Er wurde auf dem Deutschen Soldatenfriedhof in Dagneux (Frankreich in der Nähe von Lyon) beigesetzt. Todesnachricht Wilhelm <strong>Hillner</strong> Foto vom Soldatenfriedhof
1947 bin ich eingeschult worden, zunächst in einem Raum in der Werner-Rolevinck-Schule. Später sind wir dann in die Zentrale umgezogen. 1948 Währungsreform Am 21. Juni 1948 war die Währungsreform, die DM wurde eingeführt. Jeder Bürger bekam 40,00 DM <strong>und</strong> 1 Monat später nochmal 20,00 DM. Als ich etwas älter war, so ungefähr 12, kamen die Bauern zur Schule <strong>und</strong> haben unseren Lehrer gefragt, ob er nicht Kinder abstellen könnte für die Arbeit auf dem Felde. Natürlich habe ich mich da auch gemeldet. Dann sind wir nach der Schule zu den Bauern gegangen <strong>und</strong> haben da z.B. Rüben vereinzelt, Kartoffeln gesucht. Bis in den Herbst hinein haben wir Rüben gezogen, Stoppelrüben sogar bis Mitte November. Das war dann manchmal schon sehr kalt. So haben wir uns weiter durchgeschlagen. Ich glaub, die St<strong>und</strong>e gab es 50 Pfennig <strong>und</strong> dann hat man da so 2,00DM oder 2,50DM verdient, mit Essen natürlich. Bei manchen Bauern gab es nachmittags noch ein Kaffeebrot, Weißbrot mit Schinken drauf <strong>und</strong> Schwarzbrot oben drauf. Lecker! Abends, wenn man zum Essen eingeladen war, dann gab es oft Reibeplätzchen mit Apfelmus! Das hab ich auch immer gerne gegessen. Bei uns gab es meistens Knödel als Hauptgericht zu Hause. Kartoffeln, Mehl <strong>und</strong> Eier, das waren die Hauptzutaten. Wir hatten ja in der Nähe den alten Sportplatz in Laer. Da haben wir uns nach der Schule, wenn man Freizeit hatte, auf dem Sportplatz getroffen. Das war ein zentraler Punkt, wo die Jugend hinkam. Wir kannten auch Nachbarskinder. Wir haben immer zusammen gespielt. Ob die katholisch oder evangelisch waren, das war uns egal. Manchmal hat man sich in die Haare gekriegt. Manchmal auch beschimpft. Ich weiß nicht mehr, wer da angefangen hat. manchmal hieß es „katholische Ratten“ oder auch „evangelische Ratten“ <strong>und</strong> einen Tag später war das wieder vergessen. Wir waren, weil wir evangelisch waren, eben anders. Und für uns waren die Katholiken auch anders. Wir kannten ja nicht diese Marienverehrung <strong>und</strong> die Katholischen haben gedacht, die wollen mit Maria nichts zu tun haben. Wenn man die andere Religion nicht kennt, ist man da sehr skeptisch. Heutzutage ist das ja total anders. Ich möchte nicht wissen, wie das gewesen wäre, wenn die Bevölkerung aus dem Westen in den Osten vertrieben worden wäre. Dann hätten wir im Osten ja auch Katholiken aufnehmen müssen <strong>und</strong> dann wären wahrscheinlich die gleichen Probleme aufgetreten. Wenn ich mir vorstelle, da kommt eine Kommission ins Haus <strong>und</strong> sagt, wieviel Personen seid ihr? Wie viel Räume habt ihr? Ihr müsst zwei oder drei Räume abgeben. Das kann keine gute Reaktion erzeugen. Erst mal Abwehr. Das wäre bei uns genauso gewesen, wenn wir Zimmer hätten abgeben müssen. Und trotz alledem muss ich sagen, wir sind bei der Familie Gaußelmann sehr gut aufgenommen worden. Zu meiner Konfirmation haben sie uns ihr Wohnzimmer zur Verfügung gestellt <strong>und</strong> meine Mutter durfte dann in der Küche kochen. Und das ist wirklich anerkennenswert.