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Meine Mutter erhielt später eine kleine<br />
Witwenrente. Der Bauer Gaußelmann<br />
hat dann für uns an der Scheune einen<br />
Anbau gemacht. Da ist heute der<br />
Heimatverein drin. Da hatten wir zwei<br />
Zimmer <strong>und</strong> einen Abstellraum <strong>und</strong> da<br />
waren wir für uns. Wir hatten aber<br />
keinen Wasseranschluss. Wir mussten<br />
das Wasser vom Bauernhof holen.<br />
Ich hatte schon erwähnt, dass meine<br />
Mutter damals eine kleine Witwenrente<br />
bekam. Die Lebensverhältnisse waren<br />
damals sehr schwierig. Wenn man mal<br />
eine Neuanschaffung machen wollte,<br />
musste man monatelang sparen. Ich<br />
Meine Konfirmation<br />
kann mich an den Lebensmittelladen<br />
Nolte erinnern. Da konnte man<br />
anschreiben lassen. Davon haben viele Gebrauch gemacht. Auch wir. Es war damals aber<br />
auch eine Ehrensache, dass man seine Schulden bezahlte. Denn am Monatsende war es<br />
immer wieder knapp. Und dann wurde eben angeschrieben <strong>und</strong> wenn die Rente kam, wurde<br />
das bezahlt. Ich hab‘ mal einen neuen Mantel bekommen. Der sollte 200,00 DM kosten. Das<br />
war viel Geld. Das war das gesamte Monatseinkommen. Meine Mutter konnte das nicht<br />
aufbringen. Da sind wir zum Textilgeschäft Julius Lengers gegangen. 50,00 DM wurden<br />
angezahlt <strong>und</strong> das andere wurde monatlich abgestottert. Eine andere Möglichkeit gab es<br />
nicht.<br />
Meine Mutter besucht deutschen Soldaten in Delbrück<br />
Ich hatte ja den deutschen Soldaten aus Delbrück erwähnt. Meine Mutter <strong>und</strong> er hatten die<br />
Adressen ausgetauscht <strong>und</strong> sich abgesprochen, dass wenn die Möglichkeit besteht, dass man<br />
sich mal gegenseitig besucht. Meine Mutter hat eines Tages gesagt: „Ich hab‘ ihm<br />
versprochen, dass ich seine Familie informieren will. Ich fahre nach Delbrück.“ Und da ist sie<br />
auch hingefahren <strong>und</strong> hat ihn dort mit seiner Familie angetroffen. Das war ein freudiges<br />
Zusammentreffen <strong>und</strong> ein Glück, dass er unbeschadet zu Hause angekommen war.<br />
Hausbau in Sellen auf dem Esch, Vollendung der Eingliederung<br />
1955 bin ich aus der Schule entlassen worden. Zu dem Zeitpunkt kamen auch viele<br />
Kriegsgefangene aus Russland wieder nach Hause. Dann bauten manche Familien ein Haus.<br />
Da habe ich zu meiner Mutter gesagt: Das können wir doch auch. Dann ist meine Mutter zur<br />
Gemeinde Laer gegangen. Da hat man ihr geraten, sie sollte mal nach Horstmar gehen. Sie