29.05.2018 Aufrufe

MTD_DDG_2018_05

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

diabetes<br />

Herausgegeben von der<br />

Deutschen Diabetes Gesellschaft (<strong>DDG</strong>)<br />

3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

zeitung<br />

<strong>2018</strong><br />

9.–12. Mai <strong>2018</strong>, Berlin<br />

Am Puls der<br />

Diabetologie<br />

Diabetes Kongress <strong>2018</strong><br />

Fotos: © K.I.T. Group GmbH,<br />

Bild: Dirk Deckbar,<br />

iStock/zager, iStock/Kubkoo<br />

BERLIN. Wissenschaft mit klinischem<br />

Fortschritt vereinen – das ist der <strong>DDG</strong><br />

ein besonderes Anliegen, betonte Tagungspräsident<br />

Professor Dr. Jochen<br />

Seufert. Im Fokus des diesjährigen Diabetes<br />

Kongresses standen insbesondere<br />

die Versorgungsforschung und der<br />

Einfluss der Digitalisierung auf die klinische<br />

Praxis. Der Mediziner und Soziologe<br />

Professor Dr. Bertram Häussler<br />

vom IGES Institut zeichnete in seinem<br />

Eröffnungsvortrag ein anschauliches<br />

Bild, wie die Versorgung im Jahr 2037<br />

aussehen könnte, inklusive Avatar und<br />

des morgendlichen Speichel-Scans. Wie<br />

auch immer die medizinische Wirklichkeit<br />

sich in 20 Jahren gestalten wird, die<br />

Weichen dorthin werden schon heute<br />

gestellt. <strong>DDG</strong> Präsident Professor Dr.<br />

Dirk Müller-Wieland nutzte die Gelegenheit,<br />

um die wichtigsten Konzepte<br />

der <strong>DDG</strong> zu beleuchten. Dazu zählt<br />

neben der Sprechenden Medizin und<br />

Versorgungskonzepten auch die Digitalisierung<br />

– „die vieles verändert und in<br />

neue Versorgungsüberlegungen<br />

eingeht“. Mehr dazu und<br />

Momentaufnahmen<br />

vom Kongress finden<br />

Sie ab Seite 8<br />

Seite 30:<br />

Der aktuelle<br />

<strong>DDG</strong> Vorstand<br />

stellt sich vor ...<br />

Psychologische<br />

Hilfe für Kinder<br />

HANNOVER. Häufig sind Kinder<br />

und Jugendliche mit Diabetes<br />

Typ 1 durch psychische<br />

Erkrankungen beeinträchtigt.<br />

Probleme mit der Bewältigung<br />

der Diagnose oder der Umsetzung<br />

der Diabetestherapie,<br />

aber auch psychosoziale Belastungen<br />

können Gründe dafür<br />

sein. Wer unterstützt werden<br />

sollte und wie die Begleitung<br />

abläuft, lesen Sie auf Seite 25<br />

Ethik versus Monetik<br />

Wie lässt sich der Klinik Codex praktisch umsetzen?<br />

MANNHEIM. Mit ihrem<br />

Klinik Codex „Medizin vor<br />

Ökonomie“ hat die Deutsche<br />

Gesellschaft für Innere Medizin<br />

im vergangenen Jahr eine<br />

Bestandsaufnahme und Positionierung<br />

vorgelegt, die von<br />

vielen medizinischen Fachgesellschaften,<br />

auch der <strong>DDG</strong>,<br />

sowie Ärztekammern geteilt<br />

wird. Der Codex soll zudem<br />

durchaus als moralische Stütze<br />

für Krankenhausärzte dienen,<br />

die in einem konkreten<br />

Dilemma stecken. Einerseits<br />

gilt es, den ökonomischen<br />

Vorgaben und Erwartungen<br />

des Arbeitgebers gerecht zu<br />

werden. Andererseits stellt die<br />

ärztliche Ethik das Patientenwohl<br />

an vorderste Stelle. Das<br />

passt in Zeiten der Fallpauschalen<br />

und Krankenhausdefizite<br />

nicht immer zusammen.<br />

Doch wie lässt sich der<br />

Codex für konkrete Probleme<br />

im Klinikalltag nutzen? Bedarf<br />

es gar neuer Institutionen<br />

für Konfliktlösungen?<br />

Über solche Fragen haben<br />

Kenner und Verantwortliche<br />

auf dem Internistenkongress<br />

jüngst ausgiebig diskutiert.<br />

Weiterer Gesprächsbedarf<br />

besteht in Führungskreisen<br />

und mit der Politik. 12<br />

Gestationsdiabetes:<br />

Kassen lenken ein<br />

WIESBADEN. Die Argumente<br />

und die Hartnäckigkeit von<br />

<strong>DDG</strong>, BVND und weiteren<br />

Verbänden haben gefruchtet:<br />

Der GKV-Spitzenverband hat<br />

schriftlich mitgeteilt, künftig<br />

Gestationsdiabetes als Indikation<br />

für Blutzuckermessgeräte<br />

im Hilfsmittelverzeichnis zu<br />

berücksichtigen. Zweifel an der<br />

Verordnungsfähigkeit scheinen<br />

damit ausgeräumt. 3<br />

Adressfeld<br />

DRESDEN. Als Alternative<br />

zur allogenen Inseltransplantation<br />

rückt die Xenotransplantation<br />

immer näher. Ein<br />

Forscherteam um Privatdozentin<br />

Dr. Barbara Ludwig<br />

Palliative<br />

Therapie beim DFS<br />

ISERLOHN. Ist ein Patient mit diabetischem<br />

Fußsyndrom zu krank für<br />

eine Amputation, sollten palliative<br />

Maßnahmen ergriffen werden. Ein<br />

Überblick mit Tipps für die Praxis.<br />

Insulin aus der Dose<br />

Bioreaktor soll Pankreas zukünftig ersetzen können<br />

hat ein System zur Makroverkapselung<br />

dieser Zellen<br />

entwickelt. Die „Dose“ wird<br />

präperitoneal implantiert<br />

und erlaubt den Austausch<br />

von Insulin und Glukose, ist<br />

1800 Patienten<br />

im Quartal pro Praxis<br />

dabei aber von Komponenten<br />

des Immunsystems abgeschirmt.<br />

Im System verkapselte<br />

Schweine-Inseln wurden<br />

nun erfolgreich in diabetische<br />

Rhesusaffen transplantiert –<br />

Seite 18 Seite 6 Seite 24<br />

MARL. Aktuelle Fakten zum Leistungsgeschehen<br />

in den diabetologischen<br />

Schwerpunktpraxen liefert<br />

eine Strukturanalyse. BVND-Chef<br />

Dr. Nikolaus Scheper kommentiert sie.<br />

die Grundlage für erste klinische<br />

Prüfungen im Menschen.<br />

Wie das System genau<br />

funktioniert und was noch zu<br />

tun ist, erklärt Dr. Ludwig im<br />

Interview auf Seite 17<br />

Wie viele<br />

Diabetestypen gibt es?<br />

MALMÖ. Typ 2 ist nicht gleich Typ 2.<br />

Auf Basis von knapp 15 000 Diabetespatienten<br />

identifizierte eine skandinavische<br />

Forschergruppe Merkmalscluster<br />

mit unterschiedlicher Prognose.<br />

Alternativen zum<br />

Body-Mass-Index<br />

DÜSSELDORF. Der BMI sagt<br />

nur wenig über den Körperfettanteil<br />

und dessen Verteilung<br />

aus. In einigen Fällen<br />

sollten deshalb andere Methoden<br />

angewendet werden,<br />

um aussagekräftige Ergebnisse<br />

zu bekommen. Beispiele sind<br />

die Unterwasserwägung oder<br />

die bioelektrische Impedanz-<br />

Analyse, die jedoch nicht für<br />

stark Adipöse geeignet ist.<br />

Aber schon simple Methoden<br />

wie die Messung des Taillenumfangs<br />

sind hilfreich. 20<br />

Foto: iStock/FredFroese


2 Editorial<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

INhalt<br />

»Fakten schaffen –<br />

Weiterentwicklung vorantreiben«<br />

Den Diskurs für wichtige Diabetesfragen in Schwung halten<br />

News & Fakten<br />

BZ-Messgerät auf Rezept bei GDM,<br />

Empfehlungen der <strong>DDG</strong> zur<br />

Diabetes-Schulung von Pädagogen,<br />

Hohe Ozonbelastung bringt<br />

niedrigeren HbA 1c bei Jugendlichen,<br />

Mediziner fordern staatliche<br />

Maßnahmen gegen Fehlernährung,<br />

Fakten zur ambulanten<br />

Diabetologie 3–6<br />

Kongress aktuell<br />

Eindrücke vom Diabetes Kongress,<br />

Preisträger der <strong>DDG</strong>,<br />

Vorab-Pressekonferenz, Berichte<br />

vom Internistenkongress,<br />

Kardiologenkongress und<br />

<strong>DDG</strong> Diabetes Update 8–16<br />

Das Interview<br />

Privatdozentin Dr. Barbara Ludwig<br />

zur Entwicklung eines Xenotransplantats<br />

17<br />

Im Blickpunkt<br />

Palliativbehandlung des DFS,<br />

Körperzusammensetzung statt BMI<br />

messen, Zweite deutschfranzösische<br />

Konferenz zur Diabetesforschung,<br />

Regionalgesellschaften<br />

im Fokus: Sachsen 18–22, 29<br />

Forum Literatur<br />

Heterogenität<br />

des Typ-2-Diabetes 24<br />

Consilium Diabetes<br />

Psychologische Begleitung<br />

diabetischer Kinder<br />

und Jugendlicher 25<br />

Medizin & Markt<br />

Berichte aus der Industrie 27<br />

Kurznachrichten<br />

Neu- und re-zertifizierte Kliniken<br />

und Arzpraxen, Neue Diabetologen<br />

<strong>DDG</strong>, Neuer <strong>DDG</strong> Vorstand 30<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

zwei Jahre ist es nun schon her: Zum Diabetes<br />

Kongress 2016 hatte die diabetes<br />

zeitung ihren ersten Auftritt. Mittlerweile<br />

ist die Zeitung in diabetologischen Fachkreisen<br />

fest etabliert und ihr Erscheinen<br />

wird von Monat zu Monat von vielen<br />

erwartet. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft<br />

und die Redaktion der Medical Tribune<br />

freut es sehr, dass die Idee von einem<br />

modernen neuen Medium in der Diabetes-<br />

Welt so gut angenommen wurde.<br />

»Rap und Breakdance – auch dafür<br />

ist Platz auf dem Diabetes Kongress«<br />

Und auch in diesem Jahr gab es ein Novum<br />

auf dem Diabetes Kongress – den<br />

Schüler informationstag #sugarwatch.<br />

Es war eine Freude zu sehen, wie am ersten Kongresstag<br />

bereits um 9.30 Uhr morgens gerappt und getanzt wurde<br />

und die jungen Menschen mit viel Engagement über<br />

die Diabeteserkrankung an sich, aber auch über mögliche<br />

Berufswege in der Diabetologie informiert werden<br />

konnten. Ein brillantes Konzept, für das ich Kongresspräsident<br />

Professor Dr. Jochen Seufert, Kongresssekretärin Dr.<br />

Katharina Laubner sowie Sabrina Vité von der <strong>DDG</strong> Geschäftsstelle<br />

und Nicole Mattig-Fabian und ihrem Team von<br />

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe meinen Dank aussprechen<br />

möchte. Damit wurde ein weiterer wichtiger<br />

Grundstein für Prävention und Nachwuchsförderung gelegt.<br />

Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland<br />

Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (<strong>DDG</strong>)<br />

Foto: © <strong>DDG</strong>, Bild: Deckbar<br />

Herzlichst Ihr<br />

Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland<br />

»Strukturerhebung liefert wichtige Anhaltspunkte«<br />

Der Diabetes Kongress wurde auch genutzt, um die Ergebnisse<br />

der aktuellen Strukturerhebung von BVND und <strong>DDG</strong><br />

zu präsentieren. Über 1400 Ärzte in 540 Praxen haben uns<br />

ihr Feedback weitergeleitet. Vielen Dank dafür! Aus den<br />

erfassten Daten gewinnen wir wichtige Anhaltspunkte darüber,<br />

in welche Richtung die ambulante<br />

Diabetologie weiterentwickelt werden<br />

sollte. Lesen Sie mehr zu den Ergebnissen<br />

auf Seite 6 in dieser Ausgabe.<br />

»Zeichen gegen die Ökonomisierung<br />

im Gesundheitswesen«<br />

Fakten geschaffen hat auch die Deutsche<br />

Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)<br />

mit ihrem Klinik Codex „Medizin vor Ökonomie“,<br />

der u.a. von der <strong>DDG</strong> mitgetragen<br />

wird. Er soll ein Zeichen setzen gegen die<br />

zunehmende Ökonomisierung im Gesundheitswesen.<br />

Auf dem Internistenkongress<br />

wurde darüber diskutiert, wie der<br />

Codex praktisch umgesetzt werden kann.<br />

Den Bericht dazu finden Sie auf Seite 12.<br />

»Bei Fehlernährung nicht länger wegsehen«<br />

Das von BVKJ, <strong>DDG</strong> und der Verbraucherorganisation foodwatch<br />

initiierte Bündnis „Ärzte gegen Fehlernährung“ mit<br />

mehr als 2000 Ärzten will ebenfalls nicht länger zusehen.<br />

Wir fordern jetzt und schnell konkrete Maßnahmen von der<br />

Bundesregierung, um die Adipositas-Epidemie zu stoppen.<br />

Werden auch Sie Teil dieser Protestaktion! Weitere Informationen<br />

stehen auf Seite 5.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre zu diesen und<br />

anderen wichtigen Themen in dieser Ausgabe.<br />

Weiterbildung<br />

& Qualifikation<br />

Diabetesberater/in <strong>DDG</strong>, Diabetesassistent/in<br />

<strong>DDG</strong>, Fit für die Weiterbildung<br />

– Vorbereitungsseminar des<br />

VDBD, Basisqualifikation Diabetes<br />

Pflege <strong>DDG</strong>, Diabetespflegefachkraft<br />

<strong>DDG</strong> (Klinik), Diabetespflegefachkraft<br />

<strong>DDG</strong> (Langzeit), Wundassistent/<br />

in <strong>DDG</strong>, Podologe/in <strong>DDG</strong>,<br />

80-Std.-Kurs Klinische Diabetologie,<br />

Seminare Kommunikation und<br />

patienten zentrierte Gesprächsführung<br />

in der Diabetologie,<br />

Fachpsychologe/in <strong>DDG</strong> 32–33<br />

Job- & Praxenbörse<br />

Stellenangebote, Stellengesuche,<br />

Nachfolger gesucht, Famulatur-, PJund<br />

Hospitationsbörse 34–35<br />

diabetes<br />

zeitung<br />

© <strong>2018</strong>, Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH<br />

Alleiniger Gesellschafter: Süddeutscher Verlag<br />

Hüthig Fachinformationen GmbH, München<br />

Verlag: Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH<br />

Anschrift: Unter den Eichen 5, 65195 Wiesbaden<br />

Telefon: 0611 9746-0<br />

Telefax Redaktion: 0611 9746 480-303<br />

E-Mail: kontakt@medical-tribune.de<br />

www.medical-tribune.de<br />

CEO: Oliver Kramer<br />

Geschäftsführung: Alexander Paasch, Dr. Karl Ulrich<br />

Geschäftsleitung: Stephan Kröck, Rüdiger Sprunkel<br />

Herausgeber: Deutsche Diabetes Gesellschaft e. V. (<strong>DDG</strong>),<br />

Albrechtstr. 9, 10117 Berlin;<br />

Präsident: Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland,<br />

Geschäftsführerin: Barbara Bitzer<br />

Chefredaktion: Jochen Schlabing (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion Medizin: Alisa Ort (verantwortlich),<br />

Dr. Judith Besseling<br />

Redaktion Politik: Michael Reischmann (verantwortlich)<br />

Weitere Mitarbeiter: Cornelia Kolbeck, Antje Thiel<br />

Leitung Corporate Publishing: Hannelore Schell<br />

Redaktionsbeirat: Dagmar Arnold, Barbara Bitzer,<br />

Anne-Katrin Döbler, Prof. Dr. Baptist Gallwitz,<br />

Dr. Dietrich Garlichs, Dr. Astrid Glaser,<br />

Prof. Dr. Andreas Hamann, Prof. Dr. Lutz Heinemann,<br />

Manuel Ickrath, Prof. Dr. Hans-Georg Joost,<br />

Dr. Matthias Kaltheuner, Prof. Dr. Monika Kellerer,<br />

Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland, Prof. Dr. Michael Nauck,<br />

Prof. Dr. Andreas Neu, Prof. Dr. Annette Schürmann,<br />

Priv.-Doz. Dr. Erhard Siegel<br />

Vertreter der angrenzenden Fachgebiete:<br />

Prof. Dr. Matthias Blüher (Adipositas), Prof. Dr. Frank Erbguth<br />

(Neurologie), Prof. Dr. Stephan Herzig (Grundlagenforschung<br />

und Onkologie), Dr. Helmut Kleinwechter (Diabetes und<br />

Schwangerschaft), Prof. Dr. Bernhard Kulzer (Psychologie<br />

[Schulung]), Prof. Dr. Karin Lange (Psychologie<br />

[Fachpsychologie]), Dr. Holger Lawall (Angiologie),<br />

Prof. Dr. Nikolaus Marx (Kardiologie), Prof. Dr. Matthias Nauck<br />

(Labordiagnostik), Prof. Dr. Andreas Neu (Pädiatrie),<br />

Prof. Dr. Jürgen Ordemann (Bariatrische Chirurgie),<br />

Prof. Dr. Klaus Parhofer (Lipidologie),<br />

Prof. Dr. Christoph Wanner (Nephrologie)<br />

Koordination in der <strong>DDG</strong> Geschäftsstelle: Katrin Bindeballe<br />

Layout: Andrea Schmuck, Beate Scholz, Mira Vetter<br />

Anzeigen: Rebekka Baumgärtner, Telefon: 0611 9746-258<br />

Alexandra Ulbrich, Telefon: 0611 9746-121<br />

Telefax: 0611 9746 480-112<br />

E-Mail: anzeigen@medical-tribune.de<br />

Anzeigen-Preisliste Nr. 3 vom 1.1.<strong>2018</strong><br />

Vertrieb und Abonnentenservice:<br />

Ute Groll, Telefon: 0611 9746-166, Telefax: 0611 9746 480 -228<br />

E-Mail: abo-service@medical-tribune.de<br />

Druck: Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG<br />

Leibnizstraße 5, D-97204 Höchberg<br />

Bezugsbedingungen:<br />

Einzelpreis € 6, Jahresabonnement € 45,<br />

Studenten € 35<br />

(inkl. Porto und MwSt., Ausland zuzüglich Porto)<br />

Konto: HVB / UniCredit Bank AG<br />

IBAN: DE12 7002 0270 0015 7644 62<br />

BIC: HYVEDEMMXXX<br />

ISSN 2367-2579<br />

Mit der Einsendung eines Manuskriptes erklärt sich der<br />

Urheber damit einverstanden, dass sein Beitrag ganz oder<br />

teilweise in allen Printmedien und elektronischen Medien<br />

der Medical Tribune Group, der verbundenen Verlage sowie<br />

Dritter veröffentlicht werden kann.<br />

Teilbeilage: Mitgliederbroschüre EU-DSGVO<br />

Buntes 36<br />

Objekt- und Medialeitung: Björn Lindenau<br />

Verkauf: Josef Hakam, Sebastian Schmitt, Marc Bornschein<br />

Dieses Druckerzeugnis wurde mit dem<br />

Blauen Engel ausgezeichnet<br />

QB5


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

News & Fakten<br />

3<br />

Gestationsdiabetes:<br />

Messgerät auf Rezept<br />

GKV-Spitzenverband reagiert auf die Einwände<br />

von Diabetologen und Frauenärzten<br />

WIESBADEN. Der GKV-Spitzenverband hat in einem Schreiben<br />

an <strong>DDG</strong>, BVND und weitere Verbände angekündigt, künftig<br />

Gestationsdiabetes als Indikation für Blutzuckermessgeräte im<br />

Hilfsmittelverzeichnis zu berücksichtigen. Zweifel an der Verordnungsfähigkeit<br />

scheinen damit ausgeräumt.<br />

Es waren Krankenkassen in Bayern,<br />

die verkündeten, sie würden<br />

eine Verordnung von Blutzuckermessgeräten<br />

zulasten der GKV<br />

bei Frauen mit Gestationsdiabetes<br />

(GDM), die durch Ernährungsumstellung<br />

behandelt werden, nicht bezahlen.<br />

Laut Beschluss des Gemeinsamen<br />

Bundesausschusses (G-BA)<br />

bestehe eine Erstattungspflicht nur<br />

bei insulinpflichtigen Diabetespatienten.<br />

Das berichtet Dr. Arthur<br />

Grünerbel, Vorsitzender der Fachkommission<br />

Diabetes in Bayern.<br />

Solange die Hersteller die Ärzte mit<br />

kostenlosen Messgeräten ausgestattet<br />

hatten, war die Abgabe an die<br />

schwangeren Patientinnen kein Thema<br />

gewesen. Als dieser Vertriebsweg<br />

aufgrund des Antikorruptionsgesetzes<br />

eingestellt wurde, kam die Frage<br />

nach der Verordnungsfähigkeit auf.<br />

Optimale Blutzuckereinstellung<br />

ist wichtig für Mutter und Kind<br />

Die Präsidenten der <strong>DDG</strong> schrieben<br />

im August 2017 den Spitzenverband<br />

der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV-Spitzenverband) wegen<br />

der Erstattung an. Nur durch Selbstmessung<br />

in der Schwangerschaft<br />

könne die Indikation zur Insulintherapie<br />

gestellt werden. Von einer<br />

optimalen Blutzucker einstellung<br />

hänge nicht nur die Gesundheit des<br />

ungeborenen Kindes maßgeblich<br />

ab, sondern auch die Vermeidung<br />

schwerer Schwangerschafts- und<br />

Geburtskomplikationen sowie eines<br />

späteren Typ-2-Diabetes der Mutter.<br />

Im Vergleich zu den relativ geringen<br />

Kosten für Messgerät und Teststreifen<br />

drohten sehr hohe Folgekosten.<br />

Den GKV-Spitzenverband beeindruckte<br />

das nicht. Er antwortete:<br />

Als man die Produktgruppe 21 des<br />

Hilfsmittelverzeichnisses (Messgeräte<br />

für Körperzustände/-funktionen)<br />

wegen des G-BA-Beschlusses zur<br />

kontinuierlichen interstitiellen Glukosemessung<br />

mit Real-Time-Messgeräten<br />

fortgeschrieben habe, seien im<br />

Stellungnahmeverfahren weder von<br />

den Spitzenorganisationen der Hersteller<br />

und Leistungserbringer noch<br />

von den Patientenorganisationen die<br />

von der <strong>DDG</strong> „angesprochene Problematik“<br />

thematisiert worden.<br />

Nennung der Indikationen<br />

ist nicht abschließend<br />

Im Februar <strong>2018</strong> legte die <strong>DDG</strong><br />

nach. Gemeinsam mit dem Bundesverband<br />

Niedergelassener Diabetologen<br />

(BVND), der Deutschen<br />

Gesellschaft für Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe sowie dem Berufsverband<br />

der Frauenärzte wies sie den<br />

GKV-Spitzenverband erneut auf die<br />

Sinnhaftigkeit hin, Gestationsdiabetes<br />

als Indikation für die Geräteverordnung<br />

anzuerkennen: „Weder aus<br />

medizinischer noch aus gesundheitsökonomischer<br />

Sicht ist nachvollziehbar,<br />

dass Blutzuckermessgeräte bei<br />

GDM nicht erstattet werden. Wir<br />

sehen hier ein eindeutiges Gefährdungspotenzial<br />

für betroffene Mütter<br />

und ihre Kinder.“<br />

Das wirkte. Am 4. April <strong>2018</strong> schrieb<br />

der GKV-Spitzenverband, dass die im<br />

Hilfsmittelverzeichnis aufgeführten<br />

Indikationen beispielhaft genannt<br />

und somit nicht abschließend seien,<br />

sodass dort nicht aufgeführte<br />

Indikationen keinen generellen Versorgungsausschluss<br />

zur Folge haben<br />

könnten. Man werde zudem den Vorschlag,<br />

GDM als Indikation für Blutzuckermessgeräte<br />

zu nennen, bei der<br />

»Vorschlag wird<br />

aufgegriffen«<br />

Blutzuckermessung<br />

während der<br />

Schwangerschaft<br />

ist wichtig.<br />

Fotos: zVg, shutterstuck/aslysun<br />

nächsten Verzeichnisfortschreibung<br />

der Produktgruppe 21 aufgreifen.<br />

BVND-Chef Dr. Nikolaus Scheper<br />

freut diese Antwort. Er hat die Verbandsmitglieder<br />

per „Hotmail“ umgehend<br />

darüber informiert.<br />

Wird etwas dauern, bis die<br />

Sachbearbeiter informiert sind<br />

Zwar wurde kein Termin für die<br />

angekündigte Anpassung des Hilfsmittelverzeichnisses<br />

genannt, aber<br />

die verordnenden Kolleginnen und<br />

Kollegen könnten sich ab sofort auf<br />

das Schreiben berufen, sollte sich<br />

eine Krankenkasse der Erstattung<br />

widersetzen oder gar Regressforderungen<br />

stellen wollen.<br />

Dr. Grünerbel ist dagegen noch vorsichtig.<br />

Er rät Kolleginnen und Kollegen,<br />

vorerst weiterhin schwangeren<br />

Patientinnen den Kauf eines Messgeräts<br />

in einer Apotheke oder bei<br />

einem Großhändler-Diabetesshop<br />

nahezulegen. Die Kosten dafür seien<br />

überschaubar und die Teststreifen<br />

verordnungsfähig. Es werde einige<br />

Zeit dauern, bis die offizielle Information<br />

auf die Sachbearbeiterebene<br />

der Kassen durchgesickert sei. REI<br />

Pädagogen als Unterstützer qualifizieren<br />

Empfehlungen der <strong>DDG</strong> zu Weiterbildung und Schulung<br />

BERLIN. Kinder mit Diabetes mellitus<br />

Typ 1 brauchen Unterstützung bei der<br />

Umsetzung ihrer Therapie in der Schule.<br />

Davon ist die <strong>DDG</strong> überzeugt. Sie<br />

hat dafür Empfehlungen verfasst.<br />

Die Inklusion von Kindern mit<br />

Diabetes mellitus Typ 1 in der<br />

Schule gestalte sich teilweise sehr<br />

schwierig, heißt es im „Statement<br />

zur Weiterbildung bzw. Schulung<br />

von pädagogischen Fachkräften, die<br />

Kinder mit Diabetes in der Schule<br />

begleiten“. In der Regel fehle geschultes<br />

Personal und es gebe diesbezüglich<br />

keine einheitlichen Regelungen<br />

und Verantwortlichkeiten.<br />

„Fast alle pädiatrischen Diabeteszentren<br />

bieten eine aufsuchende<br />

Schulung für die Lehrer/innen und<br />

Betreuer/innen von Kindern mit<br />

Diabetes Typ 1 in Schule und Kita<br />

an“, darauf verweist Karina Boss,<br />

»Individuelle Absprachen zum Kind<br />

münden in Handlungsanweisungen«<br />

Diabetesberaterin <strong>DDG</strong> und Mitautorin<br />

des Statements. Vor Ort werde<br />

Wissen vermittelt. Mit dem Einverständnis<br />

der Erziehungsberechtigten<br />

erfolgten individuelle Absprachen<br />

zum konkret betroffenen Kind. Und<br />

in einer schriftlichen Handlungsanweisung<br />

wird festgelegt, welche Personen<br />

wann welche Therapieaufgaben<br />

übernehmen.<br />

Die Wünsche und Erfahrungen der<br />

Erziehungsberechtigten sowie die<br />

Empfehlungen der behandelnden<br />

Diabeteszentren werden eingebunden.<br />

Berücksichtigt werden ebenso<br />

zeitliche und örtliche Gegebenheiten<br />

der Schule sowie Absprachen zu<br />

Sport und Hypomanagement.<br />

Die aufsuchenden Schulungen werden<br />

bisher nicht durch Krankenkassen<br />

oder die öffentliche Hand finanziert,<br />

bedauert Boß. „Wir wünschen<br />

uns natürlich eine Vergütung für<br />

diese Leistungen. Wir halten aber<br />

solche kindspezifischen individuellen<br />

Weiterbildungen für pädagogische<br />

Fachkräfte ganz klar auch im<br />

Sinne einer gelungenen Inklusion<br />

für absolut notwendig.“ Jedes Kind<br />

habe individuelle Stärken und Fähigkeiten<br />

und müsse daher auch in<br />

individuell angepasster Weise unterstützt<br />

werden.<br />

kol<br />

Die Stellungnahme der <strong>DDG</strong> und eine<br />

Lehrerinformation der AGPD:<br />

https://bit.ly/2HQQehQ<br />

https://bit.ly/2jkzYrs


4 News & Fakten<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Adipositas-OPs in<br />

Deutschland selten<br />

MANNHEIM. Nach fast 15 Jahren<br />

Praxiserfahrung ist klar,<br />

dass extrem übergewichtige<br />

Patienten von Magenbypass<br />

oder -verkleinerung nachhaltig<br />

profitieren können. Dennoch<br />

zeigen Krankenkassen in<br />

Deutschland große Zurückhaltung<br />

bei der Kostenübernahme,<br />

so Professor Dr. Dieter<br />

Birk, Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen,<br />

auf dem Kongress<br />

der DGK – hierzulande<br />

werden jährlich bis zu 30-mal<br />

weniger OPs durchgeführt als<br />

in einigen Nachbarländern.<br />

Darum fordert er mehr Aufklärungsarbeit<br />

durch Mediziner<br />

und die Gesundheitspolitik. dz<br />

DGK-Pressemitteilung<br />

Geschäftsbericht<br />

der <strong>DDG</strong> ist da<br />

BERLIN. Der neue <strong>DDG</strong> Geschäftsbericht<br />

2017 ist ab sofort<br />

verfügbar. <strong>DDG</strong> Mitglieder<br />

erhalten diesen automatisch<br />

per Postzustellung. Aber auch<br />

für alle anderen Interessierten<br />

ist dieser zugänglich: Der Bericht<br />

kann als Printprodukt in<br />

der <strong>DDG</strong> Geschäftsstelle bestellt<br />

werden (info@ddg.info,<br />

Telefon: 030 3 11 69 37 0 25).<br />

Außerdem steht er online als<br />

Download und als ePaper bereit:<br />

www.deutsche-diabetesgesellschaft.de/ueberuns/geschaeftsbericht.html<br />

Ozon hoch, Blutzucker niedrig<br />

Analyse von DPV-Registerdaten zeigt<br />

inverse Korrelation bei jugendlichen Typ-1-Diabetespatienten<br />

ULM. Man würde es nicht erwarten, aber eine jetzt veröffentlichte<br />

großangelegte Studie bestätigt erste Hinweise: Eine hohe<br />

Ozonbelastung geht bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes mit<br />

niedrigeren HbA 1c -Werten einher.<br />

Beim Typ-2-Diabetes ist eine<br />

hohe Schadstoffbelastung der<br />

Atemluft sowohl mit einer<br />

höheren Erkrankungsinzidenz als<br />

auch mit einer schlechteren Stoffwechselkontrolle<br />

verbunden. Das<br />

haben frühere Studien ergeben. Zum<br />

Typ-1-Diabetes lagen in dieser Hinsicht<br />

bislang kaum belastbare Daten<br />

vor. Deshalb hat eine deutsche<br />

Forschergruppe um Dr. Stefanie<br />

Lanzinger von der Universität<br />

Ulm, Projektpartner des DZD, die<br />

Daten von mehr als 37 000 jugendlichen<br />

Typ-1-Diabetespatienten auf<br />

mögliche Zusammenhänge zwischen<br />

der Langzeitexposition gegenüber<br />

Schadstoffen in der Atemluft und<br />

der Stoffwechseleinstellung untersucht.<br />

Als Schadstoffe berücksichtigt<br />

wurden Feinstaubpartikel, Stickstoffdioxid<br />

sowie Ozon, erfasst vom<br />

Umweltbundesamt. Die Qualität der<br />

Stoffwechselkontrolle wurde anhand<br />

des HbA 1c -Werts und der täglichen<br />

Insulindosis beurteilt.<br />

Ein riesiger Datenpool<br />

wurde ausgewertet<br />

»Zusammenhang<br />

erwies sich<br />

als konsistent«<br />

Die Daten stammen aus der Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation<br />

(DPV), einer bevölkerungsbasierten<br />

Kohortenstudie, an der<br />

Zentren in Deutschland und dem<br />

europäischen Ausland teilnehmen.<br />

Diese übermitteln regelmäßig die<br />

anonymisierten Daten ihrer Patienten<br />

an das DPV-Zentrum der<br />

Uni Ulm, wo die Daten mit unterschiedlichen<br />

Fragestellungen analysiert<br />

werden. Der jetzt vorgelegten<br />

Analyse liegen die Patientendaten<br />

aus 344 deutschen, über das gesamte<br />

Bundesgebiet verteilten Zentren<br />

zugrunde, wobei ein mehrjähriger<br />

Zeitraum von 2009 bis 2014 erfasst<br />

wurde.<br />

Die Auswertung ergab einen einzigen<br />

signifikanten Zusammenhang:<br />

Es besteht eine inverse Korrelation<br />

zwischen der kumulativen Ozonbelastung<br />

und der Qualität der Stoffwechselkontrolle.<br />

Im Klartext heißt<br />

das: Je mehr Ozon die Jugendlichen<br />

abbekommen hatten, desto niedriger<br />

waren ihre HbA 1c -Werte. Dieser Zusammenhang<br />

erwies sich auch nach<br />

umfangreichen Sensitivitätsanalysen<br />

als konsistent.<br />

Ein therapeutischer Ozon-Effekt<br />

bei Diabetes?<br />

Ein überraschendes Ergebnis und<br />

doch wieder so überraschend nicht,<br />

denn bereits eine kleinere Studie,<br />

basierend auf dem DDZ-Register<br />

des Deutschen Diabetes-Zentrums<br />

in Düsseldorf, hatte bei knapp 800<br />

jugendlichen Typ-1-Diabetespatienten<br />

zu einem analogen Ergebnis<br />

geführt. Allerdings hatten sich die<br />

Daten dieser Studie als nicht robust<br />

erwiesen. Bestätigt wird die Vermutung<br />

des positiven Einflusses einer<br />

hohen kumulativen Ozonbelastung<br />

auf das HbA 1c auch durch eine chinesische<br />

Typ-2-Diabetes-Studie. Allerdings<br />

waren die Ergebnisse nicht<br />

signifikant.<br />

Tierexperimentelle Daten stützen<br />

die inverse Korrelation zwischen<br />

Ozon und HbA 1c ebenfalls: Am<br />

Rattenmodell für Diabetes mellitus<br />

konnte gezeigt werden, dass Ozon<br />

den HbA 1c -Wert reduziert. Ob sich<br />

dadurch tatsächlich ein therapeutisches<br />

Potenzial von Ozon bei Diabetes<br />

ableiten lässt, gilt es jedoch<br />

noch zu klären. Als mögliche Wirkmechanismen<br />

werden ein Anstieg<br />

der Insulinsensitivität und eine<br />

Abnahme von oxidativem Stress<br />

diskutiert.<br />

Abgesehen vom Ozoneffekt führte<br />

die DPV-Studie zu keinen signifikanten<br />

Ergebnissen. Die Langzeitexposition<br />

weder gegenüber Feinstaub<br />

noch gegenüber Stickstoffdioxid ließ<br />

eine Korrelation zum HbA 1c erkennen.<br />

Auch mit Blick auf die tägliche<br />

Insulindosis und etwaige Zusammenhänge<br />

mit luftbelastenden Stoffen<br />

verlief die Studie negativ.<br />

Ulrike Viegener<br />

Lanzinger S. et al.: Diabetologia <strong>2018</strong><br />

https://doi.org/10.1007/s00125-018-4580-8<br />

Die aktuellen<br />

Studienergebnisse<br />

stellen Ozon in<br />

ein neues Licht.<br />

Foto: iStock/FrankRamspott<br />

VDBD-Kuratorium<br />

neu besetzt<br />

BERLIN. In einer konstituierenden<br />

Sitzung am 19. April<br />

wurde das Kuratorium der<br />

Akademie des Verbandes der<br />

Diabetes-Beratungs- und<br />

Schulungsberufe (VDBD) neu<br />

gewählt. Vorsitzender für die<br />

nächsten drei Jahre ist <strong>DDG</strong><br />

Präsident Professor Dr. Dirk<br />

Müller-Wieland. „Ich freue<br />

mich darauf, der VDBD Akademie<br />

beratend zur Seite zu<br />

stehen“, so der neu gewählte<br />

Vorsitzende. Diabetesfachkräfte<br />

nehmen regelmäßig an Fortund<br />

Weiterbildungsangeboten<br />

der VDBD Akademie teil. Das<br />

Kuratorium berät dabei die<br />

Akademieleitung zu inhaltlichen<br />

Fragen.<br />

hue<br />

KOMMENTAR<br />

Für den in der Studie beobachteten<br />

Effekt gibt es unterschiedliche Erklärungsansätze:<br />

Zum einen könnten unsere<br />

Ergebnisse den in früheren Studien<br />

bereits gezeigten Zusammenhang zwischen<br />

vermehrter körperlicher Aktivität<br />

und niedrigen HbA 1c -Werten widerspiegeln.<br />

Das wurde beispielsweise in<br />

einer schwedischen Studie mit Kindern<br />

und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes<br />

beobachtet. Zum anderen könnte auch<br />

eine durch Sonnenexposition hervorgerufene, höhere<br />

Vitamin D-Konzentration eine Rolle spielen, da ein inverser<br />

Zusammenhang zwischen Vitamin D und HbA 1c<br />

bei Menschen mit Typ-1-Diabetes beobachtet wurde.<br />

»Es gibt unterschiedliche Erklärungsansätze«<br />

Kommentar von der Erstautorin Dr. Stefanie Lanzinger<br />

Dr. Stefanie<br />

Lanzinger<br />

Universität Ulm<br />

Foto: zVg<br />

Eine weitere Möglichzeit zur Erklärung<br />

der Ergebnisse wäre eine milde Hämolyse<br />

aufgrund von einem Anstieg der<br />

kumulativen Ozonkonzentration.<br />

Auch Feinstaub und NO 2<br />

spielen für das HbA 1c eine Rolle<br />

Ein therapeutisches Potenzial bei Ozon<br />

alleine sehen wir aber nicht. Zwar gibt<br />

es Tiermodelle, die auf einen therapeutischen<br />

Einfluss von Ozon hinweisen, allerdings<br />

ist die Evidenz hier sehr gering<br />

und bezieht sich nur auf einzelne Studien.<br />

Mit unseren Ergebnissen können<br />

wir nur auf einen möglichen Zusammenhang zwischen<br />

Ozon und der Stoffwechseleinstellung bei Menschen<br />

mit Typ-1-Diabetes hinweisen, allerdings können wir<br />

nichts zur Kausalität dieses Zusammenhangs sagen.<br />

Und auch wenn unsere Studie keinen Zusammenhang<br />

zwischen Feinstaub bzw. NO 2 und HbA 1c bei Kindern<br />

und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes gezeigt hat, vermuten<br />

wir dennoch, dass es diesen geben könnte. Im<br />

Gegensatz zu unserer Studie zeigte zum Beispiel eine<br />

Untersuchung mit Typ-2-Diabetes patienten aus dem<br />

DPV-Register erhöhte HbA 1c -Werte in Zusammenhang<br />

mit einem Anstieg der Feinstaubkonzentration. Ähnliche<br />

Ergebnisse lieferte auch eine Studie aus Israel.<br />

Regionale Unterschiede können<br />

Differenzen verursachen<br />

Dass die Ergebnisse verschieden ausfallen, kann an Unterschieden<br />

in der Studienpopulation, individuellen<br />

Anfälligkeiten der Diabetespatienten, der Methodik der<br />

Auswertung sowie an Unterschieden in den Quellen<br />

und der Luftschadstoffzusammensetzung liegen. Regionale<br />

Differenzen können ebenfalls eine Rolle spielen.


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

News & Fakten<br />

5<br />

»Bitte machen Sie Ernst<br />

mit der Prävention!«<br />

Breites Bündnis fordert Regierung zum Handeln auf<br />

BERLIN. Mehr als 2000 Ärztinnen<br />

und Ärzte – darunter 1300<br />

Kinder- und Jugendärzte, 222<br />

Diabetologen und 58 Professoren<br />

der Medizin – drängen<br />

die Bundesregierung, endlich<br />

Maßnahmen gegen Fehlernährung<br />

einzuleiten.<br />

Unterstützt wird das vom Berufsverband<br />

der Kinder- und<br />

Jugendärzte (BVKJ), von der <strong>DDG</strong><br />

und der Verbraucherorganisation<br />

foodwatch initiierte Schreiben von<br />

zahlreichen medizinischen Fachgesellschaften<br />

sowie von der Techniker<br />

Krankenkasse und dem AOK-Bundesverband.<br />

„Wir haben keine Geduld<br />

mehr“, kommentierte BVKJ-<br />

Präsident Dr. Thomas Fischbach<br />

die Forderung an die Politiker.<br />

Anhand von Zahlen machen die Autoren<br />

des offenen Briefs die Entwicklung<br />

zu einer inzwischen „globalen<br />

Adipositas-Epidemie“ deutlich.<br />

Im Vergleich zu den 1980er- und<br />

1990er-Jahren habe in Deutschland<br />

der Anteil übergewichtiger Kinder<br />

um 50 % zugenommen, der Anteil<br />

adipöser Kinder habe sich sogar<br />

verdoppelt. „Eine unausgewogene<br />

Ernährung, die häufig bereits im<br />

Kindesalter erlernt wird, ist einer der<br />

Gründe für diese besorgniserregende<br />

Entwicklung“, heißt es im Brief.<br />

Die Autoren verweisen darauf, dass<br />

weltweit Länder und Gemeinden<br />

Sonderabgaben oder -steuern für gesüßte<br />

Getränke eingeführt oder deren<br />

Einführung angekündigt haben.<br />

Dies zeige Wirkung, Hersteller minderten<br />

den Zuckergehalt und auch<br />

der Konsum der betroffenen Produkte<br />

gehe zurück. Die Ärzte und<br />

ihre Unterstützer fordern deshalb<br />

von der Bundesregierung konkret:<br />

• eine verständliche Lebensmittelkennzeichnung<br />

in Form einer<br />

Nährwert-Ampel<br />

• Beschränkungen der an Kinder<br />

gerichteten Lebensmittelwerbung<br />

• verbindliche Standards für die<br />

Schul- und Kitaverpflegung sowie<br />

• steuerliche Anreize für die Lebensmittelindustrie,<br />

gesündere<br />

Rezepturen zu entwickeln<br />

„Diese Maßnahmen erfordern keine<br />

große Bürokratie, aber wir hätten die<br />

Chance, die Adipositas-Welle aufzuhalten<br />

und umzukehren“, ist Dr.<br />

Dietrich Garlichs, Beauftragter<br />

des Vorstands der <strong>DDG</strong>, überzeugt.<br />

„Den Tsunami der Lebensstilerkrankungen<br />

kann man nicht mit kosmetischen<br />

Maßnahmen stoppen.“<br />

Die Bundesregierung hat bereits<br />

eine „nationale Strategie für die Reformulierung<br />

von Lebensmitteln“<br />

angekündigt. Vom Effekt zeigen sich<br />

die Autoren allerdings nicht überzeugt,<br />

da bei der Umsetzung letztlich<br />

auf Freiwilligkeit der Industrie<br />

gesetzt wird.<br />

Zudem lehnt die neue Bundesministerin<br />

für Ernährung und Landwirtschaft,<br />

Julia Klöckner (CDU), wie<br />

schon ihr Amtsvorgänger Christian<br />

Schmidt (CSU) Steueränderungen<br />

und die Nährwert-Ampel ab.<br />

»Wir haben keine<br />

Geduld mehr«<br />

Wenn es auf einfaches<br />

Blutzucker-Messen<br />

ankommt.<br />

Sie haben Fragen zu Gerät, Handhabung oder Teststreifen?<br />

Besuchen Sie uns: www.aristo-pharma.de oder rufen Sie uns an: +49 (0) 30 - 710944200<br />

®<br />

Auszug aus dem Brief an das Kabinett und die Parteichefs:<br />

"Bitte ziehen Sie Sonderabgaben/-steuern für gesüßte Getränke und Beschränkungen<br />

der an Kinder gerichteten Werbung für Lebensmittel mit<br />

einem unausgewogenen Nährstoffprofil in Betracht. Dabei sollten die<br />

Einnahmen einer Sonderabgabe oder -steuer für gesüßte Getränke eins zu<br />

eins der Förderung gesunder Ernährung beziehungsweise der Prävention<br />

chronischer Krankheiten zugutekommen – beispielsweise in Form von<br />

Steuersenkungen für ausgewogene Lebensmittel."<br />

https://bit.ly/2uYhQeD<br />

Der nachdrückliche Appell der Ärzte<br />

und Unterstützer an die Regierung<br />

und die Minister bleibt damit: „Bitte<br />

machen Sie Ernst mit der Prävention<br />

DUO TD–4285<br />

Einfache Handhabung<br />

großes Display und breite Teststreifen<br />

Sofort einsatzbereit,<br />

keine Codierung erforderlich<br />

Präzise Messung,<br />

DIN EN ISO15197:2015 erfüllt<br />

Hohe Qualität zum fairen Preis,<br />

Preisgruppe Anhang<br />

Teststreifen nach Ziffer . 1<br />

von Adipositas, Typ-2-Diabetes und<br />

anderen chronischen Krankheiten!“<br />

Cornelia Kolbeck<br />

Pressekonferenz von <strong>DDG</strong>, BVKJ und foodwatch<br />

»Kosmetik<br />

stoppt den<br />

Tsunami nicht«<br />

Arzneimittel meiner Wahl<br />

AZ_Diabetes Zeitung_Gluco-test DUO_228x297mm_<strong>2018</strong><strong>05</strong>02_RZ.indd 1 02.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong> 14:10:29


6 News & Fakten<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Ein breites Spektrum – qualitätsgesichert<br />

Strukturerhebung von BVND und <strong>DDG</strong> liefert Fakten zur ambulanten Diabetologie<br />

MARL. Wer übernimmt in den diabetologischen Schwerpunktpraxen<br />

die Versorgung der Patienten? Welche Leistungen<br />

werden angeboten? Und welche Maßnahmen zur Qualitätssicherung<br />

werden ergriffen? Antworten auf diese Fragen<br />

liefert eine aktuelle Strukturanalyse von BVND und <strong>DDG</strong>.<br />

Ende 2016 wurden<br />

2642 ambulant diabetologisch<br />

tätige<br />

Mitglieder des Bundesverbandes<br />

der niedergelassenen<br />

Diabetologen (BVND)<br />

und/oder der <strong>DDG</strong> gebeten,<br />

sich an einer Strukturerhebung*<br />

zu beteiligen.<br />

„Bisher gab es dazu nichts“,<br />

so BVND-Vorstandsvorsitzender<br />

Dr. Nikolaus<br />

Scheper. Er freut sich<br />

über das Feedback von<br />

14<strong>05</strong> Ärzten in 540 Praxen.<br />

Allerdings räumt er ein, dass nach<br />

wie vor niemand die genaue Zahl der<br />

diabetologischen Schwerpunktpraxen<br />

in Deutschland kennt.<br />

<strong>DDG</strong> und BVND gewinnen aus den<br />

Daten der Befragung wichtige Anhaltspunkte,<br />

in welche Richtung die<br />

»Pro Arztpraxis<br />

1800 Patienten<br />

im Quartal«<br />

Dr. Nikolaus<br />

Scheper<br />

Vorsitzender<br />

des BVND<br />

Foto: privat<br />

ambulante Diabetologie<br />

weiterentwickelt werden<br />

sollte. Die diabetologische<br />

Nachwuchsförderung<br />

steht hierbei an oberster<br />

Stelle, unterstreicht Dr.<br />

Scheper. Das mittlere Alter<br />

der Ärzte, die sich an<br />

der Strukturerhebung beteiligten,<br />

betrug 53 Jahre,<br />

nur 7 % waren jünger als<br />

40. Die Altersverteilung<br />

ähnelt der aller niedergelassenen<br />

Ärzte in Deutschland<br />

– was die Sache nicht<br />

besser macht, sagt Dr. Scheper. Zumal<br />

die Diabetesentwicklung zusätzlichen<br />

Behandlungsdarf bewirkt.<br />

Gesundheitspolitische Forderungen,<br />

die sich daraus ableiten, sind<br />

z.B. die Implementierung der Diabetologie<br />

im Medizinstudium als<br />

Querschnittsfach. Ferner sollte die<br />

Bundesärztekammer in der Musterweiterbildungsordnung<br />

eine einheitliche<br />

Zusatzqualifikation „Diabetologie“<br />

ermöglichen. Es müssen<br />

ausreichend Weiterbildungsplätze<br />

im ambulanten und im stationären<br />

Sektor vorhanden sein und die Zahl<br />

klinischer Lehrstühle für Diabetes<br />

muss aufgestockt werden. Diese Forderungen<br />

finden sich im Positionspapier<br />

„Diabetologie 2025“ wieder.<br />

Die Strukturerhebung zeigt: Vier<br />

von fünf Ärzten in einer DSP arbeiten<br />

interdisziplinär und bieten auch<br />

hausärztliche Leistungen an. Jede<br />

zweite Einrichtung ist eine Berufsausübungsgemeinschaft,<br />

jede dritte<br />

eine Einzelpraxis. Zwei von drei Praxen<br />

sind fächerübergreifende Kooperationen,<br />

vor allem mit Hausärzten<br />

und Internisten ohne Schwerpunkt.<br />

Durchschnittlich behandelte jede<br />

befragte Praxis pro Quartal 1808<br />

Patienten, davon 780 mit Typ-2-Diabetes,<br />

158 mit Typ-1-Diabetes, 29<br />

Patientinnen mit Gestationsdiabetes<br />

und 23 Patienten mit einer sekundären<br />

Form des Diabetes. 41 % der<br />

Praxen bekommen über die Hälfte<br />

ihrer Patienten überwiesen.<br />

Alle reden von sprechender<br />

Medizin, keiner will sie bezahlen<br />

Durchschnittliche Anzahl Personen je Praxis<br />

Voll- und Teilzeitpersonal je Einrichtung<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

3,0<br />

0<br />

2,8<br />

Medizinische<br />

Fachangestellte/r<br />

2,0<br />

1,0<br />

Diabetesberater/in<br />

0,6<br />

0,8<br />

Auszubildende/r<br />

0,1<br />

83 % der antwortenden Einrichtungen<br />

sind von der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung als DSP zugelassen. Jede<br />

zweite verfügt über eine KV-Zulassung<br />

als Fußzentrum. Jede fünfte<br />

Einrichtung ist als „Fußbehandlungseinrichtung<br />

<strong>DDG</strong>“ zertifiziert,<br />

jede sechste ist ein „Diabeteszentrum<br />

<strong>DDG</strong>“ und jede zehnte ein „Diabetologikum<br />

<strong>DDG</strong>“ mit diabetesspezifischem<br />

Qualitätsmanagement.<br />

Der Anteil des diabetesspezifischen<br />

Assistenzpersonals liegt je nach Praxisgröße<br />

bei 26 bis 42 % aller Mitarbeiter.<br />

Der finanzielle Personalaufwand<br />

ist drei Mal so hoch wie in<br />

einer Hausarztpraxis, sagt Dr. Scheper<br />

mit Blick auf zusätzliche Umfrageergebnisse<br />

zur wirtschaftlichen<br />

Situation der DSP.<br />

Den höheren Schulungs- und Beratungsaufwand,<br />

den Ärzte, Diabetesberater/innen<br />

und -assistent/innen,<br />

Diätberater/innen und MFA leisten,<br />

sieht der BVND-Chef aber nicht im<br />

EBM und beim Honorar abgebildet.<br />

„Alle reden von sprechender Medizin,<br />

doch keiner will sie bezahlen.“<br />

Bei der Auswertung von Patienten-<br />

Datensätzen aus modernen Messsystemen<br />

„gehen wir in Vorleistung“.<br />

0,8<br />

0,3<br />

Wundmanager/in<br />

Wundassistent/in<br />

Vollzeit<br />

Teilzeit<br />

0,5<br />

Diabetesassistent/in<br />

0,4<br />

0,3<br />

DSP<br />

beschäftigen<br />

viel spezifisch<br />

weitergebildetes<br />

Personal.<br />

0,8<br />

Reinigungskräfte<br />

Sonstige<br />

0,2 0,2<br />

Kaufmänn. Mitarbeiter/in<br />

Praxismanager/in<br />

Quelle: BVND/<strong>DDG</strong>, MT-Grafik<br />

Denn ein separater Schulungsbedarf<br />

werde seitens der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

schlicht negiert.<br />

Fast alle Praxen können eine zeitnahe<br />

Ersteinstellung der Patienten<br />

sicherstellen, hebt Dr. Scheper ein<br />

weiteres Umfrageergebnis hervor.<br />

Bei Neuüberweisungen zur spezifischen<br />

Diabetes-Mitbehandlung beträgt<br />

die Wartezeit im Mittel 17 Tage.<br />

Diabetologische Notfälle wie Stoffwechselentgleisung,<br />

Insulinpumpenstörung<br />

oder ein akutes Fußsyndrom<br />

werden in jeder zweiten Praxis ohne<br />

Wartezeit behandelt. REI<br />

*Diabetologie und Stoffwechsel 2/18, S.167-173:<br />

Ambulante Diabetesversorgung in Deutschland<br />

Diagnostik und Ersttherapie des Diabetes mellitus<br />

Diabetesschulungen nach einem anerkannten Programm<br />

Ambulante Ersteinstellungen von Typ-1-Diabetikern<br />

Ambulante Einstellung von Typ-2-Diabetikern<br />

Betreuung von Typ-1-Diabetikern<br />

Betreuung von Typ-2-Diabetikern<br />

Diabetisches Fußsyndrom<br />

Mitbetreuung von Diabetes in der Schwangerschaft<br />

Insulinpumpenambulanz inkl. Neueinstellungen<br />

Notfallmanagement (z.B. Stoffwechselentgleisung,<br />

Insulinpumpenstörung, akutes Fußsyndrom ...)<br />

72 %<br />

86 %<br />

94 %<br />

95 %<br />

94 %<br />

87 %<br />

91 %<br />

83 %<br />

Typ 1 − ICT<br />

Medias 2<br />

Typ 2 ohne Insulin<br />

Typ 2 mit Insulin (BOT und CT)<br />

prandiale Insulintherapie<br />

Typ 2 ICT<br />

Hypoglykämie<br />

LINDA<br />

CSII Insulinpumpenschulung<br />

CGM Schulung<br />

Gestationsdiabetes<br />

Hypertonieschulung<br />

Fußschulung<br />

Ernährungsberatung − Einzelberatung<br />

Ernährungsberatung in Gruppen<br />

28 %<br />

33 %<br />

42 %<br />

39 %<br />

51 %<br />

57 %<br />

57 %<br />

66 %<br />

71 %<br />

74 %<br />

75 %<br />

82 %<br />

79 %<br />

80 %<br />

77 %<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent aller Teilnehmer (N=540)<br />

Quelle: BVND/<strong>DDG</strong>, MT-Grafik<br />

Eine Ersteinstellung bei Typ-1-Diabetes bieten 86 % aller Praxen an, bei Typ-2-Diabetes sind es 94 %.<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

Prozent aller Teilnehmer (N=540)<br />

Quelle: BVND/<strong>DDG</strong>, MT-Grafik<br />

Die Diabetologen bieten ein breites Angebot an Diabetesschulungen nach evaluierten Programmen an.<br />

ADBW-Jahreskongress:<br />

Jetzt anmelden!<br />

Am 6. und 7. Juli findet der Jahreskongress<br />

der Arbeitsgemeinschaft Diabetologie<br />

Baden-Württemberg e.V. in Bad Boll statt.<br />

Weitere Informationen und das Anmeldeformular<br />

unter: www.adbw.de/kongress/<br />

programm/<br />

160 000<br />

Frauen und Männer haben bis April<br />

<strong>2018</strong> bereits an der NAKO-Gesundheitsstudie<br />

teilgenommen. Bis 2023<br />

soll die Zahl auf 200 000 wachsen.<br />

„Test-Triangle“-Studie startet<br />

Die „Test-Triangle“-Studie des DZD richtet<br />

sich an Frauen, bei denen während einer kurz<br />

zurückliegenden Schwangerschaft ein Gestationsdiabetes<br />

diagnostiziert wurde. Mit einer<br />

App sollen sie bei Bewegung, Ernährung und<br />

Stressreduktion unterstützt werden. Weitere<br />

Infos zur Teilnahme: https://bit.ly/2EyuxNT


Jetzt auf 200 1 updaten!<br />

Bringen Sie das Mahlzeiten-Insulin<br />

Ihrer Patienten auf den aktuellen Stand!<br />

Start<br />

Halbes Volumen 2 | Weniger Spritzlast 2 | Mehr Patientenzufriedenheit 3<br />

1 Für Ihre Patienten mit einem Bedarf von >20 Einheiten kurzwirksamem Insulin pro Tag<br />

2 Im Vergleich zu allen anderen kurzwirksamen Insulinen mit einer Konzentration von 100 E/ml<br />

Liprolog ® 100 Einheiten/ml, Injektionslösung in Patrone; -100 Einheiten/ml, Injektionslösung in Durchstechflasche; -100 Einheiten/ml KwikPen,<br />

Injektionslösung in einem Fertigpen; -100 Einheiten/ml Junior KwikPen, Injektionslösung in einem Fertigpen; Liprolog ® Mix25-/-Mix50 100<br />

Einheiten/ml, Injektionssuspension in Patronen; -Mix25-/-Mix50 100 Einheiten/ml KwikPen, Injektionssuspension in einem Fertigpen; Liprolog ®<br />

200 Einheiten/ml KwikPen, Injektionslösung in einem Fertigpen. Wirkstoff: Insulin lispro (über rekombinante DNA hergestellt aus E. coli). Zusammensetzung:<br />

Liprolog ® 100 Einheiten E/ml, Liprolog ® Mix25/-Mix50: 1 ml enthält 100 E (entspr. 3,5 mg) Insulin lispro. Liprolog ® 200 E/ml: 1 ml enthält 200 E<br />

(entspr. 6,9 mg) Insulin lispro. Sonstige Bestandteile: Glycerol, Zinkoxid, m-Cresol, Wasser f. Injektionszwecke, Natriumhydroxid, Salzsäure; Liprolog ® 100 E/ml<br />

zusätzl.: Dinatriumhydrogenphosphat 7 H 2 O; Liprolog ® Mix25/-Mix50 zusätzl.: Dinatriumhydrogenphosphat 7 H 2 O,<br />

Protaminsulfat, Phenol; Liprolog ® 200 E/ml zusätzl.: Trometamol. Anwendungsgebiete: Liprolog ® 100 E/ml:<br />

Insulinbedürftiger Diabetes mellitus; auch zur Ersteinstellung. Liprolog ® Mix25/-Mix50: Insulinbedürftiger Diabetes<br />

mellitus. Liprolog ® 200 E/ml: Insulinbedürftiger Diabetes mellitus bei Erwachsenen; auch zur Ersteinstellung.<br />

3 Wang T et al., J Diabetes Sci Technol. 2016 28;10(4):923–31<br />

Gegenanzeigen: Hypoglykämie. Überempfindlichkeit gg. den Wirkstoff od. einen der sonst. Bestandteile. Liprolog ® Mix25/-Mix50 zusätzl.: i.v.-Applikation.<br />

Nebenwirkungen: Hypoglykämie. Schwere Hypoglykämien können zu Bewusstlosigkeit und im Extremfall zum Tod führen. Häufig lokale allergische Reaktionen<br />

(Hautrötungen, Schwellungen oder Juckreiz an der Injektionsstelle). Gelegentlich Lipodystrophie an der Injektionsstelle. Selten systemische Allergie (general.<br />

Insulinallergie) mit Hautausschlag am ganzen Körper, Kurzatmigkeit, keuchendem Atem, Blutdruckabfall, schnellem Puls oder Schwitzen; in schweren Fällen<br />

lebensbedrohlich. Ferner Ödeme (insbes., wenn eine schlechte metabol. Kontrolle durch intensivierte Therapie verbessert wurde). Warnhinweis: Liprolog ®<br />

100 E/ml Junior KwikPen: Mit dem Pen können 0,5 – 30 Einheiten in Schritten zu je 0,5 Einheiten abgegeben werden. Liprolog ® 200 E/ml: Nur<br />

in diesem Pen anwenden, sonst kann schwere Überdosierung auftreten. Verschreibungspflichtig.<br />

Weitere Einzelheiten enthalten die Fach- und Gebrauchsinformationen, deren<br />

aufmerksame Durchsicht empfohlen wird. Pharmazeutischer Unternehmer: Eli Lilly Nederland<br />

B. V. Lokaler Vertreter in Deutschland: BERLIN-CHEMIE AG, 12489 Berlin. (Stand: 10.17)<br />

LIP-118<strong>05</strong>00_AZ_KP200_Diabetes_Zeitung_286x390_RZ.indd 1 24.04.18 10:47


Gemei<br />

in die Z<br />

8 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Die jungen Nachwuchskräfte waren über das<br />

Reisestipendiatenprogramm der <strong>DDG</strong> eingeladen.<br />

<strong>DDG</strong> Vizepräsidentin Prof. Dr. Monika Kellerer<br />

und <strong>DDG</strong> Past Präsident Prof. Dr. Baptist Gallwitz in der<br />

Redaktionskonferenz der diabetes zeitung.<br />

Kongresssekretärin Dr. Katharina Laubner<br />

bei den Postersessions.<br />

Die 53. Frühjahrst<br />

Dietrich Monstadt (MdB), <strong>DDG</strong> Geschäftsführerin<br />

Barbara Bitzer, <strong>DDG</strong> Präsident<br />

Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland und Cornelia Graf.<br />

Pressekonferenz: Prof. Dr.<br />

Jochen Seufert steht<br />

interessierten Journalisten<br />

Rede und Antwort.<br />

Edwin Schubert und Bastian Niemeier leben<br />

beide mit Typ-1-Diabetes und erklären den Schülern<br />

ihren Umgang mit der Erkrankung.<br />

BERLIN. Vier Tage, fast 6500 Teil<br />

55 wissenschaftliche Symposien, 30 Wor<br />

acht Praxisdialoge, 220 Poster, über 4<br />

150 Reisestipendiatinnen und -stipendiaten un<br />

eine kleine Auswahl an Kennziffern rund um de<br />

Professor Dr. Jochen Seufert und Kongresss<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>DDG</strong> Geschäf<br />

Kongress programm auf die Beine gestel<br />

Wochenende über Christi Himmelfah<br />

um sich in der Diabetologie auf den n<br />

mit alten und neuen Kollegen<br />

Eine gelungene Tagung, d<br />

frischem Input für di<br />

Gepäck wieder ve<br />

Der neue<br />

<strong>DDG</strong> Vorstand.<br />

Meet the Expert am <strong>DDG</strong> Stand. Dr. Ludwig Merker und<br />

Dr. Thomas Ebert führten den Dialog zum Thema Niere.


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Kongress aktuell<br />

9<br />

Kongresspräsident Prof. Dr. Jochen Seufert und <strong>DDG</strong> Präsident Prof. Dr.<br />

Dirk Müller-Wieland freuen sich über einen erfolgreichen Kongress.<br />

Privatdozentin<br />

Dr. Julia Szendrödi erhielt<br />

den Ferdinand-Bertram-Preis<br />

der <strong>DDG</strong>.<br />

Die wissenschaftlichen Vorträge<br />

waren gut besucht und<br />

boten viel Raum für Dialog.<br />

<strong>2018</strong><br />

Gute Stimmung auf der <strong>DDG</strong> Night.<br />

insam<br />

ukunft<br />

tagung der <strong>DDG</strong><br />

ilnehmerinnen und Teilnehmer,<br />

rkshops, 26 Mitgliederversammlungen,<br />

400 Referentinnen und Referenten,<br />

d 30 Preisträgerinnen und -träger – das ist nur<br />

en Diabetes Kongress <strong>2018</strong>. Tagungspräsident<br />

sekretärin Dr. Katharina Laubner haben in<br />

ftsstelle ein interessantes und buntes<br />

llt. Viele Interessierte haben am langen<br />

hrt den Weg nach Berlin angetreten,<br />

neuesten Stand zu bringen und um<br />

n ins Gespräch zu kommen.<br />

die die Besucher mit viel<br />

ie tägliche Praxis im<br />

erlassen haben.<br />

Instant Aging für die Teilnehmer der Weiterbildung<br />

zur Basisqualifikation Diabetes Pflege <strong>DDG</strong>.<br />

Erstmalig veranstaltete die <strong>DDG</strong> einen Schülertag im<br />

Rahmen des Kongresses. Die Schüler lernten viel über<br />

gesunde Ernährung und welche spannenden<br />

Berufsbilder es rund um das Thema Diabetes gibt.<br />

Gewichtheber und Typ-1-Patient Matthias Steiner<br />

mit Barbara Bitzer (<strong>DDG</strong>), Nicole Mattig-Fabian (diabetesDE)<br />

und Sabrina Vité (<strong>DDG</strong>).<br />

Fotos: © K.I.T. Group GmbH, Bild: Dirk Deckbar<br />

Das DZD startete als Team und nahm Lauflegende<br />

Dieter Baumann gern in seine Mitte.<br />

Preisträger bei der Paul-Langerhans-Vorlesung.


10 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Ehre, wem Ehre gebührt –<br />

die diesjährigen Preisträger der <strong>DDG</strong><br />

15 Kolleginnen und Kollegen freuten sich über eine Auszeichnung auf dem Diabetes Kongress<br />

Hellmut-Otto-Medaille <strong>2018</strong><br />

Prof. Dr. Reinhard Holl<br />

Institut für Epidemiologie und medizinische Biometrie<br />

Universität Ulm, DZD<br />

In diesem Jahr ehrt die Deutsche Diabetes Gesellschaft Reinhard<br />

Holl für seine Verdienste in den Ausschüssen der <strong>DDG</strong>.<br />

Er ist unter anderem Koordinator und Mitautor der Leitlinie<br />

„Dia betes und Straßenverkehr“ der <strong>DDG</strong>. Reinhard Holl hat<br />

mit der DPV-Datenbank ein Werkzeug geschaffen, das hoch<br />

geeignet war, Daten von Tausenden Patienten im Kindes-<br />

und Erwachsenenalter für herausragende wissenschaftliche<br />

Projekte zu nutzen. Wegen seines außerordentlichen Engagements<br />

für die epidemiologische Forschung zum Typ-1-Diabetes<br />

wird Reinhard Holl im Andenken an den verstorbenen<br />

Bremer Diabetologen Hellmut Otto geehrt.<br />

Fotos: © K.I.T. Group GmbH, Bild: Dirk Deckbar, fotolia/pico<br />

Paul-Langerhans-Medaille <strong>2018</strong><br />

Prof. Dr. Jens Claus Brüning<br />

Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung, Köln<br />

Poliklinik für Endokrinologie, Diabetologie und Präventivmedizin<br />

der Universitätskliniken Köln, DZD<br />

In diesem Jahr verleiht die Deutsche Diabetes Gesellschaft<br />

ihre höchste Auszeichnung an Jens Claus Brüning. Seine<br />

Forschung fokussiert sich auf die (neuronale) Regulation<br />

des Energie- und Glukosestoffwechsels in Verbindung mit<br />

altersassoziierten (darunter Typ-2-Diabetes) und neurodegenerativen<br />

Erkrankungen (z.B. Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson).<br />

Für die von ihm erzielten neuen Erkenntnisse in der<br />

Stoffwechselregulation erhielt er bereits viele internationale<br />

Auszeichnungen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft ehrt<br />

mit der nach dem deutschen Pathologen Paul Langerhans<br />

benannten Medaille seit mehr als 40 Jahren internationale<br />

Spitzenforscher der Diabetologie.<br />

Gerhardt-Katsch-Medaille <strong>2018</strong><br />

Dr. Susanne Milek<br />

Supervisorin und Coach für Organisations- und Personalentwicklung<br />

in medizinischen Einrichtungen<br />

Hohenmölsen<br />

Seit 2000 engagiert sich Susanne Milek für den 14-tägigen<br />

Behandlungs- und Schulungskurs für Kinder und Jugendliche<br />

mit Diabetes mellitus Typ 1 (KiDS-Kurs) im Alter von 6–16 Jahren.<br />

Das Ziel: eine intensive Auseinandersetzung mit dem<br />

Diabetes durch tägliche handlungsorientierte Schulungen.<br />

Ein multiprofessionelles Team agiert in vorher geplanten und<br />

in langer Zeit erprobten Handlungsstrukturen und Abläufen,<br />

die eine 24-stündige qualitative Anleitung, Beratung und<br />

Betreuung der Teilnehmer sichern. Dabei entwickelt Susanne<br />

Milek die Struktur- und Prozessqualität des KiDS-Kurses ständig<br />

weiter. Die <strong>DDG</strong> zeichnet sie für ihr besonderes Engagement<br />

um das Wohl der Menschen mit Diabetes aus.<br />

Werner-Creutzfeldt-<br />

Preis <strong>2018</strong><br />

Prof. Dr. Anette-Gabriele<br />

Ziegler<br />

Institut für Diabetesforschung<br />

Helmholtz Zentrum München, DZD<br />

Anette-Gabriele Ziegler erhält<br />

den von Lilly Deutschland gestifteten<br />

Preis (10 000 €) für ihre Studien<br />

zur Autoimmun-Pathogenese<br />

und zu neuen Methoden der<br />

Prävention des Typ-1-Diabetes.<br />

Sie beschäftigt sich zudem mit<br />

Prävention, Folgeerkrankungen<br />

und Komplikationen des GDM.<br />

Hellmut-Mehnert-<br />

Projektförderung <strong>2018</strong><br />

Prof. Dr. Andreas L. Birkenfeld<br />

Medizinische Klinik und Poliklinik III<br />

am Universitätsklinikum<br />

Carl Gustav Carus in Dresden, DZD<br />

Andreas Birkenfeld erhält die von<br />

der <strong>DDG</strong> bereitgestellte Förderung<br />

(20 400 €) für sein Projekt<br />

„Wirkung des Atrialen Natriuretischen<br />

Peptids auf die hepatische<br />

Insulinsensitivität“. In dieser<br />

Kategorie wird der von der <strong>DDG</strong><br />

bestbewertete Projektförderantrag<br />

ausgezeichnet.<br />

Silvia-King-<br />

Preis <strong>2018</strong><br />

Lena Mumme<br />

Abteilung Intensivmedizin<br />

Universitätsmedizin Göttingen<br />

Lena Mumme erhält den von der<br />

Familie King gestifteten Förderpreis<br />

(2400 €) für ihre Arbeiten<br />

zu „Defects in a-Cell Function in<br />

Patients With Diabetes Due to<br />

Chronic Pancreatitis Compared<br />

With Patients With Type 2 Diabetes<br />

and Healthy Individuals“. Ihre<br />

Dissertation zu diesem Thema<br />

publizierte sie in Diabetes Care.<br />

Ferdinand-Bertram-<br />

Preis <strong>2018</strong><br />

Privatdozentin Dr.<br />

Julia Szendrödi, PhD<br />

Institut für klinische Diabetologie<br />

Deutsches Diabetes-Zentrum<br />

Düsseldorf, DZD<br />

Julia Szendrödi erhält den von<br />

Roche Diagnostics gestifteten<br />

Preis (20 000 €) für ihre klinischexperimentellen<br />

Arbeiten zur<br />

„Lipid-induzierten Insulinresistenz<br />

und Rolle der Mitochondrienfunktion<br />

in Skelettmuskel und Leber<br />

bei Diabetes mellitus Typ 2“.<br />

Förderpreis der<br />

Deutschen Diabetes<br />

Gesellschaft <strong>2018</strong><br />

Der von der Firma Sanofi-Aventis<br />

Deutschland gestiftete Preis<br />

(10 000 €) wird durch die <strong>DDG</strong><br />

aufgestockt (20 000 €), um drei<br />

Preisträger zu ehren.<br />

Dr. Dominic Ehrmann<br />

Forschungsinstitut der Diabetes-<br />

Akademie Mergentheim<br />

Dissertationsthema:<br />

„Verhaltensmedizinische Aspekte<br />

bei Diabetes mellitus“<br />

Hans-Christian-<br />

Hagedorn-<br />

Projektförderung <strong>2018</strong><br />

Prof. Dr. Michael A. Nauck<br />

Abteilung Diabetologie<br />

Klinikum der Ruhr-Universität<br />

Bochum<br />

Michael Nauck erhält den von<br />

NovoNordisk gestifteten Preis<br />

(25 000 €) für sein Forschungsprojekt<br />

„Aufklärung der Ursache<br />

eines verminderten Inkretineffekts<br />

bei Typ-2-Diabetes“. Das<br />

Projekt soll eine Kernfrage der<br />

Inkretinforschung beantworten.<br />

Ernst-Friedrich-<br />

Pfeiffer-Preis <strong>2018</strong><br />

Prof. Dr. Beate Maria Karges<br />

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />

am Bethlehem-<br />

Krankenhaus Stolberg<br />

Beate Karges erhält den von Lilly<br />

Deutschland gestifteten Preis<br />

(10 000 €) für ihre Publikationen<br />

auf dem Gebiet des Typ-1-Diabetes.<br />

Ihr Forschungsschwerpunkt<br />

ist die Therapie des Typ-1-Diabetes,<br />

insbesondere die Assozationen<br />

von Diabetestechnologie<br />

und Akutkomplikationen.<br />

Menarini-<br />

Projektförderung <strong>2018</strong><br />

Dr. Sabine Kahl<br />

Institut für klinische Diabetologie<br />

Deutsches Diabetes-Zentrum<br />

Düsseldorf, DZD<br />

Sabine Kahl erhält den von<br />

Berlin-Chemie gestifteten Preis<br />

(15 000 €) für ihr Projekt „Entwicklung<br />

eines Metaboliten-basierten<br />

Screening-Scores für die nicht-alkoholische<br />

Fettlebererkrankung“.<br />

Seit 2011 arbeitet sie als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am DDZ<br />

in Düsseldorf.<br />

<strong>DDG</strong> Ehrennadel<br />

in Gold:<br />

Prof. Dr. Thomas Haak<br />

<strong>DDG</strong><br />

Ehrenmitgliedschaft:<br />

Prof. Dr. Dr. Reinhard Bretzel<br />

Link zu den <strong>DDG</strong><br />

Forschungspreisen<br />

Dr. Mandy Stadion<br />

Abteilung Experimentelle Diabetologie<br />

am DIfE<br />

Potsdam-Rehbrücke, DZD<br />

Dissertationsthema: „Validation<br />

and Characterization of Ifi202b<br />

and Zfp69, two Novel Disease<br />

Genes in Obesity-Associated Insulin<br />

Resistance“<br />

Dr. Susanne Pfeiffer<br />

Klinik für Pädiatrische Endokrinologie<br />

an der Charité Berlin<br />

Dissertationsthema: „Hypoxiainducible<br />

factor 3A gene expression<br />

and methylation in adipose<br />

tissue is related to adipose tissue<br />

dysfunction“<br />

Foto: fotolia/JiSign


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Kongress aktuell<br />

11<br />

Kriterienfindung<br />

für Apps & Devices<br />

<strong>DDG</strong> wird Prozess der Digitalisierung aktiv begleiten<br />

Berlin. Im Vorfeld des Diabetes Kongresses<br />

<strong>2018</strong> benannten Experten Herausforderungen<br />

im Diabetesbereich.<br />

Deutlich wurde dabei: Die Digitalisierung<br />

in Klinik und Praxis ist ein Prozess,<br />

dem sich die <strong>DDG</strong> mit besonderer<br />

Energie widmet.<br />

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft<br />

will in der Digitalisierung<br />

Vorreiter sein, wie Kongresspräsident<br />

Professor Dr. Jochen Seufert,<br />

Universitätsklinikum Freiburg, erklärte.<br />

Diabetes mellitus sei auf vielen<br />

Ebenen eine Modellerkrankung,<br />

hier zeigten sich die Vorteile der Digitalisierung<br />

für den Patienten sehr<br />

deutlich. Die <strong>DDG</strong> wolle Standards<br />

setzen, um die Menschen zu schützen,<br />

denn „Digitalisierung ist nicht<br />

immer gut“. Prof. Seufert machte<br />

deutlich, dass u.a. Datenschutz und<br />

Datenhoheit des Patienten unbedingt<br />

gesichert sein müssen.<br />

Der Präsident der <strong>DDG</strong>, Professor<br />

Dr. Dirk Müller-Wieland, ist<br />

überzeugt, dass digitale Medizinprodukte<br />

den Weg zu einer besseren<br />

Versorgung ebnen. Die <strong>DDG</strong> werde<br />

diesen Prozess, der Patienten mehr<br />

Autonomie bringe und Schnittstellen<br />

ärztlicher Versorgung verändere, deshalb<br />

aktiv begleiten. Ziel sei die Formulierung<br />

von Beurteilungskriterien<br />

für Datenerfassung, Auswertung, Beratung<br />

und Bedienerfreundlichkeit,<br />

so Prof. Müller-Wieland. Zugleich<br />

gehe es um eine weiterhin qualitativ<br />

hohe und zeitnahe Versorgung in<br />

Diagnostik, Therapie, Beratung und<br />

Prävention: „Das ist ein Prozess, über<br />

den wir uns mit allen Beteiligten Gedanken<br />

machen müssen.“<br />

Der Präsident der <strong>DDG</strong> erinnerte<br />

daran, dass sich die Deutsche Diabetes<br />

Gesellschaft mit dem „Code of<br />

Conduct Digital Health“ bezüglich<br />

der digitalen Transformation bereits<br />

positioniert hat. Inzwischen seien<br />

auch mit dem Bundesinstitut für<br />

Arzneimittel und Medizinprodukte<br />

sowie mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

Gespräche über einen<br />

Kriterienkatalog für digitale Medizinprodukte<br />

und deren Sicherheit<br />

in der Anwendung aufgenommen<br />

worden. Es müsse beispielsweise darüber<br />

nachgedacht werden, inwieweit<br />

in Apps und Geräten Schnittstellen<br />

zur ärztlichen Behandlung nötig<br />

sind. Das betreffe auch „eine neue<br />

Kategorie von Medizinprodukten,<br />

die nicht mehr nur den Patienten<br />

beraten, sondern sehr konkret und<br />

algorithmenbasiert in die eigentlich<br />

ärztliche Therapie eingreifen“.<br />

Gemeint sind Systeme wie das künstliche<br />

Pankreas, die sowohl den Blutzucker<br />

messen, als auch das Insulin<br />

entsprechend den Zuckerwerten<br />

subkutan applizieren. Solche in sich<br />

geschlossenen Systeme befinden sich<br />

»Wir wollen<br />

Vorreiter sein«<br />

derzeit in der Entwicklung. Zudem<br />

versuchen Patienten, diese Systeme<br />

auch selbst zu bauen.<br />

„Die Frage ist, wie wir als wissenschaftliche<br />

Fachgesellschaft diesen<br />

Prozess begleiten können“, so Prof.<br />

Müller-Wieland. „Ziel ist nicht eine<br />

Medizinprodukte verhindernde<br />

Regulierung, sondern eine vertrau-<br />

Gute Apps garantieren Datenschutz und -sicherheit.<br />

ensvolle Gestaltung patientennaher<br />

Innovation.“ Der Präsident der <strong>DDG</strong><br />

machte deutlich, dass sowohl die Zulassung<br />

der Produkte als auch eine<br />

Patienten mit Typ-2-Diabetes und assoziierter Gefäßerkrankung Ú (KHK, pAVK,<br />

mit MI oder Schlaganfall in der Historie) kann der kardiovaskuläre Tod jederzeit treffen 1<br />

BEKÄMPFEN SIE DEN<br />

KARDIOVASKULÄREN TOD<br />

2<br />

JETZT MEHR DENN JE<br />

BEHERZT: 38% relative Reduktion der kardiovaskulären Mortalität 2,3,Ú<br />

BEWÄHRT: HbA 1C -Senkung 3<br />

VIELSEITIG: Gute Kombinierbarkeit 3<br />

IHRE 1. WAHL NACH METFORMIN?<br />

Prüfung der Anwendung geplant<br />

werden muss. <br />

kol<br />

Vorab-Pressekonferenz zum Diabetes Kongress<br />

<strong>2018</strong><br />

Ú Erwachsene mit Typ-2-Diabetes und antidiabetischer Begleitmedikation sowie einer der folgenden kardiovaskulären Begleiterkrankungen: bestätigter Myokardinfarkt, KHK (koronare Eingefäßerkrankung mit ≥50% Stenose<br />

oder Mehrgefäßerkrankung), instabile Angina Pectoris (mit Nachweis einer KHK), ischämischer oder hämorrhagischer Schlaganfall oder pAVK (periphere arterielle Verschlusserkrankung mit klinisch relevanter Durchblutungsstörung).<br />

| 1. Morrish NJ et al. Diabetologia 2001; 44 (Suppl 2): S14–21. | 2. Zinman B et al. N Engl J Med 2015; 373(22): 2117–28. | 3. Fachinformation JARDIANCE ® (Empagliflozin), Stand: Januar <strong>2018</strong>.<br />

Jardiance® 10 mg/25 mg Filmtabletten. Wirkstoff: Empagliflozin. Zusammensetzung: Eine Tablette Jardiance® enthält 10 mg bzw. 25 mg Empagliflozin. Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Hyprolose,<br />

Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Hypromellose, Titandioxid (E171), Talkum, Macrogol (400), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172). Anwendungsgebiete: Jardiance wird zur Behandlung von<br />

Erwachsenen mit nicht ausreichend behandeltem Typ-2-Diabetes mellitus als Ergänzung zu Diät und Bewegung angewendet: als Monotherapie, wenn Metformin aufgrund einer Unverträglichkeit als ungeeignet erachtet wird u. zusätzlich<br />

zu anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Diabetes. Zu Studienergebnissen im Hinblick auf Kombinationen, die Wirkung auf Blutzuckerkontrolle und kardiovaskuläre Ereignisse sowie die untersuchten Populationen siehe Fachinformation,<br />

Abschnitte 4.4, 4.5 und 5.1. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Hypoglykämie (bei Kombination mit Sulfonylharnstoff oder Insulin).<br />

Häufig: vaginale Moniliasis, Vulvovaginitis, Balanitis, andere genitale Infektion, Harnwegsinfektion (einschließlich Pyelonephritis und Urosepsis), Pruritus (generalisiert), Hautausschlag, verstärkte Harnausscheidung, Durst. Gelegentlich:<br />

Urtikaria, Volumenmangel, Dysurie, Kreatinin im Blut erhöht /glomeruläre Filtrationsrate vermindert, Hämatokrit erhöht, Serumlipide erhöht. Selten: diabetische Ketoazidose. Häufigkeit nicht bekannt: Angioödem. Warnhinweise: Enthält<br />

Lactose. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Weitere Hinweise: Siehe Fachinformation. Verschreibungspflichtig. Stand: Jan. <strong>2018</strong><br />

Foto: fotolia/ WrightStudio<br />

Pharmazeutischer Unternehmer: Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG,<br />

Binger Str. 173, 55216 Ingelheim am Rhein, Tel.: 08 00 /77 90 90 0, Fax: 061 32 /72 99 99,<br />

E-Mail: info@boehringer-ingelheim.com<br />

03/18<br />

abcd<br />

»Neue Kategorie<br />

von Medizinprodukten«<br />

Jardiance_Bekaempfen_API-Diabetologe_03-18_228x297.indd 1 28.03.18 08:12


12 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Ärztliche Heilkunst unter<br />

ökonomischem Druck<br />

Wie lässt sich der Klinik Codex in praktisches Handeln umsetzen?<br />

MANNHEIM. Mit ihrem Klinik Codex „Medizin vor Ökonomie“<br />

hat die DGIM eine Positionierung verfasst, die von vielen Fachgesellschaften,<br />

darunter auch die <strong>DDG</strong>, Ärztekammern und Verbänden<br />

mitgetragen wird. Nun gilt es, Strukturen und Abläufe zu<br />

finden, die Ärzte unterstützen, wenn ihre Werte und ihr Handeln<br />

im Kranken hausgeschäft unter wirtschaftlichen Druck geraten.<br />

Der Klinik Codex der Deutschen<br />

Gesellschaft für Innere<br />

Medizin (DGIM) soll ein Zeichen<br />

gegen die zunehmende Ökonomisierung<br />

des Gesundheitswesens<br />

setzen. Er ist insbesondere eine<br />

Reaktion auf die Entwicklung im<br />

DRG-System. Er ist aber nicht nur<br />

Analyse und Appell. Mit ihm sind<br />

auch Haltungs- und Verhaltensempfehlungen<br />

verbunden. So werden die<br />

Ärzte in den Krankenhäusern dazu<br />

aufgerufen, „sich mit den durch die<br />

kaufmännischen Geschäftsleitungen<br />

vorgegebenen wirtschaftlichen Vorgaben<br />

kritisch auseinanderzusetzen<br />

und achtsam zu sein bei allen Versuchen<br />

der Einschränkung des Patientenwohls<br />

aufgrund nicht medizinischer<br />

Aspekte“.<br />

Die Resonanz auf die Veröffentlichung<br />

des Klinik Codex 2017 war<br />

sehr positiv, freut sich die Münchner<br />

Internistin Professor Dr. Petra-<br />

Maria Schumm-Draeger, die in<br />

ihrer Zeit als stellvertretende DGIM-<br />

Vorsitzende an der Positio nierung<br />

wesentlich beteiligt war. Nachdem<br />

diese von mehreren Fachgesellschaften<br />

und z.B. auch vom Präsidenten<br />

der Ärztekammer Hamburg und<br />

der Bundesärztekammer, Professor<br />

Dr. Frank Ulrich Montgomery,<br />

mitgetragen wird, gilt es nun, ins<br />

Gespräch mit Krankenhausleitungen<br />

und der Politik zu kommen.<br />

Der Arzt ist dem Wohl des<br />

Patienten verpflichtet<br />

Es sind Strukturen und Prozesse<br />

anzustoßen, wie der wirtschaftliche<br />

Druck auf die Krankenhäuser und<br />

ihre Mitarbeiter, der letztlich zulasten<br />

der Patienten geht, gemindert<br />

werden kann. Das heißt: Wie lassen<br />

sich konkrete Probleme von medizinischen<br />

Entscheidern organisatorisch<br />

und individuell lösen? „Es geht<br />

um die Pflicht des Arztes, Patienten<br />

zur Seite zu stehen, sie zu behandeln<br />

und wenn möglich zu heilen“,<br />

betonte Prof. Schumm-Draeger bei<br />

einer Session zum Codex auf dem<br />

Internistenkongress.<br />

Die Fallpauschalen tragen zur<br />

„Zwei-Klassen-Medizin“ bei<br />

Organisationsethik<br />

Schwierige ethische Situationen für Ärzte in Krankenhäusern entstehen aus Rollen-<br />

und Interessenkonflikten heraus sowie aus Problemen mit der Hierarchie und<br />

wegen einer fehlenden Anonymisierung.<br />

Ethisches Verhalten in Großorganisationen wird positiv beeinflusst, wenn die diesbezüglichen<br />

Erwartungen klar, transparent und erfüllbar sind und das Verhalten der<br />

Vorgesetzten damit übereinstimmt. Unterstützend wirkt es, wenn un-/ethisches<br />

Verhalten sanktioniert bzw. belohnt wird und die Möglichkeit zur Kritik besteht.<br />

Negative Faktoren sind unklare Prioritäten, fehlende Vorbilder, hierarchische Strukturen,<br />

unzureichende Kommunikation (horizontal wie vertikal), eine Arbeitsbelastung,<br />

die Arbeitnehmer persönliche Werte vernachlässigen lässt, sowie Angst, die eine<br />

angemessene Kritik und Handlung verhindert.<br />

Quellen: 124. Kongress der DGIM, Prof. E. Winkler (Heidelberg), PD C. Seifart (Marburg)<br />

„Momentan findet ein guter politischer<br />

Stimmungswandel statt, um<br />

darüber zu reden“, meint Professor<br />

Dr. Dirk Müller-Wieland, Präsident<br />

der <strong>DDG</strong> und Mitglied der<br />

Redaktionsgruppe, die den Klinik<br />

Codex erarbeitet hat. Das Problem<br />

sei die Orientierung der Krankenhaus-Geschäftsführer<br />

auf Output<br />

und Kostenreduktion. Deren „Ansagen<br />

und Zielvorgaben“ setzten Ärzte<br />

einem Dilemma aus.<br />

„Für gute Medizin braucht man Ressourcen;<br />

nachhaltig wäre eine Input-<br />

Steuerung“, unterstrich Prof. Müller-<br />

Wieland in Mannheim. Die eigentliche<br />

„Zwei-Klassen-Medizin“ bestehe<br />

darin, dass Patienten im DRG-System<br />

danach betrachtet würden, ob<br />

sie finanziell attraktiv oder unattraktiv<br />

sind. So ist bekanntlich die sprechende<br />

Medizin weniger lukrativ als<br />

technische Leistungen.<br />

„Viele Patienten fühlen sich im<br />

Krankenhaus vernachlässigt, gerade<br />

Patienten mit Diabetes“, berichtete<br />

Juliane Grützmann, Geschäftsführerin<br />

von Deutsche Diabetes-<br />

Hilfe – Menschen mit Dia betes<br />

(DDH-M). Bei stationären Patienten<br />

müsse noch mehr auf eine<br />

Diabetes erkrankung geachtet werden.<br />

Grundsätzlich wünscht sie sich,<br />

dass Patienten und Patientenorganisationen<br />

intensiver angehört und<br />

eingebunden werden.<br />

Professor Dr. Dr. Eva Winkler<br />

ist Leiterin des Schwerpunktprogramms<br />

„Ethik und Patientenorientierung<br />

in der Onkologie“ am<br />

Nationalen Zentrum für Tumorerkrankungen<br />

des Universitätsklinikums<br />

Heidelberg sowie Mitglied des<br />

Klinischen Ethikkomitees. Bei der<br />

Einschätzung ökonomischer Strategien<br />

differenziert sie. Maßnahmen<br />

zur Effizienzsteigerung seien durchaus<br />

ethisch vertretbar, denn knappe<br />

Mittel sind sinnvoll einzusetzen. Für<br />

Rationierung und medizinisch nicht<br />

indizierte Einnahmeerhöhungen zulasten<br />

von Patienten und Klinikbeschäftigten<br />

gelte das aber nicht.<br />

Sie ist überzeugt: Der Codex kann<br />

sehr wirksam sein, wenn er von den<br />

Verantwortlichen als verpflichtend<br />

angesehen und gelebt wird.<br />

Die kaufmännische Direktorin und<br />

stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />

des Universitätsklinikums Heidelberg,<br />

Irmtraut Gürkan, die als<br />

DGIM-Ehrenmitglied den Klinik<br />

Codex in ihrem Büro bereits aufgehängt<br />

hat, setzt auf das Gespräch<br />

zwischen ärztlicher, kaufmännischer<br />

und Pflegedienstleitung. Sie sieht<br />

allerdings auch die Politik in der<br />

Pflicht zu handeln.<br />

So könnten die Bundesländer zu<br />

einer Entlastung beitragen, indem<br />

sie ihrer Aufgabe nachkommen, die<br />

Krankenhausinvestitionen ausreichend<br />

zu finanzieren. Dann müssten<br />

nämlich nicht DRG-Einnahmen aus<br />

der Patientenversorgung zweckentfremdet<br />

verwendet werden.<br />

„Was wir tun, ist nicht<br />

vollumfänglich planbar“<br />

Wie kann der<br />

Klinik Codex<br />

praktisch umgesetzt<br />

werden?<br />

Prof. Dr. Petra-<br />

Maria Schumm-<br />

Draeger (Mitte)<br />

im Gespräch<br />

mit Prof. Dr.<br />

Achim Weizel,<br />

Aufsichtsrat der<br />

Universitätsmedizin<br />

Mannheim,<br />

und Juliane<br />

Grützmann (r.),<br />

DDH-M.<br />

Foto: M. Reischmann<br />

»Wir werden unsere ärztliche<br />

Heilkunst ausüben, ohne uns von<br />

wirtschaftlichem Druck, finanziellen<br />

Anreizsystemen oder ökonomischen<br />

Drohungen dazu bewegen zu lassen,<br />

uns von unserer Berufsethik und<br />

den Geboten der Menschlichkeit<br />

abzuwenden.«<br />

Klinik Codex der DGIM<br />

Die Ärzte kommen allerdings aus<br />

ihrer Verantwortung, ggf. kritische<br />

Entscheidungen treffen zu müssen,<br />

nicht heraus, erklärte Professor Dr.<br />

Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor<br />

des Universitätsklinikums Frankfurt,<br />

bei einer zweiten, vom Bundesverband<br />

Deutscher Internisten (BDI)<br />

organisierten Session zum Klinik<br />

Codex. Wenn die Behandlungskapazitäten<br />

erschöpft seien, müsse<br />

der Mangel organisiert werden,<br />

z.B. durch Nutzung benachbarter<br />

Strukturen. „Was wir tun, ist nicht<br />

vollumfänglich planbar. Wichtig ist,<br />

dass man weiß, wie es weitergeht,<br />

wenn mal eine Überlastung da ist“,<br />

sagte Prof. Graf. Für Kritik gebe es<br />

Fehlermeldesysteme, die Überlastungsanzeige<br />

und das persönliche<br />

Gespräch mit dem Vorgesetzten.<br />

Selbst mit mehr bzw. viel Geld könne<br />

man den Patienten schaden, wie<br />

die „Klug-entscheiden“-Initiative<br />

der DGIM unterstreiche.<br />

Wie kann ein Arzt, dem von seinem<br />

Arbeitgeber z.B. Soll-Ist-Vorgaben zu<br />

(rentablen) Operationen präsentiert<br />

werden und/oder der mit einer arg<br />

dünnen Personaldecke auskommen<br />

muss, hartnäckig widersprechen,<br />

ohne seinen Arbeitsplatz zu riskieren?,<br />

fragte der BDI-Vorsitzende<br />

Dr. Hans-Friedrich Spies. Wären<br />

Klinische Ethikkomitees geeignete<br />

Institutionen, um solche Konflikte<br />

zu klären?<br />

„Organisationsethik gehört üblicherweise<br />

nicht zum Aufgabenprofil<br />

eines Klinischen Ethikkomitees“, erklärte<br />

PD Dr. Carola Seifart vom<br />

Uniklinikum Marburg. Sie empfahl<br />

aber, eine – überregionale – unabhängige<br />

Anlaufstelle für die Anliegen<br />

der Ärzte einzurichten.<br />

„Vertrauen und Verantwortung“<br />

sind die Voraussetzungen, auf denen<br />

ärztliches Handeln beruht, erinnerte<br />

der Internist Professor Dr.<br />

Klaus Mann. Er sieht die ärztliche,<br />

kaufmännische und Pflegedienstleitung<br />

zusammen mit dem Ethikkomitee<br />

eines Hauses aufgerufen, sich<br />

gegenüber den Mitarbeitern offen<br />

zum Codex zu bekennen und über<br />

konkrete Probleme zu entscheiden.<br />

Dass die Botschaften des Klinik Codex<br />

auch für die niedergelassenen<br />

Ärzte ein Thema werden könnten,<br />

deutete BDI-Chef Dr. Spies mit dem<br />

Hinweis auf Arbeiten an einer Weiterentwicklung<br />

des Papiers an.<br />

Michael Reischmann<br />

124. Kongress der Deutschen<br />

Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)


Das erste Biosimilar-<br />

Mahlzeiteninsulin.<br />

Jetzt von SANOFI!<br />

✓ Rabattverträge*<br />

✓ Kein AMNOG-Verfahren<br />

✓ Made in Germany<br />

Auch im neuen<br />

wiederverwendbaren<br />

AllStar ® PRO<br />

verfügbar<br />

NEU<br />

Insulin lispro Sanofi ® bietet Ihnen alles, was Sie von einem Biosimilar<br />

für Ihre Typ-1- und Typ-2-Diabetespatienten erwarten können.<br />

Weitere Informationen zu Insulin lispro Sanofi ® finden Sie unter www.lispro.de<br />

* Den aktuellen Stand der Rabattverträgefinden Sie unter lispro.sanofi.de/rabattvertraege<br />

InsulinlisproSanofi ® 100 Einheiten/mlInjektionslösungineinerPatrone. Insulin lisproSanofi® 100 Einheiten/mlInjektionslösungineinerDurchstechflasche.<br />

Insulin lisproSanofi ® SoloStar ® 100 Einheiten/mlInjektionslösungineinemFertigpen.<br />

Wirkstoff:Insulinlispro.Zusammensetzung:1mlenthält100Einheiten(3,5mg)Insulinlispro.SonstigeBestandteile:m-Cresol,Glycerol,Dinatriumhydrogenphosphat7H2O,Zinkoxid,WasserfürInjektionszwecke,Salzsäure36%undNatriumhydroxidzurEinstellungdespH.Anwendungsgebiete:ZurBehandlungvonErwachsenenundKindernmitDiabetesmellitus,dieInsulinfürdieAufrechterhaltung<br />

eines normalen Glukosehaushaltes benötigen. Ebenfalls angezeigt bei Ersteinstellung des Diabetes mellitus. Gegenanzeigen: Hypoglykämie, Überempfindlichkeit gegen Insulin lispro oder sonstigen Bestandteil. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen: Umstellung auf anderen Insulintyp/-marke/-ursprung nur unter strenger ärztlicher Überwachung. Gleichzeitige Behandlung mit oralen Antidiabetika<br />

gegebenenfalls anpassen. Bei unzureichender Dosierung oder Abbruch der Behandlung Hyperglykämie und diabetische Ketoazidose möglich. Lange Diabetesdauer, intensivierte Insulintherapie, diabetische Neuropathie, Betablocker oder Wechsel von Insulin tierischen Ursprungs zu Humaninsulin können<br />

Warnsymptome einer Hypoglykämie verschleiern. Bei verstärkt. körperlicher Aktivität oder Ernährungsumstellung, Krankheit oder seelischer Belastung kann Dosis-Anpassung erforderlich sein. Unbehandelte hypo- oder hyperglykämische Reaktionen können zu Bewusstlosigkeit, Koma oder zum Tod führen. Bei<br />

Kombinationmit Pioglitazon Herzinsuffizienz möglich,besondersbei Patienten mitRisikofaktoren. Bei Verschlechterung der kardialen SymptomePioglitazon absetzen. Metacresolkann allergische Reaktionen hervorrufen. Funktionsstörungen der Insulinpumpe oder Anwendungsfehler können zu Hyperglykämie,<br />

hyperglykämischerKetoseoderdiabetischenKetoazidoseführen.Nebenwirkungen: HäufigsteNebenwirkungjederInsulinbehandlungistHypoglykämie.SchwereHypoglykämienkönnenzuBewusstlosigkeitundimExtremfallzumTodführen.Häufig(1/100–1/10)lokaleallergischeReaktionenmitHautrötungen,<br />

SchwellungenoderJuckreizander Injektionsstelle.Sie verschwinden gewöhnlichinnerhalbweniger Tagebis weniger Wochenvonselbst.Systemische Allergieselten(1/10.000–1/1.000), aberpotentiellgefährlicher, kannHautausschlag amganzenKörper, Kurzatmigkeit,keuchenden Atem, Blutdruckabfall, schnellen<br />

Puls oder Schwitzen hervorrufen, kann lebensbedrohlich sein. Gelegentlich (1/1.000–1/100) Lipodystrophie an Injektionsstellen. Ödeme, vor allem bei Behandlungsbeginn oder Änderung der Behandlung zu Verbesserung der Blutzuckereinstellung. Verschreibungspflichtig. Sanofi-Aventis Deutschland<br />

GmbH, D-65926 FrankfurtamMain, Stand:August 2017 (SADE.ILI.17.06.1738(1)).<br />

DiesesArzneimittel unterliegteiner zusätzlichen Überwachung.Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert,jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkungzumelden.<br />

1801_ILI_A – SADE.ILI.17.08.2396


14 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Wie sich<br />

die Adhärenz<br />

steigern lässt<br />

Strategien für eine bessere<br />

Therapietreue<br />

Mannheim. Warum ein Patient seine verschriebene Medikation<br />

nicht (regelhaft) einnimmt, kann ganz unterschiedliche<br />

Ursachen haben. Sicher ist: Eine Therapieuntreue ist prognoserelevant.<br />

Zwei Experten geben Tipps, wie sich die Adhärenz<br />

in der Praxis steigern lässt.<br />

Nonadhärenz bzw. eine eingeschränkte<br />

Adhärenz sind ein<br />

gravierendes Problem, auch<br />

unter Diabetes patienten. Nicht nur,<br />

dass sich durch die Therapieuntreue<br />

die Prognose deutlich verschlechtert,<br />

auch die Gesamtkosten der<br />

Krankenversorgung steigern sich<br />

dadurch erheblich. „Würde man in<br />

Deutschland den Anteil der nicht<br />

adhärenten Dia betespatienten um<br />

nur 1 % senken, könnte man gut 150<br />

Millionen Euro im Jahr an Krankenversorgungskosten<br />

einsparen“, sagte<br />

Privatdozent Dr. Jan Matthes vom<br />

Zentrum für Pharmakologie an der<br />

Uniklinik Köln.<br />

Doch wie lässt sich dieses Problem<br />

bekämpfen? „Nonadhärenz ist eine<br />

chronische Störung“, betonte der<br />

Pharmakologe, „das heißt, wir haben<br />

die Indikation für eine Dauertherapie!“<br />

Als hilfreiche Maßnahmen für<br />

eine Adhärenzsteigerung nannte er:<br />

»Wir haben<br />

die Indikation<br />

für eine<br />

Dauertherapie«<br />

• ein einfaches Dosierungsschema<br />

(effektivste Einzelmaßnahme)<br />

• eine individuell auf den und mit<br />

dem Patienten abgestimmte Therapie<br />

• eine patientenzentrierte Kommunikation<br />

• eine gute Arzt-Patienten-Kooperation<br />

• eine aktive Patientenbeteiligung<br />

(partizipative Entscheidungsfindung)<br />

• Schulungsmaßnahmen und Fallmanagement<br />

Kommunikation ist also ein zentrales<br />

Thema bei der Adhärenz, bemerkte<br />

Dr. Matthes. Doch das Arzt-<br />

Patienten-Gespräch will gelernt sein.<br />

Für das Verordnungsgespräch hat die<br />

Arbeitsgruppe von Dr. Matthes daher<br />

einen Gesprächsleitfaden (AMPEL®)<br />

entwickelt, der bereits in der Lehre<br />

eingesetzt wird. „Wir prüfen momentan<br />

in klinischen Studien den<br />

Nutzen in allgemeinmedizinischen<br />

Praxen“, so der Pharmakologe. Wichtig<br />

ist es zudem, das „richtige“ Medikament<br />

für den jeweiligen Patienten<br />

auszuwählen. „Es gibt Medikamente,<br />

die eine höhere Nonädhärenz-<br />

Toleranz haben.“<br />

Was damit gemeint ist, erklärte er<br />

am Beispiel von Antihypertensiva:<br />

Die Geschwindigkeit des Wirkverlusts<br />

unterscheidet sich zwischen<br />

einzelnen Substanzen sehr deutlich.<br />

Bei Amlodipin ist der Effekt der Adhärenz<br />

auf die mittlere Blutdrucksenkung<br />

im Langzeitmittel deutlich<br />

geringer. „Man hat also trotzdem<br />

eine Gewährleistung des Therapieerfolgs,<br />

auch wenn die Adhärenz nicht<br />

so gut ist.“<br />

Schwierigkeiten, Tabletten<br />

zu schlucken<br />

Die erfolgreiche und richtige Handhabung<br />

der Medikation ist ebenfalls<br />

eine wichtige Voraussetzung für<br />

den Therapieerfolg, ergänzte Professor<br />

Dr. Walter E. Haefeli vom<br />

Zentrum für Innere Medizin am<br />

Universitätsklinikum Heidelberg.<br />

„Quantitativ das größte Problem ist<br />

das Schlucken von Tabletten.“ Etwa<br />

30 % der über 80-Jährigen klagen<br />

über Schluckbeschwerden bei der<br />

Tabletteneinnahme. Knapp 10 %<br />

davon nehmen deshalb ihre Medikamente<br />

nicht ein. „Das bedeutet,<br />

Kommunikation ist<br />

ein entscheidender Faktor<br />

für die Adhärenz.<br />

Foto: fotolia/koti<br />

dass wir etwa 3 % der älteren Bevölkerung<br />

wegen Schluckbeschwerden<br />

nicht erreichen.“<br />

Ob der Patient Schwierigkeiten bei<br />

der Tabletteneinnahme hat, lässt sich<br />

jedoch mit zwei einfachen Fragen<br />

klären:<br />

• Müssen Sie beim Essen oder Trinken<br />

öfter würgen? (Sensitivität<br />

63 %, Spezifität 78 %)<br />

• Müssen Sie beim Essen oder Trinken<br />

öfter husten? (Sensitivität<br />

73 %, Spezifität 72 %)<br />

Am schlechtesten zu schlucken sind<br />

kreisrunde Tabletten, berichtete<br />

Prof. Haefeli. „Wenn man sich den<br />

deutschen Markt anschaut, sind<br />

kreisrunde Tabletten allerdings sehr<br />

häufig.“ Kapseln, die sich deutlich<br />

einfacher schlucken lassen, finden<br />

sich dagegen selten. „Schauen Sie bei<br />

Patienten mit Schluckbeschwerden<br />

nach galenischen Alternativen“, riet<br />

der Experte.<br />

Alisa Ort<br />

124. Kongress der Deutschen<br />

Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)<br />

Der AMPEL® * -Leitfaden<br />

1. Gesprächsziel mitteilen: eine Therapieentscheidung<br />

soll getroffen werden<br />

2. Bereitschaft zur Beteiligung erfragen:<br />

(Inwieweit) will der Patient/die Patientin<br />

beteiligt sein?<br />

3. Hintergrund explorieren: z.B. Vorkenntnisse,<br />

Erwartungen, Adhärenz-Hindernisse<br />

4. Über Therapieoptionen informieren: Ziele,<br />

Dauer, Substanzgruppen/Wirkstoffe,<br />

Chancen, Risiken<br />

5. Präferenzen erfragen: Bevorzugt der Patient/die<br />

Patientin eine Therapieoption?<br />

6. Bevorzugte Option(en) aushandeln: Vorund<br />

Nachteile angesichts individueller<br />

Situation abwägen<br />

7. Sich für eine Therapieoption entscheiden:<br />

gemeinsam eine Entscheidung<br />

treffen und diese zusammenfassen<br />

8. Weiteres Vorgehen vereinbaren: z.B.<br />

Einnahmehinweise geben, Verlaufsbeurteilung<br />

verabreden<br />

* Arzneiverordnungsgespräch unter Berücksichtigung<br />

medikamentöser Aspekte und<br />

der partizipativen Entscheidungsfindung,<br />

ein Leitfaden<br />

Die Psyche ins Visier nehmen<br />

Psychosoziale Aspekte bei der Diagnostik und Behandlung des DMP Diabetes mellitus<br />

MAnnheim. Psychosoziale Aspekte<br />

sind im Disease Management<br />

Programm (DMP) Diabetes mellitus<br />

klar formuliert. Doch wie lassen sich<br />

Diagnostik und Behandlung<br />

in der Praxis einfach umsetzen?<br />

Im DMP Diabetes mellitus wird<br />

insbesondere auf die häufige und<br />

bedeutsame Komorbidität einer<br />

Depression hingewiesen, berichtete<br />

der Psychodiabetologe Professor Dr.<br />

Johannes Kruse von der Klinik<br />

Psychosomatische Medizin und<br />

Psychotherapie an der Universität<br />

Gießen. Die Leitlinie „Psychosoziales<br />

und Diabetes“ empfiehlt, Menschen<br />

mit Diabetes mindestens einmal<br />

pro Jahr und in kritischen Krankheitsphasen<br />

(z.B. Diagnosestellung,<br />

Krankenhausaufenthalt, Entwicklungen<br />

von Folgeerkrankungen)<br />

auf das Vorliegen einer klinischen<br />

oder subklinischen Depression zu<br />

screenen. Zwei einfache Fragen lassen<br />

sich gut in die Praxis integrieren:<br />

• Während der letzten zwei Wochen:<br />

Fühlten Sie sich gedrückt, niedergeschlagen<br />

oder hoffnungslos?<br />

• Während der letzten zwei Wochen:<br />

Haben Sie Freude oder Interesse<br />

an Ihren Tätigkeiten verloren, die<br />

Ihnen gewöhnlich Freude machen?<br />

„Wenn beide Fragen positiv beantwortet<br />

werden, haben die Patienten<br />

zu 80 % eine Depression“, sagte Prof.<br />

Kruse. Eine andere Möglichkeit ist<br />

die jährliche Beantwortung des<br />

WHO-5-Fragebogens. Dieser ist z.B.<br />

im Gesundheitspass Diabetes der<br />

<strong>DDG</strong> enthalten.<br />

Liegt eine Depression vor, unterscheidet<br />

sich die Therapie je nach<br />

Ausmaß der Störung. Bei Anpassungsstörungen<br />

bzw. einer leichten<br />

depressiven Episode ist eine qualifizierte<br />

somatische Behandlung bzw.<br />

psychosomatische Basisversorgung<br />

indiziert. Auch mit Schulungen und<br />

Bewegungsprogrammen gibt es<br />

gute Erfahrungen. Erst im nächsten<br />

Schritt kommt eine Psychotherapie<br />

und ggf. Psychopharmakatherapie<br />

infrage. Mittelgradig depressive Episoden<br />

bedürfen einer Psychopharmakatherapie<br />

oder Psychotherapie<br />

zusätzlich zu Schulung, Bewegung<br />

und (psycho)somatischer Basisversorgung.<br />

Bei schweren depressiven<br />

Episoden werden sowohl eine medikamentöse<br />

Unterstützung mit<br />

Psychopharmaka als auch eine Psychotherapie<br />

notwendig.<br />

»Wie kann<br />

die Vernetzung<br />

gelingen?«<br />

Doch wie kann die Vernetzung<br />

zwischen dem psychosomatischen/<br />

psychotherapeutischen und dem<br />

diabetologischen Versorgungsangebot<br />

gelingen? In Gießen haben<br />

die Kollegen ein neues integriertes<br />

kooperatives Versorgungskonzept<br />

mit diabetologischen Schwerpunktpraxen<br />

und der psychosomatischen<br />

Ambulanz an der Universitätsklinik<br />

im Rahmen einer randomisierten,<br />

kontrollierten Studie evaluiert. „Es<br />

gibt zunehmend Evidenz, dass sich<br />

die Stoffwechselwerte und die Lebensqualität<br />

deutlich verbessern,<br />

wenn diese Versorgung klappt“,<br />

schloss der Referent.<br />

ao<br />

124. Kongress der DGIM


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Kongress aktuell<br />

15<br />

Tauchtauglich?<br />

Schon der Wassereinstieg verlangt Herz und Kreislauf einiges ab<br />

MANNHEIM. Hobbytaucher sind heute<br />

im Schnitt deutlich über 45 Jahre<br />

und bringen entsprechend kardiovaskuläre<br />

Risiken und Erkrankungen mit.<br />

Wenigen ist aber klar, dass schon der<br />

Einstieg ins Wasser Gefahren birgt.<br />

Der Organismus muss beim Tauchen<br />

mit verschiedenen physiologischen<br />

Beanspruchungen fertig<br />

werden, erklärte Professor Dr. Kay<br />

Tetzlaff, Sportmedizin am Universitätsklinikum<br />

Tübingen. Das fängt<br />

schon an beim bloßen Eintauchen,<br />

das nicht nur der Unterwassersportler,<br />

sondern jeder Schwimmer<br />

durchläuft. Es kommt zu einem Anstieg<br />

des intrathorakalen Blutvolumens<br />

und einer erhöhten Druck-/<br />

Volumenbelastung des Herzens, die<br />

gerne unterschätzt wird. Durch vermehrte<br />

Blutfüllung des Thorax sinkt<br />

die Lungenkapazität und der Widerstand<br />

nimmt zu, d.h., es atmet sich<br />

schwerer.<br />

Überdurchschnittlich viele<br />

Tauchunfälle<br />

Auch die Diurese steigt. Schlimmstenfalls<br />

kann ein Immersionslungenödem<br />

entstehen, sogar beim<br />

Aqua-Jogging ist dies schon passiert!<br />

Unter Wasser führt der Tauchreflex<br />

dann zu einer Bradykardie. Auch das<br />

Atmen mit erhöhter Gasdichte und<br />

erhöhtem Gasdruck strengt dann<br />

sehr an. Deshalb wundert es nicht,<br />

dass sich unter tödlichen Tauchunfällen<br />

überdurchschnittlich häufig Patienten<br />

mit vorbestehenden kardialen<br />

Erkrankungen finden. Je körperlich<br />

und kardial fitter ein Mensch ist, desto<br />

geringer ist sein Risiko, bei diesem<br />

Sport zu Schaden zu kommen.<br />

Ein spezielles Problem ist die Dekompressionskrankheit<br />

durch Lösen<br />

des Stickstoffs im Blut in großer Tiefe.<br />

Bei jedem Tauchgang entstehen<br />

venöse Mikrogasblasen, die normal<br />

in die Lunge kommen und abgeatmet<br />

werden. Wenn sie aber über<br />

einen Rechts-Links-Shunt, z.B. ein<br />

offenes Foramen ovale, in den arteriellen<br />

Kreislauf gelangen, können sie<br />

kleine Embolien z.B. im Gehirn oder<br />

im Herzen verursachen. Studien haben<br />

zudem gezeigt, dass die Dekompressionskrankheit<br />

bei offenem Foramen<br />

ovale häufiger auftritt. Es gab<br />

»Physiologische<br />

Beanspruchung«<br />

sogar eine Korrelation zur Größe des<br />

Vorhofseptum-Defekts.<br />

Hobbytaucher brauchen kein<br />

Screening auf Herzfehler<br />

Patienten mit diesem Vitium können<br />

durchaus tauchen, sollten dies aber<br />

auf sehr konservative Weise tun, z.B.<br />

mit verlängertem Sicherheitsstopp<br />

und reduzierter Aufstiegsgeschwindigkeit,<br />

um das Mikroembolierisiko<br />

zu minimieren. Das gilt vor allem,<br />

wenn ein spontaner Shunt besteht.<br />

Wer „nur“ aus Vergnügen absteigt,<br />

verzichtet vielleicht besser darauf.<br />

Das ist insbesondere dann die richtige<br />

Entscheidung, wenn schon bei<br />

konservativen Gängen eine Dekompressionserkrankung<br />

aufgetreten ist.<br />

Bei Berufstauchern empfiehlt sich<br />

der Verschluss des Foramens, ein<br />

Screening auf den Herzfehler bei<br />

Hobbysportlern braucht man nicht.<br />

Dr. Angelika Bischoff<br />

Ist die kardiale Gesundheit<br />

eingeschränkt, sollte der Kopf<br />

lieber über Wasser bleiben.<br />

Foto: iStock/Placebo365<br />

Bei uns läuft’s GUT *<br />

Einfacher Einstieg<br />

in die Injektionstherapie<br />

bei Typ-2-Diabetes<br />

Einfach stark wirksam<br />

· ab der ersten Gabe 1,§<br />

Einfach überzeugend<br />

· patientenfreundliche<br />

Anwendung 2,‡,†<br />

Einfache Anwendung<br />

· sofort gebrauchsfertiger Pen 3<br />

· 1x wöchentlich 1<br />

· nicht sichtbare Nadel 3<br />

Breite<br />

Kombinierbarkeit<br />

1,#<br />

84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft<br />

für Kardiologie (DGK)<br />

*<br />

GLP-1-Unterstützte Therapie<br />

Wer sollte besser über<br />

Wasser bleiben?<br />

Manche Verbände verlangen medizinische<br />

Atteste zur Tauchtauglichkeit – sicher<br />

eine gute Idee. Schließlich sind diverse<br />

Vorerkrankungen nicht mit dem Tauchen<br />

vereinbar:<br />

• eine symptomatische Herzinsuffizienz<br />

oder koronare Herz erkrankung<br />

• eine unkontrollierte Hypertonie bzw.<br />

Hypertonie mit linksventrikulärer Hypertrophie<br />

• Herzklappenerkrankungen, die die<br />

Belastbarkeit einschränken<br />

• eine kürzer als 3 Monate zurückliegende<br />

Myokarditis<br />

• eine hypertrophe Kardiomyo pathie<br />

Auch behandlungsbedürftige Rhythmusstörungen<br />

oder solche mit hohem Risiko<br />

für plötzlichen Herztod stellen gewichtige<br />

Gründe gegen das Tauchen dar. Außerdem<br />

sollten Träger von Schrittmachern<br />

oder implantierten Defis über Wasser bleiben.<br />

Die Geräte könnten durch den Druck<br />

mechanische Schäden abbekommen.<br />

www.trulicity.de<br />

1. Trulicity® Fachinformation. Februar <strong>2018</strong>. 2. Matfin G et al. Journal of Diabetes Science and Technology 2015; 9(5): 1071–1079. 3. Trulicity®-Pen Gebrauchsinformation. Stand Juni 2017.<br />

# Die Studien mit Dulaglutid wurden durchgeführt in Kombination mit Metformin, Pioglitazon, Glimepirid, Insulin lispro und Insulin glargin. In den Vergleichsarmen wurden Sitagliptin, Liraglutid,<br />

Exenatide 2 x täglich, Metformin, Glimepirid, Insulin glargin und Plazebo getestet (AWARD-1 bis-6 1 , -8 1 und -9 1 ).<br />

§ 7 klinische Phase-III-Studien zeigen eine statistisch überlegene HbA 1c<br />

-Reduktion für Dulaglutid 1,5 mg im Vergleich zu: Metformin, Sitagliptin, Exenatide zweimal täglich, Insulin glargin und Plazebo. 1<br />

Gegenüber der maximal zugelassenen Dosis von Liraglutid 1,8 mg erzielte Trulicity® 1,5 mg in einer Phase-III-Studie eine statistisch nicht-unterlegene HbA 1c<br />

-Reduktion. 1<br />

‡ Verglichen mit Exenatid 2x täglich.<br />

† Basierend auf der Bewertung der Produktprofile von Liraglutid und Trulicity® – ohne Nennung der Namen – im Rahmen einer Befragung von Patienten mit Typ-2-Diabetes, die noch keine Injektionstherapie<br />

erhalten hatten. Wenn Attribute wie Wirksamkeit und Verträglichkeit zweier Behandlungen gleich sind, werden für die Bewertung durch die Patienten die Faktoren sofort gebrauchsfertiger<br />

Pen und 1 x wöchentliche Anwendung ausschlaggebend.<br />

Trulicity: Bezeichnung der Arzneimittel: Trulicity 0,75 mg Injektionslösung in einem Fertigpen, Trulicity 1,5 mg Injektionslösung in einem Fertigpen. Zusammensetzung: arzneilich wirksamer Bestandteil:<br />

Jeder Fertigpen enthält 0,75 mg bzw. 1,5 mg Dulaglutid in 0,5 ml Lösung. Hilfsstoffe: Natriumcitrat, Zitronensäure, Mannitol, Polysorbat 80, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Trulicity<br />

wird angewendet, um den Blutzucker bei Erwachsenen mit Typ 2 Diabetes zu senken. – als alleiniges Arzneimittel zur Diabetes-Behandlung, wenn der Blutzucker nur durch Diät und Bewegung nicht<br />

ausreichend kontrolliert ist und Metformin nicht eingenommen werden kann. – oder zusammen mit anderen Arzneimitteln zur Diabetes-Behandlung, wenn durch diese der Blutzucker nicht ausreichend<br />

kontrolliert ist. Diese anderen Arzneimittel können Arzneimittel sein, die eingenommen werden, und/oder ein Insulin, das gespritzt wird. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder<br />

einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen. Diese Nebenwirkungen sind normalerweise nicht schwerwiegend. Sie treten meist zu<br />

Behandlungsbeginn auf und lassen bei den meisten Patienten im Lauf der Zeit wieder nach. Unterzuckerung tritt sehr häufig auf, wenn Dulaglutid zusammen mit Arzneimitteln angewendet wird, die<br />

Metformin, Sulfonylharnstoff und/oder Insulin enthalten. Bei Anwendung eines Sulfonylharnstoffs oder wenn Insulin gespritzt wird, kann es bei gleichzeitiger Dulaglutid-Anwendung notwendig werden,<br />

die Dosis zu reduzieren. Unterzuckerungen sind häufig, wenn Dulaglutid allein oder zusammen mit Kombination von Metformin und Pioglitazon angewendet wird. Zu Symptomen einer Unterzuckerung<br />

gehören Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwäche, Schwindel, Hungergefühl, Verwirrtheit, Reizbarkeit, Herzrasen und Schwitzen. Andere häufige Nebenwirkungen sind: weniger Hunger, Verdauungsstörung,<br />

Verstopfung, Blähungen, geblähter Bauch, saures Aufstoßen, Rülpsen, Müdigkeit, erhöhter Puls, Verlangsamung der elektrischen Herzströme. Gelegentlich: Reaktionen an der Injektionsstelle<br />

(z.B. Ausschlag oder Rötung), Allergische Reaktionen am ganzen Körper (z.B. Schwellung, erhabener juckender Hautausschlag (Nesselsucht)). Selten: Akute Pankreatitis. Häufigkeit unbekannt: Darmverschluss.<br />

Zulassungsinhaber: Eli Lilly Nederland B.V.; Papendorpseweg 83, 3528 BJ Utrecht, Niederlande. Ansprechpartner in Deutschland: Lilly Deutschland GmbH, Werner-Reimers-Str. 2 – 4,<br />

D-61352 Bad Homburg. Verschreibungspflichtig (Stand Februar <strong>2018</strong>).<br />

Leben so normal wie möglich<br />

www.trulicity.de<br />

www.lilly-diabetes.de<br />

PP-LD-DE-0308<br />

LILLY_R_<strong>2018</strong>_026_Trulicity-Anzeige_Diabetologen_Diabetes-aktuell_228x297mm_RZ_wb.indd 1 04.<strong>05</strong>.18 15:34


16 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Was lässt das Herz<br />

bei Diabetes leiden?<br />

Drei Faktoren fallen bei Herzerkrankungen besonders ins Gewicht<br />

MANNHEIM. Die Prognose von Diabetespatienten ist bei einer<br />

Herzerkrankung immer noch deutlich schlechter als bei Patienten<br />

ohne Diabetes. Schuld daran sind vor allem drei Komponenten,<br />

die durch die Erkrankung beeinflusst werden.<br />

Das Blut von Typ-2-<br />

Diabetespatienten ist<br />

vulnerabler als bei anderen<br />

Menschen.<br />

Foto: iStock/solar22<br />

Die mit einem Schlaganfall<br />

und einem Myokardinfarkt<br />

assoziierten Komplikationen<br />

haben in den letzten 20 bis 25 Jahren<br />

in der Gesamtbevölkerung signifikant<br />

abgenommen. Ein genauerer<br />

Blick zeigt: Diese Komplikationen<br />

treten bei Diabetes patienten weiterhin<br />

häufiger auf als bei Patienten<br />

ohne die Erkrankung. „Um das besser<br />

zu verstehen, kann die Pathophysiologie<br />

Einblicke geben“, erläuterte<br />

Professor Dr. Nikolaus Marx,<br />

Uniklinik RWTH Aachen.<br />

Zum einen nimmt die vaskuläre<br />

Komponente Einfluss. Durch Hyperglykämien,<br />

fettgewebsgetriebene<br />

subklinische Inflammationen und<br />

andere kardiovaskuläre Risikofaktoren<br />

treten bei Menschen mit Diabetes<br />

gehäuft endotheliale Dysfunktionen<br />

auf.<br />

Link zwischen Inflammation und<br />

veränderter Gerinnselstruktur<br />

Zum anderen kommt es zu einer<br />

vermehrten Migration und Proliferation<br />

glatter Gewebsmuskelzellen<br />

und zu fortgeschrittenen Läsionen<br />

der Gefäße. Ein höherer Stenosegrad<br />

und eine geringere minimale Dicke<br />

der protektiven fibrösen Kappe legen<br />

nahe, dass Plaques bei Diabetespatienten<br />

vulnerabler sind und zu<br />

Rupturen führen.<br />

Ein weiterer Faktor laut Prof. Marx:<br />

„Es gibt im Blut zirkulierende Substanzen,<br />

die dazu beitragen, dass<br />

»Pathophysiologie<br />

kann<br />

Einblicke geben«<br />

das Risiko der Patienten erhöht ist.“<br />

Ein Beispiel sind Veränderungen in<br />

der Gerinnung. Die Gerinnsel bei<br />

Patienten mit Diabetes weisen eine<br />

dichtere Struktur auf als bei anderen<br />

Patienten. Auch deren Lysierung ist<br />

schwieriger. Es wurde gezeigt, dass<br />

dieses Phänomen auf eine erhöhte<br />

Inkorporation des proinflammatorischen<br />

Proteins Complement C3 in<br />

die Fibringerinnsel zurückzuführen<br />

ist. Complement C3 ist dabei der<br />

stärkste bekannte Prädiktor für eine<br />

verlängerte Lysezeit. „Wir glauben,<br />

dass das ein interessanter Link ist<br />

zwischen der Inflammation bei diesen<br />

Menschen und der veränderten<br />

Gerinnselstruktur“, betonte Prof.<br />

Marx.<br />

Mortalität bei Herzinsuffizienz<br />

ist deutlich höher<br />

Eine dritte Komponente ist das bei<br />

Menschen mit Diabetes veränderte<br />

Myokard, bedingt durch autonome<br />

Neuropathien, Mikroangiopathien<br />

und einen veränderten kardialen<br />

Metabolismus. Bemerkenswert ist<br />

hier, dass die Inzidenz von Herzinsuffizienzen<br />

bei Diabetespatienten<br />

immer erhöht ist, egal in welchem<br />

Alter. Auch bei der Mortalität zeigt<br />

sich ein Unterschied: Daten aus<br />

2004 veranschaulichen, dass bereits<br />

nach drei Jahren 55 % der Patienten<br />

mit Diabetes und Herzinsuffizienz<br />

gestorben waren. Bei den Patienten<br />

ohne Diabetes waren es mit gut<br />

40 % deutlich weniger. Dieses Risiko<br />

sei auch im Jahr <strong>2018</strong> noch stark<br />

erhöht, ermahnte Prof. Marx und<br />

Wie wirken<br />

SGLT2-Hemmer?<br />

Das kardiovaskuläre Risiko wird durch<br />

SGLT2-Hemmer am wahrscheinlichsten<br />

durch eine Reduktion der herzinsuffizienzassoziierten<br />

Ereignisse<br />

verringert, so Prof. Marx. Der Experte<br />

und sein Team konnten z.B. zeigen,<br />

dass die Gabe von Empagliflozin einen<br />

erhöhten Abbau zweikettiger<br />

Aminosäuren (BCAA) induziert – ein<br />

Vorgang der bei Herzinsuffizienz<br />

gestört ist. Die Forscherr haben die<br />

Hypothese aufgebracht, dass der verminderte<br />

BCAA-Katabolismus durch<br />

Empagliflozin wieder auf Touren gebracht<br />

wird und dazu führt, dass das<br />

Herz bessere Energiesubstrate zur<br />

Verfügung hat, erklärte Prof. Marx.<br />

Zudem kommt es zu einem erweiterten<br />

Ketonkörper-Metabolismus.<br />

Foto: iStock/voinSveta<br />

forderte mehr Beachtung für diesen<br />

Aspekt.<br />

Neuer prognostischer Marker<br />

in Sicht?<br />

Seine Arbeitsgruppe konnte zeigen,<br />

dass eine erhöhte Konzentration von<br />

Trimethylamin-N-oxid (TMAO)<br />

mit einer gesteigerten Sterblichkeit<br />

von Patienten mit einer systolischen<br />

Herzinsuffizienz, nicht aber einer diastolischen<br />

Herzinsuffizienz assoziiert<br />

ist. Dieses Molekül könnte sich demnach<br />

bei einer bestimmten Gruppe<br />

als prognostischer Marker eignen.<br />

Allgemein erhofft sich Prof. Marx<br />

für die Zukunft eine bessere Charakterisierung<br />

der Patienten vor<br />

Therapiebeginn, um Subgruppen zu<br />

identifizieren und so die geeignetste<br />

Behandlungsoption individuell zu<br />

bestimmen. Dr. Judith Besseling<br />

84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft<br />

für Kardiologie (DGK)<br />

Wenn bei Typ-1-Diabetes das<br />

Herz aus dem Takt gerät<br />

Atriale Ektopien am Tag, Bradykardien in der Nacht<br />

MAINZ. Hypoglykämieinduzierte<br />

EKG-Veränderungen unterscheiden<br />

sich offenbar je nach Tageszeit:<br />

Nachts finden sich eher Bradykardien,<br />

tagsüber vornehmlich atriale<br />

Ektopien.<br />

Dass Hypoglykämien verschiedene<br />

Herzrhythmusstörungen<br />

auslösen können, ist bekannt,<br />

erinnerte Professor Dr. Manfred<br />

Dreyer, Diabetesschwerpunktpraxis<br />

Eppendorf, Hamburg. Nun<br />

gibt es zur weiteren Differenzierung<br />

neue Studiendaten: Bei 37<br />

Typ-1-Diabetespatienten erfolgte<br />

»Zum ersten<br />

Mal berichtet«<br />

ein Langzeit-EKG und pa rallel eine<br />

Cardiogoniometrie jeweils über 96<br />

Stunden.<br />

Als Ausgangswert wurden die<br />

EKG-Zeiten getrennt für Tag und<br />

Nacht ausgewertet, während die<br />

Blutglukosewerte zwischen 90<br />

und 180 mg/dl (5–10 mmol/l)<br />

lagen. Definitionsgemäß bestanden<br />

Hypoglykämien bei Blutzuckerwerten<br />

unter 63 mg/dl<br />

(< 3,5 mmol/l).<br />

Erhöhtes Risiko für<br />

Kammerflimmern<br />

Die Analyse der EKG-Veränderungen<br />

zeigte, dass sich sowohl während<br />

hypoglykämischer Phasen am<br />

Tag als auch während der Nacht<br />

verlängerte QTc-Intervalle fanden.<br />

Klinisch sollte dabei im Blick<br />

behalten werden, dass die Verlängerung<br />

des QTc-Intervalls generell<br />

ein Risikofaktor für das Auftreten<br />

von Kammerflimmern sein kann,<br />

kommentierte der Experte. Außerdem<br />

fiel bei den Auswertungen ein<br />

Unterschied auf Vorhofebene auf.<br />

So traten während nächtlicher<br />

Hypoglykämien sehr häufig Bradykardien<br />

auf, am Tag hingegen<br />

nicht. Tagsüber überwogen während<br />

der hypoglykämischen Phasen<br />

vielmehr atriale Ektopien.<br />

Damit sei das erste Mal berichtet<br />

worden, dass sich sogenannte hypoglykämische<br />

EKG-Veränderungen<br />

in der Nacht von denen am<br />

Tag unterscheiden, so der Experte.<br />

Allerdings könne man noch nicht<br />

entscheiden, welche Situationen<br />

stärker proarrhythmogen sind<br />

oder weitergehende Herzrhythmusstörungen<br />

begünstigen könnten.<br />

eno<br />

<strong>DDG</strong> Diabetes Update <strong>2018</strong><br />

Amputationsraten unter<br />

Empagliflozin nicht erhöht!<br />

Aktuelle Analyse gibt Entwarnung<br />

MAINZ. Die Ergebnisse der CANVAS-<br />

Studie haben Fragen zurückgelassen:<br />

Handelt es sich bei der höheren Amputationsrate<br />

an der unteren Extremität<br />

unter Canagliflozin womöglich um<br />

einen unerwünschten Klasseneffekt?<br />

US-Wissenschaftler analysierten<br />

nun die Ergebnisse der EMPA-<br />

REG OUTCOME-Studie bezüglich<br />

der Amputationsdaten. 1 Bei den über<br />

7000 Typ-2-Diabetespatienten kam es<br />

bei einer mittleren Beobachtungszeit<br />

von 3,1 Jahren bei 131 Teilnehmern<br />

zu einer Amputation an der unteren<br />

Extremität. 88 Patienten (1,9 %) der<br />

Empagliflozin-Arme (10 mg bzw.<br />

25 mg) und 43 Patienten der Placebogruppe<br />

(1,8 %) waren betroffen.<br />

Die Inzidenzrate betrug somit 6,5<br />

pro 1000 Patientenjahre in beiden<br />

Gruppen. Damit unterschied sich das<br />

Risiko für eine Amputation zwischen<br />

den beiden Studienarmen nicht.<br />

Professor Dr. Andreas Hamann,<br />

Hochtaunus-Kliniken Bad Homburg<br />

ordnete das Ergebnis in einem<br />

Kommentar folgendermaßen ein:<br />

„In beiden Gruppen von Patienten<br />

in EMPA-REG OUTCOME ist das<br />

Amputationsrisiko ähnlich dem der<br />

Patienten unter Canagliflozin in<br />

CANVAS, während dort das Risiko<br />

für die Patienten deutlich niedriger<br />

lag. Das kann darauf zurückzuführen<br />

sein, dass das Studienkollektiv in<br />

EMPA-REG zu einem höheren Anteil<br />

kardiovaskuläre Vorerkrankungen<br />

hatte, erschwert aber auch einen<br />

direkten Vergleich zwischen den<br />

Ergebnissen aus den verschiedenen<br />

Studien. Festzuhalten bleibt, dass es<br />

auch bei der Subgruppenanalyse kein<br />

ungünstiges Signal für das Präparat<br />

Empagliflozin im Hinblick auf das<br />

Amputationsrisiko gab.“ ao<br />

1. Inzucchi SE et al. Diabetes Care <strong>2018</strong>; 41_e4–e5<br />

<strong>DDG</strong> Diabetes Update <strong>2018</strong>


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Das Interview<br />

17<br />

Dose statt Pankreas<br />

Verkapselte Schweine-Inseln funktionieren in diabetischen Rhesusaffen<br />

DRESDEN. Am Universitätsklinikum in Dresden wird Spitzenforschung<br />

in puncto Inseltransplantation betrieben. Eine mögliche<br />

Alternative zur allogenen Inseltransplantation, die durch den<br />

Mangel an Spenderorganen und bürokratische Hürden stark<br />

limitiert wird, könnte die Xenotransplantation – die Transplantation<br />

artfremder Inselzellen – sein. Dem Forscherteam um Privatdozentin<br />

Dr. Barbara Ludwig ist es erstmals gelungen, Schweine-<br />

Inseln erfolgreich in diabetische Rhesusaffen zu übertragen.<br />

?<br />

Ihre Arbeitsgruppe hat in Kooperation<br />

mit der israelischen Firma<br />

Beta-O 2 einen Bioreaktor entwickelt,<br />

der das Pankreas ersetzen soll. Er<br />

wird als eine Art Dose beschrieben.<br />

Wie genau hat man sich diese Dose<br />

vorzustellen?<br />

Dr. Barbara Ludwig: Weltweit steht<br />

die Suche nach alternativen Quellen<br />

für die Betazellersatztherapie<br />

im Fokus der Diabetesforschung.<br />

Neben der Stammzellforschung hat<br />

dabei die Xenotransplantation, also<br />

die Verwendung tierischer Spenderzellen,<br />

eine Renaissance erlebt.<br />

Wir arbeiten in unserer Gruppe seit<br />

Längerem an einem System zur sogenannten<br />

Makroverkapselung von Inselzellen.<br />

Das Transplantat wird dabei<br />

in einen „Container“ integriert.<br />

Die Herausforderung liegt darin, einen<br />

suffizienten Einstrom von Sauerstoff<br />

und Nährstoffen sowie einen<br />

ungehinderten Ausstrom der Effektorhormone<br />

Insulin und Glukagon<br />

zu gewährleisten. Außerdem gilt es,<br />

eine sichere Barriere gegenüber dem<br />

Immunsystem aufrechtzuerhalten.<br />

Der „Charme“ dieser Systeme liegt<br />

in der verhältnismäßig einfachen<br />

Implantationstechnik. Das BetaAir®<br />

System, ein Makro-Device, das von<br />

der Firma Beta-O 2 entwickelt wurde,<br />

besteht aus einem Kunststoffgehäuse,<br />

in das zwei Schichten von in Alginat<br />

immobilisierten Inseln integriert<br />

sind. Außerdem enthält der Container<br />

ein zentrales Sauerstoffreservoir,<br />

das von außen befüllt werden<br />

kann und dadurch eine optimale<br />

Sauerstoffversorgung der Inseln gewährleistet.<br />

Die Kapsel ist von Membranen<br />

umgeben, die einerseits den<br />

Das Device wird<br />

präperitoneal implantiert und<br />

reguliert die Versorgung mit Insulin<br />

und Glukagon.<br />

Fotos: ©2013 Center for Medical Media<br />

at the University Hospital Dresden<br />

Producer: M. Eisele, fotolia/ag visuell, fotolia/pico, Grafik: MT<br />

Stoffaustausch von Glukose und Insulin<br />

ermöglichen, andererseits aber<br />

Komponenten des Immunsystems<br />

vom Transplantat abschirmen. Die<br />

momentane Version dieses Devices<br />

ist knapp 7 cm im Durchmesser und<br />

18 mm dick und wird präperitoneal<br />

implantiert, also von außen auf das<br />

Bauchfell platziert, ohne die Bauchhöhle<br />

zu eröffnen.<br />

nachgefragt<br />

Sauerstoff-Zugänge<br />

?<br />

Wie ist die Überlebensfähigkeit der<br />

Inselzellen in diesem Bioreaktor?<br />

Dr. Ludwig: Für das langfristige<br />

Überleben und Funktionieren<br />

verkapselter Pankreasinseln ist die<br />

ausreichende Versorgung mit Sauerstoff<br />

entscheidend. Im dem von<br />

uns verwendeten BetaAir® System<br />

wird ein sehr pragmatischer Ansatz<br />

verfolgt: Um ein physiologisches<br />

Sauerstoffmilieu für die verkapselten<br />

Pankreasinseln zu schaffen, ist<br />

in das System ein Sauerstoffreservoir<br />

integriert, das von extern über<br />

Portsysteme wieder befüllt werden<br />

kann. Beim derzeitigen Prototypen<br />

ist dies einmal täglich durch subkutane<br />

Punktion der Sauerstoff-Ports<br />

erforderlich, was insgesamt etwa<br />

fünf Minuten dauert. Im Folgemodell<br />

soll das Auffüllen nur noch<br />

einmal pro Woche notwendig sein.<br />

Zum Langzeitüberleben der verkapselten<br />

Inseln liegen umfangreiche<br />

Daten aus unseren präklinischen<br />

Studien vor. Diese zeigen eine stabile<br />

Transplantatfunktion über Zeiträume<br />

von mehr als einem Jahr mit<br />

regulierter Insulinsekretion unter<br />

vollständigem Verzicht auf<br />

Immunsuppression.<br />

?<br />

Sind die Inselzellen in der<br />

Dose steuerbar in Analogie<br />

zur physiologischen Insu-<br />

linausschüttung?<br />

Dr. Ludwig: Die Produktion<br />

und Ausschüttung von Insulin<br />

ist in der Tat ein sehr komplex regulierter<br />

Prozess, der – abgesehen<br />

vom umgebenden Glukosespiegel –<br />

vielen hormonellen und Botenstoffvermittelten<br />

Prozessen unterliegt.<br />

Auch parakrine Effekte, also Ein-<br />

»Eine klinische<br />

Pilotstudie stellt<br />

den nächsten<br />

Meilenstein dar«<br />

innen (Gerät)<br />

flüsse der umgebenden Zellen, und<br />

das Mikromilieu, in dem die Inseln<br />

eingebettet sind, spielen eine wichtige<br />

Rolle. Hierin liegt eine entscheidende<br />

Limitation der Inselverkapselung.<br />

Auch wenn die Systeme immer<br />

weiter optimiert werden, wird man<br />

niemals eine vollständig physiologische<br />

Regulation erreichen können.<br />

Das liegt daran, dass jedes Verkapselungssystem<br />

auf dem Konzept der<br />

Diffusion basiert. Allerdings zeigen<br />

die präklinischen Daten, dass sich<br />

die Glukosekontrolle – trotz dieser<br />

Einschränkung – deutlich verbessern<br />

lässt. Für die Patienten, die unter<br />

einem labilen Stoffwechsel leiden,<br />

wäre damit ein wichtiges Therapieziel<br />

erreicht und das mittels eines<br />

minimal-invasiven Eingriffs ohne<br />

Immunsuppression.<br />

?<br />

Das Unnötigwerden einer lebenslangen<br />

Immunsuppression ist ein<br />

Insulin und<br />

Glukagon<br />

KURZBIOGRAFIE<br />

PD DR. BARBARA LUDWIG<br />

Die Fachärztin für Innere Medizin<br />

und Endokrinologie und Diabetes<br />

Privatdozentin Dr. Barbara<br />

Ludwig ist Oberärztin und Leiterin<br />

Inseltransplantation an der Medizinischen<br />

Klinik und Poliklinik III des<br />

Universitätsklinikums Carl Gustav<br />

Carus an der Technischen Universität<br />

Dresden sowie Forschungsgruppenleiterin<br />

am Paul Langerhans Institut<br />

Dresden (PLID) des Helmholtz Zentrums<br />

München, Partner des DZD.<br />

Membran<br />

außen<br />

Immunsystem<br />

Glukose und<br />

Nährstoffe<br />

Foto: zVg<br />

Riesenvorteil der neuen Technologie<br />

...<br />

Dr. Ludwig: Ja, eine Schlüssel-Anforderung<br />

an ein Kapselsystem ist<br />

die Generierung einer suffizienten<br />

Immunbarriere. Wir wollen das<br />

Transplantat von möglichst allen<br />

Komponenten des Immunsystems<br />

abschirmen, indem wir die artfremden<br />

Inseln „verstecken“. Im BetaAir®<br />

System gelingt dies einerseits durch<br />

die immunprotektiven Eigenschaften<br />

von Alginat, in das die Inseln<br />

eingebettet sind, und andererseits<br />

durch die spezielle Konstitution der<br />

Membranen, die die Kapsel umgeben.<br />

Aus den präklinischen Untersuchungen<br />

wissen wir, dass diese<br />

Barrierefunktion sehr zuverlässig ist.<br />

Selbst bei Transplantation von artfremden<br />

Zellen kommt es zu keiner<br />

Immunaktivierung.<br />

?<br />

Vor Kurzem haben Sie vielbeachtete<br />

aktuelle Daten zur Xenotransplantation<br />

von Inselzellen publiziert.<br />

Könnten Sie Ihre Forschungsergebnisse<br />

bitte kurz zusammenfassen?<br />

Wie ausgereift ist die Technologie?<br />

Dr. Ludwig: Die zuletzt publizierten<br />

Daten beschreiben die Transplantation<br />

von verkapselten Schweine-<br />

Inselzellen in diabetische Primaten.<br />

Es ging bei diesen Experimenten, die<br />

am Primatenzentrum in Göttingen<br />

durchgeführt wurden, sowohl um<br />

die Sicherheit als auch um die Wirksamkeit<br />

des BetaAir® Systems. Beide<br />

Aspekte wurden sehr positiv bewertet.<br />

Damit ist die Grundlage gegeben<br />

für eine erste klinische Prüfung des<br />

Konzepts am Menschen.<br />

?<br />

Wann, schätzen Sie, könnte Ihre<br />

Methode der Xenotransplantation<br />

von Inselzellen für eine Anwendung<br />

am Menschen zur Verfügung stehen?<br />

Dr. Ludwig: Das BetaAir® System<br />

wurde an unserem Zentrum bereits<br />

im Rahmen eines klinischen individuellen<br />

Heilversuchs mit humanen<br />

Inselzellen an einem Patienten<br />

angewendet. Außerdem wurde das<br />

System mit humanen Inselzellen<br />

in einer klinischen Pilotstudie in<br />

Schweden getestet. Die Verwendung<br />

von xenogenen Zellen im Rahmen<br />

einer klinischen Pilotstudie stellt<br />

den nächsten Meilenstein dar. Die<br />

Voraussetzungen dafür sind aufgrund<br />

der umfangreichen und positiven<br />

präklinischen Daten gut,<br />

eine behördliche Beantragung einer<br />

solchen Studie ist in Vorbereitung.<br />

Von der Realisierung dieses Vorhabens<br />

und natürlich den Ergebnissen<br />

wird das weitere Vorgehen abhängen.<br />

Eine Prognose über den zeitlichen<br />

Rahmen ist immer schwierig.<br />

Lassen Sie mich es so formulieren:<br />

Die Innovationen und Fortschritte<br />

der letzten Jahre auf dem Gebiet xenogener<br />

Inseln und Stammzell-basierter<br />

Konzepte und Methoden zur<br />

Verkapselung sind enorm und ich<br />

bin zuversichtlich, dass wir in den<br />

nächsten Jahren auch eine klinische<br />

Translation verschiedener Ansätze<br />

sehen werden.<br />

Interview: Ulrike Viegener


18 Im Blickpunkt<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Ambulante Palliativbehandlung<br />

des DFS – wichtige Aspekte<br />

• Formulierung des Patientenwillens:<br />

„Patientenverfügung Fuß“<br />

• Kein Aktionismus<br />

• Verbindliche Absprachen mit Angehörigen,<br />

Pflegepersonen, Heim, Palliativdienst<br />

• Einweisung und Transport nur in zertifizierte<br />

Fußbehandlungseinrichtungen<br />

Stationäre Palliativbehandlung<br />

des DFS – wichtige Aspekte<br />

• Keine Behandlung von CRP-Werten, Masterplan<br />

im Krankenhausinformationssystem (KIS)<br />

hinterlegen<br />

• Kein Konsil ohne Kenntnis des koordinierenden<br />

Fußbehandlers<br />

• Kein „Entlassmanagement“ durch Dritte.<br />

Palliativpatienten sollten an die ambulante<br />

Fußbehandlungseinrichtung zurückgeschickt<br />

werden, um die Fortführung einer qualifizierten<br />

Therapie gewährleisten zu können.<br />

Für die Gangrän am „palliativen Fuß“ gibt es Behandlungskonzepte.<br />

Foto: Science Photo Library/Dr. Marazzi, P.<br />

Die Palliativbehandlung<br />

des diabetischen Fußsyndroms<br />

Was für die Therapie zu beachten ist | Tipps für die Praxis<br />

ISERLOHN. Ist ein Patient mit diabetischem Fußsyndrom zu<br />

krank für eine Amputation, kommen palliative Maßnahmen zum<br />

Einsatz. Der in einem Fußbehandlungszentrum tätige Allgemeinmediziner<br />

Claus Kiwitt-Kortemeier gibt wichtige Tipps für<br />

die Praxis.<br />

Es gibt zwei „Arten“ des palliativ<br />

behandelten diabetischen Fußsyndroms<br />

(DFS) beim älteren<br />

Menschen. Man unterscheidet den<br />

langfristig behandelten diabetischen<br />

Fuß ohne Aussicht auf Wundverschluss<br />

von einem diabetischen Fuß<br />

bei Palliativpatienten – unabhängig<br />

davon, ob der Tod durch die Fußerkrankung<br />

selbst oder durch eine<br />

andere Erkrankung bedingt ist. In<br />

beiden Fällen ist es notwendig, das<br />

Therapieziel gemeinsam mit dem<br />

Patienten und unter Einbeziehung<br />

der Angehörigen und der Mitbehandler<br />

festzulegen.<br />

Die Fußbehandlung ohne<br />

kurativen Ansatz<br />

Äußert der Patient den Willen, nicht<br />

amputiert zu werden, bzw. würde<br />

eine Amputation ihn zu sehr belasten,<br />

kommt es zu einer Fußbehandlung<br />

ohne kurativen Ansatz.<br />

Klassische Fälle mit entsprechenden<br />

Behandlungsstrategien sind im Folgenden<br />

beschrieben:<br />

Eine trockene Nekrose gilt es, trocken<br />

zu halten. Die Versorgung erfolgt<br />

mit einem Aktivkohleverband<br />

mit Silber (z.B. Actisorb® silver).<br />

»Therapieziel<br />

gemeinsam mit<br />

dem Patienten<br />

festlegen«<br />

GASTBEITRAG<br />

Claus Kiwitt-<br />

Kortemeier<br />

DSP mit ambulanter<br />

Fußbehandlungseinrichtung,<br />

Iserlohn<br />

Mitglied der<br />

AG Diabetischer Fuß<br />

Foto: zVg<br />

Eine feuchte Nekrose muss trocken<br />

gelegt werden, z.B. mit einem antimikrobiellen<br />

Silberverband (z.B.<br />

Silvercel® oder Kristallviolett-Lösung<br />

0,5 %), ggf. ist eine Autoamputation<br />

anzustreben. Die Mitbehandler<br />

müssen genau informiert werden.<br />

Perforierte Knochen(-teile) oder<br />

Knorpelstücke müssen unter lokaler<br />

Betäubung aus der Wunde entfernt<br />

werden. Durch den Einsatz<br />

längselastischer Klebebinden aus<br />

Kreppgewebe (z.B. Urgo strapping®)<br />

lassen sich Wundränder annähern.<br />

Wichtig ist zudem eine gezielte<br />

Antibiose nach mikrobiologischer<br />

Untersuchung der entfernten Knochenstücke.<br />

Im Falle einer Bullosis diabeticorum<br />

bei dekompensierter Herzinsuffizienz<br />

sollten reine Schleifendiuretika,<br />

ACE-Hemmer, Digitalis,<br />

ggf. Empagliflozin eingesetzt werden.<br />

Eine selektive Nephronblockade<br />

mit HCT oder Xipamid ist genauso<br />

wie die Gabe von Amlodipin<br />

zu vermeiden.<br />

Bei stark sezernierenden Wunden<br />

muss der Infekt bekämpft werden.<br />

Ursächlich hierfür kann aber auch<br />

eine Herzinsuffizienz sein. Der<br />

Behandler sollte prüfen, ob eine<br />

Kompression möglich ist. Für die<br />

Versorgung eignen sich ein Polyurethan-Schaumverband<br />

(z.B. Ligasano®)<br />

sowie aufsaugende Materialien zum<br />

Wechseln.<br />

Bei riechenden Wunden bieten sich<br />

Xylocain®-Gels an, ggf. ist ein Kompressionsverband<br />

zu erwägen. Bei<br />

Einsatz einer elastischen Sportbandage<br />

(z.B. Elastus® active) ist tägliches<br />

Duschen möglich.<br />

Eine Calciphylaxie bei Dialysepatienten<br />

kann häufig durch konsequent<br />

calciumarme Dialyse gebessert werden.<br />

Im Fall eines Pyoderma gangraenosum<br />

müssen Pathergien vermieden<br />

werden. Es darf kein Débridement<br />

erfolgen. Für die Versorgung bieten<br />

sich weiche, fettige Wundauflagen<br />

sowie der Einsatz von Opiaten und<br />

Prednisolon an.<br />

Klagt der Patient über pAVK-bedingte<br />

Schmerzen, sollten Betablocker<br />

augeschlichen werden, ggf. bieten<br />

sich Nebivolol als Ausnahme oder<br />

der Einsatz von Alphablockern an.<br />

Vasokonstriktive Opiate müssen vermieden<br />

werden. Das betroffene Bein<br />

darf nicht hochgelagert werden.<br />

Der diabetische Fuß<br />

am Ende des Lebens<br />

In der Lebensendsituation ist ein<br />

palliatives Therapiekonzept mit<br />

Hausarzt, Palliativkoordinator und<br />

Fußbehandlungseinrichtung wichtig.<br />

Zu beachten ist, dass Begleiterkrankungen<br />

u.a. zu Ödemen führen<br />

können, z.B. durch eine dekompensierte<br />

Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz<br />

oder Eiweißmangel durch<br />

eine Karzinomerkrankung.<br />

Auch Schmerzen sind häufig, z.B.<br />

bei einer vorwiegend angiopathischen<br />

Wunde, einem Gefäßverschluss<br />

oder aufgrund einer Tumorerkrankung.<br />

Bei Wundschmerz<br />

kann Xylocain®-Gel mit Metronidazol<br />

und Morphin eingesetzt werden.<br />

Neuropathische Schmerzen<br />

lassen sich mit racemischem Methadon<br />

behandeln. Bei angiopathischen<br />

Schmerzen gilt es, Betablocker<br />

auszuschleichen und ggf. auf<br />

Alphablocker und Naftidrofuryl zu<br />

wechseln. Auch Pethidin kann als<br />

Opiat eingesetzt werden. Juckreiz<br />

wird durch die sedierende Wirkung<br />

von Hydroxyzin gelindert.<br />

Kommt es zu starkem Wundgeruch<br />

(Verwesungsgeruch) aufgrund von<br />

trockener Gangrän, sind Aktivkohlekompressen<br />

und ein Watteverband<br />

indiziert. Kleine Wunden, die beim<br />

„Offenlassen“ riechen, können mit<br />

einer Lidocain-Injektionslösung –<br />

abgefüllt in eine Sprühflasche –<br />

behandelt werden. Bei größeren<br />

Wunden wird Xylocain®-Gel mit<br />

Metronid azol auf Polyurethan-<br />

Schaumverband-Platten aufgebracht<br />

und in die Wunde eingebracht, zusammen<br />

mit einer Saugauflage.<br />

Auch Wundinfektionen können zu<br />

Wundgeruch führen. Lokale Infektionen<br />

mit Biofilm werden mit<br />

Xylocain®-Gel mit Gentamicin und<br />

Erythromycin auf einer Polyurethan-<br />

Schaumverband-Platte versorgt. Bei<br />

kleineren infizierten Wunden eignen<br />

sich ggf. Wundauflagen mit Polyhexanid<br />

(PHMB). Liegt eine Ostitis<br />

vor, darf die Langzeitantibiose nicht<br />

abgesetzt werden. Knochenfragmente<br />

müssen nach Möglichkeit entfernt<br />

werden. Claus Kiwitt-Kortemeier<br />

Die Xylocain®-Rezepturen sind<br />

im Fußforum der AG hinterlegt<br />

(anmeldepflichtig).<br />

http://ag-fuss-forum.de<br />

BUCHTIPP FÜR IHRE PATIENTEN<br />

WIESBADEN. Was ändert sich in Familien und Partnerschaften, wenn ein Familienmitglied<br />

die Diagnose Diabetes erhält? Die Autorin Antje Thiel hat 15 betroffene<br />

Familien und Paare besucht und sie in ihrem Lebensalltag porträtiert. Das Buch soll<br />

Betroffenen Mut machen, insbesondere in der schwierigen ersten Zeit nach der<br />

Diagnose. Der Diabetologe Dr. Jens Kröger und der Psychologe Professor Dr. Bernhard<br />

Kulzer beleuchten die Porträts aus fachlicher Sicht: Was könnte den Paaren und Familien<br />

helfen, noch besser mit dem Diabetes zurechtzukommen?<br />

»In guten wie in schlechten Werten – Was das Leben mit Diabetes für Familien & Paare bedeutet«,<br />

Kirchheim-Verlag, <strong>2018</strong>. www.kirchheim-shop.de; ISBN 978-3-87409-673-7<br />

Neu und gratis für Ihre Patienten:<br />

Wöchentliche Newsletter zu den Themen:<br />

• Ernährung<br />

• Forschung / neue Therapien<br />

• Kinder und Jugendliche (Typ 1 und Prävention Typ 2)<br />

Daneben gibt es natürlich auch weiterhin die News im Überblick.<br />

Bestellen Sie jetzt Ihr Info-Paket für Ihre Praxis unter<br />

www.diabetesde.org/praxis


2-fach und 3-fach bewährt<br />

Fixkombinationen im Fokus<br />

• Starke Blutdrucksenkung<br />

• Mehr Patienten auf Zielwert 1,2<br />

• Verbesserte Adhärenz 3<br />

• Nachgewiesener Gefäßschutz unter Olmesartan 4–6<br />

1 Im Vergleich zu einer Bluthochdrucktherapie mit zwei Monopräparaten (RAAS-Blocker plus Calciumantagonist). Modifiziert nach Ram C.V.S. et al., The Journal of Clinical Hypertension 2012; 14 (9): 601– 610. 2 Im Vergleich der 3er-<br />

Kombination zur 2er-Kombination nach Oparil S. et al., Clinical Therapeutics 2010; 32 (7): 1252–1269. 3 Im Vergleich zu einer Bluthochdrucktherapie mit freier Kombination von zwei oder mehr Monopräparaten. 4 Fliser D et al., Circulation<br />

2004; 110: 1103–1107. 5 Smith RD et al., J Am Hypert 2008; 2: 165–172. 6 Stumpe KO et al., Ther Adv Cardiovasc Dis 2007; 1: 97–106.<br />

Vocado ® 20 mg/5mg-, Vocado ® 40 mg/5mg-, Vocado ® 40 mg/10 mg Filmtabletten.<br />

Wirkstoffe: Olmesartanmedoxomil/Amlodipin. Zusammensetzung: Eine Filmtablette<br />

enthält 20 mg bzw. 40 mg Olmesartanmedoxomil und 5 mg bzw. 10 mg Amlodipin<br />

(als Amlodipinbesilat). Sonstige Bestandteile: Vorverkleisterte Maisstärke; Mikrokristalline<br />

Cellulose, Siliciumdioxid beschichtet; Croscarmellose-Natrium; Magnesiumstearat (Ph. Eur.);<br />

Poly(vinylalkohol); Macrogol 3350; Talkum; Titandioxid (E 171); Vocado ® 40 mg / 5 mg<br />

zusätzl.: Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172); Vocado ® 40 mg / 10 mg zusätzl.: Eisen(III)-<br />

hydroxid-oxid x H2O (E 172); Eisen(III)-oxid (E 172). Anwendungsgebiete: Essenzielle<br />

Hypertonie bei Erwachsenen, wenn der Blutdruck mit Olmesartanmedoxomil oder Amlodipin<br />

als Monotherapie nicht ausreichend kontrolliert werden kann. Gegenanzeigen:<br />

Überempfindlichkeit gg. die Wirkstoffe, Dihydropyridinderivate oder einen der übrigen<br />

Bestandteile, 2./3. Schwangerschaftstrimester, stark eingeschränkte Leberfunktion,<br />

Gallenwegsobstruktion, schwere Hypotonie, Schock (incl. kardiogener Schock), linksventrikuläre<br />

Abflussbehinderung, hämodynamisch instabile Herzinsuffizienz nach<br />

akutem Myokardinfarkt, gleichzeitige Anwendung mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln<br />

bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/<br />

min/1,73 m 2 ). Nebenwirkungen: Häufig: Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Müdigkeit,<br />

Ödeme, periphere Ödeme, eindrückbare Ödeme. Gelegentlich: Hyperkaliämie, verminderte<br />

Libido, Hypästhesie, Lethargie, Parästhesie, Lagerungsschwindel, Schwindel,<br />

Palpitationen, Tachykardie, Hypotonie, orthostatische Hypotonie, Husten, Dyspnoe, Obstipation,<br />

Diarrhö, Mundtrockenheit, Dyspepsie,<br />

Übelkeit, Oberbauchschmerzen, Erbrechen,<br />

Ausschlag, Rückenschmerzen, Muskelspasmen,<br />

Schmerzen in den Extremitäten,<br />

Pollakisurie, Erektionsstörung/Impotenz, Asthenie, Erhöhung v. Kreatinin im Blut, Erniedrigung<br />

v. Kalium im Blut, Erhöhung v. Harnsäure im Blut, Anstieg von Gamma-GT.<br />

Selten: allerg. Reaktionen/Arzneimittelüberempfindlichkeit, Synkope, Gesichtsrötung,<br />

Urtikaria, Gesichtsödeme. Weitere Nebenwirkungen sind für die jeweiligen Monotherapien<br />

bekannt (siehe Fachinformation). Verschreibungspflichtig. Weitere Einzelheiten enthalten<br />

die Fach- und Gebrauchsinformation, deren aufmerksame Durchsicht empfohlen wird.<br />

MENARINI INTERNATIONAL OPERATIONS LUXEMBOURG S.A. Mitvertrieb durch BERLIN-<br />

CHEMIE AG, 12489 Berlin. In Lizenz von DAIICHI SANKYO EUROPE GmbH. (Stand 10.2015)<br />

Vocado ® HCT 20 mg/5 mg/12,5 mg-, Vocado ® HCT 40 mg/5 mg/12,5 mg-, Vocado ®<br />

HCT 40 mg/10 mg/12,5 mg-, Vocado ® HCT 40 mg/5 mg/25 mg-, Vocado ® HCT<br />

40 mg/10 mg/25 mg Filmtabletten. Wirkstoffe: Olmesartanmedoxomil/Amlodipin/<br />

Hydrochlorothiazid. Zusammensetzung: Eine Filmtablette enthält 20 mg/40 mg/40 mg/<br />

40 mg bzw. 40 mg Olmesartanmedoxomil u. 5 mg/5 mg/10 mg/5 mg bzw. 10 mg<br />

Amlodipin (als Amlodipinbesilat) und 12,5 mg/12,5 mg/12,5 mg/25 mg bzw. 25 mg<br />

Hydrochlorothiazid. Sonstige Bestandteile: Vorverkleisterte Maisstärke; Mikrokristalline<br />

Cellulose, Siliciumdioxid beschichtet; Croscarmellose-Natrium; Magnesiumstearat (Ph. Eur.);<br />

Poly(vinylalkohol); Macrogol 3350; Talkum; Titandioxid (E 171); Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O<br />

(E 172). Vocado ® HCT 20 mg/5 mg/12,5 mg, - 40 mg/10 mg/12,5 mg, - 40 mg/10 mg/25 mg<br />

zusätzl.: Eisen(III)-oxid (E 172); Vocado ® HCT 20 mg/5 mg/12,5 mg zusätzl.: Eisen(II,III)-oxid<br />

(E 172). Anwendungsgebiete: Essenzielle Hypertonie bei Erwachsenen. Als Zusatztherapie,<br />

wenn der Blutdruck mit der 2er-Kombination von Olmesartan und Amlodipin nicht ausreichend<br />

kontrolliert werden kann; Als Substitutionstherapie, wenn der Blutdruck mit der<br />

Kombi. Olmesartanmedoxomil, Amlodipin, Hydrochlorothiazid (2er-Kombination und<br />

1 Monopräparat) ausreichend kontrolliert wird. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gg.<br />

die Wirkstoffe, Dihydropyridinderivate, gg. and. Sulfonamid-Derivate oder einen der sonstigen<br />

Bestandteile; stark eingeschr. Nierenfunktion; therapieresist. Hypokaliämie, Hyperkalzämie,<br />

Hyponatriämie und symptomatische Hyperurikämie; stark eingeschr. Leberfunktion,<br />

Cholestase, Gallenwegsobstruktionen; 2./3. Schwangerschaftstrimester; Schock (incl.<br />

kardiogener Schock); schwere Hypotonie; linksventrikuläre Abflussbehinderung; hämodynamisch<br />

instabile Herzinsuff. nach akutem Myokardinfarkt; gleichzeitige Anwendung mit<br />

Aliskiren-haltigen Arzneimitteln bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter<br />

Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m 2 ). Nebenwirkungen: Häufig: Infektionen der<br />

oberen Atemwege, Nasopharyngitis, Harnwegsinfektionen, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen,<br />

Palpitationen, Hypotonie, Übelkeit, Diarrhö, Obstipation, Muskelspasmen, Gelenkschwellungen,<br />

Pollakisurie, Asthenie, periphere Ödeme, Müdigkeit, Erhöhung v. Kreatinin,<br />

Harnstoff bzw. Harnsäure im Blut. Gelegentlich: Hyperkaliämie, Hypokaliämie, Lagerungsschwindel,<br />

Präsynkope, Schwindel, Tachykardie, Hitzegefühl, Husten, Mundtrockenheit,<br />

Muskelschwäche, Erektionsstörungen, Erniedrigung v. Kalium im Blut, Anstieg v. Gamma-<br />

GT, ALAT bzw. ASAT. Weitere Nebenwirkungen sind für die jeweiligen Monotherapien<br />

bekannt (siehe Fachinformation). Verschreibungspflichtig. Weitere Einzelheiten enthalten<br />

die Fach- und Gebrauchsinformation, deren aufmerksame Durchsicht empfohlen wird.<br />

MENARINI INTERNATIONAL<br />

OPERATIONS LUXEMBOURG<br />

S.A. Mitvertrieb durch BERLIN-<br />

CHEMIE AG, 12489 Berlin. In<br />

Lizenz von DAIICHI SANKYO<br />

EUROPE GmbH. (Stand 10.2015)<br />

180427_AnzZwillinge_DiabetesZeitung_286x390_RZ.indd 1 27.04.18 16:00


20 Im Blickpunkt<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Körperzusammensetzung<br />

ist aussagekräftiger als der BMI<br />

Als epidemiologischer Parameter hat der BMI allerdings nicht ausgedient<br />

DÜSSELDORF. Mit dem Body-Mass-Index (BMI) lassen sich auf<br />

Populationsebene zwar gut die kardiovaskulären Risiken einzelner<br />

Bevölkerungsgruppen epidemiologisch beschreiben. Doch<br />

weil er wenig über den Körperfettanteil und dessen Verteilung<br />

aussagt, ist der BMI manchmal nur bedingt aussagekräftig.<br />

Mit der Leibesfülle wächst<br />

auch das Risiko für Typ-<br />

2-Diabetes und kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen – das hat sich<br />

durch unzählige Studien immer wieder<br />

bestätigt. Und doch gibt es Ausnahmen:<br />

Übergewichtige Menschen,<br />

die trotz ihres Gewichts über eine<br />

hohe Insulinsensitivität verfügen<br />

und körperlich gesund erscheinen.<br />

Umgekehrt kennt jeder Arzt Patienten,<br />

die auch mit normalem oder<br />

nur leicht erhöhtem Gewicht Zeichen<br />

einer Insulinresistenz zeigen.<br />

Im Rahmen der Deutschen Diabetesstudie<br />

begegnet Dr. Dominik Pesta<br />

vom Deutschen Diabetes-Zentrum<br />

(DDZ) Düsseldorf immer wieder<br />

solchen Kandidaten, die nicht in<br />

das gängige Raster passen – entweder<br />

weil ihr BMI eigentlich zu hoch<br />

ist, um eine gesunde Insulinantwort<br />

zu zeigen, oder weil ihr Stoffwechsel<br />

trotz unverdächtigem Körpergewicht<br />

nicht mehr gut auf Insulin<br />

anspricht. „Viele Menschen wollen<br />

um jeden Preis abnehmen, verlieren<br />

dabei aber nicht nur Fett-, sondern<br />

auch Muskelmasse. Und das hat mit<br />

Gesundheit nichts zu tun“, warnt Dr.<br />

Pesta. Immerhin geht eine reduzierte<br />

Muskelmasse im Alter mit einer erhöhten<br />

Mortalität einher.<br />

Der BMI unterscheidet nicht<br />

zwischen Muskel- und Fettmasse<br />

All dies bildet der ausschließlich<br />

auf dem Körpergewicht basierende<br />

BMI nicht ab: „Der BMI unterscheidet<br />

nicht zwischen Muskel- und<br />

Fettmasse“, erklärt Dr. Pesta, „und<br />

auch die Verteilung des Fetts wird<br />

mit diesem Parameter nicht abgebildet.“<br />

Deshalb lässt sich mit einer<br />

schlichten BMI-Berechnung auch<br />

keine Aussage über die Menge des<br />

stoffwechselaktiven viszeralen Fetts<br />

treffen, das großen Anteil an der Entwicklung<br />

einer Insulinresistenz hat.<br />

Wer ganz exakt wissen möchte, wie<br />

es um den Anteil von Fett und Muskelmasse<br />

im Körper bestellt ist, der<br />

muss z.B. auf bildgebende Verfahren<br />

zurückgreifen. Als Goldstandard gilt<br />

die Unterwasserwägung, welche die<br />

Gesamtkörperdichte einer Person<br />

nach dem archimedischen Prinzip<br />

der Verdrängung misst und dadurch<br />

»Man muss bei<br />

der BIA ein strenges<br />

Vortestprotokoll<br />

einhalten«<br />

Dr. Dominik Pesta<br />

Institut für Klinische<br />

Diabetologie<br />

Deutsches Diabetes-<br />

Zentrum Düsseldorf,<br />

Partner im Deutschen<br />

Zentrum für Diabetesforschung<br />

Foto: zVg<br />

angibt, wie Fett- und Muskelmasse<br />

im Körper verteilt sind. Doch das<br />

Verfahren ist teuer und aufwendig,<br />

es kommt für den breiten klinischen<br />

Einsatz nicht infrage.<br />

Ist die bioelektrische Impedanz-<br />

Analyse (BIA) eine Alternative?<br />

Weniger kostspielig ist die DEXA-<br />

Messung, wie sie auch in der Osteoporosediagnostik<br />

eingesetzt wird:<br />

„Knochen-, Muskel- und Fettmasse<br />

werden unterschiedlich gut von den<br />

eingesetzten niedrig dosierten Röntgenstrahlen<br />

durchdrungen“, sagt Dr.<br />

Pesta. Wer die Strahlenbelastung<br />

nicht scheut, stößt schnell an eine andere<br />

Grenze des Verfahrens: „Es eignet<br />

sich nur für Menschen bis zu 200<br />

Kilogramm Körpergewicht, also eben<br />

nicht für schwer adipöse Patienten.“<br />

Gefragt sind deshalb einfache Verfahren,<br />

mit denen sich die Körperzusammensetzung<br />

und insbesondere<br />

der Anteil des risikobehafteten viszeralen<br />

Fetts zuverlässig ermitteln<br />

lassen. Ein feldtaugliches und recht<br />

einfach einsetzbares Verfahren zur<br />

Bestimmung der Körperfettmasse ist<br />

die bioelektrische Impedanz-Analyse<br />

(BIA). Sie beruht auf dem Prinzip,<br />

dass Körperfettmasse und Muskulatur<br />

aufgrund ihres unterschiedlichen<br />

Wassergehalts bei Stromdurchfluss<br />

unterschiedliche Widerstände aufbauen.<br />

Aus den Widerstandsmessungen<br />

kann man die Körperfettmasse<br />

bestimmen.<br />

„Man muss bei der BIA allerdings<br />

ein strenges Vortestprotokoll einhalten“,<br />

gibt Dr. Pesta zu bedenken.<br />

„Die Probanden sollten vor der Messung<br />

nüchtern sein, kurz vorher keinen<br />

Sport getrieben haben, ausreichend<br />

hydriert sein und ihre Blase<br />

entleert haben.“ Andernfalls könne<br />

es zu starken Abweichungen kommen.<br />

Werde das Protokoll eingehalten,<br />

sei die BIA allerdings eine sehr<br />

zuverlässige Methode – zumindest<br />

bei normalgewichtigen Menschen<br />

mit durchschnittlichem Körperfettanteil.<br />

„Wenn wir das Verfahren bei<br />

sehr athletischen oder auch sehr adipösen<br />

Patienten anwenden, weicht<br />

die BIA stärker ab“, so Dr. Pesta.<br />

Doch man kann der ungefähren<br />

Körperzusammensetzung auch mit<br />

weit simpleren Mitteln auf die Spur<br />

kommen. So hat sich für die Bestimmung<br />

der Muskelkraft die Messung<br />

der Handdruckkraft mit einem Dynamometer<br />

bewährt: „Die Handdruckkraft<br />

korreliert stark mit der<br />

Insulinsensitivität<br />

10<br />

2<br />

0<br />

8<br />

6<br />

4<br />

Normalgewichtig,<br />

hohe Insulinsensitivität<br />

Auch mithilfe<br />

der Caliperzange<br />

lässt sich der<br />

Körperfettanteil<br />

ermitteln.<br />

Foto: Science Photo Library/<br />

Hooton, Ian<br />

Zusammenhang zwischen Body-Mass-Index<br />

und Insulinsensitivität<br />

20 30 40 50<br />

Fettleibig,<br />

hohe Insulinsensitivität<br />

Übergewichtig, geringe Insulinsensitivität<br />

Body-Mass-Index (kg/m2)<br />

Fettleibig,<br />

geringe Insulinsensitivität<br />

60 70 80<br />

Quelle: mod. nach Wickham EP et al. Metab Syndr Relat Disord. 2009; 7:179-186; MT-Grafik<br />

Beinstreckkraft“, erklärt Dr. Pesta,<br />

„damit lässt sich also schon recht<br />

gut erkennen, ob jemand altersgemäß<br />

kräftig ist und ausreichend viel<br />

Muskelmasse hat.“<br />

Auch für die Körperfettmessung<br />

gibt es Verfahren, die in der Praxis<br />

einfach umsetzbar, zuverlässig und<br />

zugleich kostengünstig sind – etwa<br />

die Hautfaltenmessung an exakt definierten<br />

Punkten mit einer Caliperzange.<br />

Aus der Dicke der Hautfalten<br />

lässt sich mithilfe von Formeln der<br />

prozentuale Körperfettanteil ermitteln.<br />

„Ein niedergelassener Arzt, der<br />

eine solche Messung immer selbst<br />

durchführt und genau darauf achtet,<br />

nicht von den vorgesehenen Messpunkten<br />

abzuweichen, kann mit dieser<br />

Methode durchaus zuverlässige<br />

Verläufe darstellen“, meint Dr. Pesta.<br />

Wer noch minimalistischer veranlagt<br />

ist, benötigt lediglich ein Maßband,<br />

um Zusatzinformationen zum<br />

BMI zu erheben. So spricht man bei<br />

Frauen ab 80 cm Taillenumfang und<br />

bei Männern ab 94 cm von erhöhten<br />

Werten. Ab 88 cm (Frauen) und ab<br />

102 cm (Männer) gilt der Taillenumfang<br />

als deutlich erhöht. Ergänzend<br />

kann auch der Taille-Hüfte-<br />

Quotient (Waist-Hip-Ratio, WHR)<br />

erfasst werden: Normalwerte für die<br />

WHR liegen bei Frauen unter 0,85<br />

und bei Männern unter 1,00. Je höher<br />

der Taillenumfang bzw. der Wert<br />

für die WHR, desto wahrscheinlicher<br />

ist es, dass der Patient viel viszerales<br />

Fett mit sich herumträgt und<br />

damit einem erhöhten kardiovaskulären<br />

Risiko ausgesetzt ist.<br />

Und was bedeutet das<br />

für die Praxis?<br />

Für den klinischen Alltag hält Dr.<br />

Pesta allerdings keine der zusätzlichen<br />

aufwendigen Methoden<br />

jenseits der BMI-Bestimmung für<br />

zwingend erforderlich. „Bei einem<br />

Patienten, der trotz Normalgewicht<br />

eine Insulinresistenz aufweist,<br />

sollte man in erster Linie eine<br />

Diabetesanamnese erheben und<br />

Blutdruck, Blutfette und den Bauchumfang<br />

bestimmen, weil dieser als<br />

Maß für das Viszeralfett dient und<br />

gleichzeitig ein unabhängiger Prädiktor<br />

eines erhöhten Risikos ist.<br />

Das sind in Bezug auf das kardiovaskuläre<br />

Risiko wichtigere klinische<br />

Parameter als die genaue Körperzusammensetzung.“<br />

Und was ist mit<br />

den Dicken, die überraschend insulinsensitiv<br />

sind? „Wenn derjenige<br />

gute Blutfettwerte hat, würde ich ihn<br />

einfach in Ruhe lassen“, meint Dr.<br />

Pesta. Vermutlich gehöre dieser Patient<br />

dann zu den Menschen, die trotz<br />

Übergewicht viel in Bewegung sind:<br />

„Sie haben dann ein hohes kardiorespiratorisches<br />

Fitness-Level und<br />

müssen deshalb gar nicht unbedingt<br />

abnehmen.“<br />

Antje Thiel


XIGDUO ® /FORXIGA ® :<br />

NICHT WARTEN.<br />

FRÜH STARTEN.<br />

Direkt nach Metformin für Ihre geeigneten<br />

Typ 2 Diabetes-Patienten *,1,2<br />

XIGDUO ® : einzige SGLT-2 Inhibitor Fixkombination<br />

mit über 4-jähriger Erfahrung 2–4<br />

Effektiv: stärkere HbA1c-Senkung<br />

vs. DPP-4 Inhibitor (Saxagliptin) **,#,1,2,5–8<br />

Aus der Praxis, für die Praxis:<br />

neue Real-World-Evidence-Daten ##,§,9,10<br />

Dapagliflozin ist nicht zugelassen zur Reduktion des kardiovaskulären Risikos.<br />

* Wenn der Blutzucker mit Metformin nicht ausreichend kontrolliert ist. ** Daten wurden erhoben zu Metformin XR. Metformin XR ist in Deutschland nicht zugelassen. Bioäquivalenz zu Metformin IR: AstraZeneca. Data on file. # Signifikante HbA1c-Senkung für Dapagliflozin<br />

als Add-on mit entweder Metformin, Glimepirid, Metformin und einem Sulfonylharnstoff, Sitagliptin (mit oder ohne Metformin) oder Insulin (p


22 Im Blickpunkt<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Nicht-alkoholische Fettleber<br />

Betazelle<br />

„Die microRNA-200-Familie<br />

reguliert das Überleben<br />

der Betazellen.“<br />

„Es gibt alte und neue sekretorische Granula<br />

der Betazelle. Der Proteingehalt von<br />

alten und neuen sekretorischen Granula<br />

unterscheidet sich nicht.“<br />

Yanislava Karusheva, DDZ<br />

„Bereits eine Mahlzeit mit einer großen<br />

Menge gesättigter Fettsäuren kann die<br />

Leber schädigen und zu Veränderungen<br />

im Energiestoffwechsel führen.“<br />

„Bariatrische Chirurgie ist eine effiziente<br />

Behandlung der nicht-alkoholischen<br />

Steatohepatitis.“<br />

Dr. Sara Forcisi,<br />

Helmholtz Zentrum München<br />

Take-Home-Messages der Konferenz<br />

Gene und Umwelt<br />

„Es gibt eine starke<br />

genetische Komponente<br />

bei Typ-2-Diabetes.“<br />

„Ernährungsempfehlungen<br />

passen nicht zu allen Menschen<br />

gleich gut.“<br />

Dr. Andreas Müller, PLID<br />

Gehirn und Stoffwechsel<br />

„Insulin im menschlichen Gehirn,<br />

aber auch eine Insulinresistenz des<br />

Gehirns beeinflusst den wechsel des ganzen Körpers.“<br />

Glukosestoff-<br />

„Das Gehirn reagiert auf periphere<br />

Signale. Es beeinflusst die se und das Körpergewicht.“<br />

Homöosta-<br />

Dr. Franziska Schleger, IDM<br />

»Die binationale Kooperation fördern«<br />

Zweite deutsch-französische Konferenz zur Diabetesforschung<br />

BERLIN. Mehr als 160 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

nahmen an der zweiten deutsch-französischen Konferenz<br />

zur Diabetesforschung teil. Dort präsentierten das Deutsche<br />

Zen trum für Diabetesforschung (DZD) sowie das französische<br />

Institut für Gesundheit und medizinische Forschung INSERM/<br />

AVIESAN aktuelle Highlights aus der Diabetesforschung.<br />

Bei der Eröffnung der Konferenz<br />

in der französischen Botschaft<br />

in Berlin betonte Professor<br />

Dr. Martin Hrabě de Angelis,<br />

Vorstand des DZD: „Um die Volkskrankheit<br />

Diabetes eindämmen zu<br />

können, ist es wichtig, exzellente<br />

Wissenschaftler zusammenzuführen,<br />

um gemeinsam neue Ansätze für die<br />

Eine Bühne für den wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs<br />

In zwei Postersitzungen nutzten 47 junge<br />

Wissenschaftler die Gelegenheit, ihre Daten<br />

vorzustellen und zu diskutieren. Die breit<br />

gefächerte Themenvielfalt ermöglichte<br />

einen Einblick in die unterschiedlichsten<br />

Forschungsschwerpunkte. Beleuchtet wurden<br />

unter anderem diätetische sowie pharmakologische<br />

Ansätze zur Typ-2-Diabetes-<br />

Prävention und -Behandlung.<br />

Aufgrund der positiven Resonanz wurde<br />

schon während der Schlussworte in<br />

Aussicht gestellt, die Konferenz in zeitlich<br />

näheren Abständen stattfinden zu lassen.<br />

Diese Entscheidung können wir nur unterstützen<br />

und freuen uns, auch bei der nächsten<br />

deutsch-französischen Konferenz zur<br />

Diabetesforschung teilnehmen zu dürfen.<br />

Sophie Saussenthaler, Heja Aga, Kristin<br />

Schwerbel, DIfE<br />

Prävention und Therapie zu finden.“<br />

Das Symposium bringe deutsche<br />

und französische Wissenschaftler<br />

zusammen, um die binationale<br />

Kooperation in der akademischen<br />

Diabetesforschung zu intensivieren<br />

und neue Wege zur Vorbeugung und<br />

Behandlung von Diabetes zu eröffnen.<br />

Solche binationalen, aber auch<br />

internationalen Herangehensweisen<br />

werden auch dringend benötigt,<br />

hob der französische Botschaftsrat<br />

für Wissenschaft, Jean-Jacques<br />

Pierrat, hervor, denn mittlerweile<br />

leiden weltweit etwa 450 Millionen<br />

Menschen an der Volkskrankheit<br />

Diabetes.<br />

Ein systemisches Verständnis für<br />

Diabetes entwickeln<br />

Die Bekämpfung von Volkskrankheiten<br />

sei ein zentrales Anliegen in<br />

der Strategie der Bundesregierung<br />

für eine erfolgreiche Gesundheitsforschung<br />

und als Herausforderung<br />

nur durch enge internationale Zusammenarbeit<br />

zu lösen, betonte der<br />

Vertreter des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung (BMBF),<br />

Alexander Meincke. Dazu tragen<br />

die Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung<br />

(DZG) wie das DZD<br />

bei. Aufgabe der DZG sei es, Ergebnisse<br />

aus der Grundlagenforschung<br />

schneller in eine Anwendung zu<br />

überführen, erläuterte Professor<br />

Dr. Otmar D. Wiestler, Präsident<br />

der Helmholtz-Gemeinschaft. Das<br />

DZD habe in der translationalen<br />

Forschung schon erste Erfolge erzielt,<br />

wie zum Beispiel mit der Entwicklung<br />

eines Multihormons gegen<br />

Adipositas und Typ-2-Diabetes, das<br />

sich derzeit in klinischen Tests befindet.<br />

Individuelle<br />

Behandlungskonzepte<br />

Diabetes ist eine hochkomplexe Erkrankung,<br />

an der viele Organe beteiligt<br />

sind und deren Ursachen sowohl<br />

in den Genen als auch im Lebensstil<br />

liegen. Deshalb gilt es, ein systemisches<br />

Verständnis für Diabetes und<br />

seine in Vorstufen verlaufenden<br />

Prozesse zu entwickeln. Hier setzte<br />

die Konferenz an. In vier Sessions<br />

beleuchteten europäische Spitzenforscher,<br />

welche Rolle Leber, Betazellen,<br />

Gene und Umwelt sowie<br />

Gehirn und Stoffwechsel bei der<br />

Dia betesentstehung spielen.<br />

Professor Dr. Henning Beck-<br />

Nielsen von der Universität Odense<br />

und ehemaliger Vorstand der Dänischen<br />

Diabetes Akademie hielt einen<br />

Überblicksvortrag über neue pathophysiologische<br />

Erkenntnisse bei<br />

Das Auditorium<br />

war international besetzt.<br />

DZD-Vorstand Prof. Dr. Martin Hrabe<br />

de Angelis.<br />

Fotos: Till Budde/DZD<br />

Typ-2-Diabetes. Er machte sich dafür<br />

stark, die Behandlung der Stoffwechselerkrankung<br />

vom individuellen<br />

Phänotyp abzuleiten. Der von<br />

der WHO definierte Typ-2-Diabetes<br />

sollte in weitere Subtypen unterteilt<br />

werden, basierend auf der Betazellfunktion<br />

und der Insulinresistenz<br />

^<br />

(Lesen Sie hierzu auch den Beitrag<br />

auf Seite 24).<br />

Die Konferenz fand im Rahmen der<br />

Deutsch-Französischen Diabetes-Akademie<br />

statt, die das DZD und INSERM/<br />

AVIESAN 2014 mit Unterstützung<br />

der französischen Botschaft und dem<br />

BMBF ins Leben gerufen haben. DZD<br />

FÖRDERPREISE UND REISESTIPENDIEN<br />

DER ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR PÄDIATRISCHE DIABETOLOGIE (AGPD)<br />

Jetzt<br />

bewerben!<br />

Die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD) hat es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, die Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen<br />

mit Diabetes voranzutreiben. Gleichzeitig fördert die Arbeitsgemeinschaft wissenschaftliche<br />

Tätigkeiten auf diesem Gebiet mit der Verleihung eines Förderpreises, der<br />

Vergabe von Reisestipendien für nationale und internationale Kongresse und der<br />

Prämierung der besten wissenschaftlichen Abstracts (Abstract Awards).<br />

Förderpreis: Leonard-<br />

Thompson-Gedächtnispreis<br />

Einmal pro Jahr verleiht die AGPD einen<br />

Förderpreis, den Leonard-Thompson-Gedächtnispreis.<br />

Dieser Preis wird verliehen<br />

für ein herausragendes wissenschaftliches<br />

Projekt, in welchem innovative Wege und<br />

therapeutische Bemühungen um junge<br />

Patienten im Mittelpunkt stehen. Hierbei<br />

können sowohl klinische als auch experimentelle<br />

Arbeiten berücksichtigt werden.<br />

Die Auszeichnung ist mit 8000 Euro<br />

dotiert und wird von der Firma Sanofi-<br />

Aventis Deutschland GmbH gestiftet.<br />

Bewerber sollten eine Projektbeschreibung<br />

als PDF per E-Mail zusammen mit<br />

ihrem Lebenslauf bis zum 31. Juli des<br />

jeweiligen Jahres an den Vorstand der<br />

Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie<br />

senden.<br />

Reisestipendien<br />

Neben dem Förderpreis werden für wissenschaftlich<br />

tätige Mitglieder der AGPD<br />

Reisestipendien ausgeschrieben. Bewerber<br />

sollten jünger als 40 Jahre sein und<br />

müssen einen angenommenen Abstract<br />

für die jeweilige Tagung vorlegen. Die Stipendien<br />

sind mit jeweils 1000 Euro für<br />

internationale Kongresse und 500 Euro<br />

für nationale Kongresse dotiert. Formlose<br />

Anträge können an den Vorstand der<br />

AGPD gerichtet werden.<br />

Abstract Awards<br />

Weiterhin prämiert die AGPD die zwei<br />

besten Abstracts (klinische und experimentelle<br />

Fragestellungen), die jeweils zur<br />

Jahrestagung Pädiatrische Endokrinologie<br />

und Diabetologie (JA-PED) der Arbeitsgemeinschaft<br />

für pädiatrische Diabetologie<br />

und der Deutschen Gesellschaft für<br />

Kinderendokrinologie und -diabetologie<br />

eingereicht werden. Die Preise sind jeweils<br />

mit 500 Euro dotiert.<br />

Kontakt für Bewerbungen:<br />

Vorstand der AGPD,<br />

http://diabetes-kinder.de/<br />

vorstand.html


Der Toujeo ® -Effekt<br />

Optimierte Wirkung durch subkutanes Kompaktdepot 1–3<br />

Hält die Balance<br />

Schafft Freiraum<br />

Bietet Stabilität<br />

Gibt Sicherheit<br />

Rabattverträge mit allen GKVen #<br />

✓ Kein AMNOG-Verfahren<br />

✓ Bis 6 Wochen nach Anbruch<br />

anwendbar 4<br />

✓ Made in Germany<br />

Gleichmäßiger verteilte Freisetzung über 24 Stunden<br />

vs. Insulin glargin 100 E/ml 1<br />

✓ Wirtschaftlich durch<br />

Flexibilität beim Injektionszeitpunkt von ± 3 Stunden 4<br />

Weniger Blutzuckerschwankungen vs. Insulin glargin 100 E/ml 5<br />

Geringeres Hypoglykämierisiko bei Typ-2-Diabetespatienten<br />

vs. Insulin glargin 100E/ml 6<br />

1702_TJO_E– SADE.TJO.17.10.2935<br />

# Erstattung für 100% der GKV-Versicherten durch langfristige Verträge, die den Rabatt auf den in der IfA-Lauertaxe gelisteten Preis sichern, gewährleistet. Stand 08/2017.<br />

1 Becker RH et al. Diabetes Care 2015; 38: 637–43; Ergebnisse einer Crossover-Clamp-Studie bei Typ-1-Diabetespatienten (n =17) nach Injektion von je 0,4 E/kg Insulin; 2 Dailey G et al. Diabetes Obes Metab 2015; 17: 1107–14; 3 Owens DR. Expert Opin Drug Metab Toxicol 2016; 12: 977–87; 4 Toujeo ® Fachinformation,<br />

Stand September 2016; 5 Bergenstal RM et al. Diabetes Care 2017; 40: 554–60; Ergebnisse einer Phase-II-Studie (Crossover-Parallelgruppen-Design) bei T1DM zur kontinuierlichen Glukoseüberwachung mit Toujeo ® vs. Insulin glargin 100E/ml. Insuline wurden morgens oder abends injiziert (n =59); 6 Ritzel R et<br />

al. Diabetes Obes Metab 2015; 9: 859–67.<br />

Toujeo SoloStar ® 300 Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen<br />

Wirkstoff: Insulin glargin. Zusammens.: 300 Einheiten Insulin glargin/ml (entsprechend 10,91mg). Ein Pen enthält 1,5ml Injektionslösung, entsprechend 450 Einheiten. Sonst. Bestandt.: Zinkchlorid, Metacresol (Ph.Eur.), Glycerol, Salzsäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszw. Anw.-geb.: Diabetes mellitus<br />

bei Erwachsenen. Gegenanz.: Überempfindlichk. gegen d. Wirkstoff/sonstig. Bestandt. Warnhinw. u. Vorsichtsm.: Bei diabet. Ketoazidose Empfehl. von Normalinsulin i. v. Verstärkte Überwach. d. Blutzuckers b. Hypoglykämie b. Risiko kardialer oder zerebraler Komplikationen sowie proliferativer Retinopathie.<br />

Stoffwechselüberwachung b. interkurrenten Erkrank. B. Komb. m. Pioglitazon Anzeich. u. Symptome v. Herzinsuff., Gewichtszunahme u. Ödemen beobachtet. Bei Verschlechterung d. kard. Sympt. Pioglitazon absetzen. Wechselwirk.: Dosisanpassung bei antihyperglykämischen Arzneimitteln, Angiotensin-Converting-Enzym<br />

(ACE)-Hemmern, Disopyramid, Fibraten, Fluoxetin, Monoaminooxidase (MAO)-Hemmern, Pentoxifyllin, Propoxyphen, Salicylaten u. Sulfonamid-Antibiotika, Kortikosteroiden, Danazol, Diazoxid, Diuretika, Glukagon, Isoniazid, Östrogenen und Progestagenen, Phenothiazin-Abkömmlingen, Somatropin,<br />

Sympathomimetika (z.B. Epinephrin [Adrenalin], Salbutamol, Terbutalin), Schilddrüsenhormonen, atypischen Antipsychotika (z.B. Clozapin u. Olanzapin) u. Proteaseinhibitoren. Fehlende o. abgeschw. Symptome d. adrener gen Gegenregulation bei Betablockern, Clonidin, Guanethidin und Reserpin. Verstärk. od.<br />

Abschw. d. blutzuckersenk. Wirkung d. Betablocker, Clonidin, Lithiumsalze od. Alkohol. Fertilität, Schwangersch. u. Stillz.: Kann i.d. Schwangersch. angewen. werden, wenn notwendig. Bei Stillenden Anpassung d. Dosis u.d. Ernährung. Nebenwirk.: Immunsyst.: Selten allerg. Reaktionen. Stoffwechsel/Ernährungsstör.:<br />

Sehr häufig Hypoglykämie. Nervensyst.: Sehr selten Geschmacksstör. Augen: Selten Sehstörungen, Retinopathie. Haut/Unterhautzellgeweb.: Häufig Lipohypertrophie, gelegentl. Lipoatrophie. Skelettmusk./Bindegew./Knochen: Sehr selten Myalgie. Allg./Verabr.ort: Häufig Reakt. a.d. Einstichstelle, Selten Ödeme.<br />

Verschreibungspflichtig. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland. Stand: September 2016 (SADE.TJO.16.10.2483).<br />

Lantus ® 100 Einheiten/ml Injektionslösung in einer Patrone · Lantus ® SoloStar ® 100 Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen · Lantus ® 100 Einheiten/ml Injektionslösung in einer Durchstechflasche<br />

Wirkstoff:Insulin glargin. Zusammensetzung: 1mlenthält100 Einheiten Insulin glargin(entsprechend3,64mg). Sonstige Bestandteile: Zinkchlorid, m-Cresol, Glycerol, Salzsäure, Natriumhydroxid, Wasserfür Injektionszwecke, (Durchstechflasche 10 ml: Polysorbat 20).<br />

Anwendungsgebiete:ZurBehandlungvonDiabetesmellitusbeiErwachsenen,JugendlichenundKindernimAltervon2Jahrenundälter. Dosierung,Art und DauerderAnwendung:Lantus ® enthältInsulinglargin,einInsulinanalogonmiteinerlanganhaltendenWirkdauer.<br />

Lantus ® sollte einmal täglich zu einer beliebigen Zeit, jedoch jeden Tag zur gleichen Zeit, verabreicht werden. Dosierung und Zeitpunkt der Verabreichung von Lantus ® sollten individuell festgelegt werden. Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes kann Lantus ® auch zusammen<br />

mit oralen Antidiabetika gegeben werden. Lantus ® wird subkutan verabreicht. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile. Warnhinweise/Vorsichtsmaßnahmen: Nicht das Insulin der Wahl bei diabetischer<br />

Ketoazidose. Umstellung auf andere/n Insulintyp/-marke/-ursprung nur unter strenger ärztlicher Überwachung. Bei Kombination mit Pioglitazon Herzinsuffizienz möglich, besonders bei Patienten mit Risikofaktoren. Bei Verschlechterung der kardialen Symptomatik<br />

Pioglitazon absetzen. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Hypoglykämie. Häufig: Reaktionenan der Einstichstelle, Lipohypertrophie. Gelegentlich: Lipoatrophie. Selten: Allergische Reaktionen, Ödeme, Sehstörungen, Retinopathie. Sehr selten: Myalgie, Geschmacksstörung.<br />

Im Allgemeinen ist das Sicherheitsprofil bei Kindern und Jugendlichen (≤ 18 Jahre) ähnlich dem bei Erwachsenen. Verschreibungspflichtig. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland. Stand: Mai 2017 (SADE.GLA.17.08.2282).


24 Forum Literatur<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Wie viele Typen gibt es wirklich?<br />

Die Clustereinteilung birgt Therapiechancen<br />

bei der Diabeteserkrankung von Erwachsenen<br />

MALMÖ. Eine skandinavische Forschergruppe schlägt für Diabeteserkrankungen<br />

im Erwachsenenalter eine Differenzierung in<br />

fünf verschiedene Typen vor. Auf Basis der Daten von fast 15 000<br />

Patienten identifizierte sie Merkmalscluster mit deutlich unterschiedlicher<br />

Prognose.<br />

Die bisherige Diabeteseinteilung<br />

greift wahrscheinlich<br />

zu kurz. Diabetesfälle, die im<br />

Erwachsenenalter auftreten, werden<br />

mehrheitlich dem Typ-2-Diabetes<br />

zugeordnet. Die Heterogenität dieser<br />

Population ist bekannt, ohne dass es<br />

Kriterien für eine klinisch taugliche<br />

Differenzierung unterschiedlicher<br />

Subgruppen gibt.<br />

Sechs Variablen,<br />

fünf Cluster<br />

KOMMENTAR<br />

Vor diesem Hintergrund hat eine<br />

schwedisch-finnische Forschergruppe<br />

unter Leitung von Professor Dr.<br />

Leif Groop, Diabeteszentrum der<br />

Universität Lund, die Daten von<br />

rund 15 000 im Erwachsenenalter<br />

erkrankten Diabetespatienten darauf<br />

hin analysiert, ob sich anhand<br />

»Wichtige Meilensteine hin zu einer<br />

optimierten Diabetestherapie«<br />

Kommentar von Professor Dr. Hans-Ulrich Häring<br />

Dass sich eine Diabeteserkrankung sehr<br />

heterogen manifestieren kann, diese Erkenntnis<br />

ist im Grunde genommen unter<br />

Diabetologen seit vielen Jahren bekannt.<br />

Allerdings ist es Professor Dr. Leif Groop<br />

und seiner Arbeitsgruppe nun sehr eindrucksvoll<br />

gelungen, diese Heterogenität<br />

für Menschen mit Typ-2-Diabetes aufzuschlüsseln.<br />

In die gleiche Kerbe schlägt die<br />

vor Kurzem veröffentlichte Arbeit des Forscherteams<br />

rund um Professor Dr. Henning<br />

Beck-Nielsen 1 von der Universität Odense<br />

in Dänemark. Seine Daten bestätigen die<br />

Ergebnisse von Prof. Groop. Das sind wichtige<br />

Meilensteine auf dem Weg hin zu einer optimierten<br />

Diabetes therapie.<br />

Bereits bei Prädiabetes finden<br />

wir diese Subphänotypen<br />

»Die bisherige<br />

Einteilung<br />

greift zu kurz«<br />

Welche Patienten bedürfen einer intensiven Betreuung<br />

sowie Kontrolle und welche Patienten muss man nicht<br />

zwangsläufig mit anstrengenden Therapie maßnahmen behelligen?<br />

Ich bin zuversichtlich, dass diese aktuellen Daten<br />

Grundlage für neue Leitliniendiskussionen sein werden.<br />

Prof. Dr. Dr. h.c.<br />

Hans-Ulrich<br />

Häring<br />

Universitätsklinikum<br />

Tübingen,<br />

DZD-Vorstand<br />

Foto: zVg<br />

Welcher Typ-2-Diabetespatient<br />

hat ein besonders<br />

hohes Risiko für Organkomplikationen?<br />

bestimmter Merkmalscluster unterschiedliche<br />

Krankheitsbilder und<br />

-verläufe diskriminieren lassen.<br />

Sechs Variablen wurden<br />

herangezogen:<br />

• Alter bei Diagnose,<br />

• Body-Mass-Index (BMI),<br />

• HbA 1c -Wert,<br />

• Betazell-Funktion, Insulinsekretion<br />

(HOMA2 B),<br />

• Insulinresistenz (HOMA2 IR)<br />

und<br />

• Autoantikörper gegen Glutamatdecarboxylase<br />

(GADA).<br />

Durch die Aufteilung des Diabetes mellitus<br />

Typ 2 in Subphänotypen bietet sich eine<br />

Möglichkeit, die Patienten mit einem sehr<br />

hohen Risiko für Organkomplikationen zu<br />

identifizieren, sprich Patienten aus Cluster 3<br />

mit einer ausgeprägten Insulinresistenz und<br />

einer niedrigen Insulinsekretion. Diesen Phänotyp<br />

haben wir in unserer Arbeitsgruppe<br />

am Universitätsklinikum Tübingen, einem<br />

Partner des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung,<br />

bei Untersuchungen zum<br />

Prädiabetes ebenfalls ausmachen können.<br />

Das sind diejenigen Patienten, die auch eine<br />

Fettlebererkrankung aufweisen – und das<br />

schon Jahre, bevor es mit einer sehr hohen<br />

Wahrscheinlichkeit zu einer manifesten Diabeteserkrankung<br />

kommt.<br />

In den Studien von Prof. Groop und auch denen von Prof.<br />

Beck-Nielsen wurden keine Daten zur Fettleber gesammelt.<br />

Deshalb wird es für die Zukunft interessant sein, eine<br />

Kohorte von frisch erkrankten Typ-2-Diabetespatienten<br />

auf das Vorliegen einer Fettleber hin zu untersuchen. Das<br />

ist eine Analyse, die Prof. Groop und ich in naher Zukunft<br />

gemeinsam angehen möchten.<br />

1. Stidsen JV et al. Diabetes Metab Res Rev <strong>2018</strong>; DOI: 10.1002/<br />

dmrr.30<strong>05</strong><br />

Bei welchen Patienten<br />

mit Typ-2-Diabetes<br />

ist ein weniger striktes Therapiemanagement<br />

vertretbar?<br />

Foto: fotolia/bittedankeschön<br />

In der ANDIS-Kohorte (All New<br />

Dia betics in Scania) sowie einigen<br />

kleineren Kohorten wurde nach<br />

Konstellationen dieser Variablen<br />

gefahndet, für die sich anhand prospektiver<br />

Daten zur Entwicklung<br />

diabetischer Folgekomplikationen<br />

und zur Medikamentenverordnung<br />

typische Verläufe ausmachen ließen.<br />

Reproduzierbare Muster mit<br />

unterschiedlichem Outcome<br />

Die Forscher wurden fündig. Sie<br />

entdeckten fünf verschiedene – auch<br />

in den Kontrollkohorten reproduzierbare<br />

– Muster mit unterschiedlichem<br />

Outcome. Patienten der<br />

Cluster 1 bis 3 sind mit Blick auf<br />

diabetische Folgeschäden als Hochrisikopersonen<br />

einzustufen. Jene mit<br />

den Clustern 4 und 5 dagegen zeigen<br />

weniger schwere Krankheitsverläufe:<br />

• Cluster 1 ist charakterisiert durch<br />

ein niedriges Erkrankungsalter,<br />

einen relativ niedrigen BMI,<br />

schlechte Stoffwechselkontrolle,<br />

Insulinmangel sowie GAD-Autoantikörper.<br />

In der ANDIS-Kohorte<br />

waren 6,4 % der erfassten<br />

Patienten diesem Typus eines<br />

schweren Autoimmun-Diabetes<br />

(SAID) zuzuordnen.<br />

• Cluster 2 (17,5 %) wies ähnliche<br />

Merkmale auf, aber es waren keine<br />

Autoantikörper nachweisbar.<br />

Diese Konstellation, die als SIDD<br />

(Severe Insulin-Deficient Diabetes)<br />

klassifiziert wurde, ging mit<br />

einem besonders hohen Retinopathierisiko<br />

einher.<br />

»Dies könnte<br />

der Schlüssel für<br />

eine modifizierte<br />

Diabetestherapie<br />

sein«<br />

• Cluster 3 (15,3 %) dagegen,<br />

das sich von den anderen Subgruppen<br />

durch eine besonders<br />

ausgeprägte Insulinresistenz bei<br />

hohem BMI unterscheidet, war<br />

mit dem höchsten Risiko für<br />

eine diabetische Nephropathie<br />

verknüpft. Dieser Subtyp wurde<br />

als SIRD (Severe Insulin-Resistant<br />

Diabetes) bezeichnet.<br />

• Patienten in Cluster 4 (21,6 %)<br />

hatten ebenfalls wie Cluster-<br />

3-Patienten einen hohen BMI,<br />

ausgeprägte Einbußen der Insulinsensitivität<br />

waren jedoch bei<br />

dieser Subgruppe nicht feststellbar<br />

(MOD, Mild Obesity Related<br />

Diabetes).<br />

• Die beste Prognose hatten Cluster-5-Patienten<br />

(39,1 %), die erst<br />

im höheren Alter erkrankten und<br />

nur geringfügige metabolische<br />

Störungen zeigten (MARD, Mild<br />

Age-Related Diabetes).<br />

Untermauert wird die vorgeschlagene<br />

Einteilung durch erste genetische<br />

Tests, die typische Unterschiede zwischen<br />

den verschiedenen Subgruppen<br />

ergaben.<br />

Schlüssel zu risikoadaptierter<br />

Therapie<br />

Ob die fünf Cluster tatsächlich Ausdruck<br />

unterschiedlicher ätiologischer<br />

Entitäten sind, darüber kann<br />

man im Moment nur spekulieren.<br />

Sollten sich die Subgruppen so oder<br />

in modifizierter Form bestätigen,<br />

könnte dies der Schlüssel sein für<br />

eine differenzierte Diabetestherapie,<br />

die sich an individuellen Risiken<br />

orientiert. Eine von Anfang an<br />

risikoadaptierte Behandlungsstrategie<br />

könnte die Erfolge bei der Bekämpfung<br />

diabetischer Folgekomplikationen<br />

deutlich verbessern.<br />

Das ist nicht zuletzt deshalb zu erwarten,<br />

weil offenbar ein sogenanntes<br />

metabolisches Gedächtnis existiert.<br />

Langzeitstudien weisen darauf<br />

hin, dass beim Diabetes mellitus die<br />

Qualität der Stoffwechselkontrolle<br />

in den ersten Erkrankungsjahren<br />

für die langfristige Prognose maßgeblich<br />

ist. Umso wichtiger wäre es,<br />

besonders Hochrisikopatienten von<br />

Beginn an optimal einzustellen.<br />

Ulrike Viegener<br />

Ahlqvist E. et al. Lancet <strong>2018</strong>; https://doi.<br />

org/10.1016/S2213-8587(18)30<strong>05</strong>1-2


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Consilium Diabetes<br />

25<br />

Kinder und Eltern müssen<br />

lernen, mit der Diabeteserkrankung<br />

umzugehen.<br />

Fotos: fotolia/schab, iStock/Martin<br />

Dimitrov, iStock/Nastco<br />

Wieder auf festen Boden stellen<br />

Kinder und Jugendliche mit Diabetes –<br />

Bedarf und Umsetzung psychologischer Begleitung<br />

HANNOVER. Psychosoziale Faktoren haben für die erfolgreiche<br />

Behandlung des Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen<br />

eine hohe Relevanz. Welchen psychischen Belastungen sind<br />

die Betroffenen ausgesetzt und wann sind eine psychologische<br />

Beratung und Begleitung indiziert? Die Psychologische Psychotherapeutin<br />

Dr. Heike Saßmann gibt einen Überblick.<br />

Weitgehende psychische Gesundheit<br />

von Kindern mit<br />

Diabetes Typ 1 – aber auch<br />

von deren Eltern – steht im Zusammenhang<br />

mit einer besseren Stoffwechseleinstellung<br />

und einer günstigeren<br />

Prognose. Gleichzeitig wurden<br />

in Studien Hinweise auf eine stärkere<br />

Beeinträchtigung von erkrankten<br />

Kindern und Jugendlichen durch<br />

psychische Erkrankungen gefunden.<br />

Dr. Heike<br />

Saßmann<br />

Medizinische<br />

Psychologie<br />

Medizinische<br />

Hochschule Hannover<br />

Foto: Tom Figiel<br />

Subklinische psychische Belastungen:<br />

Die Diagnose Diabetes<br />

Typ 1 bei einem Kind stellt eine<br />

bedeutsame zusätzliche Herausforderung<br />

im Lebensalltag der betroffenen<br />

Familien dar. Zum einen aufgrund<br />

der Umsetzung der<br />

zeitintensiven Therapie im familiären<br />

Alltag und zum anderen aufgrund<br />

der psychischen Bewältigung<br />

der Dia gnose einer chronischen Erkrankung.<br />

Dabei müssen Kinder und<br />

Eltern weiterhin alle altersüblichen<br />

Entwicklungsaufgaben bewältigen<br />

(z.B. selbstständig werden, schulische<br />

Leistungen erbringen). Spezifische<br />

psychische Belastungen können sich<br />

für Kinder mit Diabetes Typ 1 zu kritischen<br />

Zeitpunkten der Erkrankung<br />

bzw. Therapie ergeben. Das sind z.B.<br />

der Zeitpunkt der Manifestation, der<br />

Schuleintritt und der Übergang zum<br />

eigenständigen Umgang mit der Erkrankung<br />

bei älteren Kindern.<br />

Zeitweise auftretende Probleme in<br />

diesen kritischen Phasen oder auch<br />

zwischendurch sind in vielen betroffenen<br />

Familien üblich. Sie können<br />

zusätzlich oder ausschließlich auch<br />

die Eltern der erkrankten Kinder<br />

betreffen, für die sich mit der Manifestation<br />

und der Umsetzung der<br />

Therapie im Alltag häufig eine hohe<br />

psychische Belastung ergibt.<br />

Dauern Probleme länger an, hat<br />

sich gezeigt, dass auch subklinische<br />

psychische Beeinträchtigungen mit<br />

einer schlechteren Stoffwechseleinstellung<br />

einhergehen. Vereinzelte<br />

Symptome gestörten Essverhaltens<br />

(wie z.B. das diabetesspezifische Insulinpurging)<br />

oder depressive Symp<br />

tome gehen mit einer deutlichen<br />

Beeinträchtigung der Stoffwechseleinstellung<br />

einher, ohne dass die<br />

Kriterien für eine psychische Störung<br />

voll erfüllt werden. Neben intrapersonellen<br />

Risiken (z.B. psychische Erkrankungen,<br />

kognitive Beeinträchtigungen)<br />

haben im Kindes- und<br />

Jugendalter auch interpersonelle<br />

Risiken (z.B. psychische Erkrankung<br />

eines Elternteils, bildungsferner Familienhintergrund,<br />

konfliktbelastete<br />

Eltern) einen Einfluss auf die Qualität<br />

der Stoffwechseleinstellung. Kinder<br />

und Jugendliche ohne Diabetes<br />

sind ebenfalls solchen intra- und<br />

interpersonellen Risiken ausgesetzt.<br />

In der Kombination mit einem Diabetes<br />

Typ 1 stehen diese Risiken im<br />

Zusammenhang mit einer schlechteren<br />

Langzeitprognose.<br />

Psychische Störungen: Neben<br />

Problemen bei der Bewältigung<br />

der Diagnose oder der Umsetzung<br />

der Diabetestherapie und psychosozialen<br />

Belastungen können bei<br />

Kindern mit Diabetes Typ 1 klinisch<br />

relevante psychische Störungen auftreten.<br />

Diese bedürfen psychotherapeutischer<br />

Intervention, medikamentöser<br />

Therapie oder stationärer<br />

psychotherapeutischer/psychiatrischer<br />

Behandlung.<br />

Die Angaben zur Prävalenz behandlungsbedürftiger<br />

psychischer<br />

Störungen bei Kindern und Jugendlichen<br />

mit Diabetes Typ 1 sind<br />

heterogen. In den aktuellen ISPAD*-<br />

»mit schlechter<br />

Langzeitprognose<br />

assoziiert«<br />

Prävalenz psychischer Störungen und Belastungen<br />

bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1<br />

Leitlinien werden die vorliegenden<br />

Studien dahin gehend zusammengefasst,<br />

dass für Kinder und Jugendliche<br />

mit Diabetes Typ 1 eine erhöhte<br />

Inzidenz für psychische Störungen,<br />

insbesondere depressive Störungen,<br />

Angststörungen und Essstörungen<br />

besteht.<br />

Eine aktuelle dänische Studie fand<br />

ein erhöhtes Risiko für verschiedene<br />

psychische Erkrankungen bei<br />

Kindern und Jugendlichen in den<br />

Jahren nach der Manifestation. Im<br />

deutschsprachigen Raum liegen<br />

demgegenüber auch Studien vor, die<br />

bei Jugendlichen z.B. für Essstörungen<br />

und ADHS keine erhöhten Raten<br />

gegenüber stoffwechselgesunden<br />

Gleichaltrigen feststellen konnten.<br />

Das gleichzeitige Vorhandensein einer<br />

psychischen Erkrankung wie einer<br />

affektiven Störung, ADHS oder<br />

einer Essstörung stellte sich in vielen<br />

Studien als großes Risiko für Kinder<br />

und Jugendliche mit Diabetes Typ 1<br />

heraus. Eine Komorbidität von Diabetes<br />

Typ 1 und einer klinisch relevanten<br />

psychischen Störung geht mit<br />

einer schlechteren Stoffwechseleinstellung<br />

und einem deutlich erhöhten<br />

Risiko für Folgeerkrankungen<br />

einher.<br />

Psychologische Begleitung:<br />

Entsprechend aktuellen Empfehlungen<br />

zur psychosozialen Betreuung<br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

mit Diabetes sollen Sozialarbeiter<br />

und Psychologen mit diabetesspezifischer<br />

Expertise Mitglieder jedes<br />

interdisziplinären Diabetesteams<br />

sein. Von der Diagnose an, aber auch<br />

regelmäßig im Verlauf der Krankheit,<br />

5) schwere psychiatrische Störungen,<br />

stationäre psychiatrische Behandlung<br />

Prävalenz ~ Allgemeinbevölkerung<br />

4) schwere psychologische Probleme,<br />

die psychotherapeutische oder medikamentöse<br />

Behandlung erfordern<br />

Prävalenz ~ (≥) Allgemeinbevölkerung<br />

3) schwere Probleme bei der Diagnosebewältigung,<br />

verursacht durch (sub)klinische psychische Probleme oder<br />

sozioökonomische Belastungen<br />

schätzungsweise 10 – 15 % (große Unterschiede)<br />

2) Probleme bei der Bewältigung der Diagnose, die zu Ängsten<br />

und depressiver Verstimmung führen und sowohl die Diabetestherapie als<br />

auch die soziale Integration und die Lebensqualität beeinträchtigen<br />

üblich in vielen Familien, besonders mit kleinen Kindern<br />

1) Bewältigung der Diagnose, Therapie im Alltag, Lebensstiländerung,<br />

Risiko kurz- und längerfristiger Komplikationen<br />

üblich in allen Familien mit Diabetes Typ 1<br />

Quelle: Danne et al. 2015, MT-Grafik<br />

sollen alle Familienmitglieder bei Bedarf<br />

psychologische Unterstützung<br />

und psychosoziale Beratung durch<br />

das Diabetesteam erhalten. Um dies<br />

zu gewährleisten, sollen psychosoziale<br />

Belastungen im Verlauf der Erkrankung<br />

regelmäßig erfasst werden.<br />

Zur ökonomischen Erhebung von<br />

frühen Hinweisen auf psychische Störungen<br />

oder Belastungen stehen verschiedene<br />

validierte Screeninginstrumente<br />

zur Verfügung.<br />

Verhaltensmedizinische und psychoedukative<br />

Interventionen für Kinder<br />

und Jugendliche und ihre Familien<br />

können Problemlösefähigkeiten<br />

und familiäre Kommunikation verbessern<br />

bzw. das Stresserleben der<br />

Betroffenen reduzieren. Ihre Effektivität<br />

konnte vielfach belegt werden.<br />

Psychologische Psychotherapie:<br />

Wenn der Verdacht besteht,<br />

dass bei einem Kind oder Jugendlichen<br />

eine behandlungsbedürftige<br />

psychische Störung vorliegt,<br />

ist eine qualifizierte psychologische<br />

Diagnostik unerlässlich. Diese<br />

beinhaltet neben einer ausführlichen<br />

Befunderhebung, der Erfassung<br />

von verursachenden und aufrechterhaltenden<br />

Bedingungen und<br />

der Anamnese häufig eine testpsychologische<br />

Untersuchung und wird<br />

von psychologischen Fachleuten<br />

durchgeführt. Wird eine klinisch relevante<br />

psychische Störung diagnostiziert,<br />

sind eine Psychotherapie oder<br />

kinder- und jugendpsychiatrische<br />

Behandlung indiziert. Für Kinder<br />

und Jugendliche mit Diabetes Typ 1<br />

finden sich kaum systematische Studien<br />

zur Effektivität verschiedener<br />

Psychotherapieverfahren. Die generelle<br />

Wirksamkeit von Psychotherapie<br />

bei Kindern und Jugendlichen<br />

ohne Diabetes konnte in diversen<br />

Studien belegt werden. Die erzielten<br />

Therapieeffekte haben sich dabei als<br />

stabil erwiesen. In empirischen Studien<br />

zeigten sich behaviorale Therapieverfahren<br />

nonbehavioralen überlegen.<br />

Aufgrund des erhöhten Morbiditätsund<br />

Mortalitätsrisikos bei Kindern<br />

und Jugendlichen mit Diabetes<br />

Typ 1 wird in den Leitlinien und in<br />

der Literatur eine enge Kooperation<br />

zwischen dem Psychotherapeuten/<br />

der Psychotherapeutin und dem<br />

Dia betesteam gefordert. Diabetologisches<br />

Hintergrundwissen ist für<br />

die psychotherapeutische Behandlung<br />

wünschenswert. Um dies zu<br />

unterstützen, bietet die <strong>DDG</strong> eine<br />

Fortbildung zum Psychodiabetologen<br />

<strong>DDG</strong> oder Fachpsychologen<br />

Dia betes <strong>DDG</strong> an.<br />

Dr. Heike Saßmann<br />

* International Society for Pediatric<br />

and Adolescent Diabetes<br />

Neu A et al. 2015. S3-Leitlinie der <strong>DDG</strong> und<br />

AGPD 2015. AWMF-Registernummer <strong>05</strong>7-016;<br />

Danne T et al. 2015. Diabetes bei Kindern und<br />

Jugendlichen. 7. Auflage. Springer-Verlag;<br />

Delamater AM et al. 2014 ISPAD Clinical Practice<br />

Consensus Guidelines 2014 Compendium, 232-<br />

42.; Dybdal D et al. Diabetologia 2017,<br />

https://doi.org/10.1007/s00125-017-4517-7;<br />

www.diabetes-psychologie.de<br />

Fazit für die Praxis<br />

• Psychosoziale Belastungen und<br />

Risikofaktoren bei Kindern/Jugendlichen<br />

mit Diabetes Typ 1<br />

und ihren Familien können sowohl<br />

bei Manifestation als auch<br />

im Verlauf der Erkrankung auftreten<br />

und sind zentrale Determinanten<br />

der Langzeitprognose.<br />

• Psychologische Beratung und Begleitung<br />

sollten fester Bestandteil<br />

der pädiatrischen Diabetologie<br />

sein.<br />

• Screeningverfahren können frühzeitig<br />

Hinweise auf psychische<br />

Störungen und psychosoziale<br />

Belastungen liefern; sie ersetzen<br />

keine qualifizierte Diagnostik.<br />

• Bei klinisch relevanten psychischen<br />

Störungen ist eine Psychotherapie<br />

indiziert, vorzugsweise<br />

bei einem Therapeuten mit diabetologischer<br />

Expertise und in<br />

enger Kooperation mit dem Diabetesteam.


Medical RepoRt<br />

Wie Testosteronmangel bei Typ-2-Diabetes<br />

Lebensjahre kosten kann<br />

Dualer Ansatz mit körperlicher Aktivität plus Testosteron-Gel ist effektiv<br />

Der Ausgleich eines symptomatischen<br />

testosterondefizits verbessert<br />

bei patienten mit Diabetes mellitus<br />

typ 2 die metabolische situation.<br />

Darüber hinaus stärkt die substitution<br />

die muskelmasse, vermindert das<br />

viszerale Fett und kann die erhöhte<br />

mortalität normalisieren sowie die<br />

sexuelle Funktion verbessern.<br />

Vorrangig in der Diabetes-Behandlung<br />

ist eine gute Einstellung des<br />

Glukose-Stoffwechsels, gepaart mit<br />

Änderungen im Lebensstil. Für diätetische<br />

Effekte auf die metabolische<br />

Situation sollte das Körpergewicht<br />

um mindestens 5–15 % reduziert<br />

werden 1 , was viele Betroffene überfordert<br />

– speziell in einer hypogonadalen<br />

Situation: Testosteronmangel<br />

steigert einerseits das Übergewicht<br />

(Abb.), andererseits dämpft der verminderte<br />

Antrieb die körperliche<br />

Aktivität. Bei symptomatischem Hypogonadismus<br />

wirkt deshalb ein begleitender<br />

Testosteronausgleich motivierend.<br />

Langfristig wird durch eine<br />

Testosteronsubstitution eine Reduktion<br />

des Körperfetts und Bauchumfangs,<br />

häufig auch des BMI, erzielt,<br />

zusätzlich eine verbesserte Insulinresistenz<br />

und Dyslipidämie. Dafür<br />

sprechen folgende Studien:<br />

Die doppelblinde, placebokontrollierte<br />

Interventionsstudie BLAST 2 wies<br />

bei schlecht eingestellten hypogonadalen<br />

Patienten mit Typ-2-Diabetes<br />

(DMT2 [Hba 1c > 7,5 %]) unter Testosterontherapie<br />

signifikant verbesserte<br />

Hba 1c -Werte nach 30 und 82 Wochen<br />

aus (-0,41 %, p = 0,007 bzw. -0,87 %,<br />

p = 0,009). BMI (-0,3 kg bzw. -1,0 kg)<br />

und Bauchumfang (-2,5 cm bzw.<br />

-4,2 cm) waren ebenfalls zu beiden<br />

Zeitpunkten signifikant reduziert.<br />

Die Lebensqualität stieg, wie General<br />

Health Questionnaire (46 % bzw.<br />

67 %) und Aging Male Symptom<br />

Score zeigten.<br />

Eine erhöhte Insulinsensitivität<br />

mit dem Goldstandard, dem hyperinsulinämischen<br />

euglykämischen<br />

Glukose-Clamp-Test, hat ein US-<br />

Team 3 bei hypogonadalen Patienten<br />

mit DMT2 nachgewiesen. Wenn Testosteron<br />

über 24 Wochen auf Normalwerte<br />

angehoben wurde, stieg im<br />

Vergleich zur Placebogruppe die Glukoseinfusionsrate<br />

um 32 % an. Das<br />

subkutane Fett nahm vs. Placebo um<br />

signifikant 3,3 kg ab (p < 0,01) und<br />

die fettfreie Körpermasse um 3,4 kg<br />

zu (p < 0,003). Zudem wurden die<br />

Gene des Insulin-Signalwegs (IR-ß,<br />

IRS-1, AKT-1, GLUT4) im Fettgewebe<br />

stimuliert und diejenigen für die Aktivität<br />

der Inflammationsmarker gedämpft.<br />

Zwei Studien belegen bei DMT2-<br />

Patienten langfristig eine reduzierte<br />

Morbidität und deutlich niedrigere<br />

Mortalität, wenn ein bestehendes<br />

Testosterondefizit ausgeglichen wird.<br />

Bei 581 DMT2-Patienten 4 belief sich<br />

innerhalb von 5,8 Jahren die Mortalitätsrate<br />

bei den Nichtsubstituierten<br />

auf 19,2 %. Bei eugonadalen und<br />

substituierten DMT2-Patienten war<br />

sie mehr als halbiert (9,0 bzw. 8,4 %).<br />

In einer prospektiven Interventionsstudie<br />

5 waren von 857 DMT2-<br />

Patienten 637 hypogonadal, 175<br />

davon wurden über rund 3,8 Jahre<br />

substituiert. Nach einem Follow-up<br />

von vier Jahren wiesen die eugonadalen<br />

und die substituierten Männer<br />

im Vergleich zu den unbehandelten<br />

Zusammenhang metabolisches syndrom –<br />

testosteronmangel<br />

Fettleibigkeit<br />

hypogonadalen Teilnehmern ein um<br />

38 bzw. 62 % reduziertes Mortalitätsrisiko<br />

auf. Es zeigten sich keine<br />

Unterschiede zwischen den Gruppen<br />

hinsichtlich kardiovaskulärer Ereignisse<br />

und Prostata-Morbidität.<br />

erfolge bei Adipositas und<br />

metabolischem syndrom<br />

metabolisches<br />

syndrom und<br />

Diabetes mellitus<br />

typ 2 (Dmt2)<br />

testosteronmangel<br />

Quelle: mod. nach Wu, F.c. 2017. General metabolic issues and testosterone in ageing men.<br />

Vortrag im Rahmen des Fortbilungsseminars PRiSM, 10.–11.11.2017 in Brügge, Belgien<br />

Kardiovaskuläre<br />

erkrankungen und<br />

mortalität<br />

MT-Grafik<br />

Übergewicht senkt das testosteron, niedriges testosteron fördert Gewichtszunahme,<br />

metabolisches syndrom und Diabetes mellitus – damit letztlich kardiovaskuläre<br />

erkrankungen, die wiederum die testosteronspiegel abfallen lassen.<br />

Ob sich der Übergang von metabolischem<br />

Syndrom oder Prädiabetes<br />

in einen manifesten Diabetes durch<br />

Ausgleich eines Testosterondefizits<br />

verhindern lässt, ist noch nicht klar.<br />

Vorsichtigen Optimismus erlaubt eine<br />

australische Studie 6 mit 100 adipösen<br />

hypogonadalen Männern. Nach<br />

einer zehnwöchigen strikten Diät<br />

mussten sie über 46 Wochen ihr Gewicht<br />

halten – mit oder ohne Testosteronausgleich.<br />

Die Reduktion des<br />

Körpergewichts (-11 kg) war ähnlich,<br />

betraf unter Placebo sowohl Fett- als<br />

Muskelmasse. Unter Testosteron blieb<br />

die Muskelmasse signifikant besser<br />

(p = 0,002) erhalten – der Gewichtsverlust<br />

ging fast ausschließlich auf<br />

das Konto der Fettmasse.<br />

Der körperlichen Aktivität als zweiter<br />

Stellschraube steht damit nichts im<br />

Wege. Den Erfolg eines dualen Ansatzes<br />

zeigt eine Studie bei 32 hypogonadalen<br />

Männern mit metabolischem<br />

Syndrom und neu diagnostiziertem<br />

DMT2: 7 Nach einem Jahr wurden bei<br />

der Gruppe, die Diät hielt und sich<br />

körperlich bewegte, zwar auch Verbesserungen<br />

im Glukose- und Insulin-Stoffwechsel<br />

nachgewiesen. Der<br />

Effekt bei zusätzlicher Kombination<br />

mit Testogel ® war jedoch statistisch<br />

signifikant stärker: Alle Teilnehmer<br />

erzielten ein HbA 1C von < 7 % (Kontrollen:<br />

40,4 %) und über 81 % hatten<br />

nach einem Jahr kein metabolisches<br />

Syndrom mehr (Kontrollen:<br />

31 %).<br />

optimiertes Gel<br />

im Dosierspender<br />

Für die Testosterongabe ist etwa die<br />

Gelform eine Option, die individuell<br />

dosiert und im Zweifelsfall auch einfach<br />

abgesetzt werden kann – zwei<br />

Eigenschaften aufgrund derer die<br />

EAU-Leitlinie zur Initialbehandlung<br />

kurzwirkende Präparate empfiehlt. 8<br />

Als optimierte Variante erlaubt ein<br />

höher konzentriertes Gel im Dosierspender<br />

(Testogel ® Dosiergel<br />

16,2 mg/g) bei kleinerer Auftragsfläche<br />

eine genaue Dosistitration. Empfohlen<br />

werden ein bis vier Pumphübe<br />

morgens, entsprechend 1,25 bis 5 g<br />

Gel (20,25 bzw. 81 mg Testosteron).<br />

In der klinischen Hauptstudie 9 lag<br />

das Gesamttestosteron bei 82,2%<br />

der Patienten aus der Verumgruppe<br />

(n = 234) am Tag 182 im Normbereich,<br />

vs. 28,6 % unter Placebo<br />

(n = 40), in der offenen Erweiterungsphase<br />

10 nach einem Jahr bei 79 %.<br />

Eine gesonderte Analyse 11 ergab<br />

nach 182 Tagen einen Anstieg des<br />

medianen PSA-Wertes um 0,1 ng/ml.<br />

1. Garber AJ et al. Endocr Pract. 2016 Jan; 22 (1): 84-113<br />

2. Hackett G et al. J Sex Med. 2014; 11(3):840-56<br />

3. Dhindsa S et al. Diabetes Care 2016; 39: 82<br />

4. Muraleedharan V et al. Eur J Endocrinol 2013; 166: 725<br />

5. Hackett G et al. Int J Clin Pract. 2016; 70 (3): 244-53<br />

6. Ng M et al. BMC Medicine 2016; 14: 153<br />

7. Heufelder A et al. J Androl 2009; 30 (6): 726<br />

8. Dohle GR et al. Guidelines on Male Hypogonadism.<br />

European Association of Urology 2017<br />

9. Kaufman JM et al. J Sex Med 2011; 8: 2079<br />

10. Kaufman JM et al. J Sex Med 2012; 9: 1149<br />

11. Morgentaler A et al. J Sex Med 2014; 11: 2818<br />

Testosteronmangel fördert viszerales Fett und vice versa<br />

Nahezu jeder zweite Patient mit Typ-2-Diabetes ist hypogonadal<br />

Übergewicht, (prä-)Diabetes und Hypogonadismus<br />

sind eng verzahnt. so<br />

ist fast jeder zweite patient mit Diabetes<br />

mellitus typ 2 hypogonadal. 1<br />

umgekehrt ist bei hypogonadalen<br />

männern im Vergleich zu eugonadalen<br />

das Diabetesrisiko deutlich erhöht. 2<br />

strategien zu prävention und therapie<br />

beleuchtet professor Dr. michael<br />

Zitzmann aus münster als ausgewiesener<br />

Androloge und Diabetologe.<br />

?<br />

sollte bei jedem männlichen patienten<br />

mit typ-2-Diabetes testosteron<br />

bestimmt werden?<br />

prof. Zitzmann: Nach den Leitlinien<br />

der European Association of Urology<br />

und der American Association of Clinical<br />

Endocrinologists ja. Für beide Fachgesellschaften<br />

ist der Nutzen des Testosteronausgleichs<br />

bei Patienten mit<br />

prof. Dr. michael Zitzmann<br />

Centrum für Reproduktionsmedizin<br />

und Andrologie, Münster<br />

Foto: Privat<br />

Typ-2-Diabetes eindeutig, basierend<br />

auf der verbesserten Insulinresistenz<br />

und der Reduktion des HbA 1c -Wertes.<br />

Für die Endocrine Society dagegen ist<br />

die Evidenz nicht ausreichend, um ein<br />

Screening zu befürworten.<br />

?<br />

Ist bei testosteronmangel ein<br />

Diabetes abzuklären?<br />

prof. Zitzmann: Bei ganz schlanken<br />

Patienten muss nicht in jedem<br />

Fall ein Diabetes mellitus abgeklärt<br />

werden, bei familiärem Risikoprofil<br />

würde ich dies aber tun. Bei Übergewichtigen<br />

empfiehlt sich die Bestimmung<br />

des HbA 1c . Ein Hypogonadismus<br />

fördert das viszerale Fett.<br />

Dieses setzt einerseits Zytokine frei,<br />

die die Leydig-Zellen hemmen, erhöht<br />

andererseits die Insulinresistenz<br />

– und damit das Diabetesrisiko.<br />

Bestehen Hypogonadismus und<br />

Übergewicht gleichzeitig, ist dieses<br />

Risiko hoch.<br />

?<br />

Kann testosteron bei prädiabetes<br />

den Übergang zum Diabetes<br />

verhindern?<br />

prof. Zitzmann: Das hoffen wir aufgrund<br />

kleinerer Studien. Eine klare<br />

Antwort ist im kommenden Jahr von<br />

der australischen Präventionsstudie<br />

T4DM zu erwarten. Geprüft wird der<br />

Effekt von Weight-Watchers-Diät plus<br />

Sport bei hypogonadalen Patienten<br />

mit Prädiabetes mit oder ohne Testosteronausgleich.<br />

?<br />

Abnehmen und sport treiben, das<br />

schaffen die wenigsten patienten.<br />

Haben sie einen praktischen tipp?<br />

prof. Zitzmann: Das Portal zur Männergesundheit<br />

ist das Sexualleben.<br />

Viele adipöse Diabetespatienten<br />

haben eine erektile Dysfunktion<br />

(ED). Mit ursächlich kann ein Testosteronmangel<br />

sein, der Ausgleich<br />

des Defizits wirkt motivierend durch<br />

gesteigerte Libido, Stimmung und<br />

verbesserten Antrieb. ED ist bei Diabetespatienten<br />

meist nicht allein auf<br />

einen Hormonmangel zurückzuführen.<br />

Die Wirkung von Testosteron auf die<br />

Sexualfunktion ist abhängig von den<br />

Nerven- und Gefäßschäden durch die<br />

„Advanced glycation end-products“*.<br />

In den Leitlinien wird bei Testosteronmangel<br />

und ED zwar ein Beginn mit<br />

PDE-5-Hemmern allein empfohlen. In<br />

der Praxis hat es sich jedoch bewährt,<br />

gleichzeitig Testosteron zu verabreichen.<br />

* nicht mehr abbaubare langkettige Verbindungen,<br />

Glykierungsendprodukte<br />

1. Rao PM et al. Nat Rev Endocrinol 2013; 9: 479-493<br />

2. Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V.<br />

(DGMG): Ergebnisse der „20.000er Testosteron-Studie“.<br />

Online unter: https://www.mann-und-gesundheit.com/<br />

aktuelles/118-diabetiker-leiden-haeufig-an-einemtestosteronmangel.<br />

Letzter Zugriff: 07.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong>.<br />

ImpRessum • Idee und Konzeption: inter Medical Sonderpublikationen • Leitung Corporate publishing: Hannelore Schell • Mit freundlicher Unterstützung der DR. KADE / BESINS Pharma GmbH<br />

diabetes zeitung 5/<strong>2018</strong> – 28651 • Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser seite.


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

27<br />

Medizin & Markt<br />

Foto: iStock/AzmanJaka<br />

Starkes Team: DPP4- und SGLT2-Hemmer<br />

Hohe Wirksamkeit von Fixkombi aus Sitagliptin und Ertugliflozin belegt<br />

Wenn Tabletten nötig sind<br />

CV-Risiko und Nierenfunktion im Blick behalten<br />

Ü Presseveranstaltung – MSD<br />

HEIDELBERG. Wenn ein Patient mit<br />

Typ-2-Diabetes einen DPP4-Hemmer<br />

und einen SGLT2-Inhibitor bekommen<br />

soll, braucht es dafür künftig nur<br />

noch eine Pille pro Tag.<br />

Der Bedarf an effektiven Therapieoptionen<br />

für Typ-2-Diabetes ist weiter<br />

groß, wie Professor Dr. Dirk Müller-<br />

Wieland von der Uniklinik RWTH<br />

Aachen, verdeutlichte: Im Jahr 2010<br />

war jeder sechste Todesfall in Deutschland<br />

auf diese Erkrankung zurückzuführen,<br />

ein beträchtlicher Teil davon<br />

auf kardiovaskuläre Komplikationen.<br />

Die Zahl betroffener Patienten steigt.<br />

DPP4-Hemmer und SGLT2-Inhibitoren<br />

Dank der Fixkombination<br />

wird die Einnahme<br />

mehrerer Präparate<br />

hinfällig.<br />

Foto: fotolia/polkadot<br />

sind ein gutes Team in der antidiabetischen<br />

Therapie, weil sich ihre<br />

Effekte in günstiger Weise ergänzen.<br />

Während DPP4-Hemmer die Insulinsekretion<br />

durch Inkretine verlängern,<br />

unterbinden SGLT2-Inhibitoren die<br />

renale Glukoserückresorption. Beides<br />

senkt Blutzucker- und HbA 1c -Werte.<br />

Zudem steigern sie weder Hypoglykämierisiko<br />

noch Gewicht – eine Forderung,<br />

die Leitlinien an die Therapie des<br />

Typ-2-Diabetes stellen.<br />

In der VERTIS SITA2-Studie ist die<br />

Fixkombination aus Sitagliptin und<br />

dem SGLT2-Hemmer Ertugliflozin<br />

(Steglujan®) erprobt worden. Basismedikation<br />

bildeten Metformin und<br />

Sitagliptin, ergänzt durch den SGLT2-<br />

Hemmer (5 mg oder 15 mg/Tag) oder<br />

Placebo. Die Studie dauerte zweimal<br />

26 Wochen, wobei als primärer Endpunkt<br />

der HbA 1c -Effekt nach 26 Wochen<br />

geprüft wurde.<br />

Je nach Ausgangswert reduzierte<br />

die Zugabe von Ertugliflozin den<br />

HbA 1c -Wert um bis zu 1,7 %-Punkte.<br />

Die Wirkung hielt bis Studienende<br />

unverändert an. Zugleich sank das<br />

Körpergewicht um durchschnittlich<br />

3 bis 3,4 kg und der systolische Blutdruck<br />

um 3,8 mmHg (5 mg/Tag) bzw.<br />

4,8 mmHg (15 mg/Tag). Als relevante<br />

unerwünschte Wirkung wurden<br />

vermehrt genitale Mykosen beobachtet,<br />

eine bekannte Nebenwirkung der<br />

Glukosurie unter SGLT2-Hemmung.<br />

VERTIS SITA2 war nicht darauf angelegt,<br />

die kardiovaskulären Effekte des<br />

neuen SGLT2-Hemmers zu prüfen.<br />

VERTIS CV ist jedoch explizit auf kardiovaskuläre<br />

Endpunkte ausgerichtet.<br />

Wird die Studie 2020 abgeschlossen,<br />

soll sich zeigen, ob Ertugliflozin dieselben<br />

günstigen Effekte auf Herzkreislaufmorbidität<br />

und -mortalität ausübt<br />

wie andere Vertreter seiner Klasse.<br />

<br />

ara<br />

46. MSD-Diskussion „Von A wie Antikörper bis Z<br />

wie Zucker: Neue Therapiekonzepte von MSD“<br />

im Rahmen des 124. Kongresses der Deutschen<br />

Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM);<br />

Veranstalter: MSD<br />

Ü Symposium – Berlin-Chemie<br />

MANNHEIM. Ernährungsumstellung<br />

und Bewegung allein bringen die<br />

wenigsten Typ-2-Diabetespatienten<br />

in den HbA 1c -Zielbereich. Früher oder<br />

später werden Antidiabetika nötig.<br />

Zum Diabetesmanagement zählt<br />

eine gute Einstellung von Blutdruck<br />

und Lipiden sowie die Blutzuckersenkung,<br />

betonte Professor Dr. Stephan<br />

Jacob, niedergelassener Diabetologe,<br />

Villingen-Schwenningen.<br />

Wie der niedergelassene Kollege Dr.<br />

Stephan Arndt aus Rostock ausführte,<br />

wird ein HbA 1c zwischen 6,5 und<br />

7,5 % empfohlen. Längere Diabetesdauer,<br />

kardiovaskuläre Erkrankungen,<br />

kurze Lebenserwartung und höheres<br />

Hypoglykämierisiko sind für ihn<br />

Gründe, sich am oberen Ende des<br />

Zielkorridors aufzuhalten.<br />

Für Typ-2-Diabetespatienten, die bereits<br />

kardiovaskulär erkrankt sind, bedeutet<br />

eine Hypoglykämie ein stark<br />

erhöhtes Risiko für einen plötzlichen<br />

Herztod oder eine akute Myokardischämie.<br />

Hier muss vorrangig eine<br />

Therapieumstellung das prognostisch<br />

relevante Risiko vermindern.<br />

Garantiert hypoglykämiefrei ist Metformin,<br />

das standardmäßig als Monotherapie<br />

eingesetzt wird. Zudem<br />

senkt es bei Patienten ohne kardiovaskuläre<br />

Vorerkrankungen das Risiko<br />

für kardiovaskuläre Komplikationen<br />

und diabetes assoziierte Mortalität.<br />

Die Standarderweiterung sind<br />

DPP4-Hemmer, v.a. Sitagliptin (z.B.<br />

Xelevia®; als Fixkombi mit Metformin<br />

z.B. Velmetia®). Hypoglykämien treten<br />

ähnlich häufig wie unter Placebo auf<br />

und die kardiovaskuläre Sicherheit<br />

ist gegeben. GLP1-Analoga sieht Dr.<br />

Arndt v.a. bei stark adipösen Patienten<br />

als geeignete Ergänzung zu Metformin,<br />

da sie zu einer Gewichtsabnahme<br />

führen. Bei CV-Erkrankungen<br />

empfiehlt er SGLT2-Hemmer, besonders<br />

Empagliflozin. So wird eine signifikante<br />

Senkung der Mortalität und<br />

kardiovaskulärer Ereignisse erreicht.<br />

Vorsicht bei Niereninsuffizienz: Metformin<br />

ist kontraindiziert bei einer<br />

GFR < 30 ml/min. Die volle Dosis kann<br />

bei einer GFR > 45 ml/min gegeben<br />

werden. DPP4-Hemmer allein sind<br />

mit angepasster Dosis in allen Stadien<br />

zugelassen, GLP1-Analoga nur bei einer<br />

GFR > 15 ml/min. SGLT2-Hemmer<br />

sollten bei einer GFR < 60 ml/min<br />

nicht genutzt werden. AB<br />

Symposium „Metabolisches Syndrom – ein<br />

multifaktorielles Krankheitsgeschehen“ im<br />

Rahmen des 124. Kongresses der DGIM;<br />

Veranstalter: Berlin-Chemie<br />

Bessere postprandiale BZ-Einstellung<br />

sowie bessere Steuerbarkeit<br />

Erfahrungen mit schnell wirksamem Insulin<br />

Ü Pressekonferenz – Novo Nordisk<br />

FRANKFURT. Verfügbares auch optimal<br />

nutzen: Wie sorgfältiges Abwägen<br />

therapeutischer Optionen bei<br />

Typ-1- und Typ-2-Diabetes alltagsrelevante<br />

Vorteile bringen kann – etwa im<br />

Fall einer schnell wirksamen Insulinaspart-Formulierung.<br />

„Das Krankheitsmanagement von<br />

Menschen mit Diabetes ist immer<br />

eine Gratwanderung zwischen Stoffwechselkontrolle,<br />

der Vermeidung<br />

von Akut- sowie Folgekomplikationen<br />

und dem Erhalt der Lebensqualität“,<br />

erinnerte Dr. Marcel Kaiser, niedergelassener<br />

Diabetologe, Frankfurt<br />

am Main. Diesbezüglich stellte der<br />

Experte die Frage, welche Vorteile<br />

eine schnell wirksame Insulin-aspart-<br />

Formulierung bieten könne. Er<br />

Nach Angaben<br />

der unternehmen.<br />

Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung<br />

für den Inhalt dieser Seiten.<br />

berichtete exemplarisch über einen<br />

37-jährigen, normgewichtigen, sehr<br />

sportlichen Mann, der seit seinem 16.<br />

Lebensjahr einen Typ-1-Diabetes hat.<br />

Sein HbA 1c -Wert lag meist zwischen<br />

7 und 8 %. Über viele Jahre erhielt<br />

er eine Insulinpumpentherapie mit<br />

einem schnell wirkenden Insulin.<br />

Während einer Mountainbike-Tour<br />

stürzte der Patient vor knapp zwei<br />

Jahren schwer. Als Ursache stellte<br />

sich eine Hypoglykämie heraus: Der<br />

Blutzucker(BZ)-Wert betrug 33 mg/<br />

dl. Nach der unfallchirurgischen<br />

Versorgung kam auch das Diabetesmanagement<br />

auf den Prüfstand.<br />

Dabei stellte sich heraus, dass bereits<br />

öfter Hypoglykämien aufgetreten<br />

waren. BZ-Tagesprofile zeigten hohe<br />

postprandiale Glukoseanstiege. Die<br />

daraufhin veranlassten Insulinerhöhungen<br />

führten dazu, dass 3–4 Stunden<br />

nach der Injektion die BZ-Werte<br />

abstürzten – vor allem beim Sport. Es<br />

erfolgte schließlich eine Umstellung<br />

auf Faster Insulin aspart, eine veränderte<br />

Formulierung von Insulin aspart,<br />

so der Experte. Drei Monate später<br />

hatten sich die postprandialen BZ-<br />

Verläufe deutlich verbessert. Vor und<br />

während sportlicher Aktivitäten ließ<br />

sich der BZ-Wert besser steuern und<br />

reagierte zudem rascher auf Korrekturboli.<br />

Der HbA 1c -Wert fiel auf rund<br />

7,2 % und auch die wöchentliche<br />

Hypoglykämierate sank.<br />

Der klinischen Bewertung von Dr. Kaiser<br />

zufolge können ebenso Menschen<br />

mit Typ-2-Diabetes von der schnell<br />

wirksamen Insulin-aspart-Formulierung<br />

(Fiasp®) profitieren – besonders<br />

bei hohen postprandialen BZ-Werten.<br />

Dem Diabetologen zufolge schätzt<br />

auch diese Patientengruppe die bessere<br />

Steuerbarkeit und den flexibleren<br />

Umgang mit Injektionszeiten rund<br />

um die Mahlzeiten, was einem aktiven<br />

Lebensstil entgegenkomme. eno<br />

Pressekonferenz „Ein Jahr schnell wirksame<br />

Insulin-aspart-Formulierung (Fiasp®) – Was zeigt<br />

die Praxis?“; Veranstalter: Novo Nordisk<br />

Erster Fertigpen mit halben Einheiten<br />

Ü Pressemitteilung – Lilly<br />

Wie das Unternehmen mitteilt, ist seit dem 15. Mai der Humalog® Junior<br />

KwikPen auf dem Markt eingeführt. Der Pen erlaubt Einstellungen von 0,5 bis<br />

30 Einheiten pro Injektion und bestätigt die Dosierung mit hörbaren Klicks.<br />

Er enthält 3 ml (300 Einheiten) Insulin lispro und ist als Packung mit je fünf<br />

Fertigpens erhältlich. Der Pen lässt sich leicht drücken, ist aber gleichzeitig<br />

ausreichend robust, um den Belastungen des Alltags standzuhalten. Nicht nur<br />

für Kinder, sondern auch z.B. für Sportler und Frauen mit Gestationsdiabetes,<br />

die eine besonders feine Dosierung benötigen, könnte der Pen hilfreich sein.<br />

Gesünder unter 7 PLUS startet ins 14. Jahr<br />

Ü Pressemitteilung – Sanofi<br />

Dieses Mal fand die Jahresauftaktaktion von „Wissen, was bei Diabetes zählt:<br />

Gesünder unter 7 PLUS“ im Schlosspark-Center in Schwerin statt. Im Mittelpunkt<br />

der Kampagne steht der Diabetes-Risikocheck: Bei Menschen mit<br />

Diabetes werden Langzeitblutzucker- und Cholesterinwerte bestimmt. Dabei<br />

sollte der HbA 1c -Wert im Zielkorridor zwischen 6,5 und 7,5 % liegen, um das<br />

Risiko für Spätfolgen der Erkrankung zu senken. Eine Live-Zeichnerin hielt die<br />

Inhalte der Vorträge und Interviews zum Thema Diabetes bildlich fest.<br />

Layar-App herunterladen,<br />

Beitrag scannen und Video starten


12. DIABETES HERBSTTAGUNG DER<br />

DEUTSCHEN DIABETES GESELLSCHAFT (<strong>DDG</strong>)<br />

34. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN<br />

ADIPOSITASGESELLSCHAFT (DAG) E.V.<br />

Fachübergreifende Versorgung –<br />

der Patient im Mittelpunkt<br />

09. – 10. November <strong>2018</strong><br />

RheinMain CongressCenter Wiesbaden<br />

www.herbsttagung-ddg.de<br />

www.dag-kongress.de<br />

in Kooperation


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Im Blickpunkt<br />

29<br />

Bei der Nachwuchsgewinnung<br />

bleibt noch viel zu tun<br />

Fachgesellschaft Sachsen ist eng mit KV und Ärztekammer verzahnt<br />

LEIPZIG. Als wichtige Stütze der <strong>DDG</strong> agieren 15 Regionalgesellschaften.<br />

Sie setzen sich auf Länderebene für die Verbesserung<br />

der Früherkennung und Behandlung des Diabetes mellitus<br />

ein. Unsere Serie „Regionalgesellschaften im Fokus“ führen wir<br />

mit der Sächsischen Gesellschaft fort. Ihr Vorsitzender, Dr. Tobias<br />

Wiesner, berichtet von den aktuellen Themen und Aufgaben.<br />

»Betreuung der<br />

Älteren wird<br />

intensiver und<br />

komplexer«<br />

SACHSEN<br />

STECKBRIEF DER REGIONALGESELLSCHAFT<br />

Name:<br />

Sächsische Gesellschaft für Stoffwechselkrankheiten<br />

und Endokrinopathien e. V.<br />

Gründungsjahr: 1991<br />

Anzahl der Mitglieder: 128<br />

Vorsitzender:<br />

Dr. Tobias Wiesner<br />

E-Mail:<br />

info@sgse.de<br />

Webseite:<br />

www.sgse.de<br />

?<br />

Welche Themen werden in der Gesellschaft<br />

derzeit am intensivsten<br />

diskutiert und bearbeitet?<br />

Dr. Tobias Wiesner: Die Sächsische<br />

Fachgesellschaft ist für die Belange<br />

der Endokrinologie und der Diabetologie<br />

zuständig. Sie wurde in der<br />

Nachwendezeit auf Initiative der<br />

stationär und der ambulant tätigen<br />

Endokrinologen/Diabetologen gegründet.<br />

Seitdem ist eine intensive<br />

Verzahnung mit der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung und der Landesärztekammer<br />

entstanden. Mit<br />

diesen Einrichtungen diskutieren<br />

wir fachliche und berufspolitische<br />

Themen.<br />

Zu den fachlichen Themen gehört<br />

zurzeit die Bewertung des Medikationskataloges,<br />

bezogen auf die Therapie<br />

bei Diabetes mellitus und bei<br />

endokrinologischen Erkrankungen.<br />

Weiteren Diskussionsbedarf gibt es<br />

zur Organisation des Disease-Management-Programms<br />

auf Landesebene.<br />

Eine enge Abstimmung existiert mit<br />

dem Hausärzteverband hinsichtlich<br />

der für beide Fachgruppen wichtigen<br />

Klientel der chronisch-kranken<br />

Diabetespatienten.<br />

Im akademischen Bereich haben<br />

wir als zahlenmäßig kleines Bundesland<br />

zwei wichtige Lehrstühle<br />

für Stoffwechselerkrankungen (Endokrinologie,<br />

Diabetologie). Hier ist<br />

die wissenschaftliche Expertise der<br />

Universitätsstandorte Leipzig und<br />

Dresden zu unterstreichen. Eine<br />

Zusammenarbeit im akademischen<br />

Bereich findet auf persönlicher Ebene<br />

seit vielen Jahren statt.<br />

?<br />

Welche Erfolge Ihrer Regionalgesellschaft<br />

erfreuen Sie am<br />

meisten?<br />

Dr. Wiesner: Wir haben für Sachsen<br />

viel erreicht. Die Fachgesellschaft ist<br />

ständiges Mitglied in den Diabeteskommissionen<br />

der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung und der Landesärztekammer.<br />

So können gemeinsame<br />

Projekte und Verträge auf den Weg<br />

gebracht werden.<br />

Aus der Fachgesellschaft und den<br />

beiden Kommissionen heraus sind<br />

die sogenannten Sächsischen Leitlinien<br />

für die Bereiche des Diabetes<br />

mellitus Typ 2 und Fettstoffwechselstörung<br />

entstanden. Sie reflektieren<br />

modernste Therapieerkenntnisse<br />

und wissenschaftliche Ergebnisse<br />

und dienen auf Landesebene als<br />

Diskussionsgrundlage für Verhandlungen<br />

mit den Krankenkassen und<br />

anderen Kostenträgern.<br />

Bei der Zusammenarbeit ambulant-stationär,<br />

hausärztlich-diabetologisch<br />

und hausärztlichendokrinologisch<br />

sind wir als<br />

Kommunikationskatalysator tätig.<br />

Ein wichtiger Punkt sind die Qualitätsansprüche,<br />

die wir als Diabetologen<br />

an uns selbst sowie an die<br />

ambulanten und stationären Schwerpunktbereiche<br />

stellen. Dazu gehört<br />

die Ausbildung von kompetentem<br />

Praxispersonal, also Diabetesberater/<br />

innen, Diabetesassistent/innen und<br />

Wundtherapeut/innen.<br />

Schon seit vielen Jahren existiert<br />

deshalb ein fest etablierter Ausbildungskurs<br />

für Diabetesassistent/<br />

innen im Diabeteszentrum Leipzig.<br />

Hier wurden bereits mehr als<br />

400 Diabetesassistent/innen ausgebildet,<br />

die im fachärztlichen, hausärztlichen<br />

und diabetologischen<br />

Bereich die Betreuungsqualität für<br />

die Patienten mit Diabetes mellitus<br />

gewährleisten.<br />

Foto: privat<br />

DR. TOBIAS WIESNER<br />

Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologe,<br />

Diabetologe und Ärztlicher<br />

Leiter des MVZ Stoffwechselmedizin<br />

Prager Straße 34 (Ostplatzarkaden)<br />

04317 Leipzig<br />

»400 Fachkräfte<br />

ausgebildet«<br />

Fotos: fotolia/VRD, thinkstock<br />

?<br />

Welchen Herausforderungen müssen<br />

Sie sich als Fachgesellschaft in<br />

den nächsten Jahren stellen?<br />

Dr. Wiesner: In der Fachgesellschaft<br />

fallen zwei große Aufgaben in den<br />

nächsten Jahren an: sich mit der<br />

schwierigen Nachwuchsrekrutierung<br />

in der Dia betologie und der Überalterung<br />

unserer Patienten mit all den<br />

Folgekomplikationen zu befassen.<br />

Die Attraktivität des Berufs des Diabetologen<br />

mit seiner internistischen<br />

und allgemeinmedizinischen Ausbildung<br />

liegt uns am Herzen. Wir versuchen<br />

hierzu in Zusammenarbeit<br />

mit der KV und der Landesärztekammer<br />

Projekte umzusetzen. Kollegen<br />

in den drei großen Ballungsräumen<br />

des Freistaates haben, was das<br />

betrifft, andere Sorgen als Kollegen<br />

im ländlichen Raum. Hier ist das<br />

Zusammenführen aller Fragen und<br />

SERIE:<br />

REGIONALGESELLSCHAFTEN<br />

IM FOKUS<br />

Strukturen wichtig. Ein für die Region<br />

typisches Problem ist auch die<br />

Überalterung unserer Patienten. Deren<br />

Betreuung wird intensiver und<br />

komplexer. Auch hierzu tauschen<br />

sich Kassenärztliche Vereinigung,<br />

Krankenkassen und Fachgesellschaft<br />

miteinander aus.<br />

Sorge bereitet uns ferner die Entwicklung<br />

der stationären Diabetologie<br />

mit ihren fachlichen und personellen<br />

Notwendigkeiten. Seit den<br />

1990er-Jahren ist die Krankenhauslandschaft<br />

im Wandel.<br />

Dabei erscheint die Versorgung der<br />

chronisch kranken Diabetespatienten<br />

mit der notwendigen hohen Expertise<br />

im Freistaat Sachsen durchaus<br />

schwierig. Betriebswirte in den Kliniken<br />

achten mit ihrem kostenoptimierenden<br />

Blick auf eine profitable<br />

Medizin. Die Diabetologie nimmt<br />

bei dieser kühlen Kostenkalkulation<br />

einen immer geringeren betriebswirtschaftlichen<br />

Stellenwert ein.<br />

Wir beziehen hierzu als Fachgesellschaft<br />

Stellung.<br />

?<br />

Wie entwickelt sich die Mitgliederstruktur?<br />

Wie gewinnen Sie neue<br />

Mitglieder?<br />

Dr. Wiesner: Die Mitgliederstruktur<br />

blieb über die Jahre hinweg relativ<br />

konstant. Auch hier zeigt sich der<br />

fehlende Wunsch der jungen Kollegen,<br />

in der Diabetologie Fuß zu<br />

fassen und in der Fachgesellschaft<br />

mitzuarbeiten. Wir gestehen ganz<br />

offen die Notwendigkeit weiterer<br />

intensiver Bemühungen ein.<br />

?<br />

Wie sieht die Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>DDG</strong> konkret aus? Welche<br />

Wünsche ergeben sich für die<br />

Zukunft?<br />

Dr. Wiesner: Da wir nicht glauben,<br />

dass unsere Probleme in Sachsen<br />

einzigartig sind, denke ich, dass das<br />

Forum, welches über die <strong>DDG</strong> auf<br />

Bundesebene geschaffen wurde, eine<br />

wichtige Grundlage für gemeinsame<br />

Gespräche und Anstrengungen darstellt.<br />

Die Zusammenarbeit mit der <strong>DDG</strong>,<br />

auch über Bundesländergrenzen<br />

hinweg, findet auf mitteldeutscher<br />

Ebene (Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />

Thüringen) bereits hervorragend<br />

statt. Hier findet die Unterstützung<br />

der Fachgesellschaft der <strong>DDG</strong> seine<br />

Entsprechung. Die sogenannte Task<br />

Force, wie sie sich aufgrund der<br />

Düsseldorfer Resolution entwickelt<br />

hat, ist ein wichtiges Anliegen. Hier<br />

wird auf viele Fragen, die uns auch in<br />

Sachsen bewegen, hingewiesen.<br />

Die Unterstützung unserer Bemühungen<br />

durch die Deutsche Diabetes<br />

Gesellschaft spiegelt sich im intensiven<br />

personellen Einsatz wider.<br />

Wir glauben, dass einer der wohl am<br />

meisten strapazierten Sätze der letzten<br />

Jahrzehnte – „denke global, agiere<br />

lokal“ – eine wichtige Voraussetzung<br />

für den Diabetes in Deutschland sein<br />

muss. Interview: Maya Hüss


30 Kurznachrichten<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

PERSONALNACHRICHTEN<br />

Vorstand und Geschäftsführung der <strong>DDG</strong><br />

Präsident<br />

Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland<br />

(Vorstand: 2013–2017;<br />

Vizepräsident: 2015–2017;<br />

Präsident: 2017–2019)<br />

(Tagungspräsident 2017)<br />

Universitätsklinikum der<br />

RWTH Aachen<br />

Vorstandsmitglied<br />

Dr. Matthias Kaltheuner<br />

(Vorstand: 2017–2021)<br />

Gemeinschaftspraxis<br />

für Innere Medizin &<br />

Diabetologie &<br />

Allgemeinmedizin<br />

in Leverkusen<br />

Fotos: zVg, © <strong>DDG</strong>, Bild: Deckbar, privat<br />

Vorstandsmitglied<br />

Dr. Hans-Martin Reuter<br />

(Vorstand: 2016–2020)<br />

Diabetologische<br />

Schwerpunktpraxis<br />

in Jena<br />

Jetzt für den <strong>DDG</strong> Medienpreis <strong>2018</strong> bewerben!<br />

BERLIN. Die <strong>DDG</strong> schreibt zum fünften Mal ihre mit 1500 Euro dotierten Medienpreise<br />

in vier Kategorien aus: Text, Hörfunk, Fernsehen und Online Sonderpreis.<br />

In diesem Jahr soll der Fokus der Beiträge auf Menschen mit Diabetes liegen:<br />

Wie sieht der Alltag mit dieser chronischen Erkrankung aus? Wie gelingt das<br />

Selbstmanagement? Wo finden Menschen mit Dia betes Unterstützung? Es werden<br />

Bewerbungen entgegengenommen für Beiträge, die es schaffen, über Prävention,<br />

Diagnostik und Behandlung von Diabetes Typ 1 und Typ 2 verständlich<br />

zu berichten. Im Auswahlverfahren werden Beiträge mit einer Veröffentlichung<br />

zwischen dem 1. August 2017 und dem 31. Juli <strong>2018</strong> im deutschsprachigen<br />

Raum berücksichtigt. Der Wettbewerbsbeitrag kann zusammen mit einem kurzen<br />

Lebenslauf des Bewerbers bis zum 31. Juli <strong>2018</strong> an die Pressestelle der <strong>DDG</strong><br />

gerichtet werden. Die Preisvergabe erfolgt auf der Diabetes Herbsttagung <strong>2018</strong>.<br />

Past Präsident und Pressesprecher<br />

Prof. Dr. Baptist Gallwitz<br />

(Vorstand: 2013–2017;<br />

Vizepräsident: 2013–2015;<br />

Präsident: 2015–2017;<br />

Past Präsident: 2017–2019)<br />

Universitätsklinikum<br />

Tübingen<br />

Vizepräsidentin<br />

Prof. Dr. Monika Kellerer<br />

(Vorstand: 2017–2021;<br />

Vizepräsidentin: 2017–2019)<br />

Marienhospital Stuttgart<br />

Schatzmeister<br />

Prof. Dr. Andreas Neu<br />

(Vorstand: 2015–2019)<br />

Universitätsklinik für Kinder-<br />

und Jugendmedizin<br />

Tübingen<br />

Vorstandsmitglied<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Hendrik Lehnert<br />

(Vorstand: <strong>2018</strong>–2020)<br />

(Tagungspräsident:<br />

2020)<br />

Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein<br />

NEU<br />

Vorstandsmitglied<br />

Prof. Dr. Ralf Lobmann<br />

(Vorstand 2016–2020)<br />

Klinikum Stuttgart<br />

Vorstandsmitglied<br />

Prof. Dr. Michael Roden<br />

(Vorstand: 2016–2020)<br />

(Tagungspräsident: 2019)<br />

Universitätsklinikum<br />

Düsseldorf<br />

Geschäftsführerin<br />

Barbara Bitzer<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

https://bit.ly/2sdd8sZ<br />

Wir gratulieren den neuen Diabetologen <strong>DDG</strong><br />

und wünschen ihnen viel Erfolg!<br />

Elena Cherevatskaya, Marsberg<br />

Steffen Weber, Kassel<br />

Dr. med. Stefanie Teske, Plate<br />

Dr. med. Gabriel Tönnesmann, Berlin<br />

Dr. med. Jan Labitzke, Berlin<br />

Dr. med. Fabian Scholz, Berlin<br />

Alexander Knape, Fürstenfeldbruck<br />

Kalliopi Petrouska, Bocholt<br />

Dr. med. Roderich Rietig, Filderstadt<br />

Dr. med. Michael Bührlen, München<br />

Irina Akimov, Nürnberg<br />

Dr. med. Klaus Herrmann, Bad Kissingen<br />

Privatdozent Dr. med. Albrecht Kramer-Zucker, Lahr<br />

Marco Zinsmaier, Moos<br />

Christian Bartl, Hamburg<br />

Hannes Mallwitz, Berlin<br />

Manuel Pfeifer, Stuttgart<br />

Tejal Mehta, Meckenbeuren<br />

Dr. med. Carsten Giesche, Berlin<br />

Neu- oder re-zertifizierte Kliniken und Arztpraxen<br />

(im Zeitraum 24.03.<strong>2018</strong> bis 30.04.<strong>2018</strong>)<br />

Einrichtung PLZ/ORT Anerkennung<br />

PLZ 0<br />

Diabeteszentrum Dresden-Prohlis,<br />

01239 Dresden Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

Diabetologische Schwerpunktpraxis<br />

Dr. med. Tobias Behrendt<br />

Klinikum Döbeln 04720 Döbeln Fußbehandlung (stationär)<br />

PLZ 1<br />

Diabetologische Schwerpunktpraxis Weißensee,<br />

Dr. med. Torsten Born<br />

MVZ im Märkischen Viertel, Diabetes-<br />

Schwerpunktpraxis Dr. med. Gerd Hollmann<br />

PLZ 3<br />

Diabetes Kröpcke, Praxis Dres. Malcharzik,<br />

Plaumann und Dente-Latossek<br />

Park Klinik Bad Hermannsborn GmbH & Co KG,<br />

Fachklinik für Kardiologie und Diabetologie<br />

PLZ 4<br />

13088 Berlin Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

13439 Berlin Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

30159 Hannover Fußbehandlung (ambulant)<br />

33014 Bad Driburg Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

MVZ DaVita Rhein-Ruhr GmbH,<br />

40210 Düsseldorf Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

Diabetologische Schwerpunktpraxis<br />

Evangelisches Krankenhaus Oberhausen, 46047 Oberhausen Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

Klinik für Kinder und Jugendliche<br />

Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen GmbH 47228 Duisburg Nebendiagnose Diabetes<br />

Dres. med. Vassiliki Niehaus /<br />

Marie-Th. Schäfermeyer, Diabetologie<br />

48268 Greven Zert. Diabeteszentrum<br />

Diabetologikum <strong>DDG</strong><br />

Einrichtung PLZ/ORT Anerkennung<br />

PLZ 5<br />

DRK Kamillus Klinik Asbach, Innere Medizin 53567 Asbach Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

Praxis Dr. Kneppe 57250 Netphen Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

Diabetes-Schwerpunktpraxis<br />

Dr. med. Michael Herr<br />

58239 Schwerte Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

PLZ 6<br />

Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen,<br />

63571 Gelnhausen Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

Medizinische Klinik I<br />

Diakonie Klinikum Neunkirchen, Innere Medizin, 66538 Neunkirchen Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

Diabetologie<br />

Diakonie Klinikum Neunkirchen, Innere Medizin, 66538 Neunkirchen Fußbehandlung (stationär)<br />

Diabetologie<br />

Dres. Gregor und Eva Hess,<br />

67549 Worms Fußbehandlung (ambulant)<br />

Diabetesschwerpunktpraxis<br />

St. Josefskrankenhaus, Innere Medizin 69115 Heidelberg Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

PLZ 7<br />

Schwarzwald-Baar-Klinikum GmbH,<br />

Klinik für Innere Medizin I<br />

78<strong>05</strong>2 Villingen-<br />

Schwenningen<br />

Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

PLZ 8<br />

Facharztpraxis Dr. med. H.-J. Baumgartl 86899 Landsberg am Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

Lech<br />

Ärztezentrum Apothekerstraße, Diabetes-<br />

Schwerpunktpraxis Dr. med. Martina Kuhn-Halder<br />

89257 Illertissen Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong>


Anzeige<br />

Symptomatische Hyperurikämie<br />

Harnsäuresenkung als Therapieziel<br />

bei hyperurikämischen Patienten mit Diabetes<br />

Mit einer Prävalenz von 25,9 Prozent ist Diabetes die häufigste Komorbidität<br />

1 , die mit der Symptomatischen Hyperurikämie, einer meist genetisch<br />

bedingten Systemerkrankung mit steigender Prävalenz 2,3 , in Deutschland<br />

einhergeht 1 . Wie eine Studie von Kim et al. 4 jüngst zeigte, haben<br />

Gichtpatienten ein erhöhtes Risiko, im Laufe der Zeit zusätzlich einen<br />

behandlungsbedürftigen Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln. 4 Zudem<br />

kann Hyperurikämie bei Patienten mit einem Diabetes mellitus Typ 1 mit<br />

einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine diabetische Nephropathie einhergehen.<br />

5<br />

Effektive Febuxostat-Wirkung bei Gicht-Patienten<br />

mit Diabetes<br />

Erhöhte Serumharnsäure-Werte scheinen sowohl bei der Entstehung<br />

als auch beim Fortschreiten der diabetischen Nephropathie eine Rolle<br />

zu spielen, indem sie mit metabolischen und kardiovaskulären Anomalitäten<br />

sowie Störungen der Nierenfunktion verbunden sind. Deshalb<br />

könnte sich deren Senkung im Rahmen der Gichttherapie auch positiv<br />

auf Begleiterkrankungen wie Diabetes auswirken. 6<br />

Dass der in den Leitlinien empfohlene Zielwert von 6mg/dl (360µmol/l) 7,8<br />

mit Febuxostat sowohl bei nicht-diabetischen als auch bei diabetischen<br />

Patienten mit Symptomatischer Hyperurikämie signifikant besser erreicht<br />

werden kann als mit Allopurinol, zeigten Becker et al. 9 (p


32 Weiterbildung & Qualifikation<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Aktuelle Angebote zur <strong>DDG</strong> Weiterbildung<br />

Durch die steigende Zahl der Diabeteserkrankungen in den letzten Jahrzehnten haben sich spezialisierte Berufsbilder in der<br />

Diabetologie etabliert, für die die <strong>DDG</strong> als Fachgesellschaft qualitativ hochwertige und umfassende Weiterbildungen anbietet.<br />

Diabetesberater/in <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

195 Diabetes-Akademie Südostbayern<br />

Bürgerwaldstr. 1, 83278 Traunstein<br />

Tel.: 0861/909807 67, Fax: 0861/909807 68<br />

info@diabetesakademie.net<br />

www.diabetesakademie.net<br />

196 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen<br />

in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

197 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: <strong>05</strong>971 42-1172, Fax: <strong>05</strong>971 42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

198 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: <strong>05</strong>971 42-1172, Fax: <strong>05</strong>971 42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

199 Diabetes Zentrum Thüringen e.V.<br />

Am Klinikum 1, Gebäude A, 07740 Jena<br />

Tel.: 03641/933 071, Fax: 03641/933 009<br />

annett.bechstedt@med.uni-jena.de<br />

www.diabetes-thueringen.de<br />

200 Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH<br />

Feldstraße 16, 54290 Trier<br />

Tel.: 0651 947-3160, Fax: 0651 947-22<strong>05</strong><br />

schule@mutterhaus.de<br />

www.mutterhaus.de<br />

201 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22<br />

Fax: 0941/5696-38<br />

E-Mail: info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

202 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: <strong>05</strong>971 42-1172<br />

Fax: <strong>05</strong>971 42-1116<br />

E-Mail: v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

203 Wannsee-Akademie<br />

Zum Heckeshorn 36, 14109 Berlin<br />

Tel.: 030 80686-040<br />

Fax: 030 80686-404<br />

E-Mail: akademie@wannseeschule.de<br />

www.wannseeakademie.de<br />

204 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: <strong>05</strong>971 42-1172<br />

Fax: <strong>05</strong>971 42-1116<br />

E-Mail: v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

2<strong>05</strong> Diabetes-Akademie Südostbayern<br />

Bürgerwaldstr. 1, 83278 Traunstein<br />

Tel.: 0861 20401041<br />

Fax: 0861 909807 68<br />

info@diabetesakademie.net<br />

www.diabetesakademie.net<br />

206 Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e.V.<br />

Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim<br />

Tel.: 07931/594 165<br />

Fax: 07931/77 50<br />

boehm@diabetes-zentrum.de<br />

www.diabetes-akademie.de<br />

207 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: <strong>05</strong>971 42-1172<br />

Fax: <strong>05</strong>971 42-1116<br />

E-Mail: v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

208 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22<br />

Fax: 0941/5696-38<br />

E-Mail: info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

1. Block 23.07. – 04.08.<strong>2018</strong><br />

2. Block 03.12. – 15.12.<strong>2018</strong><br />

3. Block 18.02. – 02.03.2019<br />

4. Block 01.04. – 13.04.2019<br />

5. Block 01.07. – 13.07.2019<br />

1. Block 08.10. – 26.10.<strong>2018</strong><br />

2. Block 14.01. – 01.02.2019<br />

3. Block 06.<strong>05</strong>. – 17.<strong>05</strong>.2019<br />

4. Block 15.07. – 26.07.2019<br />

5. Block 16.09. – 27.09.2019<br />

verkürzte Aufbauqualifikation!<br />

1. Block 22.10. – 02.11.<strong>2018</strong><br />

2. Block 25.02. – 08.03.2019<br />

3. Block 13.<strong>05</strong>. – 24.<strong>05</strong>.2019<br />

4. Block 26.08. – 06.09.2019<br />

1. Block 12.11. – 30.11.<strong>2018</strong><br />

2. Block 21.01. – 08.02.2019<br />

3. Block 06.<strong>05</strong>. – 17.<strong>05</strong>.2019<br />

4. Block 12.08. – 23.08.2019<br />

5. Block 18.11. – 29.11.2019<br />

1. Block 07.01. – 18.01.2019<br />

2. Block 18.03. – 29.03.2019<br />

3. Block 17.06. – 28.06.2019<br />

4. Block 26.08. – 06.09.2019<br />

5. Block 04.11. – 15.11.2019<br />

6. Block 17.02. – 28.02.2020<br />

1. Block 14.01. – 02.02.2019<br />

2. Block 01.04. – 18.04.2019<br />

3. Block 01.07. – 13.07.2019<br />

4. Block 04.11. – 16.11.2019<br />

5. Block 20.01. – 01.02.2020<br />

verkürzte Aufbauqualifikation!<br />

1. Block 11.02. – 22.02.2019<br />

2. Block 01.04. – 12.04.2019<br />

3. Block 01.07. – 12.07.2019<br />

4. Block 25.11. – 06.12.2019<br />

1. Block 11.02. – 01.03.2019<br />

2. Block 03.06. – 21.06.2019<br />

3. Block <strong>05</strong>.08. – 16.08.2019<br />

4. Block 04.11. – 15.11.2019<br />

5. Block 06.01. – 17.01.2020<br />

1. Block 25.02. – 08.03.2019<br />

2. Block 13.<strong>05</strong>. – 24.<strong>05</strong>.2019<br />

3. Block 12.08. – 23.08.2019<br />

4. Block 21.10. – 08.11.2019<br />

5. Block 13.01. – 24.01.2020<br />

6. Block 02.03. – 13.03.2020<br />

1. Block 23.04. – 10.<strong>05</strong>.2019<br />

2. Block 01.07. – 19.07.2019<br />

3. Block 30.09. – 11.10.2019<br />

4. Block 20.01. – 31.01.2020<br />

5. Block 23.03. – 03.04.2020<br />

1. Block 22.07. – 03.08.2019<br />

2. Block 09.09. – 14.09.2019<br />

3. Block 02.12. – 14.12.2019<br />

4. Block 03.02. – 15.02.2020<br />

5. Block 04.<strong>05</strong>. – 16.<strong>05</strong>.2020<br />

6. Block 03.08. – 07.08.2020<br />

1. Block 16.09. – 27.09.2019<br />

2. Block 25.11. – 06.12.2019<br />

3. Block 03.02. – 14.02.2020<br />

4. Block 20.04. – 30.04.2020<br />

5. Block 22.06. – 02.07.2020<br />

6. Block 21.09. – 02.10.2020<br />

verkürzte Aufbauqualifikation!<br />

1. Block 21.10. – 01.11.2019<br />

2. Block 09.03. – 20.03.2020<br />

3. Block 08.06. – 19.06.2020<br />

4. Block 24.08. – 04.09.2020<br />

1. Block 07.10. – 25.10.2019<br />

2. Block 13.01. – 31.01.2020<br />

3. Block 04.<strong>05</strong>. – 15.<strong>05</strong>.2020<br />

4. Block 20.07. – 31.07.2020<br />

5. Block 14.09. – 25.09.2020<br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

209 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: <strong>05</strong>971 42-1172, Fax: Fax: <strong>05</strong>971 42-1116<br />

E-Mail: v.breulmann@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

1. Block 02.12. – 20.12.2019<br />

2. Block 03.02. – 21.02.2020<br />

3. Block 04.<strong>05</strong>. – 15.<strong>05</strong>.2020<br />

4. Block 10.08. – 21.08.2020<br />

5. Block 26.10. – 06.11.2020<br />

Kosten: Die Kosten für die Weiterbildung betragen zurzeit 2 900,– € Teilnahmegebühr für den regulären Kurs und 2 450,– €<br />

für den verkürzten Kurs, zzgl. 200,– € Anmeldegebühren sowie 100,– € Prüfungsgebühr, ohne Material- und Reisekosten.<br />

Anmeldeverfahren: Bitte senden Sie die Unterlagen an: Deutsche Diabetes Gesellschaft, Frau Schmidt-Kubeneck,<br />

Albrechtstraße 9, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/3 11 69 37-18<br />

Weitere Informationen finden Sie auf http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesberaterin-ddg/kurstermine.html<br />

Fit für die Weiterbildung – Vorbereitungsseminar des VDBD<br />

Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />

Akademie für Gesundheitsberufe<br />

am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstr. 31, 48431 Rheine<br />

07.07.<strong>2018</strong> 55,– € für<br />

VDBD Mitglieder<br />

110,– € für<br />

Nicht-Mitglieder<br />

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter https://www.vdbd-akademie.de/seminar/details/<br />

vorbereitungskurs-fit-fuer-die-weiterbildung-18/<br />

Diabetesassistent/in <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />

44 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und<br />

Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

96 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel: <strong>05</strong>971 42-1172, Fax: <strong>05</strong>971 42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

7 Diabetes Zentrum Thüringen e.V.<br />

(c/o Universitätsklinikum Jena, Klinik f. Innere Medizin III,<br />

FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)<br />

Am Klinikum 1, Gebäude A, 07743 Jena<br />

Tel.: 03641 9324341, Fax: 03641 9324342<br />

annett.bechstedt@med.uni-jena.de, www.diabetes-thueringen.de<br />

23 Diabeteszentrum am Elisabeth-Krankenhaus Essen<br />

Klara-Kopp-Weg 1, 45138 Essen<br />

Tel: 0201/8974591, Fax: 0202/897 4592<br />

a.meier@contilia.de<br />

www.elisabeth-krankenhaus.contilia.de/kompetenzzentrum/<br />

klinisches-diabetes-zentrum/<br />

10 Medigreif Inselklinik Heringsdorf GmbH – Haus Gothensee<br />

Setheweg 11, 17424 Heringsdorf<br />

Tel: 038378/780-0, Fax: 038378/780-444<br />

infogothensee.medigreif-inselklinikum.de, www.Inselklinik.de<br />

1. Block 04.06. – 15.06.<strong>2018</strong><br />

2. Block <strong>05</strong>.11. – 16.11.<strong>2018</strong><br />

1. Block 27.08. – 07.09.<strong>2018</strong><br />

2. Block 10.12. – 21.12.<strong>2018</strong><br />

1. Block 10.09. – 21.09.<strong>2018</strong><br />

2. Block 28.01. – 08.02.2019<br />

1. Block 17.09. – 28.09.<strong>2018</strong><br />

2. Block 21.01. – 02.02.2019<br />

1. Block <strong>05</strong>.11. – 16.11.<strong>2018</strong><br />

2. Block 18.02. – 02.03.2019<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Termine und Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesassistentin-ddg/kurstermine.html<br />

Basisqualifikation Diabetes Pflege <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

BaQ<br />

RB 1<br />

Kath. Akademie für Berufe im<br />

Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

12.06.<strong>2018</strong> + 13.06.<strong>2018</strong><br />

ODER<br />

09.10.<strong>2018</strong> + 10.10.<strong>2018</strong><br />

https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/basisqualifikation-diabetes-pflege-ddg.html<br />

Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Klinik)<br />

Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />

RED-Institut für medizinische Forschung<br />

und Weiterbildung<br />

Mühlenkamp 5, 23758 Oldenburg i.H.<br />

Tel.: 04361/513130, Fax: 04361/513616<br />

hecht@red-institut.de, www.red-institut.de<br />

Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: <strong>05</strong>971/42-1172, Fax: <strong>05</strong>971/42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

1. Block 18.06. – 22.06.<strong>2018</strong><br />

2. Block 24.09. – 28.09.<strong>2018</strong><br />

1. Block 01.10. – <strong>05</strong>.10.<strong>2018</strong><br />

2. Block 10.12. – 14.12.<strong>2018</strong><br />

1 300,– €<br />

zzgl. 100,– €<br />

Prüfungsgebühr<br />

zzgl. 35,– €<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 390,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsgebühr<br />

1 300,– €<br />

inkl. Prüfungs-<br />

und<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 395,– €<br />

inkl.<br />

Prüfungsgebühr<br />

zzgl. 35,– €<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 300,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsund<br />

Zertifikatsgebühr<br />

990,– €<br />

zzgl. Gebühren<br />

für Anmeldung,<br />

Prüfung und<br />

Material 260,– €<br />

990,– €<br />

zzgl. Gebühren<br />

für Anmeldung,<br />

Prüfung und<br />

Material 260,– €<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-ddg-klinik.html


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Weiterbildung & Qualifikation<br />

33<br />

Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Langzeit)<br />

Weiterbildungsort Kurstermine Kurs Nr.<br />

IIGM - Institut für Innovatives<br />

Gesundheitsmanagement GmbH<br />

Frau Katja Hodeck<br />

Allee der Kosmonauten 33g, 12681 Berlin<br />

Tel.: 030/54708232, Fax: 030/5470829232<br />

info@iigm.de<br />

www.iigm.de<br />

Berlin 12.09.<strong>2018</strong> – 23.01.2019 BB 182<br />

Kosten: Die Kosten für die Weiterbildung betragen zurzeit 1 000,– € Kursgebühr zzgl. 270,– € Prüfungs- und Materialgebühr.<br />

Kursorganisation: Die Weiterbildung findet an 10 einzelnen Kurstagen in dem genannten Zeitraum statt. Die genauen<br />

Termine erfragen Sie bitte bei der Weiterbildungsstätte.<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch<br />

Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-ddg-langzeit.html<br />

Podologe/in <strong>DDG</strong><br />

Weiterbildungsort Kurstermine Kursgebühr<br />

Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: <strong>05</strong>971/42-1114, Fax: <strong>05</strong>971/42-1116<br />

g.westkamp@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

14.11. – 16.11.<strong>2018</strong> 425,– €<br />

zzgl. 50,– € Zertifikatsgebühr<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/podologin-ddg/kurstermine.html<br />

Wundassistent/in <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

41 CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung<br />

18.06. – 22.06.<strong>2018</strong><br />

Kursort: St. Vinzenz-Hospital<br />

Merheimer Str. 221-223, 50733 Köln-Nippes<br />

Tel.: 0221/9349 461<br />

Fax: 0221/9349 461<br />

schulung@cid-direct.de<br />

www.cid-direct.de<br />

81 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen<br />

18.06. – 22.06.<strong>2018</strong><br />

in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22<br />

Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakadmie-regensburg.de<br />

Deutsches Institut für Wundheilung<br />

Kursort: Radolfzell<br />

Fritz-Reichle-Ring 2, 78315 Radolfzell<br />

Tel.: 07732/9391525<br />

info@deutsches-wundinstitut.de<br />

www.deutsches-wundinstitut.de<br />

15.10. – 19.10.<strong>2018</strong><br />

19 Diabetes Zentrum Thüringen e.V.<br />

(Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III,<br />

FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)<br />

Am Klinikum 1, Gebäude A, 07743 Jena<br />

Tel.: 03641/9324341, Fax: 03641/9324342<br />

annett.bechstedt@med.uni-jena.de<br />

www.diabetes-thueringen.de<br />

5 Diabetes-Akademie Bad Mergentheim<br />

Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim<br />

Tel.: 07931/80 15<br />

Fax: 07931/77 50<br />

diabetes.akademie@diabetes-zentrum.de<br />

www.diabetes-zentrum.de<br />

8 Gandersheimer Modell<br />

Herr Michael Schmitz MSc.<br />

Pölle 27/28, 06484 Quedlinburg<br />

Tel.: 03946/973495<br />

e.lerche@gandersheimer-modell.de<br />

www.gandersheimer-modell.de<br />

14 Karl-Borromäus-Schule<br />

Mutterhaus Trier<br />

Feldstr. 16-22, 54290 Trier<br />

Tel.: 0651/9472711<br />

Fax: 0651/94722<strong>05</strong><br />

schule@mutterhaus.de<br />

www.mutterhaus.de<br />

1. Block 17.10. – 19.10.<strong>2018</strong><br />

2. Block 24.10. – 26.10.<strong>2018</strong><br />

12.11. – 16.11.<strong>2018</strong><br />

26.11. – 01.12.<strong>2018</strong><br />

03.12. – 07.12.<strong>2018</strong><br />

Kosten: Die Kosten des Kurses betragen 600,– € zzgl. Material- und Reisekosten.<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Termine und Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/wundassistentin-ddg/kurstermine.html<br />

Seminare Kommunikation und patientenzentrierte<br />

Gesprächsführung in der Diabetologie<br />

Kurs Termine Tagungsort Kosten<br />

Dr. rer. medic. Nicola Haller<br />

medipäd<br />

Am Bühl 7 1/2, 86199 Augsburg<br />

Tel.: 0175/4004901<br />

dr.nicola.haller@medi-paed.de<br />

www.medi-paed.de<br />

14.09. – 17.09.<strong>2018</strong><br />

16.11. – 19.11.<strong>2018</strong><br />

25.01. – 28.01.2019<br />

15.03. – 18.03.2019<br />

28.06. – 01.07.2019<br />

27.09. – 30.09.2019<br />

Tagungszentrum<br />

Hotel am alten Park,<br />

DIAKO, Augsburg<br />

(zentral in<br />

Bahnhofsnähe)<br />

650,– €<br />

Kurs Termine Tagungsort Kosten<br />

Dipl.-Psych. Heinrich Vogel<br />

Praxis für Psychotherapie<br />

Olvenstedter Straße 10, 39108 Magdeburg<br />

Tel.: 0176 - 40 03 19 11<br />

info@heinrich-vogel.eu<br />

willms.coaching<br />

Wilhelm-Busch-Str. 19, 37083 Göttingen<br />

Tel.: <strong>05</strong>51/7974741<br />

Fax: <strong>05</strong>51/7974740<br />

office@willmscoaching.de<br />

www.willmscoaching.de<br />

Dipl.-Psych. Isabel Laß<br />

Beckertstraße 12, 61273 Wehrheim<br />

Tel.: 06081/576 589 (Praxis-Tel. mit AB)<br />

isabel.lass@familien-team.de<br />

AKADEMIE LUFTIKU(R)S e. V.<br />

am Kinderhospital Osnabrück<br />

Katrin Grautmann<br />

Iburger Straße 187, 49082 Osnabrück<br />

Tel.: 0174/6193869<br />

Fax: <strong>05</strong>41/5829985<br />

katrin.grautmann@uminfo.de<br />

www.akademie-luftikurs.de<br />

06.10. – 07.10.<strong>2018</strong><br />

UND<br />

03.11. – 04.11.<strong>2018</strong><br />

26.06. – 29.06.<strong>2018</strong><br />

29.08. – 01.09.<strong>2018</strong><br />

09.10. – 12.10.<strong>2018</strong><br />

21.11. – 24.11.<strong>2018</strong><br />

(Pädiatriekurs)<br />

06.12. – 09.12.<strong>2018</strong><br />

27.10. – 28.10.<strong>2018</strong><br />

UND<br />

24.11. – 25.11.<strong>2018</strong><br />

Magdeburg,<br />

Praxis für<br />

Psychotherapie<br />

Göttingen,<br />

Eden Hotel<br />

Bürgerhospital,<br />

Diabetes-Zentrum<br />

Rhein-Main,<br />

Nibelungenallee 37,<br />

60148 Frankfurt<br />

16.10. – 19.10.<strong>2018</strong> Landvolkhochschule<br />

Oesede,<br />

Gartbrink 5, 49124<br />

Georgsmarienhütte<br />

550,– € inkl. MwSt.,<br />

inkl. Pausenbewirtung<br />

(gemeinsames Mittagessen<br />

kann organisiert werden)<br />

Weiterbildungspunkte<br />

werden beantragt<br />

690,– €<br />

Frühbucher rabatt (bis 60 Tage<br />

vor Kursbeginn): 679,– €<br />

720,– € inkl. MwSt.,<br />

Seminarunterlagen,<br />

Getränke und Snacks<br />

Fortbildungspunkte<br />

werden beantragt<br />

Fachpsychologe/in <strong>DDG</strong><br />

Onlineanmeldung und weitere Informationen zu der Weiterbildung zum/zur Fachpsychologen/in finden Sie direkt<br />

auf der Webseite www.diabetes-psychologie.de<br />

Seminar<br />

Kurstermin<br />

3 Fr. 02./Sa. 03. Juni <strong>2018</strong><br />

• Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 310,– €*<br />

600,– €<br />

Verhaltensmedizinische Grundlagen II<br />

• Dr. Dipl.-Psych. Manuela Schäfer (Mainz)<br />

• Dr. Dipl.-Psych. Berthold Maier<br />

(Bad Mergentheim)<br />

Neu: Für Kolleginnen und Kollegen, die sich für psychologische Aspekte der pädiatrischen Diabetologie interessieren,<br />

bieten wir erstmalig ein Seminar an, das sich auf die besonderen Herausforderungen des Typ-1- und des Typ-2-Diabetes<br />

in Kindheit und Jugend konzentriert. Auf Antrag ersetzt das Seminar 3a für pädiatrisch tätige Kolleginnen und<br />

Kollegen das Seminar 3, das sich auf Erwachsene mit Typ-2-Diabetes konzentriert.<br />

3 a Fr. 15./Sa. 16. Juni <strong>2018</strong><br />

• Medizinische Hochschule Hannover<br />

Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 310,– €*<br />

4 Fr. 16./Sa. 17. November <strong>2018</strong><br />

• Medizinische Hochschule Hannover<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 310,– €*<br />

Verhaltensmedizinische Grundlagen II<br />

• Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange<br />

(Hannover)<br />

• Dr. med. Torben Biester (Hannover)<br />

• Team des Kinder- und<br />

Jugendkrankenhauses Auf der Bult<br />

Diabetes und Soziales,<br />

Gesundheitspolitik, Teamarbeit,<br />

Qualitätssicherung, Erwachsenenbildung<br />

• Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange<br />

(Hannover)<br />

• Dipl.-Psych. Klaus Martin Rölver<br />

(Quakenbrück)<br />

Zusätzliche Seminare zur Ausbildung zum/zur Psychodiabetologen/in (nach 2.3. der Weiterbildungsordnung)<br />

5 Fr. 23./Sa. 24. November <strong>2018</strong><br />

• Klinik Niederrhein Bad Neuenahr<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 310,– €*<br />

6a Fr. 26./Sa. 27. Oktober <strong>2018</strong><br />

• Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />

• 17 Stunden<br />

• Preis: 310,– €<br />

6b So. 28. Oktober <strong>2018</strong><br />

• Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />

• 8 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 155,– €<br />

Therapie des Diabetes mellitus und<br />

dessen Begleit- und Folgeerkrankungen<br />

• Dr. med. Rainer Langsch<br />

Diabetologe (Bad Neuenahr)<br />

Praxisseminar:<br />

Fallvorstellung und -supervision (*)<br />

• Prof. Dr. Bernd Kulzer<br />

(Bad Mergentheim)<br />

Praxisseminar:<br />

Fallvorstellung und -supervision (*)<br />

• Prof. Dr. Bernd Kulzer<br />

(Bad Mergentheim)<br />

(*) Insgesamt müssen lt. Weiterbildungsordnung 25 Std. fallbezogene Supervision durchgeführt werden.<br />

* Die Seminargebühr schließt Materialien sowie Getränke und Mahlzeiten während des Seminars ein.<br />

Alle Seminare werden auch im Rahmen der Weiterbildung zum/zur Psychodiabetologen/in RP anerkannt.<br />

Nähere Informationen: http://www.lpk-rlp.de/mitglieder-service/weiterbildung/erwerb-von-zusatzbezeichnungen.html<br />

Bitte melden Sie sich elektronisch auf der Website der AG Diabetes & Psychologie an: www.diabetes-psychologie.de<br />

80-Std.-Kurs Klinische Diabetologie<br />

Kurs Termine Tagungsort<br />

Dresden<br />

Kursleiter:<br />

Prof. Dr. Peter Schwarz<br />

Heidelberg<br />

Kursleiter:<br />

Privatdozent Dr. Erhard Siegel<br />

Teil 1:<br />

03.09. – 07.09.<strong>2018</strong><br />

Teil 2:<br />

24.09. – 28.09.<strong>2018</strong><br />

(Kurs findet nur statt bei einer<br />

Teilnehmerzahl von mind. 75)<br />

Teil 1:<br />

15.10. – 19.10.<strong>2018</strong><br />

Teil 2:<br />

26.11. – 29.11.<strong>2018</strong><br />

(Kurs findet nur statt bei einer<br />

Teilnehmerzahl von mind. 75)<br />

Kosten: 1 250,– € für beide Kursteile, inkl. Tagesverpflegung und Unterlagen.<br />

Universitätsklinikum<br />

Carl Gustav Carus Dresden<br />

Hörsaal DINZ im Haus 19<br />

Fetscherstr. 74<br />

01307 Dresden<br />

St. Josefskrankenhaus Heidelberg<br />

Landhausstr. 25<br />

69115 Heidelberg<br />

Weitere Informationen und Anmeldung unter:<br />

www.ddg.info/weiterbildung.html


34 Job- & Praxenbörse<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Die <strong>DDG</strong> Job- und Praxenbörse<br />

Sie suchen eine Stelle, einen Mitarbeiter oder einen Nachfolger bzw. Mieter für Ihre Praxis? Dann nutzen Sie den kostenlosen<br />

Service unter www.ddg.info/job-und-praxenboerse.html<br />

Stellenangebote<br />

Berlin 12.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

Diabetesassistentin in Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesassistentin<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Gesucht wird eine freundliche, selbstständig arbeitende Diabetesassistentin<br />

für die Betreuung unserer Diabetespatienten (Schulungen, DMPs,<br />

Insulinanpassungen etc.)<br />

• Kontakt: Praxis Wiesemann, Berlin<br />

• Ansprechpartner: Frau Wiesemann<br />

• E-Mail: simone.wiesemann@t-online.de<br />

Bad Segeberg 12.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

Diabetesberater/in / Diabetesassistent/in in Vollzeit,<br />

Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater/in / Diabetesassistent/in<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Schwerpunktpraxis Diabetes sucht ab sofort Unterstützung.<br />

Insulinpumpen, CGM, Schulungen, Beratung<br />

• Kontakt: Praxis am Landratspark, Bad Segeberg<br />

• Ansprechpartner: Jörg Schmalbrock<br />

• Telefonnummer: 0157/72167467<br />

• E-Mail: joerg.schmalbrock@gmx.de<br />

• Webseite: www.pal-se.de<br />

Berlin 10.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

MFA in Vollzeit, Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: MFA<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Anmeldung und Funktionsbereich in Diabetes Schwerpunktpraxis<br />

• Kontakt: MVZ im Märkischen Viertel Dr. Hollmann; Senftenberger Ring 13,<br />

13439 Berlin<br />

• Ansprechpartner: Dr. Hollmann<br />

• Telefonnummer: 030/4158181<br />

• E-Mail: dr.hollmann@diabetes-in-berlin.de<br />

• Webseite: www.diabetes-in-berlin.de<br />

Neustadt am Rübenberge 06.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

Diabetologin/Diabetologe in Vollzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetologin/Diabetologe<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Diabetologin/Diabetologe für gut eingeführte Diabetologische<br />

Schwerpunktpraxis in Neustadt am Rübenberge zunächst im Anstellungsverhältnis<br />

als Nachbesetzung für ausgeschiedenen Kollegen gesucht: Vereinbarung des<br />

unternehmerischen Einstiegs für die Folgezeit gewünscht!<br />

• Kontakt: Diabetes-Zentrum Neustadt, Lindenstr. 77,<br />

31535 Neustadt am Rübenberge<br />

• Ansprechpartner: Dr. med. Olaf Ney<br />

• Telefonnummer: 0171/4068061<br />

• E-Mail: o.ney@diabetes-neustadt.de<br />

• Webseite: www.diabetes-neustadt.de<br />

Leipzig 03.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

Diabetesassistentin in Vollzeit, ab dem 01.11.<strong>2018</strong><br />

• Tätigkeit als: Diabetesassistentin<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Wir sind ein zertifiziertes Diabeteszentrum der Deutschen<br />

Diabetes Gesellschaft für Typ-1- und Typ-2-Diabetes und suchen für unser<br />

Diabetesteam eine/n Diabetesassistenten/in. Für weitere Informationen besuchen<br />

Sie bitte die Stellenausschreibung auf unserer Homepage www.ek-leipzig.de.<br />

• Kontakt: St. Elisabeth-Krankenhaus, Biedermannstr. 84, 04277 Leipzig<br />

• Ansprechpartner: Sekretariat Abt. Innere Medizin I<br />

• Telefonnummer: 0341/39597300<br />

• E-Mail: innere@ek-leipzig.de<br />

• Webseite: www.ek-leipzig.de<br />

Wiesloch 03.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

Diabetesberaterin in Vollzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberaterin<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Diabetologische Schwepunktpraxis in Wiesloch sucht dringend eine<br />

Diabetesberaterin für Pumpen-, CGM-, isGM-, Diabetesschulungen, Einstellungen, DMPs<br />

• Kontakt: Praxis M.D./St.Louis Univ. Andreas Schröter und Martin Schröter,<br />

In den Breitwiesen 9, 69168 Wiesloch<br />

• Ansprechpartner: Andreas Schröter<br />

• Telefonnummer: 0151/22321561<br />

• E-Mail: andyschroeter@me.com<br />

Aurich 04.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

Facharzt/-ärztin für Allgemeinmedizin oder<br />

Innere Medizin mit Zusatzweiterbildung Diabetologie<br />

bzw. ausreichende Zeugnisse einer diabetologischen<br />

Befähigung in Vollzeit, Teilzeit, ab dem 01.07.<strong>2018</strong><br />

• Tätigkeit als: Facharzt/-ärztin für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin mit<br />

Zusatzweiterbildung Diabetologie bzw. ausreichende Zeugnisse einer diabetologischen<br />

Befähigung<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Ihnen obliegt im Team die hausärztliche Versorgung, medizinische<br />

Diagnostik und Behandlung der Patienten/innen im Bereich der Diabetologie<br />

in einem modern eingerichteten und fachübergreifenden MVZ, in dem Ärzte mit<br />

verschiedenen medizinischen Schwerpunkten tätig sind. Unser Ärzteteam und<br />

unsere hervorragende technische Ausstattung erlauben eine vielfältige und fachübergreifende<br />

Diagnostik und Therapie.<br />

• Kontakt: MVZ Aurich Norden GmbH, Wallinghausener Str. 8-12, 26603 Aurich<br />

• Ansprechpartner: Elke Immens<br />

• Telefonnummer: 04941/94830<br />

• E-Mail: e.immens@mvz-aurich-norden.de<br />

• Webseite: www.mvz-aurich-norden.de<br />

Eisenach 03.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

Diabetesberater/in in Vollzeit, Teilzeit, ab dem 01.06.<strong>2018</strong><br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater/in<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Schulungen, Diabetestechnologie (CSII, CGMS),<br />

Dosisanpassungen, Neuaufnahmen, Gestationsdiabetes u.v.a.m.<br />

• Kontakt: Praxis für Diabetologie-Angiologie-Allgemeinmedizin, Clemdastr. 1,<br />

99817 Eisenach<br />

• Ansprechpartner: Dr. Karin Schlecht<br />

• Telefonnummer: 03691/22890<br />

• E-Mail: info@diabetespraxis-eisenach.de<br />

• Webseite: www.diabetespraxis-eisenach.de<br />

Berlin 02.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

Diabetologe/in in Vollzeit, Teilzeit, ab dem 02.01.2019<br />

• Tätigkeit als: Diabetologe/in<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Betreuung von Erwachsenen mit Diabetes mit und ohne<br />

Diabetischem Fußsyndrom, alle Aspekte der modernen Diabetologie.<br />

• Kontakt: Praxis Dr. Fabian Scholz, Waidmannsluster Damm 41, 13509 Berlin<br />

• Ansprechpartner: Dr. Fabian Scholz<br />

• Telefonnummer: 030/4338003<br />

• E-Mail: drscholz@diabetespraxis.berlin<br />

• Webseite: www.diabetesmitherz.de<br />

Krefeld 30.04.<strong>2018</strong><br />

Diabetesassistentin/-beraterin <strong>DDG</strong> in Vollzeit,<br />

Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesassistentin/ -beraterin <strong>DDG</strong><br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Freundliches Team sucht helfende Hände. Anfallend je nach<br />

Ausbildungsstand Schulungen DMT1, T2 sowie GDM neben Einzelberatungen. Fortund<br />

Weiterbildungen werden gefördert. Erste Kontaktaufnahme gerne per E-Mail.<br />

Persönlich z.B. auf dem Diabetes Kongress <strong>2018</strong> in Berlin.<br />

Wenn Sie eine Stellenausschreibung<br />

veröffentlichen möchten, einen Nachfolger<br />

oder Mieter für Ihre Praxisräume suchen<br />

oder ein Stellengesuch aufgeben möchten,<br />

füllen Sie bitte auf www.ddg.info/<br />

job-und-praxenboerse.html unter der<br />

jeweiligen Kategorie das Formular aus.<br />

Ihre Ansprechpartnerin<br />

in der <strong>DDG</strong> Geschäftsstelle ist:<br />

Tatjana Schwarz<br />

Tel.: 030 / 311 69 37 15<br />

Fax: 030 / 311 69 37 20<br />

E-Mail: schwarz@ddg.info<br />

Weißenburg in Bayern 02.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

Diabetesberater (m/w) in Vollzeit, ab dem 01.06.<strong>2018</strong><br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater (m/w)<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Wir suchen zum 1. Juni <strong>2018</strong> einen Diabetesberater (m/w) für<br />

unsere Diabetologische Schwerpunktpraxis. Erfahrungen in der Einzelberatung und<br />

Gruppenschulung von Patienten mit DM1 und DM2 sind wünschenswert. Betreuung<br />

von GDM- als auch FGM-, CGM- und CSII-Patienten zusammen mit zwei Diabetologen<br />

und einer Diabetesassistentin würde zu den interessanten Aufgaben zählen.<br />

Wir sind eine sehr engagierte Diabetologische Schwerpunktpraxis in der großen<br />

Kreisstadt Weißenburg 45 min südlich von Nürnberg zwischen Altmühltal und Fränkischem<br />

Seenland, auch Ingolstadt, Augsburg und München sind gut erreichbar.<br />

• Kontakt: PD Dr. med. Klaus Burkhardt, Krankenhausstr. 2,<br />

91781 Weißenburg in Bayern<br />

• Ansprechpartner: PD Dr. med. Klaus Burkhardt<br />

• Telefonnummer: 0175/5246511<br />

• E-Mail: k.burkhardt@praxis-dr-burkhardt.de<br />

• Webseite: www.praxis-dr-burkhardt.de<br />

Hagen 02.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

Facharzt für Innere Medizin/Diabetologie (m/w)<br />

in Vollzeit, ab dem 01.10.<strong>2018</strong><br />

• Tätigkeit als: Facharzt für Innere Medizin/Diabetologie (m/w)<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Als Tochterunternehmen der Fresenius Medical Care Gruppe<br />

betreibt die NephroCare in Deutschland 44 wirtschaftlich eigenverantwortliche medizinische<br />

Versorgungszentren an über 70 Standorten. Die NephroCare hat sich in den<br />

letzten Jahren in Deutschland erfolgreich entwickelt und ist so zum größten Anbieter<br />

von Dialyseleistungen in der Struktur medizinischer Versorgungszentren geworden.<br />

Für unser Medizinisches Versorgungszentrum in Hagen mit Diabetes Zentrum (<strong>DDG</strong>)<br />

und zertifizierter Fußambulanz suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt unbefristet<br />

und in Vollzeit auf einem Diabetologischen Vertragsarztsitz<br />

eine/n Facharzt/ärztin für Innere Medizin/Diabetologie.<br />

Sie überzeugen uns durch ein hohes Maß an fachlicher und sozialer Kompetenz.<br />

Darüber hinaus pflegen Sie ein solides und kollegiales Netzwerk und es macht<br />

Ihnen Freude, den thematischen Austausch auch mit Kollegen anderer Facharztrichtungen<br />

zu suchen. In Hagen erwartet Sie ein Ärzteteam bestehend aus den<br />

Facharztrichtungen Nephrologie, Diabetologie, Kardiologie und psychologischen<br />

Psychotherapeuten. Ihr persönliches Engagement trägt maßgeblich zum freundlichen<br />

Miteinander im Team sowie zum verbindlichen und respektvollen Umgang mit<br />

Patienten, Kollegen und Mitarbeitern bei. Gerne bieten wir auch Berufseinsteigern<br />

eine Chance zur Weiterentwicklung.<br />

Wir bieten Ihnen eine angenehme Arbeitsatmosphäre mit guter Infrastruktur, eine<br />

moderne Ausstattung, flexible Arbeitszeitmodelle, die Möglichkeit zur persönlichen<br />

und beruflichen Weiterentwicklung sowie eine attraktive Vergütung mit guten<br />

Sozialleistungen.<br />

Foto: fotolia/Brad Pict<br />

Weitere Angebote unter:<br />

www.ddg.info/job-und-praxenboerse.html<br />

• Kontakt: Praxis am Park, Parkstr. 81 a, 47829 Krefeld<br />

• Ansprechpartner: Dr. Heike Wagner<br />

• Telefonnummer: 0172/2647125<br />

• E-Mail: drwagnerh@arcor.de<br />

• Webseite: www.praxisteamampark.de<br />

• Kontakt: Nephrocare Hagen GmbH, Elberfelder Str. 31-33, 58095 Hagen<br />

• Ansprechpartner: Herr Daniel Schmidt<br />

• Telefonnummer: 06172/6095785<br />

• E-Mail: daniel.schmidt@fmc-ag.com<br />

• Webseite: www.nephrocare-hagen.de


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

Job- & Praxenbörse<br />

35<br />

Nachfolge<br />

Gesucht<br />

Freiburg 09.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

Nachfolger für haus- und fachärztlich<br />

internistischen KV-Sitz<br />

Freiburg Stadt gesucht<br />

• Fachrichtung: Haus- und fachärztlich internistischer<br />

KV-Sitz Freiburg Stadt abzugeben<br />

• Beschreibung: Keine Raum- oder Personalübernahme<br />

notwendig. Ideal für Kollegen/<br />

innen, die sich in eine bestehende Praxisinfrastruktur<br />

eingliedern oder assoziieren<br />

möchten. Je hälftiger haus- und fachärztlich<br />

internistischer Sitz in Freiburg Stadt. Zeitraum<br />

flexibel, idealerweise baldmöglichst.<br />

• Kontakt: Freiburg<br />

• Ansprechpartner: Frau Zimmermann<br />

• E-Mail: solveig.kemp@gmx.de<br />

Stellengesuche<br />

Kein Wunschort vorhanden. Bereit, umzuziehen. 01.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

Weiterbildung als Diabetesberaterin <strong>DDG</strong> in Vollzeit, Teilzeit, ab sofort<br />

• Stellengesuch als: Weiterbildung als Diabetesberaterin<br />

<strong>DDG</strong> in Vollzeit, Teilzeit<br />

• Ausbildung: Gesundheits- und Krankenpflegerin,<br />

Praxisanleiterin<br />

• Berufsgruppe: Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: ab sofort<br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet, befristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Kein Wunschort vorhanden.<br />

Bereitschaft, umzuziehen.<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 10 Jahre<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

mit Erfahrung im ambulanten Pflegedienst<br />

sowie Erfahrungen im stationären Bereich mit Schwerpunkt<br />

Intensivpflege von Kindern sowie Erwachsenen.<br />

Seit <strong>2018</strong> auf der Diabetes-Therapiestation des Universitätsklinikums<br />

Frankfurt am Main.<br />

• Fähigkeiten / Kenntnisse: In meinen bisherigen<br />

Arbeitsjahren konnte ich mich in stressigen Arbeitsumfeldern<br />

schnell und gewissenhaft einarbeiten und mein<br />

Wissen durch meine Praxisanleiterweiterbildung weitergeben.<br />

Da ich selbst betroffen bin (Diabetes mellitus<br />

Typ 1), sind mir alle Belange eines Diabetes-Patienten<br />

bestens vertraut. Ich hege bereits seit Längerem den<br />

Wunsch, die Weiterbildung zur Diabetesberaterin zu<br />

absolvieren. Ich freu mich darauf, von Ihnen zu hören.<br />

• Kontakt: Frau Eva Friess<br />

• E-Mail: evafriess@gmx.de<br />

• Telefonnummer: 0176/578<strong>05</strong>356<br />

Trier +25 km 25.04.<strong>2018</strong><br />

Diabetesassistentin in Teilzeit, ab sofort<br />

• Stellengesuch als: Diabetesassistentin<br />

• Ausbildung:<br />

Diätassistentin, Ernährungs beraterin/<br />

DGE, Diabetesassistentin <strong>DDG</strong><br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: ab sofort<br />

• Gewünschter Vertrag:<br />

unbefristet, befristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Teilzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort:<br />

Trier +25 km<br />

• Berufserfahrung in Jahren:<br />

Diätassistentin 7 Jahre,<br />

Diabetesassistentin seit 12/17<br />

• Bisherige Tätigkeit(en):<br />

Diätassistentin in einer RAL-zertifizierten<br />

Reha-Klinik mit Einzel-, Gruppenberatungen,<br />

Schulungen und Vorträgen.<br />

• Fähigkeiten / Kenntnisse: Die Arbeit in<br />

einer RAL zertifizierten Reha-Klinik bietet<br />

mir noch Ressourcen. Gerne möchte<br />

ich mit meiner Qualifikation als Diabetesassistentin,<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

einem (Fach-)Arzt, den Menschen mit<br />

Diabetes informierend, beratend, schulend,<br />

sprich unterstützend zur Verfügung<br />

stehen.<br />

• Kontakt: Frau Maritta Becker<br />

• E-Mail: becker.maritta@web.de<br />

• Telefonnummer: 06588/4313889<br />

Hildesheim 26.04.<strong>2018</strong><br />

Nachfolger für Päd. Diabetologe<br />

w/m, evtl. Teilzeit<br />

• Fachrichtung: Päd. Diabetologe w/m, evtl.<br />

Teilzeit<br />

• Beschreibung: Diabetes-Schwerpunktpraxis<br />

Typ 1 KV Niedersachsen in päd. Gemeinschaftspraxis,<br />

Schwerpunkt Pumpentherapie,<br />

ca. 180 Patienten bis 21. Lebensjahr<br />

• Kontakt: Gemeinschaftspraxis D. Agena/<br />

Dr. F. Fritz, Osterstr. 44, 31134 Hildesheim<br />

• Ansprechpartner: D. Agena<br />

• Telefon: <strong>05</strong>121/12399<br />

• E-Mail: dirk.agena@web.de<br />

• Webseite: https://www.kinderaerzte-im-netz.de<br />

NEU. STEGLUJAN ®<br />

VOLLE KRAFT VORAUS<br />

wenn Ihre Patienten mehr HbA 1c -Senkung brauchen 1<br />

Famulatur, PJ,<br />

Hospitation<br />

Sana Klinikum Duisburg, Kinderklinik<br />

Zu den Rehwiesen 9, 47<strong>05</strong>5 Duisburg<br />

• Ansprechpartner:<br />

Dr. med. Astrid Ackermann<br />

• Telefonnummer: 0203/7333203<br />

• E-Mail-Adresse: astrid.ackermann@sana.de<br />

• Merkmale: Diabeteszentrum (<strong>DDG</strong> Zertifikat)<br />

Pädiatrie<br />

• Wir bieten an:<br />

Hospitation – jederzeit nach Absprache<br />

Hospitationen im Bereich Diabetologie<br />

Famulatur<br />

PJ<br />

Die einzige orale Fixdosiskombination 1 aus<br />

dem DPP-4-Hemmer Sitagliptin und<br />

dem SGLT-2-Hemmer Ertugliflozin<br />

Capio Krankenhaus Land Hadeln<br />

Innere Medizin<br />

Große Ortstr. 85, 21762 Otterndorf<br />

• Ansprechpartner: Capio Krankenhaus Land<br />

Hadeln<br />

• Telefonnummer: 04751/908181<br />

• E-Mail-Adresse: markus.bauer@de.capio.com<br />

• Merkmale: Diabeteszentrum (<strong>DDG</strong> Zertifikat)<br />

• Wir bieten an:<br />

Hospitation – Hospitationen von Ärzten/innen<br />

und Diabetesberater/innen sind immer<br />

willkommen<br />

Famulatur – Famulanten/innen sind jederzeit<br />

willkommen<br />

PJ – 1 Platz pro Tertial<br />

Diabetesschwerpunktpraxis<br />

Dres. Gregor und Eva Hess<br />

Innere Medizin und Allgemeinmedizin<br />

Hammanstr. 2, 67549 Worms<br />

• Ansprechpartner: Dr. Gregor Hess<br />

• Telefonnummer: 06241/7270<br />

• E-Mail-Adresse: dres@hess-worms.de<br />

• Merkmale: Fußbehandlung (<strong>DDG</strong> Zertifikat)<br />

• Wir bieten an: Hospitation<br />

Möglich in allen Bereichen unserer Diabetesschwerpunktpraxis<br />

inkl. Fußambulanz<br />

• Ansprechpartner: Frau Laura Fuchs<br />

• Telefonnummer:<br />

• E-Mail-Adresse: praxis@hess-worms.de<br />

Famulatur – In allen Bereichen unserer hausärztlich<br />

internistischen Praxis mit großem<br />

Diagnostikspektrum.<br />

PJ – Im Tertial Allgemeinmedizin im Verbund<br />

mit Klinikum Worms.<br />

Weitere Famulatur-, PJ-,<br />

und Hospitationsplätze<br />

jetzt online finden:<br />

www.ddg.info/famulatur-pjund-hospitationsboerse.html<br />

(Ertugliflozin und Sitagliptin)<br />

1 Fachinformation STEGLUJAN ® , Stand März <strong>2018</strong>.<br />

STEGLUJAN ®<br />

Steglujan ® 5 mg/100 mg Filmtabletten<br />

Steglujan ® 15 mg/100 mg Filmtabletten<br />

Wirkstoff: Ertugliflozin/Sitagliptin. Zus.: Arzneil. wirks. Bestandt.: Jede Tbl. enth. 5 mg bzw. 15 mg Ertugliflozin und 100 mg<br />

Sitagliptin (als Sitagliptinphosphat-Monohydrat). Sonst. Bestandt.: Tbl.-kern: Mikrokrist. Cellulose (E 460), Calciumhydrogenphosphat<br />

(wasserfrei), Croscarmellose-Natrium, Natriumstearylfumarat (E 487), Magnesiumstearat (E 470b). Filmüberzug: Hypromellose (E<br />

464), Hyprolose (E 463), Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H 2<br />

O (E 172), Eisen(II,III)-oxid (E 172),<br />

Carnaubawachs (E 903) Anw.: B. folgenden Erw. ab 18 J. m. Typ-2 Diabetes mellitus zusätzl. zu Diät u. Beweg. zur Verb. d.<br />

Blutzuckerkontr.: Pat., deren Blutzucker unter Metformin u./od. e. Sulfonylharnstoff u. e. der in Steglujan enth. Einzelwirkstoffe<br />

nicht ausreichend gesenkt werden kann; Pat., die bereits m. d. Komb. aus Ertugliflozin u. Sitagliptin in Form von einzelnen Tabl.<br />

behandelt werden. Gegenanz.: Überempf.-keit gg. d. Wirkstoffe od. e. d. sonst. Bestandt. Vorsicht bei: Älteren Pat. (≥ 65 Jahre);<br />

Pat. m. Hypovolämie; Pat. m. Pankreatitis in d. Vorgeschichte; Pat. m. eingeschr. Nierenfkt.; Pat., d. Diuretika einnehmen; Pat.<br />

unter Antihypertonika, m. Hypotonie in d. Vorgeschichte; Pat. m. Erkr., d. zu Flüssigkeitsverlust führen können; Pat. m. erhöhtem<br />

Risiko für e. Ketoazidose (z. B.: geringe Funktionsreserve der Beta-Zellen [z. B. Typ-2-Diabetes u. niedriges C-Peptid od. lat.<br />

Autoimmundiabetes bei Erw.; anamnest. bek. Pankreatitis]; Erkr., die zu eingeschr. Nahrungsaufn. od. schwerer Dehydratation<br />

führen; Herabsetzen d. Insulindosis; erhöh. Insulinbedarf infolge e. akuten Krankh., e. Operation od. Alkoholmissbrauchs); Komb.<br />

m. Insulin od. Insulin-Sekretagoga (wie Sulfonylharnstoff); Pat. m. Pilzinfekt. in d. Vorgeschichte; Männern ohne Beschneidung;<br />

Pat. m. Herzinsuff. NYHA Klasse I –IV. Nicht empf.: Pat. m. geschätzter GFR < 60 ml/min/1,73 m 2 od. CrCl < 60 ml/min. Pat. m.<br />

schwerer Einschr. d. Leberfkt.; Pat., die unter e. SGLT2-Inhib. diabet. Ketoazidose hatten. Nicht anw.: Typ-1-Diabetiker; Pat. m.<br />

schwerer Einschr. d. Nierenfkt.; Pat. m. terminaler Niereninsuffizienz; dialysepflichtigen Pat.; Schwangerschaft; Stillzeit. Nebenw.:<br />

Sehr häufig: Vulvovag. Pilzinfekt. u. and. genit. Pilzinfekt. b. Frauen. Häufig: Candida-Balanitis u. and. genit. Pilzinfekt. b. Männern<br />

(selten m. Phimose). Hypoglykämie. Kopfschm. Hypovolämie (umfasst Dehydratation, orthostatischer Schwindel, Präsynkope, Synkope,<br />

Hypotonie u. orthostatische Hypotonie). Erhöh. Harndrang (umfasst Pollakisurie, Harndrang, Polyurie, vermehrte Urinausscheid.<br />

u. Nykturie). Vulvovaginaler Pruritus. Durst (umfasst Durst u. Polydipsie). Serumlipide veränd.; Hämoglobin erhöht; BUN erhöht.<br />

Gelegentl.: Schwindel. Obstipation. Pruritus. Dysurie; Kreatinin im Blut erhöht/glomeruläre Filtrationsrate vermin. Selten: Diabet.<br />

Ketoazidose. Häufigk. nicht bekannt: Überempf.-keitsreakt. einschl. anaphylaktischer Reakt. Interstitielle Lungenkrankh. Erbr.; akute<br />

Pankreatitis; letale u. nicht letale hämorrhagische u. nekrotisierende Pankreatitis. Angioödem; Hautausschlag; Urtikaria; kutane<br />

Vaskulitis; exfoliative Hauterkr. einschl. SJS; bullöses Pemphigoid. Arthralgie; Myalgie; Rückenschm.; Arthropathie. Nierenfunktionsstör.;<br />

akutes Nierenversagen. Zusätzl. unter Sitagliptin (ungeachtet e. Kausalzusammenh.): Infekt. d. ob. Atemwege; Nasopharyngitis.<br />

Osteoarthrose; Schm. in d. Gliedmaßen. Zusätzl. häufiger in Studien m. Kombinationsther. v. Sitagliptin: Hypoglykämien (sehr häufig<br />

m. Sulfonylharnstoffen u. Metformin); Influenza (häufig m. Insulin [m. od. ohne Metformin]); Übelk. u. Erbr. (häufig m. Metformin);<br />

Flatulenz (häufig m. Metformin od. Pioglitazon); Obstipation (häufig m. Sulfonylharnstoffen u. Metformin); periph. Ödeme (häufig<br />

m. Pioglitazon od. d. Komb. v. Pioglitazon u. Metformin); Somnolenz u. Diarrhö (gelegentl. m. Metformin), Mundtrockenh. (gelegentl.<br />

m. Insulin [m. od. ohne Metformin]). Hinw.: Nierenfkt. vor Beginn u. während der Behandl. in regelm. Abständen überprüfen. Zur<br />

Blutzuckerkontrolle keine Urintests auf Glucose verw. Überwachung d. Blutzuckerkontrolle mit 1,5-AG Assays nicht empfohlen.<br />

Verschreibungspflichtig. Stand: 03/<strong>2018</strong><br />

Bitte lesen Sie vor Verordnung von Steglujan ® die Fachinformation!<br />

Pharmazeutischer Unternehmer:<br />

Merck Sharp & Dohme Ltd.<br />

Hertford Road, Hoddesdon<br />

Hertfordshire, EN11 9BU<br />

Vereinigtes Königreich<br />

Lokaler Ansprechpartner:<br />

MSD SHARP & DOHME GMBH, Lindenplatz 1, 85540 Haar<br />

DIAB-1246024-0006 04/18


36 Buntes<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />

+ + + Die nächste Ausgabe der diabetes zeitung erscheint am 27. Juni + + +<br />

Die Weltmeisterin nahm es auch mit<br />

zwei Gegnern gleichzeitig auf ...<br />

Sonnenbrillen, Strohhut<br />

und Blumenkränze – ein<br />

Schnappschuss aus der<br />

Fotobox.<br />

<strong>2018</strong><br />

Wer am <strong>DDG</strong> Stand gegen Tischfussball-Weltmeisterin Lilly Andres ein Tor<br />

schießen konnte, hatte die Chance auf eins von drei WM-Trikots. Diese Aufforderung<br />

nahmen viele Kongressbesucher gerne an.<br />

Ein Duell im Live-Mitschnitt: https://bit.ly/2rGcXUv<br />

... und konnte am Ende doch immer ein<br />

Siegerlächeln aufsetzen.<br />

Und nach der sportlichen Höchstleistung ließ sich in der interaktiven Fotobox<br />

noch ein kreativer Schnappschuss als Erinnerung an den Kongress schießen.<br />

Viele Mediziner plädieren für<br />

getrennte Schlafzimmer.<br />

Zwar sprechen sich die meisten Mediziner für<br />

ein gemeinsames Schlafzimmer in einer<br />

Zweizimmerwohnung aus, aber 24 % der Ärzte<br />

und 28 % der Ärztinnen vs. 14 % und 24 %<br />

der Nicht-Mediziner würden selbst dann<br />

eigene Zimmer favorisieren.<br />

Der Arzt<br />

auf Partnersuche<br />

... geht seltener davon aus, dass er zu schüch-<br />

tern ist, um die richtige Partnerin zu finden.<br />

Dass sie zu schüchtern agieren, meinen 13 % der<br />

Ärzte, 10 % der Ärztinnen, 27 % der Nicht-Ärzte und<br />

10 % der Nicht-Ärztinnen. 1<br />

... hält sich eher als andere für sehr anspruchsvoll<br />

in Bezug auf die künftige Partnerin.<br />

Für besonders anspruchsvoll halten sich 35 % der<br />

Ärzte, 37 % der Ärztinnen, 24 % der Nicht-Ärzte und<br />

34 % der Nicht-Ärztinnen. 1<br />

... legt eher Wert auf das Aussehen des Partners<br />

als Ärztinnen und Nicht-Mediziner.<br />

Wert darauf legen 68 % der Ärzte, 43 % der Ärztinnen,<br />

63 % der Nicht-Ärzte, 34 % der Nicht-Ärztinnen. 1<br />

Ein fehlender Akademiker-Status<br />

ist für Ärztinnen und Ärzte<br />

öfter ein Ausschlusskriterium.<br />

38 % der Ärzte suchten gezielt<br />

„nur Akademiker“, unter den Nicht-Ärzten<br />

sind es nur 19 %. 2<br />

WAS MEDIZINER-SINGLES<br />

WIRKLICH WOLLEN<br />

Die Ärztin<br />

auf Partnersuche<br />

... legt weniger Wert auf das Aussehen des Partners<br />

als alle anderen Befragten.<br />

Wert darauf legen 34 % der Ärztinnen, 68 % der Ärzte,<br />

43 % der Nicht-Ärztinnen, 63 % der Nicht-Ärzte. 1<br />

.... legt mehr Wert als alle anderen darauf, was<br />

der Partner beruflich macht.<br />

Wert darauf legen 38 % der Ärztinnen, 19 % der Ärzte,<br />

24 % der Nicht-Ärztinnen, 15 % der Nicht-Ärzte. 1<br />

... legt mehr Wert als Männer generell darauf, ob<br />

der Traumpartner in gesicherten Verhältnissen<br />

lebt, aber weniger als Nicht-Medizinerinnen.<br />

Wichtig ist es 20 % der Ärztinnen, 5 % der Ärzte,<br />

27 % der Nicht-Ärztinnen und 8 % der Nicht-Ärzte. 1<br />

Quelle:<br />

1<br />

Auswertung der Online-Partnervermittlung Parship vom 9. April <strong>2018</strong>.<br />

Stichgruppengröße ca. 4500 Ärztinnen und Ärzte, Vergleichsgruppe etwa<br />

50 % Akademikerinnen und Akademiker (alle Angaben von Parship).<br />

2 Auswertung der Online-Partnervermittlung ElitePartner vom 18. März <strong>2018</strong>.<br />

Stichgruppengröße ca. 600 Ärzte und 1180 Ärztinnen, Vergleichsgruppe knapp<br />

70 % Akademiker innen und Akademiker (alle Angaben von ElitePartner).<br />

Regelmäßige Sexualität<br />

ist für Ärztinnen und Ärzte wichtiger<br />

als für andere.<br />

Als einen der Hauptgründe für den<br />

Wunsch nach einer Partnerschaft nennen<br />

53 % der Ärzte und 36 % der Ärztinnen<br />

„regelmäßige Sexualität leben“ gegenüber<br />

39 % der Nicht-Ärzte und 29 %<br />

der Nicht-Ärztinnen. 1<br />

„Das ist mir wichtig“<br />

Werden Ärztinnen und Ärzte nach ihren Werten, Motiven und Zielen gefragt,<br />

unterscheiden sich ihre Angaben an den Punkten Unabhängigkeit, Loyalität und<br />

Beziehungen nur wenig von denen anderer Berufsgruppen. Es gibt aber auch<br />

deutliche Unterschiede. 2 Ärzte<br />

(%)<br />

+ + + Die nächste Ausgabe der diabetes zeitung erscheint am 27. Juni + + +<br />

Ehrgeiz<br />

Wissbegierde<br />

Ordnung<br />

Fürsorglichkeit<br />

Ästhetik<br />

Ruhe<br />

28<br />

40<br />

13<br />

34<br />

33<br />

19<br />

Ärztinnen<br />

(%)<br />

29<br />

34<br />

13<br />

42<br />

15<br />

18<br />

Nicht-Ärzte<br />

(%)<br />

30<br />

35<br />

19<br />

29<br />

22<br />

30<br />

Nicht-Ärztinnen<br />

(%)<br />

23<br />

30<br />

17<br />

37<br />

19<br />

21<br />

Fotos: © K.I.T. Group GmbH, Bild: Dirk Deckbar, fotolia/pico

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!