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MTD_DDG_2018_10

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diabetes<br />

Herausgegeben von der<br />

Deutschen Diabetes Gesellschaft (<strong>DDG</strong>)<br />

3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

zeitung<br />

Interessenkonflikte<br />

im Brennglas<br />

<strong>DDG</strong> stellt Transparenz in eigener Sache her<br />

BERLIN. Die Zusammenarbeit von Ärzten und Pharma-, Medizintechnik-<br />

und IT-Industrie ist sinnvoll, wünschenswert und<br />

unvermeidlich. Aber es sollte Transparenz darüber bestehen.<br />

Fotos: iStock/Nik01ay, istock/portishead1<br />

„Die Aufgaben von Vorstandsmitgliedern<br />

und Funktionsträgern der <strong>DDG</strong><br />

bedingen eine Offenlegung möglicher<br />

Interessenkonflikte“, schreibt<br />

die Fachgesellschaft auf ihrer Homepage.<br />

Und sie liefert auch sogleich<br />

konkrete Angaben. Für welche Unternehmen<br />

der Gesundheitswirtschaft<br />

war ein Vorstandsmitglied z.B. in den<br />

letzten Jahren als Berater, Beiratsmitglied<br />

oder Vortragender tätig? Bestehen<br />

Kontakte über Verwandte? Wie<br />

sieht es aus mit Aktien? Die <strong>DDG</strong><br />

verlangt von ihren Gremienverantwortlichen<br />

Auskunft und informiert<br />

öffentlich. Um dem Nachdruck zu<br />

verleihen, drohen auch Sanktionen.<br />

Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der<br />

<strong>DDG</strong>, und Dr. Ralph Ziegler, Vorsitzender<br />

der Kommission Interessenkonflikte,<br />

erläutern den aktualisierten<br />

Verhaltenskodex. 17<br />

Rechtsrat: Wie mit<br />

Loopern umgehen?<br />

BERLIN. Mithilfe von Anleitungen<br />

aus dem Internet können<br />

sich Patienten mit Typ-1-<br />

Diabetes ein geschlossenes<br />

System aus Insulinpumpe und<br />

Sensoren zusammenbauen,<br />

das automatisch die Insulindosis<br />

individuell anpasst und<br />

appliziert (Closed Loop). Wie<br />

sollten Ärzte hierauf reagieren?<br />

Die <strong>DDG</strong> hat dazu ein Rechtsgutachten<br />

erstellen lassen. 3<br />

Auch das Herz profitiert<br />

Ein weiterer GLP1-Rezeptoragonist mit doppeltem Effekt<br />

BERLIN. Auf dem diesjährigen<br />

Kongress der Euro pean<br />

Association for the Study of<br />

Diabetes wurden die Ergebnisse<br />

der Harmony-Outcomes-Studie<br />

vorgestellt:<br />

Der auf humanem GLP1<br />

basierende Rezeptoragonist<br />

Albiglutid senkte das HbA 1c<br />

bei knapp 28 % der Teilnehmer<br />

auf einen Wert von unter<br />

7 %. Im Placebo-Arm waren<br />

es nur etwa 17 %. Schwere<br />

Nebenwirkungen wurden<br />

bei Gabe des GLP1-Rezeptoragonisten<br />

nicht häufiger<br />

registriert als unter Placebo.<br />

Aber auch mit einem<br />

weiteren Effekt konnte das<br />

Präparat punkten: Schwere<br />

kardio vaskuläre Ereignisse<br />

traten signifikant seltener auf.<br />

Das relative Risiko wurde um<br />

22 % verringert; vor allem<br />

aufgrund einer reduzierten<br />

Zahl tödlicher und nichttödlicher<br />

Myokardinfarkte.<br />

Auch die Night of Nations<br />

wurde auf dem Kongress von<br />

der <strong>DDG</strong> veranstaltet. Hier<br />

war die Digitalisierung das<br />

dominierende Thema: Was<br />

bringt Big Data und wie profitieren<br />

Ärzte und Patienten<br />

am meisten davon? Dies und<br />

mehr auf den Seiten 8–9<br />

Closed Loop im<br />

Klinikeinsatz<br />

BERN. Eine aktuelle Studie<br />

bestätigt: Der Einsatz eines<br />

künstlichen Pankreas wirkt<br />

sich positiv auf die Blutzuckereinstellung<br />

von stationären<br />

Typ-2-Diabetespatienten aus.<br />

Bei Personen mit schwieriger<br />

glykämischer Kontrolle konnte<br />

die Verwendung eines solchen<br />

Systems den Zeitanteil des<br />

Blutzuckerspiegels im Zielbereich<br />

signifikant steigern. 18<br />

Fragen an Arzt und Apotheker<br />

Kommission berichtet über Herausforderungen für eine bessere Kooperation<br />

Adressfeld<br />

BERLIN. Gegenseitige Ressentiments<br />

überwinden und<br />

zum Nutzen des Patienten<br />

gut miteinander kommunizieren<br />

und die Arbeit koordinieren.<br />

Um diese nicht ganz<br />

Melden Sie sich jetzt an!<br />

einfache Aufgabe kümmert<br />

sich seit Ende der 1990er-<br />

Jahre die „Kommission zur<br />

Einbindung der Apotheker in<br />

die Diabetiker-Versorgung“ –<br />

eine gemeinsame Einrichtung<br />

von <strong>DDG</strong> und Bundesapothekerkammer.<br />

Über<br />

Ziele, Herausforderungen<br />

und Erfolge sprechen der<br />

EADV-Vorsitzende Dr.<br />

Alexander Risse sowie Vor-<br />

Fachübergreifende Versorgung –<br />

der Patient im Mittelpunkt<br />

9.–<strong>10</strong>. November <strong>2018</strong><br />

im RheinMain CongressCenter, Wiesbaden<br />

standsmitglied Manfred<br />

Krüger. So haben z.B. schon<br />

6000 Pharmazeuten an der<br />

Fortbildung „diabetologisch<br />

qualifizierter Apotheker<br />

<strong>DDG</strong>“ teilgenommen. 29<br />

Netzwerken &<br />

fortbilden<br />

WIESBADEN. Die Präsidenten<br />

der Diabetes Herbsttagung<br />

der <strong>DDG</strong> und Jahrestagung<br />

der DAG, Professor Dr. Jens<br />

Aberle und Professor Dr.<br />

Martin Wabitsch, haben die<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

und patientenzentrierte<br />

Versorgung in den Fokus der<br />

Veranstaltung gestellt. Im Interview<br />

geben sie Einblicke,<br />

welche Programmpunkte in<br />

diesem Jahr besonders hervorzuheben<br />

sind, und weisen<br />

auf spezielle Angebote hin. <strong>10</strong>


2 Editorial<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

INhalt<br />

»<strong>DDG</strong> und EASD:<br />

Was können wir noch tun?«<br />

Das „European Diabetes Forum“ wurde gegründet<br />

News & Fakten<br />

Looper-Gutachten, Neue Leistung<br />

im EBM, G-BA-Vorgaben für DMP<br />

T1D bedürfen Aktualisierung, Einheitliche<br />

Patientenakten gefordert,<br />

Wie Muskeln den Stoffwechsel regulieren,<br />

Härtere Gangart bei Zucker<br />

gefordert, Ärzte verlassen Bündnis<br />

mit Lebensmittelindustrie 3–6<br />

Kongress aktuell<br />

Berichte vom EASD-Kongress,<br />

Vorankündigungen zur Diabetes<br />

Herbsttagung, Berichte von der 78.<br />

Jahrestagung der ADA, Berichte vom<br />

Diabetes Kongress, Berichte vom<br />

Kongress Ernährung 8–16<br />

Das Interview<br />

Barbara Bitzer und Dr. Ralph Ziegler<br />

zum Thema Interessenkonflikte 17<br />

Forum Literatur<br />

Künstliches Pankreas in der Klinik,<br />

Spritze statt bariatrischer OP, Vergleich<br />

von Risikofaktoren für Tod<br />

und CV-Ereignisse 18–19<br />

Lernen am Fall<br />

Zufallsbefund Nebennieren-<br />

Raumforderung 20<br />

Im Blickpunkt<br />

NCD stärker bekämpfen, Tod-im-<br />

Bett-Syndrom, EADV-Kommission:<br />

Fragen an Ärzte und Apotheker, Regionalgesellschaft<br />

Baden-Württemberg,<br />

Einladung zum EASD Study<br />

Group Meeting, <strong>DDG</strong> Fortbildung<br />

Digitalisierung 21–23, 29–31<br />

Medizin & Markt<br />

Berichte aus der Industrie 25–27<br />

Nachruf &<br />

Kurznachrichten<br />

Nachruf Prof. Dr. Dietrich Michaelis,<br />

Neu- oder re-zertifizierte Zentren<br />

und Arztpraxen, Neue Diabetologen/<br />

innen der <strong>DDG</strong>, <strong>DDG</strong>-Reisestipendiaten<br />

beim EASD-Kongress 33–34<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in Berlin gab es keine Taxis mehr, denn:<br />

Mehr als 15 000 Teilnehmer wollten zum<br />

EASD-Kongress. Dort wurden die gemeinsamen<br />

klinischen Empfehlungen zur Therapie<br />

des Typ-2-Diabetes der amerikanischen<br />

und europäischen Diabetes-Gesellschaften<br />

(ADA/EASD) präsentiert: Eine empathische<br />

patientenzentrierte Therapie soll Komplikationen<br />

vermeiden und die Lebensqualität<br />

verbessern. Bei den therapeutischen Lebensstilmaßnahmen<br />

steht die Gewichtsreduktion<br />

durch Kalorienrestriktion und<br />

eine Erhöhung körperlicher Aktivität im<br />

Fokus. Die medikamentöse Therapie ist<br />

patientenorientiert und evidenzbasiert.<br />

Aus Deutschland war Professor Dr. Michael<br />

Nauck aus Bochum in der Funktion als<br />

„Reviewer“ beteiligt.<br />

»Was können wir tun, damit Innovationen<br />

auch in „EU-Policies“ umgesetzt werden?«<br />

Das neu gegründete EUDF (European Diabetes Forum) soll die<br />

öffentliche und politische Stimme der europäischen Diabetologie<br />

werden. Bastian Hauck (DDH-M und #dedoc) hat u.a. die<br />

berechtigten Anliegen der „Looper“ formuliert. Das Gutachten<br />

der <strong>DDG</strong> zu diesem Thema beurteilt die Rechtssituation des<br />

Arztes (S. 3). Wie Regularien auf nationaler und europäischer<br />

Ebene geändert werden können, wurde auch mit Vertretern<br />

des BfArM bei der „Night of Nations“ der <strong>DDG</strong> diskutiert (S. 8).<br />

So sollen neben der Sicherheit bei der Bewertung von neuen<br />

Medizinprodukten auch Problemlösungen (Zusatznutzen) für<br />

den Patienten mit in die Bewertung eingebunden werden.<br />

»UN-Gipfel für chronische nicht-übertragbare<br />

Krankheiten in New York«<br />

Die <strong>DDG</strong> wurde beim UN-Gipfel durch unsere Geschäftsführerin<br />

Barbara Bitzer vertreten, die in Personalunion auch<br />

die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten repräsentiert<br />

(S. 21). Es ergab sich ein persönliches Gespräch<br />

mit dem Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Lutz<br />

Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland<br />

Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (<strong>DDG</strong>)<br />

Foto: © <strong>DDG</strong>, Bild: Deckbar<br />

Herzlichst Ihr<br />

Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland<br />

Stroppe, zur Perspektive der im Koalitionsvertrag<br />

vereinbarten nationalen Diabetes-Strategie.<br />

Hier ist ein verstärktes<br />

Drängen unsererseits auch auf föderaler<br />

Ebene erforderlich.<br />

»Herbsttagung nutzen, um das<br />

eigene Wissen aufzufrischen«<br />

Herbsttagung in Wiesbaden am 9. und<br />

<strong>10</strong>. November: Die Tagungspräsidenten der<br />

<strong>DDG</strong> und der DAG, Prof. Dr. Jens Aberle und<br />

Prof. Dr. Martin Wabitsch, haben für Sie<br />

ein umfangreiches und praxisorientiertes<br />

Programm auf die Beine gestellt. Nutzen<br />

Sie die Gelegenheit, um sich getreu dem<br />

diesjährigen Motto „Fachübergreifende<br />

Versorgung – Der Patient im Mittelpunkt“<br />

über die zahlreichen Berufsgruppen und<br />

Fachdisziplinen hinweg auszutauschen (S. 8–<strong>10</strong>).<br />

»Gemeinsam Strategien entwerfen,<br />

um die Diabetologie zu fördern«<br />

Am 8. November treffen wir uns mit den Vorsitzenden unserer<br />

fast 50 Gremien zum Strategietag. Wir wollen weiter über die<br />

sinnvolle Umsetzung der Nationalen Diabetes-Strategie diskutieren.<br />

Auch die Zusatzweiterbildung Diabetologie steht auf der<br />

Agenda. Wir sind froh, dass die neue Musterweiterbildungsordnung<br />

zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Dia betologie vom<br />

Deutschen Ärztetag und von der BÄK verabschiedet wurde.<br />

Nun müssen wir die sogenannte Konvergenzphase für die<br />

Landesärztekammern gemeinsam abstimmen.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe und<br />

hoffe, Sie in Wiesbaden begrüßen zu können.<br />

Weiterbildung<br />

& Qualifikation<br />

Diabetesberater/in <strong>DDG</strong>, Diabetesassistent/in<br />

<strong>DDG</strong>, Fit für die Weiterbildung<br />

– Vorbereitungsseminar des<br />

VDBD, Train-the-Trainer-Seminar:<br />

»Basisqualifikation Diabetes Pflege<br />

<strong>DDG</strong>«, Basisqualifikation Diabetes<br />

Pflege <strong>DDG</strong>, Diabetespflegefachkraft<br />

<strong>DDG</strong> (Klinik), Diabetespflegefachkraft<br />

<strong>DDG</strong> (Langzeit), Wundassistent/<br />

in <strong>DDG</strong>, Podologe/in <strong>DDG</strong>,<br />

80-Std.-Kurs Klinische Diabetologie,<br />

Seminare Kommunikation und<br />

patienten zentrierte Gesprächsführung<br />

in der Diabetologie,<br />

Fachpsychologe/in <strong>DDG</strong> 35–36<br />

Job- & Praxenbörse<br />

Stellenangebote, Stellengesuche,<br />

Nachfolger gesucht, Famulatur-,<br />

PJ- und Hospitationsbörse 38–39<br />

Buntes 40<br />

diabetes<br />

zeitung<br />

© <strong>2018</strong>, Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH<br />

Alleiniger Gesellschafter: Süddeutscher Verlag<br />

Hüthig Fachinformationen GmbH, München<br />

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www.medical-tribune.de<br />

CEO: Oliver Kramer<br />

Geschäftsführung: Alexander Paasch, Dr. Karl Ulrich<br />

Geschäftsleitung: Stephan Kröck, Rüdiger Sprunkel<br />

Herausgeber: Deutsche Diabetes Gesellschaft e. V. (<strong>DDG</strong>),<br />

Albrechtstr. 9, <strong>10</strong>117 Berlin;<br />

Präsident: Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland,<br />

Geschäftsführerin: Barbara Bitzer<br />

Redaktionsleitung: Jochen Schlabing<br />

Chefredaktion: Jochen Schlabing (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion Medizin: Alisa Ort (verantwortlich),<br />

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Weitere Mitarbeiter: Cornelia Kolbeck, Antje Thiel<br />

Leitung Corporate Publishing: Hannelore Schell<br />

Redaktionsbeirat: Dagmar Arnold, Barbara Bitzer,<br />

Anne-Katrin Döbler, Prof. Dr. Baptist Gallwitz,<br />

Dr. Astrid Glaser, Prof. Dr. Andreas Hamann,<br />

Prof. Dr. Lutz Heinemann, Manuel Ickrath,<br />

Prof. Dr. Hans-Georg Joost, Dr. Matthias Kaltheuner,<br />

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Prof. Dr. Michael Nauck, Prof. Dr. Andreas Neu,<br />

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Vertreter der angrenzenden Fachgebiete:<br />

Prof. Dr. Matthias Blüher (Adipositas), Prof. Dr. Frank Erbguth<br />

(Neurologie), Prof. Dr. Stephan Herzig (Grundlagenforschung<br />

und Onkologie), Dr. Helmut Kleinwechter (Diabetes und<br />

Schwangerschaft), Prof. Dr. Bernhard Kulzer (Psychologie<br />

[Schulung]), Prof. Dr. Karin Lange (Psychologie<br />

[Fachpsychologie]), Dr. Holger Lawall (Angiologie),<br />

Prof. Dr. Nikolaus Marx (Kardiologie), Prof. Dr. Matthias Nauck<br />

(Labordiagnostik), Prof. Dr. Andreas Neu (Pädiatrie),<br />

Prof. Dr. Jürgen Ordemann (Bariatrische Chirurgie),<br />

Prof. Dr. Klaus Parhofer (Lipidologie),<br />

Prof. Dr. Christoph Wanner (Nephrologie)<br />

Koordination in der <strong>DDG</strong> Geschäftsstelle: Daniela Erdtmann<br />

Layout: Andrea Schmuck, Beate Scholz, Mira Vetter<br />

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Verkauf: Josef Hakam, Sebastian Schmitt, Marc Bornschein<br />

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Mit der Einsendung eines Manuskriptes erklärt sich der<br />

Urheber damit einverstanden, dass sein Beitrag ganz oder<br />

teilweise in allen Printmedien und elektronischen Medien<br />

der Medical Tribune Group, der verbundenen Verlage sowie<br />

Dritter veröffentlicht werden kann.<br />

Dieses Druckerzeugnis wurde mit dem<br />

Blauen Engel ausgezeichnet<br />

QB5


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

News & Fakten<br />

3<br />

Experiment auf eigenes Risiko<br />

Künstliches Pankreas im Eigenbau – was Ärzte rechtlich beachten sollten<br />

BERLIN. In den letzten Jahren haben technikaffine Diabetespatienten<br />

Systeme entwickelt, die eine automatisierte<br />

Insulin-Dosierung ermöglichen. Wie sollten Ärzte reagieren,<br />

die auf solche experimentellen Systeme angesprochen werden?<br />

Die <strong>DDG</strong> hat dazu ein Rechtsgutachten erstellen lassen.<br />

Im Auftrag der <strong>DDG</strong> haben Juristen<br />

der Kanzlei D+B Rechtsanwälte<br />

überprüft, welche medizin-,<br />

straf- und zivilrechtlichen Vorgaben<br />

Ärzte beachten sollten, wenn sie sogenannte<br />

Looper behandeln. Das<br />

sind Patienten mit Typ-1-Diabetes,<br />

die sich mithilfe von Anleitungen<br />

aus dem Internet ein geschlossenes<br />

System aus Insulinpumpe und Sensoren<br />

(„closed loop“ bzw. „künstlicher<br />

Pankreas“) zusammenbauen,<br />

bei dem ein lernender Algorithmus<br />

automatisch die Insulindosis individuell<br />

anpasst und appliziert. Wer<br />

sich ein derartiges System für den<br />

Eigenbedarf bastelt, macht sich nicht<br />

strafbar, wohl aber derjenige, der es<br />

anderen Patienten zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Auf Sorgfaltspflichten<br />

und das Strafrecht achten<br />

„Stellt ein Arzt für Patienten den<br />

Kontakt zu ,Loopern‘ her, ... kommt<br />

eine Strafbarkeit wegen Beihilfe zu<br />

einem Inverkehrbringen eines Medizinprodukts<br />

ohne CE-Kennzeichnung<br />

in Betracht“, schreibt Rechtsanwalt<br />

Dr. Jan Moeck in seinem<br />

Gutachten für die <strong>DDG</strong>. Er rät Ärzten<br />

mit Nachdruck davon ab, dem<br />

Austausch zwischen Patienten und<br />

Loopern eine Plattform zu bieten.<br />

Eine Anzeigepflicht für einen Arzt,<br />

der von solchen Dingen weiß, besteht<br />

nicht.<br />

Bei Closed-Loop-<br />

Systemen greift ein<br />

lernender Algorithmus<br />

steuernd<br />

in die Therapie ein.<br />

Foto: fotolia/ymgerman<br />

Führt ein Mediziner gar Schulungen<br />

durch, die Patienten dabei helfen,<br />

Medizinprodukte entgegen deren<br />

Zweckbestimmung anzuwenden,<br />

könnte sich diese Sorgfaltspflichtverletzung<br />

eventuell bis zur Strafbarkeit<br />

auswachsen.<br />

Zivilrechtlich, also mit Blick auf<br />

Haftungsfragen, unterscheidet<br />

Dr. Moeck folgende Konstellationen:<br />

Ohne die Nachfrage eines Patienten<br />

ist der Arzt „nicht dazu verpflichtet,<br />

»Aufklärung ist in den Behandlungsunterlagen<br />

zu dokumentieren«<br />

»Keine allgemein<br />

anerkannte<br />

Therapie«<br />

über die Entwicklungen zu selbst<br />

gebauten, nicht CE-zertifizierten<br />

geschlossenen Systemen zu informieren<br />

bzw. diese gar als alternative<br />

Behandlungsmethode vorzustellen“,<br />

da diese noch „keine allgemein anerkannte<br />

Therapieform“ sind.<br />

Ärzte haben auf mögliche<br />

Selbstgefährdung hinzuweisen<br />

Fragt der Patient von sich aus nach<br />

einem selbst gebauten System oder<br />

benutzt er bereits ein solches, dann<br />

ist der Arzt verpflichtet, darüber<br />

aufzuklären, dass diese Anwendung<br />

einen bestimmungswidrigen<br />

Gebrauch von Medizinprodukten<br />

darstellt. Er hat auf gesundheit liche<br />

Gefahren (Selbstgefährdung) hinzuweisen.<br />

Dr. Moeck rät Ärzten, Patienten die<br />

Benutzung selbst gebauter, nicht<br />

CE-zertifizierter Geräte nicht zu<br />

empfehlen beziehungsweise sie<br />

angesichts der damit eventuell verbundenen<br />

Gefahren nicht darin zu<br />

bestärken, diese weiter zu verwenden.<br />

Die Aufklärung sei unbedingt<br />

in den Behandlungsunterlagen zu<br />

dokumentieren.<br />

Entscheidet sich der Patient ungeachtet<br />

der ärztlichen Empfehlung<br />

dafür, das selbst gebaute System<br />

(weiterhin) zu verwenden, ist der<br />

Arzt nicht verpflichtet, dem Patienten<br />

das zu verbieten (freies Selbstbestimmungsrecht).<br />

Ob der Arzt die von dem Gerät<br />

ermittelten Werte als Grundlage<br />

für eine Therapieempfehlung bzw.<br />

Behandlung heranziehen darf,<br />

sei keine juristische, sondern eine<br />

medizinisch-fachliche Frage, meint<br />

Rechtsanwalt Dr. Moeck. „Entscheidend<br />

ist, ob das System aus medizinisch-fachlicher<br />

Sicht hinreichend<br />

zuverlässige Werte liefert, auf die<br />

sich eine Therapieentscheidung deshalb<br />

stützen darf.“<br />

Michael Reischmann<br />

Das ausführliche 23-seitige juristische<br />

Looper-Gutachten mit detaillierten<br />

Hinweisen für Ärzte und Patienten ist<br />

online bei der <strong>DDG</strong> verfügbar:<br />

http://bit.ly/2xeHCtM<br />

Neue Leistung im EBM<br />

Hyperbare Sauerstofftherapie bei diabetischem Fußsyndrom geregelt<br />

BERLIN. Die ambulante Behandlung<br />

von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom<br />

mit der hyperbaren Sauerstofftherapie<br />

ist seit Oktober als neue<br />

Leistung im EBM enthalten.<br />

Für die hyperbare Sauerstofftherapie<br />

bei diabetischem Fußsyndrom<br />

hat der Bewertungsausschuss den<br />

neuen Abschnitt 30.2.2 in den EBM<br />

aufgenommen. Die vertragsärztliche<br />

Arbeit wird in fünf Gebührenordnungspositionen<br />

abgebildet:<br />

• 302<strong>10</strong> (64 Punkte / 6,80 €): Teilnahme<br />

an multidisziplinärer Fallkonferenz<br />

zur Indikationsprüfung<br />

»Zwei Jahre lang<br />

extrabudgetäre<br />

Vergütung«<br />

• 30212 (343 Punkte / 36,50 €): Indikationsprüfung<br />

vor Überweisung<br />

ans Druckkammerzentrum<br />

• 30214 (140 Punkte / 14,90 €): Betreuung<br />

des Patienten zwischen<br />

den Druckkammerbehandlungen,<br />

• 30216 (323 Punkte / 34,40 €):<br />

Feststellen der Druckkammertauglichkeit<br />

vor der ersten Sitzung<br />

• 30218 (1173 Punkte / 124,90 €):<br />

Hyperbare Sauerstofftherapie<br />

Die Leistungen werden – mit Ausnahme<br />

der Nr. 30214 – für zwei Jahre<br />

extrabudgetär vergütet.<br />

Anwend- und abrechenbar ist die<br />

Sauerstofftherapie erst, wenn die<br />

Standardbehandlungen (medikamentös,<br />

Wunddébridement, Verbände,<br />

Druckentlastung, chirurgische<br />

Maßnahmen) erfolglos geblieben<br />

sind. Nur Fachärzte für Innere Medizin<br />

und Endokrinologie und Diabetologie<br />

sowie Fachärzte für Innere<br />

oder Allgemeinmedizin jeweils mit<br />

der Anerkennung „Diabetologie“<br />

oder „Diabetologe <strong>DDG</strong>“ dürfen an<br />

ein Druckkammerzentrum überweisen.<br />

Eine multidisziplinäre Fallkonferenz<br />

muss stattgefunden haben<br />

und deren Ergebnis bei der Indikationsüberprüfung<br />

vor der Überweisung<br />

berücksichtigt werden.<br />

„Druckkammerarzt“-Diplom<br />

und KV-Genehmigung nötig<br />

Das Feststellen der Druckkammertauglichkeit<br />

und die hyperbare Sauerstofftherapie<br />

selbst können nur<br />

Fachärzte der Inneren Medizin, für<br />

Allgemeinmedizin, HNO-Heilkunde,<br />

Anästhesiologie, Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

sowie im Gebiet Chirurgie<br />

mit einem „Druckkammerarzt“-<br />

Diplom der Gesellschaft für<br />

Tauch- und Überdruckmedizin oder<br />

mit gleichwertiger Qualifikation berechnen.<br />

Für beide Leistungen ist eine<br />

Genehmigung der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung erforderlich. REI<br />

KBV Praxisnachrichten<br />

Hilfe für Autofahrer<br />

mit Augenleiden<br />

Bei grauem oder grünem<br />

Star können Fahrerassistenzsysteme<br />

unterstützen, sie<br />

sind aber noch nicht optimal.<br />

Nachtsichtkameras und<br />

und elektronische Fahrbahnmarkierungen<br />

könnten<br />

nützlich sein, so Experten.<br />

Quelle: DOG-Pressemitteilung<br />

422<br />

Millionen Menschen mit<br />

Typ-2-Diabetes gibt es<br />

mittlerweile weltweit.<br />

Seit 1980 hat sich<br />

die Zahl mehr als<br />

vervierfacht.<br />

Quelle: Foodwatch-PM<br />

Die DGEM hat einen neuen Präsidenten<br />

Privatdozent Dr. Frank Jochum, Evangelisches Waldkrankenhaus<br />

Spandau und Martin-Luther-Krankenhaus Berlin-Wilmersdorf,<br />

ist neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für<br />

Ernährungsmedizin. Eines seiner Ziele: Die Weiterentwicklung<br />

und praktische Anwendung ernährungsmedizinischer<br />

Erkenntnisse in Klinik und Praxis.


4 News & Fakten<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Dem Fortschritt folgen<br />

G-BA-Vorgaben fürs DMP Typ-1-Diabetes bedürfen der Aktualisierung<br />

KÖLN. Das IQWiG rät dem G-BA, seine Vorgaben für das DMP<br />

Typ-1-Diabetes zu überarbeiten. Das könnte den Einsatz von<br />

CGM-Systemen und Insulinanaloga sowie die Häufigkeit von<br />

Patientenschulungen betreffen.<br />

Im November 2016 beauftragte der<br />

Gemeinsame Bundesausschuss<br />

(G-BA) das Institut für Qualität<br />

und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />

(IQWiG) mit einer Leitlinienrecherche<br />

zur Aktualisierung<br />

des DMP Diabetes mellitus Typ 1.<br />

Jetzt im September veröffentlichte<br />

das Institut seinen Abschlussbericht<br />

(Stand Juli <strong>2018</strong>).<br />

Über 2800 Empfehlungen<br />

in 37 Leitlinien gefunden<br />

Die Wissenschaftler haben sich 37<br />

Leitlinien angeschaut, aus denen<br />

sie 2817 Empfehlungen extrahierten.<br />

Aufgrund des Abgleichs<br />

von Leitlinien-Empfehlungen<br />

und G-BA-Richtlinie kommen<br />

sie zu dem Eindruck, dass die<br />

Inhalte aller Versorgungsaspekte<br />

des DMP aktualisiert werden<br />

könnten („potenzieller Aktualisierungsbedarf“).<br />

Geboten sei eine<br />

Überarbeitung aber unter anderem<br />

»Erfreulich, dass<br />

das IQWiG auf<br />

neue Therapiemöglichkeiten<br />

hinweist«<br />

„Zusätzliche<br />

Schulungen helfen<br />

bei der Umsetzung<br />

im Alltag“<br />

Fotos: iStock/Creative-Touch,<br />

iStock/KatarzynaBialasiewicz<br />

„Empfehlungen zur<br />

gesunden Lebensweise<br />

betreffen auch die<br />

Themen Ernährung und<br />

Bewegung“<br />

beim Vermeiden von Hypoglykämien,<br />

was mittlerweile auch bei Typ-<br />

1-Diabetes ein wichtiges Behandlungsziel<br />

sei.<br />

Das IQWiG verweist darauf, dass<br />

etwa das kontinuierliche Glukose-<br />

Monitoring (CGM) zunehmend<br />

Verbreitung findet. Auch würden<br />

Geräte mit Unterzuckerungs-Alarmfunktion<br />

mit der Insulinpumpe<br />

kombiniert, um die Insulingabe automatisch<br />

zu stoppen oder zu drosseln.<br />

„In den für den Abschlussbericht<br />

ausgewerteten neuen Leitlinien<br />

werden diese Technologien aufgegriffen,<br />

im DMP fehlen sie jedoch“,<br />

stellt das IQWiG fest.<br />

„Es ist wirklich erfreulich, dass das<br />

IQWiG auf die in den aktuellen<br />

Leitlinien genannten neuen therapeutischen<br />

Möglichkeiten hinweist<br />

und eine Anpassung des DMP empfiehlt“,<br />

meint Professor Dr. Thomas<br />

Haak vom Diabetes Zentrum Mergentheim,<br />

der die Überarbeitung<br />

der S3-Leitlinie „Therapie des Typ-<br />

1-Diabetes“ koordiniert hat. Aus<br />

seiner Sicht ist die DMP-Anpassung<br />

dringend indiziert, um zeitraubende<br />

Diskussionen mit den Kostenträgern<br />

»<strong>DDG</strong> wird<br />

noch Stellung<br />

beziehen«<br />

bei der Verordnung neuer technischer<br />

Hilfsmittel zu vermeiden.<br />

Das IQWiG hebt ferner hervor, dass<br />

die DMP-Richtlinie für Patientenschulungen<br />

nur wenige inhaltliche<br />

und zeitliche Vorgaben macht. Laut<br />

neueren Leitlinien könnten aber Refresh-<br />

oder Ergänzungsschulungen<br />

Patienten helfen, die Therapieempfehlungen<br />

im Alltag umzusetzen.<br />

Da die Leitlinien mittlerweile etliche<br />

Empfehlungen zur „gesunden<br />

Lebensweise“ geben, sollten auch<br />

im DMP nicht nur Tabak- und Alkoholkonsum,<br />

sondern ebenso Ernährung<br />

und Bewegung thematisiert<br />

werden.<br />

Humaninsulin und<br />

Analoga gleichwertig<br />

Von „diskrepanten Aussagen“<br />

berichtet das Institut bezüglich<br />

der Art des Insulins, das<br />

Patienten mit Typ-1-Diabetes<br />

spritzen. Denn während<br />

das DMP von Humaninsulin<br />

als Mittel der Wahl ausgehe,<br />

betrachteten die neuen Leitlinien<br />

Insulinanaloga inzwischen als<br />

gleichwertig. Auch dies ist aufgrund<br />

der wissenschaftlichen Evidenz laut<br />

Prof. Haak ein Grund, die DMP-<br />

Vorgaben zu ändern.<br />

Das liegt nun in den Händen des<br />

G-BA. Die <strong>DDG</strong> wird dabei von<br />

ihrer Stellungnahmemöglichkeit<br />

Gebrauch machen, zumal die Neuauflage<br />

ihrer S3-Leitlinie zur Therapie<br />

des Typ-1-Diabetes für den<br />

IQWiG-Bericht noch nicht vorlag<br />

und deshalb nicht berücksichtigt<br />

wurde.<br />

<br />

Michael Reischmann<br />

Schwieriger Durchblick<br />

Wirrwarr bei Patientenakten verärgert Ärzte – Vereinheitlichung gefordert<br />

berlin. Patientendaten werden in<br />

Arztpraxen gesammelt, in Kliniken,<br />

Apotheken, bei Pflegediensten. In<br />

einer elektronischen Akte sollen sie zusammengefasst<br />

werden, um jederzeit<br />

verfügbar zu sein. Doch wie soll eine<br />

solche Patientenakte aussehen, wie ist<br />

sie strukturiert, welche Daten gelangen<br />

in die Akte, wer hat Zugriff?<br />

Geht es nach den Vorstellungen<br />

von Politik und Kassen, wird es<br />

bald eine Fülle an Patientenakten<br />

geben – sicher und für den Versicherten<br />

leicht zugänglich, per Tablet,<br />

Smartphone oder PC. Dass die<br />

Deutschen der Digitalisierung ihrer<br />

Patientendaten offen gegenüberstehen,<br />

ergab 2017 eine repräsentative<br />

Befragung im Auftrag des Digitalverbands<br />

Bitkom. 43 % der Bürger<br />

würden demnach Untersuchungsresultate<br />

künftig gerne in digitaler<br />

Form erhalten. 60 % befürworten<br />

die elektronische Patientenakte.<br />

Der Gesetzgeber hat unterschiedliche<br />

Aktenkonzepte gesetzlich<br />

verankert. In der Praxis-EDV gibt<br />

es bereits die vom Arzt geführte<br />

einrichtungsinterne elektronische<br />

Arzt akte. Zudem wird der patientenbezogene<br />

Datenaustausch zwischen<br />

verschiedenen Gesundheitseinrichtungen<br />

über die arztgeführte elektronische<br />

Fallakte praktiziert. Künftig<br />

soll es aber auch die elektronische<br />

Gesundheitsakte (eGA, § 68 SGB V),<br />

die elektronische Patienten akte (ePA,<br />

§ 291) und das elektronische Patientenfach<br />

(ePF, § 291) geben.<br />

Dr. Stephan Hofmeister, Vorstandsvize<br />

der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung, spricht angesichts<br />

der Aktenvarianten von einer<br />

„babylonischen Sprachverwirrung“.<br />

Die KBV fordert deshalb eine Vereinheitlichung<br />

von eGA, ePA und<br />

»Babylonische<br />

Sprachverwirrung«<br />

ePF. Es soll nur eine ePA geben.<br />

Dr. Thomas Kriedel, Mitglied des<br />

KBV-Vorstands, betonte, dass es<br />

auch nur einen strukturierten, standardisierten<br />

Datensatz geben dürfe,<br />

auf dem alle Akten, also auch die der<br />

Krankenkassen (eGA), aufsetzen.<br />

Welche Daten hat der Arzt<br />

wie bereitzustellen?<br />

Deutschland fällt zurück<br />

Eine Analyse der Stiftung Münch zeigt, dass Deutschland bei der Implementierung<br />

einer elektronischen Patientenakte den Anschluss zu verlieren droht. Im Vergleich von<br />

20 europäischen Ländern hat sich Deutschland in den vergangenen zwei Jahren um<br />

zwei Plätze verschlechtert und liegt nur noch auf Platz 13. Spitzenreiter ist Dänemark. Es<br />

folgen Finnland und Schweden. „Es mangelte hierzulande bis dato an klaren, verlässlichen<br />

konzeptionellen Vorgaben der Politik“, fasst Stephan Holzinger, Vorstandsvorsitzender<br />

der Stiftung Münch, die Ursachen zusammen. Die Studie im Netz: https://bit.ly/2NSolK6<br />

Das Recht zur Richtlinienkompetenz<br />

für die Inhalte fordert die KBV vom<br />

Gesetzgeber für sich ein. Der Arzt<br />

müsse wissen, welche Daten er in<br />

welchem Format zur Verfügung zu<br />

stellen habe, damit der Datenaustausch<br />

zwischen den Akten bzw. Praxen<br />

funktioniere. Alle Akteure müssten<br />

sich dann verpflichten, diesen<br />

grundlegenden Standard zu nutzen.<br />

Krankenkassen dürfen im Vorfeld<br />

der Zurverfügungstellung von Patientenakten<br />

nach § 291a SGB V<br />

ihren Versicherten sog. Gesundheitsakten<br />

zur Verbesserung der<br />

Qualität und Wirtschaftlichkeit der<br />

Versorgung anbieten, auch um erste<br />

Erfahrungen zu gewinnen. AOK<br />

und Techniker Krankenkasse sind<br />

Vorreiter bei der Erprobung eigener<br />

Lösungen. Zudem ist das von zahlreichen<br />

gesetzlichen und privaten<br />

Krankenversicherungen unterstützte<br />

Gesundheitsprogramm vivy.com<br />

online gegangen.<br />

AOK: Man muss auch an<br />

Geschäftsmodelle denken<br />

Martin Litsch, Vorsitzender des<br />

AOK-Bundesverbandes, bekräftigt<br />

die Notwendigkeit des von der KBV<br />

geforderten „einheitlichen Datensatzes“,<br />

international gebe es hierfür<br />

Standards, die man nutzen könne.<br />

Bestimme allerdings die KBV über<br />

die Inhalte, führe das zu einer „unglaublichen<br />

Einschränkung“ für jene,<br />

die Akten anbieten wollen. Man müsse<br />

„auch an Geschäftsmodelle denken“.<br />

Litsch stellt sich vor, dass die<br />

Bundesnetzagentur inhaltliche Standards<br />

festlegen könnte – gültig für<br />

alle Beteiligten, auch für Entwickler<br />

von Geräten und Software. Strittig ist<br />

zurzeit noch, wie die vom Arzt erhobenen<br />

Daten in die Gesundheitsakte<br />

der Kassen kommen. Einen direkten<br />

Zugriff auf die Daten in der Praxis<br />

lehnen die Ärzte ab. <br />

kol


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

News & Fakten<br />

5<br />

Wie Muskeln sich auf den<br />

nächsten Tag vorbereiten<br />

Innere Uhr reguliert Tagesverlauf des Stoffwechsels<br />

NEUHERBERG. Dass Muskelzellen<br />

eine eigene innere Uhr haben, war<br />

schon lange bekannt. Wie die Zellen<br />

darüber den Metabolismus regeln, zeigen<br />

aktuelle DZD-Studiendaten.<br />

So gut wie alle Zellen im menschlichen<br />

Körper besitzen eine eigene<br />

innere Uhr. Dadurch können<br />

verschiedene Vorgänge nach einem<br />

bestimmten zeitlichen Timing ablaufen.<br />

Die Tragweite dieses Prozesses<br />

ist groß: „Gerät die innere Uhr<br />

des Körpers aus dem Takt, kann das<br />

schwere Folgen für den Stoffwechsel<br />

haben. So ist beispielsweise bekannt,<br />

dass Menschen, die viel im Schichtdienst<br />

arbeiten, besonders anfällig<br />

für Stoffwechselkrankheiten sind“,<br />

erläutert Professor Dr. Henriette<br />

Uhlenhaut, Institut für Diabetes<br />

und Adipositas des Helmholtz<br />

Zentrums München, einem Partner<br />

im DZD. Wie der 24-Stunden-<br />

Stoffwechselrhythmus der Muskeln<br />

geregelt wird, war bislang noch nicht<br />

im Detail bekannt. Darum befasste<br />

sich die Arbeitsgruppe um Prof.<br />

Uhlenhaut mit dieser Fragestellung.<br />

„Wir hatten speziell zwei Proteine<br />

im Blick, die als sogenannte Master-<br />

Regulatoren der inneren Uhr fungieren“,<br />

betont Erstautor Dr. Kenneth<br />

Dyar vom gleichen Institut.<br />

Vor allem die Stunden vor dem<br />

Aufwachen ragen heraus<br />

Zudem versuchten die Wissenschaftler<br />

in die Regulierung der Prozesse<br />

einzugreifen. Im Mausmodell gelang<br />

»In Regulierung<br />

eingreifen«<br />

es ihnen, die Fettmasse zu reduzieren<br />

und die Produktion von Muskelproteinen<br />

anzukurbeln.<br />

Langfristig sollen die Mechanismen<br />

auch im Menschen untersucht<br />

werden. Wäre es möglich, wie im<br />

Modell in die Regulierungsprozesse<br />

einzugreifen, könnten verschiedene<br />

Aspekte von Diabetes und Adiposi-<br />

Die innere Uhr der Muskelzellen sorgt für Energie, um gestärkt in den Tag zu starten.<br />

tas beeinflusst werden. Die Forscher<br />

erhoffen sich, die Insulinresistenz bei<br />

Typ-2-Diabetes zu bekämpfen und<br />

die Fettverbrennung anzukurbeln,<br />

um so krankhaftes Übergewicht zu<br />

reduzieren.<br />

dz<br />

Pressemitteilung DZD<br />

Dyar KA et al. PLoS Biol <strong>2018</strong>; 16(8): e2005886<br />

ABASAGLAR – DAMIT KOMM ICH KLAR<br />

Erleichtern Sie Ihren Patienten den Einstieg in die Basalinsulintherapie.<br />

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Die zwei Proteine heißen BMAL1<br />

und REV-ERBa. Beide binden an<br />

die DNA und regulieren damit<br />

nachfolgende Prozesse. Die Wissenschaftler<br />

nutzten Muskelzellen<br />

von Mäusen, um die Aktivität der<br />

Proteine im Tagesverlauf zu verfolgen.<br />

Nicht nur die Bindung an das<br />

Erbgut wurde ermittelt, auch die<br />

Regulierung der Genaktivität sowie<br />

die Gen- und Stoffwechselprodukte<br />

wurden gemessen.<br />

Mithilfe dieser Daten nahmen die<br />

Forscher vor allem den Auf- und<br />

Abbau von Lipiden und Proteinen<br />

unter die Lupe. Dabei wurden sie<br />

auf Mechanismen aufmerksam, die<br />

speziell nachts von den regulatorischen<br />

Proteinen aktiviert werden.<br />

„Darunter fällt beispielsweise das<br />

Speichern von Fett, der Zuckerstoffwechsel<br />

oder die Sensitivität<br />

gegenüber Insulin“, erklärt Prof.<br />

Uhlenhaut. Opponierende Prozesse<br />

wie die Fettsäureoxidation und<br />

der Proteinabbau werden in diesem<br />

Zeitraum unterdrückt. Vor allem in<br />

den Stunden vor dem Aufwachen<br />

war dieses Muster besonders ausgeprägt,<br />

betonen die Autoren. So<br />

könnten die Muskeln auf den Tag<br />

vorbereitet werden.<br />

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Übersichtlich, einfach und praktisch.<br />

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der Praxis und als Unterstützung für<br />

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Bezeichnung der Arzneimittel: ABASAGLAR <strong>10</strong>0 Einheiten/ml Injektionslösung in einer Patrone, ABASAGLAR <strong>10</strong>0 Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen. Zusammensetzung:<br />

arzneilich wirksamer Bestandteil: 1 ml Lösung enthält <strong>10</strong>0 Einheiten Insulin glargin (entsprechend 3,64 mg); Hilfsstoffe: Zinkoxid, Metacresol, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser<br />

für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: ABASAGLAR wird zur Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern im Alter von 2 Jahren und älter eingesetzt.<br />

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Insulin glargin oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Hypoglykämie. Häufig: Hautveränderungen an der Injektionsstelle<br />

(Lipoatrophie oder Lipohypertrophie); Nebenwirkungen an der Haut und allergische Reaktionen (Reaktionen an der Einstichstelle, z. B. Rötung, ungewohnt starker Schmerz beim Spritzen,<br />

Juckreiz, Quaddelbildung, Schwellung oder Entzündung). Selten: Schwere allergische Reaktionen auf Insulin: Großflächige Hautreaktionen (Hautausschlag, Juckreiz am ganzen Körper), starke<br />

Haut- und Schleimhautschwellungen (Angioödem), Atemnot, Blutdruckabfall mit schnellem Puls und Schwitzen; dies können Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion auf Insulin sein und<br />

lebensbedrohlich werden. Sehstörungen: Ausgeprägte Veränderungen der Blutzuckereinstellung können das Sehvermögen vorübergehend beeinträchtigen, bei proliferativen Retinopathie können<br />

schwere Unterzuckerungen zu vorübergehenden Verlust der Sehschärfe führen. Vorübergehende Wassereinlagerungen im Körper, die sich als Schwellungen im Bereich der Unterschenkel und<br />

Knöchel äußern können. Sehr selten: Störung des Geschmacksempfindens (Dysgeusie), Muskelschmerzen (Myalgie). Nebenwirkungen mit nicht bekannter Häufigkeit: Bildung von Antikörpern<br />

gegen körperfremdes Insulin, in seltenen Fällen kann dies Anpassung der Insulindosierung erfordern. Im Allgemeinen sind Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen bis zu 18 Jahren ähnlich<br />

denen bei Erwachsenen. Über Reaktionen im Einstichbereich (Schmerz an der Einstichstelle, Reaktionen an der Einstichstelle) und Hautreaktionen (Ausschlag, Nesselsucht) wurde bei Kindern<br />

und Jugendlichen bis zu 18 Jahren relativ häufiger berichtet als bei Erwachsenen. Daten zur Sicherheit aus klinischen Prüfungen liegen für Kinder unter 2 Jahren nicht vor. Zulassungsinhaber:<br />

Eli Lilly Nederland B.V., Papendorpseweg 83, 3528 BJ Utrecht, Niederlande; Ansprechpartner in Deutschland: Lilly Deutschland GmbH, Werner-Reimers-Str. 2 – 4, D-61352 Bad Homburg.<br />

Verschreibungspflichtig. Stand: Februar <strong>2018</strong><br />

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»Protein- und<br />

Fettstoffwechsel<br />

verfolgt«<br />

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6 News & Fakten<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Wenn sich die Industrie nicht rührt,<br />

bleibt nur die Limo-Steuer<br />

NGO, Kassen und Ärzte streiten für härtere Gangart bei Zucker und Süßstoff<br />

BERLIN. Ankündigungen von Herstellern und Händlern, den<br />

Zuckergehalt in ihren Produkten freiwillig zu senken, zeigen<br />

kaum Wirkung. Deshalb werden freiwillige Zielvereinbarungen<br />

wohl wenig bringen, muntert Foodwatch die Bundesregierung<br />

auf, bei ihren Präventionsbemühungen mehr zu tun.<br />

Die Nichtregierungsorganisation<br />

(NGO) Foodwatch, der<br />

AOK-Bundesverband und<br />

ein Ernährungsmediziner plädierten<br />

gemeinsam in Berlin für einen<br />

verstärkten Kampf gegen die drohende<br />

Adipositas-Epidemie, die vor<br />

allem Kinder betreffen würde. Die<br />

zweite Marktanalyse von Foodwatch<br />

zu Softdrinks hatte zu desillusionierenden<br />

Ergebnissen geführt.<br />

Marktstudie zeigt keine<br />

Verbesserungen zu 2016<br />

In der Analyse wurden Getränke der<br />

Handelsketten Edeka, Rewe und Lidl<br />

auf ihren Zuckergehalt untersucht<br />

und dieser mit den Werten von<br />

2016 verglichen. Einbezogen waren<br />

sämtliche Limonaden, Cola-Getränke,<br />

Energy-Drinks, Saftschorlen,<br />

Brausen, Eistees, Near-Water- und<br />

Fruchtsaftgetränke.<br />

Die Untersuchung habe gezeigt, dass<br />

weit über die Hälfte der 600 untersuchten<br />

Produkte – nämlich 345<br />

Produkte bzw. 58 % – über dem<br />

Wert von fünf Gramm Zucker je <strong>10</strong>0<br />

Milliliter lägen, so Studienleiterin<br />

Luise Molling. Das sei ein Maßstab<br />

für Überzuckerung, der sich an den<br />

»Kuschelkurs<br />

ist zum Scheitern<br />

verurteilt«<br />

Wert anlehnt, der in Großbritannien<br />

seit April dieses Jahres eine Zuckersteuer<br />

auslöst. 2016 seien es 59 %<br />

gewesen. Gut ein Drittel der Getränke<br />

habe 8 % Zucker enthalten –<br />

genauso viele, wie es vor zwei Jahren<br />

gewesen sind. „Es hat sich nichts getan“,<br />

fasste Molling zusammen.<br />

Am süßesten seien die bei Jugendlichen<br />

beliebten Energy-Drinks, der<br />

Spitzenreiter enthält 83 % Zucker<br />

bzw. 27,5 Zuckerwürfel pro 500-Milliliter-Dose.<br />

195 der untersuchten<br />

Getränke waren Süßstoffe zugesetzt.<br />

Auch sie seien keine gesunden<br />

Durstlöscher, gebe es doch Hinweise<br />

darauf, dass auch sie das Entstehen<br />

von Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes<br />

fördern könnten. Ein kleiner<br />

Hoffnungsschimmer: Der Anteil der<br />

Getränke, die keinen Zucker oder<br />

Süßstoff enthielten, habe sich auf<br />

2 % verdoppelt (13 Produkte).<br />

Reduktionsstrategie bislang<br />

noch ergebnislos<br />

Der Kuschelkurs von Ernährungsund<br />

Landwirtschaftsministerin Julia<br />

Klöckner (CDU), die Lebensmittelindustrie<br />

zur Zuckerreduktion zu bewegen,<br />

sei offensichtlich zum Scheitern<br />

verurteilt, meinte Molling. Das<br />

Bundeslandwirtschaftsministerium<br />

arbeitet derzeit an einer nationalen<br />

Reduktionsstrategie, mit der Zucker,<br />

Fett und Salz in Fertigprodukten vermindert<br />

werden sollen. Beschlossen<br />

wurde das im Koalitionsvertrag. Dabei<br />

zeigte Ministerin Klöckner, die<br />

sich mit dem Bundesverband der<br />

Auch Dr. Eckart von Hirschhausen<br />

äußerte sich zum Konsum<br />

von Erfrischungsgetränken.<br />

Foto: Thomas Trappe<br />

„Wir wissen alle, dass<br />

ein Kind, das erst mal dick<br />

ist, sehr schwer wieder<br />

abnimmt“<br />

<strong>DDG</strong>: Maßnahmen zum Umsteuern<br />

„Da aus übergewichtigen Kindern leider allzu häufig kranke Erwachsene werden, muss<br />

die Regierung endlich handeln“, betont Professor Dr. Dirk Müller-Wieland, Präsident der<br />

<strong>DDG</strong>. Die Fachgesellschaft fordert u.a. eine Mehrwertsteuerbefreiung für gesunde und<br />

einen höheren Steuersatz für ungesunde Lebensmittel. Notwendig wären auch eine<br />

verständliche Lebensmittelkennzeichnung, ein Verbot von Lebensmittelwerbung, die sich<br />

an Kinder richtet, sowie verbindliche Standards für die Verpflegung in Kitas und Schulen.<br />

Die <strong>DDG</strong> sitzt mit am „Runden Tisch“ des Ernährungsministeriums zur Erarbeitung einer<br />

Strategie zur Reduktion von Zucker, Fett und Salz in verarbeiteten Lebensmitteln und<br />

vertritt hier u.a. die Forderung nach verbindlichen Maßnahmen. Sie begrüßt, dass die<br />

Ministerin im Sinne der Prävention tätig wird. Allerdings werde die Reduktionsstrategie<br />

alleine nicht genügen, um die gewünschten gesundheitlichen Ergebnisse zu erreichen.<br />

Deutschen Ernährungsindus trie zum<br />

Ernährungsgipfel zusammensetzen<br />

wird, bisher wenig Offenheit für<br />

eine Zuckersteuer – genauso wenig<br />

wie ihr Kollege Gesundheitsminister<br />

Jens Spahn (CDU).<br />

Die Marktanalyse offenbare, so Molling,<br />

dass die Industrie nicht zum<br />

Umdenken bereit sei. Man brauche<br />

also eine Steuer nach britischem<br />

Vorbild. Auf der Insel muss für alle<br />

Getränke mit mehr als 5 % Zucker<br />

eine Sonderabgabe gezahlt werden,<br />

ab 8 % erhöht sich der Satz nochmals.<br />

Darüber hinaus wäre aber<br />

auch eine Abgabe auf Süßungsmittel<br />

vonnöten – denn die müssten<br />

ebenfalls reduziert werden, um die<br />

Geschmacksgewohnheiten der Menschen<br />

auf weniger Süße zu trimmen.<br />

Dr. Kai Kolpatzik, Leiter der<br />

Abteilung Prävention im AOK-<br />

Bundesverband, betonte, dass die<br />

Industrie nicht mehr viele Gelegenheiten<br />

habe, ihren guten Willen<br />

zu zeigen. „Im Rahmen der nationalen<br />

Reduktionsstrategie haben<br />

Unternehmen eine letzte Chance,<br />

Verantwortung zu übernehmen“, so<br />

Dr. Kolpatzik. „Lenkt die Industrie<br />

nicht ein, sind gesetzliche Vorgaben<br />

unausweichlich.“<br />

Viele Stimmen in der Ärzteschaft<br />

fordern gesetzliche Vorgaben<br />

Er sei jedoch trotz der ministeriellen<br />

Zurückhaltung zuversichtlich, dass<br />

sich die Stimmung in der Politik<br />

ändern könnte. „Wir haben viele<br />

Stimmen in der Ärzteschaft, die das<br />

fordern“, sagte er. „Und auch in den<br />

verschiedenen Fraktio nen gibt es<br />

immer mehr Äußerungen in diese<br />

Richtung.“<br />

Spontan unterstützt wurde der gesundheitspolitische<br />

Termin von<br />

Dr. Eckart von Hirschhausen –<br />

ein Indiz dafür, dass ein Thema<br />

breite Aufmerksamkeit bekommt.<br />

Der Arzt berichtete, allein auf dem<br />

wenige hundert Meter langen Weg<br />

vom Hauptbahnhof zur Bundespressekonferenz<br />

habe er genügend<br />

füllige Kinder gesehen, um zu wissen,<br />

dass das Anliegen dringend sei.<br />

„Wir wissen alle, dass ein Kind, das<br />

erst mal dick ist, sehr schwer wieder<br />

abnimmt“, so der Entertainer.<br />

Thomas Trappe<br />

Pressekonferenz Foodwatch-Marktstudie<br />

Zuckerreduktion <strong>2018</strong><br />

Foodwatch-Marktstudie <strong>2018</strong><br />

zu Erfrischungsgetränken:<br />

http://t1p.de/marktstudieerfrischungsgetraenke<br />

Ärzte verlassen Bündnis mit Lebensmittelindustrie<br />

Appelle an die Eltern dicker Kinder reichen nun mal nicht<br />

BERLIN. Die Deutsche Gesellschaft für<br />

Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ),<br />

die Deutsche Adipositasgesellschaft<br />

(DAG) und der Berufsverband der Kinder-<br />

und Jugendärzte (BVKJ) sind mit<br />

ihrer Kooperation mit der Industrie in<br />

Sachen Zucker unzufrieden. Jetzt haben<br />

sie Konsequenzen gezogen.<br />

Die Plattform Ernährung und Bewegung<br />

(PEB) will gesundheitsbewusstes<br />

Verhalten fördern. BVKJ-<br />

Präsident Dr. Thomas Fischbach<br />

wirft den Bündnismitgliedern aus<br />

der Lebensmittelindus trie jedoch<br />

vor, den Fokus systematisch auf<br />

das Thema Bewegung zu verschieben<br />

und so Diskussionen etwa über<br />

Zucker reduzierungen zu verhindern.<br />

Die Hoffnung, gemeinsam mit der<br />

Industrie Fortschritte zu erzielen, sei<br />

enttäuscht worden, so Dr. Fischbach.<br />

Erkrankungsrisiko hat<br />

sogar noch zugenommen<br />

Dabei sind diese dringend nötig, wie<br />

Professor Dr. Berthold Koletzko<br />

von der DGKJ-Ernährungskommission<br />

betonte. Hierzulande leiden 15 %<br />

aller Kinder an Übergewicht und<br />

6 % an Adipositas. Vor allem Kinder<br />

aus bildungsfernen Haushalten<br />

sind betroffen. Sie hätten heute im<br />

Vergleich zum Durchschnitt der Jugend<br />

ein vierfach erhöhtes Risiko, an<br />

Adipositas zu erkranken, 2006 sei es<br />

noch der Faktor drei gewesen. Kinder<br />

mit einem BMI von über 35 verlören<br />

etwa 19 gesunde Lebensjahre.<br />

Mit gut gemachten Broschüren, die<br />

nur ohnehin interessierte Familien<br />

aus der Mittelschicht erreichten,<br />

sowie Projektarbeit sei kein ausreichender<br />

Schutz der Kinder aus Risikogruppen<br />

zu erzielen, sagt DGKJ-<br />

Präsidentin Professor Dr. Ingeborg<br />

Krägeloh-Mann. „Viele Eltern reden<br />

das Problem klein“, weiß auch<br />

Dr. Fischbach zu berichten. Deshalb<br />

müsse mit steuerlichen Ins trumenten<br />

eingegriffen werden. Am besten geeignet<br />

sei dafür eine Zuckersteuer.<br />

„Die Abgabe zuckerhaltiger Getränken<br />

in Kita und Schule muss strikt<br />

Dr. Thomas<br />

Fischbach<br />

BVKJ-Präsident<br />

Foto: BVKJ<br />

unterbunden werden, so wie es in Belgien<br />

und Frankreich selbstverständlich<br />

ist“, sagt DAG-Vizepräsidentin<br />

PD Dr. Susanna Wiegand. „Kinder<br />

sollen lernen, Wasser zu trinken, um<br />

ihre Gesundheit zu schützen.“<br />

Auch bei der „Lebensmittelampel“,<br />

die es laut Koalitionsvertrag geben<br />

soll, befürchten die drei Fachorganisationen,<br />

dass die Interessen der<br />

Nahrungsmittelindustrie im Übermaß<br />

berücksichtigt werden. Man<br />

sollte sich ein Beispiel an Frankreich<br />

nehmen. Dort gebe es einen<br />

„Nutri score“, der die Verbraucher<br />

mittels einer Farbskala schnell<br />

erfassbar informiert, welche Lebensmittel<br />

(un)gesund sind.<br />

Sein Verband habe „keine Lust mehr,<br />

als Feigenblatt herzuhalten“, sagte<br />

Dr. Fischbach zum PEB-Austritt.<br />

Mirko Eichner, Geschäftsführer<br />

der PEB, zeigte sich enttäuscht darüber,<br />

bestritt aber, dass das Bündnis<br />

gegen die eigenen Ziele arbeite. tt<br />

BVKJ, DGKJ, DAG – Pressekonferenz


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Neue Daten vom ADA <strong>2018</strong><br />

bestätigen den Toujeo<br />

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• Weniger Patienten mit Hypoglykämien<br />

*,1–9<br />

• Mehr Patienten auf Ziel (NBZ/HbA<br />

1c ) **,8–11<br />

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* im Vergleich zu LANTUS ® , Insulin degludec, Insulin detemir und NPH-Insulin;<br />

** NBZ ≤ 1<strong>10</strong> mg/dl (≤ 6,1 mmol/l) oder individuell vom behandelnden Arzt festgelegter HbA 1c<br />

-Wert; im Vergleich zu LANTUS ® , Insulin degludec, Insulin detemir und NPH-Insulin.<br />

1 Bolli GB et al. Diabetes <strong>2018</strong>; 67(Suppl. 1): <strong>10</strong>32-P (BRIGHT); präsentiert bei den 78. Scientific Sessions,ADA <strong>2018</strong>, 22.–26. Juni <strong>2018</strong>, Orlando, FL, USA; ePoster erhältlich unter: http://ada.scientificposters.com; 2 Sullivan SD et al. (DELVER D+): <strong>10</strong>56-P;<br />

präsentiert bei den 78.Scientific Sessions,ADA <strong>2018</strong>,22.–26.Juni <strong>2018</strong>,Orlando,FL,USA; ePoster erhältlich unter:http://ada.scientificposters.com; 3 Zhou FL et al. (DELIVER-2) Diabetes Obes Metab <strong>2018</strong>; 20:1293–7; 4 Zhou FL et al. (DELIVER-3):986-P; präsentiert bei den 77.Scientific Sessions,ADA 2017,9.–13.Juni 2017,<br />

San Diego, CA, USA; ePoster erhältlich unter: https://ada.scientificposters.com; 5 Meneghini L et al. (LIGHTNING):ATTD8-0420 Abstr.; präsentiert bei der 11.Annual Conference on Advanced Technologies and Treatments for Diabetes (ATTD), 14.–17. Februar <strong>2018</strong>,Wien; 6 Ritzel R et al. Diabetes Obes Metab <strong>2018</strong>; 20: 541–8<br />

(EDITION 1–3); 7 Home PD et al.Diabetes Obes Metab <strong>2018</strong>; 20:121–8 (EDITION 4); 8 Fritsche A et al. (Toujeo-Neo T1DM):<strong>10</strong>31-P; präsentiert bei den 78.Scientific Sessions,ADA <strong>2018</strong>,22.–26.Juni <strong>2018</strong>,Orlando,FL,USA; ePoster erhältlich unter:http://ada.scientificposters.com; 9 Seufert J et al. (TOP-2):<strong>10</strong>20-P,präsentiert<br />

bei den 78. Scientific Sessions,ADA <strong>2018</strong>, 22.–26. Juni <strong>2018</strong>, Orlando, FL, USA; ePoster erhältlich unter: http://ada.scientificposters.com; <strong>10</strong> Pfohl M et al. (Toujeo-1): <strong>10</strong>27-P; präsentiert bei den 78. Scientific Sessions,ADA <strong>2018</strong>, 22.–26. Juni <strong>2018</strong>, Orlando, FL, USA; ePoster erhältlich unter: http://ada.scientificposters.com; 11<br />

Pscherer S et al. (Toujeo-Neo T2DM) Diabetes <strong>2018</strong>; 67(Suppl. 1):A597,Abstr. 2288-PUB.<br />

1801_TJO_G– SADE.TJO.18.08.2376<br />

Toujeo SoloStar ® 300 Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen<br />

Wirkstoff: Insulin glargin. Zusammens.: 300 Einheiten Insulin glargin/ml (entsprechend <strong>10</strong>,91mg). Ein Pen enthält 1,5ml Injektionslösung, entsprechend<br />

450 Einheiten. Sonst. Bestandt.: Zinkchlorid, Metacresol (Ph.Eur.), Glycerol, Salzsäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszw. Anw.-geb.: Diabetes<br />

mellitus bei Erwachsenen. Gegenanz.: Überempfindlichk. gegen d. Wirkstoff/sonstig. Bestandt. Warnhinw. u. Vorsichtsm.: Bei diabet. Ketoazidose Empfehl.<br />

von Normalinsulin i. v. Verstärkte Überwach. d. Blutzuckers b. Hypoglykämie b. Risiko kardialer oder zerebraler Komplikationen sowie proliferativer<br />

Retinopathie. Stoffwechselüberwachung b. interkurrenten Erkrank. B. Komb. m. Pioglitazon Anzeich. u. Symptome v. Herzinsuff., Gewichtszunahme u.<br />

Ödemen beobachtet. Bei Verschlechterung d. kard. Sympt. Pioglitazon absetzen. Wechselwirk.: Dosisanpassung bei antihyperglykämischen Arzneimitteln,<br />

Angiotensin-Converting-Enzym (ACE)-Hemmern, Disopyramid, Fibraten, Fluoxetin, Monoaminooxidase (MAO)-Hemmern, Pentoxifyllin, Propoxyphen,<br />

Salicylaten u. Sulfonamid-Antibiotika, Kortikosteroiden, Danazol, Diazoxid, Diuretika, Glukagon, Isoniazid, Östrogenen und Progestagenen, Phenothiazin-<br />

Abkömmlingen, Somatropin, Sympathomimetika (z. B. Epinephrin [Adrenalin], Salbutamol, Terbutalin), Schilddrüsenhormonen, atypischen Antipsychotika<br />

(z.B. Clozapin u. Olanzapin) u. Proteaseinhibitoren. Fehlende o. abgeschw. Symptome d. adrenergen Gegenregulation bei Betablockern, Clonidin,<br />

Guanethidin und Reserpin. Verstärk. od. Abschw. d. blutzuckersenk. Wirkung d. Betablocker, Clonidin, Lithiumsalze od. Alkohol. Fertilität, Schwangersch.<br />

u. Stillz.: Kann i. d. Schwangersch. angewen. werden, wenn notwendig. Bei Stillenden Anpassung d. Dosis u.d. Ernährung. Nebenwirk.: Immunsyst.: Selten<br />

allerg. Reaktionen. Stoffwechsel/Ernährungsstör.: Sehr häufig Hypoglykämie. Nervensyst.: Sehr selten Geschmacksstör. Augen: Selten Sehstörungen,<br />

Retinopathie. Haut/Unterhautzellgeweb.: Häufig Lipohypertrophie, gelegentl. Lipoatrophie. Skelettmusk./Bindegew./Knochen: Sehr selten Myalgie. Allg./<br />

Verabr.ort: Häufig Reakt. a.d. Einstichstelle, Selten Ödeme. Verschreibungspflichtig. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main,<br />

Deutschland. Stand: Februar <strong>2018</strong> (SADE.TJO.18.04.1148).<br />

Lantus ® <strong>10</strong>0 Einheiten/ml Injektionslösung in einer Patrone · Lantus ® SoloStar ® <strong>10</strong>0 Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen · Lantus ® <strong>10</strong>0<br />

Einheiten/ml Injektionslösung in einer Durchstechflasche<br />

Wirkstoff: Insulin glargin. Zusammensetzung: 1 ml enthält <strong>10</strong>0 Einheiten Insulin glargin (entsprechend 3,64 mg). Sonstige Bestandteile: Zinkchlorid,<br />

m-Cresol, Glycerol, Salzsäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke, (Durchstechflasche <strong>10</strong> ml: Polysorbat 20). Anwendungsgebiete: Zur<br />

Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern im Alter von 2 Jahren und älter. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung:<br />

Lantus ® enthält Insulin glargin, ein Insulinanalogon mit einer lang anhaltenden Wirkdauer. Lantus ® sollte einmal täglich zu einer beliebigen Zeit, jedoch<br />

jeden Tag zur gleichen Zeit, verabreicht werden. Dosierung und Zeitpunkt der Verabreichung von Lantus ® sollten individuell festgelegt werden. Bei Patienten<br />

mit Typ-2-Diabetes kann Lantus ® auch zusammen mit oralen Antidiabetika gegeben werden. Lantus ® wird subkutan verabreicht. Gegenanzeigen:<br />

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile. Warnhinweise/Vorsichtsmaßnahmen: Nicht das Insulin der Wahl<br />

bei diabetischer Ketoazidose. Umstellung auf andere/n Insulintyp/-marke/-ursprung nur unter strenger ärztlicher Überwachung. Bei Kombination mit<br />

Pioglitazon Herzinsuffizienz möglich, besonders bei Patienten mit Risikofaktoren. Bei Verschlechterung der kardialen Symptomatik Pioglitazon absetzen.<br />

Nebenwirkungen: Sehr häufig: Hypoglykämie. Häufig: Reaktionen an der Einstichstelle,<br />

Lipohypertrophie. Gelegentlich: Lipoatrophie. Selten: Allergische Reaktionen, Ödeme,<br />

Sehstörungen, Retinopathie. Sehr selten: Myalgie, Geschmacksstörung. Im Allgemeinen<br />

ist das Sicherheitsprofil bei Kindern und Jugendlichen (≤ 18 Jahre) ähnlich dem bei<br />

Erwachsenen. Verschreibungspflichtig. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, D-65926<br />

Frankfurt am Main, Deutschland. Stand: April <strong>2018</strong> (SADE.GLA.18.05.1209).


8 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Mit Apps und Algorithmen arbeiten<br />

Die Digitalisierung fordert Ärzte, Patienten und Politik heraus<br />

Prof. John<br />

Nolan und<br />

Prof. Dirk<br />

Müller-<br />

Wieland.<br />

Berlin. Alle reden von Daten – die Diabetologen auch. Welchen<br />

Nutzen Big Data verspricht, was Ärzte und Patienten durch<br />

Apps und Algorithmen gewinnen können und wie sich Wildwuchs<br />

verhindern lässt – das war Thema bei der „Night of Nations“<br />

der EASD in Berlin, zu der die <strong>DDG</strong> eingeladen hatte.<br />

Datamining bietet große Chancen<br />

für die Diabetologie, erläuterte<br />

Professor Dr. Martin<br />

Hrabe de Angelis vom Deutschen<br />

Zentrum für Diabetesforschung. So<br />

könnten durch Zusammenführen<br />

von Gesundheitsdaten im großen Stil<br />

Instrumente entwickelt werden, die<br />

eine präzise Vorhersage des individuellen<br />

Diabetesrisikos mit der Möglichkeit<br />

eröffnen, präventive Strategien<br />

zu implementieren. Das Digital<br />

Diabetes Prevention Center soll die<br />

Aufgabe stemmen, Daten von Millionen<br />

Menschen zusammenzuführen<br />

und auszuwerten. Damit könnten die<br />

Diabetologen auch mit großen Firmen<br />

wie Google oder Apple Schritt<br />

halten, die dieses Feld schon für sich<br />

entdeckt und Kooperationen mit anderen<br />

Unternehmen im Gesundheitssystem<br />

etabliert haben.<br />

„Wir werden Verantwortung abgeben<br />

müssen an Apps, Algorithmen<br />

^<br />

und Schwestern, aber auch an die<br />

Patienten selbst“, meint Professor<br />

Dr. Lutz Heinemann, Vorsitzender<br />

der AG Diabetes & Technologie der<br />

<strong>DDG</strong>. Algorithmen können Ärzte<br />

von den Routineaufgaben entlasten,<br />

die 80 % der Tätigkeit ausmachen.<br />

Das erlaubt es, sich auf die 20 %<br />

zu konzentrieren, die Kompetenz,<br />

Wissen und Zeit erfordern. Institutionen<br />

wie <strong>DDG</strong> und EASD werden<br />

sich nach Prof. Heinemanns Überzeugung<br />

künftig mehr um diese<br />

Themen kümmern müssen – zurzeit<br />

spielen sie, auch auf den Kongressen,<br />

noch eine untergeordnete<br />

Rolle.<br />

»Verantwortung<br />

abgeben«<br />

Vor welche Herausforderung die Regulation<br />

dieser Prozesse Gesellschaft<br />

und Behörden stellt, wurde am Beispiel<br />

der Gesundheits-Apps deutlich.<br />

Diesen Markt zu kontrollieren, ist nahezu<br />

unmöglich. Mit der CE-Kennzeichnung<br />

erklärt ein Hersteller lediglich,<br />

dass sein Produkt den geltenden<br />

Anforderungen genügt. Die <strong>DDG</strong><br />

hat mit DiaDigital.de eine Webseite<br />

eingerichtet, auf der Patienten nachsehen<br />

können, welche Apps das Siegel<br />

der Diabetesverbände tragen.<br />

„Ideen sollten frei sein, aber wenn sie<br />

zum Patienten kommen, möchte ich<br />

mich darauf verlassen können, dass<br />

das Produkt sicher ist und tut, was<br />

es soll“, betont Dr.-Ing. Wolfgang<br />

Lauer vom Bundesinstitut für Arzneimittel<br />

und Medizinprodukte. Die<br />

Behörde hilft App-Entwicklern mit<br />

einer online abrufbaren Leitlinie.<br />

Neben der Digitalisierung bleibt die<br />

Translation von Forschungsergebnissen<br />

in den klinischen Alltag eine<br />

Herausforderung: Um die Prognose<br />

für Menschen mit Diabetes zu verbessern,<br />

sind Lösungen gefordert,<br />

die praktikabel sind, ohne die hohe<br />

Qualität in Diagnostik und Therapie<br />

zu gefährden, sagte Professor Dr.<br />

Stefano del Prato, Universität Pisa.<br />

Night of Nations auf<br />

dem EASD – Round Table<br />

(v.l.n.r.): Prof. Stefano Del<br />

Prato, Dr. Wolfgang Lauer,<br />

Dr. Martina Weise, Dr.<br />

F.-Xavier Cos, Prof. Lutz<br />

Heinemann, Prof. Martin<br />

Hrabe de Angelis.<br />

^<br />

Fotos: Henning Schacht<br />

„Das meiste Geld fließt heute nicht<br />

in die Behandlung unserer Diabetespatienten,<br />

sondern in die Therapie<br />

der Folgeschäden“, so der italienische<br />

Kollege.<br />

Manuela Arand<br />

Night of Nations der EASD<br />

Diabetes wird politisch: eUDF gegründet<br />

Die Diabetesepidemie wird sich ohne politische Unterstützung nicht bezwingen lassen.<br />

Deshalb hat die EASD das European Diabetes Forum (EUDF) gegründet, das laut Professor<br />

Dr. John Nolan, St. James’s Hospital Dublin, drei Aspekte in Angriff nehmen soll: Warum<br />

bleiben Therapieergebnisse unbefriedigend? Warum gelingt es Gesundheitssystemen<br />

nicht, Diabetes besser zu managen? Warum wird diese Volkskrankheit nicht prioritär<br />

behandelt? Das EUDF soll eine Plattform für alle Akteure bieten, um die Lösung dieser<br />

Fragen auf die politische Agenda zu bringen. „A Call to Action“ heißt die Broschüre dazu.<br />

Fotos: Peter Krausgrill Rhein-Main-Hallen GmbH, © K.I.T. Group GmbH, Bild: Dirk Deckbar<br />

Fachübergreifende Versorgung –<br />

der Patient im Mittelpunkt<br />

9.–<strong>10</strong>. November <strong>2018</strong><br />

im RheinMain CongressCenter, Wiesbaden<br />

Jetzt anmelden!<br />

Schöne Grüße aus Wiesbaden<br />

12. Diabetes Herbsttagung & 34. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft<br />

WieSBADen. Die diesjährige<br />

Foto-Aktion am Stand der<br />

Deutschen Diabetes Gesellschaft<br />

verspricht Ihnen ein<br />

ganz besonderes Souvenir:<br />

Eine persönliche Postkarte mit<br />

Ihrem Foto.<br />

Wenn Sie am 9. und <strong>10</strong>. November<br />

dem interessanten<br />

Programm auf der diesjährigen<br />

Diabetes Herbsttagung und<br />

Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft<br />

lauschen, dürfen<br />

Sie in einer Pause nicht den Besuch<br />

am Stand der Deutschen Diabetes<br />

Gesellschaft versäumen.<br />

Hier können Sie in einem ganz<br />

besonderen Fotoautomaten Platz<br />

Mehr informationen zur Tagung finden Sie unter:<br />

www.herbsttagung-ddg.de<br />

nehmen: Ihr Schnappschuss wird<br />

in weniger als einer Minute auf eine<br />

Postkarte gedruckt. Und das besondere<br />

Bonbon: Den ersten 500 Teilnehmern<br />

spendiert die Medical<br />

Tribune das Porto. So gelangt Ihr<br />

persönlicher Gruß von der Tagung<br />

in Wiesbaden kostenfrei zu Ihren<br />

Lieben nach Hause oder in Praxis<br />

und Klinik.<br />

Sie finden die Foto-Aktion der<br />

Deutschen Diabetes Gesellschaft<br />

am Freitag, 9. november, von<br />

<strong>10</strong>:00–17:00 Uhr und am Samstag,<br />

<strong>10</strong>. november, von 9:00–15:00 Uhr<br />

in Halle nord, Stand DF01 im rhein-<br />

Main CongressCenter.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

<strong>DDG</strong><br />

Das komplette<br />

Programm online:<br />

www.herbsttagung-ddg.de/<br />

programm/wissenschaftliches-programm.html<br />

<strong>DDG</strong> Symposium: „leitlinien in der Diabetologie: Was gilt in <strong>2018</strong>?“<br />

Vorsitz: Prof. Dr. Monika Kellerer, Marienhospital Stuttgart,<br />

Prof. Dr. rüdiger landgraf, lMU München<br />

Samstag, <strong>10</strong>.11.<strong>2018</strong>, 9:00–<strong>10</strong>:30 Uhr, Terrassen-Saal D<br />

Mitglieder der <strong>DDG</strong> sind an der Erstellung einer Vielzahl von Leitlinien und Praxisempfehlungen<br />

in der Diabetologie beteiligt. Ihre Arbeit bildet die Grundlage des<br />

Symposiums „Leitlinien in der Diabetologie: Was gilt in <strong>2018</strong>?“. Es hat zum Ziel, über<br />

Neuformulierungen von Leitlinien zu informieren und neue Leitlinienprojekte vorzustellen.<br />

An erster Stelle soll deshalb über das Konzept und den Fortgang des Groß-<br />

Projekts der „Nationalen Versorgungsleitlinien“ informiert werden, denn hier stehen<br />

wichtige inhaltliche und strukturelle Änderungen an. In einem weiteren Beitrag<br />

wird die neue Leitlinie (LL) zur Therapie des Typ-1-Diabetes im Erwachsenenalter<br />

erläutert. Auch hier ergaben sich zahlreiche Änderungen wie die erstmalige Einordnung<br />

innovativer Technologien (Pumpe, CGM u.a.) oder eine Neubewertung der<br />

Insuline wie auch der akutmedizinischen Behandlung. Ferner ist ein Beitrag über<br />

die LL „Diabetes im Alter“ vorgesehen. Hier geht es um wesentliche Erkenntnisse<br />

u.a. bei der Betrachtung der glykämischen Zielwerte und des HbA 1c . Schließlich<br />

stellt ein Vertreter der LL-Gruppe „Diabetes und Straßenverkehr“ dar, was es für Patienten<br />

und Therapeuten zu beachten gilt, damit der Führerschein nicht bedroht<br />

und die Teilnahme am Straßenverkehr für Betroffene möglichst sicher ist. In Summe<br />

bietet dieses Symposium eine gute Gelegenheit, sich in kompakter Form über wichtige<br />

Neuerungen zu relevanten Diabetes themen und LL-Projekten zu informieren.<br />

Prof. Dr. Monika Kellerer


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Kongress aktuell<br />

9<br />

Unerwünschter Gewinner<br />

Albiglutid verringert Risiko für schwere CV-Ereignisse | Neuer Investor gesucht<br />

Berlin. Trotz positiver Ergebnisse soll das Präparat abgestoßen<br />

werden: Der GLP1-Rezeptoragonist Albiglutid kann schon nach<br />

kurzer Zeit das Risiko von kardiovaskulären Ereignissen reduzieren<br />

und senkt das HbA 1c schnell und stabil.<br />

Nach Median nur 1,6 Jahren<br />

Beobachtungszeit führte die<br />

Therapie mit Albiglutid zusätzlich<br />

zur Standardtherapie bei<br />

Patienten mit Dia betes und vorbestehenden<br />

kardiovaskulären Erkrankungen<br />

zu einer Reduktion des<br />

relativen Risikos für schwere kardiovaskuläre<br />

Ereignisse (MACE) um<br />

22 %, berichtete Professor Dr. John<br />

McMurray, Institute of Cardiovascular<br />

and Medical Sciences, Universität<br />

Glasgow.<br />

Randomisiert und doppelt verblindet<br />

erhielten die im Mittel 64 Jahre<br />

alten Patienten der Harmony-Outcomes-Studie<br />

zusätzlich zur Standardtherapie<br />

Albiglutid oder Placebo.<br />

Der Rezeptoragonist konnte<br />

»Weniger<br />

Herzinfarkte«<br />

im Rahmen der Studie von 30 auf<br />

50 mg einmal wöchentlich subkutan<br />

erhöht werden. In beiden Armen<br />

konnte auch die übrige Diabetesmedikation<br />

intensiviert werden.<br />

In der Albiglutid-Gruppe erlitten<br />

338 von 4731 Patienten ein schweres<br />

CV-Ereignis, unter Placebo<br />

waren es 428 von 4732. Daraus resultiert<br />

eine Ereignisrate von 4,57<br />

bzw. 5,87/<strong>10</strong>0 Personenjahre. Somit<br />

müssten 50 Personen behandelt werden,<br />

um ein Ereignis zu vermeiden,<br />

betonte Prof. McMurray.<br />

Dominierend für die Risikoreduktion<br />

eines MACE war die verringerte<br />

Rate an (nicht-)tödlichen Myokardinfarkten<br />

(2,43 vs. 3,26/<strong>10</strong>0 Personenjahre;<br />

Hazard Ratio 0,75). Dagegen<br />

zeigte sich bei Schlaganfall oder<br />

kardiovaskulärem Tod als MACE-<br />

Komponente kein Vorteil für den<br />

GLP1-Rezeptoragonisten.<br />

Wie Professor Dr. Stefano del<br />

Prato, Universitätsklinik Pisa, berichtete,<br />

reduzierte sich das HbA 1c<br />

Albiglutid senkt<br />

nicht nur das<br />

HbA 1c , sondern<br />

schützt auch<br />

das Herz.<br />

Foto: iStock/simon2579<br />

mit Albiglutid innerhalb von vier<br />

Monaten deutlich und blieb dann<br />

stabil. In der Placebogruppe kam es<br />

durch weitere Therapieanpassungen<br />

zu einer langsameren und geringeren<br />

Abnahme. Das Ziel eines HbA 1c<br />

Viele Teilnehmer hatten vorab bereits schwere CV-Ereignisse<br />

An der Studie nahmen Patienten teil, die bereits schwer krank waren:<br />

• etwa 70 % wiesen eine koronare Herzkrankheit auf<br />

• davon hatten 47 % einen Herzinfarkt erlitten<br />

• 17 % (Albiglutid) bzw. 18 % (Placebo) hatten einen Schlaganfall<br />

Entsprechend erhielten die Teilnehmer schon zu Studienbeginn eine Vielzahl von Medikamenten.<br />

Als antihyperglykämische Medikation wendeten sechs von zehn Teilnehmern<br />

zu Studienbeginn Insulin an. Das mittlere HbA 1c lag dennoch bei 8,8 % in der Albiglutidund<br />

8,7 % in der Placebogruppe.<br />

≤ 7 % erreichten am Studienende<br />

16,6 % der Patienten im Placebound<br />

27,8 % im Verumarm. Zudem<br />

verzögerte Albiglutid den erstmaligen<br />

Beginn einer Insulintherapie<br />

oder die Intensivierung mit Mahlzeiteninsulin<br />

deutlich.<br />

Das relative Risiko schwerer Hypoglykämien<br />

war mit Albiglutid<br />

gegenüber Placebo fast halbiert.<br />

Das Gewicht änderte sich in beiden<br />

Gruppen kaum. Schwere Nebenwirkungen<br />

waren mit Albiglutid nicht<br />

häufiger als mit Placebo. Professor<br />

Dr. Christopher Granger vom<br />

Duke Clinical Research Institute in<br />

Durham bezeichnete die Therapie<br />

als sicher und gut verträglich.<br />

Die Experten diskutierten einen von<br />

der antihyperglykämischen Wirkung<br />

unabhängigen kardiovaskulär protektiven<br />

Effekt und einen möglichen<br />

Vorteil der auf humanem GLP1 basierten<br />

Rezeptorantagonisten: Alle<br />

bislang erfolgreichen kardiovaskulären<br />

Endpunktstudien wurden mit<br />

diesen Wirkstoffen durchgeführt.<br />

Exendin-4-basierte Substanzen<br />

konnten diesbezüglich keinen Vorteil<br />

zeigen. Friederike Klein<br />

EASD-Kongress <strong>2018</strong><br />

Eine Zukunft für Albiglutid?<br />

Schon vor Abschluss der Studie stand fest,<br />

dass GSK keine weitere Vermarktung von<br />

Albiglutid anstrebt. Laut Aussage des Unternehmens<br />

wird deshalb ein Käufer gesucht,<br />

der das Präparat vermarkten möchte.<br />

<strong>DDG</strong> Symposium „Was dem<br />

Menschen mit Typ-2-Diabetes<br />

beim Abnehmen hilft“<br />

Vorsitz: Prof. Dr. Matthias Laudes,<br />

Universität Kiel,<br />

Freitag, 9.11.<strong>2018</strong>, 16:15–17:45 Uhr,<br />

Halle Süd Segment C<br />

Viele Maßnahmen zur Gewichtsreduktion<br />

waren in der Vergangenheit nur von<br />

kurzfristigem Erfolg. Heute verstehen wir<br />

die Adipositas als eine chronische Erkrankung,<br />

was impliziert, dass Maßnahmen zur<br />

Gewichtsreduktion in Therapiekonzepte<br />

eingebunden werden müssen, die auch<br />

eine langfristige – oft lebenslange – Stabilisierungsphase<br />

beinhalten. Das Symposium<br />

wird solche Ansätze beleuchten und<br />

Zukunftsperspektiven aufzeigen. Beginnen<br />

wird Prof. Dr. Anja Bosy-Westphal mit der<br />

Darstellung von organischen Ursachen, die<br />

die Stabilisierung nach Gewichtsreduktion<br />

erschweren. Dies wird auf psychologischer<br />

Seite von Prof. Dr. Thomas Ellrott komplettiert.<br />

Dr. Thomas Ebert und Prof. Dr. Bernd<br />

Schultes werden konservative und operative<br />

Therapiestrategien zur Gewichtsstabilisierung<br />

darstellen. Dr. Daniela Fangmann,<br />

wird als mögliche Zukunftsperspektive zur<br />

Langzeitstabilisierung eine Mikrobiom-<br />

Intervention vorstellen.<br />

<br />

Prof. Dr. Matthias Laudes<br />

<strong>DDG</strong>/DAG Symposium „Nachsorge und Komplikationsmanagement nach bariatrischer Chirurgie“<br />

Vorsitz: Dr. Anne Lautenbach, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />

Freitag, 9.11.<strong>2018</strong>, 16:15–17:45 Uhr, Terrassen-Saal B<br />

In Anbetracht der zunehmenden Häufigkeit bariatrischer<br />

Eingriffe kommen der Optimierung der Nachsorge und<br />

dem Komplikationsmanagement eine wachsende Bedeutung<br />

zu. Häufig treten Komplikationen, die zu vital<br />

bedrohlichen Situationen führen können, innerhalb weniger<br />

Tage nach Entlassung aus der Klinik auf. Die klinische<br />

Diagnose ist meist anspruchsvoll. Dr. Harald Tigges wird<br />

verfahrenstypische Komplikationen erläutern und den<br />

Umgang mit operativen Früh- und Langzeitkomplikationen<br />

praxisnah vertiefen. Eine der häufigsten verfahrensbedingten<br />

Komplikationen ist das Spätdumping-Syndrom.<br />

Nicht selten führen diätetische oder medikamentöse<br />

Maßnahmen nicht zur Symptomfreiheit. Ob endoskopische<br />

Verfahren einen kurativen Therapieansatz und eine<br />

wird Dr. Christine Stier diskutieren. Von besonderer Bedeutung<br />

für ein nachhaltiges Gewichtsmanagement ist<br />

eine interdisziplinäre Behandlung unter Einbeziehung<br />

eines Ernährungstherapeuten. Dr. Tatjana Schütz wird<br />

sich Möglichkeiten und Grenzen der diättherapeutischen<br />

Behandlung ernährungsbedingter Komplikationen und<br />

Mangelerscheinungen widmen. Da sich immer mehr junge<br />

Patientinnen einem adipositas-chirurgischen Eingriff<br />

unterziehen, ist es notwendig, sich mit Auswirkungen<br />

auf Fertilität, Schwangerschaft und fetale Entwicklung<br />

auseinanderzusetzen. Über die Bedeutung einer intensivierten<br />

Betreuung einer Schwangerschaft nach bariatrischer<br />

Chirurgie wird Privatdozent Dr. Christian Göbl im<br />

Rahmen des <strong>DDG</strong>/DAG Symposiums referieren.<br />

Alternative zur operativen Revision darstellen können, <br />

Dr. Anne Lautenbach und Prof. Dr. Jens Aberle<br />

<strong>DDG</strong> Symposium „Hot and burning: Was bewegt aktuell die Wissenschaft in der Diabetologie?“<br />

Vorsitz: Prof. Dr. Hendrik Lehnert, Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Annette Schürmann, DIfE, Potsdam-Rehbrücke<br />

Samstag, <strong>10</strong>.11.<strong>2018</strong>, 14:15–15:45 Uhr, Forum 1.1<br />

Neue Daten zur Pathogenese des Diabetes, der Cross-talk<br />

zwischen Körperorganen sowie die Schritte hin zu einer personalisierten<br />

Therapie machen deutlich, dass eine gestörte<br />

Glukoseregulation stets systemische Bedeutung für den Organismus<br />

hat. Prof. Dr. Eckhard Lammert zeigt Möglichkeiten<br />

auf, wie sich das fortschreitende Versagen der Insulinsekretion<br />

in pankreatischen Betazellen auf Signaltransduktionsebene<br />

weiter charakterisieren lässt. Besondere Bedeutung<br />

kommt hier antioxidativ wirksamen Substanzen zu, aber<br />

auch Neurotransmittern wie Glutamat oder NMDA bzw.<br />

ihren Rezeptoren. Diese stellen gleichzeitig spannende Ziele<br />

in der Entwicklung neuer Substanzen zur Präservation der<br />

Insulinsekretion dar. Prof. Dr. Annette Schürmann referiert<br />

über die Bedeutung der Epigenetik für die Entstehung des<br />

Typ-2-Diabetes. Nicht nur genetische Variationen spielen eine<br />

Rolle, sondern v.a. die Bedeutung von Umwelteinflüssen und<br />

nachfolgenden epigenetischen Veränderungen im Genom,<br />

können. Zunehmend spannender, nicht nur in der Erklärung<br />

der Pathogenese von gestörten Stoffwechselprozessen,<br />

sondern auch als therapeutisches Ziel wird das braune Fettgewebe.<br />

Eine Aktivierung des braunen Fettgewebes durch<br />

medikamentöse und nicht-medikamentöse Maßnahmen ist<br />

in der Lage, die Stoffwechselsituation nachhaltig zu verbessern.<br />

Eine Möglichkeit hierzu ist z.B. die Kälteaktivierung. Privatdozent<br />

Dr. Alexander Iwen wird über diese Mechanismen<br />

ausführlich berichten. Schließlich referiert Prof. Dr. Hubert<br />

Preissl über die Bedeutung von Insulin bzw. Insulinresistenz<br />

für zentralnervöse Vorgänge. Sie beeinflussen insbesondere<br />

die Nahrungsaufnahme, aber auch Verhaltensparameter<br />

wie Lernen und Gedächtnis. Diese kursorische Darstellung<br />

soll verdeutlichen, dass derzeit enorme Fortschritte im<br />

Verständnis der Pathogenese des Diabetes, aber auch der<br />

therapeutischen Möglichkeiten gemacht werden und dass<br />

gerade für den wissenschaftlichen Nachwuchs dieses Gebiet<br />

die als DNA- Signaturen dann familiäre Traits repräsentieren ein überaus attraktives ist. Prof. Dr. Hendrik Lehnert<br />

Anmeldung für<br />

Workshops läuft<br />

WIESBADEN. Auch in diesem<br />

Jahr wird es auf der Diabetes<br />

Herbsttagung wieder zahlreiche<br />

Workshops zu verschiedensten<br />

Themen geben. Von<br />

der Insulinpumpentherapie<br />

über CGM, FGM und AGP bis<br />

hin zur strukturierten Analyse<br />

von CGM-Daten können<br />

Sie Ihr Wissen über moderne<br />

Technik in der Diabetologie<br />

erweitern. Außerdem soll das<br />

diabetische Fußsyndrom, die<br />

Retinopathie oder der Gestationsdiabetes<br />

nicht zu kurz kommen.<br />

Natürlich wird zudem die<br />

Ernährung in einigen Workshops<br />

thematisiert. Beispielsweise<br />

wird das postbariatrische<br />

Ernährungsmanagement behandelt<br />

und ein Einkaufstraining<br />

nach Ampelfarben für<br />

Kinder und Jugendliche mit<br />

Adipositas vorgestellt. Neu ist<br />

in diesem Jahr, dass Sie Ihre<br />

Fragen schon vor Beginn des<br />

Workshops einreichen können.<br />

So sollen die Kurse genau auf<br />

Ihre Bedürfnisse abgestimmt<br />

werden. Die Kosten betragen<br />

pro Workshop 40,00 Euro; die<br />

Teilnehmerzahl ist jeweils auf<br />

35 Personen begrenzt. dz<br />

Eine komplette Übersicht der<br />

Themen, die Veranstaltungstermine<br />

und den Anmeldungslink<br />

finden Sie auf folgender<br />

Webseite:<br />

https://bit.ly/<br />

2OVP9We


<strong>10</strong> Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

»Mehr Verständnis und neue<br />

Denkanstöße«<br />

Die Tagungspäsidenten der <strong>DDG</strong> und DAG im Gespräch mit der diabetes zeitung<br />

WIESBADEN. „Fachübergreifende Versorgung – der Patient<br />

im Mittelpunkt“ so lautet das Motto der gemeinsamen Tagung<br />

von <strong>DDG</strong> und DAG am 9. und <strong>10</strong>. November in Wiesbaden. Was<br />

dahintersteckt haben die beiden Kongresspräsidenten Prof. Dr.<br />

Jens Aberle und Prof. Dr. Martin Wabitsch im Interview erläutert.<br />

?<br />

Mit dem Kongressmotto stellen<br />

Sie interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

und patientenzentrierte Versorgung<br />

in den Fokus. Wo sehen Sie<br />

bezüglich dieser beiden Aspekte<br />

konkret Verbesserungsbedarf?<br />

Professor Dr. Jens Aberle: Die Betreuung<br />

von Diabetespatienten erfolgt<br />

primär durch den Diabetologen oder<br />

den Hausarzt. Allerdings müssen aufgrund<br />

der zahlreichen Folgeerkrankungen<br />

weitere Fachdisziplinen mit<br />

einbezogen werden. Gerade in der<br />

fachärztlichen Versorgung ergeben<br />

sich auch für Dia betespatienten häufig<br />

Wartezeiten. Hierdurch werden<br />

die Kommunikation und Problemlösung<br />

erschwert – und das wollen<br />

wir verbessern. Zugleich muss der<br />

Patient mehr Verständnis für den<br />

Diabetes und seine Komplikationen<br />

entwickeln und so aktiver an der<br />

Therapieumsetzung beteiligt sein.<br />

Professor Dr. Martin Wabitsch: Mit<br />

Blick auf die adipösen Patienten ist<br />

es uns als DAG ein besonderes Anliegen,<br />

das Verständnis für die Lebenswelt<br />

der Betroffenen zu verbessern.<br />

Viele Therapeuten und Betreuer der<br />

Adipositaspatienten tun sich schwer,<br />

die wahren Bedürfnisse der Patienten<br />

zu verstehen und sind frustiert, da die<br />

Therapieziele unter Umständen unrealistisch<br />

gewählt sind. Da herrscht<br />

einfach eine große Diskrepanz zwischen<br />

der Vorstellung der Mediziner<br />

und dem, was die Patienten wirklich<br />

brauchen. Das frustiert natürlich<br />

auch wiederum den Patienten. Und<br />

genau diese Problematik möchten<br />

wir auf der Tagung ansprechen, um<br />

ein Umdenken anzustoßen.<br />

?<br />

Was kann die gemeinsame Tagung<br />

noch zur Verbesserung<br />

beitragen?<br />

Prof. Aberle: Auf der Tagung kommen<br />

viele verschiedene Berufsgruppen<br />

und Fachdisziplinen zusammen.<br />

Wir schaffen Raum für einen regen<br />

Austausch und neue Denkanstöße.<br />

Und durch den klaren Einbezug von<br />

Patienten in das Tagungsprogramm<br />

werden deren Bedürfnisse ebenfalls<br />

gehört.<br />

»Einbezug von<br />

Patienten in das<br />

Programm«<br />

Prof. Wabitsch: Ein gutes Beispiel dafür<br />

ist das Symposium „Der Patient<br />

im Mittelpunkt – ein Symposium<br />

organisiert durch die Selbsthilfe“.<br />

Hier wird die Problematik der Stigmatisierung<br />

und Diskriminierung<br />

adipöser Patienten konkret angesprochen.<br />

?<br />

Auf welche weiteren Symposien<br />

möchten Sie besonders hinweisen?<br />

Prof. Wabitsch: In dem Symposium<br />

„Ernährungsmoden bei Diabetes<br />

und Adipositas“ werden verschiedene<br />

Ernährungsempfehlungen<br />

kritisch unter die Lupe genommen<br />

und wissenschaftlich eingeordnet.<br />

Höchst spannend ist auch das<br />

Symposium „Neurowissenschaftlich<br />

fundierte Therapie der Adipositas“.<br />

Dort werden tolle Studienergebnisse<br />

vorgestellt, z.B. zu EEG-<br />

Neurofeedback-Mechanismen bei<br />

der Binge-Eating-Störung. Auch<br />

der Workshop „Pädagogische Supervision“<br />

ist sehr zu empfehlen.<br />

Die Teilnehmer lernen hier, wie sie<br />

Konflikte mit Patienten in Schulungen<br />

lösen können.<br />

Prof. Aberle: Die Kongressteilnehmer<br />

können sich in den Symposien<br />

„diabetes in real life“ interaktiv an<br />

der Diskussion von Kasuistiken beteiligen.<br />

Dem Motto der Herbsttagung<br />

„Der Patient im Mittelpunkt“<br />

soll durch diese Symposien Rechnung<br />

getragen werden.<br />

?<br />

Sie möchten mit dem Motto<br />

insbesondere die Beraterberufe<br />

PROFESSOR DR.<br />

JENS ABERLE<br />

Foto: zVg<br />

ansprechen. Welche speziellen Angebote<br />

finden sich für diese Berufsgruppen<br />

auf der Tagung?<br />

Prof. Aberle: Es wird zahlreiche sehr<br />

praxisorientierte Workshops geben,<br />

die von Ärzten, Ernährungsfachkräften<br />

und Diabetesberaterinnen<br />

geleitet werden. Darüber hinaus<br />

steht eine Vielzahl fallorientierter<br />

Symposien auf dem Programm. Einen<br />

großen Anteil haben wir auch<br />

der Lebensstil-Therapie eingeräumt.<br />

Dieses Feld wird häufig von nichtärztlichem<br />

Fachpersonal bedient.<br />

Prof. Wabitsch: In der DAG sind über<br />

zwanzig verschiedene Disziplinen<br />

vertreten. Entsprechend ist das gesamte<br />

Programm interdisziplinär und<br />

spricht in der Mehrheit auch nichtärztliche<br />

Berufsgruppen an. Das Besondere<br />

ist, dass die Mitglieder selbst<br />

in diesem Jahr Programmvorschläge<br />

für die Jahrestagung machen konnten.<br />

PROFESSOR DR.<br />

MARTIN WABITSCH<br />

Foto: zVg<br />

?<br />

Nachwuchsförderung ist beiden<br />

Fachgesellschaften ein großes<br />

Anliegen. Die <strong>DDG</strong> vergibt im Rahmen<br />

der Tagung 50 klinische Reisestipendien,<br />

die DAG verleiht den<br />

DAG-Forschungspreis an junge Nachwuchswissenschaftler.<br />

Was hat es damit<br />

auf sich?<br />

Prof. Aberle: Die <strong>DDG</strong> möchte mit<br />

den Reisestipendien Studenten oder<br />

jungen Menschen in Berufsfeldern<br />

der Diabetologie die Möglichkeit<br />

bieten, sich intensiver mit dem<br />

Fachgebiet und den Möglichkeiten<br />

auseinanderzusetzen. Im Rahmen<br />

des speziell auf die jungen Nachwuchswissenschaftler<br />

zugeschnittenen<br />

Mentoringprogramms werden<br />

ihnen die Highlights des Kongresses<br />

vorgestellt und auch berufliche Perspektiven<br />

umfassend diskutiert.<br />

Prof. Wabitsch: Der DAG-Forschungspreis<br />

ist ein renommiertes<br />

Förderinstrument unserer Fachgesellschaft.<br />

Es ist sehr erfreulich, dass<br />

wir dafür jedes Jahr eine beträchtliche<br />

Anzahl an Bewerbungen haben.<br />

Das zeigt, wie gut die Adipositasforschung<br />

in Deutschland dasteht. Die<br />

zwei besten eingereichten Arbeiten,<br />

in der Regel ein klinisches und ein<br />

experimentelles Thema, werden<br />

ausgezeichnet und der Preis in der<br />

Eröffnungsveranstaltung verliehen.<br />

?<br />

Was wünschen Sie sich persönlich,<br />

das die Kongressbesucher<br />

von der Tagung mit in ihre Praxis<br />

nehmen?<br />

Prof. Wabitsch: Mein großer Wunsch<br />

ist es, die Kollegen für die Weiterarbeit<br />

mit den Patienten neu zu motivieren,<br />

indem ihnen neue Wege aufgezeigt<br />

werden. Es ist zudem wichtig,<br />

mehr als bisher die wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse in das eigene<br />

Handeln einzubeziehen und realistische<br />

Therapieziele zu formulieren.<br />

Prof. Aberle: Bei der Programmgestaltung<br />

war es mir ein besonderes<br />

Anliegen, dass die Tagungsteilnehmer<br />

neue Erkenntnisse und Handwerkszeug<br />

für den täglichen Umgang<br />

mit Patienten in der Praxis<br />

mitnehmen können. Ich bin zuversichtlich,<br />

dass uns dies auch gelingen<br />

wird. Wir freuen uns auf zwei<br />

spannende und interessante Tage.<br />

Interview: Alisa Ort<br />

Patientenzentrierte<br />

Versorgung – ein zentrales<br />

Thema der Tagung.<br />

Foto: iStock/portishead1


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Kongress aktuell<br />

11<br />

Typ-2-Diabetes früh im Griff?<br />

Kinder und Jugendliche sprechen häufig suboptimal auf die Therapie an<br />

ORLANDO. Der Typ-2-Diabetes bei<br />

Kindern und Jugendlichen verläuft aggressiver<br />

als bei Erwachsenen, spricht<br />

schlechter auf verfügbare Therapien<br />

an und fällt häufig schon früh durch<br />

Komorbiditäten auf. Eine frühzeitige<br />

Intervention ist deshalb entscheidend.<br />

Seit den 80er-Jahren bis zur<br />

Jahrtausendwende hat sich die<br />

Inzidenz des Typ-2-Diabetes bei<br />

Kindern und Jugendlichen verzehnfacht.*<br />

Und dieser Trend setzt<br />

sich fort, erklärte Professor Dr. Fida<br />

Bacha, Baylor College of Medicine,<br />

Houston. Pathophysiologisch basiert<br />

die Erkrankung auf einer Interaktion<br />

von genetischen und Umweltfaktoren,<br />

welche die Insulinempfindlichkeit<br />

und die Insulinsekretion<br />

modulieren. In jungen Jahren geht<br />

die Erkrankung insbesondere mit<br />

Insulinresistenz, verminderter Betazellfunktion,<br />

erhöhter hepatischer<br />

Glukoseproduktion, Hyperglukagonämie<br />

und einem verminderten<br />

Inkretineffekt einher. Die Insulinresistenz<br />

ist schon bei Jugendlichen<br />

mit gestörter Glukosetoleranz (IGT)<br />

erheblich stärker ausgeprägt als bei<br />

Erwachsenen mit IGT.<br />

Typisch für Jugendliche mit Typ-<br />

2-Diabetes ist zudem ein suboptimales<br />

Ansprechen auf die Therapie.<br />

Dies machte u.a. die TODAY-Studie<br />

deutlich: Betroffene im durchschnittlichen<br />

Alter von 14 Jahren<br />

wurden innerhalb der ersten zwei<br />

Jahre nach der Diagnose randomisiert<br />

für:<br />

• Metformin<br />

• Metformin plus Rosiglitazon oder<br />

• Metformin plus intensive Lebensstilmodifikation<br />

Der primäre Endpunkt war die Zeit<br />

bis zum Verlust der glykämischen<br />

Kontrolle, definiert als ein HbA 1c<br />

von > 8 % über mindestens sechs<br />

Monate hinweg. Der Anteil betrug<br />

in der Metformin-Gruppe 51,7 %, in<br />

der Metformin-Rosiglitazon-Gruppe<br />

38,6 % und in der Metformin-<br />

Lebensstilinterventions-Gruppe<br />

46,6 %. Metformin plus Lebensstilmodifikation<br />

war damit im Erhalt<br />

der glykämischen Kontrolle nicht erfolgreicher<br />

als Metformin allein. Nur<br />

die Kombination mit Rosiglitazon<br />

konnte das Ansprechen etwas verlängern.<br />

Studien mit Erwachsenen<br />

zeigen viel geringere Metformin-<br />

Versagerraten, z.B. 15–20 % über<br />

fünf Jahre in der ADOPT-Studie.<br />

Patienten, bei denen die Therapie<br />

versagte, hatten im Vergleich zu den<br />

Nichtversagern unabhängig von der<br />

Behandlungsgruppe höhere ini tiale<br />

HbA 1c -Werte und Glukosespiegel, einen<br />

geringeren insulinogenen Index<br />

und eine um 50 % verminderte Betazellfunktion<br />

relativ zur Insulinsensitivität,<br />

jedoch keinen Unterschied<br />

in der Insulinempfindlichkeit.<br />

Erkenntnisse für die Praxis aus<br />

der TODAY-Studie<br />

Die meisten Jugendlichen, deren<br />

Dia betesdiagnose weniger als zwei<br />

Jahre zurückliegt, können zunächst<br />

mit Metformin gut behandelt werden.<br />

Ergänzend wird häufig frühzeitig<br />

ein zweites Medikament benötigt.<br />

Als wichtigste Determinanten für<br />

eine lang anhaltende Response haben<br />

sich Ausgangs-HbA 1c und insulinogener<br />

Index erwiesen. Für jeden<br />

Schritt des HbA 1c -Werts um 0,5 Prozentpunkte<br />

nach oben zum Diagnosezeitpunkt<br />

steigert sich das Risiko<br />

für ein Therapieversagen um <strong>10</strong> %.<br />

Wenn es nicht gelingt, den HbA 1c -<br />

Wert nach wenigen Monaten Therapie<br />

auf 6,3 % zu senken, sollte der<br />

Patient noch engmaschiger kontrolliert<br />

werden und frühzeitig eine<br />

ergänzende Therapie in<br />

Betracht gezogen werden,<br />

so der Rat der Expertin.<br />

Der Einfluss der<br />

Lebensstilmodifikation<br />

auf den Typ-2-Diabetes<br />

bleibt bei Jugendlichen<br />

allerdings unklar. AB<br />

* Hierzulande scheint der Effekt<br />

bisher geringer zu sein.<br />

78 th Scientific Sessions<br />

der ADA<br />

Hohes Risiko<br />

für Komorbiditäten<br />

Auffällig bei Jugendlichen mit Typ-2-Diabetes ist<br />

das rasche Voranschreiten von Komorbiditäten<br />

wie Hypertonie, Albuminurie, Dyslipidämie und<br />

Retinopathie. Das Risiko für eine Nephropathie,<br />

eine Neuropathie oder eine Retinopathie bei<br />

Kindern mit Typ-2-Diabetes ist mehr als doppelt<br />

so hoch wie bei Kindern mit Typ-1-Diabetes.<br />

Patienten mit Typ-2-Diabetes und assoziierter Gefäßerkrankung Ú (KHK, pAVK,<br />

mit MI oder Schlaganfall in der Historie) kann der kardiovaskuläre Tod jederzeit treffen 1<br />

BEKÄMPFEN SIE DEN<br />

KARDIOVASKULÄREN TOD<br />

2<br />

JETZT MEHR DENN JE<br />

BEHERZT: 38% relative Reduktion der kardiovaskulären Mortalität 2,3,Ú<br />

BEWÄHRT: HbA 1C -Senkung 3<br />

VIELSEITIG: Gute Kombinierbarkeit 3<br />

IHRE 1. WAHL NACH METFORMIN?<br />

Ú Erwachsene mit Typ-2-Diabetes und antidiabetischer Begleitmedikation sowie einer der folgenden kardiovaskulären Begleiterkrankungen: bestätigter Myokardinfarkt, KHK (koronare Eingefäßerkrankung mit ≥50% Stenose<br />

oder Mehrgefäßerkrankung), instabile Angina Pectoris (mit Nachweis einer KHK), ischämischer oder hämorrhagischer Schlaganfall oder pAVK (periphere arterielle Verschlusserkrankung mit klinisch relevanter Durchblutungsstörung).<br />

| 1. Morrish NJ et al. Diabetologia 2001; 44 (Suppl 2): S14–21. | 2. Zinman B et al. N Engl J Med 2015; 373(22): 2117–28. | 3. Fachinformation JARDIANCE ® (Empagliflozin), Stand: Mai <strong>2018</strong>.<br />

Jardiance® <strong>10</strong> mg/25 mg Filmtabletten. Wirkstoff: Empagliflozin. Zusammensetzung: Eine Tablette Jardiance® enthält <strong>10</strong> mg bzw. 25 mg Empagliflozin. Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Hyprolose,<br />

Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Hypromellose, Titandioxid (E171), Talkum, Macrogol (400), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172). Anwendungsgebiete: Jardiance wird zur Behandlung von<br />

Erwachsenen mit nicht ausreichend behandeltem Typ-2-Diabetes mellitus als Ergänzung zu Diät und Bewegung angewendet: als Monotherapie, wenn Metformin aufgrund einer Unverträglichkeit als ungeeignet erachtet wird u. zusätzlich<br />

zu anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Diabetes. Zu Studienergebnissen im Hinblick auf Kombinationen, die Wirkung auf Blutzuckerkontrolle und kardiovaskuläre Ereignisse sowie die untersuchten Populationen siehe Fachinformation,<br />

Abschnitte 4.4, 4.5 und 5.1. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Hypoglykämie (bei Kombination mit Sulfonylharnstoff oder Insulin).<br />

Häufig: vaginale Moniliasis, Vulvovaginitis, Balanitis, andere genitale Infektion, Harnwegsinfektion (einschließlich Pyelonephritis und Urosepsis), Pruritus (generalisiert), Hautausschlag, verstärkte Harnausscheidung, Durst, Serumlipide<br />

erhöht. Gelegentlich: Urtikaria, Volumenmangel, Dysurie, Kreatinin im Blut erhöht/ glomeruläre Filtrationsrate vermindert, Hämatokrit erhöht. Selten: diabetische Ketoazidose. Häufigkeit nicht bekannt: Angioödem. Warnhinweise: Enthält<br />

Lactose. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Weitere Hinweise: Siehe Fachinformation. Verschreibungspflichtig. Stand: Mai <strong>2018</strong><br />

Pharmazeutischer Unternehmer: Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG,<br />

Binger Str. 173, 55216 Ingelheim am Rhein, Tel.: 08 00 /77 90 90 0, Fax: 061 32 /72 99 99,<br />

E-Mail: info@boehringer-ingelheim.com<br />

42/18<br />

abcd<br />

Foto: iStock/fotografixx<br />

Jardiance_Bekaempfen_API-Diabetologe_42-18_228x297.indd 1 24.09.18 <strong>10</strong>:36


12 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Die Pro-Seite sagt:<br />

Metformin ist<br />

sicher und effektiv ...<br />

Foto: iStock/uzenzen<br />

... die Kontra-Seite<br />

argumentiert:<br />

Es gibt bessere<br />

Optionen.<br />

Alte Liebe rostet nicht<br />

Diskussion um Metformin in der Therapie des Typ-2-Diabetes<br />

ORLANDO. Metformin spielt als First-Line-Medikament seit<br />

60 Jahren in der Diabetestherapie eine zentrale Rolle. Das sollte<br />

so bleiben, da Wirksamkeit und Sicherheit sehr gut dokumentiert<br />

sind – so die Vertreterin der Pro-Position. Fünf Argumente<br />

dagegen führte die Verteterin der Kontra-Position an.<br />

Dr. Vanita R. Aroda, Harvard<br />

Medical School Boston, unterstrich,<br />

dass Metformin in<br />

der Therapie des Typ-2-Diabetes<br />

auf dem Boden einer reichen Evidenzbasis<br />

eingesetzt wird. Wir können<br />

mit diesem Medikament die<br />

Entwicklung vom Prädiabetes zum<br />

Dia betes verzögern und diabetischen<br />

Komplikationen vorbeugen.<br />

Weltweit nennen verschiedene Leitlinien<br />

Metformin als bevorzugtes Medikament<br />

zusätzlich zu Lebensstil-<br />

Modifikationen. Gründe dafür sind<br />

der mit modernen Medikamenten<br />

mindestens vergleichbare gute Effekt<br />

auf den Blutzucker, das Fehlen eines<br />

Risikos für Gewichtszunahme oder<br />

»Metformin wird als Kombinationspartner<br />

noch lange unverzichtbar sein«<br />

Hypoglykämie und schließlich die<br />

geringen Kosten.<br />

Aus einer präspezifizierten UKPDS-<br />

Subanalyse geht hervor, dass eine<br />

Primärtherapie mit Metformin<br />

auch bei übergewichtigen Typ-2-<br />

Diabetes patienten das Risiko für<br />

diabetesassoziierte Endpunkte einschließlich<br />

makrovaskulärer Ereignisse<br />

im Vergleich zur konventionellen<br />

Therapie signifikant senkt.<br />

Dieser Nutzen einer frühen Metformin-Therapie<br />

hält langfristig an.<br />

Die Empfehlung für Metformin als<br />

Primärtherapie gilt auch für Patienten<br />

mit etablierter atherosklerotischer<br />

Erkrankung. Empagliflozin<br />

oder Liraglutid, die in kardiovaskulären<br />

Outcome-Studien eine signifikante<br />

Risikoreduktion gezeigt haben,<br />

sieht die ADA noch als Add-on-<br />

Substanzen. Das sei nachvollziehbar,<br />

weil in diesen Studien kardiovaskuläre<br />

Hochrisikopatienten behandelt<br />

wurden, die nicht dem Kollektiv<br />

entsprechen, das mit einer Diabetestherapie<br />

beginnt. Zudem bildete<br />

Metformin in allen diesen Outcome-<br />

Studien die Basistherapie. Dies sollte<br />

auch in der Praxis so bleiben, schloss<br />

Dr. Aroda. Auch im ADA/EASD Position<br />

Statement bleibt Metformin<br />

die medikamentöse Ersttherapie.<br />

Dagegen argumentierte Professor<br />

Dr. Alice Y.-Y. Cheng, St. Michaels<br />

Hospital, Toronto. Nach 60 Jahren<br />

Metformin sei es höchste Zeit für<br />

eine Veränderung, weil inzwischen<br />

bessere Optionen verfügbar seien.<br />

Metformin greift an wenigen<br />

Pathomechanismen an:<br />

Multiple Mechanismen tragen beim<br />

Typ-2-Diabetes zur Hyperglykämie<br />

bei, darunter Insulinsekretion, Glukagonsekretion,<br />

hepatische Glukoseproduktion,<br />

Neurotransmitter-<br />

Dysfunktion, Glukoseaufnahme,<br />

Glukoserückresorption, Lipolyse und<br />

Inkretineffekt. Moderne Substanzen<br />

greifen an drei oder vier dieser Mechanismen<br />

an, Metformin nur an einem<br />

oder zwei, betonte Prof. Cheng.<br />

Metabolische Parameter beeinflusst<br />

Metformin weniger<br />

effektiv als andere Substanzen:<br />

Was die Senkung des HbA 1c angeht,<br />

steht Metformin hinter den GLP1-<br />

Analoga und den SGLT2-Inhibitoren<br />

zurück. Weitgehend neutral ist der<br />

Einfluss von Metformin auf das Gewicht,<br />

die Lipide und den Blutdruck.<br />

SGLT2-Inhibitoren hingegen senken<br />

das Gewicht und den Blutdruck,<br />

GLP1-Analoga alle drei Parameter,<br />

besonders deutlich das Gewicht.<br />

Metformin ist nicht<br />

nephroprotektiv:<br />

Empagliflozin, Canagliflozin, Liraglutid<br />

und Semaglutid vermindern<br />

das Risiko für verschiedene renale<br />

Endpunkte. Ähnliches kann Metformin<br />

nicht vorweisen.<br />

Metformin ist weniger<br />

kardioprotektiv<br />

als andere Substanzen:<br />

Die Evidenz aus der UKPDS-Studie,<br />

dass Metformin im Vergleich zur<br />

konventionellen Therapie das Myokardinfarktrisiko<br />

senkt, bezieht sich<br />

auf ein kleines Kollektiv. Hinter der<br />

Risikoreduktion um 39 % stecken<br />

39 vs. 73 Ereignisse. „Das mag damals<br />

gut genug gewesen sein, heute<br />

überzeugt es nicht mehr“, so Prof.<br />

Cheng. Zum Vergleich: Der signifikanten<br />

Reduktion des primären<br />

kardiovaskulären Endpunkts um<br />

13 % durch Liraglutid, um 26 %<br />

durch Semaglutid, um 14 % durch<br />

Empagliflozin und um 14 % durch<br />

Canagliflozin liegen erheblich höhere<br />

Patienten- und Ereigniszahlen<br />

zugrunde.<br />

Metformin senkt nicht<br />

die Mortalität:<br />

Für Empagliflozin und für Liraglutid<br />

ist eine signifikante Reduktion<br />

der Gesamtmortalität belegt. Die<br />

NNT, um ein Leben zu retten, bewegt<br />

sich im Bereich von Statinen<br />

oder ACE-Hemmern. Kein Mortalitätsvorteil<br />

ist dagegen für Metformin<br />

belegt.<br />

Dennoch wird Metformin als Kombinationspartner<br />

für die modernen Medikamente<br />

noch lange unverzichtbar<br />

sein. „Wir schließen das Buch nicht,<br />

sondern schlagen nur eine neue Seite<br />

auf“, sagte Prof. Cheng abschließend.<br />

<br />

Dr. Angelika Bischoff<br />

78 th Scientific Sessions der ADA<br />

Prävention per App<br />

Lebensstilinterventionen nach Gestationsdiabetes effektiv umsetzen<br />

Berlin. Bewegung nach der Schwangerschaft trägt entscheidend dazu bei, dass<br />

aus einem Gestationsdiabetes kein manifester Typ-2-Diabetes wird. Denn schließlich<br />

reduzieren Sportinterventionen vor allem metabolisch ungünstige Fettkompartimente,<br />

sprich: das ungesunde viszerale Fett. Gleichzeitig wirkten sie antiinflammatorisch.<br />

Doch wie lässt sich die Sekundärprävention effektiv umsetzen?<br />

Insbesondere Ausdauertraining<br />

verbessert das Plasma-Lipidprofil<br />

und eignet sich daher besonders für<br />

die Sekundärprävention bei Frauen<br />

nach einer Schwangerschaft mit<br />

Gestationsdiabetes, so Christina<br />

Gar, LMU Klinikum München. Sie<br />

hob auch die positiven Effekte auf<br />

Muskelmasse, Kapillardichte und<br />

Glykogenspeicher hervor. Außerdem<br />

sei regelmäßiger Sport hervorragend<br />

geeignet, um die Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber Stress zu erhöhen.<br />

„Allerdings kommen gesunde Ernährung,<br />

Sport und innere Balance<br />

bei den meisten Frauen zu kurz,<br />

wenn das Baby erst einmal auf der<br />

Welt ist“, erinnerte Gar. Diese Tatsache<br />

ist für sie auch der Grund,<br />

warum die meisten Interventionsstudien<br />

bei dieser Zielgruppe keine<br />

nennenswerten Effekte zeigen.<br />

Hier setzt die Triangle-App an, die<br />

gesunde Ernährung, körperliche Aktivität<br />

und innere Balance miteinander<br />

kombiniert. Basierend auf ihren<br />

Angaben erhalten die App-Nutzerinnen<br />

persönliche Tipps per Chat und<br />

können sich mit individuellen Challenges<br />

motivieren, ihre Ernährungs-,<br />

Entspannungs- und Bewegungsziele<br />

zu erreichen. Ziele können etwa sein,<br />

morgens ein selbstgemachtes Müsli<br />

mit frischem Obst zu essen, am<br />

Nachmittag 15 Minuten progressive<br />

Muskelentspannung einzuschieben<br />

und bis zum Abend mindestens<br />

<strong>10</strong> 000 Schritte gegangen zu sein,<br />

gemessen mit einem Schrittzähler.<br />

»Individuelle<br />

Challenges<br />

motivieren«<br />

Die App visualisiert die Erfolge von<br />

Etappe zu Etappe.<br />

Am Deutschen Zentrum für Diabetesforschung<br />

(DZD) wird aktuell<br />

im Rahmen einer randomisierten<br />

Studie über einen Zeitraum von<br />

sechs Monaten untersucht, ob die<br />

Nutzung der Triangle-App besser<br />

als konventionelle Interventionsstudien<br />

dazu beiträgt, dass Frauen<br />

nach einer Schwangerschaft mit<br />

Gestationsdiabetes Gewicht verlieren<br />

und ihre Stoffwechselparameter<br />

verbessern. <br />

thie<br />

Diabetes Kongress <strong>2018</strong>


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

<strong>2018</strong><br />

Kongress aktuell<br />

13<br />

Lohnt sich das Intervallfasten?<br />

Wissenschaftliche Grundlage ist noch ausbaufähig<br />

BERLIN. Normal essen und zwischendurch<br />

Fastenzeiten einlegen – das ist<br />

der neueste Trend unter den Diäten.<br />

Es gibt verschiedene Konzepte, was<br />

die Dauer und Frequenz der Nahrungskarenz<br />

angeht. Doch allen<br />

gemein ist, dass sie nicht im Einklang<br />

mit wissenschaftlich fundierten<br />

Empfehlungen stehen.<br />

Wer bei Amazon Bücher nach<br />

dem Stichwort „Intervallfasten“<br />

sucht, erhält eine Trefferliste<br />

von 20 Seiten mit Titeln zu dem<br />

Thema. Längere Pausen zwischen<br />

den Mahlzeiten, auch intermittierendes<br />

Fasten genannt, erfreuen sich<br />

aktuell großer Beliebtheit. Doch so<br />

populär das Thema in der Publikumspresse<br />

auch ist – die wissenschaftliche<br />

Evidenz ist eher dürftig,<br />

wie Professor Dr. Dr. Anja Bosy-<br />

Westphal, Institut für Humanernährung,<br />

Christian-Albrechts-Universität<br />

zu Kiel, betonte.<br />

Die Ernährungsmedizinerin gab<br />

außerdem zu bedenken, dass die<br />

vorhandenen Studien nur begrenzte<br />

Aussagen zum intermittierenden<br />

Fasten zulassen. Vor allem, weil ihnen<br />

infolge kleiner Fallzahlen die<br />

statistische Power fehlt.<br />

Als weitere Kritikpunkte nannte<br />

sie die häufig fehlende Randomisierung,<br />

oft fehlende Kontrollgruppen,<br />

die Arbeit mit mehreren<br />

Endpunkten und das Fehlen von<br />

Langzeitdaten zum Gewichtserhalt<br />

nach intermittierendem Fasten.<br />

Im Anschluss an die Ausführungen<br />

von Prof. Bosy-Westphal meldete<br />

sich Professor Dr. Hellmut<br />

Mehnert aus dem Plenum zu<br />

Wort: „Ich habe in 25 Jahren als<br />

Vorsitzender der AG Ernährung<br />

in der <strong>DDG</strong> alle Trends erlebt. Fett<br />

reduzieren, Kohlenhydrate reduzieren,<br />

eiweißbetont essen etc. Als<br />

Quintessenz kann ich eigentlich nur<br />

Eines ist bei allen Fastenkonzepten<br />

gleich: gegessen wird<br />

nach einem strikten Zeitplan.<br />

drei Botschaften verkünden: Wer<br />

abnehmen will, sollte weniger essen<br />

als er verbraucht, eine ausreichende<br />

Menge Ballaststoffe zu sich nehmen<br />

und nicht rauchen.“ thie<br />

Diabetes Kongress <strong>2018</strong><br />

Foto: iStock/Dash_med<br />

Ein Prinzip mit vielen<br />

unterschiedlichen Gesichtern<br />

Beim intermittierenden Fasten gibt<br />

es verschiedene Konzepte, etwa das<br />

5:2-Fasten (zwei Fastentage pro Woche,<br />

fünf Tage normale Ernährung),<br />

das 16:8-Fasten (16 Stunden pro Tag<br />

ohne Essen, Nahrungsaufnahme nur<br />

in einem Zeitfenster von acht Stunden)<br />

oder „Alternate Fasting“ (jeden<br />

zweiten Tag Fasten). Fasten kann dabei<br />

sowohl totale Nahrungskarenz<br />

als auch eine Kalorienreduktion<br />

auf 500–600 kcal bedeuten. Manche<br />

schwören auch auf das Konzept<br />

„One Meal per Day“ (sämtliche Kalorien<br />

des Tages in nur einer Mahlzeit,<br />

ansonsten vollständige Nahrungskarenz).<br />

Wieder<br />

am<br />

Start!<br />

Es zählt nicht nur die<br />

Gewichtsreduktion<br />

Die wenigen verfügbaren Studien<br />

zu den unterschiedlichen Varianten<br />

zeigen zwar, dass man mit Fasten<br />

ähnlich viel Gewicht verlieren<br />

kann wie mit einer konventionellen<br />

Energierestriktion. Doch insbesondere<br />

für Menschen mit Diabetes<br />

sind neben dem bloßen Gewichtsverlust<br />

auch weitere Parameter von<br />

Bedeutung, etwa die Insulinsensitivität,<br />

der Fettstoffwechsel und das<br />

Leberfett, erinnerte die Expertin.<br />

Und hier schneidet der längere<br />

Verzicht auf Essen generell nicht<br />

mehr ganz so gut ab: „Fasten führt<br />

zu vermehrter Lipolyse. Aufgrund<br />

der gesteigerten Fettsäureoxidation<br />

verschlechtern sich beim Fastenbrechen<br />

allerdings auch die Glukosetoleranz<br />

und die Insulinempfindlichkeit“,<br />

erklärte Prof. Bosy-Westphal.<br />

Ein Fakt, der nur durch eine langfristige<br />

Gewichtsabnahme kompensiert<br />

werden kann.<br />

»Die statistische<br />

Power fehlt<br />

den Studien«<br />

Mit starker HbA 1c<br />

-Senkung bei Typ-2-Diabetes 1,2<br />

1. Bosi et al. Diabetes Care 2007; 30: 890–895. 2. Bosi et al. Diabetes Obes Metab 2009; 11: 506–515.<br />

Galvus ® 50 mg Tabletten<br />

Wirkstoff: Vildagliptin. Zus.: 1 Tabl. Galvus 50 mg enth. 50 mg Vildagliptin. Sonst. Bestandt.: Lactose, mikrokrist.<br />

Cellulose, Carboxymethylstärke-Na (Typ A), Magnesiumstearat. Anwend.: Behandlung des Typ-2<br />

Diabetes mellitus bei Erwachsenen: Monotherapie: Bei Patienten, die durch Diät u. Bewegung allein nicht<br />

ausreichend therapiert sind u. für die Metformin aufgrund von Gegenanz. od. Unverträglichkeiten nicht geeignet<br />

ist. Orale Zweifach-Kombinationstherapie: - mit Metformin bei Patienten, deren Blutzucker trotz<br />

Monotherapie mit maximal verträglichen Dosen von Metformin unzureichend eingestellt ist; - mit einem<br />

Sulfonylharnstoff bei Patienten, deren Blutzucker trotz Monotherapie mit maximal verträglichen Dosen<br />

eines Sulfonylharnstoffs unzureichend eingestellt ist und bei denen Metformin wegen Unverträglichkeit<br />

oder Kontraindikationen ungeeignet ist; - mit einem Thiazolidindion bei Patienten mit ungenügender Blutzuckereinstellung,<br />

für die die Anwendung eines Thiazolidindions geeignet ist. Orale Dreifach-Kombinationstherapie:<br />

Mit einem Sulfonylharnstoff und Metformin, wenn Diät und Bewegung zusätzlich zu einer Zweifachtherapie<br />

mit diesen Arzneimitteln zu keiner adäquaten glykämischen Kontrolle führen. In Kombination<br />

mit Insulin (mit oder ohne Metformin): Wenn Diät und Bewegung zusätzlich zu einer stabilen Insulindosis<br />

zu keiner adäquaten glykämischen Kontrolle führen. Gegenanz.: Überempfindl. gegen den Wirkstoff oder<br />

einen der sonst. Bestandt., Schwangerschaft, Stillzeit, Kinder u. Jugendliche (< 18 J.) (fehlende Daten).<br />

Nebenw.: Häufig: Tremor, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Asthenie, Gewichtszunahme (bei Kombination<br />

mit einem Thiazolidindion), periphere Ödeme, Hypoglykämie, Hyperhidrose, Schüttelfrost, Refluxösophagitis.<br />

Gelegentl.: Müdigkeit, Obstipation, Arthralgie, Diarrhö, Flatulenz. Selten: Leberfunktionsstörung einschließlich<br />

Hepatitis, Angioödem (ähnlich der Zahl in der Kontrollgruppe). Sehr selten: Nasopharyngitis, Infektionen<br />

der oberen Atemwege. Häufigkeit nicht bekannt (Spontanmeldungen nach Markteinführung): Pankreatitis,<br />

Hepatitis/anormale Leberfunktionstests (nach Absetzen reversibel), Myalgie, Urtikaria, exfoliative und bullöse<br />

Hautläsionen, einschließlich bullösem Pemphigoid. Warnhinw.: Enthält Lactose. Verschreibungspflichtig. Weit.<br />

Angaben: s. Fachinformation. Stand: April <strong>2018</strong> (MS 06/18.01)<br />

Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg.<br />

Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) 273-12 653. www.novartis.de<br />

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Wirkstoffe: Vildagliptin/Metforminhydrochlorid. Zus.: Jede Filmtablette enthält 50 mg Vildagliptin und 850 mg<br />

bzw. <strong>10</strong>00 mg Metforminhydrochlorid (entspr. 660 mg bzw. 780 mg Metformin). Sonst. Bestandt.: Hyprolose,<br />

Magnesiumstearat, Hypromellose, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172), Macrogol 4000,<br />

Talkum. Anwend.: Behandlung des Typ-2-Diabetes-mellitus: - bei Erwachsenen, die mit maximal verträglicher<br />

Dosis von Metformin alleine unzureichend eingestellt sind oder die bereits eine Kombination aus Vildagliptin<br />

und Metformin in separaten Tabletten erhalten; - in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff (d.h. Dreifachkombinationstherapie)<br />

zusätzlich zu Diät und Bewegung bei erwachsenen Patienten, die mit Metformin und<br />

einem Sulfonylharnstoff nicht ausreichend eingestellt werden können; - als Dreifachkombinationstherapie mit<br />

Insulin zusätzlich zu Diät und Bewegung, um die glykämische Kontrolle bei erwachsenen Patienten zu verbessern,<br />

wenn eine stabile Insulindosis und Metformin allein zu keiner adäquaten glykämischen Kontrolle führen.<br />

Gegenanz.: Überempfindl. gegen die Wirkstoffe oder einen der sonst. Bestandt., jede Art von akuter metabolischer<br />

Azidose (z. B. Laktatazidose, diabetische Ketoazidose), diabetisches Präkoma, schwere Niereninsuffizienz<br />

(GFR < 30 ml/min); akute Zustände, die zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen können, wie<br />

Dehydratation, schwere Infektionen, Schockzustände, intravaskuläre Gabe jodhaltiger Kontrastmittel; akute<br />

oder chronische Erkrankungen, die zu einer Gewebshypoxie führen können, wie kardiale oder respiratorische<br />

Insuffizienz, frischer Myokardinfarkt, Schockzustand; Leberfunktionsstörung einschließl. erhöhter ALT- oder<br />

AST-Werte auf mehr als das 3-Fache der Obergrenze des Normbereiches; akute Alkoholintoxikation, Alkoholismus.<br />

Schwangerschaft, Stillzeit, Kinder u. Jugendliche < 18 J. (fehlende Daten). Nebenw.: Sehr häufig: Übelkeit,<br />

Erbrechen, Diarrhö, abdominelle Schmerzen, Appetitverlust. Häufig: Hypoglykämie, Tremor, Kopfschmerzen,<br />

Schwindel, Hyperhidrose, Asthenie, Schüttelfrost, Refluxösophagitis, metallischer Geschmack. Gelegentl.:<br />

Müdigkeit, Flatulenz, periphere Ödeme, Obstipation, Arthralgie. Selten: Leberfunktionsstörung einschließlich<br />

Hepatitis, Angioödem (ähnlich der Zahl in der Kontrollgruppe). Sehr selten: Infektionen der oberen Atemwege,<br />

Nasopharyngitis, Abnahme der Vitamin-B12-Resorption, Laktatazidose, Abweichungen d. Leberwerte od.<br />

Hepatitis, Hautreaktionen (wie Erythem, Pruritus, Urtikaria). Häufigkeit nicht bekannt (Spontanmeldungen nach<br />

Markteinführung): Pankreatitis, Hepatitis/anormale Leberfunktionstests (nach Absetzen reversibel), Myalgie,<br />

Urtikaria, exfoliative und bullöse Hautläsionen, einschließlich bullösem Pemphigoid. Verschreibungspflichtig.<br />

Weit. Angaben: s. Fachinformation. Stand: April <strong>2018</strong> (MS 06/18.01)<br />

Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg.<br />

Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) 273-12 653. www.novartis.de<br />

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14 diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Kongress aktuell <strong>2018</strong><br />

Bedenkenträger sein<br />

Berlin. Nicht alles, was sich<br />

derzeit unter dem Begriff<br />

Digitalisierung in den privaten<br />

und den Berufsalltag einschleicht,<br />

ist wünschenswert.<br />

Gerade deshalb heißt es, die<br />

Entwicklung mitzugestalten,<br />

glaubt Dr. Ralph Ziegler, niedergelassener<br />

Kinder- und Jugenddiabetologe<br />

aus Münster.<br />

Die Diabetologie ist prädestiniert<br />

für die Digitalisierung,<br />

betonte Dr. Ziegler. „Wir sollten<br />

sie nicht nur als Schlagwort verstehen,<br />

sondern mit Inhalt füllen.“<br />

Die Anwendung von Sensoren und<br />

die Generierung großer Datenmengen<br />

sind in der Diabetologie Alltag.<br />

„Wir sind Vorreiter im Nutzen auslesender<br />

Daten“, so Dr. Ziegler. Dies<br />

setzt jedoch entsprechende Hardund<br />

Software voraus und bedarf<br />

einer standardisierten Auswertung<br />

und Beurteilung, um zu einer individuellen<br />

Handlungsempfehlung<br />

zu kommen. „Bei der Prozessqualität<br />

hapert es teilweise noch“, meinte der<br />

Kollege.<br />

Neue Behandlungsstandards<br />

müssen entwickelt werden<br />

Zudem erfordern neue Prozesse<br />

auch neue Behandlungsstandards,<br />

z.B. für den Umgang mit Hypoglykämien<br />

unter der kontinuierlichen<br />

Glukosemessung. Solche neuen<br />

Standards, beispielsweise Entscheidungsbäume<br />

in Abhängigkeit vom<br />

»Know-how<br />

der Diabetologie<br />

ist gefragt«<br />

Foto: iStock/drante<br />

Alter oder von Komorbiditäten,<br />

Wenn/Dann-Vorgaben und aktualisierte<br />

Leitlinien können dann<br />

in Systeme zur Unterstützung der<br />

klinischen Entscheidung (Clincial<br />

Decision Support Systems [CDSS])<br />

münden.<br />

Neue Möglichkeiten, um<br />

Ergebnisqualität zu messen<br />

Dass sich der Aufwand lohnt, zeigte<br />

kürzlich eine Studie, in der eine<br />

Software zur Titrierung der mehrfachen<br />

täglichen Insulin-Injektionen<br />

reicht nicht<br />

Digitalisierung mitgestalten<br />

Algorithmus entscheidet<br />

In den Niederlanden werden alle vom Patienten und automatisiert gemessenen Daten<br />

in das automatisierte System Diabeter geladen und per Algorithmus ausgewertet. Je<br />

nach Situation erhält der Patient eine Rückmeldung per E-Mail direkt durch das System<br />

oder aber Diabetesberater/in oder – bei größeren Problemen – Diabetologe/in melden<br />

sich. Die Zeit in Ambulanzen konnte pro Patient um 70 % reduziert werden, so Dr. Ziegler.<br />

Gleichzeitig stieg damit der Anteil der Patienten mit einem HbA 1c < 7,5 % von 25 auf 42 %.<br />

unter Echtzeit-Blutzuckermessung<br />

nach einem Jahr zu einer anhaltenden<br />

Reduktion des HbA 1c geführt<br />

hat. 1 Wie in diesem Beispiel ist auch<br />

bei vielen weiteren für die Diabetologie<br />

relevanten automatisierten<br />

Anwendungen das Know-how des<br />

Fachgebiets gefragt:<br />

Virtuelle Ambulanz<br />

Kinder und Jugendliche können heute<br />

über soziale Netzwerke und Webinars<br />

eingebunden werden. Mit Unterstützung<br />

der Techniker Krankenkasse wird<br />

beispielsweise in Lübeck derzeit eine<br />

virtuelle Diabetesambulanz (ViDiKi) getestet.<br />

Sie ist die erste große Telemedizinstudie<br />

in Deutschland für Kinder und<br />

Jugendliche mit Typ-1-Diabetes, die einen<br />

Glukosesensor (CGM) nutzen. Weitere<br />

Informationen zu der von Dr. Simone<br />

von Sengbusch, Uniklinikum Schleswig-<br />

Holstein, geleiteten ViDiKi-Studie finden<br />

Sie hier: https://bit.ly/2y6stwb<br />

• die Mustererkennung und -interpretation<br />

von Daten wie Blutzuckerverläufe,<br />

Blutdruckverläufe<br />

etc.<br />

• die Erkennung und Bewertung<br />

von Nahrungsmitteln<br />

• die Interpretation der vielfach<br />

schon vom Smartphone erhobenen<br />

Aktivitätsdaten<br />

• die Berücksichtigung von Sensordaten,<br />

die auf Emotionen und<br />

Belastung hinweisen<br />

• lernende Systeme, die sich an die<br />

Alltagsroutine und Gewohnheiten<br />

anpassen<br />

Solche digitalen Anwendungen<br />

werden auch neue Möglichkeiten<br />

eröffnen, die Ergebnisqualität zu<br />

messen. Sie wird sich nicht mehr<br />

nur auf HbA 1c , Zahl der Hypoglykämien<br />

oder Zeit im Zielbereich beschränken,<br />

sondern auch patientenrelevante<br />

Endpunkte oder die<br />

Einschätzung des Therapieverlaufs<br />

durch den Behandler umfassen.<br />

<br />

Friederike Klein<br />

1. Bode B et al. J Diabetes Sci Technol <strong>2018</strong>; 12:<br />

124-128<br />

Diabetes Kongress <strong>2018</strong><br />

Mehr als eine technische Einweisung<br />

Schulungsprogramm nimmt Ziele und Wünsche von Pumpenträgern in den Fokus<br />

Berlin. Weil Diabetestechnik auch eigene,<br />

spezifische Belastungen mit sich<br />

bringt, bleibt die Pumpentherapie oft<br />

hinter ihren Möglichkeiten zurück. Hier<br />

setzt ein neues Schulungsprogramm<br />

an, in dem die Ziele und Wünsche der<br />

Pumpenträger im Mittelpunkt stehen.<br />

Beinahe alle (91 %) Kinder unter<br />

fünf Jahren und 28 % aller Erwachsenen<br />

mit Typ-1-Diabetes verwendeten<br />

2016 eine Insulinpumpe.<br />

„Die CSSI trägt zu signifikant niedrigeren<br />

Mortalitätsraten bei und<br />

senkt die Rate kardiovaskulärer Ereignisse“,<br />

berichtete Dr. Dominic<br />

Ehrmann, FIDAM, Bad Mergentheim.<br />

Jedoch zeigten auch viele Studien,<br />

dass die Stoffwechseleinstellung unter<br />

Pumpentherapie nicht zwingend<br />

besser ist als unter intensivierter Insulintherapie<br />

(ICT). Dies liegt nach<br />

Einschätzung Dr. Ehrmanns daran,<br />

dass die Anwender viele Möglichkeiten<br />

der Pumpentherapie gar nicht<br />

verwenden: Nicht einmal ein Drittel<br />

der Pumpenträger nutze täglich eine<br />

temporäre Basalrate und weniger als<br />

40 % machten von den erweiterten<br />

Bolusoptionen Gebrauch.<br />

Psychologischen Einfluss der<br />

Pumpentherapie betrachten<br />

„Mehr als zwei Drittel laden ihre<br />

Glukosedaten auch nicht auf den<br />

Rechner, um sie zu analysieren.“<br />

Um zu verstehen, warum Patienten<br />

das Potenzial der Pumpentherapie<br />

so häufig brachliegen lassen, müsse<br />

man sich den psychologischen Einfluss<br />

der Therapie näher ansehen,<br />

der zum einen von den Erwartungen<br />

und zum anderen von den spezifischen<br />

Auswirkungen bestimmt<br />

wird. Denn nicht jeder empfinde die<br />

Pumpe sofort als Erleichterung und<br />

Verbesserung.<br />

„Viele Patienten erwarten zu Beginn<br />

der Pumpentherapie, dass ihnen<br />

die Pumpe die gesamte Arbeit abnimmt<br />

– und sind dann natürlich<br />

enttäuscht.“ Andere seien skeptisch,<br />

weil ihnen mit dem Gerät nun jeder<br />

ansehen kann, dass sie Diabetes haben.<br />

Oder sie sind frustriert, weil die<br />

»Studie bestätigt<br />

Wirksamkeit«<br />

Therapie sich komplexer gestaltet als<br />

gedacht. Wieder andere fremdeln mit<br />

dem Gefühl, an ein Gerät angeschlossen<br />

und von ihm abhängig zu sein.<br />

Neue Schulung verbessert<br />

das Nutzungsverhalten<br />

Was die technischen Aspekte der<br />

Dia betestherapie angeht, seien die<br />

Patienten mittlerweile meist gut<br />

geschult, so Dr. Ehrmann. Deshalb<br />

müsse eine neue Schulung sich vorrangig<br />

auf die psychologischen Aspekte<br />

konzentrieren. Hier setzt das<br />

in Bad Mergentheim entwickelte<br />

Schulungsprogramm INPUT an,<br />

das die Ziele und Wünsche der Teilnehmer<br />

in Bezug auf die Pumpentherapie<br />

in den Mittelpunkt stellt.<br />

Etliche Themen wie die Motivation<br />

zur Insulinpumpentherapie, die Vermeidung<br />

von Unterzuckerungen,<br />

die Haltung von Angehörigen und<br />

Lebenspartnern zur Insulinpumpe<br />

oder die Aufrechterhaltung der<br />

persönlichen Motivation enthielten<br />

psychologische Elemente.<br />

Die Wirksamkeit des Programms<br />

wurde bereits in einer randomisierten<br />

Kontrollstudie untersucht. Dabei<br />

zeigte sich, dass die Teilnehmer der<br />

Studiengruppe nach der Schulung<br />

deutlich häufiger eine temporäre<br />

Basalrate oder erweiterte Bolusoptionen<br />

nutzten als die Kontrollgruppe.<br />

Auch das psychosoziale Wohlbefinden<br />

habe sich durch die Schulung<br />

verbessert. Als positiver Nebeneffekt<br />

seien auch die schweren Hypoglykämien<br />

und der durchschnittliche<br />

HbA 1c -Wert gesunken. thie<br />

Diabetes Kongress <strong>2018</strong>


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Kongress aktuell<br />

15<br />

Wie bekommt die Leber<br />

ihr Fett wieder weg?<br />

Postiver Effekt durch mediterrane Kost und Seefisch, Zurückhaltung bei Fruktose<br />

Die Prävalenz der NAFLD<br />

liegt bei 20–30 %.<br />

Foto: iStock/ApoevAndrey<br />

KASSEL. „Leberfasten liegt im Trend<br />

und ist damit auch ein kommerzieller<br />

Markt“, warnte Professor Dr. Jörg<br />

Bojunga, Universitätsklinikum Frankfurt<br />

am Main. Doch kann man dem<br />

überschüssigen Fett in der Leber bei<br />

einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung<br />

(NAFLD) tatsächlich so<br />

beikommen?<br />

Prof. Bojunga sieht den Trend des<br />

Leberfastens aus zwei Gründen<br />

kritisch: „Zum einen ist der Begriff<br />

Leberfasten in meinen Augen unglücklich<br />

gewählt. Er signalisiert,<br />

dass es sich um einen begrenzten<br />

Zeitraum handelt, in dem man fasten<br />

muss. Doch das reicht bei einer<br />

nicht-alkoholischen Fettleber nicht.“<br />

Zum anderen gebe es nach wie vor<br />

nur begrenzte wissenschaftliche Evidenz<br />

für den positiven Effekt von<br />

Leberfasten.<br />

Immerhin deute einiges darauf hin,<br />

dass der Bauchumfang am besten im<br />

Zuge einer mediterranen Ernährung<br />

in Kombination mit mehr Bewegung<br />

zurückgeht.<br />

Verbraucher werden von<br />

Angaben in die Irre geführt<br />

Als gesichert gilt, dass die Aufnahme<br />

von großen Mengen Fruktose<br />

zur Verfettung der Leber beiträgt.<br />

„Fruktose wird verstoffwechselt wie<br />

Ethanol, ist also im Grunde spaßloser<br />

Alkohol“, erklärte Prof. Bojunga.<br />

„Das Problem ist, dass Fruktose<br />

Produkten zugesetzt werden darf,<br />

die dann trotzdem als zuckerfrei<br />

deklariert werden können. Das ist<br />

irreführend für die Verbraucher!“<br />

Ebenfalls gut belegt sei der positive<br />

Effekt von Omega-3-Fettsäuren<br />

aus Seefisch auf die Leber: „Die Zufuhr<br />

von rein pflanzlichen Omega-<br />

3-Fettsäuren führt nicht zu dem<br />

gewünschten Anreicherungseffekt“,<br />

warnte der Experte. „Zwei- bis dreimal<br />

pro Woche Seefisch ist deshalb<br />

durch nichts zu ersetzen.“<br />

Eine kurzzeitige Intervention ist<br />

keine Lösung<br />

Formuladiäten wiederum kann<br />

Prof. Bojunga nicht viel abgewinnen,<br />

da sie nicht mit einer dauerhaften<br />

Ernährungsumstellung<br />

einhergehen: „Ich halte nichts von<br />

Formuladiäten, weil sie suggerieren,<br />

dass man das Problem mit einer<br />

kurzzeitigen Intervention lösen<br />

kann. Das Problem wird damit externalisiert.“<br />

Antje Thiel<br />

Kongress Ernährung <strong>2018</strong><br />

Wenn es auf einfaches<br />

Blutzucker-Messen<br />

ankommt.<br />

®<br />

Wann spricht man von einer NAFLD?<br />

Ab einem Fettanteil von mehr als 5–<strong>10</strong> % des Lebergewichts,<br />

der nicht auf einen erhöhten Alkoholkonsum zurückzuführen ist,<br />

liegt eine NAFLD vor.<br />

DUO TD–4285<br />

Foto: iStock/sumkinn<br />

Auf dem Vormarsch<br />

„Wir haben in den kommenden Jahren<br />

mit einer dramatischen Zunahme<br />

von Adipositas und Typ-2-Diabetes zu<br />

rechnen“, sagte Professor Dr. Elke Roeb,<br />

Universitätsklinikum Gießen. Damit<br />

steigt auch die Prävalenz der NAFLD.<br />

Derzeit haben laut der Expertin in der<br />

Normalbevölkerung etwa 20–30 %<br />

eine NAFLD. Bei entsprechenden Risikofaktoren<br />

wie dem metabolischen<br />

Syndrom steige der Anteil aber auf bis<br />

zu 75 %. Etwa 25–30 % aller NAFLD-<br />

Patienten entwickelten im Verlauf von<br />

zwei bis drei Jahrzehnten eine Fibrose<br />

oder Zirrhose. Aber auch eine nichtalkoholische<br />

Steatohepatitis (NASH)<br />

oder ein hepatozelluläres Karzinom<br />

können sich entwickeln.<br />

Die S2k-Leitlinie für nicht-alkoholische<br />

Fettlebererkrankungen ist bei der<br />

AWMF unter der Registernummer<br />

021-025 gelistet.<br />

https://bit.ly/2N6PmIe<br />

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16 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Ein fester Menüplan<br />

kann helfen<br />

Positiver Einfluss auf Blutfette, Blutdruck, Gewicht und Körperfettanteil<br />

Die Menüpläne<br />

halten sich an<br />

Vorgaben der<br />

Gesellschaft für<br />

Ernährung.<br />

KASSEL. Gewicht, Körperfettanteil und LDL-Cholesterin reduzieren<br />

– Menschen mit einem ungünstigen kardiovaskulären Risikoprofil<br />

können von einer expliziten Anleitung bei der Auswahl<br />

von Lebensmitteln, den Mengen und der Mahlzeitengestaltung<br />

profitieren. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.<br />

In die MoKaRi*-Studie eingeschlossen<br />

wurden 60 Männer und Frauen<br />

zwischen 32 und 76 Jahren, die<br />

alle leicht erhöhte LDL-C-Werte<br />

(> 3 mmol/L) aufwiesen, aber noch<br />

nicht mit Statinen behandelt wurden.<br />

Um ihnen die Ernährungsumstellung<br />

zu erleichtern, erhielten sie für einen<br />

Zeitraum von 20 Wochen feste Tagespläne<br />

mit in Abhängigkeit von Alter<br />

und Geschlecht nährstoffoptimierten<br />

Rezepten für alle Mahlzeiten des Tages,<br />

nach denen sie einkaufen, kochen<br />

und essen sollten.<br />

Mehr Obst und Gemüse,<br />

außerdem weniger Salz<br />

Während des Studienzeitraums gab<br />

es elf Visiten, bei denen die Blutwerte<br />

erhoben wurden und die Teilnehmer<br />

außerdem eine Ernährungsberatung<br />

und Anleitung zu Kardio-Fitness erhielten.<br />

Das Follow-up bestand aus<br />

zwei Visiten jeweils zehn und 20 Wochen<br />

nach Abschluss der Studie.<br />

»Anfangs etwas<br />

Widerstand«<br />

Die MoKaRi-Menüpläne orientierten<br />

sich in der Zusammensetzung<br />

der Nahrungsmittel an den Empfehlungen<br />

der Deutschen Gesellschaft<br />

für Ernährung (55 % Kohlenhydrate,<br />

15 % Eiweiß, 30 % Fette) und<br />

enthielten 40–50 g Ballaststoffe pro<br />

Tag.<br />

Ziel war es zudem, den Anteil von<br />

Obst und Gemüse in der Ernährung<br />

der Probanden zu erhöhen und den<br />

Salzkonsum sowie den Verzehr stark<br />

verarbeiteter Lebensmittel zu verringern.<br />

Die Teilnehmer wurden angehalten,<br />

die Zutaten für die Menüpläne selbst<br />

einzukaufen, erhielten aber Unterstützung<br />

bei speziellen Produkten<br />

und bei der Zubereitung der Speisen.<br />

„Anfangs stießen die Menüpläne<br />

noch auf einen gewissen Widerstand,<br />

doch nach zwei Wochen hatten die<br />

Probanden sich daran gewöhnt“, berichtete<br />

Dr. Christine Dawczynski<br />

von der Universität Jena.<br />

Die Ernährungsumstellung bewirkte<br />

in beiden Gruppen eine Senkung<br />

von Körpergewicht, Blutdruck,<br />

HbA 1c , Körperfettanteil und LDL-<br />

Cholesterin. „Allerdings hatten die<br />

LDL-C-Spiegel beim Follow-up wieder<br />

ihr Ausgangsniveau erreicht, weil<br />

die Probanden in ihre alten Ernährungsmuster<br />

zurückfielen“, erklärte<br />

Dr. Dawczynski.<br />

Kochbuch und App statt<br />

langfristige Studienteilnahme<br />

„Die meisten waren aber sehr interessiert<br />

daran, an weiteren Studien<br />

dieser Art teilzunehmen. Sie hatten<br />

das Gefühl, dass sie ohne den Druck<br />

einer Studie eine Ernährungsumstellung<br />

nicht konsequent durchhalten.“<br />

Die Wissenschaftler aus Jena planen<br />

daher, eine langfristige Anleitung<br />

und Motivation mittels Kochbuch<br />

und begleitender App durchzuführen.<br />

Antje Thiel<br />

*Modulation Kardiovaskulärer Risikofaktoren<br />

Kongress Ernährung <strong>2018</strong><br />

Fotos: iStock/Kubkoo, iStock/kyoshino<br />

Herzinsuffizienz: Verlust von<br />

Muskelmasse vermeiden<br />

Wenn nötig mithilfe von Supplementen<br />

KASSEL. Auch im Jahr <strong>2018</strong> zählt die<br />

Herzinsuffizienz noch zu den Erkrankungen<br />

mit besonders schlechter<br />

Prognose und drastisch reduzierter<br />

Lebenserwartung. Eine angepasste Ernährung<br />

kann helfen, die Lebensqualität<br />

und Mobilität aufrechtzuerhalten.<br />

Eigentlich genügt ein Blick auf die<br />

lange Liste typischer Komorbiditäten,<br />

um zu verstehen, dass eine<br />

Herzinsuffizienz eine ernste Angelegenheit<br />

ist:<br />

• chronische Niereninsuffizienz<br />

(50 %)<br />

• Diabetes mellitus (30 %)<br />

• Eisenmangel (40 %)<br />

• Schlafapnoe (50 %)<br />

• Adipositas (> 50 %)<br />

• Sarkopenie (20 %)<br />

• Kachexie (<strong>10</strong> %)<br />

„Kachexie und Adipositas sind kein<br />

Widerspruch“, betonte Professor<br />

Dr. Dr. Stephan von Haehling,<br />

Herzzentrum, Universitätsmedizin<br />

Göttingen. „Wenn ein Mensch von<br />

<strong>10</strong>0 kg auf einmal ohne jegliche<br />

Verhaltensänderung 5 kg abnimmt,<br />

dann stimmt etwas nicht, dann haben<br />

wir es mit einer Kachexie zu<br />

Unerklärlicher Gewichtsverlust<br />

ist immer ein Alarmzeichen.<br />

Foto: iStock/Bill Oxford<br />

»Alarmzeichen<br />

verstehen«<br />

tun.“ Ohne eine chronische Erkrankung<br />

sei ein solcher Gewichtsverlust<br />

nicht zu erklären. Insofern sei dies<br />

im Zusammenhang mit einer Herzinsuffizienz<br />

auch bei adipösen Patienten<br />

immer als Alarmzeichen zu<br />

verstehen.<br />

Bei einer manifesten Herzinsuffizienz<br />

sollten Ärzte also selbst bei<br />

adipösen Patienten nicht immer<br />

auf striktes Abnehmen drängen,<br />

riet der Kardiologe: „Für Gesunde<br />

ist Übergewicht nachteilig, doch für<br />

Patienten mit einer Herzinsuffizienz<br />

wirkt eine leichte Adipositas mit einem<br />

BMI bis 35 lebensverlängernd.“<br />

Nur bei einem BMI von über 35 sollte<br />

man nach wie vor versuchen, den<br />

Patienten zu einer Gewichtsreduktion<br />

zu motivieren.<br />

Verlust von Muskelmasse<br />

sollte verhindert werden<br />

Bei kardialer Kachexie sei eine hochkalorische<br />

Ernährung und ggf. auch<br />

die Gabe von Testosteron angezeigt,<br />

um den Verlust von Muskelmasse zu<br />

stoppen. „Eine Sarkopenie verringert<br />

die Lebensqualität und schränkt die<br />

Mobilität ein“, erklärte Prof. von<br />

Haehling und riet in diesem Zusammenhang<br />

auch dazu, mögliche<br />

Defizite bei Aminosäuren und Spurenelementen<br />

über Supplemente<br />

auszugleichen.<br />

thie<br />

Kongress Ernährung <strong>2018</strong><br />

Beschwerdeplattform startet<br />

Verbrauchertäuschung online mitteilen<br />

BERLIN. Foodwatch eröffnet<br />

eine Mitmach-Plattform gegen<br />

Etikettenschwindel: „Es steht<br />

nicht drauf, was drin ist oder es<br />

ist nicht drin, was drauf steht<br />

– wer sich schon mal beim Lebensmitteleinkauf<br />

über Etikettenschwindel<br />

und Mogelpackungen<br />

geärgert hat, kann jetzt beim<br />

‚Schummelmelder’ seinem Ärger<br />

Luft machen“, sagte Sophie Unger,<br />

Projektleiterin bei Foodwatch.<br />

Mit dem Schummelmelder möchte<br />

die Verbraucherorganisation<br />

auf legale Täuschung in Supermarktregalen<br />

aufmerksam machen.<br />

Um mitzumachen, muss ein<br />

Foto des betreffenden Produkts<br />

hochgeladen werden. In einem<br />

Kommentar soll erklärt werden,<br />

warum man sich getäuscht oder<br />

in die Irre geführt fühlt. Die gemeldeten<br />

Produkte werden dann<br />

in die Auswahl der Kandidaten<br />

für den Goldenen Windbeutel<br />

<strong>2018</strong> eingehen – ein Negativpreis<br />

für die dreisteste Werbelüge. Der<br />

Link zur Plattform:<br />

www.schummelmelder.de dz<br />

Foodwatch-Pressemitteilung<br />

Belgien führt Ampel ein<br />

Gesunde Ernährung soll gefördert werden<br />

BERLIN. Großbritannien und<br />

Frankreich haben sie schon – jetzt<br />

führt auch Belgien die Nährwert-<br />

Ampel für Lebensmittel ein. Wie<br />

die Franzosen werden auch die<br />

Belgier das „Nutriscore“-Modell<br />

nutzen. Dieses wurde von Wissenschaftlern<br />

entwickelt und nimmt<br />

eine Gesamtbewertung des Nährwertprofils<br />

eines Produkts vor.<br />

Auch Verbaucherschutzorganisationen<br />

in Deutschland wollen<br />

eine Ampel: „Frau Klöckner<br />

sollte endlich den Appellen der<br />

Fachwelt folgen, statt nach der<br />

Pfeife der Lebensmittel-Lobby zu<br />

tanzen“, fordert Oliver Huizinga,<br />

Leiter Recherche und Kampagnen<br />

bei Foodwatch.<br />

dz<br />

Foodwatch-Pressemitteilung


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Das Interview<br />

17<br />

»Transparenz nach innen und außen<br />

ist uns sehr wichtig«<br />

Fachgesellschaft macht mögliche Interessenkonflikte ihrer Gremienvertreter publik<br />

BERLIN. Der Vorstand der <strong>DDG</strong> hat den aktualisierten Verhaltenskodex<br />

für die Mitglieder und Funktionsträger der Fachgesellschaft<br />

beschlossen. Er findet Anwendung bei deren vertraglichen<br />

Beziehungen zu „berufsrelevanten Institutionen“, wie etwa<br />

der Pharma-, Medizintechnik- und IT-Industrie, und dient dem<br />

Herstellen von Transparenz. Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der<br />

<strong>DDG</strong>, und Dr. Ralph Ziegler, Vorsitzender der Kommission Interessenkonflikte<br />

der <strong>DDG</strong>, erläutern die Regelungen und Ziele der<br />

Vereinbarung.<br />

Interessenkollision<br />

?<br />

Erklärungen zu Interessenkonflikten<br />

von Vorstandsmitgliedern<br />

und Gremienvorsitzenden der<br />

<strong>DDG</strong> findet man schon seit 2017 auf<br />

der Homepage ddg.info. Bildet der<br />

überarbeitete Verhaltenskodex dafür<br />

die Grundlage oder geht er darüber<br />

hinaus?<br />

Dr. Ralph Ziegler: Die Erklärung zu<br />

Interessenkonflikten in einer ersten<br />

Version gibt es in der Tat bereits seit<br />

2017 auf der Homepage der <strong>DDG</strong>.<br />

Die Grundlage dafür war und ist der<br />

Verhaltenskodex. Dieser musste allerdings<br />

in doch länger dauernden<br />

Abstimmungen, auch mit anderen<br />

Dokumenten, zum Beispiel Satzung<br />

und Geschäftsordnung für die<br />

Gremien, finalisiert werden. Dies<br />

ist nun geschehen und es wird eine<br />

neue, gering angepasste Version der<br />

Erklärung geben.<br />

?<br />

Wer muss worüber wie Auskunft<br />

geben? Wie oft und für welchen<br />

Zeitraum?<br />

Barbara Bitzer: Verpflichtend ist die<br />

Abgabe einer Erklärung zu möglichen<br />

Interessenkonflikten zunächst<br />

für den Vorstand der <strong>DDG</strong> sowie<br />

die Vorsitzenden der verschiedenen<br />

Gremien der <strong>DDG</strong> und deren Stellvertreter.<br />

Ab 2020 wird dies für alle<br />

Funktionsträger, also auch für die<br />

Mitglieder der Gremien, verpflichtend.<br />

Diese Auskünfte müssen bis<br />

zum 1. Juli eines jeden Jahres erteilt<br />

werden. Hierzu erfolgt seitens der<br />

Geschäftsstelle der <strong>DDG</strong> im Vorfeld<br />

eine Aufforderung. Der Auskunftszeitraum<br />

bezieht sich auf die drei<br />

vorangegangenen Kalenderjahre.<br />

Angegeben werden müssen:<br />

• Berater- oder Gutachtertätigkeit<br />

oder bezahlte Mitarbeit in einem<br />

wissenschaftlichen Beirat<br />

• Honorare für Vortrags- und Schulungstätigkeiten<br />

oder bezahlte Autoren-<br />

oder Co-Autorenschaften<br />

• Reisekosten- oder Kongresskostenunterstützung<br />

Die Summe aus diesen Tätigkeiten<br />

wird als Jahresbetrag in den Staffeln<br />

»Das Verfahren<br />

lehnt sich an die<br />

Anforderungen<br />

der AWMF an«<br />

nachgefragt<br />

bis 2500 Euro, 2500 bis <strong>10</strong> 000 Euro<br />

und über <strong>10</strong> 000 Euro ausgewiesen.<br />

Andere Formen der Zuwendungen<br />

sind nur mit Ja oder Nein zu beantworten.<br />

Bei einer positiven Antwort<br />

muss die Angabe des Zuwenders beziehungsweise<br />

im Freitext eine nähere<br />

Spezifizierung erfolgen. Hierzu<br />

gehören beispielsweise Auskünfte zu<br />

Drittmitteln für Forschungsvorhaben,<br />

zur Finanzierung von Mitarbeitern,<br />

zu Spenden oder sonstigen<br />

Zuwendungen an die Einrichtung,<br />

aber auch Eigentümerrechte an<br />

Arzneimitteln und Medizinprodukten<br />

– etwa Patente, Urheberrechte,<br />

Verkaufslizenzen – sowie Angaben<br />

zu den Arbeitgebern der letzten drei<br />

Jahre oder Mandatsträgerschaften in<br />

anderen Berufs- oder Fachverbänden.<br />

Dies alles wird im Verhaltenskodex<br />

der <strong>DDG</strong> detailliert beschrieben.<br />

?<br />

Wer prüft die Angaben? Was wird<br />

veröffentlicht, was bleibt in den<br />

vier Wänden der <strong>DDG</strong>?<br />

Bitzer: Die Angaben werden zunächst<br />

von einer Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle<br />

auf Vollständigkeit und<br />

Stimmigkeit geprüft und anschließend<br />

von der Kommission Interessenkonflikte<br />

der <strong>DDG</strong> gesichtet.<br />

Bei Auffälligkeiten steht<br />

der Kommission das Recht<br />

der Nachfrage zu. Die Angaben<br />

der Funktionsträger – ohne<br />

Nennung der Beträge – können<br />

über die Webseite öffentlich eingesehen<br />

werden. Diese Transparenz<br />

nach innen und außen ist uns sehr<br />

wichtig. Die vollständigen Angaben<br />

liegen in der Geschäftsstelle unter<br />

Verschluss und können nur von der<br />

verantwortlichen Mitarbeiterin und<br />

den Kommissionsmitgliedern eingesehen<br />

werden.<br />

? Folgen Konzept und Verfahren<br />

dem Vorbild einer anderen Organisation?<br />

Oder ist es bei den Fachgesellschaften<br />

ein Novum?<br />

Dr. Ziegler: Dieses Verfahren ist an-<br />

gelehnt an die Anforderungen der<br />

Arbeitsgemeinschaft der schaftlichen Medizinischen Fach-<br />

Wissengesellschaften.<br />

Von anderen großen<br />

Fachgesellschaften sind uns solche<br />

detaillierten Vorgaben für die Funktionsmitglieder<br />

nicht bekannt.<br />

BARBARA<br />

BITZER<br />

Die approbierte Apothekerin und<br />

Gesundheitspolitik-Expertin ist seit<br />

2017 Geschäftsführerin der<br />

Deutschen Diabetes Gesellschaft.<br />

Foto: Dirk Michael Deckbar<br />

Transparenz dient der Vertrauensbildung, aber auch der Selbstkontrolle.<br />

?<br />

Welche Ziele und Erwartungen<br />

verbinden Sie mit diesen Pflichten<br />

zur Selbstauskunft und Offenlegung<br />

– intern wie extern?<br />

Dr. Ziegler: Die <strong>DDG</strong> unterstützt<br />

Kooperationen mit der pharmazeutischen,<br />

medizintechnischen und<br />

informationstechnischen Industrie<br />

und muss auch selbst solche unterhalten.<br />

Das dient der Entwicklung<br />

und Evaluation neuer diagnostischer<br />

und therapeutischer Verfahren<br />

zum Wohl der Patienten sowie der<br />

Information ihrer Mitglieder über<br />

Innovationen und den Stand der<br />

Forschung. Dies soll mit größtmöglicher<br />

Transparenz, aber auch unter<br />

Wahrung der berechtigten Interessen<br />

des betroffenen Mitglieds für die<br />

Veröffentlichung von konfliktbegründenden<br />

Geschäftsbeziehungen<br />

geschehen.<br />

Das Offenlegen von Interessenkonflikten<br />

soll innerhalb der Gremien<br />

und der gesamten <strong>DDG</strong> sowie für die<br />

Öffentlichkeit und andere Institutionen<br />

Transparenz herstellen. Sollten<br />

bei Entscheidungen in den Gremien<br />

Zweifel an der Unabhängigkeit der<br />

Funktionsträger aufkommen, können<br />

diese nach einem strukturierten<br />

Verfahren bearbeitet werden.<br />

?<br />

Was passiert genau, wenn Verstöße<br />

gegen den Verhaltenskodex<br />

festgestellt werden?<br />

Bitzer: Nach Prüfung durch die<br />

Kommission Interessenkonflikte der<br />

<strong>DDG</strong> und den Vorstand der <strong>DDG</strong><br />

erhält der Betroffene die Möglichkeit<br />

zur Stellungnahme. Sollte sich<br />

DR. RALPH<br />

ZIEGLER<br />

Foto: iStock/<strong>10</strong>01Love<br />

Der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin,<br />

Kinder-Endokrinologie und<br />

Diabetologie aus Münster steht der<br />

Kommission Interessenkonflikte vor.<br />

Foto: Koehler-fotodesign.de<br />

ein Verstoß bestätigen, erfolgt ein<br />

strukturierter Prozess, beginnend<br />

mit einer Abmahnung und der Aufforderung,<br />

die Vertragsbeziehung<br />

beziehungsweise den Verstoß zu<br />

beenden, unter Umständen einer<br />

Aberkennung der Funktion bis hin<br />

zu einem Ausschluss aus der Fachgesellschaft.<br />

?<br />

Mit welchen Reaktionen von außen,<br />

etwa Medien, Politik und<br />

Industrie, rechnen Sie aufgrund der<br />

Transparenzmaßnahmen?<br />

Bitzer: Wir gehen davon aus, dass<br />

dieses proaktive Vorgehen der <strong>DDG</strong><br />

in Sachen Transparenz bei Medien,<br />

Politik und Industrie viel Beachtung<br />

finden und sehr positiv bewertet<br />

werden wird. Wir hoffen, dass dies<br />

auch andere Organisationen animieren<br />

wird, nachzuziehen.<br />

?<br />

Umreißt der Verhaltenskodex das<br />

gesamte Arbeitsfeld der Kommission<br />

Interessenkonflikte?<br />

Dr. Ziegler: Die Kommission Interessenkonflikte<br />

wird auch weitere<br />

wichtige Themen bearbeiten, beispielsweise<br />

Positionspapiere zum<br />

Antikorruptionsgesetz oder die Definition<br />

von Kriterien für Kooperationen<br />

und Schirmherrschaften<br />

der <strong>DDG</strong> oder zur Nutzung des Namens<br />

und des Logos der <strong>DDG</strong>. Eine<br />

Hauptaufgabe wird die Weiterentwicklung<br />

des Verhaltenskodex sein,<br />

da wir stets den wachsenden Anforderungen<br />

Rechnung tragen wollen.<br />

Interview: Michael Reischmann<br />

Angaben zu Inter -<br />

essenkonflikten von<br />

Funktionsträgern der <strong>DDG</strong><br />

sowie zum aktuellen Verhaltenskodex<br />

finden Sie hier online:<br />

www.ddg.info -> Über uns<br />

-> Erklärung zu<br />

Interessenkonflikten


18 Forum Literatur<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Foto: iStock/kckate16<br />

Automatisierte<br />

Insulingabe ist<br />

auch bei Typ 2<br />

von Vorteil.<br />

Künstliches Pankreas<br />

im Klinikeinsatz<br />

Stationäre Typ-2-Diabetespatienten profitieren vom Closed-Loop-System<br />

Fazit für die Praxis<br />

Stationär behandlungsbedürftige<br />

Typ-2-Diabetespatienten, so das Fazit<br />

der Wissenschaftler, profitieren hinsichtlich<br />

der Blutzuckerkontrolle von<br />

automatisierten Closed-Loop-Systemen.<br />

Ein erhöhtes Hypoglykämierisiko<br />

ist beim Einsatz der „künstlichen<br />

Bauchspeicheldrüse“ offenbar nicht<br />

zu befürchten. Bevor die Technologie<br />

jedoch Einzug in den klinischen Alltag<br />

halten kann, sind verschiedene<br />

praktische Aspekte, beispielsweise<br />

die Vereinfachung der Handhabung<br />

sowie die Kostenbelastung,<br />

zu erörtern. Ein erster Schritt hin zu<br />

einer flächendeckenden Nutzung<br />

der Systeme ist laut Studienautoren<br />

ihre Integration in die Klinikabläufe,<br />

inklusive der elektronischen Datenverarbeitung,<br />

verbunden mit der<br />

Ausbildung des entsprechenden<br />

Fachpersonals.<br />

Foto: iStock/voinSveta<br />

BERN. Bei vielen Typ-2-Diabetespatienten kann während eines<br />

stationären Aufenthalts mittels konventioneller subkutaner<br />

Insulintherapie keine adäquate Blutzuckereinstellung gewährleistet<br />

werden. Abhilfe verspricht der Einsatz eines künstlichen<br />

Pankreas. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie.<br />

Der Grund für die schwierige<br />

glykämische Kontrolle sind<br />

vielfältige Störfaktoren: Unter<br />

anderem beeinflussen während<br />

der Hospitalisierung Erkrankungen,<br />

Veränderungen der Ernährung sowie<br />

Medikamentennebenwirkungen<br />

den Blutzuckerhaushalt der Patienten.<br />

Closed-Loop-Systeme, die die<br />

Funktion der gesunden Bauchspeicheldrüse<br />

nachahmen und die<br />

Insulinabgabe automatisch an den<br />

Glukosespiegel anpassen, scheinen<br />

– insbesondere bei Typ-1-Diabetespatienten<br />

– die glykämische Kontrolle<br />

zu verbessern. Ob auch Typ-<br />

2-Diabetes patienten von dieser<br />

Technologie profitieren, hat Dr. Dr.<br />

Lia Bally von der Universitätsklinik<br />

Bern zusammen mit weiteren<br />

»Zwei Drittel<br />

der Zeit<br />

im Zielbereich«<br />

schweizerischen und britischen<br />

Kollegen untersucht.<br />

Glykämische Kontrolle gelingt<br />

besser mit Closed-Loop-System<br />

Teilnehmer der Studie waren 136 erwachsene<br />

Typ-2-Diabetespatienten,<br />

die auf einer Allgemeinstation behandelt<br />

wurden und eine subkutane<br />

Insulintherapie benötigten. Gemäß<br />

Randomisierung erfolgte bei 70 Patienten<br />

die Blutzuckereinstellung mithilfe<br />

eines Closed-Loop-Systems und<br />

bei 66 Patienten in Form der konventionellen<br />

subkutanen Insulingabe.<br />

Eine prandiale Insulin-Bolusgabe sah<br />

das Studienprotokoll nicht vor.<br />

Primärer Studienendpunkt war die<br />

glykämische Kontrolle innerhalb<br />

von 15 Tagen bzw. bis zur Klinikentlassung,<br />

gemessen als prozentualer<br />

Anteil der Zeit, währenddessen der<br />

Glukosesensor einen Blutzuckerspiegel<br />

im Zielbereich (<strong>10</strong>0–180 mg/dl)<br />

registrierte. Die sekundären Outcome-Parameter<br />

umfassten u.a. die<br />

Zeit außerhalb des Blutzuckerzielbereichs<br />

sowie die Häufigkeit schwerer<br />

Hyper- bzw. Hypoglykämien. Bezüglich<br />

der glykämischen Kontrolle erwies<br />

sich das Closed-Loop-System<br />

als vorteilhaft: Die so behandelten<br />

Patienten verbrachten im Durchschnitt<br />

fast zwei Drittel der Zeit innerhalb<br />

des Blutzucker-Zielbereichs,<br />

die Kontrollgruppe hingegen nur gut<br />

40 % der Zeit (p < 0,001).<br />

Nebenwirkungen in beiden<br />

Gruppen ähnlich häufig<br />

Blutzuckerwerte oberhalb des Zielbereichs<br />

betrafen im Mittel knapp<br />

ein Viertel der Patienten mit dem<br />

Closed-Loop-System, aber fast die<br />

Hälfte der konventionell geführten<br />

Patienten (p < 0,001). Klinisch relevante<br />

Hyperglykämien (Blutzucker<br />

> 360 mg/dl) mit Ketonämie<br />

traten bei keinem Patienten auf.<br />

Bezüglich des Hypoglykämierisikos<br />

sowie der durchschnittlich pro Tag<br />

verabreichten Insulindosis unterschieden<br />

sich die beiden Studiengruppen<br />

nicht.<br />

Der vom Glukosesensor gemessene<br />

durchschnittliche Blutzuckerwert<br />

war in der Closed-Loop-Gruppe<br />

allerdings signifikant niedriger<br />

(154 vs. 188 mg/dl; p < 0,001).<br />

Therapiebedingte Nebenwirkungen<br />

traten in beiden Studiengruppen<br />

ähnlich häufig auf: Je drei Patienten<br />

klagten über Irritationen<br />

an der Applikationsstelle. In der<br />

Closed-Loop-Gruppe verzeichneten<br />

die Studieninitiatoren zudem drei<br />

technische Fehlfunktionen.<br />

Dr. Judith Lorenz<br />

Bally L et al. N Engl J Med <strong>2018</strong>; 379: 547-556<br />

Bariatrische OP aus der Spritze<br />

Neuer Wirkstoff könnte Hormonhaushalt ähnlich beeinflussen<br />

CAMBRIDGE. Gleich zwei Wirkweisen<br />

werden für MEDI0382 bei Typ-2-Diabetes<br />

erwartet: verbesserte Glukosekontrolle<br />

und krankheitsmodifizierender<br />

Gewichtsverlust. Der duale GLP1- und<br />

Glukagon-Rezeptoragonist wurde nun<br />

in einer Phase-IIa-Studie geprüft.<br />

Abnehmen – so lautet der Ratschlag<br />

bei Patienten mit Typ-<br />

2-Diabetes und Übergewicht oder<br />

Adipositas, denn dies verbessert unter<br />

anderem die glykämische Kontrolle.<br />

Jedoch hakt es bei den meisten<br />

Patienten an der Umsetzung.<br />

Ein Ausweg kann ein bariatrischer<br />

Eingriff sein. Doch vielleicht ist dieser<br />

invasive Schritt in Zukunft seltener<br />

notwendig. Der duale GLP1-<br />

und Glukagon-Rezeptoragonist<br />

MEDI0382 soll den Hormonhaushalt<br />

nach einer bariatrischen OP mit<br />

seinen Vorteilen für das Körpergewicht<br />

und die glykämische Kontrolle<br />

nachahmen.<br />

»Blutglukose um<br />

1/3 gesenkt«<br />

Das synthetische Peptid wurde nun<br />

in einer kombinierten Dosissteigerungs-<br />

und Phase-IIa-Studie mit<br />

übergewichtigen oder adipösen Patienten<br />

mit Typ-2-Diabetes getestet.<br />

Die Teilnehmer erhielten nüchtern<br />

einmal täglich morgens subkutane<br />

Injektionen. Insgesamt 61 Betroffene<br />

wurden per Zufallsprinzip einer<br />

von fünf Kohorten mit steigenden<br />

Mehrfachdosen (<strong>10</strong>0 bis 300 µg)<br />

zugewiesen. An der Phase-IIa-Studie<br />

nahmen dann 51 Patienten teil<br />

und erhielten über bis zu 41 Tage 1:1<br />

randomisiert entweder bis zu 200 µg<br />

MEDI0382 oder Placebo.<br />

An Tag 41 konnte in der Interventionsgruppe<br />

ein signifikanter Rückgang<br />

des Blutglukosewerts (AUC 0–4h<br />

nach einem Mixed-Meal-Toleranztest)<br />

um -32,78 % verzeichnet werden<br />

(-<strong>10</strong>,16 % Kontrolle). Der primäre<br />

Endpunkt der Studie wurde<br />

somit erreicht.<br />

Leberfettreduktion nicht<br />

allein durch Gewichtsverlust<br />

Auch die Nüchternblutzucker-<br />

Konzentration sank im gleichen<br />

Zeitraum im MEDI0382-Arm signifikant<br />

stärker (-2,8 mmol/L vs.<br />

-1,1 mmol/L; p < 0,001). Die Patienten<br />

erreichten somit unter ME-<br />

DI0382-Behandlung an Tag 41 einen<br />

Nüch ternblutzucker von im Mittel<br />

5,8 mmol/L (vs. 7,6 mmol/L).<br />

Die Teilnehmer verloren zudem im<br />

Mittel signifikant mehr an Gewicht<br />

als die Placebo-Gruppe (-3,84 kg<br />

vs. -1,70 kg). Dies ging einher mit<br />

einer signifikant stärkeren Leberfettreduktion<br />

im MEDI0382-Arm um<br />

6,0 % (vs. 3,2 %; ) – diese war laut<br />

Autoren nicht allein durch die<br />

Gewichtsreduktion zu erklären.<br />

An Nebenwirkungen traten<br />

unter der Behandlung<br />

vorwiegend gastrointestinale<br />

Nebenwirkungen<br />

wie Übelkeit und<br />

Übergeben sowie<br />

Appetitlosigkeit<br />

auf, die jedoch<br />

nicht dosisabhängig<br />

waren.<br />

Die Autoren weisen<br />

darauf hin,<br />

dass die schnelle und<br />

gleichzeitige Kontrolle<br />

von basalen und postprandialen<br />

Glukosewerten, wie sie<br />

unter MEDI0382 beobachtet<br />

wurde, bislang nur mit komplexen<br />

Titrationen oder Medikamentenkombinationen<br />

erreichbar<br />

schien.<br />

kt<br />

Ambery P et al. Lancet <strong>2018</strong>;<br />

391: 2607-2618<br />

Basale und postprandiale<br />

Glukosewerte werden<br />

schnell und simultan von<br />

MEDI0382 kontrolliert.<br />

Foto: iStock/useng


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Forum Literatur<br />

19<br />

Der HbA 1c -Wert<br />

sticht heraus<br />

Registerstudie vergleicht Risikofaktoren für Tod und<br />

kardiovaskuläre Ereignisse erstmals untereinander<br />

Für ein langes<br />

Leben sind diese<br />

fünf Faktoren von<br />

entscheidender<br />

Bedeutung.<br />

Fotos: istock/HelgaMariah,<br />

lushik, tulpahn, ELIKA<br />

GÖTEBORG. Kann das erhöhte Risiko<br />

für Tod oder kardiovaskuläre Ereignisse<br />

bei Patienten mit Typ-2-Diabetes u.a.<br />

durch gute Werte von Blutzucker, Blutdruck<br />

und Blutfetten reduziert oder gar<br />

eliminiert werden? Dies zu klären war<br />

Ziel einer schwedischen Registerstudie.<br />

Für die Kohortenstudie untersuchten<br />

die schwedischen Wissenschaftler<br />

den Effekt von fünf<br />

Risikofaktoren (erhöhtes HbA 1c ,<br />

erhöhtes LDL-Cholesterin, Albuminurie,<br />

Rauchen und erhöhter<br />

Blutdruck) auf verschiedene mit<br />

Typ-2-Diabetes assoziierte Ereignisse<br />

(Tod, akuter Myokardinfarkt,<br />

Schlaganfall und Hospitalisierung<br />

wegen Herzversagen). Bislang wurden<br />

in Studien Risikofaktoren meist<br />

isoliert betrachtet und deren Effekte<br />

lediglich auf vereinzelte Ereignisse<br />

untersucht.<br />

In diese Analyse gingen die Daten<br />

aus dem schwedischen nationalen<br />

Diabetesregister von über 270 000<br />

Patienten mit Typ-2-Diabetes ein,<br />

gematcht mit über 1,3 Millionen<br />

Kontrollen ohne Diabetes und nach<br />

Alter kategorisiert (< 55, 55 bis < 65,<br />

65 bis < 80 und ≥ 80 Jahre).<br />

Mit jedem Wert außerhalb<br />

erhöhte sich das Risiko<br />

Wie die Studie mit einem medianen<br />

Follow-up von knapp sechs Jahren<br />

ergab, wiesen die Typ-2-Diabetespatienten,<br />

die nicht rauchten und<br />

deren HbA 1c -Wert, LDL-Cholesterin,<br />

Blutdruck und Nierenwerte innerhalb<br />

des Zielbereichs lagen, kein<br />

erhöhtes Risiko für Tod (Hazard<br />

Ratio 1,06; 95%-KI 1,00–1,12), für<br />

akuten Myokardinfarkt (HR 0,84;<br />

95%-KI 0,75–0,93) und für Schlaganfall<br />

(HR 0,95; 95%-KI 0,84–1,07)<br />

im Vergleich zur Normalbevölkerung<br />

auf. Lediglich das Risiko für<br />

Hospitalisierungen aufgrund von<br />

Herzversagen war bei Patienten mit<br />

Diabetes erhöht, auch wenn die Zielwerte<br />

erreicht waren (HR 1,45; 95%-<br />

KI 1,34–1,57).<br />

Mit Blick auf die unterschiedlichen<br />

Alterskategorien wurde zudem deutlich,<br />

dass insbesondere bei jüngeren<br />

Patienten das Risiko auf kardiovaskuläre<br />

Ereignisse stieg, je mehr der<br />

Variablen außerhalb der empfohlenen<br />

Zielwerte lagen. Die Studienautoren<br />

kommen zu dem Schluss, dass<br />

in dieser Patientengruppe möglicherweise<br />

eine aggressivere Behandlungsstrategie<br />

angezeigt ist.<br />

Entgegen der Erwartungen der<br />

Wissenschaftler waren die stärksten<br />

Prädiktoren für kardiovaskuläre<br />

Ereignisse nicht niedrige körperliche<br />

Aktivität und Rauchen – Letzteres<br />

war lediglich der stärkste Prädiktor<br />

für Tod. Interessanterweise<br />

stach der HbA 1c -Wert heraus: War<br />

dieser außerhalb des Zielbereichs,<br />

galt er als stärkster Prädiktor für<br />

Schlaganfall und akuten Myokardinfarkt.<br />

In der Analyse wurde zudem die<br />

Rolle des systolischen Blutdrucks<br />

für die geprüften Ereignisse bestätigt:<br />

Lag der Wert unterhalb des<br />

empfohlenen Zielwerts, ergab sich<br />

in der Studie ein niedrigeres Risiko<br />

für akuten Myokardinfarkt und<br />

Schlaganfall bei Patienten mit Typ-<br />

2-Diabetes.<br />

Dr. Kerstin Tillmann<br />

Rawshani A et al. N Engl J Med <strong>2018</strong>;<br />

379: 633-44<br />

HUMALOG®200<br />

VON ANFANG AN *,1<br />

PATIENTEN-<br />

PRÄFERENZ 2<br />

VON DIABETOLOGEN<br />

BESTÄTIGT! 3<br />

VOLLE LEISTUNG. HALBES VOLUMEN.<br />

Ein wichtiger Prädiktor:<br />

der HbA 1c -Wert<br />

Für welches Risiko sind welche fünf Prädiktoren<br />

die entscheidenden?<br />

• Tod: Rauchen, körperliche Aktivität, Ehestand,<br />

HbA 1c -Wert und Statin-Behandlung<br />

• Akuter Myokardinfarkt: HbA 1c -Wert,<br />

systolischer Blutdruck, LDL-Cholesterin,<br />

körperliche Aktivität und Rauchen<br />

• Schlaganfall: HbA 1c -Wert, systolischer<br />

Blutdruck, Dauer der Diabeteserkrankung,<br />

körperliche Aktivität und Vorhofflimmern<br />

• Hospitalisierung aufgrund von Herzversagen:<br />

Vorhofflimmern, BMI, körperliche<br />

Aktivität, glomeruläre Filtrationsrate<br />

(GFR) und HbA 1c -Wert<br />

* Für erwachsene Patienten mit einem prandialen Insulinbedarf > 20E/Tag.<br />

1 Humalog ® 200 Einheiten/ml KwikPen Fachinformation, Stand Mai <strong>2018</strong>.<br />

2 Wang T et al. J Diabetes Sci Technol. 2016 Jun 28;<strong>10</strong>(4):923–31.<br />

3 DocCheck Research Data on file<br />

Zulassungsinhaber: Eli Lilly Nederland B.V.; Papendorpseweg 83, 3528 BJ Utrecht, Niederlande; Ansprechpartner in Deutschland: Lilly Deutschland GmbH, Werner-Reimers-Str. 2-4, D-61352 Bad Homburg Bezeichnung<br />

der Arzneimittel: Humalog <strong>10</strong>0 E/ml, Injektionslösung in Durchstechflasche; Humalog <strong>10</strong>0 E/ml, Injektionslösung in Patrone; Humalog KwikPen <strong>10</strong>0 E/ml, Injektionslösung in einem Fertigpen; Humalog <strong>10</strong>0 E/ml<br />

Junior KwikPen, Injektionslösung in einem Fertigpen; Humalog Mix25 <strong>10</strong>0 E/ml, Injektionssuspension in Patronen; Humalog Mix25 <strong>10</strong>0 E/ml KwikPen, Injektions-suspension in einem Fertigpen; Humalog Mix50 <strong>10</strong>0<br />

E/ml, Injektionssuspension in Patronen; Humalog Mix50 KwikPen, <strong>10</strong>0 E/ml Injektionssuspension in einem Fertigpen; Humalog 200 Einheiten/ml, Injektionslösung in einem Fertigpen. Zusammensetzung: arzneilich<br />

wirksamer Bestandteil: Humalog <strong>10</strong>0 E/ml Injektionslösung; Humalog Mix25/50 <strong>10</strong>0 E/ml Injektionssuspension: 1 ml enthält <strong>10</strong>0 Einheiten (äquivalent zu 3,5 mg) Insulin lispro (über rekombinante DNA hergestellt);<br />

Humalog 200 Einheiten/ml Injektionslösung: 1 ml enthält 200 Einheiten (äquivalent zu 6,9 mg) Insulin lispro (über rekombinante DNA hergestellt) Hilfsstoffe: Humalog <strong>10</strong>0 E/ml Injektionslösung: m-Cresol, Glycerol,<br />

Dinatriumhydrogenphosphat 7 H 2O, Zinkoxid, Wasser f. Injektionszwecke. Salzsäure u. Natriumhydroxid können für pH-Einstellung verwendet worden sein. Humalog 200 Einheiten/ml Injektionslösung: m-Cresol,<br />

Glycerol, Trometamol, Zinkoxid, Wasser f. Injektionszwecke. Natriumhydroxid od. Salzsäure können für pH-Einstellung verwendet worden sein. Humalog Mix25/50 <strong>10</strong>0 E/ml Injektionssuspension: Protaminsulfat,<br />

m-Cresol, Phenol, Glycerol, Dinatriumhydrogenphosphat 7 H 2O, Zinkoxid, Wasser für Injektionszwecke. Salzsäure u. Natriumhydroxid können für pH-Einstellung verwendet worden sein. Anwendungsgebiete: Humalog<br />

<strong>10</strong>0 E/ml Injektionslösung: Behandlung von Erwachsenen u. Kindern mit Diabetes mellitus, die Insulin für Aufrechterhaltung eines normalen Glukosehaushaltes benötigen, ebenfalls angezeigt bei Ersteinstellung des<br />

Diabetes mellitus.Humalog 200 Einheiten/ml Injektionslösung: Behandlung von Erwachsenen mit Diabetes mellitus, die Insulin für Aufrechterhaltung eines normalen Glukosehaushaltes benötigen, ebenfalls angezeigt<br />

bei Ersteinstellung des Diabetes mellitus. Humalog Mix25/50 <strong>10</strong>0 E/ml Injektionssuspension: Behandlung von Patienten mit Diabetes mellitus, die Insulin für Aufrechterhaltung eines normalen Glukosehaushaltes<br />

benötigen. Gegenanzeigen: Hypoglykämie, Überempfindlichkeit gegen Insulin lispro od. sonstigen Bestandteil. Unter keinen Umständen darf Humalog Mix25/50 intravenös appliziert werden. Humalog 200 Einheiten/ml<br />

Injektionslösung darf nicht mittels InsulinInfusionspumpe u. nicht intravenös gegeben werden.Nebenwirkungen: häufigste Nebenwirkung jeder Insulinbehandlung ist Hypoglykämie. Schwere Hypoglykämien können<br />

zu Bewusstlosigkeit u. im Extremfall zum Tod führen. Häufig (1/<strong>10</strong>0 -


20 Lernen am Fall<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Zufallsbefund<br />

Nebennieren-Raumforderung<br />

Wie viel Diagnostik ist nötig? Muss operiert werden?<br />

Ab einer Tumorgröße<br />

von > 6 cm muss<br />

operiert werden.<br />

Foto: fotolia/Sebastian Kaulitzki<br />

BAD BOLL. Eine 53-jährige Frau stellt sich wegen Blähungen<br />

und leichter Oberbauchbeschwerden vor. Bei der abdominellen<br />

Ultraschalluntersuchung wird eine Raumforderung der rechten<br />

Nebenniere vermutet. Der Verdacht bestätigt sich im CT: Die Patientin<br />

weist einen 2,5 cm großen adrenalen Tumor auf. Was nun?<br />

Bei der Patientin lag ein Inzidentalom<br />

vor, erklärte die Endokrinologin<br />

und Diabetologin<br />

Dr. Katharina Laubner vom<br />

Universitätsklinikum Freiburg, die<br />

die Patientin konsiliarisch betreute.<br />

Solche Raumforderungen sind<br />

keineswegs selten – die Inzidenz<br />

von Nebennieren-Inzidentalomen<br />

liegt im Alter von 50 Jahren bei 3 %<br />

und steigt bis auf <strong>10</strong> % im Alter von<br />

80 Jahren an.<br />

Die Evaluation muss eine Reihe<br />

von Fragen berücksichtigen<br />

Hinter dem Sammelbegriff Nebennieren-Inzidentalom<br />

verbergen sich<br />

ganz unterschiedliche Diagnosen:<br />

Bei bis zu ca. 80 % handelt es sich<br />

um hormoninaktive benigne Adenome,<br />

bei etwa 20 % um hormonaktive<br />

Foto: iStock/Abert84<br />

Sie haben einen<br />

interessanten und<br />

lehrreichen Fall aus<br />

Ihrer Praxis und<br />

möchten diesen mit<br />

Kollegen/innen teilen?<br />

Ihr Fall<br />

in der<br />

diabetes<br />

zeitung!<br />

Dr. Katharina<br />

Laubner<br />

Universitätsklinikum<br />

Freiburg, Abteilung<br />

Endokrinologie und<br />

Diabetologie, Klinik für<br />

Innere Medizin II<br />

Foto: zVg<br />

Adenome (Cushing-, Conn-Adenome,<br />

Phäochromozytome). Sehr<br />

selten sind Nebennierenrindenkarzinome,<br />

Metastasen, Myolipome,<br />

Hämatome u.a. Die Evaluation von<br />

Patienten mit Inzidentalom muss<br />

daher folgende Fragen berücksichtigen:<br />

• Bestehen radiologische Zeichen<br />

für Malignität?<br />

• Ist der Tumor hormonaktiv?<br />

Zögern Sie nicht! Es ist einfacher, als Sie denken:<br />

Schreiben Sie oder rufen Sie uns an und reichen<br />

Sie uns die Eckdaten zu Ihrer Kasuistik ein.<br />

Gemeinsam erstellen wir dann einen redaktionellen<br />

Beitrag für die diabetes zeitung.<br />

Und das Beste – es gibt etwas zu gewinnen!<br />

Unter allen bis Ende 2019 eingereichten und<br />

veröffentlichten Fallbeschreibungen<br />

wählt eine Jury aus dem <strong>DDG</strong> Vorstand<br />

die interessanteste aus.<br />

Der Gewinner erhält das neue 9,7“ iPad.<br />

Zudem verlosen wir zwei Amazon-<br />

Gutscheine im Wert von je <strong>10</strong>0 Euro.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Kasuistiken!<br />

• Wie groß ist der Tumor?<br />

• Zeigt er eine Wachstumstendenz?<br />

• Hat der Patient ein Malignom in<br />

der Vorgeschichte?<br />

Ob die Raumforderung in der Nebenniere<br />

gut- oder bösartig ist, kann<br />

Kontakt zur Redaktion: Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Unter den Eichen 5, 65195 Wiesbaden, Telefon: 0611 9746-444,<br />

Telefax: 0611 9746 480-303/-373, E-Mail: diabeteszeitung@medical-tribune.de<br />

Was ist was?<br />

Inzidentalom: Unter Inzidentalomen versteht man Raumforderungen in der<br />

Nebenniere, nach denen nicht gezielt gesucht wurde, sondern die bei einer<br />

abdominellen Bildgebung zufällig entdeckt wurden.<br />

Fluordesoxyglukose (FDG) wird als In-vivo-Diagnostikum verwendet. Mit<br />

dem Radionuklid Fluor-18 markierte FDG ist das am häufigsten verwendete<br />

Radiopharmakon in der Positronen-Emissions-Tomographie. Glukose und FDG<br />

werden von den Zellen des menschlichen Körpers in gleicher Weise aufgenommen,<br />

jedoch unterschiedlich verstoffwechselt. Dies führt zu einer Anreicherung<br />

des Diagnostikums in bestimmten Körperzellen. Die Konzentration des FDG-<br />

Tracers wird tomographisch erfasst. Auf diese Weise lassen sich Hinweise auf<br />

organische Funktionsstörungen finden.<br />

»Keineswegs<br />

selten«<br />

Foto: iStock/sumkinn<br />

ein entsprechend erfahrener<br />

Radiologe anhand des nativen<br />

CT mit hoher Zuverlässigkeit<br />

einschätzen. Ist die Raumforderung<br />

im nativen CT<br />

homogen und liegen die<br />

Hounsfield Units ≤ <strong>10</strong>,<br />

dann ist der Tumor gutartig<br />

und bei Läsionen<br />

< 4 cm erübrigt sich<br />

eine weitere Bildgebung.<br />

Bei unklarem CT-Befund sollen laut<br />

aktueller europäischer Leitlinie 1 ein<br />

Wash-out-CT, ein MRT mit „chemical<br />

shift“ oder eine FDG-PET erwogen<br />

werden. Zudem sollte bei jedem<br />

Patienten mit Nebennieren-Inzidentalom<br />

klinisch und laborchemisch<br />

ein Hormonexzess ausgeschlossen<br />

werden (z.B. Conn- bzw. Cushing-<br />

Adenom, Phäochromozytom).<br />

In welchen Fällen besteht<br />

eine OP-Indikation?<br />

Benigne, endokrin inaktive Raumforderungen<br />

bedürfen keiner Operation.<br />

Eine OP-Indikation besteht<br />

dagegen in folgenden Fällen:<br />

• Manifester Hormonexzess<br />

• Tumorgröße > 6 cm<br />

• Bei bildmorphologischen benignen<br />

Tumoren > 4 cm individuelles<br />

Vorgehen, OP kann erwogen<br />

werden<br />

• Malignomverdächtige Raumforderung<br />

Unklare Raumforderungen, die<br />

nicht operiert wurden, sollen nach<br />

6–12 Monaten mittels Bildgebung<br />

erneut kontrolliert werden. Zeigen<br />

Wann ist das interdisziplinäre<br />

Tumorboard gefragt?<br />

Jeder Patient mit Nebennieren-Inzidentalom,<br />

bei dem mindestens eines der folgenden Kriterien<br />

erfüllt ist, sollte im interdisziplinären<br />

Tumorboard diskutiert werden: 1<br />

• Bildgebung ist nicht eindeutig benigne<br />

• Es liegt ein Hormonexzess vor<br />

• Die Raumforderung nimmt an Größe zu<br />

• Es ist eine Nebennierenoperation geplant<br />

Foto: iStock/Plisman<br />

sie eine Größenzunahme (> 20 %),<br />

ist eine Operation indiziert. Eine erneute<br />

Hormondiagnostik wird i.d.R.<br />

nur bei möglicher autonomer Cortisolsekretion<br />

durchgeführt.<br />

Zurück zu der Patientin: Hier lautet<br />

Dr. Laubners Konsiliarantwort:<br />

• Endokrinologische Diagnostik<br />

(1-mg-Dexamethason-Hemmtest,<br />

Metanephrine im Plasma,<br />

Aldosteron-Renin-Quotient bei<br />

Vorliegen einer Hypertonie, ggf.<br />

Steroidvorläufer)<br />

• Rücksprache mit dem Radiologen<br />

hinsichtlich der Benignität/Malig<br />

nität<br />

• Wenn hormoninaktiv und benigne,<br />

keine weiteren Kontrollen<br />

mehr; Inzidentalom<br />

• Bei Hormonexzess oder Zeichen<br />

der Malignität: Operation<br />

Dr. Andrea Wülker<br />

1. Fassnacht M. Endokrinologie Informationen-<br />

Sonderheft 2017: 5-<strong>10</strong><br />

Fassnacht M et al. Eur J Endocrinol 2016; 175(2):<br />

G1-G34<br />

ADBW-Jahreskongress <strong>2018</strong><br />

Crashdiät mit dauerhafter<br />

Gewichtsreduktion<br />

Eine von Biochemikern entwickelte Diät mit<br />

Mahlzeitenersatzprodukten führte in einer<br />

Studie zu einem deutlichen Gewichtsverlust<br />

von über <strong>10</strong> kg. Auch ein Jahr nach<br />

der Diät war der Effekt noch signifikant.<br />

Quelle: www.aerzteblatt.de<br />

2/3<br />

der Menschen mit Diabetes sind im<br />

erwerbsfähigen Alter – also zwischen<br />

20 und 64 Jahre alt.<br />

Quelle: International Diabetes Federation<br />

Augenexperten fordern<br />

barrierefreie Medizin-Apps<br />

Damit die Augenheilkunde von der<br />

Digitalisierung profitieren kann, fordern<br />

Experten barrierefreie Apps. In Zukunft soll<br />

es Diagnose-Apps für den Heimgebrauch<br />

geben – etwa um einen Sehtest zu machen.<br />

Quelle: Pressemitteilung der DOG


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Im Blickpunkt<br />

21<br />

Unerfüllte Versprechen beim Kampf gegen<br />

nicht-übertragbare Krankheiten<br />

Mehr Engagement von UN-Mitgliedsstaaten gefordert<br />

NEW YORK. Die Vereinten Nationen wollen Krankheiten wie<br />

Dia betes, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bezwingen.<br />

Der Weg scheint noch lang – vor allem in Deutschland.<br />

»Entscheidende<br />

Punkte fehlen«<br />

Zu Beginn ihrer Abschlusserklärung<br />

fanden die Regierungen<br />

beim 3. Gipfel der Vereinten Nationen<br />

(UN) zu nicht-übertragbaren<br />

Krankheiten (NCD) deutliche<br />

Worte: „Die Umsetzung der Verpflichtungen<br />

zur Verhinderung und<br />

Kontrolle von nicht-übertragbaren<br />

Krankheiten ist unzureichend. Die<br />

Staaten der Welt haben ihr Versprechen,<br />

das Risiko vorzeitiger Todesfälle<br />

und Behinderungen zu verringern,<br />

noch nicht erfüllt.“ Jedoch fehlen in<br />

der Erklärung entscheidende Punkte,<br />

kritisieren Gesundheitsexperten –<br />

etwa die Nennung einer Zuckersteuer<br />

als wirksame Maßnahme gegen<br />

ungesunde Ernährung. Immerhin:<br />

Um die Risikofaktoren zu minimieren,<br />

werden zumindest „steuerliche<br />

Maßnahmen“ erwähnt.<br />

Mit der Teilnahme von 40 Regierungschefs,<br />

darunter aus Österreich<br />

und der Schweiz, war das Treffen<br />

hochrangig besetzt. Für Deutschland<br />

nahm Gesundheitsstaatssekretär<br />

Lutz Stroppe teil.<br />

Basis, um politische<br />

Maßnahmen durchzusetzen<br />

Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare<br />

Krankheiten (DANK) war<br />

als Beobachterin akkreditiert und<br />

durch Sprecherin Barbara Bitzer,<br />

Geschäftsführerin der <strong>DDG</strong>, und<br />

Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin<br />

des VDBD, vertreten. „International<br />

hinkt Deutschland bei<br />

den umgesetzten Maßnahmen weit<br />

hinterher“, erinnerte Bitzer, „daher<br />

sind für uns die erfolgreichen Beispiele<br />

anderer Länder sehr wichtig.<br />

Hier konnte etwa Portugal sehr eindringlich<br />

über die Erfolge einer Zuckersteuer<br />

berichten.“<br />

In der UN-Erklärung verpflichten<br />

sich die Regierungen unter anderem,<br />

„kosteneffektive, bezahlbare und<br />

evidenzbasierte Maßnahmen“ zur<br />

Prävention und Kontrolle von NCD<br />

zu ergreifen. Rauchen, riskanter Alkoholkonsum,<br />

ungesunde Ernährung<br />

und Bewegungsmangel sollen<br />

verringert werden. Der Privatsektor<br />

wird „eingeladen“, Produkte gesünder<br />

zu gestalten und die an Kinder<br />

gerichtete Werbung für ungesunde<br />

Produkte „weiter zu reduzieren“.<br />

Die internationale NCD-Allianz kritisiert<br />

die UN-Erklärung als nicht<br />

Dr. Gottlobe Fabisch, Lutz Stroppe<br />

und Barbara Bitzer beim UN-Gipfel.<br />

Foto: zVg<br />

ehrgeizig genug. „Was hier verhandelt<br />

wurde, betrifft Leben und Gesundheit<br />

von Millionen von Menschen“,<br />

ermahnte Geschäftsführerin<br />

Katie Dain. „Die verabschiedete<br />

Erklärung ist schwach und nicht<br />

annähernd ausreichend, um der<br />

weltweiten NCD-Epidemie zu begegnen.“<br />

Auch DANK kritisiert viele<br />

Abschnitte als zu wenig konkret.<br />

Dennoch sehen die Experten in der<br />

Erklärung eine Basis, um politische<br />

Maßnahmen auch in Deutschland<br />

durchzusetzen.<br />

Prävention darf nicht<br />

vernachlässigt werden<br />

„Die UN haben klargestellt, dass<br />

NCD ein ernstes Problem darstellen<br />

und dass Regierungen eine<br />

Führungsrolle übernehmen müssen,<br />

um die hohe Prävalenz und<br />

die Zahl der vorzeitigen Todesfälle<br />

zu senken“, sagte Bitzer, „dem muss<br />

nun auch Deutschland Taten folgen<br />

lassen. Dass wir bei der Behandlung<br />

von NCD gut dastehen, ist kein<br />

Argument, die Prävention zu vernachlässigen.“<br />

Dr. Fabisch betonte:<br />

„Die explizite Aufforderung an die<br />

Industrie sollte auch den Unternehmen<br />

hierzulande eine Mahnung<br />

sein.“ Als positiv wertet DANK das<br />

Engagement des deutschen Gesundheitsministeriums,<br />

das – im Gegensatz<br />

zum vorigen Gipfel – diesmal<br />

hochrangig vertreten war.<br />

Nationale Reduktionsstrategie<br />

muss sich noch beweisen<br />

Einen ersten kleinen Schritt, auch<br />

die deutsche Bevölkerung besser vor<br />

ungesunder Ernährung zu schützen,<br />

sieht DANK in der neuen Nationalen<br />

Reduktionsstrategie für weniger<br />

Zucker, Fett und Salz in verarbeiteten<br />

Lebensmitteln, die fast zeitgleich<br />

zum UN-Gipfel bei einem runden<br />

Tisch im Bundesministerium für<br />

Ernährung und Landwirtschaft<br />

bearbeitet wurde. Allerdings bleibe<br />

abzuwarten, inwiefern die Strategie<br />

wirklich wirksame Maßnahmen<br />

enthält. „Die Regierung muss dem<br />

Gesundheitsschutz Vorrang vor den<br />

Interessen der Lebensmittelindustrie<br />

einräumen“, so Bitzer. Die Experten<br />

fordern u.a., dass die Nationale Reduktionsstrategie<br />

für die Industrie<br />

unbedingt verpflichtend sein muss.<br />

Heike Dierbach<br />

3. Gipfel der Vereinten Nationen<br />

Alles im grünen Bereich*<br />

mit dem OneTouch Ultra Plus Flex ®<br />

Blutzuckermesssystem<br />

Schnelle und einfache Ergebnisse mit sehr geringer Blutmenge<br />

Die ColourSure TM Technology zeigt Ihren Patienten sofort an, ob der gemessene Blutzuckerwert innerhalb oder<br />

außerhalb ihrer Bereichsgrenzen liegt. So erkennen Ihre Patienten gleich, was das Messergebnis bedeutet, und<br />

wissen, wann sie handeln müssen. Einfach die Daten im Griff mit der OneTouch Reveal ® Mobile App:<br />

Die Messwerte Ihrer Patienten können drahtlos an Sie übermittelt werden.<br />

* Behandlungsentscheidungen dürfen nicht allein auf Grundlage der Bereichsanzeige getroffen werden, sondern müssen sich an<br />

dem tatsächlich gemessenen Wert und den Empfehlungen Ihres Arztes orientieren.<br />

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digital.corner<br />

Wie Videosprechstunden real werden könnten<br />

Zukunftsboard Digitalisierung: Projekt Virtuelle Diabetesambulanz für Kinder & Jugendliche (ViDiKi) im Porträt<br />

BerLIN. Für das projekt einer virtuellen<br />

Diabetesambulanz mussten<br />

Dr. simone von sengbusch und Kollegen<br />

eine reihe praktischer und organisatorischer<br />

Herausforderungen<br />

überwinden. ein Lehrstück, was auf<br />

Diabetesteams zukommen könnte.<br />

und für das Zukunftsboard Digitalisierung<br />

Anlass zur Diskussion von<br />

Videosprechstunden.<br />

In den niederländischen Diabeter-<br />

Kliniken ist Telemedizin Programm:<br />

„In diesen Kliniken wird für Kinder<br />

und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes<br />

schon seit Jahren zusätzlich zu Kontakten<br />

vor Ort als Beratungsform<br />

auch Telemedizin angeboten“, betont<br />

Dr. Simone von Sengbusch. Dr. von<br />

Sengbusch: „Ich dachte mir: Das ist<br />

doch die Medizin der Zukunft!“<br />

möglich dank CGm-erstattung<br />

und dem Innovationsfond<br />

Mit der Erstattung von Geräten zur<br />

kontinuierlichen Glukosemessung<br />

(CGM) und dem neu aufgelegten Innovationsfonds<br />

ergab sich im Jahr 2016<br />

die Gelegenheit, eine solche telemedizinische<br />

Betreuung von Kindern und<br />

Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes in<br />

Schleswig-Holstein zu erproben. Die<br />

Idee der Virtuellen Diabetesambulanz<br />

für Kinder und Jugendliche (ViDiKi):<br />

„Die Videoportale sollten in<br />

den Praxissystemen sein“<br />

Dr. Andreas Lueg<br />

Ein Jahr lang erhalten die Teilnehmer<br />

jeden Monat einen Telemedizin-Termin<br />

mit einem Diabetologen – präferiert<br />

über ein Arzt-Video-Portal,<br />

alternativ per Telefon – und zwar ergänzend<br />

zur Regelversorgung.<br />

Das Zukunftsboard Digitalisierung<br />

<br />

<br />

<br />

Dr. Andreas Lueg<br />

Diabetologische<br />

Schwerpunktpraxis<br />

Diabeteszentrum L1<br />

Hameln<br />

Foto: Ludwig<br />

Niethammer<br />

Mit dem Zukunftsboard Digitalisierung<br />

(zd) möchte die BERLIN-CHEMIE AG<br />

dazu beitragen, den Digitalisierungsprozess<br />

in der Diabetologie aktiv voranzutreiben.<br />

Zum Telemedizin-Termin werden<br />

die CGM-Daten mit der Familie oder<br />

dem Jugendlichen besprochen und<br />

eventuell der Insulinplan geändert.<br />

„Ich dachte mir: das ist doch<br />

die Medizin der Zukunft!“<br />

Dr. simone von sengbusch<br />

Der Teilnehmer wird aber weiter von<br />

seinem Kinderdiabetologen betreut.<br />

Nach einem Jahr können die Teilnehmer<br />

entscheiden, ob sie aussteigen<br />

möchten, weiter für ein Jahr alle vier<br />

Wochen telemedizinisch betreut werden<br />

wollen oder nur bei Bedarf Termine<br />

vereinbaren möchten. In dieser<br />

Phase werden die Kinder von einem<br />

Team aus Diabetologen und Diabetesberaterinnen<br />

betreut.<br />

Die Studie hat ein Wartekontroll-<br />

Gruppen-Design mit Cluster-<br />

Randomisierung: Unterhalb einer<br />

geographischen Linie lebende Kinder<br />

gehören zur Startergruppe in<br />

Lübeck. Oberhalb lebende Teilnehmer<br />

zur in den Kinderkliniken UKSH<br />

Kiel und im Städtischen Krankenhaus<br />

Kiel betreuten Wartekontroll-<br />

Gruppe, die erst sechs Monate<br />

nach Einschreibung zusätzlich Telemedizin<br />

erhält. Primäre Fragestellung<br />

ist, ob die Telemedizin über<br />

sechs Monate den HbA 1c -Wert gegenüber<br />

Standardcare verbessert,<br />

so die Studienleiterin.<br />

Eingeschlossen wurden 240 Teilnehmer<br />

im Alter von 1–16 Jahren<br />

und mindestens sechs Monaten<br />

Diabetes, die ein CGM-Gerät nutzen.<br />

Geräte und Software sind<br />

von den Teilnehmern frei wählbar.<br />

Die Rekrutierungsphase ist<br />

abgeschlossen und fast alle bekommen<br />

mittlerweile schon Telemedizin.<br />

Studienende ist am<br />

31. Dezember 2019. Gefördert<br />

wird die Studie durch den G-BA<br />

(01NVF16023). Für den bürokratisch<br />

sehr aufwendigen Antrag beim Innovationsfonds<br />

und die weitere vertragliche<br />

Projektumsetzung war die AOK<br />

NORDWEST von Anfang an wichtiger<br />

Zurzeit gehören dem zd acht feste<br />

Experten an. Darunter niedergelassene<br />

und klinisch tätige Diabetologen,<br />

Experten für Diabetestechnologie,<br />

Vertreter von Krankenkassen und<br />

Patienten. Das zd wird geleitet von Professor Dr. phil. Dipl. Psych.<br />

Bernhard Kulzer, Bad Mergentheim. Mehr Informationen unter<br />

https://www.medical-tribune.de/digital-corner<br />

Das zd möchte aufzeigen, welche Chancen und Nutzen die Digitalisierung<br />

bietet, aber auch Risiken identifizieren.<br />

Dr. simone von<br />

sengbusch<br />

Klinik für Kinderund<br />

Jugendmedizin<br />

des UKSH,<br />

Campus Lübeck<br />

Foto: zVg<br />

Konsortialpartner. Weitere 15 Krankenkassen<br />

haben Versorgungsverträge<br />

abgeschlossen.<br />

praktischer Ablauf der Beratung<br />

und notwendige Technologie<br />

Ein bis zwei Tage vor dem Termin<br />

senden die Familien ihre CGM- und<br />

gegebenenfalls Insulinpumpen-Daten<br />

verschlüsselt zum Arzt oder laden sie<br />

in eine Cloud. Anders als in der üblichen<br />

Ambulanzsituation wertet der<br />

Telemedizinarzt im Vorweg die Daten<br />

in Ruhe aus. Vor dem Termin wird<br />

die Auswertung kommentiert, ggf. mit<br />

Vorschlägen zur Insulinanpassung,<br />

verschlüsselt zurückgesendet. „Die<br />

Regel ist: Der erste Satz im Kommentar<br />

ist immer positiv! Damit schaffen<br />

Sie eine ganz andere Beratungssituation.“<br />

Zum eigentlichen Termin im<br />

Arzt-Video-Portal werden die Daten<br />

dann mit dem Teilnehmer bzw. der<br />

Familie besprochen.<br />

Genutzt wird das Arzt-Video-Portal Patientus.<br />

Das Portal verwendet eine sogenannte<br />

Peer-to-peer-Verbindung –<br />

die Daten werden verschlüsselt, übertragen<br />

und auf der anderen Seite dechiffriert.<br />

Kommuniziert wird darüber<br />

hinaus mit verschlüsselten SMS und<br />

verschlüsselten E-Mails mit Zwei-Wege-Authentifizierung.<br />

untersuchung, was Telemedizin<br />

für den Arzt bedeutet<br />

Foto: iStock/aydinynr<br />

Elementar ist eine ausreichende<br />

Up- und Download-Geschwindigkeit.<br />

Darüber hinaus müssen die Familien<br />

in der Lage sein, mit der frei gewählten<br />

Software Daten auszulesen, diese<br />

zu verschlüsseln und zu versenden.<br />

„Dafür haben wir Anleitungen geschrieben,<br />

auch für das Öffnen des<br />

Arzt-Video-Portals.“ Die meisten Familien<br />

kommen nach ihren Angaben<br />

mit diesen Anforderungen zurecht<br />

und finden Telemedizin gut. Jedoch:<br />

Wenn der erste Termin aus technischen<br />

Gründen, etwa wegen einer<br />

nicht funktionierenden Kamera, nicht<br />

klappt, sei dies ein potenzieller Drop-<br />

Out. „Die Frustrationstoleranz ist sehr<br />

gering, man muss vorher üben, damit<br />

der Termin gelingt!“<br />

Eine weitere Hürde ist das für Telemedizinprojekte<br />

notwendige Datenschutzkonzept,<br />

in dem etwa dargelegt<br />

ist, wie Daten abgelegt werden, fließen<br />

und wer welche Zugriffsrechte hat.<br />

Neben der Stoffwechsellage werden<br />

in der Studie u.a. die Hospitalisationsrate,<br />

die Lebensqualität, die Zufriedenheit<br />

mit Telemedizin, Dauer<br />

und Häufigkeit der Termine und die<br />

Kosten der beiden Behandlungsgruppen<br />

untersucht. Die gesundheitsökonomische<br />

Analyse ist gewünscht für<br />

alle Innovationsfond-Projekte. Evaluiert<br />

wird die Studie am Institut für<br />

Sozialmedizin und Epidemiologie des<br />

UKSH, Campus Lübeck, unter Leitung<br />

von Dr. jur. Dr. rer. hum. biol. Fabian<br />

Frielitz.<br />

„Wir müssen einfache<br />

Schritte beschreiben“<br />

Dr. Jens Kröger<br />

Dr. Jens Kröger<br />

Ärztlicher Leiter<br />

Zentrum für<br />

Diabetologie<br />

Hamburg-Bergedorf<br />

Foto: Ludwig<br />

Niethammer<br />

In einer qualitativen Untersuchung<br />

werden Patienten und Eltern in Fokusgruppen<br />

befragt. Hinzu kommt<br />

eine von der DDS geförderte Befragung<br />

der behandelnden sowie der<br />

zuweisenden Ärzte, um zu untersuchen,<br />

welche Auswirkungen die neue<br />

Beratungsform auf den Berufsstand<br />

hat. „Telemedizin verändert etwas in<br />

meinem ärztlichen Selbstverständnis“,<br />

so Dr. von Sengbusch.<br />

Das Besondere am Innovationsfond:<br />

Es ist Ziel, erfolgreiche Projekte in<br />

die Regelversorgung zu überführen.<br />

„Dafür müssen wir gut verhandeln!“<br />

Telemedizin werde sich nur etablieren,<br />

wenn sie mindestens kostendeckend<br />

ist. Die Termine müssen<br />

vorbereitet, dokumentiert und durchgeführt<br />

werden. Auch die Investitionskosten<br />

– etwa für Aufsteckkamera,<br />

Mikrofon und Schallschutz – seien<br />

nicht zu vernachlässigen und müssten<br />

sich amortisieren.<br />

mögliche Vor- und Nachteile der<br />

Telemedizin in der Diabetologie<br />

Linktipps<br />

<br />

<br />

<br />

Diabeter-Kliniken:<br />

https://diabeter.nl/en<br />

ViDiKi: https://www.uksh.de/<br />

kinderhormonzentrumluebeck/vidiki.html<br />

Liste zertifizierter Videodienstanbieter:<br />

http://www.kbv.de/<br />

html/videosprechstunde.php<br />

Die Bilanz nach über <strong>10</strong>00 Telemedizin-Terminen:<br />

Die Familien müssen<br />

mit Rückschlägen umgehen können,<br />

wenn es Software-Updates gibt. Eine<br />

weitere Herausforderung ist die Nutzung<br />

von Diabetes-Software verschiedener<br />

Hersteller. Grundsätzlich sei<br />

die Atmosphäre entspannt und insbesondere<br />

die Termine ohne Kind erlaubten<br />

eine sehr ruhige Gesprächssituation.<br />

Jedoch: Es fehlen Blutdruck,<br />

Spritzstellen, blutiger HbA 1c und Labor<br />

sowie der direkte menschliche<br />

Kontakt. „Ich nenne es das Fluidum<br />

des Beieinanderseins.“ Trotzdem sei<br />

die Videosprechstunde eine sehr<br />

persönliche, zeitlich und räumlich<br />

flexible Kontaktform. Pluspunkte aus<br />

Sicht der Familien sind eingesparte<br />

Fahrtzeit und -kosten, Parkgebühren<br />

und Wartezeit. Ihre Prognose: „Ich<br />

glaube, dass jeder zweite Ambulanztermin<br />

ersetzt werden könnte.“<br />

Im Zukunftsboard Digitalisierung (zd)<br />

wurden insbesondere die technischen<br />

Anforderungen und die notwendige<br />

Technikkompetenz diskutiert. So konstatierte<br />

Dr. Andreas Lueg, Diabeteszentrum<br />

L1, Hameln, dass für die<br />

Nutzung von beiden Seiten erhebliche<br />

Anpassungsvorgänge erforderlich<br />

seien: „Eigentlich wäre hier die Anforderung,<br />

dass die Videoportale in die<br />

Praxissysteme eingebaut werden.“<br />

Mit verbindlichen Übertragungsstandards<br />

und Schnittstellen, mit denen<br />

die Datenvertraulichkeit gesichert<br />

wird. Gleichzeitig sei das Konzept von<br />

Videosprechstunden sehr spannend –<br />

es gebe durchaus Termine, bei denen<br />

Videosprechstunden sinnvoll seien,<br />

um Werte zu besprechen und die<br />

Verbindung zum Patienten zu halten.<br />

Dr. Jens Kröger, Zentrum für Diabetologie<br />

Hamburg-Bergedorf, bestätigte<br />

die Notwendigkeit, Telemedizin unkompliziert<br />

zu gestalten: „Wenn wir<br />

mit diesem Konzept Behandler überzeugen<br />

wollen, dann müssen wir einfache<br />

Schritte beschreiben.“ Wichtig<br />

sei, dass für jede Praxis und Klinik die<br />

Vorteile klar erkennbar sind. „Keep it<br />

simple!“, so sein Appell.<br />

Impressum • Idee und Konzeption: Inter Medical Sonderpublikationen • redaktion: Medical Tribune • Leitung Corporate publishing: Hannelore Schell • Mit freundlicher Unterstützung der Berlin-Chemie AG<br />

diabetes zeitung <strong>10</strong>/<strong>2018</strong> – 29163_3 • Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser seite.


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Im Blickpunkt<br />

23<br />

Sport am Abend trotz<br />

Typ-1-Diabetes sicher machen!<br />

Nach Feierabendsport droht ein erhöhtes Hypoglykämie-Risiko im Schlaf<br />

MAINZ. Während und nach körperlicher Aktivität steigt<br />

das Risiko einer Hypoglykämie. Doch Vorsicht, das Auffüllen der<br />

Glykogenspeicher in Muskulatur und Leber dauert mehrere<br />

Stunden, oftmals länger als einen halben Tag, an. Das bringt<br />

besondere Gefahren mit sich, gerade bei Sport am Abend,<br />

warnen Solveig Pisarz und Professor Dr. Hans-Volkhart Ulmer<br />

von der Universität Mainz.<br />

Wer nach Feierabendsport<br />

die Glukose-Gewebskonzentration<br />

mit einem<br />

CGM-System kontrolliert, wird<br />

überrascht sein, welche Absenkungen<br />

in der Nacht vorkommen können.<br />

Insbesondere nach sportlichen<br />

Aktivitäten am Abend steigt das Risiko<br />

einer schweren Hypoglykämie<br />

im Schlaf. Um dies zu vermeiden,<br />

gibt es u.a. vier Möglichkeiten:<br />

1<br />

Die Einnahme einer „Überdosis<br />

Kohlenhydrate“ vor dem<br />

Schlafengehen nach dem Motto: Unterzuckerung<br />

ist schlimmer als<br />

Überzuckerung. Empfehlenswert ist<br />

dies aber nicht!<br />

2<br />

Eine auf eigene Faust durchgeführte<br />

Insulin-Dosisreduktion.<br />

Dies ist für die Nacht jedoch als<br />

problematisch anzusehen.<br />

Der Einsatz eines kontinuierlichen<br />

Glukose-Messsystems<br />

3<br />

(CGM) mit Weckfunktion. Die Methode<br />

ist sehr zu empfehlen, erfordert<br />

aber gerade für das Sporttreiben<br />

eine gründliche Beratung über die<br />

Einstellung und weitere Handhabung<br />

des Geräts.<br />

Eine einfache Möglichkeit ist<br />

4 es, nach dem Feierabendsport<br />

für 2:00 Uhr nachts den Wecker zu<br />

stellen und den Blutzucker zur Absicherung<br />

zu kontrollieren.<br />

Gerade CGM-Neueinsteiger sollten<br />

wegen möglicher methodischer<br />

Probleme ihre nächtlichen Blutzuckerwerte<br />

analysieren, wenn sie nach<br />

Feierabend mit sportlichen Aktivitäten<br />

beginnen, diese unregelmäßig<br />

betreiben oder umstellen. Gleiches<br />

gilt für Diabetespatienten mit labiler<br />

Blutzuckereinstellung.<br />

Viele Typ-1-Diabetespatienten<br />

noch nicht ausreichend geschult<br />

Am Abend Sport zu<br />

treiben, kann nachts<br />

noch bedrohliche<br />

Hypoglykämien<br />

hervorrufen.<br />

Foto: iStock/Geber86<br />

Eine Umfrage aus dem Jahre 2013<br />

ergab erhebliche Informationslücken<br />

zu diesem Thema. 1 Etliche Diabetesberaterinnen<br />

entwickelten damals<br />

sogar eigene Schulungsunterlagen<br />

mit entsprechenden Hinweisen, da<br />

sie die vorgedruckten Unterlagen in<br />

dem Punkt für unzureichend hielten.<br />

Neuere Schulungsmaterialien<br />

berücksichtigen dies. Es dürfte aber<br />

noch viele Typ-1-Diabetespatienten<br />

geben, deren Schulung länger zurückliegt<br />

und die auf dieses spezielle<br />

Hypoglykämie-Risiko während des<br />

Schlafens noch nicht deutlich genug<br />

hingewiesen wurden. Hinzu kommt,<br />

dass man keinen expliziten Hinweis<br />

in den aktuellen Praxisempfehlungen<br />

der <strong>DDG</strong> (Stand 2017) findet.<br />

»Um 2:00 Uhr<br />

nachts den Blutzucker<br />

kontrollieren!«<br />

Prof. Dr. Hans-Volkhart Ulmer<br />

GASTBEITRAG<br />

Solveig Pisarz<br />

Werner-Heisenberg-<br />

Schule<br />

Rüsselsheim<br />

Foto: zVg<br />

Prof. Dr. Hans-<br />

Volkhart Ulmer<br />

Institut für<br />

Sportwissenschaft<br />

Universität Mainz<br />

Foto: zVg<br />

Dort steht lediglich: „Körperliche<br />

Aktivitäten, besonders unregelmäßige,<br />

erschweren die Blutzucker-<br />

Einstellung“. 2 Verstärkte Glukoseschwankungen<br />

während und<br />

nach körperlicher Belastung sind<br />

»Gründliche<br />

Beratung nötig«<br />

Solveig Pisarz<br />

die Regel. Grundsätzlich stört jede<br />

Muskelarbeit die Regulation des<br />

Blutzuckers. In den Praxisempfehlungen<br />

heißt es weiter: „Ein körperliches<br />

Training kann dann uneingeschränkt<br />

empfohlen werden,<br />

wenn Insulininjektion, Glukoseaufnahme<br />

über die Nahrung und<br />

Energieumsatz durch körperliche<br />

Aktivität präzise aufeinander abgestimmt<br />

werden.“ Diesen Hinweis<br />

sollten Ärzte, Dia betesberaterinnen<br />

und die Typ-1-Patienten selbst unbedingt<br />

beherzigen. Für zusätzliche<br />

körperliche Aktivitäten muss nämlich<br />

für die Blutzuckereinstellung<br />

neben der Kohlenhydrat- und Insulinzufuhr<br />

auch der gesteigerte Muskelstoffwechsel<br />

bilanziert werden.<br />

Dabei spielen Sportart, Intensität<br />

und Dauer der Betätigung sowie<br />

die individuelle Reaktionsweise des<br />

Sportlers eine wichtige Rolle.<br />

Immer wieder liest und hört man als<br />

Pauschalempfehlung: Bewegung ist<br />

die beste Medizin. Sporttreibende<br />

Typ-1-Diabetespatienten sollten dies<br />

als Anfänger, Wiedereinsteiger oder<br />

unregelmäßig Sporttreibende jedoch<br />

nicht unkritisch übernehmen. Dies<br />

gilt auch für deren Berater.<br />

CGM-Systeme können das<br />

Hypoglykämie-Risiko senken<br />

Eine nächtliche Hypoglykämie kann<br />

ggf. dramatisch ausgehen: Zum Todim-Bett-Syndrom<br />

schrieb noch 2012<br />

die Ärzte-Zeitung: „Bei jungen Diabetikern,<br />

die nachts im Bett sterben<br />

(Tod-im-Bett-Syndrom) wurde oft<br />

bei der Autopsie eine Hypoglykämie<br />

bestätigt. Bisher vermutete man dies<br />

als Folge einer genetischen Veranlagung,<br />

einer hypoglykämisch ausgelösten<br />

Arrhythmie, ggf. bei subklinisch-autonomer<br />

Neuropathie oder<br />

eines vorangegangenen Genusses<br />

größerer Alkoholmengen.“ 3<br />

Damals war das spezielle Risiko der<br />

nächtlichen Hypoglykämie nach<br />

dem Sport nur wenig bekannt. Wenn<br />

bei der Anamnese nicht danach gefragt<br />

wurde, konnte auch nicht daran<br />

als mögliche Ursache gedacht<br />

werden. Heute gibt es CGM-Systeme,<br />

die bei korrekter Anwendung<br />

helfen, dieses Risiko zu vermindern.<br />

Bei einem Umstieg auf die Systeme<br />

ist eine gründliche begleitende Beratung<br />

aber absolut notwendig.<br />

Zudem sollte der Hinweis „[...] ein<br />

körperliches Training kann dann<br />

uneingeschränkt empfohlen werden“<br />

aus den <strong>DDG</strong>-Praxisempfehlungen<br />

hinsichtlich des Wortes „uneingeschränkt“<br />

nicht missverstanden<br />

werden. Schließlich geben auch die<br />

Praxisempfehlungen viele Hinweise<br />

zu weniger empfehlenswerten Sportarten,<br />

sportinduzierten Komplikationen<br />

und speziellen Maßnahmen,<br />

die berücksichtigt werden sollten.<br />

Dies gilt auch für Typ-1-Diabetespatienten<br />

mit bestehenden Folge- oder<br />

Begleitkrankheiten, z.B. kardialen<br />

Problemen, Durchblutungsstörungen<br />

in den Füßen oder Arthrose.<br />

Unser Fazit: Sporttreibende Typ-<br />

1-Diabetespatienten benötigen eine<br />

gründliche sportmedizinische Beratung.<br />

Wenn dies berücksichtigt wird,<br />

bestehen gute Chancen für eine ungetrübte<br />

Freude am Sport.<br />

Solveig Pisarz und<br />

Prof. Dr. Hans-Volkhart Ulmer<br />

1. Pisarz, S. (2013): www.sport.uni-mainz.de/<br />

physio/pdffiles/PISARZ-DiplKurz4Homepage-<br />

21VI2013.pdf<br />

2. Esefeld K et al. Diabetologie 2017; DOI:<br />

https://doi.org/<strong>10</strong>.<strong>10</strong>55/s-0043-116006<br />

3. www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/<br />

diabetes/article/823445/typ-1-diabetikersteckt-hinter-tod-bett-syndrom.html<br />

Erhöhter Blutfluss<br />

erneuert die Leber<br />

DÜSSELDORF. Die Leber hat<br />

einzigartige Fähigkeiten im<br />

menschlichen Körper: Sie<br />

kann sich innerhalb von wenigen<br />

Wochen komplett regenerieren,<br />

selbst wenn mehr als<br />

die Hälfte des Organs entfernt<br />

worden ist. Warum das so ist,<br />

haben nun Forscher um Professor<br />

Dr. Eckard Lammert<br />

vom Deutschen Diabetes-Zentrum,<br />

Düsseldorf, herausgefunden.<br />

Ein erhöhter Blutfluss<br />

sowie die mechanische Erweiterung<br />

der Blutgefäße in der<br />

Leber stimulieren Wachstumssignale<br />

in den Endothelzellen.<br />

Sobald die Leber zu ihrer ursprünglichen<br />

Größe herangewachsen<br />

ist, normalisiert sich<br />

der Blutfluss wieder. So beruhigt<br />

sich auch die mechanische<br />

Stimulierung – ein möglicher<br />

Grund, warum die Leber dann<br />

das Wachstum einstellt.<br />

„Diese spannenden Ergebnisse<br />

könnten zukünftig auch<br />

für das Verständnis und die<br />

Behandlung von Fettlebererkrankungen<br />

bei Adipositas und<br />

Diabetes Bedeutung erlangen“,<br />

betonte Professor Dr. Michael<br />

Roden, Wissenschaftlicher Geschäftsführer<br />

und Vorstand des<br />

Deutschen Diabetes-Zentrums,<br />

Düsseldorf.<br />

jub<br />

DDZ-Pressemitteilung<br />

Lorenz L et al. Nature <strong>2018</strong>; doi: <strong>10</strong>.<strong>10</strong>38/<br />

s41586-018-0522-3<br />

Smart Watch statt<br />

Arztbesuch?<br />

DÜSSELDORF. Die neue Apple<br />

Watch 4 verspricht mit ihrer<br />

EKG-Funktion Herzrhythmusstörungen<br />

wie Vorhofflimmern<br />

zu erkennen. Erste Studien bestätigen<br />

die Verlässlichkeit der<br />

neuen Funktion. Doch bevor<br />

auf dieser Datenbasis konkrete<br />

Handlungsempfehlungen<br />

ausgesprochen werden können,<br />

müssen noch umfangreiche<br />

Studien folgen, sind sich<br />

Experten einig. Professor Dr.<br />

Thomas Deneke, Herz- und<br />

Gefäßklinik in Bad Neustadt,<br />

sagt: „Die Apple Watch sollte<br />

nicht als Ersatz für einen Besuch<br />

beim Arzt verwendet werden,<br />

sondern kann vielmehr<br />

helfen, relevante Herzrhythmusdaten<br />

aufzuzeichnen und<br />

einen betreuenden Arzt in der<br />

Diagnostik zu unterstützen.“<br />

Patienten sollten darauf hingewiesen<br />

werden. dz<br />

Pressemitteilung der DGK<br />

Foto: iStock/Jan-Otto


Medical RepoRt<br />

Typ-2-Diabetes: Wenn orale Antidiabetika<br />

nicht mehr ausreichen<br />

Motivierende Patientenbeispiele mit dem GLP1-Rezeptoragonisten Dulaglutid<br />

seit nunmehr drei Jahren ist der<br />

GLp(Glucagon-like-peptid)1-Rezeptoragonist<br />

Dulaglutid in Deutschland<br />

verfügbar. Die erfahrungen in der<br />

praxis bei erwachsenen mit typ-2-<br />

Diabetes bestätigen die in studien<br />

gezeigten Vorteile des medikaments<br />

und werden durch ein positives patientenfeedback<br />

gestützt.<br />

Dulaglutid (Trulicity ® ) ist der bisher<br />

einzige verfügbare GLP1-Rezeptoragonist,<br />

der in einem sofort gebrauchsfertigem<br />

Pen verfügbar ist. 1<br />

Wenn bei Erwachsenen mit Typ-2-<br />

Diabetes orale Antidiabetika nicht<br />

mehr ausreichen oder schlecht vertragen<br />

werden, steht mit dem Medikament<br />

im sofort gebrauchsfertigen<br />

Pen eine besonders einfach zu handhabende<br />

Zusatztherapie bzw. Alternative<br />

zur Verfügung. 1-3 Zugelassen ist<br />

Dulaglutid sowohl zur Monotherapie<br />

(bei Metformin-Unverträglichkeit oder<br />

Kontraindikationen, empfohlene Dosis<br />

0,75 mg 1 x wöchentlich) als auch<br />

„Der Patient war<br />

glücklich und zufrieden“<br />

Dr. Rosina Herold-Beifuss<br />

zur Kombinationstherapie mit anderen<br />

antidiabetischen Arzneimitteln<br />

inklusive Insulin, a wenn durch diese<br />

sowie Diät und Bewegung keine angemessene<br />

glykämische Kontrolle erreicht<br />

wird (empfohlene Dosis 1,5 mg<br />

1 x wöchentlich). 2,b<br />

Bei vielen Patienten, bei denen mit<br />

einer Dulaglutid-Therapie begonnen<br />

wird, war das bisherige Therapieergebnis<br />

oft nicht zufriedenstellend,<br />

so die Erfahrungen niedergelassener<br />

Ärzte.<br />

Hier drei Patientenbeispiele aus der<br />

Praxis, die dazu motivieren können,<br />

auf den GLP-1-Rezeptor-Agonisten<br />

Dulaglutid bei der Therapieeskalation<br />

zu setzen.<br />

Berufsausübung wird durch<br />

therapie nicht eingeschränkt<br />

Dr. Rosina Herold-Beifuss<br />

Diabetologin, Bad Staffelstein<br />

Foto: Lilly<br />

Dr. Rosina Herold-Beifuss, niedergelassene<br />

Diabetologin aus Bad Staffelstein,<br />

schildert den Fall eines 50-jährigen,<br />

übergewichtigen Fernfahrers.<br />

Der Mann war vom Hausarzt für den<br />

Beginn einer Insulintherapie in die<br />

Facharztpraxis überwiesen worden.<br />

Die Blutzuckereinstellung des Patienten<br />

war unter oralen Antidiabetika<br />

sehr schlecht, der HbA 1c -Wert lag<br />

bei <strong>10</strong> %. Der Patient machte sich<br />

große Sorgen, dass eine Insulintherapie<br />

nötig sei und er dann eventuell<br />

seinen Beruf verlieren würde. Nach<br />

Beginn einer Insulintherapie dürfte er<br />

drei Monate seinen Beruf nicht ausüben.<br />

Der Fernfahrer war in der Regel<br />

die ganze Woche mit seinem Lkw im<br />

Ausland unterwegs.<br />

Dem Patienten wurde als Alternative<br />

zu Insulin die einmal wöchentliche<br />

Therapie mit Dulaglutid angeboten,<br />

er wurde geschult und beraten. Dann<br />

wurde mit der Therapie begonnen,<br />

die sehr erfolgreich verlief: Der HbA 1c -<br />

Wert des Patienten verbesserte sich<br />

deutlich und er verlor auch etwas an<br />

Gewicht. c „Der Patient war glücklich<br />

und zufrieden“, so Dr. Herold-Beifuss.<br />

einfache Handhabung in<br />

Kombinationstherapie<br />

Dr. Gerd Nitzsche, niedergelassener<br />

Diabetologe aus Offenbach, hebt<br />

das langfristig deutlich gebesserte<br />

Stimmungsbild einer Typ-2-Diabetespatientin<br />

unter Dulaglutid hervor.<br />

Die stark übergewichtige Frau hatte<br />

zu Beginn einen deutlich zu hohen<br />

Hba 1c -Wert und war metabolisch insgesamt<br />

in einem schlechten Zustand.<br />

Die Patientin signalisierte früh, dass<br />

für sie eine Insulintherapie nicht infrage<br />

kommt. Sie hatte Angst vor einer<br />

weiteren Gewichtszunahme.<br />

Dr. Gerd Nitzsche<br />

Diabetologe, Offenbach<br />

Foto: Lilly<br />

Zunächst wurde die Therapie mit<br />

oralen Antidiabetika intensiviert,<br />

ohne dass dies einen bedeutsamen<br />

klinischen Effekt hatte. Dann wurde<br />

zusätzlich Dulaglutid eingesetzt<br />

(1,5 mg s.c. 1 x wöchentlich). Die<br />

Patientin hatte nach Angaben von<br />

„Die Patientin hat die<br />

Handhabung des Pens<br />

sofort verstanden“<br />

Dr. Gerd Nitzsche<br />

Dr. Nitzsche nach einer kurzen<br />

Schulung keinerlei Probleme mit der<br />

Handhabung des Pens und konnte<br />

sofort mit der Therapie beginnen.<br />

Zudem wurde sie auch erfolgreich für<br />

nicht-medikamentöse Maßnahmen<br />

motiviert: Sie meldete sich im Fitnessstudio<br />

an und absolviert seitdem<br />

Quelle: Lilly<br />

therapie mit Dulaglutid im Überblick<br />

zwei- bis viermal pro Woche ein für<br />

sie ausgearbeitetes Sportprogramm.<br />

Zudem stellte sie ihre Ernährung auf<br />

eine kohlenhydratreduzierte Kost um.<br />

Der Verlauf über inzwischen zwei<br />

Jahre ist sehr positiv, die gesamte<br />

metabolische Situation hat sich<br />

deutlich gebessert, so Dr. Nitzsche.<br />

Der Blutzucker ist fast normnah<br />

eingestellt. Es traten keine Unterzuckerungen<br />

auf und die Patientin<br />

hat 18 kg an Gewicht c verloren. „Das<br />

gesamte Stimmungsbild der Patientin<br />

war dadurch deutlich gebessert“,<br />

betonte Dr. Nitzsche. Sie empfand<br />

ihre Diabeteserkrankung kaum noch<br />

als Belastung.<br />

Frühzeitiger einsatz bei<br />

einem jungen patienten<br />

Dr. Gerhard Klausmann, niedergelassener<br />

Diabetologe aus Aschaffenburg,<br />

hat mit dem frühzeitigen Einsatz von<br />

Dulaglutid ermutigende Erfahrungen<br />

bei einem jungen, stark übergewichtigen<br />

Mann gemacht. Der Patient, 24<br />

Jahre alt, Psychologiestudent, kam bereits<br />

mit einer prandialen Insulintherapie<br />

in die Praxis. Erst sechs Monate<br />

zuvor war der Typ-2-Diabetes diagnostiziert<br />

worden. Der Body-Mass-Index<br />

(BMI) des Patienten lag zu Beginn bei<br />

38 kg/m², zudem hatten sowohl der<br />

Vater als auch die Mutter einen Typ-<br />

2-Diabetes. Die Blutzuckereinstellung<br />

des Patienten war schlecht, der HbA 1c -<br />

Wert betrug 9,7 %. Antikörper wurden<br />

nicht nachgewiesen.<br />

Dr. Gerhard Klausmann<br />

Diabetologe, Aschaffenburg<br />

Foto: Lilly<br />

Hba 1c -Senkung 2<br />

Geringes substanzeigenes<br />

Hypoglykämierisiko 5,f<br />

Mögliche Gewichtsreduktion c<br />

Einfache Anwendung 3<br />

Bei dem Patienten wurde eine Therapie<br />

mit Dulaglutid in Kombination<br />

mit Metformin begonnen.<br />

„Der Patient fühlt<br />

sich wohl, kommt<br />

gut zurecht, und das<br />

Ergebnis ist super“<br />

Dr. Gerhard Klausmann<br />

Der Erfolg dieser Behandlung war laut<br />

Dr. Klausmann „spektakulär“. Innerhalb<br />

von zwei Quartalen fiel der<br />

Hba 1c -Wert auf 5,3 %, der BMI verringerte<br />

sich auf 34,5 kg/m². c Im Verlauf<br />

eines Jahres blieben die Werte<br />

weitgehend konstant. „Der Patient<br />

fühlt sich wohl, kommt gut zurecht<br />

und das Ergebnis ist super“, so das<br />

Fazit von Dr. Klausmann. Der Fall<br />

verdeutliche auch, dass zunehmend<br />

junge Menschen an Typ-2-Diabetes<br />

erkrankten. Es sollte hier frühzeitig<br />

intensiv behandelt werden, so der<br />

Diabetologe. GLP1-Rezeptoragonisten<br />

seien dafür eine gute Option.<br />

AWARD: konsistente<br />

glykämische Kontrolle<br />

MT-Grafik<br />

Im Studienprogramm AWARD d mit<br />

insgesamt zehn Phase-III-Vergleichsstudien<br />

über 24 bis <strong>10</strong>4 Wochen<br />

kam es unter Dulaglutid, gemessen<br />

an der Hba 1c -Senkung vom Ausgangswert,<br />

zu einer deutlichen und<br />

bis zu zwei Jahre anhaltenden Verbesserung<br />

der glykämischen Kontrolle.<br />

2,e In AWARD-<strong>10</strong> zeigte sich<br />

unter Dulaglutid 1,5 mg plus SGLT2-<br />

Hemmer nach 24 Wochen eine statistisch<br />

signifikante HbA 1c -Senkung<br />

(-1,34 Prozentpunkte, p < 0,0001) im<br />

Vergleich zu einem SGLT2-Inhibitor<br />

mit Placebo (-0,54 Prozentpunkte,<br />

jeweils +/- Metformin). 4<br />

Deutlich mehr Patienten erreichten<br />

mit Dulaglutid 1,5 mg einen HbA 1c -<br />

Wert < 7 % (71 vs. 32 %, p < 0,0001)<br />

bzw. den Zielwert ≤ 6,5 % (50 vs.<br />

14 %, p < 0,0001). Auch die mittlere<br />

Gewichtsreduktion war unter Dulaglutid<br />

1,5 mg plus SGLT2-Inhibitor<br />

größer als unter Placebo plus SGLT2-<br />

Inhibitor (-3,1 vs. -2,1 kg, p = 0,028). c<br />

a<br />

Dulaglutid: vorteilhaftes<br />

Gesamtpaket<br />

Der GLP1-Rezeptoragonist<br />

Dulaglutid erfüllt alle wichtigen<br />

Aspekte eines modernen<br />

Diabetesmedikaments: gute<br />

Wirksamkeit und Verträglichkeit,<br />

2 Gewichtsreduktion, c geringes<br />

Hypoglykämierisiko, 5,f<br />

einfache Anwendung. 2,3<br />

Dulaglutid ist derzeit der<br />

einzige verfügbare GLP1-<br />

Rezeptoragonist, der in einem<br />

sofort gebrauchsfertigem<br />

Pen verfügbar ist 1 und kann<br />

Patienten so mehr Flexibilität<br />

bieten.<br />

Wirksamkeit und Verträglichkeit<br />

bei Menschen mit Typ-<br />

2-Diabetes sind im umfangreichen<br />

Studienprogramm<br />

AWARD d mit zehn Phase-III-<br />

Vergleichsstudien belegt worden.<br />

Die laufende REWIND g -Studie<br />

untersucht bei 9901 kardiovaskulären<br />

Risikopatienten mit<br />

Typ-2-Diabetes primär den<br />

Einfluss von Dulaglutid auf das<br />

Auftreten schwerwiegender<br />

kardiovaskulärer Ereignisse<br />

(MACE-3). Erste Ergebnisse<br />

werden Ende <strong>2018</strong> erwartet. 6,7<br />

Die Studien mit Dulaglutid wurden durchgeführt<br />

in Kombination mit Metformin, Glimepirid, Pioglitazon,<br />

SGLT2-Inhibitoren, Insulin lispro und Insulin<br />

glargin. In den Vergleichsarmen wurden Sitagliptin,<br />

Liraglutid, Exenatide 2 × täglich, Metformin, Insulin<br />

glargin und Placebo getestet (AWARD-1-<strong>10</strong> 2 ).<br />

b Bei möglicherweise gefährdeten Personen, wie<br />

Patienten ab 75 Jahren, kann eine Anfangsdosis<br />

von 0,75 mg einmal wöchentlich in Betracht gezogen<br />

werden.<br />

c Dulaglutid ist nicht angezeigt zur Gewichtsabnahme;<br />

die Änderung des Körpergewichtes war in<br />

den klinischen Studien ein sekundärer Endpunkt.<br />

d<br />

Assessment of Weekly AdministRation of<br />

LY2189265 (Dulaglutid) in Diabetes<br />

e<br />

Neun klinische Phase-III-Studien zeigen eine statistisch<br />

überlegene HbA1c-Reduktion von Dulaglutid<br />

1,5 mg im Vergleich zu: Metformin, Sitagliptin,<br />

Exenatid 2 x täglich, Insulin glargin und Placebo. 2<br />

Gegenüber der maximal zugelassenen Dosis von<br />

Liraglutid 1,8 mg erzielte Trulicity ® 1,5 mg in einer<br />

Phase-III-Studie eine statistisch nicht unterlegene<br />

Hba1c-Reduktion. 2<br />

f<br />

Patienten, die Dulaglutid in Kombination mit einem<br />

Sulfonylharnstoff oder einem Insulin erhalten,<br />

können ein erhöhtes Hypoglykämie-Risiko haben.<br />

Das Hypoglykämie-Risiko kann durch eine Dosis-<br />

Reduktion des Sulfonylharnstoffs oder des Insulins<br />

verringert werden. 2<br />

g Researching Cardiovascular Events with a Weekly<br />

INcretin in Diabetes<br />

1. Trulicity ® - Pen-Gebrauchsanleitung; Stand:<br />

September 2015<br />

2. Trulicity ® Fachinformation. Stand: Juli <strong>2018</strong><br />

3. Matfin G et al. J Diab Sci Tech 2015; 9 (5):<br />

<strong>10</strong>71-<strong>10</strong>79<br />

4. Ludvik B, Frías J. (AWARD-<strong>10</strong>) Lancet Diabetes<br />

Endocrinol. <strong>2018</strong> May; 6 (5): 370-381<br />

5. Edwards KL, Minze MG. Core Evidence 2015;<br />

<strong>10</strong>: 11-21<br />

6. Gerstein HC et al. Diab Obes Metab <strong>2018</strong>; 20:<br />

42-49<br />

7. clinicaltrials.gov: NCT01394952<br />

Weitere Informationen finden sie hier:<br />

www.lilly-pharma.de/Fallbeispiel_Klausmann<br />

www.lilly-pharma.de/Fallbeispiel_Nitzsche<br />

www.lilly-pharma.de/Fallbeispiel_Herold-Beifuss<br />

ImpRessum • Idee und Konzeption: inter Medical Sonderpublikationen • Redaktion: Roland Fath • Leitung Corporate publishing: Hannelore Schell • Mit freundlicher Unterstützung der Lilly Deutschland GmbH<br />

diabetes zeitung <strong>10</strong>/<strong>2018</strong> – 29144 • Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser seite.


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

25<br />

Medizin & Markt<br />

Foto: iStock/AzmanJaka<br />

Hypoglykämie kommt vor dem Fall<br />

Ziele der Diabetesbehandlung müssen im Alter angepasst werden<br />

ÜSymposium – Berlin-Chemie<br />

Berlin. Die Therapie mit oralen<br />

Antidiabetika sollte im Alter möglichst<br />

einfach gehalten werden, aber dennoch<br />

sicher sein. Die Voraussetzungen<br />

dafür erfüllen neben Metformin vor<br />

allem inkretinbasierte Therapien.<br />

Ab dem 70. Lebensjahr weisen 50 %<br />

der Patienten mit Typ-2-Diabetes eine<br />

glomeruläre Filtrationsrate (GFR) von<br />

weniger als 60 ml/min auf, erläuterte<br />

Dr. Stephan Arndt, in Rostock niedergelassener<br />

Diabetologe, „das spielt<br />

eine große Rolle bei der Auswahl der<br />

Medikamente.“ Zwar ist Metformin<br />

Bei älteren Patienten<br />

mit Diabetes sollte die<br />

Therapie möglichst<br />

einfach gehalten werden.<br />

für ältere Diabetespatienten die erste<br />

Wahl. Aber im Falle einer Niereninsuffizienz<br />

bieten sich DPP4-Hemmer<br />

oder Sulfonylharnstoffe allein bzw.<br />

als Add-on an. So war in einer Studie<br />

über 52 Wochen Sitagliptin (z.B.<br />

Xelevia®) dem Sulfonylharnstoff Glipizid<br />

nicht unterlegen. Allerdings traten<br />

unter dem DPP4-Hemmer signifikant<br />

weniger Hypoglykämien auf, gerade<br />

nahe des HbA 1c -Normbereichs. Das<br />

Hypoglykämierisiko sollte man nicht<br />

außer Acht lassen, auch wegen des<br />

erhöhten Frakturrisikos. „Die Sturzgefahr<br />

bei Hypoglykämien wird<br />

weiterhin unterschätzt, obwohl die<br />

Foto: iStock/dolgachov<br />

Datenlage dazu immer besser wird“,<br />

so Dr. Arndt.<br />

Bei älteren Menschen sollten die Therapieziele<br />

angepasst werden, davon<br />

war auch Dr. Andreas Lueg, niedergelassener<br />

Diabetologe aus Hameln,<br />

überzeugt: „Der richtige HbA 1c -Wert<br />

ist der sicherste, nicht der niedrigste.“<br />

Denn ein Erhalt der Lebensqualität,<br />

der Selbstständigkeit und der Würde<br />

dieser Menschen sei besonders<br />

wichtig. Dazu zählt, nicht überzutherapieren.<br />

„Wir müssen uns immer<br />

wieder selbst vor Augen führen, wen<br />

wir vor uns haben, und müssen auch<br />

mit dem Patienten besprechen, dass<br />

die Relativierung der Therapieziele<br />

sinnvoll ist und schützt.“<br />

Eine Insulinpflichtigkeit sei heute kein<br />

Problem mehr. Die Basalinsulintherapie<br />

ist für ältere Patienten sehr einfach<br />

zu erlernen, so der Experte. Die oralen<br />

Antidiabetika behält man in dieser<br />

Situation normalerweise bei. Dr. Lueg<br />

empfiehlt, mit geringen Insulindosen<br />

anzufangen, um das Hypoglykämierisiko<br />

möglichst gering zu halten. Er rät,<br />

unbedingt die Patienten und ggf. ihre<br />

Angehörigen zu schulen. jub<br />

Symposium „Typ-2-Diabetes –<br />

(k)eine Frage des Alters“ anlässlich des Diabetes<br />

Kongresses <strong>2018</strong>;<br />

Veranstalter: Berlin-Chemie<br />

Lira- und Semaglutid auf neuen Wegen<br />

Auch Typ-1-Diabetespatienten profitieren | Orale Formulierung wird geprüft<br />

Daten integrieren und<br />

die Therapie optimieren<br />

Digitale Lösungen sollen helfen<br />

Ü Fachpressekonferenz –<br />

Roche Diabetes Care<br />

BERLIN. Etwa eine Stunde dauert das<br />

Diabetes-Selbstmanagement pro<br />

Tag – inklusive zahlreicher Therapieentscheidungen.<br />

Digitale Lösungen<br />

könnten dabei helfen, die konstante<br />

Belastung zu verringern und bessere<br />

Therapieergebnisse zu erzielen.<br />

Aus diesem Grund haben die<br />

Pharmaunternehmen Roche Diabetes<br />

Care und Novo Nordisk eine<br />

Kooperation gestartet. Die Firmen<br />

wollen daran arbeiten, Daten aus<br />

ihren Geräten auf einer Plattform<br />

zusammenzuführen. „Wir streben die<br />

nahtlose Integration von Insulindaten<br />

nicht nur aus Pumpen, sondern auch<br />

aus Pens in unsere digitale Plattform<br />

an“, erklärte Marcel Gmuender, Global<br />

Head von Roche Diabetes Care. Es<br />

gehe insbesondere darum, Informationen<br />

aus den digitalen Insulinpens<br />

automatisch in die Diabetes-App<br />

mySugr zu importieren. Die Smartphone-App,<br />

die von einem Wiener<br />

Startup-Unternehmen entwickelt<br />

wurde, gehört seit Mitte 2017 zum<br />

Roche-Konzern und fungiert als<br />

moderne Schnittstelle direkt zu den<br />

Zeigt her eure Füße<br />

Patienten. „Damit das digitale Ökosystem<br />

funktioniert, ist es unerlässlich,<br />

Patienten eine angenehme Nutzererfahrung<br />

zu bieten“, so Gmuender.<br />

Eine weitere Quelle, die künftig ihre<br />

Daten mit der mySugr-App synchronisieren<br />

kann, ist das Eversense CGM-<br />

System aus dem Hause Senseonics.<br />

Auf diese Weise können Eversense-<br />

Nutzer ihre Diabetesdaten nicht nur<br />

über die Eversense-App auswerten<br />

und mit ihrem Diabetesteam teilen,<br />

sondern auch über die mySugr-App<br />

bzw. Accu-Chek Smart Pix. Dr. Tim<br />

Goodnow, Präsident und CEO von<br />

Senseonics, erklärte hierzu: „Die<br />

Partnerschaft mit Roche und die Tatsache,<br />

dass wir nun Teil des offenen<br />

Ökosystems sind, passt sehr gut zu<br />

unserer Strategie. Wir wollen Menschen<br />

mit Diabetes die erforderlichen<br />

Instrumente zur Verfügung stellen,<br />

mit denen sie relevante Gesundheitsdaten<br />

nutzen und für informierte und<br />

umsetzbare Therapieentscheidungen<br />

einsetzen können.“<br />

thie<br />

Media Event „Integrated Personalised<br />

Diabetes Management: Connecting the Dots<br />

to Improve Outcomes“ im Rahmen des<br />

EASD-Kongresses <strong>2018</strong>;<br />

Veranstalter: Roche Diabetes Care<br />

Nagelpilz ist bei Diabetes besonders riskant<br />

ÜPresseveranstaltung – Novo Nordisk<br />

ORLANDO. Liraglutid kann auch bei<br />

Typ-1-Diabetes die Glukosekontrolle<br />

verbessern, zeigen Daten einer randomisierten<br />

Studie. Semaglutid senkt<br />

nicht nur den Blutzucker, sondern<br />

auch das Körpergewicht. Es tritt damit<br />

in die Fußstapfen von Liraglutid.<br />

Viele Typ-1-Diabetespatienten haben<br />

Schwierigkeiten, ihren HbA 1c -Wert mit<br />

der Insulintherapie im gewünschten<br />

Bereich zu halten. Bringt es etwas,<br />

zusätzlich den GLP1-Rezeptoragonisten<br />

Liraglutid einzusetzen? Erste<br />

positive Ergebnisse sprechen dafür,<br />

erklärte Professor Dr. Paresh Dandona,<br />

State University of New York, Buffalo.<br />

Prof. Dandona stellte eine doppelblinde,<br />

placebokontrollierte Studie<br />

vor, die den Effekt einer Zusatztherapie<br />

mit Liraglutid bei Typ-1-Diabetespatienten<br />

in einer Reihe von Parametern<br />

untersucht hat. An der Studie<br />

nahmen 46 suboptimal eingestellte<br />

erwachsene Patienten mit Typ-1-<br />

Dia betes teil. 26 Personen erhielten<br />

täglich subkutan 1,8 mg Liraglutid<br />

und 20 Placebo-Injektionen.<br />

Das HbA 1c sank unter Liraglutid<br />

signifikant von 7,82 auf 7,45, die<br />

durchschnittliche Glukosekonzentration<br />

von 174 auf 156 mg/dl, ohne dass<br />

vermehrt Hypoglykämien auftraten.<br />

Auch das Körpergewicht ging unter<br />

Liraglutid von 83,6 auf 80,5 kg signifikant<br />

zurück.<br />

Seit einigen Monaten auch in der<br />

EU zur Diabetestherapie zugelassen<br />

ist Semaglutid (Ozempic®), das nur<br />

einmal wöchentlich gespritzt wird.<br />

Das Medikament kommt als Monotherapie<br />

in Betracht, wenn Metformin<br />

nicht gegeben werden kann, oder in<br />

Kombination mit anderen Antidiabetika.<br />

Eine Post-hoc-Analyse der Studie<br />

Nach Angaben<br />

der unternehmen.<br />

Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung<br />

für den Inhalt dieser Seiten.<br />

SUSTAIN-7 zeigte, dass auch Semaglutid<br />

das Körpergewicht vermindert.<br />

Dieser Effekt war bei Dosen von 0,5<br />

bzw. 1 mg größer als der von Dulaglutid<br />

(0,75 oder 1,5 mg). Im Schnitt<br />

verloren die Patienten unter Semaglutid<br />

in allen BMI-Subgruppen zwischen<br />

5,2 und 7,6 kg – ausgehend von im<br />

Mittel 95,2 kg zu Studienbeginn.<br />

Auch eine orale Formulierung von<br />

Semaglutid wird derzeit in Phase III<br />

entwickelt. In der PIONEER-1-Studie<br />

hat das Medikament den Blutzucker<br />

von Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes<br />

signifikant gesenkt. In den drei untersuchten<br />

Dosen von 3, 7 und 14 mg<br />

senkte Semaglutid das HbA 1c signifikant<br />

um 0,8, 1,3 und 1,5 %-Punkte. Ein<br />

HbA 1c < 7 % erreichten 59, 72 bzw.<br />

80 % der Patienten, aber nur 34 % mit<br />

Placebo. Zudem nahm das Gewicht<br />

um 1,7 bzw. 2,5 und 4,1 kg ab, unter<br />

Placebo waren es 1,5 kg, wie Dr.<br />

Vanita Aroda, Brigham and Women‘s<br />

Hospital Boston, die Ergebnisse der<br />

Per-Protokoll-Analyse ausführte. Eine<br />

Gewichtsreduktion um ≥ 5 % erreichten<br />

21, 29 bzw. 44 % der Patienten mit<br />

Semaglutid, unter Placebo 16 %. AB<br />

Veranstaltungen anlässlich des ADA-Kongresses<br />

<strong>2018</strong>; Veranstalter: Novo Nordisk<br />

Ü Pressekonferenz – Bayer Vital<br />

BERLIN. Nagelmykosen sind bei<br />

Diabetespatienten alles andere<br />

als eine Bagatelle – vielmehr ein<br />

eigenständiger Risikofaktor für eine<br />

Amputation.<br />

Der direkte Zusammenhang zwischen<br />

diabetischem Fußsyndrom<br />

(DFS) und Nagelpilz ist eine „nicht<br />

erzählte Geschichte“, die im Alltag<br />

kaum beachtet wird, sagte Professor<br />

Dr. Reinhard Zick, niedergelassener<br />

Diabetologe aus Osnabrück.<br />

Die bei Menschen mit Diabetes<br />

gehäuft auftretenden Onychomykosen<br />

können direkt zur Entstehung<br />

des DFS beitragen. Der gesunde<br />

elastische Zehennagel wirkt wie<br />

ein Dämpfer, der den Druck auf<br />

den Vorfuß vermindert. Durch die<br />

pilzbedingten Nagelveränderungen<br />

geht diese schützende Funktion<br />

verloren. Im Zusammenspiel mit den<br />

anderen pathogenetischen Faktoren<br />

des DFS erhöht sich das Risiko für<br />

Fußulzerationen als Ausgangspunkt<br />

des komplexen DFS, berichtete der<br />

Referent. Dies erklärt, warum Diabetespatienten<br />

mit Nagelmykosen ein<br />

drei- bis vierfach erhöhtes Risiko für<br />

Zehenamputationen aufweisen.<br />

Prof. Zick plädierte dafür, bei jedem<br />

Betroffenen auf Onychomykosen zu<br />

achten und sie ggf. konsequent zu<br />

behandeln.<br />

Dies könne man nicht den Patienten<br />

allein überlassen, denn diese schenken<br />

bedingt durch eine Polyneuropathie<br />

ihren Füßen zu wenig Beachtung<br />

oder sehen sie durch Augenprobleme<br />

und Übergewicht gar nicht<br />

mehr richtig.<br />

Der Experte empfahl eine zweiwöchige<br />

Lokalbehandlung mit<br />

40%igem Harnstoff plus Bifonazol zur<br />

Ablösung der infizierten Nagelanteile<br />

– gefolgt von einer vierwöchigen<br />

Lokalbehandlung des Nagelbetts mit<br />

Bifonazol (Canesten® Extra Nagelset).<br />

Eine dazugehörige Smartphone-<br />

App (SpringerCoach Nagelpilz) mit<br />

Erinnerungsfunktion, Motivationshilfen<br />

und Anleitungsvideos kann<br />

die Adhärenz verbessern. Bei ausgeprägten<br />

Befunden ist zusätzlich<br />

häufig eine mehrmonatige systemische<br />

Therapie mit einem Antimykotikum<br />

notwendig, um einen<br />

hundertprozentigen Heilungserfolg<br />

zu gewährleisten.<br />

MW<br />

Pressekonferenz „Nagelpilz-Patienten<br />

wünschen eine schnelle Therapie – die Praxis<br />

sieht anders aus“; Veranstalter: Bayer Vital


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Medizin & Markt<br />

27<br />

„Stellen Sie die Zauberfrage“<br />

Fünf Strategien, wie Sie Diabetespatienten zur Insulintherapie bewegen<br />

Ü Pressegespräch – Boehringer/Lilly<br />

FRANKFURT. Wie kann man Typ-2-<br />

Dia betespatienten langfristig zur<br />

Insulinbehandlung motivieren?<br />

Eine Studie bietet Erkenntnisse.<br />

Adhärenz in der Diabetestherapie ist<br />

ein leidiges Thema. Besonders Betroffene<br />

mit Typ-2-Diabetes erweisen sich<br />

mitunter als schwieriges Klientel – gerade,<br />

wenn sie initial auf Insulin eingestellt<br />

werden. Zeitdruck und ärztliche<br />

„Don’ts“ wie Beschwichtigen, unrealistische<br />

Versprechen oder gar Drohen<br />

führen dazu, dass rund jeder dritte<br />

Patient erst verspätet mit der Therapie<br />

startet – und diese meist rasch wieder<br />

abbricht. Viele Möglichkeiten, wie<br />

man ihnen den Einstieg erleichtern<br />

kann, gibt es nicht, meinte Privatdozent<br />

Dr. Matthias Frank, Abteilung<br />

für Innere Medizin am Diakonie<br />

Klinikum Neunkirchen. Unterstützen<br />

könnten etwa Patientenmaterialien<br />

wie zum analogen Biosimilar von<br />

Insulin glargin (ABASAGLAR®). Zudem<br />

entwickelten internationale Forscher<br />

kürzlich anhand von Interviews und<br />

einer quantitativen Befragung fünf<br />

Kommunikationsstrategien. Mehr als<br />

89 % der anfänglich skeptischen Patienten<br />

schätzen es demnach, wenn:<br />

• der Arzt ihnen zeigt, wie sie mit<br />

Insulin umgehen müssen<br />

Fingerstechen war gestern<br />

• ihnen der Nutzen der Insulintherapie<br />

erklärt wird<br />

• der Arzt einen patientenorientierten<br />

Interaktionsstil anwendet<br />

• Mythen bezüglich der Behandlung<br />

vom Arzt ausgeräumt werden<br />

Aber auch eine autoritäre Kommunikation<br />

kann bei einigen Patienten<br />

zielführend sein, so Dr. Frank.<br />

Was letztlich funktioniert, müssen<br />

Ärzte individuell herausfinden. Susan<br />

Clever, Psychologin aus Hamburg, riet<br />

zur Zauberfrage. Trinken Patienten<br />

etwa Brennesseltee, statt Insulin zu<br />

spritzen, machen sie das nicht einfach<br />

so. „Fragen Sie, warum sie das tun.<br />

Denn Menschen glauben immer,<br />

einen guten Grund zu haben.“ mf<br />

Fachpressegespräch „Start der Insulintherapie:<br />

Emotionen von Patienten bewältigen –<br />

Erfolgschancen erhöhen“;<br />

Veranstalter: Boehringer Ingelheim und Lilly<br />

Neues rtCGM-System benötigt BZ-Messungen nur in Ausnahmefällen<br />

Ü Symposium – Dexcom<br />

BERLIN. Mit Dexcom G6® steht ab<br />

sofort ein neues rtCGM-System zur<br />

Verfügung. Es kommt im Normalfall<br />

ohne blutige Messungen aus.<br />

rtCGM-Systeme erfreuen sich zunehmender<br />

Beliebtheit bei Ärzten und<br />

Patienten, so Dr. Bernhard Gehr vom<br />

Zentrum für Diabetes und Stoffwechselerkrankungen,<br />

m&i Fachklinik in<br />

Bad Heilbrunn. Das neue System G6®<br />

sendet zuverlässig alle fünf Minuten<br />

den Gewebeglukosewert auf das<br />

Empfängergerät oder Smartphone<br />

»Nutzen der<br />

Insulintherapie<br />

erklären«<br />

des Patienten und liefert so ein vollständiges<br />

Tagesprofil.<br />

Die Kalibrierung erfolgt bereits im<br />

Werk. Blutige BZ-Messungen sind<br />

nur noch notwendig, wenn die<br />

Symptome nicht zu den ermittelten<br />

Werten passen bzw. das Gerät keine<br />

Glukosewerte oder Richtungspfeile<br />

anzeigt, erklärte der Diabetologe.<br />

Trotzdem hat das System über alle<br />

Glukosebereiche eine sehr hohe<br />

Messgenauigkeit mit einer mittleren<br />

absoluten relativen Abweichung<br />

(MARD) von nur 9 %. Ein fest installierter<br />

Vorab-Alarm ertönt, wenn<br />

der Blutzuckerwert in den nächsten<br />

20 Minuten unter die kritische<br />

Schwelle von 55 mg/dl zu fallen<br />

droht. Zudem kann der Patient<br />

individuelle Alarmpläne erstellen, die<br />

ihn bei zu hohen oder zu niedrigen<br />

Werten informieren. Auch kann der<br />

Anwender seine Daten über die Share-Funktion<br />

mit bis zu fünf Followern<br />

(z.B. Eltern) in Echtzeit teilen. MW<br />

Symposium „Introduction to Dexcom G6®<br />

Continuous Glucose Monitoring as the Leader<br />

in Technology, Accuracy and Performance“ im<br />

Rahmen des EASD-Kongresses <strong>2018</strong>;<br />

Veranstalter: Dexcom<br />

Fortbildungskonzept feiert Geburtstag<br />

Ü Pressemitteilung – Berlin-Chemie<br />

Seit nunmehr 15 Jahren existiert das Fortbildungsformat „Diabetes Lecture<br />

Transfer“ – kurz DiaLecT® – teilte das Unternehmen mit. Jedes Jahr sind sechs<br />

Experten der Diabetologie bei der Jahrestagung der American Diabetes Association<br />

vor Ort und bereiten Beiträge hinsichtlich der neuesten Entwicklungen<br />

und Trends in der Diabetologie auf. In diesem Jahr präsentierten sie z.B. Neues<br />

zur Diabetestherapie, einen Ansatz zur Behandlung des metabolischen Syndroms<br />

und den aktuellen Stand zur Nutzung von ASS bei Diabetespatienten.<br />

Das Symposium kann auch online abgerufen werden, so das Unternehmen.<br />

Direkter Vergleich von Basalinsulinen<br />

Ü Pressemitteilung – Sanofi<br />

In der Head-to-Head-Studie BRIGHT wurden Insulin glargin 300 E/ml (Toujeo®)<br />

und Insulin degludec miteinander verglichen. Laut Unternehmen wurde eine<br />

ähnliche Blutzuckersenkung erreicht, jedoch führte Insulin glargin in den ersten<br />

zwölf Wochen zu weniger hypoglykämischen Ereignissen. In zwei weiteren<br />

Studien wurde die Umstellung von einem anderen Basalinsulin auf Insulin<br />

glargin getestet, heißt es weiter. Bei Patienten, die zuvor nicht zufriedenstellend<br />

eingestellt waren, sei nach sechs und zwölf Monaten eine signifikante<br />

Verbesserung von HbA 1c und Nüchternblutzucker zu verzeichnen.<br />

Per Diabetes-App die Behandler entlasten<br />

Ü Pressegespräch – Ascensia Diabetes Care<br />

Wenn Patienten von kritischen und für sie unerklärlichen Blutzuckerwerten<br />

überrascht werden, müssen sie dennoch oft lange auf das nächste Gespräch<br />

mit dem Diabetesteam warten, merkte Dr. phil Dipl. Psych. Berthold<br />

Maier vom Diabetes Zentrum Mergentheim an. Für die Patienten eine meist<br />

frustrierende Erfahrung. Dr. Maier: „Diabetes-Apps können hier die Rolle eines<br />

digitalen Coachs einnehmen, der Zusammenhänge erklärt, Tipps gibt und Sicherheit<br />

vermittelt.“ Diabetes-Apps können auch Diabetesteams entlasten, so<br />

Dr. oec. troph. Astrid Tombek, leitende Diabetesberaterin am Diabetes Zentrum<br />

Mergentheim. Denn auf Grundlage lückenhaft geführter Diabetes-Tagebücher<br />

falle es häufig schwer, Therapieentscheidungen zu treffen. Ein Beispiel für<br />

ein digitales Tool ist die Contour Diabetes App, die in Echtzeit Werte des<br />

Contour® Next One Blutzuckermesssystems verwendet: Auf Basis von Mustern<br />

erkennt die App 14 Blutzuckerprofile. Der Nutzer wird per In-App-Meldungen<br />

über mögliche Ursachen sowie die nächsten Schritte informiert. Der Patient<br />

hat die Möglichkeit, weitere Angaben wie Mahlzeiten zu ergänzen. Zur Kommunikation<br />

mit dem Diabetesteam können die Blutzuckerberichte der letzten<br />

90 Tage ausgedruckt oder per E-Mail versendet werden. jos<br />

Pressegespräch und Symposium „Die Zukunft des Diabetes-Managements –<br />

wie profitieren Patienten und Behandler vom App-Format?“<br />

im Rahmen des Diabetes Kongresses <strong>2018</strong>; Veranstalter: Ascensia Diabetes Care<br />

Beim diabetischen Makulaödem<br />

immer am Ball bleiben<br />

Initial ausreichend viele Injektionen und konsequente Kontrollen beachten<br />

Ü Meet the Expert – Novartis Pharma<br />

BONN. Bei Patienten mit diabetischem<br />

Makulaödem erfordert eine<br />

Erfolg versprechende Therapie mit<br />

VEGF-Blockern ein konsequentes<br />

Vorgehen. Dazu liefert eine aktuelle<br />

Anwendungsbeobachtung bemerkenswerte<br />

Daten.<br />

Ein Screening im Vereinigten Königreich<br />

zeigte: Rund 15 % der Menschen<br />

mit Typ-1-Dia betes haben ein<br />

diabetisches Makulaödem (DMÖ). Bei<br />

Typ 2 sind es etwa 6 %. Inzwischen<br />

konnte durch internationale Studien<br />

belegt werden, dass bei klinisch signifikantem<br />

DMÖ mit Fovea-Beteiligung<br />

eine Anti-VEGF-Therapie funktionell<br />

besser wirkt als die Laserkoagulation,<br />

erinnerte Privatdozent Dr. Klaus-Dieter<br />

Lemmen, niedergelassener Ophthalmologe,<br />

Düsseldorf. Entscheidend sei,<br />

dass die Inhibitor-Behandlung konsequent<br />

durchgeführt werde, betonte<br />

der Experte.<br />

So belegten etwa Studiendaten zur<br />

Therapie von DMÖ-Patienten mit<br />

dem VEGF-Inhibitor Ranibizumab<br />

(Lucentis®) deutliche und anhaltende<br />

Verbesserungen der Sehschärfe. Ein<br />

Visusgewinn zeigte sich im Schnitt<br />

zwar bereits nach einer intravitrealen<br />

Injektion. Im Durchschnitt erreichten<br />

die Patienten den maximalen<br />

Visusgewinn jedoch erst nach ca.<br />

zwölf Monaten. Deshalb sollte die<br />

Behandlung nicht voreilig beendet<br />

werden, betonte Dr. Lemmen. Im<br />

Vergleich zur altersabhängigen Makuladegeneration<br />

erfordert das DMÖ<br />

eine intensivere und längere initiale<br />

Therapiephase.<br />

Auch neue Real-World-Daten der<br />

in Deutschland durchgeführten<br />

DIVERSE-Studie zur Therapie mit<br />

Ranibizumab belegen die Effektivität<br />

konsequenter Vorgehensweisen:<br />

Das Erreichen eines Therapieerfolgs<br />

erforderte initial ausreichend viele<br />

»Deutliche und<br />

anhaltende<br />

Verbesserungen<br />

der Sehschärfe«<br />

Injektionen bis zur Stabilisierung und<br />

im Falle eines Rezidivs eine Weiterbehandlung<br />

bis zur erneuten Stabilisierung,<br />

verdeutlichte der Referent. An<br />

der prospektiven multizentrischen<br />

Phase-IV-Studie nahmen 135 DMÖ-<br />

Patienten teil, das Follow-up betrug<br />

zwölf Monate. Verglichen wurde das<br />

derzeit durch die Fachgesellschaften<br />

empfohlene „PRN“-Schema (Pro-Re-<br />

Nata: bei Bedarf ) mit einem Vorgehen,<br />

das der jeweils behandelnde<br />

Ophthalmologe nach der initialen<br />

Therapiephase selbst wählte. Dabei<br />

zeigten sich in beiden Behandlungsgruppen<br />

vergleichbar gute funktionelle<br />

Ergebnisse. Auch die Anzahl der<br />

Injektionen war in beiden Kollektiven<br />

gleich hoch: Im Schnitt erfolgten<br />

etwa acht Injektionen pro Patient.<br />

Somit belegte die Anwendungsbeobachtung<br />

die Nicht-Unterlegenheit<br />

der durch den behandelnden Ophthalmologen<br />

festgelegten Monitorund<br />

Therapieintervalle. <br />

<br />

eno<br />

Meet the Expert „Diabetisches Makulaödem”<br />

im Rahmen des Kongresses der Deutschen<br />

Gesellschaft für Ophthalmologie <strong>2018</strong>;<br />

Veranstalter: Novartis Pharma<br />

CE-Kennzeichen für neues iscCGM-System<br />

Ü Pressemitteilung – Abbott<br />

In Europa können sich Menschen mit Diabetes nun auf Wunsch in Echtzeit<br />

durch das sensor-basierte Messsystem FreeStyle® Libre 2 bei zu hohen oder zu<br />

niedrigen Glukosewerten warnen lassen. Wie das Unternehmen mitteilt, hat<br />

das neue iscCGM-System das CE-Kennzeichen erhalten. Es ist die nächste Generation<br />

des FreeStyle Libre Systems, das sicher ohne routinehaftes Fingerstechen<br />

die Blutzucker-Selbstmessung ersetzt und jetzt auch optionale Alarme<br />

für die Patienten bietet, die diese benötigen.<br />

Sitagliptin senkt HbA 1c stärker<br />

Ü Pressemitteilung – MSD<br />

In der CompoSIT-R-Studie wurde gezeigt, dass der DPP4-Hemmer Sitagliptin<br />

(JANUVIA®) im Vergleich zum SGLT2-Hemmer Dapagliflozin das HbA 1c stärker<br />

senken kann. In die Studie eingeschlossen waren Typ-2-Diabetespatienten mit<br />

leichter Niereninsuffizienz, die mit Metformin allein oder in Kombination mit<br />

einem Sulfonylharnstoff unzureichend eingestellt waren, teilte das Unternehmen<br />

mit. Der primäre Endpunkt – die Änderung des HbA 1c nach 24 Wochen<br />

im Vergleich zum Ausgangswert – wurde erreicht: Mit einer Abnahme von<br />

0,51 vs. 0,36 %-Punkten war der Unterschied signifikant für Nichtunterlegenheit<br />

und für Überlegenheit, heißt es weiter. Ein HbA 1c < 7 % erreichten 42,6<br />

vs. 27 % der Teilnehmer. Der Nüchternblutzuckerspiegel war nach 24 Wochen<br />

um 16,5 mg/dl (Sitagliptin) bzw. 20,1 mg/dl (Dapagliflozin) gesenkt. In dieser<br />

Zeit sank der mittlere systolische Blutdruck um 0,6 ± 0,8 mm/Hg im Vergleich<br />

zu 3,3 ± 0,7 mm/Hg.<br />

Nach Angaben<br />

der unternehmen.<br />

Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung<br />

für den Inhalt dieser Seiten.


12. DIABETES HERBSTTAGUNG DER<br />

DEUTSCHEN DIABETES GESELLSCHAFT (<strong>DDG</strong>)<br />

34. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN<br />

ADIPOSITAS-GESELLSCHAFT (DAG)<br />

Fachübergreifende Versorgung –<br />

der Patient im Mittelpunkt<br />

9. – <strong>10</strong>. November <strong>2018</strong><br />

RheinMain CongressCenter Wiesbaden<br />

www.herbsttagung-ddg.de<br />

www.dag-kongress.de<br />

in Kooperation


Anzeige<br />

Medical RepoRt<br />

Schnell wirksames Mahlzeiteninsulin<br />

zielt auf Blutzuckerspitzen nach dem Essen<br />

Weiterentwickelte Insulin aspart-Formulierung kann postprandiale Glucosewerte verbessern<br />

mAINZ. mit der weiterentwickelten,<br />

schnell wirksamen Insulin aspart-Formulierung<br />

ist ein mahlzeiteninsulin<br />

zur Verbesserung der postprandialen<br />

Blutzuckereinstellung bei erwachsenen<br />

mit Diabetes mellitus verfügbar.<br />

Durch die schnellere initiale Resorption<br />

ermöglicht die weiterentwickelte<br />

Formulierung verglichen mit konventionellem<br />

Insulin aspart einen früheren<br />

blutzuckersenkenden effekt.<br />

Die postprandiale Blutzuckerkontrolle<br />

ist ein wesentlicher Bestandteil der<br />

Therapie von Menschen mit Diabetes,<br />

um optimale HbA 1c -Werte zu erreichen.<br />

Durch Blutzuckermessungen<br />

nach dem Essen können postprandiale<br />

Hyperglykämien (PPH) erkannt<br />

werden. Diese können gezielt durch<br />

schnell wirksame Mahlzeiteninsuline<br />

(z.B. Fiasp ® ) behandelt werden. Für<br />

Patienten, die mit ihrem bisherigen<br />

Mahlzeiteninsulin keine ausreichende<br />

Blutzuckerkontrolle erreichen, steht<br />

seit April 2017 mit Fiasp ® eine weiterentwickelte,<br />

schnell wirksame Insulin<br />

aspart-Formulierung zur Verfügung. 1<br />

Gegenüber konventionellem Insulin<br />

aspart 2 (NovoRapid ® ) verfügt Fiasp ®<br />

über wichtige pharmakokinetische und<br />

pharmakodynamische Vorteile: Das<br />

erste Auftreten im Blut erfolgt doppelt<br />

so schnell, in den ersten 30 Minuten<br />

ist die Insulinkonzentration doppelt so<br />

hoch und die Insulinwirkung um 74 %<br />

höher. 3 Die schnellere anfängliche Resorption<br />

beruht auf dem Zusatz des<br />

bekannten Hilfsstoffs Niacinamid<br />

(Vitamin B3), das eine schnellere<br />

Dissoziation der Insulinhexamere in<br />

resorbierbare und wirksame Monomere<br />

bewirkt und damit die anfängliche<br />

Insulinresorption beschleunigt. 1,3<br />

Zudem ist L-Arginin enthalten, das als<br />

natürlich vorkommende Aminosäure<br />

das Insulinmolekül stabilisiert. 1,3 Das<br />

resultierende schnellere erste Auftreten<br />

im Blut kann die Insulinlücke<br />

verringern, die zwischen dem physiologischen<br />

Insulinfreisetzungsprofil gesunder<br />

Erwachsener und der Wirkung<br />

bislang verfügbarer Mahlzeiteninsuline<br />

wie konventionelles Insulin aspart bestehen<br />

kann.<br />

studienprogramm bei menschen<br />

mit typ 1 und typ 2 Diabetes<br />

PPG-anstieg (mmol/l)<br />

Geringerer postprandialer Glucoseanstieg mit neuer Formulierung<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Bolusdosis 0,1 e/kg<br />

0<br />

e<br />

Quelle: mod. nach Mathieu c et al. diabetes Obes Metab <strong>2018</strong>; 20: 1148-1155<br />

Die Zulassung der weiterentwickelten<br />

Insulin aspart-Formulierung zur<br />

Therapie des Diabetes mellitus Erwachsener<br />

– auch in der Pumpenanwendung<br />

– beruht auf dem Phase-<br />

IIIa-Studienprogramm onset ® , in dem<br />

die Wirksamkeit und Sicherheit der<br />

neuen Insulin aspart-Formulierung<br />

bei Menschen mit Typ 1 und Typ 2<br />

Diabetes evaluiert wurden.<br />

In der Studie onset 1 erhielten<br />

1143 Erwachsene mit Typ 1 Diabetes<br />

über 26 bis 52 Wochen die<br />

weiterentwickelte Insulin aspart-<br />

Formulierung entweder zur Mahlzeit<br />

oder 20 Minuten nach Beginn einer<br />

Mahlzeit oder konventionelles Insulin<br />

aspart zur Mahlzeit – kombiniert mit<br />

einem Basalinsulin. 4 die prandiale<br />

Gabe der schnell wirksamen Insulin<br />

aspart-Formulierung konnte im Vergleich<br />

zu Insulin aspart<br />

das HbA 1c nach 52 Wochen<br />

signifikant stärker senken (ETD:<br />

[95 %-KI]: -0,<strong>10</strong> % [-0,19; -0,00];<br />

p = 0,0424),<br />

den Anstieg der postprandialen<br />

Plasmaglucose (PPG) im standardisierten<br />

Mahlzeitentest nach einer<br />

Stunde signifikant reduzieren (ETD:<br />

-0,91 mmol/l [95 %-KI: -1,40;<br />

-0,43] bzw. -16,48 mg/dl [95 %-KI:<br />

-25,17; -7,80]; p = 0,0002; Abb.),<br />

nach zwei Stunden den PPG-Anstieg<br />

vergleichbar verringern (ETD:<br />

-0,42 mmol/l [95 %-KI: -1,11; 0,27]<br />

1-h etD*: -0,91 mmol/l<br />

(95 %-KI: -1,40;-0,43)**<br />

2-h etD*: -0,42 mmol/l<br />

(95 %-KI: -1,11; 0,27)<br />

konventionelle insulin aspart-Formulierung (zur Mahlzeit)<br />

schnell wirksame insulin aspart-Formulierung (zur Mahlzeit)<br />

60 120 180 240<br />

Zeit (min)<br />

*eTd: estimated Treatment difference<br />

bzw. -7,60 mg/dl [-19,98; 4,78]). 5<br />

Die Studie onset 2 schloss 689 Erwachsene<br />

mit Typ 2 Diabetes ein. Sie<br />

erhielten die weiterentwickelte oder<br />

die konventionelle Formulierung von<br />

Insulin aspart jeweils zu den Mahlzeiten<br />

in Kombination mit einem<br />

Basalinsulin und Metformin. 6 Nach<br />

26 Wochen war unter der neuen Formulierung<br />

im Vergleich zu konventionellem<br />

Insulin aspart<br />

die Reduktion des HbA 1c vergleichbar<br />

(ETD: -0,02 % [95 %-KI:<br />

-0,15; 0,<strong>10</strong>]),<br />

der Anstieg der PPG im standardisierten<br />

Mahlzeitentest nach einer<br />

Stunde signifikant geringer (ETD:<br />

-0,59 mmol/l [95 %-KI: -1,09;<br />

-0,09] bzw. -<strong>10</strong>,6 mg/dl [95 %-KI:<br />

-19,6; -1,7]; p = 0,0198),<br />

der Anstieg der PPG nach zwei<br />

Stunden vergleichbar (ETD: -0,36<br />

mmol/l [95 %-KI: -0,81; 0,08]<br />

bzw. -6,6 mg/dl [-14,5; 1,4]).<br />

Im Juni <strong>2018</strong> wurden die Ergebnisse<br />

von onset 8 im Rahmen der<br />

78. Scientific Sessions der American<br />

Diabetes Association (ADA) vorgestellt.<br />

7 In der Studie wurden <strong>10</strong>25<br />

Patienten mit Typ 1 Diabetes entweder<br />

mit der weiterentwickelten Insulin<br />

aspart-Formulierung zur Mahlzeit bzw.<br />

bis zu 20 Minuten nach Beginn der<br />

PPG-anstieg (mg/dl)<br />

Mahlzeit oder mit Insulin aspart behandelt<br />

– jeweils in Kombination mit<br />

Insulin degludec. Dabei erwies sich die<br />

weiterentwickelte Insulin aspart-Formulierung<br />

– zur und nach Beginn der<br />

Mahlzeit gegeben – hinsichtlich der Reduktion<br />

des HbA 1c als nicht unterlegen.<br />

Der Anstieg der PPG nach einer Stunde<br />

im standardisierten Mahlzeitentest<br />

fiel unter der weiterentwickelten Insulin<br />

aspart-Formulierung geringer aus.<br />

Das Sicherheitsprofil war in den Studien<br />

für beide Formulierungen vergleichbar.<br />

Als häufigste unerwünschte<br />

Wirkungen wurden in den Studien<br />

Hypoglykämien beobachtet, jedoch<br />

ohne signifikante Unterschiede in<br />

der Gesamtrate schwerer oder durch<br />

Blutzuckermessungen bestätigter<br />

Unterzuckerungen im Vergleich zu<br />

Insulin aspart. Infolge des früheren<br />

Wirkeintritts der neuen Formulierung<br />

kann eine mögliche Hypoglykämie im<br />

Vergleich zu konventionellem Insulin<br />

aspart möglicherweise früher nach<br />

der Injektion auftreten, was auch in<br />

den Studien onset 1 und onset 2 beobachtet<br />

wurde. 4,6<br />

Wer profitiert von der weiterentwickelten<br />

Formulierung?<br />

MT-Grafik<br />

ppG-Anstieg in onset ® 1 in Woche 52: signifikant geringerer ppG-Anstieg im standardisierten mahlzeitentest nach einer stunde<br />

(**p = 0,0002).<br />

126<br />

<strong>10</strong>8<br />

90<br />

72<br />

54<br />

36<br />

18<br />

Die weiterentwickelte Insulin aspart-<br />

Formulierung sei besonders geeignet<br />

0<br />

für Patienten, die trotz Mahlzeiteninsulin<br />

und Dosisanpassung ihre<br />

PPH nicht in den Griff bekommen,<br />

so Dr. Marcel Kaiser, Diabetologe aus<br />

Frankfurt. Weil die weiterentwickelte<br />

Formulierung bis zu zwei Minuten<br />

vor und bis zu 20 Minuten nach Beginn<br />

einer Mahlzeit appliziert werden<br />

kann, könne sie auch für sportliche<br />

Patienten oder beruflich geforderte<br />

Menschen sinnvoll sein, für die eine<br />

gut steuerbare, flexible Therapie relevant<br />

ist. Eine Umstellung könnte<br />

laut Dr. Kaiser aber auch immer in<br />

Erwägung gezogen werden, wenn die<br />

Therapieziele nicht erreicht werden.<br />

Ähnlich verhalte es sich bei Menschen<br />

mit Typ 2 Diabetes: „Wenn<br />

unter einer intensivierten Insulintherapie<br />

die Zielwerte nicht erreicht<br />

werden oder weiterhin hohe postprandiale<br />

Blutzuckerwerte auftreten,<br />

wäre die Umstellung auf Fiasp ® ein<br />

nächstmöglicher Schritt.“<br />

Trotz des erhöhten Risikos für kurzund<br />

langfristige Komplikationen, das<br />

von Hyperglykämien ausgehen kann,<br />

seien die PPH immer noch ein vernachlässigtes<br />

Thema, das auch von<br />

Patienten unterschiedlich wahrgenommen<br />

werde, so Dr. Kaiser. Während<br />

Menschen mit Typ 1 Diabetes<br />

ihre postprandialen Blutzuckerwerte<br />

oft regelmäßig kontrollieren und sich<br />

bei Symptomen und Behandlung gut<br />

auskennen, ist die Situation bei Menschen<br />

mit Typ 2 Diabetes anders: Bei<br />

ihnen wird die PPH oft erst greifbar,<br />

wenn im Zuge einer intensivierten Insulintherapie<br />

punktuelle Messungen<br />

erfolgen. Da die Blutzuckermessung<br />

nach den Mahlzeiten bei Patienten<br />

mit Typ 2 Diabetes und Insulintherapie<br />

nicht routinemäßig erfolgt, sollten<br />

Diabetesberater und Ärzte ihre Patienten<br />

regelmäßig eine strukturierte<br />

Messung der postprandialen Werte<br />

zur Therapieüberwachung durchführen<br />

lassen.<br />

1. Fachinformation Fiasp ® , aktueller Stand<br />

2. Fachinformation NovoRapid ® , aktueller Stand<br />

3. Heise T et al. Clin Pharmacokinet 2017; 56:<br />

551-559<br />

4. Russell-Jones D et al. Diabetes Care 2017;<br />

40: 943-950<br />

5. Mathieu C et al. Diabetes Obes Metab <strong>2018</strong>;<br />

20: 1148-1155<br />

6. Bowering K et al. Diabetes Care 2017; 40:<br />

951-957<br />

7. Buse J et al. Efficacy and Safety of Faster<br />

Aspart Compared with Insulin Aspart both<br />

with Insulin Degludec in Adults with T1D.<br />

ADA-congress <strong>2018</strong>; 1.000-P<br />

Fiasp ® <strong>10</strong>0 einheiten/ml, Injektionslösung in einem Fertigpen (Flextouch ® ). Fiasp ® <strong>10</strong>0 einheiten/ml, Injektionslösung in einer patrone (penfill ® ). Fiasp ® <strong>10</strong>0 einheiten/ml, Injektionslösung in einer Durchstechflasche. Wirkstoff: Insulin aspart. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer<br />

Bestandteil: <strong>10</strong>0 Einheiten/ml Insulin aspart, gentechnisch hergestellt mithilfe rekombinanter DNS. Sonstige Bestandteile: Phenol, Metacresol, Glycerol, Zinkacetat, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Argininhydrochlorid, Nicotinamid (Vitamin B3), Salzsäure (zur Einstellung des pH<br />

Wertes), Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Wertes), Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Diabetes mellitus bei Erwachsenen. Art der Anwendung: Zur s.c. Injektion (Abdomen, Oberarme). Nur Fiasp ® aus der Durchstechflasche kann in Insulininfusionspumpen zur<br />

kontinuierlichen subkutanen Insulininfusion (CSII) verwendet werden. Falls notwendig, kann Fiasp ® aus der Durchstechflasche durch medizinisches Fachpersonal intravenös verabreicht werden. Fiasp ® FlexTouch ® und Penfill ® sind nur für subkutane Injektionen geeignet; falls die Anwendung<br />

einer Spritze, intravenösen Injektion oder Infusionspumpe notwendig ist, sollte eine Durchstechflasche verwendet werden. Fiasp ® kann während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei geplanter oder vorliegender Schwangerschaft und während der Stillzeit sind möglicherweise<br />

Dosisanpassungen notwendig. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Insulin aspart oder einen der sonstigen Bestandteile. Vorsicht bei der Kombination mit Pioglitazon (Spontanmeldungen von Herzinsuffizienz). Nebenwirkungen: Hypoglykämie. Reaktionen an der Injektionsstelle<br />

(Ausschlag, Rötung, Entzündung, Bluterguss, Juckreiz), allerg. Hautreaktionen (Ekzem, Ausschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Dermatitis). Lipodystrophie, allerg. Reaktionen (generalisierter Hautausschlag, Gesichtsschwellung). Anaphylaktische Reaktionen sind möglich und können lebensbedrohlich<br />

sein. Eine Intensivierung oder schnelle Verbesserung der Blutzuckereinstellung kann mit revers. Sehstörungen, Verschlechterung der diabet. Retinopathie, akuter schmerzhafter periph. Neuropathie und periph. Ödem verbunden sein. Das Sicherheitsprofil bei sehr alten Patienten<br />

(≥ 75 Jahre) oder Patienten mit mittelschweren bis schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen ist begrenzt. Verschreibungspflichtig. Novo Nordisk A/s, Novo Allé, 2880 Bagsvaerd, Dänemark. stand: april <strong>2018</strong><br />

NovoRapid ® Flexpen ® <strong>10</strong>0 einheiten/ml, Injektionslösung in einem Fertigpen. NovoRapid ® penfill ® <strong>10</strong>0 einheiten/ml, Injektionslösung in einer patrone. NovoRapid ® <strong>10</strong>0 einheiten/ml, Injektionslösung in einer Durchstechflasche. NovoRapid ® pumpCart ® <strong>10</strong>0 einheiten/ml Injektionslösung<br />

in einer patrone. Wirkstoff: Insulin aspart. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil: <strong>10</strong>0 Einheiten/ml Insulin aspart, gentechnisch hergestellt mithilfe rekombinanter DNS. Sonstige Bestandteile: Glycerol, Phenol, Metacresol, Zinkchlorid, Natriumchlorid, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat,<br />

Salzsäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Diabetes mellitus bei Patienten ab 1 Jahr. Art der Anwendung: Zur s.c. Injektion. NovoRapid ® Durchstechflasche und NovoRapid ® PumpCart ® kann auch zur kontinuierlichen<br />

subkutanen Insulininfusion (CSII) in Pumpensystemen, die für die Insulininfusion geeignet sind, verwendet werden. NovoRapid ® PumpCart ® ist nur für die Verwendung mit geeigneten Insulin-Infusionspumpensystemen wie Accu-Chek ® Insight oder YpsoPump ® vorgesehen. Wenn nötig,<br />

kann NovoRapid ® auch intravenös verabreicht werden, jedoch nur von einem Arzt oder anderem med. Fachpersonal und nur aus der Durchstechflasche, die Anwendung mit einer Spritze darf nur aus der Durchstechflasche erfolgen. Insulin aspart kann während der Schwangerschaft<br />

angewendet werden. Bei geplanter oder vorliegender Schwangerschaft und während der Stillzeit sind möglicherweise Dosisanpassungen durch den Arzt notwendig. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Insulin aspart oder einen der sonstigen Bestandteile. Vorsicht bei der Kombination<br />

mit Pioglitazon (Spontanmeldungen von Herzinsuffizienz). Nebenwirkungen: Hypoglykämie. Sehstörungen oder Ödeme zu Beginn der Behandlung. Allergische Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Nesselsucht, Entzündungen, Blutergüsse, Schwellung oder<br />

Juckreiz). Lipodystrophien an der Injektionsstelle. Sehr selten generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen, die lebensbedrohlich sein können. Bei schneller Verbesserung der Blutzuckereinstellung vorübergehende Verschlechterung der diabet. Retinopathie und revers. akute schmerzhafte<br />

Neuropathie. Verschreibungspflichtig. Novo Nordisk A/s, Novo Allé, 2880 Bagsvaerd, Dänemark. stand: Mai <strong>2018</strong><br />

ImpRessum • Idee und Konzeption: inter Medical Sonderpublikationen • Redaktion: Michael Koczorek • Leitung Corporate publishing: Hannelore Schell • Mit freundlicher Unterstützung der Novo Nordisk GmbH<br />

diabetes zeitung <strong>10</strong>/<strong>2018</strong> – 28891 • Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser seite.


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Im Blickpunkt<br />

29<br />

Gründung war ein revolutionärer Akt<br />

EADV-Kommission: Ärzte und Apotheker beraten gemeinsam<br />

BERLIN. Für Menschen mit Diabetes sind Ärzte und Apotheker<br />

wichtige Ansprechpartner. Eine gute Kommunikation und<br />

Koordination der Arbeit zwischen ihnen ist für den Patienten<br />

von Nutzen, sagt die Kommission zur Einbindung der Apotheker<br />

in die Diabetiker-Versorgung (EADV). Über gemeinsame Ziele<br />

und bisherige Erfolge sprechen der Vorsitzende der Kommission<br />

Dr. Alexander Risse sowie Vorstandsmitglied Manfred Krüger.<br />

?<br />

Wann wurde die Kommission<br />

gegründet und was war die Idee<br />

dahinter?<br />

Dr. Alexander Risse: Die Kommission<br />

wurde 1998/99 von der Deutschen<br />

Diabetes Gesellschaft, der<br />

Deutschen Diabetes Union (DDU),<br />

der Bundesapothekerkammer (BAK)<br />

und der Deutschen Pharmazeutischen<br />

Gesellschaft (DPhG) gegründet.<br />

Maßgebliche Initiatoren dieser<br />

sehr brisanten Konstellation waren<br />

Professor Mehnert und Professor<br />

Ammon als Präsidenten von DDU<br />

bzw. DPhG. Unterstützer waren<br />

Professor Schulz, ABDA, sowie Dr.<br />

Renner und Dr. Schmall, Präsidenten<br />

von <strong>DDG</strong> bzw. BAK.<br />

?<br />

Warum war das damals eine „brisante<br />

Konstellation“?<br />

Dr. Risse: Das Gründungsgremium<br />

musste seinerzeit derartig hochrangig<br />

besetzt sein, weil eine Zusammenarbeit<br />

beider Denkstilgruppen<br />

bis dahin nahezu undenkbar schien<br />

und auf beiden Seiten erhebliche<br />

Vorbehalte und Ängste bezüglich<br />

der Kooperation vorherrschten. Die<br />

Kommissionsgründung war somit<br />

ein revolutionärer Akt.<br />

Die Idee war einfach und bei nüchterner<br />

Betrachtung ist die Umsetzung<br />

zwingend: Wenn Ärzte und<br />

Apotheker zusammenarbeiten, kann<br />

das Ergebnis für die Patienten nur<br />

besser sein, weil das Wissen ohne<br />

Reibungsverlust zusammenfließt.<br />

?<br />

Wie ist die Kommissionsarbeit<br />

heute organisiert?<br />

Manfred Krüger: Die EADV-Kommission<br />

als gemeinsame Kommission<br />

der <strong>DDG</strong> und der Bundesapothekerkammer<br />

ist paritätisch besetzt<br />

aus fünf Ärzten/Ärztinnen und fünf<br />

Apotheker/-innen, wobei Praxis und<br />

Wissenschaft vertreten sind. Ziel ist<br />

die Synergieeffekte einer multiprofessionellen<br />

Zusammenarbeit zu<br />

fördern. Bei gemeinsamen Treffen<br />

werden Curricula und Arbeitsmaterialien<br />

(wie SOP – Standard Operating<br />

Procedures – und Checklisten)<br />

erstellt und aktualisiert. Die<br />

Symposien der Frühjahrs- und<br />

Herbsttagung werden geplant und<br />

umgesetzt.<br />

?<br />

Welche Angebote für Diabetespatienten<br />

halten Apotheken vor?<br />

»Die Umsetzung<br />

der Kooperation<br />

ist zwingend«<br />

Dr. Alexander Risse<br />

DR. ALEXANDER RISSE<br />

Vorsitzender der<br />

EADV-Kommission<br />

Leitender Arzt des Diabeteszentrums<br />

im Klinikum Dortmund, Internist,<br />

Angiologe, Diabetologe <strong>DDG</strong>;<br />

spezialisierte Diabetologie<br />

Ärztekammer Westfalen-Lippe<br />

Foto: Dr. Alexander Risse<br />

Krüger: Der Apotheker ist als Arzneimittelfachmann<br />

Ansprechpartner<br />

für Menschen mit Diabetes in allen<br />

Fragen seiner Arzneimitteltherapie.<br />

Mit Arzt und Patient versucht er<br />

arzneimittelbezogene Probleme zu<br />

lösen. Er beteiligt sich am Diabetesrisiko-Screening<br />

und an öffentlichkeitswirksamen<br />

Kampagnen. Die<br />

Funktionsweise und Fehlermeldungen<br />

von Pens und Blutzucker-Messgeräten<br />

werden erklärt und behoben.<br />

Neuropathiesymptome, Ernährungsverhalten,<br />

Gewichtsreduktion<br />

und Hinweise zu sportlichen Aktivitäten<br />

sind ebenfalls Thema in der<br />

pharmazeutischen Praxis.<br />

?<br />

Wie erfolgt üblicherweise die<br />

Kommunikation zwischen Arzt<br />

und Apotheker?<br />

Dr. Risse: Üblicherweise eigentlich<br />

gar nicht. Aufseiten der Ärzte bestehen<br />

auch heute noch viele Ängste –<br />

„die Butter vom Brot nehmen“ –<br />

und Ressentiments gegenüber einer<br />

engen Zusammenarbeit. Andererseits<br />

sind auch viele Apotheker mit<br />

den Spezialanforderungen bei Diabetes<br />

nicht ausreichend vertraut<br />

und verpassen so die Chance, im<br />

Behandlungsprozess kompetent<br />

teilzunehmen.<br />

?<br />

Wo sehen Apotheker und Diabetologen<br />

gemeinsame Anknüpfungspunkte,<br />

um die Betroffenen<br />

noch besser zu versorgen?<br />

Dr. Risse: Idealerweise werden die Patienten<br />

in einer Apotheke beraten, in<br />

der eine <strong>DDG</strong>-zertifizierte Apothekerin<br />

arbeitet, und bei hausärztlicher<br />

Behandlung ins Disease-Management-Programm<br />

eingeschrieben<br />

oder/und in einer Diabetesschwerpunktpraxis<br />

versorgt.<br />

Die Anknüpfungspunkte ergeben<br />

sich in der Versorgung zwanglos:<br />

erste Beratung, Screening, Awareness<br />

in der Apotheke, Motivation zu Diagnostik<br />

und Behandlung, Verweis an<br />

den entsprechend kompetenten Arzt<br />

(Hausarzt, Diabetologe), gemeinsamer<br />

Medikationsplan.<br />

Eine Zukunftsphantasie ist für uns<br />

zurzeit noch eine gemeinsame Dokumentation<br />

und Kommunikationsplattform<br />

für Ärzte und Apotheker.<br />

?<br />

Auf welche Erfolge kann die<br />

EADV-Kommission verweisen?<br />

»Kommt gut an:<br />

das Curriculum<br />

Apotheker <strong>DDG</strong>«<br />

Manfred Krüger<br />

Apothekenmitarbeiter sind<br />

für Patienten mit Diabetes<br />

wichtige Ansprechpartner.<br />

Fotos: iStock/Abidika, iStock/hkyeti, iStock/shapecharge<br />

MANFRED KRÜGER<br />

Vorstandsmitglied<br />

der EADV-Kommission<br />

Apotheker, Inhaber der Linner-Apotheke<br />

in Krefeld; Landesbeauftragter<br />

für Pharmazeutische Betreuung und<br />

Arzneimitteltherapiesicherheit der<br />

Apothekerkammer Nordrhein<br />

Foto: privat<br />

Krüger: Die von der Kommission<br />

entwickelten SOP und Arbeitsmaterialien<br />

sind inzwischen Standard<br />

sowohl für die universitäre Ausbildung<br />

als auch für alle wesentlichen<br />

Fort- und Weiterbildungen unterschiedlicher<br />

Träger. Das Curriculum<br />

zum „diabetologisch qualifizierten<br />

Apotheker <strong>DDG</strong>“ schult und zertifiziert<br />

nach einheitlichem Maßstab<br />

bundesweit. 3690 Zertifikate sind erteilt<br />

und etwa 6000 Apotheker und<br />

Apothekerinnen nahmen an der<br />

Fortbildung teil.<br />

?<br />

Was beinhaltet dieses Curriculum?<br />

Krüger: Neben theoretischen<br />

Kenntnissen der Physiologie und<br />

Pathophysiologie, diagnostischen<br />

Maßnahmen einschließlich der Gerätekunde<br />

liegt der Schwerpunkt<br />

des Curriculums auf der Begleitung<br />

und Betreuung von Menschen mit<br />

einem manifesten Diabetes, der Prävention<br />

und der Organisation und<br />

Infrastruktur der konkreten Umsetzung.<br />

Ein dreitägiges Praktikum in<br />

einer Schwerpunktpraxis oder Klinik<br />

rundet die Fortbildung ab und<br />

übt praktisch die Arzt-Apotheker-<br />

Kooperation ein. Diese Fortbildung<br />

ist gemeinsam von Apothekern,<br />

Diabetologen, Psychologen, Ernährungsberatern<br />

und Bewegungstherapeuten<br />

unter Federführung der<br />

Kommission entwickelt worden.<br />

Sie wird den aktuellen Bedürfnissen<br />

ständig angepasst. Von vielen Apothekerkammern<br />

wird diese Fortbildung<br />

bereits regelmäßig angeboten.<br />

?<br />

Das heißt, Diabetespatienten können<br />

sich gezielt an auf Diabetes<br />

spezialisierte Apotheken wenden?<br />

Krüger: Ein auch digital verfügbares,<br />

einheitliches Informationssystem<br />

bundesweit zur Identifizierung von<br />

Apotheken, die über eine Person mit<br />

zertifizierter Qualifikation verfügen,<br />

wird gerade aufgebaut. So hilft eine<br />

offene Nachfrage in der betreuenden<br />

Apotheke oder der zuständigen Apothekerkammer.<br />

?<br />

Was sollte aus Ihrer Sicht die Politik<br />

bezüglich der Diabetesversorgung<br />

schnellstmöglich verändern?<br />

Dr. Risse: Wichtigste Aufgabe der<br />

Politik und der Ärztekammern ist<br />

die Sicherung des diabetologischen<br />

Nachwuchses, damit in Zukunft<br />

überhaupt noch Diabetologen da<br />

sind, die mit Apothekern zusammenarbeiten<br />

können. Derzeit verschwinden<br />

die diabetologischen<br />

Lehrstühle von den Universitäten,<br />

die Diabetesabteilungen an den<br />

Krankenhäusern werden mangels<br />

finanzieller Attraktivität geschlossen.<br />

Damit verschwinden Ausbildungsmöglichkeiten,<br />

obwohl Diabetes eine<br />

der häufigsten Volkskrankheiten<br />

überhaupt ist, zudem an Häufigkeit<br />

zunimmt.<br />

Hinzu kommt, dass viele Diabetologen<br />

altersbedingt ihre Praxen in<br />

naher Zukunft aufgeben werden.<br />

Auch die Etablierung eines Diabetesregisters<br />

ist notwendig.<br />

Krüger: Ein gemeinsames Medikationsmanagement<br />

von Arzt und<br />

Apotheker kann nur mit einem einheitlichen,<br />

allen zugänglichen und<br />

überprüften Medikationsplan sinnvoll<br />

erfolgen. Eine digitale Lösung<br />

mit einer digitalen Gesundheitskarte<br />

oder einer Patientenakte ist seit Jahren<br />

überfällig.<br />

Definierte Dienstleistungen aus der<br />

Apotheke müssen vereinbart und in<br />

der Regelversorgung erstattet werden.<br />

Zudem gilt es, die unzumutbaren<br />

Belastungen im Rahmen der<br />

Rabattverträge für Menschen mit<br />

chronischen Versorgungen zu benennen<br />

und abzustellen.<br />

In nationalen Versorgungsleitlinien<br />

müssen die Aufgaben und die Verantwortung<br />

der Apotheker festgelegt<br />

werden. Eine gemeinsame, vernetzte,<br />

universitäre Ausbildungsordnung<br />

für Ärzte und Apotheker würde helfen,<br />

Missverständnisse zwischen den<br />

Berufsgruppen zu vermeiden und<br />

die Kommunikation zu fördern.<br />

Interview: Cornelia Kolbeck


30 Im Blickpunkt<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

»Wir wünschen uns junge Kollegen«<br />

Regionalgesellschaft Baden-Württemberg will mit Stipendien den Nachwuchs locken<br />

SONNENBÜHL. Als wichtige<br />

Stütze der <strong>DDG</strong> agieren 15 Regionalgesellschaften.<br />

Sie setzen<br />

sich auf Länderebene für die<br />

Verbesserung der Früherkennung<br />

und Behandlung des Diabetes<br />

mellitus ein. Unsere Serie „Regionalgesellschaften<br />

im Fokus“ führen<br />

wir mit der baden-württembergischen<br />

Gesellschaft fort – im<br />

Gespräch mit dem Vorsitzenden<br />

Professor Dr. Reinhard Holl.<br />

»Telemedizin in<br />

der Diabetologie<br />

weiterentwickeln«<br />

?<br />

Welche Themen werden in der Gesellschaft<br />

derzeit am intensivsten<br />

diskutiert und bearbeitet?<br />

Prof. Dr. Reinhard Holl: Ein wichtiges<br />

Thema in Baden-Württemberg<br />

ist die Zukunft der stationären Diabetologie:<br />

Krankenhausbetten werden<br />

reduziert und diabetologische<br />

Fachabteilungen werden in vielen<br />

Kliniken geschlossen bzw. durch<br />

andere Schwerpunkte ersetzt. Viele<br />

Aufgaben der Diabetologie werden<br />

mittlerweile von niedergelassenen<br />

Diabetologen übernommen. Gerade<br />

in Baden-Württemberg haben sich<br />

durch den Diabetologenvertrag die<br />

Ressourcen in spezialisierten Praxen<br />

wesentlich verbessert.<br />

Es gibt allerdings Patientengruppen,<br />

die ambulant nicht optimal behandelt<br />

werden können, etwa Patienten<br />

mit diabetischem Fußsyndrom oder<br />

mit komplexen Begleiterkrankungen<br />

sowie geriatrische Patienten mit Diabetes.<br />

Für sie fehlt leider oft die Möglichkeit<br />

der stationären Behandlung<br />

in einer auf Diabetes spezialisierten<br />

Einrichtung.<br />

Doch auch bei der Versorgung von<br />

Menschen mit Diabetes, die aus<br />

anderen Gründen stationär aufgenommen<br />

werden, fehlt heute<br />

im Krankenhaus oft die notwendige<br />

Kompetenz – bei Ärzten und<br />

beim Pflegepersonal. Die Arbeitsgemeinschaft<br />

Diabetologie Baden-<br />

Württemberg (ADBW) bemüht<br />

sich hier, einen Beitrag zu leisten<br />

durch den Fachkurs Diabetes für<br />

Pflegekräfte. Vorgesehen ist dieses<br />

Angebot zum Beispiel bei der Zertifizierung<br />

von Kliniken für die <strong>DDG</strong>-<br />

Anerkennung „Nebendiagnose –<br />

Klinik für Diabetespatienten “.<br />

?<br />

Welche Erfolge Ihrer Regionalgesellschaft<br />

erfreuen Sie am<br />

meisten?<br />

ARBEITSGEMEINSCHAFT<br />

DIABETOLOGIE<br />

Geschäftsstelle:<br />

Tami Moraru<br />

Schöner Weg 20<br />

72820 Sonnenbühl<br />

Tel.: 07128/30040-32<br />

Fax: 07128/30040-23<br />

E-Mail: infoadbw.de<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

STECKBRIEF DER REGIONALGESELLSCHAFT<br />

Name:<br />

Arbeitsgemeinschaft Diabetologie<br />

Baden-Württemberg e.V.<br />

Gründungsjahr: 1996<br />

Anzahl der Mitglieder: 575<br />

Vorsitzender:<br />

Prof. Dr. Reinhard Holl<br />

E-Mail:<br />

reinhard.holl@uni-ulm.de<br />

Webseite:<br />

www.adbw.de<br />

Prof. Holl: Über die letzten Jahre hat<br />

sich zum einen eine enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Sozialministerium<br />

entwickelt, zum anderen haben<br />

wir einen Diabetesbeirat gegründet.<br />

Neben der ADBW und der Diabetes-Selbsthilfe<br />

– in Baden-Württemberg<br />

durch die „Diabetiker Baden-<br />

Württemberg“ repräsentiert – sind<br />

viele weitere Verbände wie Landesärztekammern,<br />

das Landesgesundheitsamt,<br />

der Hausärzteverband, die<br />

Krankenhausgesellschaft oder auch<br />

Hebammen in diesem Gremium<br />

vertreten. Unter anderem hat dies<br />

Fotos: fotolia/VRD, thinkstock, zVg<br />

zu einer Kabinettsvorlage zu Diabetes<br />

mellitus und zur Ausschreibung<br />

von Diabetes-Präventionsprojekten<br />

in Baden-Württemberg geführt. In<br />

vielen Landkreisen gibt es kommunale<br />

Gesundheitskonferenzen, die<br />

sich als Schwerpunkt die Prävention<br />

des Diabetes mellitus gesetzt haben.<br />

Wir bemerken, dass das Thema Diabetes<br />

in der Landespolitik angekommen<br />

ist, auch wenn noch nicht alle<br />

gewünschten Schritte – wie etwa<br />

Mindeststandards bei der Schulernährung<br />

– umgesetzt werden<br />

konnten.<br />

?<br />

Welchen – vielleicht auch landesspezifischen<br />

– Herausforderungen<br />

müssen Sie sich als Fachgesellschaft<br />

in den nächsten Jahren<br />

stellen?<br />

Prof. Holl: Hier fällt uns an erster<br />

Stelle die Altersstruktur im Vorstand<br />

auf. Wir arbeiten schon seit vielen<br />

Jahren in der ADBW in dieser Zusammensetzung<br />

– wir wünschen uns<br />

junge Kollegen im Vorstand.<br />

Ein weiteres Projekt ist das Etablieren<br />

eines Zweitmeinungsverfahrens<br />

vor großen Amputationen beim<br />

diabetischen Fußsyndrom im Flächenland<br />

Baden-Württemberg; die<br />

bisherigen Fußnetze sind eher in<br />

Großstädten aufgebaut worden.<br />

Auch soll das Thema „Telemedizin<br />

in der Diabetologie“ weiterentwickelt<br />

werden – die Ärztekammer<br />

Baden-Württemberg ist in diesem<br />

Bereich Vorreiter.<br />

?<br />

Wie entwickelt sich die Mitgliederstruktur?<br />

Wie gewinnen Sie<br />

neue Mitglieder?<br />

Prof. Holl: Das ist ein schwieriges<br />

Thema: Viele Mitglieder der ADBW<br />

erreichen die berufliche Altersgrenze,<br />

deutlich weniger junge Kollegen<br />

wählen die Diabetologie als beruflichen<br />

Schwerpunkt. Dementsprechend<br />

nimmt die Zahl der ADBW-<br />

Mitglieder etwas ab. Wir versuchen<br />

durch Studentenseminare und –<br />

ganz neu – zehn Stipendien für die<br />

Teilnahme am ADBW-Jahreskongress<br />

mehr Interesse für die Diabetologie<br />

zu wecken.<br />

?<br />

Wie sieht die Kooperation mit der<br />

<strong>DDG</strong> konkret aus? Was wünschen<br />

Sie sich für die Zukunft?<br />

Prof. Holl: Die ADBW ist sehr eng<br />

mit der <strong>DDG</strong> verknüpft, sowohl der<br />

Past Präsident als auch die Future<br />

Präsidentin stammen aus Baden-<br />

Württemberg, ebenso wie mehrere<br />

Vorstandsmitglieder und der Sprecher<br />

der Regionalgesellschaften. Der<br />

Austausch kann aber sicher noch<br />

intensiver werden, da die praktische<br />

Umsetzung von Themen wie Prävention,<br />

Weiterbildungsordnung<br />

oder Landeskrankenhausplan auf<br />

Bundesebene erfolgt.<br />

Interview: Maya Hüss<br />

Inkretin-Forschung in Europa im Dialog<br />

Nächstes EASD Incretin Study Group Meeting findet in Bochum statt – jetzt anmelden!<br />

BOCHUM. Vom 24. bis 26. Januar<br />

2019 wird das 3. EASD Incretin Study<br />

Group Meeting am St. Josef-Hospital<br />

der Ruhr-Universität Bochum stattfinden.<br />

Noch bis zum 31. Oktober können<br />

Abstracts eingereicht werden.<br />

rofessor Dr. Michael Nauck, der<br />

P die wissenschaftliche Organisation<br />

der alle zwei Jahre stattfindenden<br />

Veranstaltung übernommen hat,<br />

freut sich auf lebhafte Präsentationen<br />

und Diskussionen auf höchstem<br />

wissenschaftlichem Niveau. Der Fokus<br />

des Study Group Meetings liegt<br />

auf allen Aspekten, die die Inkretin-<br />

Forschung betreffen und vorantreiben,<br />

von der Grundlagenforschung<br />

bis hin zur Entwicklung inkretinbasierter<br />

Medikationen.<br />

Dabei sind Beiträge von Ärzten und<br />

Wissenschaftlern aus allen Bereichen,<br />

die sich mit der Entwicklung<br />

beschäftigen, gefragt – sei es aus dem<br />

akademischen Bereich oder von biotechnischen<br />

bzw. pharmazeutischen<br />

Unternehmen.<br />

Noch bis Ende Oktober können<br />

online Abstracts eingereicht werden:<br />

»Beiträge aus<br />

allen Bereichen«<br />

www.reviera.de/EASD-isg2019-abstract<br />

Die Registrierung für das Meeting<br />

erfolgt bis zum 23. Januar über:<br />

www.reviera.de/EASD-isg2019-registration<br />

Kommen Sie mit internationalen<br />

Experten ins Gespräch<br />

Ein besonderes Programm-Highlight<br />

ist der Vortrag von Professor<br />

Dr. Michael Horowitz von der<br />

University of Adelaide, Australien.<br />

Er referiert zu dem Thema „Gastric<br />

emptying, the secretion of gastrointestinal<br />

peptides and insulin, and<br />

glucose homeostasis“.<br />

Die EASD Incretin Study Group ist<br />

seit dem Jahr 2015 aktiv und hat bereits<br />

zwei Meetings in Kopenhagen<br />

und Pisa ausgerichtet. Weitere Informationen<br />

finden sich online unter:<br />

www.easd-incretin.ku.dk dz


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Im Blickpunkt<br />

31<br />

Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland eröffnete die neue Fortbildungsreihe<br />

der <strong>DDG</strong> in Berlin. Aus der Praxis informierten die Referentinnen Heike Schulze (l.)<br />

und Sandra Schlüter sowie Dr. Michael Jecht.<br />

Foto: Michael Reischmann<br />

Erheben, verarbeiten, sichern<br />

Fortbildung der <strong>DDG</strong> zu Datenschutz und Digitalisierung in der diabetologischen Praxis<br />

BERLIN. Zu einer „digitalen Jungfernfahrt“ und „Entdeckungsreise“<br />

begrüßte der Präsident der <strong>DDG</strong>, Professor Dr. Dirk Müller-<br />

Wieland die rund <strong>10</strong>0 Teilnehmer der ersten <strong>DDG</strong> Fortbildungsveranstaltung<br />

„Digitalisierung und Diabetestechnologie“. Die<br />

Kolleginnen und Kollegen nahmen das Angebot, sich untereinander<br />

und mit den Vortragenden auszutauschen, gerne an.<br />

Ausreichend Zeit zum Diskutieren<br />

und etwas Improvisation<br />

gehören zum Konzept des<br />

neuen Angebots, erklärte der Sprecher<br />

der Task Force Digitalisierung in<br />

der <strong>DDG</strong>, Manuel Ickrath. In der<br />

datengetriebenen Diabetologie ist es<br />

wichtig, die Entwicklungen im Blick<br />

zu behalten und im Sinne der Patientenversorgung<br />

daran mitzuwirken.<br />

Die praxisorientierte Fortbildung<br />

schafft hierfür eine Grundlage.<br />

Die mit sechs CME-Punkten (inklusive<br />

erfolgreicher Lernkontrolle) von<br />

der Ärztekammer Berlin zertifizierte<br />

Fortbildung, der weitere Veranstaltungen<br />

in diesem und im nächsten<br />

Jahr bundesweit folgen werden,<br />

gliedert sich in die Abschnitte Datenschutz<br />

und -sicherheit sowie Telematik<br />

und Instrumente fürs Diabetesmanagement.<br />

Die Teilnahme<br />

der Diabetesteams ist kostenfrei.<br />

Der Herrenberger Rechtsanwalt<br />

Dr. Arnd-Christian Kulow gab<br />

einen Überblick, was sich seit Inkrafttreten<br />

der EU-Datenschutzgrundverordnung<br />

im Mai getan hat.<br />

Diese sei ein „Game-Changer“: Wer<br />

personenbezogene Daten verarbeitet,<br />

muss nun nachweisen können,<br />

dass die Schutzregeln eingehalten<br />

werden. Informationspflichten setzen<br />

schon beim Erheben ein – allerdings<br />

sei der Einsatz automatischer<br />

Telefonansagen zur Aufklärung<br />

übertrieben, sagte der Rechtsanwalt.<br />

Hier reiche der Erstkontakt in der<br />

Gesundheitseinrichtung völlig aus.<br />

Bezüglich der Informationspflichten<br />

in den Praxen verwies Dr. Kulow<br />

auf die Muster der Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen. Als Vorlage für ein<br />

Verarbeitungsverzeichnis in Arztpraxen<br />

tauge ein Blatt des Bayerischen<br />

Landesamts für Datenschutzaufsicht.<br />

Das Verzeichnis, in dem genau<br />

aufgelistet wird, wer welche Daten<br />

verarbeitet, sei auch der Kern eines<br />

Datenschutzkonzepts.<br />

Bei der Umsetzung des neuen Datenschutzrechts<br />

ist noch etliches<br />

unklar. Für überzogen würde es<br />

Dr. Kulow finden, wenn jede Falschzustellung<br />

einer Praxis-E-Mail oder<br />

eines Faxes als Datenpanne den Behörden<br />

gemeldet werden müsste.<br />

Seine Empfehlung für die Datensicherung<br />

lautet „Verschlüsselung“.<br />

Er selbst führt für den Back-up-Fall<br />

seine Mandanteninformationen auf<br />

einen speziellen Speicherstick mit<br />

256-Bit-Verschlüsselung mit sich.<br />

Das Speichern und Verarbeiten von<br />

Patientendaten – auch auf Rechnern<br />

Dritter (Clouds) – spielt eine<br />

wesentliche Rolle bei Programmen<br />

zum Auslesen der Messwerte von<br />

medizintechnischen Geräten und<br />

Sensoren. Die Software müsse vor<br />

Fortbildungen <strong>2018</strong><br />

Die kostenfreie <strong>DDG</strong> Fortbildung „Digitalisierung und Diabetestechnologie“ findet<br />

dieses Jahr noch an folgenden Samstagen statt: am 17. November in Leipzig und<br />

am 24. November in München, jeweils von 8:30 bis 16 Uhr. Die Veranstaltung<br />

wird von den Unternehmen Berlin-Chemie, Roche Diabetes Care und Dexcom<br />

unterstützt. Das Programm für 2019 wird auf den Webseiten der <strong>DDG</strong> und der<br />

Medical Tribune rechtzeitig veröffentlicht.<br />

Anmeldungen sind online möglich unter:<br />

www.medical-tribune.de/ddg-fortbildung<br />

»Einhalten der<br />

Regeln ist zu<br />

dokumentieren«<br />

Dr. Arnd-Christian Kulow<br />

Bei<br />

der jeweiligen<br />

Ärztekammer wird<br />

die Zertifizierung<br />

(CME-Punkte)<br />

beantragt.<br />

Fortbildung<br />

Digitalisierung<br />

»Information<br />

sollte mit drei<br />

Klicks da sein«<br />

Dr. Michael Jecht<br />

Manuel Ickrath<br />

Sprecher Task Force<br />

Digitalisierung <strong>DDG</strong><br />

Foto: zVg<br />

Infobox. Mahlzeiteninsuline<br />

Dr. Arnd-<br />

Christian Kulow<br />

Rechtsanwalt<br />

Foto: zVg<br />

allem einfach in der Bedienung<br />

sein, betonte der Berliner Diabetologe<br />

und wissenschaftliche Leiter<br />

der Tagung, Dr. Michael Jecht.<br />

Mit „drei Klicks“ wolle er die gewünschte<br />

Auswertung bzw. Information<br />

auf dem Monitor haben. Ein<br />

Hemmnis sei hierbei eine fehlende<br />

Interoperabilität der Systeme. Zusammen<br />

mit der Northeimer Diabetologin<br />

Sandra Schlüter stellte<br />

Dr. Jecht herstellerübergreifende<br />

und -gebundene Programme vor,<br />

die Patient und Praxis für die Analyse<br />

von Ereignissen im Zeitverlauf<br />

und zur Therapiebesprechung nutzen<br />

können. Die Programme bieten<br />

eine Vielzahl an Darstellungsformen<br />

und Berechnungen an. Ihr Einsatz ist<br />

auch mit einer entsprechenden Organisation<br />

des Datenflusses in der<br />

Praxis verbunden. Die Verknüpfung<br />

Konzentrierte Mahlzeiteninsuline<br />

Auch hohe Insulindosen einfach und sicher applizieren<br />

Das erste kurz wirksame Analoginsulin<br />

in konzentrierter Form,<br />

Insulin lispro 200 e/ml, kann mit<br />

seinem im Vergleich zu Insulin<br />

lispro <strong>10</strong>0 e/ml halbierten Injektionsvolumen<br />

für menschen mit<br />

Diabetes, die mit einem mahlzeiteninsulin<br />

behandelt werden, eine<br />

reihe von erleichterungen bringen.<br />

Im Rahmen einer Veranstaltung verdeutlichten<br />

drei Experten – Professor<br />

Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger,<br />

München, Professor Dr. Thomas<br />

Haak, bad Mergentheim und die Diabetesberaterin<br />

Katerina bouloumpasi,<br />

München – die Vorteile des konzentrierten<br />

Mahlzeiteninsulins anhand<br />

von Kasuistiken, wie die einer 67-jährigen<br />

Patientin mit Typ-2-Diabetes.<br />

einfache Applikation und<br />

längere pen­Nutzungsdauer<br />

Die Patientin isst gerne auswärts,<br />

ist viel auf Reisen und wurde bisher<br />

mit einer Kombination oraler Antidiabetika<br />

und Insulin glargin behandelt.<br />

Seit einiger Zeit verschlechtert<br />

sich ihr HbA 1c -Wert, der nüchternblutzucker<br />

ist deutlich erhöht und<br />

es treten häufig blutzuckerspitzen<br />

auf. Die Experten empfahlen deshalb<br />

eine zusätzliche Therapie mit<br />

prandialem Insulin, für die sich nach<br />

ihrer Ansicht eine konzentrierte formulierung<br />

wie Insulin lispro 200 E/ml<br />

eignet. „Damit ist die Applikation für<br />

die Patientin angenehmer“, erläuterte<br />

Prof. Haak. „Außerdem hält der Injektionspen<br />

bei der konzentrierten<br />

formulierung länger vor. Das wird<br />

dieser Patientin entgegenkommen,<br />

da sie auf ihren Reisen weniger Pens<br />

mitnehmen muss.“<br />

ernährungsberatung kann<br />

Therapieerfolg unterstützen<br />

begleitend dazu sei eine Ernährungsberatung<br />

von Vorteil. „Mit einer gezielten<br />

Auswahl von ballaststoffreichen<br />

mit der Praxisverwaltungssoftware<br />

fehlt jedoch. Zum Teil liefern die Patienten<br />

PDF-Dateien oder Cloudzugänge.<br />

Da die eintägige Fortbildung<br />

nur einen Überblick bietet, kündigte<br />

Ickrath für 2019 ein ergänzendes<br />

Praxisseminar an, in dem solche Programme<br />

vertieft behandelt werden.<br />

Die Diabetesberaterin Heike<br />

Schulze aus Northeim stellte auch<br />

eine produktneutrale Online-Therapiebegleitung<br />

vor. Diese ersetze<br />

nicht die Patientenschulung, ermögliche<br />

es aber, Informationen nachzuschauen<br />

und Tipps abzurufen.<br />

In der Abschlussrunde stimmte das<br />

Auditorium der Strategie der <strong>DDG</strong><br />

zu, die digitale Entwicklung im Fach<br />

mitzugestalten. Eine Teilnehmerin,<br />

die auch als Datenschutzbeauftragte<br />

tätig ist, lobte die Kombination aus<br />

rechtlicher Information und Präsentation<br />

digitaler Werkzeuge als gelungenes<br />

Wissens-Update. REI<br />

<strong>DDG</strong> Fortbildung Digitalisierung<br />

und Diabetestechnologie<br />

Speisen und kleinen Portionen von<br />

langsam resorbierbaren Kohlenhydraten<br />

kann sie ihren Therapieerfolg<br />

unterstützen“, so bouloumpasi.<br />

beide formen von Insulin lispro<br />

(Humalog ® 200 [200 E/ml] und<br />

Humalog ® [<strong>10</strong>0 E/ml]) sind bioäquivalent<br />

und in bezug auf Wirkeintritt,<br />

Wirkdauer und Sicherheit<br />

vergleichbar. Dies wurde in einer<br />

Studie nachgewiesen. 1 Die Injektion<br />

des konzentrierten Mahlzeiteninsulins<br />

kann unmittelbar vor einer<br />

Mahlzeit, falls notwendig auch<br />

nach einer Mahlzeit, erfolgen. 2 Eine<br />

Dosisumrechnung durch den Patienten<br />

bzw. eine Dosisanpassung<br />

am Pen ist nicht erforderlich, da die<br />

Zahl der Einheiten bereits unter berücksichtigung<br />

der enstprechenden<br />

Konzentration im Dosierfenster des<br />

Pens angezeigt wird.<br />

1. de la Pena A et al. Clinical Pharmacology in<br />

Drug Development 2016; 5 (I): 69-75<br />

2. Fachinformation Humalog® 200 E/ml<br />

KwikPen, Stand: Mai <strong>2018</strong><br />

Impressum • Idee und Konzeption: Inter Medical Sonderpublikationen • redaktion: Monika Walter • Chef vom Dienst: Hannelore Schell<br />

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diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Nachruf & Kurznachrichten<br />

33<br />

Dietrich Michaelis 1932–<strong>2018</strong><br />

Am 6. September <strong>2018</strong> ist Professor<br />

Dr. Dietrich Michaelis, Gründungsmitglied<br />

des Vereins der Diabetologen<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Vorsitzender des Vereins von<br />

1996 bis 2002 sowie langjähriger<br />

Schatzmeister und Ehrenmitglied<br />

seit 2006, im Alter von 86 Jahren<br />

verstorben.<br />

In seiner Arbeit im Verein der Diabetologen<br />

Mecklenburg-Vorpommern,<br />

vor allem aber auch als Arzt<br />

und herausragender Wissenschaftler,<br />

zeichnete sich Prof. Michaelis<br />

durch nie ermüdendes, überragendes<br />

Engagement, Sorgfalt, extremes<br />

Verantwortungsbewusstsein<br />

und nie nachlassende Neugierde in<br />

Bezug auf aktuelle Entwicklungen<br />

und Erkenntnisse für Therapie und<br />

Forschung aus. Sowohl für Kollegen,<br />

seine Schüler, als auch für<br />

Patienten war er immer Vorbild<br />

und Integrationsfigur; souverän in<br />

schwierigen Prozessen und wichtigen<br />

Entscheidungen. Er entwickelte<br />

Ideen, Modelle und Lösungsstrategien<br />

mit überragender Energie<br />

und Zielstrebigkeit. Für alle, die<br />

ihn begleiten konnten, die mit ihm<br />

arbeiteten, ihm folgen durften oder<br />

einfach nur Kontakt hatten, war er<br />

stets ein höchst kompetenter, ehrlicher<br />

und freundlicher Wegbegleiter<br />

und Mentor.<br />

Prof. Michaelis wurde 1932 in<br />

Cammin als Sohn eines Lehrers geboren.<br />

In engen Kontakt mit dem<br />

Beruf des Arztes kam Dietrich Michaelis<br />

während der Oberschule:<br />

In dieser Zeit hatte er den vor Ort<br />

tätigen Landarzt bei Hausbesuchen<br />

begleitet und ihm immer wieder<br />

assistiert. Es schloss sich, dieser frühen<br />

Berufung folgend, das Studium<br />

der Medizin an. Dieses absolvierte<br />

er von 1951 bis 1955 an der Universität<br />

in Greifswald und später, von<br />

1955 bis 1957, an der Universität<br />

Rostock. Die erste Stelle als Arzt<br />

übernahm er 1957 am Krankenhaus<br />

in Demmin.<br />

„Er war scharfzüngig und schlagfertig,<br />

in der Diskussion aber immer auch freundlich.<br />

Er war streng, aber nie abgehoben.“<br />

Prof. Dr. Christof Schober, Südstadt Klinikum, Rostock<br />

Prof. Dr.<br />

Dietrich<br />

Michaelis<br />

Foto: zVg<br />

Von dort wechselte er 1958 in das<br />

Landambulatorium Loitz, wo er<br />

bis 1964 tätig war. Danach arbeitete<br />

er bis zu seiner Berentung im<br />

Jahre 1997 am Institut für Diabetes<br />

„Gerhard Katsch“. Dort durchlief<br />

er die Positionen des Stationsarztes<br />

(1964–1965), absolvierte 1965<br />

seinen Facharzt und war von 1966<br />

bis 1976 als Oberarzt tätig.<br />

Die Anerkennung als Diabetologe<br />

erwarb er 1976. Im gleichen Jahr<br />

und bis 1993 war er Leiter der<br />

Kinderklinik Diabetes und von<br />

1976 bis 1993 Leiter der Klinik<br />

für juvenilen Diabetes in Karlsburg.<br />

Er hatte weiterhin 1977 bis<br />

1991 die Funktion des Chefarztes<br />

in Karlsburg inne und war von<br />

1993 bis 1997, bis zu seiner Pensionierung,<br />

der Ärztliche Direktor<br />

des Fachkrankenhauses für Diabetes<br />

und Stoffwechselkrankheiten,<br />

Karlsburg. Parallel absolvierte<br />

Prof. Michaelis seine akademische<br />

Laufbahn. So wurde ihm 1971 der<br />

akademische Grad eines Doktors<br />

der Wissenschaften (Dr. sc. med.)<br />

zuerkannt und ab 1978 war er<br />

auch als Dozent an der Ernst-<br />

Moritz-Arndt-Universität Greifswald<br />

tätig.<br />

Hier erhielt er 1984 die Berufung<br />

zum Honorarprofessor. Weiterhin<br />

war er von 1978 bis 1990 Vorsitzender<br />

der Sektion Diabetes der Gesellschaft<br />

für Endokrinologie und<br />

Stoffwechselkrankheiten der damaligen<br />

DDR, was dazu führte, dass<br />

er nach der Wiedervereinigung zu<br />

den Gründungsvätern des Vereins<br />

der Diabetologen Mecklenburg-<br />

Vorpommern gehörte.<br />

Gleichzeitig trat er der Deutschen<br />

Diabetes Gesellschaft bei und war<br />

auch in der Norddeutschen Diabetes<br />

Gesellschaft aktiv, die ihn<br />

2004 zum Ehrenmitglied berief.<br />

Von der Norddeutschen Diabetes<br />

Gesellschaft wurde ihm 2007 die<br />

„Helmut-Otto-Medaille“ für herausragende<br />

Verdienste in der Diabetologie<br />

verliehen.<br />

Für die Diabetologie, insbesondere<br />

die Diabetologie in unserem Lande,<br />

ist der Tod von Professor Dr. Dietrich<br />

Michaelis ein großer und einschneidender<br />

Verlust. Wir trauern<br />

aber nicht nur als Diabetologen um<br />

einen herausragenden Kollegen,<br />

Wissenschaftler und Arzt, sondern<br />

unsere Gedanken sind auch bei<br />

der Familie, die einen liebevollen<br />

und besorgten Familienvater und<br />

Mentor verloren hat. Wir wollen<br />

ihn stets in Erinnerung behalten,<br />

seine Leistung honorieren und ihm<br />

für das, was er für Familie, Kollegen<br />

und Patienten geleistet hat, immer<br />

in Dankbarkeit verbunden sein.<br />

Für den Verein der Diabetologen<br />

Mecklenburg-Vorpommern:<br />

Priv.-Doz. Dr. Ralf Schiel<br />

„Wir haben immer wieder erleben dürfen,<br />

wie aufrichtig und kritisch er die Diabetologie<br />

betrieben und propagiert hat, geradlinig<br />

und mit Betonung der Grundwahrheiten.<br />

Das hat uns immer wieder imponiert.“<br />

Dr. Bert Basan, Diabetologische Schwerpunktpraxis, Bad Doberan<br />

Neu- oder re-zertifizierte Kliniken und Arztpraxen<br />

(im Zeitraum 01.09.<strong>2018</strong> bis 30.09.<strong>2018</strong>)<br />

Einrichtung PLZ/ORT Anerkennung<br />

Einrichtung PLZ/ORT Anerkennung<br />

PLZ 1<br />

Klinikum Dahme-Spreewald GmbH,<br />

Spreewaldklinik Lübben<br />

15907 Lübben Nebendiagnose Diabetes<br />

PLZ 2<br />

medicum Hamburg 20097 Hamburg Fußbehandlung (ambulant)<br />

PLZ 5<br />

Städt. Krankenhaus Maria-Hilf,<br />

Innere Medizin / Diabetologie<br />

59929 Brilon Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

PLZ 8<br />

Diabetologische Schwerpunktpraxis,<br />

Dr. med. Frank Pagnia<br />

PLZ 9<br />

Donau-Isar-Klinikum Deggendorf,<br />

Medizinische Klinik II<br />

Klinikum Bayreuth GmbH,<br />

Klinik für Gastroenterologie / Diabetologie<br />

87700 Memmingen Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

94469 Deggendorf Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

95445 Bayreuth Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

An alle Mitglieder<br />

Liebe Mitglieder,<br />

wie in jedem Jahr fand unsere Mitgliederversammlung<br />

im Rahmen des Diabetes Kongresses<br />

in Berlin statt. Das Protokoll der letzten Versammlung<br />

am 11. Mai <strong>2018</strong> von 8:00–9:30 Uhr ist ab sofort für Sie auf unserer<br />

Webseite im geschützten Mitgliederbereich abrufbar.<br />

www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/<br />

mitglieder/geschuetzter-bereich.html<br />

Wir gratulieren den neuen Diabetologen/innen <strong>DDG</strong><br />

und wünschen ihnen viel Erfolg!<br />

Dr.med. Katrin Hirschmann, Haßloch<br />

Dr. med. Agnes Bosch, Fürth<br />

Hauke Groth, Rellingen<br />

Dr. med. Philipp Heim, Laberweinting<br />

Dr. med. Alexandra Lansen ,Neuss<br />

MU Dr. Jana Reponova, Sangerhausen<br />

Dr. med. Anett Windisch, Jena<br />

Dr. med. Anna Beifuß, Bad Mergentheim<br />

Dr. med. Tobias Braun, Erlangen<br />

Dr. med. Martina Langer, Pforzheim<br />

Dr. med. Ina Hartnack, Leipzig<br />

Dr. med. Martin Wannack, Berlin<br />

Nils Dürr, Bad Oeynhausen<br />

Dr. med. Maximiliane Knöfel, Machern


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Weiterbildung & Qualifikation<br />

35<br />

Aktuelle Angebote zur <strong>DDG</strong> Weiterbildung<br />

Durch die steigende Zahl der Diabeteserkrankungen in den letzten Jahrzehnten haben sich spezialisierte Berufsbilder in der<br />

Diabetologie etabliert, für die die <strong>DDG</strong> als Fachgesellschaft qualitativ hochwertige und umfassende Weiterbildungen anbietet.<br />

Diabetesberater/in <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

198 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971 42-1172, Fax: 05971 42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

199 Diabetes Zentrum Thüringen e.V.<br />

Am Klinikum 1, Gebäude A, 07740 Jena<br />

Tel.: 03641/933 071<br />

Fax: 03641/933 009<br />

annett.bechstedt@med.uni-jena.de<br />

www.diabetes-thueringen.de<br />

200 Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH<br />

Feldstraße 16, 54290 Trier<br />

Tel.: 0651 947-3160, Fax: 0651 947-2205<br />

schule@mutterhaus.de<br />

www.mutterhaus.de<br />

201 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

202 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971 42-1172, Fax: 05971 42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

203 Wannsee-Akademie<br />

Zum Heckeshorn 36, 14<strong>10</strong>9 Berlin<br />

Tel.: 030 80686-040<br />

Fax: 030 80686-404<br />

akademie@wannseeschule.de<br />

www.wannseeakademie.de<br />

204 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971 42-1172, Fax: 05971 42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

205 Diabetes-Akademie Südostbayern<br />

Bürgerwaldstr. 1, 83278 Traunstein<br />

Tel.: 0861 2040<strong>10</strong>41<br />

Fax: 0861 909807 68<br />

info@diabetesakademie.net<br />

www.diabetesakademie.net<br />

206 Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e.V.<br />

Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim<br />

Tel.: 07931/594 165<br />

Fax: 07931/77 50<br />

boehm@diabetes-zentrum.de<br />

www.diabetes-akademie.de<br />

207 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971 42-1172, Fax: 05971 42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

208 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

209 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971 42-1172, Fax: 05971 42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

1. Block 12.11. – 30.11.<strong>2018</strong><br />

2. Block 21.01. – 08.02.2019<br />

3. Block 06.05. – 17.05.2019<br />

4. Block 12.08. – 23.08.2019<br />

5. Block 18.11. – 29.11.2019<br />

1. Block 07.01. – 18.01.2019<br />

2. Block 18.03. – 29.03.2019<br />

3. Block 17.06. – 28.06.2019<br />

4. Block 26.08. – 06.09.2019<br />

5. Block 04.11. – 15.11.2019<br />

6. Block 17.02. – 28.02.2020<br />

1. Block 14.01. – 02.02.2019<br />

2. Block 01.04. – 18.04.2019<br />

3. Block 01.07. – 13.07.2019<br />

4. Block 04.11. – 16.11.2019<br />

5. Block 20.01. – 01.02.2020<br />

verkürzte Aufbauqualifikation!<br />

1. Block 11.02. – 22.02.2019<br />

2. Block 01.04. – 12.04.2019<br />

3. Block 01.07. – 12.07.2019<br />

4. Block 25.11. – 06.12.2019<br />

1. Block 11.02. – 01.03.2019<br />

2. Block 03.06. – 21.06.2019<br />

3. Block 29.07. – 09.08.2019<br />

4. Block 04.11. – 15.11.2019<br />

5. Block 06.01. – 17.01.2020<br />

1. Block 25.02. – 08.03.2019<br />

2. Block 13.05. – 24.05.2019<br />

3. Block 12.08. – 23.08.2019<br />

4. Block 21.<strong>10</strong>. – 08.11.2019<br />

5. Block 13.01. – 24.01.2020<br />

6. Block 02.03. – 13.03.2020<br />

1. Block 23.04. – <strong>10</strong>.05.2019<br />

2. Block 01.07. – 19.07.2019<br />

3. Block 30.09. – 11.<strong>10</strong>.2019<br />

4. Block 20.01. – 31.01.2020<br />

5. Block 23.03. – 03.04.2020<br />

1. Block 22.07. – 03.08.2019<br />

2. Block 09.09. – 14.09.2019<br />

3. Block 02.12. – 14.12.2019<br />

4. Block 03.02. – 15.02.2020<br />

5. Block 04.05. – 16.05.2020<br />

6. Block 03.08. – 07.08.2020<br />

1. Block: 16.09. – 27.09.2019<br />

2. Block: 25.11. – 06.12.2019<br />

3. Block: 03.02. – 14.02.2020<br />

4. Block: 20.04. – 30.04.2020<br />

statt dem 01.05. würde Samstag<br />

25.04. der Unterricht stattfinden.<br />

5. Block: 22.06. – 02.07.2020<br />

6. Block: 21.09. – 02.<strong>10</strong>.2020<br />

verkürzte Aufbauqaulifikation!<br />

1. Block: 21.<strong>10</strong>. – 01.11.2019<br />

2. Block: 09.03. – 20.03.2020<br />

3. Block: 08.06. – 19.06.2020<br />

4. Block: 24.08. – 04.09.2020<br />

1. Block: 07.<strong>10</strong>. – 25.<strong>10</strong>.2019<br />

2. Block: 13.01. – 31.01.2020<br />

3. Block: 04.05. – 15.05.2020<br />

4. Block: 20.07. – 31.07.2020<br />

5. Block: 14.09. – 25.09.2020<br />

1. Block: 02.12. – 20.12.2019<br />

2. Block: 03.02. – 21.02.2020<br />

3. Block: 04.05. – 15.05.2020<br />

4. Block: <strong>10</strong>.08. – 21.08.2020<br />

5. Block: 26.<strong>10</strong>. – 06.11.2020<br />

Kosten: Die Kosten für die Weiterbildung betragen zurzeit 2 900,– € Teilnahmegebühr für den regulären Kurs und 2 450,– €<br />

für den verkürzten Kurs, zzgl. 200,– € Anmeldegebühren sowie <strong>10</strong>0,– € Prüfungsgebühr, ohne Material- und Reisekosten.<br />

Anmeldeverfahren: Bitte senden Sie die Unterlagen an: Deutsche Diabetes Gesellschaft, Frau Schmidt-Kubeneck,<br />

Albrechtstraße 9, <strong>10</strong>117 Berlin, Tel.: 0 30/3 11 69 37-18<br />

Weitere Informationen finden Sie auf http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesberaterin-ddg/kurstermine.html<br />

Fit für die Weiterbildung – Vorbereitungsseminar des VDBD<br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />

Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e.V.<br />

Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim<br />

VDBD-Akademie (Anmeldung): Tel.: 030 847122-490<br />

post@vdbd-akademie.de, www.vdbd-akademie.de<br />

Warteliste<br />

Warteliste<br />

15.12.<strong>2018</strong> VDBD Mitglieder:<br />

55,– €<br />

Nicht Mitglieder:<br />

1<strong>10</strong>,– €<br />

Weitere Informationen finden Sie direkt auf der Webseite<br />

https://www.vdbd-akademie.de/seminar/details/vorbereitungskurs-fit-fuer-die-weiterbildung-18/<br />

Diabetesassistent/in <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />

<strong>10</strong> Medigreif Inselklinik Heringsdorf GmbH – Haus Gothensee<br />

Setheweg 11, 17424 Heringsdorf<br />

Tel: 038378/780-0, Fax: 038378/780-444<br />

infogothensee.medigreif-inselklinikum.de, www.Inselklinik.de<br />

45 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund<br />

Sozialwesen in Bayern e.V. Regensburg<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

34 Akademie der Kreiskliniken Reutlingen<br />

Steinenberg Str. 31, 72764 Reutlingen<br />

Tel.: 07121/200 39 79, Fax: 07121/200 44 58<br />

schroeder-laich_d@klin-rt.de, www.akademie-reutlingen.de<br />

26 UKGM Universitäres Diabeteszentrum<br />

Mittelhessen Diabetesschulungszentrum<br />

Med. Klinik und Poliklinik III Gießen<br />

Klinikstr. 33, 35392 Gießen<br />

Tel: 0641/98542887<br />

jutta.liersch@innere.med.uni-giessen.de, www.udzm.de<br />

29 Diabeteszentrum Leipzig e.V. Westbad<br />

Marktstr. 2-6, 04177 Leipzig<br />

Tel.: 0341 442 48 51, Fax: 0341 442 48 52<br />

diabeteszentrum.leipzig@web.de<br />

97 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971 42-1172, Fax: 05971 42-1116<br />

E-Mail: v.breulmann@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

46 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund<br />

Sozialwesen in Bayern e.V. Regensburg<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

98 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971 42-1172, Fax: 05971 42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

24 Diabeteszentrum am Elisabeth-Krankenhaus Essen<br />

Klara-Kopp-Weg 1, 45138 Essen<br />

Tel.: 0208/30542818, Fax: 0202/897 4592<br />

a.meier@contilia.de;<br />

www.contilia.de/karriere/contilia-akademie/<br />

aktuelle-lehrgaenge.html<br />

8 Diabetes Zentrum Thüringen e.V.<br />

c/o Universitätsklinikum Jena<br />

Am Klinikum 1, Gebäude A, 07740 Jena<br />

Tel.: 03641/9324346, Fax: 03641/9324347<br />

nadine.kuniss@med.uni-jena.de , www.diabetes-thueringen.de<br />

1. Block 05.11. – 16.11.<strong>2018</strong><br />

2. Block 18.02. – 02.03.2019<br />

1. Block 19.11. – 30.11.<strong>2018</strong><br />

2. Block 25.03. – 06.04.2019<br />

1. Block 07.01. – 25.01.2019<br />

2. Block 08.04. – 12.04.2019<br />

1. Block 21.01. – 25.01.2019<br />

2. Block 18.02. – 22.02.2019<br />

3. Block 18.03. – 22.03.2019<br />

4. Block 01.04. – 05.04.2019<br />

5. Block <strong>10</strong>.05. – 11.05.2019<br />

1. Block: 04.03. – 15.03.2019<br />

2. Block: 17.06. – 28.06.2019<br />

1. Block 11.03. – 22.03.2019<br />

2. Block 24.06. – 05.07.2019<br />

1. Block 11.03. – 22.03.2019<br />

2. Block 24.06. – 05.07.2019<br />

1. Block 02.09. – 13.09.2019<br />

2. Block 25.11. – 06.12.2019<br />

1. Block 16.09. – 27.09.2019<br />

2. Block 20.01. – 01.02.2020<br />

1. Block 23.09. – 04.<strong>10</strong>.2019<br />

2. Block 20.01. – 31.01.2020<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Termine und Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesassistentin-ddg/kurstermine.html<br />

Train-the-Trainer-Seminar<br />

„Basisqualifikation Diabetes Pflege <strong>DDG</strong>“<br />

Neue Termine folgen in Kürze. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter<br />

www.ddg.info/weiterbildung/basisqualifikation-diabetes-pflege-ddg/train-the-trainer-seminar.html<br />

Basisqualifikation Diabetes Pflege <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

BaQ<br />

BM 02<br />

Diabetes Akademie Bad Mergentheim e.V.<br />

Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim<br />

Tel.: 07931/594 <strong>10</strong>1, Fax: 07931/77 50<br />

diabetes.akademie@diabetes-zentrum.de, www.diabetes-akademie.de<br />

17.11.<strong>2018</strong> + 18.11.<strong>2018</strong><br />

BaQ<br />

KÖ 01<br />

BaQ<br />

RB 03<br />

Malteser Krankenhaus St. Hildegardis<br />

Bachemer Str. 29-33, 50931 Köln<br />

Tel.: 0221/4003-231, Fax: 0221/4003-395<br />

diabetesberatung.koeln@malteser.org<br />

Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

23.11.<strong>2018</strong> + 24.11.<strong>2018</strong><br />

05.12.<strong>2018</strong> + 06.12.<strong>2018</strong><br />

1 300,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsund<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 520,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsund<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 370,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsund<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 350,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsund<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 300,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsund<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 390,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsund<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 520,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsund<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 390,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsund<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 395,– €<br />

zzgl. 35,– €<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 300,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsund<br />

Zertifikatsgebühr


36 Weiterbildung & Qualifikation<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

BaQ<br />

BL 01<br />

Diabeteszentrum Bad Lauterberg<br />

Herr Dr. Werner, Kirchberg 21, 37431 Bad Lauterbach im Harz<br />

Tel.: 05524/81218, Fax: 05524/81398<br />

sekretariat@diabeteszentrum.de<br />

01.03.<strong>2018</strong> + 02.03.2019<br />

BaQ<br />

RB 04<br />

BaQ<br />

RB 05<br />

Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22, Fax: Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.ddg.info/weiterbildung/basisqualifikation-diabetes-pflege-ddg.html<br />

Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Klinik)<br />

25.03.2019 + 26.03.2019<br />

30.09.<strong>2018</strong> + 01.<strong>10</strong>.2019<br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />

8 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971 42-1172, Fax: 05971 42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

6 RED – Institut für medizinische Forschung<br />

und Weiterbildung Oldenburg<br />

Mühlenkamp 5, 23758 Oldenburg i.H.<br />

Tel.: 04361/513130, Fax: 04361/513616<br />

hecht@red-institut.de, www.red-institut.de<br />

9 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971/42-1172, Fax: 05971/42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

1. Block 25.03. – 29.03.2019<br />

2. Block 24.06. – 28.06.2019<br />

1. Block 03.06. – 07.06.2019<br />

2. Block 16.09. – 21.09.2019<br />

1. Block 14.<strong>10</strong>. – 18.<strong>10</strong>.2019<br />

2. Block 09.12. – 13.12.2019<br />

990,– € zzgl.<br />

Gebühren für<br />

Anmeldung,<br />

Prüfung und<br />

Material<br />

260,– €<br />

990,– € zzgl.<br />

Gebühren für<br />

Anmeldung,<br />

Prüfung und<br />

Material<br />

260,– €<br />

990,– € zzgl.<br />

Gebühren für<br />

Anmeldung,<br />

Prüfung und<br />

Material<br />

260,– €<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-ddg-klinik.html<br />

Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Langzeit)<br />

Neue Termine folgen in Kürze. Weitere Informationen finden Sie direkt auf der Webseite<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-ddg-langzeit.html<br />

Podologe/in <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />

5 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971/42-1114, Fax: 05971/42-1116<br />

g.westkamp@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

6 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971/42-1114, Fax: 05971/42-1116<br />

g.westkamp@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

14.11. – 16.11.<strong>2018</strong> 425,– €<br />

zzgl. 50,– €<br />

Zertifikatsgebühr<br />

20.11. – 22.11.2019 425,– €<br />

zzgl. 50,– €<br />

Zertifikatsgebühr<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch<br />

Auskunft über das Bewerbungsverfahren. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/podologin-ddg/kurstermine.html<br />

Wundassistent/in <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

5 Diabetes-Akademie Bad Mergentheim<br />

12.11. – 16.11.<strong>2018</strong><br />

Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim<br />

Tel.: 07931/80 15, Fax: 07931/77 50<br />

diabetes.akademie@diabetes-zentrum.de, www.diabetes-zentrum.de<br />

8 Gandersheimer Modell<br />

Kursort Berlin: IIGM - Diabetes-Pflege-Akademie<br />

Allee der Kosmonauten 33g, 12681 Berlin<br />

Tel.: 03946 973 494 - 030 54708232, Fax: 03946 973 496<br />

kontakt@gandersheimer-modell.de<br />

www.gandersheimer-modell.de/cms/home.html, www.iigm.de<br />

26.11. – 01.12.<strong>2018</strong><br />

14 Karl Borromäus Schule – Mutterhaus Trier<br />

Feldstraße 16, 54290 Trier<br />

Tel.: 0651 947-0 , Fax: 0651 947-2205<br />

schule@mutterhaus.de, www.mutterhaus.de<br />

41 Deutsches Institut für Wundheilung<br />

Kursort: Radolfzell, Fritz-Reichle-Ring 2, 78315 Radolfzell<br />

Tel.: 07732/9391525<br />

info@deutsches-wundinstitut.de, www.deutsches-wundinstitut.de<br />

51 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstr. 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971/421<strong>10</strong>1, Fax: 05971/421116<br />

r.ricklin@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

42 CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung<br />

Kursort: St. Vinzenz-Hospital, Merheimer Str. 221-223, 50733 Köln<br />

www.vinzenz-hospital.de/patienten/anfahrt/<br />

Tel.:0221/9349461<br />

schulung@cid-direct.de, www.cid-direct.de<br />

20 Diabetes Zentrum Thüringen e.V. (Universitätsklinikum Jena, Klinik für<br />

Innere Medizin III, FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)<br />

Am Klinikum 1, Gebäude A, 07743 Jena<br />

Tel.: 03641 9324341, Fax: 03641 9324342<br />

annett.bechstedt@med.uni-jena.de, www.diabetes-thueringen.de<br />

Achtung Terminänderung<br />

03.12. – 07.12.<strong>2018</strong><br />

25.03. – 29.03.2019<br />

25.03. – 30.03.2019<br />

01.04. – 05.04.2019<br />

1. Block 08.05. – <strong>10</strong>.05.2019<br />

2. Block 15.05. – 17.05.2019<br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

13 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22 Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

20.05. – 24.05.2019<br />

43 CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung<br />

St. Vinzenz-Hospital,<br />

Merheimer Str. 221-223, 50733 Köln<br />

Tel.: 0221/9349461<br />

schulung@cid-direct.de<br />

www.cid-direct.de<br />

6 Diabetes-Akademie Bad Mergentheim<br />

Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim<br />

Tel.: 07931 / 80 15, Fax: 07931 / 77 50<br />

diabetes.akademie@diabetes-zentrum.de<br />

www.diabetes-zentrum.de<br />

42 Deutsches Institut für Wundheilung<br />

Kursort: Radolfzell, Fritz-Reichle-Ring 2, 78315 Radolfzell<br />

Tel.: 07732/9391525<br />

info@deutsches-wundinstitut.de<br />

www.deutsches-wundinstitut.de<br />

52 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Rheine<br />

Frankenburgstr. 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971/421<strong>10</strong>1, Fax: 05971/421116<br />

r.ricklin@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

21 Diabetes Zentrum Thüringen e.V.<br />

(Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III,<br />

FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)<br />

Am Klinikum 1, Gebäude A, 07743 Jena<br />

Tel.: 03641/9324341, Fax: 03641/9324342<br />

annett.bechstedt@med.uni-jena.de, www.diabetes-thueringen.de<br />

Kosten: Die Kosten des Kurses betragen 600,– € zzgl. Material- und Reisekosten.<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Termine und Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/wundassistentin-ddg/kurstermine.html<br />

09.09. – 13.09.2019<br />

16.09. – 20.09.2019<br />

07.<strong>10</strong>. – 11.<strong>10</strong>.2019<br />

18.11. – 23.11.2019<br />

1. Block 20.11. – 22.11.2019<br />

2. Block 27.11. – 29.11.2019<br />

Seminare Kommunikation und patientenzentrierte<br />

Gesprächsführung in der Diabetologie<br />

Kurs Termine Tagungsort Kosten<br />

Dr. rer. medic. Nicola Haller<br />

medipäd<br />

Am Bühl 7 1/2, 86199 Augsburg<br />

Tel.: 0175/4004901<br />

dr.nicola.haller@medi-paed.de<br />

www.medi-paed.de<br />

Dipl.-Psych. Heinrich Vogel<br />

Praxis für Psychotherapie<br />

Olvenstedter Straße <strong>10</strong>, 39<strong>10</strong>8 Magdeburg<br />

Tel.: 0176 - 40 03 19 11<br />

info@heinrich-vogel.eu<br />

willms.coaching<br />

Wilhelm-Busch-Str. 19, 37083 Göttingen<br />

Tel.: 0551/7974741<br />

Fax: 0551/7974740<br />

office@willmscoaching.de<br />

www.willmscoaching.de<br />

Dipl.-Psych. Isabel Laß<br />

Beckertstraße 12, 61273 Wehrheim<br />

Tel.: 06081/576 589 (Praxis-Tel. mit AB)<br />

isabel.lass@familien-team.de<br />

AKADEMIE LUFTIKU(R)S e.V.<br />

am Kinderhospital Osnabrück<br />

Katrin Grautmann<br />

Iburger Straße 187, 49082 Osnabrück<br />

Tel.: 0174 / 619 38 69<br />

Fax: 0541/582 9985<br />

katrin.grautmann@uminfo.de<br />

www.akademie-luftikurs.de<br />

16.11. – 19.11.<strong>2018</strong><br />

25.01. – 28.01.2019<br />

15.03. – 18.03.2019<br />

05.07. – 08.07.2019<br />

27.09. – 30.09.2019<br />

15.11. – 18.11.2019<br />

Teil I: 09./<strong>10</strong>.02.2019<br />

Teil II: 09./<strong>10</strong>.03.2019<br />

Teil I: 12./13.<strong>10</strong>.2019<br />

Teil II: 09./<strong>10</strong>.11.2019<br />

21.11. – 24.11.<strong>2018</strong><br />

(Pädiatriekurs)<br />

05.12. – 08.12.<strong>2018</strong><br />

17.01. – 20.01.2019<br />

19.02. – 22.02.2019<br />

19.03. – 22.03.2019<br />

(Pädiatriekurs)<br />

15.05. – 18.05.2019<br />

25.06. – 28.06.2019<br />

27.<strong>10</strong>. – 28.<strong>10</strong>.<strong>2018</strong><br />

UND<br />

24.11. – 25.11.<strong>2018</strong><br />

Tagungszentrum<br />

Hotel am alten Park,<br />

DIAKO, Augsburg<br />

(zentral in<br />

Bahnhofsnähe)<br />

Magdeburg,<br />

Praxis für<br />

Psychotherapie<br />

Göttingen,<br />

Eden Hotel<br />

Bürgerhospital,<br />

Diabetes-Zentrum<br />

Rhein-Main,<br />

Nibelungenallee 37,<br />

60148 Frankfurt<br />

Landvolkshochschule<br />

Oesede,<br />

Gartbrink 5,<br />

49124<br />

Georgsmarienhütte<br />

650,– € inkl. 19 % MwSt.<br />

inkl. Seminarunterlagen<br />

und Pausengetränke<br />

31 Fortbildungspunkte für<br />

4 Tage<br />

Wichtig! Ab 2019: Erhöhung<br />

Teilnahmegebühr auf 699,– €.<br />

550,– € inkl. MwSt.,<br />

inkl. Pausenbewirtung<br />

(gemeinsames Mittagessen<br />

kann organisiert werden)<br />

Weiterbildungspunkte<br />

werden beantragt<br />

699,– € inkl. Pausenbewirtung<br />

und Mittagessen<br />

Fortbildungspunkte der<br />

Ärztekammer werden erteilt.<br />

720,– € inkl. MwSt.,<br />

Seminarunterlagen,<br />

Getränke und Snacks<br />

Fortbildungspunkte<br />

werden beantragt<br />

Fachpsychologe/in <strong>DDG</strong><br />

Aktuelle Termine, Onlineanmeldung und weitere Informationen zu der Weiterbildung zum/zur Fachpsychologen/in<br />

finden Sie direkt auf der Webseite https://www.diabetes-psychologie.de/templates/main.php?SID=792<br />

80-Std.-Kurs Klinische Diabetologie<br />

Kurs Termine Tagungsort<br />

Frühjahr Kurs in Duisburg<br />

unter der Leitung Prof. Dr. Pfohl<br />

Weitere Informationen<br />

folgen in Kürze<br />

Kosten: 1 250,– € für beide Kursteile.<br />

Neue Termine für 2019<br />

folgen in Kürze<br />

Kurse 2019 in Vorbereitung<br />

600,– €<br />

Herbst Kurs in Freiburg unter der<br />

Leitung von Prof. Dr. Seufert<br />

Herbst ggf. weiterer Kurs in Hamburg<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. Aberle<br />

Weitere Kurstermine für 2019, Informationen<br />

und Anmeldung unter: www.ddg.info/weiterbildung.html


34 Kurznachrichten<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Noch kein<br />

<strong>DDG</strong>-Mitglied?<br />

Überzeugen Sie sich von den Vorteilen!<br />

Foto: iStock/Infadel<br />

Die EASD-Reisestipendiaten<br />

und ihre Mentoren<br />

auf dem Kongress in Berlin.<br />

Foto: © K.I.T. Group GmbH, Bild: Dirk Deckbar<br />

Junge Mediziner schnuppern<br />

Berliner Kongressluft<br />

Die Reisestipendiaten der <strong>DDG</strong> auf dem EASD-Kongress<br />

BERLIN. 20 Nachwuchsmediziner<br />

wurden in diesem Jahr wieder von der<br />

<strong>DDG</strong> mit einem Reisestipendium unterstützt,<br />

um das 54 th Annual Meeting<br />

der EASD zu besuchen.<br />

Reisestipendien in Höhe von<br />

1500 Euro hat die Deutsche Diabetes<br />

Gesellschaft mit freundlicher<br />

Unterstützung von Lilly Deutschland<br />

in diesem Jahr wieder vergeben.<br />

Die Medizinstudenten haben<br />

fachliche Interessenschwerpunkte<br />

von Grundlagenforschung über Klinische<br />

Forschung zu den verschiedenen<br />

Diabetestypen bis hin zu Sekundärkomplikationen.<br />

Sie wurden<br />

auf dem Kongress vom 1. bis zum<br />

5. Oktober in Berlin von erfahrenen<br />

Mentoren aus Klinik und Wissenschaft<br />

begleitet. Aus ganz Deutschland<br />

kamen die Nachwuchsmediziner<br />

nach Berlin gereist, um sich<br />

auf dem EASD-Kongress über den<br />

neuesten Stand der Wissenschaft<br />

rund um Dia betes zu informieren.<br />

Über ihre persönlichen Eindrücke<br />

und Erlebnisse werden wir in der<br />

nächsten Ausgabe der diabetes<br />

zeitung berichten. <strong>DDG</strong><br />

• Sie erhalten stark vergünstigte Eintrittspreise<br />

für den Diabetes<br />

Kongress und die Herbsttagung<br />

• Sie erhalten <strong>10</strong> x im Jahr kostenlos<br />

die diabetes zeitung der <strong>DDG</strong><br />

• Als ordentliches oder förderndes<br />

Mitglied erhalten Sie kostenlos<br />

eine der folgenden Zeitschriften:<br />

• Diabetologie und Stoffwechsel<br />

• Experimental and Clinical<br />

Endo crinology & Diabetes<br />

• Sie erhalten zu Sonderkonditionen<br />

die Zeitschriften:<br />

• Der Diabetologe<br />

• Diabetes, Stoffwechsel und Herz<br />

• FOCUS Diabetes<br />

• Diabetes Journal<br />

• Sie können sich für die Arzt suche<br />

registrieren<br />

• Sie nehmen teil am diabetologischen<br />

Diskurs und sind immer<br />

aktuell informiert<br />

Ihre Ansprechpartnerin in der<br />

Geschäftsstelle ist: Tatjana Schwarz<br />

Tel.: 030 / 3 11 69 37 15<br />

Fax: 030 / 3 11 69 37 20<br />

E-Mail: schwarz@ddg.info<br />

Zweck der Gesellschaft ist die Unterstützung<br />

der wissenschaftlichen und<br />

praktischen Arbeit zur Erforschung, Prävention<br />

und Behandlung des Diabetes<br />

mellitus insbesondere durch folgende<br />

Tätigkeiten:<br />

• Vereinigung aller auf dem Gebiet<br />

des Diabetes tätigen Forscher, Ärzte<br />

und des Fachpersonals<br />

• Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses<br />

• Förderung der Forschung in der<br />

Diabetologie<br />

• Veranstaltung wissenschaftlicher<br />

Tagungen<br />

• Förderung gesundheitspolitischer<br />

Aktivitäten und Interessenvertretung<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Aus- und Fortbildung<br />

Mitglieds-<br />

Antrag<br />

auch<br />

online<br />

Jetzt kostenlos<br />

abonnieren<br />

medical-tribune.de/diabetesletter<br />

DiabetesLetter für Fachärzte<br />

Medical Tribune hält Sie auf dem Laufenden!<br />

Der DiabetesLetter der Medical Tribune ist speziell auf<br />

den Informationsbedarf von diabetologisch tätigen und<br />

interessierten Ärzten ausgerichtet und verschafft einen<br />

raschen sowie nachhaltigen Überblick.<br />

Wohin bewegt sich die Diabetologie?<br />

Der DiabetesLetter für Haus- und Fachärzte<br />

informiert Sie über:<br />

n aktuelle Kongresse der Diabetologie<br />

n Diabetestechnologie und Digitalisierung<br />

n Kongress-Highlights im Video-Format<br />

n interdisziplinäre Ansätze<br />

n Neuigkeiten aus der internationalen Literatur<br />

Versand zweiwöchentlich<br />

Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH · Unter den Eichen 5 · 65195 Wiesbaden · www.medical-tribune.de<br />

Diesen Newsletter auf medical-tribune.de/diabetesletter<br />

jetzt kostenlos abonnieren.<br />

MT_EA_Diabetesletter_286x195.indd 1 04.<strong>10</strong>.<strong>2018</strong> 16:27:31


Fortbildung<br />

Digitalisierung<br />

Fortbildung <strong>DDG</strong><br />

Digitalisierung und Diabetestechnologie<br />

Fühlen Sie sich sicher im Umgang mit der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung und deren Konsequenzen<br />

für Ihre tägliche Arbeit? Die <strong>DDG</strong> möchte Sie als Partner bei der digitalen Transformation begleiten und<br />

unterstützen.<br />

Was muss der Diabetologe in Praxis und Klinik beachten? Wie baue ich eine effektive IT-Struktur auf? Wie kann<br />

ich meine Daten sicher machen? Wie gewinne ich mehr Zeit für meine Patienten? Welche neuen Geräte gibt es?<br />

Nutzen mein Team und ich bereits das digitale Potential? Wie erklären wir die neue Technologie unseren<br />

Patienten? Wo und bei wem finde ich Orientierung? Diese und weitere Fragen werden wir im Rahmen der<br />

Fortbildung Digitalisierung und Diabetestechnologie mit Ihnen und anerkannten Experten erörtern.<br />

Vorträge:<br />

1. EU-Datenschutzverordnung – Was ändert sich und welche enormen Möglichkeiten kann ich ab Mai <strong>2018</strong><br />

bereits nutzen?<br />

2. Das neue E-Health-Gesetz – Wie digitalisiere ich meine Praxis? Wie mache ich mein Krankenhaus fit für die<br />

Digitalisierung? Wie sorge ich für Datensicherheit?<br />

3. Moderne Blutzuckermessung, FGM, CGM, Artificial Pancreas, Smart Pens und digitale<br />

Arzt-Patientenkommunikation – Wie nutzen wir im Team die neuen Möglichkeiten,<br />

wie profitieren unsere Patienten?<br />

4. CGM- und FGM-Auswertungen und Kasuistiken – Wir diskutieren mit Praktikern<br />

Termine :<br />

kostenfrei<br />

Sa. 06.<strong>10</strong>.<strong>2018</strong> Berlin Golden Tulip Hotel<br />

Sa. 27.<strong>10</strong>.<strong>2018</strong> Frankfurt NH Collection<br />

Sa. 17.11.<strong>2018</strong> Leipzig Victor’s Residenz<br />

Sa. 24.11.<strong>2018</strong> München Maritim<br />

Sa: 8.30–16.00 Uhr<br />

CME-Punkte<br />

werden<br />

beantragt<br />

Foto: iStock/Kseniya Milner<br />

Organisation:<br />

Mit freundlicher Unterstützung:<br />

Anmeldung online unter:<br />

http://www.medical-tribune.de/ddg-fortbildung<br />

Oder per Post, per Fax:<br />

+49 611 9746 480-120<br />

Ich melde mich für folgenden Termin an:<br />

06.<strong>10</strong>.<strong>2018</strong> Berlin<br />

17.11.<strong>2018</strong> Leipzig<br />

27.<strong>10</strong>.<strong>2018</strong> Frankfurt<br />

24.11.<strong>2018</strong> München<br />

(bitte ankreuzen)<br />

Name, Vorname<br />

Medical Tribune<br />

Verlagsgesellschaft mbH<br />

<strong>DDG</strong> Fortbildung Digitalisierung<br />

Unter den Eichen 5<br />

D-65195 Wiesbaden<br />

<strong>DDG</strong> <strong>10</strong>/<strong>2018</strong><br />

E-Mail<br />

Straße/Hausnummer<br />

Datum, Unterschrift<br />

PLZ/Ort<br />

Die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung der personenbezogenen Daten erfolgt auf Grundlage von Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und Telemediengesetz (TMG). Nach der Veranstaltung wird Ihre E-Mail<br />

zu eigenen Direktmarketingzwecken (z.B. Informationen über weitere Fortbildungsveranstaltungen) genutzt. Sie können jederzeit Auskunft über Ihre gespeicherten Daten verlangen und/oder der Speicherung<br />

und/oder Nutzung Ihrer Daten mit Wirkung für die Zukunft widersprechen und die Löschung bzw. Sperrung Ihrer personenbezogenen Daten verlangen. Senden Sie dazu eine E-Mail an kontakt@medical-tribune.de.<br />

Verantwortliche Stelle im Sinne der DSGVO: Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH, Unter den Eichen 5, 65195 Wiesbaden. Datenschutzerklärung unter www.medical-tribune.de/datenschutzbestimmungen/<br />

<strong>MTD</strong>_<strong>DDG</strong>_Fortbildung_Digitalisierung EA_286x390_final.indd 1 18.09.<strong>2018</strong> 11:19:40


38 Job- & Praxenbörse<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Die <strong>DDG</strong> Job- und Praxenbörse<br />

Sie suchen eine Stelle, einen Mitarbeiter oder einen Nachfolger bzw. Mieter für Ihre Praxis? Dann nutzen Sie den kostenlosen<br />

Service unter www.ddg.info/job-und-praxenboerse.html<br />

Stellenangebote<br />

Bad Mergentheim 05.<strong>10</strong>.<strong>2018</strong><br />

Fachärztin/Facharzt in Vollzeit, ab dem 01.01.2019<br />

• Tätigkeit als: Fachärztin/ Facharzt<br />

• Voraussichtliche Dauer: befristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Stellenbeschreibung: siehe Anhang<br />

• Kontakt: Diabetes Zentrum Mergentheim, Theodor-Klotzbücher-Str. 12,<br />

97980 Bad Mergentheim<br />

• Ansprechpartner: Prof. Dr. Thomas Haak<br />

• Telefonnummer: 07931/594-<strong>10</strong>1<br />

• E-Mail: haak@diabetes-zentrum.de<br />

• Webseite: www.diabetes-klinik.de<br />

Berlin 04.<strong>10</strong>.<strong>2018</strong><br />

Diabetesberater/in <strong>DDG</strong> in Berlin-Friedenau in Vollzeit,<br />

Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater/in <strong>DDG</strong> in Berlin-Friedenau<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: POLIKUM ist ein mittelständisches Unternehmen in der<br />

Medizin-Branche mit Sitz in Berlin Lichtenberg. Wir entwickeln und betreiben ein<br />

Netzwerk von ambulanten medizinischen Versorgungszentren (MVZ). In unseren<br />

Versorgungszentren betreut ein Team von über 300 Mitarbeitern fachübergreifend<br />

vernetzt über 200.000 Behandlungsfälle pro Jahr. Unser Diabetes Team betreut<br />

aktuell circa 2500 Diabetiker Typ I und Typ II mit einem hohen Anteil an Pumpenpatienten.<br />

In unserem Team arbeiten 3 ÄrztInnen, 2 DiabetesassistentInnen, eine<br />

zertifizierte Wundschwester sowie qualifizierte MFAs.<br />

• Ihre Aufgaben:<br />

• Schulungstätigkeit (Diabetes Typ 1 und 2, Pumpenschulungen, individuelle Einzelberatungen)<br />

• Betreuung und selbständige Organisation von Diabetespatienten (DMP, Recalls,<br />

Schulungen)<br />

• Wir erwarten von Ihnen:<br />

• Weiterbildung zum/zur Diabetesberater/in (<strong>DDG</strong>)<br />

• Erfahrungen in Einzelberatung und Gruppenschulungen<br />

• Wir bieten Ihnen:<br />

• Abwechslungsreiche Tätigkeiten mit der Möglichkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

mit anderen Fachbereichen<br />

• Umfangreiche interne und externe Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

• Flexible Arbeitszeiten im Rahmen unserer Öffnungszeiten<br />

• Neben einem sicheren und modernen Arbeitsplatz, die Möglichkeit, früh Verantwortung<br />

zu übernehmen sowie die Möglichkeit sich aktiv an der Weiterentwicklung<br />

des Leistungsangebotes zu beteiligen<br />

• Kontakt: Polikum Gruppe, Rummelsburger Str. 13, <strong>10</strong>315 Berlin<br />

• Ansprechpartner: Kaja Lademann<br />

• E-Mail: bewerbung@polikum.de<br />

• Webseite: www.polikum.de<br />

Oberursel 03.<strong>10</strong>.<strong>2018</strong><br />

Diabetesberater/in <strong>DDG</strong> in Vollzeit, Teilzeit,<br />

ab dem 01.11.<strong>2018</strong><br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater/in <strong>DDG</strong><br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Unser Doc und Barbara Müller brauchen Verstärkung!<br />

• Kontakt: DSPP Dr. Zerth, Dornbachstr. 30, 61440 Oberursel<br />

• Ansprechpartner: Dr. Günter Zerth<br />

• Telefonnummer: 0176/60912933<br />

• E-Mail: cmzerth@gmx.de<br />

Hanau 30.09.<strong>2018</strong><br />

Diabetologe <strong>DDG</strong>/LÄK in Vollzeit, ab dem 01.01.2019<br />

• Tätigkeit als: Diabetologe <strong>DDG</strong>/ LÄK<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Sie sind Diabetologin/ Diabetologe und suchen eine moderne<br />

Praxis, in der Sie als Teil eines sympatischen Teams Ihre berufliche Zukunft<br />

finden? Ich suche eine nette Kollegin (m/w) zum Einstieg in meine Praxis. Verschiedene<br />

Modelle sind denkbar. Lassen Sie uns darüber sprechen! Maximale Diskretion<br />

ist selbstverständlich.<br />

• Kontakt: Diabetologie Dr. Rothsching, Nußallee 7 e, 63450 Hanau<br />

• Ansprechpartner: Dr. Rothsching<br />

• E-Mail: bewerbung@diabetologie-rothsching.de<br />

• Webseite: https://www.diabetologie-rothsching.de/<br />

Weitere Angebote unter:<br />

www.ddg.info/job-und-praxenboerse.html<br />

München 28.09.<strong>2018</strong><br />

Diabetesassistentin/-beraterin <strong>DDG</strong> in Vollzeit, Teilzeit,<br />

ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesassistentin/ -beraterin <strong>DDG</strong><br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Wir suchen für unsere diabetologische Schwerpunktpraxis in<br />

München eine Diabetesassistentin oder Diabetesberaterin <strong>DDG</strong> in Teilzeit oder Vollzeit,<br />

gerne mit Erfahrung bei der Durchführung von Typ-1- und Typ-2-Schulungen.<br />

Wir freuen uns, wenn Sie bereits Schulungszertifikate für die gängigen Schulungsprogramme<br />

besitzen und evtl. schon Kenntnisse über Insulinpumpen und CGM mitbringen.<br />

Sie werden bei uns sehr sorgfältig eingearbeitet. Zu Ihren Aufgaben gehören<br />

neben der Durchführung von Einzel- und Gruppenschulungen die Koordination<br />

und Dokumentation der Diabetes DMP-Untersuchungen, Fußuntersuchungen,<br />

die Dokumentation und Abrechnung der Diabetesziffern. Wir sind eine etablierte<br />

Schwerpunktpraxis und behandeln neben Diabetikern auch hausärztliche Patienten<br />

mit einem breiten Spektrum an internistischen Erkrankungen. Zu unserem Team gehören<br />

neben einer Diabetologin drei MFA‘s und eine Diabetesberaterin. Sie erwartet<br />

ein gut eingespieltes, professionelles Team, ein ausgezeichnetes Betriebsklima<br />

und angemessene Bezahlung. Wir sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut<br />

erreichbar. Über Ihre Bewerbung freuen wir uns. Ihre Dr. v. Mücke<br />

• Kontakt: Praxis Dr. v. Mücke, Entenbachstr. <strong>10</strong>, 81541 München<br />

• Ansprechpartner: Frau Dr. v. Mücke<br />

• Telefonnummer: 089/653598<br />

• E-Mail: karen.von.muecke@gmx.de<br />

Tübingen 28.09.<strong>2018</strong><br />

Diabetesberater/in oder Diabetesassistent/in <strong>DDG</strong><br />

mit Ausbildung Gesundheits- und Krankenpflege,<br />

Beschäftigungsumfang 50 % ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater/in oder Diabetesassistent/in <strong>DDG</strong> mit Ausbildung<br />

Gesundheits- und Krankenpflege, Beschäftigungsumfang 50%<br />

• Voraussichtliche Dauer: befristet<br />

• Stellenbeschreibung: Schulung und Betreuung von Patienten mit Typ-1- und Typ-<br />

2-Diabetes, Insulinpumpentherapie und Gestationsdiabetes auf unserer Diabetesstation<br />

im Früh- und im Spätdienst. Betreuung und Behandlung von Patienten mit<br />

Diabetes (Typ 1, Typ 2, Gestationsdiabetes) in unserer Ambulanz . Diabetesberatung<br />

von Patienten und Angehörigen aus dem gesamten Universitätsklinikum Tübingen.<br />

Mitwirken an klinikinternen Fortbildungen<br />

• Kontakt: Universitätsklinikum Tübingen, Medizinische Klinik, Innere Medizin IV<br />

- Endokrinologie/ Diabetologie/ Angiologie/ Nephrologie, Otfried-Müller-Str. <strong>10</strong>,<br />

72076 Tübingen<br />

• Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Andreas Fritsche<br />

• E-Mail: ingrid.roesch@med.uni-tuebingen.de<br />

Winnenden 27.09.<strong>2018</strong><br />

Hausärztlicher Internist/ Diabetologe in Vollzeit,<br />

Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Hausärztlicher Internist/ Diabetologe<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Kollege/in gesucht, zunächst in Anstellung, spätere Praxisübernahme/<br />

GP möglich<br />

• Kontakt: Praxis Winnenden<br />

• Ansprechpartner: Dr. Zinßer<br />

• E-Mail: info@dr-zinsser.de<br />

Bocholt 27.09.<strong>2018</strong><br />

Diabetesberater/in in Vollzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater/in<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Kontakt: Klinikum Westmünsterland GmbH, Barloer Weg 125, 46397 Bocholt<br />

• Ansprechpartner: Frau Karin Hoffmann<br />

• Telefonnummer: 02871/202059<br />

• E-Mail: bewerbung@kwml.de<br />

• Webseite: www.klinikum-westmuensterland.de<br />

Lehrte 24.09.<strong>2018</strong><br />

Diabetesberaterin/-assistentin in Vollzeit, Teilzeit,<br />

ab dem 01.04.2019<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberaterin/ -assistentin<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Neu eröffnende Diabetesschwerpunktpraxis mit jungem<br />

Team sucht noch motivierte Diabetesberater/in oder -assistent/in in Voll- oder Teilzeit.<br />

• Kontakt: Praxisteam Stomps Martens, Lehrte<br />

• Ansprechpartner: Felix Martens<br />

• E-Mail: bewerbung@stomps-martens.de<br />

Murnau 26.09.<strong>2018</strong><br />

Diabetesberaterin in Vollzeit, Teilzeit ‚ ab dem 01.02.2019<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberaterin<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Für unsere freundliche, dynamische Hausarztpraxis mit toller<br />

Arbeitsatmosphäre in Murnau suchen wir ab Frühjahr 2019 eine empathische Diabetesberaterin,<br />

am besten mit Kenntnissen in der Praxisorganisation (DMP, Anträge,<br />

QM,...) und Schulungserfahrung. Die Fähigkeit, eine vertrauensvolle Patientenbeziehung<br />

aufzubauen, sollte vorhanden sein. Unser »Diabetesteam« besteht aus 2<br />

Diabetologen, 1 Diabetesberaterin und 1 Diabetesassistentin.<br />

• Kontakt: Praxis Dr. Groß, Murnau<br />

• Ansprechpartner: Stefan Kammerl<br />

• Telefonnummer: 0176/78001914<br />

• E-Mail: stefankammerl@hotmail.de<br />

Viersen 25.09.<strong>2018</strong><br />

Diabetesberaterin/-assistentin <strong>DDG</strong> in Vollzeit, Teilzeit,<br />

ab dem 01.01.2019<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberaterin/ -assistentin <strong>DDG</strong><br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: wir suchen für unsere diabetologische Schwerpunktpraxis<br />

eine Nachfolgerin für eine ausscheidende Mitarbeiterin. Wir sind eine eher kleine<br />

DSP mit aber sehr großem Potential, da wir in unserem hochmodernen Neubau<br />

ein eigenes Fortbildungszentrum haben, in dem überregional Weiterbildungen für<br />

alle DaVita-Zentren in Deutschland statfinden werden.<br />

• Kontakt: MVZ DaVita Viersen GmbH, Ransberg 25, 41751 Viersen<br />

• Ansprechpartner: Dr. Sven Herrnberger<br />

• Telefonnummer: 02162/938900<br />

• E-Mail: sven.herrnberger@davita-dialyse.de<br />

Neu-Ulm 24.09.<strong>2018</strong><br />

Ärztin/Arzt für Innere Medizin oder Allgemeinmedizin<br />

mit Zusatzbezeichnung Diabetologie in Vollzeit,<br />

Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Ärztin/ Arzt für Innere Medizin oder Allgemeinmedizin<br />

mit Zusatzbezeichnung Diabetologie<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Medicover Neu-Ulm in der Marienstraße ist eine Praxis für<br />

Innere Medizin, Endokrinologie, Diabetologie, Andrologie, Infektiologie und Allgemeinmedizin.<br />

Das derzeit sechsköpfige Ärzteteam beherrscht die Diagnostik und<br />

Behandlung auch bei komplexen Fragestellungen auf hohem Niveau. Ergänzt wird<br />

das Angebot durch Kooperationen mit anderen Praxen und Kliniken.<br />

• Zu Ihren täglichen Aufgaben gehören: Diagnostik und Behandlung sowie<br />

Schulung von Erwachsenen mit internistischen Erkrankungen insbesondere im<br />

Schwerpunkt Diabetes mellitus. Fachliche Zusammenarbeit im Team mit Ärzten und<br />

Diabetesberaterinnen<br />

• Ihr Profil: Sie sind Facharzt/ Fachärztin für Innere Medizin oder Allgemeinmedizin<br />

mit Schwerpunktbezeichnung Diabetologie. Sie sind aufgeschlossen, teamfähig<br />

und haben die Bereitschaft, Entscheidungsprozesse mitzugestalten<br />

• Kontakt: Medicover Neu-Ulm MVZ, Marienstr. 1, 89231 Neu-Ulm<br />

• Ansprechpartner: Herrn PD Dr. Manfras<br />

• E-Mail: bewerbung@medicover.de<br />

• Webseite: www.medicover.de<br />

Riegelsberg 21.09.<strong>2018</strong><br />

Diabetesberater/in oder Diabetesassistent/in in Vollzeit,<br />

Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater/in oder Diabetesassistent/in<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt eine/n Diabetesberater/in oder eine/n Diabetesassistentin/en<br />

mit Wunsch zur Weiterbildung. TZ oder VZ. Flexible Arbeitszeiten. Faire Bezahlung.<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

• Kontakt: Praxis Dr. Bellmann/ Godel, Ziegelhütterstr. 2, 66292 Riegelsberg<br />

• Ansprechpartner: Nadine Godel<br />

• Telefonnummer: 0176/99086483<br />

• E-Mail: nadine.godel@gmx.de<br />

• Webseite: www.praxis-bellmann-godel.de<br />

Famulatur, PJ, Hospitation<br />

AKH Viersen GmbH, Kinderkrankenhaus St. Nikolaus<br />

• Adresse: Hoserkirchweg 63, 41747 Viersen<br />

• Ansprechpartner: Dr. Ulrich Kreth • Telefonnummer: 02162/<strong>10</strong>42412<br />

• E-Mail: kreth@akh-viersen.de • Merkmal: Diabetologikum (<strong>DDG</strong> Zertifikat)<br />

• Wir bieten an: Hospitationen für alle Berufsgruppen in der Diabetologie, die sich<br />

für Diabetologie bei Kindern und Jugendlichen interessieren.


diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

Job- & Praxenbörse<br />

39<br />

Stellengesuche<br />

Berlin (westliche Bezirke) 05.<strong>10</strong>.<strong>2018</strong><br />

Diabetologin in Vollzeit, Teilzeit ab 01.04.2019<br />

• Stellengesuch als: Diabetologin<br />

• Ausbildung: Innere Medizin + <strong>DDG</strong>-Curriculum<br />

• Berufsgruppe: Ärzte<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 01.04.2019<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Berlin (westliche Bezirke)<br />

• E-Mail: inneremedizin123@gmx.de<br />

Hanau und Umgebung 29.09.<strong>2018</strong><br />

Diabetesberaterin <strong>DDG</strong> in Vollzeit,<br />

Teilzeit ab 01.01.2019<br />

• Stellengesuch als: Diabetesberaterin <strong>DDG</strong><br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 01.01.2019<br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Hanau und Umgebung<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 20 Jahre<br />

• Fähigkeiten / Kenntnisse: gerne auch freiberuflich<br />

• E-Mail: diabetesberatung22@gmail.com<br />

Bad Tölz + 50 km 28.09.<strong>2018</strong><br />

Diabetesassistent, Sportlehrer in Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellengesuch als: Diabetesassistent, Sportlehrer<br />

• Ausbildung: Diabetesassistent <strong>DDG</strong>, Sport- und Fitnesskaufmann,<br />

Lehrer für Gesundheit, Fitness und Sportrehabilitation<br />

• Berufsgruppe: Diabetesassistent<br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet, befristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Bad Tölz + 50 km<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 15<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): Langjährige Berufserfahrung im Sportbereich,<br />

daher Sonderzulassung zur Weiterbildung Diabetesassistent. 1 Jahr Berufserfahrung<br />

in einer renomierten diabetologischen Akutklinik: Schulung in der Gruppe und<br />

Einzelberatung, sowie Therapie des Diabetes mellitus Typ 2. Die Qualifizierung<br />

zum Diabetesberater wird angestrebt.<br />

• Fähigkeiten/Kenntnisse: Meine persönliche Stärke liegt darin, Menschen<br />

mit Diabetes zur Selbstverantwortung zu motivieren und zu begleiten.<br />

• E-Mail: guenther-saxinger@gmx.de<br />

örtlich flexibel - bevorzugt Hamburg und Umland 23.09.<strong>2018</strong><br />

Diabetologe in Vollzeit<br />

ab 01.01.2019<br />

• Stellengesuch als: Diabetologe<br />

• Ausbildung: Diabetologe (<strong>DDG</strong>/ ÄK Hamburg), Internist<br />

• Berufsgruppe: Diabetologe<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 01.01.2019<br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: örtlich flexibel - bevorzugt Hamburg und Umland<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 14 Jahre<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): Innere Medizin (Notaufaufnahme, Gastroenterologie,<br />

Onkologie, Palliativmedizin), Diabetologie in Klinik und Praxis.<br />

Aktuell Tätigkeit in großer, moderner Diabetes Schwerpunktpraxis<br />

mit Fußambulanz<br />

• Fähigkeiten/Kenntnisse: komplettes Spektrum der modernen Diabetologie<br />

(inkl. CSII, rtCGM, isCGM, Schulungen), Sonographie, OSAS-Screening<br />

• E-Mail: elleringmann@aol.com<br />

• Telefonnummer: 0176/55173223<br />

Großraum Augsburg, München, Dachau, Schrobenhausen,<br />

Fürstenfeldbruck 20.09.<strong>2018</strong><br />

Diabetesberaterin,<br />

Diabetesassistentin in Vollzeit<br />

• Stellengesuch als: Diabetesberaterin, Diabetesassistentin<br />

• Ausbildung: Diabetesassistentin <strong>DDG</strong>, Diätassistentin<br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Großraum Augsburg, München, Dachau,<br />

Schrobenhausen, Fürstenfeldbruck<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): Seit 11 Jahren Ernährungsberatung bei Erwachsenen und<br />

Kindern mit Diabetes und anderen Erkrankungen, bei denen eine Ernährungsanpassung<br />

notwendig/sinnvoll ist<br />

• Fähigkeiten/Kenntnisse: Der Bereich Diabetologie hat mein besonderes Interesse<br />

geweckt, darum habe ich die Weiterbildung zur Diabetesassistentin <strong>DDG</strong> bereits erfolgreich<br />

absolviert. Um Menschen mit Diabetes aller Typen 1, 2, 3…. betreuen und<br />

in der Therapie unterstützen zu können, würde ich sehr gern die Weiterbildung zur<br />

Diabetesberaterin <strong>DDG</strong> machen. Falls Sie eine engagierte, motivierte Mitarbeiterin<br />

für Ihr Team suchen, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie mit mir Kontakt aufnehmen.<br />

• Kontakt: Frau C. Holzmüller<br />

• E-Mail: claudia.holzmueller@googlemail.com<br />

Bayern, vorzugsweise Raum München 21.09.<strong>2018</strong><br />

Diabetologin in Teilzeit ab 01.02.2019<br />

• Stellengesuch als: Diabetologin<br />

• Ausbildung: Internistin<br />

• Berufsgruppe: Ärztin<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 01.02.2019<br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet, befristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Teilzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Bayern, vorzugsweise Raum München<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 22<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): breite internist. Ausbildung, viel Reha, Echo, Sono.<br />

• Fähigkeiten/Kenntnisse: Suche Wiedereinstieg in die Diabetologie, vorzugsweise<br />

in TZ, flexibel in der Gestaltung. Vorzugsweise Oberbayern.<br />

• E-Mail: gabig@outlook.de<br />

Nachfolge gesucht<br />

Goch 23.09.<strong>2018</strong><br />

Internist/Allgemeinmedizin/Diabetologe<br />

• Fachrichtung: Internist/ Allgemeinmedizin/ Diabetologe<br />

• Beschreibung: Große umsatzstarke hausärztliche Gemeinschaftspraxis mit Diabetesschwerpunkt<br />

sucht Nachfolger. Angestellt oder als Praxispartner.<br />

• Kontakt: Gemeinschaftspraxis, Voßstr. 57-61, 47574 Goch<br />

• Ansprechpartner: Dr. Roland Schmidt<br />

• Telefon: 0170/3591453<br />

• E-Mail: dr.med.roland.schmidt@t-online.de<br />

• Webseite: https://praxis-im-aerztehaus.de<br />

Gifhorn 20.09.<strong>2018</strong><br />

Hausärztlicher Internist/Diabetologe<br />

• Fachrichtung: Hausärztlicher Internist/ Diabetologe<br />

• Beschreibung: Gemeinschaftspraxis (2er Team) sucht für ausscheidenden Seniorpartner<br />

eine Nachfolge. Wir sind eine Diabetologische Schwerpunktpraxis mit<br />

hausärztlichem Anteil und nettem Praxisteam in niedersächsischer Kleinstadt mit<br />

optimaler Anbindung<br />

• Kontakt: Gemeinschaftspraxis Dres. Politz und Hinz, Steinweg 71, 38518 Gifhorn<br />

• Ansprechpartner: Dres. Eberhard Politz, Andrea Hinz<br />

• Telefon: 05371/4503<br />

• E-Mail: info@diabetespraxis-gifhorn.de<br />

• Webseite: www.diabetespraxis-gifhorn.de<br />

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Warnungen<br />

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von 9.0% 2<br />

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Blutzuckermessung<br />

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* Das neue Dexcom G6 ® ist das erste System zur kontinuierlichen Gewebe­<br />

glukosemessung in Echtzeit (rtCGM), das keine Blutzuckermessung zur<br />

Kalibrierung und zum Treffen von Behandlungsentscheidungen 1 erfordert.<br />

Dexcom Deutschland GmbH | Haifa-Allee 2 | 55128 Mainz | www.dexcom.de<br />

1 Werkseitig kalibriert. Wenn die Warnungen zu den Gewebeglukosewerten und die Messwerte auf dem G6 nicht Ihren Symptomen oder Erwartungen entsprechen, verwenden Sie ein Blutzuckermessgerät, um Behandlungsentscheidungen zu Ihrem Diabetes zu treffen. 2 Shah et al. DIABETES TECHNOLOGY<br />

& THERAPEUTICS Volume 20, Number 6, <strong>2018</strong>. / MARD: Mean Absolute Relative Difference = mittlere absolute prozentuale Differenz. Die MARD ist eine standardisierte Maßeinheit für die Genauigkeit und beschreibt die Abweichung der rtCGM-Glukosewerte vom Blutzuckerstandard. Je niedriger die Zahl,<br />

desto besser. HINWEIS: Smartphone/­watch nicht im Lieferumfang enthalten.


von San Diego. Bei ihm wurde Typ-1-Diabetes<br />

diagnostiziert – eine Seltenheit bei<br />

diesen Tieren. Um seine Blutzuckerwerte<br />

besser unter Kontrolle zu bekommen, hat<br />

sich ein Expertenteam kurzerhand dazu<br />

Blutglukosewerte nun dauerhaft über das<br />

Gerät. So werden die für das Tier störenden<br />

blutigen Messungen unnötig und die<br />

Blutzuckerkontrolle extrem vereinfacht.<br />

40 Buntes<br />

diabeteszeitung · 3. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 24. Oktober <strong>2018</strong><br />

+ + + Die nächste Ausgabe der diabetes zeitung erscheint am 23. November + + +<br />

Ein CGM<br />

für Quincy<br />

Das Koalamännchen Quincy lebt im Zoo<br />

entschlossen, ihn mit einem kontinuierlichen<br />

Glukose-Monitoring-System zu behandeln.<br />

Die Tierpfleger überwachen Quincys<br />

Koalas sind Einzelgänger – durch<br />

das CGM-System kann Quincy<br />

wieder seine Ruhe genießen.<br />

Foto: San Diego Zoo<br />

Die Experten hoffen, dass die Technik bei<br />

dem Koala den gleichen Erfolg bringt, wie<br />

es bereits bei Menschen der Fall ist. jub<br />

Quelle: Times of San Diego<br />

Liebe Grüße von der<br />

Diabetes Herbsttagung!<br />

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Freitag, <strong>10</strong>:00–17:00 Uhr<br />

und Samstag 9:00–15:oo Uhr<br />

Halle Nord<br />

Stand DF01 der <strong>DDG</strong><br />

+ + + Die nächste Ausgabe der diabetes zeitung erscheint am 23. November + + +<br />

Fotos: iStock/voinSveta

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