MTD_DDG_2018_05
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diabetes<br />
Herausgegeben von der<br />
Deutschen Diabetes Gesellschaft (<strong>DDG</strong>)<br />
3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
zeitung<br />
<strong>2018</strong><br />
9.–12. Mai <strong>2018</strong>, Berlin<br />
Am Puls der<br />
Diabetologie<br />
Diabetes Kongress <strong>2018</strong><br />
Fotos: © K.I.T. Group GmbH,<br />
Bild: Dirk Deckbar,<br />
iStock/zager, iStock/Kubkoo<br />
BERLIN. Wissenschaft mit klinischem<br />
Fortschritt vereinen – das ist der <strong>DDG</strong><br />
ein besonderes Anliegen, betonte Tagungspräsident<br />
Professor Dr. Jochen<br />
Seufert. Im Fokus des diesjährigen Diabetes<br />
Kongresses standen insbesondere<br />
die Versorgungsforschung und der<br />
Einfluss der Digitalisierung auf die klinische<br />
Praxis. Der Mediziner und Soziologe<br />
Professor Dr. Bertram Häussler<br />
vom IGES Institut zeichnete in seinem<br />
Eröffnungsvortrag ein anschauliches<br />
Bild, wie die Versorgung im Jahr 2037<br />
aussehen könnte, inklusive Avatar und<br />
des morgendlichen Speichel-Scans. Wie<br />
auch immer die medizinische Wirklichkeit<br />
sich in 20 Jahren gestalten wird, die<br />
Weichen dorthin werden schon heute<br />
gestellt. <strong>DDG</strong> Präsident Professor Dr.<br />
Dirk Müller-Wieland nutzte die Gelegenheit,<br />
um die wichtigsten Konzepte<br />
der <strong>DDG</strong> zu beleuchten. Dazu zählt<br />
neben der Sprechenden Medizin und<br />
Versorgungskonzepten auch die Digitalisierung<br />
– „die vieles verändert und in<br />
neue Versorgungsüberlegungen<br />
eingeht“. Mehr dazu und<br />
Momentaufnahmen<br />
vom Kongress finden<br />
Sie ab Seite 8<br />
Seite 30:<br />
Der aktuelle<br />
<strong>DDG</strong> Vorstand<br />
stellt sich vor ...<br />
Psychologische<br />
Hilfe für Kinder<br />
HANNOVER. Häufig sind Kinder<br />
und Jugendliche mit Diabetes<br />
Typ 1 durch psychische<br />
Erkrankungen beeinträchtigt.<br />
Probleme mit der Bewältigung<br />
der Diagnose oder der Umsetzung<br />
der Diabetestherapie,<br />
aber auch psychosoziale Belastungen<br />
können Gründe dafür<br />
sein. Wer unterstützt werden<br />
sollte und wie die Begleitung<br />
abläuft, lesen Sie auf Seite 25<br />
Ethik versus Monetik<br />
Wie lässt sich der Klinik Codex praktisch umsetzen?<br />
MANNHEIM. Mit ihrem<br />
Klinik Codex „Medizin vor<br />
Ökonomie“ hat die Deutsche<br />
Gesellschaft für Innere Medizin<br />
im vergangenen Jahr eine<br />
Bestandsaufnahme und Positionierung<br />
vorgelegt, die von<br />
vielen medizinischen Fachgesellschaften,<br />
auch der <strong>DDG</strong>,<br />
sowie Ärztekammern geteilt<br />
wird. Der Codex soll zudem<br />
durchaus als moralische Stütze<br />
für Krankenhausärzte dienen,<br />
die in einem konkreten<br />
Dilemma stecken. Einerseits<br />
gilt es, den ökonomischen<br />
Vorgaben und Erwartungen<br />
des Arbeitgebers gerecht zu<br />
werden. Andererseits stellt die<br />
ärztliche Ethik das Patientenwohl<br />
an vorderste Stelle. Das<br />
passt in Zeiten der Fallpauschalen<br />
und Krankenhausdefizite<br />
nicht immer zusammen.<br />
Doch wie lässt sich der<br />
Codex für konkrete Probleme<br />
im Klinikalltag nutzen? Bedarf<br />
es gar neuer Institutionen<br />
für Konfliktlösungen?<br />
Über solche Fragen haben<br />
Kenner und Verantwortliche<br />
auf dem Internistenkongress<br />
jüngst ausgiebig diskutiert.<br />
Weiterer Gesprächsbedarf<br />
besteht in Führungskreisen<br />
und mit der Politik. 12<br />
Gestationsdiabetes:<br />
Kassen lenken ein<br />
WIESBADEN. Die Argumente<br />
und die Hartnäckigkeit von<br />
<strong>DDG</strong>, BVND und weiteren<br />
Verbänden haben gefruchtet:<br />
Der GKV-Spitzenverband hat<br />
schriftlich mitgeteilt, künftig<br />
Gestationsdiabetes als Indikation<br />
für Blutzuckermessgeräte<br />
im Hilfsmittelverzeichnis zu<br />
berücksichtigen. Zweifel an der<br />
Verordnungsfähigkeit scheinen<br />
damit ausgeräumt. 3<br />
Adressfeld<br />
DRESDEN. Als Alternative<br />
zur allogenen Inseltransplantation<br />
rückt die Xenotransplantation<br />
immer näher. Ein<br />
Forscherteam um Privatdozentin<br />
Dr. Barbara Ludwig<br />
Palliative<br />
Therapie beim DFS<br />
ISERLOHN. Ist ein Patient mit diabetischem<br />
Fußsyndrom zu krank für<br />
eine Amputation, sollten palliative<br />
Maßnahmen ergriffen werden. Ein<br />
Überblick mit Tipps für die Praxis.<br />
Insulin aus der Dose<br />
Bioreaktor soll Pankreas zukünftig ersetzen können<br />
hat ein System zur Makroverkapselung<br />
dieser Zellen<br />
entwickelt. Die „Dose“ wird<br />
präperitoneal implantiert<br />
und erlaubt den Austausch<br />
von Insulin und Glukose, ist<br />
1800 Patienten<br />
im Quartal pro Praxis<br />
dabei aber von Komponenten<br />
des Immunsystems abgeschirmt.<br />
Im System verkapselte<br />
Schweine-Inseln wurden<br />
nun erfolgreich in diabetische<br />
Rhesusaffen transplantiert –<br />
Seite 18 Seite 6 Seite 24<br />
MARL. Aktuelle Fakten zum Leistungsgeschehen<br />
in den diabetologischen<br />
Schwerpunktpraxen liefert<br />
eine Strukturanalyse. BVND-Chef<br />
Dr. Nikolaus Scheper kommentiert sie.<br />
die Grundlage für erste klinische<br />
Prüfungen im Menschen.<br />
Wie das System genau<br />
funktioniert und was noch zu<br />
tun ist, erklärt Dr. Ludwig im<br />
Interview auf Seite 17<br />
Wie viele<br />
Diabetestypen gibt es?<br />
MALMÖ. Typ 2 ist nicht gleich Typ 2.<br />
Auf Basis von knapp 15 000 Diabetespatienten<br />
identifizierte eine skandinavische<br />
Forschergruppe Merkmalscluster<br />
mit unterschiedlicher Prognose.<br />
Alternativen zum<br />
Body-Mass-Index<br />
DÜSSELDORF. Der BMI sagt<br />
nur wenig über den Körperfettanteil<br />
und dessen Verteilung<br />
aus. In einigen Fällen<br />
sollten deshalb andere Methoden<br />
angewendet werden,<br />
um aussagekräftige Ergebnisse<br />
zu bekommen. Beispiele sind<br />
die Unterwasserwägung oder<br />
die bioelektrische Impedanz-<br />
Analyse, die jedoch nicht für<br />
stark Adipöse geeignet ist.<br />
Aber schon simple Methoden<br />
wie die Messung des Taillenumfangs<br />
sind hilfreich. 20<br />
Foto: iStock/FredFroese
2 Editorial<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
INhalt<br />
»Fakten schaffen –<br />
Weiterentwicklung vorantreiben«<br />
Den Diskurs für wichtige Diabetesfragen in Schwung halten<br />
News & Fakten<br />
BZ-Messgerät auf Rezept bei GDM,<br />
Empfehlungen der <strong>DDG</strong> zur<br />
Diabetes-Schulung von Pädagogen,<br />
Hohe Ozonbelastung bringt<br />
niedrigeren HbA 1c bei Jugendlichen,<br />
Mediziner fordern staatliche<br />
Maßnahmen gegen Fehlernährung,<br />
Fakten zur ambulanten<br />
Diabetologie 3–6<br />
Kongress aktuell<br />
Eindrücke vom Diabetes Kongress,<br />
Preisträger der <strong>DDG</strong>,<br />
Vorab-Pressekonferenz, Berichte<br />
vom Internistenkongress,<br />
Kardiologenkongress und<br />
<strong>DDG</strong> Diabetes Update 8–16<br />
Das Interview<br />
Privatdozentin Dr. Barbara Ludwig<br />
zur Entwicklung eines Xenotransplantats<br />
17<br />
Im Blickpunkt<br />
Palliativbehandlung des DFS,<br />
Körperzusammensetzung statt BMI<br />
messen, Zweite deutschfranzösische<br />
Konferenz zur Diabetesforschung,<br />
Regionalgesellschaften<br />
im Fokus: Sachsen 18–22, 29<br />
Forum Literatur<br />
Heterogenität<br />
des Typ-2-Diabetes 24<br />
Consilium Diabetes<br />
Psychologische Begleitung<br />
diabetischer Kinder<br />
und Jugendlicher 25<br />
Medizin & Markt<br />
Berichte aus der Industrie 27<br />
Kurznachrichten<br />
Neu- und re-zertifizierte Kliniken<br />
und Arzpraxen, Neue Diabetologen<br />
<strong>DDG</strong>, Neuer <strong>DDG</strong> Vorstand 30<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
zwei Jahre ist es nun schon her: Zum Diabetes<br />
Kongress 2016 hatte die diabetes<br />
zeitung ihren ersten Auftritt. Mittlerweile<br />
ist die Zeitung in diabetologischen Fachkreisen<br />
fest etabliert und ihr Erscheinen<br />
wird von Monat zu Monat von vielen<br />
erwartet. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft<br />
und die Redaktion der Medical Tribune<br />
freut es sehr, dass die Idee von einem<br />
modernen neuen Medium in der Diabetes-<br />
Welt so gut angenommen wurde.<br />
»Rap und Breakdance – auch dafür<br />
ist Platz auf dem Diabetes Kongress«<br />
Und auch in diesem Jahr gab es ein Novum<br />
auf dem Diabetes Kongress – den<br />
Schüler informationstag #sugarwatch.<br />
Es war eine Freude zu sehen, wie am ersten Kongresstag<br />
bereits um 9.30 Uhr morgens gerappt und getanzt wurde<br />
und die jungen Menschen mit viel Engagement über<br />
die Diabeteserkrankung an sich, aber auch über mögliche<br />
Berufswege in der Diabetologie informiert werden<br />
konnten. Ein brillantes Konzept, für das ich Kongresspräsident<br />
Professor Dr. Jochen Seufert, Kongresssekretärin Dr.<br />
Katharina Laubner sowie Sabrina Vité von der <strong>DDG</strong> Geschäftsstelle<br />
und Nicole Mattig-Fabian und ihrem Team von<br />
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe meinen Dank aussprechen<br />
möchte. Damit wurde ein weiterer wichtiger<br />
Grundstein für Prävention und Nachwuchsförderung gelegt.<br />
Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland<br />
Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (<strong>DDG</strong>)<br />
Foto: © <strong>DDG</strong>, Bild: Deckbar<br />
Herzlichst Ihr<br />
Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland<br />
»Strukturerhebung liefert wichtige Anhaltspunkte«<br />
Der Diabetes Kongress wurde auch genutzt, um die Ergebnisse<br />
der aktuellen Strukturerhebung von BVND und <strong>DDG</strong><br />
zu präsentieren. Über 1400 Ärzte in 540 Praxen haben uns<br />
ihr Feedback weitergeleitet. Vielen Dank dafür! Aus den<br />
erfassten Daten gewinnen wir wichtige Anhaltspunkte darüber,<br />
in welche Richtung die ambulante<br />
Diabetologie weiterentwickelt werden<br />
sollte. Lesen Sie mehr zu den Ergebnissen<br />
auf Seite 6 in dieser Ausgabe.<br />
»Zeichen gegen die Ökonomisierung<br />
im Gesundheitswesen«<br />
Fakten geschaffen hat auch die Deutsche<br />
Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)<br />
mit ihrem Klinik Codex „Medizin vor Ökonomie“,<br />
der u.a. von der <strong>DDG</strong> mitgetragen<br />
wird. Er soll ein Zeichen setzen gegen die<br />
zunehmende Ökonomisierung im Gesundheitswesen.<br />
Auf dem Internistenkongress<br />
wurde darüber diskutiert, wie der<br />
Codex praktisch umgesetzt werden kann.<br />
Den Bericht dazu finden Sie auf Seite 12.<br />
»Bei Fehlernährung nicht länger wegsehen«<br />
Das von BVKJ, <strong>DDG</strong> und der Verbraucherorganisation foodwatch<br />
initiierte Bündnis „Ärzte gegen Fehlernährung“ mit<br />
mehr als 2000 Ärzten will ebenfalls nicht länger zusehen.<br />
Wir fordern jetzt und schnell konkrete Maßnahmen von der<br />
Bundesregierung, um die Adipositas-Epidemie zu stoppen.<br />
Werden auch Sie Teil dieser Protestaktion! Weitere Informationen<br />
stehen auf Seite 5.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre zu diesen und<br />
anderen wichtigen Themen in dieser Ausgabe.<br />
Weiterbildung<br />
& Qualifikation<br />
Diabetesberater/in <strong>DDG</strong>, Diabetesassistent/in<br />
<strong>DDG</strong>, Fit für die Weiterbildung<br />
– Vorbereitungsseminar des<br />
VDBD, Basisqualifikation Diabetes<br />
Pflege <strong>DDG</strong>, Diabetespflegefachkraft<br />
<strong>DDG</strong> (Klinik), Diabetespflegefachkraft<br />
<strong>DDG</strong> (Langzeit), Wundassistent/<br />
in <strong>DDG</strong>, Podologe/in <strong>DDG</strong>,<br />
80-Std.-Kurs Klinische Diabetologie,<br />
Seminare Kommunikation und<br />
patienten zentrierte Gesprächsführung<br />
in der Diabetologie,<br />
Fachpsychologe/in <strong>DDG</strong> 32–33<br />
Job- & Praxenbörse<br />
Stellenangebote, Stellengesuche,<br />
Nachfolger gesucht, Famulatur-, PJund<br />
Hospitationsbörse 34–35<br />
diabetes<br />
zeitung<br />
© <strong>2018</strong>, Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH<br />
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(Neurologie), Prof. Dr. Stephan Herzig (Grundlagenforschung<br />
und Onkologie), Dr. Helmut Kleinwechter (Diabetes und<br />
Schwangerschaft), Prof. Dr. Bernhard Kulzer (Psychologie<br />
[Schulung]), Prof. Dr. Karin Lange (Psychologie<br />
[Fachpsychologie]), Dr. Holger Lawall (Angiologie),<br />
Prof. Dr. Nikolaus Marx (Kardiologie), Prof. Dr. Matthias Nauck<br />
(Labordiagnostik), Prof. Dr. Andreas Neu (Pädiatrie),<br />
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Buntes 36<br />
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QB5
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
News & Fakten<br />
3<br />
Gestationsdiabetes:<br />
Messgerät auf Rezept<br />
GKV-Spitzenverband reagiert auf die Einwände<br />
von Diabetologen und Frauenärzten<br />
WIESBADEN. Der GKV-Spitzenverband hat in einem Schreiben<br />
an <strong>DDG</strong>, BVND und weitere Verbände angekündigt, künftig<br />
Gestationsdiabetes als Indikation für Blutzuckermessgeräte im<br />
Hilfsmittelverzeichnis zu berücksichtigen. Zweifel an der Verordnungsfähigkeit<br />
scheinen damit ausgeräumt.<br />
Es waren Krankenkassen in Bayern,<br />
die verkündeten, sie würden<br />
eine Verordnung von Blutzuckermessgeräten<br />
zulasten der GKV<br />
bei Frauen mit Gestationsdiabetes<br />
(GDM), die durch Ernährungsumstellung<br />
behandelt werden, nicht bezahlen.<br />
Laut Beschluss des Gemeinsamen<br />
Bundesausschusses (G-BA)<br />
bestehe eine Erstattungspflicht nur<br />
bei insulinpflichtigen Diabetespatienten.<br />
Das berichtet Dr. Arthur<br />
Grünerbel, Vorsitzender der Fachkommission<br />
Diabetes in Bayern.<br />
Solange die Hersteller die Ärzte mit<br />
kostenlosen Messgeräten ausgestattet<br />
hatten, war die Abgabe an die<br />
schwangeren Patientinnen kein Thema<br />
gewesen. Als dieser Vertriebsweg<br />
aufgrund des Antikorruptionsgesetzes<br />
eingestellt wurde, kam die Frage<br />
nach der Verordnungsfähigkeit auf.<br />
Optimale Blutzuckereinstellung<br />
ist wichtig für Mutter und Kind<br />
Die Präsidenten der <strong>DDG</strong> schrieben<br />
im August 2017 den Spitzenverband<br />
der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV-Spitzenverband) wegen<br />
der Erstattung an. Nur durch Selbstmessung<br />
in der Schwangerschaft<br />
könne die Indikation zur Insulintherapie<br />
gestellt werden. Von einer<br />
optimalen Blutzucker einstellung<br />
hänge nicht nur die Gesundheit des<br />
ungeborenen Kindes maßgeblich<br />
ab, sondern auch die Vermeidung<br />
schwerer Schwangerschafts- und<br />
Geburtskomplikationen sowie eines<br />
späteren Typ-2-Diabetes der Mutter.<br />
Im Vergleich zu den relativ geringen<br />
Kosten für Messgerät und Teststreifen<br />
drohten sehr hohe Folgekosten.<br />
Den GKV-Spitzenverband beeindruckte<br />
das nicht. Er antwortete:<br />
Als man die Produktgruppe 21 des<br />
Hilfsmittelverzeichnisses (Messgeräte<br />
für Körperzustände/-funktionen)<br />
wegen des G-BA-Beschlusses zur<br />
kontinuierlichen interstitiellen Glukosemessung<br />
mit Real-Time-Messgeräten<br />
fortgeschrieben habe, seien im<br />
Stellungnahmeverfahren weder von<br />
den Spitzenorganisationen der Hersteller<br />
und Leistungserbringer noch<br />
von den Patientenorganisationen die<br />
von der <strong>DDG</strong> „angesprochene Problematik“<br />
thematisiert worden.<br />
Nennung der Indikationen<br />
ist nicht abschließend<br />
Im Februar <strong>2018</strong> legte die <strong>DDG</strong><br />
nach. Gemeinsam mit dem Bundesverband<br />
Niedergelassener Diabetologen<br />
(BVND), der Deutschen<br />
Gesellschaft für Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe sowie dem Berufsverband<br />
der Frauenärzte wies sie den<br />
GKV-Spitzenverband erneut auf die<br />
Sinnhaftigkeit hin, Gestationsdiabetes<br />
als Indikation für die Geräteverordnung<br />
anzuerkennen: „Weder aus<br />
medizinischer noch aus gesundheitsökonomischer<br />
Sicht ist nachvollziehbar,<br />
dass Blutzuckermessgeräte bei<br />
GDM nicht erstattet werden. Wir<br />
sehen hier ein eindeutiges Gefährdungspotenzial<br />
für betroffene Mütter<br />
und ihre Kinder.“<br />
Das wirkte. Am 4. April <strong>2018</strong> schrieb<br />
der GKV-Spitzenverband, dass die im<br />
Hilfsmittelverzeichnis aufgeführten<br />
Indikationen beispielhaft genannt<br />
und somit nicht abschließend seien,<br />
sodass dort nicht aufgeführte<br />
Indikationen keinen generellen Versorgungsausschluss<br />
zur Folge haben<br />
könnten. Man werde zudem den Vorschlag,<br />
GDM als Indikation für Blutzuckermessgeräte<br />
zu nennen, bei der<br />
»Vorschlag wird<br />
aufgegriffen«<br />
Blutzuckermessung<br />
während der<br />
Schwangerschaft<br />
ist wichtig.<br />
Fotos: zVg, shutterstuck/aslysun<br />
nächsten Verzeichnisfortschreibung<br />
der Produktgruppe 21 aufgreifen.<br />
BVND-Chef Dr. Nikolaus Scheper<br />
freut diese Antwort. Er hat die Verbandsmitglieder<br />
per „Hotmail“ umgehend<br />
darüber informiert.<br />
Wird etwas dauern, bis die<br />
Sachbearbeiter informiert sind<br />
Zwar wurde kein Termin für die<br />
angekündigte Anpassung des Hilfsmittelverzeichnisses<br />
genannt, aber<br />
die verordnenden Kolleginnen und<br />
Kollegen könnten sich ab sofort auf<br />
das Schreiben berufen, sollte sich<br />
eine Krankenkasse der Erstattung<br />
widersetzen oder gar Regressforderungen<br />
stellen wollen.<br />
Dr. Grünerbel ist dagegen noch vorsichtig.<br />
Er rät Kolleginnen und Kollegen,<br />
vorerst weiterhin schwangeren<br />
Patientinnen den Kauf eines Messgeräts<br />
in einer Apotheke oder bei<br />
einem Großhändler-Diabetesshop<br />
nahezulegen. Die Kosten dafür seien<br />
überschaubar und die Teststreifen<br />
verordnungsfähig. Es werde einige<br />
Zeit dauern, bis die offizielle Information<br />
auf die Sachbearbeiterebene<br />
der Kassen durchgesickert sei. REI<br />
Pädagogen als Unterstützer qualifizieren<br />
Empfehlungen der <strong>DDG</strong> zu Weiterbildung und Schulung<br />
BERLIN. Kinder mit Diabetes mellitus<br />
Typ 1 brauchen Unterstützung bei der<br />
Umsetzung ihrer Therapie in der Schule.<br />
Davon ist die <strong>DDG</strong> überzeugt. Sie<br />
hat dafür Empfehlungen verfasst.<br />
Die Inklusion von Kindern mit<br />
Diabetes mellitus Typ 1 in der<br />
Schule gestalte sich teilweise sehr<br />
schwierig, heißt es im „Statement<br />
zur Weiterbildung bzw. Schulung<br />
von pädagogischen Fachkräften, die<br />
Kinder mit Diabetes in der Schule<br />
begleiten“. In der Regel fehle geschultes<br />
Personal und es gebe diesbezüglich<br />
keine einheitlichen Regelungen<br />
und Verantwortlichkeiten.<br />
„Fast alle pädiatrischen Diabeteszentren<br />
bieten eine aufsuchende<br />
Schulung für die Lehrer/innen und<br />
Betreuer/innen von Kindern mit<br />
Diabetes Typ 1 in Schule und Kita<br />
an“, darauf verweist Karina Boss,<br />
»Individuelle Absprachen zum Kind<br />
münden in Handlungsanweisungen«<br />
Diabetesberaterin <strong>DDG</strong> und Mitautorin<br />
des Statements. Vor Ort werde<br />
Wissen vermittelt. Mit dem Einverständnis<br />
der Erziehungsberechtigten<br />
erfolgten individuelle Absprachen<br />
zum konkret betroffenen Kind. Und<br />
in einer schriftlichen Handlungsanweisung<br />
wird festgelegt, welche Personen<br />
wann welche Therapieaufgaben<br />
übernehmen.<br />
Die Wünsche und Erfahrungen der<br />
Erziehungsberechtigten sowie die<br />
Empfehlungen der behandelnden<br />
Diabeteszentren werden eingebunden.<br />
Berücksichtigt werden ebenso<br />
zeitliche und örtliche Gegebenheiten<br />
der Schule sowie Absprachen zu<br />
Sport und Hypomanagement.<br />
Die aufsuchenden Schulungen werden<br />
bisher nicht durch Krankenkassen<br />
oder die öffentliche Hand finanziert,<br />
bedauert Boß. „Wir wünschen<br />
uns natürlich eine Vergütung für<br />
diese Leistungen. Wir halten aber<br />
solche kindspezifischen individuellen<br />
Weiterbildungen für pädagogische<br />
Fachkräfte ganz klar auch im<br />
Sinne einer gelungenen Inklusion<br />
für absolut notwendig.“ Jedes Kind<br />
habe individuelle Stärken und Fähigkeiten<br />
und müsse daher auch in<br />
individuell angepasster Weise unterstützt<br />
werden.<br />
kol<br />
Die Stellungnahme der <strong>DDG</strong> und eine<br />
Lehrerinformation der AGPD:<br />
https://bit.ly/2HQQehQ<br />
https://bit.ly/2jkzYrs
4 News & Fakten<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Adipositas-OPs in<br />
Deutschland selten<br />
MANNHEIM. Nach fast 15 Jahren<br />
Praxiserfahrung ist klar,<br />
dass extrem übergewichtige<br />
Patienten von Magenbypass<br />
oder -verkleinerung nachhaltig<br />
profitieren können. Dennoch<br />
zeigen Krankenkassen in<br />
Deutschland große Zurückhaltung<br />
bei der Kostenübernahme,<br />
so Professor Dr. Dieter<br />
Birk, Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen,<br />
auf dem Kongress<br />
der DGK – hierzulande<br />
werden jährlich bis zu 30-mal<br />
weniger OPs durchgeführt als<br />
in einigen Nachbarländern.<br />
Darum fordert er mehr Aufklärungsarbeit<br />
durch Mediziner<br />
und die Gesundheitspolitik. dz<br />
DGK-Pressemitteilung<br />
Geschäftsbericht<br />
der <strong>DDG</strong> ist da<br />
BERLIN. Der neue <strong>DDG</strong> Geschäftsbericht<br />
2017 ist ab sofort<br />
verfügbar. <strong>DDG</strong> Mitglieder<br />
erhalten diesen automatisch<br />
per Postzustellung. Aber auch<br />
für alle anderen Interessierten<br />
ist dieser zugänglich: Der Bericht<br />
kann als Printprodukt in<br />
der <strong>DDG</strong> Geschäftsstelle bestellt<br />
werden (info@ddg.info,<br />
Telefon: 030 3 11 69 37 0 25).<br />
Außerdem steht er online als<br />
Download und als ePaper bereit:<br />
www.deutsche-diabetesgesellschaft.de/ueberuns/geschaeftsbericht.html<br />
Ozon hoch, Blutzucker niedrig<br />
Analyse von DPV-Registerdaten zeigt<br />
inverse Korrelation bei jugendlichen Typ-1-Diabetespatienten<br />
ULM. Man würde es nicht erwarten, aber eine jetzt veröffentlichte<br />
großangelegte Studie bestätigt erste Hinweise: Eine hohe<br />
Ozonbelastung geht bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes mit<br />
niedrigeren HbA 1c -Werten einher.<br />
Beim Typ-2-Diabetes ist eine<br />
hohe Schadstoffbelastung der<br />
Atemluft sowohl mit einer<br />
höheren Erkrankungsinzidenz als<br />
auch mit einer schlechteren Stoffwechselkontrolle<br />
verbunden. Das<br />
haben frühere Studien ergeben. Zum<br />
Typ-1-Diabetes lagen in dieser Hinsicht<br />
bislang kaum belastbare Daten<br />
vor. Deshalb hat eine deutsche<br />
Forschergruppe um Dr. Stefanie<br />
Lanzinger von der Universität<br />
Ulm, Projektpartner des DZD, die<br />
Daten von mehr als 37 000 jugendlichen<br />
Typ-1-Diabetespatienten auf<br />
mögliche Zusammenhänge zwischen<br />
der Langzeitexposition gegenüber<br />
Schadstoffen in der Atemluft und<br />
der Stoffwechseleinstellung untersucht.<br />
Als Schadstoffe berücksichtigt<br />
wurden Feinstaubpartikel, Stickstoffdioxid<br />
sowie Ozon, erfasst vom<br />
Umweltbundesamt. Die Qualität der<br />
Stoffwechselkontrolle wurde anhand<br />
des HbA 1c -Werts und der täglichen<br />
Insulindosis beurteilt.<br />
Ein riesiger Datenpool<br />
wurde ausgewertet<br />
»Zusammenhang<br />
erwies sich<br />
als konsistent«<br />
Die Daten stammen aus der Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation<br />
(DPV), einer bevölkerungsbasierten<br />
Kohortenstudie, an der<br />
Zentren in Deutschland und dem<br />
europäischen Ausland teilnehmen.<br />
Diese übermitteln regelmäßig die<br />
anonymisierten Daten ihrer Patienten<br />
an das DPV-Zentrum der<br />
Uni Ulm, wo die Daten mit unterschiedlichen<br />
Fragestellungen analysiert<br />
werden. Der jetzt vorgelegten<br />
Analyse liegen die Patientendaten<br />
aus 344 deutschen, über das gesamte<br />
Bundesgebiet verteilten Zentren<br />
zugrunde, wobei ein mehrjähriger<br />
Zeitraum von 2009 bis 2014 erfasst<br />
wurde.<br />
Die Auswertung ergab einen einzigen<br />
signifikanten Zusammenhang:<br />
Es besteht eine inverse Korrelation<br />
zwischen der kumulativen Ozonbelastung<br />
und der Qualität der Stoffwechselkontrolle.<br />
Im Klartext heißt<br />
das: Je mehr Ozon die Jugendlichen<br />
abbekommen hatten, desto niedriger<br />
waren ihre HbA 1c -Werte. Dieser Zusammenhang<br />
erwies sich auch nach<br />
umfangreichen Sensitivitätsanalysen<br />
als konsistent.<br />
Ein therapeutischer Ozon-Effekt<br />
bei Diabetes?<br />
Ein überraschendes Ergebnis und<br />
doch wieder so überraschend nicht,<br />
denn bereits eine kleinere Studie,<br />
basierend auf dem DDZ-Register<br />
des Deutschen Diabetes-Zentrums<br />
in Düsseldorf, hatte bei knapp 800<br />
jugendlichen Typ-1-Diabetespatienten<br />
zu einem analogen Ergebnis<br />
geführt. Allerdings hatten sich die<br />
Daten dieser Studie als nicht robust<br />
erwiesen. Bestätigt wird die Vermutung<br />
des positiven Einflusses einer<br />
hohen kumulativen Ozonbelastung<br />
auf das HbA 1c auch durch eine chinesische<br />
Typ-2-Diabetes-Studie. Allerdings<br />
waren die Ergebnisse nicht<br />
signifikant.<br />
Tierexperimentelle Daten stützen<br />
die inverse Korrelation zwischen<br />
Ozon und HbA 1c ebenfalls: Am<br />
Rattenmodell für Diabetes mellitus<br />
konnte gezeigt werden, dass Ozon<br />
den HbA 1c -Wert reduziert. Ob sich<br />
dadurch tatsächlich ein therapeutisches<br />
Potenzial von Ozon bei Diabetes<br />
ableiten lässt, gilt es jedoch<br />
noch zu klären. Als mögliche Wirkmechanismen<br />
werden ein Anstieg<br />
der Insulinsensitivität und eine<br />
Abnahme von oxidativem Stress<br />
diskutiert.<br />
Abgesehen vom Ozoneffekt führte<br />
die DPV-Studie zu keinen signifikanten<br />
Ergebnissen. Die Langzeitexposition<br />
weder gegenüber Feinstaub<br />
noch gegenüber Stickstoffdioxid ließ<br />
eine Korrelation zum HbA 1c erkennen.<br />
Auch mit Blick auf die tägliche<br />
Insulindosis und etwaige Zusammenhänge<br />
mit luftbelastenden Stoffen<br />
verlief die Studie negativ.<br />
Ulrike Viegener<br />
Lanzinger S. et al.: Diabetologia <strong>2018</strong><br />
https://doi.org/10.1007/s00125-018-4580-8<br />
Die aktuellen<br />
Studienergebnisse<br />
stellen Ozon in<br />
ein neues Licht.<br />
Foto: iStock/FrankRamspott<br />
VDBD-Kuratorium<br />
neu besetzt<br />
BERLIN. In einer konstituierenden<br />
Sitzung am 19. April<br />
wurde das Kuratorium der<br />
Akademie des Verbandes der<br />
Diabetes-Beratungs- und<br />
Schulungsberufe (VDBD) neu<br />
gewählt. Vorsitzender für die<br />
nächsten drei Jahre ist <strong>DDG</strong><br />
Präsident Professor Dr. Dirk<br />
Müller-Wieland. „Ich freue<br />
mich darauf, der VDBD Akademie<br />
beratend zur Seite zu<br />
stehen“, so der neu gewählte<br />
Vorsitzende. Diabetesfachkräfte<br />
nehmen regelmäßig an Fortund<br />
Weiterbildungsangeboten<br />
der VDBD Akademie teil. Das<br />
Kuratorium berät dabei die<br />
Akademieleitung zu inhaltlichen<br />
Fragen.<br />
hue<br />
KOMMENTAR<br />
Für den in der Studie beobachteten<br />
Effekt gibt es unterschiedliche Erklärungsansätze:<br />
Zum einen könnten unsere<br />
Ergebnisse den in früheren Studien<br />
bereits gezeigten Zusammenhang zwischen<br />
vermehrter körperlicher Aktivität<br />
und niedrigen HbA 1c -Werten widerspiegeln.<br />
Das wurde beispielsweise in<br />
einer schwedischen Studie mit Kindern<br />
und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes<br />
beobachtet. Zum anderen könnte auch<br />
eine durch Sonnenexposition hervorgerufene, höhere<br />
Vitamin D-Konzentration eine Rolle spielen, da ein inverser<br />
Zusammenhang zwischen Vitamin D und HbA 1c<br />
bei Menschen mit Typ-1-Diabetes beobachtet wurde.<br />
»Es gibt unterschiedliche Erklärungsansätze«<br />
Kommentar von der Erstautorin Dr. Stefanie Lanzinger<br />
Dr. Stefanie<br />
Lanzinger<br />
Universität Ulm<br />
Foto: zVg<br />
Eine weitere Möglichzeit zur Erklärung<br />
der Ergebnisse wäre eine milde Hämolyse<br />
aufgrund von einem Anstieg der<br />
kumulativen Ozonkonzentration.<br />
Auch Feinstaub und NO 2<br />
spielen für das HbA 1c eine Rolle<br />
Ein therapeutisches Potenzial bei Ozon<br />
alleine sehen wir aber nicht. Zwar gibt<br />
es Tiermodelle, die auf einen therapeutischen<br />
Einfluss von Ozon hinweisen, allerdings<br />
ist die Evidenz hier sehr gering<br />
und bezieht sich nur auf einzelne Studien.<br />
Mit unseren Ergebnissen können<br />
wir nur auf einen möglichen Zusammenhang zwischen<br />
Ozon und der Stoffwechseleinstellung bei Menschen<br />
mit Typ-1-Diabetes hinweisen, allerdings können wir<br />
nichts zur Kausalität dieses Zusammenhangs sagen.<br />
Und auch wenn unsere Studie keinen Zusammenhang<br />
zwischen Feinstaub bzw. NO 2 und HbA 1c bei Kindern<br />
und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes gezeigt hat, vermuten<br />
wir dennoch, dass es diesen geben könnte. Im<br />
Gegensatz zu unserer Studie zeigte zum Beispiel eine<br />
Untersuchung mit Typ-2-Diabetes patienten aus dem<br />
DPV-Register erhöhte HbA 1c -Werte in Zusammenhang<br />
mit einem Anstieg der Feinstaubkonzentration. Ähnliche<br />
Ergebnisse lieferte auch eine Studie aus Israel.<br />
Regionale Unterschiede können<br />
Differenzen verursachen<br />
Dass die Ergebnisse verschieden ausfallen, kann an Unterschieden<br />
in der Studienpopulation, individuellen<br />
Anfälligkeiten der Diabetespatienten, der Methodik der<br />
Auswertung sowie an Unterschieden in den Quellen<br />
und der Luftschadstoffzusammensetzung liegen. Regionale<br />
Differenzen können ebenfalls eine Rolle spielen.
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
News & Fakten<br />
5<br />
»Bitte machen Sie Ernst<br />
mit der Prävention!«<br />
Breites Bündnis fordert Regierung zum Handeln auf<br />
BERLIN. Mehr als 2000 Ärztinnen<br />
und Ärzte – darunter 1300<br />
Kinder- und Jugendärzte, 222<br />
Diabetologen und 58 Professoren<br />
der Medizin – drängen<br />
die Bundesregierung, endlich<br />
Maßnahmen gegen Fehlernährung<br />
einzuleiten.<br />
Unterstützt wird das vom Berufsverband<br />
der Kinder- und<br />
Jugendärzte (BVKJ), von der <strong>DDG</strong><br />
und der Verbraucherorganisation<br />
foodwatch initiierte Schreiben von<br />
zahlreichen medizinischen Fachgesellschaften<br />
sowie von der Techniker<br />
Krankenkasse und dem AOK-Bundesverband.<br />
„Wir haben keine Geduld<br />
mehr“, kommentierte BVKJ-<br />
Präsident Dr. Thomas Fischbach<br />
die Forderung an die Politiker.<br />
Anhand von Zahlen machen die Autoren<br />
des offenen Briefs die Entwicklung<br />
zu einer inzwischen „globalen<br />
Adipositas-Epidemie“ deutlich.<br />
Im Vergleich zu den 1980er- und<br />
1990er-Jahren habe in Deutschland<br />
der Anteil übergewichtiger Kinder<br />
um 50 % zugenommen, der Anteil<br />
adipöser Kinder habe sich sogar<br />
verdoppelt. „Eine unausgewogene<br />
Ernährung, die häufig bereits im<br />
Kindesalter erlernt wird, ist einer der<br />
Gründe für diese besorgniserregende<br />
Entwicklung“, heißt es im Brief.<br />
Die Autoren verweisen darauf, dass<br />
weltweit Länder und Gemeinden<br />
Sonderabgaben oder -steuern für gesüßte<br />
Getränke eingeführt oder deren<br />
Einführung angekündigt haben.<br />
Dies zeige Wirkung, Hersteller minderten<br />
den Zuckergehalt und auch<br />
der Konsum der betroffenen Produkte<br />
gehe zurück. Die Ärzte und<br />
ihre Unterstützer fordern deshalb<br />
von der Bundesregierung konkret:<br />
• eine verständliche Lebensmittelkennzeichnung<br />
in Form einer<br />
Nährwert-Ampel<br />
• Beschränkungen der an Kinder<br />
gerichteten Lebensmittelwerbung<br />
• verbindliche Standards für die<br />
Schul- und Kitaverpflegung sowie<br />
• steuerliche Anreize für die Lebensmittelindustrie,<br />
gesündere<br />
Rezepturen zu entwickeln<br />
„Diese Maßnahmen erfordern keine<br />
große Bürokratie, aber wir hätten die<br />
Chance, die Adipositas-Welle aufzuhalten<br />
und umzukehren“, ist Dr.<br />
Dietrich Garlichs, Beauftragter<br />
des Vorstands der <strong>DDG</strong>, überzeugt.<br />
„Den Tsunami der Lebensstilerkrankungen<br />
kann man nicht mit kosmetischen<br />
Maßnahmen stoppen.“<br />
Die Bundesregierung hat bereits<br />
eine „nationale Strategie für die Reformulierung<br />
von Lebensmitteln“<br />
angekündigt. Vom Effekt zeigen sich<br />
die Autoren allerdings nicht überzeugt,<br />
da bei der Umsetzung letztlich<br />
auf Freiwilligkeit der Industrie<br />
gesetzt wird.<br />
Zudem lehnt die neue Bundesministerin<br />
für Ernährung und Landwirtschaft,<br />
Julia Klöckner (CDU), wie<br />
schon ihr Amtsvorgänger Christian<br />
Schmidt (CSU) Steueränderungen<br />
und die Nährwert-Ampel ab.<br />
»Wir haben keine<br />
Geduld mehr«<br />
Wenn es auf einfaches<br />
Blutzucker-Messen<br />
ankommt.<br />
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®<br />
Auszug aus dem Brief an das Kabinett und die Parteichefs:<br />
"Bitte ziehen Sie Sonderabgaben/-steuern für gesüßte Getränke und Beschränkungen<br />
der an Kinder gerichteten Werbung für Lebensmittel mit<br />
einem unausgewogenen Nährstoffprofil in Betracht. Dabei sollten die<br />
Einnahmen einer Sonderabgabe oder -steuer für gesüßte Getränke eins zu<br />
eins der Förderung gesunder Ernährung beziehungsweise der Prävention<br />
chronischer Krankheiten zugutekommen – beispielsweise in Form von<br />
Steuersenkungen für ausgewogene Lebensmittel."<br />
https://bit.ly/2uYhQeD<br />
Der nachdrückliche Appell der Ärzte<br />
und Unterstützer an die Regierung<br />
und die Minister bleibt damit: „Bitte<br />
machen Sie Ernst mit der Prävention<br />
DUO TD–4285<br />
Einfache Handhabung<br />
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Teststreifen nach Ziffer . 1<br />
von Adipositas, Typ-2-Diabetes und<br />
anderen chronischen Krankheiten!“<br />
Cornelia Kolbeck<br />
Pressekonferenz von <strong>DDG</strong>, BVKJ und foodwatch<br />
»Kosmetik<br />
stoppt den<br />
Tsunami nicht«<br />
Arzneimittel meiner Wahl<br />
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6 News & Fakten<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Ein breites Spektrum – qualitätsgesichert<br />
Strukturerhebung von BVND und <strong>DDG</strong> liefert Fakten zur ambulanten Diabetologie<br />
MARL. Wer übernimmt in den diabetologischen Schwerpunktpraxen<br />
die Versorgung der Patienten? Welche Leistungen<br />
werden angeboten? Und welche Maßnahmen zur Qualitätssicherung<br />
werden ergriffen? Antworten auf diese Fragen<br />
liefert eine aktuelle Strukturanalyse von BVND und <strong>DDG</strong>.<br />
Ende 2016 wurden<br />
2642 ambulant diabetologisch<br />
tätige<br />
Mitglieder des Bundesverbandes<br />
der niedergelassenen<br />
Diabetologen (BVND)<br />
und/oder der <strong>DDG</strong> gebeten,<br />
sich an einer Strukturerhebung*<br />
zu beteiligen.<br />
„Bisher gab es dazu nichts“,<br />
so BVND-Vorstandsvorsitzender<br />
Dr. Nikolaus<br />
Scheper. Er freut sich<br />
über das Feedback von<br />
14<strong>05</strong> Ärzten in 540 Praxen.<br />
Allerdings räumt er ein, dass nach<br />
wie vor niemand die genaue Zahl der<br />
diabetologischen Schwerpunktpraxen<br />
in Deutschland kennt.<br />
<strong>DDG</strong> und BVND gewinnen aus den<br />
Daten der Befragung wichtige Anhaltspunkte,<br />
in welche Richtung die<br />
»Pro Arztpraxis<br />
1800 Patienten<br />
im Quartal«<br />
Dr. Nikolaus<br />
Scheper<br />
Vorsitzender<br />
des BVND<br />
Foto: privat<br />
ambulante Diabetologie<br />
weiterentwickelt werden<br />
sollte. Die diabetologische<br />
Nachwuchsförderung<br />
steht hierbei an oberster<br />
Stelle, unterstreicht Dr.<br />
Scheper. Das mittlere Alter<br />
der Ärzte, die sich an<br />
der Strukturerhebung beteiligten,<br />
betrug 53 Jahre,<br />
nur 7 % waren jünger als<br />
40. Die Altersverteilung<br />
ähnelt der aller niedergelassenen<br />
Ärzte in Deutschland<br />
– was die Sache nicht<br />
besser macht, sagt Dr. Scheper. Zumal<br />
die Diabetesentwicklung zusätzlichen<br />
Behandlungsdarf bewirkt.<br />
Gesundheitspolitische Forderungen,<br />
die sich daraus ableiten, sind<br />
z.B. die Implementierung der Diabetologie<br />
im Medizinstudium als<br />
Querschnittsfach. Ferner sollte die<br />
Bundesärztekammer in der Musterweiterbildungsordnung<br />
eine einheitliche<br />
Zusatzqualifikation „Diabetologie“<br />
ermöglichen. Es müssen<br />
ausreichend Weiterbildungsplätze<br />
im ambulanten und im stationären<br />
Sektor vorhanden sein und die Zahl<br />
klinischer Lehrstühle für Diabetes<br />
muss aufgestockt werden. Diese Forderungen<br />
finden sich im Positionspapier<br />
„Diabetologie 2025“ wieder.<br />
Die Strukturerhebung zeigt: Vier<br />
von fünf Ärzten in einer DSP arbeiten<br />
interdisziplinär und bieten auch<br />
hausärztliche Leistungen an. Jede<br />
zweite Einrichtung ist eine Berufsausübungsgemeinschaft,<br />
jede dritte<br />
eine Einzelpraxis. Zwei von drei Praxen<br />
sind fächerübergreifende Kooperationen,<br />
vor allem mit Hausärzten<br />
und Internisten ohne Schwerpunkt.<br />
Durchschnittlich behandelte jede<br />
befragte Praxis pro Quartal 1808<br />
Patienten, davon 780 mit Typ-2-Diabetes,<br />
158 mit Typ-1-Diabetes, 29<br />
Patientinnen mit Gestationsdiabetes<br />
und 23 Patienten mit einer sekundären<br />
Form des Diabetes. 41 % der<br />
Praxen bekommen über die Hälfte<br />
ihrer Patienten überwiesen.<br />
Alle reden von sprechender<br />
Medizin, keiner will sie bezahlen<br />
Durchschnittliche Anzahl Personen je Praxis<br />
Voll- und Teilzeitpersonal je Einrichtung<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
3,0<br />
0<br />
2,8<br />
Medizinische<br />
Fachangestellte/r<br />
2,0<br />
1,0<br />
Diabetesberater/in<br />
0,6<br />
0,8<br />
Auszubildende/r<br />
0,1<br />
83 % der antwortenden Einrichtungen<br />
sind von der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung als DSP zugelassen. Jede<br />
zweite verfügt über eine KV-Zulassung<br />
als Fußzentrum. Jede fünfte<br />
Einrichtung ist als „Fußbehandlungseinrichtung<br />
<strong>DDG</strong>“ zertifiziert,<br />
jede sechste ist ein „Diabeteszentrum<br />
<strong>DDG</strong>“ und jede zehnte ein „Diabetologikum<br />
<strong>DDG</strong>“ mit diabetesspezifischem<br />
Qualitätsmanagement.<br />
Der Anteil des diabetesspezifischen<br />
Assistenzpersonals liegt je nach Praxisgröße<br />
bei 26 bis 42 % aller Mitarbeiter.<br />
Der finanzielle Personalaufwand<br />
ist drei Mal so hoch wie in<br />
einer Hausarztpraxis, sagt Dr. Scheper<br />
mit Blick auf zusätzliche Umfrageergebnisse<br />
zur wirtschaftlichen<br />
Situation der DSP.<br />
Den höheren Schulungs- und Beratungsaufwand,<br />
den Ärzte, Diabetesberater/innen<br />
und -assistent/innen,<br />
Diätberater/innen und MFA leisten,<br />
sieht der BVND-Chef aber nicht im<br />
EBM und beim Honorar abgebildet.<br />
„Alle reden von sprechender Medizin,<br />
doch keiner will sie bezahlen.“<br />
Bei der Auswertung von Patienten-<br />
Datensätzen aus modernen Messsystemen<br />
„gehen wir in Vorleistung“.<br />
0,8<br />
0,3<br />
Wundmanager/in<br />
Wundassistent/in<br />
Vollzeit<br />
Teilzeit<br />
0,5<br />
Diabetesassistent/in<br />
0,4<br />
0,3<br />
DSP<br />
beschäftigen<br />
viel spezifisch<br />
weitergebildetes<br />
Personal.<br />
0,8<br />
Reinigungskräfte<br />
Sonstige<br />
0,2 0,2<br />
Kaufmänn. Mitarbeiter/in<br />
Praxismanager/in<br />
Quelle: BVND/<strong>DDG</strong>, MT-Grafik<br />
Denn ein separater Schulungsbedarf<br />
werde seitens der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
schlicht negiert.<br />
Fast alle Praxen können eine zeitnahe<br />
Ersteinstellung der Patienten<br />
sicherstellen, hebt Dr. Scheper ein<br />
weiteres Umfrageergebnis hervor.<br />
Bei Neuüberweisungen zur spezifischen<br />
Diabetes-Mitbehandlung beträgt<br />
die Wartezeit im Mittel 17 Tage.<br />
Diabetologische Notfälle wie Stoffwechselentgleisung,<br />
Insulinpumpenstörung<br />
oder ein akutes Fußsyndrom<br />
werden in jeder zweiten Praxis ohne<br />
Wartezeit behandelt. REI<br />
*Diabetologie und Stoffwechsel 2/18, S.167-173:<br />
Ambulante Diabetesversorgung in Deutschland<br />
Diagnostik und Ersttherapie des Diabetes mellitus<br />
Diabetesschulungen nach einem anerkannten Programm<br />
Ambulante Ersteinstellungen von Typ-1-Diabetikern<br />
Ambulante Einstellung von Typ-2-Diabetikern<br />
Betreuung von Typ-1-Diabetikern<br />
Betreuung von Typ-2-Diabetikern<br />
Diabetisches Fußsyndrom<br />
Mitbetreuung von Diabetes in der Schwangerschaft<br />
Insulinpumpenambulanz inkl. Neueinstellungen<br />
Notfallmanagement (z.B. Stoffwechselentgleisung,<br />
Insulinpumpenstörung, akutes Fußsyndrom ...)<br />
72 %<br />
86 %<br />
94 %<br />
95 %<br />
94 %<br />
87 %<br />
91 %<br />
83 %<br />
Typ 1 − ICT<br />
Medias 2<br />
Typ 2 ohne Insulin<br />
Typ 2 mit Insulin (BOT und CT)<br />
prandiale Insulintherapie<br />
Typ 2 ICT<br />
Hypoglykämie<br />
LINDA<br />
CSII Insulinpumpenschulung<br />
CGM Schulung<br />
Gestationsdiabetes<br />
Hypertonieschulung<br />
Fußschulung<br />
Ernährungsberatung − Einzelberatung<br />
Ernährungsberatung in Gruppen<br />
28 %<br />
33 %<br />
42 %<br />
39 %<br />
51 %<br />
57 %<br />
57 %<br />
66 %<br />
71 %<br />
74 %<br />
75 %<br />
82 %<br />
79 %<br />
80 %<br />
77 %<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Prozent aller Teilnehmer (N=540)<br />
Quelle: BVND/<strong>DDG</strong>, MT-Grafik<br />
Eine Ersteinstellung bei Typ-1-Diabetes bieten 86 % aller Praxen an, bei Typ-2-Diabetes sind es 94 %.<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />
Prozent aller Teilnehmer (N=540)<br />
Quelle: BVND/<strong>DDG</strong>, MT-Grafik<br />
Die Diabetologen bieten ein breites Angebot an Diabetesschulungen nach evaluierten Programmen an.<br />
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Frauen und Männer haben bis April<br />
<strong>2018</strong> bereits an der NAKO-Gesundheitsstudie<br />
teilgenommen. Bis 2023<br />
soll die Zahl auf 200 000 wachsen.<br />
„Test-Triangle“-Studie startet<br />
Die „Test-Triangle“-Studie des DZD richtet<br />
sich an Frauen, bei denen während einer kurz<br />
zurückliegenden Schwangerschaft ein Gestationsdiabetes<br />
diagnostiziert wurde. Mit einer<br />
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Stressreduktion unterstützt werden. Weitere<br />
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Injektionslösung in einem Fertigpen; -100 Einheiten/ml Junior KwikPen, Injektionslösung in einem Fertigpen; Liprolog ® Mix25-/-Mix50 100<br />
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Liprolog ® 100 Einheiten E/ml, Liprolog ® Mix25/-Mix50: 1 ml enthält 100 E (entspr. 3,5 mg) Insulin lispro. Liprolog ® 200 E/ml: 1 ml enthält 200 E<br />
(entspr. 6,9 mg) Insulin lispro. Sonstige Bestandteile: Glycerol, Zinkoxid, m-Cresol, Wasser f. Injektionszwecke, Natriumhydroxid, Salzsäure; Liprolog ® 100 E/ml<br />
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Protaminsulfat, Phenol; Liprolog ® 200 E/ml zusätzl.: Trometamol. Anwendungsgebiete: Liprolog ® 100 E/ml:<br />
Insulinbedürftiger Diabetes mellitus; auch zur Ersteinstellung. Liprolog ® Mix25/-Mix50: Insulinbedürftiger Diabetes<br />
mellitus. Liprolog ® 200 E/ml: Insulinbedürftiger Diabetes mellitus bei Erwachsenen; auch zur Ersteinstellung.<br />
3 Wang T et al., J Diabetes Sci Technol. 2016 28;10(4):923–31<br />
Gegenanzeigen: Hypoglykämie. Überempfindlichkeit gg. den Wirkstoff od. einen der sonst. Bestandteile. Liprolog ® Mix25/-Mix50 zusätzl.: i.v.-Applikation.<br />
Nebenwirkungen: Hypoglykämie. Schwere Hypoglykämien können zu Bewusstlosigkeit und im Extremfall zum Tod führen. Häufig lokale allergische Reaktionen<br />
(Hautrötungen, Schwellungen oder Juckreiz an der Injektionsstelle). Gelegentlich Lipodystrophie an der Injektionsstelle. Selten systemische Allergie (general.<br />
Insulinallergie) mit Hautausschlag am ganzen Körper, Kurzatmigkeit, keuchendem Atem, Blutdruckabfall, schnellem Puls oder Schwitzen; in schweren Fällen<br />
lebensbedrohlich. Ferner Ödeme (insbes., wenn eine schlechte metabol. Kontrolle durch intensivierte Therapie verbessert wurde). Warnhinweis: Liprolog ®<br />
100 E/ml Junior KwikPen: Mit dem Pen können 0,5 – 30 Einheiten in Schritten zu je 0,5 Einheiten abgegeben werden. Liprolog ® 200 E/ml: Nur<br />
in diesem Pen anwenden, sonst kann schwere Überdosierung auftreten. Verschreibungspflichtig.<br />
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in die Z<br />
8 Kongress aktuell<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Die jungen Nachwuchskräfte waren über das<br />
Reisestipendiatenprogramm der <strong>DDG</strong> eingeladen.<br />
<strong>DDG</strong> Vizepräsidentin Prof. Dr. Monika Kellerer<br />
und <strong>DDG</strong> Past Präsident Prof. Dr. Baptist Gallwitz in der<br />
Redaktionskonferenz der diabetes zeitung.<br />
Kongresssekretärin Dr. Katharina Laubner<br />
bei den Postersessions.<br />
Die 53. Frühjahrst<br />
Dietrich Monstadt (MdB), <strong>DDG</strong> Geschäftsführerin<br />
Barbara Bitzer, <strong>DDG</strong> Präsident<br />
Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland und Cornelia Graf.<br />
Pressekonferenz: Prof. Dr.<br />
Jochen Seufert steht<br />
interessierten Journalisten<br />
Rede und Antwort.<br />
Edwin Schubert und Bastian Niemeier leben<br />
beide mit Typ-1-Diabetes und erklären den Schülern<br />
ihren Umgang mit der Erkrankung.<br />
BERLIN. Vier Tage, fast 6500 Teil<br />
55 wissenschaftliche Symposien, 30 Wor<br />
acht Praxisdialoge, 220 Poster, über 4<br />
150 Reisestipendiatinnen und -stipendiaten un<br />
eine kleine Auswahl an Kennziffern rund um de<br />
Professor Dr. Jochen Seufert und Kongresss<br />
Zusammenarbeit mit der <strong>DDG</strong> Geschäf<br />
Kongress programm auf die Beine gestel<br />
Wochenende über Christi Himmelfah<br />
um sich in der Diabetologie auf den n<br />
mit alten und neuen Kollegen<br />
Eine gelungene Tagung, d<br />
frischem Input für di<br />
Gepäck wieder ve<br />
Der neue<br />
<strong>DDG</strong> Vorstand.<br />
Meet the Expert am <strong>DDG</strong> Stand. Dr. Ludwig Merker und<br />
Dr. Thomas Ebert führten den Dialog zum Thema Niere.
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Kongress aktuell<br />
9<br />
Kongresspräsident Prof. Dr. Jochen Seufert und <strong>DDG</strong> Präsident Prof. Dr.<br />
Dirk Müller-Wieland freuen sich über einen erfolgreichen Kongress.<br />
Privatdozentin<br />
Dr. Julia Szendrödi erhielt<br />
den Ferdinand-Bertram-Preis<br />
der <strong>DDG</strong>.<br />
Die wissenschaftlichen Vorträge<br />
waren gut besucht und<br />
boten viel Raum für Dialog.<br />
<strong>2018</strong><br />
Gute Stimmung auf der <strong>DDG</strong> Night.<br />
insam<br />
ukunft<br />
tagung der <strong>DDG</strong><br />
ilnehmerinnen und Teilnehmer,<br />
rkshops, 26 Mitgliederversammlungen,<br />
400 Referentinnen und Referenten,<br />
d 30 Preisträgerinnen und -träger – das ist nur<br />
en Diabetes Kongress <strong>2018</strong>. Tagungspräsident<br />
sekretärin Dr. Katharina Laubner haben in<br />
ftsstelle ein interessantes und buntes<br />
llt. Viele Interessierte haben am langen<br />
hrt den Weg nach Berlin angetreten,<br />
neuesten Stand zu bringen und um<br />
n ins Gespräch zu kommen.<br />
die die Besucher mit viel<br />
ie tägliche Praxis im<br />
erlassen haben.<br />
Instant Aging für die Teilnehmer der Weiterbildung<br />
zur Basisqualifikation Diabetes Pflege <strong>DDG</strong>.<br />
Erstmalig veranstaltete die <strong>DDG</strong> einen Schülertag im<br />
Rahmen des Kongresses. Die Schüler lernten viel über<br />
gesunde Ernährung und welche spannenden<br />
Berufsbilder es rund um das Thema Diabetes gibt.<br />
Gewichtheber und Typ-1-Patient Matthias Steiner<br />
mit Barbara Bitzer (<strong>DDG</strong>), Nicole Mattig-Fabian (diabetesDE)<br />
und Sabrina Vité (<strong>DDG</strong>).<br />
Fotos: © K.I.T. Group GmbH, Bild: Dirk Deckbar<br />
Das DZD startete als Team und nahm Lauflegende<br />
Dieter Baumann gern in seine Mitte.<br />
Preisträger bei der Paul-Langerhans-Vorlesung.
10 Kongress aktuell<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Ehre, wem Ehre gebührt –<br />
die diesjährigen Preisträger der <strong>DDG</strong><br />
15 Kolleginnen und Kollegen freuten sich über eine Auszeichnung auf dem Diabetes Kongress<br />
Hellmut-Otto-Medaille <strong>2018</strong><br />
Prof. Dr. Reinhard Holl<br />
Institut für Epidemiologie und medizinische Biometrie<br />
Universität Ulm, DZD<br />
In diesem Jahr ehrt die Deutsche Diabetes Gesellschaft Reinhard<br />
Holl für seine Verdienste in den Ausschüssen der <strong>DDG</strong>.<br />
Er ist unter anderem Koordinator und Mitautor der Leitlinie<br />
„Dia betes und Straßenverkehr“ der <strong>DDG</strong>. Reinhard Holl hat<br />
mit der DPV-Datenbank ein Werkzeug geschaffen, das hoch<br />
geeignet war, Daten von Tausenden Patienten im Kindes-<br />
und Erwachsenenalter für herausragende wissenschaftliche<br />
Projekte zu nutzen. Wegen seines außerordentlichen Engagements<br />
für die epidemiologische Forschung zum Typ-1-Diabetes<br />
wird Reinhard Holl im Andenken an den verstorbenen<br />
Bremer Diabetologen Hellmut Otto geehrt.<br />
Fotos: © K.I.T. Group GmbH, Bild: Dirk Deckbar, fotolia/pico<br />
Paul-Langerhans-Medaille <strong>2018</strong><br />
Prof. Dr. Jens Claus Brüning<br />
Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung, Köln<br />
Poliklinik für Endokrinologie, Diabetologie und Präventivmedizin<br />
der Universitätskliniken Köln, DZD<br />
In diesem Jahr verleiht die Deutsche Diabetes Gesellschaft<br />
ihre höchste Auszeichnung an Jens Claus Brüning. Seine<br />
Forschung fokussiert sich auf die (neuronale) Regulation<br />
des Energie- und Glukosestoffwechsels in Verbindung mit<br />
altersassoziierten (darunter Typ-2-Diabetes) und neurodegenerativen<br />
Erkrankungen (z.B. Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson).<br />
Für die von ihm erzielten neuen Erkenntnisse in der<br />
Stoffwechselregulation erhielt er bereits viele internationale<br />
Auszeichnungen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft ehrt<br />
mit der nach dem deutschen Pathologen Paul Langerhans<br />
benannten Medaille seit mehr als 40 Jahren internationale<br />
Spitzenforscher der Diabetologie.<br />
Gerhardt-Katsch-Medaille <strong>2018</strong><br />
Dr. Susanne Milek<br />
Supervisorin und Coach für Organisations- und Personalentwicklung<br />
in medizinischen Einrichtungen<br />
Hohenmölsen<br />
Seit 2000 engagiert sich Susanne Milek für den 14-tägigen<br />
Behandlungs- und Schulungskurs für Kinder und Jugendliche<br />
mit Diabetes mellitus Typ 1 (KiDS-Kurs) im Alter von 6–16 Jahren.<br />
Das Ziel: eine intensive Auseinandersetzung mit dem<br />
Diabetes durch tägliche handlungsorientierte Schulungen.<br />
Ein multiprofessionelles Team agiert in vorher geplanten und<br />
in langer Zeit erprobten Handlungsstrukturen und Abläufen,<br />
die eine 24-stündige qualitative Anleitung, Beratung und<br />
Betreuung der Teilnehmer sichern. Dabei entwickelt Susanne<br />
Milek die Struktur- und Prozessqualität des KiDS-Kurses ständig<br />
weiter. Die <strong>DDG</strong> zeichnet sie für ihr besonderes Engagement<br />
um das Wohl der Menschen mit Diabetes aus.<br />
Werner-Creutzfeldt-<br />
Preis <strong>2018</strong><br />
Prof. Dr. Anette-Gabriele<br />
Ziegler<br />
Institut für Diabetesforschung<br />
Helmholtz Zentrum München, DZD<br />
Anette-Gabriele Ziegler erhält<br />
den von Lilly Deutschland gestifteten<br />
Preis (10 000 €) für ihre Studien<br />
zur Autoimmun-Pathogenese<br />
und zu neuen Methoden der<br />
Prävention des Typ-1-Diabetes.<br />
Sie beschäftigt sich zudem mit<br />
Prävention, Folgeerkrankungen<br />
und Komplikationen des GDM.<br />
Hellmut-Mehnert-<br />
Projektförderung <strong>2018</strong><br />
Prof. Dr. Andreas L. Birkenfeld<br />
Medizinische Klinik und Poliklinik III<br />
am Universitätsklinikum<br />
Carl Gustav Carus in Dresden, DZD<br />
Andreas Birkenfeld erhält die von<br />
der <strong>DDG</strong> bereitgestellte Förderung<br />
(20 400 €) für sein Projekt<br />
„Wirkung des Atrialen Natriuretischen<br />
Peptids auf die hepatische<br />
Insulinsensitivität“. In dieser<br />
Kategorie wird der von der <strong>DDG</strong><br />
bestbewertete Projektförderantrag<br />
ausgezeichnet.<br />
Silvia-King-<br />
Preis <strong>2018</strong><br />
Lena Mumme<br />
Abteilung Intensivmedizin<br />
Universitätsmedizin Göttingen<br />
Lena Mumme erhält den von der<br />
Familie King gestifteten Förderpreis<br />
(2400 €) für ihre Arbeiten<br />
zu „Defects in a-Cell Function in<br />
Patients With Diabetes Due to<br />
Chronic Pancreatitis Compared<br />
With Patients With Type 2 Diabetes<br />
and Healthy Individuals“. Ihre<br />
Dissertation zu diesem Thema<br />
publizierte sie in Diabetes Care.<br />
Ferdinand-Bertram-<br />
Preis <strong>2018</strong><br />
Privatdozentin Dr.<br />
Julia Szendrödi, PhD<br />
Institut für klinische Diabetologie<br />
Deutsches Diabetes-Zentrum<br />
Düsseldorf, DZD<br />
Julia Szendrödi erhält den von<br />
Roche Diagnostics gestifteten<br />
Preis (20 000 €) für ihre klinischexperimentellen<br />
Arbeiten zur<br />
„Lipid-induzierten Insulinresistenz<br />
und Rolle der Mitochondrienfunktion<br />
in Skelettmuskel und Leber<br />
bei Diabetes mellitus Typ 2“.<br />
Förderpreis der<br />
Deutschen Diabetes<br />
Gesellschaft <strong>2018</strong><br />
Der von der Firma Sanofi-Aventis<br />
Deutschland gestiftete Preis<br />
(10 000 €) wird durch die <strong>DDG</strong><br />
aufgestockt (20 000 €), um drei<br />
Preisträger zu ehren.<br />
Dr. Dominic Ehrmann<br />
Forschungsinstitut der Diabetes-<br />
Akademie Mergentheim<br />
Dissertationsthema:<br />
„Verhaltensmedizinische Aspekte<br />
bei Diabetes mellitus“<br />
Hans-Christian-<br />
Hagedorn-<br />
Projektförderung <strong>2018</strong><br />
Prof. Dr. Michael A. Nauck<br />
Abteilung Diabetologie<br />
Klinikum der Ruhr-Universität<br />
Bochum<br />
Michael Nauck erhält den von<br />
NovoNordisk gestifteten Preis<br />
(25 000 €) für sein Forschungsprojekt<br />
„Aufklärung der Ursache<br />
eines verminderten Inkretineffekts<br />
bei Typ-2-Diabetes“. Das<br />
Projekt soll eine Kernfrage der<br />
Inkretinforschung beantworten.<br />
Ernst-Friedrich-<br />
Pfeiffer-Preis <strong>2018</strong><br />
Prof. Dr. Beate Maria Karges<br />
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
am Bethlehem-<br />
Krankenhaus Stolberg<br />
Beate Karges erhält den von Lilly<br />
Deutschland gestifteten Preis<br />
(10 000 €) für ihre Publikationen<br />
auf dem Gebiet des Typ-1-Diabetes.<br />
Ihr Forschungsschwerpunkt<br />
ist die Therapie des Typ-1-Diabetes,<br />
insbesondere die Assozationen<br />
von Diabetestechnologie<br />
und Akutkomplikationen.<br />
Menarini-<br />
Projektförderung <strong>2018</strong><br />
Dr. Sabine Kahl<br />
Institut für klinische Diabetologie<br />
Deutsches Diabetes-Zentrum<br />
Düsseldorf, DZD<br />
Sabine Kahl erhält den von<br />
Berlin-Chemie gestifteten Preis<br />
(15 000 €) für ihr Projekt „Entwicklung<br />
eines Metaboliten-basierten<br />
Screening-Scores für die nicht-alkoholische<br />
Fettlebererkrankung“.<br />
Seit 2011 arbeitet sie als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin am DDZ<br />
in Düsseldorf.<br />
<strong>DDG</strong> Ehrennadel<br />
in Gold:<br />
Prof. Dr. Thomas Haak<br />
<strong>DDG</strong><br />
Ehrenmitgliedschaft:<br />
Prof. Dr. Dr. Reinhard Bretzel<br />
Link zu den <strong>DDG</strong><br />
Forschungspreisen<br />
Dr. Mandy Stadion<br />
Abteilung Experimentelle Diabetologie<br />
am DIfE<br />
Potsdam-Rehbrücke, DZD<br />
Dissertationsthema: „Validation<br />
and Characterization of Ifi202b<br />
and Zfp69, two Novel Disease<br />
Genes in Obesity-Associated Insulin<br />
Resistance“<br />
Dr. Susanne Pfeiffer<br />
Klinik für Pädiatrische Endokrinologie<br />
an der Charité Berlin<br />
Dissertationsthema: „Hypoxiainducible<br />
factor 3A gene expression<br />
and methylation in adipose<br />
tissue is related to adipose tissue<br />
dysfunction“<br />
Foto: fotolia/JiSign
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Kongress aktuell<br />
11<br />
Kriterienfindung<br />
für Apps & Devices<br />
<strong>DDG</strong> wird Prozess der Digitalisierung aktiv begleiten<br />
Berlin. Im Vorfeld des Diabetes Kongresses<br />
<strong>2018</strong> benannten Experten Herausforderungen<br />
im Diabetesbereich.<br />
Deutlich wurde dabei: Die Digitalisierung<br />
in Klinik und Praxis ist ein Prozess,<br />
dem sich die <strong>DDG</strong> mit besonderer<br />
Energie widmet.<br />
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft<br />
will in der Digitalisierung<br />
Vorreiter sein, wie Kongresspräsident<br />
Professor Dr. Jochen Seufert,<br />
Universitätsklinikum Freiburg, erklärte.<br />
Diabetes mellitus sei auf vielen<br />
Ebenen eine Modellerkrankung,<br />
hier zeigten sich die Vorteile der Digitalisierung<br />
für den Patienten sehr<br />
deutlich. Die <strong>DDG</strong> wolle Standards<br />
setzen, um die Menschen zu schützen,<br />
denn „Digitalisierung ist nicht<br />
immer gut“. Prof. Seufert machte<br />
deutlich, dass u.a. Datenschutz und<br />
Datenhoheit des Patienten unbedingt<br />
gesichert sein müssen.<br />
Der Präsident der <strong>DDG</strong>, Professor<br />
Dr. Dirk Müller-Wieland, ist<br />
überzeugt, dass digitale Medizinprodukte<br />
den Weg zu einer besseren<br />
Versorgung ebnen. Die <strong>DDG</strong> werde<br />
diesen Prozess, der Patienten mehr<br />
Autonomie bringe und Schnittstellen<br />
ärztlicher Versorgung verändere, deshalb<br />
aktiv begleiten. Ziel sei die Formulierung<br />
von Beurteilungskriterien<br />
für Datenerfassung, Auswertung, Beratung<br />
und Bedienerfreundlichkeit,<br />
so Prof. Müller-Wieland. Zugleich<br />
gehe es um eine weiterhin qualitativ<br />
hohe und zeitnahe Versorgung in<br />
Diagnostik, Therapie, Beratung und<br />
Prävention: „Das ist ein Prozess, über<br />
den wir uns mit allen Beteiligten Gedanken<br />
machen müssen.“<br />
Der Präsident der <strong>DDG</strong> erinnerte<br />
daran, dass sich die Deutsche Diabetes<br />
Gesellschaft mit dem „Code of<br />
Conduct Digital Health“ bezüglich<br />
der digitalen Transformation bereits<br />
positioniert hat. Inzwischen seien<br />
auch mit dem Bundesinstitut für<br />
Arzneimittel und Medizinprodukte<br />
sowie mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss<br />
Gespräche über einen<br />
Kriterienkatalog für digitale Medizinprodukte<br />
und deren Sicherheit<br />
in der Anwendung aufgenommen<br />
worden. Es müsse beispielsweise darüber<br />
nachgedacht werden, inwieweit<br />
in Apps und Geräten Schnittstellen<br />
zur ärztlichen Behandlung nötig<br />
sind. Das betreffe auch „eine neue<br />
Kategorie von Medizinprodukten,<br />
die nicht mehr nur den Patienten<br />
beraten, sondern sehr konkret und<br />
algorithmenbasiert in die eigentlich<br />
ärztliche Therapie eingreifen“.<br />
Gemeint sind Systeme wie das künstliche<br />
Pankreas, die sowohl den Blutzucker<br />
messen, als auch das Insulin<br />
entsprechend den Zuckerwerten<br />
subkutan applizieren. Solche in sich<br />
geschlossenen Systeme befinden sich<br />
»Wir wollen<br />
Vorreiter sein«<br />
derzeit in der Entwicklung. Zudem<br />
versuchen Patienten, diese Systeme<br />
auch selbst zu bauen.<br />
„Die Frage ist, wie wir als wissenschaftliche<br />
Fachgesellschaft diesen<br />
Prozess begleiten können“, so Prof.<br />
Müller-Wieland. „Ziel ist nicht eine<br />
Medizinprodukte verhindernde<br />
Regulierung, sondern eine vertrau-<br />
Gute Apps garantieren Datenschutz und -sicherheit.<br />
ensvolle Gestaltung patientennaher<br />
Innovation.“ Der Präsident der <strong>DDG</strong><br />
machte deutlich, dass sowohl die Zulassung<br />
der Produkte als auch eine<br />
Patienten mit Typ-2-Diabetes und assoziierter Gefäßerkrankung Ú (KHK, pAVK,<br />
mit MI oder Schlaganfall in der Historie) kann der kardiovaskuläre Tod jederzeit treffen 1<br />
BEKÄMPFEN SIE DEN<br />
KARDIOVASKULÄREN TOD<br />
2<br />
JETZT MEHR DENN JE<br />
BEHERZT: 38% relative Reduktion der kardiovaskulären Mortalität 2,3,Ú<br />
BEWÄHRT: HbA 1C -Senkung 3<br />
VIELSEITIG: Gute Kombinierbarkeit 3<br />
IHRE 1. WAHL NACH METFORMIN?<br />
Prüfung der Anwendung geplant<br />
werden muss. <br />
kol<br />
Vorab-Pressekonferenz zum Diabetes Kongress<br />
<strong>2018</strong><br />
Ú Erwachsene mit Typ-2-Diabetes und antidiabetischer Begleitmedikation sowie einer der folgenden kardiovaskulären Begleiterkrankungen: bestätigter Myokardinfarkt, KHK (koronare Eingefäßerkrankung mit ≥50% Stenose<br />
oder Mehrgefäßerkrankung), instabile Angina Pectoris (mit Nachweis einer KHK), ischämischer oder hämorrhagischer Schlaganfall oder pAVK (periphere arterielle Verschlusserkrankung mit klinisch relevanter Durchblutungsstörung).<br />
| 1. Morrish NJ et al. Diabetologia 2001; 44 (Suppl 2): S14–21. | 2. Zinman B et al. N Engl J Med 2015; 373(22): 2117–28. | 3. Fachinformation JARDIANCE ® (Empagliflozin), Stand: Januar <strong>2018</strong>.<br />
Jardiance® 10 mg/25 mg Filmtabletten. Wirkstoff: Empagliflozin. Zusammensetzung: Eine Tablette Jardiance® enthält 10 mg bzw. 25 mg Empagliflozin. Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Hyprolose,<br />
Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Hypromellose, Titandioxid (E171), Talkum, Macrogol (400), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172). Anwendungsgebiete: Jardiance wird zur Behandlung von<br />
Erwachsenen mit nicht ausreichend behandeltem Typ-2-Diabetes mellitus als Ergänzung zu Diät und Bewegung angewendet: als Monotherapie, wenn Metformin aufgrund einer Unverträglichkeit als ungeeignet erachtet wird u. zusätzlich<br />
zu anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Diabetes. Zu Studienergebnissen im Hinblick auf Kombinationen, die Wirkung auf Blutzuckerkontrolle und kardiovaskuläre Ereignisse sowie die untersuchten Populationen siehe Fachinformation,<br />
Abschnitte 4.4, 4.5 und 5.1. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Hypoglykämie (bei Kombination mit Sulfonylharnstoff oder Insulin).<br />
Häufig: vaginale Moniliasis, Vulvovaginitis, Balanitis, andere genitale Infektion, Harnwegsinfektion (einschließlich Pyelonephritis und Urosepsis), Pruritus (generalisiert), Hautausschlag, verstärkte Harnausscheidung, Durst. Gelegentlich:<br />
Urtikaria, Volumenmangel, Dysurie, Kreatinin im Blut erhöht /glomeruläre Filtrationsrate vermindert, Hämatokrit erhöht, Serumlipide erhöht. Selten: diabetische Ketoazidose. Häufigkeit nicht bekannt: Angioödem. Warnhinweise: Enthält<br />
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12 Kongress aktuell<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Ärztliche Heilkunst unter<br />
ökonomischem Druck<br />
Wie lässt sich der Klinik Codex in praktisches Handeln umsetzen?<br />
MANNHEIM. Mit ihrem Klinik Codex „Medizin vor Ökonomie“<br />
hat die DGIM eine Positionierung verfasst, die von vielen Fachgesellschaften,<br />
darunter auch die <strong>DDG</strong>, Ärztekammern und Verbänden<br />
mitgetragen wird. Nun gilt es, Strukturen und Abläufe zu<br />
finden, die Ärzte unterstützen, wenn ihre Werte und ihr Handeln<br />
im Kranken hausgeschäft unter wirtschaftlichen Druck geraten.<br />
Der Klinik Codex der Deutschen<br />
Gesellschaft für Innere<br />
Medizin (DGIM) soll ein Zeichen<br />
gegen die zunehmende Ökonomisierung<br />
des Gesundheitswesens<br />
setzen. Er ist insbesondere eine<br />
Reaktion auf die Entwicklung im<br />
DRG-System. Er ist aber nicht nur<br />
Analyse und Appell. Mit ihm sind<br />
auch Haltungs- und Verhaltensempfehlungen<br />
verbunden. So werden die<br />
Ärzte in den Krankenhäusern dazu<br />
aufgerufen, „sich mit den durch die<br />
kaufmännischen Geschäftsleitungen<br />
vorgegebenen wirtschaftlichen Vorgaben<br />
kritisch auseinanderzusetzen<br />
und achtsam zu sein bei allen Versuchen<br />
der Einschränkung des Patientenwohls<br />
aufgrund nicht medizinischer<br />
Aspekte“.<br />
Die Resonanz auf die Veröffentlichung<br />
des Klinik Codex 2017 war<br />
sehr positiv, freut sich die Münchner<br />
Internistin Professor Dr. Petra-<br />
Maria Schumm-Draeger, die in<br />
ihrer Zeit als stellvertretende DGIM-<br />
Vorsitzende an der Positio nierung<br />
wesentlich beteiligt war. Nachdem<br />
diese von mehreren Fachgesellschaften<br />
und z.B. auch vom Präsidenten<br />
der Ärztekammer Hamburg und<br />
der Bundesärztekammer, Professor<br />
Dr. Frank Ulrich Montgomery,<br />
mitgetragen wird, gilt es nun, ins<br />
Gespräch mit Krankenhausleitungen<br />
und der Politik zu kommen.<br />
Der Arzt ist dem Wohl des<br />
Patienten verpflichtet<br />
Es sind Strukturen und Prozesse<br />
anzustoßen, wie der wirtschaftliche<br />
Druck auf die Krankenhäuser und<br />
ihre Mitarbeiter, der letztlich zulasten<br />
der Patienten geht, gemindert<br />
werden kann. Das heißt: Wie lassen<br />
sich konkrete Probleme von medizinischen<br />
Entscheidern organisatorisch<br />
und individuell lösen? „Es geht<br />
um die Pflicht des Arztes, Patienten<br />
zur Seite zu stehen, sie zu behandeln<br />
und wenn möglich zu heilen“,<br />
betonte Prof. Schumm-Draeger bei<br />
einer Session zum Codex auf dem<br />
Internistenkongress.<br />
Die Fallpauschalen tragen zur<br />
„Zwei-Klassen-Medizin“ bei<br />
Organisationsethik<br />
Schwierige ethische Situationen für Ärzte in Krankenhäusern entstehen aus Rollen-<br />
und Interessenkonflikten heraus sowie aus Problemen mit der Hierarchie und<br />
wegen einer fehlenden Anonymisierung.<br />
Ethisches Verhalten in Großorganisationen wird positiv beeinflusst, wenn die diesbezüglichen<br />
Erwartungen klar, transparent und erfüllbar sind und das Verhalten der<br />
Vorgesetzten damit übereinstimmt. Unterstützend wirkt es, wenn un-/ethisches<br />
Verhalten sanktioniert bzw. belohnt wird und die Möglichkeit zur Kritik besteht.<br />
Negative Faktoren sind unklare Prioritäten, fehlende Vorbilder, hierarchische Strukturen,<br />
unzureichende Kommunikation (horizontal wie vertikal), eine Arbeitsbelastung,<br />
die Arbeitnehmer persönliche Werte vernachlässigen lässt, sowie Angst, die eine<br />
angemessene Kritik und Handlung verhindert.<br />
Quellen: 124. Kongress der DGIM, Prof. E. Winkler (Heidelberg), PD C. Seifart (Marburg)<br />
„Momentan findet ein guter politischer<br />
Stimmungswandel statt, um<br />
darüber zu reden“, meint Professor<br />
Dr. Dirk Müller-Wieland, Präsident<br />
der <strong>DDG</strong> und Mitglied der<br />
Redaktionsgruppe, die den Klinik<br />
Codex erarbeitet hat. Das Problem<br />
sei die Orientierung der Krankenhaus-Geschäftsführer<br />
auf Output<br />
und Kostenreduktion. Deren „Ansagen<br />
und Zielvorgaben“ setzten Ärzte<br />
einem Dilemma aus.<br />
„Für gute Medizin braucht man Ressourcen;<br />
nachhaltig wäre eine Input-<br />
Steuerung“, unterstrich Prof. Müller-<br />
Wieland in Mannheim. Die eigentliche<br />
„Zwei-Klassen-Medizin“ bestehe<br />
darin, dass Patienten im DRG-System<br />
danach betrachtet würden, ob<br />
sie finanziell attraktiv oder unattraktiv<br />
sind. So ist bekanntlich die sprechende<br />
Medizin weniger lukrativ als<br />
technische Leistungen.<br />
„Viele Patienten fühlen sich im<br />
Krankenhaus vernachlässigt, gerade<br />
Patienten mit Diabetes“, berichtete<br />
Juliane Grützmann, Geschäftsführerin<br />
von Deutsche Diabetes-<br />
Hilfe – Menschen mit Dia betes<br />
(DDH-M). Bei stationären Patienten<br />
müsse noch mehr auf eine<br />
Diabetes erkrankung geachtet werden.<br />
Grundsätzlich wünscht sie sich,<br />
dass Patienten und Patientenorganisationen<br />
intensiver angehört und<br />
eingebunden werden.<br />
Professor Dr. Dr. Eva Winkler<br />
ist Leiterin des Schwerpunktprogramms<br />
„Ethik und Patientenorientierung<br />
in der Onkologie“ am<br />
Nationalen Zentrum für Tumorerkrankungen<br />
des Universitätsklinikums<br />
Heidelberg sowie Mitglied des<br />
Klinischen Ethikkomitees. Bei der<br />
Einschätzung ökonomischer Strategien<br />
differenziert sie. Maßnahmen<br />
zur Effizienzsteigerung seien durchaus<br />
ethisch vertretbar, denn knappe<br />
Mittel sind sinnvoll einzusetzen. Für<br />
Rationierung und medizinisch nicht<br />
indizierte Einnahmeerhöhungen zulasten<br />
von Patienten und Klinikbeschäftigten<br />
gelte das aber nicht.<br />
Sie ist überzeugt: Der Codex kann<br />
sehr wirksam sein, wenn er von den<br />
Verantwortlichen als verpflichtend<br />
angesehen und gelebt wird.<br />
Die kaufmännische Direktorin und<br />
stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />
des Universitätsklinikums Heidelberg,<br />
Irmtraut Gürkan, die als<br />
DGIM-Ehrenmitglied den Klinik<br />
Codex in ihrem Büro bereits aufgehängt<br />
hat, setzt auf das Gespräch<br />
zwischen ärztlicher, kaufmännischer<br />
und Pflegedienstleitung. Sie sieht<br />
allerdings auch die Politik in der<br />
Pflicht zu handeln.<br />
So könnten die Bundesländer zu<br />
einer Entlastung beitragen, indem<br />
sie ihrer Aufgabe nachkommen, die<br />
Krankenhausinvestitionen ausreichend<br />
zu finanzieren. Dann müssten<br />
nämlich nicht DRG-Einnahmen aus<br />
der Patientenversorgung zweckentfremdet<br />
verwendet werden.<br />
„Was wir tun, ist nicht<br />
vollumfänglich planbar“<br />
Wie kann der<br />
Klinik Codex<br />
praktisch umgesetzt<br />
werden?<br />
Prof. Dr. Petra-<br />
Maria Schumm-<br />
Draeger (Mitte)<br />
im Gespräch<br />
mit Prof. Dr.<br />
Achim Weizel,<br />
Aufsichtsrat der<br />
Universitätsmedizin<br />
Mannheim,<br />
und Juliane<br />
Grützmann (r.),<br />
DDH-M.<br />
Foto: M. Reischmann<br />
»Wir werden unsere ärztliche<br />
Heilkunst ausüben, ohne uns von<br />
wirtschaftlichem Druck, finanziellen<br />
Anreizsystemen oder ökonomischen<br />
Drohungen dazu bewegen zu lassen,<br />
uns von unserer Berufsethik und<br />
den Geboten der Menschlichkeit<br />
abzuwenden.«<br />
Klinik Codex der DGIM<br />
Die Ärzte kommen allerdings aus<br />
ihrer Verantwortung, ggf. kritische<br />
Entscheidungen treffen zu müssen,<br />
nicht heraus, erklärte Professor Dr.<br />
Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor<br />
des Universitätsklinikums Frankfurt,<br />
bei einer zweiten, vom Bundesverband<br />
Deutscher Internisten (BDI)<br />
organisierten Session zum Klinik<br />
Codex. Wenn die Behandlungskapazitäten<br />
erschöpft seien, müsse<br />
der Mangel organisiert werden,<br />
z.B. durch Nutzung benachbarter<br />
Strukturen. „Was wir tun, ist nicht<br />
vollumfänglich planbar. Wichtig ist,<br />
dass man weiß, wie es weitergeht,<br />
wenn mal eine Überlastung da ist“,<br />
sagte Prof. Graf. Für Kritik gebe es<br />
Fehlermeldesysteme, die Überlastungsanzeige<br />
und das persönliche<br />
Gespräch mit dem Vorgesetzten.<br />
Selbst mit mehr bzw. viel Geld könne<br />
man den Patienten schaden, wie<br />
die „Klug-entscheiden“-Initiative<br />
der DGIM unterstreiche.<br />
Wie kann ein Arzt, dem von seinem<br />
Arbeitgeber z.B. Soll-Ist-Vorgaben zu<br />
(rentablen) Operationen präsentiert<br />
werden und/oder der mit einer arg<br />
dünnen Personaldecke auskommen<br />
muss, hartnäckig widersprechen,<br />
ohne seinen Arbeitsplatz zu riskieren?,<br />
fragte der BDI-Vorsitzende<br />
Dr. Hans-Friedrich Spies. Wären<br />
Klinische Ethikkomitees geeignete<br />
Institutionen, um solche Konflikte<br />
zu klären?<br />
„Organisationsethik gehört üblicherweise<br />
nicht zum Aufgabenprofil<br />
eines Klinischen Ethikkomitees“, erklärte<br />
PD Dr. Carola Seifart vom<br />
Uniklinikum Marburg. Sie empfahl<br />
aber, eine – überregionale – unabhängige<br />
Anlaufstelle für die Anliegen<br />
der Ärzte einzurichten.<br />
„Vertrauen und Verantwortung“<br />
sind die Voraussetzungen, auf denen<br />
ärztliches Handeln beruht, erinnerte<br />
der Internist Professor Dr.<br />
Klaus Mann. Er sieht die ärztliche,<br />
kaufmännische und Pflegedienstleitung<br />
zusammen mit dem Ethikkomitee<br />
eines Hauses aufgerufen, sich<br />
gegenüber den Mitarbeitern offen<br />
zum Codex zu bekennen und über<br />
konkrete Probleme zu entscheiden.<br />
Dass die Botschaften des Klinik Codex<br />
auch für die niedergelassenen<br />
Ärzte ein Thema werden könnten,<br />
deutete BDI-Chef Dr. Spies mit dem<br />
Hinweis auf Arbeiten an einer Weiterentwicklung<br />
des Papiers an.<br />
Michael Reischmann<br />
124. Kongress der Deutschen<br />
Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
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eines normalen Glukosehaushaltes benötigen. Ebenfalls angezeigt bei Ersteinstellung des Diabetes mellitus. Gegenanzeigen: Hypoglykämie, Überempfindlichkeit gegen Insulin lispro oder sonstigen Bestandteil. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen: Umstellung auf anderen Insulintyp/-marke/-ursprung nur unter strenger ärztlicher Überwachung. Gleichzeitige Behandlung mit oralen Antidiabetika<br />
gegebenenfalls anpassen. Bei unzureichender Dosierung oder Abbruch der Behandlung Hyperglykämie und diabetische Ketoazidose möglich. Lange Diabetesdauer, intensivierte Insulintherapie, diabetische Neuropathie, Betablocker oder Wechsel von Insulin tierischen Ursprungs zu Humaninsulin können<br />
Warnsymptome einer Hypoglykämie verschleiern. Bei verstärkt. körperlicher Aktivität oder Ernährungsumstellung, Krankheit oder seelischer Belastung kann Dosis-Anpassung erforderlich sein. Unbehandelte hypo- oder hyperglykämische Reaktionen können zu Bewusstlosigkeit, Koma oder zum Tod führen. Bei<br />
Kombinationmit Pioglitazon Herzinsuffizienz möglich,besondersbei Patienten mitRisikofaktoren. Bei Verschlechterung der kardialen SymptomePioglitazon absetzen. Metacresolkann allergische Reaktionen hervorrufen. Funktionsstörungen der Insulinpumpe oder Anwendungsfehler können zu Hyperglykämie,<br />
hyperglykämischerKetoseoderdiabetischenKetoazidoseführen.Nebenwirkungen: HäufigsteNebenwirkungjederInsulinbehandlungistHypoglykämie.SchwereHypoglykämienkönnenzuBewusstlosigkeitundimExtremfallzumTodführen.Häufig(1/100–1/10)lokaleallergischeReaktionenmitHautrötungen,<br />
SchwellungenoderJuckreizander Injektionsstelle.Sie verschwinden gewöhnlichinnerhalbweniger Tagebis weniger Wochenvonselbst.Systemische Allergieselten(1/10.000–1/1.000), aberpotentiellgefährlicher, kannHautausschlag amganzenKörper, Kurzatmigkeit,keuchenden Atem, Blutdruckabfall, schnellen<br />
Puls oder Schwitzen hervorrufen, kann lebensbedrohlich sein. Gelegentlich (1/1.000–1/100) Lipodystrophie an Injektionsstellen. Ödeme, vor allem bei Behandlungsbeginn oder Änderung der Behandlung zu Verbesserung der Blutzuckereinstellung. Verschreibungspflichtig. Sanofi-Aventis Deutschland<br />
GmbH, D-65926 FrankfurtamMain, Stand:August 2017 (SADE.ILI.17.06.1738(1)).<br />
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1801_ILI_A – SADE.ILI.17.08.2396
14 Kongress aktuell<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Wie sich<br />
die Adhärenz<br />
steigern lässt<br />
Strategien für eine bessere<br />
Therapietreue<br />
Mannheim. Warum ein Patient seine verschriebene Medikation<br />
nicht (regelhaft) einnimmt, kann ganz unterschiedliche<br />
Ursachen haben. Sicher ist: Eine Therapieuntreue ist prognoserelevant.<br />
Zwei Experten geben Tipps, wie sich die Adhärenz<br />
in der Praxis steigern lässt.<br />
Nonadhärenz bzw. eine eingeschränkte<br />
Adhärenz sind ein<br />
gravierendes Problem, auch<br />
unter Diabetes patienten. Nicht nur,<br />
dass sich durch die Therapieuntreue<br />
die Prognose deutlich verschlechtert,<br />
auch die Gesamtkosten der<br />
Krankenversorgung steigern sich<br />
dadurch erheblich. „Würde man in<br />
Deutschland den Anteil der nicht<br />
adhärenten Dia betespatienten um<br />
nur 1 % senken, könnte man gut 150<br />
Millionen Euro im Jahr an Krankenversorgungskosten<br />
einsparen“, sagte<br />
Privatdozent Dr. Jan Matthes vom<br />
Zentrum für Pharmakologie an der<br />
Uniklinik Köln.<br />
Doch wie lässt sich dieses Problem<br />
bekämpfen? „Nonadhärenz ist eine<br />
chronische Störung“, betonte der<br />
Pharmakologe, „das heißt, wir haben<br />
die Indikation für eine Dauertherapie!“<br />
Als hilfreiche Maßnahmen für<br />
eine Adhärenzsteigerung nannte er:<br />
»Wir haben<br />
die Indikation<br />
für eine<br />
Dauertherapie«<br />
• ein einfaches Dosierungsschema<br />
(effektivste Einzelmaßnahme)<br />
• eine individuell auf den und mit<br />
dem Patienten abgestimmte Therapie<br />
• eine patientenzentrierte Kommunikation<br />
• eine gute Arzt-Patienten-Kooperation<br />
• eine aktive Patientenbeteiligung<br />
(partizipative Entscheidungsfindung)<br />
• Schulungsmaßnahmen und Fallmanagement<br />
Kommunikation ist also ein zentrales<br />
Thema bei der Adhärenz, bemerkte<br />
Dr. Matthes. Doch das Arzt-<br />
Patienten-Gespräch will gelernt sein.<br />
Für das Verordnungsgespräch hat die<br />
Arbeitsgruppe von Dr. Matthes daher<br />
einen Gesprächsleitfaden (AMPEL®)<br />
entwickelt, der bereits in der Lehre<br />
eingesetzt wird. „Wir prüfen momentan<br />
in klinischen Studien den<br />
Nutzen in allgemeinmedizinischen<br />
Praxen“, so der Pharmakologe. Wichtig<br />
ist es zudem, das „richtige“ Medikament<br />
für den jeweiligen Patienten<br />
auszuwählen. „Es gibt Medikamente,<br />
die eine höhere Nonädhärenz-<br />
Toleranz haben.“<br />
Was damit gemeint ist, erklärte er<br />
am Beispiel von Antihypertensiva:<br />
Die Geschwindigkeit des Wirkverlusts<br />
unterscheidet sich zwischen<br />
einzelnen Substanzen sehr deutlich.<br />
Bei Amlodipin ist der Effekt der Adhärenz<br />
auf die mittlere Blutdrucksenkung<br />
im Langzeitmittel deutlich<br />
geringer. „Man hat also trotzdem<br />
eine Gewährleistung des Therapieerfolgs,<br />
auch wenn die Adhärenz nicht<br />
so gut ist.“<br />
Schwierigkeiten, Tabletten<br />
zu schlucken<br />
Die erfolgreiche und richtige Handhabung<br />
der Medikation ist ebenfalls<br />
eine wichtige Voraussetzung für<br />
den Therapieerfolg, ergänzte Professor<br />
Dr. Walter E. Haefeli vom<br />
Zentrum für Innere Medizin am<br />
Universitätsklinikum Heidelberg.<br />
„Quantitativ das größte Problem ist<br />
das Schlucken von Tabletten.“ Etwa<br />
30 % der über 80-Jährigen klagen<br />
über Schluckbeschwerden bei der<br />
Tabletteneinnahme. Knapp 10 %<br />
davon nehmen deshalb ihre Medikamente<br />
nicht ein. „Das bedeutet,<br />
Kommunikation ist<br />
ein entscheidender Faktor<br />
für die Adhärenz.<br />
Foto: fotolia/koti<br />
dass wir etwa 3 % der älteren Bevölkerung<br />
wegen Schluckbeschwerden<br />
nicht erreichen.“<br />
Ob der Patient Schwierigkeiten bei<br />
der Tabletteneinnahme hat, lässt sich<br />
jedoch mit zwei einfachen Fragen<br />
klären:<br />
• Müssen Sie beim Essen oder Trinken<br />
öfter würgen? (Sensitivität<br />
63 %, Spezifität 78 %)<br />
• Müssen Sie beim Essen oder Trinken<br />
öfter husten? (Sensitivität<br />
73 %, Spezifität 72 %)<br />
Am schlechtesten zu schlucken sind<br />
kreisrunde Tabletten, berichtete<br />
Prof. Haefeli. „Wenn man sich den<br />
deutschen Markt anschaut, sind<br />
kreisrunde Tabletten allerdings sehr<br />
häufig.“ Kapseln, die sich deutlich<br />
einfacher schlucken lassen, finden<br />
sich dagegen selten. „Schauen Sie bei<br />
Patienten mit Schluckbeschwerden<br />
nach galenischen Alternativen“, riet<br />
der Experte.<br />
Alisa Ort<br />
124. Kongress der Deutschen<br />
Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)<br />
Der AMPEL® * -Leitfaden<br />
1. Gesprächsziel mitteilen: eine Therapieentscheidung<br />
soll getroffen werden<br />
2. Bereitschaft zur Beteiligung erfragen:<br />
(Inwieweit) will der Patient/die Patientin<br />
beteiligt sein?<br />
3. Hintergrund explorieren: z.B. Vorkenntnisse,<br />
Erwartungen, Adhärenz-Hindernisse<br />
4. Über Therapieoptionen informieren: Ziele,<br />
Dauer, Substanzgruppen/Wirkstoffe,<br />
Chancen, Risiken<br />
5. Präferenzen erfragen: Bevorzugt der Patient/die<br />
Patientin eine Therapieoption?<br />
6. Bevorzugte Option(en) aushandeln: Vorund<br />
Nachteile angesichts individueller<br />
Situation abwägen<br />
7. Sich für eine Therapieoption entscheiden:<br />
gemeinsam eine Entscheidung<br />
treffen und diese zusammenfassen<br />
8. Weiteres Vorgehen vereinbaren: z.B.<br />
Einnahmehinweise geben, Verlaufsbeurteilung<br />
verabreden<br />
* Arzneiverordnungsgespräch unter Berücksichtigung<br />
medikamentöser Aspekte und<br />
der partizipativen Entscheidungsfindung,<br />
ein Leitfaden<br />
Die Psyche ins Visier nehmen<br />
Psychosoziale Aspekte bei der Diagnostik und Behandlung des DMP Diabetes mellitus<br />
MAnnheim. Psychosoziale Aspekte<br />
sind im Disease Management<br />
Programm (DMP) Diabetes mellitus<br />
klar formuliert. Doch wie lassen sich<br />
Diagnostik und Behandlung<br />
in der Praxis einfach umsetzen?<br />
Im DMP Diabetes mellitus wird<br />
insbesondere auf die häufige und<br />
bedeutsame Komorbidität einer<br />
Depression hingewiesen, berichtete<br />
der Psychodiabetologe Professor Dr.<br />
Johannes Kruse von der Klinik<br />
Psychosomatische Medizin und<br />
Psychotherapie an der Universität<br />
Gießen. Die Leitlinie „Psychosoziales<br />
und Diabetes“ empfiehlt, Menschen<br />
mit Diabetes mindestens einmal<br />
pro Jahr und in kritischen Krankheitsphasen<br />
(z.B. Diagnosestellung,<br />
Krankenhausaufenthalt, Entwicklungen<br />
von Folgeerkrankungen)<br />
auf das Vorliegen einer klinischen<br />
oder subklinischen Depression zu<br />
screenen. Zwei einfache Fragen lassen<br />
sich gut in die Praxis integrieren:<br />
• Während der letzten zwei Wochen:<br />
Fühlten Sie sich gedrückt, niedergeschlagen<br />
oder hoffnungslos?<br />
• Während der letzten zwei Wochen:<br />
Haben Sie Freude oder Interesse<br />
an Ihren Tätigkeiten verloren, die<br />
Ihnen gewöhnlich Freude machen?<br />
„Wenn beide Fragen positiv beantwortet<br />
werden, haben die Patienten<br />
zu 80 % eine Depression“, sagte Prof.<br />
Kruse. Eine andere Möglichkeit ist<br />
die jährliche Beantwortung des<br />
WHO-5-Fragebogens. Dieser ist z.B.<br />
im Gesundheitspass Diabetes der<br />
<strong>DDG</strong> enthalten.<br />
Liegt eine Depression vor, unterscheidet<br />
sich die Therapie je nach<br />
Ausmaß der Störung. Bei Anpassungsstörungen<br />
bzw. einer leichten<br />
depressiven Episode ist eine qualifizierte<br />
somatische Behandlung bzw.<br />
psychosomatische Basisversorgung<br />
indiziert. Auch mit Schulungen und<br />
Bewegungsprogrammen gibt es<br />
gute Erfahrungen. Erst im nächsten<br />
Schritt kommt eine Psychotherapie<br />
und ggf. Psychopharmakatherapie<br />
infrage. Mittelgradig depressive Episoden<br />
bedürfen einer Psychopharmakatherapie<br />
oder Psychotherapie<br />
zusätzlich zu Schulung, Bewegung<br />
und (psycho)somatischer Basisversorgung.<br />
Bei schweren depressiven<br />
Episoden werden sowohl eine medikamentöse<br />
Unterstützung mit<br />
Psychopharmaka als auch eine Psychotherapie<br />
notwendig.<br />
»Wie kann<br />
die Vernetzung<br />
gelingen?«<br />
Doch wie kann die Vernetzung<br />
zwischen dem psychosomatischen/<br />
psychotherapeutischen und dem<br />
diabetologischen Versorgungsangebot<br />
gelingen? In Gießen haben<br />
die Kollegen ein neues integriertes<br />
kooperatives Versorgungskonzept<br />
mit diabetologischen Schwerpunktpraxen<br />
und der psychosomatischen<br />
Ambulanz an der Universitätsklinik<br />
im Rahmen einer randomisierten,<br />
kontrollierten Studie evaluiert. „Es<br />
gibt zunehmend Evidenz, dass sich<br />
die Stoffwechselwerte und die Lebensqualität<br />
deutlich verbessern,<br />
wenn diese Versorgung klappt“,<br />
schloss der Referent.<br />
ao<br />
124. Kongress der DGIM
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Kongress aktuell<br />
15<br />
Tauchtauglich?<br />
Schon der Wassereinstieg verlangt Herz und Kreislauf einiges ab<br />
MANNHEIM. Hobbytaucher sind heute<br />
im Schnitt deutlich über 45 Jahre<br />
und bringen entsprechend kardiovaskuläre<br />
Risiken und Erkrankungen mit.<br />
Wenigen ist aber klar, dass schon der<br />
Einstieg ins Wasser Gefahren birgt.<br />
Der Organismus muss beim Tauchen<br />
mit verschiedenen physiologischen<br />
Beanspruchungen fertig<br />
werden, erklärte Professor Dr. Kay<br />
Tetzlaff, Sportmedizin am Universitätsklinikum<br />
Tübingen. Das fängt<br />
schon an beim bloßen Eintauchen,<br />
das nicht nur der Unterwassersportler,<br />
sondern jeder Schwimmer<br />
durchläuft. Es kommt zu einem Anstieg<br />
des intrathorakalen Blutvolumens<br />
und einer erhöhten Druck-/<br />
Volumenbelastung des Herzens, die<br />
gerne unterschätzt wird. Durch vermehrte<br />
Blutfüllung des Thorax sinkt<br />
die Lungenkapazität und der Widerstand<br />
nimmt zu, d.h., es atmet sich<br />
schwerer.<br />
Überdurchschnittlich viele<br />
Tauchunfälle<br />
Auch die Diurese steigt. Schlimmstenfalls<br />
kann ein Immersionslungenödem<br />
entstehen, sogar beim<br />
Aqua-Jogging ist dies schon passiert!<br />
Unter Wasser führt der Tauchreflex<br />
dann zu einer Bradykardie. Auch das<br />
Atmen mit erhöhter Gasdichte und<br />
erhöhtem Gasdruck strengt dann<br />
sehr an. Deshalb wundert es nicht,<br />
dass sich unter tödlichen Tauchunfällen<br />
überdurchschnittlich häufig Patienten<br />
mit vorbestehenden kardialen<br />
Erkrankungen finden. Je körperlich<br />
und kardial fitter ein Mensch ist, desto<br />
geringer ist sein Risiko, bei diesem<br />
Sport zu Schaden zu kommen.<br />
Ein spezielles Problem ist die Dekompressionskrankheit<br />
durch Lösen<br />
des Stickstoffs im Blut in großer Tiefe.<br />
Bei jedem Tauchgang entstehen<br />
venöse Mikrogasblasen, die normal<br />
in die Lunge kommen und abgeatmet<br />
werden. Wenn sie aber über<br />
einen Rechts-Links-Shunt, z.B. ein<br />
offenes Foramen ovale, in den arteriellen<br />
Kreislauf gelangen, können sie<br />
kleine Embolien z.B. im Gehirn oder<br />
im Herzen verursachen. Studien haben<br />
zudem gezeigt, dass die Dekompressionskrankheit<br />
bei offenem Foramen<br />
ovale häufiger auftritt. Es gab<br />
»Physiologische<br />
Beanspruchung«<br />
sogar eine Korrelation zur Größe des<br />
Vorhofseptum-Defekts.<br />
Hobbytaucher brauchen kein<br />
Screening auf Herzfehler<br />
Patienten mit diesem Vitium können<br />
durchaus tauchen, sollten dies aber<br />
auf sehr konservative Weise tun, z.B.<br />
mit verlängertem Sicherheitsstopp<br />
und reduzierter Aufstiegsgeschwindigkeit,<br />
um das Mikroembolierisiko<br />
zu minimieren. Das gilt vor allem,<br />
wenn ein spontaner Shunt besteht.<br />
Wer „nur“ aus Vergnügen absteigt,<br />
verzichtet vielleicht besser darauf.<br />
Das ist insbesondere dann die richtige<br />
Entscheidung, wenn schon bei<br />
konservativen Gängen eine Dekompressionserkrankung<br />
aufgetreten ist.<br />
Bei Berufstauchern empfiehlt sich<br />
der Verschluss des Foramens, ein<br />
Screening auf den Herzfehler bei<br />
Hobbysportlern braucht man nicht.<br />
Dr. Angelika Bischoff<br />
Ist die kardiale Gesundheit<br />
eingeschränkt, sollte der Kopf<br />
lieber über Wasser bleiben.<br />
Foto: iStock/Placebo365<br />
Bei uns läuft’s GUT *<br />
Einfacher Einstieg<br />
in die Injektionstherapie<br />
bei Typ-2-Diabetes<br />
Einfach stark wirksam<br />
· ab der ersten Gabe 1,§<br />
Einfach überzeugend<br />
· patientenfreundliche<br />
Anwendung 2,‡,†<br />
Einfache Anwendung<br />
· sofort gebrauchsfertiger Pen 3<br />
· 1x wöchentlich 1<br />
· nicht sichtbare Nadel 3<br />
Breite<br />
Kombinierbarkeit<br />
1,#<br />
84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kardiologie (DGK)<br />
*<br />
GLP-1-Unterstützte Therapie<br />
Wer sollte besser über<br />
Wasser bleiben?<br />
Manche Verbände verlangen medizinische<br />
Atteste zur Tauchtauglichkeit – sicher<br />
eine gute Idee. Schließlich sind diverse<br />
Vorerkrankungen nicht mit dem Tauchen<br />
vereinbar:<br />
• eine symptomatische Herzinsuffizienz<br />
oder koronare Herz erkrankung<br />
• eine unkontrollierte Hypertonie bzw.<br />
Hypertonie mit linksventrikulärer Hypertrophie<br />
• Herzklappenerkrankungen, die die<br />
Belastbarkeit einschränken<br />
• eine kürzer als 3 Monate zurückliegende<br />
Myokarditis<br />
• eine hypertrophe Kardiomyo pathie<br />
Auch behandlungsbedürftige Rhythmusstörungen<br />
oder solche mit hohem Risiko<br />
für plötzlichen Herztod stellen gewichtige<br />
Gründe gegen das Tauchen dar. Außerdem<br />
sollten Träger von Schrittmachern<br />
oder implantierten Defis über Wasser bleiben.<br />
Die Geräte könnten durch den Druck<br />
mechanische Schäden abbekommen.<br />
www.trulicity.de<br />
1. Trulicity® Fachinformation. Februar <strong>2018</strong>. 2. Matfin G et al. Journal of Diabetes Science and Technology 2015; 9(5): 1071–1079. 3. Trulicity®-Pen Gebrauchsinformation. Stand Juni 2017.<br />
# Die Studien mit Dulaglutid wurden durchgeführt in Kombination mit Metformin, Pioglitazon, Glimepirid, Insulin lispro und Insulin glargin. In den Vergleichsarmen wurden Sitagliptin, Liraglutid,<br />
Exenatide 2 x täglich, Metformin, Glimepirid, Insulin glargin und Plazebo getestet (AWARD-1 bis-6 1 , -8 1 und -9 1 ).<br />
§ 7 klinische Phase-III-Studien zeigen eine statistisch überlegene HbA 1c<br />
-Reduktion für Dulaglutid 1,5 mg im Vergleich zu: Metformin, Sitagliptin, Exenatide zweimal täglich, Insulin glargin und Plazebo. 1<br />
Gegenüber der maximal zugelassenen Dosis von Liraglutid 1,8 mg erzielte Trulicity® 1,5 mg in einer Phase-III-Studie eine statistisch nicht-unterlegene HbA 1c<br />
-Reduktion. 1<br />
‡ Verglichen mit Exenatid 2x täglich.<br />
† Basierend auf der Bewertung der Produktprofile von Liraglutid und Trulicity® – ohne Nennung der Namen – im Rahmen einer Befragung von Patienten mit Typ-2-Diabetes, die noch keine Injektionstherapie<br />
erhalten hatten. Wenn Attribute wie Wirksamkeit und Verträglichkeit zweier Behandlungen gleich sind, werden für die Bewertung durch die Patienten die Faktoren sofort gebrauchsfertiger<br />
Pen und 1 x wöchentliche Anwendung ausschlaggebend.<br />
Trulicity: Bezeichnung der Arzneimittel: Trulicity 0,75 mg Injektionslösung in einem Fertigpen, Trulicity 1,5 mg Injektionslösung in einem Fertigpen. Zusammensetzung: arzneilich wirksamer Bestandteil:<br />
Jeder Fertigpen enthält 0,75 mg bzw. 1,5 mg Dulaglutid in 0,5 ml Lösung. Hilfsstoffe: Natriumcitrat, Zitronensäure, Mannitol, Polysorbat 80, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Trulicity<br />
wird angewendet, um den Blutzucker bei Erwachsenen mit Typ 2 Diabetes zu senken. – als alleiniges Arzneimittel zur Diabetes-Behandlung, wenn der Blutzucker nur durch Diät und Bewegung nicht<br />
ausreichend kontrolliert ist und Metformin nicht eingenommen werden kann. – oder zusammen mit anderen Arzneimitteln zur Diabetes-Behandlung, wenn durch diese der Blutzucker nicht ausreichend<br />
kontrolliert ist. Diese anderen Arzneimittel können Arzneimittel sein, die eingenommen werden, und/oder ein Insulin, das gespritzt wird. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder<br />
einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen. Diese Nebenwirkungen sind normalerweise nicht schwerwiegend. Sie treten meist zu<br />
Behandlungsbeginn auf und lassen bei den meisten Patienten im Lauf der Zeit wieder nach. Unterzuckerung tritt sehr häufig auf, wenn Dulaglutid zusammen mit Arzneimitteln angewendet wird, die<br />
Metformin, Sulfonylharnstoff und/oder Insulin enthalten. Bei Anwendung eines Sulfonylharnstoffs oder wenn Insulin gespritzt wird, kann es bei gleichzeitiger Dulaglutid-Anwendung notwendig werden,<br />
die Dosis zu reduzieren. Unterzuckerungen sind häufig, wenn Dulaglutid allein oder zusammen mit Kombination von Metformin und Pioglitazon angewendet wird. Zu Symptomen einer Unterzuckerung<br />
gehören Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwäche, Schwindel, Hungergefühl, Verwirrtheit, Reizbarkeit, Herzrasen und Schwitzen. Andere häufige Nebenwirkungen sind: weniger Hunger, Verdauungsstörung,<br />
Verstopfung, Blähungen, geblähter Bauch, saures Aufstoßen, Rülpsen, Müdigkeit, erhöhter Puls, Verlangsamung der elektrischen Herzströme. Gelegentlich: Reaktionen an der Injektionsstelle<br />
(z.B. Ausschlag oder Rötung), Allergische Reaktionen am ganzen Körper (z.B. Schwellung, erhabener juckender Hautausschlag (Nesselsucht)). Selten: Akute Pankreatitis. Häufigkeit unbekannt: Darmverschluss.<br />
Zulassungsinhaber: Eli Lilly Nederland B.V.; Papendorpseweg 83, 3528 BJ Utrecht, Niederlande. Ansprechpartner in Deutschland: Lilly Deutschland GmbH, Werner-Reimers-Str. 2 – 4,<br />
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Leben so normal wie möglich<br />
www.trulicity.de<br />
www.lilly-diabetes.de<br />
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16 Kongress aktuell<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Was lässt das Herz<br />
bei Diabetes leiden?<br />
Drei Faktoren fallen bei Herzerkrankungen besonders ins Gewicht<br />
MANNHEIM. Die Prognose von Diabetespatienten ist bei einer<br />
Herzerkrankung immer noch deutlich schlechter als bei Patienten<br />
ohne Diabetes. Schuld daran sind vor allem drei Komponenten,<br />
die durch die Erkrankung beeinflusst werden.<br />
Das Blut von Typ-2-<br />
Diabetespatienten ist<br />
vulnerabler als bei anderen<br />
Menschen.<br />
Foto: iStock/solar22<br />
Die mit einem Schlaganfall<br />
und einem Myokardinfarkt<br />
assoziierten Komplikationen<br />
haben in den letzten 20 bis 25 Jahren<br />
in der Gesamtbevölkerung signifikant<br />
abgenommen. Ein genauerer<br />
Blick zeigt: Diese Komplikationen<br />
treten bei Diabetes patienten weiterhin<br />
häufiger auf als bei Patienten<br />
ohne die Erkrankung. „Um das besser<br />
zu verstehen, kann die Pathophysiologie<br />
Einblicke geben“, erläuterte<br />
Professor Dr. Nikolaus Marx,<br />
Uniklinik RWTH Aachen.<br />
Zum einen nimmt die vaskuläre<br />
Komponente Einfluss. Durch Hyperglykämien,<br />
fettgewebsgetriebene<br />
subklinische Inflammationen und<br />
andere kardiovaskuläre Risikofaktoren<br />
treten bei Menschen mit Diabetes<br />
gehäuft endotheliale Dysfunktionen<br />
auf.<br />
Link zwischen Inflammation und<br />
veränderter Gerinnselstruktur<br />
Zum anderen kommt es zu einer<br />
vermehrten Migration und Proliferation<br />
glatter Gewebsmuskelzellen<br />
und zu fortgeschrittenen Läsionen<br />
der Gefäße. Ein höherer Stenosegrad<br />
und eine geringere minimale Dicke<br />
der protektiven fibrösen Kappe legen<br />
nahe, dass Plaques bei Diabetespatienten<br />
vulnerabler sind und zu<br />
Rupturen führen.<br />
Ein weiterer Faktor laut Prof. Marx:<br />
„Es gibt im Blut zirkulierende Substanzen,<br />
die dazu beitragen, dass<br />
»Pathophysiologie<br />
kann<br />
Einblicke geben«<br />
das Risiko der Patienten erhöht ist.“<br />
Ein Beispiel sind Veränderungen in<br />
der Gerinnung. Die Gerinnsel bei<br />
Patienten mit Diabetes weisen eine<br />
dichtere Struktur auf als bei anderen<br />
Patienten. Auch deren Lysierung ist<br />
schwieriger. Es wurde gezeigt, dass<br />
dieses Phänomen auf eine erhöhte<br />
Inkorporation des proinflammatorischen<br />
Proteins Complement C3 in<br />
die Fibringerinnsel zurückzuführen<br />
ist. Complement C3 ist dabei der<br />
stärkste bekannte Prädiktor für eine<br />
verlängerte Lysezeit. „Wir glauben,<br />
dass das ein interessanter Link ist<br />
zwischen der Inflammation bei diesen<br />
Menschen und der veränderten<br />
Gerinnselstruktur“, betonte Prof.<br />
Marx.<br />
Mortalität bei Herzinsuffizienz<br />
ist deutlich höher<br />
Eine dritte Komponente ist das bei<br />
Menschen mit Diabetes veränderte<br />
Myokard, bedingt durch autonome<br />
Neuropathien, Mikroangiopathien<br />
und einen veränderten kardialen<br />
Metabolismus. Bemerkenswert ist<br />
hier, dass die Inzidenz von Herzinsuffizienzen<br />
bei Diabetespatienten<br />
immer erhöht ist, egal in welchem<br />
Alter. Auch bei der Mortalität zeigt<br />
sich ein Unterschied: Daten aus<br />
2004 veranschaulichen, dass bereits<br />
nach drei Jahren 55 % der Patienten<br />
mit Diabetes und Herzinsuffizienz<br />
gestorben waren. Bei den Patienten<br />
ohne Diabetes waren es mit gut<br />
40 % deutlich weniger. Dieses Risiko<br />
sei auch im Jahr <strong>2018</strong> noch stark<br />
erhöht, ermahnte Prof. Marx und<br />
Wie wirken<br />
SGLT2-Hemmer?<br />
Das kardiovaskuläre Risiko wird durch<br />
SGLT2-Hemmer am wahrscheinlichsten<br />
durch eine Reduktion der herzinsuffizienzassoziierten<br />
Ereignisse<br />
verringert, so Prof. Marx. Der Experte<br />
und sein Team konnten z.B. zeigen,<br />
dass die Gabe von Empagliflozin einen<br />
erhöhten Abbau zweikettiger<br />
Aminosäuren (BCAA) induziert – ein<br />
Vorgang der bei Herzinsuffizienz<br />
gestört ist. Die Forscherr haben die<br />
Hypothese aufgebracht, dass der verminderte<br />
BCAA-Katabolismus durch<br />
Empagliflozin wieder auf Touren gebracht<br />
wird und dazu führt, dass das<br />
Herz bessere Energiesubstrate zur<br />
Verfügung hat, erklärte Prof. Marx.<br />
Zudem kommt es zu einem erweiterten<br />
Ketonkörper-Metabolismus.<br />
Foto: iStock/voinSveta<br />
forderte mehr Beachtung für diesen<br />
Aspekt.<br />
Neuer prognostischer Marker<br />
in Sicht?<br />
Seine Arbeitsgruppe konnte zeigen,<br />
dass eine erhöhte Konzentration von<br />
Trimethylamin-N-oxid (TMAO)<br />
mit einer gesteigerten Sterblichkeit<br />
von Patienten mit einer systolischen<br />
Herzinsuffizienz, nicht aber einer diastolischen<br />
Herzinsuffizienz assoziiert<br />
ist. Dieses Molekül könnte sich demnach<br />
bei einer bestimmten Gruppe<br />
als prognostischer Marker eignen.<br />
Allgemein erhofft sich Prof. Marx<br />
für die Zukunft eine bessere Charakterisierung<br />
der Patienten vor<br />
Therapiebeginn, um Subgruppen zu<br />
identifizieren und so die geeignetste<br />
Behandlungsoption individuell zu<br />
bestimmen. Dr. Judith Besseling<br />
84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kardiologie (DGK)<br />
Wenn bei Typ-1-Diabetes das<br />
Herz aus dem Takt gerät<br />
Atriale Ektopien am Tag, Bradykardien in der Nacht<br />
MAINZ. Hypoglykämieinduzierte<br />
EKG-Veränderungen unterscheiden<br />
sich offenbar je nach Tageszeit:<br />
Nachts finden sich eher Bradykardien,<br />
tagsüber vornehmlich atriale<br />
Ektopien.<br />
Dass Hypoglykämien verschiedene<br />
Herzrhythmusstörungen<br />
auslösen können, ist bekannt,<br />
erinnerte Professor Dr. Manfred<br />
Dreyer, Diabetesschwerpunktpraxis<br />
Eppendorf, Hamburg. Nun<br />
gibt es zur weiteren Differenzierung<br />
neue Studiendaten: Bei 37<br />
Typ-1-Diabetespatienten erfolgte<br />
»Zum ersten<br />
Mal berichtet«<br />
ein Langzeit-EKG und pa rallel eine<br />
Cardiogoniometrie jeweils über 96<br />
Stunden.<br />
Als Ausgangswert wurden die<br />
EKG-Zeiten getrennt für Tag und<br />
Nacht ausgewertet, während die<br />
Blutglukosewerte zwischen 90<br />
und 180 mg/dl (5–10 mmol/l)<br />
lagen. Definitionsgemäß bestanden<br />
Hypoglykämien bei Blutzuckerwerten<br />
unter 63 mg/dl<br />
(< 3,5 mmol/l).<br />
Erhöhtes Risiko für<br />
Kammerflimmern<br />
Die Analyse der EKG-Veränderungen<br />
zeigte, dass sich sowohl während<br />
hypoglykämischer Phasen am<br />
Tag als auch während der Nacht<br />
verlängerte QTc-Intervalle fanden.<br />
Klinisch sollte dabei im Blick<br />
behalten werden, dass die Verlängerung<br />
des QTc-Intervalls generell<br />
ein Risikofaktor für das Auftreten<br />
von Kammerflimmern sein kann,<br />
kommentierte der Experte. Außerdem<br />
fiel bei den Auswertungen ein<br />
Unterschied auf Vorhofebene auf.<br />
So traten während nächtlicher<br />
Hypoglykämien sehr häufig Bradykardien<br />
auf, am Tag hingegen<br />
nicht. Tagsüber überwogen während<br />
der hypoglykämischen Phasen<br />
vielmehr atriale Ektopien.<br />
Damit sei das erste Mal berichtet<br />
worden, dass sich sogenannte hypoglykämische<br />
EKG-Veränderungen<br />
in der Nacht von denen am<br />
Tag unterscheiden, so der Experte.<br />
Allerdings könne man noch nicht<br />
entscheiden, welche Situationen<br />
stärker proarrhythmogen sind<br />
oder weitergehende Herzrhythmusstörungen<br />
begünstigen könnten.<br />
eno<br />
<strong>DDG</strong> Diabetes Update <strong>2018</strong><br />
Amputationsraten unter<br />
Empagliflozin nicht erhöht!<br />
Aktuelle Analyse gibt Entwarnung<br />
MAINZ. Die Ergebnisse der CANVAS-<br />
Studie haben Fragen zurückgelassen:<br />
Handelt es sich bei der höheren Amputationsrate<br />
an der unteren Extremität<br />
unter Canagliflozin womöglich um<br />
einen unerwünschten Klasseneffekt?<br />
US-Wissenschaftler analysierten<br />
nun die Ergebnisse der EMPA-<br />
REG OUTCOME-Studie bezüglich<br />
der Amputationsdaten. 1 Bei den über<br />
7000 Typ-2-Diabetespatienten kam es<br />
bei einer mittleren Beobachtungszeit<br />
von 3,1 Jahren bei 131 Teilnehmern<br />
zu einer Amputation an der unteren<br />
Extremität. 88 Patienten (1,9 %) der<br />
Empagliflozin-Arme (10 mg bzw.<br />
25 mg) und 43 Patienten der Placebogruppe<br />
(1,8 %) waren betroffen.<br />
Die Inzidenzrate betrug somit 6,5<br />
pro 1000 Patientenjahre in beiden<br />
Gruppen. Damit unterschied sich das<br />
Risiko für eine Amputation zwischen<br />
den beiden Studienarmen nicht.<br />
Professor Dr. Andreas Hamann,<br />
Hochtaunus-Kliniken Bad Homburg<br />
ordnete das Ergebnis in einem<br />
Kommentar folgendermaßen ein:<br />
„In beiden Gruppen von Patienten<br />
in EMPA-REG OUTCOME ist das<br />
Amputationsrisiko ähnlich dem der<br />
Patienten unter Canagliflozin in<br />
CANVAS, während dort das Risiko<br />
für die Patienten deutlich niedriger<br />
lag. Das kann darauf zurückzuführen<br />
sein, dass das Studienkollektiv in<br />
EMPA-REG zu einem höheren Anteil<br />
kardiovaskuläre Vorerkrankungen<br />
hatte, erschwert aber auch einen<br />
direkten Vergleich zwischen den<br />
Ergebnissen aus den verschiedenen<br />
Studien. Festzuhalten bleibt, dass es<br />
auch bei der Subgruppenanalyse kein<br />
ungünstiges Signal für das Präparat<br />
Empagliflozin im Hinblick auf das<br />
Amputationsrisiko gab.“ ao<br />
1. Inzucchi SE et al. Diabetes Care <strong>2018</strong>; 41_e4–e5<br />
<strong>DDG</strong> Diabetes Update <strong>2018</strong>
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Das Interview<br />
17<br />
Dose statt Pankreas<br />
Verkapselte Schweine-Inseln funktionieren in diabetischen Rhesusaffen<br />
DRESDEN. Am Universitätsklinikum in Dresden wird Spitzenforschung<br />
in puncto Inseltransplantation betrieben. Eine mögliche<br />
Alternative zur allogenen Inseltransplantation, die durch den<br />
Mangel an Spenderorganen und bürokratische Hürden stark<br />
limitiert wird, könnte die Xenotransplantation – die Transplantation<br />
artfremder Inselzellen – sein. Dem Forscherteam um Privatdozentin<br />
Dr. Barbara Ludwig ist es erstmals gelungen, Schweine-<br />
Inseln erfolgreich in diabetische Rhesusaffen zu übertragen.<br />
?<br />
Ihre Arbeitsgruppe hat in Kooperation<br />
mit der israelischen Firma<br />
Beta-O 2 einen Bioreaktor entwickelt,<br />
der das Pankreas ersetzen soll. Er<br />
wird als eine Art Dose beschrieben.<br />
Wie genau hat man sich diese Dose<br />
vorzustellen?<br />
Dr. Barbara Ludwig: Weltweit steht<br />
die Suche nach alternativen Quellen<br />
für die Betazellersatztherapie<br />
im Fokus der Diabetesforschung.<br />
Neben der Stammzellforschung hat<br />
dabei die Xenotransplantation, also<br />
die Verwendung tierischer Spenderzellen,<br />
eine Renaissance erlebt.<br />
Wir arbeiten in unserer Gruppe seit<br />
Längerem an einem System zur sogenannten<br />
Makroverkapselung von Inselzellen.<br />
Das Transplantat wird dabei<br />
in einen „Container“ integriert.<br />
Die Herausforderung liegt darin, einen<br />
suffizienten Einstrom von Sauerstoff<br />
und Nährstoffen sowie einen<br />
ungehinderten Ausstrom der Effektorhormone<br />
Insulin und Glukagon<br />
zu gewährleisten. Außerdem gilt es,<br />
eine sichere Barriere gegenüber dem<br />
Immunsystem aufrechtzuerhalten.<br />
Der „Charme“ dieser Systeme liegt<br />
in der verhältnismäßig einfachen<br />
Implantationstechnik. Das BetaAir®<br />
System, ein Makro-Device, das von<br />
der Firma Beta-O 2 entwickelt wurde,<br />
besteht aus einem Kunststoffgehäuse,<br />
in das zwei Schichten von in Alginat<br />
immobilisierten Inseln integriert<br />
sind. Außerdem enthält der Container<br />
ein zentrales Sauerstoffreservoir,<br />
das von außen befüllt werden<br />
kann und dadurch eine optimale<br />
Sauerstoffversorgung der Inseln gewährleistet.<br />
Die Kapsel ist von Membranen<br />
umgeben, die einerseits den<br />
Das Device wird<br />
präperitoneal implantiert und<br />
reguliert die Versorgung mit Insulin<br />
und Glukagon.<br />
Fotos: ©2013 Center for Medical Media<br />
at the University Hospital Dresden<br />
Producer: M. Eisele, fotolia/ag visuell, fotolia/pico, Grafik: MT<br />
Stoffaustausch von Glukose und Insulin<br />
ermöglichen, andererseits aber<br />
Komponenten des Immunsystems<br />
vom Transplantat abschirmen. Die<br />
momentane Version dieses Devices<br />
ist knapp 7 cm im Durchmesser und<br />
18 mm dick und wird präperitoneal<br />
implantiert, also von außen auf das<br />
Bauchfell platziert, ohne die Bauchhöhle<br />
zu eröffnen.<br />
nachgefragt<br />
Sauerstoff-Zugänge<br />
?<br />
Wie ist die Überlebensfähigkeit der<br />
Inselzellen in diesem Bioreaktor?<br />
Dr. Ludwig: Für das langfristige<br />
Überleben und Funktionieren<br />
verkapselter Pankreasinseln ist die<br />
ausreichende Versorgung mit Sauerstoff<br />
entscheidend. Im dem von<br />
uns verwendeten BetaAir® System<br />
wird ein sehr pragmatischer Ansatz<br />
verfolgt: Um ein physiologisches<br />
Sauerstoffmilieu für die verkapselten<br />
Pankreasinseln zu schaffen, ist<br />
in das System ein Sauerstoffreservoir<br />
integriert, das von extern über<br />
Portsysteme wieder befüllt werden<br />
kann. Beim derzeitigen Prototypen<br />
ist dies einmal täglich durch subkutane<br />
Punktion der Sauerstoff-Ports<br />
erforderlich, was insgesamt etwa<br />
fünf Minuten dauert. Im Folgemodell<br />
soll das Auffüllen nur noch<br />
einmal pro Woche notwendig sein.<br />
Zum Langzeitüberleben der verkapselten<br />
Inseln liegen umfangreiche<br />
Daten aus unseren präklinischen<br />
Studien vor. Diese zeigen eine stabile<br />
Transplantatfunktion über Zeiträume<br />
von mehr als einem Jahr mit<br />
regulierter Insulinsekretion unter<br />
vollständigem Verzicht auf<br />
Immunsuppression.<br />
?<br />
Sind die Inselzellen in der<br />
Dose steuerbar in Analogie<br />
zur physiologischen Insu-<br />
linausschüttung?<br />
Dr. Ludwig: Die Produktion<br />
und Ausschüttung von Insulin<br />
ist in der Tat ein sehr komplex regulierter<br />
Prozess, der – abgesehen<br />
vom umgebenden Glukosespiegel –<br />
vielen hormonellen und Botenstoffvermittelten<br />
Prozessen unterliegt.<br />
Auch parakrine Effekte, also Ein-<br />
»Eine klinische<br />
Pilotstudie stellt<br />
den nächsten<br />
Meilenstein dar«<br />
innen (Gerät)<br />
flüsse der umgebenden Zellen, und<br />
das Mikromilieu, in dem die Inseln<br />
eingebettet sind, spielen eine wichtige<br />
Rolle. Hierin liegt eine entscheidende<br />
Limitation der Inselverkapselung.<br />
Auch wenn die Systeme immer<br />
weiter optimiert werden, wird man<br />
niemals eine vollständig physiologische<br />
Regulation erreichen können.<br />
Das liegt daran, dass jedes Verkapselungssystem<br />
auf dem Konzept der<br />
Diffusion basiert. Allerdings zeigen<br />
die präklinischen Daten, dass sich<br />
die Glukosekontrolle – trotz dieser<br />
Einschränkung – deutlich verbessern<br />
lässt. Für die Patienten, die unter<br />
einem labilen Stoffwechsel leiden,<br />
wäre damit ein wichtiges Therapieziel<br />
erreicht und das mittels eines<br />
minimal-invasiven Eingriffs ohne<br />
Immunsuppression.<br />
?<br />
Das Unnötigwerden einer lebenslangen<br />
Immunsuppression ist ein<br />
Insulin und<br />
Glukagon<br />
KURZBIOGRAFIE<br />
PD DR. BARBARA LUDWIG<br />
Die Fachärztin für Innere Medizin<br />
und Endokrinologie und Diabetes<br />
Privatdozentin Dr. Barbara<br />
Ludwig ist Oberärztin und Leiterin<br />
Inseltransplantation an der Medizinischen<br />
Klinik und Poliklinik III des<br />
Universitätsklinikums Carl Gustav<br />
Carus an der Technischen Universität<br />
Dresden sowie Forschungsgruppenleiterin<br />
am Paul Langerhans Institut<br />
Dresden (PLID) des Helmholtz Zentrums<br />
München, Partner des DZD.<br />
Membran<br />
außen<br />
Immunsystem<br />
Glukose und<br />
Nährstoffe<br />
Foto: zVg<br />
Riesenvorteil der neuen Technologie<br />
...<br />
Dr. Ludwig: Ja, eine Schlüssel-Anforderung<br />
an ein Kapselsystem ist<br />
die Generierung einer suffizienten<br />
Immunbarriere. Wir wollen das<br />
Transplantat von möglichst allen<br />
Komponenten des Immunsystems<br />
abschirmen, indem wir die artfremden<br />
Inseln „verstecken“. Im BetaAir®<br />
System gelingt dies einerseits durch<br />
die immunprotektiven Eigenschaften<br />
von Alginat, in das die Inseln<br />
eingebettet sind, und andererseits<br />
durch die spezielle Konstitution der<br />
Membranen, die die Kapsel umgeben.<br />
Aus den präklinischen Untersuchungen<br />
wissen wir, dass diese<br />
Barrierefunktion sehr zuverlässig ist.<br />
Selbst bei Transplantation von artfremden<br />
Zellen kommt es zu keiner<br />
Immunaktivierung.<br />
?<br />
Vor Kurzem haben Sie vielbeachtete<br />
aktuelle Daten zur Xenotransplantation<br />
von Inselzellen publiziert.<br />
Könnten Sie Ihre Forschungsergebnisse<br />
bitte kurz zusammenfassen?<br />
Wie ausgereift ist die Technologie?<br />
Dr. Ludwig: Die zuletzt publizierten<br />
Daten beschreiben die Transplantation<br />
von verkapselten Schweine-<br />
Inselzellen in diabetische Primaten.<br />
Es ging bei diesen Experimenten, die<br />
am Primatenzentrum in Göttingen<br />
durchgeführt wurden, sowohl um<br />
die Sicherheit als auch um die Wirksamkeit<br />
des BetaAir® Systems. Beide<br />
Aspekte wurden sehr positiv bewertet.<br />
Damit ist die Grundlage gegeben<br />
für eine erste klinische Prüfung des<br />
Konzepts am Menschen.<br />
?<br />
Wann, schätzen Sie, könnte Ihre<br />
Methode der Xenotransplantation<br />
von Inselzellen für eine Anwendung<br />
am Menschen zur Verfügung stehen?<br />
Dr. Ludwig: Das BetaAir® System<br />
wurde an unserem Zentrum bereits<br />
im Rahmen eines klinischen individuellen<br />
Heilversuchs mit humanen<br />
Inselzellen an einem Patienten<br />
angewendet. Außerdem wurde das<br />
System mit humanen Inselzellen<br />
in einer klinischen Pilotstudie in<br />
Schweden getestet. Die Verwendung<br />
von xenogenen Zellen im Rahmen<br />
einer klinischen Pilotstudie stellt<br />
den nächsten Meilenstein dar. Die<br />
Voraussetzungen dafür sind aufgrund<br />
der umfangreichen und positiven<br />
präklinischen Daten gut,<br />
eine behördliche Beantragung einer<br />
solchen Studie ist in Vorbereitung.<br />
Von der Realisierung dieses Vorhabens<br />
und natürlich den Ergebnissen<br />
wird das weitere Vorgehen abhängen.<br />
Eine Prognose über den zeitlichen<br />
Rahmen ist immer schwierig.<br />
Lassen Sie mich es so formulieren:<br />
Die Innovationen und Fortschritte<br />
der letzten Jahre auf dem Gebiet xenogener<br />
Inseln und Stammzell-basierter<br />
Konzepte und Methoden zur<br />
Verkapselung sind enorm und ich<br />
bin zuversichtlich, dass wir in den<br />
nächsten Jahren auch eine klinische<br />
Translation verschiedener Ansätze<br />
sehen werden.<br />
Interview: Ulrike Viegener
18 Im Blickpunkt<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Ambulante Palliativbehandlung<br />
des DFS – wichtige Aspekte<br />
• Formulierung des Patientenwillens:<br />
„Patientenverfügung Fuß“<br />
• Kein Aktionismus<br />
• Verbindliche Absprachen mit Angehörigen,<br />
Pflegepersonen, Heim, Palliativdienst<br />
• Einweisung und Transport nur in zertifizierte<br />
Fußbehandlungseinrichtungen<br />
Stationäre Palliativbehandlung<br />
des DFS – wichtige Aspekte<br />
• Keine Behandlung von CRP-Werten, Masterplan<br />
im Krankenhausinformationssystem (KIS)<br />
hinterlegen<br />
• Kein Konsil ohne Kenntnis des koordinierenden<br />
Fußbehandlers<br />
• Kein „Entlassmanagement“ durch Dritte.<br />
Palliativpatienten sollten an die ambulante<br />
Fußbehandlungseinrichtung zurückgeschickt<br />
werden, um die Fortführung einer qualifizierten<br />
Therapie gewährleisten zu können.<br />
Für die Gangrän am „palliativen Fuß“ gibt es Behandlungskonzepte.<br />
Foto: Science Photo Library/Dr. Marazzi, P.<br />
Die Palliativbehandlung<br />
des diabetischen Fußsyndroms<br />
Was für die Therapie zu beachten ist | Tipps für die Praxis<br />
ISERLOHN. Ist ein Patient mit diabetischem Fußsyndrom zu<br />
krank für eine Amputation, kommen palliative Maßnahmen zum<br />
Einsatz. Der in einem Fußbehandlungszentrum tätige Allgemeinmediziner<br />
Claus Kiwitt-Kortemeier gibt wichtige Tipps für<br />
die Praxis.<br />
Es gibt zwei „Arten“ des palliativ<br />
behandelten diabetischen Fußsyndroms<br />
(DFS) beim älteren<br />
Menschen. Man unterscheidet den<br />
langfristig behandelten diabetischen<br />
Fuß ohne Aussicht auf Wundverschluss<br />
von einem diabetischen Fuß<br />
bei Palliativpatienten – unabhängig<br />
davon, ob der Tod durch die Fußerkrankung<br />
selbst oder durch eine<br />
andere Erkrankung bedingt ist. In<br />
beiden Fällen ist es notwendig, das<br />
Therapieziel gemeinsam mit dem<br />
Patienten und unter Einbeziehung<br />
der Angehörigen und der Mitbehandler<br />
festzulegen.<br />
Die Fußbehandlung ohne<br />
kurativen Ansatz<br />
Äußert der Patient den Willen, nicht<br />
amputiert zu werden, bzw. würde<br />
eine Amputation ihn zu sehr belasten,<br />
kommt es zu einer Fußbehandlung<br />
ohne kurativen Ansatz.<br />
Klassische Fälle mit entsprechenden<br />
Behandlungsstrategien sind im Folgenden<br />
beschrieben:<br />
Eine trockene Nekrose gilt es, trocken<br />
zu halten. Die Versorgung erfolgt<br />
mit einem Aktivkohleverband<br />
mit Silber (z.B. Actisorb® silver).<br />
»Therapieziel<br />
gemeinsam mit<br />
dem Patienten<br />
festlegen«<br />
GASTBEITRAG<br />
Claus Kiwitt-<br />
Kortemeier<br />
DSP mit ambulanter<br />
Fußbehandlungseinrichtung,<br />
Iserlohn<br />
Mitglied der<br />
AG Diabetischer Fuß<br />
Foto: zVg<br />
Eine feuchte Nekrose muss trocken<br />
gelegt werden, z.B. mit einem antimikrobiellen<br />
Silberverband (z.B.<br />
Silvercel® oder Kristallviolett-Lösung<br />
0,5 %), ggf. ist eine Autoamputation<br />
anzustreben. Die Mitbehandler<br />
müssen genau informiert werden.<br />
Perforierte Knochen(-teile) oder<br />
Knorpelstücke müssen unter lokaler<br />
Betäubung aus der Wunde entfernt<br />
werden. Durch den Einsatz<br />
längselastischer Klebebinden aus<br />
Kreppgewebe (z.B. Urgo strapping®)<br />
lassen sich Wundränder annähern.<br />
Wichtig ist zudem eine gezielte<br />
Antibiose nach mikrobiologischer<br />
Untersuchung der entfernten Knochenstücke.<br />
Im Falle einer Bullosis diabeticorum<br />
bei dekompensierter Herzinsuffizienz<br />
sollten reine Schleifendiuretika,<br />
ACE-Hemmer, Digitalis,<br />
ggf. Empagliflozin eingesetzt werden.<br />
Eine selektive Nephronblockade<br />
mit HCT oder Xipamid ist genauso<br />
wie die Gabe von Amlodipin<br />
zu vermeiden.<br />
Bei stark sezernierenden Wunden<br />
muss der Infekt bekämpft werden.<br />
Ursächlich hierfür kann aber auch<br />
eine Herzinsuffizienz sein. Der<br />
Behandler sollte prüfen, ob eine<br />
Kompression möglich ist. Für die<br />
Versorgung eignen sich ein Polyurethan-Schaumverband<br />
(z.B. Ligasano®)<br />
sowie aufsaugende Materialien zum<br />
Wechseln.<br />
Bei riechenden Wunden bieten sich<br />
Xylocain®-Gels an, ggf. ist ein Kompressionsverband<br />
zu erwägen. Bei<br />
Einsatz einer elastischen Sportbandage<br />
(z.B. Elastus® active) ist tägliches<br />
Duschen möglich.<br />
Eine Calciphylaxie bei Dialysepatienten<br />
kann häufig durch konsequent<br />
calciumarme Dialyse gebessert werden.<br />
Im Fall eines Pyoderma gangraenosum<br />
müssen Pathergien vermieden<br />
werden. Es darf kein Débridement<br />
erfolgen. Für die Versorgung bieten<br />
sich weiche, fettige Wundauflagen<br />
sowie der Einsatz von Opiaten und<br />
Prednisolon an.<br />
Klagt der Patient über pAVK-bedingte<br />
Schmerzen, sollten Betablocker<br />
augeschlichen werden, ggf. bieten<br />
sich Nebivolol als Ausnahme oder<br />
der Einsatz von Alphablockern an.<br />
Vasokonstriktive Opiate müssen vermieden<br />
werden. Das betroffene Bein<br />
darf nicht hochgelagert werden.<br />
Der diabetische Fuß<br />
am Ende des Lebens<br />
In der Lebensendsituation ist ein<br />
palliatives Therapiekonzept mit<br />
Hausarzt, Palliativkoordinator und<br />
Fußbehandlungseinrichtung wichtig.<br />
Zu beachten ist, dass Begleiterkrankungen<br />
u.a. zu Ödemen führen<br />
können, z.B. durch eine dekompensierte<br />
Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz<br />
oder Eiweißmangel durch<br />
eine Karzinomerkrankung.<br />
Auch Schmerzen sind häufig, z.B.<br />
bei einer vorwiegend angiopathischen<br />
Wunde, einem Gefäßverschluss<br />
oder aufgrund einer Tumorerkrankung.<br />
Bei Wundschmerz<br />
kann Xylocain®-Gel mit Metronidazol<br />
und Morphin eingesetzt werden.<br />
Neuropathische Schmerzen<br />
lassen sich mit racemischem Methadon<br />
behandeln. Bei angiopathischen<br />
Schmerzen gilt es, Betablocker<br />
auszuschleichen und ggf. auf<br />
Alphablocker und Naftidrofuryl zu<br />
wechseln. Auch Pethidin kann als<br />
Opiat eingesetzt werden. Juckreiz<br />
wird durch die sedierende Wirkung<br />
von Hydroxyzin gelindert.<br />
Kommt es zu starkem Wundgeruch<br />
(Verwesungsgeruch) aufgrund von<br />
trockener Gangrän, sind Aktivkohlekompressen<br />
und ein Watteverband<br />
indiziert. Kleine Wunden, die beim<br />
„Offenlassen“ riechen, können mit<br />
einer Lidocain-Injektionslösung –<br />
abgefüllt in eine Sprühflasche –<br />
behandelt werden. Bei größeren<br />
Wunden wird Xylocain®-Gel mit<br />
Metronid azol auf Polyurethan-<br />
Schaumverband-Platten aufgebracht<br />
und in die Wunde eingebracht, zusammen<br />
mit einer Saugauflage.<br />
Auch Wundinfektionen können zu<br />
Wundgeruch führen. Lokale Infektionen<br />
mit Biofilm werden mit<br />
Xylocain®-Gel mit Gentamicin und<br />
Erythromycin auf einer Polyurethan-<br />
Schaumverband-Platte versorgt. Bei<br />
kleineren infizierten Wunden eignen<br />
sich ggf. Wundauflagen mit Polyhexanid<br />
(PHMB). Liegt eine Ostitis<br />
vor, darf die Langzeitantibiose nicht<br />
abgesetzt werden. Knochenfragmente<br />
müssen nach Möglichkeit entfernt<br />
werden. Claus Kiwitt-Kortemeier<br />
Die Xylocain®-Rezepturen sind<br />
im Fußforum der AG hinterlegt<br />
(anmeldepflichtig).<br />
http://ag-fuss-forum.de<br />
BUCHTIPP FÜR IHRE PATIENTEN<br />
WIESBADEN. Was ändert sich in Familien und Partnerschaften, wenn ein Familienmitglied<br />
die Diagnose Diabetes erhält? Die Autorin Antje Thiel hat 15 betroffene<br />
Familien und Paare besucht und sie in ihrem Lebensalltag porträtiert. Das Buch soll<br />
Betroffenen Mut machen, insbesondere in der schwierigen ersten Zeit nach der<br />
Diagnose. Der Diabetologe Dr. Jens Kröger und der Psychologe Professor Dr. Bernhard<br />
Kulzer beleuchten die Porträts aus fachlicher Sicht: Was könnte den Paaren und Familien<br />
helfen, noch besser mit dem Diabetes zurechtzukommen?<br />
»In guten wie in schlechten Werten – Was das Leben mit Diabetes für Familien & Paare bedeutet«,<br />
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1 Im Vergleich zu einer Bluthochdrucktherapie mit zwei Monopräparaten (RAAS-Blocker plus Calciumantagonist). Modifiziert nach Ram C.V.S. et al., The Journal of Clinical Hypertension 2012; 14 (9): 601– 610. 2 Im Vergleich der 3er-<br />
Kombination zur 2er-Kombination nach Oparil S. et al., Clinical Therapeutics 2010; 32 (7): 1252–1269. 3 Im Vergleich zu einer Bluthochdrucktherapie mit freier Kombination von zwei oder mehr Monopräparaten. 4 Fliser D et al., Circulation<br />
2004; 110: 1103–1107. 5 Smith RD et al., J Am Hypert 2008; 2: 165–172. 6 Stumpe KO et al., Ther Adv Cardiovasc Dis 2007; 1: 97–106.<br />
Vocado ® 20 mg/5mg-, Vocado ® 40 mg/5mg-, Vocado ® 40 mg/10 mg Filmtabletten.<br />
Wirkstoffe: Olmesartanmedoxomil/Amlodipin. Zusammensetzung: Eine Filmtablette<br />
enthält 20 mg bzw. 40 mg Olmesartanmedoxomil und 5 mg bzw. 10 mg Amlodipin<br />
(als Amlodipinbesilat). Sonstige Bestandteile: Vorverkleisterte Maisstärke; Mikrokristalline<br />
Cellulose, Siliciumdioxid beschichtet; Croscarmellose-Natrium; Magnesiumstearat (Ph. Eur.);<br />
Poly(vinylalkohol); Macrogol 3350; Talkum; Titandioxid (E 171); Vocado ® 40 mg / 5 mg<br />
zusätzl.: Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172); Vocado ® 40 mg / 10 mg zusätzl.: Eisen(III)-<br />
hydroxid-oxid x H2O (E 172); Eisen(III)-oxid (E 172). Anwendungsgebiete: Essenzielle<br />
Hypertonie bei Erwachsenen, wenn der Blutdruck mit Olmesartanmedoxomil oder Amlodipin<br />
als Monotherapie nicht ausreichend kontrolliert werden kann. Gegenanzeigen:<br />
Überempfindlichkeit gg. die Wirkstoffe, Dihydropyridinderivate oder einen der übrigen<br />
Bestandteile, 2./3. Schwangerschaftstrimester, stark eingeschränkte Leberfunktion,<br />
Gallenwegsobstruktion, schwere Hypotonie, Schock (incl. kardiogener Schock), linksventrikuläre<br />
Abflussbehinderung, hämodynamisch instabile Herzinsuffizienz nach<br />
akutem Myokardinfarkt, gleichzeitige Anwendung mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln<br />
bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/<br />
min/1,73 m 2 ). Nebenwirkungen: Häufig: Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Müdigkeit,<br />
Ödeme, periphere Ödeme, eindrückbare Ödeme. Gelegentlich: Hyperkaliämie, verminderte<br />
Libido, Hypästhesie, Lethargie, Parästhesie, Lagerungsschwindel, Schwindel,<br />
Palpitationen, Tachykardie, Hypotonie, orthostatische Hypotonie, Husten, Dyspnoe, Obstipation,<br />
Diarrhö, Mundtrockenheit, Dyspepsie,<br />
Übelkeit, Oberbauchschmerzen, Erbrechen,<br />
Ausschlag, Rückenschmerzen, Muskelspasmen,<br />
Schmerzen in den Extremitäten,<br />
Pollakisurie, Erektionsstörung/Impotenz, Asthenie, Erhöhung v. Kreatinin im Blut, Erniedrigung<br />
v. Kalium im Blut, Erhöhung v. Harnsäure im Blut, Anstieg von Gamma-GT.<br />
Selten: allerg. Reaktionen/Arzneimittelüberempfindlichkeit, Synkope, Gesichtsrötung,<br />
Urtikaria, Gesichtsödeme. Weitere Nebenwirkungen sind für die jeweiligen Monotherapien<br />
bekannt (siehe Fachinformation). Verschreibungspflichtig. Weitere Einzelheiten enthalten<br />
die Fach- und Gebrauchsinformation, deren aufmerksame Durchsicht empfohlen wird.<br />
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40 mg/10 mg/25 mg Filmtabletten. Wirkstoffe: Olmesartanmedoxomil/Amlodipin/<br />
Hydrochlorothiazid. Zusammensetzung: Eine Filmtablette enthält 20 mg/40 mg/40 mg/<br />
40 mg bzw. 40 mg Olmesartanmedoxomil u. 5 mg/5 mg/10 mg/5 mg bzw. 10 mg<br />
Amlodipin (als Amlodipinbesilat) und 12,5 mg/12,5 mg/12,5 mg/25 mg bzw. 25 mg<br />
Hydrochlorothiazid. Sonstige Bestandteile: Vorverkleisterte Maisstärke; Mikrokristalline<br />
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Poly(vinylalkohol); Macrogol 3350; Talkum; Titandioxid (E 171); Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O<br />
(E 172). Vocado ® HCT 20 mg/5 mg/12,5 mg, - 40 mg/10 mg/12,5 mg, - 40 mg/10 mg/25 mg<br />
zusätzl.: Eisen(III)-oxid (E 172); Vocado ® HCT 20 mg/5 mg/12,5 mg zusätzl.: Eisen(II,III)-oxid<br />
(E 172). Anwendungsgebiete: Essenzielle Hypertonie bei Erwachsenen. Als Zusatztherapie,<br />
wenn der Blutdruck mit der 2er-Kombination von Olmesartan und Amlodipin nicht ausreichend<br />
kontrolliert werden kann; Als Substitutionstherapie, wenn der Blutdruck mit der<br />
Kombi. Olmesartanmedoxomil, Amlodipin, Hydrochlorothiazid (2er-Kombination und<br />
1 Monopräparat) ausreichend kontrolliert wird. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gg.<br />
die Wirkstoffe, Dihydropyridinderivate, gg. and. Sulfonamid-Derivate oder einen der sonstigen<br />
Bestandteile; stark eingeschr. Nierenfunktion; therapieresist. Hypokaliämie, Hyperkalzämie,<br />
Hyponatriämie und symptomatische Hyperurikämie; stark eingeschr. Leberfunktion,<br />
Cholestase, Gallenwegsobstruktionen; 2./3. Schwangerschaftstrimester; Schock (incl.<br />
kardiogener Schock); schwere Hypotonie; linksventrikuläre Abflussbehinderung; hämodynamisch<br />
instabile Herzinsuff. nach akutem Myokardinfarkt; gleichzeitige Anwendung mit<br />
Aliskiren-haltigen Arzneimitteln bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter<br />
Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m 2 ). Nebenwirkungen: Häufig: Infektionen der<br />
oberen Atemwege, Nasopharyngitis, Harnwegsinfektionen, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen,<br />
Palpitationen, Hypotonie, Übelkeit, Diarrhö, Obstipation, Muskelspasmen, Gelenkschwellungen,<br />
Pollakisurie, Asthenie, periphere Ödeme, Müdigkeit, Erhöhung v. Kreatinin,<br />
Harnstoff bzw. Harnsäure im Blut. Gelegentlich: Hyperkaliämie, Hypokaliämie, Lagerungsschwindel,<br />
Präsynkope, Schwindel, Tachykardie, Hitzegefühl, Husten, Mundtrockenheit,<br />
Muskelschwäche, Erektionsstörungen, Erniedrigung v. Kalium im Blut, Anstieg v. Gamma-<br />
GT, ALAT bzw. ASAT. Weitere Nebenwirkungen sind für die jeweiligen Monotherapien<br />
bekannt (siehe Fachinformation). Verschreibungspflichtig. Weitere Einzelheiten enthalten<br />
die Fach- und Gebrauchsinformation, deren aufmerksame Durchsicht empfohlen wird.<br />
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180427_AnzZwillinge_DiabetesZeitung_286x390_RZ.indd 1 27.04.18 16:00
20 Im Blickpunkt<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Körperzusammensetzung<br />
ist aussagekräftiger als der BMI<br />
Als epidemiologischer Parameter hat der BMI allerdings nicht ausgedient<br />
DÜSSELDORF. Mit dem Body-Mass-Index (BMI) lassen sich auf<br />
Populationsebene zwar gut die kardiovaskulären Risiken einzelner<br />
Bevölkerungsgruppen epidemiologisch beschreiben. Doch<br />
weil er wenig über den Körperfettanteil und dessen Verteilung<br />
aussagt, ist der BMI manchmal nur bedingt aussagekräftig.<br />
Mit der Leibesfülle wächst<br />
auch das Risiko für Typ-<br />
2-Diabetes und kardiovaskuläre<br />
Erkrankungen – das hat sich<br />
durch unzählige Studien immer wieder<br />
bestätigt. Und doch gibt es Ausnahmen:<br />
Übergewichtige Menschen,<br />
die trotz ihres Gewichts über eine<br />
hohe Insulinsensitivität verfügen<br />
und körperlich gesund erscheinen.<br />
Umgekehrt kennt jeder Arzt Patienten,<br />
die auch mit normalem oder<br />
nur leicht erhöhtem Gewicht Zeichen<br />
einer Insulinresistenz zeigen.<br />
Im Rahmen der Deutschen Diabetesstudie<br />
begegnet Dr. Dominik Pesta<br />
vom Deutschen Diabetes-Zentrum<br />
(DDZ) Düsseldorf immer wieder<br />
solchen Kandidaten, die nicht in<br />
das gängige Raster passen – entweder<br />
weil ihr BMI eigentlich zu hoch<br />
ist, um eine gesunde Insulinantwort<br />
zu zeigen, oder weil ihr Stoffwechsel<br />
trotz unverdächtigem Körpergewicht<br />
nicht mehr gut auf Insulin<br />
anspricht. „Viele Menschen wollen<br />
um jeden Preis abnehmen, verlieren<br />
dabei aber nicht nur Fett-, sondern<br />
auch Muskelmasse. Und das hat mit<br />
Gesundheit nichts zu tun“, warnt Dr.<br />
Pesta. Immerhin geht eine reduzierte<br />
Muskelmasse im Alter mit einer erhöhten<br />
Mortalität einher.<br />
Der BMI unterscheidet nicht<br />
zwischen Muskel- und Fettmasse<br />
All dies bildet der ausschließlich<br />
auf dem Körpergewicht basierende<br />
BMI nicht ab: „Der BMI unterscheidet<br />
nicht zwischen Muskel- und<br />
Fettmasse“, erklärt Dr. Pesta, „und<br />
auch die Verteilung des Fetts wird<br />
mit diesem Parameter nicht abgebildet.“<br />
Deshalb lässt sich mit einer<br />
schlichten BMI-Berechnung auch<br />
keine Aussage über die Menge des<br />
stoffwechselaktiven viszeralen Fetts<br />
treffen, das großen Anteil an der Entwicklung<br />
einer Insulinresistenz hat.<br />
Wer ganz exakt wissen möchte, wie<br />
es um den Anteil von Fett und Muskelmasse<br />
im Körper bestellt ist, der<br />
muss z.B. auf bildgebende Verfahren<br />
zurückgreifen. Als Goldstandard gilt<br />
die Unterwasserwägung, welche die<br />
Gesamtkörperdichte einer Person<br />
nach dem archimedischen Prinzip<br />
der Verdrängung misst und dadurch<br />
»Man muss bei<br />
der BIA ein strenges<br />
Vortestprotokoll<br />
einhalten«<br />
Dr. Dominik Pesta<br />
Institut für Klinische<br />
Diabetologie<br />
Deutsches Diabetes-<br />
Zentrum Düsseldorf,<br />
Partner im Deutschen<br />
Zentrum für Diabetesforschung<br />
Foto: zVg<br />
angibt, wie Fett- und Muskelmasse<br />
im Körper verteilt sind. Doch das<br />
Verfahren ist teuer und aufwendig,<br />
es kommt für den breiten klinischen<br />
Einsatz nicht infrage.<br />
Ist die bioelektrische Impedanz-<br />
Analyse (BIA) eine Alternative?<br />
Weniger kostspielig ist die DEXA-<br />
Messung, wie sie auch in der Osteoporosediagnostik<br />
eingesetzt wird:<br />
„Knochen-, Muskel- und Fettmasse<br />
werden unterschiedlich gut von den<br />
eingesetzten niedrig dosierten Röntgenstrahlen<br />
durchdrungen“, sagt Dr.<br />
Pesta. Wer die Strahlenbelastung<br />
nicht scheut, stößt schnell an eine andere<br />
Grenze des Verfahrens: „Es eignet<br />
sich nur für Menschen bis zu 200<br />
Kilogramm Körpergewicht, also eben<br />
nicht für schwer adipöse Patienten.“<br />
Gefragt sind deshalb einfache Verfahren,<br />
mit denen sich die Körperzusammensetzung<br />
und insbesondere<br />
der Anteil des risikobehafteten viszeralen<br />
Fetts zuverlässig ermitteln<br />
lassen. Ein feldtaugliches und recht<br />
einfach einsetzbares Verfahren zur<br />
Bestimmung der Körperfettmasse ist<br />
die bioelektrische Impedanz-Analyse<br />
(BIA). Sie beruht auf dem Prinzip,<br />
dass Körperfettmasse und Muskulatur<br />
aufgrund ihres unterschiedlichen<br />
Wassergehalts bei Stromdurchfluss<br />
unterschiedliche Widerstände aufbauen.<br />
Aus den Widerstandsmessungen<br />
kann man die Körperfettmasse<br />
bestimmen.<br />
„Man muss bei der BIA allerdings<br />
ein strenges Vortestprotokoll einhalten“,<br />
gibt Dr. Pesta zu bedenken.<br />
„Die Probanden sollten vor der Messung<br />
nüchtern sein, kurz vorher keinen<br />
Sport getrieben haben, ausreichend<br />
hydriert sein und ihre Blase<br />
entleert haben.“ Andernfalls könne<br />
es zu starken Abweichungen kommen.<br />
Werde das Protokoll eingehalten,<br />
sei die BIA allerdings eine sehr<br />
zuverlässige Methode – zumindest<br />
bei normalgewichtigen Menschen<br />
mit durchschnittlichem Körperfettanteil.<br />
„Wenn wir das Verfahren bei<br />
sehr athletischen oder auch sehr adipösen<br />
Patienten anwenden, weicht<br />
die BIA stärker ab“, so Dr. Pesta.<br />
Doch man kann der ungefähren<br />
Körperzusammensetzung auch mit<br />
weit simpleren Mitteln auf die Spur<br />
kommen. So hat sich für die Bestimmung<br />
der Muskelkraft die Messung<br />
der Handdruckkraft mit einem Dynamometer<br />
bewährt: „Die Handdruckkraft<br />
korreliert stark mit der<br />
Insulinsensitivität<br />
10<br />
2<br />
0<br />
8<br />
6<br />
4<br />
Normalgewichtig,<br />
hohe Insulinsensitivität<br />
Auch mithilfe<br />
der Caliperzange<br />
lässt sich der<br />
Körperfettanteil<br />
ermitteln.<br />
Foto: Science Photo Library/<br />
Hooton, Ian<br />
Zusammenhang zwischen Body-Mass-Index<br />
und Insulinsensitivität<br />
20 30 40 50<br />
Fettleibig,<br />
hohe Insulinsensitivität<br />
Übergewichtig, geringe Insulinsensitivität<br />
Body-Mass-Index (kg/m2)<br />
Fettleibig,<br />
geringe Insulinsensitivität<br />
60 70 80<br />
Quelle: mod. nach Wickham EP et al. Metab Syndr Relat Disord. 2009; 7:179-186; MT-Grafik<br />
Beinstreckkraft“, erklärt Dr. Pesta,<br />
„damit lässt sich also schon recht<br />
gut erkennen, ob jemand altersgemäß<br />
kräftig ist und ausreichend viel<br />
Muskelmasse hat.“<br />
Auch für die Körperfettmessung<br />
gibt es Verfahren, die in der Praxis<br />
einfach umsetzbar, zuverlässig und<br />
zugleich kostengünstig sind – etwa<br />
die Hautfaltenmessung an exakt definierten<br />
Punkten mit einer Caliperzange.<br />
Aus der Dicke der Hautfalten<br />
lässt sich mithilfe von Formeln der<br />
prozentuale Körperfettanteil ermitteln.<br />
„Ein niedergelassener Arzt, der<br />
eine solche Messung immer selbst<br />
durchführt und genau darauf achtet,<br />
nicht von den vorgesehenen Messpunkten<br />
abzuweichen, kann mit dieser<br />
Methode durchaus zuverlässige<br />
Verläufe darstellen“, meint Dr. Pesta.<br />
Wer noch minimalistischer veranlagt<br />
ist, benötigt lediglich ein Maßband,<br />
um Zusatzinformationen zum<br />
BMI zu erheben. So spricht man bei<br />
Frauen ab 80 cm Taillenumfang und<br />
bei Männern ab 94 cm von erhöhten<br />
Werten. Ab 88 cm (Frauen) und ab<br />
102 cm (Männer) gilt der Taillenumfang<br />
als deutlich erhöht. Ergänzend<br />
kann auch der Taille-Hüfte-<br />
Quotient (Waist-Hip-Ratio, WHR)<br />
erfasst werden: Normalwerte für die<br />
WHR liegen bei Frauen unter 0,85<br />
und bei Männern unter 1,00. Je höher<br />
der Taillenumfang bzw. der Wert<br />
für die WHR, desto wahrscheinlicher<br />
ist es, dass der Patient viel viszerales<br />
Fett mit sich herumträgt und<br />
damit einem erhöhten kardiovaskulären<br />
Risiko ausgesetzt ist.<br />
Und was bedeutet das<br />
für die Praxis?<br />
Für den klinischen Alltag hält Dr.<br />
Pesta allerdings keine der zusätzlichen<br />
aufwendigen Methoden<br />
jenseits der BMI-Bestimmung für<br />
zwingend erforderlich. „Bei einem<br />
Patienten, der trotz Normalgewicht<br />
eine Insulinresistenz aufweist,<br />
sollte man in erster Linie eine<br />
Diabetesanamnese erheben und<br />
Blutdruck, Blutfette und den Bauchumfang<br />
bestimmen, weil dieser als<br />
Maß für das Viszeralfett dient und<br />
gleichzeitig ein unabhängiger Prädiktor<br />
eines erhöhten Risikos ist.<br />
Das sind in Bezug auf das kardiovaskuläre<br />
Risiko wichtigere klinische<br />
Parameter als die genaue Körperzusammensetzung.“<br />
Und was ist mit<br />
den Dicken, die überraschend insulinsensitiv<br />
sind? „Wenn derjenige<br />
gute Blutfettwerte hat, würde ich ihn<br />
einfach in Ruhe lassen“, meint Dr.<br />
Pesta. Vermutlich gehöre dieser Patient<br />
dann zu den Menschen, die trotz<br />
Übergewicht viel in Bewegung sind:<br />
„Sie haben dann ein hohes kardiorespiratorisches<br />
Fitness-Level und<br />
müssen deshalb gar nicht unbedingt<br />
abnehmen.“<br />
Antje Thiel
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22 Im Blickpunkt<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Nicht-alkoholische Fettleber<br />
Betazelle<br />
„Die microRNA-200-Familie<br />
reguliert das Überleben<br />
der Betazellen.“<br />
„Es gibt alte und neue sekretorische Granula<br />
der Betazelle. Der Proteingehalt von<br />
alten und neuen sekretorischen Granula<br />
unterscheidet sich nicht.“<br />
Yanislava Karusheva, DDZ<br />
„Bereits eine Mahlzeit mit einer großen<br />
Menge gesättigter Fettsäuren kann die<br />
Leber schädigen und zu Veränderungen<br />
im Energiestoffwechsel führen.“<br />
„Bariatrische Chirurgie ist eine effiziente<br />
Behandlung der nicht-alkoholischen<br />
Steatohepatitis.“<br />
Dr. Sara Forcisi,<br />
Helmholtz Zentrum München<br />
Take-Home-Messages der Konferenz<br />
Gene und Umwelt<br />
„Es gibt eine starke<br />
genetische Komponente<br />
bei Typ-2-Diabetes.“<br />
„Ernährungsempfehlungen<br />
passen nicht zu allen Menschen<br />
gleich gut.“<br />
Dr. Andreas Müller, PLID<br />
Gehirn und Stoffwechsel<br />
„Insulin im menschlichen Gehirn,<br />
aber auch eine Insulinresistenz des<br />
Gehirns beeinflusst den wechsel des ganzen Körpers.“<br />
Glukosestoff-<br />
„Das Gehirn reagiert auf periphere<br />
Signale. Es beeinflusst die se und das Körpergewicht.“<br />
Homöosta-<br />
Dr. Franziska Schleger, IDM<br />
»Die binationale Kooperation fördern«<br />
Zweite deutsch-französische Konferenz zur Diabetesforschung<br />
BERLIN. Mehr als 160 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
nahmen an der zweiten deutsch-französischen Konferenz<br />
zur Diabetesforschung teil. Dort präsentierten das Deutsche<br />
Zen trum für Diabetesforschung (DZD) sowie das französische<br />
Institut für Gesundheit und medizinische Forschung INSERM/<br />
AVIESAN aktuelle Highlights aus der Diabetesforschung.<br />
Bei der Eröffnung der Konferenz<br />
in der französischen Botschaft<br />
in Berlin betonte Professor<br />
Dr. Martin Hrabě de Angelis,<br />
Vorstand des DZD: „Um die Volkskrankheit<br />
Diabetes eindämmen zu<br />
können, ist es wichtig, exzellente<br />
Wissenschaftler zusammenzuführen,<br />
um gemeinsam neue Ansätze für die<br />
Eine Bühne für den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs<br />
In zwei Postersitzungen nutzten 47 junge<br />
Wissenschaftler die Gelegenheit, ihre Daten<br />
vorzustellen und zu diskutieren. Die breit<br />
gefächerte Themenvielfalt ermöglichte<br />
einen Einblick in die unterschiedlichsten<br />
Forschungsschwerpunkte. Beleuchtet wurden<br />
unter anderem diätetische sowie pharmakologische<br />
Ansätze zur Typ-2-Diabetes-<br />
Prävention und -Behandlung.<br />
Aufgrund der positiven Resonanz wurde<br />
schon während der Schlussworte in<br />
Aussicht gestellt, die Konferenz in zeitlich<br />
näheren Abständen stattfinden zu lassen.<br />
Diese Entscheidung können wir nur unterstützen<br />
und freuen uns, auch bei der nächsten<br />
deutsch-französischen Konferenz zur<br />
Diabetesforschung teilnehmen zu dürfen.<br />
Sophie Saussenthaler, Heja Aga, Kristin<br />
Schwerbel, DIfE<br />
Prävention und Therapie zu finden.“<br />
Das Symposium bringe deutsche<br />
und französische Wissenschaftler<br />
zusammen, um die binationale<br />
Kooperation in der akademischen<br />
Diabetesforschung zu intensivieren<br />
und neue Wege zur Vorbeugung und<br />
Behandlung von Diabetes zu eröffnen.<br />
Solche binationalen, aber auch<br />
internationalen Herangehensweisen<br />
werden auch dringend benötigt,<br />
hob der französische Botschaftsrat<br />
für Wissenschaft, Jean-Jacques<br />
Pierrat, hervor, denn mittlerweile<br />
leiden weltweit etwa 450 Millionen<br />
Menschen an der Volkskrankheit<br />
Diabetes.<br />
Ein systemisches Verständnis für<br />
Diabetes entwickeln<br />
Die Bekämpfung von Volkskrankheiten<br />
sei ein zentrales Anliegen in<br />
der Strategie der Bundesregierung<br />
für eine erfolgreiche Gesundheitsforschung<br />
und als Herausforderung<br />
nur durch enge internationale Zusammenarbeit<br />
zu lösen, betonte der<br />
Vertreter des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung (BMBF),<br />
Alexander Meincke. Dazu tragen<br />
die Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung<br />
(DZG) wie das DZD<br />
bei. Aufgabe der DZG sei es, Ergebnisse<br />
aus der Grundlagenforschung<br />
schneller in eine Anwendung zu<br />
überführen, erläuterte Professor<br />
Dr. Otmar D. Wiestler, Präsident<br />
der Helmholtz-Gemeinschaft. Das<br />
DZD habe in der translationalen<br />
Forschung schon erste Erfolge erzielt,<br />
wie zum Beispiel mit der Entwicklung<br />
eines Multihormons gegen<br />
Adipositas und Typ-2-Diabetes, das<br />
sich derzeit in klinischen Tests befindet.<br />
Individuelle<br />
Behandlungskonzepte<br />
Diabetes ist eine hochkomplexe Erkrankung,<br />
an der viele Organe beteiligt<br />
sind und deren Ursachen sowohl<br />
in den Genen als auch im Lebensstil<br />
liegen. Deshalb gilt es, ein systemisches<br />
Verständnis für Diabetes und<br />
seine in Vorstufen verlaufenden<br />
Prozesse zu entwickeln. Hier setzte<br />
die Konferenz an. In vier Sessions<br />
beleuchteten europäische Spitzenforscher,<br />
welche Rolle Leber, Betazellen,<br />
Gene und Umwelt sowie<br />
Gehirn und Stoffwechsel bei der<br />
Dia betesentstehung spielen.<br />
Professor Dr. Henning Beck-<br />
Nielsen von der Universität Odense<br />
und ehemaliger Vorstand der Dänischen<br />
Diabetes Akademie hielt einen<br />
Überblicksvortrag über neue pathophysiologische<br />
Erkenntnisse bei<br />
Das Auditorium<br />
war international besetzt.<br />
DZD-Vorstand Prof. Dr. Martin Hrabe<br />
de Angelis.<br />
Fotos: Till Budde/DZD<br />
Typ-2-Diabetes. Er machte sich dafür<br />
stark, die Behandlung der Stoffwechselerkrankung<br />
vom individuellen<br />
Phänotyp abzuleiten. Der von<br />
der WHO definierte Typ-2-Diabetes<br />
sollte in weitere Subtypen unterteilt<br />
werden, basierend auf der Betazellfunktion<br />
und der Insulinresistenz<br />
^<br />
(Lesen Sie hierzu auch den Beitrag<br />
auf Seite 24).<br />
Die Konferenz fand im Rahmen der<br />
Deutsch-Französischen Diabetes-Akademie<br />
statt, die das DZD und INSERM/<br />
AVIESAN 2014 mit Unterstützung<br />
der französischen Botschaft und dem<br />
BMBF ins Leben gerufen haben. DZD<br />
FÖRDERPREISE UND REISESTIPENDIEN<br />
DER ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR PÄDIATRISCHE DIABETOLOGIE (AGPD)<br />
Jetzt<br />
bewerben!<br />
Die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD) hat es sich zur Aufgabe<br />
gemacht, die Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen<br />
mit Diabetes voranzutreiben. Gleichzeitig fördert die Arbeitsgemeinschaft wissenschaftliche<br />
Tätigkeiten auf diesem Gebiet mit der Verleihung eines Förderpreises, der<br />
Vergabe von Reisestipendien für nationale und internationale Kongresse und der<br />
Prämierung der besten wissenschaftlichen Abstracts (Abstract Awards).<br />
Förderpreis: Leonard-<br />
Thompson-Gedächtnispreis<br />
Einmal pro Jahr verleiht die AGPD einen<br />
Förderpreis, den Leonard-Thompson-Gedächtnispreis.<br />
Dieser Preis wird verliehen<br />
für ein herausragendes wissenschaftliches<br />
Projekt, in welchem innovative Wege und<br />
therapeutische Bemühungen um junge<br />
Patienten im Mittelpunkt stehen. Hierbei<br />
können sowohl klinische als auch experimentelle<br />
Arbeiten berücksichtigt werden.<br />
Die Auszeichnung ist mit 8000 Euro<br />
dotiert und wird von der Firma Sanofi-<br />
Aventis Deutschland GmbH gestiftet.<br />
Bewerber sollten eine Projektbeschreibung<br />
als PDF per E-Mail zusammen mit<br />
ihrem Lebenslauf bis zum 31. Juli des<br />
jeweiligen Jahres an den Vorstand der<br />
Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie<br />
senden.<br />
Reisestipendien<br />
Neben dem Förderpreis werden für wissenschaftlich<br />
tätige Mitglieder der AGPD<br />
Reisestipendien ausgeschrieben. Bewerber<br />
sollten jünger als 40 Jahre sein und<br />
müssen einen angenommenen Abstract<br />
für die jeweilige Tagung vorlegen. Die Stipendien<br />
sind mit jeweils 1000 Euro für<br />
internationale Kongresse und 500 Euro<br />
für nationale Kongresse dotiert. Formlose<br />
Anträge können an den Vorstand der<br />
AGPD gerichtet werden.<br />
Abstract Awards<br />
Weiterhin prämiert die AGPD die zwei<br />
besten Abstracts (klinische und experimentelle<br />
Fragestellungen), die jeweils zur<br />
Jahrestagung Pädiatrische Endokrinologie<br />
und Diabetologie (JA-PED) der Arbeitsgemeinschaft<br />
für pädiatrische Diabetologie<br />
und der Deutschen Gesellschaft für<br />
Kinderendokrinologie und -diabetologie<br />
eingereicht werden. Die Preise sind jeweils<br />
mit 500 Euro dotiert.<br />
Kontakt für Bewerbungen:<br />
Vorstand der AGPD,<br />
http://diabetes-kinder.de/<br />
vorstand.html
Der Toujeo ® -Effekt<br />
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1 Becker RH et al. Diabetes Care 2015; 38: 637–43; Ergebnisse einer Crossover-Clamp-Studie bei Typ-1-Diabetespatienten (n =17) nach Injektion von je 0,4 E/kg Insulin; 2 Dailey G et al. Diabetes Obes Metab 2015; 17: 1107–14; 3 Owens DR. Expert Opin Drug Metab Toxicol 2016; 12: 977–87; 4 Toujeo ® Fachinformation,<br />
Stand September 2016; 5 Bergenstal RM et al. Diabetes Care 2017; 40: 554–60; Ergebnisse einer Phase-II-Studie (Crossover-Parallelgruppen-Design) bei T1DM zur kontinuierlichen Glukoseüberwachung mit Toujeo ® vs. Insulin glargin 100E/ml. Insuline wurden morgens oder abends injiziert (n =59); 6 Ritzel R et<br />
al. Diabetes Obes Metab 2015; 9: 859–67.<br />
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bei Erwachsenen. Gegenanz.: Überempfindlichk. gegen d. Wirkstoff/sonstig. Bestandt. Warnhinw. u. Vorsichtsm.: Bei diabet. Ketoazidose Empfehl. von Normalinsulin i. v. Verstärkte Überwach. d. Blutzuckers b. Hypoglykämie b. Risiko kardialer oder zerebraler Komplikationen sowie proliferativer Retinopathie.<br />
Stoffwechselüberwachung b. interkurrenten Erkrank. B. Komb. m. Pioglitazon Anzeich. u. Symptome v. Herzinsuff., Gewichtszunahme u. Ödemen beobachtet. Bei Verschlechterung d. kard. Sympt. Pioglitazon absetzen. Wechselwirk.: Dosisanpassung bei antihyperglykämischen Arzneimitteln, Angiotensin-Converting-Enzym<br />
(ACE)-Hemmern, Disopyramid, Fibraten, Fluoxetin, Monoaminooxidase (MAO)-Hemmern, Pentoxifyllin, Propoxyphen, Salicylaten u. Sulfonamid-Antibiotika, Kortikosteroiden, Danazol, Diazoxid, Diuretika, Glukagon, Isoniazid, Östrogenen und Progestagenen, Phenothiazin-Abkömmlingen, Somatropin,<br />
Sympathomimetika (z.B. Epinephrin [Adrenalin], Salbutamol, Terbutalin), Schilddrüsenhormonen, atypischen Antipsychotika (z.B. Clozapin u. Olanzapin) u. Proteaseinhibitoren. Fehlende o. abgeschw. Symptome d. adrener gen Gegenregulation bei Betablockern, Clonidin, Guanethidin und Reserpin. Verstärk. od.<br />
Abschw. d. blutzuckersenk. Wirkung d. Betablocker, Clonidin, Lithiumsalze od. Alkohol. Fertilität, Schwangersch. u. Stillz.: Kann i.d. Schwangersch. angewen. werden, wenn notwendig. Bei Stillenden Anpassung d. Dosis u.d. Ernährung. Nebenwirk.: Immunsyst.: Selten allerg. Reaktionen. Stoffwechsel/Ernährungsstör.:<br />
Sehr häufig Hypoglykämie. Nervensyst.: Sehr selten Geschmacksstör. Augen: Selten Sehstörungen, Retinopathie. Haut/Unterhautzellgeweb.: Häufig Lipohypertrophie, gelegentl. Lipoatrophie. Skelettmusk./Bindegew./Knochen: Sehr selten Myalgie. Allg./Verabr.ort: Häufig Reakt. a.d. Einstichstelle, Selten Ödeme.<br />
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mit oralen Antidiabetika gegeben werden. Lantus ® wird subkutan verabreicht. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile. Warnhinweise/Vorsichtsmaßnahmen: Nicht das Insulin der Wahl bei diabetischer<br />
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Pioglitazon absetzen. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Hypoglykämie. Häufig: Reaktionenan der Einstichstelle, Lipohypertrophie. Gelegentlich: Lipoatrophie. Selten: Allergische Reaktionen, Ödeme, Sehstörungen, Retinopathie. Sehr selten: Myalgie, Geschmacksstörung.<br />
Im Allgemeinen ist das Sicherheitsprofil bei Kindern und Jugendlichen (≤ 18 Jahre) ähnlich dem bei Erwachsenen. Verschreibungspflichtig. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland. Stand: Mai 2017 (SADE.GLA.17.08.2282).
24 Forum Literatur<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Wie viele Typen gibt es wirklich?<br />
Die Clustereinteilung birgt Therapiechancen<br />
bei der Diabeteserkrankung von Erwachsenen<br />
MALMÖ. Eine skandinavische Forschergruppe schlägt für Diabeteserkrankungen<br />
im Erwachsenenalter eine Differenzierung in<br />
fünf verschiedene Typen vor. Auf Basis der Daten von fast 15 000<br />
Patienten identifizierte sie Merkmalscluster mit deutlich unterschiedlicher<br />
Prognose.<br />
Die bisherige Diabeteseinteilung<br />
greift wahrscheinlich<br />
zu kurz. Diabetesfälle, die im<br />
Erwachsenenalter auftreten, werden<br />
mehrheitlich dem Typ-2-Diabetes<br />
zugeordnet. Die Heterogenität dieser<br />
Population ist bekannt, ohne dass es<br />
Kriterien für eine klinisch taugliche<br />
Differenzierung unterschiedlicher<br />
Subgruppen gibt.<br />
Sechs Variablen,<br />
fünf Cluster<br />
KOMMENTAR<br />
Vor diesem Hintergrund hat eine<br />
schwedisch-finnische Forschergruppe<br />
unter Leitung von Professor Dr.<br />
Leif Groop, Diabeteszentrum der<br />
Universität Lund, die Daten von<br />
rund 15 000 im Erwachsenenalter<br />
erkrankten Diabetespatienten darauf<br />
hin analysiert, ob sich anhand<br />
»Wichtige Meilensteine hin zu einer<br />
optimierten Diabetestherapie«<br />
Kommentar von Professor Dr. Hans-Ulrich Häring<br />
Dass sich eine Diabeteserkrankung sehr<br />
heterogen manifestieren kann, diese Erkenntnis<br />
ist im Grunde genommen unter<br />
Diabetologen seit vielen Jahren bekannt.<br />
Allerdings ist es Professor Dr. Leif Groop<br />
und seiner Arbeitsgruppe nun sehr eindrucksvoll<br />
gelungen, diese Heterogenität<br />
für Menschen mit Typ-2-Diabetes aufzuschlüsseln.<br />
In die gleiche Kerbe schlägt die<br />
vor Kurzem veröffentlichte Arbeit des Forscherteams<br />
rund um Professor Dr. Henning<br />
Beck-Nielsen 1 von der Universität Odense<br />
in Dänemark. Seine Daten bestätigen die<br />
Ergebnisse von Prof. Groop. Das sind wichtige<br />
Meilensteine auf dem Weg hin zu einer optimierten<br />
Diabetes therapie.<br />
Bereits bei Prädiabetes finden<br />
wir diese Subphänotypen<br />
»Die bisherige<br />
Einteilung<br />
greift zu kurz«<br />
Welche Patienten bedürfen einer intensiven Betreuung<br />
sowie Kontrolle und welche Patienten muss man nicht<br />
zwangsläufig mit anstrengenden Therapie maßnahmen behelligen?<br />
Ich bin zuversichtlich, dass diese aktuellen Daten<br />
Grundlage für neue Leitliniendiskussionen sein werden.<br />
Prof. Dr. Dr. h.c.<br />
Hans-Ulrich<br />
Häring<br />
Universitätsklinikum<br />
Tübingen,<br />
DZD-Vorstand<br />
Foto: zVg<br />
Welcher Typ-2-Diabetespatient<br />
hat ein besonders<br />
hohes Risiko für Organkomplikationen?<br />
bestimmter Merkmalscluster unterschiedliche<br />
Krankheitsbilder und<br />
-verläufe diskriminieren lassen.<br />
Sechs Variablen wurden<br />
herangezogen:<br />
• Alter bei Diagnose,<br />
• Body-Mass-Index (BMI),<br />
• HbA 1c -Wert,<br />
• Betazell-Funktion, Insulinsekretion<br />
(HOMA2 B),<br />
• Insulinresistenz (HOMA2 IR)<br />
und<br />
• Autoantikörper gegen Glutamatdecarboxylase<br />
(GADA).<br />
Durch die Aufteilung des Diabetes mellitus<br />
Typ 2 in Subphänotypen bietet sich eine<br />
Möglichkeit, die Patienten mit einem sehr<br />
hohen Risiko für Organkomplikationen zu<br />
identifizieren, sprich Patienten aus Cluster 3<br />
mit einer ausgeprägten Insulinresistenz und<br />
einer niedrigen Insulinsekretion. Diesen Phänotyp<br />
haben wir in unserer Arbeitsgruppe<br />
am Universitätsklinikum Tübingen, einem<br />
Partner des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung,<br />
bei Untersuchungen zum<br />
Prädiabetes ebenfalls ausmachen können.<br />
Das sind diejenigen Patienten, die auch eine<br />
Fettlebererkrankung aufweisen – und das<br />
schon Jahre, bevor es mit einer sehr hohen<br />
Wahrscheinlichkeit zu einer manifesten Diabeteserkrankung<br />
kommt.<br />
In den Studien von Prof. Groop und auch denen von Prof.<br />
Beck-Nielsen wurden keine Daten zur Fettleber gesammelt.<br />
Deshalb wird es für die Zukunft interessant sein, eine<br />
Kohorte von frisch erkrankten Typ-2-Diabetespatienten<br />
auf das Vorliegen einer Fettleber hin zu untersuchen. Das<br />
ist eine Analyse, die Prof. Groop und ich in naher Zukunft<br />
gemeinsam angehen möchten.<br />
1. Stidsen JV et al. Diabetes Metab Res Rev <strong>2018</strong>; DOI: 10.1002/<br />
dmrr.30<strong>05</strong><br />
Bei welchen Patienten<br />
mit Typ-2-Diabetes<br />
ist ein weniger striktes Therapiemanagement<br />
vertretbar?<br />
Foto: fotolia/bittedankeschön<br />
In der ANDIS-Kohorte (All New<br />
Dia betics in Scania) sowie einigen<br />
kleineren Kohorten wurde nach<br />
Konstellationen dieser Variablen<br />
gefahndet, für die sich anhand prospektiver<br />
Daten zur Entwicklung<br />
diabetischer Folgekomplikationen<br />
und zur Medikamentenverordnung<br />
typische Verläufe ausmachen ließen.<br />
Reproduzierbare Muster mit<br />
unterschiedlichem Outcome<br />
Die Forscher wurden fündig. Sie<br />
entdeckten fünf verschiedene – auch<br />
in den Kontrollkohorten reproduzierbare<br />
– Muster mit unterschiedlichem<br />
Outcome. Patienten der<br />
Cluster 1 bis 3 sind mit Blick auf<br />
diabetische Folgeschäden als Hochrisikopersonen<br />
einzustufen. Jene mit<br />
den Clustern 4 und 5 dagegen zeigen<br />
weniger schwere Krankheitsverläufe:<br />
• Cluster 1 ist charakterisiert durch<br />
ein niedriges Erkrankungsalter,<br />
einen relativ niedrigen BMI,<br />
schlechte Stoffwechselkontrolle,<br />
Insulinmangel sowie GAD-Autoantikörper.<br />
In der ANDIS-Kohorte<br />
waren 6,4 % der erfassten<br />
Patienten diesem Typus eines<br />
schweren Autoimmun-Diabetes<br />
(SAID) zuzuordnen.<br />
• Cluster 2 (17,5 %) wies ähnliche<br />
Merkmale auf, aber es waren keine<br />
Autoantikörper nachweisbar.<br />
Diese Konstellation, die als SIDD<br />
(Severe Insulin-Deficient Diabetes)<br />
klassifiziert wurde, ging mit<br />
einem besonders hohen Retinopathierisiko<br />
einher.<br />
»Dies könnte<br />
der Schlüssel für<br />
eine modifizierte<br />
Diabetestherapie<br />
sein«<br />
• Cluster 3 (15,3 %) dagegen,<br />
das sich von den anderen Subgruppen<br />
durch eine besonders<br />
ausgeprägte Insulinresistenz bei<br />
hohem BMI unterscheidet, war<br />
mit dem höchsten Risiko für<br />
eine diabetische Nephropathie<br />
verknüpft. Dieser Subtyp wurde<br />
als SIRD (Severe Insulin-Resistant<br />
Diabetes) bezeichnet.<br />
• Patienten in Cluster 4 (21,6 %)<br />
hatten ebenfalls wie Cluster-<br />
3-Patienten einen hohen BMI,<br />
ausgeprägte Einbußen der Insulinsensitivität<br />
waren jedoch bei<br />
dieser Subgruppe nicht feststellbar<br />
(MOD, Mild Obesity Related<br />
Diabetes).<br />
• Die beste Prognose hatten Cluster-5-Patienten<br />
(39,1 %), die erst<br />
im höheren Alter erkrankten und<br />
nur geringfügige metabolische<br />
Störungen zeigten (MARD, Mild<br />
Age-Related Diabetes).<br />
Untermauert wird die vorgeschlagene<br />
Einteilung durch erste genetische<br />
Tests, die typische Unterschiede zwischen<br />
den verschiedenen Subgruppen<br />
ergaben.<br />
Schlüssel zu risikoadaptierter<br />
Therapie<br />
Ob die fünf Cluster tatsächlich Ausdruck<br />
unterschiedlicher ätiologischer<br />
Entitäten sind, darüber kann<br />
man im Moment nur spekulieren.<br />
Sollten sich die Subgruppen so oder<br />
in modifizierter Form bestätigen,<br />
könnte dies der Schlüssel sein für<br />
eine differenzierte Diabetestherapie,<br />
die sich an individuellen Risiken<br />
orientiert. Eine von Anfang an<br />
risikoadaptierte Behandlungsstrategie<br />
könnte die Erfolge bei der Bekämpfung<br />
diabetischer Folgekomplikationen<br />
deutlich verbessern.<br />
Das ist nicht zuletzt deshalb zu erwarten,<br />
weil offenbar ein sogenanntes<br />
metabolisches Gedächtnis existiert.<br />
Langzeitstudien weisen darauf<br />
hin, dass beim Diabetes mellitus die<br />
Qualität der Stoffwechselkontrolle<br />
in den ersten Erkrankungsjahren<br />
für die langfristige Prognose maßgeblich<br />
ist. Umso wichtiger wäre es,<br />
besonders Hochrisikopatienten von<br />
Beginn an optimal einzustellen.<br />
Ulrike Viegener<br />
Ahlqvist E. et al. Lancet <strong>2018</strong>; https://doi.<br />
org/10.1016/S2213-8587(18)30<strong>05</strong>1-2
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Consilium Diabetes<br />
25<br />
Kinder und Eltern müssen<br />
lernen, mit der Diabeteserkrankung<br />
umzugehen.<br />
Fotos: fotolia/schab, iStock/Martin<br />
Dimitrov, iStock/Nastco<br />
Wieder auf festen Boden stellen<br />
Kinder und Jugendliche mit Diabetes –<br />
Bedarf und Umsetzung psychologischer Begleitung<br />
HANNOVER. Psychosoziale Faktoren haben für die erfolgreiche<br />
Behandlung des Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen<br />
eine hohe Relevanz. Welchen psychischen Belastungen sind<br />
die Betroffenen ausgesetzt und wann sind eine psychologische<br />
Beratung und Begleitung indiziert? Die Psychologische Psychotherapeutin<br />
Dr. Heike Saßmann gibt einen Überblick.<br />
Weitgehende psychische Gesundheit<br />
von Kindern mit<br />
Diabetes Typ 1 – aber auch<br />
von deren Eltern – steht im Zusammenhang<br />
mit einer besseren Stoffwechseleinstellung<br />
und einer günstigeren<br />
Prognose. Gleichzeitig wurden<br />
in Studien Hinweise auf eine stärkere<br />
Beeinträchtigung von erkrankten<br />
Kindern und Jugendlichen durch<br />
psychische Erkrankungen gefunden.<br />
Dr. Heike<br />
Saßmann<br />
Medizinische<br />
Psychologie<br />
Medizinische<br />
Hochschule Hannover<br />
Foto: Tom Figiel<br />
Subklinische psychische Belastungen:<br />
Die Diagnose Diabetes<br />
Typ 1 bei einem Kind stellt eine<br />
bedeutsame zusätzliche Herausforderung<br />
im Lebensalltag der betroffenen<br />
Familien dar. Zum einen aufgrund<br />
der Umsetzung der<br />
zeitintensiven Therapie im familiären<br />
Alltag und zum anderen aufgrund<br />
der psychischen Bewältigung<br />
der Dia gnose einer chronischen Erkrankung.<br />
Dabei müssen Kinder und<br />
Eltern weiterhin alle altersüblichen<br />
Entwicklungsaufgaben bewältigen<br />
(z.B. selbstständig werden, schulische<br />
Leistungen erbringen). Spezifische<br />
psychische Belastungen können sich<br />
für Kinder mit Diabetes Typ 1 zu kritischen<br />
Zeitpunkten der Erkrankung<br />
bzw. Therapie ergeben. Das sind z.B.<br />
der Zeitpunkt der Manifestation, der<br />
Schuleintritt und der Übergang zum<br />
eigenständigen Umgang mit der Erkrankung<br />
bei älteren Kindern.<br />
Zeitweise auftretende Probleme in<br />
diesen kritischen Phasen oder auch<br />
zwischendurch sind in vielen betroffenen<br />
Familien üblich. Sie können<br />
zusätzlich oder ausschließlich auch<br />
die Eltern der erkrankten Kinder<br />
betreffen, für die sich mit der Manifestation<br />
und der Umsetzung der<br />
Therapie im Alltag häufig eine hohe<br />
psychische Belastung ergibt.<br />
Dauern Probleme länger an, hat<br />
sich gezeigt, dass auch subklinische<br />
psychische Beeinträchtigungen mit<br />
einer schlechteren Stoffwechseleinstellung<br />
einhergehen. Vereinzelte<br />
Symptome gestörten Essverhaltens<br />
(wie z.B. das diabetesspezifische Insulinpurging)<br />
oder depressive Symp<br />
tome gehen mit einer deutlichen<br />
Beeinträchtigung der Stoffwechseleinstellung<br />
einher, ohne dass die<br />
Kriterien für eine psychische Störung<br />
voll erfüllt werden. Neben intrapersonellen<br />
Risiken (z.B. psychische Erkrankungen,<br />
kognitive Beeinträchtigungen)<br />
haben im Kindes- und<br />
Jugendalter auch interpersonelle<br />
Risiken (z.B. psychische Erkrankung<br />
eines Elternteils, bildungsferner Familienhintergrund,<br />
konfliktbelastete<br />
Eltern) einen Einfluss auf die Qualität<br />
der Stoffwechseleinstellung. Kinder<br />
und Jugendliche ohne Diabetes<br />
sind ebenfalls solchen intra- und<br />
interpersonellen Risiken ausgesetzt.<br />
In der Kombination mit einem Diabetes<br />
Typ 1 stehen diese Risiken im<br />
Zusammenhang mit einer schlechteren<br />
Langzeitprognose.<br />
Psychische Störungen: Neben<br />
Problemen bei der Bewältigung<br />
der Diagnose oder der Umsetzung<br />
der Diabetestherapie und psychosozialen<br />
Belastungen können bei<br />
Kindern mit Diabetes Typ 1 klinisch<br />
relevante psychische Störungen auftreten.<br />
Diese bedürfen psychotherapeutischer<br />
Intervention, medikamentöser<br />
Therapie oder stationärer<br />
psychotherapeutischer/psychiatrischer<br />
Behandlung.<br />
Die Angaben zur Prävalenz behandlungsbedürftiger<br />
psychischer<br />
Störungen bei Kindern und Jugendlichen<br />
mit Diabetes Typ 1 sind<br />
heterogen. In den aktuellen ISPAD*-<br />
»mit schlechter<br />
Langzeitprognose<br />
assoziiert«<br />
Prävalenz psychischer Störungen und Belastungen<br />
bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1<br />
Leitlinien werden die vorliegenden<br />
Studien dahin gehend zusammengefasst,<br />
dass für Kinder und Jugendliche<br />
mit Diabetes Typ 1 eine erhöhte<br />
Inzidenz für psychische Störungen,<br />
insbesondere depressive Störungen,<br />
Angststörungen und Essstörungen<br />
besteht.<br />
Eine aktuelle dänische Studie fand<br />
ein erhöhtes Risiko für verschiedene<br />
psychische Erkrankungen bei<br />
Kindern und Jugendlichen in den<br />
Jahren nach der Manifestation. Im<br />
deutschsprachigen Raum liegen<br />
demgegenüber auch Studien vor, die<br />
bei Jugendlichen z.B. für Essstörungen<br />
und ADHS keine erhöhten Raten<br />
gegenüber stoffwechselgesunden<br />
Gleichaltrigen feststellen konnten.<br />
Das gleichzeitige Vorhandensein einer<br />
psychischen Erkrankung wie einer<br />
affektiven Störung, ADHS oder<br />
einer Essstörung stellte sich in vielen<br />
Studien als großes Risiko für Kinder<br />
und Jugendliche mit Diabetes Typ 1<br />
heraus. Eine Komorbidität von Diabetes<br />
Typ 1 und einer klinisch relevanten<br />
psychischen Störung geht mit<br />
einer schlechteren Stoffwechseleinstellung<br />
und einem deutlich erhöhten<br />
Risiko für Folgeerkrankungen<br />
einher.<br />
Psychologische Begleitung:<br />
Entsprechend aktuellen Empfehlungen<br />
zur psychosozialen Betreuung<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
mit Diabetes sollen Sozialarbeiter<br />
und Psychologen mit diabetesspezifischer<br />
Expertise Mitglieder jedes<br />
interdisziplinären Diabetesteams<br />
sein. Von der Diagnose an, aber auch<br />
regelmäßig im Verlauf der Krankheit,<br />
5) schwere psychiatrische Störungen,<br />
stationäre psychiatrische Behandlung<br />
Prävalenz ~ Allgemeinbevölkerung<br />
4) schwere psychologische Probleme,<br />
die psychotherapeutische oder medikamentöse<br />
Behandlung erfordern<br />
Prävalenz ~ (≥) Allgemeinbevölkerung<br />
3) schwere Probleme bei der Diagnosebewältigung,<br />
verursacht durch (sub)klinische psychische Probleme oder<br />
sozioökonomische Belastungen<br />
schätzungsweise 10 – 15 % (große Unterschiede)<br />
2) Probleme bei der Bewältigung der Diagnose, die zu Ängsten<br />
und depressiver Verstimmung führen und sowohl die Diabetestherapie als<br />
auch die soziale Integration und die Lebensqualität beeinträchtigen<br />
üblich in vielen Familien, besonders mit kleinen Kindern<br />
1) Bewältigung der Diagnose, Therapie im Alltag, Lebensstiländerung,<br />
Risiko kurz- und längerfristiger Komplikationen<br />
üblich in allen Familien mit Diabetes Typ 1<br />
Quelle: Danne et al. 2015, MT-Grafik<br />
sollen alle Familienmitglieder bei Bedarf<br />
psychologische Unterstützung<br />
und psychosoziale Beratung durch<br />
das Diabetesteam erhalten. Um dies<br />
zu gewährleisten, sollen psychosoziale<br />
Belastungen im Verlauf der Erkrankung<br />
regelmäßig erfasst werden.<br />
Zur ökonomischen Erhebung von<br />
frühen Hinweisen auf psychische Störungen<br />
oder Belastungen stehen verschiedene<br />
validierte Screeninginstrumente<br />
zur Verfügung.<br />
Verhaltensmedizinische und psychoedukative<br />
Interventionen für Kinder<br />
und Jugendliche und ihre Familien<br />
können Problemlösefähigkeiten<br />
und familiäre Kommunikation verbessern<br />
bzw. das Stresserleben der<br />
Betroffenen reduzieren. Ihre Effektivität<br />
konnte vielfach belegt werden.<br />
Psychologische Psychotherapie:<br />
Wenn der Verdacht besteht,<br />
dass bei einem Kind oder Jugendlichen<br />
eine behandlungsbedürftige<br />
psychische Störung vorliegt,<br />
ist eine qualifizierte psychologische<br />
Diagnostik unerlässlich. Diese<br />
beinhaltet neben einer ausführlichen<br />
Befunderhebung, der Erfassung<br />
von verursachenden und aufrechterhaltenden<br />
Bedingungen und<br />
der Anamnese häufig eine testpsychologische<br />
Untersuchung und wird<br />
von psychologischen Fachleuten<br />
durchgeführt. Wird eine klinisch relevante<br />
psychische Störung diagnostiziert,<br />
sind eine Psychotherapie oder<br />
kinder- und jugendpsychiatrische<br />
Behandlung indiziert. Für Kinder<br />
und Jugendliche mit Diabetes Typ 1<br />
finden sich kaum systematische Studien<br />
zur Effektivität verschiedener<br />
Psychotherapieverfahren. Die generelle<br />
Wirksamkeit von Psychotherapie<br />
bei Kindern und Jugendlichen<br />
ohne Diabetes konnte in diversen<br />
Studien belegt werden. Die erzielten<br />
Therapieeffekte haben sich dabei als<br />
stabil erwiesen. In empirischen Studien<br />
zeigten sich behaviorale Therapieverfahren<br />
nonbehavioralen überlegen.<br />
Aufgrund des erhöhten Morbiditätsund<br />
Mortalitätsrisikos bei Kindern<br />
und Jugendlichen mit Diabetes<br />
Typ 1 wird in den Leitlinien und in<br />
der Literatur eine enge Kooperation<br />
zwischen dem Psychotherapeuten/<br />
der Psychotherapeutin und dem<br />
Dia betesteam gefordert. Diabetologisches<br />
Hintergrundwissen ist für<br />
die psychotherapeutische Behandlung<br />
wünschenswert. Um dies zu<br />
unterstützen, bietet die <strong>DDG</strong> eine<br />
Fortbildung zum Psychodiabetologen<br />
<strong>DDG</strong> oder Fachpsychologen<br />
Dia betes <strong>DDG</strong> an.<br />
Dr. Heike Saßmann<br />
* International Society for Pediatric<br />
and Adolescent Diabetes<br />
Neu A et al. 2015. S3-Leitlinie der <strong>DDG</strong> und<br />
AGPD 2015. AWMF-Registernummer <strong>05</strong>7-016;<br />
Danne T et al. 2015. Diabetes bei Kindern und<br />
Jugendlichen. 7. Auflage. Springer-Verlag;<br />
Delamater AM et al. 2014 ISPAD Clinical Practice<br />
Consensus Guidelines 2014 Compendium, 232-<br />
42.; Dybdal D et al. Diabetologia 2017,<br />
https://doi.org/10.1007/s00125-017-4517-7;<br />
www.diabetes-psychologie.de<br />
Fazit für die Praxis<br />
• Psychosoziale Belastungen und<br />
Risikofaktoren bei Kindern/Jugendlichen<br />
mit Diabetes Typ 1<br />
und ihren Familien können sowohl<br />
bei Manifestation als auch<br />
im Verlauf der Erkrankung auftreten<br />
und sind zentrale Determinanten<br />
der Langzeitprognose.<br />
• Psychologische Beratung und Begleitung<br />
sollten fester Bestandteil<br />
der pädiatrischen Diabetologie<br />
sein.<br />
• Screeningverfahren können frühzeitig<br />
Hinweise auf psychische<br />
Störungen und psychosoziale<br />
Belastungen liefern; sie ersetzen<br />
keine qualifizierte Diagnostik.<br />
• Bei klinisch relevanten psychischen<br />
Störungen ist eine Psychotherapie<br />
indiziert, vorzugsweise<br />
bei einem Therapeuten mit diabetologischer<br />
Expertise und in<br />
enger Kooperation mit dem Diabetesteam.
Medical RepoRt<br />
Wie Testosteronmangel bei Typ-2-Diabetes<br />
Lebensjahre kosten kann<br />
Dualer Ansatz mit körperlicher Aktivität plus Testosteron-Gel ist effektiv<br />
Der Ausgleich eines symptomatischen<br />
testosterondefizits verbessert<br />
bei patienten mit Diabetes mellitus<br />
typ 2 die metabolische situation.<br />
Darüber hinaus stärkt die substitution<br />
die muskelmasse, vermindert das<br />
viszerale Fett und kann die erhöhte<br />
mortalität normalisieren sowie die<br />
sexuelle Funktion verbessern.<br />
Vorrangig in der Diabetes-Behandlung<br />
ist eine gute Einstellung des<br />
Glukose-Stoffwechsels, gepaart mit<br />
Änderungen im Lebensstil. Für diätetische<br />
Effekte auf die metabolische<br />
Situation sollte das Körpergewicht<br />
um mindestens 5–15 % reduziert<br />
werden 1 , was viele Betroffene überfordert<br />
– speziell in einer hypogonadalen<br />
Situation: Testosteronmangel<br />
steigert einerseits das Übergewicht<br />
(Abb.), andererseits dämpft der verminderte<br />
Antrieb die körperliche<br />
Aktivität. Bei symptomatischem Hypogonadismus<br />
wirkt deshalb ein begleitender<br />
Testosteronausgleich motivierend.<br />
Langfristig wird durch eine<br />
Testosteronsubstitution eine Reduktion<br />
des Körperfetts und Bauchumfangs,<br />
häufig auch des BMI, erzielt,<br />
zusätzlich eine verbesserte Insulinresistenz<br />
und Dyslipidämie. Dafür<br />
sprechen folgende Studien:<br />
Die doppelblinde, placebokontrollierte<br />
Interventionsstudie BLAST 2 wies<br />
bei schlecht eingestellten hypogonadalen<br />
Patienten mit Typ-2-Diabetes<br />
(DMT2 [Hba 1c > 7,5 %]) unter Testosterontherapie<br />
signifikant verbesserte<br />
Hba 1c -Werte nach 30 und 82 Wochen<br />
aus (-0,41 %, p = 0,007 bzw. -0,87 %,<br />
p = 0,009). BMI (-0,3 kg bzw. -1,0 kg)<br />
und Bauchumfang (-2,5 cm bzw.<br />
-4,2 cm) waren ebenfalls zu beiden<br />
Zeitpunkten signifikant reduziert.<br />
Die Lebensqualität stieg, wie General<br />
Health Questionnaire (46 % bzw.<br />
67 %) und Aging Male Symptom<br />
Score zeigten.<br />
Eine erhöhte Insulinsensitivität<br />
mit dem Goldstandard, dem hyperinsulinämischen<br />
euglykämischen<br />
Glukose-Clamp-Test, hat ein US-<br />
Team 3 bei hypogonadalen Patienten<br />
mit DMT2 nachgewiesen. Wenn Testosteron<br />
über 24 Wochen auf Normalwerte<br />
angehoben wurde, stieg im<br />
Vergleich zur Placebogruppe die Glukoseinfusionsrate<br />
um 32 % an. Das<br />
subkutane Fett nahm vs. Placebo um<br />
signifikant 3,3 kg ab (p < 0,01) und<br />
die fettfreie Körpermasse um 3,4 kg<br />
zu (p < 0,003). Zudem wurden die<br />
Gene des Insulin-Signalwegs (IR-ß,<br />
IRS-1, AKT-1, GLUT4) im Fettgewebe<br />
stimuliert und diejenigen für die Aktivität<br />
der Inflammationsmarker gedämpft.<br />
Zwei Studien belegen bei DMT2-<br />
Patienten langfristig eine reduzierte<br />
Morbidität und deutlich niedrigere<br />
Mortalität, wenn ein bestehendes<br />
Testosterondefizit ausgeglichen wird.<br />
Bei 581 DMT2-Patienten 4 belief sich<br />
innerhalb von 5,8 Jahren die Mortalitätsrate<br />
bei den Nichtsubstituierten<br />
auf 19,2 %. Bei eugonadalen und<br />
substituierten DMT2-Patienten war<br />
sie mehr als halbiert (9,0 bzw. 8,4 %).<br />
In einer prospektiven Interventionsstudie<br />
5 waren von 857 DMT2-<br />
Patienten 637 hypogonadal, 175<br />
davon wurden über rund 3,8 Jahre<br />
substituiert. Nach einem Follow-up<br />
von vier Jahren wiesen die eugonadalen<br />
und die substituierten Männer<br />
im Vergleich zu den unbehandelten<br />
Zusammenhang metabolisches syndrom –<br />
testosteronmangel<br />
Fettleibigkeit<br />
hypogonadalen Teilnehmern ein um<br />
38 bzw. 62 % reduziertes Mortalitätsrisiko<br />
auf. Es zeigten sich keine<br />
Unterschiede zwischen den Gruppen<br />
hinsichtlich kardiovaskulärer Ereignisse<br />
und Prostata-Morbidität.<br />
erfolge bei Adipositas und<br />
metabolischem syndrom<br />
metabolisches<br />
syndrom und<br />
Diabetes mellitus<br />
typ 2 (Dmt2)<br />
testosteronmangel<br />
Quelle: mod. nach Wu, F.c. 2017. General metabolic issues and testosterone in ageing men.<br />
Vortrag im Rahmen des Fortbilungsseminars PRiSM, 10.–11.11.2017 in Brügge, Belgien<br />
Kardiovaskuläre<br />
erkrankungen und<br />
mortalität<br />
MT-Grafik<br />
Übergewicht senkt das testosteron, niedriges testosteron fördert Gewichtszunahme,<br />
metabolisches syndrom und Diabetes mellitus – damit letztlich kardiovaskuläre<br />
erkrankungen, die wiederum die testosteronspiegel abfallen lassen.<br />
Ob sich der Übergang von metabolischem<br />
Syndrom oder Prädiabetes<br />
in einen manifesten Diabetes durch<br />
Ausgleich eines Testosterondefizits<br />
verhindern lässt, ist noch nicht klar.<br />
Vorsichtigen Optimismus erlaubt eine<br />
australische Studie 6 mit 100 adipösen<br />
hypogonadalen Männern. Nach<br />
einer zehnwöchigen strikten Diät<br />
mussten sie über 46 Wochen ihr Gewicht<br />
halten – mit oder ohne Testosteronausgleich.<br />
Die Reduktion des<br />
Körpergewichts (-11 kg) war ähnlich,<br />
betraf unter Placebo sowohl Fett- als<br />
Muskelmasse. Unter Testosteron blieb<br />
die Muskelmasse signifikant besser<br />
(p = 0,002) erhalten – der Gewichtsverlust<br />
ging fast ausschließlich auf<br />
das Konto der Fettmasse.<br />
Der körperlichen Aktivität als zweiter<br />
Stellschraube steht damit nichts im<br />
Wege. Den Erfolg eines dualen Ansatzes<br />
zeigt eine Studie bei 32 hypogonadalen<br />
Männern mit metabolischem<br />
Syndrom und neu diagnostiziertem<br />
DMT2: 7 Nach einem Jahr wurden bei<br />
der Gruppe, die Diät hielt und sich<br />
körperlich bewegte, zwar auch Verbesserungen<br />
im Glukose- und Insulin-Stoffwechsel<br />
nachgewiesen. Der<br />
Effekt bei zusätzlicher Kombination<br />
mit Testogel ® war jedoch statistisch<br />
signifikant stärker: Alle Teilnehmer<br />
erzielten ein HbA 1C von < 7 % (Kontrollen:<br />
40,4 %) und über 81 % hatten<br />
nach einem Jahr kein metabolisches<br />
Syndrom mehr (Kontrollen:<br />
31 %).<br />
optimiertes Gel<br />
im Dosierspender<br />
Für die Testosterongabe ist etwa die<br />
Gelform eine Option, die individuell<br />
dosiert und im Zweifelsfall auch einfach<br />
abgesetzt werden kann – zwei<br />
Eigenschaften aufgrund derer die<br />
EAU-Leitlinie zur Initialbehandlung<br />
kurzwirkende Präparate empfiehlt. 8<br />
Als optimierte Variante erlaubt ein<br />
höher konzentriertes Gel im Dosierspender<br />
(Testogel ® Dosiergel<br />
16,2 mg/g) bei kleinerer Auftragsfläche<br />
eine genaue Dosistitration. Empfohlen<br />
werden ein bis vier Pumphübe<br />
morgens, entsprechend 1,25 bis 5 g<br />
Gel (20,25 bzw. 81 mg Testosteron).<br />
In der klinischen Hauptstudie 9 lag<br />
das Gesamttestosteron bei 82,2%<br />
der Patienten aus der Verumgruppe<br />
(n = 234) am Tag 182 im Normbereich,<br />
vs. 28,6 % unter Placebo<br />
(n = 40), in der offenen Erweiterungsphase<br />
10 nach einem Jahr bei 79 %.<br />
Eine gesonderte Analyse 11 ergab<br />
nach 182 Tagen einen Anstieg des<br />
medianen PSA-Wertes um 0,1 ng/ml.<br />
1. Garber AJ et al. Endocr Pract. 2016 Jan; 22 (1): 84-113<br />
2. Hackett G et al. J Sex Med. 2014; 11(3):840-56<br />
3. Dhindsa S et al. Diabetes Care 2016; 39: 82<br />
4. Muraleedharan V et al. Eur J Endocrinol 2013; 166: 725<br />
5. Hackett G et al. Int J Clin Pract. 2016; 70 (3): 244-53<br />
6. Ng M et al. BMC Medicine 2016; 14: 153<br />
7. Heufelder A et al. J Androl 2009; 30 (6): 726<br />
8. Dohle GR et al. Guidelines on Male Hypogonadism.<br />
European Association of Urology 2017<br />
9. Kaufman JM et al. J Sex Med 2011; 8: 2079<br />
10. Kaufman JM et al. J Sex Med 2012; 9: 1149<br />
11. Morgentaler A et al. J Sex Med 2014; 11: 2818<br />
Testosteronmangel fördert viszerales Fett und vice versa<br />
Nahezu jeder zweite Patient mit Typ-2-Diabetes ist hypogonadal<br />
Übergewicht, (prä-)Diabetes und Hypogonadismus<br />
sind eng verzahnt. so<br />
ist fast jeder zweite patient mit Diabetes<br />
mellitus typ 2 hypogonadal. 1<br />
umgekehrt ist bei hypogonadalen<br />
männern im Vergleich zu eugonadalen<br />
das Diabetesrisiko deutlich erhöht. 2<br />
strategien zu prävention und therapie<br />
beleuchtet professor Dr. michael<br />
Zitzmann aus münster als ausgewiesener<br />
Androloge und Diabetologe.<br />
?<br />
sollte bei jedem männlichen patienten<br />
mit typ-2-Diabetes testosteron<br />
bestimmt werden?<br />
prof. Zitzmann: Nach den Leitlinien<br />
der European Association of Urology<br />
und der American Association of Clinical<br />
Endocrinologists ja. Für beide Fachgesellschaften<br />
ist der Nutzen des Testosteronausgleichs<br />
bei Patienten mit<br />
prof. Dr. michael Zitzmann<br />
Centrum für Reproduktionsmedizin<br />
und Andrologie, Münster<br />
Foto: Privat<br />
Typ-2-Diabetes eindeutig, basierend<br />
auf der verbesserten Insulinresistenz<br />
und der Reduktion des HbA 1c -Wertes.<br />
Für die Endocrine Society dagegen ist<br />
die Evidenz nicht ausreichend, um ein<br />
Screening zu befürworten.<br />
?<br />
Ist bei testosteronmangel ein<br />
Diabetes abzuklären?<br />
prof. Zitzmann: Bei ganz schlanken<br />
Patienten muss nicht in jedem<br />
Fall ein Diabetes mellitus abgeklärt<br />
werden, bei familiärem Risikoprofil<br />
würde ich dies aber tun. Bei Übergewichtigen<br />
empfiehlt sich die Bestimmung<br />
des HbA 1c . Ein Hypogonadismus<br />
fördert das viszerale Fett.<br />
Dieses setzt einerseits Zytokine frei,<br />
die die Leydig-Zellen hemmen, erhöht<br />
andererseits die Insulinresistenz<br />
– und damit das Diabetesrisiko.<br />
Bestehen Hypogonadismus und<br />
Übergewicht gleichzeitig, ist dieses<br />
Risiko hoch.<br />
?<br />
Kann testosteron bei prädiabetes<br />
den Übergang zum Diabetes<br />
verhindern?<br />
prof. Zitzmann: Das hoffen wir aufgrund<br />
kleinerer Studien. Eine klare<br />
Antwort ist im kommenden Jahr von<br />
der australischen Präventionsstudie<br />
T4DM zu erwarten. Geprüft wird der<br />
Effekt von Weight-Watchers-Diät plus<br />
Sport bei hypogonadalen Patienten<br />
mit Prädiabetes mit oder ohne Testosteronausgleich.<br />
?<br />
Abnehmen und sport treiben, das<br />
schaffen die wenigsten patienten.<br />
Haben sie einen praktischen tipp?<br />
prof. Zitzmann: Das Portal zur Männergesundheit<br />
ist das Sexualleben.<br />
Viele adipöse Diabetespatienten<br />
haben eine erektile Dysfunktion<br />
(ED). Mit ursächlich kann ein Testosteronmangel<br />
sein, der Ausgleich<br />
des Defizits wirkt motivierend durch<br />
gesteigerte Libido, Stimmung und<br />
verbesserten Antrieb. ED ist bei Diabetespatienten<br />
meist nicht allein auf<br />
einen Hormonmangel zurückzuführen.<br />
Die Wirkung von Testosteron auf die<br />
Sexualfunktion ist abhängig von den<br />
Nerven- und Gefäßschäden durch die<br />
„Advanced glycation end-products“*.<br />
In den Leitlinien wird bei Testosteronmangel<br />
und ED zwar ein Beginn mit<br />
PDE-5-Hemmern allein empfohlen. In<br />
der Praxis hat es sich jedoch bewährt,<br />
gleichzeitig Testosteron zu verabreichen.<br />
* nicht mehr abbaubare langkettige Verbindungen,<br />
Glykierungsendprodukte<br />
1. Rao PM et al. Nat Rev Endocrinol 2013; 9: 479-493<br />
2. Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V.<br />
(DGMG): Ergebnisse der „20.000er Testosteron-Studie“.<br />
Online unter: https://www.mann-und-gesundheit.com/<br />
aktuelles/118-diabetiker-leiden-haeufig-an-einemtestosteronmangel.<br />
Letzter Zugriff: 07.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong>.<br />
ImpRessum • Idee und Konzeption: inter Medical Sonderpublikationen • Leitung Corporate publishing: Hannelore Schell • Mit freundlicher Unterstützung der DR. KADE / BESINS Pharma GmbH<br />
diabetes zeitung 5/<strong>2018</strong> – 28651 • Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser seite.
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
27<br />
Medizin & Markt<br />
Foto: iStock/AzmanJaka<br />
Starkes Team: DPP4- und SGLT2-Hemmer<br />
Hohe Wirksamkeit von Fixkombi aus Sitagliptin und Ertugliflozin belegt<br />
Wenn Tabletten nötig sind<br />
CV-Risiko und Nierenfunktion im Blick behalten<br />
Ü Presseveranstaltung – MSD<br />
HEIDELBERG. Wenn ein Patient mit<br />
Typ-2-Diabetes einen DPP4-Hemmer<br />
und einen SGLT2-Inhibitor bekommen<br />
soll, braucht es dafür künftig nur<br />
noch eine Pille pro Tag.<br />
Der Bedarf an effektiven Therapieoptionen<br />
für Typ-2-Diabetes ist weiter<br />
groß, wie Professor Dr. Dirk Müller-<br />
Wieland von der Uniklinik RWTH<br />
Aachen, verdeutlichte: Im Jahr 2010<br />
war jeder sechste Todesfall in Deutschland<br />
auf diese Erkrankung zurückzuführen,<br />
ein beträchtlicher Teil davon<br />
auf kardiovaskuläre Komplikationen.<br />
Die Zahl betroffener Patienten steigt.<br />
DPP4-Hemmer und SGLT2-Inhibitoren<br />
Dank der Fixkombination<br />
wird die Einnahme<br />
mehrerer Präparate<br />
hinfällig.<br />
Foto: fotolia/polkadot<br />
sind ein gutes Team in der antidiabetischen<br />
Therapie, weil sich ihre<br />
Effekte in günstiger Weise ergänzen.<br />
Während DPP4-Hemmer die Insulinsekretion<br />
durch Inkretine verlängern,<br />
unterbinden SGLT2-Inhibitoren die<br />
renale Glukoserückresorption. Beides<br />
senkt Blutzucker- und HbA 1c -Werte.<br />
Zudem steigern sie weder Hypoglykämierisiko<br />
noch Gewicht – eine Forderung,<br />
die Leitlinien an die Therapie des<br />
Typ-2-Diabetes stellen.<br />
In der VERTIS SITA2-Studie ist die<br />
Fixkombination aus Sitagliptin und<br />
dem SGLT2-Hemmer Ertugliflozin<br />
(Steglujan®) erprobt worden. Basismedikation<br />
bildeten Metformin und<br />
Sitagliptin, ergänzt durch den SGLT2-<br />
Hemmer (5 mg oder 15 mg/Tag) oder<br />
Placebo. Die Studie dauerte zweimal<br />
26 Wochen, wobei als primärer Endpunkt<br />
der HbA 1c -Effekt nach 26 Wochen<br />
geprüft wurde.<br />
Je nach Ausgangswert reduzierte<br />
die Zugabe von Ertugliflozin den<br />
HbA 1c -Wert um bis zu 1,7 %-Punkte.<br />
Die Wirkung hielt bis Studienende<br />
unverändert an. Zugleich sank das<br />
Körpergewicht um durchschnittlich<br />
3 bis 3,4 kg und der systolische Blutdruck<br />
um 3,8 mmHg (5 mg/Tag) bzw.<br />
4,8 mmHg (15 mg/Tag). Als relevante<br />
unerwünschte Wirkung wurden<br />
vermehrt genitale Mykosen beobachtet,<br />
eine bekannte Nebenwirkung der<br />
Glukosurie unter SGLT2-Hemmung.<br />
VERTIS SITA2 war nicht darauf angelegt,<br />
die kardiovaskulären Effekte des<br />
neuen SGLT2-Hemmers zu prüfen.<br />
VERTIS CV ist jedoch explizit auf kardiovaskuläre<br />
Endpunkte ausgerichtet.<br />
Wird die Studie 2020 abgeschlossen,<br />
soll sich zeigen, ob Ertugliflozin dieselben<br />
günstigen Effekte auf Herzkreislaufmorbidität<br />
und -mortalität ausübt<br />
wie andere Vertreter seiner Klasse.<br />
<br />
ara<br />
46. MSD-Diskussion „Von A wie Antikörper bis Z<br />
wie Zucker: Neue Therapiekonzepte von MSD“<br />
im Rahmen des 124. Kongresses der Deutschen<br />
Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM);<br />
Veranstalter: MSD<br />
Ü Symposium – Berlin-Chemie<br />
MANNHEIM. Ernährungsumstellung<br />
und Bewegung allein bringen die<br />
wenigsten Typ-2-Diabetespatienten<br />
in den HbA 1c -Zielbereich. Früher oder<br />
später werden Antidiabetika nötig.<br />
Zum Diabetesmanagement zählt<br />
eine gute Einstellung von Blutdruck<br />
und Lipiden sowie die Blutzuckersenkung,<br />
betonte Professor Dr. Stephan<br />
Jacob, niedergelassener Diabetologe,<br />
Villingen-Schwenningen.<br />
Wie der niedergelassene Kollege Dr.<br />
Stephan Arndt aus Rostock ausführte,<br />
wird ein HbA 1c zwischen 6,5 und<br />
7,5 % empfohlen. Längere Diabetesdauer,<br />
kardiovaskuläre Erkrankungen,<br />
kurze Lebenserwartung und höheres<br />
Hypoglykämierisiko sind für ihn<br />
Gründe, sich am oberen Ende des<br />
Zielkorridors aufzuhalten.<br />
Für Typ-2-Diabetespatienten, die bereits<br />
kardiovaskulär erkrankt sind, bedeutet<br />
eine Hypoglykämie ein stark<br />
erhöhtes Risiko für einen plötzlichen<br />
Herztod oder eine akute Myokardischämie.<br />
Hier muss vorrangig eine<br />
Therapieumstellung das prognostisch<br />
relevante Risiko vermindern.<br />
Garantiert hypoglykämiefrei ist Metformin,<br />
das standardmäßig als Monotherapie<br />
eingesetzt wird. Zudem<br />
senkt es bei Patienten ohne kardiovaskuläre<br />
Vorerkrankungen das Risiko<br />
für kardiovaskuläre Komplikationen<br />
und diabetes assoziierte Mortalität.<br />
Die Standarderweiterung sind<br />
DPP4-Hemmer, v.a. Sitagliptin (z.B.<br />
Xelevia®; als Fixkombi mit Metformin<br />
z.B. Velmetia®). Hypoglykämien treten<br />
ähnlich häufig wie unter Placebo auf<br />
und die kardiovaskuläre Sicherheit<br />
ist gegeben. GLP1-Analoga sieht Dr.<br />
Arndt v.a. bei stark adipösen Patienten<br />
als geeignete Ergänzung zu Metformin,<br />
da sie zu einer Gewichtsabnahme<br />
führen. Bei CV-Erkrankungen<br />
empfiehlt er SGLT2-Hemmer, besonders<br />
Empagliflozin. So wird eine signifikante<br />
Senkung der Mortalität und<br />
kardiovaskulärer Ereignisse erreicht.<br />
Vorsicht bei Niereninsuffizienz: Metformin<br />
ist kontraindiziert bei einer<br />
GFR < 30 ml/min. Die volle Dosis kann<br />
bei einer GFR > 45 ml/min gegeben<br />
werden. DPP4-Hemmer allein sind<br />
mit angepasster Dosis in allen Stadien<br />
zugelassen, GLP1-Analoga nur bei einer<br />
GFR > 15 ml/min. SGLT2-Hemmer<br />
sollten bei einer GFR < 60 ml/min<br />
nicht genutzt werden. AB<br />
Symposium „Metabolisches Syndrom – ein<br />
multifaktorielles Krankheitsgeschehen“ im<br />
Rahmen des 124. Kongresses der DGIM;<br />
Veranstalter: Berlin-Chemie<br />
Bessere postprandiale BZ-Einstellung<br />
sowie bessere Steuerbarkeit<br />
Erfahrungen mit schnell wirksamem Insulin<br />
Ü Pressekonferenz – Novo Nordisk<br />
FRANKFURT. Verfügbares auch optimal<br />
nutzen: Wie sorgfältiges Abwägen<br />
therapeutischer Optionen bei<br />
Typ-1- und Typ-2-Diabetes alltagsrelevante<br />
Vorteile bringen kann – etwa im<br />
Fall einer schnell wirksamen Insulinaspart-Formulierung.<br />
„Das Krankheitsmanagement von<br />
Menschen mit Diabetes ist immer<br />
eine Gratwanderung zwischen Stoffwechselkontrolle,<br />
der Vermeidung<br />
von Akut- sowie Folgekomplikationen<br />
und dem Erhalt der Lebensqualität“,<br />
erinnerte Dr. Marcel Kaiser, niedergelassener<br />
Diabetologe, Frankfurt<br />
am Main. Diesbezüglich stellte der<br />
Experte die Frage, welche Vorteile<br />
eine schnell wirksame Insulin-aspart-<br />
Formulierung bieten könne. Er<br />
Nach Angaben<br />
der unternehmen.<br />
Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung<br />
für den Inhalt dieser Seiten.<br />
berichtete exemplarisch über einen<br />
37-jährigen, normgewichtigen, sehr<br />
sportlichen Mann, der seit seinem 16.<br />
Lebensjahr einen Typ-1-Diabetes hat.<br />
Sein HbA 1c -Wert lag meist zwischen<br />
7 und 8 %. Über viele Jahre erhielt<br />
er eine Insulinpumpentherapie mit<br />
einem schnell wirkenden Insulin.<br />
Während einer Mountainbike-Tour<br />
stürzte der Patient vor knapp zwei<br />
Jahren schwer. Als Ursache stellte<br />
sich eine Hypoglykämie heraus: Der<br />
Blutzucker(BZ)-Wert betrug 33 mg/<br />
dl. Nach der unfallchirurgischen<br />
Versorgung kam auch das Diabetesmanagement<br />
auf den Prüfstand.<br />
Dabei stellte sich heraus, dass bereits<br />
öfter Hypoglykämien aufgetreten<br />
waren. BZ-Tagesprofile zeigten hohe<br />
postprandiale Glukoseanstiege. Die<br />
daraufhin veranlassten Insulinerhöhungen<br />
führten dazu, dass 3–4 Stunden<br />
nach der Injektion die BZ-Werte<br />
abstürzten – vor allem beim Sport. Es<br />
erfolgte schließlich eine Umstellung<br />
auf Faster Insulin aspart, eine veränderte<br />
Formulierung von Insulin aspart,<br />
so der Experte. Drei Monate später<br />
hatten sich die postprandialen BZ-<br />
Verläufe deutlich verbessert. Vor und<br />
während sportlicher Aktivitäten ließ<br />
sich der BZ-Wert besser steuern und<br />
reagierte zudem rascher auf Korrekturboli.<br />
Der HbA 1c -Wert fiel auf rund<br />
7,2 % und auch die wöchentliche<br />
Hypoglykämierate sank.<br />
Der klinischen Bewertung von Dr. Kaiser<br />
zufolge können ebenso Menschen<br />
mit Typ-2-Diabetes von der schnell<br />
wirksamen Insulin-aspart-Formulierung<br />
(Fiasp®) profitieren – besonders<br />
bei hohen postprandialen BZ-Werten.<br />
Dem Diabetologen zufolge schätzt<br />
auch diese Patientengruppe die bessere<br />
Steuerbarkeit und den flexibleren<br />
Umgang mit Injektionszeiten rund<br />
um die Mahlzeiten, was einem aktiven<br />
Lebensstil entgegenkomme. eno<br />
Pressekonferenz „Ein Jahr schnell wirksame<br />
Insulin-aspart-Formulierung (Fiasp®) – Was zeigt<br />
die Praxis?“; Veranstalter: Novo Nordisk<br />
Erster Fertigpen mit halben Einheiten<br />
Ü Pressemitteilung – Lilly<br />
Wie das Unternehmen mitteilt, ist seit dem 15. Mai der Humalog® Junior<br />
KwikPen auf dem Markt eingeführt. Der Pen erlaubt Einstellungen von 0,5 bis<br />
30 Einheiten pro Injektion und bestätigt die Dosierung mit hörbaren Klicks.<br />
Er enthält 3 ml (300 Einheiten) Insulin lispro und ist als Packung mit je fünf<br />
Fertigpens erhältlich. Der Pen lässt sich leicht drücken, ist aber gleichzeitig<br />
ausreichend robust, um den Belastungen des Alltags standzuhalten. Nicht nur<br />
für Kinder, sondern auch z.B. für Sportler und Frauen mit Gestationsdiabetes,<br />
die eine besonders feine Dosierung benötigen, könnte der Pen hilfreich sein.<br />
Gesünder unter 7 PLUS startet ins 14. Jahr<br />
Ü Pressemitteilung – Sanofi<br />
Dieses Mal fand die Jahresauftaktaktion von „Wissen, was bei Diabetes zählt:<br />
Gesünder unter 7 PLUS“ im Schlosspark-Center in Schwerin statt. Im Mittelpunkt<br />
der Kampagne steht der Diabetes-Risikocheck: Bei Menschen mit<br />
Diabetes werden Langzeitblutzucker- und Cholesterinwerte bestimmt. Dabei<br />
sollte der HbA 1c -Wert im Zielkorridor zwischen 6,5 und 7,5 % liegen, um das<br />
Risiko für Spätfolgen der Erkrankung zu senken. Eine Live-Zeichnerin hielt die<br />
Inhalte der Vorträge und Interviews zum Thema Diabetes bildlich fest.<br />
Layar-App herunterladen,<br />
Beitrag scannen und Video starten
12. DIABETES HERBSTTAGUNG DER<br />
DEUTSCHEN DIABETES GESELLSCHAFT (<strong>DDG</strong>)<br />
34. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN<br />
ADIPOSITASGESELLSCHAFT (DAG) E.V.<br />
Fachübergreifende Versorgung –<br />
der Patient im Mittelpunkt<br />
09. – 10. November <strong>2018</strong><br />
RheinMain CongressCenter Wiesbaden<br />
www.herbsttagung-ddg.de<br />
www.dag-kongress.de<br />
in Kooperation
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Im Blickpunkt<br />
29<br />
Bei der Nachwuchsgewinnung<br />
bleibt noch viel zu tun<br />
Fachgesellschaft Sachsen ist eng mit KV und Ärztekammer verzahnt<br />
LEIPZIG. Als wichtige Stütze der <strong>DDG</strong> agieren 15 Regionalgesellschaften.<br />
Sie setzen sich auf Länderebene für die Verbesserung<br />
der Früherkennung und Behandlung des Diabetes mellitus<br />
ein. Unsere Serie „Regionalgesellschaften im Fokus“ führen wir<br />
mit der Sächsischen Gesellschaft fort. Ihr Vorsitzender, Dr. Tobias<br />
Wiesner, berichtet von den aktuellen Themen und Aufgaben.<br />
»Betreuung der<br />
Älteren wird<br />
intensiver und<br />
komplexer«<br />
SACHSEN<br />
STECKBRIEF DER REGIONALGESELLSCHAFT<br />
Name:<br />
Sächsische Gesellschaft für Stoffwechselkrankheiten<br />
und Endokrinopathien e. V.<br />
Gründungsjahr: 1991<br />
Anzahl der Mitglieder: 128<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. Tobias Wiesner<br />
E-Mail:<br />
info@sgse.de<br />
Webseite:<br />
www.sgse.de<br />
?<br />
Welche Themen werden in der Gesellschaft<br />
derzeit am intensivsten<br />
diskutiert und bearbeitet?<br />
Dr. Tobias Wiesner: Die Sächsische<br />
Fachgesellschaft ist für die Belange<br />
der Endokrinologie und der Diabetologie<br />
zuständig. Sie wurde in der<br />
Nachwendezeit auf Initiative der<br />
stationär und der ambulant tätigen<br />
Endokrinologen/Diabetologen gegründet.<br />
Seitdem ist eine intensive<br />
Verzahnung mit der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung und der Landesärztekammer<br />
entstanden. Mit<br />
diesen Einrichtungen diskutieren<br />
wir fachliche und berufspolitische<br />
Themen.<br />
Zu den fachlichen Themen gehört<br />
zurzeit die Bewertung des Medikationskataloges,<br />
bezogen auf die Therapie<br />
bei Diabetes mellitus und bei<br />
endokrinologischen Erkrankungen.<br />
Weiteren Diskussionsbedarf gibt es<br />
zur Organisation des Disease-Management-Programms<br />
auf Landesebene.<br />
Eine enge Abstimmung existiert mit<br />
dem Hausärzteverband hinsichtlich<br />
der für beide Fachgruppen wichtigen<br />
Klientel der chronisch-kranken<br />
Diabetespatienten.<br />
Im akademischen Bereich haben<br />
wir als zahlenmäßig kleines Bundesland<br />
zwei wichtige Lehrstühle<br />
für Stoffwechselerkrankungen (Endokrinologie,<br />
Diabetologie). Hier ist<br />
die wissenschaftliche Expertise der<br />
Universitätsstandorte Leipzig und<br />
Dresden zu unterstreichen. Eine<br />
Zusammenarbeit im akademischen<br />
Bereich findet auf persönlicher Ebene<br />
seit vielen Jahren statt.<br />
?<br />
Welche Erfolge Ihrer Regionalgesellschaft<br />
erfreuen Sie am<br />
meisten?<br />
Dr. Wiesner: Wir haben für Sachsen<br />
viel erreicht. Die Fachgesellschaft ist<br />
ständiges Mitglied in den Diabeteskommissionen<br />
der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung und der Landesärztekammer.<br />
So können gemeinsame<br />
Projekte und Verträge auf den Weg<br />
gebracht werden.<br />
Aus der Fachgesellschaft und den<br />
beiden Kommissionen heraus sind<br />
die sogenannten Sächsischen Leitlinien<br />
für die Bereiche des Diabetes<br />
mellitus Typ 2 und Fettstoffwechselstörung<br />
entstanden. Sie reflektieren<br />
modernste Therapieerkenntnisse<br />
und wissenschaftliche Ergebnisse<br />
und dienen auf Landesebene als<br />
Diskussionsgrundlage für Verhandlungen<br />
mit den Krankenkassen und<br />
anderen Kostenträgern.<br />
Bei der Zusammenarbeit ambulant-stationär,<br />
hausärztlich-diabetologisch<br />
und hausärztlichendokrinologisch<br />
sind wir als<br />
Kommunikationskatalysator tätig.<br />
Ein wichtiger Punkt sind die Qualitätsansprüche,<br />
die wir als Diabetologen<br />
an uns selbst sowie an die<br />
ambulanten und stationären Schwerpunktbereiche<br />
stellen. Dazu gehört<br />
die Ausbildung von kompetentem<br />
Praxispersonal, also Diabetesberater/<br />
innen, Diabetesassistent/innen und<br />
Wundtherapeut/innen.<br />
Schon seit vielen Jahren existiert<br />
deshalb ein fest etablierter Ausbildungskurs<br />
für Diabetesassistent/<br />
innen im Diabeteszentrum Leipzig.<br />
Hier wurden bereits mehr als<br />
400 Diabetesassistent/innen ausgebildet,<br />
die im fachärztlichen, hausärztlichen<br />
und diabetologischen<br />
Bereich die Betreuungsqualität für<br />
die Patienten mit Diabetes mellitus<br />
gewährleisten.<br />
Foto: privat<br />
DR. TOBIAS WIESNER<br />
Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologe,<br />
Diabetologe und Ärztlicher<br />
Leiter des MVZ Stoffwechselmedizin<br />
Prager Straße 34 (Ostplatzarkaden)<br />
04317 Leipzig<br />
»400 Fachkräfte<br />
ausgebildet«<br />
Fotos: fotolia/VRD, thinkstock<br />
?<br />
Welchen Herausforderungen müssen<br />
Sie sich als Fachgesellschaft in<br />
den nächsten Jahren stellen?<br />
Dr. Wiesner: In der Fachgesellschaft<br />
fallen zwei große Aufgaben in den<br />
nächsten Jahren an: sich mit der<br />
schwierigen Nachwuchsrekrutierung<br />
in der Dia betologie und der Überalterung<br />
unserer Patienten mit all den<br />
Folgekomplikationen zu befassen.<br />
Die Attraktivität des Berufs des Diabetologen<br />
mit seiner internistischen<br />
und allgemeinmedizinischen Ausbildung<br />
liegt uns am Herzen. Wir versuchen<br />
hierzu in Zusammenarbeit<br />
mit der KV und der Landesärztekammer<br />
Projekte umzusetzen. Kollegen<br />
in den drei großen Ballungsräumen<br />
des Freistaates haben, was das<br />
betrifft, andere Sorgen als Kollegen<br />
im ländlichen Raum. Hier ist das<br />
Zusammenführen aller Fragen und<br />
SERIE:<br />
REGIONALGESELLSCHAFTEN<br />
IM FOKUS<br />
Strukturen wichtig. Ein für die Region<br />
typisches Problem ist auch die<br />
Überalterung unserer Patienten. Deren<br />
Betreuung wird intensiver und<br />
komplexer. Auch hierzu tauschen<br />
sich Kassenärztliche Vereinigung,<br />
Krankenkassen und Fachgesellschaft<br />
miteinander aus.<br />
Sorge bereitet uns ferner die Entwicklung<br />
der stationären Diabetologie<br />
mit ihren fachlichen und personellen<br />
Notwendigkeiten. Seit den<br />
1990er-Jahren ist die Krankenhauslandschaft<br />
im Wandel.<br />
Dabei erscheint die Versorgung der<br />
chronisch kranken Diabetespatienten<br />
mit der notwendigen hohen Expertise<br />
im Freistaat Sachsen durchaus<br />
schwierig. Betriebswirte in den Kliniken<br />
achten mit ihrem kostenoptimierenden<br />
Blick auf eine profitable<br />
Medizin. Die Diabetologie nimmt<br />
bei dieser kühlen Kostenkalkulation<br />
einen immer geringeren betriebswirtschaftlichen<br />
Stellenwert ein.<br />
Wir beziehen hierzu als Fachgesellschaft<br />
Stellung.<br />
?<br />
Wie entwickelt sich die Mitgliederstruktur?<br />
Wie gewinnen Sie neue<br />
Mitglieder?<br />
Dr. Wiesner: Die Mitgliederstruktur<br />
blieb über die Jahre hinweg relativ<br />
konstant. Auch hier zeigt sich der<br />
fehlende Wunsch der jungen Kollegen,<br />
in der Diabetologie Fuß zu<br />
fassen und in der Fachgesellschaft<br />
mitzuarbeiten. Wir gestehen ganz<br />
offen die Notwendigkeit weiterer<br />
intensiver Bemühungen ein.<br />
?<br />
Wie sieht die Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>DDG</strong> konkret aus? Welche<br />
Wünsche ergeben sich für die<br />
Zukunft?<br />
Dr. Wiesner: Da wir nicht glauben,<br />
dass unsere Probleme in Sachsen<br />
einzigartig sind, denke ich, dass das<br />
Forum, welches über die <strong>DDG</strong> auf<br />
Bundesebene geschaffen wurde, eine<br />
wichtige Grundlage für gemeinsame<br />
Gespräche und Anstrengungen darstellt.<br />
Die Zusammenarbeit mit der <strong>DDG</strong>,<br />
auch über Bundesländergrenzen<br />
hinweg, findet auf mitteldeutscher<br />
Ebene (Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />
Thüringen) bereits hervorragend<br />
statt. Hier findet die Unterstützung<br />
der Fachgesellschaft der <strong>DDG</strong> seine<br />
Entsprechung. Die sogenannte Task<br />
Force, wie sie sich aufgrund der<br />
Düsseldorfer Resolution entwickelt<br />
hat, ist ein wichtiges Anliegen. Hier<br />
wird auf viele Fragen, die uns auch in<br />
Sachsen bewegen, hingewiesen.<br />
Die Unterstützung unserer Bemühungen<br />
durch die Deutsche Diabetes<br />
Gesellschaft spiegelt sich im intensiven<br />
personellen Einsatz wider.<br />
Wir glauben, dass einer der wohl am<br />
meisten strapazierten Sätze der letzten<br />
Jahrzehnte – „denke global, agiere<br />
lokal“ – eine wichtige Voraussetzung<br />
für den Diabetes in Deutschland sein<br />
muss. Interview: Maya Hüss
30 Kurznachrichten<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
PERSONALNACHRICHTEN<br />
Vorstand und Geschäftsführung der <strong>DDG</strong><br />
Präsident<br />
Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland<br />
(Vorstand: 2013–2017;<br />
Vizepräsident: 2015–2017;<br />
Präsident: 2017–2019)<br />
(Tagungspräsident 2017)<br />
Universitätsklinikum der<br />
RWTH Aachen<br />
Vorstandsmitglied<br />
Dr. Matthias Kaltheuner<br />
(Vorstand: 2017–2021)<br />
Gemeinschaftspraxis<br />
für Innere Medizin &<br />
Diabetologie &<br />
Allgemeinmedizin<br />
in Leverkusen<br />
Fotos: zVg, © <strong>DDG</strong>, Bild: Deckbar, privat<br />
Vorstandsmitglied<br />
Dr. Hans-Martin Reuter<br />
(Vorstand: 2016–2020)<br />
Diabetologische<br />
Schwerpunktpraxis<br />
in Jena<br />
Jetzt für den <strong>DDG</strong> Medienpreis <strong>2018</strong> bewerben!<br />
BERLIN. Die <strong>DDG</strong> schreibt zum fünften Mal ihre mit 1500 Euro dotierten Medienpreise<br />
in vier Kategorien aus: Text, Hörfunk, Fernsehen und Online Sonderpreis.<br />
In diesem Jahr soll der Fokus der Beiträge auf Menschen mit Diabetes liegen:<br />
Wie sieht der Alltag mit dieser chronischen Erkrankung aus? Wie gelingt das<br />
Selbstmanagement? Wo finden Menschen mit Dia betes Unterstützung? Es werden<br />
Bewerbungen entgegengenommen für Beiträge, die es schaffen, über Prävention,<br />
Diagnostik und Behandlung von Diabetes Typ 1 und Typ 2 verständlich<br />
zu berichten. Im Auswahlverfahren werden Beiträge mit einer Veröffentlichung<br />
zwischen dem 1. August 2017 und dem 31. Juli <strong>2018</strong> im deutschsprachigen<br />
Raum berücksichtigt. Der Wettbewerbsbeitrag kann zusammen mit einem kurzen<br />
Lebenslauf des Bewerbers bis zum 31. Juli <strong>2018</strong> an die Pressestelle der <strong>DDG</strong><br />
gerichtet werden. Die Preisvergabe erfolgt auf der Diabetes Herbsttagung <strong>2018</strong>.<br />
Past Präsident und Pressesprecher<br />
Prof. Dr. Baptist Gallwitz<br />
(Vorstand: 2013–2017;<br />
Vizepräsident: 2013–2015;<br />
Präsident: 2015–2017;<br />
Past Präsident: 2017–2019)<br />
Universitätsklinikum<br />
Tübingen<br />
Vizepräsidentin<br />
Prof. Dr. Monika Kellerer<br />
(Vorstand: 2017–2021;<br />
Vizepräsidentin: 2017–2019)<br />
Marienhospital Stuttgart<br />
Schatzmeister<br />
Prof. Dr. Andreas Neu<br />
(Vorstand: 2015–2019)<br />
Universitätsklinik für Kinder-<br />
und Jugendmedizin<br />
Tübingen<br />
Vorstandsmitglied<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Hendrik Lehnert<br />
(Vorstand: <strong>2018</strong>–2020)<br />
(Tagungspräsident:<br />
2020)<br />
Universitätsklinikum<br />
Schleswig-Holstein<br />
NEU<br />
Vorstandsmitglied<br />
Prof. Dr. Ralf Lobmann<br />
(Vorstand 2016–2020)<br />
Klinikum Stuttgart<br />
Vorstandsmitglied<br />
Prof. Dr. Michael Roden<br />
(Vorstand: 2016–2020)<br />
(Tagungspräsident: 2019)<br />
Universitätsklinikum<br />
Düsseldorf<br />
Geschäftsführerin<br />
Barbara Bitzer<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
https://bit.ly/2sdd8sZ<br />
Wir gratulieren den neuen Diabetologen <strong>DDG</strong><br />
und wünschen ihnen viel Erfolg!<br />
Elena Cherevatskaya, Marsberg<br />
Steffen Weber, Kassel<br />
Dr. med. Stefanie Teske, Plate<br />
Dr. med. Gabriel Tönnesmann, Berlin<br />
Dr. med. Jan Labitzke, Berlin<br />
Dr. med. Fabian Scholz, Berlin<br />
Alexander Knape, Fürstenfeldbruck<br />
Kalliopi Petrouska, Bocholt<br />
Dr. med. Roderich Rietig, Filderstadt<br />
Dr. med. Michael Bührlen, München<br />
Irina Akimov, Nürnberg<br />
Dr. med. Klaus Herrmann, Bad Kissingen<br />
Privatdozent Dr. med. Albrecht Kramer-Zucker, Lahr<br />
Marco Zinsmaier, Moos<br />
Christian Bartl, Hamburg<br />
Hannes Mallwitz, Berlin<br />
Manuel Pfeifer, Stuttgart<br />
Tejal Mehta, Meckenbeuren<br />
Dr. med. Carsten Giesche, Berlin<br />
Neu- oder re-zertifizierte Kliniken und Arztpraxen<br />
(im Zeitraum 24.03.<strong>2018</strong> bis 30.04.<strong>2018</strong>)<br />
Einrichtung PLZ/ORT Anerkennung<br />
PLZ 0<br />
Diabeteszentrum Dresden-Prohlis,<br />
01239 Dresden Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />
Diabetologische Schwerpunktpraxis<br />
Dr. med. Tobias Behrendt<br />
Klinikum Döbeln 04720 Döbeln Fußbehandlung (stationär)<br />
PLZ 1<br />
Diabetologische Schwerpunktpraxis Weißensee,<br />
Dr. med. Torsten Born<br />
MVZ im Märkischen Viertel, Diabetes-<br />
Schwerpunktpraxis Dr. med. Gerd Hollmann<br />
PLZ 3<br />
Diabetes Kröpcke, Praxis Dres. Malcharzik,<br />
Plaumann und Dente-Latossek<br />
Park Klinik Bad Hermannsborn GmbH & Co KG,<br />
Fachklinik für Kardiologie und Diabetologie<br />
PLZ 4<br />
13088 Berlin Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />
13439 Berlin Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />
30159 Hannover Fußbehandlung (ambulant)<br />
33014 Bad Driburg Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />
MVZ DaVita Rhein-Ruhr GmbH,<br />
40210 Düsseldorf Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />
Diabetologische Schwerpunktpraxis<br />
Evangelisches Krankenhaus Oberhausen, 46047 Oberhausen Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />
Klinik für Kinder und Jugendliche<br />
Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen GmbH 47228 Duisburg Nebendiagnose Diabetes<br />
Dres. med. Vassiliki Niehaus /<br />
Marie-Th. Schäfermeyer, Diabetologie<br />
48268 Greven Zert. Diabeteszentrum<br />
Diabetologikum <strong>DDG</strong><br />
Einrichtung PLZ/ORT Anerkennung<br />
PLZ 5<br />
DRK Kamillus Klinik Asbach, Innere Medizin 53567 Asbach Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />
Praxis Dr. Kneppe 57250 Netphen Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />
Diabetes-Schwerpunktpraxis<br />
Dr. med. Michael Herr<br />
58239 Schwerte Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />
PLZ 6<br />
Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen,<br />
63571 Gelnhausen Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />
Medizinische Klinik I<br />
Diakonie Klinikum Neunkirchen, Innere Medizin, 66538 Neunkirchen Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />
Diabetologie<br />
Diakonie Klinikum Neunkirchen, Innere Medizin, 66538 Neunkirchen Fußbehandlung (stationär)<br />
Diabetologie<br />
Dres. Gregor und Eva Hess,<br />
67549 Worms Fußbehandlung (ambulant)<br />
Diabetesschwerpunktpraxis<br />
St. Josefskrankenhaus, Innere Medizin 69115 Heidelberg Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />
PLZ 7<br />
Schwarzwald-Baar-Klinikum GmbH,<br />
Klinik für Innere Medizin I<br />
78<strong>05</strong>2 Villingen-<br />
Schwenningen<br />
Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />
PLZ 8<br />
Facharztpraxis Dr. med. H.-J. Baumgartl 86899 Landsberg am Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />
Lech<br />
Ärztezentrum Apothekerstraße, Diabetes-<br />
Schwerpunktpraxis Dr. med. Martina Kuhn-Halder<br />
89257 Illertissen Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong>
Anzeige<br />
Symptomatische Hyperurikämie<br />
Harnsäuresenkung als Therapieziel<br />
bei hyperurikämischen Patienten mit Diabetes<br />
Mit einer Prävalenz von 25,9 Prozent ist Diabetes die häufigste Komorbidität<br />
1 , die mit der Symptomatischen Hyperurikämie, einer meist genetisch<br />
bedingten Systemerkrankung mit steigender Prävalenz 2,3 , in Deutschland<br />
einhergeht 1 . Wie eine Studie von Kim et al. 4 jüngst zeigte, haben<br />
Gichtpatienten ein erhöhtes Risiko, im Laufe der Zeit zusätzlich einen<br />
behandlungsbedürftigen Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln. 4 Zudem<br />
kann Hyperurikämie bei Patienten mit einem Diabetes mellitus Typ 1 mit<br />
einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine diabetische Nephropathie einhergehen.<br />
5<br />
Effektive Febuxostat-Wirkung bei Gicht-Patienten<br />
mit Diabetes<br />
Erhöhte Serumharnsäure-Werte scheinen sowohl bei der Entstehung<br />
als auch beim Fortschreiten der diabetischen Nephropathie eine Rolle<br />
zu spielen, indem sie mit metabolischen und kardiovaskulären Anomalitäten<br />
sowie Störungen der Nierenfunktion verbunden sind. Deshalb<br />
könnte sich deren Senkung im Rahmen der Gichttherapie auch positiv<br />
auf Begleiterkrankungen wie Diabetes auswirken. 6<br />
Dass der in den Leitlinien empfohlene Zielwert von 6mg/dl (360µmol/l) 7,8<br />
mit Febuxostat sowohl bei nicht-diabetischen als auch bei diabetischen<br />
Patienten mit Symptomatischer Hyperurikämie signifikant besser erreicht<br />
werden kann als mit Allopurinol, zeigten Becker et al. 9 (p
32 Weiterbildung & Qualifikation<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Aktuelle Angebote zur <strong>DDG</strong> Weiterbildung<br />
Durch die steigende Zahl der Diabeteserkrankungen in den letzten Jahrzehnten haben sich spezialisierte Berufsbilder in der<br />
Diabetologie etabliert, für die die <strong>DDG</strong> als Fachgesellschaft qualitativ hochwertige und umfassende Weiterbildungen anbietet.<br />
Diabetesberater/in <strong>DDG</strong><br />
Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />
195 Diabetes-Akademie Südostbayern<br />
Bürgerwaldstr. 1, 83278 Traunstein<br />
Tel.: 0861/909807 67, Fax: 0861/909807 68<br />
info@diabetesakademie.net<br />
www.diabetesakademie.net<br />
196 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen<br />
in Bayern e.V.<br />
Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />
Tel.: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />
info@katholischeakademie-regensburg.de<br />
www.katholischeakademie-regensburg.de<br />
197 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />
Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />
Tel.: <strong>05</strong>971 42-1172, Fax: <strong>05</strong>971 42-1116<br />
v.breulmann@mathias-spital.de<br />
www.afg-rheine.de<br />
198 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />
Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />
Tel.: <strong>05</strong>971 42-1172, Fax: <strong>05</strong>971 42-1116<br />
v.breulmann@mathias-spital.de<br />
www.afg-rheine.de<br />
199 Diabetes Zentrum Thüringen e.V.<br />
Am Klinikum 1, Gebäude A, 07740 Jena<br />
Tel.: 03641/933 071, Fax: 03641/933 009<br />
annett.bechstedt@med.uni-jena.de<br />
www.diabetes-thueringen.de<br />
200 Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH<br />
Feldstraße 16, 54290 Trier<br />
Tel.: 0651 947-3160, Fax: 0651 947-22<strong>05</strong><br />
schule@mutterhaus.de<br />
www.mutterhaus.de<br />
201 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern e.V.<br />
Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />
Tel.: 0941/5696-22<br />
Fax: 0941/5696-38<br />
E-Mail: info@katholischeakademie-regensburg.de<br />
www.katholischeakademie-regensburg.de<br />
202 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />
Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />
Tel.: <strong>05</strong>971 42-1172<br />
Fax: <strong>05</strong>971 42-1116<br />
E-Mail: v.breulmann@mathias-spital.de<br />
www.afg-rheine.de<br />
203 Wannsee-Akademie<br />
Zum Heckeshorn 36, 14109 Berlin<br />
Tel.: 030 80686-040<br />
Fax: 030 80686-404<br />
E-Mail: akademie@wannseeschule.de<br />
www.wannseeakademie.de<br />
204 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />
Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />
Tel.: <strong>05</strong>971 42-1172<br />
Fax: <strong>05</strong>971 42-1116<br />
E-Mail: v.breulmann@mathias-spital.de<br />
www.afg-rheine.de<br />
2<strong>05</strong> Diabetes-Akademie Südostbayern<br />
Bürgerwaldstr. 1, 83278 Traunstein<br />
Tel.: 0861 20401041<br />
Fax: 0861 909807 68<br />
info@diabetesakademie.net<br />
www.diabetesakademie.net<br />
206 Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e.V.<br />
Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim<br />
Tel.: 07931/594 165<br />
Fax: 07931/77 50<br />
boehm@diabetes-zentrum.de<br />
www.diabetes-akademie.de<br />
207 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />
Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />
Tel.: <strong>05</strong>971 42-1172<br />
Fax: <strong>05</strong>971 42-1116<br />
E-Mail: v.breulmann@mathias-spital.de<br />
www.afg-rheine.de<br />
208 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern e.V.<br />
Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />
Tel.: 0941/5696-22<br />
Fax: 0941/5696-38<br />
E-Mail: info@katholischeakademie-regensburg.de<br />
www.katholischeakademie-regensburg.de<br />
1. Block 23.07. – 04.08.<strong>2018</strong><br />
2. Block 03.12. – 15.12.<strong>2018</strong><br />
3. Block 18.02. – 02.03.2019<br />
4. Block 01.04. – 13.04.2019<br />
5. Block 01.07. – 13.07.2019<br />
1. Block 08.10. – 26.10.<strong>2018</strong><br />
2. Block 14.01. – 01.02.2019<br />
3. Block 06.<strong>05</strong>. – 17.<strong>05</strong>.2019<br />
4. Block 15.07. – 26.07.2019<br />
5. Block 16.09. – 27.09.2019<br />
verkürzte Aufbauqualifikation!<br />
1. Block 22.10. – 02.11.<strong>2018</strong><br />
2. Block 25.02. – 08.03.2019<br />
3. Block 13.<strong>05</strong>. – 24.<strong>05</strong>.2019<br />
4. Block 26.08. – 06.09.2019<br />
1. Block 12.11. – 30.11.<strong>2018</strong><br />
2. Block 21.01. – 08.02.2019<br />
3. Block 06.<strong>05</strong>. – 17.<strong>05</strong>.2019<br />
4. Block 12.08. – 23.08.2019<br />
5. Block 18.11. – 29.11.2019<br />
1. Block 07.01. – 18.01.2019<br />
2. Block 18.03. – 29.03.2019<br />
3. Block 17.06. – 28.06.2019<br />
4. Block 26.08. – 06.09.2019<br />
5. Block 04.11. – 15.11.2019<br />
6. Block 17.02. – 28.02.2020<br />
1. Block 14.01. – 02.02.2019<br />
2. Block 01.04. – 18.04.2019<br />
3. Block 01.07. – 13.07.2019<br />
4. Block 04.11. – 16.11.2019<br />
5. Block 20.01. – 01.02.2020<br />
verkürzte Aufbauqualifikation!<br />
1. Block 11.02. – 22.02.2019<br />
2. Block 01.04. – 12.04.2019<br />
3. Block 01.07. – 12.07.2019<br />
4. Block 25.11. – 06.12.2019<br />
1. Block 11.02. – 01.03.2019<br />
2. Block 03.06. – 21.06.2019<br />
3. Block <strong>05</strong>.08. – 16.08.2019<br />
4. Block 04.11. – 15.11.2019<br />
5. Block 06.01. – 17.01.2020<br />
1. Block 25.02. – 08.03.2019<br />
2. Block 13.<strong>05</strong>. – 24.<strong>05</strong>.2019<br />
3. Block 12.08. – 23.08.2019<br />
4. Block 21.10. – 08.11.2019<br />
5. Block 13.01. – 24.01.2020<br />
6. Block 02.03. – 13.03.2020<br />
1. Block 23.04. – 10.<strong>05</strong>.2019<br />
2. Block 01.07. – 19.07.2019<br />
3. Block 30.09. – 11.10.2019<br />
4. Block 20.01. – 31.01.2020<br />
5. Block 23.03. – 03.04.2020<br />
1. Block 22.07. – 03.08.2019<br />
2. Block 09.09. – 14.09.2019<br />
3. Block 02.12. – 14.12.2019<br />
4. Block 03.02. – 15.02.2020<br />
5. Block 04.<strong>05</strong>. – 16.<strong>05</strong>.2020<br />
6. Block 03.08. – 07.08.2020<br />
1. Block 16.09. – 27.09.2019<br />
2. Block 25.11. – 06.12.2019<br />
3. Block 03.02. – 14.02.2020<br />
4. Block 20.04. – 30.04.2020<br />
5. Block 22.06. – 02.07.2020<br />
6. Block 21.09. – 02.10.2020<br />
verkürzte Aufbauqualifikation!<br />
1. Block 21.10. – 01.11.2019<br />
2. Block 09.03. – 20.03.2020<br />
3. Block 08.06. – 19.06.2020<br />
4. Block 24.08. – 04.09.2020<br />
1. Block 07.10. – 25.10.2019<br />
2. Block 13.01. – 31.01.2020<br />
3. Block 04.<strong>05</strong>. – 15.<strong>05</strong>.2020<br />
4. Block 20.07. – 31.07.2020<br />
5. Block 14.09. – 25.09.2020<br />
Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />
209 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />
Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />
Tel.: <strong>05</strong>971 42-1172, Fax: Fax: <strong>05</strong>971 42-1116<br />
E-Mail: v.breulmann@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />
1. Block 02.12. – 20.12.2019<br />
2. Block 03.02. – 21.02.2020<br />
3. Block 04.<strong>05</strong>. – 15.<strong>05</strong>.2020<br />
4. Block 10.08. – 21.08.2020<br />
5. Block 26.10. – 06.11.2020<br />
Kosten: Die Kosten für die Weiterbildung betragen zurzeit 2 900,– € Teilnahmegebühr für den regulären Kurs und 2 450,– €<br />
für den verkürzten Kurs, zzgl. 200,– € Anmeldegebühren sowie 100,– € Prüfungsgebühr, ohne Material- und Reisekosten.<br />
Anmeldeverfahren: Bitte senden Sie die Unterlagen an: Deutsche Diabetes Gesellschaft, Frau Schmidt-Kubeneck,<br />
Albrechtstraße 9, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/3 11 69 37-18<br />
Weitere Informationen finden Sie auf http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesberaterin-ddg/kurstermine.html<br />
Fit für die Weiterbildung – Vorbereitungsseminar des VDBD<br />
Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />
Akademie für Gesundheitsberufe<br />
am Mathias-Spital<br />
Frankenburgstr. 31, 48431 Rheine<br />
07.07.<strong>2018</strong> 55,– € für<br />
VDBD Mitglieder<br />
110,– € für<br />
Nicht-Mitglieder<br />
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter https://www.vdbd-akademie.de/seminar/details/<br />
vorbereitungskurs-fit-fuer-die-weiterbildung-18/<br />
Diabetesassistent/in <strong>DDG</strong><br />
Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />
44 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und<br />
Sozialwesen in Bayern e.V.<br />
Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />
Tel: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />
info@katholischeakademie-regensburg.de<br />
www.katholischeakademie-regensburg.de<br />
96 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />
Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />
Tel: <strong>05</strong>971 42-1172, Fax: <strong>05</strong>971 42-1116<br />
v.breulmann@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />
7 Diabetes Zentrum Thüringen e.V.<br />
(c/o Universitätsklinikum Jena, Klinik f. Innere Medizin III,<br />
FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)<br />
Am Klinikum 1, Gebäude A, 07743 Jena<br />
Tel.: 03641 9324341, Fax: 03641 9324342<br />
annett.bechstedt@med.uni-jena.de, www.diabetes-thueringen.de<br />
23 Diabeteszentrum am Elisabeth-Krankenhaus Essen<br />
Klara-Kopp-Weg 1, 45138 Essen<br />
Tel: 0201/8974591, Fax: 0202/897 4592<br />
a.meier@contilia.de<br />
www.elisabeth-krankenhaus.contilia.de/kompetenzzentrum/<br />
klinisches-diabetes-zentrum/<br />
10 Medigreif Inselklinik Heringsdorf GmbH – Haus Gothensee<br />
Setheweg 11, 17424 Heringsdorf<br />
Tel: 038378/780-0, Fax: 038378/780-444<br />
infogothensee.medigreif-inselklinikum.de, www.Inselklinik.de<br />
1. Block 04.06. – 15.06.<strong>2018</strong><br />
2. Block <strong>05</strong>.11. – 16.11.<strong>2018</strong><br />
1. Block 27.08. – 07.09.<strong>2018</strong><br />
2. Block 10.12. – 21.12.<strong>2018</strong><br />
1. Block 10.09. – 21.09.<strong>2018</strong><br />
2. Block 28.01. – 08.02.2019<br />
1. Block 17.09. – 28.09.<strong>2018</strong><br />
2. Block 21.01. – 02.02.2019<br />
1. Block <strong>05</strong>.11. – 16.11.<strong>2018</strong><br />
2. Block 18.02. – 02.03.2019<br />
Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />
Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />
Weitere Termine und Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />
http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesassistentin-ddg/kurstermine.html<br />
Basisqualifikation Diabetes Pflege <strong>DDG</strong><br />
Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />
BaQ<br />
RB 1<br />
Kath. Akademie für Berufe im<br />
Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern e.V.<br />
Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />
Tel.: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />
info@katholischeakademie-regensburg.de<br />
www.katholischeakademie-regensburg.de<br />
12.06.<strong>2018</strong> + 13.06.<strong>2018</strong><br />
ODER<br />
09.10.<strong>2018</strong> + 10.10.<strong>2018</strong><br />
https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/basisqualifikation-diabetes-pflege-ddg.html<br />
Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Klinik)<br />
Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />
RED-Institut für medizinische Forschung<br />
und Weiterbildung<br />
Mühlenkamp 5, 23758 Oldenburg i.H.<br />
Tel.: 04361/513130, Fax: 04361/513616<br />
hecht@red-institut.de, www.red-institut.de<br />
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />
Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />
Tel.: <strong>05</strong>971/42-1172, Fax: <strong>05</strong>971/42-1116<br />
v.breulmann@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />
1. Block 18.06. – 22.06.<strong>2018</strong><br />
2. Block 24.09. – 28.09.<strong>2018</strong><br />
1. Block 01.10. – <strong>05</strong>.10.<strong>2018</strong><br />
2. Block 10.12. – 14.12.<strong>2018</strong><br />
1 300,– €<br />
zzgl. 100,– €<br />
Prüfungsgebühr<br />
zzgl. 35,– €<br />
Zertifikatsgebühr<br />
1 390,– €<br />
zzgl. 135,– €<br />
Prüfungsgebühr<br />
1 300,– €<br />
inkl. Prüfungs-<br />
und<br />
Zertifikatsgebühr<br />
1 395,– €<br />
inkl.<br />
Prüfungsgebühr<br />
zzgl. 35,– €<br />
Zertifikatsgebühr<br />
1 300,– €<br />
zzgl. 135,– €<br />
Prüfungsund<br />
Zertifikatsgebühr<br />
990,– €<br />
zzgl. Gebühren<br />
für Anmeldung,<br />
Prüfung und<br />
Material 260,– €<br />
990,– €<br />
zzgl. Gebühren<br />
für Anmeldung,<br />
Prüfung und<br />
Material 260,– €<br />
Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />
Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />
Weitere Informationen finden Sie auf http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-ddg-klinik.html
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Weiterbildung & Qualifikation<br />
33<br />
Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Langzeit)<br />
Weiterbildungsort Kurstermine Kurs Nr.<br />
IIGM - Institut für Innovatives<br />
Gesundheitsmanagement GmbH<br />
Frau Katja Hodeck<br />
Allee der Kosmonauten 33g, 12681 Berlin<br />
Tel.: 030/54708232, Fax: 030/5470829232<br />
info@iigm.de<br />
www.iigm.de<br />
Berlin 12.09.<strong>2018</strong> – 23.01.2019 BB 182<br />
Kosten: Die Kosten für die Weiterbildung betragen zurzeit 1 000,– € Kursgebühr zzgl. 270,– € Prüfungs- und Materialgebühr.<br />
Kursorganisation: Die Weiterbildung findet an 10 einzelnen Kurstagen in dem genannten Zeitraum statt. Die genauen<br />
Termine erfragen Sie bitte bei der Weiterbildungsstätte.<br />
Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch<br />
Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />
http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-ddg-langzeit.html<br />
Podologe/in <strong>DDG</strong><br />
Weiterbildungsort Kurstermine Kursgebühr<br />
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />
Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />
Tel.: <strong>05</strong>971/42-1114, Fax: <strong>05</strong>971/42-1116<br />
g.westkamp@mathias-spital.de<br />
www.afg-rheine.de<br />
14.11. – 16.11.<strong>2018</strong> 425,– €<br />
zzgl. 50,– € Zertifikatsgebühr<br />
Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />
Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />
http://www.ddg.info/weiterbildung/podologin-ddg/kurstermine.html<br />
Wundassistent/in <strong>DDG</strong><br />
Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />
41 CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung<br />
18.06. – 22.06.<strong>2018</strong><br />
Kursort: St. Vinzenz-Hospital<br />
Merheimer Str. 221-223, 50733 Köln-Nippes<br />
Tel.: 0221/9349 461<br />
Fax: 0221/9349 461<br />
schulung@cid-direct.de<br />
www.cid-direct.de<br />
81 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen<br />
18.06. – 22.06.<strong>2018</strong><br />
in Bayern e.V.<br />
Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />
Tel.: 0941/5696-22<br />
Fax: 0941/5696-38<br />
info@katholischeakademie-regensburg.de<br />
www.katholischeakadmie-regensburg.de<br />
Deutsches Institut für Wundheilung<br />
Kursort: Radolfzell<br />
Fritz-Reichle-Ring 2, 78315 Radolfzell<br />
Tel.: 07732/9391525<br />
info@deutsches-wundinstitut.de<br />
www.deutsches-wundinstitut.de<br />
15.10. – 19.10.<strong>2018</strong><br />
19 Diabetes Zentrum Thüringen e.V.<br />
(Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III,<br />
FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)<br />
Am Klinikum 1, Gebäude A, 07743 Jena<br />
Tel.: 03641/9324341, Fax: 03641/9324342<br />
annett.bechstedt@med.uni-jena.de<br />
www.diabetes-thueringen.de<br />
5 Diabetes-Akademie Bad Mergentheim<br />
Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim<br />
Tel.: 07931/80 15<br />
Fax: 07931/77 50<br />
diabetes.akademie@diabetes-zentrum.de<br />
www.diabetes-zentrum.de<br />
8 Gandersheimer Modell<br />
Herr Michael Schmitz MSc.<br />
Pölle 27/28, 06484 Quedlinburg<br />
Tel.: 03946/973495<br />
e.lerche@gandersheimer-modell.de<br />
www.gandersheimer-modell.de<br />
14 Karl-Borromäus-Schule<br />
Mutterhaus Trier<br />
Feldstr. 16-22, 54290 Trier<br />
Tel.: 0651/9472711<br />
Fax: 0651/94722<strong>05</strong><br />
schule@mutterhaus.de<br />
www.mutterhaus.de<br />
1. Block 17.10. – 19.10.<strong>2018</strong><br />
2. Block 24.10. – 26.10.<strong>2018</strong><br />
12.11. – 16.11.<strong>2018</strong><br />
26.11. – 01.12.<strong>2018</strong><br />
03.12. – 07.12.<strong>2018</strong><br />
Kosten: Die Kosten des Kurses betragen 600,– € zzgl. Material- und Reisekosten.<br />
Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />
Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />
Weitere Termine und Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />
http://www.ddg.info/weiterbildung/wundassistentin-ddg/kurstermine.html<br />
Seminare Kommunikation und patientenzentrierte<br />
Gesprächsführung in der Diabetologie<br />
Kurs Termine Tagungsort Kosten<br />
Dr. rer. medic. Nicola Haller<br />
medipäd<br />
Am Bühl 7 1/2, 86199 Augsburg<br />
Tel.: 0175/4004901<br />
dr.nicola.haller@medi-paed.de<br />
www.medi-paed.de<br />
14.09. – 17.09.<strong>2018</strong><br />
16.11. – 19.11.<strong>2018</strong><br />
25.01. – 28.01.2019<br />
15.03. – 18.03.2019<br />
28.06. – 01.07.2019<br />
27.09. – 30.09.2019<br />
Tagungszentrum<br />
Hotel am alten Park,<br />
DIAKO, Augsburg<br />
(zentral in<br />
Bahnhofsnähe)<br />
650,– €<br />
Kurs Termine Tagungsort Kosten<br />
Dipl.-Psych. Heinrich Vogel<br />
Praxis für Psychotherapie<br />
Olvenstedter Straße 10, 39108 Magdeburg<br />
Tel.: 0176 - 40 03 19 11<br />
info@heinrich-vogel.eu<br />
willms.coaching<br />
Wilhelm-Busch-Str. 19, 37083 Göttingen<br />
Tel.: <strong>05</strong>51/7974741<br />
Fax: <strong>05</strong>51/7974740<br />
office@willmscoaching.de<br />
www.willmscoaching.de<br />
Dipl.-Psych. Isabel Laß<br />
Beckertstraße 12, 61273 Wehrheim<br />
Tel.: 06081/576 589 (Praxis-Tel. mit AB)<br />
isabel.lass@familien-team.de<br />
AKADEMIE LUFTIKU(R)S e. V.<br />
am Kinderhospital Osnabrück<br />
Katrin Grautmann<br />
Iburger Straße 187, 49082 Osnabrück<br />
Tel.: 0174/6193869<br />
Fax: <strong>05</strong>41/5829985<br />
katrin.grautmann@uminfo.de<br />
www.akademie-luftikurs.de<br />
06.10. – 07.10.<strong>2018</strong><br />
UND<br />
03.11. – 04.11.<strong>2018</strong><br />
26.06. – 29.06.<strong>2018</strong><br />
29.08. – 01.09.<strong>2018</strong><br />
09.10. – 12.10.<strong>2018</strong><br />
21.11. – 24.11.<strong>2018</strong><br />
(Pädiatriekurs)<br />
06.12. – 09.12.<strong>2018</strong><br />
27.10. – 28.10.<strong>2018</strong><br />
UND<br />
24.11. – 25.11.<strong>2018</strong><br />
Magdeburg,<br />
Praxis für<br />
Psychotherapie<br />
Göttingen,<br />
Eden Hotel<br />
Bürgerhospital,<br />
Diabetes-Zentrum<br />
Rhein-Main,<br />
Nibelungenallee 37,<br />
60148 Frankfurt<br />
16.10. – 19.10.<strong>2018</strong> Landvolkhochschule<br />
Oesede,<br />
Gartbrink 5, 49124<br />
Georgsmarienhütte<br />
550,– € inkl. MwSt.,<br />
inkl. Pausenbewirtung<br />
(gemeinsames Mittagessen<br />
kann organisiert werden)<br />
Weiterbildungspunkte<br />
werden beantragt<br />
690,– €<br />
Frühbucher rabatt (bis 60 Tage<br />
vor Kursbeginn): 679,– €<br />
720,– € inkl. MwSt.,<br />
Seminarunterlagen,<br />
Getränke und Snacks<br />
Fortbildungspunkte<br />
werden beantragt<br />
Fachpsychologe/in <strong>DDG</strong><br />
Onlineanmeldung und weitere Informationen zu der Weiterbildung zum/zur Fachpsychologen/in finden Sie direkt<br />
auf der Webseite www.diabetes-psychologie.de<br />
Seminar<br />
Kurstermin<br />
3 Fr. 02./Sa. 03. Juni <strong>2018</strong><br />
• Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />
• 16 Stunden<br />
• Teilnahmegebühr: 310,– €*<br />
600,– €<br />
Verhaltensmedizinische Grundlagen II<br />
• Dr. Dipl.-Psych. Manuela Schäfer (Mainz)<br />
• Dr. Dipl.-Psych. Berthold Maier<br />
(Bad Mergentheim)<br />
Neu: Für Kolleginnen und Kollegen, die sich für psychologische Aspekte der pädiatrischen Diabetologie interessieren,<br />
bieten wir erstmalig ein Seminar an, das sich auf die besonderen Herausforderungen des Typ-1- und des Typ-2-Diabetes<br />
in Kindheit und Jugend konzentriert. Auf Antrag ersetzt das Seminar 3a für pädiatrisch tätige Kolleginnen und<br />
Kollegen das Seminar 3, das sich auf Erwachsene mit Typ-2-Diabetes konzentriert.<br />
3 a Fr. 15./Sa. 16. Juni <strong>2018</strong><br />
• Medizinische Hochschule Hannover<br />
Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult<br />
• 16 Stunden<br />
• Teilnahmegebühr: 310,– €*<br />
4 Fr. 16./Sa. 17. November <strong>2018</strong><br />
• Medizinische Hochschule Hannover<br />
• 16 Stunden<br />
• Teilnahmegebühr: 310,– €*<br />
Verhaltensmedizinische Grundlagen II<br />
• Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange<br />
(Hannover)<br />
• Dr. med. Torben Biester (Hannover)<br />
• Team des Kinder- und<br />
Jugendkrankenhauses Auf der Bult<br />
Diabetes und Soziales,<br />
Gesundheitspolitik, Teamarbeit,<br />
Qualitätssicherung, Erwachsenenbildung<br />
• Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange<br />
(Hannover)<br />
• Dipl.-Psych. Klaus Martin Rölver<br />
(Quakenbrück)<br />
Zusätzliche Seminare zur Ausbildung zum/zur Psychodiabetologen/in (nach 2.3. der Weiterbildungsordnung)<br />
5 Fr. 23./Sa. 24. November <strong>2018</strong><br />
• Klinik Niederrhein Bad Neuenahr<br />
• 16 Stunden<br />
• Teilnahmegebühr: 310,– €*<br />
6a Fr. 26./Sa. 27. Oktober <strong>2018</strong><br />
• Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />
• 17 Stunden<br />
• Preis: 310,– €<br />
6b So. 28. Oktober <strong>2018</strong><br />
• Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />
• 8 Stunden<br />
• Teilnahmegebühr: 155,– €<br />
Therapie des Diabetes mellitus und<br />
dessen Begleit- und Folgeerkrankungen<br />
• Dr. med. Rainer Langsch<br />
Diabetologe (Bad Neuenahr)<br />
Praxisseminar:<br />
Fallvorstellung und -supervision (*)<br />
• Prof. Dr. Bernd Kulzer<br />
(Bad Mergentheim)<br />
Praxisseminar:<br />
Fallvorstellung und -supervision (*)<br />
• Prof. Dr. Bernd Kulzer<br />
(Bad Mergentheim)<br />
(*) Insgesamt müssen lt. Weiterbildungsordnung 25 Std. fallbezogene Supervision durchgeführt werden.<br />
* Die Seminargebühr schließt Materialien sowie Getränke und Mahlzeiten während des Seminars ein.<br />
Alle Seminare werden auch im Rahmen der Weiterbildung zum/zur Psychodiabetologen/in RP anerkannt.<br />
Nähere Informationen: http://www.lpk-rlp.de/mitglieder-service/weiterbildung/erwerb-von-zusatzbezeichnungen.html<br />
Bitte melden Sie sich elektronisch auf der Website der AG Diabetes & Psychologie an: www.diabetes-psychologie.de<br />
80-Std.-Kurs Klinische Diabetologie<br />
Kurs Termine Tagungsort<br />
Dresden<br />
Kursleiter:<br />
Prof. Dr. Peter Schwarz<br />
Heidelberg<br />
Kursleiter:<br />
Privatdozent Dr. Erhard Siegel<br />
Teil 1:<br />
03.09. – 07.09.<strong>2018</strong><br />
Teil 2:<br />
24.09. – 28.09.<strong>2018</strong><br />
(Kurs findet nur statt bei einer<br />
Teilnehmerzahl von mind. 75)<br />
Teil 1:<br />
15.10. – 19.10.<strong>2018</strong><br />
Teil 2:<br />
26.11. – 29.11.<strong>2018</strong><br />
(Kurs findet nur statt bei einer<br />
Teilnehmerzahl von mind. 75)<br />
Kosten: 1 250,– € für beide Kursteile, inkl. Tagesverpflegung und Unterlagen.<br />
Universitätsklinikum<br />
Carl Gustav Carus Dresden<br />
Hörsaal DINZ im Haus 19<br />
Fetscherstr. 74<br />
01307 Dresden<br />
St. Josefskrankenhaus Heidelberg<br />
Landhausstr. 25<br />
69115 Heidelberg<br />
Weitere Informationen und Anmeldung unter:<br />
www.ddg.info/weiterbildung.html
34 Job- & Praxenbörse<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Die <strong>DDG</strong> Job- und Praxenbörse<br />
Sie suchen eine Stelle, einen Mitarbeiter oder einen Nachfolger bzw. Mieter für Ihre Praxis? Dann nutzen Sie den kostenlosen<br />
Service unter www.ddg.info/job-und-praxenboerse.html<br />
Stellenangebote<br />
Berlin 12.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />
Diabetesassistentin in Teilzeit, ab sofort<br />
• Tätigkeit als: Diabetesassistentin<br />
• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />
• Arbeitszeit: Teilzeit<br />
• Stellenbeschreibung: Gesucht wird eine freundliche, selbstständig arbeitende Diabetesassistentin<br />
für die Betreuung unserer Diabetespatienten (Schulungen, DMPs,<br />
Insulinanpassungen etc.)<br />
• Kontakt: Praxis Wiesemann, Berlin<br />
• Ansprechpartner: Frau Wiesemann<br />
• E-Mail: simone.wiesemann@t-online.de<br />
Bad Segeberg 12.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />
Diabetesberater/in / Diabetesassistent/in in Vollzeit,<br />
Teilzeit, ab sofort<br />
• Tätigkeit als: Diabetesberater/in / Diabetesassistent/in<br />
• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />
• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />
• Stellenbeschreibung: Schwerpunktpraxis Diabetes sucht ab sofort Unterstützung.<br />
Insulinpumpen, CGM, Schulungen, Beratung<br />
• Kontakt: Praxis am Landratspark, Bad Segeberg<br />
• Ansprechpartner: Jörg Schmalbrock<br />
• Telefonnummer: 0157/72167467<br />
• E-Mail: joerg.schmalbrock@gmx.de<br />
• Webseite: www.pal-se.de<br />
Berlin 10.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />
MFA in Vollzeit, Teilzeit, ab sofort<br />
• Tätigkeit als: MFA<br />
• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />
• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />
• Stellenbeschreibung: Anmeldung und Funktionsbereich in Diabetes Schwerpunktpraxis<br />
• Kontakt: MVZ im Märkischen Viertel Dr. Hollmann; Senftenberger Ring 13,<br />
13439 Berlin<br />
• Ansprechpartner: Dr. Hollmann<br />
• Telefonnummer: 030/4158181<br />
• E-Mail: dr.hollmann@diabetes-in-berlin.de<br />
• Webseite: www.diabetes-in-berlin.de<br />
Neustadt am Rübenberge 06.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />
Diabetologin/Diabetologe in Vollzeit, ab sofort<br />
• Tätigkeit als: Diabetologin/Diabetologe<br />
• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />
• Arbeitszeit: Vollzeit<br />
• Stellenbeschreibung: Diabetologin/Diabetologe für gut eingeführte Diabetologische<br />
Schwerpunktpraxis in Neustadt am Rübenberge zunächst im Anstellungsverhältnis<br />
als Nachbesetzung für ausgeschiedenen Kollegen gesucht: Vereinbarung des<br />
unternehmerischen Einstiegs für die Folgezeit gewünscht!<br />
• Kontakt: Diabetes-Zentrum Neustadt, Lindenstr. 77,<br />
31535 Neustadt am Rübenberge<br />
• Ansprechpartner: Dr. med. Olaf Ney<br />
• Telefonnummer: 0171/4068061<br />
• E-Mail: o.ney@diabetes-neustadt.de<br />
• Webseite: www.diabetes-neustadt.de<br />
Leipzig 03.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />
Diabetesassistentin in Vollzeit, ab dem 01.11.<strong>2018</strong><br />
• Tätigkeit als: Diabetesassistentin<br />
• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />
• Arbeitszeit: Vollzeit<br />
• Stellenbeschreibung: Wir sind ein zertifiziertes Diabeteszentrum der Deutschen<br />
Diabetes Gesellschaft für Typ-1- und Typ-2-Diabetes und suchen für unser<br />
Diabetesteam eine/n Diabetesassistenten/in. Für weitere Informationen besuchen<br />
Sie bitte die Stellenausschreibung auf unserer Homepage www.ek-leipzig.de.<br />
• Kontakt: St. Elisabeth-Krankenhaus, Biedermannstr. 84, 04277 Leipzig<br />
• Ansprechpartner: Sekretariat Abt. Innere Medizin I<br />
• Telefonnummer: 0341/39597300<br />
• E-Mail: innere@ek-leipzig.de<br />
• Webseite: www.ek-leipzig.de<br />
Wiesloch 03.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />
Diabetesberaterin in Vollzeit, ab sofort<br />
• Tätigkeit als: Diabetesberaterin<br />
• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />
• Arbeitszeit: Vollzeit<br />
• Stellenbeschreibung: Diabetologische Schwepunktpraxis in Wiesloch sucht dringend eine<br />
Diabetesberaterin für Pumpen-, CGM-, isGM-, Diabetesschulungen, Einstellungen, DMPs<br />
• Kontakt: Praxis M.D./St.Louis Univ. Andreas Schröter und Martin Schröter,<br />
In den Breitwiesen 9, 69168 Wiesloch<br />
• Ansprechpartner: Andreas Schröter<br />
• Telefonnummer: 0151/22321561<br />
• E-Mail: andyschroeter@me.com<br />
Aurich 04.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />
Facharzt/-ärztin für Allgemeinmedizin oder<br />
Innere Medizin mit Zusatzweiterbildung Diabetologie<br />
bzw. ausreichende Zeugnisse einer diabetologischen<br />
Befähigung in Vollzeit, Teilzeit, ab dem 01.07.<strong>2018</strong><br />
• Tätigkeit als: Facharzt/-ärztin für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin mit<br />
Zusatzweiterbildung Diabetologie bzw. ausreichende Zeugnisse einer diabetologischen<br />
Befähigung<br />
• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />
• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />
• Stellenbeschreibung: Ihnen obliegt im Team die hausärztliche Versorgung, medizinische<br />
Diagnostik und Behandlung der Patienten/innen im Bereich der Diabetologie<br />
in einem modern eingerichteten und fachübergreifenden MVZ, in dem Ärzte mit<br />
verschiedenen medizinischen Schwerpunkten tätig sind. Unser Ärzteteam und<br />
unsere hervorragende technische Ausstattung erlauben eine vielfältige und fachübergreifende<br />
Diagnostik und Therapie.<br />
• Kontakt: MVZ Aurich Norden GmbH, Wallinghausener Str. 8-12, 26603 Aurich<br />
• Ansprechpartner: Elke Immens<br />
• Telefonnummer: 04941/94830<br />
• E-Mail: e.immens@mvz-aurich-norden.de<br />
• Webseite: www.mvz-aurich-norden.de<br />
Eisenach 03.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />
Diabetesberater/in in Vollzeit, Teilzeit, ab dem 01.06.<strong>2018</strong><br />
• Tätigkeit als: Diabetesberater/in<br />
• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />
• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />
• Stellenbeschreibung: Schulungen, Diabetestechnologie (CSII, CGMS),<br />
Dosisanpassungen, Neuaufnahmen, Gestationsdiabetes u.v.a.m.<br />
• Kontakt: Praxis für Diabetologie-Angiologie-Allgemeinmedizin, Clemdastr. 1,<br />
99817 Eisenach<br />
• Ansprechpartner: Dr. Karin Schlecht<br />
• Telefonnummer: 03691/22890<br />
• E-Mail: info@diabetespraxis-eisenach.de<br />
• Webseite: www.diabetespraxis-eisenach.de<br />
Berlin 02.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />
Diabetologe/in in Vollzeit, Teilzeit, ab dem 02.01.2019<br />
• Tätigkeit als: Diabetologe/in<br />
• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />
• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />
• Stellenbeschreibung: Betreuung von Erwachsenen mit Diabetes mit und ohne<br />
Diabetischem Fußsyndrom, alle Aspekte der modernen Diabetologie.<br />
• Kontakt: Praxis Dr. Fabian Scholz, Waidmannsluster Damm 41, 13509 Berlin<br />
• Ansprechpartner: Dr. Fabian Scholz<br />
• Telefonnummer: 030/4338003<br />
• E-Mail: drscholz@diabetespraxis.berlin<br />
• Webseite: www.diabetesmitherz.de<br />
Krefeld 30.04.<strong>2018</strong><br />
Diabetesassistentin/-beraterin <strong>DDG</strong> in Vollzeit,<br />
Teilzeit, ab sofort<br />
• Tätigkeit als: Diabetesassistentin/ -beraterin <strong>DDG</strong><br />
• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />
• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />
• Stellenbeschreibung: Freundliches Team sucht helfende Hände. Anfallend je nach<br />
Ausbildungsstand Schulungen DMT1, T2 sowie GDM neben Einzelberatungen. Fortund<br />
Weiterbildungen werden gefördert. Erste Kontaktaufnahme gerne per E-Mail.<br />
Persönlich z.B. auf dem Diabetes Kongress <strong>2018</strong> in Berlin.<br />
Wenn Sie eine Stellenausschreibung<br />
veröffentlichen möchten, einen Nachfolger<br />
oder Mieter für Ihre Praxisräume suchen<br />
oder ein Stellengesuch aufgeben möchten,<br />
füllen Sie bitte auf www.ddg.info/<br />
job-und-praxenboerse.html unter der<br />
jeweiligen Kategorie das Formular aus.<br />
Ihre Ansprechpartnerin<br />
in der <strong>DDG</strong> Geschäftsstelle ist:<br />
Tatjana Schwarz<br />
Tel.: 030 / 311 69 37 15<br />
Fax: 030 / 311 69 37 20<br />
E-Mail: schwarz@ddg.info<br />
Weißenburg in Bayern 02.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />
Diabetesberater (m/w) in Vollzeit, ab dem 01.06.<strong>2018</strong><br />
• Tätigkeit als: Diabetesberater (m/w)<br />
• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />
• Arbeitszeit: Vollzeit<br />
• Stellenbeschreibung: Wir suchen zum 1. Juni <strong>2018</strong> einen Diabetesberater (m/w) für<br />
unsere Diabetologische Schwerpunktpraxis. Erfahrungen in der Einzelberatung und<br />
Gruppenschulung von Patienten mit DM1 und DM2 sind wünschenswert. Betreuung<br />
von GDM- als auch FGM-, CGM- und CSII-Patienten zusammen mit zwei Diabetologen<br />
und einer Diabetesassistentin würde zu den interessanten Aufgaben zählen.<br />
Wir sind eine sehr engagierte Diabetologische Schwerpunktpraxis in der großen<br />
Kreisstadt Weißenburg 45 min südlich von Nürnberg zwischen Altmühltal und Fränkischem<br />
Seenland, auch Ingolstadt, Augsburg und München sind gut erreichbar.<br />
• Kontakt: PD Dr. med. Klaus Burkhardt, Krankenhausstr. 2,<br />
91781 Weißenburg in Bayern<br />
• Ansprechpartner: PD Dr. med. Klaus Burkhardt<br />
• Telefonnummer: 0175/5246511<br />
• E-Mail: k.burkhardt@praxis-dr-burkhardt.de<br />
• Webseite: www.praxis-dr-burkhardt.de<br />
Hagen 02.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />
Facharzt für Innere Medizin/Diabetologie (m/w)<br />
in Vollzeit, ab dem 01.10.<strong>2018</strong><br />
• Tätigkeit als: Facharzt für Innere Medizin/Diabetologie (m/w)<br />
• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />
• Arbeitszeit: Vollzeit<br />
• Stellenbeschreibung: Als Tochterunternehmen der Fresenius Medical Care Gruppe<br />
betreibt die NephroCare in Deutschland 44 wirtschaftlich eigenverantwortliche medizinische<br />
Versorgungszentren an über 70 Standorten. Die NephroCare hat sich in den<br />
letzten Jahren in Deutschland erfolgreich entwickelt und ist so zum größten Anbieter<br />
von Dialyseleistungen in der Struktur medizinischer Versorgungszentren geworden.<br />
Für unser Medizinisches Versorgungszentrum in Hagen mit Diabetes Zentrum (<strong>DDG</strong>)<br />
und zertifizierter Fußambulanz suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt unbefristet<br />
und in Vollzeit auf einem Diabetologischen Vertragsarztsitz<br />
eine/n Facharzt/ärztin für Innere Medizin/Diabetologie.<br />
Sie überzeugen uns durch ein hohes Maß an fachlicher und sozialer Kompetenz.<br />
Darüber hinaus pflegen Sie ein solides und kollegiales Netzwerk und es macht<br />
Ihnen Freude, den thematischen Austausch auch mit Kollegen anderer Facharztrichtungen<br />
zu suchen. In Hagen erwartet Sie ein Ärzteteam bestehend aus den<br />
Facharztrichtungen Nephrologie, Diabetologie, Kardiologie und psychologischen<br />
Psychotherapeuten. Ihr persönliches Engagement trägt maßgeblich zum freundlichen<br />
Miteinander im Team sowie zum verbindlichen und respektvollen Umgang mit<br />
Patienten, Kollegen und Mitarbeitern bei. Gerne bieten wir auch Berufseinsteigern<br />
eine Chance zur Weiterentwicklung.<br />
Wir bieten Ihnen eine angenehme Arbeitsatmosphäre mit guter Infrastruktur, eine<br />
moderne Ausstattung, flexible Arbeitszeitmodelle, die Möglichkeit zur persönlichen<br />
und beruflichen Weiterentwicklung sowie eine attraktive Vergütung mit guten<br />
Sozialleistungen.<br />
Foto: fotolia/Brad Pict<br />
Weitere Angebote unter:<br />
www.ddg.info/job-und-praxenboerse.html<br />
• Kontakt: Praxis am Park, Parkstr. 81 a, 47829 Krefeld<br />
• Ansprechpartner: Dr. Heike Wagner<br />
• Telefonnummer: 0172/2647125<br />
• E-Mail: drwagnerh@arcor.de<br />
• Webseite: www.praxisteamampark.de<br />
• Kontakt: Nephrocare Hagen GmbH, Elberfelder Str. 31-33, 58095 Hagen<br />
• Ansprechpartner: Herr Daniel Schmidt<br />
• Telefonnummer: 06172/6095785<br />
• E-Mail: daniel.schmidt@fmc-ag.com<br />
• Webseite: www.nephrocare-hagen.de
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
Job- & Praxenbörse<br />
35<br />
Nachfolge<br />
Gesucht<br />
Freiburg 09.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />
Nachfolger für haus- und fachärztlich<br />
internistischen KV-Sitz<br />
Freiburg Stadt gesucht<br />
• Fachrichtung: Haus- und fachärztlich internistischer<br />
KV-Sitz Freiburg Stadt abzugeben<br />
• Beschreibung: Keine Raum- oder Personalübernahme<br />
notwendig. Ideal für Kollegen/<br />
innen, die sich in eine bestehende Praxisinfrastruktur<br />
eingliedern oder assoziieren<br />
möchten. Je hälftiger haus- und fachärztlich<br />
internistischer Sitz in Freiburg Stadt. Zeitraum<br />
flexibel, idealerweise baldmöglichst.<br />
• Kontakt: Freiburg<br />
• Ansprechpartner: Frau Zimmermann<br />
• E-Mail: solveig.kemp@gmx.de<br />
Stellengesuche<br />
Kein Wunschort vorhanden. Bereit, umzuziehen. 01.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />
Weiterbildung als Diabetesberaterin <strong>DDG</strong> in Vollzeit, Teilzeit, ab sofort<br />
• Stellengesuch als: Weiterbildung als Diabetesberaterin<br />
<strong>DDG</strong> in Vollzeit, Teilzeit<br />
• Ausbildung: Gesundheits- und Krankenpflegerin,<br />
Praxisanleiterin<br />
• Berufsgruppe: Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />
• Möglicher Arbeitsbeginn: ab sofort<br />
• Gewünschter Vertrag: unbefristet, befristet<br />
• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit<br />
• Gewünschter Einsatzort: Kein Wunschort vorhanden.<br />
Bereitschaft, umzuziehen.<br />
• Berufserfahrung in Jahren: 10 Jahre<br />
• Bisherige Tätigkeit(en): Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />
mit Erfahrung im ambulanten Pflegedienst<br />
sowie Erfahrungen im stationären Bereich mit Schwerpunkt<br />
Intensivpflege von Kindern sowie Erwachsenen.<br />
Seit <strong>2018</strong> auf der Diabetes-Therapiestation des Universitätsklinikums<br />
Frankfurt am Main.<br />
• Fähigkeiten / Kenntnisse: In meinen bisherigen<br />
Arbeitsjahren konnte ich mich in stressigen Arbeitsumfeldern<br />
schnell und gewissenhaft einarbeiten und mein<br />
Wissen durch meine Praxisanleiterweiterbildung weitergeben.<br />
Da ich selbst betroffen bin (Diabetes mellitus<br />
Typ 1), sind mir alle Belange eines Diabetes-Patienten<br />
bestens vertraut. Ich hege bereits seit Längerem den<br />
Wunsch, die Weiterbildung zur Diabetesberaterin zu<br />
absolvieren. Ich freu mich darauf, von Ihnen zu hören.<br />
• Kontakt: Frau Eva Friess<br />
• E-Mail: evafriess@gmx.de<br />
• Telefonnummer: 0176/578<strong>05</strong>356<br />
Trier +25 km 25.04.<strong>2018</strong><br />
Diabetesassistentin in Teilzeit, ab sofort<br />
• Stellengesuch als: Diabetesassistentin<br />
• Ausbildung:<br />
Diätassistentin, Ernährungs beraterin/<br />
DGE, Diabetesassistentin <strong>DDG</strong><br />
• Möglicher Arbeitsbeginn: ab sofort<br />
• Gewünschter Vertrag:<br />
unbefristet, befristet<br />
• Gewünschte Arbeitszeit: Teilzeit<br />
• Gewünschter Einsatzort:<br />
Trier +25 km<br />
• Berufserfahrung in Jahren:<br />
Diätassistentin 7 Jahre,<br />
Diabetesassistentin seit 12/17<br />
• Bisherige Tätigkeit(en):<br />
Diätassistentin in einer RAL-zertifizierten<br />
Reha-Klinik mit Einzel-, Gruppenberatungen,<br />
Schulungen und Vorträgen.<br />
• Fähigkeiten / Kenntnisse: Die Arbeit in<br />
einer RAL zertifizierten Reha-Klinik bietet<br />
mir noch Ressourcen. Gerne möchte<br />
ich mit meiner Qualifikation als Diabetesassistentin,<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
einem (Fach-)Arzt, den Menschen mit<br />
Diabetes informierend, beratend, schulend,<br />
sprich unterstützend zur Verfügung<br />
stehen.<br />
• Kontakt: Frau Maritta Becker<br />
• E-Mail: becker.maritta@web.de<br />
• Telefonnummer: 06588/4313889<br />
Hildesheim 26.04.<strong>2018</strong><br />
Nachfolger für Päd. Diabetologe<br />
w/m, evtl. Teilzeit<br />
• Fachrichtung: Päd. Diabetologe w/m, evtl.<br />
Teilzeit<br />
• Beschreibung: Diabetes-Schwerpunktpraxis<br />
Typ 1 KV Niedersachsen in päd. Gemeinschaftspraxis,<br />
Schwerpunkt Pumpentherapie,<br />
ca. 180 Patienten bis 21. Lebensjahr<br />
• Kontakt: Gemeinschaftspraxis D. Agena/<br />
Dr. F. Fritz, Osterstr. 44, 31134 Hildesheim<br />
• Ansprechpartner: D. Agena<br />
• Telefon: <strong>05</strong>121/12399<br />
• E-Mail: dirk.agena@web.de<br />
• Webseite: https://www.kinderaerzte-im-netz.de<br />
NEU. STEGLUJAN ®<br />
VOLLE KRAFT VORAUS<br />
wenn Ihre Patienten mehr HbA 1c -Senkung brauchen 1<br />
Famulatur, PJ,<br />
Hospitation<br />
Sana Klinikum Duisburg, Kinderklinik<br />
Zu den Rehwiesen 9, 47<strong>05</strong>5 Duisburg<br />
• Ansprechpartner:<br />
Dr. med. Astrid Ackermann<br />
• Telefonnummer: 0203/7333203<br />
• E-Mail-Adresse: astrid.ackermann@sana.de<br />
• Merkmale: Diabeteszentrum (<strong>DDG</strong> Zertifikat)<br />
Pädiatrie<br />
• Wir bieten an:<br />
Hospitation – jederzeit nach Absprache<br />
Hospitationen im Bereich Diabetologie<br />
Famulatur<br />
PJ<br />
Die einzige orale Fixdosiskombination 1 aus<br />
dem DPP-4-Hemmer Sitagliptin und<br />
dem SGLT-2-Hemmer Ertugliflozin<br />
Capio Krankenhaus Land Hadeln<br />
Innere Medizin<br />
Große Ortstr. 85, 21762 Otterndorf<br />
• Ansprechpartner: Capio Krankenhaus Land<br />
Hadeln<br />
• Telefonnummer: 04751/908181<br />
• E-Mail-Adresse: markus.bauer@de.capio.com<br />
• Merkmale: Diabeteszentrum (<strong>DDG</strong> Zertifikat)<br />
• Wir bieten an:<br />
Hospitation – Hospitationen von Ärzten/innen<br />
und Diabetesberater/innen sind immer<br />
willkommen<br />
Famulatur – Famulanten/innen sind jederzeit<br />
willkommen<br />
PJ – 1 Platz pro Tertial<br />
Diabetesschwerpunktpraxis<br />
Dres. Gregor und Eva Hess<br />
Innere Medizin und Allgemeinmedizin<br />
Hammanstr. 2, 67549 Worms<br />
• Ansprechpartner: Dr. Gregor Hess<br />
• Telefonnummer: 06241/7270<br />
• E-Mail-Adresse: dres@hess-worms.de<br />
• Merkmale: Fußbehandlung (<strong>DDG</strong> Zertifikat)<br />
• Wir bieten an: Hospitation<br />
Möglich in allen Bereichen unserer Diabetesschwerpunktpraxis<br />
inkl. Fußambulanz<br />
• Ansprechpartner: Frau Laura Fuchs<br />
• Telefonnummer:<br />
• E-Mail-Adresse: praxis@hess-worms.de<br />
Famulatur – In allen Bereichen unserer hausärztlich<br />
internistischen Praxis mit großem<br />
Diagnostikspektrum.<br />
PJ – Im Tertial Allgemeinmedizin im Verbund<br />
mit Klinikum Worms.<br />
Weitere Famulatur-, PJ-,<br />
und Hospitationsplätze<br />
jetzt online finden:<br />
www.ddg.info/famulatur-pjund-hospitationsboerse.html<br />
(Ertugliflozin und Sitagliptin)<br />
1 Fachinformation STEGLUJAN ® , Stand März <strong>2018</strong>.<br />
STEGLUJAN ®<br />
Steglujan ® 5 mg/100 mg Filmtabletten<br />
Steglujan ® 15 mg/100 mg Filmtabletten<br />
Wirkstoff: Ertugliflozin/Sitagliptin. Zus.: Arzneil. wirks. Bestandt.: Jede Tbl. enth. 5 mg bzw. 15 mg Ertugliflozin und 100 mg<br />
Sitagliptin (als Sitagliptinphosphat-Monohydrat). Sonst. Bestandt.: Tbl.-kern: Mikrokrist. Cellulose (E 460), Calciumhydrogenphosphat<br />
(wasserfrei), Croscarmellose-Natrium, Natriumstearylfumarat (E 487), Magnesiumstearat (E 470b). Filmüberzug: Hypromellose (E<br />
464), Hyprolose (E 463), Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H 2<br />
O (E 172), Eisen(II,III)-oxid (E 172),<br />
Carnaubawachs (E 903) Anw.: B. folgenden Erw. ab 18 J. m. Typ-2 Diabetes mellitus zusätzl. zu Diät u. Beweg. zur Verb. d.<br />
Blutzuckerkontr.: Pat., deren Blutzucker unter Metformin u./od. e. Sulfonylharnstoff u. e. der in Steglujan enth. Einzelwirkstoffe<br />
nicht ausreichend gesenkt werden kann; Pat., die bereits m. d. Komb. aus Ertugliflozin u. Sitagliptin in Form von einzelnen Tabl.<br />
behandelt werden. Gegenanz.: Überempf.-keit gg. d. Wirkstoffe od. e. d. sonst. Bestandt. Vorsicht bei: Älteren Pat. (≥ 65 Jahre);<br />
Pat. m. Hypovolämie; Pat. m. Pankreatitis in d. Vorgeschichte; Pat. m. eingeschr. Nierenfkt.; Pat., d. Diuretika einnehmen; Pat.<br />
unter Antihypertonika, m. Hypotonie in d. Vorgeschichte; Pat. m. Erkr., d. zu Flüssigkeitsverlust führen können; Pat. m. erhöhtem<br />
Risiko für e. Ketoazidose (z. B.: geringe Funktionsreserve der Beta-Zellen [z. B. Typ-2-Diabetes u. niedriges C-Peptid od. lat.<br />
Autoimmundiabetes bei Erw.; anamnest. bek. Pankreatitis]; Erkr., die zu eingeschr. Nahrungsaufn. od. schwerer Dehydratation<br />
führen; Herabsetzen d. Insulindosis; erhöh. Insulinbedarf infolge e. akuten Krankh., e. Operation od. Alkoholmissbrauchs); Komb.<br />
m. Insulin od. Insulin-Sekretagoga (wie Sulfonylharnstoff); Pat. m. Pilzinfekt. in d. Vorgeschichte; Männern ohne Beschneidung;<br />
Pat. m. Herzinsuff. NYHA Klasse I –IV. Nicht empf.: Pat. m. geschätzter GFR < 60 ml/min/1,73 m 2 od. CrCl < 60 ml/min. Pat. m.<br />
schwerer Einschr. d. Leberfkt.; Pat., die unter e. SGLT2-Inhib. diabet. Ketoazidose hatten. Nicht anw.: Typ-1-Diabetiker; Pat. m.<br />
schwerer Einschr. d. Nierenfkt.; Pat. m. terminaler Niereninsuffizienz; dialysepflichtigen Pat.; Schwangerschaft; Stillzeit. Nebenw.:<br />
Sehr häufig: Vulvovag. Pilzinfekt. u. and. genit. Pilzinfekt. b. Frauen. Häufig: Candida-Balanitis u. and. genit. Pilzinfekt. b. Männern<br />
(selten m. Phimose). Hypoglykämie. Kopfschm. Hypovolämie (umfasst Dehydratation, orthostatischer Schwindel, Präsynkope, Synkope,<br />
Hypotonie u. orthostatische Hypotonie). Erhöh. Harndrang (umfasst Pollakisurie, Harndrang, Polyurie, vermehrte Urinausscheid.<br />
u. Nykturie). Vulvovaginaler Pruritus. Durst (umfasst Durst u. Polydipsie). Serumlipide veränd.; Hämoglobin erhöht; BUN erhöht.<br />
Gelegentl.: Schwindel. Obstipation. Pruritus. Dysurie; Kreatinin im Blut erhöht/glomeruläre Filtrationsrate vermin. Selten: Diabet.<br />
Ketoazidose. Häufigk. nicht bekannt: Überempf.-keitsreakt. einschl. anaphylaktischer Reakt. Interstitielle Lungenkrankh. Erbr.; akute<br />
Pankreatitis; letale u. nicht letale hämorrhagische u. nekrotisierende Pankreatitis. Angioödem; Hautausschlag; Urtikaria; kutane<br />
Vaskulitis; exfoliative Hauterkr. einschl. SJS; bullöses Pemphigoid. Arthralgie; Myalgie; Rückenschm.; Arthropathie. Nierenfunktionsstör.;<br />
akutes Nierenversagen. Zusätzl. unter Sitagliptin (ungeachtet e. Kausalzusammenh.): Infekt. d. ob. Atemwege; Nasopharyngitis.<br />
Osteoarthrose; Schm. in d. Gliedmaßen. Zusätzl. häufiger in Studien m. Kombinationsther. v. Sitagliptin: Hypoglykämien (sehr häufig<br />
m. Sulfonylharnstoffen u. Metformin); Influenza (häufig m. Insulin [m. od. ohne Metformin]); Übelk. u. Erbr. (häufig m. Metformin);<br />
Flatulenz (häufig m. Metformin od. Pioglitazon); Obstipation (häufig m. Sulfonylharnstoffen u. Metformin); periph. Ödeme (häufig<br />
m. Pioglitazon od. d. Komb. v. Pioglitazon u. Metformin); Somnolenz u. Diarrhö (gelegentl. m. Metformin), Mundtrockenh. (gelegentl.<br />
m. Insulin [m. od. ohne Metformin]). Hinw.: Nierenfkt. vor Beginn u. während der Behandl. in regelm. Abständen überprüfen. Zur<br />
Blutzuckerkontrolle keine Urintests auf Glucose verw. Überwachung d. Blutzuckerkontrolle mit 1,5-AG Assays nicht empfohlen.<br />
Verschreibungspflichtig. Stand: 03/<strong>2018</strong><br />
Bitte lesen Sie vor Verordnung von Steglujan ® die Fachinformation!<br />
Pharmazeutischer Unternehmer:<br />
Merck Sharp & Dohme Ltd.<br />
Hertford Road, Hoddesdon<br />
Hertfordshire, EN11 9BU<br />
Vereinigtes Königreich<br />
Lokaler Ansprechpartner:<br />
MSD SHARP & DOHME GMBH, Lindenplatz 1, 85540 Haar<br />
DIAB-1246024-0006 04/18
36 Buntes<br />
diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. 5 · 30. Mai <strong>2018</strong><br />
+ + + Die nächste Ausgabe der diabetes zeitung erscheint am 27. Juni + + +<br />
Die Weltmeisterin nahm es auch mit<br />
zwei Gegnern gleichzeitig auf ...<br />
Sonnenbrillen, Strohhut<br />
und Blumenkränze – ein<br />
Schnappschuss aus der<br />
Fotobox.<br />
<strong>2018</strong><br />
Wer am <strong>DDG</strong> Stand gegen Tischfussball-Weltmeisterin Lilly Andres ein Tor<br />
schießen konnte, hatte die Chance auf eins von drei WM-Trikots. Diese Aufforderung<br />
nahmen viele Kongressbesucher gerne an.<br />
Ein Duell im Live-Mitschnitt: https://bit.ly/2rGcXUv<br />
... und konnte am Ende doch immer ein<br />
Siegerlächeln aufsetzen.<br />
Und nach der sportlichen Höchstleistung ließ sich in der interaktiven Fotobox<br />
noch ein kreativer Schnappschuss als Erinnerung an den Kongress schießen.<br />
Viele Mediziner plädieren für<br />
getrennte Schlafzimmer.<br />
Zwar sprechen sich die meisten Mediziner für<br />
ein gemeinsames Schlafzimmer in einer<br />
Zweizimmerwohnung aus, aber 24 % der Ärzte<br />
und 28 % der Ärztinnen vs. 14 % und 24 %<br />
der Nicht-Mediziner würden selbst dann<br />
eigene Zimmer favorisieren.<br />
Der Arzt<br />
auf Partnersuche<br />
... geht seltener davon aus, dass er zu schüch-<br />
tern ist, um die richtige Partnerin zu finden.<br />
Dass sie zu schüchtern agieren, meinen 13 % der<br />
Ärzte, 10 % der Ärztinnen, 27 % der Nicht-Ärzte und<br />
10 % der Nicht-Ärztinnen. 1<br />
... hält sich eher als andere für sehr anspruchsvoll<br />
in Bezug auf die künftige Partnerin.<br />
Für besonders anspruchsvoll halten sich 35 % der<br />
Ärzte, 37 % der Ärztinnen, 24 % der Nicht-Ärzte und<br />
34 % der Nicht-Ärztinnen. 1<br />
... legt eher Wert auf das Aussehen des Partners<br />
als Ärztinnen und Nicht-Mediziner.<br />
Wert darauf legen 68 % der Ärzte, 43 % der Ärztinnen,<br />
63 % der Nicht-Ärzte, 34 % der Nicht-Ärztinnen. 1<br />
Ein fehlender Akademiker-Status<br />
ist für Ärztinnen und Ärzte<br />
öfter ein Ausschlusskriterium.<br />
38 % der Ärzte suchten gezielt<br />
„nur Akademiker“, unter den Nicht-Ärzten<br />
sind es nur 19 %. 2<br />
WAS MEDIZINER-SINGLES<br />
WIRKLICH WOLLEN<br />
Die Ärztin<br />
auf Partnersuche<br />
... legt weniger Wert auf das Aussehen des Partners<br />
als alle anderen Befragten.<br />
Wert darauf legen 34 % der Ärztinnen, 68 % der Ärzte,<br />
43 % der Nicht-Ärztinnen, 63 % der Nicht-Ärzte. 1<br />
.... legt mehr Wert als alle anderen darauf, was<br />
der Partner beruflich macht.<br />
Wert darauf legen 38 % der Ärztinnen, 19 % der Ärzte,<br />
24 % der Nicht-Ärztinnen, 15 % der Nicht-Ärzte. 1<br />
... legt mehr Wert als Männer generell darauf, ob<br />
der Traumpartner in gesicherten Verhältnissen<br />
lebt, aber weniger als Nicht-Medizinerinnen.<br />
Wichtig ist es 20 % der Ärztinnen, 5 % der Ärzte,<br />
27 % der Nicht-Ärztinnen und 8 % der Nicht-Ärzte. 1<br />
Quelle:<br />
1<br />
Auswertung der Online-Partnervermittlung Parship vom 9. April <strong>2018</strong>.<br />
Stichgruppengröße ca. 4500 Ärztinnen und Ärzte, Vergleichsgruppe etwa<br />
50 % Akademikerinnen und Akademiker (alle Angaben von Parship).<br />
2 Auswertung der Online-Partnervermittlung ElitePartner vom 18. März <strong>2018</strong>.<br />
Stichgruppengröße ca. 600 Ärzte und 1180 Ärztinnen, Vergleichsgruppe knapp<br />
70 % Akademiker innen und Akademiker (alle Angaben von ElitePartner).<br />
Regelmäßige Sexualität<br />
ist für Ärztinnen und Ärzte wichtiger<br />
als für andere.<br />
Als einen der Hauptgründe für den<br />
Wunsch nach einer Partnerschaft nennen<br />
53 % der Ärzte und 36 % der Ärztinnen<br />
„regelmäßige Sexualität leben“ gegenüber<br />
39 % der Nicht-Ärzte und 29 %<br />
der Nicht-Ärztinnen. 1<br />
„Das ist mir wichtig“<br />
Werden Ärztinnen und Ärzte nach ihren Werten, Motiven und Zielen gefragt,<br />
unterscheiden sich ihre Angaben an den Punkten Unabhängigkeit, Loyalität und<br />
Beziehungen nur wenig von denen anderer Berufsgruppen. Es gibt aber auch<br />
deutliche Unterschiede. 2 Ärzte<br />
(%)<br />
+ + + Die nächste Ausgabe der diabetes zeitung erscheint am 27. Juni + + +<br />
Ehrgeiz<br />
Wissbegierde<br />
Ordnung<br />
Fürsorglichkeit<br />
Ästhetik<br />
Ruhe<br />
28<br />
40<br />
13<br />
34<br />
33<br />
19<br />
Ärztinnen<br />
(%)<br />
29<br />
34<br />
13<br />
42<br />
15<br />
18<br />
Nicht-Ärzte<br />
(%)<br />
30<br />
35<br />
19<br />
29<br />
22<br />
30<br />
Nicht-Ärztinnen<br />
(%)<br />
23<br />
30<br />
17<br />
37<br />
19<br />
21<br />
Fotos: © K.I.T. Group GmbH, Bild: Dirk Deckbar, fotolia/pico