the spontaneous and experimentally<br />

induced d<strong>iabetes</strong> models <strong>of</strong> mice. In the non obese diabetic<br />

(NOD) mouse developing spontaneously d<strong>iabetes</strong>, the pro-inflammatory<br />

cytokines interferon-γ and tumor necrosis factor-α<br />

play a critical role in the pathogenesis, whereas the anti-inflammatory<br />

cytokines interleukin (IL)-4 and IL-10 operate counterregulatory.<br />

It is known that ROS can stimulate cytokine production<br />

and that pro-inflammatory cytokines mediate ROS<br />

formation. In NOD mice, the d<strong>iabetes</strong> incidence is higher in females<br />

than in males. We reported that zinc ion-enriched drinking<br />

water (Zn) upregulated metallothionein (MT) in islets and prevented<br />

d<strong>iabetes</strong> induced with multiple low doses <strong>of</strong> streptozotocin.<br />

We concluded that Zn exerts protection through MT which<br />

scavenged hydroxyl radicals (OH), the most toxic species <strong>of</strong><br />

ROS.<br />

Recently, we studied, whether Zn also prevents d<strong>iabetes</strong> in NOD<br />

mice. Breeding pairs received either Zn or control water, the<br />

<strong>of</strong>fsprings were also divided into two groups receiving either Zn<br />

or control water.<br />

We fo<strong>und</strong> that Zn protected NOD mice from d<strong>iabetes</strong>. The protective<br />

effect was more pronounced when both the breeding<br />

pairs and their <strong>of</strong>fsprings received Zn. The percentage <strong>of</strong> euglycemic<br />

mice was duplicated from 25 % up to 56.5 % in females<br />

and increased from 69.6 % up to 94.1 % in males.<br />

Since Zn induced MT in islets <strong>of</strong> three mouse strains, we hypothezise<br />

that Zn inhibited β-cell destruction by inducing MT to<br />

scavenge OH as mediators <strong>of</strong> β-cell damage. Whether Zn affects<br />

the insulitis in NOD mice remains to be analyzed. Since supplementation<br />

with zinc ions prevented d<strong>iabetes</strong> in our mice models<br />

as well as in models <strong>of</strong> other investigators it may be considered<br />

to study its effect in individuals at risk for type 1d<strong>iabetes</strong>.<br />

P-134<br />

Autoimmun-Thyreoiditis bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong> – Häufigkeit, St<strong>of</strong>fwechsellage <strong>und</strong><br />

Komplikationen<br />

* Wilms M., Hartmann R., Deiss D., Kordonouri O.<br />

Kinderklinik, OHC, Charité, Berlin<br />

Ziele: Typ 1 D<strong>iabetes</strong> ist häufig mit einer Autoimmun-Thyreoiditis<br />

(AIT) verb<strong>und</strong>en. Ziel der Studie war die Untersuchung von<br />

Inzidenz, St<strong>of</strong>fwechsellage <strong>und</strong> d<strong>iabetes</strong>-spezifischen Komplikationen.<br />

Methoden: Seit 1984 wurde bei 593 Patienten mit Typ 1 Diabe-<br />

122 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

tes an der Kinderklinik der Charité ein regelmäßiges Screening<br />

zur Schilddrüsen-Diagnostik durchgeführt. Für die Auswertung<br />

von Therapie- <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechseldaten sowie Komplikationen<br />

<strong>und</strong> Spätfolgen konnten 46 Patienten mit AIT anhand einer matched-pair<br />

Analyse mit 46 alters-, geschlechts- <strong>und</strong> d<strong>iabetes</strong>dauergleichen<br />

Patienten mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong> ohne AIT verglichen<br />

werden.<br />

Ergebnisse: Eine AIT wurde bei 53 der 593 Patienten (8.9 %) im<br />

Median 4.0 Jahre nach D<strong>iabetes</strong>beginn (0–12 Jahre) diagnostiziert<br />

<strong>und</strong> behandelt. Die kumulative Inzidenz nach 10jähriger<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer beträgt 0.14 ± 0.02. Bei den 92 Patienten der matched-pair<br />

Analyse (32 Knaben, 60 Mädchen) mit einem medianen<br />

Manifestationsalter von 7.5 Jahren (0.1–15.3 Jahre) betrug<br />

die D<strong>iabetes</strong>dauer zum Zeitpunkt der Untersuchung 7.5 Jahre<br />

(0.8–17.7 Jahre). Die medianen HbA 1c -Werte im ersten Jahr (7.8<br />

vs. 7.3 %, p = 0.070) sowie in den Folgejahren (8.6 vs. 8.3 %,<br />

p=0.205) unterschieden sich nicht signifikant zwischen Patienten<br />

mit oder ohne AIT. Schwere Hypoglykämien traten bei Patienten<br />

mit AIT nicht gehäuft auf. Die mediane Dauer bis zur Entwicklung<br />

einer beginnenden Retinopathie betrug 12.7 bzw. 10.9<br />

Jahre nach D<strong>iabetes</strong>manifestation bei Patienten mit bzw. ohne<br />

AIT (p = 0.308).<br />

Schlussfolgerungen: Zur Entdeckung einer häufig latenten AIT<br />

wird bei Patienten mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong> ein regelmäßiges Screening<br />

empfohlen. Bei rechtzeitiger Diagnose <strong>und</strong> Behandlung können<br />

eine ähnlich gute St<strong>of</strong>fwechsellage <strong>und</strong> eine vergleichbare Komplikationsrate<br />

erreicht werden.<br />

P-135<br />

Generation <strong>of</strong> H 2 O 2 and Failure <strong>of</strong> Antioxidative Enzymes<br />

in Pancreatic Islets <strong>of</strong> C57BL/6 mice is Associated<br />

with Susceptibility for D<strong>iabetes</strong> Induced with Multiple<br />

Low Doses <strong>of</strong> Streptozotocin<br />

* Büchau A. S., * Friesen N. T. E., Schott-Ohly P., Lgssiar A., Gleichmann H.<br />

Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />

In male mice <strong>of</strong> susceptible strains, d<strong>iabetes</strong> is induced by multiple<br />

low doses <strong>of</strong> streptozotocin (MLD-STZ), whereas female<br />

mice are resistant. Reactive oxygen species (ROS) participate in<br />

the destruction <strong>of</strong> β-cells. Effects <strong>of</strong> ROS are counterbalanced by<br />

different antioxidative enzymes: superoxide dismutase (SOD)<br />

catalyzes hydrogen peroxide (H 2 O 2 ) from superoxide radical<br />

(O 2 -.). Incomplete catalysation <strong>of</strong> H 2 O 2 by catalase (Cat) and<br />

glutathione peroxidase (GPx) facilitates generation <strong>of</strong> highly<br />

toxic hydroxyl radicals (.OH) through the Fenton reaction. The<br />

low equipment <strong>of</strong> islets with antioxidative enzymes may account<br />

for the susceptibility for MLD-STZ d<strong>iabetes</strong>. Therefore, we investigated<br />

1) in vitro H 2 O 2 generation by STZ, 2) ex vivo H 2 O 2<br />

generation and 3) the mRNA expression <strong>of</strong> Cat, GPx, and SOD<br />

after MLD-STZ treatment.<br />

STZ stimulated dose-dependently (P < 0.05) H 2 O 2 generation in<br />

islets <strong>of</strong> male, but not <strong>of</strong> female C57BL/6 mice. MLD-STZ stim-


ulated H 2 O 2 generation in islets ex vivo <strong>of</strong> male but not <strong>of</strong> female<br />

mice. The ex vivo analysis <strong>of</strong> antioxidative enzyme mRNA<br />

expression showed that islets <strong>of</strong> C57BL/6 mice <strong>of</strong> both genders<br />

constitutively expressed Cat, GPx and CuZnSOD. MLD-STZ<br />

upregulated (P < 0.05) the mRNA expression only <strong>of</strong> Cat<br />

(P < 0.05) in islets <strong>of</strong> male mice, whereas all three antioxidants<br />

were significantly (P < 0.05) increased in female mice. In conclusion,<br />

female mice are protected from MLD-STZ d<strong>iabetes</strong> because<br />

they respond to attacks by ROS through upregulation <strong>of</strong> their<br />

antioxidative repertoire, male mice, in contrast, are d<strong>iabetes</strong>-susceptible<br />

because they fail to sufficiently respond to ROS. Then,<br />

a bias towards ROS can result in activation <strong>of</strong> the transcriptional<br />

factors for inflammatory cytokines which stimulate production<br />

<strong>of</strong> proinflammatory cytokines and ROS, which may ultimately<br />

mediate β-cell destruction. Activation <strong>of</strong> different<br />

antioxidants may intercept ROS and thereby interrupt this circulus<br />

vitiosus.<br />

P-136<br />

Untersuchungen zur Affinitätsreifung von Insulin-Autoantikörpern<br />

im Kindesalter<br />

* Achenbach P. (1) , Naserke H. (1) , Bonifacio E. (1,2), Ziegler A.-G. (1)<br />

(1) Institut für D<strong>iabetes</strong>forschung, Krankenhaus München-Schwabing; (2) Instituto<br />

Scientifico San Raffaele, Milan, Italy<br />

Insulin-Autoantikörper (IAA) sind Marker der präklinischen<br />

Phase des Typ 1 D<strong>iabetes</strong> (T1D). IAA treten mit hoher Prävalenz<br />

im Kleinkindesalter (< 4 Jahre) auf, sind <strong>of</strong>tmals das erste Anzeichen<br />

für eine Autoimmunreaktion gegen die Inselzellen <strong>und</strong> zeigen<br />

häufig im Verlauf Schwankungen im Antikörperspiegel.<br />

Ziele: In dieser Studie sollte bestimmt werden, ob Veränderungen<br />

im IAA-Titer mit einer Affinitätsreifung der Autoantikörper<br />

assoziiert sind.<br />

Methoden: Die IAA-Affinität wurde in den Seren (n = 66) von 18<br />

IAA + Kindern aus dem Kollektiv der BABYDIAB-Studie untersucht<br />

(erstmaliges Auftreten von IAA im Alter von 9 Monaten,<br />

n=11, <strong>und</strong> 2 Jahren, n = 7; medianer Verlauf 7.1 Jahre). Dreizehn<br />

Kinder entwickelten im Verlauf einen T1D (medianes Alter<br />

6.2 Jahre). Die Affinität wurde in kompetitiven Bindungsexperimenten<br />

unter Verwendung von 5 µl Serum, humanem [ 125 I]<br />

Tyr 14 A-Insulin (10 µCi/ml; 0.1428 nM) <strong>und</strong> unmarkiertem humanen<br />

Insulin in ansteigenden Konzentrationen (10e-7 bis 10e-<br />

13 M) im IAA-Mikroassay bestimmt.<br />

Ergebnisse: Alle 18 Kinder wiesen bereits im ersten IAA + Serum<br />

eine hohe IAA-Affinität auf (1/Ki > 10e9 L/mol). Die Affinität<br />

<strong>und</strong> IC50-Werte waren trotz signifikanter Veränderungen der<br />

IAA-Titer im individuellen Verlauf stabil. Die inter-individuelle,<br />

mediane IAA-Affinität variierte dagegen deutlich (> 2 Logs) zwischen<br />

den Probanden (1/Ki 8.6 x 10e9 bis 3.4 x 10e11 L/mol;<br />

IC50 1.3 x 10e-9 bis 7.2 x 10e-12 M). Kinder mit der höchsten<br />

Affinität (medianer IC50 < 5 x 10e-11 M; medianer 1/Ki > 5 x<br />

10e10 L/mol) wiesen ein signifikant erhöhtes T1D-Risiko auf<br />

(p < 0.05).<br />

Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass die<br />

Affinität von Insulin-Autoantikörpern schnell <strong>und</strong> bereits zu einem<br />

frühen Zeitpunkt im Autoimmunprozess heranreift <strong>und</strong><br />

sich im weiteren Verlauf bis hin zur Erkrankungsmanifestation<br />

nur noch wenig verändert. Das D<strong>iabetes</strong>risiko ist vor allem mit<br />

der Intensität der Autoimmunreaktion assoziiert.<br />

[DFG-gefördert: ZI 310/12–5]<br />

P-137<br />

Charakterisierung von Inselzell-Autoantikörpern <strong>und</strong><br />

D<strong>iabetes</strong>risiko bei erstgradig Verwandten von Patienten<br />

mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong><br />

* Reiter J. (1) , Warncke K. (1) , Williams A. (2) , Bingley P. J. (2) , Bonifacio E. (1,3) , Ziegler A.-<br />

G. (1) , Achenbach P. (1)<br />

(1) Institut für D<strong>iabetes</strong>forschung, Krankenhaus München-Schwabing; (2) University <strong>of</strong><br />

Bristol, Bristol, UK; (3) Instituto Scientifico San Raffaele, Milan, Italy<br />

Autoantikörper (AK) gegen Inselzellantigene sind Marker zur<br />

Prädiktion des Typ 1 D<strong>iabetes</strong> (T1D). Das Auftreten von AK hat<br />

jedoch nicht immer eine Manifestation der Erkrankung zur<br />

Folge.<br />

Ziele: In dieser Studie wurde untersucht, ob eine genaue Charakterisierung<br />

des AK-Pr<strong>of</strong>ils die Spezifität der D<strong>iabetes</strong>prädiktion<br />

erhöht.<br />

Methoden: Die Titer, Subklassen <strong>und</strong> Epitopspezifität von AK<br />

gegen Insulin (IAA), GAD65 (GADA) <strong>und</strong> IA-2 (IA-2A) wurden<br />

im jeweils ersten verfügbaren AK+ Serum von 180 erstgradig<br />

Verwandten der Münchner <strong>und</strong> der Bart’s-Oxford-Familienstudien<br />

analysiert (medianes Alter 14.5 Jahre, medianer Verlauf 5.7<br />

Jahre).<br />

Ergebnisse: GADA+ waren 83 %, IA-2A+ 34 % <strong>und</strong> IAA+ 40 %<br />

der Seren. Das 10-Jahres kumulative T1D-Risiko betrug 39 %<br />

(n = 55). Ein erhöhtes T1D-Risiko war mit dem Auftreten von<br />

IA-2A, zusammen mit anderen AK (63 %, p < 0.0001, n = 53)<br />

oder als einzelner Marker (48 %, p < 0.05, n = 9), assoziiert (vs.<br />

29 % bei IA-2A-). Dagegen hatten Verwandte, die nur GADA<br />

(23 %, n = 72) oder IAA (19 %, n = 19) aufwiesen, ein geringeres<br />

Erkrankungsrisiko. Bei IA-2A+ Personen erhöhte sich das Risiko<br />

nochmals, wenn hohe IA-2A Titer (100 % vs. 26 % bei niedrigen<br />

Titern, p < 0.05), kreuzreagierende AK mit IA-2β (81 %,<br />

p


Poster<br />

P-138<br />

Proinsulin <strong>und</strong> Insulin spezifische T-Zell-Klone bei Typ 1<br />

D<strong>iabetes</strong><br />

Rosinger S. (1) , Endl J. (2) , Manfras B. J. (1) , Kalbacher H. (3) , Deeg M. (3) , Dahouk S. (1) ,<br />

Böhm B. O. (1) , Durinovic-Belló I. (1)<br />

(1) Universitätsklinik Ulm, (2) Roche Diagnostics, Penzberg, (3) Universität Tübingen<br />

Ziele: Typ 1 D<strong>iabetes</strong> (T1D) ist durch eine T-Zell vermittelte Zerstörung<br />

der β-Zellen des Pankreas gekennzeichnet. Dabei erkennen<br />

autoreaktive T-Zellen β-Zell spezifische Autoantigene wie<br />

z. B. (Pro-)Insulin. Die Autoantikörper gegen beide Proteine sind<br />

mit einem gesteigerten T1D-Risiko assoziiert. In dieser Studie<br />

sollte die Spezifität <strong>und</strong> der Phänotyp von proinsulinreaktiven T-<br />

Zellen, die aus PBMC eines T1D-Patienten mit dem Hochrisiko<br />

HLA-Haplotyp DRB1*0401, DQ8 isoliert wurden, analysiert<br />

werden.<br />

Methoden: 65 T-Zell-Linien (TZL) wurden durch mehrere Restimulationen<br />

mit Insulin, Proinsulin oder überlappenden Peptiden<br />

generiert. Die Spezifität der erhaltenen TZL wurde durch Bestimmung<br />

der sezernierten Zytokine <strong>und</strong> Proliferation bestimmt.<br />

Die Analyse der MHC-Restriktionselemente erfolgte durch Inhibition<br />

mit anti-HLA-Antikörpern bzw. durch Verwendung von<br />

HLA-transfizierten Zell-Linien.<br />

Ergebnisse: Bei T-Zell-Klon ULM-52C1 handelte es sich um einen<br />

proinsulinspezifischen Klon, der die Region zwischen C-<br />

Peptid <strong>und</strong> A-Kette (C18-A1) erkannte. Für Klon ULM-32C1<br />

konnte eine Insulin spezifische Reaktion gegen ein Peptid am<br />

Ende der A-Kette (A5–21) nachgewiesen werden. Als Restriktionselement<br />

konnte jeweils DRB1*0401 definiert werden. Das<br />

Zytokinpr<strong>of</strong>il war bei ULM-52C1 durch große Mengen an IFNγ<br />

<strong>und</strong> IL-5 charakterisiert, bei ULM-32C1 konnte vor allem eine<br />

INFγ Sekretion nachgewiesen werden.<br />

Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse konnten die wichtige Rolle<br />

des von uns schon früher beschriebenen Proinsulinepitops<br />

C18-A1 bei der T1D Pathogenese bei Personen mit hohem genetischen<br />

Risiko bestätigen. Die Erkennung des A-Ketten Peptides<br />

A5–21 ist entweder auf die Rolle von Insulin als Autoantigen<br />

zurückzuführen, oder eine Folge der exogenen Insulinbehandlung.<br />

Die Identifikation <strong>und</strong> Charakterisierung proinsulinspezifischer<br />

T-Zellen, die an der T1D-Pathogenese beteiligt sind,<br />

könnte die Gr<strong>und</strong>lage für die Entwicklung einer autoantigenspezifischen<br />

Immuntherapie sein.<br />

124 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

P-139<br />

Disseminierte periportale Verfettung nach allogener<br />

intraportaler Inseltransplantation bei einer Patientin<br />

mit Typ-1 D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

* Eckhard M. (1) , Lommel D. (2) , Hackstein N. (2) , Winter D. (1) , Ziegler A. (1) , Rau W. (2) ,<br />

Schulz A. (3) , Bretzel R. G. (1) , Brendel M. D. (1)<br />

(1) Medizinische Klinik u. Poliklinik III, Universitätsklinikum Giessen, (2) Abteilung für<br />

Radiologie, Universitätsklinikum Giessen, (3) Institut für Pathologie, Universitätsklinikum<br />

Giessen<br />

Einleitung: Der Einsatz neuer Immunsuppressiva <strong>und</strong> die Transplantation<br />

(Tx) größerer Inselmassen durch sequentielle Tx mehrerer<br />

Inselpräparationen hat die Insulinunabhängigkeitsrate<br />

auf ± 80 % gesteigert. Über mögliche Einflüsse der intraportal<br />

transplantierten Inseln auf die Lebermorphe ist bisher wenig bekannt.<br />

Wir beschreiben erstmals einen Fall disseminierter periportaler<br />

Verfettung nach intraportaler Insel-Tx (ITx).<br />

Methoden: Eine 35-jährige Pat. (> 25 J. DM Typ-1, rezid.<br />

schwere Hypoglykämien) wurde sequentiell CT-gesteuert inseltransplantiert.<br />

Die Lebermorphologie wurde protokollgemäß<br />

bildgebend untersucht (Sonographie <strong>und</strong> MRT, dopplersonographische),<br />

zudem Messung des portalen Flusspr<strong>of</strong>ils. Zur histologischen<br />

Untersuchung wurde eine Leberbiopsie gewonnen. Standardisiertes<br />

Monitoring von Tx-Funktion, St<strong>of</strong>fwechsel <strong>und</strong><br />

Immunsuppression.<br />

Ergebnisse: Vor der 1.ITx zeigte sich eine unauffällige Leberstruktur.<br />

Nach 1.ITx wurden ein basales C-Peptid von 0,8 ng/dl<br />

sowie eine Reduktion des Insulinbedarfs (29 auf 12 IE/Tag) <strong>und</strong><br />

des HbA 1c (8,6 auf 7,2 %) registriert. Drei <strong>und</strong> 8 Tage nach 1.ITx<br />

war die Lebermorphe sonographisch unauffällig. Bei der 2. ITx<br />

4 Mo später fielen im CT disseminierte kleinste hypodense<br />

Raumforderungen auf, sonographisch echoreiche Läsionen von<br />

ca. 3 mm Größe. Im MRT Bestätigung der disseminierten, feinsten<br />

Läsionen (hyperintens in T2-Wichtung). Normales portales<br />

Flusspr<strong>of</strong>il. Subjektiv beschwerdefrei, unauffällige Laborchemie,<br />

inkl. Tumormarker. Histologisch fokal betonte großtropfige Verfettung<br />

mit diskreter chronischer Entzündung im Portalfeldbereich.<br />

Schlussfolgerungen: Die benignen Leberveränderungen interpretieren<br />

wir als Reaktion auf eine lokale Hyperinsulinämie,<br />

wurden jedoch bei unseren bisherigen Pat. nach ITx so nicht beobachtet.<br />

Im Unterschied zu diesen kam eine modif. Immunsuppression<br />

Rapamycin/Tacrolimus vs. Cyclosporin/Mycophenolat/Methylprednisolon)zum<br />

Einsatz, die zur Veränderung des<br />

portalen Mikromilieus geführt haben könnte.


Adipositas/Atherosklerose<br />

P-145<br />

Ernährung insulinbehandelter Patienten mit D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus – Wunsch <strong>und</strong> Realität<br />

* Schiel R. (1) , Siefke S. (2) , Müller U. A. (2)<br />

(1) (2) Klinik für Innere Medizin IV <strong>und</strong> Klinik für Innere Medizin II, Friedrich-Schiller-<br />

Universität, Jena<br />

Seit 1989/90 fand eine Kostliberalisierung statt. Feste Kostpläne<br />

werden nicht mehr verordnet. Patienten mit Insulintherapie erlernen<br />

in strukturierten Behandlungs- <strong>und</strong> Schulungsprogrammen<br />

die Berechnung der Nahrungsmittel nach KEs <strong>und</strong> können<br />

sich „frei“ ernähren. Sie dürfen auch Zucker konsumieren.<br />

Methoden: Die vorliegende Untersuchung wurde 1989/90 als<br />

prospektive 10-Jahres-Studie einer Population von Patienten mit<br />

Typ 1 <strong>und</strong> insulinbehandeltem Typ 2 D<strong>iabetes</strong> im Alter zw. 16<br />

<strong>und</strong> 60 Jahren <strong>und</strong> Wohnsitz in Jena konzipiert. 1999/2000 wurden<br />

261 Patienten (90 % der Zielgruppe) untersucht (Typ-1/Typ-<br />

2: n = 114/147, Alter 42,5/52,2 J., BMI 25,9/30,4 kg/m 2 , HbA 1c<br />

[mittlerer Normwert 4,7 %, Tosho] 6,96 ± 1,39/6,91 ± 0,96 %).<br />

Ergebnis: Während 1989/90 alle Patienten einen festen Kostplan<br />

hatten <strong>und</strong> für sie der Verzehr von Zucker verboten war, hatten<br />

1994/95 22,0 % der Patienten (n = 28/127) mit Typ 1 <strong>und</strong> 37,6 %<br />

der Patienten (n = 44/117) mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> einen festen Kostplan.<br />

1999/2000 hatten nur 10/114 Patienten (8,8 %) mit Typ 1<br />

(p < 0,0001 vs 1994/95 <strong>und</strong> 1989/90) <strong>und</strong> 17/147 (11,6 %) mit<br />

Typ 2 D<strong>iabetes</strong> (p < 0,0001 vs 1994/95 <strong>und</strong> 1989/90) einen festen<br />

Kostplan. 1999/2000 verzehrten 92/114 (80,7 %) Patienten<br />

mit Typ 1 <strong>und</strong> 102/147 69,4 %) mit Typ-2 regelmäßig Haushaltszucker.<br />

Die tägliche KE-Zufuhr betrug 14,6 (5–33) KE bei<br />

Typ 1 <strong>und</strong> 12,7 (5–31) KE bei Typ 2 D<strong>iabetes</strong>. Dies entspricht<br />

bei Typ-1/Typ 2 D<strong>iabetes</strong> einer Energiezufuhr von 600,1/522,0<br />

kcal/d (1 KE = 41,1 kcal). Geht man von leichter körperlicher<br />

Tätigkeit aus, so liegt bei einem Körpergewicht der Patienten mit<br />

Typ 1/Typ 2 D<strong>iabetes</strong> von 76,9/88,4 kg die tägliche Energiezufuhr<br />

bei 2460,8/2828,8 kcal (ca. 32 kcal/kg KG). Im Mittel nehmen<br />

Patienten mit Typ 1 ca. 24 %, insulinbehandelte Patienten<br />

mit Typ-2 18 % ihrer Energiemenge als Kohlenhydrate zu sich.<br />

Schlussfolgerung: Im Gegensatz zu den Empfehlungen, daß 50 %<br />

der Energie aus Kohlenhydraten stammen sollen, liegt der Prozentsatz<br />

in der Realität erheblich niedriger.<br />

P-146<br />

Adipositas bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen: eine frühzeitige<br />

Gr<strong>und</strong>lage für das Metabolische Syndrom!<br />

* Chen-Stute A., Kewenhörster K., Krogmann O., Klytta K., Pfohl M.<br />

Bethesda Krankenhaus Duisburg, St. Clemens Hospitale Oberhausen<br />

T. O. M. ist ein strukturiertes, ärztlich geleitetes 3-jähriges Therapieprogramm für<br />

übergewichtige Kinder (8–12 Jahre) <strong>und</strong> Jugendliche (13–17 Jahre)mit Begleiterkrankungen,<br />

das seit 1997 etabliert <strong>und</strong> als Langzeittherapie mit 167 Kindern evaluiert<br />

ist.<br />

Methodik: 1. Jahr: 3 x wöchentl. Ausdauersport in Halle, Fitness<br />

<strong>und</strong> Schwimmbad (120 h/Jahr), wöchentl. Kinder-<strong>und</strong> Elterngruppensitzungen<br />

(40 h/Jahr). Ärztliche Eingangsuntersuchung<br />

Poster<br />

mit anthropometrischen Daten, Laboruntersuchungen, Kardiospirometrie,<br />

Echokardiographie, Fragebögen über Essverhalten<br />

<strong>und</strong> Lebensqualität, psychische Befindlichkeit. Wöchentl. Gewichts-<br />

<strong>und</strong> Blutdruckkontrolle, Arztvisiten.<br />

2. Jahr Stabilisierungsphase,<br />

3. Jahr Langzeitkontrolle.<br />

Ergebnisse: Bei 167 Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen werden neben<br />

dem Übergewicht über 97. Perzentile verschiedene Begleiterkrankungen<br />

wie Bluthochdruck, gestörte Glucosetoleranz,<br />

Fett<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>störungen, Gelenkprobleme, Haltungsanomalitäten,<br />

psychische Depressionen, Rückzugstendenzen, Schamgefühl,<br />

Aggressivität, Verzweiflung etc. festgestellt. Cardispirometrisch<br />

war die maximale Belastbarkeit mit 2,1 ± 0,4 W/kg, die rel.<br />

max. Sauerst<strong>of</strong>faufnahme mit 25,4 ml deutlich reduziert, die<br />

VAT wurde schon bei 1,2 ± 0,3 W/kg nach 3:55 ± 1,0 Min. erreicht,<br />

Laktatwerte lagen bei Belastung weit über 4,0 mmol/l.<br />

Nach 1–3 Jahren Therapie war der BMI-SDS bei Jungen <strong>und</strong><br />

Mädchen dtl. gesenkt, durch das Ausdauertraining die Leistungsfähigkeit<br />

gesteigert, die rel. VO2max, rel. Belastbarkeit<br />

<strong>und</strong> VAT gebessert. Die Kinder haben an Selbstbewußtsein gewonnen,<br />

ihre Selbsverantwortung zum großen Teil übernommen,<br />

durch Mittherapie der Eltern wurde eine entspanntere Familiensituation<br />

erreicht, die Ernährungsumstellung hat i. d. R.<br />

alle Familienmitglieder betr<strong>of</strong>fen, so dass eine kohlenhydratreiche<br />

Ernährung an Stelle der hochkalorischen fettreichen Nahrung<br />

bevorzugt wird.<br />

Fazit: Entwicklung des Körpergewichtes, Ess-, Bewegungsverhalten<br />

<strong>und</strong> Lebensqualität wurden verbessert.<br />

P-147<br />

Einfluss von Gewichtsreduktion auf Adiponektin Plasmaspiegel<br />

in Assoziation mit Markern der chronischen<br />

subklinischen Entzündung <strong>und</strong> des Insulin Resistenz<br />

Syndroms bei Patienten mit morbider Adipositas<br />

* Krzyzanowska K. A. (1) , Kopp H. P. (1) , Spranger J. (2) , Möhlig M. (2) , Kriwanek S. (1) , Pfeiffer<br />

A. F. H. (2) , Schernthaner G. (1)<br />

(1) KA Rudolfstiftung, Wien, (2) Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Freie Universität<br />

Berlin<br />

Ziele: Übergewicht steht in Zusammenhang mit dem Insulin Resistenz<br />

Syndrom (IRS), Typ 2 D<strong>iabetes</strong> mellitus (DM) <strong>und</strong> koronarer<br />

Herzerkrankung. Marker für chronische Entzündung wie<br />

high sensitive C-reactive Protein (hsCRP) <strong>und</strong> Interleukin 6 (IL-<br />

6) sind deutlich mit Adipositas assoziiert. Rezente Studien zeigten,<br />

dass Adiponektin, ein aus dem Fettgewebe stammendes Plasmaprotein,<br />

bei adipösen Patienten vermindert produziert wird<br />

<strong>und</strong> anti-inflammatorische Effekte hat.<br />

Methodik: Wir untersuchten cross-sectional <strong>und</strong> longitudinal die<br />

Beziehung zwischen Adiponektin, hsCRP <strong>und</strong> IL-6 bei 37 massiv<br />

adipösen Patienten mit unterschiedlichen Graden von Glucose<br />

Toleranz vor <strong>und</strong> 14 Monate nach Gastroplastik. Adiponektin<br />

wurde mittels RIA, hsCRP <strong>und</strong> IL-6 mittels ELISA bestimmt.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

125


Poster<br />

Ergebnisse: Gewichtsverlust nach Gastroplastik führte zu einer<br />

signifikanten Verschiebung von D<strong>iabetes</strong> mellitus (37 % vs. 3 %)<br />

zu gestörter Glucose Toleranz (40 % vs. 33 %) <strong>und</strong> normaler<br />

Glucose Toleranz (23 % vs. 64 %). Präoperativ korrelierten die<br />

Adiponektin Plasmaspiegel negativ mit hsCRP (r = –0.59;<br />

p


en weisen diese Patienten auf? Bei wie vielen Patienten wird ein<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ II anlässlich der Diagnosestellung einer<br />

hochgradigen ACI-Stenose neu diagnostiziert?<br />

Methodik: In einem Zeitraum von 18 Monaten wurden 110 Patienten<br />

mit einer hochgradigen ACI-Stenose interna doppler- <strong>und</strong><br />

farbduplexsonografisch untersucht. Der prozentuale Anteil von<br />

Typ II-Diabetikern sowie ihre begleitenden kardiovaskulären Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> Risik<strong>of</strong>aktoren wurden prozentual erfasst.<br />

60 % wurden in die Patientengruppe mit abgelaufener neurologischer<br />

Symptomatik (TIA, minor stroke, Amaurosis fugax) eingeteilt.<br />

40 % waren asymptomatisch.<br />

Ergebnis: In der symptomatischen Patientengruppe fanden sich<br />

26 % Typ II-Diabetiker, in der asymptomatischen Gruppe 50 %<br />

Typ II-Diabetiker. Unter den neurologisch symptomatischen Diabetikern<br />

wurde in 41 % der D<strong>iabetes</strong> mellitus in Folge des neurologischen<br />

Ereignisses <strong>und</strong> Ultraschallbef<strong>und</strong>es neu diagnostiziert,<br />

bei asymptomatischen Patienten in 4,5 % nach Erheben des<br />

Ultraschallbef<strong>und</strong>es.<br />

Schlussfolgerungen: Eine abgelaufene TIA, ein cerebraler ischämischer<br />

Insult bzw. eine Amaurosis fugax indizieren eine Doppler-<br />

<strong>und</strong> Farbduplexsonografie um eine höhergradige ACI-Stenose<br />

nachzuweisen oder auszuschließen. Ein D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

Typ II war in 26 % bei symptomatischen Patienten mit hochgradiger<br />

ACI-Stenose anzutreffen, nur 15 % wussten von ihrem<br />

D<strong>iabetes</strong> vor dem neurologischen Ereignis, bei 11 % wurde der<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus im Zusammenhang mit dem neurologischen<br />

Ereignis neu diagnostiziert. Ein unerkannter D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

Typ II begünstigt möglicherweise direkt die Manifestation cerebrovaskulärer<br />

Ereignisse bei Vorliegen einer hochgradigen ACI-<br />

Abgangsstenose.<br />

P-151<br />

Komplexer atheromatöser Plaque in der thorakalen<br />

Aorta – stärkster unabhängiger Prädiktor für Mortalität<br />

* Ehrhardt W., Bürgener W., Nobel W., Janka H. U.<br />

II. Medizinische Klinik, Zentralkrankenhaus Bremen-Nord<br />

Ziele: In einer prospektiven Untersuchung zur Mortalität von cerebralen<br />

Insultpatienten sollte der Stellenwert von atheromatösen<br />

Plaques in der thorakalen Aorta im Risik<strong>of</strong>aktorenpr<strong>of</strong>il ermittelt<br />

werden.<br />

Methoden: Von 1/99 bis 3/00 wurde konsekutiv bei 202 Insultpatienten<br />

aus der Region Bremen-Nord die thorakale Aorta mit<br />

der TEE untersucht. Das Kollektiv wurde entsprechend dem<br />

Schweregrad der Plaquebildung in 2 Gruppen unterteilt: Gruppe<br />

A: ausgeprägte Intimaverdickung oder Plaquedicke < 5 mm: einfache<br />

Plaques; Gruppe B: Plaquedicke ≥ 5mm <strong>und</strong>/oder flottierende<br />

Thromben: komplexe Plaques. Eine Follow-up-Untersuchung<br />

wurde bei den Personen im Mittel nach 3,0 Jahren<br />

durchgeführt.<br />

Ergebnisse: Bei der Erstuntersuchung hatten Patienten der Gruppe<br />

B (komplexe Plaques, KPL) im Vergleich zu Gruppe A sign.<br />

höhere LDL-Werte (164,3 vs. 146,8 mg/dl) <strong>und</strong> niedrigere HDL-<br />

Werte (47,3 vs. 53,4 mg/dl). Es waren mehr Diabetiker (48,6<br />

vs. 31,5 %) <strong>und</strong> mehr Hypertoniker (89,2 vs. 58,8 %) in dieser<br />

Gruppe. Der Anteil der Patienten mit KHK (27 vs. 11,5 %) <strong>und</strong><br />

Poster<br />

pAVK (45,9 vs. 20 %) war ebenfalls sign. höher. Bei der Nachuntersuchung<br />

wurde eine deutlich höhere Mortalität (28,1 vs. 9 %)<br />

der Gruppe B festgestellt. Die Verstorbenen unterschieden sich<br />

sign. von den Überlebenden hinsichtlich der KPL (39,1<br />

vs. 14,0 %), dem Lebensalter (Alter > 65 J: 91,3 vs. 70,1 %) <strong>und</strong><br />

erhöhten Blutdruckwerten (89,2 vs. 58,8 %). In der Multivarianzanalyse<br />

waren komplexe aortale Plaques <strong>und</strong> Alter unabhängige<br />

Prädiktoren für Mortalität bei Insultpatienten.<br />

Schlussfolgerungen: Komplexe atheromatöse Plaques, die häufig<br />

bei Diabetikern angetr<strong>of</strong>fen werden, stellen den stärksten unabhängigen<br />

Prädiktor für Mortalität bei Insultpatienten dar <strong>und</strong><br />

sollten deshalb zum Risikoassessment bei den betr<strong>of</strong>fenen Personen<br />

ermittelt werden.<br />

P-152<br />

Welchen Einfluss haben Insulinresistenz <strong>und</strong> Störungen<br />

der frühen <strong>und</strong> späten Phase der Insulinsekretion auf<br />

die Intima Media Dicke in einer Risikopopulation für<br />

D<strong>iabetes</strong>? Die RIAD Studie<br />

Köhler C. (1) , Henkel E. (1) , Temelkova-Kurktschiev T. (1) , Fücker K. (2) , Hanefeld M. (1)<br />

(1) Zentrum für Klinische Studien der GWT TU Dresden, (2) Universitätsklinikum Dresden<br />

Arteriosklerotische Veränderungen manifestieren sich bereits in<br />

den Vorstadien des Typ 2 D<strong>iabetes</strong> (T2DM). Diese hyperglykämische<br />

St<strong>of</strong>fwechsellage ist durch Insulinresistenz (IR) <strong>und</strong><br />

Störungen in der frühen (FIS) <strong>und</strong> späten Phase (SIS) der Insulinsekretion<br />

charakterisiert. IR ist als Risik<strong>of</strong>aktor für Arteriosklerose<br />

bekannt. Das Ziel war es zu untersuchen, ob auch die<br />

gestörte Insulinsekretion Einfluss auf arteriosklerotische Veränderungen,<br />

insbesondere auf die Intima Media Dicke (IMD), hat.<br />

Methodik: Analysiert wurden 593 Probanden (Alter 40–70 Jahre)<br />

der RIAD Studie, die eine positive Familienanamnese für D<strong>iabetes</strong><br />

oder Erkrankungen des Metabolischen Syndroms hatten.<br />

Ausschluss war bekannter T2DM. Bei allen Probanden wurde<br />

ein Glucosetoleranztest durchgeführt. Die Messung der IMD<br />

der A. carotis communis erfolgte mittels B-Mode-Sonographie.<br />

Die IR wurde nach HOMA berechnet. Für die FIS wurde der insulinogene<br />

<strong>Index</strong> (Inkrement Insulin 30’-0’ zu Inkrement Plasmaglucose<br />

(PG) 30’-0’) verwendet. Die SIS berechneten wir aus<br />

der Ratio der inkrementalen AUC im OGTT 30’ bis 120’ für Insulin<br />

zu PG.<br />

Ergebnis: Univariat korrelierten zur IMD signifikant (adjustiert<br />

auf Alter <strong>und</strong> BMI) IR (r = 0,14 p = 0,001), FIS (r = –0,1 p = 0,03)<br />

<strong>und</strong> SIS (r = –0,13 p = 0,002). Die IMD-Werte in Abhängigkeit<br />

von den Tertilen (T) von IR <strong>und</strong> FIS bzw. IR <strong>und</strong> SIS sind in der<br />

Tabelle zusammengefasst.<br />

Schlussfolgerung: Hohe IR-Werte sind eng mit IMD-Verdickung<br />

bei niedriger FIS assoziiert. Der Zusammenhang von niedrigen<br />

FIS <strong>und</strong> dem Anwachsen der IMD wurde bei moderater IR gef<strong>und</strong>en.<br />

Mit dem Anstieg der IR <strong>und</strong> gleichzeitiger Abnahme der<br />

SIS ist eine Zunahme der IMD assoziiert. Neben der IR scheinen<br />

auch die Störungen der frühen <strong>und</strong> besonders die der späten Phase<br />

der Insulinsekretion Einflussgrößen für die IMD-Verdickung<br />

zu sein.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

127


Poster<br />

FIS/IR Tertile 1 Tertile 2 Tertile 3 p<br />

Tertile 1 0,86 0,89 0,90 1 vs 3<br />

Tertile 2 0,83 0,86 0,91 NS<br />

Tertile 3 0,79 0,81 0,88 NS<br />

p NS 1 vs 3 NS<br />

SIS/IR<br />

Tertile 1 0,85 0,92 0,96 1 vs 2, 3<br />

Tertile 2 0,82 0,82 0,92 1, 2 vs 3<br />

Tertile 3 0,85 0,81 0,87 1 vs 3<br />

p NS 1 vs 3 1 vs 3<br />

mittlere IMD in mm<br />

P-153<br />

Beziehungen zwischen C-reaktivem Protein (CRP), tumor<br />

necrosis factor-alpha (TNF-á) <strong>und</strong> Insulin-Glucose-<br />

Homöostase in unterschiedlichen Glucosetoleranzstadien<br />

nüchtern <strong>und</strong> in der postprandialen (pp) Phase<br />

Henkel E. (1) , Menschikowski M. (2) , Köhler C. (1) , Fücker K. (2) , Hanefeld M. (1)<br />

(1) Zentrum für Klinische Studien, GWT TU Dresden, (2) Universitätsklinikum TU Dresden<br />

Typ 2 D<strong>iabetes</strong> (T2DM) <strong>und</strong> gestörte Glucosetoleranz (IGT) sind<br />

mit einer Erhöhung inflammatorischer Parameter assoziiert. Das<br />

Ziel dieser Studie war, subklinische entzündliche Prozesse in der<br />

pp Phase zu untersuchen.<br />

Methodik: Männer zwischen 40 <strong>und</strong> 70 J. <strong>und</strong> BMI<br />


nem Kollektiv von Personen mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> untersucht werden.<br />

Methodik: Über 5 Jahre wurden 592 Patienten (311 Männer,<br />

281 Frauen) im Alter von 55–74 Jahren longitudinal beobachtet,<br />

die in den Jahren 1994 <strong>und</strong> 1995 auf zerebrovaskuläre <strong>und</strong> periphere<br />

arterielle Durchblutungsstörungen (pAVK) angiologisch<br />

untersucht worden waren. Darunter waren 315 Diabetiker<br />

(53,2 %). Eine KHK bestand bei diesen Patienten in 45,3 % <strong>und</strong><br />

eine pAVK in 46,0 % der Fälle.<br />

Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum verstarben 104 Patienten,<br />

davon 72 (69,2 %) an kardiovaskulären Ursachen. Ein höheres<br />

CRP erwies sich in der multilogistischen Regressionsanalyse sowohl<br />

im Gesamtkollektiv (RR 3,1 (1,86–5,31) als auch bei den<br />

Diabetikern (RR 2,7 (1,33–5,57)) als stärkster Prädiktor für Tod<br />

Poster<br />

<strong>und</strong> kardiovaskuläre Ereignisse, während die traditionellen Risik<strong>of</strong>aktoren<br />

<strong>und</strong> die Parameter der diabetischen St<strong>of</strong>fwechselkontrolle<br />

die Prädiktion nicht verbesserten. Bei den Diabetikern<br />

war ein höheres CRP zudem assoziiert mit einem niedrigeren<br />

HDL-Cholesterin (p = 0,002), höheren Werten für Triglyzeride<br />

(p = 0,006), C-Peptid (p = 0,007) <strong>und</strong> postprandialer Glucose<br />

(p = 0,029) sowie einer Albuminurie (p = 0,037).<br />

Schlussfolgerung: Höhere CRP-Werte ermöglichen bei diabetischen<br />

Gefäßpatienten eine bessere Vorhersage von Tod <strong>und</strong> kardiovaskulären<br />

Ereignissen als traditionelle Risik<strong>of</strong>aktoren oder<br />

diabetische St<strong>of</strong>fwechsel-Parameter. Assoziationen zwischen<br />

CRP <strong>und</strong> zahlreichen Facetten des Metabolischen Syndroms<br />

stärken die These, dass eine subklinische Entzündungsreaktion<br />

Teil des Insulinresistenzsyndroms ist.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

129


Poster<br />

Neuropathie/diabetisches Fußsyndrom<br />

P-157<br />

Antibiotische Therapie des diabetischen Fußes (DFS) –<br />

ein Vergleich von Cephalosporinen mit Chinolonen<br />

* Lobmann R. (1) , Ambrosch A. (2) , Zink K. (3) , Dietlein M. (4) , Lehnert H. (1)<br />

(1) Klinik für Endokrinologie <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechselkrankheiten, Universität Magdeburg,<br />

Germany; (2) Institut für Medizinische Mikrobiologie; (3) D<strong>iabetes</strong>klinik Bad Mergentheim,<br />

Germany; (4) Krankenhaus Haunstetten, Augsburg, Germany<br />

Fragestellung: Die kalkulierte Therapie des DFS wird nach wie<br />

vor kontrovers diskutiert. In einer multizentrischen Pilotstudie<br />

(34 Zentren) untersuchten wir die Effektivität der antibiotischen<br />

Therapie von Cephalosporinen (CEF) mit Chinolonen (CH).<br />

Methoden: Wir schlossen 300 Patienten mit einer Fußläsion<br />

(Stadium 2–3) ein; 199 wurden mit Ceftriaxon <strong>und</strong> 101 mit einem<br />

CH behandelt. Gematcht wurde bezüglich Neuropathie,<br />

Angiopathie, deren Kombination <strong>und</strong> dem Ulkusstadium. Für<br />

die statistische Analyse standen 90 Paare zur Verfügung. Es wurden<br />

mikrobiologische Bef<strong>und</strong>e erhoben <strong>und</strong> nach den Prinzipien<br />

der good wo<strong>und</strong> care behandelt. Am Tag 0, 6, 14, 21 <strong>und</strong> 42<br />

wurden die Läsionen bewertet.<br />

Ergebnis: Die Patienten wiesen in 61 % ein neuropathisch-angiopathisches<br />

Ulkus auf. 67 % der Patienten hatten ein Stadium<br />

Wagner 2, 33 % ein Stadium 3. Siehe Tab. für Demographie,<br />

W<strong>und</strong>charakteristik <strong>und</strong> Begleiterkrankungen. 58 % der Ulzera<br />

der mit CEF heilten vollständig ab (CH: 51 %). Heilung <strong>und</strong> Verbesserung<br />

(= Stadium 1) wurde in 66 % der Läsionen in der CEF-<br />

Gruppe beobachtet (CH = 64 %). Die Liegezeit lag in der CEF-<br />

Gruppe bei 21 Tagen (CH: 24 Tage). Bei 15 Patienten der<br />

CEF-Gruppe <strong>und</strong> 13 der CH-Gruppe war eine Minor-OP nötig.<br />

Major-OP’s waren bei 3 CEF <strong>und</strong> 6 CH behandelten Patienten<br />

notwendig, wobei für die Amputationsrate keine Signifikanz gef<strong>und</strong>en<br />

wurde. Die Therapiedauer lag bei CEF 11,5 Tage, bei CH<br />

16,5 Tage (p < 0.01). Ein Antibiosewechsel war bei 8 % der CEF-<br />

Gruppe <strong>und</strong> 16 % der CH-Gruppe (p = n. s.) nötig. Bei Entlassung<br />

waren 16 % der Ulzera mit CH vollständig geheilt <strong>und</strong><br />

44 % erreichten ein Stadium 1. Eine komplette Heilung erreichten<br />

23 % der CEF-Gruppe <strong>und</strong> 37 % ein Stadium 1 (p = n. s.).<br />

130 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Ceftriaxon (n = 90) Chinolon (n = 90)<br />

Alter (Jahre; Bereich) 67,4 (37–94) 65,5 (35–89)<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer Jahre) 16,3 16,9<br />

HbA1c (%) 8,6 9,1<br />

Neuropathie +<br />

Angiopathie (%)<br />

61,1 61,1<br />

Nephropathie (%) 44,4 54,4<br />

Fistelung (%) 20,7 15,3<br />

Nekrosen (%) 52,2 24,7<br />

Pus (%) 31,1 55,1<br />

Charcot-Fuß (%) 18,6 6,9<br />

Schlussfolgerung: Unsere Daten unterstreichen die Bedeutung einer<br />

frühzeitigen <strong>und</strong> effektiven Antibiose. Beide Substanzen erscheinen<br />

effizient für die primäre kalkulierte Therapie. CEF zeigte<br />

den Trend zu einer höheren Heilungsrate, weniger operativen<br />

Interventionen <strong>und</strong> eine kürzere Dauer der Antibiose.<br />

P-158<br />

Prognose der kritischen Fuß-Ischämie bei Patienten mit<br />

D<strong>iabetes</strong>: eine retrospektive Kohortenstudie an einem<br />

Krankenhaus der Maximalversorgung<br />

* Volaco A. (1) , Chantelau E. (1) , Luther B. (2)<br />

(1) (1) D<strong>iabetes</strong>-Fußambulanz, <strong>und</strong> Klinik für Gefäßchirurgie, Heinrich-Heine-Universität<br />

Düsseldorf<br />

Ziele: Anhand der Verläufe von Patienten mit kritischer Fuß-<br />

Ischämie sollen Risik<strong>of</strong>aktoren beschrieben werden, die einen<br />

ungünstigen Ausgang ischämischer Nekrosen <strong>und</strong> Gangränen<br />

am diabetischen Fuß anzeigen, <strong>und</strong> zwar Risik<strong>of</strong>aktoren sowohl<br />

auf Seiten der Patienten (z. B. Alter, Infektion) als auch auf Seiten<br />

der Ärzte (z. B. Qualität der Bypass-Chirurgie).<br />

Methoden: Einschlusskriterium war die kritische Fuß-Ischämie<br />

mit Hautdefekt oder -nekrose plus typischer Dopplerbef<strong>und</strong> plus<br />

Bestätigung durch Arteriografie (Fontaine Stadium IV) vor angestrebter<br />

Revaskularisierung. Endpunkt war der ungünstige<br />

Verlauf (Tod, Amputation oberhalb des Knöchels, oder nichtheilender<br />

Defekt) der initialen Läsion. Die Patienten wurden<br />

mindestens 6 Monate nach Krankenhausentlassung nachverfolgt.<br />

Ergebnisse: 98 konsekutive Patienten (mittleres Alter 70 Jahre)<br />

wurden rekrutiert <strong>und</strong> gemeinsam von Diabetologen <strong>und</strong> Gefäßchirurgen<br />

betreut. Es wurden 75 Revaskularisationen durchgeführt.<br />

Ingesamt war der Verlauf schlecht bei 44 Patienten: 19<br />

verstarben, 20 wurden amputiert, bei 5 heilten die Defekte nicht.<br />

Es gab keine Unterschiede zwischen günstigem Verlauf (Abheilung)<br />

<strong>und</strong> ungünstigem Verlauf bei Alter, Geschlecht, Rauchen,<br />

Typ bzw. Dauer <strong>und</strong> Therapie des D<strong>iabetes</strong>, HbA 1c , koronare<br />

Herzkrankheit, aktuelle Bypass-Anlage. Patienten mit Hämodialyse,<br />

Schlaganfall, postoperativen Komplikationen, Progredienz<br />

der Nekrosen, Infektionen (hohes CRP), <strong>und</strong> mit Defekten an<br />

den Fersen hatten signifikant häufiger einen ungünstigen als<br />

einen günstigen Verlauf.<br />

Schlussfolgerungen: Bei maximal versorgten Diabetikern mit kritischer<br />

Fuß-Ischämie (Fontaine Stad.IV) sind Hämodialyse, Zustand<br />

nach Apoplex, perioperative Infektion, Progredienz der<br />

Läsionen <strong>und</strong> Lokalisation der Läsionen an den Fersen mit einer<br />

schlechten Prognose assoziiert.


P-159<br />

MRSA-Besiedlung/-Infektionen bei stationären <strong>und</strong><br />

ambulanten Patienten mit diabetischem Fuß-Syndrom<br />

Wagner A., Maronde F., Sondern K.<br />

Marien Hospital Dortm<strong>und</strong><br />

Ziele: Insbesondere bei Pat. mit diabetischem Fuß-Syndrome<br />

(DFS) ist eine Zunahme von MRSA-Infektionen beschrieben<br />

worden. Über die Inzidenz von MRSA <strong>und</strong> die Charakteristika<br />

der Pat. wird berichtet.<br />

Methoden: Die Untersuchung betrachtet das Jahr 2002 mit einer<br />

Gesamtfallzahl von 3343 stationären Pat. (SP) <strong>und</strong> 439 ambulanten<br />

Pat. (AP) der Fußambulanz. Stationär wurden 38 Pat.<br />

(DFS n = 33), ambulant 5 Pat. (DFS n = 5) mit MRSA behandelt.<br />

Ergebnisse: Die SP <strong>und</strong> AP rekrutierten sich vor Erstkontakt aus<br />

folgenden Institutionen: Altenheim SP n = 6 (16 %), AP n = 1<br />

(20 %); anderes Krankenhaus [< 3 Monate] SP n = 8 (21 %), AP<br />

n=2 (40 %); eigene Wohnung SP n = 24 (63 %), AP n = 2 (40 %).<br />

Von den 24 SP aus der eigenen Wohnung wiesen 12 Pat. einen<br />

Krankenhausaufenthalt innerhalb des letzten Jahres auf. Die Pat.<br />

wurden in folgende Institutionen entlassen: Altenheim SP n = 3<br />

(8 %), AP n = 1 (20 %); anderes Krankenhaus SP n = 5 (13 %), AP<br />

n=0 (0 %); eigene Wohnung SP n = 23 (61 %), AP n = 2 (40 %);<br />

verstorben SP n = 1 (3 %) AP n = 0 (0 %); weiterhin stationär<br />

bzw. stationäre Aufnahme SP n = 6 (16 %), AP n = 2 (40 %). Für<br />

die Pat. mit MRSA fand sich folgende Altersverteilung: 40–50J.<br />

SP n = 2, AP n = 1; 50–60J. SP n = 3, AP n = 1; 60–70J. SP n = 4,<br />

AP n = 1; > 70J. SP n = 19, AP n = 2. Die durchschnittliche stationäre<br />

Verweildauer der Pat. mit MRSA war abhängig vom Entlassungsstatus<br />

<strong>und</strong> lag bei 21 Tagen: eigene Wohnung 20 d, anderes<br />

Krankenhaus 28 d, Altenheim 28 d. Wir verzeichneten 7<br />

(18 %) nosokomiale Infektionen bei den SP <strong>und</strong> keine bei den AP.<br />

Anhand der MRSA-Typisierung in der Gelelektrophorese konnten<br />

11 unterschiedliche Typen identifiziert werden. Anhand dieser<br />

war lediglich in 2 Fällen ein epidemiologischer Zusammenhang<br />

nachweisbar.<br />

Schlussfolgerungen: Der Nachweis von MRSA bei Pat. mit DFS<br />

war in unserem Patientenkollektiv eng assoziiert mit dem Alter<br />

der Pat. <strong>und</strong> Voraufenthalten in anderen stationären Einrichtungen.<br />

Zur Identifikation von Infektionswegen sind MRSA-Typisierungen<br />

von großem Vorteil.<br />

P-160<br />

Untersuchungen zur Schweißsekretion am diabetischen<br />

Fuß mit dem Indikatorpflaster Neuropad<br />

* Zick R., Schäper T., Deeters U.<br />

St. Bonifatius Hospital Lingen/Ems<br />

Die diabetische Neuropathie stellt die Hauptursache für das DFS<br />

dar. Der autonome Anteil dieser Nervenstörung mit Änderung<br />

der plantaren Schweißsekretion stand bisher aus methodischen<br />

Gründen wenig im Interessse des DFS. Eine Änderung verspricht<br />

das Indikatorpflaster Neuropad (Miro Verbandst<strong>of</strong>f GmbH), bei<br />

dem der Farbumschlag eines Salzes von Blau nach Rosa bei der<br />

Aufnahme von Feuchtigkeit genutzt wird. Untersucht wurden 40<br />

Diabetiker; die Kontrollgruppe bestand aus 27 ges<strong>und</strong>en Personen.<br />

Bei der Hälfte der Diabetiker lag apparativ <strong>und</strong> klinisch belegt<br />

eine periphere Neuropathie vor. Die Farbumschlagzeit (sek)<br />

Poster<br />

des Neuropad (norm. Farbskala: von HKS46K55 % nach<br />

HKS17K30 %) bestimmten wir plantar an beiden Füßen in Höhe<br />

von MTK I/II. Die statistischen Analysen übernahm des Inst. für<br />

Biometrie der MH-Hannover.<br />

Die Korrelation der gepaarten Einzelmessungen links <strong>und</strong> rechts<br />

war signifikant bei den Diabetikern <strong>und</strong> Kontrollen: r = 0.867,<br />

p


Poster<br />

verlegt. Aus einem Pflegeheim kamen 10,7 % (n = 9). Ein Imm<strong>und</strong>efizit<br />

lag bei 4,7 % (n = 4) vor. Ein Voraufenthalt auf einer<br />

Intensivstation fand sich bei 3,5 % (n = 3). Ein Fremdkörperimplantat<br />

fand sich bei 3,5 % (n = 3).<br />

Schlussfolgerung: Bei Diabetikern mit DFS <strong>und</strong> MRSA-Nachweis<br />

finden sich gehäuft eine pAVK, eine vorbestehende Antibiose,<br />

ein bis zu 24 Monate zurückliegender Krankenhausaufenthalt<br />

sowie Voramputation. Die klassischen Risik<strong>of</strong>aktoren<br />

einer MRSA-Besiedling scheinen in dem vorliegenden Kollektiv<br />

eine untergeordnete Rolle zu spielen.<br />

P-162<br />

Häufigkeit des Val34Leu-Polymorphismus bei Diabetikern<br />

mit chronifizierten Fußulzera<br />

Dourmachkina E. (2) , * Zimny S. (1) , Schatz H. (2) , Pfohl M. (1)<br />

(1) EVK Bethesda, Medizinische Klinik 1, Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität<br />

Düsseldorf, (2) Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil, Medizinische<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik, Universitätsklinik, Ruhr-Universität Bochum<br />

Ziele: Neuere Studien weisen darauf hin, dass bei Diabetikern<br />

mit chronischen Fußulzera (DFS) erhöhte Konzentrationen von<br />

Matrixmetalloproteinasen (MMPs) sowie erniedrigte Konzentrationen<br />

ihrer Inhibitoren (TIMPs) vorliegen. Weiter Untersuchungen<br />

zeigen, dass durch Zugabe von Faktor XIII die Transkriptionsrate<br />

von MMPs <strong>und</strong> TIMPs beeinflusst werden kann. In<br />

unserer Pilotstudie wurden die Häufigkeiten des Val34Leu-Polymorphismus<br />

von Faktor XIII bei Diabetikern mit chronifizierten<br />

DFS untersucht.<br />

Methoden: In einer Gruppe von Diabetikern (n = 25) mit einem<br />

chronifizierten DFS (> 3 Monate) <strong>und</strong> einer Kontrollgruppe von<br />

Diabetikern ohne DFS (n = 28) wurde mit Hilfe der Polymerasekettenreaktion<br />

<strong>und</strong> anschließender Restriktion die Häufigkeit<br />

der verschiedenen Polymorphismen am Codon 34 des Faktor<br />

XIII Gens untersucht.<br />

Ergebnisse: 64 % der untersuchten Diabetiker mit einem DFS<br />

waren heterozygot den Genotyp Val/Leu am Codon 34. Vier Prozent<br />

der untersuchten Patienten mit einem DFS wiesen den homozygoten<br />

Genotyp Leu/Leu auf. Dagegen waren nur 25 % der<br />

untersuchten Diabetiker in der Kontrollgruppe ohne DFS heterozygot<br />

für den Genotyp Val/Leu, nur 7 % waren homozygot<br />

für das Leu-Allel. Die Häufigkeiten der Leu-Allele waren in der<br />

DFS-Gruppe mit chronifizierten Fußulzera signifikant häufiger<br />

vorhanden (p = 0,014). Die Odds Ratio für das Vorkommen eines<br />

heterozygoten Val34Leu-Polymorphismus betrug 4,49<br />

(95 %-CI 1,4–14,3).<br />

Schlussfolgerungen: In dieser Pilotstudie war der Val34Leu-Polymorphismus<br />

des Faktor XIII, einhergehend mit einer verminderten<br />

Faktor XIII Aktivität, signifikant häufiger in der DFS-<br />

Gruppe mit chronifizierten Fußulzera als in der Kontrollgruppe.<br />

Diese Ergebnisse deuten auf einen wichtigen Zusammenhang<br />

zwischen dem Val34Leu-Polymorphismus des Faktor XIII <strong>und</strong><br />

W<strong>und</strong>heilungsstörungen bei Diabetikern mit einem DFS hin, wobei<br />

Untersuchungen an einem größeren Patientenkollektiv folgen<br />

sollten.<br />

132 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

P-163<br />

Autonome cardiale Neuropathie bei gestörter Glucosetoleranz<br />

<strong>und</strong> neu manifestiertem D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2<br />

– noch kein Problem oder bereits fatale Veränderung?<br />

* Hessenauer U., Brugger D., Schumm-Draeger P.-M.<br />

Städtisches Krankenhaus München Bogenhausen<br />

Ziele: Sind bei Probanden mit pathologischer Glucosetoleranz<br />

(IGT) innerhalb von 4 Jahren Veränderungen im Sinne einer autonomen<br />

cardialen Neuropathie (ANP) nachweisbar? Bestehen<br />

statistisch signifikante Unterschiede zu Probanden, die im Verlauf<br />

einen D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2 (DM2) entwickeln? Gibt es einen<br />

prognostischen Faktor, mit dessen Hilfe sich die Wahrscheinlichkeit<br />

des Auftretens einer ANP vorhersagen lässt?<br />

Methoden: 33 Probanden mit nachgewiesener IGT wurden 1997<br />

<strong>und</strong> 2001 mit Hilfe des „ProSciCard“-Analyzers hinsichtlich autonom<br />

cardialer neuropathischer Veränderungen untersucht<br />

(Testvariablen: Herzfrequenz (HF), -variationskoeffizient, root<br />

mean squared succesive difference (RMSSD), QTc-Zeit, Spektralanalyse<br />

jeweils in Ruhe <strong>und</strong> bei tiefer Respiration). 13 Teilnehmer<br />

hatten im Beobachtungszeitraum einen DM2 entwickelt.<br />

Mit Hilfe des Mann-Whitney-Tests wurden die beiden Gruppen<br />

(IGT vs DM2) auf bereits initial bestehende, mit Hilfe des Wilcoxon-<strong>und</strong><br />

des exakten Fisher-Tests auf statistisch relevante Veränderungen<br />

nach 4 Jahren untersucht.<br />

Ergebnisse: Beide Gruppen unterscheiden sich bereits 1997 signifikant<br />

hinsichtlich nüchtern-Blutzucker, HbA 1c , HF in Ruhe<br />

<strong>und</strong> bei tiefer Respiration sowie RMSSD (p jeweils < 0,05). Nach<br />

4 Jahren treten bei DM2-Probanden numerisch häufiger pathologische<br />

ANP-Variablen auf, (HF-Variationskoeffizient in Ruhe<br />

u. tiefer Respiration, RMSSD bei tiefer Respiration). Diese Differenzen<br />

sind jedoch nicht statistisch signifikant. Eindeutige Veränderungen<br />

im Sinne einer ANP lassen sich in beiden Gruppen<br />

nicht nachweisen.<br />

Schlussfolgerungen: Innerhalb von 4 Jahren treten weder bei<br />

Probanden mit IGT noch mit in diesem Zeitraum neu manifestiertem<br />

DM2 ANP-typische Veränderungen auf. Ein prognostischer<br />

Faktor für das Auftreten einer ANP lässt sich bisher nicht<br />

herausarbeiten.<br />

P-164<br />

Reduzierte Baroreflexsensitivität bei Patienten mit D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus <strong>und</strong> autonomer kardialer Neuropathie<br />

* Eckert S., Lotz N., Bergemann C., Kemper B., Petzoldt R., Horstkotte D.<br />

Herz- <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong>zentrum Nordrhein-Westfalen, Ruhr-Universität Bochum, Bad<br />

Oeynhausen<br />

Ziele: Eine gestörte neurovegetative Balance zwischen Sympathikus<br />

<strong>und</strong> Parasympathikus kann zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen<br />

prädisponieren. Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

<strong>und</strong> kardialer autonomer Neuropathie (KADN) haben eine<br />

deutlich erhöhte Mortalität im Vergleich zu Diabetikern ohne<br />

KADN, die absolute Differenz liegt zwischen 20–25 % in 3–8<br />

Jahren. Ziel unserer Studie ist der Vergleich der Diagnosesicherung<br />

einer KADN mit der klassischen, standardisierten Testbatterie<br />

(PROSCICARD) <strong>und</strong> der spontanen Baroreflexsensitivität<br />

(BRS), die automatisch mit dem Task Force Monitor TM bestimmt<br />

werden kann.


Methoden: Mit dem Task Force Monitor TM können kontinuierlich,<br />

nicht-invasiv Blutdruck <strong>und</strong> Herzfrequenz gemessen werden.<br />

Die BRS wird bei ansteigenden <strong>und</strong> abfallenden Blutdruckwerten<br />

berechnet: Differenz von 1mmHg/Herzschlag über 4<br />

konsekutive Herzaktionen simultan zur Herzfrequenzdifferenz<br />

von 4 ms/Schlag. Wir bestimmten über 10 Minuten in Ruhe am<br />

liegenden Probanden/Patienten die BRS bei ansteigenden Blutdruckwerten:<br />

Gruppe A 10 ges<strong>und</strong>e Probanden, Gruppe B 13 Patienten<br />

mit D<strong>iabetes</strong> mellitus <strong>und</strong> KADN, die mehr als 3 pathologische<br />

Bef<strong>und</strong>e in der PROSCICARD-Untersuchung zeigten.<br />

Ergebnisse: Die BRS ist bei Diabetikern mit KADN deutlich reduziert<br />

auf 5 ± 1 ms/mmHg, bei den ges<strong>und</strong>en Probanden normal<br />

mit 16 ± 3 ms/mmHg. Die Baroreflexsensibilität der Ges<strong>und</strong>en<br />

ist vergleichbar den etablierten Referenzwerten von Tank mit<br />

16 ± 10 ms/mmHg.<br />

A B p-value<br />

Alter Jahre 34 ± 3 35 ± 2 0.53<br />

Body mass index kg/qm 26 ± 2 25 ± 1 0.68<br />

BRS ms/mmHg 16 ± 3 5 ± 1 0.01<br />

Schlussfolgerungen: Eine reduzierte Baroreflexsensibilität parallel<br />

ansteigender Blutdruckwerte beweist eine KADN. Die Bestimmung<br />

der spontanen Baroreflexsensibilität sollte in die kardiovaskuläre<br />

Risikostratifizierung des Diabetikers Eingang<br />

finden.<br />

P-165<br />

Effektive Behandlung der schmerzhaften diabetischen<br />

Polyneuropathie mittels hochfrequenter externer<br />

Muskelstimulation<br />

* Reichstein L., Nickell S., Ziegler D., Scherbaum W. A., Martin S.<br />

Deutsche D<strong>iabetes</strong>-Klinik im Deutschen D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut, Leibniz-Institut<br />

an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />

Ziele: Die symptomatische distal-symmetrische Neuropathie<br />

stellt eine Folgeerkrankung eines langjährigen D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

dar. Im Rahmen einer Studie zur Analyse des Einflusses einer externen,<br />

hochfrequenten Stimulation der Oberschenkelmuskulatur<br />

auf die Insulinsensitivität berichteten Patienten, dass sie eine<br />

erhebliche Verbesserung neuropathischer Beschwerden in den<br />

Füßen <strong>und</strong> Beinen bemerkt hätten. Da bereits die transkutane<br />

elektrische Nervenstimulation (TENS) als Therapieoption für<br />

die diabetische symptomatische Neuropathie beschrieben worden<br />

ist, haben wir die beiden physikalischen Verfahren im Rahmen<br />

einer kontrollierten randomisierten Studie miteinander verglichen.<br />

Methoden: 38 Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> symptomatischer<br />

diabetischer Polyneuropathie (schmerzhaft: n = 19; nichtschmerzhaft:<br />

n = 19) wurden randomisiert <strong>und</strong> entweder mittels<br />

TENS- (Dumo 2.4, CEFAR Medical AB, L<strong>und</strong>, Schweden) oder<br />

hochfrequenter Muskelstimulation (HiTopR181-H, gbo Gerätebau,<br />

Rimbach, Deutschland) an 3 aufeinanderfolgenden Tagen<br />

behandelt. Patienten mit spezieller neuropathischer Vormedikation<br />

oder pAVK Stadium II wurden von der Studie ausgeschlossen.<br />

Als Linderung wurde die Verbesserung von mindestens 3<br />

von 10 Stufen eines Symptomfragebogens definiert.<br />

Ergebnisse: In den Basisdaten (Alter, D<strong>iabetes</strong>dauer, NSS <strong>und</strong><br />

NDS) ergaben sich zwischen den beiden Behandlungsgruppen<br />

keine signifikanten Unterschiede. Während 14 von 19 (74 %) Patienten<br />

in der Muskelstimulationsgruppe eine Linderung nach<br />

Beendigung der Therapie angaben, waren es nur 7 von 19 (36 %)<br />

Patienten bei der TENS-Methode (p < 0.05). Die Subanalyse der<br />

Gruppe zeigte, dass bei der schmerzhaften Neuropathie die externe<br />

Muskelstimulation signifikant häufiger als das TENS Verfahren<br />

(77 % versus 10 %, p < 0.005) zu einer Linderung der<br />

Schmerzen führte.<br />

Schlussfolgerungen: Die erstmals eingesetzte hochfrequente externe<br />

Muskelstimulation stellt einen vielversprechenden neuen<br />

Ansatz zur Behandlung der schmerzhaften Neuropathie dar.<br />

P-166<br />

Unterschiedliche Rollen des Typ-2-D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> der<br />

kardiovaskulären autonomen Neuropathie (KAN) bei<br />

der Induktion von Mikrozirkulationsstörungen der Haut<br />

* Stirban A., Salgin B., Ziegler D.<br />

Deutsches D<strong>iabetes</strong>-Forschungsinstitut Düsseldorf<br />

Poster<br />

Ziele: Komplexe Mikrozirkulationsstörungen charakterisieren<br />

den D<strong>iabetes</strong> mellitus (DM) Typ 2. Um den Einfluss des D<strong>iabetes</strong><br />

<strong>und</strong> einer KAN zu untersuchen, wurde die Funktion der kutanen<br />

Mikrozirkulation zwischen einer Gruppe von ges<strong>und</strong>en<br />

Kontrollen (K, n = 24) <strong>und</strong> einer altersentsprechenden Gruppe<br />

von Patienten mit Typ 2 DM (DM2, n = 20) verglichen. Weiterhin<br />

wurden zwei altersentsprechende Gruppen von Patienten mit<br />

Typ2 DM ohne KAN (KAN–, n = 24) bzw. mit KAN (KAN +,<br />

n=10) miteinander verglichen.<br />

Methoden: Mit einem Single-Point Laser-Doppler wurden am<br />

Unterarm die Blutfluss (BF-)Änderungen der Mikrozirkulation<br />

der Haut nach Iontophorese von Acetylcholin (ACH), Natrium-<br />

Nitroprussid (SNP) sowie nach einem tiefen Atemzug <strong>und</strong> Eintauchen<br />

der kontralateralen Hand in eiskaltes Wasser (Cold-<br />

Pressor-Test) erfasst. Der BF wurde in 6 mm Tiefe gemessen <strong>und</strong><br />

als Quotient BF-stimuliert/ BF-basal berechnet.<br />

Ergebnisse: Der ACH-induzierte Anstieg des BF war bei DM2<br />

geringer als bei den Kontrollen (DM2: 1,72 ± 0,45, K: 2,27<br />

± 0,67; p < 0,01). Im Cold-Pressor-Test ließ sich eine verstärkte<br />

Reduktion des BF bei DM2 im Vergleich zu K nachweisen (DM2:<br />

0,54 ± 0,20, K: 0,69 ± 0,18; p < 0,05). Nach SNP-Iontophorese<br />

oder tiefem Atemzug waren keine Unterschiede in der BF-Reaktivität<br />

zwischen DM2 <strong>und</strong> K festzustellen. Der BF-Abfall nach einem<br />

tiefen Atemzug war bei KAN+ deutlich geringer ausgeprägt<br />

als bei KAN- (KAN+ : 0,77 ± 0,27, KAN–: 0,60 ± 0,20; p < 0,05).<br />

Keine weiteren Unterschiede wurden zwischen diesen zwei<br />

Gruppen festgestellt.<br />

Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit DM war eine Abnahme<br />

der endothelabhängigen, jedoch nicht der endothelunabhängigen<br />

Vasodilatation nachweisbar. Darüber hinaus war eine Exazerbation<br />

der mikrovaskulären Reaktivität nach sympathischer<br />

Stimulation zu beobachten, die mit einer erhöhten sympathischen<br />

Aktivität vereinbar ist. Hingegen war bei Patienten mit<br />

KAN aufgr<strong>und</strong> eines reduzierten Sympathikotonus die mikrovaskuläre<br />

kutane Vasokonstriktion eingeschränkt.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

133


Genetik<br />

Poster<br />

P-169<br />

TLR-4 polymorphisms are associated with diabetic<br />

neuropathy<br />

* Rud<strong>of</strong>sky G. jr. (1) , * Reismann P. (1) , Humpert P. M. (1) , Nosikov V. (2) , Hamann A. (1) ,<br />

Nawroth P. (1) , Bierhaus A. (1)<br />

(1) Department Medicine I, University <strong>of</strong> Heidelberg, Heidelberg, Germany; (2) Department<br />

<strong>of</strong> Molecular Diagnostics and Genome Fingerprinting, National Research Center<br />

„GosNIIgenetics“, Moscow, Russia<br />

Aims/hypothesis: Toll-like receptor 4 (TLR4) plays an important<br />

role in the innate immune response and the development <strong>of</strong> atherosclerosis.<br />

Activation <strong>of</strong> the innate immune response has been<br />

shown in diabetic neuropathy and nephropathy. We analysed the<br />

association <strong>of</strong> human TLR4 single-nucleotid exchanges<br />

(Asp299Gly and Thr399Ile) with microvascular diabetic late<br />

complications.<br />

Methods: Both polymorphisms were detected with polymerase<br />

chain reaction (PCR) and a subsequent Nco 1/Hinf 1-restriction<br />

digest in a cross-sectional study with 776 diabetic patients<br />

(type 1 = 246; type 2 = 530).<br />

Results: The prevalence <strong>of</strong> the Asp299Gly and Thr399Ile polymorphisms<br />

are identical in type 1 and type 2 diabetic patients.<br />

While the single polymorphisms are rare (carriage rate (CR)<br />

Asp299Gly: 0,43 %; and Thr399Ile:0,32 %), the cosegregation<br />

missense mutations are fo<strong>und</strong> in most cases (CR type 1:11,3 %;<br />

type 2: 13,08 %). Although there was no relation to complications<br />

in d<strong>iabetes</strong> type 1, however, we observed a reduced risk for<br />

diabetic neuropathy in type 2 patients. (odds ratio 0.35; 95-percent<br />

confiedence interval (CI), 0.31 to 0.39; P = 0.0003). No further<br />

effects on other diabetic microvascular complications were<br />

observed.<br />

Conclusion/interpretation: These data indicate different mechanisms<br />

involved in diabetic neuropathy in type 1 and type 2d<strong>iabetes</strong>.<br />

The polymorphisms <strong>of</strong> TLR4, a central mediator <strong>of</strong> the innate<br />

immune response, are related to diabetic neuropathy in<br />

type 2d<strong>iabetes</strong> but not in type 1.<br />

P-170<br />

Der humane endogene Retrovirus K18 (HERVK18) <strong>und</strong><br />

sein Mikrosatellitenmarker bei Typ 1 D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

Ghebru S. (1) , Ramos Lopez E. (1) , Pani M. A. (1) , Meyer G. (1) , Herwig J. (1) , Seidl C. (2) , Traver<br />

S. (2) , Usadel K. H. (1) , Badenhoop K. (1)<br />

(1) Uniklinik Frankfurt am Main, (2) Blutspendedienst Frankfurt am Main<br />

Ziele: Als mögliche Ursache eines Typ 1 D<strong>iabetes</strong> war die Superantigenexpression<br />

eines HERV K18 postuliert worden, die eine<br />

Aktivierung autoreaktiver CD4 + Vb17-T- Lymphozyten zur Folge<br />

hätte mit anschließender Infiltration der β-Zellen der Langerhansschen<br />

Inseln im Pankreas. Einige Polymorphismen des<br />

HERV K 18 (im ersten Intron des CD48-Gens auf Chromosom1)<br />

wie auch eines 20 kb stromaufwärts gelegenen Mikrosatelliten<br />

(CA Wiederholung in 9 Längen) könnten prädisponierend auf<br />

134 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

eine Typ 1 D<strong>iabetes</strong>manifestation wirken. Wir untersuchten sowohl<br />

in 135 Familien als auch durch die Gegenüberstellung von<br />

350 Patienten zu 350 Kontrollen die Häufigkeit <strong>und</strong> die Transmission<br />

der 4 Allele von HERV K18 <strong>und</strong> des Markers.<br />

Methodik: PCR <strong>und</strong> Verdau mit Restriktionsendonukleasen<br />

(BstN I, Nsi I) – Agarosegele – Fragmentanalyse mit ABI 310 Sequencer<br />

Ergebnisse: Bei der Analyse der HERV K18 Polymorphismen<br />

war in Familien kein signifikanter Unterschied zwischen transmittierten<br />

<strong>und</strong> nicht-transmittierten Allelen zu erkennen, auch<br />

nicht beim Vergleich zwischen Patienten <strong>und</strong> Kontrollen. Aber<br />

die Analyse des Mikrosatelliten zeigte signifikante Unterschiede:<br />

der Genotyp 104/104 war prädisponierend (p = 0.011), jedoch<br />

der Genotyp 104/112 (p = 0.0091) protektiv beim Vergleich zwischen<br />

Patienten mit Typ 1 D. m. <strong>und</strong> Kontrollen. Wenn Allele der<br />

Eltern denen der Kontrollen gegenübergestellt wurden, verstärkte<br />

sich dieser Unterschied (bei 104/104 (p < 10 –6 ) <strong>und</strong> bei<br />

104/112 (p = 0.00018). Innerhalb der Elterngruppe kam die Allelkombination<br />

104/104 bei den Vätern signifikant häufiger vor<br />

(p = 0.008559) als bei den Müttern.<br />

Schlussfolgerung: Die Analyse des HERV K18 auf Polymorphismen<br />

zeigte keine Assoziation mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong>. Der Mikrosatellit<br />

wies jedoch beim Vergleich der Patienten gegenüber<br />

Kontrollen signifikant unterschiedliche Verteilungsmuster auf.<br />

Die dem HERV K18 benachbarte Genregion ist mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong><br />

assoziiert <strong>und</strong> könnte die Krankheitsmanifestation begünstigen.<br />

P-171<br />

Das Vorkommen des Allels 2 in CAPN10/SNP44 ist nicht<br />

mit einem erhöhten D<strong>iabetes</strong>risiko assoziiert<br />

Fischer S. (1) , Schwarz P. (1) , Themelkova-Kurktschiev T. (3) , Julius U. (1) , Hanefeld M. (3) ,<br />

Schackert H. K. (2) , Schulze J. (1)<br />

(1) Abteilung für Endokrinopathien <strong>und</strong> klinische St<strong>of</strong>fwechselkrankheiten, III. Medizinische<br />

Klinik, (2) Abteilung für Chirurgische Forschung des Universitätsklinikums der<br />

TU Dresden, (3) GWT – Zentrum für Klinische Studien Dresden<br />

Fragestellung: Neben der Haplotypenkombination 112/121 in<br />

CAPN 10 konnte Allel 2 in SNP 44 als genetischer Risik<strong>of</strong>aktor<br />

für D<strong>iabetes</strong> bei Europäern identifiziert werden. Ziel unserer Studie<br />

war es, Beziehungen zwischen dem Vorkommen des Allels 2<br />

in SNP 44 <strong>und</strong> Parametern des Glucose<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>s zu untersuchen.<br />

Methodik: Wir schlossen 590 Personen im Alter von 40 bis 70<br />

Jahren mit einem erhöhten Risiko für einen Typ 2-D<strong>iabetes</strong> ein<br />

(bestehende Adipositas u./o. Dys- o. Hyperlipoproteinämie u./o.<br />

positive Familienanamnese für einen Typ 2-D<strong>iabetes</strong>). Alle Personen<br />

unterzogen sich einem 75g-oralen Glucosetoleranztest mit<br />

Bestimmung von Plasmaglucose, Insulin, C-Peptid, Proinsulin<br />

<strong>und</strong> freien Fettsäuren (nüchtern, 30, 60, 90 <strong>und</strong> 120 Minuten<br />

nach Glucosegabe). Zur Genotypisierung wurden die Polymera-


sekettenreaktion <strong>und</strong> Fluoreszenzresonanzenergietransferanalyse<br />

benutzt.<br />

Ergebnisse: Bei 344 Probanden lag eine normale Glucosetoleranz<br />

(NGT) vor, 162 Probanden zeigten eine gestörte Glucosetoleranz<br />

(IGT) <strong>und</strong> 84 Probanden hatten einen neu diagnostizierten D<strong>iabetes</strong><br />

(T2DM). Die Personen mit IGT <strong>und</strong> der Kombination 1.2<br />

hatten signifikant niedrigere freie Fettsäurenspiegel 60, 90 <strong>und</strong><br />

120 Minuten nach Glucosegabe, verglichen mit der Genotypkombination<br />

1.1. Die neu diagnostizierten Diabetiker mit der<br />

Genotypkombination 1.2 zeigten, verglichen mit der Genotypkombination<br />

1.1, signifikant niedrigere Werte für C-Peptid (30<br />

Minuten nach Glucosegabe), Proinsulin (nüchtern, 30, 60, 90,<br />

120 Minuten nach Glucosegabe, area <strong>und</strong>er the curve<br />

0–120 min) <strong>und</strong> freie Fettsäuren (0, 60 <strong>und</strong> 90 Minuten nach<br />

Glucosegabe).<br />

Zusammenfassung: Unsere Daten zeigen, dass das Vorkommen<br />

des Allels 2 im SNP 44 klinisch nicht mit einem erhöhten D<strong>iabetes</strong>risiko<br />

bei einer mitteleuropäischen Bevölkerung assoziiert ist.<br />

Das Vorkommen des Allels 1 in SNP-44 weist dagegen auf einen<br />

erhöhten Betazellstress hin.<br />

P-172<br />

Angiotensin Converting Enzym Gen Polymorphismus bei<br />

insulinsensiblen <strong>und</strong> insulinresistenten Patienten mit<br />

normaler <strong>und</strong> gestörter Glucosetoleranz<br />

Wiesner T. D., Blüher M., Klemm T., Paschke R.<br />

Medizinische Klinik III, Universität Leipzig<br />

Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus leiden häufiger an makrovaskulären<br />

Komplikationen. Verschiedene Arbeitsgruppen haben<br />

eine Assoziation des Insertion (I)/Deletion (D) Polymorphismus<br />

im ACE Gen mit dem Auftreten von Myokardinfarkten beschrieben.<br />

Der Polymorphismus enthält drei Genotypen: DD &<br />

II homozygot <strong>und</strong> ID heterozygot. Jedoch wurden die Varianten<br />

des Polymorphismus noch nicht an einer Risikopopulation für<br />

die Entwicklung des Typ 2 D<strong>iabetes</strong> untersucht. Diese Population<br />

von Patienten mit IGT scheint interessant, da hierbei Pathomechanismen<br />

wie Glucosetoxizität – induzierte Insulinresistenz<br />

eine untergeordnete Rolle spielen.<br />

Fragestellung: Haben Varianten im ACE Gen Einfluss auf die Insulinresistenzlage<br />

bei Patienten mit NGT <strong>und</strong> IGT?<br />

Methodik: Wir haben mittels PCR Amplifikation <strong>und</strong> nachfolgender<br />

Gel-Längenbestimmung den ACE Gen Polymorphismus<br />

bei 110 Patienten mit normaler <strong>und</strong> gestörter Glucosetoleranz<br />

untersucht. Im euglykämischen hyperinsulinämischen Clamp als<br />

Goldstandard zur Insulinresistenzmessung wurde die Gesamtglucoseaufnahme<br />

gemessen <strong>und</strong> bei Werten < 50 µmol/kg/min als<br />

insulinresistent charakterisiert.<br />

Ergebnis: Der II Polymorphismus hatte bei den Insulinresistenten<br />

(IR) einen Anteil von 37,6 %, bei den Insulinsensiblen (IS)<br />

14,7 %, dieser Unterschied ist signifikant (p < 0,05). Die Verteilung<br />

des ID Polymorphismus war 22,9 % IR, 16,5 % IS, der DD<br />

Polymorphismus 4,6 % IR <strong>und</strong> 3,7 % IS, dies war nicht signifikant.<br />

Es bestande keine Assoziation zwischen dem Polymorphismus<br />

<strong>und</strong> dem BMI, WHR oder Nüchterninsulin. Diese Beobachtungen<br />

lassen vermuten, dass die ACE II Variante als Ursache<br />

Poster<br />

für die Ausbildung der Insulinresistenz diskutiert werden kann.<br />

Diese Studie zeigt erstmalig die möglichen Effekte der Varianten<br />

auf die Insulinresistenz in einer Risikopopulation. Jedoch ist eine<br />

zufällige Beobachtung dieses Effektes nicht auszuschließen. Daher<br />

sind weitere prospektive Studien bei Patienten mit NGT, IGT<br />

<strong>und</strong> NIDDM zur Charakterisierung des ACE Locus notwendig.<br />

P-173<br />

Genetic variation in the INPPL1 (SHIP2) gene: Absence<br />

<strong>of</strong> evidence for an association with insulin sensitivity in<br />

nondiabetic healthy subjects<br />

Machicao F., Staiger H., Guirguis A., Fritsche A., Renn W., Stumvoll M., Häring H. U.<br />

Medizinische Klinik Abt.IV <strong>und</strong> Klinische Chemie der Universität Tübingen, Germany.<br />

By dephosphorylation <strong>of</strong> PI3-kinase products, the lipid phosphatase<br />

SHIP2 is a negative regulator <strong>of</strong> insulin signaling. SHIP2<br />

deficiency in mice leads to increased insulin sensitivity associated<br />

with increased GLUT4 translocation and elevated skeletal<br />

muscle glycogen synthesis. In contrast, SHIP2 overexpression in<br />

various insulin-sensitive cell lines provokes impairment <strong>of</strong> insulin<br />

signaling and finally insulin resistance. Recently, a correlation<br />

between a 16-bp deletion in the SHIP2 3’-untranslated region<br />

and type 2d<strong>iabetes</strong> was shown in humans. We examined here<br />

the association <strong>of</strong> this deletion with glucose and lipid metabolism,<br />

insulin sensitivity as well as insulin secretion in nondiabetic<br />

healthy subjects.<br />

355 participants from the TÜF Study were metabolically characterized<br />

by OGTT and determination <strong>of</strong> blood parameters. A<br />

subgroup <strong>of</strong> 253 was further characterized by hyperinsulinemiceuglycemic<br />

clamp.<br />

The frequency <strong>of</strong> the 16-bp deletion was fo<strong>und</strong> to be 1.9 %. No<br />

differences in BMI, fasting plasma glucose (normal 5.02 ± 0.06<br />

vs deletion 4.79 ± 0.36 mM, p = 0.34), 2-h plasma glucose<br />

(6.09 ± 0.14 vs deletion 5.19 ± 0.86 mM, p = 0.34), and fasting<br />

serum insulin levels (normal 50.84 ± 2.1 vs deletion 38.4<br />

±13pM, p = 0.36) were observed. Furthermore, there were no<br />

differences in insulin sensitivity (ISI-Matsuda, normal<br />

21.68 ± 0.72 vs deletion 26.71 ± 4.6 U, p = 0.28) and in insulin<br />

secretion (HOMA). MCR, fasting FFA, fasting C-peptide and 2h<br />

C-peptide levels did also not significantly vary between wildtype<br />

vs deletion.<br />

In conclusion, the metabolic data presented herein did not reveal<br />

evidence for association with the16-bp deletion. Nevertheless, a<br />

tendency <strong>of</strong> the genetic variation with insulin sensitivity can be<br />

estimated from the data and might reach significance if a larger<br />

study population with more carriers <strong>of</strong> the deletion is analysed.<br />

P-174<br />

Genetic variants in the peroxisome proliferator activated<br />

receptor g coactivator-1(PGC-1) gene in a German<br />

population and association with insulin sensitivity<br />

Machicao F., Fritsche A., Tschritter O., Thamer C., Stumvoll M., Häring H.<br />

Medizinische Klinik Abt iV and Klinische Chemie der Universität Tübingen,Germany<br />

PGC-1 is a transcriptional coactivator <strong>of</strong> nuclear receptors and<br />

plays an essential role in adipogenesis, oxidative metabolism and<br />

thermogenesis. Previous results on associations <strong>of</strong> a frequent polymorphism<br />

(Gly482Ser) in the PGC-1 gene with type 2 d<strong>iabetes</strong>,<br />

insulin resistance and adiposity were conflicting. We therefore<br />

examined the association <strong>of</strong> this polymorphism and two<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

135


Poster<br />

other previously reported frequent silent polymorphisms in the<br />

PGC-1 gene (G-A exchange codon 394 and C-T codon 475) with<br />

glucose-, lipid metabolism and insulin sensitivity in 423 nondiabetic<br />

healthy subjects. All subjects <strong>und</strong>erwent an OGTT, a subgroup<br />

<strong>of</strong> 203 subjects <strong>und</strong>erwent a hyperinsulinemic euglycemic<br />

clamp. There were no differences in BMI, fasting or 2 hour plasma<br />

glucose or insulin levels for any polymorphism. Furthermore,<br />

there were no differences in insulin sensitivity determined by validated<br />

indices (HOMA-IR, Matsuda) from the OGTT. Carriers<br />

<strong>of</strong> the A-allele in codon 394 showed higher HDL-cholesterol levels<br />

(56 ± 1 (GG) vs 60 ± 2 (GA + AA, p = 0.009) as well as carriers<br />

<strong>of</strong> the T-allele in codon 475 (56 ± 1 (CC) vs 65 ± 3 CT,<br />

p=0.0008. In the subgroup <strong>of</strong> subjects <strong>und</strong>ergoing euglycemic<br />

clamps, the insulin sensitivity index (adjusted for age, BMI and<br />

sex) was increased in carriers <strong>of</strong> the A-allele in codon 394<br />

(0.097 ± 0.004(GG) vs 0.114 ± 0.009(GA + AA), p = 0.05) and<br />

decreased in carriers <strong>of</strong> the T-allele codon 475 (0.107 ± 0.007<br />

(CC) vs 0.078 ± 0.007 (CT), p = 0.03), the latter also showing<br />

higher 2 h plasma glucose levels (5.3 ± 0.1 (CC) vs 6.1 ± 0.3 (CT),<br />

p=0.009). In conclusion, we fo<strong>und</strong> no evidence for an association<br />

<strong>of</strong> the Gly482Ser polymorphism in the PGC-1 gene with insulin<br />

resistance. However, as other mutations in the PCG-1 gene<br />

influenced insulin sensitivity in the euglycemic clamp, there may<br />

be a contribution <strong>of</strong> genetic variants in the PGC-1 gene to the<br />

risk <strong>of</strong> type 2d<strong>iabetes</strong> mellitus.<br />

P-175<br />

Der 825 C/T Dimorphismus des Gens für die G-Protein<br />

Beta-Untereinheit ist assoziiert mit Typ-2 D<strong>iabetes</strong><br />

Renner W. (1) , * Schmözer I. (1) , Pressl H. (1) , Paulweber B. (2) , Wascher T. C. (1)<br />

(1) Forschungsgruppe für Diabet. Angiopathie, Med. Univ. Klinik Graz, Österreich,<br />

(2) Abt. für Innere Medizin, LKA Salzburg, Österreich<br />

Ziele: Das T-Allel des 825 C/T des Dimorphismus des Gens für<br />

die G-Protein Beta-Untereinheit (GNB3) ist mit Bluthochdruck,<br />

Übergewicht, Carotis-Atherosklerose <strong>und</strong> reduzierter Insulin-<br />

Sensitivität assoziiert. In der vorliegenden Studie wurde der Zusammenhng<br />

zwischen diesem genetischen Marker <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong><br />

untersucht.<br />

Methodik: Der GNB3825 C/T Dimorphismus wurde in einem<br />

von Kollektiv 702 ges<strong>und</strong>en Kaukasiern aus Österreich bestimmt,<br />

Personen mit bekanntem D<strong>iabetes</strong> wurden aus der Studie<br />

ausgeschlossen. Personen wurden gemäß der ADA Kriterien<br />

nach ihrem Nüchtern-Blutzucker als normal (≤ 110 mg/dl),<br />

impaired fasting glucose (IFG, > 110 and ≤ 126 mg/dl) oder<br />

Diabetiker (> 126 mg/dl) eingestuft. Der postprandiale Blutzucker<br />

wurde mit Hilfe eines oralen Glucose Toleranz Tests<br />

(OGTT) bestimmt <strong>und</strong> Personen gemäß der WHO Kriterien als<br />

normal (< 140 mg/dl), impaired glucose tolerance (IGT, ≥ 140<br />

and < 200 mg/dl) oder Diabetiker (≥ 200 mg/dl) eingestuft.<br />

Tabelle zu P-175<br />

136 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Ergebnis: Das untersuchte Kollektiv umfasste 399 (56,8 %)<br />

Männer <strong>und</strong> 303 (43,2 %) Frauen, das Durchschnittsalter war<br />

56 ± 11 Jahre (Bereich 20 bis 87 Jahre). Der GNB3 Genotyp<br />

konnte in 688 (98,0 %) der Personen erfolgreich bestimmt werden.<br />

51 Personen waren nach WHO oder ADA Kriterien Diabetiker,<br />

522 Personen waren nach beiden Kriterien normal. Unter<br />

Diabetikern war der Anteil an T-Allel Trägern häufiger (68,7 %)<br />

als unter normalen Personen (49,4 %; p < 0.001), mit einer resultierenden<br />

Odds Ratio von 2,2 (95 % Konfidenz Intervall<br />

1,2–4,1). Im Gegensatz dazu waren Nüchtern- <strong>und</strong> post-prandialer<br />

Blutzucker nicht signifikant mit dem GNB3 Genotyp<br />

assoziiert, weder im gesamten Kollektiv noch in einer nach<br />

WHO bzw. ADA Kriterien oder Geschlecht aufgeteilten Untergruppe.<br />

Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen einen starken Zusammenhang<br />

zwischen dem GNB3825 C > T Genpolymorphismus<br />

<strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong>. Der Mechanismus für diese Assoziation ist ungeklärt<br />

<strong>und</strong> dürfte unabhängig vom Glucose St<strong>of</strong>fwechsel sein.<br />

P-176<br />

Newly established lymphopenic WOK.BB rats confirm<br />

sex-specific QTLs for blood cell phenotypes<br />

* Klöting N. (1) , Radovic B. (1) , Kuttler B. (2) , Klöting I. (1)<br />

(1) Department <strong>of</strong> Laboratory Animal Science, Medical Faculty, University <strong>of</strong> Greifswald,<br />

Karlsburg, (2) Institut <strong>of</strong> Pathophysiology, Medical Faculty, University <strong>of</strong> Greifswald,<br />

Karlsburg<br />

Aim: In a crossing study using type 1 diabetic BB/OK and<br />

WOKW rats developing a complete metabolic syndrome we<br />

fo<strong>und</strong> sex-specific Q(uantitative)T(rait)L(oci) for the number <strong>of</strong><br />

leukocytes, the relative proportion <strong>of</strong> B and NK cells in lymphopenic<br />

[(WOKW x BB/OK)F1 x BB/OK] first backcross hybrids<br />

(BC1). To confirm these sex-specific QTLs we established a lymphopenic,<br />

congenic WOKW.BB rat strain recombining a segment<br />

<strong>of</strong> BB/OK chromosome 4 (D4mit6-lyp-Npy-Fabp, 9 cM) into the<br />

genetic backgro<strong>und</strong> <strong>of</strong> WOKW rats.<br />

Methods: Male and female WOKW (7M:7F), BB/OK (18M:17F)<br />

and WOKW.BB (13M:10F) were studied for d<strong>iabetes</strong> occurrence<br />

up to an age <strong>of</strong> 32 weeks and for peripheral blood lymphocyte<br />

phenotypes.<br />

Results: Lymphopenic WOKW rats did not develop d<strong>iabetes</strong> and<br />

did not show the complete blood cell phenotype <strong>of</strong> lymphopenic<br />

BB/OK rats as expected by the transfer <strong>of</strong> lymphopenia gene<br />

onto the genetic backgro<strong>und</strong> <strong>of</strong> WOKW rats. The BB/OK phenotype<br />

was evident in the number <strong>of</strong> leukocytes as well as in the<br />

proportion <strong>of</strong> Th cells in females, not in males. The percentage<br />

<strong>of</strong> T and RT6.1 cells was comparable between BB/OK and<br />

WOKW.BB in both sexes. The percentage <strong>of</strong> NK cells was significantly<br />

higher in male and female WOKW.BB than in BB/OK<br />

Gruppe, n CC, n (%) CT + TT, n (%) P (Vergleich zu normal) Odds Ratio von T-Trägern<br />

Normal, 522 264 (50,6) 258 (49,4) - 1<br />

IGT oder IFG, 106 50 (47,2) 58 (52,8) 0,76 1,1 (0,8–1,7)<br />

D<strong>iabetes</strong>, 51 16 (31,4) 35 (68,7) 0,001 2,2 (1,2–4,1)


ats. Furthermore, significant differences were also fo<strong>und</strong> in the<br />

percentage <strong>of</strong> B cells between BB/OK and WOKW.BB rats. Sexdifferences<br />

were present in the congenic and their parental<br />

WOKW strain, but not in BB/OK rats. Comparing the values <strong>of</strong><br />

WOKW.BB with those <strong>of</strong> BC1 hybrids, the number <strong>of</strong> leukocytes<br />

in males and the percentage <strong>of</strong> B and NK cells were comparable<br />

with those <strong>of</strong> lymphopenic WOKW.BB rats.<br />

Conclusion: Congenic WOKW.BB clearly confirm the sex-specific<br />

QTLs fo<strong>und</strong> in lymphopenic BC1 hybrids determined by<br />

WOKW gene/s. These findings <strong>und</strong>erscore the importance <strong>of</strong> the<br />

separate analysis <strong>of</strong> males and females also if no sex differences<br />

are known.<br />

P-177<br />

Excellent rat models for the study <strong>of</strong> pathophysiology <strong>of</strong><br />

hypertriglyceridemia and therapeutic interventions<br />

* Klöting I., Klöting N., Wilke B.<br />

Department <strong>of</strong> Laboratory Animal Science, Medical Faculty, University <strong>of</strong> Greifswald,<br />

Karlsburg<br />

Aim: The phenotypic characterization <strong>of</strong> congenic BB.SHR known<br />

as BB.LL rats recombining a segment <strong>of</strong> the hypertensive<br />

SHR chromosome 4 (D4Mgh16-D4Mit6-Npy-Spr, ca. 17cM)<br />

into the BB/OK backgro<strong>und</strong> indicated a new phenotype. These<br />

rats developed no lymphopenia and d<strong>iabetes</strong>, but they were significantly<br />

heavier and show higher serum lipids than BB/OK. To<br />

get an answer whether this BB.SHR phenotype is caused by the<br />

transferred SHR segment we established a new congenic<br />

BB.WOKW rat recombining a similar segment <strong>of</strong> the WOKW rat<br />

developing a complete metabolic syndrome (D4Mit6-Npy-Fabp,<br />

ca. 9 cM) into the genetic backgro<strong>und</strong> <strong>of</strong> BB/OK.<br />

Methods: Male and female BB/OK (23M:19F), BB.SHR (20:26)<br />

and BB.WOKW rats (14:16) were longitudinally studied for<br />

body weight, glucose tolerance and serum lipids up to an age <strong>of</strong><br />

32 weeks.<br />

Results: Male and female BB.SHR and BB.WOKW rats were significantly<br />

heavier than their parental BB/OK rats from 10 weeks<br />

onwards. At an age <strong>of</strong> 32 weeks males <strong>of</strong> both congenics were<br />

60g and females 22g and 30g, respectively heavier than BB/OK.<br />

Serum triglycerides (80 %) and total cholesterol (20 %) were significantly<br />

higher in male and female BB.SHR and BB.WOKW<br />

compared with BB/OK. The HDL/cholesterol ratio was comparable<br />

between male and female BB.WOKW as well as BB/OK,<br />

but significantly reduced in BB.SHR rats (–5 %). Glucose tolerance<br />

was not obviously different between both congenics and<br />

BB/OK.<br />

Conclusion: Although the segment <strong>of</strong> chromosome 4 was transferred<br />

from completely different rat strains onto the genetic backgro<strong>und</strong><br />

<strong>of</strong> BB/OK rats, the body weight and especially serum<br />

Poster<br />

triglycerides were obviously increased in both congenic strains<br />

compared with their parental strain. These findings suggest gene/s<br />

<strong>of</strong> BB/OK rats decreasing lipid metabolism. Imported gene/s for<br />

serum triglycerides map/s on chromosome 4. Therefore, BB.SHR<br />

and BB.WOKW rats are most suitable to study the pathophysiology<br />

<strong>of</strong> hypertriglyceridemia and its aimed treatment.<br />

P-178<br />

Wer pr<strong>of</strong>itiert von Gewichtsreduktion? Gewichtsreduktion<br />

senkt IL-6 abhängig vom –174 G/C Polymorphismus<br />

im IL-6 Promotor<br />

Möhlig M.* (1,2) , Krzyzanowska K. A. (3) , Spranger J. (1,2) , Osterh<strong>of</strong>f M. (1,2) , Kopp H. P. (3) ,<br />

Kriwanek S. (3) , Ristow M. (1,2) , Schernthaner G. (3) , Pfeiffer A. F. H. (1,2)<br />

(1) Abteilung für Klinische Ernährung, Deutsches Institut für Ernährungsforschung<br />

Potsdam, Bergholz-Rehbrücke, (2) Abteilung für Endokrinologie, D<strong>iabetes</strong> u.<br />

Ernährungsmedizin, Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Freie Universität Berlin,<br />

(3) Erste Medizinische Klinik, KA Rudolfstiftung, Wien, Österreich<br />

Ziele: In einem prospektiven Kollektiv konnten wir IL-6 als unabhängigen<br />

Risik<strong>of</strong>aktor für T2DM zeigen. Der –174 G/C Polymorphismus<br />

im IL-6 Promotor (IL6SNP) beeinflusst in vitro die<br />

Transkriptionseffizienz. Es sollte nun der Effekt einer Gewichtsreduktion<br />

auf die IL-6 Spiegel abhängig vom IL6SNP untersucht<br />

werden.<br />

Methoden: Die Untersuchung wurde an 49 sehr adipösen Probanden<br />

aus Wien (durchschnittlicher BMI 48,2 kg/m 2 ), jeweils<br />

vor <strong>und</strong> 14 Monate nach Gastric Banding Operation durchgeführt.<br />

Von 39 Probanden (36 Frauen, 3 Männern) lagen komplette<br />

Datensätze vor. IL-6 wurde mittels ELISA gemessen. Der<br />

IL6SNP wurde mit der Primerverlängerungsmethode bestimmt<br />

(SnuPe, Amersham). Die Genotypen wurden nach Vorliegen des<br />

C Allels in 2 Gruppen eingeteilt. Unterschiede der IL-6 Spiegel<br />

nach Gewichtsreduktion der beiden Genotyp-Gruppen wurden<br />

im gepaarten T-Test auf Signifikanz überprüft.<br />

Ergebnisse: Es fand sich folgende Genotypverteilung: GC<br />

51,3 %, GG mit 43,6 %, CC 5,1 %. Durch Gastric Banding reduzierte<br />

die Gruppe mit Genotyp GG den BMI um durchschnittlich<br />

15,7 kg/m 2 <strong>und</strong> die GC/CC Gruppe um 14,8 kg/m 2 . In<br />

der GG Gruppe resultierte daraus eine Abnahme des IL-6 um 1,2<br />

pg/ml, während sich in der GC/CC Gruppe IL-6 um 2,3<br />

pg/ml verminderte. Nach ln Transformation der IL-6 Werte wurden<br />

die Werte mit gepaarten T-Test verglichen. Die Abnahme<br />

war in der Gruppe GC/CC signifikant (p = 0,028), nicht jedoch<br />

in der Gruppe GG (p = 0,31).<br />

Schlussfolgerungen: Es zeigte sich ein unterschiedlicher Effekt<br />

einer Gewichtsreduktion auf den IL-6 Spiegel abhängig vom<br />

IL6SNP. Nur die Gruppe mit C Allel konnte durch Gewichtsreduktion<br />

den IL-6 Spiegel signifikant senken. Da IL-6 ein unabhängiger<br />

Risik<strong>of</strong>aktor für D<strong>iabetes</strong> ist, könnte bei Vorliegen des<br />

C Allels einer Gewichtsreduktion ein zusätzlicher protektiver Effekt<br />

zukommen.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

137


Poster<br />

Nephropathie/Hypertonie<br />

P-181<br />

Sek<strong>und</strong>ärversagen der oralen antidiabetischen Therapie<br />

des Typ-2-D<strong>iabetes</strong> mellitus: Tendenziell frühzeitigere<br />

hausärztliche Einweisung der Patienten zur Insulintherapie<br />

Mertens C., Bolle J., Snelting U., *Jungmann E<br />

St.Vinzenz Hospital Rheda-Wiedenbrück<br />

Ziele: Die prognostische Problematik des Sek<strong>und</strong>ärversagens der<br />

oralen antidiabetischen Therapie des Typ 2 D<strong>iabetes</strong> mellitus ist<br />

unumstritten. Wenn sich der HbA 1c -Wert der Patienten durch<br />

orale Antidiabetika nicht mehr < 7 % halten lässt, fordern daher<br />

alle Leitlinien zur Therapie des Typ 2 D<strong>iabetes</strong> den Einstieg in die<br />

Insulintherapie.<br />

Methoden: Um zu überprüfen, ob sich in den letzten Jahren der<br />

U mgang mit dem Sek<strong>und</strong>ärversagen änderte, evaluierten wir die<br />

klinischen Daten bei typ 2 diabetischen Patienten, die 1997 (75<br />

Patienten), 1999 (106 Patienten) <strong>und</strong> 2001 (91 Patienten) wegen<br />

Sek<strong>und</strong>ärversagens zur Insulineinstellung stationär eingewiesen<br />

worden waren.<br />

Ergebnisse: Das Alter der Patienten sank von 1997 64 ± 1 Jahre<br />

auf 2001 62 ± 1 Jahre (p < 0,05). Der HbA 1c -Wert bei Einweisung<br />

lag im Mittel bei 9,85 %, der BMI stieg von 29,2 ± 0,4 auf<br />

31,5 ± 0,1 kg/m 2 (p < 0,05). Umkehrt sank der Anteil der antihypertensiv<br />

behandelten Patienten von 1999 74 % auf 2001 31 %<br />

(p < 0,05), der systolische Blutdruck stieg von 1997 136 ± 2<br />

mmHg auf 2001 140 ± 2 mmHg. Der Anteil der Patienten mit einer<br />

Albuminurie > 20 mg/l lag konstant um 56 %, der Anteil der<br />

Patienten mit diabetischer Polyneuropathie fiel von 69 auf 50 %<br />

(p < 0,05).<br />

Schlussfolgerungen: Die Tendenz zur frühzeitigeren Einweisung<br />

von Patienten im Sek<strong>und</strong>ärversagen der oralen antidiabetischen<br />

Therapie zur Insulintherapie sollte verstärkt werden. Die<br />

dadurch absinkende Polyneuropathierate zeigt die Richtigkeit<br />

dieser Vorgehensweise. Die HbA 1c -Werte zum Zeitpunkt der<br />

stationären Einweisung liegen allerdings unverändert zu hoch.<br />

Die abnehmende Rate der antihypertensiven Therapie, trotz<br />

erhöhter Albuminurie <strong>und</strong> systolischen Blutdruckwerten weit<br />

über den empfohlenen Therapiezielen, ist erschreckend. Sie<br />

zeigt auf, dass der Weg zu einer optimalen Therapie des D<strong>iabetes</strong><br />

<strong>und</strong> seiner Folgekrankheiten generell <strong>of</strong>fenbar noch weit<br />

ist.<br />

P-182<br />

Gestörtes Blutdruck- <strong>und</strong> Herzfrequenzpr<strong>of</strong>il bei normotensiven<br />

Probanden im prädiabetischen Stadium<br />

Picolin X., Köhler C., Hanefeld M.<br />

Zentrum für Klinische Studien GWT TU Dresden<br />

Fragestellung: Ziel dieser Studie war festzustellen, ob es Unterschiede<br />

in Blutdruck (RR) <strong>und</strong> Herzfrequenz (HF) bezüglich des<br />

Tages- <strong>und</strong> Nachtverlaufes zwischen normoglykämischen Pro-<br />

138 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

banden (NGT) <strong>und</strong> hyperglykämischen aber nicht diabetischen<br />

Probanden (HG) gibt.<br />

Methoden: Bisher wurden 60 Probanden (35 Frauen, 25 Männer)<br />

im Alter von 45 bis 75 Jahren mit einem BMI zwischen 20,6<br />

<strong>und</strong> 29,7 kg/m 2 untersucht. Ausschlusskriterien waren D<strong>iabetes</strong><br />

<strong>und</strong> Hypertonie nach WHO. Die Untersuchten wurden einem<br />

standardisierten oralen Glucosetoleranztest unterzogen <strong>und</strong> danach<br />

laut WHO-Kriterien in NGT (n = 29) <strong>und</strong> in HG (n = 31)<br />

eingeteilt, wobei HG Probanden mit gestörter Nüchternglucose,<br />

gestörter Glucosetoleranz <strong>und</strong> kombinierter Störung beinhaltet.<br />

Anschließend wurde eine 24h-RR-Messung unter ambulanten<br />

Bedingungen durchgeführt, dabei wurden folgende Parameter<br />

erfasst: Durchschnitts-, Maximal- <strong>und</strong> Minimalwerte für systolischen<br />

(SYST), diastolischen (DIAST) RR sowie HF jeweils getrennt<br />

für Tag <strong>und</strong> Nacht.<br />

Ergebnisse: Es wurden signifikante Unterschiede bei RR <strong>und</strong> HF<br />

im Tagespr<strong>of</strong>il festgestellt. Die Maximalwerte des RR-SYST <strong>und</strong><br />

des RR-DIAST sowie der HF sind deutlich höher bei HG als bei<br />

NGT (für RR-SYST 161,0 ± 16,1 vs. 176,6 mmHg ± 9,0<br />

p=0,011, für RR-DIAST 121,6 mmHg ± 15,8 vs. 143,0 mmHg<br />

± 13,5 p < 0,001; für HF 108,9 ± 12,7 vs. 119,6 ± 19,5 p = 0,028).<br />

Des weiteren zeigt sich, dass bei HG die Höhe der Abweichungen<br />

vom jeweiligen Mittelwert in den Einzelmessungen sowohl<br />

SYST als auch DIAST stärker ausgeprägt sind als bei NGT (für<br />

RR-SYST 12,3mmHg ± 3,0 vs. 16,0 mmHg ± 3,6 p = 0,002; für<br />

RR-DIAST 12,0 mmHg ± 6,0 vs. 15,7 ± 4,6 p = 0,026). Außerdem<br />

wurde festgestellt, dass bei HG signifikant häufiger Spitzenwerte<br />

(≥ = 100. Percentile RR) der RR-Parameter erreicht<br />

werden (für RR-SYST 9,2 % vs. 18,5 %; für RR-DIAST 8,0 %<br />

vs. 14,8 %).<br />

Schlussfolgerung: Die bisherigen Ergebnisse zeigen bei normotensiven,<br />

hyperglykämischen Probanden eine beginnende<br />

Störung in der RR- <strong>und</strong> HF-Regulation an.<br />

P-183<br />

Oszillometrische Handgelenk-Blutdruckmessung; beeinflußt<br />

der D<strong>iabetes</strong> die Messgenauigkeit? – Eine Untersuchung<br />

aus der klinischen Validierung von 28 Geräten<br />

nach dem Gütesiegelprotokoll der Deutschen Hochdruckliga<br />

* Tholl U. (1) , Anlauf M. (1) , Lichtblau U. (2) , Dammer R. (2) , Roggenbuck U. (3) , Hirche H. (3)<br />

(1) Med. Klinik II, ZKH Reinkenheide, Bremerhaven, (2) BIGT, Hochschule Bremerhaven,<br />

(3) Inst. F. Informatik, Universität Essen<br />

Fragestellung: Von den ca. 2 Mio. in Deutschland verkauften<br />

Blutdruckmessgeräten liegt der Anteil der Handgelenkgeräte bei<br />

ca. 80 %. Weil eine Meßgenauigkeitsprüfung nach europäischer<br />

Norm nicht bindend vorgeschrieben wird, hat die Deutsche<br />

Hochdruckliga 1999 das ,Gütesiegelprotokoll‘ zur klinischen<br />

Validierung eingeführt, das für Handgelenkgeräte auch die Prüfung<br />

an einer Gruppe von Diabetikern vorsieht.


Methodik: Jedes Oberar mgerät (OA-G) wird an 96 Testpersonen<br />

<strong>und</strong> Handgelenkgeräte (HG-G) zusätzlich an 20 Diabetikern<br />

(116 Personen) geprüft. Die Verteilung der Testpersonen ist nach<br />

Geschlecht, Alter <strong>und</strong> Blutdruck festgelegt. 6 sequentielle Vergleichs-Blutdruckmessungen<br />

mit dem Testgerät <strong>und</strong> nach der<br />

Standardmethode (RR/Korotk<strong>of</strong>f) werden von eingewiesenen<br />

Prüfern im Abstand von 1 Minute erhoben. Die mittlere Differenz<br />

(Testgerät minus Kontrolle) darf systolisch <strong>und</strong> diastolisch<br />

± 5 mmHg nicht überschreiten mit einer max. Standardabweichung<br />

von 8 mmHg. Die Signifikanzprüfung des Faktors<br />

D<strong>iabetes</strong> wurde nach dem Welch-Test untersucht.<br />

Ergebnisse: Zwischen 1999 <strong>und</strong> 2002 sind 28 Geräte (16 OA-G,<br />

12 HG-G) geprüft worden. 9 OA-G <strong>und</strong> 1 HG-G haben die ,Gütesiegelkriterien‘<br />

erfüllt. Alle 18 nicht bestandenen Geräte haben<br />

die Grenze für die syst. Standardabweichung oder mehrere Kriterien<br />

überschritten. Für die Gruppe der Diabetiker wurde bei 6<br />

von 12 HG-G eine statistisch signifikante Differenz der systolischen<br />

<strong>und</strong>/oder diastolischen Messwertdifferenz zur Gruppe der<br />

nicht-Diabetiker gef<strong>und</strong>en. Die mittleren Fehlerdifferenzen zwischen<br />

Diabetikern <strong>und</strong> nicht-Diabetikern lagen zwischen + 9,1<br />

<strong>und</strong> –4,2 mmHg.<br />

Schlussfolgerungen: 36 % der geprüften Geräte, davon nur 1<br />

,Gütesiegelprotokolls‘ erfüllt <strong>und</strong> sind für die Patientenselbstmessung<br />

geeignet. Bei der Hälfte der geprüften HG-G wiesen<br />

Diabetiker signifikant unterschiedliche Messwerte auf, was mit<br />

Unterschieden der Gefäßwandelastizität <strong>und</strong> Gefäßsklerose der<br />

peripheren Strombahn zusammenhängen kann.<br />

P-184<br />

Durch gute St<strong>of</strong>fwechselqualität kann eine Verschlechterung<br />

der Nierenfunktion bei Patienten mit insulinbehandeltem<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus auch über längere<br />

Zeiträume vermieden werden<br />

* Schiel R. (1) , Franke S. (1) , Appel T. (1) , Müller U. A. (2) , Stein G. (1)<br />

(1) Klinik für Innere Medizin IV, Friedrich-Schiller-Universität, Jena, (2) Klinik für Innere<br />

Medizin II, Friedrich-Schiller-Universität, Jena<br />

Ziel/Methoden: Im Rahmen einer Populationsuntersuchung von<br />

Patienten mit insulinbehandeltem D<strong>iabetes</strong> mellitus im Alter<br />

zw. 16 <strong>und</strong> 60 Jahren <strong>und</strong> Wohnsitz in Jena wurden die St<strong>of</strong>fwecheleinstellung,<br />

die Nierenfunktion <strong>und</strong> die Konzentration<br />

der AGE-Proteine Carboxymethyllysin (CML) (ELISA) <strong>und</strong> Pentosidin<br />

(HPLC) im Serum untersucht. 44 Patienten mit Typ 1 <strong>und</strong><br />

55 mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> wurden 1994/95 bis 1999/2000 beobachtet.<br />

Tabelle 1 <strong>und</strong> 2 zeigen die Charakteristika der Patienten.<br />

Ergebnis: 1994/95 bis 1999/2000 hat sich die St<strong>of</strong>fwechseleinstellung<br />

der Patienten mit Typ 1 <strong>und</strong> Typ 2 D<strong>iabetes</strong> verbessert,<br />

bei Patienten mit Typ 1 nahm die Konzentration von CML <strong>und</strong><br />

Pentosidin, bei Typ-2 die Konzentration von CML ab (Tabelle<br />

1,2). Eine Verschlechterung der Nierenfunktion wurde vermieden<br />

(Tabelle 3,4). Bei 15/44 Patienten (34 %) mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong><br />

ergab sich 1999/2000 vs 1994/95 eine Erhöhung des Serumkreatinins<br />

um mehr als 5 %. Patienten mit einem Anstieg hatten<br />

1994/95 höhere HbA 1c -Werte (9,2 ± 2,6 % [n = 15] vs<br />

7,4 ± 1,3 % [n = 29], p = 0,023), höhere systolische Blutdruckwerte<br />

1994/95 (138,3 vs 125,9, p = 0,021) <strong>und</strong> 1999/2000<br />

(145,3 vs 127,5, p = 0,003) <strong>und</strong> 1999/2000 höhere diastolische<br />

Werte (85,3 vs 78,0 mmHg, p = 0,021). Die multivariate Analy-<br />

Poster<br />

se ergab bei Patienten mit Typ 1 Assoziationen zwischen dem systolischen<br />

Blutdruck 1994/95 (β = 0,349, p = 0,002), 1999/2000<br />

(β = 0,499, p = 0,001), dem HbA 1c -Wert 1994/95 (β = 0,289,<br />

p=0,017), dem Alter (β = 0,483, p = 0,002) <strong>und</strong> einem Anstieg<br />

des Kreatinins (R-square = 0,452). Bei Typ 2 D<strong>iabetes</strong> ergab sich<br />

bei 13/55 Patienten (24 %) ein Anstieg des Kreatinins. Hier bestand<br />

eine Assoziation (R-square = 0,340) zur Pentosidin-Konzentration<br />

1999/2000 (β = 0,552, p < 0,001) <strong>und</strong> zum HbA 1c -<br />

Wert 1994/95 (β = 0,289, p = 0,012).<br />

Tabelle 1. Charakteristika der untersuchten Patienten mit Typ 1<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus (HbA 1c , HPLC, Diamat, mittlerer Normwert<br />

5 %).<br />

Typ 1 (n = 44) 1994/95 1999/2000 p-Wert<br />

Alter (Jahre) 47,9 ± 12,2<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer (Jahre) 22,3 ± 12,7<br />

HbA1c (%) 8,0 ± 2,0 7,45 ± 1,85 0,014<br />

Systolischer Blutdruck<br />

(mmHg)<br />

130,1 ± 17,2 133,5 ± 19,0 0,245<br />

Diastolischer Blutdruck<br />

(mmHg)<br />

81,5 ± 10,1 80,5 ± 9,4 0,321<br />

Body-mass <strong>Index</strong><br />

(kg/m2 )<br />

25,1 ± 3,7 26,2 ± 3,7 < 0,001<br />

Tabelle 2. Charakteristika der untersuchten Patienten mit insulinbehandeltem<br />

Typ-2-D<strong>iabetes</strong> mellitus (HbA1c , HPLC, Diamat,<br />

mittlerer Normwert 5 %).<br />

Typ 2 (n = 55) 1994/95 1999/2000 p-Wert<br />

Alter (Jahre) 58,3 ± 7,0<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer (Jahre)<br />

Dauer der Insulin-<br />

16,5 ± 7,4<br />

therapie (Jahre) 9,8 ± 4,3<br />

HbA (%) 1c<br />

Systolischer Blutdruck<br />

8,6 ± 1,85 7,7 ± 1,5 0,001<br />

(mmHg)<br />

Diastolischer Blutdruck<br />

138,2 ± 18,4 137,4 ± 16,4 0,768<br />

(mmHg)<br />

Body-mass <strong>Index</strong><br />

82,7 ± 9,3 80,7 ± 10,6 0,234<br />

(kg/m2 ) 28,5 ± 4,1 29,8 ± 5,0 0,001<br />

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Typ 1 <strong>und</strong> Typ 2 D<strong>iabetes</strong><br />

lässt sich eine Verschlechterung der Nierenfunktion über längere<br />

Zeiträume durch eine gute St<strong>of</strong>fwechseleinstellung vermeiden.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

139


Poster<br />

Tabelle 3. Veränderungen der Nierenfunktion <strong>und</strong> AGE-Proteine bei Patienten mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong> mellitus 1994/95 bis 1999/2000.<br />

Typ-1 (n = 44) 1994/95 1999/2000 p-Wert<br />

Serum-Kreatinin (µmol/l) 80,0 (44,0–150,0) 72,5 (46,0–541,0) 0,345<br />

Kreatininclearance (ml/min) 109,8 ± 37,8 117,8 ± 42,3 0,135<br />

Albuminurie (mg/l) 7,5 (3,0–1014,0) 8,8 (2,7–1364,3) 0,056<br />

Albuminurie > 20 ≤ 200 mg/l (n [%]) 8 8 /<br />

Albuminurie > 200 mg/l (n [%]) 4 11 0,043<br />

CML (ng/ml) 1122,0 ± 416,8 750,8 ± 361,6 < 0,001<br />

Pentosidin (pmol/ml) 210,3 ± 127,3 161,9 ± 112,7 0,054<br />

Dialyse (n [%]) 1 1 /<br />

Nierentransplantation (n [%]) 0 0 /<br />

Tabelle 4. Veränderungen der Nierenfunktion <strong>und</strong> AGE-Proteine bei insulinbehandelten Patienten mit Typ-2-D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

1994/95 bis 1999/2000.<br />

Typ 2 (n = 55) 1994/95 1999/2000 p-Wert<br />

Serum-Kreatinin (µmol/l) 81,0 (45,0–137,0) 74,0 (45,0–455,0) 0,400<br />

Kreatininclearance (ml/min) 105,5 ± 27,8 113,8 ± 36,7 0,036<br />

Albuminurie (mg/l) 13,0 (2,0–3157,0) 14,1 (2,6–4404,5) 0,671<br />

Albuminurie > 20 ≤ 200 mg/l (n) 13 17 0,521<br />

Albuminurie > 200 mg/l (n) 7 6 0,471<br />

CML (ng/ml) 1097,6 ± 347,5 739,8 ± 304,8 < 0,001<br />

Pentosidin (pmol/ml) 189,5 ± 75,3 155,0 ± 147,4 0,117<br />

Dialyse (n) 0 2 0,248<br />

Nierentransplantation (n) 0 1 0,500<br />

P-185<br />

Progredienz der Intima-Media-Dicke der Arteria carotis<br />

communis in Abhängigkeit vom Stadium der diabetischen<br />

Nephropathie<br />

* Rottmann M., Wellner K., Angelkort B.<br />

(1) Klinikum Dortm<strong>und</strong> gGmbH, Medizinische Klinik Nord<br />

Ziele: Die diabetische Nephropathie geht häufig mit arteriosklerotischen<br />

Manifestationen einher. Der Intima-Media-Komplex<br />

der Arteria carotis communis ist ein kostengünstiger, nicht<br />

invasiver <strong>und</strong> schnell messbarer Parameter der Frühmanifestation<br />

der Atherosklerose. Es soll untersucht werden, ob ein Zusammenhang<br />

zwischen Intima-Media-Verbreiterung <strong>und</strong> Stadium<br />

der diabetischen Nephropathie besteht.<br />

Methoden: Im Rahmen der Duplexsonographie der hirnversorgenden<br />

Arterien wurde der Intima-Media-Komplex im eingefrorenen,<br />

enddiastolischen Bild an der schallkopffernen Wand der<br />

Arteria carotis communis 1 cm proximal des Bulbus im Zoom<br />

Modus bestimmt. Untersucht wurden 115 Patienten mit diabetischer<br />

Nephropathie <strong>und</strong> 87 Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

Typ2 ohne Nephropathie. Zur Stadieneinteilung der Nephropathie<br />

wurde die Einteilung nach Mogensen <strong>und</strong> Hasslacher verwandt<br />

<strong>und</strong> das Serumkreatinin, die Mikroalbuminurie <strong>und</strong> die<br />

Proteinurie bestimmt.<br />

Ergebnisse: Die Intima-Media-Dicke war bei Patienten mit diabetischer<br />

Nephropathie (n = 115) signifikant verbreitert (0,78<br />

mm vs 0,86 mm) gegenüber Patienten mit D<strong>iabetes</strong> ohne<br />

140 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Nephropathie (n = 87). Der Intima-Media-Komplex zeigte sich<br />

mit zunehmendem Nephropathie Stadium 3–5 jeweils progredient.<br />

40 Patienten wiesen klinisch ein Stadium 3 der Nephropathie<br />

auf (IMK 0,83 mm) <strong>und</strong> 45 Patienten ein Stadium 4 (IMK<br />

0,84 mm). Hochsignifikant war diese Zunahme bei Patienten<br />

(n = 30) im Stadium 5 der diabetischen Nephropathie (0,93 mm).<br />

Schlussfolgerungen: Der Intima-Media-Komplex der Arteria carotis<br />

communis ist bei Patienten mit diabetischer Nephropathie<br />

signifikant verbreitert. Bei Diabetikern scheint die diabetische<br />

Nephropathie ein eigenständiger kardiovasculärer Risik<strong>of</strong>aktor<br />

zu sein. Als Marker der Arteriosklerose sollte der IMK bei allen<br />

Patienten mit diabetischer Nephropathie bestimmt werden. Bei<br />

pathologischem Bef<strong>und</strong> sind zumindest weitere nicht-invasive<br />

Untersuchungen der anderen Gefäßprovinzen bei diesen Hochrisikopatienten<br />

durchzuführen.<br />

P-186<br />

ACE Insertion-/Deletionspolymorphismen bei Typ-2-D<strong>iabetes</strong>patienten<br />

mit <strong>und</strong> ohne diabetische Nephropathie:<br />

Ergebnisse einer Multicenter-Studie<br />

* Ruff E. (1) , Stubanus M. (2) , Krämer B. (2) , Haak T. (1,3)<br />

(1) D<strong>iabetes</strong>klinik Mergentheim, D<strong>iabetes</strong> Zentrum Mergentheim, Bad Mergentheim,<br />

(2) Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Innere Medizin II, (3) Forschungsinstitut<br />

der D<strong>iabetes</strong>-Akademie Mergentheim (FIDAM), D<strong>iabetes</strong> Zentrum Mergentheim,<br />

Bad Mergentheim<br />

Ziele: Die molekularen Gr<strong>und</strong>lagen der genetischen Prädisposi-


tion zur diabetischen Nephropathie bei Typ 2 D<strong>iabetes</strong> sind gegenwärtig<br />

noch nicht geklärt. Diskutiert wird dabei im Zusammenhang<br />

mit dem Renin-Angiotensin-System insbesondere die<br />

Rolle von ACE Insertions-/Deletionpolymorphismen als prädisponierender<br />

Faktor (monozygot Insertion/Insertion [I/I] vs. monozygot<br />

Deletion/Deletion [D/D] vs. heterozygot Insertion/Deletion<br />

[I/D]).<br />

Methoden: Im Rahmen der kontrollierten multizentrischen Studie<br />

wurden 467 dialysepflichtige Typ 2 D<strong>iabetes</strong>patienten (Geschlecht<br />

männlich: 214 [54 %]; Alter (J.): 67.1 ± 8.1; D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

(J.): 18.9 ± 10.1; HbA 1C [%]: 6.8 ± 1.3) <strong>und</strong> 476 Patienten<br />

mit normaler Nierenfunktion (Kontrollgruppe, definitorisches<br />

Kriterium: keine Mikroalbuminurie; Geschlecht männlich: 218<br />

[45 %]; Alter (J.): 57.9 ± 11.4; D<strong>iabetes</strong>dauer (J.): 10.7 ± 8.4;<br />

HbA 1C [%]: 8.5 ± 1.8) genotypisiert. Die ACE-Genotypisierung<br />

wurde an von peripheren Lymphozyten isolierter DNA durchgeführt.<br />

Ergebnisse: Es ließen sich keine signifikanten Unterschiede im<br />

Hinblick auf die Verteilung von ACE-Insertions-/Deletionspolymorphismus<br />

in der Gruppe der dialysepflichtigen Patienten im<br />

Vergleich zur Kontrollgruppe feststellen: dialysepflichtig<br />

vs. Kontrolle: I/I Genotyp 120 (26 %) vs. 103 (22 %); D/D Genotyp:<br />

143 (31 %) vs. 144 (39 %); I/D Genotyp 198 (43 %)<br />

vs. 229 (48 %) (Chi-Quadrat: p = 0.191).<br />

Schlussfolgerungen: Die Hypothese, dass Insertion-/Deletionspolymorphismen<br />

im ACE-Gen in einer Assoziation mit diabetischen<br />

Nephropathie steht, hat sich in dieser Studie mit insgesamt<br />

937 durchgeführten Genanalysen nicht bestätigen lassen. Die Ergebnisse<br />

legen den Schluß nahe, dass das Risiko für eine diabetische<br />

Nephropathie nicht, wie früher vermutet, in Beziehung zu<br />

Polymorphismen des ACE-Gens steht.<br />

P-187<br />

Ist die Progression der Nephropathie bei Typ-2-Diabetikern<br />

beeinflussbar?<br />

* Klein B. C. (1) , Willers R. (2) , Schmitz U. (1) , Kl<strong>of</strong>at R. (1) , Bach D. (1)<br />

(1) Medizinische Klinik III, Klinikum Krefeld, (2) Universitätsrechenzentrum, Heinrich-<br />

Heine-Universität Düsseldorf.<br />

Einflußfaktoren auf die Nephropathie bei Typ-2-Diabetikern<br />

Poster<br />

Fragestellung: Typ 2 Diabetiker mit einer Nephropathie weisen<br />

ein hohes Risiko für eine Progression in die terminale Niereninsuffizienz,<br />

ebenso ein deutlich gesteigertes kardiovaskuläres Risiko<br />

auf. Gibt es einflussnehmende Faktoren, die eine Verschlechterung<br />

der Niereninsuffizienz bedingen?<br />

Methoden: Von 1999–2002 wurde ein nicht selektioniertes Patientengut<br />

von 157 niereninsuffizienten Typ 2 Diabetikern prospektiv<br />

untersucht. Ausgewertet wurden die Ergebnisse der klinischen<br />

Erstvorstellung der Patienten ohne Berücksichtigung der<br />

Verlaufsdaten. Erfasst wurden die im Ergebnisteil dargestellten<br />

Parameter, deren Ausprägung in Abhängigkeit zur bestehenden<br />

Nierenfunktionseinschränkung analysiert wurde. Das Ausmaß<br />

der Niereninsuffizienz (NI) wurde durch die gemessene Kreatininclearance<br />

(ECC) klassifiziert: geringgradige NI:<br />

ECC > 75 ml/Min, mittelgradige NI: ECC = 75–25 ml/Min, hochgradige<br />

NI: ECC < 25 ml/Min, terminale Niereninsuffizienz<br />

(ESRD) = dialysepflichtiges Nierenversagen. Die statistische Auswertung<br />

erfolgte mittels einer univariaten Analyse, Signifikanzniveau<br />

< 0,05.<br />

Ergebnisse: Tabelle 1 zeigt die statistisch signifikanten Ergebnisse<br />

der Auswertung. Keinen signifikanten Zusammenhang mit<br />

der Ausprägung der Niereninsuffizienz zeigten das Patientenalter,<br />

das Patientengeschlecht, die Raucheranamnese, der systolische<br />

Blutdruck, die Triglyzeride, das HDL- <strong>und</strong> LDL-Cholesterin<br />

<strong>und</strong> die D<strong>iabetes</strong>therapie.<br />

Schlussfolgerungen: Bei geringgradiger <strong>und</strong> mittelgradiger Niereninsuffizienz<br />

findet sich eine Ansatzmöglichkeit zur Progressionshemmung<br />

der Nephropathie durch die Einstellung der Hypercholesterinämie,<br />

eine Verminderung der Proteinurie, die<br />

Senkung des diastolischen Blutdrucks <strong>und</strong> des HBA 1c . Die Korrektur<br />

einer Anämie sollte spätestens bei Vorliegen einer hochgradigen<br />

Niereninsuffizienz begonnen werden.<br />

P-188<br />

Eingeschränkte Nierenfunktion <strong>und</strong> arzneimittelassoziierte<br />

Elektrolytstörungen bei D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

* Fünfstück R. (1) , Reimann I. R. (2) , Maier K. (2) , H<strong>of</strong>fmann A. (2)<br />

(1) Medizinische Klinik 1 des Sophien- <strong>und</strong> Hufeland-Klinikums Weimar, (2) Institut für<br />

Klinische Pharmakologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

ECC [ml/Min] > 75 75–25 < 25 ESRD Statistik [p]<br />

Patientenverteilung > 8,2 % 31,2 % 32,8 % 28,0 %<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer [Jahre] 7,1 ± 7,0 11,4 ± 8,6 11,7 ± 10,1 17,2 ± 9,7 p = 0,012<br />

BMI 32,0 ± 6,4 28,7 ± 4,3 27,9 ± 4,9 26,7 ± 3,8 p = 0,075<br />

HBA 1C [%] 8,7 ± 1,9 8,5 ± 2,2 7,2 ± 1,5 7,2 ± 1,0 p = 0,0015<br />

RR diastolisch [mmHg] 80 ± 10 83 ± 11 83 ± 12 76 ± 13 p = 0,026<br />

Mikroalbuminurie: ja 56 % 78 % 97 % 100 % p = 0,0011<br />

Proteinurie [g/die] 0,09 ± 0,07 0,25 ± 0,31 1,4 ± 0,95 p = 0,014<br />

Hämoglobin [g/dl] 13,9 ± 1,5 12,5 ± 2,2 10,1 ± 1,8 10,4 ± 1,0 p = 0,0001<br />

MCV [fl] 90,0 ± 5,7 88,3 ± 5,5 88,6 ± 5,1 95,2 ± 13,7 p = 0,0001<br />

Cholesterin [mg/dl]<br />

Signifikanzniveau < 0,05<br />

268 ± 67 226 ± 54 207 ± 68 203 ± 49 p = 0,016<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

141


Poster<br />

Ziele: Bewertung des arzneimittel(AM)-bedingten Risikos von<br />

Elektrolytstörungen (ELS) bei Diabetikern mit eingeschränkter<br />

Nierenfunktion (ENF).<br />

Methoden: In einem multizentrischen Projekt (BfArM,<br />

Fo12.01–68502–201) zur Erfassung unerwünschter Arzneimittelwirkungen<br />

(UAW) werden schwerwiegende UAW (ab Schweregrad<br />

4 nach Hartwig) erfasst <strong>und</strong> einer Kausalitätsbewertung<br />

unterzogen. Die Inzidenz solcher UAW, speziell von ELS in Abhängigkeit<br />

von der Nierenfunktion wurde bei Patienten mit D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus im Zeitraum 09/99 bis 03/02 untersucht. Hierfür<br />

wurden 784 Patienten analysiert, die im Untersuchungszeitraum<br />

in der Qualitätssicherung der D<strong>iabetes</strong>behandlung des Klinikums<br />

erfasst waren. Die Nierenfunktion wurde anhand der<br />

Kreatininclearance (CLcr) nach Cockcr<strong>of</strong>t&Gault bestimmt.<br />

Ergebnisse: Eine ENF entsprechend einer CLcr < 90 ml/min lag<br />

bei 499 Patienten vor. 285 Patienten hatten eine<br />

CLcr > 90 ml/min (NNF). Schwerwiegende UAW traten im Un-<br />

142 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

tersuchungszeitraum bei 15 % (n = 75) der Patienten mit ENF<br />

<strong>und</strong> bei 7 % (n = 20) der Patienten mit NNF auf (p = 0,001). AMassoziierte<br />

ELS, vor allem Hyper- <strong>und</strong> Hypokaliämien, wurden<br />

bei 12 Diabetikern beobachtet, 11 davon bei ENF; die Häufigkeit<br />

unterschied sich statistisch nicht signifikant (odds ratio 6,4;<br />

CI 0,8–49,9; p = 0,065). Jedoch fand sich unter den Patienten mit<br />

ENF ein 7-fach erhöhtes Risiko einer Hyperkaliämie, wenn<br />

gleichzeitig zwei Medikamente mit kaliumsparenden Eigenschaften<br />

eingenommen wurden gegenüber der Einnahme nur eines<br />

entsprechenden Arzneimittels (odds ratio 7,0; CI<br />

0,96–51,25; p = 0,027). Am Auftreten von Hyperkaliämien waren<br />

neben Spironolacton auch ACE-Hemmer oder AT1-Antagonisten<br />

<strong>und</strong> in einem Fall ein COX 2 Hemmer kausal beteiligt<br />

(Imputabilität 2–4 nach Bégaud).<br />

Schlussfolgerungen: Das Risiko schwerwiegender UAW war bei<br />

ENF erhöht, ELS traten aber nicht signifikant häufiger auf. Die<br />

gleichzeitige Gabe mehrerer kaliumsparender Wirkst<strong>of</strong>fe erhöhte<br />

jedoch das Hyperkaliämierisiko bei Patienten mit ENF.


Koronare Herzkrankheit/Lipid<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong><br />

P-193<br />

Acarbose senkt die Infarktinzidenz bei Patienten mit<br />

Typ-2-D<strong>iabetes</strong>: Metaanalyse placebokontrollierter<br />

Langzeitstudien<br />

Hanefeld M. (1) , Petzinna D. (2) , Catagay M. (2)<br />

(1) Zentrum für Klinische Studien, GWT TU Dresden, (2) BAYER AG, Wuppertal<br />

Die exzessive postprandiale (pp) Hyperglykämie (HG) ist bei<br />

Typ 2 D<strong>iabetes</strong> mit einer erhöhten Inzidenz kardiovaskulärer Todesfälle<br />

assoziiert. Bisher fehlten placebokontrollierte Studiendaten<br />

zur Frage, ob die gezielte Reduktion der pp HG die Infarktinzidenz<br />

<strong>und</strong> andere koronare Ereignisse reduziert. Ziel: In<br />

einer post hoc Analyse untersuchten wir deshalb die kardiovaskulären<br />

Ereignisse in Placebo kontrollierten Studien mit Acarbose,<br />

die mindestens 52 Wochen gedauert hatten.<br />

Methodik: Es standen aus dem Datenpool der BAYER-AG 7 Studien<br />

zur Verfügung, die den Kriterien einer GCP gerechten Studie<br />

genügten. Erfasst wurden alle Patienten der „valid for safety“<br />

Auswertung, da hier die kardiovaskulären Ereignisse standardisiert<br />

als „adverse events“ erfasst worden waren. Daten lagen für<br />

1248 Patienten mit Acarbose <strong>und</strong> 932 mit Placebo vor, da in zwei<br />

Studien eine 2:1 Randomisierung erfolgte. Folgende Ereignisse<br />

wurden registriert: Infarkte, Angina pectoris, kardiovaskulärer<br />

Tod, Herzinsuffizienz, Schlaganfall, periphere arterielle Durchblutungsstörungen.<br />

Die Studien wurden zwischen 1987 <strong>und</strong><br />

1999 durchgeführt. Die Acarbose- <strong>und</strong> Placebogruppe waren in<br />

den Basisparametern gut vergleichbar. Die primäre Auswertung<br />

erfolgte als Cox Regressionsanalyse.<br />

Ergebnisse: Acarbose hatte einen positiven Effekt auf alle kardiovaskulären<br />

Ereignisse. Das relative Risiko für alle Ereignisse<br />

unter Acarbose betrug 0,59 (95 % CI 0,43–0,81, p = 0,0017).<br />

Die Infarktinzidenz unter Acarbose wurde ebenfalls hochsignifikant<br />

reduziert: RR 0,32 (95 % CI 0,14–0,7, p = 0,0047). Gleichzeitig<br />

wurde die Glukotrias, Körpergewicht, Triglyzeride <strong>und</strong><br />

systolischer Blutdruck signifikant gesenkt.<br />

Schlussfolgerung: In Übereinstimmung mit den Ergebnissen der<br />

STOP-NIDDM Studie bewirkte Acarbose eine signifikante Besserung<br />

der pp Hyperglykämie, von Parametern des Metabolischen<br />

Syndroms <strong>und</strong> zentraler kardiovaskulärer Ereignisse. Dies<br />

unterstützt die Annahme, dass die Kontrolle der pp HG bei Typ<br />

2 D<strong>iabetes</strong> vasoprotektiv wirkt.<br />

P-194<br />

Lipoapoptose von Endothelzellen <strong>und</strong> glatten Muskelzellen<br />

humaner Koronararterien: Unterschiedliche<br />

Effekte freier Fettsäuren<br />

* Eitel K., Staiger H., Häring H.-U., Kellerer M.<br />

Medizinische Klinik, Eberhard-Karls-Universität Tübingen<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2 ist mit Fett<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>störungen, Erhöhung<br />

freier Fettsäuren <strong>und</strong> Arteriosklerose vergesellschaftet.<br />

Dies führt u. a. dazu, dass bei Diabetikern vermehrt Herzinfark-<br />

te auftreten. Da Fettsäuren Apoptose auslösen können <strong>und</strong><br />

apoptotische Ereignisse bei der Entstehung der Arteriosklerose<br />

eine Rolle spielen, untersuchten wir, ob eine Behandlung mit unterschiedlichen<br />

Fettsäuren Apoptose in glatten Muskelzellen <strong>und</strong><br />

Endothelzellen humaner Koronararterien auslösen kann.<br />

Glatte Muskel- <strong>und</strong> Endothelzellen humaner Koronararterien<br />

wurden von Clonetics/BioWhittaker bezogen <strong>und</strong> mit gesättigten<br />

(Palmitat, Stearat) <strong>und</strong> ungesättigten (Palmitoleat, Oleat, Linoleat)<br />

Fettsäuren (1 mM, 24 h) behandelt. Apoptose wurde mittels<br />

Zellzyklusanalyse (subG1-Bildung) bestimmt.<br />

Im Vergleich zu unbehandelten Zellen führte die Inkubation glatter<br />

Muskelzellen mit Stearat zu einem 9-fachen Anstieg der<br />

Apoptoserate (n = 3, p < 0,01, t-Test). Zudem wurde ein beträchtlicher<br />

Anteil an Stearat-induzierter Nekrose beobachtet.<br />

Inkubation von glatten Muskelzellen mit Palmitat oder Linoleat<br />

führte zu einem 2-fachen Anstieg der Apoptoserate (n = 3,<br />

p


Poster<br />

Ergebnisse: In beiden Zelltypen wurden die Is<strong>of</strong>ormen alpha,<br />

beta-1, delta, epsilon <strong>und</strong> iota nachgewiesen. Die prominentesten<br />

Signale fanden sich für PKC-alpha <strong>und</strong> -delta. Nicht nachweisen<br />

liessen sich hingegen die Is<strong>of</strong>ormen beta-2, gamma, zeta,<br />

eta <strong>und</strong> theta. Die PKC-Expressionsmuster waren in beiden Zelltypen<br />

weitgehend deckungsgleich.<br />

Schlussfolgerungen: Das für beide Zelltypen weitgehend identische,<br />

spezifische PKC- Expressionsmuster weist auf eine ähnliche<br />

Regulation PKC-abhängiger zellulärer Signalwege in diesen eng<br />

miteinander verb<strong>und</strong>enen Zelltypen hin.<br />

P-196<br />

Kinetik des enteralen Uptake, der Resorption, Serumkonzentration<br />

<strong>und</strong> biliären Elimination von Cholesterin,<br />

pflanzlichen Sterolen <strong>und</strong> Stanolen<br />

* Igel M., Giesa U., Lütjohann D., von Bergmann K.<br />

Abteilung für Klinische Pharmakologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn<br />

Ziele: Pflanzliche Sterole <strong>und</strong> Stanole stellen einen festen Bestandteil<br />

unserer Nahrung dar. Obwohl sie sich strukturell nur<br />

geringfügig von Cholesterin unterscheiden, ist ihre Serumkonzentration<br />

viel geringer. Die Ursache dafür ist nicht bekannt <strong>und</strong><br />

wurde untersucht.<br />

Methoden: Drei verschiedene Sterole (Cholesterin <strong>und</strong> zwei<br />

pflanzliche Sterole: Campesterin <strong>und</strong> Sitosterin) sowie die entsprechenden<br />

5α-Stanole (Cholestanol, Campestanol, Sitostanol)<br />

wurden bzgl. ihrer Aufnahme in Enterozyten, ihrer enteralen Resorption,<br />

ihrer Serumkonzentration <strong>und</strong> ihrer Konzentration in<br />

der Galle über 4 St<strong>und</strong>en nach einmaliger oraler Applikation der<br />

deuterierten Verbindungen bei Mäusen mittels Gaschromatographie<br />

<strong>und</strong> Massenspektrometrie verglichen.<br />

Ergebnisse: Die Daten zeigen, dass (1) die Aufnahme von Sterolen<br />

<strong>und</strong> Stanolen in den Enterozyten ein extrem schneller Prozess<br />

ist, (2) die Differenzierung zwischen Cholesterin <strong>und</strong> pflanzlichen<br />

Sterolen/Stanolen auf Ebene des Rücktransportes vom Enterozyt<br />

in das Darmlumen geschieht, (3) Stanole zwar in den Enterozyten<br />

aufgenommen, aber nicht systemisch resorbiert<br />

werden, (4) eine Diskriminierung zwischen Cholesterin <strong>und</strong><br />

pflanzlichen Sterolen auch auf Ebene des biliären Transportes<br />

existen ist. Die Reihenfolge der strukturellen Veränderungen, die<br />

zunehmend die enterale Resorption vermindern <strong>und</strong> die biliäre<br />

Sekretion erhöhen, lautet: (1) zusätzliche Methylgruppe am C24<br />

der Seitenkette (Campesterin), (2) zusätzliche Ethylgruppe am<br />

C24 der Seitenkette (Sitosterin) oder Sättigung der 5α-Doppelbindung<br />

des A-Ring (Cholestanol), (3) Substitution der Seitenkette<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig Sättigung der 5α-Bindung (Campestanol<br />

bzw. Sitostanol).<br />

Schlussfolgerungen: Die Daten unterstützen die Hypothese, dass<br />

mittels der ABC-Transporter G5 <strong>und</strong> G8 auf Ebene des Efflux<br />

vom Enterozyt in das Darmlumen als auch auf Ebene der biliären<br />

Sekretion zwischen Cholesterin <strong>und</strong> pflanzlichen Sterolen/Stanolen<br />

differenziert wird.<br />

144 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

P-197<br />

Spezifische Glucoseverstärkung der Hämin-(Fe 3+ -)katalysierten<br />

LDL-Oxidation in vitro <strong>und</strong> in vivo<br />

* Julius U. (1) , Pietzsch J. (2)<br />

(1) (2) UNI-Klinik Dresden, Institut für Bioanorganische <strong>und</strong> Radiopharmazeutische<br />

Chemie, Forschungszentrum Rossendorf<br />

Ziele: Es gibt klinische <strong>und</strong> epidemiologische Daten, die darauf<br />

hinweisen, dass oxLDL bei D<strong>iabetes</strong> erhöht sind. Wir stellten die<br />

Hypothese auf, dass redox-aktive Glucose per se in die LDL-<br />

Oxidation involviert ist.<br />

Methoden: Wir untersuchten den Effekt von pathophysiologischen<br />

Konzentrationen von Glucose (6,5 bis 25 mmol/l) auf die<br />

Hämin-(Fe 3+ -)katalysierte Oxidation von LDL apo B in vitro.<br />

Die oxidative Modifikation von ApoB-100 wurde durch relative<br />

elektrophoretische Mobilität (REM) <strong>und</strong> die Bildung von 5-Hydroxy<br />

2 Aminovalerian-Säure (HAVA) gemessen. HAVA ist hoch<br />

spezifisch für die Hämin-(Fe 3+ )-katalysierte Oxidation von<br />

ApoB-100 Prolin- <strong>und</strong> Arginin-Residuen. Außerdem wurden<br />

HAVA-Spiegel bei Personen mit gestörter Glucosetoleranz (IGT,<br />

n=12; Glucose 6,48 ± 0,82 mmol/l), Typ 2 Diabetikern (DM,<br />

n=10; 7,34 ± 0,71 mmol/l) <strong>und</strong> bei nicht-diabetischen Kontrollen<br />

(n = 10; 4,52 ± 0,64 mmol/l) bestimmt.<br />

Ergebnisse: In vitro wurde die Oxidation von LDL durch Glucose<br />

stimuliert, was zu 2- bis 5-fach höherer REM (p < 0,01) <strong>und</strong><br />

zu 1,2- bis 2-fach höheren HAVA-Spiegeln (p < 0,01) im Vergleich<br />

zu Kontrollinkubationen ohne Glucose führte. Der Glucoseeffekt<br />

wurde gehemmt durch die redox-inerte, eisenchelatierende<br />

Substanz 1,2-Dimethyl-3-Hydroxypyrid-4-on bzw. durch<br />

Superoxiddismutase. Auf diese Weise scheint die Verstärkung<br />

der LDL-Oxidation durch Glucose in vitro spezifisch für die Hämin-(Fe<br />

3+ -)katalysierte Oxidation zu sein. In vivo waren die LDL<br />

HAVA-Spiegel signifikant höher bei Personen mit IGT<br />

(0,052 ± 0,013 mol/mol ApoB-100; p < 0,01) <strong>und</strong> DM<br />

(0,064 ± 0,011 mol/mol ApoB-100; p < 0,01) bei Vergleich mit<br />

Kontrollen (0,011 ± 0,004 mol/mol ApoB-100). Jedoch wurde<br />

eine schwache Korrelation zwischen LDL HAVA <strong>und</strong> der Nüchtern-Glucose<br />

nur bei DM gef<strong>und</strong>en (Kendall Korrelationsanalyse;<br />

t = 0,533; p < 0,01).<br />

Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse erklären einen möglichen<br />

Mechanismus für erhöhte LDL-Oxidation.<br />

P-198<br />

Bedeutung des Transkriptionsfaktors Sterol Regulatory<br />

Element Binding Protein (SREBP)-1a in der Wachstumshorm-vermittelten<br />

Genregulation<br />

* Avci H. (1) , Knebel B. (1) , Lehr S. (1) , Krone W. (2) , Kotzka J. (1) , Müller-Wieland D. (1)<br />

(1) Deutsches D<strong>iabetes</strong> Forschungsinstitut, Leibniz-Institut an der Heinrich-Heine-Universität<br />

Düsseldorf, (2) Klinik II <strong>und</strong> Poliklilnik für Innere Medizin der Universität zu<br />

Köln<br />

Ziele: SREBP-1a ist ein Transkriptionsfaktor, der u. a. eine entscheidende<br />

Rolle bei der Regulation in der Lipid-Akkumulation<br />

von Zellen <strong>und</strong> Geweben spielt. Da auch Wachstumshormon<br />

(GH) den Fett<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong> <strong>und</strong> die Funktion von Fett- <strong>und</strong> Leberzellen<br />

beeinflusst, war die Fragestellung dieser Studie, ob<br />

SREBP-1a eine Bedeutung für die genregulatorische Wirkung<br />

von GH hat.


Methodik/Ergebnisse: Mittels Promotorreportergen-Analysen<br />

konnten wir zeigen, dass SREBP-1a die Wirkung von GH auf das<br />

LDL Rezeptorgen vermittelt. Westernblotanalysen zeigten durch<br />

den Einsatz von Inhibitoren, z. B. des MAP-Kinasen Inhibitors<br />

PD98059, dass die Signalweiterleitung durch Phosphorylierung<br />

von SREBP-1a via Erk-MAPKinasen erfolgte. Da wir mit Serin<br />

117 in SREBP-1a die Erk-spezifische Phosphorylierungsstelle<br />

identifiziert haben, wurde mittels transienter Transfektion von<br />

SREBP-1a Wildtyp bzw. SREBP-1a S117A die Kopplung mittels<br />

Westernblotanalysen überprüft. Es zeigte sich, dass die Phosphorylierungsabhängige<br />

Retardierung von SREBP-1a bei<br />

SREBP-1a S117A aufgehoben war; weitergehende Untersuchungen<br />

(EMSA <strong>und</strong> Promotorreportergen-Analysen) ermittelten einen<br />

direkten Effekt auf die trans-Aktivität.<br />

Schlußfolgerung: Diese Ergebnisse zeigen, daß die Wirkung von<br />

Wachstumhormon über SREBP-1a an den Lipidmetabolismus<br />

gekoppelt ist.<br />

P-199<br />

Subcongenic BB.SHR strains <strong>of</strong>fer the chance to develop<br />

sex- and gene specific therapy <strong>of</strong> defined facets <strong>of</strong> the<br />

metabolic syndrome<br />

* Wilke B., Klöting N., Klöting I.<br />

Department <strong>of</strong> Laboratory Animal Science, Medical Faculty, University <strong>of</strong> Greifswald,<br />

Karlsburg<br />

Aim: Congenic BB.SHR rats (D4Mgh16-D4Mit6-Npy-Spr, 17<br />

cM; BB.SHR4.17) known as non-lymphopenic BB.LL rat develop<br />

an incomplete metabolic syndrome characterised by obviously<br />

high BMI and dyslipidemia. The best way to dissect single facets<br />

<strong>of</strong> the metabolic syndrome is the generation <strong>of</strong> subcongenic<br />

strains. Therefore, we generated two subcongenics with smaller<br />

segments <strong>of</strong> ca. 4 cM termed BB.SHR4.4 (D4Mghl 6-D4Mit6-<br />

Npy) and <strong>of</strong> ca.3 cM termed BB.SHR4.3 (D4Mghl 6-D4Mit6) to<br />

localise more precisely the chromosomal region responsible for<br />

the observed phenotype.<br />

Methods: Five complete litters <strong>of</strong> BB.SHR4.17 (20M:25F),<br />

BB.SHR4.4 (25:25), BB.SHR4.3 (26:26) were longitudinally<br />

studied for body weight, serum lipids and glucose tolerance up<br />

to an age <strong>of</strong> 36 weeks.<br />

Results: The body weight in male and female BB.SHR4.17,<br />

BB.SHR4.4 and BB.SHR4.3 was comparable. Serum cholesterol<br />

was significantly higher in males <strong>of</strong> both subcongenics whereas<br />

females <strong>of</strong> BB.SHR4.4 showed significantly lower levels than<br />

BB.SHR4.17 and BB.SHR4.3. Only in BB.SHR4.4 rats sex differences<br />

were observed in serum cholesterol. The HDL/cholesterol<br />

ratio showed a similar behaviour as fo<strong>und</strong> for serum cholesterol.<br />

Compared with BB.SHR4.17 serum triglycerides were<br />

significantly lower in males <strong>of</strong> both subcongenics. In female subcongenics,<br />

triglycerides were significantly higher between 16 and<br />

24 weeks <strong>of</strong> age. Glucose tolerance was comparable between<br />

BB.SHR4.17 and their subcongenics up to an age <strong>of</strong> 28 weeks.<br />

Thereafter, the glucose tolerance <strong>of</strong> BB.SHR4.3 was obviously<br />

disturbed.<br />

Conclusions: These findings clearly demonstrate sex-specific<br />

regulation <strong>of</strong> serum lipids. Because the chromosomal segment <strong>of</strong><br />

17cM was whittled down in relatively small pieces the <strong>und</strong>erlying<br />

gene/s causing the phenotypes described should now be identifiable.<br />

In addition, these subcongenics give the chance to develop<br />

strategies for the sex-specific therapy <strong>of</strong> some facets <strong>of</strong> the<br />

metabolic syndrome.<br />

P-200<br />

Einfluss von Pioglitazone auf Plasmalipide bei gut eingestellten<br />

Typ 2-Diabetikern<br />

* Parh<strong>of</strong>er K. G., Otto C., Geiss H. C., Laubach E., Göke B.<br />

Med. Klinik II, Großhadern, LMU-München<br />

Poster<br />

Ziele: Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2 weisen häufig eine<br />

Dyslipoproteinämie auf. Durch eine gute Blutzuckereinstellung<br />

verbessert sich auch die Fett<strong>st<strong>of</strong>fwechsel</strong>störung. Unklar ist, ob<br />

sich einzelne antidiabetische Ansätze bezüglich der Verbesserung<br />

des Lipidpr<strong>of</strong>ils unterscheiden, insbesondere, ob Insulinsensitizer<br />

unabhängig von der Blutzuckereinstellung die Lipidwerte<br />

verbessern können.<br />

Methoden: 10 mit Sulfonylharnst<strong>of</strong>fen gut eingestellte (HbA 1c<br />

6,0–7,5 %) Typ 2 Diabetiker (Alter 70,8 ± 8,6 Jahre, BMI<br />

29,6 ± 3,7 kg/m 2 ) mit diabetischer Dyslipoproteinämie<br />

(TG > 150 mg/dl) wurden mit Pioglitazone (30 mg/Tag) therapiert<br />

<strong>und</strong> die Sulfonylharnst<strong>of</strong>ftherapie alle 4 Wochen so adaptiert,<br />

dass der HbA 1c unverändert blieb (± 10 %). Vor Beginn der<br />

Pioglitazonetherapie <strong>und</strong> nach 12-wöchiger Therapie wurde der<br />

Lipidstatus detailliert erfasst (Cholesterin, Triglyzeride, LDL-<br />

Cholesterin, HDL-Cholesterin, VLDL-Cholesterin, VLDL-<br />

Triglyzeride, Lp(a), LDL-Subtypen).<br />

Ergebnisse: Bei gleichbleibenden HbA 1c (6,9 ± 0,5 %<br />

vs. 6,9 ± 0,6 %, ns) <strong>und</strong> Nüchternblutzucker (143 ± 32<br />

vs. 137 ± 27 mg/dl, ns) kam es unter Pioglitazone zu einer signifikanten<br />

Reduktion der Triglyzeride (171 ± 51 mg/dl vs.<br />

129 ± 32 mg/dl, p = 0,017) <strong>und</strong> einem signifikanten Anstieg des<br />

HDL-Cholesterins (46,0 ± 7,7 vs. 52,8 ± 10 mg/dl, p = 0,049).<br />

Die übrigen Lipidparameter veränderten sich nicht signifikant.<br />

Gleichzeitig kam es zu einer Gewichtszunahme von 85,1 ± 8,4 kg<br />

auf 86,6 ± 8,8 kg (p = 0,042).<br />

Schlussfolgerungen: Bei diesen Sulfonylharnst<strong>of</strong>f-behandelten<br />

Patienten führte die Gabe von Pioglitazone bei gleichbleibender<br />

Blutzuckereinstellung zu einer Verbesserung des Lipidpr<strong>of</strong>ils.<br />

Diese Daten deuten darauf hin, dass eine pharmakologische Verbesserung<br />

der Insulinresistenz unabhängig von der Verbesserung<br />

des Blutzuckers zu einer Triglyceridabsenkung <strong>und</strong> HDL-Cholesterinanhebung<br />

führt.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

145


Poster<br />

Qualitätsmanagement/Schulung<br />

P-205<br />

Vereinbarung von Behandlungszielen zwischen Arzt <strong>und</strong><br />

Patient bei D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2 – Ausgangssituation<br />

im Rahmen eines Disease Management Programms<br />

einer privaten Krankenversicherung<br />

* Kottmair S. (1) , Lickvers K. (1) , Frye C. (1) , Ziegenhagen D. J. (2) , Derdzinski B. F. (2) ,<br />

Hecke T. (2) , Mast O. (3) , Liebl A. (4)<br />

(1) (2) ArztPartner almeda AG, München, DKV Deutsche Krankenversicherung, Köln,<br />

(3) (4) HESTIA Health Care GmbH, Mannheim, D<strong>iabetes</strong>- <strong>und</strong> St<strong>of</strong>fwechselzentrum,<br />

Fachklinik Bad Heilbrunn<br />

Ziele: Die Vereinbarung von Behandlungszielen zwischen Arzt<br />

<strong>und</strong> Patient ist ein wichtiges Instrument der D<strong>iabetes</strong>versorgung.<br />

Methoden: Der Zusammenhang zwischen D<strong>iabetes</strong>-Parametern<br />

<strong>und</strong> Zielvereinbarungen wird untersucht. Im Rahmen eines Ges<strong>und</strong>heitsprogrammes<br />

für D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ II wird mit privat<br />

Versicherten eine Studie (Diamart: D<strong>iabetes</strong> Management<br />

durch Risikobewertung <strong>und</strong> Telemedizin) zum Nutzennachweis<br />

eines individuellen Risikopr<strong>of</strong>ils für Folgeerkrankungen durchgeführt.<br />

Gr<strong>und</strong>lage sind ärztliche Bef<strong>und</strong>bögen, die Daten zu<br />

Krankengeschichte <strong>und</strong> Behandlungszielen für HbA 1c , systolischer<br />

Blutdruck (BDsys) <strong>und</strong> Gesamtcholesterin (Chol) enthalten.<br />

Die Werte werden gemäß den Ergebnisstandards der Nationalen<br />

Versorgungsleitlinie D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 2 nach<br />

Risikoklassen eingeteilt.<br />

Ergebnisse: Es wurden Bef<strong>und</strong>bögen von 146 Patienten (134<br />

Männer), entsprechend 146 Ärzten, ausgewertet. Alter: Median<br />

60 J. [41–80], bekannte D<strong>iabetes</strong>dauer 6 J. [1–35]. Die Einteilung<br />

der untersuchten Parameter in Risikoklassen [niedrig; erhöht;<br />

hoch] zeigt eine ähnliche Verteilung (Angaben in %) bei<br />

den aktuellen Werten für HbA 1c [36,3; 26,0; 37,7; n = 146] <strong>und</strong><br />

BDsys [39,7; 30,1; 29,5; n = 145] als auch bei den Zielwerten für<br />

HbA 1c [65,8; 33,6; 0,7, n = 146] <strong>und</strong> BDsys [64,4; 32,9; 2,7;<br />

n=146]. Bei Chol [28,1; 45,9; 26,0; n = 146] sind die Zielwerte<br />

in den Bereich des erhöhten Risikos [23,3; 72,6; 1,4; n = 143]<br />

verschoben: Bei erhöhtem Ausgangsrisiko lag der Zielwert in<br />

85,9 % im erhöhten, nur in 14,1 % im niedrigen Risikobereich,<br />

bei niedrigem Ausgangsrisiko sogar in 45 % im erhöhten Risikobereich.<br />

Schlussfolgerungen: Die Vereinbarung von Zielwerten in der<br />

Versorgung kann durch Dokumentation <strong>und</strong> Mitteilung eines individuellen<br />

Risikopr<strong>of</strong>ils an Patient <strong>und</strong> Arzt maßgeblich unterstützt<br />

werden. Künftige Auswertungen werden zeigen, inwieweit<br />

patientenindividuelle Risikopr<strong>of</strong>ile im Rahmen von Disease Management<br />

Programmen geeignet sind, die Festlegung <strong>und</strong> Erreichung<br />

vereinbarter Ziele nachhaltig zu unterstützen.<br />

146 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

P-206<br />

Optimierte Datenerfassung mit einem Palm-PC gestützten<br />

Dokumentationssystem<br />

* Raabe J. (1) , Geressen W. (2) , Caßens S. (2)<br />

(1) (2) Asklepios Klinik Birkenwerder, CEC-Gruppe, Pfizer GmbH Deutschland, Karlsruhe<br />

Ziele: Ein Dokumentationssystem (DS) sollte im Routinebetrieb<br />

leicht einführbar sein <strong>und</strong> automatisch eine möglichst komplette<br />

Dokumentation der Patienten ermöglichen. Geprüft wurde bei<br />

einem neu entwickelten DS, ob die Anforderungen realiter erfüllt<br />

werden.<br />

Methoden: Im Juli 2002 wurde ein DS in einer D<strong>iabetes</strong>klinik<br />

eingeführt, bei dem die Dateneingabe in einen Palm-PC erfolgt<br />

mit automatischer Überleitung der Daten in eine Access-Datenbank.<br />

Weiterhin wird ein Ausdruck in Papierform erstellt zur Unterstützung<br />

des Behandlungsprozesses. Der Datensatz entspricht<br />

im wesentlichen dem DiabCare Datensatz. Für die Überprüfung<br />

des Erfolges des DS wurde die Zahl der eingegebenen Patienten<br />

in Relation zur Zahl der Neuaufnahmen ermittelt <strong>und</strong> zwar getrennt<br />

für jeden Monat in den ersten 5 Monaten nach Einführung.<br />

Weiter wurde für 14 Pflicht-Items ermittelt, bei welchem<br />

Anteil der dokumentierten Patienten diese Items<br />

beantwortet wurden.<br />

Ergebnisse: Bereits im zweiten Monat der Benutzung wurden<br />

mehr als 90 % der behandelten Patienten mit dem Dokumentationssystem<br />

erfasst. Dieser Anteil blieb stabil über die gesamte<br />

weitere Beobachtungszeit. 13 der 14 analysierten Items wurden<br />

im Schnitt bei 94 % (range 84–99 %) der erfassten Patienten beantwortet,<br />

lediglich ein Item wurde nur bei 54 % der Patienten<br />

dokumentiert.<br />

Schlussfolgerungen: Das beschriebene DS erlaubt eine schnelle<br />

Einführung in den normalen Arbeitsalltag einer spezialisierten<br />

Diabetologischen Krankenhausabteilung. Der hohe Erfassungsgrad<br />

fast aller Items erfüllt eine weitere Anforderung an ein solches<br />

System. Das Versagen in einem einzelnen Punkt muss weiter<br />

analysiert werden. Da dies ein singuläres Problem ist, liegt der<br />

Prozessfehler vermutlich nicht im beschriebenen System.<br />

P-207<br />

Verbesserung der Dokumentation der Behandlungsqualität<br />

des D<strong>iabetes</strong> mellitus im D<strong>iabetes</strong>zentrum<br />

Thüringen e. V. über drei Jahre<br />

Madani S. F. (1,2) , Reuter H. M. (2) , Moritz C. (2) , Slonina P. (3) , Müller U. A. (1,2)<br />

(1) Klinik für Innere Medizin II, Friedrich-Schiller-Universität-Jena; (2) D<strong>iabetes</strong>zentrum<br />

Thüringen e. V.; (3) Diabetconcept Wolfen<br />

Fragestellung: Einfluss eines ärztlichen Qualitätszirkels (Hausärzte,<br />

Schwerpunktpraxis, Krankenhaus) mit gemeinsamer Datenerfassung<br />

auf die Behandlungsqualität bei Patienten mit D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus über 3 Jahre (2000/2001/2002).


Methodik: An der Evaluation des Qualitätszirkels beteiligten<br />

sich 8 (2000), 9(2001 ) <strong>und</strong> 10 (2002) Einrichtungen (Praxen,<br />

Krankenhäuser) des D<strong>iabetes</strong>zentrums mit Daten von allen Patienten<br />

mit D<strong>iabetes</strong>. Die Daten wurden mit DIQUAL4 erfasst. Im<br />

IV. Quartal 2000/2001 sowie 2002 wurden 1460/1578 <strong>und</strong><br />

1661 Patienten erfasst: Typ-2 ohne Insulintherapie 658/725/900,<br />

Typ-2 mit Insulintherapie: 595/558/583, Typ-1: 207/179/178<br />

Patienten. Das Alter betrug: 67.3/65.3/44.5 J <strong>und</strong> die D<strong>iabetes</strong>dauer:<br />

8.4/15.8/19 J.<br />

Ergebnisse: Am Ende der Qualitätsentwicklungsphase 2002<br />

wurden folgender Versorgungsstand erreicht (Typ 2 ohne Insulin/<br />

Typ 2 mit Insulin/ Typ 1): dokumentierter Augenbef<strong>und</strong><br />

41/42/54 %; dokumentierte Fußuntersuchung 65/70/73 %; Blutdruckwerte<br />

unter 140/90 51/43/60 %; relatives HbA 1c (Patientenwert/lokaler<br />

mittlerer Normwert): 1.34/1.43/1.53; HbA 1c -<br />

wert unter 8 % (rel. HbA 1c < 1.6): 85/80/71 %; HbA 1c Wert über<br />

doppelt erhöht (rel. HbA 1c > 2,0): 2/3,5/0,3 %; BMI:<br />

29/30.4/26 kg/m 2 .<br />

Schlussfolgerung: Die Teilnahme am Qualitätszirkel führt zu einer<br />

signifikanten Verbesserung der Prozessqualität bezüglich der<br />

Bef<strong>und</strong>-Dokumentation von Alter, HbA 1c , Gewicht, Blutdruck,<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer, Füße- <strong>und</strong> Augenuntersuchung. Bei der Datenerfassung<br />

<strong>und</strong> Auswertung traten folgende Schwierigkeiten auf:<br />

Zusatzaufwand durch Doppeldokumentation in Praxiss<strong>of</strong>tware<br />

<strong>und</strong> Qualitätss<strong>of</strong>tware; keine kontinuierliche, d. h. tägliche Dokumentation,<br />

sondern am Quartalsende, dadurch fehlender Effekt<br />

der Warnfunktionen (fehlende Werte, pathologische Werte)<br />

direkt beim Patientenkontakt. Zeitmangel des Praxispersonals,<br />

keine Finanzierung der Auswertung der Daten im D<strong>iabetes</strong>zentrum.<br />

P-208<br />

HemoCue Glucose 201: Eine verbesserte Version des<br />

HemoCue-B-Glucose Photometers<br />

* Sorger M. (1) , Deperschmidt M. (2) , Kalina E. (2) , Kootz B. (2) , Paffenholz I. (3) , Salvey E. (1) ,<br />

Schlebusch H. (2)<br />

(1) Medizinische Universitäts-Poliklinik Bonn, (2) Universitäts-Frauenklinik Tübingen,<br />

(3) Universitäts-Frauenklinik Bonn<br />

Ziele: Die Glucose-Messung im Vollblut mit dem HemoCue-B-<br />

Glucose-Photometer gilt als zuverlässige Alternative zum<br />

naßchemischen Verfahren auf Analysenautomaten. Das neu vorgestellte<br />

HemoCue 201 ist kleiner <strong>und</strong> verwendet zur Geräteüberprüfung<br />

einen elektronischen Selbst-Test anstatt einer Kontroll-Küvette.<br />

Der Küvetten-Aufbau ist unverändert, die<br />

Kalibration wurde geringfügig modifiziert. Die Küvetten werden<br />

alternativ auch einzeln verpackt angeboten. Wir überprüften das<br />

neue System hinsichtlich Präzision, Richtigkeit <strong>und</strong> Praktikabilität<br />

in einer D<strong>iabetes</strong>-Ambulanz.<br />

Methoden: Die Präzision wurde unter Verwendung von Vollblut<br />

<strong>und</strong> neu entwickelten Kontroll-Serumproben bestimmt.<br />

125 Kapillar-Blutproben (Blutglucose-Konzentrationsbereich<br />

41–301 mg/dl) wurden mit 2 Geräten <strong>und</strong> 2 Küvetten-Chargen<br />

(2080053 – lose verpackt – <strong>und</strong> 2050005 – einzeln verpackt –)<br />

gemessen. Vergleichsmethode war die Hexokinasemethode im<br />

hämolysierten Vollblut (Hitachi 902), die über NIST-Standards<br />

auf die Referenzmethode (GC-MS) rückführbar ist.<br />

Poster<br />

Ergebnisse: Für die Präzision in der Serie wurden chargenunabhängig<br />

im hypo-, normo- <strong>und</strong> hyperglykämischen Bereich VK<br />

von 3 %, 1,5 % <strong>und</strong> 0,9 %, für die Präzision von Tag zu Tag VK<br />

von 6 %, 2 % <strong>und</strong> 1,3 % gemessen. Die Regressionsanalyse ergab<br />

für Charge 1 Y = 1,12x-14,9, r = 0,991; Charge 2 y = 1,10x–16,9,<br />

r=0,990. Die mittlere Differenz zur Vergleichsmethode beträgt<br />

bei Charge 1 + 0,5 mg/dl, bei Charge 2 –4,3 mg/dl. Dieser geringe,<br />

aber signifikante Unterschied ist der Kalibration der Küvettenchargen,<br />

nicht den Geräten zuzuordnen.<br />

Schlussfolgerungen: Beide Geräte erwiesen sich als zuverlässig<br />

<strong>und</strong> praktikabel. Die Präzisionswerte sind ausgezeichnet. Wahrscheinlich<br />

führt das veränderte Kalibrationsverfahren bei beiden<br />

Chargen zu einer Abweichung von der idealen Ausgleichsgeraden;<br />

eine Verbesserung wäre hier wünschenswert. Die geringe<br />

Streuung der Werte um die Ausgleichsgerade zeigt die hervorragende<br />

Spezifität des Verfahrens sowie die Homogenität der<br />

Küvettenchargen.<br />

P-209<br />

Diätkenntnisse älterer Diabetiker im Akutkrankenhaus:<br />

Prädiktoren für Defizite <strong>und</strong> Barrieren, die einer Diätberatung<br />

entgegenstehen<br />

* Burkhardt H., Eisenh<strong>of</strong>er S., Gehrlein M., Elfert-Hartl B., Gladisch R.<br />

IV. Medizinische Klinik, Schwerpunkt Geriatrie, Universität Heidelberg, Klinikum<br />

Mannheim<br />

Ziele: Ein erheblicher Prozentsatz der im Akutkrankenhaus behandelten<br />

älteren Patienten leidet an einem D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> kann<br />

von einer dort vorgehaltenen Diätberatung bei geeigneter Indikation<br />

pr<strong>of</strong>itieren. Folgende Fragen ergeben sich: Wie häufig<br />

sind Diätkenntnisse mangelhaft <strong>und</strong> wie häufig kann dann eine<br />

gezielte Diätberatung initiiert werden? Lassen sich in diesem Zusammenhang<br />

Prädiktoren <strong>und</strong> Barrieren identifizieren?<br />

Methoden: Innerhalb von 4 Monaten wurde bei jedem neu aufgenommenen<br />

Diabetiker ein 5–10 minütiges Interview durchgeführt.<br />

Neben einem breiten Spektrum d<strong>iabetes</strong>assoziierter <strong>und</strong><br />

allgemeiner Daten wurden halbstrukturiert Kenntnisse zur<br />

krankheitsspezifischen Diät abgefragt. Daraufhin wurde die Indikation<br />

zu einer Diätberatung gestellt. Eingeschlossen in die<br />

Auswertung wurden über 65jährige Diabetiker, deren D<strong>iabetes</strong><br />

bereits seit einem Jahr bekannt war. Die erhobenen Daten wurden<br />

multivariat mit Hilfe der logistischen Regression ausgewertet.<br />

Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum wurden 205 Diabetiker<br />

stationär behandelt. Davon erfüllten 122 die Einschlusskriterien<br />

(80 Frauen, 42 Männer; Alters-Median: 77 Jahre). Bei 48 % dieser<br />

Patienten wurden erhebliche Defizite in den Diätkenntnissen<br />

festgestellt. Kürzere Dauer der Erkrankung, fehlende strukturierte<br />

Beratung <strong>und</strong> höheres Lebensalter waren signifikante<br />

(p < 0,05) Prädiktoren für Defizite in den Diätkenntnissen. Bei<br />

25 % der 122 eingeschlossenen Patienten, aber lediglich bei 29 %<br />

der 59 Patienten mit Defiziten wurde eine Indikation zur Diätberatung<br />

gestellt. Hauptbarriere hierfür war mangelnde Motivation,<br />

wobei Männer, ältere Patienten, Patienten mit einer Insulintherapie<br />

<strong>und</strong> mit Sek<strong>und</strong>ärschäden die weniger motivierten<br />

waren.<br />

Schlussfolgerungen: 1. Eine Diätberatung ist im akutstationären<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

147


Poster<br />

Bereich ein sinnvolles Beratungsangebot. 2. Die Verbesserung<br />

der Patientenmotivation gerade bei Patienten mit fortgeschrittener<br />

Erkrankung stellt sich als wichtige Aufgabe heraus.<br />

P-210<br />

Kognitive Leistung von Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus<br />

<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en Kontrollpersonen. Konsequenzen für eine<br />

strukturierte D<strong>iabetes</strong>-Schulung<br />

* Figge A. (1) , Heusch M. (1) , Le ml oh A. (1) , Wiegratz A. (1) , Calabrese P. (2) , Kessler J. (3) ,<br />

Schmiegel W. H. (1) , Enderle M. D. (1)<br />

(1) Med. Universitätsklinik, (2) Neurologische Universitätsklinik, Knappschaftskrankenhaus,<br />

Ruhr-Universität Bochum, (3) Max Planck Institut für Neurologische Forschung,<br />

Köln.<br />

Ziele: Eine Minderung der kognitiven Leistung bei Pat. mit D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus ist beschrieben. Dieses Defizit kann sich auf den<br />

Lernerfolg einer D<strong>iabetes</strong>schulung auswirken. Ziel der Studie<br />

war es zu untersuchen, ob 1. ein kognitives Leistungsdefizit bei<br />

Pat. mit D<strong>iabetes</strong> im Vergleich zu einer ges<strong>und</strong>en Kontrollgruppe<br />

nachweisbar ist. 2. Ob ein kognitives Defizit sich auf das Ergebnis<br />

einer D<strong>iabetes</strong>-Schulung auswirkt. 3. Ob eine kognitive<br />

Screening-Methode vor Schulung die Zuordnung zu einem Schulungsprogramm<br />

(G = Gruppenschulung vs E = Einzelschulung)<br />

erleichtert.<br />

Methoden: Wir untersuchten zur Schulung vorgesehene Pat. mit<br />

D<strong>iabetes</strong> (n = 173, HbA 1c : 8.6 % ± 2.6 %) mittels DemTect©, einer<br />

Methode zur Untersuchung der kognitiven Leistung. Die<br />

Kontroll-Gruppe bestand aus Ges<strong>und</strong>en (n = 181; Alter <strong>und</strong> soziodemographische<br />

Parameter vergleichbar). Bei 35 Pat. wurde<br />

zusätzlich vor <strong>und</strong> nach Schulung ein d<strong>iabetes</strong>spezifischer Wissenstest<br />

durchgeführt. Diese Pat. waren nach klinischer Einschätzung<br />

einer Einzel- (n = 9) oder einer Gruppenschulung<br />

(n = 26) zugeteilt worden.<br />

Ergebnisse: Pat. mit D<strong>iabetes</strong> mellitus hatten einen niedrigeren<br />

kognitiven Score als die Kontrollgruppe. Ein Lernerfolg war in<br />

beiden Schulungsgruppen nachweisbar (E =p>0.01 vs<br />

G =p>0.001). G hatte einen höheren kognitiven Score.<br />

Während der mittlere kognitive Score (= 12.5) dieser Gruppe<br />

über dem testspezifischen Schwellenwert (= 12.0) lag, hatte E einen<br />

mittleren Score von 10.3, welches einer kognitiven Leistungsminderung<br />

entspricht.<br />

Schlussfolgerungen: Die Pat. mit D<strong>iabetes</strong> mellitus zeigen ein<br />

niedrigeres DemTect©-Ergebnis. Obwohl Einzel- <strong>und</strong> Gruppenschulung<br />

effektiv sind, scheinen Pat. einer Gruppenschulung<br />

mehr zu pr<strong>of</strong>itieren. Eine Erklärung könnte die bessere kognitive<br />

Leistung der Gruppenschüler sein. Der Einsatz eines kognitiven<br />

Screening-Verfahrens als Entscheidungshilfe zur Zuordnung:<br />

Einzel- oder Gruppenschulung, könnte die Effizienz einer D<strong>iabetes</strong>schulung<br />

erhöhen.<br />

P-211<br />

Effekt von ambulanter Schulung <strong>und</strong> Therapiemodifikation<br />

auf HbA 1c <strong>und</strong> Gewicht bei Langzeit Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

(T2DM)<br />

* Neumann C. (1) , Irsigler A. (1) , Wörle H. J. (2)<br />

(1) Diabetologische Schwerpunktpraxis München, (2) Med. II, Klinikum Großhadern,<br />

LMU München<br />

148 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

T2DM ist eine progrediente Erkrankung, die mit einer kontinuierlichen<br />

Verschlechterung des HbA 1c einhergeht. Langzeit<br />

T2DM gilt häufig als therapierefraktär. Ziel dieser Studie war es<br />

zu evaluieren, in wie weit durch ambulante Schulung <strong>und</strong> Therapiemodifikation<br />

das HbA 1c bei Langzeitdiabetikern abgesenkt<br />

werden kann. Vor <strong>und</strong> nach Schulung erfolgte eine Wissensevaluation,<br />

vor <strong>und</strong> 3 Monate nach Therapieumstellung die Messung<br />

von HbA 1c <strong>und</strong> Gewicht. Eingeschlossen wurden alle<br />

T2DM (N = 100, Alter 63 ± 1 J, D<strong>iabetes</strong>laufzeit 11 ± 1 J, HbA 1c<br />

8,0 ± 0,2 %, BMI 29,1 ± 0,5 kg/m 2 , bisherige Therapie: nur Diät<br />

8 %, OAD 51 %, OAD/CT 9 %, CT 15 %, ICT 15 %, OAD/ICT<br />

2 %), die von 2–6/02 überwiesen wurden. 31 % hatten zuvor<br />

eine Schulung besucht. Alle T2DM erhielten identische Fragebögen<br />

mit 18 Fragen zu folgenden Themen:<br />

1. Gr<strong>und</strong>lagen der Erkrankung, 2. Basistherapie, 3. Komplikationen,<br />

4. Eigenverantwortlichkeit, 5. Ernährung, 6. med. Therapie,<br />

7. Laborparameter, Ängste vor der Insulininjektion 8. bzw.<br />

vor Hypoglykämien 9.<br />

Zur Auswahl standen die richtige, eine falsche Antwort <strong>und</strong><br />

„weiß ich nicht“. Im Rahmen der Schulung erfolgte die Therapieumstellung.<br />

Gute Kenntnisse vor der Schulung bestanden bezüglich<br />

1. 74–80 %, 2. 90 %, 3. 75–85 %, 4. 78 %, Defizite bezüglich<br />

5. 50 %, 6. 18–55 %, 7. 56–60 %. 8. 2 % bzw. 9. 1 %<br />

spielten keine Rolle. Nach der Schulung zeigte sich eine Zunahme<br />

des Wissens in allen Bereichen. 1. 90–99 %, 2. 100 %, 3.<br />

93–97 %, 4. 92 %, 5. 69 %, 6. 53–98 %, 7. 95–96 %. Bezüglich<br />

8. 0 %, 9. 1 % zeigten sich keine Veränderungen. Nach 3 Monaten<br />

ergab sich folgendes Bild. HbA 1c 6,5 ± 0,1 %(p < 0,001), BMI<br />

28,8 ± 0,5 kg/m 2 (p = 0.8), Therapie: OAD/NPH: 49 %, NPH:<br />

3 %, ICT: 39 %, OAD/ICT: 9 %.<br />

Zusammenfassung: Trotz langer D<strong>iabetes</strong>laufzeit hatten 69 %<br />

der T2DM noch keine Schulung besucht. Größte Wissensdefizite<br />

bestanden bezüglich Ernährung, med. Therapie, Laborparameter.<br />

Nach Schulung <strong>und</strong> Therapieumstellung zeigte sich eine<br />

Verbesserung des Wissens sowie eine Absenkung des HbA 1c in<br />

den Zielbereich ohne Gewichtsanstieg.<br />

P-212<br />

Vergleich einwöchiger <strong>und</strong> zweiwöchiger stationärer<br />

Schulungen zur Basis-bolus-Therapie: Wo sind die<br />

Unterschiede? (Letkiss-Studie)<br />

* Hirsch A., Michels G., <strong>und</strong> Arbeitsgruppe des VDBD<br />

Bethanien-Krankenhaus<br />

Ziele: Es existieren bisher keine Vergleiche zwischen stationären<br />

Schulungen unterschiedlicher Dauer. Die LETKISS-Studie bietet<br />

die Möglichkeit eines Vergleichs, weil Zentren mit unterschiedlicher<br />

Schulungsdauer teilnahmen.<br />

Methodik: Mehrfache Vorgabe eines Fragebogensets aus anamnestischen<br />

Daten <strong>und</strong> psychologischen Fragebögen zur Erfassung<br />

der psychologischen Auswirkungen stationärer Schulungen<br />

über 2 Jahre.<br />

Ergebnisse: In der LETKISS-Studie konnten seit Juni 1997 von<br />

491 konsekutiven Patienten 222 vollständige Datensätze über<br />

die fünf Messzeitpunkte erfasst werden (Anfang Schulung, Ende<br />

Schulung, 3 Monate, 1 Jahr, 2 Jahre). Die Schulungsdauer war<br />

für 200 genau angegeben, je 9 Zentren schulten 1 oder 2 Wochen.<br />

Nach einem Jahr hatten signifikant weniger der 93 Teil-


nehmr der einwöchigen Kurse (1W) eine erneute Schulung besucht<br />

als die 107 Teilnehmer der zweiwöchigen (2W) (26 vs. 10);<br />

dieser Unterschied war nach 2 Jahren nicht mehr signifikant (40<br />

vs. 31). Der HbA 1c war in 2W nach einem Jahr signifikant niedriger<br />

(p


Poster<br />

initial score, only 28 % <strong>of</strong> the psychological questions at the seminar<br />

end could be answered significantly better. 79 % <strong>of</strong> the<br />

participants were able to set up insulin dosage algorithms correctly<br />

at the end <strong>of</strong> the seminar. 98 % judged the whole seminar<br />

to be ,good‘ to ,excellent‘. The integration <strong>of</strong> educational routine<br />

with patients was particularly appreciated.<br />

Summary: The designed seminars for HCP on FIT are effective<br />

for didactical transfer <strong>of</strong> «patient competent leadership» into<br />

chronic therapy.<br />

P-215<br />

Langzeitbehandlungsqualität von Patienten mit D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus nach Therapie in einem Krankenhaus ohne<br />

D<strong>iabetes</strong>schwerpunktbetreuung<br />

* Schiel R. (1) , Fiedler T. (2) , Müller U. A. (3)<br />

(1) Klinik für Innere Medizin IV, Friedrich-Schiller-Universität, Jena, (2) Innere Medizin,<br />

Asklepios-Krankenhaus, Weißenfels, (3) Klinik für Innere Medizin II, Friedrich-Schiller-<br />

Universität, Jena<br />

Ziel: Es sollten St<strong>of</strong>fwechseleinstellung, Inzidenz von Akutkomplikationen<br />

<strong>und</strong> Prävalenz von Folgekrankheiten bei allen Patienten<br />

mit Typ 1 <strong>und</strong> Typ 2 D<strong>iabetes</strong> mellitus untersucht werden,<br />

die in einem Kreiskrankenhaus ohne D<strong>iabetes</strong>schwerpunktbetreuung<br />

behandelt wurden.<br />

Methodik: Alle Patienten (n = 101) mit Typ 1 <strong>und</strong> Typ 2 D<strong>iabetes</strong><br />

wurden erfasst, die innerhalb eines Jahres zur „D<strong>iabetes</strong>ein-<br />

150 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

stellung“ in das Kreiskrankenhaus Weißenfels eingewiesen worden<br />

waren. Ein Jahr nach Entlassung wurden 74/101 Patienten<br />

(73,3 %) nachuntersucht. 13/101 Patienten (12,9 %) waren bis<br />

dahin verstorben, 13/101 (12,9 %) konnten nicht erreicht werden,<br />

eine Patientin (0,9 %) lehnte die Untersuchung ab. Keiner<br />

der Patienten befand sich in einer D<strong>iabetes</strong>schwerpunktbetreuung.<br />

Ergebnis: Bei der Nachuntersuchung betrug das HbA 1c (Normbereich<br />

4,4–5,9 %, HPLC, Diamat) für Patienten mit Typ 1<br />

(n = 9) 7,2 ± 61,80 %, für Typ 2 ohne Insulintherapie (n = 19)<br />

6,64 ± 1,24 % <strong>und</strong> Typ 2 <strong>und</strong> Insulintherapie (n = 46) 8,19<br />

±1,70 %. 6/9 Patienten mit Typ 1 (60 %), 16/19 mit Typ 2 ohne<br />

Insulin (84,2 %) <strong>und</strong> 13/46 mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> Insulin<br />

(28,3 %) hatten einen HbA 1c -Wert im Zielbereich (≤ 7,2 %). Sonstige<br />

Parameter der St<strong>of</strong>fwechselqualität, Blutdruckwerte, Inzidenz<br />

von Akutkomplikationen <strong>und</strong> Prävalenz von Folgekrankheiten<br />

zeigt die Tabelle.<br />

Schlussfolgerung: Auch in einem Krankenhaus ohne D<strong>iabetes</strong>schwerpunktbetreuung<br />

lässt sich für viele Patienten eine gute<br />

St<strong>of</strong>fwechseleinstellung erzielen. Vergleicht man die Behandlungsergebnisse<br />

mit den Behandlungsrichtlinien <strong>und</strong> den Therapieergebnissen,<br />

die aus Kliniken berichtet werden, die in der „Arbeitsgemeinschaft<br />

für strukturierte D<strong>iabetes</strong>therapie (ASD)“ der<br />

Deutschen D<strong>iabetes</strong>-Gesellschaft organisiert sind, so werden im<br />

Hinblick auf die Inzidenz von Akutkomplikationen <strong>und</strong> der Blutdruckeinstellung<br />

aber Behandlungsprobleme ersichtlich. Hier<br />

muß eine dringende Verbesserung angestrebt werden.<br />

Tabelle: Parameter der St<strong>of</strong>fwechselqualität <strong>und</strong> Behandlungsstrategie der Patienten bei Nachuntersuchung (1,36 ±0,11 Jahre nach<br />

Entlassung aus der stationären Behandlung).<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 1 (n = 9) Typ 2 ohne Insulin (n = 20) Typ 2 mit Insulin (n = 45)<br />

Alter (Jahre) 41,5 ± 12,5 69,3 ± 14,4 69,6 ± 10,2<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer (Jahre) 17,3 ± 16,2 8,6 ± 7,5 14,8 ± 9,1<br />

Body-mass <strong>Index</strong> (kg/m 2 ) 27,3 ± 5,3 26,9 ± 4,6 28,2 ± 4,8<br />

Intensivierte Insulintherapie (n Patienten [%]) ± 5 (55,5 %) / 7 (15,6 %)<br />

Konventionelle Insulintherapie (n Patienten [%]) 4 (44,4 %) / 38 (84,4 %)<br />

Insulindosis (I. E.)/kg KG 0,63 ± 0,29 / 0,51 ± 0,20<br />

Therapie mit oralen Antidiabetika (n Patienten [%]) 1 (11,1 %) 13 (65,0 %) 16 (35,6 %)<br />

Uringlucoseselbstkontrollen bei n Patienten (%) 0 0 5 (9 %)<br />

Blutglucoseselbstkontrollen bei n Patienten (%) 8 (88,8 %) 0 28 (62 %)<br />

Tabelle: Blutdruckeinstellung, Inzidenz von Akutkomplikationen <strong>und</strong> Prävalenz von Folgekrankheiten der Patienten bei Nachuntersuchung<br />

(*mit Glucose i. v. oder Glukagkoninjektion).<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ-1 (n = 9) Typ-2 ohne Insulin (n = 20) Typ-2 mit Insulin (n = 45)<br />

Systolischer Blutdruck (mmHg) 140,0 ± 16,0 153,0 ± 25,5 165,0 ± 29,4<br />

Diastolischer Blutdruck (mmHg) 83,7 ± 3,8 87,0 ± 14,2 88,8 ± 11,3<br />

Blutdruck ≥ 140/80 (n Patienten [%)) 9 (100 %) 16 (80 %) 42 (93,3 %)<br />

Inzidenz schwerer Hypoglykämien* 0,4 0 0,04<br />

Inzidenz von Ketoazidosen/Komata 0 0 0<br />

Dialyse (n Patienten [%]) 0 0 1 (2,2 %)<br />

Amputation (n Patienten [%]) 1 (11,1 %) 0 1 (2,2 %)<br />

Erblindung (n Patienten [%]) 0 0 2 (4,4 %)


Soziologische <strong>und</strong> psychologische Aspekte<br />

P-217<br />

D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> Aut<strong>of</strong>ahren aus Sicht der Betr<strong>of</strong>fenen<br />

Filz H.-P.<br />

Luisenkrankenhaus Lindenfels<br />

Die Untersuchung sollte Hinweise geben über Ängste <strong>und</strong> Verhalten<br />

von Diabetikern im Straßenverkehr.<br />

Hierzu haben wir unselektioniert 161 Diab. aus der Ambulanz<br />

per Fragebogen anonym befragt u. a. über: Alter, Geschlecht,<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer, Art der antidiab. Therapie, gefahrene Km/J, Bedeutung<br />

des Führerscheins für die berufliche Existenz, Angst<br />

vor Führerscheinverlust, Häufigkeit von Bz-Selbstmessungen<br />

<strong>und</strong> Hypogl. am Steuer in der Vergangenheit. Bei den 57 Frauen<br />

<strong>und</strong> 104 Männern betrug die D<strong>iabetes</strong>dauer im Mittel 11 J.<br />

47 % waren zwischen 41 <strong>und</strong> 60 Jahre alt. 110 Teilnehmer<br />

(68 %) waren insuliniert, 44 (27 %) waren mit Diät <strong>und</strong>/oder<br />

Tabletten behandelt. Von 7 Diab. fehlte diese Angabe. Im Mittel<br />

planten die Diab. noch weitere 22 Jahre ein Fahrzeug zu<br />

führen, was bedeutet, dass die Befragten (mittl. Lebensalter<br />

56 J.) bis zum 78. Lebensjahr aktiv am Straßenverkehr teilnehmen<br />

wollten. 96 % besaßen eine Fahrerlaubnis für PKW 34 %<br />

für Motorräder, 16 % für Traktoren, 12 % für LKW. 19 % gaben<br />

eine Fahrleistung mit mehr als 20.000 km/J an. 70 % der<br />

Pat. mit hoher Fahrleistung hatten in der Vergangenheit an einer<br />

Diabetikerschulung teilgenommen. 27 Diab. (17 %) reduzierten<br />

nach der Dg. „D<strong>iabetes</strong>“ die gefahrenen Km/J. 23 % der<br />

weibl. <strong>und</strong> 5 % der männl. Diab. gaben zu, Angst vor Hypogl.<br />

zu haben. 46 % der insulin. Diab. messen den Bz vor Beginn einer<br />

Fahrt. Bei den berufstätigen Diab. (ca 2/3 insul.) hängt für<br />

70 % die berufl. Existenz vom Führerschein ab. 12 % dieser<br />

Gruppe haben konkrete Angst vor Hypogl. beim Fahren, 41 %<br />

fürchten den Führerscheinverlust. Bei 5 % der Diab. (6 % der<br />

insul., 3 % der mit OAD behandelten) traten Hypogl. auch im<br />

Straßenverkehr auf.<br />

Schlussfolgerung: Hpoglykämiegefährdete Diab. fürchten den<br />

Führerscheinverlust aus med. Indikation. Hinzu kommen <strong>of</strong>t<br />

Ängste, Hypoglykämien am Steuer nicht rechtzeitig zu bemer-<br />

Poster<br />

ken. Die Patientenschulung kann hier einen wesentlichen Beitrag<br />

zur Verkehrssicherheit leisten.<br />

P-218<br />

Verbesserung der St<strong>of</strong>fwechsel- <strong>und</strong> Lebensqualität von<br />

Patienten mit insulinbehandeltem D<strong>iabetes</strong> mellitus –<br />

Ergebnisse einer populationsbezogenen Untersuchung<br />

mit 5-Jahres Follow-up<br />

*Schiel R (1) , Rillig A. (2) , Braun A. (2) <strong>und</strong> Müller U. A. (2)<br />

(1) Klinik für Innere Medizin IV, Friedrich- Schiller-Universität, Jena, (2) Klinik für Innere<br />

Medizin II, Friedrich- Schiller-Universität, Jena<br />

Ziel: Die Studie wurde 1989/90 als populationsbezogene 5-Jahres-Untersuchung<br />

aller Patienten mit Typ 1 <strong>und</strong> insulinbehandeltem<br />

Typ 2 D<strong>iabetes</strong> im Alter zw. 16 <strong>und</strong> 60 Jahren <strong>und</strong> Wohnsitz<br />

in Jena (ca. 100000 Einwohner) konzipiert. Es sollten<br />

Veränderungen der Qualität der St<strong>of</strong>fwechseleinstellung <strong>und</strong> der<br />

Lebensqualität (LQ) untersucht werden.<br />

Methoden: Es wurden 90 % der Zielpopulation untersucht.<br />

86/93 Patienten mit Typ-1/Typ 2 D<strong>iabetes</strong> waren 1994/95 <strong>und</strong><br />

1999/2000 erfasst worden. Die Charakteristika <strong>und</strong> die St<strong>of</strong>fwechselqualität<br />

zeigt die Tabelle. Die LQ wurde 1999/2000 mit<br />

Fragebögen nach Bott et al. <strong>und</strong> 1994/95 nach Bradley et al. untersucht.<br />

Um die Ergebnisse beider Fragebögen vergleichen zu<br />

können wurden 5 Kategorien gebildet <strong>und</strong> skaliert. Fragebögen<br />

zur LQ lagen von 62/86 (72 %) Patienten mit Typ 1 <strong>und</strong> von<br />

67/93 (72 %) mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> vor.<br />

Ergebnisse: 1994/95 hatten Patienten mit Typ-1/Typ 2 D<strong>iabetes</strong><br />

79,4 ± 13,1 %/59,8 ± 11,0 % der maximal möglichen Punktzahl<br />

(höchsten LQ) erreicht. Bis 1999/2000 hatte sich der mittlere<br />

prozentuale Rang bei Patienten mit Typ 1 nicht verändert<br />

(80,3 ± 14,5 %, p = 0,62), bei Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> hat er<br />

sich dagegen deutlich verbessert (71,5 ± 16,8 %, p < 0,001). Bei<br />

beiden D<strong>iabetes</strong>typen hat sich die St<strong>of</strong>fwechselqualität drastisch<br />

verbessert (Tabelle). 1994/95 bis 1999/2000 hatte sich bei 12/62<br />

Tabelle. Charakteristika <strong>und</strong> Qualität der St<strong>of</strong>fwechseleinstellung bei Patienten mit Typ 1 <strong>und</strong> insulinbehandeltem Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus, die 1994/95 <strong>und</strong> 1999/2000 Fragebögen zur Lebensqualität ausgefüllt hatten (*Relatives HbA 1c = HbA 1c /mittlerer Normwert)<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus Typ 1 Typ 1 p-Wert Typ 2 Typ 2 p-Wert<br />

1994/95 1999/2000 1994/95 1999/2000<br />

Alter (Jahre) 46,7 ± 11,6 58,0 ± 6,9<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer (Jahre) 16,8 ± 12,0 21,2 ± 12,0 < 0,001 12,3 ± 7,2 16,9 ± 7,3 < 0,001<br />

Body-mass <strong>Index</strong> (kg/m 2 ) 24,9 ± 3,4 26,0 ± 3,7 < 0,001 28,7 ± 4,6 30,3 ± 5,2 < 0,001<br />

Relatives HbA 1c * 1,63 ± 0,37 1,47 ± 0,29 < 0,001 1,76 ± 0,37 1,55 ± 0,30 < 0,001<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

151


Poster<br />

Patienten mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong> die LQ verbessert, bei 9 hat sie sich<br />

verschlechtert. Bei Typ-2 zeigten 39/67 Patienten eine Verbesserung,<br />

10 Patienten eine Verschlechterung. Patienten mit Typ 2<br />

D<strong>iabetes</strong>, deren LQ sich verschlechtert hatte, hatten 1999/2000<br />

tendenziell höhere relative HbA 1c -Werte (1,64 ± 0,31 vs<br />

1,52 ± 0,26, p = 0,241).<br />

Schlußfolgerung: Parallel zur Verbesserung der St<strong>of</strong>fwechselqualität<br />

zeigte sich bei Patienten mit Typ 2 D<strong>iabetes</strong> eine deutliche<br />

Verbesserung der Lebensqualität. Bei Typ 1 D<strong>iabetes</strong> war die Lebensqualität<br />

im gleichen Zeitraum konstant geblieben.<br />

P-219<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Evaluation eines standardisierten<br />

Interviews für Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene zur Motivation<br />

<strong>und</strong> Flexibilität (D. m. Typ 1)<br />

* Koch S., Hilgard D., Ostermann T.<br />

Institut zur Förderung der Lebensqualität <strong>und</strong> Autonomie für Menschen mit D<strong>iabetes</strong><br />

am Interdisziplinären Forschungszentrum Herdecke<br />

Fragestellung: Ein standardisiertes Interview zu Motivation <strong>und</strong><br />

Flexibilität der D<strong>iabetes</strong>therapie für Patienten mit D<strong>iabetes</strong><br />

Typ1 wurde evaluiert <strong>und</strong> mit St<strong>of</strong>fwechselregulation (SWR),<br />

Lebensqualität (LQ) <strong>und</strong> Wissen (DWT) korreliert.<br />

Methodik: Die Interviews wurden in einer Multicenterstudie mit<br />

62 Erwachsenen (62,9 % Frauen, 34 J. SD 6,6, Erkrankungsdauer<br />

18 J. SD 8,3) <strong>und</strong> 45 Jugendlichen (40 % Frauen, 15 J. SD<br />

1,8, Erkrankungsdauer 6 J. SD 3,6) durchgeführt. Die statistische<br />

Analyse umfasst Faktorenanalyse <strong>und</strong> Korrelation mit standardisierten<br />

LQ- <strong>und</strong> Wissensfragebögen.<br />

Ergebnisse: Es werden für Erwachsene 5 Faktoren (47 Items,<br />

Cronbachs α = 0,7819), für Jugendliche 4 Faktoren, (31 Items,<br />

Cronbachs α = 0,7337) extrahiert. Für Erwachsene korrelieren:<br />

Einsatz flexibler Handlungsstrategien <strong>und</strong> körperliche Beschwerden<br />

(r = 0,39*), Autonome Handlungsfähigkeit im sozialen<br />

Umfeld <strong>und</strong> sozialen Kontakten (r = 0,36*) <strong>und</strong> Flexibilität<br />

bzgl. Freizeit <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit (r = 0,34**), Stellenwert<br />

des D. m. im sozialen Umfeld <strong>und</strong> körperlichen Beschwerden<br />

(r = 0,39**), Hypoglykämieangst (r = 0,3*), Reflexion u. Anpassungsfähigkeit<br />

der eigenen St<strong>of</strong>fwechselbedürfnisse <strong>und</strong> SWR<br />

(r = –0,488**). Für Jugendliche: Selbstverantwortung für D<strong>iabetes</strong>,<br />

Entwicklung flexibler Handlungsstrategien der D<strong>iabetes</strong>the-<br />

Tabelle 1<br />

152 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

rapie <strong>und</strong> Erschwernisse wg. D<strong>iabetes</strong> (r = 0,47**) <strong>und</strong> LQ –<br />

Score (r = 0,366*), Offener Umgang mit Problemen, flexibles<br />

Handeln bei D<strong>iabetes</strong>therapie <strong>und</strong> Anderssein wg. D<strong>iabetes</strong><br />

(r = 0,533**), Einfluss des sozialen Umfelds auf D<strong>iabetes</strong>therapie<br />

mit Lebenszufriedenheit (r = 0,439*), Anderssein wg. D<strong>iabetes</strong><br />

(r = 0,393*), Erschwernisse wg. D<strong>iabetes</strong> (r = 0,411*), LQ –<br />

Score (r = 0,497**) <strong>und</strong> SWR (r = – 0,412**).Für beide Gruppen<br />

ergab sich keine Korrelation zum D<strong>iabetes</strong>wissen.<br />

Schlussfolgerungen: Das standardisierte Interview ist ein reliables,<br />

valides Instrument zur Messung der Motivation <strong>und</strong> Flexibilität<br />

der Patienten mit Typ 1 D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> kann zur Verlaufsbeobachtung<br />

eingesetzt werden.<br />

P-220<br />

Psychographisches Pr<strong>of</strong>il von Diabetikern, behandelnden<br />

Ärzten <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong>assistentinnen unter Betrachtung<br />

der persönlichen Einstellung <strong>und</strong> Emotionen<br />

gegenüber dem D<strong>iabetes</strong> mellitus (DM)<br />

* Stridde E. (1) , Clemens A. (1) , von Mackensen S. (2)<br />

(1) PFIZER GmbH, Karlsruhe; (2) Institut für Med. Psychologie, LMU München<br />

Einleitung: DM ist häufig mit psychischen Problemen, verminderter<br />

Lebensqualität <strong>und</strong> psychiatrischen Erkrankungen (z. B.<br />

Depressionen) vergesellschaftet. Die dadurch häufig schlechtere<br />

St<strong>of</strong>fwechseleinstellung beeinflusst die Gesamtsituation ungünstig.<br />

Schulungen sind geeignet die Situation <strong>und</strong> damit die Prognose<br />

der Patienten zu verbessern. Inwieweit psychisch-emotionale<br />

Faktoren als Einflussgröße auf Therapieerfolg/-versagen<br />

eine Rolle spielen, ist bisher ungeklärt.<br />

Ziel: Diese Pilotstudie überprüfte, ob verschiedene Patienten<strong>und</strong><br />

Behandler-Typen mit definierten Charakter-Merkmalen<br />

identifiziert werden können, die einen Einfluss auf therapeutische<br />

Maßnahmen von psychologischer Seite aus im vorhinein erkennen<br />

lassen.<br />

Methode: Patienten (P), Ärzte (Ä) <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong>assistenten (DA)<br />

wurden in einem <strong>of</strong>fenen Befragungsdesign interviewt. Es wurden<br />

die emotionale Einordnung von D<strong>iabetes</strong>diagnose, aktueller<br />

St<strong>of</strong>fwechseleinstellung sowie die Bedeutung des D<strong>iabetes</strong> auf<br />

die Lebenssituation erfragt. Des Weiteren erfolgten durch Psychologeninterviews<br />

Begriffsassoziationen mittels projektiver<br />

Techniken. Teilnehmer: In Deutschland 18 P, 12 Ä, 6 DA. Ana-<br />

Typ Kontrolleure Wechsler Fatalisten Zurückweiser Ankämpfer<br />

Subtypen kontrollieren DM kämpfen gegen DM motiviert/passiv statisch/dynamisch schockiert/statisch<br />

Eigenschaften optimistisch/zurückhaltend optimistisch resigniert apathisch ängstlich/depressiv<br />

Tabelle 2<br />

Typ Diabetologen/Endokrinologen allgemein medizinisch tätige Ärzte D<strong>iabetes</strong>assistenten<br />

Es abtrennender Akademiker rationaler Kliniker<br />

Ich autoritärer Zuchtmeister interessierter Manager leidenschaftlicher Ausbilder<br />

Du einfühlsamer Sympathisant sympathischer Lehrer warmherzige Fachkraft<br />

Neutral durchsetzungsfähiger Manager sympathischer Problemlöser


lyse: Die genannten Assoziationen wurden inhaltsanalytisch zu<br />

verschiedenen Patiententypen <strong>und</strong> Behandlertypen (Ä, DA)<br />

geclustert <strong>und</strong> bestimmten Charaktereigenschaften zugeschrieben.<br />

Ergebnisse:<br />

Es wurden fünf unterschiedliche Patiententypen identifiziert. Bei<br />

den einzelnen Typen waren negative <strong>und</strong> positive Auswirkungen<br />

erkennbar. Ihnen sind bestimmte Charaktereigenschaften zuordenbar.<br />

Auf ärztlicher Seite finden sich vier Typen, denen unterschiedliche<br />

Charaktere zuordenbar sind, welche sich bei Aufteilung in<br />

Endokrinologen/Diabetologen <strong>und</strong> allgemein medizinisch tätige<br />

Ärzte noch einmal unterscheiden. Die D<strong>iabetes</strong>assistenten gliedern<br />

sich lediglich in zwei Typen.<br />

Zusammenfassung: Schon bei der niedrigen Fallzahl konnten auf<br />

Patienten- wie auch Behandlerseite unterschiedliche „Typen“<br />

mit bestimmten Charakter-Merkmalen identifiziert werden. Es<br />

gibt Anhalt dafür, dass die Krankheitswahrnehmung sowohl von<br />

Patienten als auch von Behandlern deutliche Unterschiede aufweist.<br />

In weiteren Untersuchungen gilt es, diese Tendenz zu untermauern<br />

<strong>und</strong> vor allem den Einfluss der verschiedenen Typen<br />

inter- wie auch intraindividuell auf den Erfolg einer jeweilig<br />

durchgeführten Therapiestrategie zu verifizieren. Eine Korrelation<br />

mit HBA 1c Werten war bei der niedrigen Patientenzahl nicht<br />

aufzeigbar.<br />

P-221<br />

Zur Befindlichkeit von türkischen Diabetikern der<br />

1. Migrantengeneration in Deutschland<br />

* Begik A., Avci A., Chantelau E.<br />

D<strong>iabetes</strong>ambulanz Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />

Ziele: Die psychosomatische Befindlichkeit von Immigranten aus<br />

der Türkei, die in Deutschland einen D<strong>iabetes</strong> mellitus entwickelten,<br />

soll untersucht werden.<br />

Methoden: Mit einem von C. Bradley für die WHO entwickelten<br />

Fragebogen (22 Fragen, 4 Subskalen: Depression, Angst, Energie,<br />

positives Wohlbefinden, Beantwortung auf 4-Punkte-Likertskala<br />

0–1-2–3) wurden 78 Patienten untersucht; 50 Patienten<br />

(20 Frauen) waren türkischer (T) <strong>und</strong> 28 Patienten (13<br />

Frauen) deutscher (D) Herkunft. Die T-Patienten waren im Mittel<br />

58 Jahre <strong>und</strong> seit 30 Jahren in Deutschland; die D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

betrug 13 Jahre, 27 T-Patienten wurden mit Insulin behandelt.<br />

40 T-Patienten hatten kardiovaskuläre <strong>und</strong> andere Begleiterkrankungen.<br />

Die D-Patienten waren im Mittel 61 Jahre alt, die<br />

D<strong>iabetes</strong>dauer betrug 15 Jahre, <strong>und</strong> 23 von ihnen wurden mit Insulin<br />

behandelt.19 D-Patienten hatten kardiovaskuläre <strong>und</strong> andere<br />

Begleiterkrankungen.<br />

Ergebnisse: (Mittelwerte): Depression (maximal 18 Punkte): T-<br />

Patienten 4.1, D-Patienten 2.8 (Literaturangaben 3.2*, 3.5**,<br />

2.1***); Angst (maximal 18 Punkte): T-Patienten 7.1, D-Patienten<br />

6.0 (Literaturangaben 4.5*, 4.1**, 2.1***); Energie (maximal<br />

12 Punkte): T-Patienten 7.6, D-Patienten 7.3 (Literaturangaben<br />

–*, 8.2**, 11.0***); positives Wohlbefinden (maximal 18<br />

Punkte): T-Patienten 12.7, D-Patienten 14.0 (Literaturangaben<br />

13.2*, 13.2**, 15.8***).<br />

Poster<br />

Schlussfolgerungen: T-<strong>und</strong> D-D<strong>iabetes</strong>-Patienten (<strong>und</strong> Diabetiker<br />

anderer europäischer Länder) waren psychisch überdurchschnittlich<br />

belastet. Die etwas stärkere Belastung der T-Patienten<br />

(im Vergleich zu den D-Patienten bzw. indigenen Vergleichsgruppen<br />

der Literatur) kann auf die Bedingungen der Migration<br />

zurückgeführt werden.<br />

Literatur: *Bradley (Diabetic Med 1990; 7:445–451, britische<br />

Diabetiker 40–65 Jahre);<br />

**Witthaus (Diabetic Med 2001; 18:619–625, europäische Diabetiker<br />

17–77 Jahre);<br />

***Heun (Acta Psychiatr Scand 1999; 99:171–178, deutsche<br />

Ges<strong>und</strong>e > 60 Jahre).<br />

P-222<br />

Risikopr<strong>of</strong>il für affektive Störungen bei D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus<br />

* Hermanns N. (1) , Kulzer B. (2) , Krichbaum M. (3) , Kubiak T. (1) , Haak T. (1,2)<br />

(1) Forschungsinstitut der D<strong>iabetes</strong> Akademie Mergentheim (FIDAM), (2) D<strong>iabetes</strong>klinik<br />

Bad Mergentheim, (3) Universität Bamberg<br />

Ziele: Metaanalysen basierend auf US-amerikanischen Erhebungen<br />

zeigen mit Prävalenzraten zwischen 10 % – 46 % eine Häufung<br />

affektiver Störungen bei Diabetikern. Die Übertragbarkeit<br />

solcher Resultate auf Deutschland ist jedoch fraglich. Da es für<br />

Deutschland bisher keine Daten zur Prävalenz affektiver Störungen<br />

bei Diabetikern gibt, wurde das Vorkommen affektiver<br />

Störungen sowie mögliche Risik<strong>of</strong>aktoren hierfür erhoben.<br />

Methoden: 413 Patienten (Alter 53.4 ± 14.8 Jahre, 40 % weiblich,<br />

HbA 1c 8.5 ± 1.6 %, 35.5 Typ 1 35,8 %, Typ 2 ohne Insulin<br />

24.5 %, Typ 2 mit Insulin 39.7 %), wurden zu Beginn ihres stationären<br />

Aufenthaltes mit 2 Depressions- (BDI, ADS) <strong>und</strong> einem<br />

Angstfragebogen gescreent (STAI). Positiv gescreente Patienten<br />

erhielten ein strukturiertes diagnostisches Interview (ICD-10<br />

Kriterien).<br />

Ergebnisse: Erhöhte Depressionsscores wiesen 115 Personen auf<br />

(27.8 %; alters- <strong>und</strong> geschlechtsadjustiert 30 %). Im klinischen<br />

Interview wurde bei 51 Personen eine affektive Störung festgestellt,<br />

(12.3 %; geschlechts- <strong>und</strong> altersadjustiert 13.2 %). In einer<br />

schrittweise logistischen Regressionsanalyse erwiesen sich neben<br />

allgemeinen Risik<strong>of</strong>aktoren wie weibliches Geschlecht (OR 2.5,<br />

1.3–4.8), alleine wohnen (OR 1.8, CI: 1.0–4.2), jüngeres Lebensalter<br />

(OR 0.6, 0.4–0.8) auch d<strong>iabetes</strong>spezifische Faktoren<br />

wie Komplikationen (OR 1.9, 1.2–3.1), Hypoglykämieprobleme<br />

(OR 1,9 0,7–4,9) <strong>und</strong> Insulinbehandlung bei Typ 2 D<strong>iabetes</strong> (OR<br />

1.8, 1.2–2.8) als statistisch signifikante Prädiktoren für eine interviewbasierte<br />

Depressionsdiagnose.<br />

Schlussfolgerungen: Korrespondierend zur internationalen Literatur<br />

war die Prävalenzrate von affektiven Störungen sowohl im<br />

Interview als auch im Fragebogen doppelt so hoch wie bei Nichtdiabetikern.<br />

Allerdings kann ein Selektionsbias aufgr<strong>und</strong> der stationären<br />

Stichprobe nicht ausgeschlossen werden. Neben allgemeinen<br />

Risik<strong>of</strong>aktoren erwiesen sich auch d<strong>iabetes</strong>spezifische<br />

Charakteristika mit einer erhöhten Prävalenz affektiver Störungen<br />

assoziiert.<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

153


Poster<br />

P-223<br />

Psychiatrische Komorbidität bei D<strong>iabetes</strong> mellitus –<br />

Ergebnisse einer Querschnittsuntersuchung<br />

* Kulzer B. (1) , Hermanns N. (2) , Krichbaum M. (3) , Kubiak T. (2) , Haak T. (1,2)<br />

(1) D<strong>iabetes</strong>klinik Bad Mergentheim, (2) Forschungsinstitut der D<strong>iabetes</strong> Akademie<br />

Mergentheim (FIDAM), (3) Universität Bamberg<br />

Ziele: Die Prognose des D<strong>iabetes</strong> mellitus wird von der Therapieumsetzung<br />

im Alltag der Patienten beeinflusst. Psychiatrische<br />

Komorbidität kann eine wesentliche Barriere für eine erfolgreiche<br />

Selbstbehandlung darstellen. Daher sollte in dieser Studie die<br />

Prävalenz psychiatrischer Störungen bei Patienten mit D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus bestimmt werden.<br />

Methoden: 413 D<strong>iabetes</strong>patienten (Alter 53.4 ± 14.8 Jahre, 40 %<br />

weiblich HbA 1c 8.5 ± 1.6 %, 148 Typ 1, 101 Typ 2 ohne Insulinbehandlung,<br />

164 Typ 2 mit Insulin) wurden mittels Depressions<strong>und</strong><br />

Angstfragebogen gescreent. Patienten mit einem positiven<br />

Screeningergebnis wurden mittels eines strukturierten diagnostischen<br />

Interviews auf das Vorliegen einer psychiatrischen Störung<br />

(entsprechend ICD-10 Kriterien) untersucht. Prävalenzraten<br />

wurden alters- <strong>und</strong> geschlechtsadjustiert.<br />

Ergebnisse: Die Prävalenz affektiver Störungen betrug 12.3 %<br />

(alters- <strong>und</strong> geschlechtsadjustiert 13.2 %). Angststörungen hatten<br />

eine Prävalenz von 5.6 % (alters- <strong>und</strong> geschlechtsadjustiert<br />

5.7 %). Die Erkrankungsrate für Substanzabusus war 2,2 % (alters-<br />

<strong>und</strong> geschlechtsadjustiert 5.7 %), für Essstörungen 2.4 %<br />

(alters- <strong>und</strong> geschlechtsadjustiert 4.6 %). Essstörungen waren<br />

am häufigsten bei Typ 1 Diabetikerinnen (9,4 %). Insgesamt erhielten<br />

18.7 % eine psychiatrische Diagnose. 15,2 % hatten eine<br />

psychiatrische Störung, bei 3,5 % bestand eine psychiatrische<br />

Multimorbidität.<br />

Schlussfolgerungen: Die erhöhten Prävalenzraten für affektive<br />

Störungen <strong>und</strong> Essstörungen waren im Vergleich zur nichtdiabetischen<br />

Population deutlich erhöht, während die Prävalenz für<br />

Angststörungen <strong>und</strong> Substanzabusus nicht erhöht waren. In Anbetracht<br />

der Tatsache, dass fast jeder fünfte D<strong>iabetes</strong>patient eine<br />

psychische Störung aufwies, erscheint ein routinemäßiges Screening<br />

für solche Störungen angemessen. Da es sich um eine stationäre<br />

Stichprobe handelt sollten diese Ergebnisse anhand einer<br />

repräsentativen Stichprobe überprüft werden.<br />

P-224<br />

Selbstbewertung des Diab.-Typ-2, einschließlich<br />

unerwünschter d<strong>iabetes</strong>assoziierter Erkrankungen <strong>und</strong><br />

Schädigungen<br />

* Nichting M., Braun B.<br />

Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen<br />

Ziele: Als Ergänzung auf die d<strong>iabetes</strong>assoziierten Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> Folgeschäden als Indikatoren der ges<strong>und</strong>heitl. Lage ist die<br />

Selbsteinschätzung <strong>und</strong> Abhängigkeit von einer Reihe von<br />

schweren ges<strong>und</strong>heitl. Beeinträchtigungen von Bedeutung. Dem<br />

Ansatz, Krankheits- <strong>und</strong> Versorgungsforschung auf der Basis<br />

von Patientenwahrnehmung, entspricht es, gezielt nachzufragen,<br />

wie der Betr<strong>of</strong>fene selbst seine Erkrankung bewertet.<br />

Methodik: Die postalische Befragung in 2001 basiert auf einer<br />

Querschnittsuntersuchung. Von den 5.096 b<strong>und</strong>esweit befrag-<br />

154 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

ten GEK-Versicherten mit einem Typ 2 Diab. antworteten<br />

62 %.<br />

Ergebnis: Das Alter lag im Mittel bei 61,5 J. Der Diab. wurde mit<br />

52,3 J. bekannt. Bei der Antwortmöglichkeit wird sich auf die<br />

umgangssprachliche Umschreibung der Erkrankung als „milde“,<br />

„harmlos“ oder „ernst“ bezogen. 56 % bewerten ihren Diab. als<br />

„ernst“. 73,3 % hatten eine oder mehrere diab.-assoziierte Erkrankungen.<br />

48,0 % kannten ihren HbA 1c -Wert. 27,2 % mit<br />

einem HbA 1c > 7,5 % halten den Diab. für „milde“. Mit „ernstem“<br />

Diab. (30 %) liegt der HbA 1c -Wert > 7,5 %. Ein Vergleich<br />

zwischen objektivem Krankheitsrisiken <strong>und</strong> subjektiv bewertetem<br />

Risiko zeigt Unterschiede auf. Insbes. bei den sichtbaren <strong>und</strong><br />

mit erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität verb<strong>und</strong>enen<br />

Erkrankungen wird der Diab. von ca. 20 %–34 % als „milde“<br />

bewertet. Bei Amputationen wird der Diab. von 18,5 % als<br />

„milde“ <strong>und</strong> „ernst“ von 78,4 % angesehen. Ähnliche Bewertungen<br />

finden sich auch bei anderen gravierenden Folgeleiden<br />

<strong>und</strong> -schäden.<br />

Schlussfolgerung: Das Fehlen von Schmerzen, was laientheoretisch<br />

als ein typisches Krankheitsanzeichen gedeutet wird <strong>und</strong> als<br />

Signal für krankheitsspezif. Maßnahmen dient, sowie das Fehlen<br />

unmittelbarer Beschwerden äußerlich erkennbarer Krankheitssymptome<br />

durch den Diab. erklären das mangelnde Krankheitserleben.<br />

Daraus resultiert eine geringe Behandlungsmotivation<br />

<strong>und</strong> die zum Teil unverständlichen Bewertungsweisen. Selbsteinschätzung<br />

<strong>und</strong> Ergebniserwartung sind durch das Leben geprägt.<br />

P-225<br />

Sorgen vor Folgeerkrankungen: Entwicklung <strong>und</strong><br />

Evaluierung eines Fragebogens<br />

Ebert M. (1) , Hermanns N. (1) , Kubiak T. (1) , Kulzer B. (2) , Haak T. (1,2)<br />

(1) Forschungsinstitut der D<strong>iabetes</strong>-Akademie, D<strong>iabetes</strong> Zentrum Mergentheim, Bad<br />

Mergentheim, (2) D<strong>iabetes</strong>klinik, D<strong>iabetes</strong> Zentrum Mergentheim, Bad Mergentheim<br />

Ziele: Sorgen vor Folgeerkrankungen können bei D<strong>iabetes</strong>patienten<br />

einen wesentlichen Einfluss auf die Lebensqualität haben.<br />

Ein Instrument zu deren Erfassung liegt jedoch bislang nicht vor.<br />

Ziel der Studie ist es, einen Fragebogen zu deren Erfassung zu<br />

entwickeln <strong>und</strong> zu evaluieren.<br />

Methoden: Der Fragebogen umfasst 14 fünfstufige Items („gar<br />

nicht“ bis „sehr stark“) zu den Sorgen vor diabetischen Folgeerkrankungen<br />

selbst sowie vor deren möglichen Auswirkungen<br />

(z. B. vor Pflegebedürftigkeit). Der Fragebogen wurde von 139<br />

stationär behandelten Typ 1 D<strong>iabetes</strong>patienten (50.7 % männlich,<br />

Alter (J.): 41.6 ± 14.2, HbA 1c (%): 7.7 ± 1.4, D<strong>iabetes</strong>dauer<br />

(J.) 15.9 ± 11.7, 27.4 % mit Folgeerkrankungen) bearbeitet. Zur<br />

Validierung des Fragebogens wurden zusätzlich d<strong>iabetes</strong>bezogene<br />

Belastungen (PAID), Ängstlichkeit (STAI) <strong>und</strong> Depressivität<br />

(SDS) erfasst.<br />

Ergebnisse: Der Fragebogen zeigt gute Reliabilitäten (Spearman-<br />

Brown r = 0.85; Cronbachs α = 0.92) <strong>und</strong> erweist sich als einfaktoriell<br />

(Hauptkomponentenanalyse, Varianzaufklärung:<br />

50.6 %). Für die Validität des Fragebogens spricht die positive<br />

Beziehung der Sorgen mit d<strong>iabetes</strong>bezogenen Belastungen<br />

(r = 0.39) <strong>und</strong> die stärkeren Sorgen bei Patienten mit Folgeerkrankungen<br />

(t = –2.73, p


(r = 0.13) deuten an, dass der Fragebogen Erlebensaspekte erfasst,<br />

die über die allgemeine negative Befindlichkeit hinausgehen,<br />

d. h. der Fragebogen erfasst ein eigenständiges, krankheitsspezifisches<br />

Konstrukt.<br />

Schlussfolgerungen: Sorgen vor Folgeerkrankungen stellen möglicherweise<br />

einen wichtigen Prädiktor der Lebensqualität bei D<strong>iabetes</strong>patienten<br />

dar. Mit dem vorgestellten Fragebogen steht nun<br />

ein reliables <strong>und</strong> valides Instrument zur Erfassung der Sorgen zur<br />

Verfügung, um diese Zusammenhänge untersuchen zu können.<br />

P-226<br />

Therapiezufriedenheit <strong>und</strong> D<strong>iabetes</strong>einstellung bei türkischen<br />

Diabetikern der 1. Migrantengeneration in<br />

Deutschland unter muttersprachlicher Betreuung<br />

* Avci A., Begik A., Chantelau E.<br />

D<strong>iabetes</strong>ambulanz Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />

Ziele: Die Zufriedenheit mit ihrer Therapie sollte bei 50 türkischen<br />

(T) Diabetikern untersucht werden, die anfänglich fremdsprachlich<br />

– auf Deutsch – <strong>und</strong> später muttersprachlich betreut<br />

wurden. Zum Vergleich wurden 28 deutsche (D) Diabetiker mit<br />

deutschsprachiger Betreuung untersucht.<br />

Methoden: Bradley’s Therapiezufriedenheits-Fragebogen wurde<br />

benutzt (8 Fragen, Antwortschema 1 = sehr bis 5 = überhaupt<br />

nicht).Die Befragungen erfolgten in der jeweiligen Muttersprache.<br />

Die D<strong>iabetes</strong>einstellung wurde mittels HbA 1c -Wert bestimmt.<br />

Die T-Patienten waren im Mittel 58 Jahre alt, <strong>und</strong> seit<br />

30 Jahren in Deutschland; die D<strong>iabetes</strong>dauer betrug 13 Jahre; 27<br />

Patienten wurden mit Insulin behandelt, 40 Patienten hatten kardiovaskuläre<br />

<strong>und</strong> andere Begleiterkrankungen. Die D-Patienten<br />

waren 61 Jahre alt, die D<strong>iabetes</strong>dauer betrug 15 Jahre; 23 Patienten<br />

wurden mit Insulin behandelt, 19 Patienten hatten kardiovaskuläre<br />

<strong>und</strong> andere Begleiterkrankungen.<br />

Ergebnisse: (Mittelwerte): Zufriedenheit mit der aktuellen D<strong>iabetes</strong>behandlung<br />

T:2.0/D:1.1; mit der Einstellungsqualität<br />

T:2.6/D:1.9; mit der Einfachheit der Therapie T: 2.9/D:1.6; mit<br />

der Flexibilität der Therapie T:3.2/D:1.5; mit dem Wissen über<br />

D<strong>iabetes</strong> T:2.3/D:2.1; die jetzige Therapie fortzuführen T:<br />

2.3/D:1.6. Die Häufigkeit unakzeptabel hoher Blutzuckerwerte<br />

wurde mit 3.5(T) bzw. 3.3(D) beurteilt, die Häufigkeit unakzeptabel<br />

tiefer Blutzuckerwerte mit 4.2(T) bzw. 3.5(D). Der HbA 1c -<br />

Wert betrug bei fremdsprachlicher Betreuung der T-Patienten<br />

10.6 %, bei muttersprachlicher Betreuung der T-Patienten 8.6 %<br />

(bzw. der D-Patienten 8 %).<br />

Tabelle zu P-227<br />

Poster<br />

Schlussfolgerungen: Die türkischsprachige Betreuung erwies sich<br />

als Gr<strong>und</strong>voraussetzung für eine gute Behandlung der T-Patienten,<br />

denn diese waren mit der ihnen so vermittelten Therapie<br />

annähernd genauso zufrieden <strong>und</strong> gut eingestellt wie die D-Patienten<br />

unter deutschsprachiger Betreuung.<br />

P-227<br />

Subjektiv wahrgenommene Problembereiche im<br />

Umgang mit dem D<strong>iabetes</strong>: ein Probleminventar für den<br />

klinischen Einsatz<br />

Kubiak T. (1) , Kulzer B. (2) , Krichbaum M. (3) , Hermanns N. (1) , Haak T. (1,2)<br />

(1) Forschungsinstitut der D<strong>iabetes</strong>-Akademie Mergentheim (FIDAM), D<strong>iabetes</strong> Zentrum<br />

Mergentheim, Bad Mergentheim, (2) D<strong>iabetes</strong>klinik Mergentheim, D<strong>iabetes</strong> Zentrum<br />

Mergentheim, Bad Mergentheim, (3) Psychologisches Institut, Otto-Friedrichs-<br />

Universität zu Bamberg<br />

Ziele: Probleme im Umgang mit dem D<strong>iabetes</strong> sind vielfältig.<br />

Zum klinischen Einsatz stehen zwar Fragebögen zur Verfügung,<br />

die eine quantitative Abschätzung der individuellen Probleme<br />

durch einen Einzelscore erlauben. Ein Inventar, das in der Praxis<br />

eine rasche Orientierung über individuelle Problembereiche liefert,<br />

ist demgegenüber noch nicht verfügbar. Ziel der Studie ist<br />

der Einsatz eines entsprechenden Probleminventars <strong>und</strong> die Deskription<br />

der Probleme im Umgang mit dem D<strong>iabetes</strong> in einem<br />

Kollektiv stationär behandelter D<strong>iabetes</strong>patienten.<br />

Methoden: Eingesetzt wurde ein neu konzipiertes Probleminventar<br />

zur Erfassung von Problemen im Umgang mit dem D<strong>iabetes</strong><br />

bei N = 445 D<strong>iabetes</strong>patienten (Geschlecht [% männl.]:<br />

60 %; Alter (J., M ± SD): 53.3 ± 15.1, D<strong>iabetes</strong>dauer (J.):<br />

13.7 ± 10.6, HbA 1C [%]: 8.6 ± 1.6). Das Inventar enthält 18<br />

Items (fünfstufig, 0: „gar kein“, 4: „sehr starkes Problem“).<br />

Ergebnisse: 165 Patienten (37 %) geben mindestens ein sehr starkes<br />

Problem (Itemscore 4) an (Typ 1: 43.7 %; Typ 2 oral: 41.6 %;<br />

Typ2 Insulin: 36.6 %). 61.8 % davon (N = 102) sind durch mehr<br />

als einen Problembereich sehr stark belastet. Am häufigsten werden<br />

als sehr starkes Einzelproblem genannt: Typ 1: „depressive<br />

Stimmung“ (13 %); Typ 2 oral/Insulin: „Angst vor Folgeerkrankungen“<br />

(25.7 %/23.5 %). Gruppenunterschiede sind beobachtbar<br />

(multivariat Wilk’s λ F[36,850]= 4.61, p < 0.01; für univariate<br />

F-Tests der signifikant unterschiedlichen Problembereiche<br />

s. Tab.).<br />

Schlussfolgerungen: Ein Drittel der D<strong>iabetes</strong>patienten ist subjektiv<br />

durch mindestens ein Problem stark belastet, auffallend ist<br />

insbesondere ein Trend zu Mehrfachbelastungen. Weiter konn-<br />

Item Typ 1 (N = 161) Typ 2 oral (N = 183) Typ 2 Insulin (N = 101) F(2,442) p<br />

D<strong>iabetes</strong>akzeptanz 1.1 ± 1.1 1.5 ± 1.1 1.4 ± 1.0 6.8 .001<br />

Leistungsfähigkeit eingeschränkt 1.3 ± 1.1 1.6 ± 1.1 1.9 ± 1.0 11.9 .000<br />

Einschränkungen in Freizeit 1.2 ± 1.0 1.2 ± 1.0 1.6 ± 1.0 6.6 .001<br />

Belastung durch Folgeerkrankungen 0.6 ± 1.0 1.1 ± 1.3 1.7 ± 1.3 35.9 .000<br />

Angst vor Folgeerkrankungen 2.4 ± 1.1 2.6 ± 1.2 2.8 ± 1.0 3.5 .031<br />

Energielosigkeit 1.2 ± 1.3 1.4 ± 1.2 1.6 ± 1.2 6.9 .001<br />

Univariate F-Tests (nur signif. Gruppenunterschiede dargestellt).<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

155


Tabelle zu P-227<br />

Poster<br />

Item Typ 1 (N = 161) Typ 2 oral (N = 101) Typ 2 Insulin (N = 183) F(2,442) p<br />

D<strong>iabetes</strong>akzeptanz 1.1 ± 1.1 1.5 ± 1.1 1.4 ± 1.0 6.8 .001<br />

Leistungsfähigkeit eingeschränkt 1.3 ± 1.1 1.6 ± 1.1 1.9 ± 1.0 11.9 .000<br />

Einschränkungen in Freizeit 1.2 ± 1.0 1.2 ± 1.0 1.6 ± 1.0 6.6 .001<br />

Belastung durch Folgeerkrankungen 0.6 ± 1.0 1.1 ± 1.3 1.7 ± 1.3 35.9 .000<br />

Angst vor Folgeerkrankungen 2.4 ± 1.1 2.6 ± 1.2 2.8 ± 1.0 3.5 .031<br />

Energielosigkeit 1.2 ± 1.3 1.4 ± 1.2 1.6 ± 1.2 6.9 .001<br />

Univariate F-Tests (nur sign. Gruppenunterschiede).<br />

ten Unterschiede zwischen den D<strong>iabetes</strong>typen aufgezeigt werden,<br />

besonders insulinbehandelte Typ 2 D<strong>iabetes</strong>patienten fallen<br />

durch hohe Belastungen auf. Das vorgestellte Inventar ist zur<br />

schnellen Erfassung d<strong>iabetes</strong>spezifischer Problembereiche in der<br />

Praxis gut geeignet, da sich auch direkte Anknüpfungspunkte für<br />

eine Intervention ableiten lassen.<br />

P-228<br />

Einfluss einer antidepressiven Therapie auf Insulinsensitivität<br />

<strong>und</strong> Lipidpr<strong>of</strong>il<br />

* Kopf D. (1) , Westphal S. (2) , Luley C. (2) , Ritter S. (1) , Gilles M. (1) , Weber-Hamann B. (1) ,<br />

Lederbogen F. (1) , Lehnert H. (3) , Henn F. A. (1) , Heuser I. (4) , Deuschle M. (1)<br />

(1) Zentralinstitut für Seelische Ges<strong>und</strong>heit Mannheim, (2) Institut für Klinische Chemie<br />

der Universität Magdeburg, (3) Klinik für Endokrinologie der Universität Magdeburg,<br />

(4) Klinik für Psychiatrie der Freien Universität Berlin<br />

Ziele: Insulinresistenz <strong>und</strong> zentrale Adipositas wurden bei Patienten<br />

mit Depression beobachtet <strong>und</strong> könnten deren erhöhte<br />

kardiovaskuläre Mortalität erklären. Trizyklische Antidepressiva<br />

[TZA] führen im Gegensatz zu Serotonin-Wiederaufnahmehemmern<br />

[SSRI] zu Gewichtszunahme. Wir verglichen den Einfluss<br />

von Amitriptylin [Ami] <strong>und</strong> Paroxetin [Par] auf den Verlauf<br />

der Insulinresistenz <strong>und</strong> Lipide sowie potentielle Modifikatoren<br />

wie Körpergewicht <strong>und</strong> Cortisol.<br />

156 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Methoden: 78 depressive Patienten wurden nach einer 6-tägigen<br />

Medikamentenpause mit Ami 150 mg oder mit Par 40 mg 35<br />

Tage lang behandelt. Gemessen wurden der „quantitative insulin<br />

sensitivity check index [QUICKI]“, freies Speichelcortisol<br />

(8:00, 16:00 <strong>und</strong> 22:00h) <strong>und</strong> Serumlipide (Ultrazentrifugation).<br />

Ergebnisse: Im Gegensatz zu Par war unter Ami eine signifikante<br />

Gewichtszunahme zu beobachten (ANOVA: p < 0,01). Nur<br />

unter Ami wurde die mit Depression einhergehende Hypercortisolämie<br />

signifikant reduziert (p < 0,01). Es resultierte in keiner<br />

Gruppe eine signifikante Änderung von C-Peptid oder der Insulinsensitivität<br />

(QUICKI vor vs. nach Ami: 0.279 ± 0.017/<br />

0.282 ± 0.20; Par: 0.271 ± 0.021/0.275 ± 0.019). Triglyzeride,<br />

VLDL-Triglyzeride <strong>und</strong> ApoE stiegen parallel zum BMI unter<br />

Therapierespondern auf Ami leicht an, nicht aber in Therapieversagern<br />

oder in der Par-Gruppe (p < 0,05). Unabhängig von der<br />

Therapie änderte sich die LDL-Zusammensetzung signifikant<br />

hin zu einem geringeren Triglyzerid-Anteil pro LDL (vor Therapie<br />

0,52 ± 0,14; nach Therapie 0,47 ± 0,15mmol/g, p < 0,01), der<br />

LDL/HDL-Quotient fiel ebenfalls leicht ab (vor/nach Therapie:<br />

3,42 ± 1,60/3,38 ± 1,77).<br />

Schlussfolgerungen: Trotz der bekannten Gewichtszunahme unter<br />

TZA verschlechtert sich die Insulinsensitivität nicht, wahrscheinlich<br />

aufgr<strong>und</strong> der Besserung der Hypercortisolämie. Antidepressive<br />

Therapie führt tendenziell zu einer Besserung der<br />

Atherogenität des Lipidpr<strong>of</strong>ils.


Strukturen <strong>und</strong> Kosten im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

P-229<br />

Was erwarten niedergelassene Kollegen von D<strong>iabetes</strong>zentren?<br />

* Filz H.-P., Huep W. W.<br />

Luisenkrankenhaus Lindenfels<br />

Die Untersuchung sollte klären, welche Angebote <strong>und</strong> welchen<br />

diagn. <strong>und</strong> therapeutischen Umfang niedergelassene Ärzte (nÄ)<br />

von D<strong>iabetes</strong>zentren (Dz) erwarten <strong>und</strong> wo die wesentlichen Probleme<br />

in der Zusammenarbeit liegen.<br />

Hierzu wurden flächendeckend die praktischen Ärzte, Allgemeinmediziner,<br />

hausärztlich tätigen Internisten, Internisten <strong>und</strong><br />

Pädiater Südhessens angeschrieben <strong>und</strong> anonym befragt<br />

(n = 632). Die Rückantwortquote der Fragebögen lag bei 34,2 %<br />

(n = 216). Die Mehrzahl der antwortenden Kollegen erwartet<br />

von einem Dz neben dem vollstat. ein teilstat. Angebot (85,6 %)<br />

sowie eine spätere amb. Vorstellungsmöglichkeit (69 %). Die<br />

Schulungsdauer wurde häufiger kurz <strong>und</strong> gebündelt (5-Tage-<br />

Schulung: von 82,5 % gewünscht), als dosiert (12-Tage-Schulung:<br />

von 38,4 % gewünscht) gefordert. Ca. 20 % der nÄ<br />

wünschten sich beide Angebote. 40,7 % wollten eine vorherige<br />

Rücksprache zur Therapieplanung, 54,8 % in Einzelfällen. Für<br />

entbehrlich hielten 4,6 % eine Absprache. Die Diagnostik wurde<br />

eher zielgerichtet (80,6 %) als umfassend (23,2 %) gewünscht.<br />

Ob sich eine Therapie mehr an wirtschaftlichen Zwängen oder<br />

an der Qualität ausrichten sollte beantworteten 7 nÄ (3,2 %)<br />

nicht, 7,8 % kreuzten beides an, 25 % wollten die Therapie mehr<br />

nach wirtschaftlichen, 63 % mehr nach Qualitätskriterien ausgerichtet<br />

wissen. 58,8 % der nÄ wollten einen ausführlichen,<br />

wenn auch später eintreffenden Arztbrief, 33,3 % einen zügig<br />

eintreffenden Bericht mit kurzen prägnanten Informationen,<br />

7,9 % beides. Als Probleme in der Zusammenarbeit wurden<br />

überzogene Empfehlungen zur Bg-Selbstmessung (43,5 %), mangelnde<br />

Berücksichtigung wirtschaftl. Zwänge (42,6 %), fehlende<br />

Therapieabsprache (37 %), suboptimale Therapien aufgr<strong>und</strong> ungenügender<br />

sozialmed. Kenntnisse (29,2 %) <strong>und</strong> ein zu spät eintreffender<br />

Arztbrief (26,4 %) genannt.<br />

Die nÄ erwarten von einem Dz ein umfassendes Angebot mit teilstat.,<br />

vollstat. <strong>und</strong> amb. Versorgungsmöglichkeiten sowie eine<br />

zielgerichtete Arbeitsweise. Eine bessere Abrache zwischen nÄ<br />

<strong>und</strong> Dz ist notwendig.<br />

P-230<br />

Informationsinteresse <strong>und</strong> individuelle Nutzung von<br />

Angeboten zum Thema: „D<strong>iabetes</strong> mellitus“ aus Sicht<br />

der Patienten<br />

* Nichting M., Braun B.<br />

Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen<br />

Ziele: Das Informationsangebot zum Diab. ist sehr vielfältig.<br />

Die Frage ist, wie ist der Informationsstand, das Interesse <strong>und</strong><br />

die individuelle Nutzung von Angeboten zum Diab. aus Sicht<br />

der Pat.<br />

Methodik: Von den 5.096 b<strong>und</strong>esweit GEK-Versicherten mit<br />

Typ 2 Diab. beantworteten 62 % den Fragebogen in 2001. Es<br />

liegt eine Querschnittsuntersuchung vor.<br />

Ergebnis: Das Alter war im Mittel 61,5 J. Der Diab. wurde im<br />

Alter von 52,3 J. festgestellt. Zum Info-stand zeigt sich, dass<br />

nach eigenen Angaben bei mehr als 57 % ein sehr gutes Wissen<br />

zu den Themen Ernährung, Unterzuckerung, BZ-SK, Blutdruck,<br />

OAD, Fußpflege <strong>und</strong> Diab.-Folgeschäden besteht. Der HbA 1c -<br />

Wert ist bekannt (49,8 %), jedoch dessen inhaltliche Bedeutung<br />

(51,7 %) nicht. Desinformation über Insulinspez. Themen betrifft<br />

ausschließl. solche Pers., deren Diab.-Therapie ohne Insulingabe<br />

durchgeführt wird. 45 % der Befragten sind zum Thema<br />

UZ-SK <strong>und</strong> zu soz. Aspekten informiert. Desinformation einer<br />

best. Gruppe besteht: Der Anteil, der zum Thema strukturierte<br />

Diab.-Schulung (SDS) nahezu 50 % beträgt, dagegen nur 24 %<br />

bei Befragten ohne eine SDS. 33,3 % kannten die SDS. Genutzt<br />

wurde sie von 26,7 %. Zu 54 % fand sie in einem Kankenhaus<br />

statt. 93 % bewerten die Qualität der SDS mit mehr als „gut“.<br />

Info-bedarf gehört neben den Diab.-typischen Nennungen wie<br />

Ernährung, Unterzuckerung, Therapie <strong>und</strong> Folgeschäden, der<br />

HbA 1c -Wert zu den Spitzenreitern. Dargestellte Info-quellen für<br />

den Befragten ist der behandelnde Arzt (86,4 %), D<strong>iabetes</strong>ber.<br />

(13,0 %), Diätassistenten (7,6 %). Apotheken (38,3 %) <strong>und</strong><br />

Krankenkassen (28,8 %) sind relevante Vermittler von Informationen<br />

<strong>und</strong> Wissen. 2,3 % beziehen ihre Infos durch eine Selbsthilfegruppe,<br />

55,7 % aus „Diab.-Lit. <strong>und</strong> Zeitschriften“.<br />

Schlussfolgerung: Versichertenbefragung können im Bezug auf<br />

Maßnahmen für die Verbesserung der Versorgung genutzt werden.<br />

Pat. wünschen sich Hilfestellungen bei der Umsetzung der<br />

tägl. Behandlung in den Alltag <strong>und</strong> fordern Unterstützung ein.<br />

Diab.-Therapie ist lebenslanges Lernen.<br />

P-231<br />

Analyse der med. Versorgungsstruktur bei Typ-2-D<strong>iabetes</strong><br />

aus Sicht der Patienten<br />

* Nichting M., Braun B.<br />

Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen<br />

Poster<br />

Ziele: Diab.-Therapie beinhaltet die Vermittlung der Fähigkeit,<br />

den eigenen Lebensstil so anzupassen, dass eine optimale Ges<strong>und</strong>heit<br />

gewährleistet ist. Mittels Befragung der Pat. soll die<br />

Versorgungsstruktur beleuchtet werden <strong>und</strong> sie selbst als „Anwälte<br />

in eigener Sache“ zu Wort kommen.<br />

Methodik: Die postalische Befragung basiert auf einer Querschnittsuntersuchung<br />

in 2001. Von den 5.096 b<strong>und</strong>esweit befragten<br />

GEK-Versicherten mit einem Typ 2 Diab. antworteten<br />

62 %.<br />

Ergebnis: Das Alter lag im Mittel bei 61,5 J. Der Diab. wurde mit<br />

52,3 J. bekannt. 56 % bewerten ihren Diab. als „ernst“. 73,3 %<br />

hatten eine oder mehrere diab.-assoziierte Erkrankungen. 48 %<br />

kannten ihren HbA 1c -Wert. Er wurde bei 78 % der Hausärzte<br />

(HA), bei 82 % der Internisten <strong>und</strong> bei 97 % der Diabetologen<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

157


Poster<br />

kontrolliert. Kontrolluntersuchungen der Füße wurden von<br />

57,9 % der HA, 62,7 % der Internisten <strong>und</strong> 90,5 % der Diabetologen<br />

durchgeführt. Bei weiteren Kontrolluntersuchungen<br />

zeigt sich ein vergleichbares Gefälle. Die Therapie wurde in den<br />

letzten 12 Mon. bei 72,6 % nicht verändert. 68,2 % der Pat. werden<br />

z. Z. überwiegend vom HA betreut <strong>und</strong> 9,7 % von Diabetologen.<br />

Bzgl. wichtiger Qualitätsparameter gibt es ein Gefälle von<br />

diab. SPP zum HA. Notwendige Routineuntersuchungen sind<br />

bei 30–40 % in den letzten 12. Mon. nicht durchgeführt worden.<br />

Bei einer BZ-Entgleisung der letzten zwei J. wurden 6,3 % in einer<br />

diab. SPP, 9,7 % in einer Klinik behandelt; eine Neu-/Umstellung<br />

auf Insulin erfolgte zu 10,3 % in einer diab. SPP, zu 11 %<br />

in einer Klinik. 46,8 % haben einen Ges<strong>und</strong>heits-Pass Diab.,<br />

56,3 % ein Diab.-Tagebuch. 69 % verständigen sich mit dem<br />

Arzt über Behandlungsziele. 33,3 % kannten die strukturierte<br />

Diab.-Schulung (SDS), genutzt wurde sie von 26,7 %. 90 % änderten<br />

daraufhin einiges an ihre bisherigen Ernährung. 50–60 %<br />

sind aktiver geworden.<br />

Schlussfolgerung: Versichertenbefragungen geben Hinweise/Beweise<br />

für die Verfügbarkeit, Leistung <strong>und</strong> Versorgungsnetze, SDS<br />

<strong>und</strong> Infos im Bezug auf die Familie sowie der med. Versorgungsebene.<br />

P-232<br />

Therapiekosten bei insulinbehandelten Patienten mit<br />

D<strong>iabetes</strong> mellitus in Deutschland am Beispiel der<br />

Region Jena<br />

* Schiel R. (1) , Reimann I. (2) , Müller U. A. (3)<br />

(1) Klinik für Innere Medizin IV, (2) Institut für Klinische Pharmakologie, (3) Klinik für<br />

Innere Medizin II, Friedrich-Schiller-Universität, Jena<br />

Ziele: D<strong>iabetes</strong> mellitus, seine Behandlung, Selbstkontrollen sowie<br />

Folgekrankheiten werfen erhebliche sozialmedizinische Probleme<br />

auf. Zu Therapiekosten liegen derzeit nur lückenhafte Daten<br />

vor. Es war das Ziel der Untersuchung über 5 Jahre Daten zu<br />

den Kosten für insulinbehandelte Patienten einer selektionsfreien<br />

Population zu erhalten.<br />

Methodik: Im Rahmen einer prospektiven Populationsuntersuchung<br />

wurden alle Patienten mit Typ 1 <strong>und</strong> insulinbehandeltem<br />

Typ 2 D<strong>iabetes</strong> zw. 16 <strong>und</strong> 60 Jahren <strong>und</strong> Wohnsitz in Jena erfasst.<br />

Ergebnis: 1994/95 bis 99/2000 war der relative HbA 1c -Wert<br />

(= HbA 1c /mittlerer Normwert [5,15 %, HPLC, Diamat]) der Patienten<br />

mit Typ 1 (1,65 ± 0,35 [n = 127] vs 1,48 ± 0,30 [n = 114],<br />

p


P-234<br />

The DiDACT economic model <strong>of</strong> Type 2 d<strong>iabetes</strong> for<br />

Germany<br />

Bagust A. (1) , * Schöffski O. (2) , Shearer A. (1) , Goertz A. (4) , Reitberger U. (3) , Behrens M. (4)<br />

(1) York Health Economics Consortium, University <strong>of</strong> York, UK, (2) Universität Nürnberg-Erlangen,<br />

(3) Kendle International Inc., München, (4) GlaxoSmithKline, München<br />

Ziele: To adapt a lifetime economic model (DiDACT) for an incident<br />

cohort with Type 2 d<strong>iabetes</strong> to the German health care system.<br />

The model projects future d<strong>iabetes</strong>-related morbidity and<br />

mortality, and estimates differences in expected health outcomes<br />

and costs.<br />

Methoden: The model was initially calibrated to reflect the current<br />

mix <strong>of</strong> diet, lifestyle modification, sulphonylureas, metformin<br />

and insulin patients receive during their lives. We assume<br />

that disease progression follows international experience. German<br />

CODE-2 data were analysed for trends in prevalence <strong>of</strong> diabetic<br />

complications by time since diagnosis, and a population<br />

pr<strong>of</strong>ile was derived from Census data. Inpatient hospitalisation<br />

was based on Federal Bureau <strong>of</strong> General Statistics data. D<strong>iabetes</strong><br />

medication use was derived from prescription data. German<br />

CODE-2 data informed use <strong>of</strong> physician visits, non-d<strong>iabetes</strong> medication,<br />

rehabilitation, emergency room visits, foot care, physiotherapy,<br />

and sick leave.<br />

Ergebnisse: Initially, the prevalence <strong>of</strong> major complications is<br />

estimated as: coronary heart disease (CHD) 21 %, cerebro-vascular<br />

disease (CVD) 6 %, microalbuminuria (MA) 2 %, clinical<br />

proteinuria 2 %, neuropathy 20 % and peripheral vascular disease<br />

(PVD) 12 %. Ten years later, these rates are estimated to rise<br />

to CHD 33 %, CVD 11 %, MA 15 %, proteinuria 14 %, neuropathy<br />

41 %, and PVD 17 %. These complications are associated<br />

with large increases in health care costs.<br />

Schlussfolgerungen: The incidence <strong>of</strong> new complications in the<br />

years following diagnosis shows that there is substantial scope to<br />

reduce the burden <strong>of</strong> disability and excess healthcare costs by improved<br />

control <strong>of</strong> hyperglycaemia and hypertension, and that<br />

early intervention is likely to be cost-effective. The new DiDACT<br />

model allows long-term assessment <strong>of</strong> the effects <strong>of</strong> treatment alterations<br />

in Type 2 d<strong>iabetes</strong> patients in Germany.<br />

P-235<br />

Fortbildungsbedarf in der ambulanten häuslichen Krankenpflege<br />

bei der Betreuung von Patienten mit D<strong>iabetes</strong><br />

mellitus<br />

Braun A., * Spranger R., * Bachmann W., Müller U. A.<br />

Friedrich-Schiller-Universität, Klinik für Innere Medizin II, Jena<br />

Häufig werden ältere Patienten mit D<strong>iabetes</strong> mellitus durch Sozialdienste versorgt,<br />

insb. Pat. mit Insulintherapie oder diabetischem Fußsyndrom.<br />

Ziele: Erfassung von Problembereichen <strong>und</strong> Fortbildungsbedarf<br />

in der ambulanten häuslichen Krankenpflege.<br />

Methoden: 30 Sozialdienste in Jena <strong>und</strong> Kronach, die ca. 450<br />

Pat. mit D<strong>iabetes</strong> mellitus betreuen, wurden mit einem halbstandardisierten<br />

Fragebogen zu Fortbildungswünschen (geschlossene<br />

Fragen, 5 Subskalen unwichtig-sehr wichtig) <strong>und</strong> Problembereichen<br />

(<strong>of</strong>fene Fragen) in der häuslichen Krankenpflege bei der Betreuung<br />

von Pat. mit D<strong>iabetes</strong> befragt.<br />

Poster<br />

Ergebnisse: 60 % (n = 18) der Pflegedienste bewerteten die Insulindosisanpassung<br />

durch den Pflegedienst als sehr wichtiges<br />

Fortbildungsthema. Dabei kritisierten diese beim Problemassessment<br />

die mangelnde Erreichbarkeit der Hausärzte, wenn der Insulinbedarf<br />

dem aktuellen Blutglucosewert nicht gerecht wird<br />

<strong>und</strong> daß in diesem Falle keine Insulindosisanpassung durch den<br />

Pflegedienst erfolgen darf. Als Schwerpunkt einer Fortbildung<br />

für Pflegekräfte bewerteten 90 % (n = 27) die W<strong>und</strong>versorgung<br />

diabetischer Fuß <strong>und</strong> 63,3 % (n = 19) das Verhalten bei Fußkomplikationen<br />

sehr wichtig. Weitere als sehr wichtig bewertete<br />

Fortbildungsthemen waren das Verhalten bei Hypoglykämie<br />

(53,3 %), Koma/Hyperglykämie (50 %), Handhabung der Insulinpens<br />

(53,3 %), Verhalten bei Hypertonie (36,6 %), medikamentöse<br />

Behandlungsmöglichkeiten (40 %), Verhalten bei fieberhaften<br />

Erkrankungen (36,7 %), Insulinpumpentherapie<br />

(33,3 %), Ernährung bei Patienten mit (30 %) <strong>und</strong> ohne Insulintherapie<br />

(26,7 %). Weiterhin wurde der mangelnde Informationsfluß<br />

von Krankenhäusern an die Pflegedienste kritisiert.<br />

Schlussfolgerungen: Adäquate Fortbildungsmöglichkeiten für<br />

die häusliche Krankenpflege werden von den Sozialdiensten gefordert,<br />

v. a. zur Insulindosisanpassung <strong>und</strong> W<strong>und</strong>versorgung<br />

des diabetischen Fußes. Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft<br />

DDG „D<strong>iabetes</strong> <strong>und</strong> Geriatrie“ soll ein stukturiertes Fortbildungscurriculum<br />

entwickelt <strong>und</strong> implementiert werden.<br />

P-236<br />

Berechnung von Prozesskosten für die kontinuierliche<br />

Glucoseaufzeichnung<br />

* Hamann O. (1) , Herrmann M. (2)<br />

(1) Innovatives Ges<strong>und</strong>heitsmanagement, Berlin, (2) Medtronic MiniMed, Düsseldorf<br />

Ziele: Es ist notwendig, das Verfahren der kontinuierlichen Glucoseaufzeichnung<br />

hinsichtlich der zu erwartenden betrieblichen<br />

Kosten zu bewerten, um eine Diskussionsgr<strong>und</strong>lage gegenüber<br />

Anwendern <strong>und</strong> Kostenträgern zu haben. Besonders wichtig ist<br />

in diesem Zusammenhang die Bewertung der erbrachten ärztlichen<br />

Leistung.<br />

Methoden: Im Rahmen einer Befragung an 10 Zentren wurden<br />

die Erfahrungen mit dem System CGMS der Firma Medtronic<br />

MiniMed gesammelt <strong>und</strong> ausgewertet. Die Personalkostenermittlung<br />

erfolgte anhand der Prozessschritte des Untersuchungsablaufes.<br />

Die Personalkosten für den Arzt <strong>und</strong> die Arzthelferin<br />

wurden auf Basis von gängigen Minutenwerten bei der Kalkulation<br />

von Fallpauschalen dieser Berufsgruppen berechnet.<br />

Ergebnisse: Die kalkulierten Kosten belaufen sich auf EUR 72,41<br />

für die erbrachte ärztliche Leistung (Tabelle).<br />

Schlussfolgerungen: Eine ähnliche kalkulatorische Größe ergibt<br />

sich, wenn statt der direkten prozessbezogenen Personalkostenermittlung<br />

analoge EBM 1 - bzw. GOÄ 2 -Ziffern für die Untersuchung<br />

<strong>und</strong> Auswertung eines Langzeit-EKGs zugr<strong>und</strong>e gelegt<br />

werden.<br />

1EBM (Stand 1. 7. 2002) www.kbv.de/publikationen/rechtsquellen.htm<br />

2www.medwell.de DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

159


Tabelle zu P-236<br />

Poster<br />

Prozessschritt Kostenart Mengenkomponente Kostenkomponente Fallkosten in EUR<br />

Vorbereitung<br />

in min in EUR/min<br />

Patientengespräch Arzt 10 0,64 6,40<br />

Materialvorbereitung Arzthelferin 10 0,43 4,30<br />

Durchführung<br />

Vorbereitung des Patienten Arzt 15 0,64 7,67<br />

Einweisung Arzthelferin 45 0,43 19,35<br />

Messgerät anlegen Arzthelferin 15 0,43 6,45<br />

Messgerät entfernen Arzthelferin 10 0,43 4,30<br />

Auswertung<br />

Übertragung der Werte Arzthelferin 10 0,43 4,30<br />

Dokumentation Arzthelferin 10 0,43 4,30<br />

Auswertung Arzt 15 0,64 7,67<br />

Patientengespräch Arzt 15 0,64 7,67<br />

160 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Gesamt 72,41


38. Jahrestagung der<br />

DEUTSCHEN<br />

DIABETES-GESELLSCHAFT<br />

vom 28. bis 30. Mai 2003<br />

4. Namensverzeichnis<br />

38. Jahrestagung der Deutschen D<strong>iabetes</strong>-Gesellschaft<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

161


38. Jahrestagung der Deutschen D<strong>iabetes</strong>-Gesellschaft<br />

Namensverzeichnis<br />

(Zahlen in Klammern = Seitenzahlen)<br />

A<br />

Abbas R. V-136 (61)<br />

Abicht A. P-76, P-77 (99)<br />

Achenbach P. V-56, P-136,<br />

P-137 (24, 123)<br />

Adamson U. V-143 (63)<br />

Agrawal A. P-100 (107)<br />

Ahlbach S. V-47 (20)<br />

Albert A. V-41, V-42 (17, 18)<br />

Algenstaedt P. V-10, V-71,<br />

P-41 (4, 30, 84)<br />

Allenberg J. R. V-104 (44)<br />

Allwardt C. V-92, P-55 (39,<br />

90)<br />

Alt A. V-146 (65)<br />

Altenh<strong>of</strong>en L. P-108 (110)<br />

Amann B. V-95, V-103,<br />

V-105 (41, 44, 45)<br />

Ambrosch A. V-97, V-99,<br />

P-157 (42, 43, 130)<br />

An B. P-9 (72)<br />

Anderwald C. V-36 (15)<br />

Angelkort A. P-75 (98)<br />

Angelkort B. V-95, V-96,<br />

P-185, P-233 (41, 45, 140,<br />

158)<br />

Anlauf M. P-183 (138)<br />

Appel A. V-72, P-42 (31, 84)<br />

Appel T. P-184 (139)<br />

Arbeitsgruppe des VDBD<br />

P-212 (148)<br />

Arbeitsgruppe VDBD P-213<br />

(149)<br />

Arbit E. V-136 (61)<br />

Arcelloni M. P-57 (91)<br />

Arnold B. V-145, V-148,<br />

V-153, P-29(65, 66, 68, 80)<br />

Arnolds S. V-109 (47)<br />

Arnrich B. V-42 (18)<br />

Aschemeier B. P-50 (88)<br />

Avci A. P-221, P-226 (153,<br />

155)<br />

Avci H. V-35, P-198 (15, 144)<br />

B<br />

Bach D. P-187 (141)<br />

Bachinger A. P-109 (111)<br />

Bachmann W. P-235 (159)<br />

Bachran R. V-112, P-79 (49,<br />

100)<br />

Badenhoop K. P-170 (134)<br />

Badenhoop K. V-47 (20)<br />

Baehring T. P-47 (86)<br />

Bagust A. P-234 (159)<br />

Baldeweg S. V-65 (28)<br />

162 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Baltrusch S. V-8 (3)<br />

Barbaro D. V-65 (28)<br />

Baron A. V-142 (63)<br />

Barth C. V-62 (26)<br />

Barthel A. V-11 (4)<br />

Bauer R.-J. P-107 (109)<br />

Bechtold-Dalla Pozza S.<br />

P-104 (108)<br />

Bechtold S. P-128 (118)<br />

Beck A. V-6 (2)<br />

Becker R. P-3 (69)<br />

Beck P. V-130 (57)<br />

Beer M. V-14 (6)<br />

Begik A. P-221, P-226 (153,<br />

155)<br />

Behre A. V-16, V-39 (7, 17)<br />

Behrens M. P-234 (159)<br />

Beinbrech B. P-85 (102)<br />

Bellazzi R. P-57 (91)<br />

Bellin C. V-17, V-19 (7, 8)<br />

Bellou V. V-37, V-51 (16, 22)<br />

Benke I. P-125 (117)<br />

Bergemann C. P-164 (132)<br />

Bergfeld R. V-146 (65)<br />

Bergmann M. M. V-33 (14)<br />

Bergmann S. V-80 (34)<br />

Berg S. V-140 (62)<br />

Bernigau W. V-33 (14)<br />

Berthold A. P-23 (77)<br />

Berthold H. K. V-50 (21)<br />

Berthold I. V-50 (21)<br />

Besendorfer A. P-233 (158)<br />

Beyer M. V-1 (1)<br />

Beyer P. V-112, P-79 (49,<br />

100)<br />

Bickel B. V-24, V-38, V-51<br />

(10, 16, 22)<br />

Bierhaus A. V-75, V-89,<br />

V-145, V-146, V-148,<br />

V-153, P-28, P-29, P-169<br />

(32, 38, 65, 66, 68, 80,<br />

134)<br />

Biermann E. V-110, P-49<br />

(48, 88)<br />

Bingley P. J. V-56, P-137 (24,<br />

123)<br />

Birbaumer N. V-12 (5)<br />

Bissé E. V-84 (36)<br />

Bittner C. P-71 (97)<br />

Blalock T. V-98 (42)<br />

Blankenfeld H. P-57 (91)<br />

Blankenstein O. V-74, P-60<br />

(31, 92)<br />

Bleck C. P-15 (74)<br />

Bleich M. V-150 (66)<br />

Blüher M. P-97, P-172 (106,<br />

135)<br />

Bluher M. V-66 (28)<br />

Blum M. V-149 (66)<br />

Boehm B. V-26, V-62 (11,<br />

26)<br />

Boeing H. V-32, V-33 (14)<br />

Bogun N. P-150 (126)<br />

Böhles H. J. P-6 (71)<br />

Böhm B. O. V-63, P-138 (27,<br />

124)<br />

Bolle J. V-122, P-98, P-181<br />

(54, 106, 138)<br />

Bonfig W. P-128 (118)<br />

Bonifacio E. V-54, V-56,<br />

V-57, P-136, P-137 (23, 24,<br />

123)<br />

Bonnermann S. P-233 (158)<br />

Borchardt A. P-117 (114)<br />

Borm K. V-84 (36)<br />

Born J. V-34, P-40, P-88,<br />

P-89 (15, 84, 103)<br />

Bornstein S. R. V-11, P-47<br />

(4, 86)<br />

Born T. P-80 (100)<br />

Böttcher A. V-10, V-71, P-41<br />

(4, 30, 84)<br />

Bott S. P-111, P-113 (111,<br />

112)<br />

Bourakkadi A. P-117 (114)<br />

Boye K. R. V-78 (33)<br />

Brabant G. V-36, P-34, P-44,<br />

P-91 (15, 82, 85, 104)<br />

Bramlage P. V-93,P-149 (40,<br />

126)<br />

Braun A. V-118, V-119,<br />

V-132, V-135, V-141,<br />

P-218, P-235 (52, 58, 59,<br />

62, 151, 159)<br />

Braun B. P-224, P-230,<br />

P-231 (154, 157)<br />

Breier G. V-114 (49)<br />

Brendel M. D. P-16, P-139<br />

(75, 124)<br />

Bretzel R. G. V-114, P-139<br />

(49, 124)<br />

Brodbeck K. V-88, P-28 (38,<br />

80)<br />

Broszat M. P-233 (158)<br />

Brownlee M. V-146 (65)<br />

Brugger D. P-163 (132)<br />

Brunk-Loch S. P-161 (131)<br />

Brunmair B. P-2 (69)<br />

Büchau A. S. V-55, P-133,<br />

P-135 (24, 122)<br />

Bucher J. V-95, V-96 (41)<br />

Bucher J. (41)<br />

Buchwald A. V-137 (61)<br />

Budde P. P-42 (84)<br />

Bühling K. J. P-65 (95)<br />

Bührer C. P-65 (95)<br />

Bünting C. V-22, V-23<br />

(9, 10)<br />

Bünting C. (10)<br />

Bürgener W. P-151 (127)<br />

Burkhardt H. P-209 (147)<br />

Burrell T. V-111, P-32, P-90,<br />

P-116, P-119 (48, 81, 104,<br />

114, 115)<br />

Busch A. E. V-150 (66)<br />

Busemann E. V-91 (39)<br />

Busse Grawitz A. V-84 (36)<br />

C<br />

Caduff A. P-51 (88)<br />

Calabrese P. P-210 (148)<br />

Capaldo B. V-65 (28)<br />

Caflens S. P-206 (146)<br />

Catagay M. P-193 (143)<br />

Cefali E. V-137 (61)<br />

Chantelau E. V-86, P-158,<br />

P-221, P-226 (37, 130,<br />

153, 155)<br />

Chara K. P-88, P-89 (103)<br />

Chen H. P-100 (107)<br />

Chen-Stute A. P-146 (125)<br />

Chiasson J. L. V-18, V-90<br />

(8, 38)<br />

Chu N. P-9 (72)<br />

Clauflen E. V-79 (34)<br />

Clemens A. P-220 (152)<br />

Clever H.-U. V-133 (58)<br />

Cole L. V-142, P-90 (63,<br />

104)<br />

D<br />

Dahl U. P-8 (71)<br />

Dahouk S. P-138 (124)<br />

Dalski A. V-67 (29)<br />

Dammer R. P-183 (138)<br />

Danne T. V-107, P-50, P-71,<br />

P-104 (46, 88, 97, 108)<br />

Darius H. V-104 (44)<br />

De Campo A. P-103 (108)<br />

Deacon C. F. V-76 (33)<br />

Deacon C. F. V-77 (33)<br />

Deckhut D. P-32 (81)<br />

Deeg M. P-138 (124)<br />

Deeters U. P-160 (131)<br />

Deiss D. P-134 (122)


Deiss D. P-70 (96)<br />

Demandt N. P-62 (93)<br />

Demuth H.-U. V-140 (62)<br />

Denzinger S. V-102 (44)<br />

Deperschmidt M. P-208 (147)<br />

Derdzinski B. V-131, P-205<br />

(57, 146)<br />

Deuschle M. P-228 (156)<br />

Deutsch U. P-26 (79)<br />

Dickel C. P-18 (75)<br />

Diehm C. V-104 (44)<br />

Diekmann J. P-86, P-87<br />

(102, 103)<br />

Dieterle C. V-117 (50)<br />

Dietlein M. P-157 (130)<br />

Dietze D. V-68 (29)<br />

Dietz K. P-129 (119)<br />

Dittrich P. P-103 (108)<br />

Doering W. V-40 (17)<br />

Dörner K. P-62 (93)<br />

Dost A. V-78 (33)<br />

Dostou J. V-83 (35)<br />

Dourmachkina E. P-162<br />

(132)<br />

Draeger E. P-102 (107)<br />

Drenckhan M. P-14 (74)<br />

Dreyer M. V-133 (58)<br />

du Prel J. B. V-30, V-31 (13)<br />

Dudenhausen J. W. P-65 (95)<br />

Durinovic-Belló I. V-63,<br />

P-138(27, 124)<br />

Durrington P. V-15 (6)<br />

E<br />

Ebert M. P-225 (154)<br />

Ebert R. P-10 (72)<br />

Eckel J. V-4, V-5, V-68, P-5,<br />

P-30 (2, 29, 70, 80)<br />

Eckert S. P-164 (132)<br />

Eckert T. V-139, P-13 (62,<br />

74)<br />

Eckhard M. P-139 (124)<br />

Edel K. V-126 (55)<br />

Egberts E.-H. P-86, P-87<br />

(102, 103)<br />

Ehehalt S. V-27, P-126 (12,<br />

118)<br />

Ehren M. V-16, V-2, V-39<br />

(7, 9, 17)<br />

Ehrhardt W. P-151 (127)<br />

Eigenthaler M. V-20 (8)<br />

Eisenhardt S. V-51 (22)<br />

Eisenh<strong>of</strong>er S. P-209 (147)<br />

Eitel K. P-194, P-195<br />

(143)<br />

Elfert-Hartl B. P-209<br />

(147)<br />

Ellrott T. P-117 (114)<br />

Enderle M. D. P-210 (148)<br />

Endl J. P-138 (124)<br />

Ennen J. P-91 (104)<br />

Ennker J. V-41 (17)<br />

Ennker J. V-42 (18)<br />

Erb D. V-114 (49)<br />

Eriksson J. P-46 (86)<br />

F<br />

Fahn J. V-129 (56)<br />

Fasshauer M. V-66, V-67<br />

(28, 29)<br />

Fauzan R. P-65 (95)<br />

Fehlberg S. P-25 (79)<br />

Fehm H. L. V-34, P-40, P-88,<br />

P-89 (15, 84, 103)<br />

Feilen P. J. P-13 (74)<br />

Feldmeier H. V-117 (50)<br />

Femerling M. V-108 (47)<br />

Feng Y. P-26 (79)<br />

Ferrannini E. V-65 (28)<br />

Ficker J. H. V-64 (28)<br />

Fiedler T. P-215 (150)<br />

Figge A. P-210 (148)<br />

Filz H.-P. P-217, P-229<br />

(151, 157)<br />

Fineman M. V-142, P-32,<br />

P-116, P-119 (63, 81, 114,<br />

115)<br />

Fingerhut A. V-43 (19)<br />

Fischer H. V-123 (54)<br />

Fischer S. V-48, V-49, V-82,<br />

P-171 (20, 21, 35, 134)<br />

Fisch R. V-133 (58)<br />

Flacke F. P-110 (111)<br />

Folger U. V-85 (37)<br />

Forst T. V-152 (67)<br />

Forst T. V-69, V-70, V-124,<br />

P-37, P-38, P-37, P-56,<br />

P-51, P-106, P-109, P-110<br />

(29, 30, 54, 83, 88, 90,<br />

109, 111)<br />

Franke I. V-118, V-132,<br />

V-135, V-141, P-184 (52,<br />

58, 59, 62, 139)<br />

Frank M. V-131 (57)<br />

Freckmann G. P-52, P-76,<br />

P-77 (89, 99)<br />

Freyse E. J. V-140 (62)<br />

Friberg H. H. P-111 (111)<br />

Frick A. P-3 (69)<br />

Fricke K. P-18 (75)<br />

Fricke O. P-78 (99)<br />

Friesen N. T. E. P-133, P-135<br />

(122)<br />

Friesen N. T. E. V-55 (24)<br />

Fritsche A. V-12, V-81, P-92,<br />

P-115, P-173, P-174 (5, 35,<br />

105, 113, 135)<br />

Fritz E. V-46 (20)<br />

Frost R. V-12 (5)<br />

Fruhstorfer H. P-78 (99)<br />

Frye C. P-205 (146)<br />

Fuchs F. S. V-64 (28)<br />

Fücker K. P-152,P-153 (127,<br />

128)<br />

38. Jahrestagung der Deutschen D<strong>iabetes</strong>-Gesellschaft<br />

Fuecker K. V-48 (20)<br />

Fuerst-Recktenwald S. P-104<br />

(108)<br />

Fünfstück R. V-85, P-188<br />

(37, 141)<br />

Fürnsinn C. P-2 (69)<br />

G<br />

Gabriel M. P-58, P-214<br />

(91,149 )<br />

Gais S. P-88, P-89 (103)<br />

Gall M. A. V-107 (46)<br />

Gallwitz B. (61)<br />

Gallwitz B. V-76, V-77,<br />

V-138, (33, 61)<br />

Gallwitz B. (33)<br />

Gandjour A. P-122 (116)<br />

Gehring H. P-40 (84)<br />

Gehrlein M. P-209 (147)<br />

Geiss H. C. P-200 (145)<br />

Gens E. P-55 (90)<br />

Geressen W. P-206 (146)<br />

Gerich J. V-83, P-120<br />

(35, 115)<br />

Gerl M. V-150 (66)<br />

Germelmann M. V-123<br />

(54)<br />

Gfrerer R. V-130 (57)<br />

Ghebru S. P-170 (134)<br />

Giani G V-30, V-31, P-122<br />

(13, 116)<br />

Giannakidou E. V-50 (21)<br />

Giesa U. P-196 (144)<br />

Gilles M. P-228 (156)<br />

Gladisch R. P-209 (147)<br />

Gleichmann H. V-55 P-133,<br />

P-135 (24, 122)<br />

Goeke B. V-83 (35)<br />

Goergens H. V-48 (20)<br />

Goertz A. P-234 (159)<br />

Goetze O. V-138 (61)<br />

Göke B. (145)<br />

Göke B. V-87, V-93, P-16,<br />

P-25, P-120, P-200 (37, 40,<br />

75, 79, 115, 145)<br />

Goldberg M. V-136 (61)<br />

Görgens H. V-49 (21)<br />

Gosmanov N. V-83 (35)<br />

Gosmanov N. R. P-120 (115)<br />

Gräber H.-W. V-101 (43)<br />

Grabert M. (116)<br />

Grabert M. V-31, V-91,<br />

V-106, V-112, P-122 (13,<br />

39, 46, 49, 116)<br />

Graessler J. V-48 (20)<br />

Grafe I. V-16 (7)<br />

Grami S. V-148 (66)<br />

Gras F. P-2 (69)<br />

Gregel C. P-25 (79)<br />

Greten H. P-41 (84)<br />

Greten H. V-10 (4)<br />

Greten H. V-71 (30)<br />

Grillmayr H. P-58, P-214<br />

(91, 149)<br />

Grosse Lackmann T. P-18<br />

(75)<br />

Grulich-Henn J. P-104,<br />

P-148 (108, 126)<br />

Grüters A. V-74, P-60 (31, 92)<br />

Guggenberger V-125 (55)<br />

Guirguis A. P-173 (135)<br />

Gumprich M. P-233 (158)<br />

Gurgul E. V-60 (26)<br />

H<br />

Haak T. V-26, V-127, P-74,<br />

P-102, P-129, P-186,<br />

P-222, P-223, P-225, P-227<br />

(11, 56, 98, 107, 119, 140,<br />

153, 154, 155)<br />

Haap M. V-81 (35)<br />

Haastert B. P-122 (116)<br />

Haberl R. V-104 (44)<br />

Hackstein N. P-139 (124)<br />

Haering H.-U. V-6 (2)<br />

Haering H. U. V-88 (38)<br />

Hagen B. P-108 (110)<br />

Hahn E. G. V-64 (28)<br />

Hahn J. U. V-94 (41)<br />

Hahn S. V-43 (19)<br />

Hallermann K. P-154 (128)<br />

Hallschmid M. V-34 (15)<br />

Hamann A. V-15, V-24,<br />

V-37, V-38, V-89, V-51,<br />

P-148, V-75, P-169 (6, 10,<br />

16, 22, 32, 38, 126, 134)<br />

Hamann O. P-236 (159)<br />

Hammer C. P-86, P-87 (102,<br />

103)<br />

Hammes H.-P. V-145, V-146<br />

P-26 (65, 79)<br />

Hanefeld M. (143)<br />

Hanefeld M. V-18, V-28,<br />

V-48, V-80, V-82, V-90,<br />

P-39, P-59, P-100, P-114,<br />

P-125, P-127, P-152,<br />

P-153, P-171, P-182, P-193<br />

(8, 12, 20, 34, 35, 38, 83,<br />

92, 107, 113, 117, 118,<br />

127, 128, 134, 138, 143)<br />

Hanifi-Moghaddam P. V-52,<br />

V-58 (23, 25)<br />

Han J. V-142 (63)<br />

Hansen-Algenstaedt N. (84)<br />

Hansen-Algenstaedt N. V-10,<br />

V-71, P-41 (4, 30, 84)<br />

Häring H.-U. V-12, V-73,<br />

V-81, P-22, P-28, P-92,<br />

P-115, P-174, P-173,<br />

P-194, P-195 (5, 31, 35,<br />

77, 80, 105, 113, 135, 143)<br />

Harsch I. A. V-64 (28)<br />

Hartmann M. V-78, P-70,<br />

P-134 (33, 96, 122)<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

163


38. Jahrestagung der Deutschen D<strong>iabetes</strong>-Gesellschaft<br />

Haslbeck M. V-153 (68)<br />

Hassan M. V-55 (24)<br />

Hasselwander O. P-1 (69)<br />

Hasslacher C. P-118 (114)<br />

Hafl W. P-108 (110)<br />

Hastedt K. V-7 (3)<br />

Haug C. P-52, P-76, P-77<br />

(89, 99)<br />

Hauner H. V-68, P-42 (29,<br />

84)<br />

Häussermann S. P-110 (111)<br />

Hebebrand J. V-38 (16)<br />

Hecht H. J. V-1 (1)<br />

Hecht L. V-120,P-69 (53,<br />

96)<br />

Hecker W. P-85 (102)<br />

Hecke T. P-205 (146)<br />

Heckmann B. V-118, V-141<br />

(52, 62)<br />

Hedrich H. J. V-45 (19)<br />

Heeren M. V-26, P-129<br />

(11, 119)<br />

Heidtmann B. V-106, P-79<br />

(46, 100)<br />

Heilig C. W. V-88 (38)<br />

Heinemann L. V-109, V-136,<br />

V-137, P-3, P-4, P-90,<br />

P-106, P-111 (47, 61, 69,<br />

70, 104, 109, 111)<br />

Heine S. P-128 (118)<br />

Heinke P. V-92, V-94, V-140<br />

(39, 41, 62)<br />

Heins J. V-140 (62)<br />

Heinze E. V-78, V-91 (33, 39)<br />

Heise T. V-109, V-136,<br />

V-137, P-90, P-106,<br />

P-111,P-113 (47, 61, 104,<br />

109, 111, 112)<br />

Helbig C. V-118, V-132,<br />

V-135, V-14 (52, 58, 59,<br />

62)<br />

Helbig S.-M. V-80 (34)<br />

Heldwein W. V-13 (6)<br />

Helsberg K. V-124 (54)<br />

Henkel E. V-18, V-28, P-152,<br />

P-153 (8, 12, 127, 128)<br />

Henn F. A. P-228 (156)<br />

Henniges W. V-152 (67)<br />

Henriksen E. J. P-1 (69)<br />

Henry R. P-9 (72)<br />

Hentschel K. P-20 (76)<br />

Hepp K. D. V-125 (55)<br />

Herbach N. V-87 (37)<br />

Herbst A. P-85 (102)<br />

Hergeröder A. V-91 (39)<br />

Hering J. V-105 (45)<br />

Hermann K. P-39, P-59 (83,<br />

92)<br />

Hermanns N. V-26, V-127,<br />

P-74, P-129, P-222, P-223,<br />

P-225, P-227 (11, 56, 98,<br />

119, 153, 154, 155)<br />

164 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Hermanns W. V-87 (37)<br />

Hermann T. V-91 (39)<br />

Herrmann K. V-111, V-143,<br />

P-90, P-116, P-119 (48, 63,<br />

104, 114, 115)<br />

Herrmann M. P-236 (159)<br />

Herten M. P-7 (71)<br />

Hertl G. V-114 (49)<br />

Herwig J. P-6, P-170 (71,<br />

134)<br />

Hessenauer U. P-163 (132)<br />

Hess R. V-72 (31)<br />

Heusch M. P-210 (148)<br />

Heuser I. P-228 (156)<br />

Hierl F. X. V-117 (50)<br />

Hilgard D. P-219 (152)<br />

Hillenbrand A. P-26 (79)<br />

Himmelmann A. P-8 (71)<br />

Hinney A. V-38, P-21 (16, 76)<br />

Hinrichs H. P-21 (76)<br />

Hirche H. P-183 (138)<br />

Hirsch A. V-133, P-66,<br />

P-212, P-213 (58, 95, 148,<br />

149)<br />

H<strong>of</strong>fmann A. P-188 (141)<br />

H<strong>of</strong>fmann G. F. P-148 (126)<br />

H<strong>of</strong>fmann J. P-26 (79)<br />

H<strong>of</strong>fmann K. V-32, V-33<br />

(14)<br />

H<strong>of</strong>mann S. V-46 (20)<br />

Hohberg C. V-69, P-37,<br />

P-109 (29, 83, 111)<br />

Holl R. W. V-25, V-31, V-91,<br />

V-106, V-112, P-79, P-122<br />

(11, 13, 39, 46, 49, 100,<br />

116)<br />

Hollweck R. V-125 (55)<br />

Holstein A. P-86, P-87 (102,<br />

103)<br />

Holst J. J. V-76, V-77, V-138<br />

(33, 61)<br />

Hompesch M. V-136, V-137<br />

(61)<br />

Horn R. V-36 (15)<br />

Horn W. V-128 (56)<br />

Hörsch D. P-16, P-17 (75)<br />

Hörster F. P-148 (126)<br />

Horstkotte D. P-164 (132)<br />

Howland W. P-9 (72)<br />

Howorka K. P-58, P-214<br />

(91, 149)<br />

Huber J. V-150 (66)<br />

Hub R. V-27, P-126 (12,<br />

118)<br />

Huep W. W. P-229 (157)<br />

Hülstrunk H. V-124 (54)<br />

Hummel M. V-57 (24)<br />

Humpert P. M. V-148,<br />

V-153, P-169 (66, 68, 134)<br />

Hunger-Dathe W. P-63, P-64,<br />

P-81 (94, 101)<br />

Hutter H. V-75 (32)<br />

I<br />

Icks A. V-30, V-31, P-122<br />

(13, 116)<br />

Igel M. P-196 (144)<br />

Illner N. P-81 (101)<br />

Irsigler A. P-211 (148)<br />

J<br />

Jacob S. P-1 (69)<br />

Jacobsen L. V. P-4, P-113<br />

(70, 112)<br />

Jäger J. V-67 (29)<br />

Jahr H. P-16 (75)<br />

Jakob F. V-116, P-10, P-11,<br />

P-12 (50, 72, 73)<br />

Jakubov R. P-24 (77)<br />

Janka H. U. V-121, P-150,<br />

P-151, P-155 (53, 126,<br />

127, 128)<br />

Janssen O. E. V-43 (19)<br />

Jecht M. V-130 (57)<br />

Jendle J. P-8 (71)<br />

Jendrike N. P-52, P-76, P-77<br />

(89, 99)<br />

Joost H.-G. V-11 (4)<br />

Jörns A. P-33 (81)<br />

Julius U. V-48, V-82, P-171,<br />

P-197 (20, 35, 134, 144)<br />

Jungheim K. P-78, P-98,<br />

P-181 (99, 106, 138)<br />

Jungmann E. V-122 (54)<br />

K<br />

Kaiser J. P-121 (116)<br />

Kaiser M. V-109, P-61,<br />

P-102 (47, 93, 107)<br />

Kaiser T. P-130 (119)<br />

Kalbacher H. V-63, P-138<br />

(27, 124)<br />

Kalina E. P-61, P-208 (93,<br />

147)<br />

Kallend D. V-15 (6)<br />

Kannan C. V. P-154 (128)<br />

Kapellen T. M. P-104 (108)<br />

Kapitza C. V-136 (61)<br />

Kapitza C. V-137 (61)<br />

Kapp K. P-22 (77)<br />

Kappler S. V-52, P-128 (23,<br />

118)<br />

Karges W. V-62 (26)<br />

Karimi Anderesi Z. P-112<br />

(112)<br />

Karl-Wollweber S. P-233<br />

(158)<br />

Kasper M. P-29 (80)<br />

Kastendieck C. V-25 (11)<br />

Kath R. P-131 (119)<br />

Kaupper T. V-110, P-49 (48,<br />

88)<br />

Kazda C. M. V-124 (54)<br />

Kellerer M. V-73, P-194,<br />

P-195 (31, 143)<br />

Keller H. V-91 (39)<br />

Keller U. V-37 (16)<br />

Kemper B. P-164 (132)<br />

Kern W. V-34, V-91, V-92,<br />

V-94, P-55, P-88, P-89 (15,<br />

39, 41, 90, 103)<br />

Kersten A. V-98 (42)<br />

Kessler J. P-210 (148)<br />

Kessler S. V-102 (44)<br />

Kewenhörster K. P-146 (125)<br />

Khomtsiv U. V-43 (19)<br />

Kidszun A. V-114 (49)<br />

Kiess W. P-23 (77)<br />

Kilinc S. V-151 (67)<br />

Kim D. V-111, V-142 (48, 63)<br />

Kirch W. V-93, P-149 (40,<br />

126)<br />

Kjos S. L. P-65 (95)<br />

Klammt J. P-23 (77)<br />

Klein B. C. P-187 (141)<br />

Kleine L. P-69, V-120 (96, 53)<br />

Klein H. H. (76)<br />

Klein H. H. V-9, V-67, P-14,<br />

P-21 (3, 29, 74, 76)<br />

Kleinhans A. P-16 (75)<br />

Klein J. V-66, V-67 (28, 29)<br />

Kleinwechter H. P-62 (93)<br />

Klemm T. P-172 (135)<br />

Klier M. V-66 (28)<br />

Klinkert C. V-106, P-72 (46,<br />

97)<br />

Kl<strong>of</strong>at R. P-187 (141)<br />

Kloos C. V-108, V-118,<br />

V-134, V-141 (47, 52, 59,<br />

62)<br />

Klöting I. V-14, P-5, P-176,<br />

P-177, P-199 (6, 70, 136,<br />

137, 145)<br />

Klöting N. V-14, P-176,<br />

P-177, P-199 (6, 136, 137,<br />

145)<br />

Klucken M. V-53, P-7 (23, 71)<br />

Klytta K. P-146 (125)<br />

Knebel B. V-35, P-198 (15,<br />

144)<br />

Knopff A. V-57, P-73 (24,<br />

98)<br />

Kobsar A. V-20 (8)<br />

Koch S. P-219 (152)<br />

Koczwara K. V-57, P-73 (24,<br />

98)<br />

Koenen C. V-143, P-8, P-9<br />

(63, 71, 72)<br />

Koenen M. V-68 (29)<br />

Koenig W. P-46 (86)<br />

Köhler B. P-74 (98)<br />

Köhler C. V-18, V-28, V-48,<br />

V-80, P-39, P-59, P-125,<br />

P-127, P-152, P-153,<br />

P-182 (8, 12, 20, 34, 83,<br />

92, 117, 118, 127, 128,<br />

138)


Köhler S. V-117 (50)<br />

Köhn B. P-64 (94)<br />

Kolb H. V-52 (23), V-58<br />

(25), P-46 (23, 86)<br />

Kolb I. V-10, V-71, P-41<br />

(4, 30, 84)<br />

Kolterman O. V-111, V-142,<br />

P-32, P-116, P-119 (48, 63,<br />

81, 114, 115)<br />

König A. V-129 (56)<br />

Konrad T. V-69, P-37 (29,<br />

83)<br />

Kootz B. P-208 (147)<br />

Kopf D. P-228 (156)<br />

Kopp H. P. P-147, P-178<br />

(125, 137)<br />

Kordonouri O. (122)<br />

Kordonouri O. P-70, P-104,<br />

P-134 (96, 108, 122)<br />

Kornstein J. P-119 (115)<br />

Korobeinikov A. P-13 (74)<br />

Koschinsky T. V-22, V-23,<br />

P-78 (9, 10, 99)<br />

Kottmair S. V-131, P-205<br />

(57, 146)<br />

Kotzka J. V-35, V-50, (144)<br />

(15, 21, 144)<br />

Kraeft I. P-46 (86)<br />

Kralisch S. V-66 (28)<br />

Krämer B. P-186 (140)<br />

Kramer G. P-53 (89)<br />

Krämer K. P-1 (69)<br />

Krause U. V-91 (39)<br />

Krebs A. P-154 (128)<br />

Krebs K. P-154 (128)<br />

Kreuter P. P-117 (114)<br />

Krichbaum M. V-127, P-222,<br />

P-223, P-227 (56, 153,<br />

154, 155)<br />

Krisch K. P-65 (95)<br />

Kristensen A. P-113 (112)<br />

Kriwanek S. P-147, P-178<br />

(125, 137)<br />

Krogmann O. P-146 (125)<br />

Kroke A. V-32, V-33 (14)<br />

Kroke A. (14)<br />

Krone W. ()<br />

Krone W. V-50, P-198 (21,<br />

144)<br />

Kruck E. N. V-36, P-91 (15,<br />

104)<br />

Krüger T. V-53 (23)<br />

Krüger K.-D. V-11 (4)<br />

Krummenauer F. P-124<br />

(117)<br />

Krützelmann A. V-10, V-71,<br />

P-41 (4, 30, 84)<br />

Krzyzanowska K. A. P-147,<br />

P-178 (125, 137)<br />

Kubiak T. V-127, P-222,<br />

P-223, P-225, P-227 (56,<br />

154, 155)<br />

Kuhnen C. V-95 (41)<br />

Kühnen P. P-12 (73)<br />

Kuhn J. P-86, P-87 (102,<br />

103)<br />

Kühn-Wache K. V-140 (62)<br />

Kulzer B. V-127, P-222,<br />

P-223, P-225, P-227 (56,<br />

153, 154, 155)<br />

Kunt T. P-38 (83)<br />

Kuttler B. P-176 (136)<br />

Kutz A. P-20, V-147 (76, 65)<br />

L<br />

Lammers R. V-6, P-22<br />

(2, 77)<br />

Landgraf R. V-117, V-129<br />

(50, 56)<br />

Langenfeld M. P-38, P-51<br />

(83, 88)<br />

Langer F. V-124 (54)<br />

Lange S. V-104 (44)<br />

Lang H. V-113 (49)<br />

Lankisch M. P-46 (86)<br />

Larbig M. V-70, P-56 (30,<br />

90)<br />

Larizza C. P-57 (91)<br />

Laubach E. P-200 (145)<br />

Laubner K. P-12 (73)<br />

Laue S. P-23 (77)<br />

Lauruschkat A. V-42 (18)<br />

Lauruschkat A. H. V-41<br />

(17)<br />

Lausch M. V-84 (36)<br />

Lauterborn R. P-70 (96)<br />

Lazariotou M. V-116 (50)<br />

Lederbogen F. P-228 (156)<br />

Ledwig D. ()<br />

Ledwig D. V-5, P-5 (2, 70)<br />

Lehmann R. V-6 (2)<br />

Lehnert H. (156)<br />

Lehnert H. V-93, V-97, V-98,<br />

V-99, P-27, P-149, P-157,<br />

P-228 (40, 42, 43, 79, 126,<br />

130, 156)<br />

Lehrke M. P-19 (76)<br />

Lehr S. V-35, P-198 (15,<br />

144)<br />

Leifke E. P-34 (82)<br />

Leitges M. P-24 (77)<br />

Lemloh A. P-210 (148)<br />

Lempka M. P-31 (81)<br />

Lenzen S. V-8, V-45, V-60,<br />

P-33 (3, 19, 26, 81)<br />

Leonhardt W. V-28 (12)<br />

Leppert K. V-132, V-135<br />

(58, 59)<br />

Lgssiar A. V-55, P-133,<br />

P-135 (24, 122)<br />

Lichtblau U. P-183 (138)<br />

Lichtenstein S. P-148 (126)<br />

Lickvers K. V-131, P-205<br />

(57, 146)<br />

38. Jahrestagung der Deutschen D<strong>iabetes</strong>-Gesellschaft<br />

Liebl A. P-205 (146)<br />

Lieps D. V-21 (9)<br />

Liesk C. P-61 (93)<br />

Lindström I. P-46 (86)<br />

Lin J. V-145, V-146, P-26<br />

(65, 79)<br />

Linnemann B. P-155 (128)<br />

Linn T. V-114 (49)<br />

Linz W. V-150 (66)<br />

Lipfert B. P-37 (83)<br />

Liskus H. V-101 (43)<br />

Liu B. V-61 (26)<br />

Löbig M. P-38, P-106 (83,<br />

109)<br />

Lobisch M. V-152 (67)<br />

Lobmann R. V-97, V-98,<br />

V-99, P-157 (42, 43, 130)<br />

Lobmann R. (43)<br />

Löffler C. V-96 (41)<br />

Lohmann T. V-20, T. V-64<br />

(8, 28)<br />

Lommel D. P-139 (124)<br />

Lortz S. V-60 (26)<br />

Lossner U. V-66 (28)<br />

Lotz N. P-72, P-164 (97,<br />

132)<br />

Löwel H. V-29 (12)<br />

Lübben G. V-69, V-70, P-37,<br />

P-97, P-109 (29, 30, 83,<br />

106, 111)<br />

Lüddeke H. J. V-125 (55)<br />

Ludwig N. V-103 (44)<br />

Luley C. P-228 (156)<br />

L<strong>und</strong>ershausen R. V-79 (34)<br />

Lüpke K. V-107, P-50, P-71<br />

(46, 88, 97)<br />

Luther B. P-158 (130)<br />

Lütjohann D. P-196 (144)<br />

Lutz K. P-32 (81)<br />

M<br />

Machicao F. P-173, P-174<br />

(135)<br />

Madani S. F. P-207 (146)<br />

Maentele W. P-54 (90)<br />

Maggs D. (115)<br />

Maggs D. V-111, P-90,<br />

P-116, P-119 (48, 104,<br />

114, 115)<br />

Maier K. P-188 (141)<br />

Mai K. P-43 (85)<br />

Maikowski U. V-74, P-60<br />

(31, 92)<br />

Mallon P. V-45 (19)<br />

Manfras B. J. P-138 (124)<br />

Mann K. V-43 (19)<br />

Marg W. V-25 (11)<br />

Mariß K. V-125 (55)<br />

Maronde F. P-159 (131)<br />

Martin S. V-52, V-58, P-165<br />

(23, 25, 133)<br />

März W. P-154 (128)<br />

Massa L. V-8 (3)<br />

Mast O. V-131, P-205 (57,<br />

146)<br />

Mathies R. P-155 (128)<br />

Maurer H. H. P-87 (103)<br />

Maxeiner S. P-112, P-124<br />

(112, 117)<br />

Mayer W. J. P-128 (118)<br />

McGovern M. V-137 (61)<br />

McIntyre S. P-32 (81)<br />

McKay R. P-90 (104)<br />

Meier B. V-67 (29)<br />

Meier J. J. V-76, V-77, V-138<br />

(33, 61)<br />

Meier M. V-9, V-128, P-14<br />

(3, 56, 74)<br />

Meisinger C. V-29 (12)<br />

Mellén A. P-8 (71)<br />

Menschikowski M. P-39,<br />

P-59, P-153 (83, 92, 128)<br />

Mertens G. V-103, V-122,<br />

P-98, P-181 (44, 54, 106,<br />

138)<br />

Meyer C. V-83, P-120<br />

(35, 115)<br />

Meyer G. V-47, P-170<br />

(20, 134)<br />

Meyer M. F. V-21 (9)<br />

Meyer P. V-26, P-129<br />

(11, 119)<br />

Meyer T. V-115, P-110 (50,<br />

111)<br />

Michels G. P-212, P-213<br />

(148, 149)<br />

Mitrakou A. P-120 (115)<br />

Moehrlen F. V-75 (32)<br />

Moelle P. V-133 (58)<br />

Moeschel K. V-6 (2)<br />

Möhlig M. V-32, V-33,<br />

V-147, P-20, P-43, P-44,<br />

P-147, P-178 (14, 65, 76,<br />

85, 125, 137)<br />

Moll E. P-78 (99)<br />

Mollenhauer U. V-57 (24)<br />

Möller U. P-63, P-64 (94)<br />

Mondok A. V-69, V-152,<br />

P-51 (29, 67, 88)<br />

Morcos M. V-24, V-38, V-51,<br />

V-75, V-89 (10, 16, 22, 32,<br />

38)<br />

Morgenstern E. V-114 (49)<br />

Moritz C. P-207 (146)<br />

Mosebach N. P-63 (94)<br />

Moser A. V-34, V-130<br />

(15, 57)<br />

Motzkau M. V-99 (43)<br />

Muck K. V-91 (39)<br />

Mudaliar S. P-9 (72)<br />

Mueller H. P-30 (80)<br />

Müller A. V-131 (57)<br />

Müller G. V-36 (15)<br />

Müller-H<strong>of</strong>f C. V-24 (10)<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

165


38. Jahrestagung der Deutschen D<strong>iabetes</strong>-Gesellschaft<br />

Müller S. V-52, V-58, P-46<br />

(23, 25, 86)<br />

Müller U. A. V-108, V-118,<br />

V-119, V-132, V-134,<br />

V-135, V-141, V-149, P-53,<br />

P-63, P-64, P-81, P-121,<br />

P-131, P-145, P-184,<br />

P-207, P-215, P-218,<br />

P-232, P-235 (47, 52, 58,<br />

59, 62, 66, 89, 94, 101,<br />

116, 119, 125, 139, 146,<br />

150, 151, 158, 159)<br />

Müller V. V-12 (5)<br />

Müller-Wieland D. P-198<br />

(144)<br />

Müller-Wieland D. V-35,<br />

V-50 (15, 21)<br />

Müssig K. V-73 (31)<br />

Mussner M. J. V-13, P-19<br />

(6, 76)<br />

Mutschler W. V-102 (44)<br />

N<br />

Naskar S. V-95, P-136 (41,<br />

123)<br />

Natali A. V-65 (28)<br />

Nauck A. M. V-123 (54)<br />

Nauck M. A. V-76, V-77,<br />

V-138, P-68, P-101, P-123,<br />

P-154 (33, 61, 95, 107,<br />

116, 128)<br />

Nave H. V-36 (15)<br />

Nawroth P. V-24, V-38,<br />

P-169 (10, 16, 134)<br />

Nawroth P. P. V-75, V-89,<br />

V-145, V-146, V-148,<br />

V-153, P-29 (32, 38, 65,<br />

66, 68, 80)<br />

Neitz S. V-72 (31)<br />

Neu A. V-27 (12), P-126<br />

(118)<br />

Neugebauer B. (62)<br />

Neugebauer B. V-2, V-3,<br />

V-44, V-139 (1, 19, 62)<br />

Neumann C. P-211 (148)<br />

Nguyen M. V-152 (67)<br />

Nichting M. P-224, P-230,<br />

P-231 (154, 157)<br />

Nickell S. P-165 (133)<br />

Nicoletti F. V-55 (24)<br />

Nielsen L. V-142, P-32<br />

(63, 81)<br />

Niemoeller E. P-114 (113)<br />

Niess A. V-81 (35)<br />

Nixdorf S. V-116, P-10, P-12<br />

(50, 72, 73)<br />

Nobel W. P-150, P-151,<br />

P-155 (126, 127, 128)<br />

North<strong>of</strong>f H. P-129 (119)<br />

Nosek L. V-109, P-3 (47, 69)<br />

Nosikov V. P-169 (134)<br />

Noszek L. P-4 (70)<br />

166 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

O<br />

Odendahl R. V-106 (46)<br />

Oepen B. V-128 (56)<br />

Olkers A. V-49 (21)<br />

Oltmanns K. M. P-40, P-88,<br />

P-89 (84, 103)<br />

Opel A. V-115, P-11 (50, 73)<br />

Opitz S. V-101 (43)<br />

Orth H.-M. V-11 (4)<br />

Osterh<strong>of</strong>f M. V-33, V-147,<br />

P-20, P-178 (14, 65, 76,<br />

137)<br />

Oster K. P-132 (120)<br />

Ostermann T. P-219 (152)<br />

Otter W. V-40 (17)<br />

Otto B. V-13 (6)<br />

Otto C. V-13, P-200 (6, 145)<br />

Otto K. P. V-106 (46)<br />

Ott P. V-28, P-125 (12, 117)<br />

Ott V. V-67 (29)<br />

P<br />

Paffenholz I. P-208 (147)<br />

Pahler S. V-69, P-37 (29, 83)<br />

Pahler S. V-70 (30)<br />

Pani M. A. P-170 (134)<br />

Panten U. V-7 (3)<br />

Pap T. V-98, V-99 (42, 43)<br />

Parh<strong>of</strong>er K. G. P-19 (76)<br />

Parh<strong>of</strong>er K. G. V-13, P-200<br />

(6, 145)<br />

Partke H.-J. P-133 (122)<br />

Paschke R. V-66, P-97, P-172<br />

(28, 106, 135)<br />

Passlack W. V-4 (2)<br />

Päth G. V-115, P-11 (50, 73)<br />

Patzelt A. P-75 (98)<br />

Paulus K. P-27 (79)<br />

Paulweber B. P-175 (136)<br />

Pears J.(4) V-15 (6)<br />

Pechhold K. V-62 (26)<br />

Peiker J. P-115 (113)<br />

Perwitz N. V-67 (29)<br />

Peter A. P-8, P-11, P-40,<br />

P-88, P-89 (71, 73, 84,<br />

103)<br />

Petersen A. H. V-143 (63)<br />

Petersen B. P-105 (108)<br />

Petersen K.-G. V-84 (36)<br />

Petzinna D. P-193 (143)<br />

Petzoldt R. P-72, P-164<br />

(97, 132)<br />

Pfaefflin A. V-88 (38)<br />

Pfeiffer A. F. H. V-32, V-33,<br />

V-147, P-20, P-43, P-44,<br />

P-147, P-178 (14, 65, 76,<br />

85, 125, 137)<br />

Pfeiffer B. M. P-52, P-77<br />

(89, 99)<br />

Pfeiffer J. P-53 (89)<br />

Pfeiffer R. P-105 (108)<br />

Pfeilschifter J. P-73 (98)<br />

Pfisterer F. V-75, V-89 (32,<br />

38)<br />

Pfohl M. V-16, V-21, V-39,<br />

V-100, P-146, P-162 (7, 9<br />

17, 43, 125, 132)<br />

Pfützner A. P-56 (90)<br />

Pfützner A. V-152 (67)<br />

Pfützner A. V-69, V-70, P-37,<br />

P-38, P-51, P-106, P-109,<br />

P-110 (29, 30, 83, 88, 109,<br />

111)<br />

Philbrook C. V-46 (20)<br />

Picolin X. P-182 (138)<br />

Pieber T. V-130 (57)<br />

Piehlmeier W. V-129 (56)<br />

Pietzsch J. P-197 (144)<br />

Pils C. V-149 (66)<br />

Piment W. P. P-120 (115)<br />

Pistrosch F. V-82 (35)<br />

Pittrow D. V-93, V-98,V-104,<br />

P-149(40, 42, 44, 126)<br />

Plaschke A. P-86, P-87 (102,<br />

103)<br />

Politz T. P-101,P-123 (107,<br />

116)<br />

Poon T. V-142 (63)<br />

Pop S. V-61 (26)<br />

Pour Schahin S. V-64 (28)<br />

Preissl H. V-12 (5)<br />

Preissner K. V-114 (49)<br />

Pressl H. P-103, P-175 (108,<br />

136)<br />

Ptak M. P-86, P-87 (102,<br />

103)<br />

Ptock A. P-1 (69)<br />

Pudel V. P-117 (114)<br />

Pumprla J. P-58, P-214 (91,<br />

149)<br />

R<br />

Raabe J. P-206 (146)<br />

Radovic B. P-176 (136)<br />

Raile K. P-23 (77)<br />

Rakatzi I. V-130, P-5, P-30<br />

(57, 70, 80)<br />

Rambeck A. V-151 (67)<br />

Ramos Lopez E. V-47, P-170<br />

(20, 134)<br />

Ramrath S. V-5 (2)<br />

Ranke M. B. V-27, P-126<br />

(12, 118)<br />

Rathmann S. V-63 (27)<br />

Rathmann W. V-29, P-122<br />

(12, 116)<br />

Rating P. V-58 (25)<br />

Ratzmann A. P-45 (86)<br />

Ratzmann K. P. P-45 (86)<br />

Rau W. P-139 (124)<br />

Rave K. P-3 (69)<br />

Rave K. P-4 (70)<br />

Reichenbach M. P-154 (128)<br />

Reichstein L. P-165 (133)<br />

Reichwein E. P-54 (90)<br />

Reimann I. R. P-188, P-232<br />

(141), 158<br />

Reincke M. V-84 (36)<br />

Reinhardt R. P-9 (72)<br />

Reinsch B. V-16, V-39, V-100<br />

(7, 17, 43)<br />

Reismann P. P-169 (134)<br />

Reitberger U. P-234 (159)<br />

Reiter J. V-56, P-137 (24,<br />

123)<br />

Reiter R. V-72, P-42 (31, 84)<br />

Remer T. V-78 (33)<br />

Renke K. P-61 (93)<br />

Renner R. V-125 (55), V-129<br />

(56)<br />

Renner W. P-175 (136)<br />

Renn W. P-173 (135)<br />

Reuter H. M. P-207 (146)<br />

Rief M. V-62 (26)<br />

Riegger I. V-62 (26)<br />

Rietzsch H. V-49 (21)<br />

Rihl J. V-110 (48)<br />

Rihl J., Standl E. P-49 (88)<br />

Rillig A. V-119, P-218 (52,<br />

151)<br />

Risse A. V-96, V-108, V-130,<br />

P-75, P-233 (41, 47, 57,<br />

98, 158)<br />

Ristow M. V-32, V-33,<br />

V-147, P-43, P-44, P-178<br />

(14, 65, 85, 137)<br />

Ritter S. P-228 (156)<br />

Ritz E. V-93 (40)<br />

Ritzeler O. V-68, P-30 (29,<br />

80)<br />

Rjasanowski I. V-59 (25)<br />

Roberts A. V-113 (49)<br />

Robiller F. V-85 (37)<br />

Roden M. V-36 (15)<br />

Roehrig K. V-68 (29)<br />

Roggenbuck L. P-62 (93)<br />

Roggenbuck U. P-183 (138)<br />

Rohde G. P-107 (109)<br />

Rohrbach M. P-128 (118)<br />

Roller J. V-116, P-10, P-12<br />

(50, 72, 73)<br />

Rönnemaa T. V-143 (63)<br />

Rosak C. V-144 (64)<br />

Rösch F. P-13 (74)<br />

Rose H. P-42 (84)<br />

Rosenbauer J. V-30, V-31,<br />

P-122 (13, 116)<br />

Rosenblatt N. V-10, V-71,<br />

P-41 (4, 30, 84)<br />

Rosendahl U. V-41, V-42<br />

(17, 18)<br />

Rösen P. V-17, V-19 (7, 8)<br />

Rosinger S. P-138 (124)<br />

Ross D. P-16 (75)<br />

Roth C. P-85 (102)<br />

Roth R. A. V-11 (4)


Rottmann M. (158)<br />

Rottmann M. V-96, P-185,<br />

P-233 (41, 140, 158)<br />

Rucker A. V-102 (44)<br />

Rud<strong>of</strong>sky G. jr. P-169 (134)<br />

Rudolf S. P-40 (84)<br />

Ruff E. P-186 (140)<br />

Rummel S. V-115 (50)<br />

Rustenbeck I. P-15, P-18 (74,<br />

75)<br />

Rütten H. V-150 (66)<br />

Rütter R. V-22, V-23 (9, 10)<br />

S<br />

Sabau N. P-16, P-17 (75)<br />

Salgin B. P-166 (133)<br />

Salmen S. V-138 (61)<br />

Salvey E. P-208 (147)<br />

Sämann A. V-108, V-134,<br />

P-81, P-121 (47, 59, 101,<br />

116)<br />

Sander D. V-22, V-23 (9, 10)<br />

Sari K. V-126, P-68, P-99<br />

(55, 95, 106)<br />

Sawicki P. T. P-130 (119)<br />

Sayed A. R. V-75, V-89 (32,<br />

38)<br />

Schabmann A. P-58 (91)<br />

Schackert H. K. (134)<br />

Schackert H. K. V-48, V-49,<br />

P-171 (20, 21, 134)<br />

Schaefer-Graf U. M. P-65 (95)<br />

Schäfer O. V-40 (17)<br />

Schäfer S. V-150 (66)<br />

Schaper F. V-18 (8)<br />

Schäper T. P-160 (131)<br />

Schatz H. V-16, V-21, V-39,<br />

V-100, P-162 (7, 9, 17, 43,<br />

132)<br />

Schatz U. P-195 (143)<br />

Scherbaum W. A. V-11, V-58,<br />

P-165 (4, 25, 133)<br />

Schernthaner G. P-147,<br />

P-178 (125, 137)<br />

Scheuch G. P-110 (111)<br />

Schiel R. V-118, V-119,<br />

V-132, V-135, V-141, P-53,<br />

P-131, P-145, P-184,<br />

P-215, P-218, P-232 (52,<br />

58, 59, 62, 89, 119, 125,<br />

139, 150, 151, 158)<br />

Schirrmacher R. P-13 (74)<br />

Schlebusch H. P-61, P-208<br />

(93, 147)<br />

Schleicher E. D. V-6, V-88,<br />

P-28 (2, 38, 80)<br />

Schleußner E. P-63, P-64 (94)<br />

Schlimme M. V-24, V-38,<br />

V-51 (10, 16, 22)<br />

Schloot N. C. V-52 (23)<br />

Schlosser J. P-13 (74)<br />

Schlosser M. V-59 (25)<br />

Schloot N. C. V-58 (25)<br />

Schlotterer A. V-24, V-38,<br />

V-51 (10, 16, 22)<br />

Schmacke N. P-130 (119)<br />

Schmauss S. V-117 (50)<br />

Schmechel H. V-79, V-85<br />

(34, 37)<br />

Schmeling H. V-7 (3)<br />

Schmid S. V-54 (23)<br />

Schmidt F. P-85 (102)<br />

Schmidt H. H. V-17 (7)<br />

Schmidt J. P-55 (90)<br />

Schmidt-Trucksäß A. P-154<br />

(128)<br />

Schmidt W. E. V-76, V-77,<br />

V-138 (33, 61)<br />

Schmiegel W. H. P-210 (148)<br />

Schmitz U. P-187 (141)<br />

Schmitz V. V-17, V-19 (7, 8)<br />

Schmoelzer I. P-103 (108)<br />

Schmoll D. V-11 (4)<br />

Schmözer I. P-175 (136)<br />

Schneider K. P-105 (108)<br />

Schneider S. P-13 (74)<br />

Schnell O. V-40, V-151<br />

(17, 67)<br />

Schöffski O. P-234 (159)<br />

Schöfl C. P-24, P-44 (77, 85)<br />

Scholl-Schilling G. P-6 (71)<br />

Scholz D. V-94 (41)<br />

Schönamsgruber E. P-32 (81)<br />

Schönau E. P-132 (120)<br />

Schories M. V-84 (36)<br />

Schosser A. P-52 (89)<br />

Schott M. V-53, P-7 (23, 71)<br />

Schott-Ohly P. V-55, P-133,<br />

P-135 (24, 122)<br />

Schrader M. V-72 (31)<br />

Schreckling H.-J. V-63 (27)<br />

Schrepfer T. P-51 (88)<br />

Schreyer S. P-5 (70)<br />

Schröter W. P-101, 123 (107,<br />

116)<br />

Schulte I. V-72, P-42 (31, 84)<br />

Schultes B. P-40, P-88, P-89<br />

(84, 103)<br />

Schultz G. V-98 (42)<br />

Schulz A. P-23, P-139 (77,<br />

124)<br />

Schulz-Baldes J. V-25 (11)<br />

Schulz C. P-27 (79)<br />

Schulze J. (134)<br />

Schulze J. V-48, V-49, V-70,<br />

P-48, P-109, P-171 (20, 21,<br />

30, 87, 111, 134)<br />

Schulz M. V-2, V-3, V-44<br />

(1, 19)<br />

Schumacher A. V-131 (57)<br />

Schumacher J. P-20 (76)<br />

Schumm-Draeger P. M.<br />

V-125, P-57, P-80, P-163<br />

(55, 91, 100, 132)<br />

38. Jahrestagung der Deutschen D<strong>iabetes</strong>-Gesellschaft<br />

Schuster A. V-104 (44)<br />

Schütt M. V-9, V-128, P-14,<br />

P-21 (3, 56, 74, 76)<br />

Schwab K. O. P-154 (128)<br />

Schwab O. V-91, P-104 (39,<br />

108)<br />

Schwandt J. P-34 (82)<br />

Schwandt K.-H. P-34 (82)<br />

Schwaninger M. V-153 (68)<br />

Schwanstecher C. V-2, V-3,<br />

V-44, V-139 (1, 19, 62)<br />

Schwanstecher M. V-1, V-2,<br />

V-3, V-44, V-139, P-13<br />

(1, 19, 62, 74)<br />

Schwarz H. P. P-128 (118)<br />

Schwarz J. P-48 (87)<br />

Schwarzloh B. V-10, V-71,<br />

P-41 (4, 30, 84)<br />

Schwarz P. V-48, P-171 (20,<br />

134)<br />

Schwarz P. E. H. V-49, P-48<br />

(21, 87)<br />

Schweiger A. P-128 (118)<br />

Schweiger U. P-40 (84)<br />

Schweitzer M. A. P-112,<br />

P-115 (112, 113)<br />

Schwenger V. V-89 (38)<br />

Schwinghammer S. V-54 (23)<br />

Seewi O. V-91, P-132 (39,<br />

120)<br />

Seidel B. P-23 (77)<br />

Seidel D. V-144, P-100 (64,<br />

107)<br />

Seidensticker B. V-126, P-99<br />

(55, 106)<br />

Seidl C. P-170 (134)<br />

Seifarth C. V-61 (26)<br />

Seissler J. V-52, V-53, P-7<br />

(23, 71)<br />

Selisko T. V-49 (21)<br />

Seufert J. V-115, V-116,<br />

P-10, P-11, P-12 (50, 72,<br />

73)<br />

Shani M. P-26 (79)<br />

Sharma A. V-93, P-20,<br />

P-149, P-234 (40, 76, 126,<br />

159)<br />

Shearer A. (159)<br />

Siebert G. P-65 (95)<br />

Siefke S. V-132, V-135,<br />

P-145 (58, 59, 125)<br />

Siegm<strong>und</strong> T. P-57, P-80<br />

(91, 100)<br />

Siepmann N. V-76, V-77<br />

(33)<br />

Skurk T. P-42 (84)<br />

Slawik M. V-84 (36)<br />

Slocum D. V-148 (66)<br />

Slonina P. P-207 (146)<br />

Snelting U. V-122, P-98,<br />

P-181 (54, 106, 138)<br />

Sommerer K. P-110 (111)<br />

Sondern K. V-101, P-75,<br />

P-159 (43, 98, 131)<br />

Sorger M. P-61, P-208 (93,<br />

147)<br />

Southworth H. V-15 (6)<br />

Spallek C. P-127 (118)<br />

Spranger J. V-32, V-3, V-147,<br />

P-43, P-44, P-147, P-178<br />

(14, 65, 85, 125, 137)<br />

Spranger R. P-235 (159)<br />

Staiger H. P-173, P-194,<br />

P-195 (135, 143)<br />

Stammer H. V-144 (64)<br />

Standl E. V-40, V-70, V-110,<br />

V-113, V-144, V-151, P-73,<br />

P-109, P-112 (17, 30, 48,<br />

49, 64, 67, 98, 111, 112)<br />

Stefanelli M. P-57 (91)<br />

Steiner S. P-106, 110 (109,<br />

111)<br />

Stein G. P-184 (139)<br />

Steinh<strong>of</strong>f U. V-128 (56)<br />

Stier U. V-80 (34)<br />

Stirban A. (133)<br />

Stirban A. V-22, V-23, P-166<br />

(9, 10, 133)<br />

Stirban A. (10)<br />

Strack V. V-73 (31)<br />

Strebelow M. V-59 (25)<br />

Stridde E. P-220 (152)<br />

Strotmann H. J. P-109 (111)<br />

Strotmann I. P-37 (83)<br />

Strowitzki T. V-51 (22)<br />

Strube K. V-25 (11)<br />

Stubanus M. P-186 (140)<br />

Stumvoll M. V-12, V-81,<br />

P-92, P-173, P-174 (5, 35,<br />

105, 135)<br />

Süß T. P-91 (104)<br />

Sutor A. H. P-154 (128)<br />

Szoke E. V-83, P-120 (35,<br />

115)<br />

Szombathy T. P-120 (115)<br />

T<br />

Tafel J. V-15, V-38, V-51<br />

(6, 16, 22)<br />

Tajiyeva O. V-133 (58)<br />

Tammen H. V-72, P-42 (31,<br />

84)<br />

Taylor K. V-142 (63)<br />

Taylor Z. C. P-1 (69)<br />

Teachey M. K. P-1 (69)<br />

V-18, V-28, V-48, P-127,<br />

P-152 (8, 12, 20, 118, 127)<br />

Temelkova-Kurktschiev T.<br />

V-18 (8), V-28 (12), V-48<br />

(20), P-127 (118), P-152<br />

(127)<br />

Tennagels N. V-68, P-30 (29,<br />

80)<br />

Tepohl H. G. V-104 (44)<br />

DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

167


38. Jahrestagung der Deutschen D<strong>iabetes</strong>-Gesellschaft<br />

Thamer C. V-81, P-174 (35,<br />

135)<br />

Theilen T.-M. V-148 (66)<br />

Themelkova-Kurktschiev T.<br />

P-171 (134)<br />

Tholl U. P-183 (138)<br />

Thoma H. P-58, P-214 (91,<br />

149)<br />

Thorand B. V-29 (12)<br />

Tiedge M. V-8, V-45, V-60<br />

(3, 19, 26)<br />

Tiengo A. P-102 (107)<br />

Tisch R. V-61 (26)<br />

Toplak H. V-37 (16)<br />

Tornuß B. P-74 (98)<br />

Toschi E. V-65 (28)<br />

Towers W. V-49 (21)<br />

Trampisch H. J. V-104 (44)<br />

Traver S. P-170 (134)<br />

Trümper J. P-16 (75)<br />

Tschritter O. V-12, V-81,<br />

P-92, P-174 (5, 35, 105,<br />

135)<br />

Tuomilehto J. V-15, P-46<br />

(6, 86)<br />

Tusek C. P-111, P-113 (111,<br />

112)<br />

U<br />

Uhlig M. V-4 (2)<br />

Unger S. P-107 (109)<br />

Unger T. V-93, P-149<br />

(40, 126)<br />

Urban K. A. V-7 (3)<br />

Usadel K. H. V-47, P-80,<br />

P-170 (20, 100, 134)<br />

V<br />

v. Schütz W. P-71 (97)<br />

v. Stritzky B. V-104 (44)<br />

Valle T. T. P-46 (86)<br />

van der Woude F. V-89 (38)<br />

van Gaal L. V-37 (16)<br />

168 DIABETES UND STOFFWECHSEL 12 / 2003<br />

Van Landeghem M. A. V-86<br />

(37)<br />

Varns A. V-142 (63)<br />

Veitenhansl M. V-117 (50)<br />

Verspohl E. J. P-31 (81)<br />

Vetter K. P-65 (95)<br />

Vlassara H. V-22, V-23 (9, 10)<br />

Vogt C. P-118 (114)<br />

Voigt W. P-155 (128)<br />

Volaco A. P-158 (130)<br />

Volkering C. V-102 (44)<br />

von Bergmann K. P-196<br />

(144)<br />

von Lilienfeld-Toal H. P-54<br />

(90)<br />

von Mackensen S. P-220<br />

(152)<br />

von Prollius H. P-54 (90)<br />

von Schütz W. V-107 (46)<br />

Vortherms J. P-72 (97)<br />

W<br />

Wagner A. V-101, P-75,<br />

P-159 (43, 98, 131)<br />

Wagner B. V-101 (43)<br />

Waldhäusl W. P-2, P-102 (69,<br />

107)<br />

Waldherr R. V-75, V-89 (32,<br />

38)<br />

Wallasch<strong>of</strong>ski H. V-20 (8)<br />

Walte K. V-107 (46)<br />

Walter J. V-42 (18)<br />

Walter M. P-73 (98)<br />

Wang Y. P-32, P-90, P-119<br />

(81, 104, 115)<br />

Wanke R. V-87 (37)<br />

Warncke K. V-56, P-137 (24,<br />

123)<br />

Wascher T. C. P-103, P-175<br />

(108, 136)<br />

Wassmuth R. V-59 (25)<br />

Weber-Hamann B. P-228<br />

(156)<br />

Weber M. M. P-13 (74)<br />

Weber S. P-80 (100)<br />

Wedekind D. V-45 (19)<br />

Wegewitz U. V-147 (65)<br />

Wehinger S. V-149 (66)<br />

Weichberger A. P-214 (149)<br />

Weigert C. V-6, V-88, P-28<br />

(2, 38, 80)<br />

Weiher H. V-46 (20)<br />

Weiland M. P-13 (74)<br />

Weissenborn K. P-91 (104)<br />

Weiss H. V-45 (19)<br />

Weiß S. P-47 (86)<br />

Weitzel D. P-104 (108)<br />

Wellner K. P-185, P-233<br />

(140, 158)<br />

Wendt T. V-153 (68)<br />

Wensing G. P-107 (109)<br />

Wernet D. P-129 (119)<br />

Weskamp P. V-58 (25)<br />

Westphal S. P-228 (156)<br />

Weyer C. V-111, V-142,<br />

P-32, P-90, P-116, P-119<br />

(48, 63, 81, 104, 114, 115)<br />

Weyrich P. P-22 (77)<br />

Wichmann H.-E. V-58 (25)<br />

Wiegand S. V-74, P-60 (31,<br />

92)<br />

Wiegratz A. P-210 (148)<br />

Wienbergen A. P-18 (75)<br />

Wiesner T. D. P-172 (135)<br />

Wildbrett J. V-82 (35)<br />

Wilke B. P-177, P-199 (137,<br />

145)<br />

Willasch A. V-27, P-126 (12,<br />

118)<br />

Willers R. P-187 (141)<br />

Williams A. V-56, P-137 (24,<br />

123)<br />

Wilms M. P-134 (122)<br />

Wilser C. V-51 (22)<br />

Winter D. P-139 (124)<br />

Wissmann A. V-62 (26)<br />

Wittchen H.-U. V-93, P-149<br />

(40, 126)<br />

Woerle H. J. V-83, P-120<br />

(35, 115)<br />

Wohlrab U. V-53, P-7 (23,<br />

71)<br />

Wolf E. V-87 (37)<br />

Wolf M. P-161 (131)<br />

Wollmer P. P-8 (71)<br />

Wong C. V-61 (26)<br />

Wörle H. J. P-211 (148)<br />

Wudy S. A. V-78 (33)<br />

Y<br />

Yard B. V-89 (38)<br />

Yüce A. V-145 (65)<br />

Yudkin J. V-65 (28)<br />

Z<br />

Zander E. V-92, V-94, P-55<br />

(39, 41, 90)<br />

Zemlin C. V-99 (43)<br />

Zhou J. Q. V-9 (3)<br />

Zick R. P-160 (131)<br />

Ziegenhagen D. J. P-205<br />

(146)<br />

Ziegenhagen D. J. V-131 (57)<br />

Ziegler A.-G. V-54, V-56,<br />

V-57, P-73, P-136, P-137,<br />

P-139 (23, 24, 98, 123,<br />

124)<br />

Ziegler D. V-22, V-23, P-165,<br />

P-166 (9, 10, 133)<br />

Ziegler M. V-59 (25)<br />

Ziegler O. V-37 (16)<br />

Ziegler R. P-104 (108)<br />

Zimny S. V-39, V-100, P-162<br />

(17, 43, 132)<br />

Zink K. V-97, P-157 (42,<br />

130)<br />

Zuern C. V-26 (11)<br />

Zürn C. S. P-129 (119)<br />

Zwinderman A. H. V-52 (23)


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