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Die Hochschule rollt erfolgreich in die Zukunft - an der Hochschule ...

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CAMPUS – Das Magaz<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong> Offenburg – Sommer 2008<br />

SENIOR SERVICE<br />

Wie flirte ich mit deutschen Frauen?<br />

Get-Together mit dem Senior Service<br />

icht nur auf <strong>die</strong>sem speziellen Gebiet<br />

Nist <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> „Seniors“, wie <strong>die</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> des Senior Services von den<br />

<strong>in</strong>ternationalen Stu<strong>die</strong>renden liebevoll<br />

gen<strong>an</strong>nt werden, heiß begehrt. <strong>Die</strong> Lebenserfahrung<br />

und auch <strong>die</strong> Ruhe, <strong>die</strong> von den<br />

etwas älteren Bürgern Offenburgs ausgehen,<br />

werden von den jungen Frauen und<br />

Männern aus aller Herren Län<strong>der</strong> hoch<br />

geschätzt. Viele von ihnen kommen aus<br />

Kulturkreisen, <strong>in</strong> denen Älteren viel Respekt<br />

entgegengebracht wird, und so treten sie<br />

beim Get-Together auch den Mitglie<strong>der</strong>n<br />

des Senior Service gegenüber.<br />

Rima aus B<strong>an</strong>gladesch steht zu Hause vor<br />

dem Spiegel. Wie ziehe ich mich heute<br />

Abend <strong>an</strong>? Bengalisch o<strong>der</strong> nicht? Sie<br />

entscheidet sich gegen den <strong>in</strong> B<strong>an</strong>gladesch<br />

üblichen Schal, sodass ihr wun<strong>der</strong>volles<br />

lockiges Haar voll zur Geltung<br />

kommt. Rima freut sich auf <strong>die</strong>ses neue<br />

Get-Together mit den „Seniors“, denn sie<br />

ist wie ihre Mitstu<strong>die</strong>renden neugierig auf<br />

Deutsche, ihre Kultur, ihre Lebensweise<br />

und nicht zuletzt auf <strong>die</strong> Sprache.<br />

Für Margot und H<strong>an</strong>s Keck spielt das<br />

Herkunftsl<strong>an</strong>d <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Stu<strong>die</strong>renden<br />

ke<strong>in</strong>e Rolle, sie gehen ohne Scheu<br />

auf <strong>die</strong> jungen Leute zu. Dabei achten sie<br />

aber auch auf <strong>die</strong> non-verbale Kommunikation:<br />

Wer wegsieht, wird nicht <strong>an</strong>gesprochen.<br />

Umso größer ist d<strong>an</strong>n ihre Freude,<br />

wenn sich e<strong>in</strong>e junge Frau o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> junger<br />

M<strong>an</strong>n aus eigener Initiative <strong>an</strong> ihren Tisch<br />

setzt und e<strong>in</strong> Gespräch beg<strong>in</strong>nt. E<strong>in</strong>stiegssprache<br />

bei <strong>der</strong> ersten Kontaktaufnahme<br />

ist nicht immer nur Englisch, son<strong>der</strong>n<br />

auch Deutsch. Nur wenn es gar nicht mehr<br />

weitergeht, wird <strong>in</strong>s Englische o<strong>der</strong> sogar<br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong> Muttersprache Fr<strong>an</strong>zösisch o<strong>der</strong><br />

Sp<strong>an</strong>isch gewechselt. Laura aus Mexiko<br />

schätzt am Kontakt mit den deutschen<br />

Senioren, dass <strong>die</strong>se sich <strong>die</strong> Zeit nehmen<br />

für das m<strong>an</strong>chmal etwas l<strong>an</strong>gsamere<br />

und holprige Deutsch. „<strong>Die</strong> deutschen<br />

Studenten haben nicht so viel Geduld, sie<br />

sprechen zu schnell und wechseln auch<br />

zu leicht <strong>in</strong>s Englische“, so <strong>der</strong> Tenor bei<br />

vielen <strong>in</strong>ternationalen Stu<strong>die</strong>renden. O<strong>der</strong><br />

auch: „Wir lernen von den Senioren viel<br />

mehr über Traditionen o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Geschichte<br />

Offenburgs.“<br />

Frédéric Ehret möchte den Kontakt nicht<br />

auf <strong>die</strong> Get-Togethers beschränken, er<br />

sieht sich auch als Anlaufstelle für Probleme<br />

außerhalb des Studiums, mit denen<br />

<strong>die</strong> jungen Leute weit weg von ihrer Familie<br />

nicht mehr alle<strong>in</strong> klarkommen. Ohne<br />

sich aufzudrängen, versucht er, entsprechende<br />

Signale richtig zu deuten. Für Rita<br />

und Dr. Gerald Jakobson s<strong>in</strong>d <strong>die</strong>se regelmäßigen<br />

Treffen ideal, um neue Kontakte<br />

zu knüpfen o<strong>der</strong> bestehende Kontakte zu<br />

vertiefen. Sie strecken ihre Fühler aus;<br />

dabei ist es für sie selbstverständlich, nicht<br />

auszusortieren, son<strong>der</strong>n offen für alle Nationalitäten<br />

und Kulturkreise zu se<strong>in</strong>.<br />

Wie flirtet m<strong>an</strong> also mit jungen deutschen<br />

Frauen? Omar aus Mexiko konnte sich<br />

hier von e<strong>in</strong>em männlichen „Senior“<br />

wertvolle Tipps holen; ob er sie schon<br />

<strong>erfolgreich</strong> umgesetzt hat, wollte er nicht<br />

verraten. Aber auch g<strong>an</strong>z prof<strong>an</strong>e Fragen<br />

werden gestellt: Wie viele Sorten Brot<br />

gibt es <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d? Und welche ist<br />

<strong>die</strong> beste? Wo bekomme ich e<strong>in</strong> billiges<br />

Fahrrad her? Welcher Arzt ist gut für<br />

me<strong>in</strong> spezielles Problem? Ich möchte so<br />

gern <strong>die</strong> deutsche Küche kennenlernen,<br />

können wir mal zusammen kochen? So<br />

ist es g<strong>an</strong>z natürlich, dass es nicht bei<br />

den Begegnungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hochschule</strong><br />

bleibt, son<strong>der</strong>n dass E<strong>in</strong>ladungen nach zu<br />

Hause folgen. Aus <strong>die</strong>sem Grund möchten<br />

we<strong>der</strong> <strong>die</strong> <strong>in</strong>ternationalen Stu<strong>die</strong>renden<br />

noch <strong>die</strong> Mitglie<strong>der</strong> des Senior<br />

Service <strong>die</strong>se Get-Togethers als „Kontaktbörse“<br />

missen; e<strong>in</strong>ige Senior-Service-<br />

Mitglie<strong>der</strong> monieren sogar, dass sie nicht<br />

häufig genug stattf<strong>in</strong>den, haben aber<br />

auch Verständnis dafür, dass <strong>die</strong> Master-<br />

Studenten e<strong>in</strong> <strong>an</strong>spruchsvolles Studium<br />

zu bewältigen haben und sich oft<br />

auch noch mit kle<strong>in</strong>en Jobs zusätzliches<br />

Geld ver<strong>die</strong>nen müssen. Der Treffpunkt<br />

„Foyer B-Gebäude“ kommt auf beiden<br />

Seiten hervorragend <strong>an</strong>; <strong>die</strong> gewohnte<br />

Umgebung nimmt den Stu<strong>die</strong>renden<br />

ihre Scheu, sich mit nicht nur unbek<strong>an</strong>nten,<br />

son<strong>der</strong>n auch älteren Offenburger<br />

Bürgern zu treffen; für viele Senioren ist<br />

<strong>die</strong> Hochschulatmosphäre e<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerung<br />

<strong>an</strong> ihre eigene Studentenzeit.<br />

MARLIES POLLET<br />

„Seniors“ und <strong>in</strong>ternationale<br />

Stu<strong>die</strong>rende beim Get-Together<br />

im letzten Herbst<br />

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