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Unser Haus in Sellen gehörte zu einer landwirtschaftlichen Kleinsiedlung. Wir hatten 2.500<br />
m2 <strong>und</strong> ein Schweinestall musste sein <strong>und</strong> die Auflagen waren Kleinviehhaltung <strong>und</strong> Garten.<br />
Wir haben jedes Jahr ein Schwein gefüttert. Wir haben auch Weizen angebaut, hatten<br />
Hühner, Gänse <strong>und</strong> Enten <strong>und</strong> einige Jahre hatten wir auch Erdbeeren, die meine Mutter<br />
dann in Burgsteinfurt verkauft hat. Ich habe dann noch zwei Jahre bei Blömer gearbeitet. Die<br />
Fahrerei war aber so umständlich. Ich hatte ein Motorrad, mit dem bin ich hin <strong>und</strong><br />
hergefahren. Ich war die Fahrerei nach zwei Jahren leid <strong>und</strong> habe mich bei der Post<br />
beworben. Ich bin dann am 01.08.1960 hier beim Fernmeldebaubezirk in Burgsteinfurt<br />
angefangen <strong>und</strong> habe mich von unten bis weiter nach oben in den gehobenen Dienst<br />
durchgearbeitet.<br />
Besuch meines Heimatortes Steinau / Schlesien<br />
Im Juli 1995 haben wir zum ersten Mal meinen<br />
Heimatort Steinau besucht. Steinau wurde<br />
umbenannt, in polnisch heißt es jetzt „Kamionka“.<br />
Ortseingang Kamionka im Juli 1995<br />
Viele Häuser <strong>und</strong> Gehöfte sind abgerissen<br />
worden, auch mein Elternhaus. Aber das<br />
Haus meiner Großeltern haben wir<br />
vorgef<strong>und</strong>en. Leider waren die jetzigen<br />
Bewohner nicht anwesend. Der bauliche<br />
Zustand vieler Häuser war zu diesem<br />
Zeitpunkt sehr schlecht. Man sah, dass nur<br />
geflickt <strong>und</strong> notdürftig ausgebessert wurde.<br />
Die Schönheit der Landschaft ist<br />
beeindruckend erhalten geblieben. Auch<br />
nach über 70 Jahren schmerzt es immer<br />
noch ein wenig, dass man seine Heimat<br />
durch die gewaltsame <strong>Vertreibung</strong> verloren hat.<br />
Blick auf Steinau - jetzt Kamionka