Bildungswesen 4 - Landesverwaltung Liechtenstein
Bildungswesen 4 - Landesverwaltung Liechtenstein
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<strong>Bildungswesen</strong> 4<br />
RESSORTBERICHT<br />
Ressortinhaberin:<br />
Regierungschef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck<br />
Im Berichtsjahr bildeten wiederum zahlreiche Neufassungen<br />
bzw. Revisionen auf Gesetzes- und Verordnungsebene<br />
wichtige Schwerpunkte.<br />
<strong>Liechtenstein</strong> erzielte bei der PISA-Studie 2003 im internationalen<br />
Vergleich ausgezeichnete Ergebnisse und die Spitzenposition<br />
aller deutschsprachigen Länder. Die enormen<br />
Fortschritte in allen untersuchten Bereichen (Mathematik,<br />
Lesen, Naturwissenschaften, Problemlösen) und in allen<br />
Schultypen zeigen, dass unser Bildungssystem international<br />
konkurrenzfähig ist. Oberste Zielsetzung ist es, dieses Niveau<br />
zu halten und weiter auszubauen.<br />
Schul- und Hochschulwesen<br />
Neues Stipendiengesetz<br />
Die Erarbeitung des neuen Stipendiengesetzes geht auf ein<br />
Postulat der Abgeordneten der Fortschrittlichen Bürgerpartei<br />
aus dem Jahre 2000 zurück. Anlässlich der April-Landtagssitzung<br />
wurde das neue Stipendiengesetz in erster Lesung beraten<br />
und in der Oktobersitzung des Landtages verabschiedet.<br />
Das neue Gesetz tritt am 1. August 2005 in Kraft. Im<br />
Zentrum der Vorlage stand die Schaffung eines einheitlichen<br />
Systems der Ausbildungsförderung für allgemein- und berufsbildende<br />
Ausbildungswege. Des Weiteren sollen in Zukunft<br />
elternunabhängige Ausbildungsbeihilfen für Antragssteller<br />
ab dem 25. Altersjahr möglich sein. Gleichzeitig soll<br />
durch die generelle Kombination der Ausbildungsbeihilfen<br />
aus Stipendium und Darlehen sowie eine allgemeine Höchstbezugsdauer<br />
die Eigenverantwortung der Stipendienbezüger<br />
gefördert und gefordert werden. Das Inkrafttreten der<br />
vorgesehenen Regelung über die Anspruchsberechtigung<br />
wurde auf das Studienjahr 2004/2005 vorgezogen.<br />
Stand und Bedarf an Lehrstellen für das Schuljahr<br />
2004/2005<br />
Mit dem auf der Basis des neuen Lehrerdienstgesetzes neu<br />
angepassten Stellenplan informierte die Regierung den<br />
Landtag im Mai nochmals über den Stand und den Bedarf<br />
an Lehrstellen an den liechtensteinischen Schulen für das<br />
Schuljahr 2004/2005. So führte die im neuen Gesetz enthaltene<br />
Besserstellung von Teilzeitlehrkräften zur Umwandlung<br />
bestehender Teilzeitstellen in ständige Stellen. Diese<br />
Umwandlung hatte jedoch keine Mehrkosten oder zusätzliche<br />
Stellen zur Folge.<br />
Beitritt zur neuen interkantonalen Fachhochschulvereinbarung<br />
(FHV)<br />
Die Regierung hat an ihrer Sitzung vom 18. Mai den Bericht<br />
und Antrag betreffend die Abänderung des Gesetzes über<br />
den Beitritt zur neuen interkantonalen FHV zuhanden des<br />
Landtags verabschiedet. Durch den Beitritt zur FHV für die<br />
Jahre 1999 bis 2005 hat <strong>Liechtenstein</strong> seinen Studierenden<br />
den diskriminationsfreien Zugang zu allen im Anhang der<br />
Vereinbarung aufgeführten schweizerischen Fachhochschulen<br />
eröffnet. Im Gegenzug verpflichtete sich unser Land,<br />
die im Rahmen der Vereinbarung festgelegten Beiträge je<br />
Studierende bzw. Studierenden und Jahr an den Träger der<br />
Fachhochschule zu leisten. Die Konferenz der Vereinbarungskantone<br />
hat am 12. Juni 2003 eine neue Vereinbarung<br />
verabschiedet. Diese tritt auf den Beginn des Studienjahres<br />
2005/06 in Kraft, wenn mindestens 15 Kantone den<br />
Beitritt erklärt haben.<br />
Neues Gesetz über das Hochschulwesen<br />
Anlässlich der Mai-Landtagssitzung wurde die Neuregelung<br />
des Hochschulwesens und die Abänderung des Beschwerdekommissionsgesetzes<br />
in erster Lesung beraten und in der<br />
November-Landtagssitzung verabschiedet. Anlass waren<br />
einerseits die neuen europäischen Standards und Zielsetzungen<br />
im Hochschulbereich und andererseits verschiedene<br />
Probleme und Fragestellungen im liechtensteinischen<br />
Hochschulbereich. Die entsprechende Stellungnahme wurde<br />
am 26. Oktober zuhanden des Landtags verabschiedet.<br />
Zur Klarstellung des Geltungsbereiches hat die Regierung<br />
die Gliederung des Gesetzes überarbeitet. Diese Gliederung<br />
ermöglicht es, hochschulähnliche Einrichtungen ins Gesetz<br />
zu integrieren, ohne dass damit Abgrenzungsschwierigkeiten<br />
gegenüber den Hochschulen verbunden sind. Grundsätzlich<br />
gilt für die liechtensteinische Hochschulpolitik, dass<br />
Wert auf ein eigenes Hochschulangebot gelegt wird. Das<br />
neue Hochschulgesetz regelt unter anderem die Abläufe<br />
und Voraussetzungen, um neue Hochschulen gründen zu<br />
können. Primäres Anliegen dabei ist es, für den Bildungsplatz<br />
<strong>Liechtenstein</strong> Sorge zu tragen.<br />
Gesetz über die Hochschule <strong>Liechtenstein</strong><br />
Der Bericht und Antrag betreffend die Schaffung des Gesetzes<br />
über die Hochschule <strong>Liechtenstein</strong> wurde im September-Landtag<br />
in erster Lesung behandelt. Dieses Gesetz wurde<br />
- wie das Gesetz über das Hochschulwesen - in zweiter<br />
Lesung in der November-Landtagssitzung verabschiedet. Es<br />
orientiert sich an den Bestimmungen über die Fachhochschule<br />
<strong>Liechtenstein</strong>, erfährt aber wesentliche Ergänzungen<br />
und Abänderungen. Schwerpunktmässig wurden die<br />
Ergänzungen zum Leistungsauftrag, die generelle Regelung<br />
zu akademischen Graden, das Festlegen der Hochschulorgane<br />
und Organisation der Fachbereiche, die Forschungsstellen<br />
und An-Institute, die Regelungen zu den Berufungsbeiräten<br />
und zum Mitwirkungsrecht von Teilkörperschaften,<br />
die Bestimmungen zum Hochschulpersonal, das Disziplinarrecht,<br />
die Datenschutzbestimmungen sowie das Ersetzen<br />
der Bezeichnung Fachhochschule durch Hochschule neu<br />
geregelt.<br />
Staatsbeitrag an die Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong><br />
Die Regierung hat an ihrer Sitzung vom 26. Oktober die<br />
Gewährung eines Staatsbeitrages an die Fachhochschule<br />
<strong>Liechtenstein</strong> (FHL) für den Zeitraum 2005 bis 2009 zuhanden<br />
des Landtages verabschiedet. Die Leistungsbereiche<br />
Ausbildung sowie Angewandte Forschung und Entwicklung<br />
(aF+E) werden bislang durch Pro-Kopf-Beiträge finanziert,<br />
die durch das Land und durch die schweizerischen Kantone<br />
ausgerichtet werden, sowie durch Studiengebühren und<br />
einen Restkostenbeitrag des Landes. Die Leistungsbereiche<br />
Weiterbildung und Technologie- und Wissenstransfer werden<br />
als Profit-Center kostendeckend geführt. Das neue Finanzierungsmodell<br />
einerseits basiert auf der Summe aller<br />
in einem Studienjahr durchgeführten Module und andererseits<br />
auf der Anzahl der zu betreuenden Studierenden.<br />
Forschung und Entwicklung sind im europäischen Hochschulverständnis<br />
neben der Lehre unverzichtbare Kernkompetenzen<br />
einer Hochschule. Da die Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong><br />
derzeit auf keine vergleichbaren Förderungen für<br />
Forschung und Entwicklung zurückgreifen kann, soll durch<br />
eine Basisfinanzierung von Personalressourcen sowie eine<br />
Projektfinanzierung über einen Forschungsförderungsfonds<br />
hierfür der Rahmen geschaffen werden.<br />
Lehrstellenbedarf für das Schuljahr 2005/2006<br />
Die Regierung hat in einem Bericht und Antrag den Landtag<br />
im November über den Stand und den Bedarf an Stellen<br />
an den <strong>Liechtenstein</strong>ischen Schulen für das Schuljahr<br />
2005/2006 informiert. Gleichzeitig hat sie Antrag gestellt,<br />
117
118<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
die im Schuljahr 2005/2006 zusätzlich benötigten Lehrstellen<br />
zu bewilligen. Durch die Neuschaffung von 9.59 Stellen<br />
und die Auflösung von 8.67 nicht ständigen Stellen, die<br />
voraussichtlich nicht mehr benötigt werden, ergibt sich ein<br />
Mehrbedarf von 0.92 Stellen.<br />
Finanzielle Beteiligung an den Weiterbildungsaktivitäten<br />
der GWK<br />
Anlässlich der Dezember-Landtagssitzung wurde beschlossen,<br />
die Weiterbildungsaktivitäten der Gewerbe- und Wirtschaftskammer<br />
GWK für die Jahre 2005 und 2006 mit<br />
jährlich maximal 375 000 Franken zu unterstützen. Das<br />
Weiterbildungsangebot des BWI wurde in den letzten Jahren<br />
stark ausgebaut. Das Weiterbildungsprogramm des BWI<br />
richtet sich nach dem Bedarf der einzelnen Sektionen und<br />
wird primär von den Sektionen und Fachgruppen getragen.<br />
Dementsprechend wird der Leistungsauftrag zur Weiterbildung<br />
in den Vorständen der Sektionen und in der Gewerbekammer<br />
festgelegt. Das Aus- und Weiterbildungsprogramm<br />
des BWI soll jenen Bedarf decken, welcher durch das Angebot<br />
der in der Region befindlichen Schulen und Institute<br />
nicht ausreichend abgedeckt wird.<br />
Verordnungen zum Schul- und Lehrerdienstgesetz<br />
An ihrer Sitzung vom 6. April hat die Regierung drei Verordnungen<br />
zum Vollzug des neuen Lehrerdienstgesetzes erlassen.<br />
Im Mittelpunkt stand dabei die neue Lehrerdienstverordnung.<br />
Damit konnte das neue Dienstrecht fristgerecht<br />
am 1. August 2004 in Kraft treten. Zu den Neuerungen<br />
konnten die einzelnen Schulen und Kindergärten im Rahmen<br />
eines Vernehmlassungsverfahrens Stellung nehmen.<br />
Anschliessend wurden Hearings mit den Schulleiterkonferenzen<br />
der Primar- und der Sekundarstufe, den Kindergartenleiterinnen<br />
und den Präsidentinnen und Präsidenten<br />
der Gemeindeschulräte durchgeführt. An diesen beteiligten<br />
sich auch Regierungschef Otmar Hasler und Regierungschef-Stellvertreterin<br />
Rita Kieber-Beck. Zudem genehmigte<br />
die Regierung in ihrer Sitzung vom 6. Juli 2004 die Vollziehungsverordnungen<br />
zum Schul- und Lehrerdienstgesetz<br />
sowie das Anforderungsprofil für Sonderschullehrer. In<br />
den Verordnungen werden die Organisation der öffentlichen<br />
Schulen, der Eintritt in den Kindergarten und in die<br />
Schulen, die Verteilung der Ferien auf das Schuljahr sowie<br />
Aufnahme, Promotion und Übertritt auf der Sekundarstufe<br />
I geregelt. Weiters wurde das Anforderungsprofil für Einführungsklassenlehrer,<br />
Ergänzungslehrer und für Lehrer für<br />
integrierte Sonderschulen festgelegt. Im November 2003<br />
wurde das Schulgesetz abgeändert. Gestützt auf dieses Gesetz<br />
mussten die Kompetenzen der Schulleitungen mit Verordnungen<br />
neu geregelt werden. Diesem Gesetzesauftrag<br />
konnte nur durch eine Totalrevision des Regelwerks sinnvoll<br />
nachgekommen werden. Mit den von den Regierung beschlossenen<br />
Verordnungen erfolgte gleichzeitig eine weitergehende<br />
Konsolidierung (ein Erlass für alle öffentlichen<br />
Schulen, allerdings ohne BMS und Freiwilliges 10. Schuljahr)<br />
und Deregulierung im Bereich des Schulrechts, insbesondere<br />
im Bereich der organisatorischen Bestimmungen.<br />
PISA-Studie 2003<br />
Die Ergebnisse der PISA-Studie 2003 wurden am 7. Dezember<br />
2004 weltweit vorgestellt. <strong>Liechtenstein</strong>, das als eines<br />
von 41 Ländern an dieser Untersuchung teilgenommen<br />
hat, rangiert in allen untersuchten Bereichen in der weltweiten<br />
Spitzengruppe. In den Bereichen Lesen, Mathematik<br />
und Naturwissenschaften konnte jeweils das fünftbeste<br />
Ergebnis aus 41 erreicht werden. Im Bereich Problemlösen<br />
konnte mit dem achtbesten Resultat ebenfalls ein sehr gutes<br />
Ergebnis erzielt werden. Somit konnten im Vergleich zu<br />
den Resultaten aus dem Jahr 2000 in allen damals untersuchten<br />
Bereichen substanzielle Fortschritte erzielt werden.<br />
Zentraler Untersuchungsgegenstand von PISA 2003 war der<br />
Bereich Mathematik. Dabei haben die liechtensteinischen<br />
Schülerinnen und Schüler deutlich über dem OECD-Schnitt<br />
abgeschlossen und im Mittel das fünfbeste Resultat weltweit<br />
erzielt. <strong>Liechtenstein</strong> gehört darüber hinaus zu jenen<br />
Ländern, die seit 2000 statistisch signifikante Fortschritte<br />
erzielt haben. Zudem haben die liechtensteinischen Schülerinnen<br />
und Schüler eine sehr hohe Selbstwirksamkeit in Mathematik,<br />
das heisst, es gelingt ihnen, Lernschwierigkeiten<br />
selbst zu überwinden. Des Weiteren ist an <strong>Liechtenstein</strong>s<br />
Schulen die Angst vor Mathematik am geringsten. Einen<br />
deutlichen Sprung nach oben hat <strong>Liechtenstein</strong> auch im Bereich<br />
Lesen erzielt. Während im weltweiten Vergleich die<br />
fünft besten Ergebnisse erzielt wurden, ist <strong>Liechtenstein</strong> das<br />
einzige rein deutschsprachige Land, das deutlich über dem<br />
OECD-Schnitt liegt. Bei den allgemeinen Fähigkeiten, Probleme<br />
anzugehen und zu lösen, rangiert <strong>Liechtenstein</strong> auf<br />
der achten von 41 Positionen. Dabei gehört <strong>Liechtenstein</strong><br />
als bestes deutschsprachiges Land zu jenen Teilnehmern,<br />
die in diesem Bereich den geringsten Anteil an Schülerinnen<br />
und Schüler mit tiefem Einzelergebnis aufweisen. In<br />
den Naturwissenschaften wiederum kann <strong>Liechtenstein</strong> das<br />
weltweit fünft beste Gesamtergebnis aufweisen und liegt<br />
signifikant über dem OECD-Durchschnitt. Auch in diesem<br />
Bereich konnte die Gesamtheit der Schülerinnen und Schüler<br />
deutliche Fortschritte gegenüber PISA 2000 erzielen.<br />
Konferenzen/Treffen<br />
Übergabe des <strong>Liechtenstein</strong>-Preises<br />
Der mit EUR 7 500.-- dotierte <strong>Liechtenstein</strong>-Preis wurde<br />
am 5. Februar anlässlich eines Festaktes in der Musikschule<br />
Vaduz von der Regierungschef-Stellvertreterin übergeben.<br />
Die Preisträger Martina Perfler, Matthias Sutter sowie Axel<br />
Kleinsasser stellten im Anschluss an die Preisverleihung ihre<br />
Arbeiten vor.<br />
Schulbesuche<br />
Im Rahmen der Umsetzung des neuen Lehrerdienstgesetzes<br />
besuchten Regierungschef Otmar Hasler sowie Regierungschef-Stellvertreterin<br />
Rita Kieber-Beck im März 2004 die<br />
verschiedenen Schularten im Land. Der Einbezug der Lehrerschaft<br />
war eine wichtige Voraussetzung für eine sinnvolle<br />
Verknüpfung von Theorie und Praxis bei der Umsetzung der<br />
neuen Lehrerdienstverordnung. Weitere Schwerpunkte der<br />
Gespräche mit Lehrern und Klassen waren die Diskussion<br />
über ihre Erwartungen an die Bildungspolitik, die Rahmenbedingungen<br />
an den Schulen und Verbesserungsmöglichkeiten<br />
sowie die Situation am Lehrstellenmarkt.<br />
Arbeitsbesuch der luxemburgischen Bildungsministerin<br />
Auf Einladung von Regierungschef-Stellvertreterin Rita<br />
Kieber-Beck weilte die luxemburgische Bildungsministerin<br />
Anne Brasseur am 3. Mai in Vaduz. Im Mittelpunkt der<br />
Gespräche stand der Informationsaustausch bezüglich integrativer<br />
Fördermassnahmen beziehungsweise sonderpädagogischer<br />
Schulungsformen. Der Besuch der Primarschule<br />
Ruggell und der Sonderschule des heilpädagogischen Zentrums<br />
in Schaan regten die Auseinandersetzung mit den<br />
Themen von praktischer Seite an, während ein weiterer Teil<br />
den konzeptionellen beziehungsweise strukturellen Aspekt<br />
der sonder- oder integrationspädagogischen Bemühungen<br />
ins Blickfeld rückten.<br />
Bildungsministerkonferenz in Oslo<br />
An der 8. Konferenz der europäischen Bildungsminister in<br />
Oslo am 24. und 25. Juni haben Bildungsministerin Rita Kieber-Beck<br />
und Schulamtsleiter Guido Wolfinger teilgenommen.
Thema der Konferenz war «Lebenslanges Lernen von der<br />
Rhetorik zur Wirklichkeit». Dabei wurden Fragen nach dem<br />
Nutzen von bestehendem Wissen und Kompetenzressourcen<br />
beim Individuum, in der Gesellschaft sowie in Betrieben<br />
und deren Erweiterung und Verbesserung diskutiert.<br />
Eröffnung der Sportschule <strong>Liechtenstein</strong><br />
Am 17. August wurde die Sportschule <strong>Liechtenstein</strong> an der<br />
Realschule Schaan von Regierungschef-Stellvertreterin Rita<br />
Kieber-Beck und von Regierungsrat Alois Ospelt im Rahmen<br />
eines Festaktes eröffnet. Die Sportschule <strong>Liechtenstein</strong><br />
bietet jungen Sporttalenten künftig optimale Rahmenbedingungen,<br />
um Schule und Sportkarriere besser vereinen<br />
zu können. Der erste Jahrgang besteht aus vierzehn<br />
Schülerinnen und Schülern in den Sportarten Fussball, Ski<br />
und Tennis. Mit der Sportschule <strong>Liechtenstein</strong> wurde ein<br />
langjähriger Wunsch von Sportlern, Eltern und Verbänden<br />
umgesetzt.<br />
Bodensee-Hochschulkonferenz<br />
Am 13. September fand die 2. Bodensee-Hochschulkonferenz<br />
in Meersburg statt. Im Mittelpunkt standen Gespräche<br />
betreffend gemeinsame Hochschulprojekte in Lehre, Forschung<br />
und Weiterbildung.<br />
Bildungsministerin Gehrer in <strong>Liechtenstein</strong><br />
Am 20. September weilte die österreichische Bundesministerin<br />
für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Elisabeth Gehrer,<br />
zu einem Arbeitsgespräch in <strong>Liechtenstein</strong>. Im Zentrum des<br />
Treffens stand ein gemeinsam unterzeichnetes Memorandum<br />
of Understanding, welches verschiedene Massnahmen<br />
zur weiteren Intensivierung der Bildungs-Zusammenarbeit<br />
der beiden Länder vorsieht. Die freundschaftlichen Beziehungen<br />
und verschiedene Abkommen auf diesem Gebiet<br />
erlauben gegenseitig den Besuch von Ausbildungsstätten<br />
unter den gleichen Bedingungen, wie sie jeweils Studierenden<br />
aus dem eigenen Land gewährt werden. Regierungschef-Stellvertreterin<br />
Rita Kieber-Beck und die österreichische<br />
Bundesministerin Gehrer unterstrichen in ihrem Arbeitsgespräch<br />
denn auch die ausgezeichneten Beziehungen auf<br />
dem Gebiet des <strong>Bildungswesen</strong>s zwischen den beiden Ländern.<br />
Jahresversammlung der Konferenz der kantonalen<br />
Erziehungsdirektoren (EDK) in Vaduz<br />
<strong>Liechtenstein</strong>, das als ständiger Gast aktiv in der EDK mitarbeitet,<br />
konnte am 28. und 29. Oktober - erstmals nach<br />
27 Jahren - Tagungsort der EDK-Jahresversammlung sein.<br />
Schwerpunkte der behandelten Themen waren Bildungsstatistik,<br />
Systemevaluation und Bildungsmonitoring, Ziele der<br />
obligatorischen Schule und Übergang zur Sekundarstufe II,<br />
Berufsbildung, Hochschulpolitik und Bildungsverfassung sowie<br />
die Rechtschreibreform.<br />
Beiträge an Bildungseinrichtungen<br />
Beiträge an österreichische Bildungseinrichtungen<br />
<strong>Liechtenstein</strong>s Studierende sind in Österreich betreffend<br />
der zu entrichtenden Studiengebühren den österreichischen<br />
Studierenden gleichgestellt, ohne dass das Land<br />
<strong>Liechtenstein</strong> hierfür Platzkostenbeiträge an österreichische<br />
Bildungseinrichtungen entrichtet. Als Gegenleistung dafür<br />
zeigt sich <strong>Liechtenstein</strong> durch verschiedene Zuwendungen<br />
an österreichische Bildungseinrichtungen erkenntlich.<br />
<strong>Liechtenstein</strong> hat unter anderem den «<strong>Liechtenstein</strong>-Preis»<br />
an der Universität Innsbruck geschaffen und entrichtet<br />
jährlich CHF 250 000.-- an den «Österreichischen Fonds<br />
zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung». Auch<br />
haben österreichische Studentinnen und Studenten an der<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> eine vergleichsweise geringe<br />
Studiengebühr zu entrichten.<br />
Im Berichtsjahr wurden folgende weitere Projekte österreichischer<br />
Bildungseinrichtungen gefördert:<br />
– Beitrag an das Projekt «Genexpression und Altern der<br />
menschlichen Haut» des Fachbereichs Zellbiologie der<br />
Universität Salzburg mit einem Betrag von CHF 15 000.--<br />
.<br />
Beiträge an andere Bildungseinrichtungen<br />
– Beitrag an den Schweizerischen Nationalfonds von CHF<br />
250'000.--;<br />
– Unterstützungsbeitrag zugunsten des Projektes «Kulturgeschichte<br />
des Vererbungsdenkens» am Max-Planck-Institut<br />
für Wissenschaftsgeschichte in Berlin von CHF 50 000.--;<br />
– Beitrag an die Internationale Akademie für Philosophie<br />
von CHF 30 000.-- für die Herausgabe eines Buches zum<br />
Thema «Kultur des Friedens», einer Synthese aus drei internationalen<br />
Symposien.<br />
Internationale Berufswettbewerbe<br />
Nach der Neuwahl in St. Gallen 2003 in der World Skills-<br />
Organisation trafen sich die deutschsprachigen Länder zur<br />
gegenseitigen Information und Meinungsbildung in München.<br />
Im April wurde die filmische Eigenproduktion (Filmteam<br />
kgm video mauren) über die Berufsweltmeisterschaft<br />
St. Gallen 2003 erstmals dem Publikum vorgeführt. Ein besonderer<br />
Dank gebührt dabei den Sponsoren. Die Generalversammlung<br />
World Skills 2004 fand im Mai in Hong Kong<br />
statt. Auf Einladung der Skills Italien trafen sich die deutschsprachigen<br />
Länder zu einem Informationstreffen im September<br />
in Bozen. Zwischen dem nationalen Komitee IBW und<br />
der GWK wurde im September eine Vereinbarung über die<br />
Zusammenarbeit für Berufsweltmeisterschaften getroffen,<br />
in welcher die Zuständigkeit für die Bereiche nationale und<br />
internationale Ausscheidungen, Beschickung und Delegation<br />
sowie die finanziellen Verpflichtungen der GWK geregelt<br />
sind. <strong>Liechtenstein</strong> wurde zur Landesmeisterschaft von<br />
Südtirol eingeladen und nahm mit drei Berufen teil, welche<br />
jeweils den dritten Platz belegten. Zur Optimierung der Zusammenarbeit<br />
unter den Experten wurde im November am<br />
Rorschacherberg erstmals ein Expertencamp durchgeführt.<br />
AMTSSTELLEN<br />
Schulamt<br />
Amtsleiter: Guido Wolfinger<br />
Im Jahre 2004 standen ausserordentlich viele Gesetzgebungsarbeiten<br />
an. So mussten bis zum Inkrafttreten des neuen<br />
Lehrerdienstgesetzes und des revidierten Schulgesetzes<br />
am 1. August 2004 die für den Vollzug dieser Gesetze notwendigen<br />
Verordnungen vorbereitet werden. Zu erwähnen<br />
sind insbesondere die Lehrerdienst- und die Schulorganisationsverordnung,<br />
welche gänzlich neue Regelwerke bilden.<br />
Im Rahmen der Lehrerdienstverordnung waren vorab die<br />
folgenden Themen neu zu regeln: Stellenplan und -besetzung,<br />
Aus- und Weiterbildung, an die Pflichtlektionenzahl<br />
anrechenbare Tätigkeiten, Mehrarbeit und Präsenzzeit, Abwesenheit<br />
und Urlaub sowie Nebenbeschäftigungen. Mit der<br />
neuen Schulorganisationsverordnung wurden ausserdem die<br />
folgenden Bereiche neu geregelt: Schulbezirke, Klassen, Unterrichtszeit,<br />
Absenzenwesen, Schulordnung, Einschreibung,<br />
Ein- und Austritt von Schülern, Schulorganisation (Lehrerkonferenz,<br />
Schulleitung, Klassenkonferenz, Klassenlehrer)<br />
119
120<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
sowie Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern. Mit dem<br />
Inkrafttreten der beiden neuen Regelwerke konnten rund 35<br />
bisherige Verordnungen aufgehoben werden.<br />
Des Weiteren wurde der Bereich des Hochschulwesens<br />
vollständig neu geregelt. So wurden die Landtagsvorlagen<br />
für ein neues Hochschulgesetz, für ein Gesetz über die<br />
Hochschule <strong>Liechtenstein</strong> sowie für einen Finanzbeschluss<br />
betreffend die Gewährung eines Staatsbeitrages an die<br />
Hochschule <strong>Liechtenstein</strong> für die Jahre 2005 bis 2009 erarbeitet.<br />
Die Vorlagen sind vom Landtag verabschiedet worden.<br />
Das neue Hochschulgesetz ist als Rahmengesetz konzipiert.<br />
Das Gesetz über die Hochschule <strong>Liechtenstein</strong> regelt<br />
als Spezialgesetz verschiedene Grundlagen der bisherigen<br />
Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> als Stiftung des öffentlichen<br />
Rechts neu, z.B. innerschulische Strukturen, Fachbereiche<br />
und Name (neu: «Hochschule <strong>Liechtenstein</strong>»).<br />
Im Bereich des Stipendienwesens wurden die Landtagsvorlagen<br />
für ein gänzlich neues Stipendiengesetz erarbeitet;<br />
dieses tritt auf den 1. August 2005 in Kraft. Ausserdem<br />
wurde die Landtagsvorlage für eine Änderung des bestehenden<br />
Stipendiengesetzes vorbereitet; mit dieser Änderung<br />
ist die Anspruchsberechtigung für Ausbildungsbeihilfen<br />
bereits mit Wirkung auf das Studienjahr 2004/05 neu<br />
geregelt worden.<br />
Nebst diesen Totalrevisionen gab es kleinere Partialrevisionen,<br />
teils mit grosser Wirkung. So wurde über eine Revision<br />
der Lehrerbesoldungsverordnung die besoldungsmässige<br />
Gleichstellung der Teilzeit- mit den Vollzeitlehrpersonen<br />
vollzogen. Ausserdem wurde eine Gehaltsregelung für<br />
Lehrpersonen im Bereich des Sonderturnens erarbeitet.<br />
Neben den Gesetzgebungsarbeiten sind im Berichtsjahr<br />
einige besondere Ereignisse hervorzuheben. Am 12. Mai<br />
2004 wurde die 49. Internationale Musische Tagung (IMTA)<br />
mit grossem Erfolg durchgeführt. Die vom zuständigen Organisationskomitee<br />
und von den Lehrenden und Lernenden<br />
an unseren Schulen geleistete Arbeit verdient grosse Anerkennung.<br />
Auf Beginn des neuen Schuljahres wurde am 17.<br />
August 2004 das erste Schuljahr der Sportschule <strong>Liechtenstein</strong><br />
an der Realschule Schaan gestartet. Damit haben junge<br />
Sporttalente aus <strong>Liechtenstein</strong> erstmals die Möglichkeit,<br />
regelmässiges Training auf hohem Niveau mit einer guten<br />
schulischen Ausbildung zu kombinieren. Im ersten Schuljahr<br />
besuchen 14 Jugendliche diese Sportschule. Im Jahre<br />
2004 veröffentlichte das Amt für Volkswirtschaft erstmals<br />
im Zusammenwirken mit dem Schulamt eine umfassende<br />
Bildungsstatistik, welche jährlich erscheint und in Zukunft<br />
ergänzend zu den Angaben im Rechenschaftsbericht Informationen<br />
über das liechtensteinische <strong>Bildungswesen</strong> zur<br />
Verfügung stellen wird.<br />
Ein besonderes Ereignis im Jahre 2004 stellt die Veröffentlichung<br />
der letzten PISA-Ergebnisse dar. Der Hauptfokus der<br />
Studie 2003 lag auf der Mathematik, zusätzlich wurden<br />
in der Studie auch die Lesekompetenzen, die Naturwissenschaften<br />
sowie die allgemeinen Problemlösungsfähigkeiten<br />
geprüft. Ebenfalls Gegenstand der Untersuchung<br />
waren unter anderem die sozioökonomischen Herkunftsfaktoren<br />
der Jugendlichen, ihre Lernstrategien sowie ihre<br />
Haltung gegenüber der Schule und ihr Wohlbefinden im<br />
Unterrichtsgeschehen. Der internationale Vergleich bringt<br />
für <strong>Liechtenstein</strong> in allen Bereichen sehr gute Ergebnisse<br />
und die Spitzenposition von allen deutschsprachigen<br />
Ländern. Verglichen mit der PISA-Studie 2000 sind deutliche<br />
Verbesserungen in allen Bereichen festzustellen. Diese<br />
Steigerungen beziehen sich erfreulicherweise auf alle<br />
Schultypen.<br />
Im Bereich Schulbauten wurde die Detailplanung des<br />
Schulzentrums Mühleholz II fortgesetzt. Mit der Fertigstellung<br />
kann gemäss Terminplanung bis zum Frühjahr 2008<br />
gerechnet werden. Für das Schulzentrum Unterland II in<br />
Ruggell wurden weitere Unterlagen zuhanden des Ressorts<br />
<strong>Bildungswesen</strong> der Regierung erarbeitet.<br />
Allgemeines<br />
Qualitätssicherung und -entwicklung (QS+E)<br />
Auf der Grundlage des Leitfadens für die «Qualitätssicherung<br />
und -entwicklung im liechtensteinischen Schulwesen»<br />
wurden auf den drei Ebenen «Der Unterricht und die Lehrperson»,<br />
«Das Schulhaus» sowie «Das Schulwesen» die<br />
Arbeiten konsequent weitergeführt. Für das Berichtsjahr<br />
ist Folgendes besonders erwähnenswert: Im Bereich der<br />
Weiterbildung wurde ein neues Berufseinführungskonzept<br />
erstmals umgesetzt. In verschiedenen Blockveranstaltungen<br />
(insgesamt 11 Tage) werden die neu eintretenden Lehrpersonen<br />
auf ihre Aufgabe vorbereitet. Die bewährte Zusammenarbeit<br />
mit einer erfahrenen Lehrperson als Mentor<br />
oder Mentorin ist weiterhin ein wichtiger Bestandteil. - Die<br />
Realschule Balzers, die Kindergärten Eschen/Nendeln, die<br />
Primarschule Ruggell und die Primarschule Triesenberg wurden<br />
von einem Evaluationsteam des Schulamtes besucht.<br />
Ein Bericht über die externe Evaluation mit Empfehlungen<br />
zur Weiterentwicklung der Schule wurde erstellt. Die Empfehlungen<br />
werden von den Schulen während der nächsten<br />
Jahre sukzessive mit konkreten Massnahmen umgesetzt.<br />
Ausserdem wurden nach den ersten Erfahrungen im Bereich<br />
externe Evaluation eine kleine Standortbestimmung durchgeführt<br />
und Optimierungen in die Wege geleitet. - Eine der<br />
Optimierungsmassnahmen ist der Beitritt <strong>Liechtenstein</strong>s<br />
zur Arbeitsgemeinschaft Externe Evaluation von Schulen<br />
(ARGEV). Sie ist ein Zusammenschluss von Fachstellen für<br />
Schulevaluation und Abteilungen für die Schulaufsicht von<br />
16 Deutschschweizer Kantonen. Ihr Ziel ist es, über die Kantonsgrenzen<br />
hinweg die Vernetzung und Professionalisierung<br />
der Externen Schulevaluation voranzutreiben.<br />
Über das Instrument der Jahresplanung wurden auch dieses<br />
Jahr den Schulen gemäss Beschluss der Regierung Massnahmen<br />
zu den PISA-Ergebnissen in Auftrag gegeben. Diese<br />
beinhalten weiterhin Leseförderungsaktionen, die konsequente<br />
Anwendung der deutschen Unterrichtssprache,<br />
die verstärkte Orientierung an PISA-Aufgabenstellungen im<br />
Unterrichtskonzept etc.<br />
Im Bereich Bildungsstandards wurde der im letzten Jahr erstellte<br />
Bericht weiter ausgebaut; zudem wurden die Ergebnisse<br />
verschiedener Auswertungen zum Übertrittsverfahren<br />
und «Klassencockpit» dargestellt. Mit Klassencockpit können<br />
die Lehrpersonen ihre Schülerinnen und Schüler durch<br />
Orientierungsaufgaben mit Hilfe eines internetgestützten<br />
Systems mit einer grösseren Vergleichsgruppe aus schweizerischen<br />
Kantonen vergleichen. Ausserdem wurde eine spezielle<br />
liechtensteinische Auswertung für die fünften Primarklassen<br />
vorgenommen. Die Fünftklässlerinnen und Fünftklässler<br />
erreichten bei diesem Vergleich leicht bessere Ergebnisse als<br />
diejenigen der schweizerischen Vergleichsgruppe.<br />
Im Bereich Schulprojekte konnte das Projekt «Mathematikunterricht<br />
an den Oberschulen auf Realschulniveau», eine<br />
Zielsetzung im Rahmen der Weiterentwicklung der Sekundarstufe<br />
I, weitergeführt und erstmals einigen Oberschülerinnen<br />
und Oberschülern der zweiten Stufe bescheinigt werden, dass<br />
ihre Mathematikleistungen dem Niveau der Realschule (Mindeststandard)<br />
entsprechen oder besser sind. Grundlage dafür<br />
bilden die von einer Kommission erarbeiteten Minimalstan-
dards für den Mathematikunterricht an den Realschulen. Diese<br />
Arbeit wird laufend bis in die vierte Stufe weitergeführt.<br />
Schulpsychologischer Dienst (SPD)<br />
Bei der Schulpsychologin und dem Schulpsychologen gingen<br />
im Berichtsjahr insgesamt 526 Anmeldungen ein. Sie<br />
verteilen sich auf folgende Schularten: Kindergarten 128,<br />
Vorschule 5, Primarschulen 250, Oberschulen 34, Realschulen<br />
23, Gymnasium 7, 10. Schuljahr 3, Intensivkurs Deutsch<br />
als Zweitsprache 1, Heilpädagogisches Zentrum 55, Waldorfschule<br />
4, Private Tagesschule f o r m a t i o 6, Lehrlinge/Lehrtöchter<br />
3, andere 7. Bei 82 Kindern erfolgte die<br />
Anmeldung aufgrund des Wunsches nach Schulfähigkeitsabklärung,<br />
bei 7 aufgrund des Wunsches nach Abklärung<br />
der Kindergartenfähigkeit. Die Gründe zur Anmeldung bei<br />
den anderen Kindern und Jugendlichen waren Lern- und<br />
Verhaltensprobleme.<br />
Neben den erwähnten Abklärungen und Beratungen nahm<br />
der SPD im Berichtsjahr zusätzlich folgende Aufgaben wahr:<br />
Er betreute eine Psychologie-Praktikantin, informierte in den<br />
Medien über schulpsychologisch relevante Themen, hielt<br />
Vorträge an Elternabenden und beriet Lehrpersonen über<br />
Interventionen bei Mobbing. Er hatte Einsitz in verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen und Kommissionen, z.B. in der Projektgruppe<br />
zur Einführung der Schulsozialarbeit und in der Gewaltschutz-Kommission<br />
der Regierung. Er beteiligte sich an<br />
einem Präventionsprojekt zur Verminderung von Jugendgewalt.<br />
Zudem bildete er sich in verschiedenen Kursen (Massnahmen<br />
bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch, Familientherapie,<br />
neue psychodiagnostische Testverfahren) weiter.<br />
Didaktische Medienstelle (DMS)<br />
Der Ausbau des Medienangebots erfolgte 2004 im üblichen<br />
Budgetrahmen. Die Umstellung des Filmangebots von der<br />
konventionellen VHS-Kassette hin zu der didaktischen DVD<br />
verläuft langsamer als erwartet. Die Verleihzahlen sind im<br />
Vergleich zu den Vorjahren unverhältnismässig stark gestiegen.<br />
Die verschiedenen Dienstleistungen der Didaktischen<br />
Medienstelle wurden sehr gut genutzt. Zum Benutzerkreis<br />
gehören neben den liechtensteinischen Lehrkräften auch<br />
Studentinnen und Studenten von Lehrerseminaren und<br />
Pädagogischen Hochschulen sowie die Schülerschaft der<br />
Weiterführenden Schulen <strong>Liechtenstein</strong>s. Besonderes Gewicht<br />
wird der Beratung beigemessen. Gegen Entrichtung<br />
einer Jahresgebühr steht die Stelle auch den Lehrkräften der<br />
Nachbargemeinden in der Schweiz offen. Im Kursangebot<br />
der DMS im Bereich ICT waren vor allem die Einführung in<br />
die digitale Fotografie und den digitalen Videoschnitt sowie<br />
der Themenbereich «Bildarchivierung» gefragt.<br />
Amtlicher Lehrmittelverlag<br />
Neben dem termingerechten Ankauf und dem Bereitstellen<br />
der Lehrmittel für alle Stufen zum Schuljahrbeginn wurden<br />
wie jedes Jahr auch die in <strong>Liechtenstein</strong> verlegten Bücher an<br />
den Buchhandel im In- und Ausland versandt. Die Bestellung<br />
der in der Schriftenreihe der Naturkundlichen Forschung herausgegebenen<br />
Bücher läuft ebenfalls über den Lehrmittelverlag.<br />
Neueintretende Lehrpersonen sowie Aushilfslehrpersonen<br />
wurden beraten und mit Lehrmitteln ausgestattet. Im<br />
Weiteren wurden Schulen, Schulleitungen und Gemeinden<br />
je nach Bedarf beliefert. Zeitintensiv waren die Bestellung<br />
und die Verteilung des Klassencockpits, der Broschüre «Alles<br />
was Recht ist», der Bodenseehefte, der Portfolios und vieler<br />
neuer Lehrmittel im Bereich der Informatik.<br />
Pädagogische Arbeitsstelle<br />
Auch im Jahre 2004 war die Pädagogische Arbeitsstelle<br />
(PA) vorwiegend abteilungsübergreifend tätig. Exemplarisch<br />
sollen die folgenden Arbeiten erwähnt werden.<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Im Bereich der Sonderschulung und der pädagogisch-therapeutischen<br />
Massnahmen hat die PA bei Zuteilungen und<br />
Abläufen weitere kleine Optimierungen erreicht. - Das Projekt<br />
«Aufbau von Schulsozialarbeit an den liechtensteinischen<br />
Schulen» ist bereits so weit vorangeschritten, dass<br />
im Februar 2005 mit der Erhebung von projektrelevanten<br />
Daten im Arbeitsalltag der Schulsozialarbeit begonnen<br />
werden kann. - Die themenbezogene Evaluation des Ergänzungsunterrichts<br />
an den Primar- und Oberschulen ist<br />
abgeschlossen. Im kommenden Jahr wird es darum gehen,<br />
die Empfehlungen mit der Lehrerschaft zu diskutieren und<br />
Massnahmen zu treffen. Insgesamt wird dem Ergänzungsunterricht<br />
ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. - Verschiedene<br />
Schulen konnten bei internen Evaluationen und Projekten<br />
von der PA unterstützt werden. Im Kontext der zunehmenden<br />
Heterogenität in Schulklassen erarbeitet die PA ein Konzept<br />
zur Begabungsförderung im Fürstentum <strong>Liechtenstein</strong>.<br />
- Das Konzept «Schriftliche Ergänzung zum Beurteilungsgespräch<br />
an den Primarschulen» wurde von der Regierung<br />
zur Kenntnis genommen. Eine Kommission muss nun auf<br />
der Grundlage einer kleinen Vernehmlassung die definitive<br />
Art der schriftlichen Beurteilung erarbeiten. - Ein umfassendes<br />
Konzept bezüglich Standardisierung wurde erstellt. Es<br />
ging dabei darum, alle Arbeiten in diesem Bereich in einer<br />
Gesamtschau darzustellen und die weiteren Schritte zu definieren.<br />
- Die PISA-Studie wurde von der PA analysiert und<br />
für interne und externe Informationsveranstaltungen aufbereitet.<br />
Weitere liechtensteinspezifische Analysen wurden<br />
vorgenommen. Diese werden dazu dienen, um weitere Verbesserungsmöglichkeiten<br />
im Bildungssystem aufzuzeigen<br />
und an die Hand zu nehmen. - Die PA konnte zusammen<br />
mit der Koordinatorin im Bereich Deutsch als Zweitsprache<br />
(DaZ) einen grösseren Lehrgang organisieren, welcher die<br />
Lehrpersonen im DaZ-Bereich für ihre Arbeit weiter qualifiziert.<br />
Der Kurs ist ausgebucht und beginnt im Januar 2005.<br />
Arbeitsstelle Schulinformatik (assi)<br />
Das Schulnetz, das die Informatikbedürfnisse der öffentlichen<br />
Schulen abdeckt, umfasst nun ca. 1450 PC s, 230<br />
Drucker, 20 Serversysteme und zahlreiche weitere Systemkomponenten,<br />
die von fünf Technikern gewartet werden.<br />
Zum Kundenkreis der assi zählen ca. 5000 Benutzer. Um<br />
den wachsenden Anforderungen längerfristig gerecht<br />
zu werden, erfolgten im Berichtsjahr 2004 umfangreiche<br />
Erweiterungen im Bereich der zentralen Serversysteme.<br />
Erwähnenswert sind auch die systematischen Automatisierungsmassnahmen,<br />
die eine wirtschaftliche Infrastrukturwartung<br />
ermöglichen. Mittels einer webbasierenden<br />
Anwendung sind nebst den umfangreichen Informationen<br />
im Intranet auch Schülerdaten, Klassenlisten und Lehrpersonenlisten<br />
direkt für alle Lehrpersonen verfügbar.<br />
Auch in diesem Jahr wurde die Aus- und Weiterbildung der<br />
Lehrpersonen in den Bereichen der «persönlichen Computerkompetenz»<br />
und in der «pädagogischen ICT-Kompetenz<br />
für den Einsatz im Unterricht» weiter ausgebaut. Im Kalenderjahr<br />
2004 fanden 65 ICT-Kurse mit 617 Lehrpersonen<br />
aus allen Stufen statt. Dabei wurden insgesamt 917<br />
Kursstunden in der unterrichtsfreien Zeit investiert. Die assi<br />
betreut im Schuljahr 2004/05 in jeder Schule einen ICT-Koordinator,<br />
dessen Aufgabe es ist, in der Praxis erprobte ICT-<br />
Einsatzmöglichkeiten und stufengerechte Module für den<br />
pädagogischen Einsatz von ICT anhand konkreter Unterrichtskonzepte<br />
zu fördern. Damit wurde erreicht, dass der<br />
Computer von den Lehrerinnen und Lehrern als wirkungsvolles<br />
Lerninstrument im eigenen Unterricht eingesetzt werden<br />
kann.<br />
Die assi verfolgt mit ihrer Strategie die längerfristige Ablösung<br />
von «Softwarekonserven» zu Gunsten von guten und<br />
121
122<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
wirksamen Einsatzmöglichkeiten mit der bereits vorhandenen<br />
Standardsoftware (Office etc.) und ein langsames<br />
Einlenken zu webbasierenden Lösungen (eLearning). - Im<br />
Projekt Kidsmart evaluiert die assi mit 5 Kindergärten den<br />
möglichen Einsatz des Computers im Kindergarten. Ein Abschlussbericht<br />
ist Ende 2005 zu erwarten. - Bis Ende 2004<br />
haben 357 Schülerinnen und Schüler der Weiterführenden<br />
Schulen in <strong>Liechtenstein</strong> und 74 Lehrpersonen mit einem<br />
ECDL-Zertifikat (European Computer Driving Licence) abgeschlossen.<br />
<strong>Liechtenstein</strong> verfügt über eine zeitgemässe, qualitativ hoch<br />
stehende und gut gewartete ICT-Infrastruktur. Die Strategie<br />
in Technik und ICT-Pädagogik ist im internationalen Vergleich<br />
beispielhaft.<br />
Atelier Neues Lernen<br />
Comenius<br />
Arbeitsschwerpunkt war das Comenius Projekt «Neues Lernen<br />
- Train the Trainer». Ziel dieses Projektes ist die Verbreitung<br />
der Unterrichtsmethode «Neues Lernen» und der<br />
geschaffenen Materialien in Europa sowie die nachhaltige<br />
Sicherung des Erfolgs. Wieder sind Partner aus 11 Ländern<br />
beteiligt. Ziel ist eine modular aufgebaute Lehrerweiterbildung,<br />
deren einzelne Teile, mit finanzieller Unterstützung<br />
durch Comenius, in verschiedenen Ländern Europas belegt<br />
werden können. Die universitäre Anerkennung dieser Zusatzausbildung<br />
in Form von Credits ist noch in Abklärung<br />
(Verbindungen mit Universitäten in Innsbruck, Schweden<br />
und Malta). Im vergangenen Jahr organisierte das Atelier im<br />
Februar ein Meeting in Feldkirch und im Oktober ein Meeting<br />
in Malta. In der Zwischenzeit wurden die Kursinhalte<br />
entwickelt und das zugehörige Unterrichtsmaterial erstellt.<br />
Zudem arbeitetet das Atelier an den Filmaufnahmen für einen<br />
neuen Werbefilm mit.<br />
Sprachassistenten<br />
«Neues Lernen» unterstützte wiederum die Sprachassistenten<br />
und -assistentinnen. An regelmässigen Treffen wurde<br />
ihr Einsatz im Unterricht besprochen und vorbereitet. Viele<br />
der Sprachassistentinnen und Sprachassistenten nutzen die<br />
Infrastruktur und das Know-how des Ateliers, um eigenes<br />
Unterrichtsmaterial zu erstellen.<br />
Atelierbetrieb<br />
Die «Neues Lernen»-Unterrichtsmaterialen unterliegen einer<br />
ständigen Überarbeitung und Verbesserung. Für regionale<br />
Bestellungen wurden Materialien produziert und ausgeliefert.<br />
Das Beratungsangebot wird von Lehrpersonen aus der<br />
Region gerne angenommen. Einige haben auch die Infrastruktur<br />
genutzt, um eigenes Unterrichtsmaterial zu produzieren.<br />
Wahrnehmung im Ausland<br />
Um die internationale Verbreitung der Methode zur fördern,<br />
nimmt das Atelier am Sokrates Projekt «eEuro Inclusion»<br />
teil. Diese Internetplattform dient der Koordination von<br />
Lingua- und Comeniusprojekten und der Veröffentlichung<br />
ihrer Ergebnisse. Während der Filmaufnahmen zum neuen<br />
Werbefilm in Spanien kam ein Team vom spanischen TV<br />
Sender Catalan K3 zu Besuch. Es entstand ein Bericht über<br />
«Neues Lernen» in <strong>Liechtenstein</strong>. «Neues Lernen» arbeitet<br />
in verschiedenen Gremien an der Verbreitung des Europäischen<br />
Sprachenportfolios mit.<br />
Kursangebote<br />
In Zusammenarbeit mit der Erwachsenenbildung «Stein-<br />
Egerta» wurden Sprachkurse und Weiterbildungen für<br />
Kursleiter angeboten. Für die Flüchtlingshilfe wurde ein Intensivsprachkurs<br />
durchgeführt.<br />
Kommissionen, Arbeitsgruppen und<br />
Vereinigungen<br />
Schulrat<br />
Der Schulrat befasste sich im Berichtsjahr mit folgenden Geschäften:<br />
– Rückstellung von schulpflichtigen Kindern um ein Jahr<br />
bzw. Erteilung der Bewilligung zum vorzeitigen Kindergarten-<br />
bzw. Schuleintritt;<br />
– freiwillige Wiederholung bzw. Überspringen einer Primarschulstufe;<br />
– Umteilung bzw. Übertritt von Schülerinnen und Schülern<br />
in eine andere Schulart;<br />
– Übertrittsprüfungen in die Realschule bzw. in das <strong>Liechtenstein</strong>ische<br />
Gymnasium;<br />
– Aufnahme in das 10. Schuljahr;<br />
– Aufnahme in die Berufsmittelschule <strong>Liechtenstein</strong>;<br />
– Aufnahme in das <strong>Liechtenstein</strong>ische Gymnasium bzw.<br />
Übertritt vom Collegium Mehrerau ins LG;<br />
– Freistellung vom Unterricht für Schulbesuch im Ausland;<br />
– Festsetzung der obligatorischen Weiterbildung für Lehrkräfte;<br />
– Neubestellung von Schulleitungen;<br />
– Eintritte und Austritte am Heilpädagogischen Zentrum;<br />
– Sonderschulung bzw. Verlängerung der Sonderschulung<br />
im Ausland;<br />
– Wiedereingliederungen in die Regelschule;<br />
– Bewilligung des Lehrpersonals an den Privatschulen im<br />
Fürstentum <strong>Liechtenstein</strong>;<br />
– zwei Beschwerden wegen Umteilung in eine andere<br />
Schulart;<br />
– eine Beschwerde betreffend Übertritt in eine andere<br />
Schulart;<br />
– eine Beschwerde betreffend Verlängerung der Legasthenietherapie.<br />
Im Rahmen des Übertrittsverfahrens von der Primarschule in<br />
die Sekundarschulen hatte der Schulrat aufgrund von Uneinigkeit<br />
zwischen der Lehrerempfehlung und dem Elternwunsch<br />
in 36 Fällen zu entscheiden. 35 Schülerinnen und<br />
Schüler haben die Möglichkeit einer Prüfung in Anspruch<br />
genommen. Drei davon haben die Prüfungen positiv absolviert.<br />
Der integrierten Sonderschulung von einem Kind im<br />
öffentlichen Kindergarten, der integrierten Sonderschulung<br />
bzw. Verlängerung der integrierten Sonderschulung von insgesamt<br />
sieben Kindern in der Primarschule (1. bis 5. Klasse),<br />
von drei Schülern in der Oberschule und von einer Schülerin<br />
in der Realschule stimmte der Schulrat zu.<br />
Maturakommission<br />
Auch im vergangenen Jahr traf sich die Maturakommission<br />
zu einem Unterrichtsbesuch in den Maturaklassen und zu<br />
drei Konferenzen: Bei der ersten Sitzung im März wurde Dr.<br />
Edwin Züger, Rektor der Interstaatlichem Maturitätsschule<br />
für Erwachsene, in die Kommission aufgenommen. Die Regierung<br />
hatte ihn als Nachfolger von P. Dr. Ephrem Bucher<br />
bestellt.<br />
Von der Maturakommission wurden beim ersten Treffen die<br />
schriftlichen Prüfungsaufgaben nach Einholung von Gutachten<br />
der Mitglieder der Unterrichtskommission des LG<br />
genehmigt. Weiters wurde der Prüfungsplan zur Kenntnis<br />
genommen und die Aufgabenteilung vereinbart. Im Zentrum<br />
der zweiten Sitzung stand die Entscheidung über die<br />
Zulassung der Maturandinnen und Maturanden zu den
Prüfungen. Das dritte Treffen war die Maturaschlusskonferenz.<br />
Gemeinsam mit allen Fachlehrpersonen hat die Maturakommission<br />
aufgrund der Beurteilungen der schriftlichen<br />
und mündlichen Prüfungen sowie unter Berücksichtigung<br />
der Erfahrungsnoten der Maturandinnen und Maturanden<br />
die Entscheidung über das Bestehen der Matura gefällt.<br />
Am 19. Mai 2004 wurde die Matura 2004, die 53. seit der<br />
Gründung der Schule, mit einem eindrücklichen Dankgottesdienst<br />
in der Pfarrkirche Ruggell und einer stimmungsvollen<br />
Maturafeier im Gemeindesaal abgeschlossen. Dr. Rudolf<br />
Hagen, Präsident der Maturakommission, freute sich, allen<br />
zur Prüfung angetretenen 37 jungen Frauen und 29 jungen<br />
Männern das Maturazeugnis überreichen zu können (37<br />
mit der Matura Typus B, 29 mit der Matura Typus E).<br />
Berufsmaturakommission<br />
Die Berufsmaturakommission leitet und beaufsichtigt das<br />
Verfahren zur Erlangung der Berufsmaturität. Auch für die<br />
Maturaprüfungen 2004 wurde der Beschluss, einen Termin<br />
am Ende des vierten Semesters und einen nach den Sommerferien<br />
anzubieten, beibehalten. Der zweite Termin gilt<br />
auch als Wiederholungsmöglichkeit. Von den 47 zur Berufsmatura<br />
angetretenen Studierenden haben 30 das Berufsmaturitätszeugnis<br />
erhalten; 17 Personen konnten für ihre<br />
bestandenen Teilprüfungen ein Zertifikatszeugnis erhalten.<br />
Kommission zur Prüfung von provisorisch angestellten<br />
Lehrpersonen<br />
Das Berichtsjahr 2004 stand im Zeichen des neuen Lehrerdienstgesetzes<br />
und der entsprechenden Verordnung,<br />
die am 1. August 2004 in Kraft getreten sind. An acht<br />
Prüfungsterminen legten insgesamt 143 Kandidatinnen<br />
und Kandidaten - erstmals auch Kindergärtnerinnen - die<br />
mündlichen Prüfungen in Schulgesetzgebung und Geschichte<br />
ab, während die Prüfung in Staatskunde infolge<br />
hoher Anmeldungen zum ersten Mal in schriftlicher Form<br />
durchgeführt wurde. Daran haben 78 Lehrpersonen teilgenommen.<br />
Die Vorbereitungskurse sind im Fach Schulgesetzgebung<br />
durch Dr. Jürg Dinkelmann, in Staatskunde<br />
durch Norbert Bürzle und in Geschichte durch Harald<br />
Wanger in Vertretung von PD Dr. Peter Geiger abgehalten<br />
worden. Im Fachbereich Landeskunde wurden von zwei<br />
Lehrpersonen schriftliche Arbeiten an Stelle der mündlichen<br />
Prüfungen eingereicht.<br />
Kommission «Unterstützungsstrukturen»<br />
Die Kommission «Unterstützungsstrukturen» wurde im<br />
September des Berichtsjahres von der Regierung eingesetzt<br />
und hat den Auftrag, die bestehenden Unterstützungssysteme<br />
im schulischen und familienergänzenden Bereich zu<br />
beurteilen und eine Bedürfnisabklärung vorzunehmen. Zielführende<br />
Änderungen oder Anpassungen bzw. weitere Vorgangsweisen<br />
sollen bis Frühjahr 2005 in einem Bericht den<br />
Ressorts <strong>Bildungswesen</strong> und Soziales vorgelegt werden. Die<br />
Kommission wird von einer Mitarbeiterin des Schulamtes<br />
und einer Mitarbeiterin des Kinder- und Jugenddienstes geleitet.<br />
Sie ist im Berichtsjahr dreimal zusammengekommen<br />
und hat sich vor allem mit der Bedarfsanalyse zum Thema<br />
«Tagesstrukturen und ausserhäusliche Betreuung» und mit<br />
der Prüfung bestehender Strukturen befasst. Im November<br />
2004 wurde eine Befragung bei allen Eltern der Primarschülerinnen<br />
und Primarschüler durchgeführt. Die Bedarfsanalyse<br />
ist ein Gemeinschaftsprojekt des Amtes für Soziale Dienste<br />
und des Schulamts. Seit Frühjahr 2004 beschäftigen sich<br />
beide Ämter intensiv mit dem Thema und versuchen, Szenarien<br />
für die künftige Entwicklung der Tagesstrukturen an<br />
den Schulen in <strong>Liechtenstein</strong> zu finden. Der guten Zusammenarbeit<br />
der beiden Ämter ist es zu verdanken, dass eine<br />
zweiteilige Studie (Interview- und Fragebogenauswertung)<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
an einen externen Psychologen in Auftrag gegeben werden<br />
konnte. Die Ergebnisse der Studie werden im Frühjahr 2005<br />
erwartet.<br />
Dachverband der Elternvereinigung<br />
Der Dachverband der Elternvereinigungen der <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />
Schulen (DEV) besteht aus 15 Mitgliedvereinen und<br />
dem durch die Delegiertenversammlung gewählten Vorstand,<br />
bestehend aus 6 Vorstandsmitgliedern. Das Vereinsjahr<br />
2004 des Dachverbandes war schwerpunktmässig von<br />
folgenden Aktivitäten geprägt.<br />
5 Vorstandssitzungen, 1 Delegiertenversammlung, mit den<br />
zwei Hauptjahreszielen der Umsetzung der landesweiten Leseförderinitiative<br />
«Lesesäcke» (in Zusammenarbeit mit allen<br />
Elternvereinigungen der Primarschulen und Unterstützung<br />
durch private Sponsoren, Regierung und Schulamt) sowie einer<br />
markanten Steigerung in den Bereichen Marketing und<br />
Kommunikation mit der daraus resultierenden Verbesserung<br />
der finanziellen Situation, Stellungnahmen zu verschiedenen<br />
Themen wie Opferhilfegesetz und Chancengleichheit,<br />
Erfahrungsaustausch mit Mitgliedern des Landesverbandes<br />
sowie Vortrags- und Diskussionsabende. Die Ausrüstung mit<br />
Reflexstreifen für die Erst- und Zweitklässler war eine gemeinsame<br />
Aktion der Landespolizei und des Dachverbandes.<br />
Dieses Projekt wird permanent weitergeführt.<br />
Der DEV-Vorstand sowie sämtliche Mitgliedvereine haben<br />
sich bei der Schülerbeurteilung in der Primarschule mit<br />
Nachdruck zur Einführung einer schriftlichen Ergänzung<br />
zum Elterngespräch eingesetzt. Der DEV-Vorstand arbeitet<br />
in den Kommissionen Schulsozialarbeit und Unterstützungsstrukturen<br />
aktiv mit.<br />
In Bezug auf die Mitgliedschaft bei der «European Parents<br />
Association – EPA» gab es neben einer Verwaltungsratssitzung<br />
in Köln und der Generalversammlung in Frankfurt<br />
Korrespondenz und Informationsaustausch zwischen dem<br />
DEV und der Europäischen Kommission über die liechtensteinischen<br />
Projekte.<br />
Das «Lesesack-Projekt», mit dem Ziel, die Schulkinder der<br />
dritten und vierten Klassen verstärkt zum Lesen zu motivieren,<br />
startete am 17. März 2004 mit einem grossen Lesefest<br />
im Vaduzer Saal, an dem etwa 850 Primarschülerinnen und<br />
-schüler, deren Lehrpersonen, zahlreiche geladene Gäste aus<br />
Fürstenhaus, Regierung, Politik, Behörden, Wirtschaft sowie<br />
Vertreterinnen und Vertreter von Elternvereinigungen aus<br />
dem ganzen Land teilnahmen. Der Erfolg des Projektes motiviert<br />
den DEV, das Projekt mit gewissen Anpassungen nach<br />
den Sommerferien 2005 in eine zweite Phase zu führen.<br />
Das Projekt «Internetauftritt» konnte im Berichtsjahr auf einen<br />
aktuellen sachbezogenen Stand gebracht werden. Die<br />
Qualität und der Umfang entsprechen jedoch nach wie vor<br />
nicht den Zielvorstellungen des DEV-Vorstands, wonach im<br />
Jahr 2005 markante Verbesserungen geplant sind. Ferner<br />
sieht der DEV im Jahr 2005 die Notwendigkeit zur Überarbeitung<br />
und Anpassung der Vereinsstatuten.<br />
Bericht über die Schularten, einzelne<br />
Fachbereiche und weitere Institutionen<br />
des liechtensteinischen Schulwesens<br />
Kindergarten<br />
Im Schuljahr 2004/05 besuchen 817 Kinder in 53 Klassen<br />
den Kindergarten. Eine externe Evaluation mit dem Hauptthema<br />
«Auffällige Kinder» wurde in den Kindergärten von<br />
123
124<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Eschen und Nendeln durchgeführt. Das Projekt «Hochdeutsch<br />
im Kindergarten» startete im Sommer 2004. Dabei<br />
wird in einem Kindergarten ausschliesslich Hochdeutsch<br />
gesprochen, in einem Vergleichskindergarten wird wie bis<br />
anhin unterrichtet. Das Projekt wird evaluiert. In einer Kindergärtnerinnenkonferenz<br />
referierte Frau Mathilde Gyger<br />
zu Erfahrungen, die in diesem Zusammenhang in Projektkindergärten<br />
in Basel-Stadt gemacht wurden. In einer weiteren<br />
Konferenz referierte Frau Beatrice Noelle über Möglichkeiten<br />
und die Wichtigkeit der frühen mathematischen<br />
Erfahrungen im Kindergarten.<br />
Das Kindergartenprogramm von Dr. Penner zur sprachlichen<br />
Förderung von Migrantenkindern, das auch bei<br />
deutschsprachigen Kindern mit Sprachentwicklungsverzögerungen,<br />
bei Kindern mit Lese-/Rechtschreibschwäche<br />
und bei allen Kindergartenkindern zur Festigung der frühen<br />
linguistischen Kompetenz angewendet werden kann, wird<br />
in diesem Schuljahr erstmals in einigen Kindergärten angewendet<br />
und evaluiert. Ebenfalls arbeiten einige DaZ-Kindergärtnerinnen<br />
mit diesem Sprachförderungsprogramm. - Das<br />
Projekt «KidSmart», das den sinnvollen Einsatz des Computers<br />
im Kindergarten erprobt, befasste sich vor allem mit der<br />
kritischen Prüfung von Software für den Kindergarten und<br />
deren Einsatzmöglichkeiten. Weiters wurde eine Evaluation<br />
durchgeführt, die Antworten auf brisante Fragen im Zusammenhang<br />
Kind und Computer liefern soll.<br />
Das neue Lehrerdienstgesetz hat speziell für die Kindergartenstufe<br />
zu einschneidenden Veränderungen geführt.<br />
Kindergärtnerinnen sind nun Landesangestellte wie alle anderen<br />
Lehrpersonen auch. Alle Regelungen im Lehrerdienstgesetz<br />
finden nun auch für den Kindergarten Anwendung.<br />
Pädagogische Kommission Kindergarten<br />
Die pädagogische Kommission Kindergarten befasste sich<br />
intensiv mit dem Thema «Hochdeutsch im Kindergarten».<br />
Eine Bestandesaufnahme «Hochdeutsch im Unterricht» in<br />
unseren Kindergärten diente als Grundlage für das weitere<br />
Vorgehen. Die Kindergärtnerinnen erhielten den Arbeitsauftrag,<br />
ein Projekt zum Thema «Hochdeutsch im Kindergarten»<br />
in ihre Jahresplanung aufzunehmen und im Unterricht<br />
umzusetzen.<br />
Primarschule<br />
An den 14 Primarschulen werden im Schuljahr 2004/05 in<br />
129 Klassen insgesamt 2164 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.<br />
Schwerpunkte der Bearbeitung an den Primarschulen bildeten<br />
die Umsetzung des Lehrerdienstgesetzes mit der<br />
entsprechenden Lehrerdienstverordnung und der Schulorganisationsverordnung,<br />
die Einführung des neuen Mathematiklehrmittels<br />
«Mathe logisch 4 und 5» mit der entsprechenden<br />
Weiterbildung der Lehrpersonen, die Evaluation und die<br />
Anpassung des Instrumentes «Beurteilungskriterien und Anforderungsprofil»<br />
im Zusammenhang mit dem Übertrittsverfahren,<br />
die Qualitätssicherung und -entwicklung im Bereich<br />
der internen und externen Evaluation (Primarschulen Triesenberg<br />
und Ruggell) sowie die Weiterführung bzw. Umsetzung<br />
der PISA-Massnahmen in den Handlungsfeldern Förderung<br />
der deutschen Unterrichtssprache und Leseförderung. Die<br />
Ausarbeitung des Konzeptes «Schriftliche Ergänzung zum<br />
Beurteilungsgespräch an den Primarschulen» bildete im Berichtsjahr<br />
2004 einen weiteren Arbeitsschwerpunkt.<br />
Oberschule<br />
Im Schuljahr 2004/05 werden an den drei Oberschulen 431<br />
Schülerinnen und Schüler in 34 Klassen (davon 6 Kleinklassen)<br />
unterrichtet. 111 Jugendliche traten im Sommer 2004<br />
in die Berufswelt und ins Freiwillige 10. Schuljahr über. 99<br />
Schülerinnen und Schüler wechselten aus der Primarschule<br />
in die erste Klasse der Oberschule. 18 Jugendliche konnten<br />
aus der 1. oder 2. Klasse der Oberschule in die Realschule<br />
umgeteilt werden. Aus der Realschule wurden hingegen 25<br />
und aus dem Intensivkurs Deutsch als Zweitsprache 6 Jugendliche<br />
der Oberschule zugewiesen.<br />
Die Lehrpersonen haben ihre ICT-Grundausbildungen abgeschlossen.<br />
Im Informatikunterricht haben einige Jugendliche<br />
den ECDL-Führerschein oder Teile davon erworben. In<br />
den zweiten und dritten Klassen wurde das Projekt «Mathematik<br />
auf Realschulniveau» weitergeführt. Die besten Mathematiker<br />
können in diesem Förderprogramm einen entsprechenden<br />
Vermerk im Zeugnis erreichen. Im ersten Jahr<br />
haben 14 Jugendliche dieses Ziel erreicht. Man erhofft sich<br />
davon eine bessere Motivation der Jugendlichen und bessere<br />
Chancen in der Berufswahl. Dies ist ein erster Schritt<br />
zu mehr Kooperation auf der Sekundarstufe I. Gleichzeitig<br />
wurde ein neues Mathematiklehrmittel eingeführt.<br />
Der Ergänzungsunterricht wurde von einer internen Gruppe<br />
und von einer externen Stelle, der Schweizerischen Zentralstelle<br />
für Heilpädagogik in Luzern, evaluiert. Die Empfehlungen<br />
für Veränderungen liegen nun dem Schulamt vor.<br />
Die Schulsozialarbeit wurde als Projekt gestartet und zeigt<br />
bereits erste Erfolge. Die Oberschule Triesen wird in diesem<br />
Schuljahr extern evaluiert. Die Bereiche Stütz- und Förderkurse<br />
(OSV), Hausaufgaben (OSE) und Elternarbeit (OST)<br />
wurden von den Schulen intern evaluiert und darauf entsprechende<br />
Massnahmen eingeleitet.<br />
Realschule<br />
Am Ende des Schuljahres 2003/04 traten 163 Jugendliche<br />
in die Arbeits- und Berufswelt ein. 692 Schülerinnen und<br />
Schüler wurden zu Beginn des Schuljahres 2004/05 in 40<br />
Klassen unterrichtet. Neu sind 210 Schülerinnen und Schüler<br />
in die Realschulen eingetreten. Zu Beginn des Schuljahres<br />
2004/05 wechselten 17 Jugendliche von der ersten Klasse<br />
der Oberschule in die erste Klasse der Realschule und 1 Jugendlicher<br />
von der zweiten Klasse Oberschule in die zweite<br />
Klasse Realschule. Im Berichtsjahr wurden 16 Jugendliche<br />
aus der ersten Klasse, 5 aus der zweiten Klasse und 5 aus<br />
der dritten Klasse der Realschule in die Oberschulen umgeteilt.<br />
Nach der ersten Klasse Realschule wechselten 12 Jugendliche<br />
in die zweite Klasse des <strong>Liechtenstein</strong>ischen Gymnasiums.<br />
Nach der zweiten Klasse Realschule wechselten<br />
4 Jugendliche in die dritte Klasse des <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />
Gymnasiums. Von der dritten Klasse Realschule wurden 2<br />
Jugendliche, von der vierten Klasse Realschule wurden 3 Jugendliche<br />
in die vierte Klasse des <strong>Liechtenstein</strong>ischen Gymnasiums<br />
aufgenommen. 12 Jugendliche sind im Berichtsjahr<br />
aus den verschiedenen Stufen des LG in die Realschulen<br />
übergetreten. 7 von diesen 12 Jugendlichen sind freiwillig<br />
in die Realschule übergetreten.<br />
In diesem Zusammenhang muss wie im letzten Berichtjahr<br />
darauf hingewiesen werden, dass vor allem in der ersten<br />
Klasse Realschule auffällig viele Schülerinnen und Schüler<br />
den Anforderungen nicht genügten. Bemerkenswert ist<br />
auch, dass 12 Schülerinnen und Schüler nach der ersten<br />
Klasse Realschule in das Gymnasium übergetreten sind. Allerdings<br />
muss festgehalten werden, dass kein Jugendlicher<br />
aus der ersten Klasse des <strong>Liechtenstein</strong>ischen Gymnasiums<br />
auf Antrag der Klassenkonferenz in die Realschule umgeteilt<br />
wurde. Ein Jugendlicher aus der ersten Klasse des <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />
Gymnasiums trat freiwillig in die Realschule über.<br />
An der Realschule Schaan startete zu Beginn des Schuljahres<br />
2004/05 das vierjährige Projekt «Sportschule <strong>Liechtenstein</strong>
an der Realschule Schaan». Es wurden zu den Realschülerinnen<br />
und -schülern aus dem Schulbezirk Schaan/Planken<br />
zusätzlich 14 Schülerinnen und Schüler, die von Seiten der<br />
Sportverbände vorgeschlagen wurden, in die beiden ersten<br />
Klassen der Realschule aufgenommen. 2 dieser 14 Schülerinnen<br />
und Schüler wurden im Übertrittsverfahren der<br />
Oberschule, 4 dem <strong>Liechtenstein</strong>ischen Gymnasium zugeteilt.<br />
Der Umgang mit dieser Heterogenität ist für die Realschule<br />
Schaan eine besondere Herausforderung.<br />
Die Lehrpersonen, die in den ersten und zweiten Klassen der<br />
Realschulen Mathematik oder Englisch unterrichten, müssen<br />
ab Beginn des Schuljahres 2004/05 die für alle Realschulen<br />
verbindliche Jahresplanungen umsetzen. Lehrpersonen, die<br />
in den zweiten Klassen Mathematik unterrichten, müssen ihren<br />
Unterricht nach verbindlichen Standards ausrichten. Die<br />
Realschule ist somit die erste Schulart, in der die Lehrpersonen<br />
auf der Grundlage von verbindlichen Jahresplanungen<br />
und Standards, die von einer Kommission erarbeitet wurden,<br />
unterrichten müssen. Parallel zur Umsetzung der verbindlichen<br />
Jahresplanungen und Standards im Fach Mathematik<br />
wurden die Lehrmittel «Zahlenbuch» für die erste Klasse<br />
der Realschule und das Lehrmittel «matbu.ch» für die zweite<br />
Klasse ab Beginn des Schuljahres 2004/05 obligatorisch<br />
eingeführt. Die beiden Lehrmittel sind keine konventionellen<br />
Lehrmittel, weil sie einen völlig neuen Zugang der Lernenden<br />
zur Mathematik ermöglichen. Da insbesondere das «mathbu.ch»<br />
von den Lehrpersonen die Umsetzung von neuen<br />
didaktischen Leitvorstellungen verlangt und das «mathbu.<br />
ch» einen Unterricht ermöglicht, in dem das Handelnde, das<br />
Entdeckende und das Dialogische im Vordergrund stehen,<br />
absolvierten die Lehrpersonen, die im Schuljahr 2004/2205<br />
in einer ersten oder zweiten Klasse das Fach Mathematik<br />
unterrichten, zwei obligatorische Einführungskurse.<br />
Im Rahmen des Angebotes der Realschule in der 4. Klasse<br />
werden ab dem Schuljahr 2004/05 an allen Realschulen interessierte<br />
Schülerinnen und Schüler auf das Cambridge-Zertifikat<br />
«PET» vorbereitet. In diesem Zusammenhang muss auch<br />
erwähnt werden, dass 2 Schülerinnen der Realschule Vaduz<br />
im Berichtjahr das Cambridge-Zertifikat «PET» erwarben.<br />
Die einzelnen Teams der Realschulen engagierten sich wie<br />
im letzten Berichtsjahr für die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung<br />
ihrer Schule. Alle Realschulen bemühten<br />
sich, pädagogische und soziale Zielsetzungen umzusetzen.<br />
Erwähnenswert ist insbesondere das Engagement der Realschulen<br />
bezüglich der Integration von Jugendlichen aus anderen<br />
Kultur-kreisen und bezüglich der Gewaltprävention.<br />
Freiwilliges 10. Schuljahr<br />
Im Schuljahr 2004/05 werden 65 Jugendliche in drei Normal-<br />
und einer Kleinklasse unterrichtet. Im Juli 2004 sind<br />
59 Jugendliche in die Berufs- und Arbeitswelt übergetreten.<br />
Mehrheitlich haben sie eine Berufslehre begonnen.<br />
In einer Reihe von Projekten und einer Berufswahlwoche<br />
versuchten die Lehrkräfte, neben der Erweiterung der Sach-<br />
und Sozialkompetenz bei den Jugendlichen Motivation<br />
und Begeisterung neu zu wecken. Viel Zeit verwendeten<br />
die Lehrpersonen für die Qualitätsentwicklung. So wurde<br />
der Schwerpunkt «Zukunftsbrücke» völlig neu organisiert,<br />
was sich bereits bestens bewährt. Auch der Ergänzungsunterricht<br />
wurde neu strukturiert. Für die Verbesserung der<br />
PR-Arbeit wurde ein Konzept für eine Schulzeitung erarbeitet.<br />
Zudem dokumentiert eine neue Informationsbroschüre<br />
das komplexe Bildungsangebot des Freiwilligen 10. Schuljahres.<br />
Im Kerngeschäft «Unterricht» wurde vor allem auf<br />
die individuelle Förderung und die Gestaltung der Schülerarbeiten<br />
geachtet.<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
<strong>Liechtenstein</strong>isches Gymnasium (LG)<br />
Zu Beginn des Schuljahres 2004/05 besuchten 743 Jugendliche,<br />
408 Schülerinnen und 335 Schüler, in 42 Klassen das<br />
Gymnasium. Aufgrund der prekären Raumsituation gibt<br />
es zwei Wanderklassen, denen leider kein Stammzimmer<br />
zugeteilt werden konnte. 83 Schülerinnen und Schüler<br />
traten im August 2004 neu in die ersten Klassen ein. Aus<br />
den Realschulen wechselten 21 Schülerinnen und Schüler<br />
in die zweite, dritte oder vierte Klasse des Gymnasiums. In<br />
der ersten Stufe der Oberstufe (4. Klassen) konnten wie in<br />
den beiden Vorjahren alle 5 Profile geführt werden (total 7<br />
Klassen). Im Mai 2004 konnten 37 Maturantinnen und 29<br />
Maturanten ihre Gymnasialzeit mit dem Bestehen der Maturaprüfungen<br />
erfolgreich abschliessen.<br />
In diesem Schuljahr vergrösserte sich das Kollegium auf 103<br />
Lehrpersonen. Nach dem Rücktritt von Franz-Xaver Goop<br />
wurde Christian Marti auf Vorschlag des Kollegiums von der<br />
Regierung zum Prorektor bestellt. An den Sitzungen des Rektorats<br />
und der Steuergruppe sowie an den Konferenzen der<br />
Fachvorstände wurden neben den regelmässig im Ablauf eines<br />
Schuljahres anfallenden Arbeiten schwerpunktmässig die<br />
Projektwochen und die Sprachaufenthalte vorbereitet. Viel<br />
Zeit beanspruchten Stellungnahmen und Diskussionen um das<br />
neue Lehrerdienstgesetz, dessen Umsetzung in der Verordnung<br />
und bei den künftigen Dienstverträgen. Entsprechend<br />
dem Leitbild für das <strong>Liechtenstein</strong>ische Gymnasium und dem<br />
dazugehörenden Massnahmenkatalog hat die Steuergruppe<br />
in Zusammenarbeit mit dem Rektorat und beteiligten Lehrpersonen<br />
weitere Vorschläge für die Schulentwicklung erarbeitet,<br />
die im Schuljahr 2004/05 umgesetzt werden sollen.<br />
Im Bereich der Qualitätssicherung und -entwicklung wurden<br />
die bisherigen Bemühungen weitergeführt. Das Statut<br />
der Unterrichtskommission (externe Evaluation und fachliche<br />
Beratung) wurde ergänzt mit Standards für den Besuch<br />
bei den Lehrpersonen. Vom Rektorat aus wurden auch im<br />
letzten Jahr verschiedene Formen der Selbstevaluation und<br />
der kollegialen Zusammenarbeit gefördert.<br />
Das offizielle Mitteilungsheft «LGnachrichten» sowie der<br />
umfangreiche Jahresbericht geben einen vertieften Einblick<br />
in das vielfältige Schulleben am LG.<br />
Unterrichtskommission des <strong>Liechtenstein</strong>ischen Gymnasiums<br />
Die Unterrichtskommission übt im Auftrag der Regierung und<br />
nach Massgabe eines von der Regierung erlassenen Statuts<br />
Beratungs- und Kontrollbefugnisse am <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />
Gymnasium aus. Sie ist Teil der externen Evaluation des Unterrichts<br />
und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung<br />
und -entwicklung. Die Kommission besteht<br />
derzeit aus zehn Mitgliedern, vorwiegend aus der Schweiz<br />
und aus Österreich, die möglichst viele Unterrichtsfächer abdecken.<br />
Die Evaluation der Unterrichtsqualität durch schweizerische<br />
und österreichische Experten ist wichtig, um die<br />
Gleichwertigkeit der schulischen Anforderungen im Vergleich<br />
zu unseren Nachbarländern zu gewährleisten. Der Abteilungsleiter<br />
Mittel- und Hochschule des Schulamtes ist Vorsitzender<br />
der Kommission. An den Sitzungen der Unterrichtskommission<br />
nehmen neben dem Rektorat des LG auch der Referent<br />
für Religionsunterricht und der Inspektor für Schulsport des<br />
Schulamtes sowie ein Vertreter der Lehrerschaft teil. Mindestens<br />
einmal im Jahr trifft sich die Kommission zu einem Erfahrungsaustausch<br />
über ihre Besuchstätigkeit und setzt sich mit<br />
spezifischen, das LG betreffenden Fragen auseinander.<br />
Berufsmittelschule <strong>Liechtenstein</strong> (BMS)<br />
Die Berufsmittelschule ist für Erwachsene konzipiert<br />
und schliesst an die Berufslehre an. Der Lehrgang wird<br />
125
126<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
berufsbegleitend geführt, dauert vier Semester und umfasst<br />
1560 Lektionen Unterricht. Das Ziel der Ausbildung an der<br />
Berufsmittelschule ist die Berufsmatura und der damit verbundene<br />
prüfungsfreie Zugang zu den Hochschulen.<br />
Im Schuljahr 2003/2004 besuchten 127 Studierende das<br />
Wintersemester und 105 das Sommersemester der Berufsmittelschule<br />
<strong>Liechtenstein</strong>. Somit konnte auch in diesem<br />
Jahr der anhaltende Trend einer Zunahme der Studierenden<br />
fortgesetzt werden. Die Studierenden werden in 6 Klassen<br />
unterrichtet. Zu den beiden Maturaterminen (SS 2004 und<br />
WS 2004/05) sind insgesamt 47 Studierende angetreten.<br />
Davon haben 17 von der Möglichkeit Gebrauch gemacht,<br />
Teilprüfungen abzulegen. 30 Studierende haben das Berufsmaturitätszeugnis<br />
erhalten.<br />
Zu den im Jahre 2004 in Angriff genommenen Aufgaben<br />
des Lehrkörpers und des Rektors zählen u.a.:<br />
– Evaluation des neuen Lehrplans (in Arbeit; wird im Mai<br />
2005 an der Schule abgeschlossen);<br />
– Fortsetzung der Kooperation mit schweizerischen Berufsmittelschulen<br />
(Bern, Liestal, St. Gallen);<br />
– Fortsetzung der Entwicklung von Instrumenten zur Qualitätssicherung<br />
an der BMS (internes Maturareglement,<br />
Datenbanken mit Jahresplanung und Stundenprotokollen,<br />
Studenten-Feedback: Fragebogen und Auswertungstool<br />
etc.);<br />
– Inhaltliche Überarbeitung der Anforderungen an die<br />
Projektarbeit (mehr Praxisbezug, mehr Eigenständigkeit,<br />
mehr Vernetzung von Fachbereichen und Fächern);<br />
– u.v.m.<br />
Unterrichtskommission der Berufsmittelschule <strong>Liechtenstein</strong><br />
Die Unterrichtskommission übt im Auftrag der Regierung<br />
und nach Massgabe eines von der Regierung erlassenen<br />
Statuts Beratungs- und Kontrollbefugnisse an der Berufsmittelschule<br />
<strong>Liechtenstein</strong> (BMS) aus. Sie ist Teil der externen<br />
Evaluation des Unterrichts und leistet dadurch einen wichtigen<br />
Beitrag zur Qualitätssicherung und -entwicklung.<br />
Die Kommission hat die Aufgabe,<br />
– in den verschiedenen Fachbereichen zu prüfen, ob der<br />
Unterricht in pädagogischer und methodisch-didaktischer<br />
Hinsicht geeignet ist und ob die Lehrplanziele erreicht<br />
werden;<br />
– die Schulbehörde, das Rektorat und die Fachlehrpersonen<br />
zu begleiten und zu beraten.<br />
Mindestens einmal jährlich trifft sich die Kommission zu<br />
einer gemeinsamen Sitzung. Dabei stehen ein allgemeiner<br />
Erfahrungsaustausch über die Unterrichtsbesuche und die<br />
Auseinandersetzung mit spezifischen, die BMS betreffenden<br />
Fragestellungen im Vordergrund.<br />
Religionsunterricht<br />
Zum Fach Religion und Kultur<br />
Der Schwerpunkt der Arbeit im Jahre 2004 lag in der Konsolidierung<br />
des neu eingeführten Faches «Religion und Kultur»<br />
(Ober- und Realschule, Gymnasium). Von Seiten des Inspektorates<br />
wurden intensive Unterrichtsbesuche gemacht.<br />
Von Seiten der Lehrpersonen wurden genaue Dokumentationen<br />
(Jahresplan) des Unterrichts geleistet. Damit wurden<br />
gute Grundlagen für die Weiterentwicklung und Evaluation<br />
des Faches geschaffen. Für das Schuljahr 2004/05 meldeten<br />
sich 89 % der katholischen Schülerinnen und Schüler für<br />
das Fach Religion und Kultur an. Die Rückmeldungen sind<br />
sehr positiv.<br />
Die Weiterbildungsveranstaltungen wurden von den Lehrkräften<br />
sehr gut besucht. Sehr zufrieden stellend waren<br />
auch wieder die Rückmeldungen der Schülerinnen und<br />
Schüler bezüglich der Schulendtage. Die Zusammenarbeit<br />
mit der Jugendarbeitsstelle funktioniert gut. Seit der Neuorganisation<br />
der gymnasialen Oberstufe besteht für die<br />
Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Wahlpflichtkurse<br />
auszuwählen. Die Angebote aus dem Bereich Religion und<br />
Kultur wurden im letzten Jahr sehr gerne gewählt.<br />
Zum Fach katholischer Religionsunterricht in der<br />
Primarschule<br />
Obwohl das Inspektorat Religion nach dem Gesetz nur geringfügig<br />
für den katholischen Religionsunterricht an Primarschulen<br />
zuständig ist, ist die Arbeitsbelastung in diesem<br />
Bereich nicht geringer geworden. Das Bedürfnis der Katechetinnen<br />
nach einer Begleitung und Betreuung durch das<br />
Schulamt ist gross. Darüber hinaus wurde vom Schulamt die<br />
Möglichkeit einer Supervision angeboten, die auch intensiv<br />
genützt wurde. Ebenso organisierte das Schulamt regelmässige<br />
Weiterbildungsveranstaltungen.<br />
Textiles und Technisches Gestalten und Haushaltkunde<br />
Der Schwerpunkt im Jahre 2004 war bestimmt die Durchführung<br />
der Internationalen Musischen Tagung (IMTA). Sie<br />
wurde am 12. Mai in Vaduz ausgetragen. Die Fachlehrpersonen<br />
für Textiles und Technisches Gestalten haben in allen<br />
Schulhäusern einen grossen Beitrag zu diesem Grossereignis<br />
geleistet. Besonders in den musischen Fächern mussten<br />
Lehrplan- und IMTA-Arbeiten unter einen Hut gebracht<br />
werden. Das Ergebnis war ein voller Erfolg.<br />
Seit 5 Jahren ist der neue Lehrplan in Kraft. Die Umsetzung<br />
der Vorgaben des Lehrplans im Bereich der Vernetzung und<br />
Zusammenarbeit von Fachlehrkräften und Klassenlehrpersonen<br />
hat sehr viel Positives ausgelöst.<br />
Allen Lehrerinnen für Textiles Gestalten, welche die Unterrichtsberechtigung<br />
für den Bereich Technisches Gestalten<br />
auf der PS-Stufe besitzen, wurde eine Nachqualifikation für<br />
die Stufe Sek I angeboten. Zusätzlich bot sich allen Fachlehrerinnen<br />
ein umfangreiches Weiterbildungsangebot bei<br />
verschiedenen Kursträgern im Lande sowie in der näheren<br />
Umgebung an.<br />
Schulsport<br />
Ein bewegtes und bewegendes Jahr liegt hinter uns. 2004<br />
stand ganz im Zeichen des Europäischen Jahres der Erziehung<br />
durch Sport. Die Projektleitung und der Vorsitz im Organisationskomitee<br />
oblag dem Inspektor für Schulsport. Die Zusammenarbeit<br />
mit den Vertretern der Sportorganisationen erwies<br />
sich als äusserst effizient. Bildung und Sport wandelten für<br />
einmal auf gemeinsamen Pfaden. Es wurden vielfältige Jahresaktivitäten<br />
entwickelt, die von den Schulen und von der<br />
Bevölkerung gut angenommen wurden. Der Sportkongress,<br />
schulische und kulturelle Veranstaltungen, Forschungstätigkeit,<br />
Breitensportveranstaltungen sowie eine Schlussparty<br />
bildeten die Schwerpunkte des Jahresprogramms.<br />
Aus schulischer Sicht verdienen einige Anlässe besondere<br />
Erwähnung:<br />
– Ein Landesschulsporttag mit über 700 teilnehmenden<br />
Schülerinnen und Schülern wurde durchgeführt.<br />
– Die Europäischen Schulsportspiele in Mailand wurden mit<br />
mehreren Teams beschickt.<br />
– <strong>Liechtenstein</strong> beteiligte sich am EU-Programm «Olympic<br />
Champions of Education».<br />
– In vielen Schulen fanden sportliche Sonderanlässe mit<br />
Einbezug von Eltern statt.<br />
– Die Sportschule <strong>Liechtenstein</strong> wurde eröffnet.
Die Sporterziehung und der Sport standen im Laufe des<br />
Jahres oft im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Eine<br />
Diskussion über die wichtige Rolle des Sportes bei der Vermittlung<br />
von Werten, Prinzipien, Einstellungen und Verhaltensweisen<br />
hat eingesetzt.<br />
Tagesschule im Kresta (Sonderschule, Heilpädagogisches<br />
Zentrum HPZ)<br />
Am Stichtag 31.12.04 besuchten insgesamt 118 (Vorjahr<br />
110) Kinder und Jugendliche im Kindergarten- und Schulalter<br />
die Sonderpädagogische Tagesschule. Es handelt sich um<br />
insgesamt 36 Mädchen und 82 Knaben. Der grössere Teil<br />
der Schülerinnen und Schüler, 66 (Vorjahr 57), haben ihren<br />
Wohnsitz in <strong>Liechtenstein</strong>, 52 (Vorjahr 53) wohnen in der<br />
benachbarten Schweiz (Kantone St. Gallen und Graubünden).<br />
Es sind vorwiegend schwere Probleme im Umgang mit<br />
der Sprache (Sprachentwicklungsverzögerung), welche zum<br />
Besuch der Sonderpädagogischen Tagesschule führen. Die<br />
Kinder erhalten in Ergänzung zum speziell auf ihre Sprachprobleme<br />
ausgerichteten Schulunterricht intensiv Logopädie<br />
(Sprachtherapie). Die Sprachheilkindergärten und die<br />
Sprachtherapieklassen (Einführungsklassen) werden von 58<br />
(Vorjahr 56) Schülerinnen und Schülern besucht, 23 davon<br />
mit Wohnsitz <strong>Liechtenstein</strong>. 30 Schülerinnen und Schüler<br />
besuchen unsere Langzeitklassen (Unter-, Mittel- und Oberstufe),<br />
20 davon mit Wohnsitz <strong>Liechtenstein</strong>, und fallen im<br />
Besonderen durch Sprachprobleme oder Lernbehinderungen<br />
auf. 30 Kinder (25%) besuchen infolge deutlicher Entwicklungsverzögerung<br />
oder Mehrfachbehinderung unsere<br />
Tagesschule und sind den heilpädagogischen Klassen zugeteilt,<br />
der größte Teil von ihnen, 23, wohnen in <strong>Liechtenstein</strong><br />
(Vorjahr 16).<br />
Der Bereich Therapie besteht aus den Abteilungen Früherziehung,<br />
Logopädie (mit Wahrnehmungstherapie, Legasthenie-<br />
und Dyskalkulietherapie), Psychomotoriktherapie,<br />
Physiotherapie und Ergotherapie. Im Berichtsjahr wurden<br />
in der Früherziehung 44 Kinder abgeklärt, behandelt und<br />
deren Eltern beraten. In der Logopädie waren es insgesamt<br />
684 (Vorjahr 654) Kinder. Bei der Legasthenie sind es insgesamt<br />
105, bei der Psychomotoriktherapie 218, bei der Physiotherapie<br />
67 (Vorjahr 55) und bei der Ergotherapie 124<br />
Kinder. Auch in diesem Berichtsjahr fanden an allen öffentlichen<br />
Kindergärten des Fürstentums <strong>Liechtenstein</strong> logopädische<br />
Reihenuntersuchungen statt.<br />
Der regelmässige Kontakt zum Schulamt, zu den Landes-<br />
und Gemeindeschulen, verschiedenen Ämtern, Ärzten und<br />
vor allem zu den Eltern gewährleistet eine gute und fruchtbare<br />
Zusammenarbeit.<br />
Jugendhaus Malbun<br />
Bei allen Skilagern sind keine schwer wiegenden Verletzungen<br />
unter den Teilnehmern aufgetreten. Die gute Betreuung<br />
durch die vier bis sechs Skilehrer hat sicher auch dazu<br />
beigetragen. Die Wander- und Spiellager im Sommer sind<br />
ebenfalls ohne nennenswerte Zwischenfälle über die Bühne<br />
gegangen.<br />
Das Jugendhaus Malbun wurde von 32 verschiedenen<br />
Gruppen aus dem In- und Ausland besucht (26 Gruppen<br />
aus liechtensteinischen Schulen, 4 einheimische Gruppen<br />
und 2 Gruppen aus dem Ausland). Für diese rund 1150<br />
Gäste wurden 10 200 Mahlzeiten zubereitet. Dazu kamen<br />
noch 4 500 Übernachtungen mit Frühstück.<br />
Abgesehen von den üblichen Unterhaltsarbeiten sind am<br />
Gebäude im Berichtsjahr keine grösseren Renovationsarbeiten<br />
durchgeführt worden. Die anfallenden Kosten<br />
für den Betrieb sind im budgetierten Rahmen geblieben.<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Die Rückmeldungen der Lagerleitungen belegen, dass das<br />
Jugendhaus Malbun auch in diesem Jahr seine Gäste bestens<br />
betreut hat.<br />
Hallenbad Schulzentrum Unterland<br />
Im Jahr 2004 besuchten 40 329 Erwachsene und 18 994<br />
Kinder das Hallenbad SZU. Dazu kamen 2 545 Eintritte von<br />
Vereinsmitgliedern und 19 291 Eintritte des Schulschwimm-<br />
Unterrichts. Diese total 81 159 Eintritte wurden an 331 Betriebstagen<br />
mit einem Tagesdurchschnitt von 245 und einer<br />
Besucherspitze von 552 Badegästen erreicht. Die vier Bademeister,<br />
ihr Stellvertreter und drei Bad-Aufsichten sowie zwei<br />
Reinigungs-Teilzeit-Angestellte sorgten für einen einwandfreien<br />
Betrieb. Die im Rahmen der gesetzlichen Selbstkontrolle<br />
durchgeführten Abklatsch- und Wasser-Proben wie<br />
auch die vom Amt für Lebensmittelkontrolle durchgeführten<br />
Wasserproben gaben zu keinerlei Beanstandungen Anlass.<br />
Privatschulen<br />
<strong>Liechtenstein</strong>ische Waldorfschule<br />
Im Schuljahr 2004/05 werden an der <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />
Waldorfschule 140 Kinder in 9 Klassen und 2 Kindergärten<br />
unterrichtet. Alle Klassen werden als Einzelklassen geführt.<br />
Die Schulgebäude befinden sich derzeit an drei verschiedenen<br />
Standorten in Schaan: «Im Aescherle» die Klassen 5 - 9, «Im<br />
Bretscha» die Klassen 1 - 4, die Heileurythmie und der zweite<br />
Kindergarten sowie in der «Zollstrasse» eine Kindergartengruppe.<br />
Das Personal setzt sich aus 9 vollamtlichen Lehrpersonen,<br />
13 teilzeitbeschäftigten Lehrkräften und 2 Kindergärtnerinnen<br />
zusammen. Die pädagogische Arbeit basiert auf der<br />
Menschenkunde Rudolf Steiners. Ein besonderes Augenmerk<br />
wird der künstlerischen Unterrichtsgestaltung geschenkt. Die<br />
Erziehung der Kinder verlangt nach einem möglichst optimalen<br />
Zusammenspiel von Schule und Elternhaus.<br />
Der Landesschulrat Österreichs setzt das Abschlusszeugnis<br />
der Waldorfschüler nach dem 9. Schuljahr dem Hauptschulabschluss<br />
gleich (Anerkennung). Die <strong>Liechtenstein</strong>ische<br />
Waldorfschule arbeitet im gemeinsamen Projekt «Wege zur<br />
Qualität» mit der Arbeitsgemeinschaft der R. Steiner Schulen<br />
der Schweiz zusammen.<br />
Die <strong>Liechtenstein</strong>ische Waldorfschule konnte 2004 bereits<br />
ihr 20-jähriges Jubiläum feiern.<br />
f o r m a t i o Primar- und Sekundarschule<br />
Im Januar 2003 wurde der f o r m a t i o Privatschule von<br />
der <strong>Liechtenstein</strong>ischen Regierung das Öffentlichkeitsrecht<br />
verliehen.<br />
f o r m a t i o bilinguale Primarschule<br />
Die bilinguale Primarschule der f o r m a t i o in Triesen wurde<br />
2001 eröffnet. Die Jahrgangsklassen im üblichen Sinne sind<br />
aufgehoben. Die 1. - 3. Klasse wird als Eingangsstufe und<br />
die 4. und 5. Klasse als Übertrittsstufe geführt. Die Schülerzahl<br />
der bilingualen Primarschule beträgt 15. Englisch<br />
und Deutsch sind gleichwertige Unterrichtssprachen und<br />
die Kinder geniessen individuelle Förderung. Lehrkräfte mit<br />
deutscher und englischer Muttersprache unterrichten nach<br />
dem liechtensteinischen Primarschullehrplan. Schwerpunkte<br />
sind Deutsch und Englisch, Musik, Lern- und Arbeitstechniken<br />
und individuelle Begabungsförderung. Neu ab Herbst<br />
2004 bietet die f o r m a t i o für Frühleser und Frührechner<br />
die Möglichkeit, ihre Schullaufbahn, nach Feststellung der<br />
Schulfähigkeit, frühzeitig (d.h. vor dem 6. Lebensjahr) zu<br />
beginnen.<br />
Die Vorbereitungen für ein EU Comenius Projekt der Primarschulen<br />
wurden mit den Partnerschulen in Italien,<br />
127
128<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Österreich, Litauen und der Slowakei getroffen. Das Thema<br />
lautet: «We are not so different» - die Projektsprache ist<br />
Englisch und die Projektleitung hat die f o r m a t i o übernommen.<br />
f o r m a t i o bilinguale Sekundarschule<br />
Die Schülerzahl der vier Sekundarschulklassen beträgt 65,<br />
der Personalstand sechs Haupt- und sechs Teilzeitlehrkräfte.<br />
Der Schwerpunkt liegt in der individuellen Schülerförderung,<br />
wobei die Begabungsförderung vor allem in Englisch,<br />
Informatik, Kunst u.a. Gegenständen stattfindet. Die Fächer<br />
Geographie und Musik werden auf Englisch unterrichtet -<br />
dadurch konnte der bilinguale Unterricht der f o r m a t i o<br />
(Deutsch - Englisch) erweitert werden. Der Projektunterricht<br />
konnte weiter ausgebaut und die 2001 gegründete Schülerfirma<br />
«f o r m a t i o Kleinunternehmen» erfolgreich weitergeführt<br />
werden.<br />
Das EU Comenius Projekt «Perspectives of European Youth»<br />
wurde mit den Partnerschulen aus Deutschland, Schottland,<br />
Italien und Portugal erfolgreich abgeschlossen. Ein neues EU<br />
Projekt mit dem Titel «Success for everyone: facing mixed<br />
abilities» ist im Vorbereitungsjahr und wird 2005/06 mit den<br />
Partnern aus Schottland, Deutschland, Lettland und Bulgarien<br />
starten. Die Projektleitung wird die Comeniusgruppe der<br />
f o r m a t i o übernehmen.<br />
Private Hochschulinstitutionen<br />
Internationale Akademie für Philosophie (IAP)<br />
Im Sommersemester 2004 waren 17 Studenten an der IAP<br />
inskribiert. Am Ende des Semesters haben sechs Doktoren<br />
und ein Bakkalaureus ihr Studium abgeschlossen. Im darauffolgenden<br />
Wintersemester 2004 waren 8 Studenten an<br />
der IAP inskribiert.<br />
Seit August ist Prof. Dr. Josef Seifert als Direktor eines neuen<br />
IAP Campus in Santiago de Chile (Chile) tätig. Er betreut<br />
seine Doktoranden an der IAP in <strong>Liechtenstein</strong> weiter und<br />
wird zweimal im Jahr an der IAP in <strong>Liechtenstein</strong> Blockkurse<br />
abhalten. Im September ist Prof. Dr. Mariano Crespo aus<br />
der IAP ausgeschieden. Er wird seine akademische Tätigkeit<br />
an der Katholischen Universität in Santiago de Chile (Chile)<br />
fortsetzen. Ass. Prof. Dr. Martin Cajthaml, Geschäftsführer<br />
des Internationalen Platon-Zentrums der IAP, hat die Aufgabe<br />
der Studienberatung von Prof. Crespo übernommen.<br />
Die IAP hat ein neues postgraduales Studienprogramm<br />
eingeführt. Es wird wissenschaftlich federführend vom Internationalen<br />
Platon-Zentrum der IAP durchgeführt. Dazu<br />
konnten renommierte Hochschullehrer der Universitäten<br />
Granada, Toronto, Tübingen und Würzburg als Gastprofessoren<br />
verpflichtet werden. Das Programm wird am 1. Februar<br />
2005 beginnen.<br />
Universität für Humanwissenschaften<br />
Nach dem Weggang des Gründungsrektors ist die neue<br />
Führungsorganisation inzwischen auf die definitive Fortführung<br />
der Universität ausgerichtet. Die strategischen<br />
Grundabsichten definieren ein neues und begründetes<br />
postgraduales Ausbildungsangebot auf hohem Niveau mit<br />
verstärkter Verankerung im Fürstentum <strong>Liechtenstein</strong>. Der<br />
Einbezug anderer Universitäten, der lokalen Industrie, des<br />
Gewerbes und der Behörden ist für die Verantwortlichen<br />
der Universität selbstverständlich. Externe Beiräte aus Forschung<br />
und Lehre, die jedem Studienprogramm zugeordnet<br />
werden, gewähren eine effiziente Qualitätskontrolle.<br />
Die bereits gestarteten Lehrgänge «Psychologie/Management»<br />
und «Med. Hypnose» konnten zur Zufriedenheit<br />
aller ordnungsgemäss im laufenden Jahr beendet werden.<br />
Ein neues Diplomstudium «Mediation» hat mit Erfolg im<br />
Frühjahr begonnen. Vorbereitungen für ein neues Promotionsstudium<br />
wie auch für weitere berufsbegleitende Masterstudien<br />
(Beginn Herbst 2005) nehmen inzwischen konkrete<br />
Formen an.<br />
<strong>Liechtenstein</strong>-Institut<br />
Im Berichtsjahr konnten zwei mehrjährige Forschungsprojekte<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt werden: die Forschungsarbeit<br />
des Politikwissenschaftlers Dr. Wilfried Marxer über<br />
die «Medien in <strong>Liechtenstein</strong> - Strukturanalyse der Medienlandschaft<br />
in einem Kleinstaat» sowie das umfangreiche<br />
Werk des Rechtswissenschafters Dr. Herbert Wille über<br />
«<strong>Liechtenstein</strong>isches Verwaltungsrecht - Ausgewählte Gebiete».<br />
Sieben weitere Forschungsarbeiten sind noch in Bearbeitung.<br />
Nebst diesen beiden umfangreichen Monographien erschienen<br />
aus der Werkstatt des <strong>Liechtenstein</strong>-Instituts im<br />
Berichtsjahr zahlreiche weitere Publikationen in Fachzeitschriften<br />
und Sammelbänden. Allein in der institutseigenen<br />
Reihe «Beiträge <strong>Liechtenstein</strong>-Institut» konnten letztes Jahr<br />
sechs wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht werden.<br />
Das im Rahmen der Forschungen erarbeitete Wissen wurde<br />
mittels öffentlicher Veranstaltungen und Symposien zur Diskussion<br />
gestellt. So präsentierte Dr. Herbert Wille im Rahmen<br />
einer 4-teiligen Vorlesung zum Thema «Ausgewählte<br />
Gebiete des liechtensteinischen Verwaltungsrechts» seine<br />
Forschungsergebnisse und diskutierten die Politikwissenschaftler<br />
des <strong>Liechtenstein</strong>-Instituts im Wintersemester im<br />
Rahmen einer 5-teiligen Ringvorlesung die «Herausforderung<br />
Demokratie». Im geschlossenen Kreis versuchten darüber<br />
hinaus im Sommer 2004 zwölf Wirtschaftshistoriker<br />
unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Merki, die Funktions-<br />
und Bedeutungsverschiebungen wichtiger europäischer<br />
Finanzplätze und Offshore-Zentren während des 20.<br />
Jahrhunderts darzulegen und zu erklären.<br />
Ausserdem bot das <strong>Liechtenstein</strong>-Institut nicht nur weitere<br />
interessante Einzelvorträge sowie zwei «Kolloquien zum<br />
liechtensteinischen Recht» an, sondern wurden die Forscherinnen<br />
und Forscher des <strong>Liechtenstein</strong>-Instituts auch von<br />
zahlreichen anderen Organisationen als Experten, Dozenten,<br />
Referenten resp. Moderatoren beigezogen. Überhaupt<br />
war die Expertenmeinung der am <strong>Liechtenstein</strong>-Institut tätigen<br />
Forschenden sehr gefragt. So wurde allein Dr. Herbert<br />
Wille im Berichtsjahr von der Regierung des Fürstentums<br />
<strong>Liechtenstein</strong> um die Erstellung von vier umfangreichen<br />
Gutachten ersucht.<br />
EU-Bildungsprogramm SOKRATES<br />
Die zweite Phase des SOKRATES-Programms (SOKRATES II)<br />
begann am 1. Januar 2000 und endet am 31. Dezember<br />
2006. Administrativ wird das Programm von der Sokrates<br />
Nationalagentur <strong>Liechtenstein</strong> (NA), welche im Schulamt<br />
(Abteilung Hoch- und Mittelschulen) integriert ist, betreut.<br />
Nachstehend einige Erläuterungen zu den Unterprogrammen<br />
von SOKRATES:<br />
COMENIUS (Schulbildung)<br />
Im Rahmen des Unterprogramms COMENIUS 1 (Schulpartnerschaften)<br />
verlängerten alle Schulen ihre Projekte. Neben<br />
diversen Mobilitäten innerhalb dieser Projekte organisierten<br />
die Primarschulen Nendeln und Eschen in ihrem 2. Projektjahr<br />
ein Projekttreffen und luden Lehrpersonen ihrer Partnerschulen<br />
aus Frankreich, Irland und Italien für eine Woche
nach <strong>Liechtenstein</strong> ein. Die f o r m a t i o Sekundarschule<br />
nahm an einem Vorbereitungstreffen teil, um zusammen<br />
mit Lehrpersonen aus anderen Ländern einen Antrag für ein<br />
COMENIUS 1 Projekt auszuarbeiten. - Insgesamt hat die NA<br />
im Berichtsjahr die Anträge von drei Lehrpersonen für den<br />
Besuch einer Aus- und Weiterbildungsveranstaltung für das<br />
Schulpersonal (COMENIUS 2) bewilligt. Des Weiteren sind<br />
eine <strong>Liechtenstein</strong>erin und ein <strong>Liechtenstein</strong>er als COMENI-<br />
US-Fremdsprachenassistenten in Nordirland bzw. Spanien<br />
tätig.<br />
ERASMUS (Hochschulbildung)<br />
Die Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> (FHL) ist die einzige Hochschule<br />
in <strong>Liechtenstein</strong>, welche von der EU-Kommission die<br />
ERASMUS-Charta erhalten hat. Diese Charta ermöglicht<br />
den Hochschulen, vollumfänglich an allen ERASMUS-Unterprogrammen<br />
teilzunehmen sowie für diverse Aktivitäten<br />
eine finanzielle Förderung durch EU-Mittel zu beantragen. -<br />
Das Unterprogramm ERASMUS 2 ermöglicht die Studenten-<br />
und Dozenten-Mobilität innerhalb Europas. 38 Studierende<br />
(11 <strong>Liechtenstein</strong>erinnen und <strong>Liechtenstein</strong>er, welche an<br />
einer Hochschule in der Schweiz oder in Österreich studieren,<br />
und 27 Studierende der FHL) haben für das Studienjahr<br />
2004/05 bei der NA einen Antrag für ein mehrmonatiges<br />
Studium an einer europäischen Gasthochschule eingereicht<br />
und dafür eine finanzielle Unterstützung in Form eines<br />
ERASMUS-Mobilitätsstipendiums in der Höhe von CHF<br />
800.--/Monat erhalten. Des Weiteren wurden die Anträge<br />
von acht Dozenten der FHL um eine finanzielle Förderung<br />
für einen Lehraufenthalt an einer Gastinstitution von der<br />
NA bewilligt.<br />
GRUNDTVIG (Erwachsenenbildung und andere<br />
Bildungswege)<br />
Der Vollantrag für ein neues zentrales GRUNDTVIG Projekt<br />
der Erwachsenenbildung Stein-Egerta »Enhanced Adult<br />
Learning - how to reach adults learning techniques and<br />
English holistically» wurde von der EU-Kommission nicht<br />
bewilligt. Des Weiteren haben zwei Personen aus dem Bereich<br />
Erwachsenenbildung in <strong>Liechtenstein</strong> Anträge für den<br />
Besuch eine Fortbildungsveranstaltung eingereicht, welche<br />
auch von der NA bewilligt wurden.<br />
LINGUA (Sprachunterricht und Sprachenerwerb)<br />
Lingua unterstützt als zentrale Aktion die anderen Sokrates-Aktionen<br />
durch Massnahmen zur Förderung der<br />
sprachlichen Vielfalt innerhalb der Europäischen Union,<br />
zur Verbesserung der Qualität des Sprachunterrichts und<br />
Sprachenerwerbs sowie zur Erleichterung des lebenslangen<br />
Zugangs zu einem an die individuellen Bedürfnisse angepassten<br />
Unterrichts. Im Berichtsjahr hat keine liechtensteinische<br />
Institution bei der EU-Kommission einen Antrag eingereicht.<br />
ARION<br />
Ziel der unter ARION angebotenen Kurse ist es, vor allem<br />
für Entscheidungsträger im Bildungsbereich eine Möglichkeit<br />
zu bieten, den Informations- und Erfahrungsaustausch<br />
über Themen, die für alle teilnehmenden Staaten von Interesse<br />
sind, zu erleichtern. Im Berichtsjahr wurden beide<br />
eingegangenen Anträge für den Besuch solcher Kurse von<br />
der NA bewilligt.<br />
EURYDICE<br />
Eurydice fördert den Informationsaustausch über die nationalen<br />
Bildungssysteme, beleuchtet sowohl die Vielfalt der<br />
Bildungssysteme als auch gemeinsame Tendenzen. Eine<br />
diesbezügliche Aufgabe ist das Sammeln vergleichender<br />
Bildungsinformationen zu den einzelnen Staaten. Die Aktualisierung<br />
der verschiedenen Dossiers zu den Grunddaten<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
der Bildungssysteme (Eurybase, Strukturen, Kurzdarstellung<br />
der Bildungssysteme) war eine zentrale Aufgabe in diesem<br />
Jahr. Ausserdem beteiligte sich <strong>Liechtenstein</strong> an der Aktualisierung<br />
von Band 2, «Bildungseinrichtungen» des «Europäischen<br />
Glossars zum <strong>Bildungswesen</strong>». Bericht IV der Reihe<br />
«Schlüsselthemen im Bildungsbereich in Europa» (dritter<br />
Teil) wurde im Jahr 2004 fertig gestellt und publiziert. Die<br />
vergleichende Publikation «Schlüsselzahlen zum <strong>Bildungswesen</strong><br />
in Europa» wurde 2004 komplett aktualisiert. Dasselbe<br />
gilt für «Schlüsselzahlen - themenspezifischer Bericht<br />
zu den IKT» sowie für den themenspezifischen Bericht zu<br />
den Fremdsprachen. Die «Umfrage zu den Massnahmen<br />
zur schulischen Unterstützung von Schülern aus Migrantenfamilien»<br />
sowie die «Umfrage zur Vermittlung der staatsbürgerlichen<br />
Werte in der Schule» wurden auf nationaler<br />
Ebene erstellt, später die vergleichende Analyse geprüft. Die<br />
erstgenannte Umfrage ist bereits publiziert, die zweite in<br />
der Phase der Überprüfung.<br />
NARIC<br />
Das nationale akademische Anerkennungs- und Informationszentrum<br />
(NARIC), welches ebenfalls beim Schulamt<br />
angesiedelt ist, hat im Berichtsjahr zahlreiche Auskünfte<br />
zu Äquivalenz- und Anerkennungsfragen an Einzelpersonen<br />
und Institutionen erteilt. Ein weiteres Aufgabengebiet<br />
stellt die Wahrnehmung der Interessen der in <strong>Liechtenstein</strong><br />
ansässigen Hochschuleinrichtungen in der europäischen<br />
Region dar. Hier sind vor allem auch die beiden jährlichen<br />
Treffen der Leiter der nationalen Zentren wichtig, jeweils im<br />
Mai/Juni in einem der ENIC-/NARIC-Staaten und im Dezember<br />
in Brüssel.<br />
Amt für Berufsbildung<br />
Amtsleiter: Dipl. Ing. FH Werner Kranz<br />
Die vereinbarten Jahresziele konnten, ohne das Tagesgeschäft<br />
zu vernachlässigen, erfolgreich eingeführt bzw. umgesetzt<br />
werden. Zudem wurden zahlreiche nicht planbare<br />
Aufgaben wie z. B. der Branchenwechsel der <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />
Treuhändervereinigung im Lehrberuf Kauffrau/<br />
Kaufmann von FL-Treuhand, welche rückwirkend auf den<br />
Lehrbeginn Sommer 2003 ihre Lernenden in der Branche<br />
Dienstleistung und Administration ausbilden werden, die<br />
Teilnahme an der LIGHA 2004 sowie diverse Verbesserungen<br />
im operativen Geschäft realisiert. Im Weiteren wurde<br />
auch das Projekt für stellenlose Lehr- und Studienabgänger<br />
weitergeführt und betreut.<br />
Die Nationalagentur Leonardo da Vinci konnte im Berichtsjahr<br />
überzeugende Erfolge im gleichnamigen Programm<br />
erzielen. Bereichernd für die berufliche Grundausbildung<br />
sowie für die teilnehmenden Lehrlinge waren die beiden<br />
internationalen Mobilitätsprojekte «Holzkreislauf» und<br />
«SUOMY». Für junge Arbeitnehmer und neu auch für Arbeitslose<br />
aus <strong>Liechtenstein</strong> stehen mit dem Projekt «MOJA»<br />
anerkannte Traineeprogramme, unterstützt durch die Europäische<br />
Kommission, zur Verfügung. Komplettiert wird das<br />
ausgewogene Bildungsangebot für die berufliche Mobilität<br />
mit Projekten für Ausbildungsverantwortliche und Studierende.<br />
Gesamtzahl der Lehrverhältnisse<br />
Die Gesamtzahl aller Lehrverhältnisse inklusive der Anlehren<br />
betrug per 31. Dezember 2004 total 1110. Die 1110 Lehrverhältnisse<br />
verteilen sich auf 93 verschiedene Berufe und<br />
10 Anlehrberufe<br />
129
130<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Zahl der Lehrverhältnisse pro Lehrjahr<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
352 351<br />
303<br />
1. Lehrjahr 2. Lehrjahr 3. Lehrjahr 4. Lehrjahr<br />
Aufteilung der Gesamtzahl Lehrverhältnisse nach<br />
Geschlecht (w/m)<br />
männlich<br />
weiblich<br />
380<br />
Aufteilung der Gesamtzahl der Lehrverhältnisse nach<br />
Wohnort<br />
Der Anteil der Lernenden, welche in der Schweiz wohnen<br />
hat gegenüber 2003 um 7 Personen (2 %) abgenommen.<br />
Bezogen auf sämtliche Lehrverhältnisse reduzierte sich dieser<br />
Anteil geringfügig von 32 % auf 31 % (354/347)<br />
Total: davon in der Schweiz wohnhaft:<br />
1. Lehrjahr 352 98<br />
2. Lehrjahr 351 98<br />
3. Lehrjahr 303 105<br />
4. Lehrjahr 104 46<br />
104<br />
730<br />
0 100 200 300 400 500 600 700 800<br />
Total 1120 347 = 31 %<br />
Aufteilung der Gesamtzahl der Lehrverhältnisse nach<br />
Staatsangehörigkeit<br />
Von total 1110 Lernenden sind 595 oder 54 % liechtensteinische<br />
Staatsangehörige.<br />
Andere<br />
46%<br />
FL<br />
54%<br />
Die Lernenden mit ausländischem Pass stammen aus 25 verschiedenen<br />
Nationen, wovon neben der Schweiz mit 304,<br />
Italien mit 43, Serbien und Montenegro 28, Türkei mit 25,<br />
Bosnien-Herzegowina mit 24, Kosovo mit 15 und Österreich<br />
mit 11 Lernenden den Hauptanteil stellen.<br />
Aufteilung der Gesamtzahl der Lehrverhältnisse nach<br />
Lehrbetriebsart<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
517 (46%)<br />
Gewerbe<br />
372 (34%)<br />
Industrie<br />
38 (4%) 106 (8%) 36 (3%)<br />
Dienstleistung<br />
Entwicklung - Anzahl Lernende in der beruflichen<br />
Grundbildung<br />
Die Zahl der Lernenden in der beruflichen Grundbildung ist<br />
im Vergleich zum Vorjahr praktisch unverändert geblieben.<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
540<br />
897<br />
860<br />
977<br />
990<br />
Kaufmännisch<br />
Lehrvertragsauflösungen<br />
Entwicklung der Auflösungen<br />
100<br />
1011<br />
Medizinisch<br />
46 (4%)<br />
Verwaltung<br />
5 (0.3%)<br />
Land und<br />
Hauswirtschaft<br />
1089 1124 1120 1110<br />
1973 1983 1993 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
90<br />
86<br />
80<br />
72 72<br />
79<br />
81<br />
70<br />
60<br />
60<br />
65<br />
63<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
47<br />
0<br />
1990 1993 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
Lehrvertragsauflösungen in Abhängigkeit der Lehrjahre<br />
Lehrjahr Industrie Gewerbe KV Andere Gesamt<br />
1. Lehrjahr 2 34 8 44<br />
2. Lehrjahr 3 21 4 28<br />
3. Lehrjahr 6 5 11<br />
4. Lehrjahr 1 2 3<br />
Gesamt 6 63 17 0 86<br />
Auflösungsgründe und Beschäftigung nach der<br />
Vertragsauflösung:<br />
Von den 86 Lehrvertragsauflösungen ist bei 29 Jugendlichen<br />
die Tätigkeit nach der Vertragsauflösung nicht bekannt.<br />
Auflösungsgrund<br />
Ungenügende Leistungen 26 %<br />
Unstimmigkeiten 25 %<br />
Fam./Gesundheitliche Probleme 8 %<br />
Sonstiges 27 %<br />
Beschäftigung nach der Auflösung<br />
Lehrstellenwechsel 24 %<br />
Berufswechsel 21 %<br />
Unbekannt 29 %<br />
Sonstiges 12 %<br />
Ausbildungsbewilligungen<br />
Neue Ausbildungsbewilligungen per 31.12.2004<br />
Insgesamt wurden an 62 Lehrbetriebe in 20 verschiedenen<br />
Berufen Ausbildungsbewilligungen erteilt.<br />
Registrierte Lehrbetriebe per 31.12.2004<br />
Per Ende Berichtsjahr sind beim Amt für Berufsbildung 642<br />
aktive Lehrbetriebe registriert. Ein aktiver Betrieb ist im Besitze<br />
einer Ausbildungsbewilligung, bildet Lernende aus<br />
oder ist bereit, in Zukunft Lernende auszubilden.<br />
Prüfungswesen<br />
Lehrabschlussprüfungen<br />
Im Winter 2003/2004 haben 4 Lernende und im Sommer<br />
2004 325 Lernende, also total 329 Lernende die Lehrabschlussprüfung<br />
bestanden. Gegenüber dem Vorjahr sind dies<br />
um 25 Personen weniger. Zudem haben 30 Lernende, davon<br />
17 in kaufmännischen und 13 in technischen Lehrberufen,<br />
die lehrbegleitende Berufsmittelschule abgeschlossen.<br />
Im Januar 2004 fand der 1. obligatorische Kurs für Fachvorgesetzte<br />
statt. Diese begleiten einen Absolventen oder eine<br />
Absolventin bei der Ablegung der Individuellen praktischen<br />
Prüfung (Lehrabschlussprüfung im Fach Praktische Arbeiten).<br />
Zwischenprüfungen / Standortbestimmungen<br />
Im Jahr 2004 wurden insgesamt 55 Zwischenprüfungen abgenommen.<br />
48 waren obligatorische Zwischenprüfungen<br />
und 7 wegen Erstausbildung. Zusätzlich wurden im Beruf<br />
Kauffrau/Kaufmann 89 Standortbestimmungen mit Zwischenprüfungscharakter<br />
abgenommen .<br />
Teilprüfungen<br />
Im Sommer 2004 wurden 41 Teilprüfungen abgenommen.<br />
Diese Teilprüfungen wurden in den Berufen Anlage- und<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Apparatebauer, Automatiker, Elektroniker, Informatiker,<br />
Konstrukteur, Mechapraktiker, Multimediaelektroniker, Polymechaniker<br />
und Zahntechniker durchgeführt.<br />
Beliebtheitsgrad der einzelnen Berufe in <strong>Liechtenstein</strong><br />
Die meist gewählten Berufe im Sommer 2004 sind aus<br />
nachstehender Grafik ersichtlich. Dabei wählten die jungen<br />
Frauen und Männer aus 76 verschiedenen Berufen aus.<br />
Berufswahl-Hitliste (Sommer 2004)<br />
Schreiner<br />
7<br />
Hochbauzeichner<br />
7<br />
Automechaniker<br />
7<br />
Maler<br />
9<br />
Fachangestellter Gesundheit<br />
9<br />
Automonteur<br />
9<br />
Elektromonteur<br />
10<br />
Informatiker<br />
11<br />
Konstrukteur<br />
12<br />
Polymechaniker<br />
19<br />
Detailhandelsangestellte/Verkäuferin<br />
22<br />
Kaufmann Erweiterte Grundbildung<br />
94<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Anzahl Lernende<br />
Lehrabschlussfeiern<br />
Für die jungen Berufsleute, welche ihre Lehrabschlussprüfung<br />
im Sommer 2004 erfolgreich bestanden haben, wurde<br />
für die kaufmännischen, industriellen und gewerblichen Berufe<br />
sowie für die Verkaufs- und Haushaltsberufe, eine Abschlussfeier<br />
im Land abgehalten und die guten Leistungen<br />
entsprechend gewürdigt.<br />
Eintragung ins «Goldene Buch» auf Schloss Vaduz<br />
Die Eintragung ins Goldene Buch fand am 27. August 2004<br />
statt und wurde bereits zum 30. Male durchgeführt. Von den<br />
insgesamt 321 Lehrabsolventinnen und Lehrabsolventen,<br />
welche die Lehrabschlussprüfung bestanden haben, konnten<br />
sich 10 Damen und 11 Herren für ihre überdurchschnittlichen<br />
Leistungen (Notendurchschnitt >_ 5.3) auf Schloss Vaduz ins<br />
«Goldene Buch» eintragen. Die 21 jungen Berufsleute absolvierten<br />
ihre Lehre in folgenden 15 verschiedenen Berufen:<br />
Beruf Anzahl Berufsleute<br />
Büroangestellte 3<br />
Kaufmännische Angestellte 3<br />
Konstrukteur 2<br />
Pflegefachfrau DN1 2<br />
Automatiker 1<br />
Coiffeuse 1<br />
Elektromonteur 1<br />
Elektroniker 1<br />
Gärtner 1<br />
Haustechnikplaner 1<br />
Informatiker 1<br />
Kleinkinderzieherin 1<br />
Polymechaniker 1<br />
Sanitärmonteur 1<br />
Zimmermann 1<br />
Total 21<br />
Lehrstellensituation – Sommer 2004<br />
Mitte August haben insgesamt 352 Lehrlinge Ihre Berufsausbildung<br />
begonnen. Am beliebtesten ist die Lehre<br />
als Kauffrau/Kaufmann (94). An zweiter Stelle stehen<br />
Detailhandelsangestellte/Verkäufer/in (22), an dritter<br />
131
132<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Polymechaniker (19), gefolgt von Konstrukteur (12), Informatiker<br />
(11), Automonteur (9), Fachangestellte Gesundheit<br />
(9), Maler (9), Automechaniker (7) sowie Hochbauzeichner<br />
(7). Gesamthaft stammen 26 % der Jugendlichen aus dem<br />
St. Galler Rheintal. Die in <strong>Liechtenstein</strong> angebotenen Lehrstellen<br />
könnten mit Jugendlichen aus unserem Land - wie<br />
seit Jahren – nicht vollständig besetzt werden.<br />
Die Berufsmittelschule wird von 48 Lehrlingen (14 %) im<br />
1. Lehrjahr besucht, davon 14 in der technischen, 33 in<br />
der kaufmännischen Richtung sowie 1 in Richtung Soziales/Gesundheit.<br />
In der technischen Richtung haben 10 der<br />
Jugendlichen, also 71%, Wohnsitz in der Schweiz. Von den<br />
Berufsmittelschülern der kaufmännischen Richtung wohnen<br />
hingegen 26 (79%) in <strong>Liechtenstein</strong>.<br />
Lehrstellenumfrage<br />
Für den Lehrbeginn Sommer 2005 wurde im August 2004<br />
bei den Lehrbetrieben die erste Lehrstellenumfrage durchgeführt.<br />
Von den Lehrbetrieben wurden insgesamt 220<br />
Lehrstellen als frei gemeldet, welches in etwa dem Vorjahreswert<br />
entspricht.<br />
Ämtertreffen in <strong>Liechtenstein</strong><br />
Am 17. Mai 2004 wurde das Ämtertreffen mit dem Amt<br />
für Berufsbildung des Kantons St. Gallen, welche mit einer<br />
Betriebsbesichtigung der Firma Swarovski AG in Triesen verbunden<br />
war, abgehalten. Wertvolle Erfahrungen im Bereich<br />
der beruflichen Bildung konnten ausgetauscht und neue<br />
Kontakte geknüpft werden.<br />
Schweizerische Berufsbildungsämterkonferenz (SBBK)<br />
Am 18./19. November 2004 fand die Jahrestagung der SBBK<br />
im Kanton Tessin in Ascona statt. Die SBBK ist ein Zusammenschluss<br />
der für die Berufsbildung zuständigen Ämter<br />
der Kantone und des Fürstentums <strong>Liechtenstein</strong>. Sie ist eine<br />
Fachkonferenz der Schweizerischen Konferenz der kantonalen<br />
Erziehungsdirektoren (EDK). An dieser Tagung wurden<br />
Themen wie die neue 2-jährige berufliche Grundbildung<br />
mit Attest, laufende Aktivitäten über die geplanten neuen<br />
Bildungsverordnungen, Revision des Lehrplans für den allgemeinbildenden<br />
Unterricht, Finanzierungsfragen sowie die<br />
Schwerpunkte der SBBK für das Jahr 2005 behandelt.<br />
Berufsbildungsrat<br />
Schwerpunktmässig wurden die Themen; Übergang Schule<br />
- Beruf (Lehrstellenzusage frühestens 1. November), Lehrbegleitende<br />
Berufsmittelschule für technische Lehrberufe (Thematik:<br />
Französisch), Förderung der gewerblichen Lehrberufen<br />
(Image, Qualität, Zusammenarbeit etc.), Begleiten und<br />
Betreuen von leistungsschwachen Pflichtschulabgängerinnen<br />
und -schulabgänger (Berufswahlprozess/Lehrzeit/Arbeitswelt)<br />
und die Überprüfung der Situation der schulärztlichen Untersuchung<br />
im Zusammenhang mit der Berufswahl bearbeitet.<br />
eGovernement-Auftritt an der LIGHA 2004<br />
Im Zusammenhang mit dem eGovernement-Auftritt der<br />
<strong>Landesverwaltung</strong> an der LIGHA 2004 stellte das Amt für<br />
Berufsbildung zusammen mit der Berufsberatung während<br />
einem Tag, welcher unter dem Motto «Lernen für s Leben»<br />
stand, ihre Dienstleistungen mit dem Schwerpunkt «Informationen<br />
vom Internet» vor.<br />
EU / EWR-Tagungen und Konferenzen<br />
Am 8. und 9. März 2004 fand in Dublin anlässlich der<br />
irischen EU-Präsidentschaft die Tagung der Generaldirektoren<br />
für Berufsbildung statt. Das primäre Ziel war eine erste<br />
Zwischenbilanz der Lissabonziele im Bildungsbereich zu<br />
ziehen und eingreifende Massnahmen zu erlassen, um die<br />
gesetzten Ziele bis 2010 zu erreichen.<br />
Im Rahmen der Niederländischen Ratspräsidentschaft fand<br />
vom 13. bis 16. Dezember 2004 in Maastricht die europäische<br />
Konferenz «Stärkung der europäischen Zusammenarbeit<br />
im Bereich der beruflichen Bildung» statt.<br />
Diesbezüglich trafen sich am 14. Dezember 2004 die europäischen<br />
Bildungsminister aus 32 Ländern, die europäischen<br />
Sozialpartner und die Europäische Kommission, um<br />
die neuen Schwerpunkte und Strategien der europäischen<br />
Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung festzulegen.<br />
Nationale Agentur Leonardo da Vinci (LdV)<br />
Durch die Erweiterung der Europäischen Union sowie die<br />
Aufnahme der Türkei in das LdV-Programm, wirkt das Bildungsprogramm<br />
Leonardo da Vinci als Impulsgeber beim<br />
Aufbau von transnationalen Kooperationen für Wirtschaft<br />
und Bildung.<br />
Die Nationalagentur Leonardo da Vinci ist das Bindeglied<br />
zwischen der nationalen und europäischen Berufsbildung.<br />
Der operative Nutzen für Wirtschaft und Bildung wird mit<br />
den erhaltenen EU-Förderungen von über CHF 180 000.--<br />
für das Geschäftsjahr 2004 unterstrichen.<br />
Sektor Pilotprojekte<br />
Pilotprojekte im Rahmen des Bildungsprogramms Leonardo<br />
da Vinci sind internationale Entwicklungs- und angewandte<br />
Forschungsprojekte, die während einer Laufzeit zwischen 18<br />
und 36 Monaten realisiert werden. Diese Projekte beinhalten<br />
ein enormes Potential für die Weiterentwicklung für die<br />
Berufsbildung und die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen<br />
und Wirtschaft. Die europäische Förderung<br />
für das im Jahr 2004 bewilligte liechtensteinische Pilotprojekt<br />
«smectra.net» beläuft sich auf rund € 300 000.--.<br />
Smectra.net<br />
Das durch EU-Fördermittel finanzierte «SME Consulting &<br />
Training Network (smectra.net)»-Projekt unterstützt kleine<br />
und mittelständische Unternehmen (KMU) bei der Implementierung,<br />
Nutzung und europaweiten Vernetzung von<br />
Trainings und Schulungen via Internet. Ziel des Projektes ist<br />
es, Verfahren zu entwickeln, die den Zugang zu eLearning-<br />
Massnahmen für Mitarbeiter in KMUs in der gesamten Europäischen<br />
Union erleichtern.<br />
In den nächsten zwei Jahren werden in dem internationalen<br />
Konsortium Methoden, Werkzeuge und Materialien entwickelt,<br />
mit denen auch kleinere Unternehmen systematisch<br />
abschätzen können, welche Effekte sie auf ihre Kosten und<br />
Qualifizierungen erzielen können, wenn sie die neuen Medien<br />
(auch) einsetzen. Ausserdem werden sie am Beispiel<br />
einer eLearning-Einführung lernen, ein professionelles Projektmanagement<br />
durchzuführen.<br />
Sektor Mobilitätsprojekte<br />
Im Vertragsjahr 2004 wurden der Nationalagentur <strong>Liechtenstein</strong><br />
€ 103 000.-- EU-Fördergelder zur Unterstützung der<br />
Mobilität von Lernenden, jungen Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmer, Studierenden sowie Ausbildungsverantwortlichen<br />
zur Verfügung gestellt. Mit diesen Mitteln werden<br />
drei liechtensteinische Mobilitätsprojekte mit einer Laufzeit<br />
zwischen 12 und 24 Monaten gefördert. Seit dem Start des<br />
Leonardo-da-Vinci-Programms (Phase II) im Jahr 2000 absolvierten<br />
bereits 70 junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
sowie 35 Studierende der Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong><br />
eine mehrmonatige berufliche Weiterbildung in Europa. Erfreulich<br />
ist, dass im Jahr 2004 zwei Projekte zur Förderung<br />
der Lehrlingsmobilität beantragt wurden. Dadurch stieg die<br />
Beteiligung der Zielgruppe «Lehrlinge» auf über 20.
Darüber hinaus erhielten 13 Lehrende sowie Ausbildungsverantwortliche<br />
die Chance ihr Fachwissen in einem internationalen<br />
Austausch zu vertiefen.<br />
Mobilitätsmassnahmen der Phase II 2000-2004<br />
Anzahl<br />
Projekte<br />
Absolvierte<br />
LdV-Praktika<br />
Lehrlinge 3 21<br />
Junge Arbeitnehmer 4 70<br />
Ausbildungsverantwortliche 2 13<br />
Studierende 4 35<br />
Gesamt 13 139<br />
Mobilitätsteilnehmer<br />
25%<br />
9%<br />
15%<br />
51%<br />
Lehrlinge<br />
Junge<br />
Arbeitnehmer<br />
Ausbildungsverantwortung<br />
Studierende<br />
SUOMY<br />
Alle zwei Jahre finden die Berufsweltmeisterschaften für junge<br />
Berufsleute statt. Nach dem erfolgreichen Abschneiden<br />
im Jahr 2003 in St. Gallen finden die nächsten WorldSkills<br />
vom 26. Mai bis 29. Mai 2005 in Helsinki statt.<br />
Die finnischen Vorausscheidungen zu diesen WorldSkills<br />
erfolgen vom 19. 1. 2005 bis 21. 1. 2005. Das Projekt SU-<br />
OMY ermöglicht drei jungen, in einem liechtensteinischen<br />
Lehrverhältnis stehenden Lehrlingen an den finnischen Landesmeisterschaften<br />
in der Stadt Turku teilzunehmen.<br />
An diese Vorausscheidung knüpft ein dreiwöchiges Berufspraktikum,<br />
welches vom finnischen Partner organisiert<br />
wird. Die Leitung des Leonardo-da-Vinci-Projekts SUOMY<br />
nimmt die Organisation WorldSkill <strong>Liechtenstein</strong>s ein.<br />
Im Sinne der europäischen Zielsetzung, berufliche Transparenz<br />
und Vergleichbarkeit, europäische Partnerschaften und<br />
berufliche Mobilität innerhalb des EU-Raumes zu schaffen,<br />
trägt das Projekt SUOMY massgeblich in den Bereichen Industrie,<br />
Handwerk und Gewerbe bei.<br />
Holzkreislauf<br />
Elf Lehrlinge der Berufe Zimmermann, Förster, Bauzeichner<br />
und Schreiner konnten vom 18. September 2004 bis 16.<br />
Oktober 2004 einen internationalen Projektwettbewerb<br />
bestreiten. Im Zentrum stand die Kreativität, Fach- und Sozialkompetenzen<br />
unter geänderten Rahmenbedingungen<br />
in einem internationalen Team unter Beweis zu stellen. Die<br />
Basis für dieses attraktive Bildungsangebot bildet das Leonardo-da-Vinci-Mobilitätsprojekt<br />
«Holzkreislauf».<br />
MOJA 2004 bis 2006<br />
Die bereits vierte Auflage, des Projekts «MOJA» (Mobilität<br />
für junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer) ist erfolgreich<br />
angelaufen. «MOJA» hat sich während den letzten<br />
5 Jahren zum wichtigsten Instrument für die Vermittlung<br />
von europäischen Traineeprogrammen etabliert. Von diesem<br />
Angebot profitieren junge, liechtensteinische Fachkräfte<br />
und liechtensteinische Absolventen von Hochschulen<br />
und der Wirtschaftsstandort <strong>Liechtenstein</strong>. Das geförderte<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Projekt sieht vor, weitere 30 mehrmonatige Traineeprogramme<br />
in Europa zu vermitteln. Mit einer EU-Förderungssumme<br />
von € 80 000.-- ist es zugleich das bedeutendste<br />
Mobilitätsprojekt in <strong>Liechtenstein</strong>.<br />
EUROPASS<br />
Als Mitglied des EWR bietet <strong>Liechtenstein</strong> mit der Nationalagentur<br />
«Leonardo da Vinci» für junge Berufsleute eine<br />
Reihe interessanter Weiterbildungsprojekte im europäischen<br />
Raum an. Seit der Einführung im Jahr 2001 stellte<br />
die Nationalagentur über 130 «Europässe» aus, welche mit<br />
anerkannten europäischen Dokumenten die berufliche wie<br />
akademische Aus- und Weiterbildung festhalten.<br />
Die Vorbereitungen zur Einführung des neuen Europass<br />
Transparenz Portfolios im Jahr 2005 ist im vollem Gange.<br />
Der neue Europass integriert die bisher unverbundenen Einzeldokumente<br />
zu einem einheitlichen Bildungs- und Qualifizierungsportfolio.<br />
CEDEFOP Studienbesuche<br />
Hinter dem Begriff Studienbesuchsprogramm steht die Gelegenheit<br />
für Bildungsakteure (Lehrlingsausbildner, Ausbildungs-<br />
und Berufsberater, Berufsschullehrer usw.) im Bereich<br />
der beruflichen Aus- und Weiterbildung Gedanken mit 10<br />
bis 12 Experten aus ganz Europa zu aktuellen Themen, wie<br />
zum Beispiel Ausbildung im Bankensektor Berufsbildung für<br />
Erwachsene, Qualität der Berufsbildungssysteme etc., auszutauschen.<br />
Das primäre Ziel der Studienprogrammbesuche<br />
liegt darin, das Verständnis für die Berufsbildungssysteme in<br />
den verschiedenen europäischen Ländern zu fördern. Darüber<br />
hinaus werden durch diese Dialoge wichtige Impulse gesetzt,<br />
die Berufsbildungssysteme gesamthaft weiter zu entwickeln.<br />
Mobilitätsprojekte<br />
MOJA<br />
Die Nachfrage in <strong>Liechtenstein</strong> nach einem Berufspraktikum<br />
in Europa ist ungebremst hoch. Um dieser Nachfrage gerecht<br />
werden zu können, wurde das Kontingent im neuen<br />
Projektantrag erneut erhöht.<br />
Im Jahr 2004 nutzten 19 junge Berufsleute oder Jungakademiker<br />
die Chance zur Teilnahme an einem europäischen Berufspraktikum.<br />
Darunter befand sich auch eine als arbeitslos<br />
gemeldete Fachkraft. Ein Teil dieser Teilnehmer hat bereits<br />
das Praktikum erfolgreich abgeschlossen.<br />
Die Mobilität für junge Fachkräfte wurde insgesamt mit<br />
€ 63 203.30 gefördert.<br />
Land Anzahl Teilnehmer Beruf<br />
Niederlande 1 männlich Hochbauzeichner<br />
Frankreich 5 weiblich Politologin<br />
Kaufmännische Angestellte<br />
Landschaftsarchitektin<br />
Historikerin<br />
Italien 1 weiblich Juristin<br />
Spanien 2 männlich/ Multimediaelektroniker,<br />
2 weiblich<br />
Kaufmännische Angestellte<br />
Irland 1 weiblich Dipl. Krankenschwester DNII<br />
Finnland 2 männlich Kaufmännischer Angestellter<br />
Umweltwissenschaftler<br />
Belgien 2 weiblich Juristinnen<br />
Österreich 1 männlich Theaterwissenschaftler<br />
Deutschland 1 weiblich Kaufmännische Angestellte<br />
England 1 männlich Technischer Konfektionär<br />
133
134<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Xchange (grenzüberschreitender Lehrlingsaustausch<br />
der IBK und ARGE ALP)<br />
Erfreulicherweise konnte eine Zunahme von Lehrlingsaustauschen<br />
von/nach <strong>Liechtenstein</strong> verzeichnet werden. Begeisterte<br />
Lehrbetriebe halten am Austauschprogramm fest.<br />
Die Bestätigung dieses Berufspraktikums wird im europäisch<br />
anerkannten Dokument «EUROPASS Mobilität» festgehalten.<br />
Dieses Zertifikat wird bei der Rückkehr und nach Beendigung<br />
des Praktikums durch das Amt für Berufsbildung<br />
ausgehändigt.<br />
Zusätzlich findet einmal jährlich eine Zertifizierung statt, welche<br />
von der IBK wie auch von der ARGE ALP durchgeführt wird.<br />
Land / Bundesland Anzahl Teilnehmer Beruf<br />
Baden Württemberg 4 männlich / 3 Polymechaniker<br />
→ FL<br />
1 Maurer<br />
Tessin → FL 1 männlich 1 kaufm. Angestellter<br />
St. Gallen → FL 4 weiblich 4 Fachangestellte<br />
Gesundheit<br />
Thurgau → FL 1 weiblich 1 Malerin<br />
<strong>Liechtenstein</strong><br />
→ CH, A. D<br />
5 männlich /<br />
7 weiblich<br />
Berufsberatungsstelle<br />
Amtsleiter: Dr. Karl Jehle<br />
3 Polymechaniker<br />
2 Automatiker<br />
2 kfm. Angestellte<br />
5 Fachangestellte<br />
Gesundheit<br />
Die Schwerpunkte der berufsberaterischen Arbeit lagen<br />
im Berichtsjahr 2004 wiederum in der individuellen Beratung<br />
(Einzelberatung von Jugendlichen und Erwachsenen)<br />
und in der generellen Beratung (BIZ, Elternabende, BIZ-Einführungen,<br />
Informationsveranstaltungen, Projektwochen<br />
zur Berufs- und Studienwahl). Im Jahre 2004 galt es auch<br />
2 Maturajahrgänge zu bewältigen (7 BSW-Seminare) und<br />
Sonderprojekte wie die Berufsschau 2004, die Leonardoprojekte<br />
«Distance counselling» und «Fit for Europe» sowie<br />
Qualitätsmanagementaufgaben durchzuführen.<br />
Einzelberatung<br />
Beratung nach Klientengruppen 2003 2004<br />
Jugendliche 166 203<br />
Akademische Beratungen *51 *39<br />
Erwachsene / Laufbahnberatungen 195 208<br />
IV-Beratungen 205 214<br />
Total 617 664<br />
Total Ratsuchende 664 (100 %)<br />
davon 203 (31 %) Jugendliche<br />
461 (69 %) Erwachsene<br />
Erwachsene 461 (100 %)<br />
davon 39 (9 %) Gymnasiasten/<br />
Studenten<br />
208 (45 %) Laufbahnberatungen<br />
214 (46 %) IV-Beratungen<br />
*Ohne die 128 Gymnasiasten/innen, die im Rahmen der Berufs- und Studienwahl-seminare<br />
2004 eine sehr individuelle Beratung und Betreuung erhielten.<br />
2003 2004<br />
Erwachsenenanteil<br />
Laufbahnberatungen 451 (73 %) 461 (69 %)<br />
IV-Beratungsfälle 205 (33 %) 214 (32 %)<br />
Kurzberatungen an Schulen 143 178<br />
Telefonische Beratungen,<br />
Anfragen und Auskünfte ca. 4000 ca. 4000<br />
Generelle Beratung<br />
Berufswahlvorbereitung ist primär Sache der Jugendlichen<br />
und deren Eltern. Gleichzeitig bedarf es der Koordination<br />
aller Bemühungen seitens der Helfer/innen (Schule, Wirtschaft,<br />
Berufsberatung). Dieser Aufgabe haben wir uns<br />
2004 wieder gestellt, und wir haben das Berufswahlvorbereitungs-Kooperationsmodell<br />
in den 3. und 4. Klassen der<br />
Ober- und Realschulen mit Beginn des Schuljahres flächendeckend<br />
fortgesetzt.<br />
Zu diesen Bemühungen gehören folgende Aktivitäten:<br />
– Die Betreuung der berufskundlichen Dokumentationsschränke<br />
an den Schulzentren des Landes mit regelmässiger<br />
Aktualisierung;<br />
– die Dokumentationsarbeiten im und für das Berufsinformationszentrum<br />
im Postgebäude in Schaan;<br />
– das Führen des Berufsinformationszentrum (101 Öffnungstage<br />
/ 840 Einzelbesucher/innen / 1 269 Besucher/<br />
innen in Gruppen);<br />
– 19 BIZ-Einführungen für 19 Klassen / 285 Teilnehmer/innen<br />
(3. Klassen Ober- und Realschulen, Tagesschule Formatio<br />
und Waldorfschule);<br />
– 13 Eltern-/Schülerabende zum Thema «Berufswahlvorbereitung»<br />
für insgesamt 19 Schulklassen mit 470 Teilnehmer/innen;<br />
– 17 berufskundliche Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit<br />
mit den Berufsverbänden. Zielgruppe<br />
Schüler/innen der 3. Klassen und teilweise 4. Klassen der<br />
Ober- und Realschulen (410 jugendliche und 55 erwachsene<br />
Teilnehmer/innen);<br />
– Konzept und Durchführung von 7 Seminaren (à 2 Tage)<br />
zur Berufs- und Studienwahlvorbereitung für Gymnasiasten/innen<br />
der 7./8. Klassen (128 Teilnehmer/innen);<br />
– 6 Info-Module zu diversen Themen für die Gymnasiasten/<br />
innen der 8. Klassen (75 Teilnehmer/innen);<br />
– 7 Einführungen der 4. Klassen des LG in die Berufs- und<br />
Studienwahlproblematik (je ½ Tag / 101 Teilnehmer/<br />
innen);<br />
– 12 «Einführungen Profilwahl / Berufswahl» der 3. Klassen<br />
des LG (230 Teilnehmer/innen);<br />
– Vorbereitungskonzept für Lehrer/innen / Jugendliche für<br />
die Berufsschau 2004 Evaluation der Berufsschau bei Besuchern<br />
und Ausstellern.<br />
Auch im generellen Beratungsbereich verzeichnen wir eine<br />
erhebliche Zunahme der Aktivitäten.<br />
Berufsinformationszentrum (BIZ)<br />
Das BIZ startete 2004 ins 24. Betriebsjahr. Das BIZ ist eine<br />
unserer 3 Selbstinformationseinrichtungen (BIZ, Dokumentationsschrank<br />
an den Schulzentren, Informationsveranstaltungen),<br />
die den Jugendlichen und Erwachsenen bei ihrer<br />
Berufs- und Laufbahnwahl als Informationsquellen zur Verfügung<br />
stehen. Seitens der Berufsberatungsstelle fanden<br />
ca. 130 Veranstaltungen statt.<br />
– 17 Informationsveranstaltungen<br />
– 13 Eltern-/Schülerabende<br />
– 42 Klassenbesprechungen / BIZ-Einführungen<br />
– Konferenzen / Sitzungen<br />
– 7 Berufs- und Studienwahlseminare
Einzelbesucher/innen 840<br />
Gruppenbesuche 1269<br />
BIZ-Besucher/innen 2109<br />
BIZ-Statistik 2003 2004<br />
Öffnungstage 96 101<br />
Total Einzelbesucher/innen 963<br />
840<br />
Erwachsene 390 354<br />
Gymnasiasten *85 *58<br />
Jugendliche 318 292<br />
Eltern mit Jugendlichen 170 136<br />
*ohne Besuche anlässlich der BSW-Seminare<br />
Weitere Aktivitäten<br />
Über das normale Tagesgeschehen im Bereich der individuellen<br />
und generellen Beratung hinaus, beschäftigte sich die<br />
Berufsberatungsstelle im Berichtsjahr 2004 zusätzlich mit<br />
folgenden Aufgaben:<br />
Profilwahl und Berufs-/Studienwahl<br />
Im Berichtsjahr wurden alle 3. Klassen des LG (7 Klassen im<br />
Januar und 5 Klassen im Dezember) während 2 Std. mit dieser<br />
Problematik vertraut gemacht und um alles «rund um<br />
die Profilwahl» und allfällige Konsequenzen informiert (230<br />
Teilnehmer/innen).<br />
Aussteigen, Umsteigen, Aufsteigen, Durchstarten<br />
Unter diesem Motto wurden anlässlich der Projektwoche<br />
am LG alle sieben 4. Klassen (101 Teilnehmer/innen) während<br />
einem halben Tag mit dieser Thematik beim Besuch bei<br />
der Berufsberatung und im BIZ konfrontiert.<br />
Es scheint uns wichtig zu sein, dass auch die Gymnasiasten/innen<br />
im regulären Berufswahlalter (15 / 16 Jahren) sich<br />
eingehender mit sich und ihren Berufszielen auseinandersetzen.<br />
Berufs- und Studienwahlseminar für die Gymnasiasten/innen<br />
der 7./8. Klassen (BSW-Seminare)<br />
In einem sehr intensiven je 2 Tage dauernden Berufs- und<br />
Studienwahlseminar wurde den Gymnasiasten/innen der<br />
7. / 8. Klassen die Möglichkeit geboten, sich unter fachlich<br />
kompetenter Anleitung mit ihrer Berufs- und Studienwahl<br />
aktiv auseinanderzusetzen.<br />
2004 waren je 2 Tage für alle Klassen obligatorisches Programm.<br />
Anschliessend konnten sie fakultativ an 6 weiteren<br />
Modulen zu Fragen der Berufs- und Studienwahl teil-<br />
nehmen.<br />
Die 7 Seminare wurden von 128 Maturanten/innen besucht<br />
und recht konzentriert an der Thematik gearbeitet. Die Evaluationen<br />
dieser Veranstaltungen waren sehr ermunternd,<br />
gaben sie doch die Bestätigung in diesen je 2 Tagen etwas<br />
bewegt und bewirkt zu haben.<br />
GWK Berufsschau 2004<br />
Die Berufsberatung nahm im Jahre 2004 an der Berufsschau<br />
nicht wie im Jahre 2002 mit einem Ausstellungsstand teil.<br />
Sie engagierte sich aus den Erfahrungen von 2002 resultierend<br />
auf anderen Bereichen. Es galt bei doch recht hohen<br />
Kosten / Aufwand für ein solches Unternehmen auch eine<br />
optimale Nutzung durch die Besucher/innen / Schüler/innen<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
zu erreichen. So arbeiteten wir diesmal primär im methodisch<br />
didaktischen Bereich und stellten diverse Infos zur<br />
Verfügung. Der Besuch der Berufsschau 2004 wurde für<br />
alle Schüler/innen der 3. und 4. Klassen der Ober- und Realschulen<br />
als obligatorisch erklärt. Somit war auch die Akzeptanz<br />
für eine gezielte Vorbereitung und Nachbereitung<br />
gegeben.<br />
In der Folge bestand unser Beitrag:<br />
– Allen Lehrer/innen der 3. und 4. Klassen der Ober- und<br />
Realschulen wurde ein umfangreiches Kompendium mit<br />
Kopiervorlagen als Vorbereitung für die Schüler/innen zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
– Die Aussteller/innen wurden von uns betreffend Standgestaltung,<br />
Berufswahlinfos und Prozedere im Vorbereiten<br />
der Schüler/innen durch die Lehrer/innen informiert und<br />
instruiert.<br />
– Für alle ausgestellten Berufe (45) erstellten wir Kurzberufsbilder<br />
und die Verzeichnisse der Lehrbetriebe, die jeweils<br />
am Stand auflagen.<br />
– Einheitlich wurden die Berufe für die Jugendlichen profilmässig<br />
dargestellt (Berufspass, Berufsprofil, Anforderungsprofil,<br />
Weiterbildungsprofil).<br />
Homepage der Berufsberatungsstelle und E-Gouvernement-Auftritt<br />
an der Ligha 2004<br />
Im Zusammengang mit dem E-Gouvernement-Auftritt der<br />
<strong>Landesverwaltung</strong> an der Ligha 2004 präsentierte auch die<br />
Berufsberatungsstelle zusammen mit dem Amt für Berufsbildung<br />
während einem Tag unter dem Titel «Lernen für s<br />
Leben» ihre Dienstleistungen über das Internet (Homepage).<br />
Auch nach der Ligha arbeiteten wir an der Komplettierung<br />
und an einem kundenfreundlichen Zugang zur Homepage<br />
weiter.<br />
Man findet dort neben den üblichen Informationen praktische<br />
Hilfen in Form von herunterladbaren Anregungen für:<br />
– Diverse Auswertungsformulare für Schnupperlehren<br />
– Bewerbungsbroschüren / Bewerbungsanregungen<br />
– Berufslisten für Ober- und Realschüler/innen und Gymnasiasten/innen<br />
– Schritte bei der Berufswahl<br />
– Dokumentation Berufe in <strong>Liechtenstein</strong> I. Teil<br />
Foliensammlung<br />
Ein weiteres Projekt konnte fast ganz vollendet werden. Alle<br />
Hellraumprojektorfolien, die in den vergangenen 20 Jahren<br />
in der Berufsberatung bei verschiedenen Anlässen (Elternabende,<br />
BIZ-Einführungen, Seminare, Info-Veranstaltungen…)<br />
Verwendung fanden, wurden gesichtet, teilweise<br />
neu aufgearbeitet und nach Themenkreisen systematisiert.<br />
Endprodukt: 17 Ordner mit gegen 1 000 Folien.<br />
Teilnahme an Leonardoprojekten<br />
Distance counselling<br />
<strong>Liechtenstein</strong> durfte in diesem Projekt / Handbuch das Kapitel<br />
«Qualitätsmanagement im Distance counselling» bearbeiten<br />
und Techniken und Hilfsmittel aufarbeiten und<br />
entwickeln, welche uns zukünftig eine systematische Qualitätskontrolle<br />
in der telefonischen Beratung ermöglichen<br />
werden.<br />
Das Projekt wurde nach 2 weiteren Treffen in Bukarest und<br />
Bratislava im Oktober 2004 abgeschlossen. Das Produkt<br />
liegt in Form eines Handbuches und einer CD-Rom vor.<br />
Fit for Europe Enlargement<br />
Unter dem Titel «Fit for Europe Enlargement» startete im<br />
Herbst 2003 ein neues Leonardoprojekt, welches im 2004<br />
weiterbearbeitet wurde.<br />
135
136<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Eine Internetplattform in 9 Sprachen soll am Ende des Projektes<br />
zur Verfügung stehen und Informationen über 31<br />
Länder bereitstellen. Damit soll ein rascher und direkter<br />
Zugang zu Beratungs- und Infodiensten auf europäischer<br />
Ebene möglich werden. Das Projekt soll 2006 abgeschlossen<br />
werden.<br />
Besuche bei der Berufsberatungsstelle / BIZ<br />
Die Berufsberatungsstelle ist zum Kompetenzzentrum für<br />
Berufs-, Studien- und Laufbahnfragen geworden und gilt<br />
als «best practices» für ein QM-System für eine Beratungseinrichtung<br />
gilt. Unser Dienstleistungsangebot kann sich<br />
auch im internationalen Vergleich sehen lassen.<br />
Viele fachkompetente Gäste aus der CH, A, D und NO<br />
machten uns im Jahre 2004 ihre Aufwartung und staunten<br />
über unser Dienstleistungsangebot, die konsequente Berufswahlvorbereitung,<br />
das BIZ und unser Qualitätsmanagementsystem.<br />
Mitarbeit in Kommissionen, Sitzungen, Konferenzen<br />
Die Mitarbeit in Regierungskommissionen, Arbeitsgruppen,<br />
Koordinationssitzungen u.a.m. ist zeitintensiv. Im Berichtsjahr<br />
nahm der Amtsleiter an verschiedenen Sitzungen, Tagungen<br />
und Besprechungen teil und brachte so die Anliegen<br />
der Berufsberatung in die jeweiligen Fachbereiche ein.<br />
Aus- und Weiterbildung von Arbeitslosen<br />
Die Berufsberatungsstelle engagierte sich im Berichtsjahr<br />
für diverse Anliegen der Arbeitslosen:<br />
– Mitarbeit im Lenkungsgremium der Regierung für Fragen<br />
der Arbeitslosigkeit.<br />
– Koordinationsteam: Behandlung von 12 individuellen<br />
Weiterbildungsgesuchen für Arbeitslose zuhanden der<br />
Regierung.<br />
– Beratung von Arbeitslosen in Sachen berufliche Weiterbildung,<br />
Zusatzqualifikation oder Umschulung.<br />
Konferenz der Nationalen Ressourcen Centren für<br />
Berufsberatung (NRCVG)<br />
Inzwischen hat es sich so eingespielt, dass wir zwar de iure<br />
kein NRCVG-Center sind, aber de facto über die NRCVG s<br />
in den 25 EU-Staaten die Anfragen betreffend <strong>Liechtenstein</strong><br />
(Aus- und Weiterbildung und Arbeitsmöglichkeiten) über<br />
uns laufen.<br />
Jugendliche nach der Pflichtschule<br />
Aus den Ober- und Realschulen,<br />
10. Schuljahr, Formatio und Waldorfschule 350<br />
Aus dem Liecht. Gymnasium 109<br />
Total 459<br />
Sommer 2004<br />
Berufswahlverhalten der Real- / Oberschüler/innen sowie der Schüler/innen der Tagesschule Formatio und 10. Schuljahr<br />
Realschulen<br />
+ 10. Schj.<br />
+ Formatio<br />
+ Waldorfschule<br />
Oberschule Total<br />
Anzahl % Anzahl % Anzahl %<br />
Lehre 162 67.50 49 44.50 211 60.25<br />
10. Schuljahr 23 9.50 36 32.50 59 16.75<br />
Handelsakademie 10 4.00 10 2.75<br />
Gymnasium / BORG 13 5.50 13 3.75<br />
Keine Ausbildung 4 1.50 4 3.75 8 2.25<br />
Handelsschule 3 1.25 4 3.75 7 2.00<br />
Praktikum 2 0.50 4 3.75 6 1.75<br />
Anlehre 1 0.50 4 3.75 5 1.50<br />
Haushaltungsschule 1 0.50 3 2.50 4 1.25<br />
Bundesanstalt für Kindergarten-Pädagogik 3 1.25 3 1.00<br />
Med. Massageschule 3 1.25 3 1.00<br />
Vorlehre 3 1.25 3 1.00<br />
Tourismusschule 1 0.50 2 1.75 3 1.00<br />
Sozialjahr 2 1.75 2 0.50<br />
10. Schuljahr Inform 1 0.50 1 1.00 2 0.50<br />
Ausland-/Sprachaufenthalt 2 0.50 2 0.50<br />
Coiffeurfachschule 1 1.00 1 0.25<br />
Diplommittelschule 1 0.50 1 0.25<br />
Vorkurs Kunstschule 1 0.50 1 0.25<br />
HTL Dornbirn 1 0.50 1 0.25<br />
HTL Rankweil 1 0.50 1 0.25<br />
HLW Rankweil 1 0.50 1 0.25<br />
Sportgymnasium 1 0.50 1 0.25<br />
Bildhauerschule 1 0.50 1 0.25<br />
Waldorfschule Zürich 1 0.50 1 0.25<br />
Total 240 100.00 110 100.00 350 100.00
Laufbahnen der liecht. Jugendlichen nach Erfüllung<br />
der Pflichtschulzeit<br />
2003 2004<br />
Anzahl % Anzahl %<br />
Gymnasium Oberstufe Vaduz 94 22 % 105 23 %<br />
Gymnasium in Schweiz oder<br />
Vorarlberg (AHS / BHS) 31 7 % 26 5,5 %<br />
Eintritt in eine Lehre,<br />
Anlehre, Vorlehre 203 48 % 220 48 %<br />
Fachschulbesuch<br />
(Berufsausbildung über Fachschule) 21 5 % 26 5,5 %<br />
10. Schuljahr 55 13 % 61 13 %<br />
Praktikum, Sozialjahr,<br />
Sprachaufenthalt, Vorkurse 14 3 % 12 3 %<br />
Lösung nicht bekannt /<br />
keine Ausbildung 6 2 % 8 2 %<br />
Total 424 100 % 458 100 %<br />
KOMMISSIONEN<br />
Kommission für Ingenieure und<br />
Architekten (IAG)<br />
Vorsitzender: Manfred Gsteu<br />
Es fanden wie im Vorjahr 4 Sitzungen statt, an denen insgesamt<br />
18 Bewilligungen und 3 grenzüberschreitende Zulassungen<br />
erteilt worden sind.<br />
Aufgrund des Inkrafttretens der Phase II der Vaduzer Konvention<br />
betreffend der Umsetzung des Protokolls über den<br />
Personenverkehr im Rahmen der Änderung des EFTA-Übereinkommens<br />
ist eine Gesetzesanpassung notwendig. Diese<br />
wird im Laufe des Jahres 2005 vorgenommen. Bis zum<br />
Inkrafttreten sind die entsprechenden Gesetzesbestimmungen<br />
staatsvertragskonform auszulegen.<br />
Handlungsbedarf sieht die Kommission in Bezug auf die Erweiterung<br />
bzw. Ergänzung der bewilligungspflichtigen Berufe<br />
für die Sparte Elektrotechniker/Elektroplaner. Die Abänderung<br />
der Verordnung zum IAG soll im Laufe des Jahres<br />
2005 eingeleitet und umgesetzt werden.<br />
Die erteilten Bewilligungen und grenzüberschreitenden Zulassungen<br />
teilen sich wie folgt auf:<br />
– Architekten 13<br />
– Bauingenieure 2<br />
– Heizungs-, Lüftungs-, Klimaingenieure 1<br />
– Elektroingenieure 1<br />
– Bauleiter 2<br />
– Sanitärtechniker 1<br />
– Brandschutzberater 1<br />
Das Verzeichnis der bewilligten und zugelassenen im Bauwesen<br />
tätigen Ingenieure und Architekten wurde Anfang<br />
des Berichtsjahres aktualisiert. Es steht den interessierten<br />
Fachstellen, Verbänden und Gemeinden zur Verfügung.<br />
Schulzahnpflegekommission<br />
Präsident: Dr. Stefan Büchel<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Die anfallenden Kosten in der Schulzahnpflege sind stabil,<br />
der massgebliche Taxpunktwert wurde unverändert beibehalten,<br />
wie er in der Verordnung vom 25. Oktober 1994<br />
festgelegt wurde.<br />
Konservierende Behandlungen (in Klammern die<br />
Vergleichszahlen vom Vorjahr)<br />
Im Berichtsjahr 2004 wurden 4 452 (4 356) Schüler für<br />
konservierende Behandlungen abgerechnet. Bei Gesamtkosten<br />
von CHF 863 853.75 (799 615.15) ergibt dies<br />
durchschnittliche Fallkosten von CHF 194.04 (183.57),<br />
was einer Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um 5,7 %<br />
entspricht. Die Hälfte dieser Kosten übernehmen die<br />
Schulträger.<br />
Zur Beurteilung der Kostenentwicklung sind hier die Gesamtkosten<br />
und die durchschnittlichen Fallkosten pro Patient<br />
der letzten 10 Jahre (in CHF) aufgelistet:<br />
Jahr Gesamtkosten Durchschnittliche<br />
Fallkosten<br />
1995 CHF 760 746.00 CHF 208.65<br />
1996 CHF 690 385.05 CHF 190.80<br />
1997 CHF 719 015.40 CHF 199.80<br />
1998 CHF 781 128.50 CHF 199.30<br />
1999 CHF 795 990.15 CHF 200.10<br />
2000 CHF 732 579.55 CHF 180.95<br />
2001 CHF 736 765.85 CHF 173.30<br />
2002 CHF 790 044.25 CHF 181.00<br />
2003 CHF 799 615.15 CHF 183.57<br />
2004 CHF 863 853.75 CHF 194.04<br />
Auch heuer kann festgehalten werden, dass sich die durchschnittlichen<br />
Fallkosten in den letzten 10 Jahren auf einem<br />
sehr gleichmässigen Niveau halten.<br />
Andererseits zeigt die Anzahl der abgerechneten Schüler,<br />
dass mit diesem administrativem Ablauf in der Schulzahnpflege<br />
ein sehr hoher Anteil der liechtensteinischen Schulkinder<br />
zur zahnmedizinischen Betreuung erfasst werden<br />
kann, dass somit eine sehr gute zahnärztliche Betreuung<br />
gewährleistet werden kann.<br />
Kieferorthopädische Behandlungen (in Klammern die<br />
Vergleichszahlen für das Vorjahr)<br />
Im Berichtsjahr wurden 1 855 (1 704) Patienten für kieferorthopädische<br />
Behandlung abgerechnet. Bei Gesamtkosten<br />
von CHF 1 098 812.40 (971 920.95) ergibt dies<br />
durchschnittliche Fallkosten von CHF 592.35 (570.38),<br />
was einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 3,9 %<br />
entspricht. Auch diese Kosten fallen zur Hälfte auf die<br />
Schulträger.<br />
Zum Vergleich der Kostenentwicklung sind untenstehend<br />
ebenfalls die Zahlen der letzten Jahre aufgeführt. Seit zwei<br />
Jahren wird sie jetzt schulamtsintern vom zuständigen Sekretariat<br />
am Ende jedes Schuljahres zusammen mit der vollständigen<br />
Kontrolle der eingereichten Abrechnungen auf<br />
ihre administrative Richtigkeit erfasst.<br />
137
138<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Jahr Gesamtkosten Durchschnittliche<br />
Fallkosten<br />
1999 CHF 986 815.15 CHF 530.83<br />
2000 CHF 1 036 613.05 CHF 568.65<br />
2001 CHF 932 851.05 CHF 509.47<br />
2002 CHF 920 054.80 CHF 526.95<br />
2003 CHF 971 920.95 CHF 570.38<br />
2004 CHF 1 098 812.40 CHF 592.35<br />
Insgesamt zeigt auch diese Statistik eine ziemliche Konstanz<br />
der Fallkosten in den letzten Jahren. Schon im letztjährigen<br />
Bericht wurde an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass in<br />
der Kieferorthopädie die Grenze zwischen «wirklich» notwendiger<br />
Behandlung und Behandlungswunsch des Patienten<br />
bzw. seiner Eltern nicht immer klar zu ziehen ist. Die<br />
leicht steigende Tendenz der Kosten gegenüber früheren<br />
Jahren widerspiegelt somit bis zu einem gewissen Grad auch<br />
das zunehmende Bedürfnis in der Bevölkerung nach funktionell<br />
(nicht nur ästhetisch) möglichst optimaler Zahnstellung.<br />
Diesem Bedürfnis kann durch zunehmende Behandlerdichte<br />
natürlich auch weitergehend entsprochen werden.<br />
Kommissionsarbeit<br />
Im Berichtsjahr 2004 wurden fünf Sitzungen abgehalten.<br />
Generell kann festgehalten werden, dass Ablauf und Wesen<br />
der Schulzahnpflege keine wesentlichen Probleme bereiteten.<br />
Trotzdem soll das Gesetz über die Schulzahnpflege aus<br />
dem Jahr 1980 überarbeitet und an zwischenzeitlich stattgefundene<br />
Änderungen angepasst werden.<br />
Stipendienkommission<br />
Präsident: Erich Frick<br />
Im Jahre 2004 hat die Stipendienkommission 5 Sitzungen<br />
abgehalten sowie einen Zirkularbeschluss gefällt. Die Kommission<br />
hat 1211 Anträge auf Ausrichtung von Ausbildungsbeihilfen<br />
von 1186 Antragstellerinnen und Antragstellern<br />
behandelt. Von den eingereichten Gesuchen mussten 192<br />
abgewiesen werden, da die gesetzlichen Voraussetzungen<br />
fehlten oder die Einkommen der Antragstellerinnen bzw.<br />
Antragsteller oder deren Eltern die Einkommensgrenze<br />
überschritten.<br />
Stipendien und Unkostenbeiträge<br />
Die gesamten Ausgaben des Staates für die Stipendien<br />
und Unkostenbeiträge belaufen sich im Jahre 2004 auf<br />
CHF 4 286 492.--.<br />
Darlehen<br />
Im Jahre 2004 wurden von der Stipendienkommission CHF<br />
2 657 429.-- an Darlehen gewährt. Die Auszahlungen erreichten<br />
den Betrag von CHF 1 956 397.--. Die von der<br />
<strong>Liechtenstein</strong>ischen Landesbank in Rechnung gestellten<br />
Verwaltungskosten belaufen sich auf CHF 1 163.30.<br />
Darlehensrückzahlungen<br />
Die Rückzahlungen in den Darlehensfonds erreichten im<br />
Jahr 2004 den Betrag von CHF 1 507 385.10.<br />
Neubestellung der Stipendienkommission<br />
Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 21. September 2004<br />
bis zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des neuen Stipendiengesetzes<br />
am 1. August 2005 die Stipendienkommission in<br />
der bisherigen Zusammensetzung neu bestellt.<br />
STIFTUNGEN<br />
Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong><br />
Vorsitzende Fachhochschulrat:<br />
Regierungschef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck<br />
Rektor: Klaus Näscher<br />
Die Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> führt in den Bereichen<br />
Wirtschaftswissenschaften und Architektur Hochschulstudiengänge<br />
durch, bietet Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
auf Hochschulstufe an und betreibt angewandte Forschung<br />
und Entwicklung sowie Wissens- und Technologietransfer.<br />
Neben den Bachelor-Studiengängen in Betriebswirtschaft,<br />
Wirtschaftsinformatik und Architektur, Master-Studiengängen<br />
in Banking & Financial Management, Entrepreneurship<br />
und Wirtschaftsinformatik wurden an der Fachhochschule<br />
<strong>Liechtenstein</strong> Vorträge, Foren, Kurse, Seminare sowie<br />
Nachdiplom-Studiengänge und Hochschullehrgänge zum<br />
Wirtschaftsingenieur, in Baumanagement, Treuhandwesen,<br />
in Internationalem Management, KMU Management sowie<br />
Private Banking durchgeführt. Daneben wurden durch<br />
Hochschullehrer und wissenschaftliche Mitarbeiter sowie<br />
im Rahmen von Bachelor- und Mastertheses, Nachdiplom-<br />
und Abschlussarbeiten, über 100 Projekte in Zusammenarbeit<br />
mit der Wirtschaft bearbeitet. Das KMU Zentrum an<br />
der Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> setzte Impulse besonders<br />
im Bereich der Förderung von Unternehmern, insbesondere<br />
von Jungunternehmern. Neu gegründet wurden das Institute<br />
for Compliance and Quality Management (ICQM) in<br />
Zusammenarbeit mit der Stiftung ICQM sowie die Konjunkturforschungsstelle<br />
<strong>Liechtenstein</strong> (KOFL) in Zusammenarbeit<br />
mit der Regierung.<br />
Anzahl Studierende<br />
(Stichtag 15. November 2004) nach Studiengang<br />
Architektur / Bachelor-Studiengang 86<br />
Architektur / Diplom-Studiengang (ausgelaufen) 6<br />
Architektur / Master-Studiengang 51<br />
Betriebswirtschaft / Bachelor-Studiengang 173<br />
Banking & Financial Management / Master-Studiengang 35<br />
Entrepreneurship / Master-Studiengang 23<br />
Wirtschaftsinformatik / Bachelor-Studiengang 74<br />
Wirtschaftsinformatik / Master-Studiengang 64<br />
Baumanagement / Nachdiplom-Studiengang 37<br />
Wirtschaftsingenieur / Nachdiplom-Studiengang 93<br />
International Management / Nachdiplom-Studiengang / MBA 17<br />
Treuhandwesen / Hochschullehrgang 14<br />
Treuhandwesen / Nachdiplom-Studiengang 2<br />
Private Banking / Hochschullehrgang 12<br />
Private Banking / Nachdiplom-Studiengang 22<br />
KMU Management / Hochschullehrgang 19<br />
Zertifizierter Kaufmännisch Befähigter 35<br />
Studierende Diplom-, Bachelor-<br />
und Master-Studiengänge 512<br />
Studierende Nachdiplom-Studiengänge<br />
und Hochschullehrgänge 251<br />
Verliehene Diplome und akademische Grade 56<br />
Ausgehändigte Nachdiplome/Zertifikate 148<br />
Anzahl der Kurs- und Seminarteilnehmer/innen 710<br />
Anzahl der Teilnehmer/innen an<br />
Vortragsveranstaltungen und Foren ca. 3000
Neuerungen in der Ausbildung<br />
Im Wintersemester 2004/05 wurden erstmals die neu konzipierten<br />
Bachelor-Studiengänge in Betriebswirtschaft und in<br />
Wirtschaftsinformatik sowie der neue Master-Studiengang<br />
Entrepreneurship durchgeführt.<br />
In den Bachelor- und Master-Studiengängen wurde das Angebot<br />
an englischsprachigen Modulen erheblich erweitert,<br />
um den Austausch von Studierenden mit anderen Hochschulen<br />
zu erleichtern.<br />
Die fachliche und didaktische Evaluation der Module in den<br />
einzelnen Studiengängen ergab, dass die Studierenden und<br />
Lehrenden die Qualität als sehr gut bewerteten. Die Einführung<br />
des europaweit verankerten ‚Kredit-Systems nach ECTS<br />
(European Credit Transfer System) wurde abgeschlossen.<br />
Im Rahmen des Technologie- und Wissenstransfers wurden<br />
verschiedene Projekte im Auftrag von Wirtschaft, Verwaltung<br />
und Kommunen im Rahmen der Studienprogramme<br />
als Projekte oder in den Bachelor- und Master-Theses bearbeitet.<br />
Neue Angebote in der Weiterbildung<br />
Neben den zahlreichen bestehenden Angeboten in den Bereichen<br />
Banking, Treuhandwesen, Management und Architektur<br />
wurde die Palette der Weiterbildungsangebote um<br />
den Themenbereich Versicherung erweitert. Das neu eingerichtete<br />
An-Institut ICQM (Institute for Compliance and<br />
Quality Management) führte mehrere Seminare im Bereich<br />
der Sorgfaltspflicht durch. Das KMU Zentrum organisierte<br />
und betreute den ersten Businessplan Wettbewerb <strong>Liechtenstein</strong><br />
und startete den Hochschullehrgang KMU Management,<br />
der in Kooperation mit der Gewerbe- und Wirtschaftskammer<br />
entwickelt wurde.<br />
Das Nachdiplom-Studium International Management wurde<br />
wieder gemeinsam mit der Fachhochschule Vorarlberg<br />
durchgeführt.<br />
Das ‚Business Forum‘ hat sich im fünften Jahr seines Bestehens<br />
als regelmässig stattfindende Wirtschaftsveranstaltung<br />
in der Region weiter etabliert. Durchschnittlich besuchen<br />
jeweils rund 200-250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die<br />
vier Veranstaltungen zu aktuellen Themen aus Wirtschaft<br />
und Gesellschaft.<br />
Der Fachbereich Architektur organisierte eine umfangreiche<br />
Vortragsreihe zu den Themen ,New Faces´ und ‚Face<br />
the Context´ sowie Spezialkurse im Bereich CRB-Kostenplanung<br />
und Baukoordination. Im Sommer wurde erstmals in<br />
Kooperation mit der CIPRA International die international<br />
ausgeschriebene ‚Sommerakademie Brennpunkt Alpen´<br />
durchgeführt.<br />
Transferleistungen<br />
Entsprechend dem gesetzlichen Auftrag waren die Institute<br />
und An-Institute im Bereich des Technologie- und Wissenstransfer<br />
aktiv. Verschiedene Projekte für in- und ausländische<br />
Unternehmen und Gemeinden wurden durchgeführt.<br />
Die Regierung beauftragte die Hochschule mit der Erarbeitung<br />
des ersten Wirtschaftsleitbildes für <strong>Liechtenstein</strong>,<br />
welches im Frühsommer vorgestellt wurde. Die Konjunkturforschungsstelle<br />
<strong>Liechtenstein</strong> veröffentlichte erstmals den<br />
Konjunkturbericht für das Fürstentum <strong>Liechtenstein</strong>.<br />
Hohe Qualität in Lehre und Betrieb<br />
Im Auftrag des Fachhochschulrates erarbeitete eine unabhängige<br />
Expertengruppe - unter der Leitung von Dr. mult.<br />
Rolf Dubs, Professor an der Universität St. Gallen - ein<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Gutachten («Peer Review 2004») zum Qualitätsniveau der<br />
Hochschule. Aus diesem umfassenden Gutachten ging hervor,<br />
dass die Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> im Vergleich mit<br />
schweizerischen Fachhochschulen hinsichtlich der Qualität<br />
einen Spitzenplatz einnimmt. Die Experten attestierten «ein<br />
in jeder Hinsicht hohes Niveau». Die Hochschule als Ganzes<br />
sowie die Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften und<br />
Architektur zählten gemäss der Experten im Vergleich mit<br />
den schweizerischen Fachhochschulen «zu den besten 20<br />
Prozent».<br />
Internationale Kooperationen und Programme,<br />
Publikationen<br />
In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Vorarlberg,<br />
der University of British Columbia, der Shanghai Jiao Tong<br />
University sowie der University of Gloucestershire Business<br />
School wurde das Post-Graduate-Programme «International<br />
Management» erfolgreich weitergeführt.<br />
Im Rahmen des EU-Berufsbildungsprogrammes Leonardo<br />
da Vinci absolvierten im Berichtszeitraum 14 Studierende<br />
der Fachhochschule ein mehrmonatiges Berufspraktikum<br />
in Europa, welches mit finanziellen Mitteln der Europäischen<br />
Kommission und der <strong>Liechtenstein</strong>ischen Regierung<br />
gefördert wurde. Das laufende Leonardo da Vinci-Projekt<br />
«Famous» bietet für den Zeitraum von 2003 - 2005 ca.<br />
35 Studierenden die Möglichkeit, ein Berufspraktikum von<br />
durchschnittlich 5 Monaten in Europa zu absolvieren.<br />
Die Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> wurde als «cooperating<br />
institution» offizielles Mitglied des internationalen Praktikumsnetzwerkes<br />
IAESTE und vermittelte erstmals eine Studentin<br />
für einen Praktikumsaufenthalt nach Russland.<br />
Darüber hinaus haben insgesamt 33 Studierende der Bachelor-<br />
und Master-Studiengänge einen ein- bzw. zweisemestrigen<br />
Auslandsaufenthalt an einer Partnerhochschule<br />
in England, Schottland, Wales, Dänemark, Portugal, Finnland,<br />
Schweden, Italien, Irland, Deutschland, Spanien, Mexiko,<br />
Ägypten oder den USA verbracht. Im Gegenzug studierten<br />
20 Austauschstudierende von Partnerhochschulen<br />
aus Österreich, Portugal, Italien, Deutschland und Ägypten<br />
an der Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong>. Gleichzeitig wurden<br />
mit mehr als 35 Hochschulen aus Europa, Nord- und Südamerika,<br />
Afrika und Asien Partnerschaftskooperationen<br />
abgeschlossen.<br />
Im Jahre 2004 wurden unter der Leitung der Fachhochschule<br />
die beiden von der Europäischen Kommission im<br />
Rahmen des EU Bildungsprogrammes Erasmus genehmigten<br />
10-tägigen Intensivprogramme unter Mitwirkung von<br />
Studierenden und Dozenten von Partneruniversitäten aus<br />
Italien, Finnland, England, Deutschland, Schottland, Frankreich,<br />
Österreich und Ägypten durchgeführt. Zwei neue<br />
Projektanträge in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften<br />
und Architektur wurden von der Fachhochschule als Koordinator<br />
einer internationalen Hochschulpartnerschaft bei der<br />
Europäischen Kommission eingereicht und aus einer Vielzahl<br />
von Projektanträgen ausgewählt.<br />
Im Berichtszeitraum wurden wiederum verschiedene Dozentenaustauschprogramme<br />
mit Partnerhochschulen in<br />
Deutschland, Finnland, Slowenien und Österreich genehmigt<br />
und durchgeführt.<br />
Als Mitglied des Lenkungsgremiums der Arbeitsgruppe<br />
Ausland der Internationalen Bodenseehochschule beteiligte<br />
sich die Fachhochschule aktiv an der Konzeption und<br />
Durchführung von gemeinsamen Aktivitäten für internationale<br />
Studierende der Hochschulen im Bodenseeraum.<br />
139
140<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Verschiedene Fachbeiträge in Fachzeitschriften und büchern,<br />
herausgegeben durch wissenschaftliche Verlage,<br />
griffen Themen aus den Kompetenzschwerpunkten der<br />
Fachhochschule auf.<br />
Strategie, Organisation, MitarbeiterInnen und Infrastruktur<br />
Auf der Grundlage einer umfassenden Entwicklungs- und<br />
Finanzplanung hat der Landtag einen Globalkredit für die<br />
Jahre 2005 - 2009 genehmigt. Zudem wurden durch den<br />
Landtag das Gesetz über das Hochschulwesen, das Gesetz<br />
über die Hochschule <strong>Liechtenstein</strong> und das Gesetz über<br />
die Abänderung des Beschwerdekommissionsgesetzes beschlossen.<br />
Auf der Grundlage der Ergebnisse eines Organisationsentwicklungsprozesses<br />
wurde eine neue Aufbauorganisation<br />
eingeführt, wobei die Institute eine zentrale Rolle ein-<br />
nehmen.<br />
Im Berichtsjahr bestanden an der Hochschule 46 vollzeitliche<br />
Stellen, aufgeteilt auf 69 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Daneben unterrichteten rund 250 teilzeitliche Lehrbeauftragte.<br />
Im Berichtsjahr sind 13 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter eingetreten und 3 ausgetreten.<br />
Neben ihren Kernaufgaben haben Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter rund 3 000 Stunden zusätzlich für interne Projekte<br />
aufgewendet.<br />
Eine neue Administrationssoftware wurde vollumfänglich<br />
operativ in Betrieb genommen und ebenso wurde das Rechnungswesen<br />
mit einer neuen Software ausgestattet. Alle<br />
Kernprozesse wie Studierenden-, Adress- und Raumverwaltung<br />
sind integriert und können elektronisch abgewickelt<br />
werden.<br />
Stiftungsprofessuren, Sponsoring, Fremdfinanzierung<br />
Eine Stiftungsprofessur im Bereich der Wirtschaftsinformatik<br />
sowie eine im Bereich Banking wurde durch die HILTI AG<br />
bzw. durch den Bankenverband finanziert.<br />
Im Rahmen verschiedener Transferprojekte und anderer<br />
Dienstleistungen konnte die Fachhochschule CHF<br />
3 434 000.-- erwirtschaften.<br />
Verschiedene Unternehmen leisteten Beiträge zur Durchführung<br />
von Weiterbildungsveranstaltungen. Die LGT Bank<br />
in <strong>Liechtenstein</strong> unterstützte verschiedenen Banking-Seminare.<br />
Die HILTI AG unterstützte wie bisher jeden Studienplatz<br />
in den Nachdiplomstudiengängen Baumanagement<br />
und International Management mit einem Beitrag von CHF<br />
5 000.--.<br />
Fachhochschulrat<br />
Auf der Grundlage der Strategie für die nächsten fünf<br />
Jahre bildete die Entwicklungs- und Finanzplanung 2005<br />
- 2009 den Schwerpunkt der Tätigkeit des Fachhochschulrates.<br />
In sieben Sitzungen und einem Workshop wurden<br />
zudem 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestellt sowie<br />
Ausführungsbestimmungen zur Dienst- und Besoldungsordnung<br />
erlassen, verschiedene Reglemente für Lehre und<br />
Forschung verabschiedet und Stellungnahmen zum Gesetz<br />
über das Hochschulwesen sowie zum Gesetz über die<br />
Hochschule <strong>Liechtenstein</strong> zuhanden der Regierung abgegeben.<br />
Diplomkommission der<br />
Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong><br />
Präsident: Prof. Dr. Winfried J. Huppmann<br />
An der Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> ist der Übergang von<br />
den früheren Diplomprüfungen auf die heutigen Bachelor-<br />
und Masterprüfungen fast vollständig vollzogen. Darüber<br />
hinaus kamen für die Mehrzahl der wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Prüfungen verbesserte Prüfungsreglemente zur Anwendung.<br />
In den wirtschaftswissenschaftlichen Studien der<br />
Wirtschaftsinformatik und der Finanzdienstleistungen wurden<br />
insgesamt 51 Bachelorprüfungen und 12 Masterprüfungen<br />
abgehalten. In den abschliessenden Besprechungen<br />
würdigten die externen Experten regelmässig den hohen Prüfungsaufwand,<br />
die professionelle Abwicklung und die hochstehende<br />
Diskussion zur Notenfindung. Alle diese Faktoren<br />
führen zu einem hochwertigen Prüfungsergebnis und werden<br />
als differenzierendes Qualitätsmerkmal des Studiums an<br />
der Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> gewertet. Es wurde aber<br />
auch kritisch gefragt, ob der hohe Prüfungsaufwand für die<br />
Bachelorprüfungen gerechtfertigt werden kann.<br />
Weitere Verbesserungsvorschläge wurden für den Studiengang<br />
Finanzdienstleistungen gemacht: Die Abschlussarbeiten<br />
sind oft sehr breit angelegt und behandeln Fragestellungen<br />
aus dem „General Management“. Sie sollten stärker auf<br />
den Bereich der Finanzdienstleistungen fokussiert werden.<br />
Zum Prüfungsreglement wurde der Vorschlag gemacht, die<br />
Benotung der Thesis, der Präsentation und der Verteidigung<br />
zu einer Gesamtbewertung durch die Prüfungskommission<br />
zusammenzuführen.<br />
Im Bereich Architektur fanden 21 Bachelor- und 10 Masterprüfungen<br />
statt. Für die Bachelorprüfungen wurde von<br />
den externen Experten festgehalten, dass der Inhalt und die<br />
Anforderungen der Bachelorthesis von der Fachhochschule<br />
besser definiert werden müssen.<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
Bachelorprüfung Wirtschaftsinformatik<br />
Am 17. Mai 2004 fand die abschliessende, fachübergreifende<br />
Bachelorprüfung Wirtschaftsinformatik statt. Die<br />
Diplomkommission war durch den Präsidenten und R. Melliger<br />
vertreten. Das Reglement vom 1. Okt. 2002 kam zur<br />
Anwendung.<br />
Zwei Kandidatinnen und fünf Kandidaten traten zur Prüfung<br />
an, alle haben die Prüfung bestanden.<br />
Am 3. und 4. November 2004 fand die Präsentation und<br />
Verteidigung der Bachelor Thesis in Wirtschaftsinformatik<br />
statt. Gemäss dem neuen Reglement vom 1. Oktober 2004<br />
ersetzt diese Präsentation und Verteidigung vor der Prüfungskommission<br />
die frühere fachübergreifende Prüfung.<br />
Insgesamt 18 Kandidatinnen und Kandidaten traten zur<br />
Prüfung an. Aufgrund der Präsentation und Verteidigung<br />
und kombiniert mit der Benotung der Bachelor Thesis erhielten<br />
sie Gesamtnoten zwischen 4.0 und 6.0.<br />
Masterprüfung Wirtschaftsinformatik<br />
Die Masterprüfung Wirtschaftsinformatik fand am 10. Mai<br />
2004 statt. Es handelte sich um die abschliessende, fachübergreifende<br />
Prüfung vor der Kommission aus prüfenden Dozenten,<br />
externen Experten und Diplomkommissionsvertretern.<br />
Das Reglement vom 1. Okt. 2002 kam zur Anwendung.
Eine Kandidatin und vier Kandidaten traten zur Prüfung an,<br />
alle haben sie mit positivem Ergebnis abgeschlossen. Die Ergebnisse<br />
reichen von 4.5 bis 5.5.<br />
Eine weitere Masterprüfung Wirtschaftsinformatik fand am<br />
10. Nov. 2004 statt. Sie wurde nach dem neuen Reglement<br />
(1. März 2004) durchgeführt, d.h. als Präsentation mit anschliessender<br />
Verteidigung der Thesis, nicht mehr als fachübergreifende<br />
Prüfung.<br />
Vier Kandidaten traten zur Prüfung an. Alle vier haben die<br />
Masterprüfung bestanden.<br />
Bachelorprüfung Finanzdienstleistungen<br />
Am 12. und 13. Mai 2004 fand die abschliessende fachübergreifende<br />
Bachelorprüfung Finanzdienstleistungen statt.<br />
Die Prüfungsordnung vom 1.10.2002 kam zur Anwendung.<br />
Von insgesamt zehn Kandidatinnen und Kandidaten haben<br />
neun die Prüfung bestanden.<br />
Am 4. und 5. November 2004 fanden weitere Abschlussprüfungen<br />
für den Bachelor in Finanzdienstleitungen statt.<br />
Für einen Kandidaten kam das alte Prüfungsregelement vom<br />
10. März 2003 betreffend die fachübergreifende Prüfung<br />
zur Anwendung. Der Kandidat hat die Prüfung bestanden.<br />
Fünfzehn Kandidatinnen und Kandidaten legten die Prüfung<br />
nach dem neuen Reglement vom 1. Oktober 2004<br />
ab. Alle Kandidatinnen und Kandidaten haben die Prüfung<br />
bestanden, es wurden Gesamtnoten zwischen 4.0 und 5.5<br />
erreicht.<br />
Masterprüfung Finanzdienstleistungen<br />
Die ersten Masterprüfungen für Finanzdienstleistungen<br />
an der Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> fanden am 11. Mai<br />
2004 statt. Es handelte sich dabei um die abschliessende<br />
fachübergreifende Prüfung vor einer Kommission, die aus<br />
Prüfungsleiter, Prüfern, externen Experten und Diplomkommissionsmitgliedern<br />
zusammengesetzt ist. Das Reglement<br />
vom 1. 10. 2002 kam zur Anwendung, das die Behandlung<br />
und Bewertung folgender Teilbereiche vorsieht: Präsentation<br />
der Master Thesis, Verteidigung der Thesis, Prüfung aus<br />
Fachgebieten.<br />
Da es sich bei dieser Prüfung um die erste ihrer Art an der<br />
Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> handelte, war besonderer<br />
Wert darauf gelegt worden, als externe Experten ausgewiesene<br />
internationale Fachleute zu gewinnen. Dies gelang<br />
durch die Berufung von Univ. Prof. Dr. Schredelseker von<br />
der Universität Innsbruck und Univ. Prof. Dr. Spreemann von<br />
der Universität St. Gallen.<br />
Alle drei Kandidaten haben die Prüfung bestanden, zweimal<br />
wurde die Benotung „sehr gut“ erreicht.<br />
Diplomprüfung Wirtschaftsinformatik<br />
Am 17. Mai 2004 fand eine Diplomarbeitspräsentation im<br />
Diplomstudiengang Wirtschaftsinformatik statt.<br />
Architektur<br />
Diplomprüfung Architektur<br />
Am 16. März 2004 fanden nach altem Reglement zwei Diplomarbeitspräsentationen<br />
als Bestandteil der Diplomprüfungen<br />
statt. Beide Präsentationen wurden mit der Note<br />
4.5 bewertet.<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Bachelorprüfung Architektur<br />
Die erste Bachelorprüfung in Architektur fand am 8. Juli 2004<br />
statt. Alle 21 Kandidatinnen bzw. Kandidaten haben die Prüfung<br />
bestanden, die Noten reichen von 4.0 bis zu 6.0.<br />
Masterprüfung Architektur<br />
Am 28. September 2004 fanden an der FH <strong>Liechtenstein</strong><br />
zum ersten Mal Master-Prüfungen im Fach Architektur<br />
statt. Alle zehn Kandidatinnen und Kandidaten haben die<br />
Prüfung bestanden. Die Noten reichen von 4.0 bis 6.0.<br />
Diplomzulassungsprüfung Architektur<br />
Am 28. September 2004 fanden – gemäss altem Reglement<br />
für Diplomprüfungen – zwei Diplomzulassungsprüfungen<br />
statt. Inhalt und Präsentation beider Arbeiten überzeugten.<br />
Beide wurden mit der Note 5.0 bewertet.<br />
Kunstschule <strong>Liechtenstein</strong><br />
Vorsitz: Dr. Peter Goop<br />
Direktor: Bruno Kaufmann<br />
Der nachfolgende Rechenschaftsbericht gibt Auskunft über<br />
die Tätigkeit des Stiftungsrates und der Schulleitung der<br />
Kunstschule <strong>Liechtenstein</strong> bezüglich Beschäftigten, Unterricht<br />
und Teilnehmerzahlen, Aktivitäten sowie die Arbeit des<br />
Stiftungsrates.<br />
Beschäftigte<br />
Im Jahre 2004 waren an der Kunstschule <strong>Liechtenstein</strong> 12<br />
Lehrpersonen im Auftragsverhältnis beschäftigt (ca. 225<br />
Stellenprozente). Der Direktor ist als einziger zu 100 %<br />
angestellt. Der Verwalter arbeitet im Auftragsverhältnis zu<br />
60 %.<br />
Unterricht und Teilnehmerzahlen<br />
Der Unterricht erfolgte zum grössten Teil in den Räumlichkeiten<br />
der Kunstschule <strong>Liechtenstein</strong> in Nendeln, ein geringer<br />
Teil andernorts (Realschule Triesen, Primarschule Planken,<br />
Gymnasium Vaduz).<br />
Die Zahl der Kursteilnehmer im Bereich Bildung belief sich<br />
im ersten Halbjahr auf 207 Kinder, sowie Jugendliche und<br />
Erwachsene und im zweiten Halbjahr auf 209.<br />
Dazu kamen 16 Teilnehmer/innen aus dem Vorkurs 2003/04<br />
und 19 Teilnehmer/innen aus dem Vorkurs 2004/05. Während<br />
die Bildungskurse im Schnitt einmal pro Woche zu anderthalb<br />
Lektionen angeboten werden, nimmt der Vorkurs<br />
40 Lektionen in Anspruch.<br />
Aktivitäten<br />
Durch die regelmässige Präsenz in Printmedien und durch<br />
Veranstaltungen innerhalb und ausserhalb der Kunstschule<br />
ist das Interesse an den Kursen anhaltend gross. Solche Veranstaltungen<br />
waren die Neueröffnung der Kunstschule in<br />
den neuen Räumlichkeiten mit prominenten Gästen aus Politik,<br />
Wirtschaft und Kultur. Es folgte der Tag der offenen Tür<br />
mit der bekannten Künstlerin Pipilotti Rist, die Performance<br />
der Vorkursschüler/innen als Abschlussveranstaltung im<br />
Kunstraum Vaduz und verschiedene Informationsveranstaltungen<br />
(Informationsabende Vorkurs, Besuch Gemeinderat<br />
Eschen, Lehrerschaft Oberschule Eschen, Rotary <strong>Liechtenstein</strong><br />
Eschnerberg, Grafisches Gewerbe).<br />
Weiterhin pflegt die Kunstschule <strong>Liechtenstein</strong> über<br />
das Grundtvig-Projekt «sehen ist lernbar» internationale<br />
141
142<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Kontakte (A, CH, FIN, GB, IRL, N, S) zu Kunstschulen, Museen<br />
und anderen Institutionen.<br />
Arbeit des Stiftungsrates<br />
Neben den alltäglichen Aufgaben und der Oberleitung der<br />
Kunstschule <strong>Liechtenstein</strong> konzentrierte sich die Arbeit des<br />
Stiftungsrates auf die Finanzplanung, die Regelung des<br />
Mietvertrages mit dem Land, die Akquirierung von Sponsorengelder<br />
für Anschaffungen und Finanzierung zusätzlicher<br />
Kurse sowie auf die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Ende Juni 2004 trat Florin Frick aus dem Stiftungsrat aus.<br />
An seine Stelle trat Frau Jeanette Risch.<br />
<strong>Liechtenstein</strong>ische Musikschule<br />
Präsidentin: Dr. Gisela Biedermann<br />
Direktor: Klaus Beck<br />
Zweifellos war die Eröffnung des Musikschulzentrums<br />
Oberland in Triesen der Höhepunkt des vergangenen Jahres.<br />
Unter der grossen Teilnahme zahlreicher Persönlichkeiten<br />
aus Kultur, Politik und Wirtschaft wurde am Samstag, 8.<br />
Mai 2004 in einem feierlichen Akt das neue Gebäude von<br />
Regierungschef Otmar Hasler an die Musikschule als Nutzer<br />
übergeben. Am Nachmittag folgte ein Tag der offenen Tür.<br />
Lehrkörper und Schülerzahlen<br />
Im Berichtsjahr 2004 unterrichteten 91 Lehrerinnen und<br />
Lehrer an der <strong>Liechtenstein</strong>ischen Musikschule. Davon 18<br />
HauptlehrerInnen, 67 TeilzeitlehrerInnen, 3 PraktikantInnen<br />
und 3 Aushilfen. Gesamthaft waren 2520 Personen zum<br />
Unterricht angemeldet, davon ca. 30 % Erwachsene. Pro<br />
Woche wurden 1455 Stunden Unterricht zu 50 Minuten<br />
erteilt.<br />
Stiftungsrat<br />
Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 22. Juni 2004 den<br />
Stiftungsrat der <strong>Liechtenstein</strong>ischen Musikschule für die<br />
Mandatsperiode 2004 - 2008 wie folgt neu bestellt:<br />
– Dr. Gisela Biedermann, Vaduz, Präsidentin<br />
– Hans Nigg, Balzers, Vizepräsident<br />
– Gregor Ott, Eschen, Gemeindevorsteher<br />
– Büchel-Gamper Astrid, Gamprin<br />
– Norbert Hasler, Gamprin<br />
Nach achtjähriger Tätigkeit ist Frau Irene Dünser, Schaan,<br />
aus dem Stiftungsrat ausgeschieden.<br />
Der Stiftungsrat traf sich im letzten Jahr zu 7 regulären Sitzungen,<br />
dazu einmal mit dem Vorstand des Freundeskreises<br />
der LMS sowie zweimal mit der Unterrichtskommission.<br />
Die zweite Sitzung war notwendig geworden, da es sowohl<br />
in der Unterrichtskommission als auch im Stiftungsrat im<br />
letzten Jahr wegen Ablauf der Mandatsperiode personelle<br />
Veränderungen gab. Ferner fand die jährliche Konferenz<br />
mit den Fachgruppenleitern statt. Wie in den vergangenen<br />
Jahren standen üblicherweise Tagesgeschäft, Budgetfragen<br />
und Personalfragen zur Debatte. Ausserdem ging es vor<br />
allem um Fragen, die sich im Zusammenhang mit Leitbildpräsentation,<br />
Logo und Eröffnung des MSZ Oberland ergaben.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt war die Überarbeitung des<br />
Dienstreglements der Lehrkräfte, welches im neuen Jahr<br />
verabschiedet werden kann. Auch in diesem Jahr gab es<br />
wieder einige Anlässe im In- und Ausland, bei denen der<br />
Stiftungsrat mit einem oder mehreren Mitgliedern die Musikschule<br />
repräsentierte. Vor allem ist die in beeindrucken-<br />
dem Rahmen abgehaltene Generalversammlung der Europäischen<br />
Musikschul-Union in Malmö und Kopenhagen zu<br />
erwähnen, an die sich das Europäische Jugendmusik-Festival<br />
anschloss. 24 europäische Länder waren dort vertreten.<br />
Wiederum konnte der Stiftungsrat mit grosser Freude das<br />
rege Interesse der Lehrerinnen und Lehrer an Fortbildung<br />
feststellen. Auch die Möglichkeit zu längerem Bildungsurlaub<br />
wurde genutzt und vom Stiftungsrat ausgesprochen<br />
gutgeheissen.<br />
Unterrichtskommission<br />
Im August 2004 hat die Regierung die Unterrichtkommission<br />
der <strong>Liechtenstein</strong>ischen Musikschule neu bestellt. Sie<br />
setzt sich nun folgendermassen zusammen:<br />
– Reinhard Löchle, Erding, Vorsitz<br />
– Dorothée Föllmi, Neuchatel<br />
– Wolfram Lutz, Tettnang<br />
– Kimberly R. Brockman, St. Gallen<br />
– Michael Neunteufel, Bregenz<br />
– Markus Egger, St. Gallen<br />
– Egon Rietmann, Buchs<br />
Ausgeschieden aus der Unterrichtskommission ist Herr Robert<br />
Bokor, Fachbereich Streicher.<br />
Die Unterrichtskommission hat gemäss dem gesetzlichen<br />
Auftrag den Unterricht bei den entsprechenden Fachlehrern<br />
besucht. Zusammen mit dem Stiftungsrat und der Schulleitung<br />
fanden zwei Sitzungen statt, an der die Eindrücke<br />
der einzelnen Mitglieder der Unterrichtskommission und<br />
Beobachtungen mitgeteilt und diskutiert wurden.<br />
Fachgruppen<br />
In diesem Jahr wurden 6 Fachgruppenleitersitzungen einberufen.<br />
In den FGL-Sitzungen befasste man sich hauptsächlich<br />
mit den Themen Lehrerkonzert, Workshop, Eröffnung<br />
des Musikschulzentrums Oberland, Instrumenteninformation,<br />
Umzug Gubserhaus, Überarbeitung der Richtlinien<br />
zur Bewertung beim Musikwettbewerb, und innerhalb der<br />
Organisationsentwicklung «Zukunft gestalten» mit der Leitbildpräsentation.<br />
Weitere Themen waren die Besetzung der Unterrichtskommission,<br />
Information über Beschlüsse des Stiftungsrates,<br />
Weiterbildungswünsche, Konzerte und Anschaffungen. Die<br />
FachgruppenleiterInnen sind angehalten, diese Informationen<br />
in regelmässigen Sitzungen der Fachgruppen an die Lehrerschaft<br />
weiterzugeben. Über die Arbeit in den Fachgruppen<br />
haben die Fachgruppenleiter eigene Jahresberichte verfasst.<br />
Zusammenarbeit mit öffentlicher Schule<br />
Immer wieder besuchen Primarschulklassen die Musikschule,<br />
um sich verschiedene Instrumente präsentieren zu lassen<br />
und selbst ausprobieren zu können. Bei dieser Gelegenheit<br />
lernen die Kinder die Funktionsweise der einzelnen Instrumente<br />
kennen. Theoretische Kenntnisse aus dem Unterricht<br />
in der Primarschule können so am Instrument veranschaulicht<br />
werden.<br />
Mit Beginn des Schuljahres 2001/2002 wurde schrittweise<br />
die neue vierjährige Oberstufe am LG eingeführt. In der<br />
reformierten gymnasialen Oberstufe, die an die achte Schulstufe<br />
anschliesst, haben die Schülerinnen und Schüler die<br />
Wahl zwischen fünf Profilen. Eines dieser Profile nennt sich<br />
Kunst, Musik und Pädagogik und eignet sich für Schülerinnen<br />
und Schüler mit Begabung und Interesse in den Bereichen<br />
Kunst und Musik. Mit dem Eintritt der vierten Klasse in<br />
das Profilfach ist der Vollausbau der gymnasialen Oberstufe<br />
erreicht worden.
In diesem Schuljahr sind 28 Schülerinnen und Schüler in diesen<br />
Typus eingestiegen. Somit befinden sich zusammen mit<br />
den drei ersten Jahrgängen 60 Schülerinnen und Schüler im<br />
Profilfach «Kunst, Musik und Pädagogik». Der Sologesangs-<br />
und Instrumentalunterricht wird durch Lehrkräfte der Liecht.<br />
Musikschule erteilt. Nach zwei Jahren obligatorischem Instrumental-<br />
oder Gesangsunterricht entscheiden sich die<br />
Schülerinnen und Schüler für das Maturafach Musik oder<br />
Kunst. Die Erfahrungen der ersten Jahrgänge haben gezeigt,<br />
dass sich ca. die Hälfte für den weiteren Instrumentalunterricht<br />
entscheidet. Ende des Schuljahres 2004/05 werden die<br />
ersten Maturaprüfungen im Fach Musik durchgeführt.<br />
Weiterbildung<br />
Die Musikschule hat dieses Jahr folgende Weiterbildungskurse<br />
für LehrerInnen und weitere Interessierte angeboten:<br />
– Querflötenkurs; Kursleitung: Reza Najfar<br />
– Mundharmonikakurs 1 für Anfänger; Kursleitung:<br />
Walter Buchinger<br />
– Musiktheorie-Kurs für Leichtfortgeschrittene; Kursleitung:<br />
Kurt Gstöhl<br />
– Zitherkurs für Anfänger und Wiedereinsteiger; Kursleitung:<br />
Peter Nachbauer<br />
– Mundharmonikakurs 1 für Leichtfortgeschrittene;<br />
Kursleitung: Walter Buchinger<br />
– Kurs Jazz- und Popgesang; Kursleitung: Ronald Douglas<br />
– Feldenkrais-Methode für Musiker/innen 1 ; Kursleitung:<br />
Heinz Grühling<br />
– Mundharmonikakurs 2 für Leichtfortgeschrittene; Kursleitung:<br />
Walter Buchinger<br />
– Sprechtechnik-Kurs; Kursleitung: Thomas Härtner<br />
– Basisunterricht Schauspiel; Kursleiter: Thomas Härtner<br />
– Feldenkrais-Methode für Musiker/innen 2 ; Kursleitung:<br />
Heinz Grühling<br />
– Gitarrenkurs; Kursleitung: Jury Clormann<br />
– Mundharmonikakurs «Weihnachtliche Weisen»; Kursleitung:<br />
Walter Buchinger<br />
– Mundharmonikakurs 2 für Anfänger Kursleitung:<br />
Walter Buchinger<br />
– Mundharmonikakurs 3 für Anfänger Kursleitung:<br />
Walter Buchinger<br />
Daneben haben mehrere Lehrpersonen Weiterbildungskurse<br />
im In- und Ausland besucht.<br />
Organisationsentwicklung «Zukunft gestalten»<br />
Unter diesem Titel hat der Stiftungsrat im Herbst 2003 ein Projekt<br />
mit dem Ziel gestartet, neue Grundlagen für die effiziente<br />
Gestaltung und Entwicklung der Organisation, der Führung<br />
und der Unternehmenskultur der Musikschule zu erarbeiten.<br />
In der Zwischenzeit haben die 4 Arbeitsgruppen ihre Arbeit<br />
abgeschlossen. Die Ergebnisse werden nun in das Organisationshandbuch<br />
eingearbeitet. Das Organisationshandbuch,<br />
in dem die Aufbau- und Ablauforganisation sowie die wichtigsten<br />
Prozesse beschrieben sind, wird bis im Frühjahr 2005<br />
fertiggestellt.<br />
Veranstaltungen<br />
Im Jahr 2004 wurden wiederum rund 180 Veranstaltungen<br />
durch die LMS durchgeführt. Eine genaue Aufstellung<br />
sämtlicher Veranstaltungen und Weiterbildungskurse kann<br />
im Sekretariat angefordert werden. Hier einige Höhepunkte<br />
aus dem Jahresprogramm:<br />
Lehrerkonzert «Eine Reise um die Welt»<br />
Auch in diesem Jahr fand das traditionelle Lehrerkonzert<br />
zu Gunsten des Stipendienfonds im Rahmen eines Künstler-Cafés<br />
im Musikschulzentrum in Eschen statt. Dem zahlreich<br />
erschienenen Publikum wurde auf hohem Niveau ein<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
vielseitiges Programm präsentiert, welches 25 Lehrerinnen<br />
und Lehrer, zum Teil im Zusammenspiel mit Schülern, erarbeitet<br />
hatten. Die Fachgruppe für Volksmusikinstrumente<br />
hatte mit viel Engagement die Organisation dieses Anlasses<br />
übernommen. Unter dem Motto «Volksmusik aus aller<br />
Welt» wurde ein Konzert präsentiert, das in seiner Vielfalt<br />
dem Vollständigkeitsanspruch «...aus aller Welt» absolut<br />
standgehalten hat.<br />
Der Reinerlös aus diesem Konzert kommt vollumfänglich der<br />
«Stipendien-Stiftung» zugute, aus der Kinder von sozial benachteiligten<br />
Familien Unterstützung für den Besuch des Musikunterrichtes<br />
erhalten. Jährlich können an rund 30 Schüler und<br />
Schülerinnen auf diesem Wege Stipendien vergeben werden.<br />
Leitbildpräsentation<br />
Mit ihrem neuen Leit- und Erscheinungsbild hat die <strong>Liechtenstein</strong>ische<br />
Musikschule einen bedeutenden Schritt in<br />
Richtung Zukunft gemacht. Offen, aktiv und kreativ will die<br />
LMS auch weiterhin die musikalische Bildungs- und Begegnungsstätte<br />
im Land sein. Das neue Leitbild und das neue<br />
Erscheinungsbild wurde in einer kleinen Feierstunde am 7.<br />
März der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
In verschiedenen Arbeitsgruppen haben über 40 Lehrerinnen<br />
und Lehrer, die Mitglieder des Stiftungsrates, die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Verwaltung zusammen mit<br />
der Schulleitung in den letzten eineinhalb Jahren fundierte<br />
Grundlagen für die effiziente Gestaltung und Entwicklung<br />
der Organisation, der Führung und der Unternehmenskultur<br />
der LMS erarbeitet. Das daraus entstandene Leitbild soll<br />
als Wegweiser für unser zukünftiges Handeln dienen.<br />
Nach über 30 Jahren wollten wir das Erscheinungsbild der<br />
Musikschule zeitgemässer gestalten. Wir haben uns für ein<br />
unverwechselbares, modernes Signet entschieden, welches<br />
den Stellenwert der LMS für die musikalische, kulturelle und<br />
soziale Bildung in unserem Land unterstreicht. Das Logo,<br />
sämtliche Drucksachen, die Beschriftung der Zentren sowie<br />
die grafisch und redaktionell neu gestaltete Hauszeitung<br />
sollen die Musikschule als lebendiges und innovatives Unternehmen<br />
in der Öffentlichkeit sichtbar machen.<br />
Regionalausscheidung des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbes<br />
in Eschen<br />
Am 27. und 28. März 2004 fanden die Regionalwettbewerbe<br />
des 29. Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs statt.<br />
Zum zweiten Mal hat sich die Schulleitung entschlossen, die<br />
Organisation einer Regionalausscheidung zu übernehmen.<br />
Im Musikschulzentrum Eschen stellten sich während zwei<br />
Tagen Jugendliche aus der Ostschweiz, dem Raum Zürich,<br />
Graubünden und dem Tessin in den Sparten Querflöte, Klarinette,<br />
Violine und Violoncello der Jury. Erfreulicherweise<br />
nahmen auch einige Schülerinnen und Schüler unserer Musikschule<br />
daran teil und erzielten sehr gute Resultate.<br />
Eröffnung Musikschulzentrum Triesen<br />
Als grösste Bildungseinrichtung in <strong>Liechtenstein</strong> verfügt die<br />
<strong>Liechtenstein</strong>ische Musikschule neben dem Musikschulzentrum<br />
Unterland in Eschen nun auch im Oberland über ein<br />
eigenes Schulgebäude. Das schlicht und geradlinig konstruierte<br />
Haus empfängt Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen<br />
und Lehrer sowie andere Besucherinnen und Besucher mit<br />
viel Licht, Farbe und grosszügigen Räumen.<br />
Für die LMS entschärft sich mit der Eröffnung des zweiten<br />
Musikschulzentrums die prekäre Raumsituation endgültig.<br />
Bisher wurde der Musikunterricht in über hundert, zum Teil<br />
ungeeigneten Räumen im ganzen Land verstreut erteilt.<br />
Zukünftig findet der Unterricht für die Jugendlichen und<br />
143
144<br />
<strong>Bildungswesen</strong><br />
Erwachsenen in den Zentren statt, während die Schülerinnen<br />
und Schüler im Primarschulalter weiterhin hauptsächlich<br />
in den Gemeinden unterrichtet werden.<br />
Die Erfahrungen im Musikschulzentrum in Eschen zeigen,<br />
dass ein eigenes Schulgebäude für die Qualität des Musikunterrichts<br />
in vielen Belangen wertvoll ist. Auch Musikschul-<br />
und Verbandsverantwortliche aus den Nachbarländern<br />
freuen sich mit der LMS über das neue Gebäude und den<br />
dadurch verdeutlichten Stellenwert der Musikerziehung in<br />
unserem Land.<br />
Unter der grossen Teilnahme zahlreicher Persönlichkeiten<br />
aus Kultur, Politik und Wirtschaft wurde am Samstag, 8.<br />
Mai 2004 in einem feierlichen Akt das neue Gebäude von<br />
Regierungschef Otmar Hasler an die Musikschule als Nutzer<br />
übergeben. Mit musikalischen Intermezzi und herzlichen<br />
Worten und Gedanken seitens des Regierungschefs, der<br />
Stiftungsratspräsidentin, des Architekten und des Direktors<br />
wurde dieser wichtige Anlass würdig gestaltet. Anschliessend<br />
wurden die geladenen Gäste durch die neuen Räumlichkeiten<br />
geführt. Sie alle zeigten sich begeistert.<br />
Am Nachmittag folgte ein Tag der offenen Tür. In den Unterrichtsräumen<br />
durften unter Anleitung der Musiklehrer<br />
die einzelnen Instrumente nach Lust und Laune ausprobiert<br />
werden. Im Guido Feger Saal gestalteten die Fachgruppen<br />
ein Nonstop-Programm mit vielen Highlights, das weit in die<br />
Nacht hinein reichte. Über 2500 Gäste konnten an diesem<br />
Tag begrüsst werden. So wurde dieses Musikschulzentrum<br />
bereits am ersten Tag zu dem, wofür es gedacht war: Ein<br />
Haus der Musik und ein Haus der Begegnung.<br />
8. Europäisches Jugendmusikfestival in Malmö<br />
Vom 19. – 23. Mai fand das 8. Europäische Musikschulfestival<br />
in Malmö statt. Die LMS war an diesem Grossereignis, an<br />
dem über 10 000 junge Menschen aus ganz Europa teilnahmen,<br />
durch das Symphonic Pop Orchestra unter der Leitung<br />
von Klaus Pfefferkorn vertreten. Das 90-köpfige Orchester,<br />
ein Zusammenschluss zwischen der Jugendsinfonietta und<br />
dem Orchester der Musikschule Bludenz begeisterte das Publikum<br />
in Kopenhagen und Malmö mit ihrem Konzertprogramm<br />
«von Gershwin bis Grönemeyer».<br />
Festival Grenzenlos<br />
Im Jahre 2000 fand in <strong>Liechtenstein</strong> das 1. Internationale<br />
Musikschulfestival «Grenzenlos» unter dem Titel «Jazz-<br />
Rock-Pop» statt. Zwei Jahre später wurde das 2. Festival<br />
«Musiktheater Grenzenlos» in Feldkirch erfolgreich durchgeführt.<br />
Mit dem Thema «Stimme Grenzenlos» wurde am<br />
3. internationalen Festival unsere menschliche Stimme ins<br />
Zentrum gestellt.<br />
Nebst attraktiven Produktionen wurde wiederum ein vielfältiges<br />
Weiterbildungsprogramm für Lehrkräfte sämtlicher<br />
Stufen angeboten, das sich mit der Stimmbildung und dem<br />
Gesangsunterricht befasste. Für die Workshops, Referate<br />
und Podiumsdiskussion konnten namhafte, inter-national<br />
tätige Persönlichkeiten gewonnen werden. Über 170 Lehrkräfte<br />
der Musikschulen sowie der öffentlichen Schulen,<br />
darunter eine grosse Anzahl unserer Gesangslehrkräfte, haben<br />
an dieser Fortbildung teilgenommen.<br />
Das 4. Internationale Musikschul-Festival findet am 9. / 10.<br />
Juni 2006 unter dem Titel «Kammermusik Grenzenlos» in<br />
Vaduz statt. Mit dem Thema «Kammermusik im Kontext»<br />
wird das gemeinschaftliche Musizieren in Kammermusikbesetzung<br />
ins Zentrum gestellt. Der Kontext bezieht sich auf<br />
die Verknüpfung von Musik und Literatur, darstellende und<br />
bildende Kunst wie Tanz, Malerei, Architektur.<br />
Musikwettbewerb<br />
Die Musikwettbewerbe 2004 und das Preisträgerkonzert<br />
sind ein voller Erfolg geworden. Mit über 130 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern waren wir in der Organisation<br />
stark gefordert. Die neue Bewertungsform, welche in den<br />
Fachgruppen erarbeitet wurde, hat sich bereits bestens bewährt.<br />
Dabei ist die Bewertung so gestaltet, dass hörbare<br />
Unterschiede sich auch im erreichten Rang niederschlagen.<br />
Zudem sollen erste Ränge mit Auszeichnung und 1. Ränge<br />
nur an wirklich hervorragende und sehr gute Leistungen<br />
vergeben werden. Die Jury zeigte sich sehr angetan von den<br />
gebotenen Leistungen.<br />
Internationale Meisterkurse<br />
Die 34. Internationalen Meisterkurse wurden mit folgenden<br />
Dozenten durchgeführt:<br />
– Kurt Widmer, Gesang<br />
– Wolfgang Böttcher, Cello<br />
– Thomas Brandis, Violine<br />
– Amsterdam Loeki Stardust Quartet, Blockflöten<br />
– Philippe Bernold, Querflöte<br />
Der Jazz-Workshop wurde in folgender Besetzung durchgeführt:<br />
– Ronald Douglas, Vocals<br />
– Sylvi Lane, Vocals<br />
– Ingolf Burkhardt, Trompete<br />
– Jasper Blom, Saxophon<br />
– Ilja Reijngoud, Posaune<br />
– Peter Eigenmann, Gitarre<br />
– Rob van Bavel, Piano<br />
– Bänz Oester, Kontrabass<br />
– Hans Dekker, Schlagzeug<br />
Über 110 Studentinnen und Studenten haben an den Meisterkursen<br />
teilgenommen. Im Rahmen der Meisterkurse fanden<br />
10 Konzerte der Professoren und der TeilnehmerInnen<br />
statt.