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Bildungswesen 4 - Landesverwaltung Liechtenstein

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<strong>Bildungswesen</strong> 4<br />

RESSORTBERICHT<br />

Ressortinhaberin:<br />

Regierungschef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck<br />

Im Berichtsjahr bildeten wiederum zahlreiche Neufassungen<br />

bzw. Revisionen auf Gesetzes- und Verordnungsebene<br />

wichtige Schwerpunkte.<br />

<strong>Liechtenstein</strong> erzielte bei der PISA-Studie 2003 im internationalen<br />

Vergleich ausgezeichnete Ergebnisse und die Spitzenposition<br />

aller deutschsprachigen Länder. Die enormen<br />

Fortschritte in allen untersuchten Bereichen (Mathematik,<br />

Lesen, Naturwissenschaften, Problemlösen) und in allen<br />

Schultypen zeigen, dass unser Bildungssystem international<br />

konkurrenzfähig ist. Oberste Zielsetzung ist es, dieses Niveau<br />

zu halten und weiter auszubauen.<br />

Schul- und Hochschulwesen<br />

Neues Stipendiengesetz<br />

Die Erarbeitung des neuen Stipendiengesetzes geht auf ein<br />

Postulat der Abgeordneten der Fortschrittlichen Bürgerpartei<br />

aus dem Jahre 2000 zurück. Anlässlich der April-Landtagssitzung<br />

wurde das neue Stipendiengesetz in erster Lesung beraten<br />

und in der Oktobersitzung des Landtages verabschiedet.<br />

Das neue Gesetz tritt am 1. August 2005 in Kraft. Im<br />

Zentrum der Vorlage stand die Schaffung eines einheitlichen<br />

Systems der Ausbildungsförderung für allgemein- und berufsbildende<br />

Ausbildungswege. Des Weiteren sollen in Zukunft<br />

elternunabhängige Ausbildungsbeihilfen für Antragssteller<br />

ab dem 25. Altersjahr möglich sein. Gleichzeitig soll<br />

durch die generelle Kombination der Ausbildungsbeihilfen<br />

aus Stipendium und Darlehen sowie eine allgemeine Höchstbezugsdauer<br />

die Eigenverantwortung der Stipendienbezüger<br />

gefördert und gefordert werden. Das Inkrafttreten der<br />

vorgesehenen Regelung über die Anspruchsberechtigung<br />

wurde auf das Studienjahr 2004/2005 vorgezogen.<br />

Stand und Bedarf an Lehrstellen für das Schuljahr<br />

2004/2005<br />

Mit dem auf der Basis des neuen Lehrerdienstgesetzes neu<br />

angepassten Stellenplan informierte die Regierung den<br />

Landtag im Mai nochmals über den Stand und den Bedarf<br />

an Lehrstellen an den liechtensteinischen Schulen für das<br />

Schuljahr 2004/2005. So führte die im neuen Gesetz enthaltene<br />

Besserstellung von Teilzeitlehrkräften zur Umwandlung<br />

bestehender Teilzeitstellen in ständige Stellen. Diese<br />

Umwandlung hatte jedoch keine Mehrkosten oder zusätzliche<br />

Stellen zur Folge.<br />

Beitritt zur neuen interkantonalen Fachhochschulvereinbarung<br />

(FHV)<br />

Die Regierung hat an ihrer Sitzung vom 18. Mai den Bericht<br />

und Antrag betreffend die Abänderung des Gesetzes über<br />

den Beitritt zur neuen interkantonalen FHV zuhanden des<br />

Landtags verabschiedet. Durch den Beitritt zur FHV für die<br />

Jahre 1999 bis 2005 hat <strong>Liechtenstein</strong> seinen Studierenden<br />

den diskriminationsfreien Zugang zu allen im Anhang der<br />

Vereinbarung aufgeführten schweizerischen Fachhochschulen<br />

eröffnet. Im Gegenzug verpflichtete sich unser Land,<br />

die im Rahmen der Vereinbarung festgelegten Beiträge je<br />

Studierende bzw. Studierenden und Jahr an den Träger der<br />

Fachhochschule zu leisten. Die Konferenz der Vereinbarungskantone<br />

hat am 12. Juni 2003 eine neue Vereinbarung<br />

verabschiedet. Diese tritt auf den Beginn des Studienjahres<br />

2005/06 in Kraft, wenn mindestens 15 Kantone den<br />

Beitritt erklärt haben.<br />

Neues Gesetz über das Hochschulwesen<br />

Anlässlich der Mai-Landtagssitzung wurde die Neuregelung<br />

des Hochschulwesens und die Abänderung des Beschwerdekommissionsgesetzes<br />

in erster Lesung beraten und in der<br />

November-Landtagssitzung verabschiedet. Anlass waren<br />

einerseits die neuen europäischen Standards und Zielsetzungen<br />

im Hochschulbereich und andererseits verschiedene<br />

Probleme und Fragestellungen im liechtensteinischen<br />

Hochschulbereich. Die entsprechende Stellungnahme wurde<br />

am 26. Oktober zuhanden des Landtags verabschiedet.<br />

Zur Klarstellung des Geltungsbereiches hat die Regierung<br />

die Gliederung des Gesetzes überarbeitet. Diese Gliederung<br />

ermöglicht es, hochschulähnliche Einrichtungen ins Gesetz<br />

zu integrieren, ohne dass damit Abgrenzungsschwierigkeiten<br />

gegenüber den Hochschulen verbunden sind. Grundsätzlich<br />

gilt für die liechtensteinische Hochschulpolitik, dass<br />

Wert auf ein eigenes Hochschulangebot gelegt wird. Das<br />

neue Hochschulgesetz regelt unter anderem die Abläufe<br />

und Voraussetzungen, um neue Hochschulen gründen zu<br />

können. Primäres Anliegen dabei ist es, für den Bildungsplatz<br />

<strong>Liechtenstein</strong> Sorge zu tragen.<br />

Gesetz über die Hochschule <strong>Liechtenstein</strong><br />

Der Bericht und Antrag betreffend die Schaffung des Gesetzes<br />

über die Hochschule <strong>Liechtenstein</strong> wurde im September-Landtag<br />

in erster Lesung behandelt. Dieses Gesetz wurde<br />

- wie das Gesetz über das Hochschulwesen - in zweiter<br />

Lesung in der November-Landtagssitzung verabschiedet. Es<br />

orientiert sich an den Bestimmungen über die Fachhochschule<br />

<strong>Liechtenstein</strong>, erfährt aber wesentliche Ergänzungen<br />

und Abänderungen. Schwerpunktmässig wurden die<br />

Ergänzungen zum Leistungsauftrag, die generelle Regelung<br />

zu akademischen Graden, das Festlegen der Hochschulorgane<br />

und Organisation der Fachbereiche, die Forschungsstellen<br />

und An-Institute, die Regelungen zu den Berufungsbeiräten<br />

und zum Mitwirkungsrecht von Teilkörperschaften,<br />

die Bestimmungen zum Hochschulpersonal, das Disziplinarrecht,<br />

die Datenschutzbestimmungen sowie das Ersetzen<br />

der Bezeichnung Fachhochschule durch Hochschule neu<br />

geregelt.<br />

Staatsbeitrag an die Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong><br />

Die Regierung hat an ihrer Sitzung vom 26. Oktober die<br />

Gewährung eines Staatsbeitrages an die Fachhochschule<br />

<strong>Liechtenstein</strong> (FHL) für den Zeitraum 2005 bis 2009 zuhanden<br />

des Landtages verabschiedet. Die Leistungsbereiche<br />

Ausbildung sowie Angewandte Forschung und Entwicklung<br />

(aF+E) werden bislang durch Pro-Kopf-Beiträge finanziert,<br />

die durch das Land und durch die schweizerischen Kantone<br />

ausgerichtet werden, sowie durch Studiengebühren und<br />

einen Restkostenbeitrag des Landes. Die Leistungsbereiche<br />

Weiterbildung und Technologie- und Wissenstransfer werden<br />

als Profit-Center kostendeckend geführt. Das neue Finanzierungsmodell<br />

einerseits basiert auf der Summe aller<br />

in einem Studienjahr durchgeführten Module und andererseits<br />

auf der Anzahl der zu betreuenden Studierenden.<br />

Forschung und Entwicklung sind im europäischen Hochschulverständnis<br />

neben der Lehre unverzichtbare Kernkompetenzen<br />

einer Hochschule. Da die Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong><br />

derzeit auf keine vergleichbaren Förderungen für<br />

Forschung und Entwicklung zurückgreifen kann, soll durch<br />

eine Basisfinanzierung von Personalressourcen sowie eine<br />

Projektfinanzierung über einen Forschungsförderungsfonds<br />

hierfür der Rahmen geschaffen werden.<br />

Lehrstellenbedarf für das Schuljahr 2005/2006<br />

Die Regierung hat in einem Bericht und Antrag den Landtag<br />

im November über den Stand und den Bedarf an Stellen<br />

an den <strong>Liechtenstein</strong>ischen Schulen für das Schuljahr<br />

2005/2006 informiert. Gleichzeitig hat sie Antrag gestellt,<br />

117


118<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

die im Schuljahr 2005/2006 zusätzlich benötigten Lehrstellen<br />

zu bewilligen. Durch die Neuschaffung von 9.59 Stellen<br />

und die Auflösung von 8.67 nicht ständigen Stellen, die<br />

voraussichtlich nicht mehr benötigt werden, ergibt sich ein<br />

Mehrbedarf von 0.92 Stellen.<br />

Finanzielle Beteiligung an den Weiterbildungsaktivitäten<br />

der GWK<br />

Anlässlich der Dezember-Landtagssitzung wurde beschlossen,<br />

die Weiterbildungsaktivitäten der Gewerbe- und Wirtschaftskammer<br />

GWK für die Jahre 2005 und 2006 mit<br />

jährlich maximal 375 000 Franken zu unterstützen. Das<br />

Weiterbildungsangebot des BWI wurde in den letzten Jahren<br />

stark ausgebaut. Das Weiterbildungsprogramm des BWI<br />

richtet sich nach dem Bedarf der einzelnen Sektionen und<br />

wird primär von den Sektionen und Fachgruppen getragen.<br />

Dementsprechend wird der Leistungsauftrag zur Weiterbildung<br />

in den Vorständen der Sektionen und in der Gewerbekammer<br />

festgelegt. Das Aus- und Weiterbildungsprogramm<br />

des BWI soll jenen Bedarf decken, welcher durch das Angebot<br />

der in der Region befindlichen Schulen und Institute<br />

nicht ausreichend abgedeckt wird.<br />

Verordnungen zum Schul- und Lehrerdienstgesetz<br />

An ihrer Sitzung vom 6. April hat die Regierung drei Verordnungen<br />

zum Vollzug des neuen Lehrerdienstgesetzes erlassen.<br />

Im Mittelpunkt stand dabei die neue Lehrerdienstverordnung.<br />

Damit konnte das neue Dienstrecht fristgerecht<br />

am 1. August 2004 in Kraft treten. Zu den Neuerungen<br />

konnten die einzelnen Schulen und Kindergärten im Rahmen<br />

eines Vernehmlassungsverfahrens Stellung nehmen.<br />

Anschliessend wurden Hearings mit den Schulleiterkonferenzen<br />

der Primar- und der Sekundarstufe, den Kindergartenleiterinnen<br />

und den Präsidentinnen und Präsidenten<br />

der Gemeindeschulräte durchgeführt. An diesen beteiligten<br />

sich auch Regierungschef Otmar Hasler und Regierungschef-Stellvertreterin<br />

Rita Kieber-Beck. Zudem genehmigte<br />

die Regierung in ihrer Sitzung vom 6. Juli 2004 die Vollziehungsverordnungen<br />

zum Schul- und Lehrerdienstgesetz<br />

sowie das Anforderungsprofil für Sonderschullehrer. In<br />

den Verordnungen werden die Organisation der öffentlichen<br />

Schulen, der Eintritt in den Kindergarten und in die<br />

Schulen, die Verteilung der Ferien auf das Schuljahr sowie<br />

Aufnahme, Promotion und Übertritt auf der Sekundarstufe<br />

I geregelt. Weiters wurde das Anforderungsprofil für Einführungsklassenlehrer,<br />

Ergänzungslehrer und für Lehrer für<br />

integrierte Sonderschulen festgelegt. Im November 2003<br />

wurde das Schulgesetz abgeändert. Gestützt auf dieses Gesetz<br />

mussten die Kompetenzen der Schulleitungen mit Verordnungen<br />

neu geregelt werden. Diesem Gesetzesauftrag<br />

konnte nur durch eine Totalrevision des Regelwerks sinnvoll<br />

nachgekommen werden. Mit den von den Regierung beschlossenen<br />

Verordnungen erfolgte gleichzeitig eine weitergehende<br />

Konsolidierung (ein Erlass für alle öffentlichen<br />

Schulen, allerdings ohne BMS und Freiwilliges 10. Schuljahr)<br />

und Deregulierung im Bereich des Schulrechts, insbesondere<br />

im Bereich der organisatorischen Bestimmungen.<br />

PISA-Studie 2003<br />

Die Ergebnisse der PISA-Studie 2003 wurden am 7. Dezember<br />

2004 weltweit vorgestellt. <strong>Liechtenstein</strong>, das als eines<br />

von 41 Ländern an dieser Untersuchung teilgenommen<br />

hat, rangiert in allen untersuchten Bereichen in der weltweiten<br />

Spitzengruppe. In den Bereichen Lesen, Mathematik<br />

und Naturwissenschaften konnte jeweils das fünftbeste<br />

Ergebnis aus 41 erreicht werden. Im Bereich Problemlösen<br />

konnte mit dem achtbesten Resultat ebenfalls ein sehr gutes<br />

Ergebnis erzielt werden. Somit konnten im Vergleich zu<br />

den Resultaten aus dem Jahr 2000 in allen damals untersuchten<br />

Bereichen substanzielle Fortschritte erzielt werden.<br />

Zentraler Untersuchungsgegenstand von PISA 2003 war der<br />

Bereich Mathematik. Dabei haben die liechtensteinischen<br />

Schülerinnen und Schüler deutlich über dem OECD-Schnitt<br />

abgeschlossen und im Mittel das fünfbeste Resultat weltweit<br />

erzielt. <strong>Liechtenstein</strong> gehört darüber hinaus zu jenen<br />

Ländern, die seit 2000 statistisch signifikante Fortschritte<br />

erzielt haben. Zudem haben die liechtensteinischen Schülerinnen<br />

und Schüler eine sehr hohe Selbstwirksamkeit in Mathematik,<br />

das heisst, es gelingt ihnen, Lernschwierigkeiten<br />

selbst zu überwinden. Des Weiteren ist an <strong>Liechtenstein</strong>s<br />

Schulen die Angst vor Mathematik am geringsten. Einen<br />

deutlichen Sprung nach oben hat <strong>Liechtenstein</strong> auch im Bereich<br />

Lesen erzielt. Während im weltweiten Vergleich die<br />

fünft besten Ergebnisse erzielt wurden, ist <strong>Liechtenstein</strong> das<br />

einzige rein deutschsprachige Land, das deutlich über dem<br />

OECD-Schnitt liegt. Bei den allgemeinen Fähigkeiten, Probleme<br />

anzugehen und zu lösen, rangiert <strong>Liechtenstein</strong> auf<br />

der achten von 41 Positionen. Dabei gehört <strong>Liechtenstein</strong><br />

als bestes deutschsprachiges Land zu jenen Teilnehmern,<br />

die in diesem Bereich den geringsten Anteil an Schülerinnen<br />

und Schüler mit tiefem Einzelergebnis aufweisen. In<br />

den Naturwissenschaften wiederum kann <strong>Liechtenstein</strong> das<br />

weltweit fünft beste Gesamtergebnis aufweisen und liegt<br />

signifikant über dem OECD-Durchschnitt. Auch in diesem<br />

Bereich konnte die Gesamtheit der Schülerinnen und Schüler<br />

deutliche Fortschritte gegenüber PISA 2000 erzielen.<br />

Konferenzen/Treffen<br />

Übergabe des <strong>Liechtenstein</strong>-Preises<br />

Der mit EUR 7 500.-- dotierte <strong>Liechtenstein</strong>-Preis wurde<br />

am 5. Februar anlässlich eines Festaktes in der Musikschule<br />

Vaduz von der Regierungschef-Stellvertreterin übergeben.<br />

Die Preisträger Martina Perfler, Matthias Sutter sowie Axel<br />

Kleinsasser stellten im Anschluss an die Preisverleihung ihre<br />

Arbeiten vor.<br />

Schulbesuche<br />

Im Rahmen der Umsetzung des neuen Lehrerdienstgesetzes<br />

besuchten Regierungschef Otmar Hasler sowie Regierungschef-Stellvertreterin<br />

Rita Kieber-Beck im März 2004 die<br />

verschiedenen Schularten im Land. Der Einbezug der Lehrerschaft<br />

war eine wichtige Voraussetzung für eine sinnvolle<br />

Verknüpfung von Theorie und Praxis bei der Umsetzung der<br />

neuen Lehrerdienstverordnung. Weitere Schwerpunkte der<br />

Gespräche mit Lehrern und Klassen waren die Diskussion<br />

über ihre Erwartungen an die Bildungspolitik, die Rahmenbedingungen<br />

an den Schulen und Verbesserungsmöglichkeiten<br />

sowie die Situation am Lehrstellenmarkt.<br />

Arbeitsbesuch der luxemburgischen Bildungsministerin<br />

Auf Einladung von Regierungschef-Stellvertreterin Rita<br />

Kieber-Beck weilte die luxemburgische Bildungsministerin<br />

Anne Brasseur am 3. Mai in Vaduz. Im Mittelpunkt der<br />

Gespräche stand der Informationsaustausch bezüglich integrativer<br />

Fördermassnahmen beziehungsweise sonderpädagogischer<br />

Schulungsformen. Der Besuch der Primarschule<br />

Ruggell und der Sonderschule des heilpädagogischen Zentrums<br />

in Schaan regten die Auseinandersetzung mit den<br />

Themen von praktischer Seite an, während ein weiterer Teil<br />

den konzeptionellen beziehungsweise strukturellen Aspekt<br />

der sonder- oder integrationspädagogischen Bemühungen<br />

ins Blickfeld rückten.<br />

Bildungsministerkonferenz in Oslo<br />

An der 8. Konferenz der europäischen Bildungsminister in<br />

Oslo am 24. und 25. Juni haben Bildungsministerin Rita Kieber-Beck<br />

und Schulamtsleiter Guido Wolfinger teilgenommen.


Thema der Konferenz war «Lebenslanges Lernen von der<br />

Rhetorik zur Wirklichkeit». Dabei wurden Fragen nach dem<br />

Nutzen von bestehendem Wissen und Kompetenzressourcen<br />

beim Individuum, in der Gesellschaft sowie in Betrieben<br />

und deren Erweiterung und Verbesserung diskutiert.<br />

Eröffnung der Sportschule <strong>Liechtenstein</strong><br />

Am 17. August wurde die Sportschule <strong>Liechtenstein</strong> an der<br />

Realschule Schaan von Regierungschef-Stellvertreterin Rita<br />

Kieber-Beck und von Regierungsrat Alois Ospelt im Rahmen<br />

eines Festaktes eröffnet. Die Sportschule <strong>Liechtenstein</strong><br />

bietet jungen Sporttalenten künftig optimale Rahmenbedingungen,<br />

um Schule und Sportkarriere besser vereinen<br />

zu können. Der erste Jahrgang besteht aus vierzehn<br />

Schülerinnen und Schülern in den Sportarten Fussball, Ski<br />

und Tennis. Mit der Sportschule <strong>Liechtenstein</strong> wurde ein<br />

langjähriger Wunsch von Sportlern, Eltern und Verbänden<br />

umgesetzt.<br />

Bodensee-Hochschulkonferenz<br />

Am 13. September fand die 2. Bodensee-Hochschulkonferenz<br />

in Meersburg statt. Im Mittelpunkt standen Gespräche<br />

betreffend gemeinsame Hochschulprojekte in Lehre, Forschung<br />

und Weiterbildung.<br />

Bildungsministerin Gehrer in <strong>Liechtenstein</strong><br />

Am 20. September weilte die österreichische Bundesministerin<br />

für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Elisabeth Gehrer,<br />

zu einem Arbeitsgespräch in <strong>Liechtenstein</strong>. Im Zentrum des<br />

Treffens stand ein gemeinsam unterzeichnetes Memorandum<br />

of Understanding, welches verschiedene Massnahmen<br />

zur weiteren Intensivierung der Bildungs-Zusammenarbeit<br />

der beiden Länder vorsieht. Die freundschaftlichen Beziehungen<br />

und verschiedene Abkommen auf diesem Gebiet<br />

erlauben gegenseitig den Besuch von Ausbildungsstätten<br />

unter den gleichen Bedingungen, wie sie jeweils Studierenden<br />

aus dem eigenen Land gewährt werden. Regierungschef-Stellvertreterin<br />

Rita Kieber-Beck und die österreichische<br />

Bundesministerin Gehrer unterstrichen in ihrem Arbeitsgespräch<br />

denn auch die ausgezeichneten Beziehungen auf<br />

dem Gebiet des <strong>Bildungswesen</strong>s zwischen den beiden Ländern.<br />

Jahresversammlung der Konferenz der kantonalen<br />

Erziehungsdirektoren (EDK) in Vaduz<br />

<strong>Liechtenstein</strong>, das als ständiger Gast aktiv in der EDK mitarbeitet,<br />

konnte am 28. und 29. Oktober - erstmals nach<br />

27 Jahren - Tagungsort der EDK-Jahresversammlung sein.<br />

Schwerpunkte der behandelten Themen waren Bildungsstatistik,<br />

Systemevaluation und Bildungsmonitoring, Ziele der<br />

obligatorischen Schule und Übergang zur Sekundarstufe II,<br />

Berufsbildung, Hochschulpolitik und Bildungsverfassung sowie<br />

die Rechtschreibreform.<br />

Beiträge an Bildungseinrichtungen<br />

Beiträge an österreichische Bildungseinrichtungen<br />

<strong>Liechtenstein</strong>s Studierende sind in Österreich betreffend<br />

der zu entrichtenden Studiengebühren den österreichischen<br />

Studierenden gleichgestellt, ohne dass das Land<br />

<strong>Liechtenstein</strong> hierfür Platzkostenbeiträge an österreichische<br />

Bildungseinrichtungen entrichtet. Als Gegenleistung dafür<br />

zeigt sich <strong>Liechtenstein</strong> durch verschiedene Zuwendungen<br />

an österreichische Bildungseinrichtungen erkenntlich.<br />

<strong>Liechtenstein</strong> hat unter anderem den «<strong>Liechtenstein</strong>-Preis»<br />

an der Universität Innsbruck geschaffen und entrichtet<br />

jährlich CHF 250 000.-- an den «Österreichischen Fonds<br />

zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung». Auch<br />

haben österreichische Studentinnen und Studenten an der<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> eine vergleichsweise geringe<br />

Studiengebühr zu entrichten.<br />

Im Berichtsjahr wurden folgende weitere Projekte österreichischer<br />

Bildungseinrichtungen gefördert:<br />

– Beitrag an das Projekt «Genexpression und Altern der<br />

menschlichen Haut» des Fachbereichs Zellbiologie der<br />

Universität Salzburg mit einem Betrag von CHF 15 000.--<br />

.<br />

Beiträge an andere Bildungseinrichtungen<br />

– Beitrag an den Schweizerischen Nationalfonds von CHF<br />

250'000.--;<br />

– Unterstützungsbeitrag zugunsten des Projektes «Kulturgeschichte<br />

des Vererbungsdenkens» am Max-Planck-Institut<br />

für Wissenschaftsgeschichte in Berlin von CHF 50 000.--;<br />

– Beitrag an die Internationale Akademie für Philosophie<br />

von CHF 30 000.-- für die Herausgabe eines Buches zum<br />

Thema «Kultur des Friedens», einer Synthese aus drei internationalen<br />

Symposien.<br />

Internationale Berufswettbewerbe<br />

Nach der Neuwahl in St. Gallen 2003 in der World Skills-<br />

Organisation trafen sich die deutschsprachigen Länder zur<br />

gegenseitigen Information und Meinungsbildung in München.<br />

Im April wurde die filmische Eigenproduktion (Filmteam<br />

kgm video mauren) über die Berufsweltmeisterschaft<br />

St. Gallen 2003 erstmals dem Publikum vorgeführt. Ein besonderer<br />

Dank gebührt dabei den Sponsoren. Die Generalversammlung<br />

World Skills 2004 fand im Mai in Hong Kong<br />

statt. Auf Einladung der Skills Italien trafen sich die deutschsprachigen<br />

Länder zu einem Informationstreffen im September<br />

in Bozen. Zwischen dem nationalen Komitee IBW und<br />

der GWK wurde im September eine Vereinbarung über die<br />

Zusammenarbeit für Berufsweltmeisterschaften getroffen,<br />

in welcher die Zuständigkeit für die Bereiche nationale und<br />

internationale Ausscheidungen, Beschickung und Delegation<br />

sowie die finanziellen Verpflichtungen der GWK geregelt<br />

sind. <strong>Liechtenstein</strong> wurde zur Landesmeisterschaft von<br />

Südtirol eingeladen und nahm mit drei Berufen teil, welche<br />

jeweils den dritten Platz belegten. Zur Optimierung der Zusammenarbeit<br />

unter den Experten wurde im November am<br />

Rorschacherberg erstmals ein Expertencamp durchgeführt.<br />

AMTSSTELLEN<br />

Schulamt<br />

Amtsleiter: Guido Wolfinger<br />

Im Jahre 2004 standen ausserordentlich viele Gesetzgebungsarbeiten<br />

an. So mussten bis zum Inkrafttreten des neuen<br />

Lehrerdienstgesetzes und des revidierten Schulgesetzes<br />

am 1. August 2004 die für den Vollzug dieser Gesetze notwendigen<br />

Verordnungen vorbereitet werden. Zu erwähnen<br />

sind insbesondere die Lehrerdienst- und die Schulorganisationsverordnung,<br />

welche gänzlich neue Regelwerke bilden.<br />

Im Rahmen der Lehrerdienstverordnung waren vorab die<br />

folgenden Themen neu zu regeln: Stellenplan und -besetzung,<br />

Aus- und Weiterbildung, an die Pflichtlektionenzahl<br />

anrechenbare Tätigkeiten, Mehrarbeit und Präsenzzeit, Abwesenheit<br />

und Urlaub sowie Nebenbeschäftigungen. Mit der<br />

neuen Schulorganisationsverordnung wurden ausserdem die<br />

folgenden Bereiche neu geregelt: Schulbezirke, Klassen, Unterrichtszeit,<br />

Absenzenwesen, Schulordnung, Einschreibung,<br />

Ein- und Austritt von Schülern, Schulorganisation (Lehrerkonferenz,<br />

Schulleitung, Klassenkonferenz, Klassenlehrer)<br />

119


120<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

sowie Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern. Mit dem<br />

Inkrafttreten der beiden neuen Regelwerke konnten rund 35<br />

bisherige Verordnungen aufgehoben werden.<br />

Des Weiteren wurde der Bereich des Hochschulwesens<br />

vollständig neu geregelt. So wurden die Landtagsvorlagen<br />

für ein neues Hochschulgesetz, für ein Gesetz über die<br />

Hochschule <strong>Liechtenstein</strong> sowie für einen Finanzbeschluss<br />

betreffend die Gewährung eines Staatsbeitrages an die<br />

Hochschule <strong>Liechtenstein</strong> für die Jahre 2005 bis 2009 erarbeitet.<br />

Die Vorlagen sind vom Landtag verabschiedet worden.<br />

Das neue Hochschulgesetz ist als Rahmengesetz konzipiert.<br />

Das Gesetz über die Hochschule <strong>Liechtenstein</strong> regelt<br />

als Spezialgesetz verschiedene Grundlagen der bisherigen<br />

Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> als Stiftung des öffentlichen<br />

Rechts neu, z.B. innerschulische Strukturen, Fachbereiche<br />

und Name (neu: «Hochschule <strong>Liechtenstein</strong>»).<br />

Im Bereich des Stipendienwesens wurden die Landtagsvorlagen<br />

für ein gänzlich neues Stipendiengesetz erarbeitet;<br />

dieses tritt auf den 1. August 2005 in Kraft. Ausserdem<br />

wurde die Landtagsvorlage für eine Änderung des bestehenden<br />

Stipendiengesetzes vorbereitet; mit dieser Änderung<br />

ist die Anspruchsberechtigung für Ausbildungsbeihilfen<br />

bereits mit Wirkung auf das Studienjahr 2004/05 neu<br />

geregelt worden.<br />

Nebst diesen Totalrevisionen gab es kleinere Partialrevisionen,<br />

teils mit grosser Wirkung. So wurde über eine Revision<br />

der Lehrerbesoldungsverordnung die besoldungsmässige<br />

Gleichstellung der Teilzeit- mit den Vollzeitlehrpersonen<br />

vollzogen. Ausserdem wurde eine Gehaltsregelung für<br />

Lehrpersonen im Bereich des Sonderturnens erarbeitet.<br />

Neben den Gesetzgebungsarbeiten sind im Berichtsjahr<br />

einige besondere Ereignisse hervorzuheben. Am 12. Mai<br />

2004 wurde die 49. Internationale Musische Tagung (IMTA)<br />

mit grossem Erfolg durchgeführt. Die vom zuständigen Organisationskomitee<br />

und von den Lehrenden und Lernenden<br />

an unseren Schulen geleistete Arbeit verdient grosse Anerkennung.<br />

Auf Beginn des neuen Schuljahres wurde am 17.<br />

August 2004 das erste Schuljahr der Sportschule <strong>Liechtenstein</strong><br />

an der Realschule Schaan gestartet. Damit haben junge<br />

Sporttalente aus <strong>Liechtenstein</strong> erstmals die Möglichkeit,<br />

regelmässiges Training auf hohem Niveau mit einer guten<br />

schulischen Ausbildung zu kombinieren. Im ersten Schuljahr<br />

besuchen 14 Jugendliche diese Sportschule. Im Jahre<br />

2004 veröffentlichte das Amt für Volkswirtschaft erstmals<br />

im Zusammenwirken mit dem Schulamt eine umfassende<br />

Bildungsstatistik, welche jährlich erscheint und in Zukunft<br />

ergänzend zu den Angaben im Rechenschaftsbericht Informationen<br />

über das liechtensteinische <strong>Bildungswesen</strong> zur<br />

Verfügung stellen wird.<br />

Ein besonderes Ereignis im Jahre 2004 stellt die Veröffentlichung<br />

der letzten PISA-Ergebnisse dar. Der Hauptfokus der<br />

Studie 2003 lag auf der Mathematik, zusätzlich wurden<br />

in der Studie auch die Lesekompetenzen, die Naturwissenschaften<br />

sowie die allgemeinen Problemlösungsfähigkeiten<br />

geprüft. Ebenfalls Gegenstand der Untersuchung<br />

waren unter anderem die sozioökonomischen Herkunftsfaktoren<br />

der Jugendlichen, ihre Lernstrategien sowie ihre<br />

Haltung gegenüber der Schule und ihr Wohlbefinden im<br />

Unterrichtsgeschehen. Der internationale Vergleich bringt<br />

für <strong>Liechtenstein</strong> in allen Bereichen sehr gute Ergebnisse<br />

und die Spitzenposition von allen deutschsprachigen<br />

Ländern. Verglichen mit der PISA-Studie 2000 sind deutliche<br />

Verbesserungen in allen Bereichen festzustellen. Diese<br />

Steigerungen beziehen sich erfreulicherweise auf alle<br />

Schultypen.<br />

Im Bereich Schulbauten wurde die Detailplanung des<br />

Schulzentrums Mühleholz II fortgesetzt. Mit der Fertigstellung<br />

kann gemäss Terminplanung bis zum Frühjahr 2008<br />

gerechnet werden. Für das Schulzentrum Unterland II in<br />

Ruggell wurden weitere Unterlagen zuhanden des Ressorts<br />

<strong>Bildungswesen</strong> der Regierung erarbeitet.<br />

Allgemeines<br />

Qualitätssicherung und -entwicklung (QS+E)<br />

Auf der Grundlage des Leitfadens für die «Qualitätssicherung<br />

und -entwicklung im liechtensteinischen Schulwesen»<br />

wurden auf den drei Ebenen «Der Unterricht und die Lehrperson»,<br />

«Das Schulhaus» sowie «Das Schulwesen» die<br />

Arbeiten konsequent weitergeführt. Für das Berichtsjahr<br />

ist Folgendes besonders erwähnenswert: Im Bereich der<br />

Weiterbildung wurde ein neues Berufseinführungskonzept<br />

erstmals umgesetzt. In verschiedenen Blockveranstaltungen<br />

(insgesamt 11 Tage) werden die neu eintretenden Lehrpersonen<br />

auf ihre Aufgabe vorbereitet. Die bewährte Zusammenarbeit<br />

mit einer erfahrenen Lehrperson als Mentor<br />

oder Mentorin ist weiterhin ein wichtiger Bestandteil. - Die<br />

Realschule Balzers, die Kindergärten Eschen/Nendeln, die<br />

Primarschule Ruggell und die Primarschule Triesenberg wurden<br />

von einem Evaluationsteam des Schulamtes besucht.<br />

Ein Bericht über die externe Evaluation mit Empfehlungen<br />

zur Weiterentwicklung der Schule wurde erstellt. Die Empfehlungen<br />

werden von den Schulen während der nächsten<br />

Jahre sukzessive mit konkreten Massnahmen umgesetzt.<br />

Ausserdem wurden nach den ersten Erfahrungen im Bereich<br />

externe Evaluation eine kleine Standortbestimmung durchgeführt<br />

und Optimierungen in die Wege geleitet. - Eine der<br />

Optimierungsmassnahmen ist der Beitritt <strong>Liechtenstein</strong>s<br />

zur Arbeitsgemeinschaft Externe Evaluation von Schulen<br />

(ARGEV). Sie ist ein Zusammenschluss von Fachstellen für<br />

Schulevaluation und Abteilungen für die Schulaufsicht von<br />

16 Deutschschweizer Kantonen. Ihr Ziel ist es, über die Kantonsgrenzen<br />

hinweg die Vernetzung und Professionalisierung<br />

der Externen Schulevaluation voranzutreiben.<br />

Über das Instrument der Jahresplanung wurden auch dieses<br />

Jahr den Schulen gemäss Beschluss der Regierung Massnahmen<br />

zu den PISA-Ergebnissen in Auftrag gegeben. Diese<br />

beinhalten weiterhin Leseförderungsaktionen, die konsequente<br />

Anwendung der deutschen Unterrichtssprache,<br />

die verstärkte Orientierung an PISA-Aufgabenstellungen im<br />

Unterrichtskonzept etc.<br />

Im Bereich Bildungsstandards wurde der im letzten Jahr erstellte<br />

Bericht weiter ausgebaut; zudem wurden die Ergebnisse<br />

verschiedener Auswertungen zum Übertrittsverfahren<br />

und «Klassencockpit» dargestellt. Mit Klassencockpit können<br />

die Lehrpersonen ihre Schülerinnen und Schüler durch<br />

Orientierungsaufgaben mit Hilfe eines internetgestützten<br />

Systems mit einer grösseren Vergleichsgruppe aus schweizerischen<br />

Kantonen vergleichen. Ausserdem wurde eine spezielle<br />

liechtensteinische Auswertung für die fünften Primarklassen<br />

vorgenommen. Die Fünftklässlerinnen und Fünftklässler<br />

erreichten bei diesem Vergleich leicht bessere Ergebnisse als<br />

diejenigen der schweizerischen Vergleichsgruppe.<br />

Im Bereich Schulprojekte konnte das Projekt «Mathematikunterricht<br />

an den Oberschulen auf Realschulniveau», eine<br />

Zielsetzung im Rahmen der Weiterentwicklung der Sekundarstufe<br />

I, weitergeführt und erstmals einigen Oberschülerinnen<br />

und Oberschülern der zweiten Stufe bescheinigt werden, dass<br />

ihre Mathematikleistungen dem Niveau der Realschule (Mindeststandard)<br />

entsprechen oder besser sind. Grundlage dafür<br />

bilden die von einer Kommission erarbeiteten Minimalstan-


dards für den Mathematikunterricht an den Realschulen. Diese<br />

Arbeit wird laufend bis in die vierte Stufe weitergeführt.<br />

Schulpsychologischer Dienst (SPD)<br />

Bei der Schulpsychologin und dem Schulpsychologen gingen<br />

im Berichtsjahr insgesamt 526 Anmeldungen ein. Sie<br />

verteilen sich auf folgende Schularten: Kindergarten 128,<br />

Vorschule 5, Primarschulen 250, Oberschulen 34, Realschulen<br />

23, Gymnasium 7, 10. Schuljahr 3, Intensivkurs Deutsch<br />

als Zweitsprache 1, Heilpädagogisches Zentrum 55, Waldorfschule<br />

4, Private Tagesschule f o r m a t i o 6, Lehrlinge/Lehrtöchter<br />

3, andere 7. Bei 82 Kindern erfolgte die<br />

Anmeldung aufgrund des Wunsches nach Schulfähigkeitsabklärung,<br />

bei 7 aufgrund des Wunsches nach Abklärung<br />

der Kindergartenfähigkeit. Die Gründe zur Anmeldung bei<br />

den anderen Kindern und Jugendlichen waren Lern- und<br />

Verhaltensprobleme.<br />

Neben den erwähnten Abklärungen und Beratungen nahm<br />

der SPD im Berichtsjahr zusätzlich folgende Aufgaben wahr:<br />

Er betreute eine Psychologie-Praktikantin, informierte in den<br />

Medien über schulpsychologisch relevante Themen, hielt<br />

Vorträge an Elternabenden und beriet Lehrpersonen über<br />

Interventionen bei Mobbing. Er hatte Einsitz in verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen und Kommissionen, z.B. in der Projektgruppe<br />

zur Einführung der Schulsozialarbeit und in der Gewaltschutz-Kommission<br />

der Regierung. Er beteiligte sich an<br />

einem Präventionsprojekt zur Verminderung von Jugendgewalt.<br />

Zudem bildete er sich in verschiedenen Kursen (Massnahmen<br />

bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch, Familientherapie,<br />

neue psychodiagnostische Testverfahren) weiter.<br />

Didaktische Medienstelle (DMS)<br />

Der Ausbau des Medienangebots erfolgte 2004 im üblichen<br />

Budgetrahmen. Die Umstellung des Filmangebots von der<br />

konventionellen VHS-Kassette hin zu der didaktischen DVD<br />

verläuft langsamer als erwartet. Die Verleihzahlen sind im<br />

Vergleich zu den Vorjahren unverhältnismässig stark gestiegen.<br />

Die verschiedenen Dienstleistungen der Didaktischen<br />

Medienstelle wurden sehr gut genutzt. Zum Benutzerkreis<br />

gehören neben den liechtensteinischen Lehrkräften auch<br />

Studentinnen und Studenten von Lehrerseminaren und<br />

Pädagogischen Hochschulen sowie die Schülerschaft der<br />

Weiterführenden Schulen <strong>Liechtenstein</strong>s. Besonderes Gewicht<br />

wird der Beratung beigemessen. Gegen Entrichtung<br />

einer Jahresgebühr steht die Stelle auch den Lehrkräften der<br />

Nachbargemeinden in der Schweiz offen. Im Kursangebot<br />

der DMS im Bereich ICT waren vor allem die Einführung in<br />

die digitale Fotografie und den digitalen Videoschnitt sowie<br />

der Themenbereich «Bildarchivierung» gefragt.<br />

Amtlicher Lehrmittelverlag<br />

Neben dem termingerechten Ankauf und dem Bereitstellen<br />

der Lehrmittel für alle Stufen zum Schuljahrbeginn wurden<br />

wie jedes Jahr auch die in <strong>Liechtenstein</strong> verlegten Bücher an<br />

den Buchhandel im In- und Ausland versandt. Die Bestellung<br />

der in der Schriftenreihe der Naturkundlichen Forschung herausgegebenen<br />

Bücher läuft ebenfalls über den Lehrmittelverlag.<br />

Neueintretende Lehrpersonen sowie Aushilfslehrpersonen<br />

wurden beraten und mit Lehrmitteln ausgestattet. Im<br />

Weiteren wurden Schulen, Schulleitungen und Gemeinden<br />

je nach Bedarf beliefert. Zeitintensiv waren die Bestellung<br />

und die Verteilung des Klassencockpits, der Broschüre «Alles<br />

was Recht ist», der Bodenseehefte, der Portfolios und vieler<br />

neuer Lehrmittel im Bereich der Informatik.<br />

Pädagogische Arbeitsstelle<br />

Auch im Jahre 2004 war die Pädagogische Arbeitsstelle<br />

(PA) vorwiegend abteilungsübergreifend tätig. Exemplarisch<br />

sollen die folgenden Arbeiten erwähnt werden.<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Im Bereich der Sonderschulung und der pädagogisch-therapeutischen<br />

Massnahmen hat die PA bei Zuteilungen und<br />

Abläufen weitere kleine Optimierungen erreicht. - Das Projekt<br />

«Aufbau von Schulsozialarbeit an den liechtensteinischen<br />

Schulen» ist bereits so weit vorangeschritten, dass<br />

im Februar 2005 mit der Erhebung von projektrelevanten<br />

Daten im Arbeitsalltag der Schulsozialarbeit begonnen<br />

werden kann. - Die themenbezogene Evaluation des Ergänzungsunterrichts<br />

an den Primar- und Oberschulen ist<br />

abgeschlossen. Im kommenden Jahr wird es darum gehen,<br />

die Empfehlungen mit der Lehrerschaft zu diskutieren und<br />

Massnahmen zu treffen. Insgesamt wird dem Ergänzungsunterricht<br />

ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. - Verschiedene<br />

Schulen konnten bei internen Evaluationen und Projekten<br />

von der PA unterstützt werden. Im Kontext der zunehmenden<br />

Heterogenität in Schulklassen erarbeitet die PA ein Konzept<br />

zur Begabungsförderung im Fürstentum <strong>Liechtenstein</strong>.<br />

- Das Konzept «Schriftliche Ergänzung zum Beurteilungsgespräch<br />

an den Primarschulen» wurde von der Regierung<br />

zur Kenntnis genommen. Eine Kommission muss nun auf<br />

der Grundlage einer kleinen Vernehmlassung die definitive<br />

Art der schriftlichen Beurteilung erarbeiten. - Ein umfassendes<br />

Konzept bezüglich Standardisierung wurde erstellt. Es<br />

ging dabei darum, alle Arbeiten in diesem Bereich in einer<br />

Gesamtschau darzustellen und die weiteren Schritte zu definieren.<br />

- Die PISA-Studie wurde von der PA analysiert und<br />

für interne und externe Informationsveranstaltungen aufbereitet.<br />

Weitere liechtensteinspezifische Analysen wurden<br />

vorgenommen. Diese werden dazu dienen, um weitere Verbesserungsmöglichkeiten<br />

im Bildungssystem aufzuzeigen<br />

und an die Hand zu nehmen. - Die PA konnte zusammen<br />

mit der Koordinatorin im Bereich Deutsch als Zweitsprache<br />

(DaZ) einen grösseren Lehrgang organisieren, welcher die<br />

Lehrpersonen im DaZ-Bereich für ihre Arbeit weiter qualifiziert.<br />

Der Kurs ist ausgebucht und beginnt im Januar 2005.<br />

Arbeitsstelle Schulinformatik (assi)<br />

Das Schulnetz, das die Informatikbedürfnisse der öffentlichen<br />

Schulen abdeckt, umfasst nun ca. 1450 PC s, 230<br />

Drucker, 20 Serversysteme und zahlreiche weitere Systemkomponenten,<br />

die von fünf Technikern gewartet werden.<br />

Zum Kundenkreis der assi zählen ca. 5000 Benutzer. Um<br />

den wachsenden Anforderungen längerfristig gerecht<br />

zu werden, erfolgten im Berichtsjahr 2004 umfangreiche<br />

Erweiterungen im Bereich der zentralen Serversysteme.<br />

Erwähnenswert sind auch die systematischen Automatisierungsmassnahmen,<br />

die eine wirtschaftliche Infrastrukturwartung<br />

ermöglichen. Mittels einer webbasierenden<br />

Anwendung sind nebst den umfangreichen Informationen<br />

im Intranet auch Schülerdaten, Klassenlisten und Lehrpersonenlisten<br />

direkt für alle Lehrpersonen verfügbar.<br />

Auch in diesem Jahr wurde die Aus- und Weiterbildung der<br />

Lehrpersonen in den Bereichen der «persönlichen Computerkompetenz»<br />

und in der «pädagogischen ICT-Kompetenz<br />

für den Einsatz im Unterricht» weiter ausgebaut. Im Kalenderjahr<br />

2004 fanden 65 ICT-Kurse mit 617 Lehrpersonen<br />

aus allen Stufen statt. Dabei wurden insgesamt 917<br />

Kursstunden in der unterrichtsfreien Zeit investiert. Die assi<br />

betreut im Schuljahr 2004/05 in jeder Schule einen ICT-Koordinator,<br />

dessen Aufgabe es ist, in der Praxis erprobte ICT-<br />

Einsatzmöglichkeiten und stufengerechte Module für den<br />

pädagogischen Einsatz von ICT anhand konkreter Unterrichtskonzepte<br />

zu fördern. Damit wurde erreicht, dass der<br />

Computer von den Lehrerinnen und Lehrern als wirkungsvolles<br />

Lerninstrument im eigenen Unterricht eingesetzt werden<br />

kann.<br />

Die assi verfolgt mit ihrer Strategie die längerfristige Ablösung<br />

von «Softwarekonserven» zu Gunsten von guten und<br />

121


122<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

wirksamen Einsatzmöglichkeiten mit der bereits vorhandenen<br />

Standardsoftware (Office etc.) und ein langsames<br />

Einlenken zu webbasierenden Lösungen (eLearning). - Im<br />

Projekt Kidsmart evaluiert die assi mit 5 Kindergärten den<br />

möglichen Einsatz des Computers im Kindergarten. Ein Abschlussbericht<br />

ist Ende 2005 zu erwarten. - Bis Ende 2004<br />

haben 357 Schülerinnen und Schüler der Weiterführenden<br />

Schulen in <strong>Liechtenstein</strong> und 74 Lehrpersonen mit einem<br />

ECDL-Zertifikat (European Computer Driving Licence) abgeschlossen.<br />

<strong>Liechtenstein</strong> verfügt über eine zeitgemässe, qualitativ hoch<br />

stehende und gut gewartete ICT-Infrastruktur. Die Strategie<br />

in Technik und ICT-Pädagogik ist im internationalen Vergleich<br />

beispielhaft.<br />

Atelier Neues Lernen<br />

Comenius<br />

Arbeitsschwerpunkt war das Comenius Projekt «Neues Lernen<br />

- Train the Trainer». Ziel dieses Projektes ist die Verbreitung<br />

der Unterrichtsmethode «Neues Lernen» und der<br />

geschaffenen Materialien in Europa sowie die nachhaltige<br />

Sicherung des Erfolgs. Wieder sind Partner aus 11 Ländern<br />

beteiligt. Ziel ist eine modular aufgebaute Lehrerweiterbildung,<br />

deren einzelne Teile, mit finanzieller Unterstützung<br />

durch Comenius, in verschiedenen Ländern Europas belegt<br />

werden können. Die universitäre Anerkennung dieser Zusatzausbildung<br />

in Form von Credits ist noch in Abklärung<br />

(Verbindungen mit Universitäten in Innsbruck, Schweden<br />

und Malta). Im vergangenen Jahr organisierte das Atelier im<br />

Februar ein Meeting in Feldkirch und im Oktober ein Meeting<br />

in Malta. In der Zwischenzeit wurden die Kursinhalte<br />

entwickelt und das zugehörige Unterrichtsmaterial erstellt.<br />

Zudem arbeitetet das Atelier an den Filmaufnahmen für einen<br />

neuen Werbefilm mit.<br />

Sprachassistenten<br />

«Neues Lernen» unterstützte wiederum die Sprachassistenten<br />

und -assistentinnen. An regelmässigen Treffen wurde<br />

ihr Einsatz im Unterricht besprochen und vorbereitet. Viele<br />

der Sprachassistentinnen und Sprachassistenten nutzen die<br />

Infrastruktur und das Know-how des Ateliers, um eigenes<br />

Unterrichtsmaterial zu erstellen.<br />

Atelierbetrieb<br />

Die «Neues Lernen»-Unterrichtsmaterialen unterliegen einer<br />

ständigen Überarbeitung und Verbesserung. Für regionale<br />

Bestellungen wurden Materialien produziert und ausgeliefert.<br />

Das Beratungsangebot wird von Lehrpersonen aus der<br />

Region gerne angenommen. Einige haben auch die Infrastruktur<br />

genutzt, um eigenes Unterrichtsmaterial zu produzieren.<br />

Wahrnehmung im Ausland<br />

Um die internationale Verbreitung der Methode zur fördern,<br />

nimmt das Atelier am Sokrates Projekt «eEuro Inclusion»<br />

teil. Diese Internetplattform dient der Koordination von<br />

Lingua- und Comeniusprojekten und der Veröffentlichung<br />

ihrer Ergebnisse. Während der Filmaufnahmen zum neuen<br />

Werbefilm in Spanien kam ein Team vom spanischen TV<br />

Sender Catalan K3 zu Besuch. Es entstand ein Bericht über<br />

«Neues Lernen» in <strong>Liechtenstein</strong>. «Neues Lernen» arbeitet<br />

in verschiedenen Gremien an der Verbreitung des Europäischen<br />

Sprachenportfolios mit.<br />

Kursangebote<br />

In Zusammenarbeit mit der Erwachsenenbildung «Stein-<br />

Egerta» wurden Sprachkurse und Weiterbildungen für<br />

Kursleiter angeboten. Für die Flüchtlingshilfe wurde ein Intensivsprachkurs<br />

durchgeführt.<br />

Kommissionen, Arbeitsgruppen und<br />

Vereinigungen<br />

Schulrat<br />

Der Schulrat befasste sich im Berichtsjahr mit folgenden Geschäften:<br />

– Rückstellung von schulpflichtigen Kindern um ein Jahr<br />

bzw. Erteilung der Bewilligung zum vorzeitigen Kindergarten-<br />

bzw. Schuleintritt;<br />

– freiwillige Wiederholung bzw. Überspringen einer Primarschulstufe;<br />

– Umteilung bzw. Übertritt von Schülerinnen und Schülern<br />

in eine andere Schulart;<br />

– Übertrittsprüfungen in die Realschule bzw. in das <strong>Liechtenstein</strong>ische<br />

Gymnasium;<br />

– Aufnahme in das 10. Schuljahr;<br />

– Aufnahme in die Berufsmittelschule <strong>Liechtenstein</strong>;<br />

– Aufnahme in das <strong>Liechtenstein</strong>ische Gymnasium bzw.<br />

Übertritt vom Collegium Mehrerau ins LG;<br />

– Freistellung vom Unterricht für Schulbesuch im Ausland;<br />

– Festsetzung der obligatorischen Weiterbildung für Lehrkräfte;<br />

– Neubestellung von Schulleitungen;<br />

– Eintritte und Austritte am Heilpädagogischen Zentrum;<br />

– Sonderschulung bzw. Verlängerung der Sonderschulung<br />

im Ausland;<br />

– Wiedereingliederungen in die Regelschule;<br />

– Bewilligung des Lehrpersonals an den Privatschulen im<br />

Fürstentum <strong>Liechtenstein</strong>;<br />

– zwei Beschwerden wegen Umteilung in eine andere<br />

Schulart;<br />

– eine Beschwerde betreffend Übertritt in eine andere<br />

Schulart;<br />

– eine Beschwerde betreffend Verlängerung der Legasthenietherapie.<br />

Im Rahmen des Übertrittsverfahrens von der Primarschule in<br />

die Sekundarschulen hatte der Schulrat aufgrund von Uneinigkeit<br />

zwischen der Lehrerempfehlung und dem Elternwunsch<br />

in 36 Fällen zu entscheiden. 35 Schülerinnen und<br />

Schüler haben die Möglichkeit einer Prüfung in Anspruch<br />

genommen. Drei davon haben die Prüfungen positiv absolviert.<br />

Der integrierten Sonderschulung von einem Kind im<br />

öffentlichen Kindergarten, der integrierten Sonderschulung<br />

bzw. Verlängerung der integrierten Sonderschulung von insgesamt<br />

sieben Kindern in der Primarschule (1. bis 5. Klasse),<br />

von drei Schülern in der Oberschule und von einer Schülerin<br />

in der Realschule stimmte der Schulrat zu.<br />

Maturakommission<br />

Auch im vergangenen Jahr traf sich die Maturakommission<br />

zu einem Unterrichtsbesuch in den Maturaklassen und zu<br />

drei Konferenzen: Bei der ersten Sitzung im März wurde Dr.<br />

Edwin Züger, Rektor der Interstaatlichem Maturitätsschule<br />

für Erwachsene, in die Kommission aufgenommen. Die Regierung<br />

hatte ihn als Nachfolger von P. Dr. Ephrem Bucher<br />

bestellt.<br />

Von der Maturakommission wurden beim ersten Treffen die<br />

schriftlichen Prüfungsaufgaben nach Einholung von Gutachten<br />

der Mitglieder der Unterrichtskommission des LG<br />

genehmigt. Weiters wurde der Prüfungsplan zur Kenntnis<br />

genommen und die Aufgabenteilung vereinbart. Im Zentrum<br />

der zweiten Sitzung stand die Entscheidung über die<br />

Zulassung der Maturandinnen und Maturanden zu den


Prüfungen. Das dritte Treffen war die Maturaschlusskonferenz.<br />

Gemeinsam mit allen Fachlehrpersonen hat die Maturakommission<br />

aufgrund der Beurteilungen der schriftlichen<br />

und mündlichen Prüfungen sowie unter Berücksichtigung<br />

der Erfahrungsnoten der Maturandinnen und Maturanden<br />

die Entscheidung über das Bestehen der Matura gefällt.<br />

Am 19. Mai 2004 wurde die Matura 2004, die 53. seit der<br />

Gründung der Schule, mit einem eindrücklichen Dankgottesdienst<br />

in der Pfarrkirche Ruggell und einer stimmungsvollen<br />

Maturafeier im Gemeindesaal abgeschlossen. Dr. Rudolf<br />

Hagen, Präsident der Maturakommission, freute sich, allen<br />

zur Prüfung angetretenen 37 jungen Frauen und 29 jungen<br />

Männern das Maturazeugnis überreichen zu können (37<br />

mit der Matura Typus B, 29 mit der Matura Typus E).<br />

Berufsmaturakommission<br />

Die Berufsmaturakommission leitet und beaufsichtigt das<br />

Verfahren zur Erlangung der Berufsmaturität. Auch für die<br />

Maturaprüfungen 2004 wurde der Beschluss, einen Termin<br />

am Ende des vierten Semesters und einen nach den Sommerferien<br />

anzubieten, beibehalten. Der zweite Termin gilt<br />

auch als Wiederholungsmöglichkeit. Von den 47 zur Berufsmatura<br />

angetretenen Studierenden haben 30 das Berufsmaturitätszeugnis<br />

erhalten; 17 Personen konnten für ihre<br />

bestandenen Teilprüfungen ein Zertifikatszeugnis erhalten.<br />

Kommission zur Prüfung von provisorisch angestellten<br />

Lehrpersonen<br />

Das Berichtsjahr 2004 stand im Zeichen des neuen Lehrerdienstgesetzes<br />

und der entsprechenden Verordnung,<br />

die am 1. August 2004 in Kraft getreten sind. An acht<br />

Prüfungsterminen legten insgesamt 143 Kandidatinnen<br />

und Kandidaten - erstmals auch Kindergärtnerinnen - die<br />

mündlichen Prüfungen in Schulgesetzgebung und Geschichte<br />

ab, während die Prüfung in Staatskunde infolge<br />

hoher Anmeldungen zum ersten Mal in schriftlicher Form<br />

durchgeführt wurde. Daran haben 78 Lehrpersonen teilgenommen.<br />

Die Vorbereitungskurse sind im Fach Schulgesetzgebung<br />

durch Dr. Jürg Dinkelmann, in Staatskunde<br />

durch Norbert Bürzle und in Geschichte durch Harald<br />

Wanger in Vertretung von PD Dr. Peter Geiger abgehalten<br />

worden. Im Fachbereich Landeskunde wurden von zwei<br />

Lehrpersonen schriftliche Arbeiten an Stelle der mündlichen<br />

Prüfungen eingereicht.<br />

Kommission «Unterstützungsstrukturen»<br />

Die Kommission «Unterstützungsstrukturen» wurde im<br />

September des Berichtsjahres von der Regierung eingesetzt<br />

und hat den Auftrag, die bestehenden Unterstützungssysteme<br />

im schulischen und familienergänzenden Bereich zu<br />

beurteilen und eine Bedürfnisabklärung vorzunehmen. Zielführende<br />

Änderungen oder Anpassungen bzw. weitere Vorgangsweisen<br />

sollen bis Frühjahr 2005 in einem Bericht den<br />

Ressorts <strong>Bildungswesen</strong> und Soziales vorgelegt werden. Die<br />

Kommission wird von einer Mitarbeiterin des Schulamtes<br />

und einer Mitarbeiterin des Kinder- und Jugenddienstes geleitet.<br />

Sie ist im Berichtsjahr dreimal zusammengekommen<br />

und hat sich vor allem mit der Bedarfsanalyse zum Thema<br />

«Tagesstrukturen und ausserhäusliche Betreuung» und mit<br />

der Prüfung bestehender Strukturen befasst. Im November<br />

2004 wurde eine Befragung bei allen Eltern der Primarschülerinnen<br />

und Primarschüler durchgeführt. Die Bedarfsanalyse<br />

ist ein Gemeinschaftsprojekt des Amtes für Soziale Dienste<br />

und des Schulamts. Seit Frühjahr 2004 beschäftigen sich<br />

beide Ämter intensiv mit dem Thema und versuchen, Szenarien<br />

für die künftige Entwicklung der Tagesstrukturen an<br />

den Schulen in <strong>Liechtenstein</strong> zu finden. Der guten Zusammenarbeit<br />

der beiden Ämter ist es zu verdanken, dass eine<br />

zweiteilige Studie (Interview- und Fragebogenauswertung)<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

an einen externen Psychologen in Auftrag gegeben werden<br />

konnte. Die Ergebnisse der Studie werden im Frühjahr 2005<br />

erwartet.<br />

Dachverband der Elternvereinigung<br />

Der Dachverband der Elternvereinigungen der <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />

Schulen (DEV) besteht aus 15 Mitgliedvereinen und<br />

dem durch die Delegiertenversammlung gewählten Vorstand,<br />

bestehend aus 6 Vorstandsmitgliedern. Das Vereinsjahr<br />

2004 des Dachverbandes war schwerpunktmässig von<br />

folgenden Aktivitäten geprägt.<br />

5 Vorstandssitzungen, 1 Delegiertenversammlung, mit den<br />

zwei Hauptjahreszielen der Umsetzung der landesweiten Leseförderinitiative<br />

«Lesesäcke» (in Zusammenarbeit mit allen<br />

Elternvereinigungen der Primarschulen und Unterstützung<br />

durch private Sponsoren, Regierung und Schulamt) sowie einer<br />

markanten Steigerung in den Bereichen Marketing und<br />

Kommunikation mit der daraus resultierenden Verbesserung<br />

der finanziellen Situation, Stellungnahmen zu verschiedenen<br />

Themen wie Opferhilfegesetz und Chancengleichheit,<br />

Erfahrungsaustausch mit Mitgliedern des Landesverbandes<br />

sowie Vortrags- und Diskussionsabende. Die Ausrüstung mit<br />

Reflexstreifen für die Erst- und Zweitklässler war eine gemeinsame<br />

Aktion der Landespolizei und des Dachverbandes.<br />

Dieses Projekt wird permanent weitergeführt.<br />

Der DEV-Vorstand sowie sämtliche Mitgliedvereine haben<br />

sich bei der Schülerbeurteilung in der Primarschule mit<br />

Nachdruck zur Einführung einer schriftlichen Ergänzung<br />

zum Elterngespräch eingesetzt. Der DEV-Vorstand arbeitet<br />

in den Kommissionen Schulsozialarbeit und Unterstützungsstrukturen<br />

aktiv mit.<br />

In Bezug auf die Mitgliedschaft bei der «European Parents<br />

Association – EPA» gab es neben einer Verwaltungsratssitzung<br />

in Köln und der Generalversammlung in Frankfurt<br />

Korrespondenz und Informationsaustausch zwischen dem<br />

DEV und der Europäischen Kommission über die liechtensteinischen<br />

Projekte.<br />

Das «Lesesack-Projekt», mit dem Ziel, die Schulkinder der<br />

dritten und vierten Klassen verstärkt zum Lesen zu motivieren,<br />

startete am 17. März 2004 mit einem grossen Lesefest<br />

im Vaduzer Saal, an dem etwa 850 Primarschülerinnen und<br />

-schüler, deren Lehrpersonen, zahlreiche geladene Gäste aus<br />

Fürstenhaus, Regierung, Politik, Behörden, Wirtschaft sowie<br />

Vertreterinnen und Vertreter von Elternvereinigungen aus<br />

dem ganzen Land teilnahmen. Der Erfolg des Projektes motiviert<br />

den DEV, das Projekt mit gewissen Anpassungen nach<br />

den Sommerferien 2005 in eine zweite Phase zu führen.<br />

Das Projekt «Internetauftritt» konnte im Berichtsjahr auf einen<br />

aktuellen sachbezogenen Stand gebracht werden. Die<br />

Qualität und der Umfang entsprechen jedoch nach wie vor<br />

nicht den Zielvorstellungen des DEV-Vorstands, wonach im<br />

Jahr 2005 markante Verbesserungen geplant sind. Ferner<br />

sieht der DEV im Jahr 2005 die Notwendigkeit zur Überarbeitung<br />

und Anpassung der Vereinsstatuten.<br />

Bericht über die Schularten, einzelne<br />

Fachbereiche und weitere Institutionen<br />

des liechtensteinischen Schulwesens<br />

Kindergarten<br />

Im Schuljahr 2004/05 besuchen 817 Kinder in 53 Klassen<br />

den Kindergarten. Eine externe Evaluation mit dem Hauptthema<br />

«Auffällige Kinder» wurde in den Kindergärten von<br />

123


124<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Eschen und Nendeln durchgeführt. Das Projekt «Hochdeutsch<br />

im Kindergarten» startete im Sommer 2004. Dabei<br />

wird in einem Kindergarten ausschliesslich Hochdeutsch<br />

gesprochen, in einem Vergleichskindergarten wird wie bis<br />

anhin unterrichtet. Das Projekt wird evaluiert. In einer Kindergärtnerinnenkonferenz<br />

referierte Frau Mathilde Gyger<br />

zu Erfahrungen, die in diesem Zusammenhang in Projektkindergärten<br />

in Basel-Stadt gemacht wurden. In einer weiteren<br />

Konferenz referierte Frau Beatrice Noelle über Möglichkeiten<br />

und die Wichtigkeit der frühen mathematischen<br />

Erfahrungen im Kindergarten.<br />

Das Kindergartenprogramm von Dr. Penner zur sprachlichen<br />

Förderung von Migrantenkindern, das auch bei<br />

deutschsprachigen Kindern mit Sprachentwicklungsverzögerungen,<br />

bei Kindern mit Lese-/Rechtschreibschwäche<br />

und bei allen Kindergartenkindern zur Festigung der frühen<br />

linguistischen Kompetenz angewendet werden kann, wird<br />

in diesem Schuljahr erstmals in einigen Kindergärten angewendet<br />

und evaluiert. Ebenfalls arbeiten einige DaZ-Kindergärtnerinnen<br />

mit diesem Sprachförderungsprogramm. - Das<br />

Projekt «KidSmart», das den sinnvollen Einsatz des Computers<br />

im Kindergarten erprobt, befasste sich vor allem mit der<br />

kritischen Prüfung von Software für den Kindergarten und<br />

deren Einsatzmöglichkeiten. Weiters wurde eine Evaluation<br />

durchgeführt, die Antworten auf brisante Fragen im Zusammenhang<br />

Kind und Computer liefern soll.<br />

Das neue Lehrerdienstgesetz hat speziell für die Kindergartenstufe<br />

zu einschneidenden Veränderungen geführt.<br />

Kindergärtnerinnen sind nun Landesangestellte wie alle anderen<br />

Lehrpersonen auch. Alle Regelungen im Lehrerdienstgesetz<br />

finden nun auch für den Kindergarten Anwendung.<br />

Pädagogische Kommission Kindergarten<br />

Die pädagogische Kommission Kindergarten befasste sich<br />

intensiv mit dem Thema «Hochdeutsch im Kindergarten».<br />

Eine Bestandesaufnahme «Hochdeutsch im Unterricht» in<br />

unseren Kindergärten diente als Grundlage für das weitere<br />

Vorgehen. Die Kindergärtnerinnen erhielten den Arbeitsauftrag,<br />

ein Projekt zum Thema «Hochdeutsch im Kindergarten»<br />

in ihre Jahresplanung aufzunehmen und im Unterricht<br />

umzusetzen.<br />

Primarschule<br />

An den 14 Primarschulen werden im Schuljahr 2004/05 in<br />

129 Klassen insgesamt 2164 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.<br />

Schwerpunkte der Bearbeitung an den Primarschulen bildeten<br />

die Umsetzung des Lehrerdienstgesetzes mit der<br />

entsprechenden Lehrerdienstverordnung und der Schulorganisationsverordnung,<br />

die Einführung des neuen Mathematiklehrmittels<br />

«Mathe logisch 4 und 5» mit der entsprechenden<br />

Weiterbildung der Lehrpersonen, die Evaluation und die<br />

Anpassung des Instrumentes «Beurteilungskriterien und Anforderungsprofil»<br />

im Zusammenhang mit dem Übertrittsverfahren,<br />

die Qualitätssicherung und -entwicklung im Bereich<br />

der internen und externen Evaluation (Primarschulen Triesenberg<br />

und Ruggell) sowie die Weiterführung bzw. Umsetzung<br />

der PISA-Massnahmen in den Handlungsfeldern Förderung<br />

der deutschen Unterrichtssprache und Leseförderung. Die<br />

Ausarbeitung des Konzeptes «Schriftliche Ergänzung zum<br />

Beurteilungsgespräch an den Primarschulen» bildete im Berichtsjahr<br />

2004 einen weiteren Arbeitsschwerpunkt.<br />

Oberschule<br />

Im Schuljahr 2004/05 werden an den drei Oberschulen 431<br />

Schülerinnen und Schüler in 34 Klassen (davon 6 Kleinklassen)<br />

unterrichtet. 111 Jugendliche traten im Sommer 2004<br />

in die Berufswelt und ins Freiwillige 10. Schuljahr über. 99<br />

Schülerinnen und Schüler wechselten aus der Primarschule<br />

in die erste Klasse der Oberschule. 18 Jugendliche konnten<br />

aus der 1. oder 2. Klasse der Oberschule in die Realschule<br />

umgeteilt werden. Aus der Realschule wurden hingegen 25<br />

und aus dem Intensivkurs Deutsch als Zweitsprache 6 Jugendliche<br />

der Oberschule zugewiesen.<br />

Die Lehrpersonen haben ihre ICT-Grundausbildungen abgeschlossen.<br />

Im Informatikunterricht haben einige Jugendliche<br />

den ECDL-Führerschein oder Teile davon erworben. In<br />

den zweiten und dritten Klassen wurde das Projekt «Mathematik<br />

auf Realschulniveau» weitergeführt. Die besten Mathematiker<br />

können in diesem Förderprogramm einen entsprechenden<br />

Vermerk im Zeugnis erreichen. Im ersten Jahr<br />

haben 14 Jugendliche dieses Ziel erreicht. Man erhofft sich<br />

davon eine bessere Motivation der Jugendlichen und bessere<br />

Chancen in der Berufswahl. Dies ist ein erster Schritt<br />

zu mehr Kooperation auf der Sekundarstufe I. Gleichzeitig<br />

wurde ein neues Mathematiklehrmittel eingeführt.<br />

Der Ergänzungsunterricht wurde von einer internen Gruppe<br />

und von einer externen Stelle, der Schweizerischen Zentralstelle<br />

für Heilpädagogik in Luzern, evaluiert. Die Empfehlungen<br />

für Veränderungen liegen nun dem Schulamt vor.<br />

Die Schulsozialarbeit wurde als Projekt gestartet und zeigt<br />

bereits erste Erfolge. Die Oberschule Triesen wird in diesem<br />

Schuljahr extern evaluiert. Die Bereiche Stütz- und Förderkurse<br />

(OSV), Hausaufgaben (OSE) und Elternarbeit (OST)<br />

wurden von den Schulen intern evaluiert und darauf entsprechende<br />

Massnahmen eingeleitet.<br />

Realschule<br />

Am Ende des Schuljahres 2003/04 traten 163 Jugendliche<br />

in die Arbeits- und Berufswelt ein. 692 Schülerinnen und<br />

Schüler wurden zu Beginn des Schuljahres 2004/05 in 40<br />

Klassen unterrichtet. Neu sind 210 Schülerinnen und Schüler<br />

in die Realschulen eingetreten. Zu Beginn des Schuljahres<br />

2004/05 wechselten 17 Jugendliche von der ersten Klasse<br />

der Oberschule in die erste Klasse der Realschule und 1 Jugendlicher<br />

von der zweiten Klasse Oberschule in die zweite<br />

Klasse Realschule. Im Berichtsjahr wurden 16 Jugendliche<br />

aus der ersten Klasse, 5 aus der zweiten Klasse und 5 aus<br />

der dritten Klasse der Realschule in die Oberschulen umgeteilt.<br />

Nach der ersten Klasse Realschule wechselten 12 Jugendliche<br />

in die zweite Klasse des <strong>Liechtenstein</strong>ischen Gymnasiums.<br />

Nach der zweiten Klasse Realschule wechselten<br />

4 Jugendliche in die dritte Klasse des <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />

Gymnasiums. Von der dritten Klasse Realschule wurden 2<br />

Jugendliche, von der vierten Klasse Realschule wurden 3 Jugendliche<br />

in die vierte Klasse des <strong>Liechtenstein</strong>ischen Gymnasiums<br />

aufgenommen. 12 Jugendliche sind im Berichtsjahr<br />

aus den verschiedenen Stufen des LG in die Realschulen<br />

übergetreten. 7 von diesen 12 Jugendlichen sind freiwillig<br />

in die Realschule übergetreten.<br />

In diesem Zusammenhang muss wie im letzten Berichtjahr<br />

darauf hingewiesen werden, dass vor allem in der ersten<br />

Klasse Realschule auffällig viele Schülerinnen und Schüler<br />

den Anforderungen nicht genügten. Bemerkenswert ist<br />

auch, dass 12 Schülerinnen und Schüler nach der ersten<br />

Klasse Realschule in das Gymnasium übergetreten sind. Allerdings<br />

muss festgehalten werden, dass kein Jugendlicher<br />

aus der ersten Klasse des <strong>Liechtenstein</strong>ischen Gymnasiums<br />

auf Antrag der Klassenkonferenz in die Realschule umgeteilt<br />

wurde. Ein Jugendlicher aus der ersten Klasse des <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />

Gymnasiums trat freiwillig in die Realschule über.<br />

An der Realschule Schaan startete zu Beginn des Schuljahres<br />

2004/05 das vierjährige Projekt «Sportschule <strong>Liechtenstein</strong>


an der Realschule Schaan». Es wurden zu den Realschülerinnen<br />

und -schülern aus dem Schulbezirk Schaan/Planken<br />

zusätzlich 14 Schülerinnen und Schüler, die von Seiten der<br />

Sportverbände vorgeschlagen wurden, in die beiden ersten<br />

Klassen der Realschule aufgenommen. 2 dieser 14 Schülerinnen<br />

und Schüler wurden im Übertrittsverfahren der<br />

Oberschule, 4 dem <strong>Liechtenstein</strong>ischen Gymnasium zugeteilt.<br />

Der Umgang mit dieser Heterogenität ist für die Realschule<br />

Schaan eine besondere Herausforderung.<br />

Die Lehrpersonen, die in den ersten und zweiten Klassen der<br />

Realschulen Mathematik oder Englisch unterrichten, müssen<br />

ab Beginn des Schuljahres 2004/05 die für alle Realschulen<br />

verbindliche Jahresplanungen umsetzen. Lehrpersonen, die<br />

in den zweiten Klassen Mathematik unterrichten, müssen ihren<br />

Unterricht nach verbindlichen Standards ausrichten. Die<br />

Realschule ist somit die erste Schulart, in der die Lehrpersonen<br />

auf der Grundlage von verbindlichen Jahresplanungen<br />

und Standards, die von einer Kommission erarbeitet wurden,<br />

unterrichten müssen. Parallel zur Umsetzung der verbindlichen<br />

Jahresplanungen und Standards im Fach Mathematik<br />

wurden die Lehrmittel «Zahlenbuch» für die erste Klasse<br />

der Realschule und das Lehrmittel «matbu.ch» für die zweite<br />

Klasse ab Beginn des Schuljahres 2004/05 obligatorisch<br />

eingeführt. Die beiden Lehrmittel sind keine konventionellen<br />

Lehrmittel, weil sie einen völlig neuen Zugang der Lernenden<br />

zur Mathematik ermöglichen. Da insbesondere das «mathbu.ch»<br />

von den Lehrpersonen die Umsetzung von neuen<br />

didaktischen Leitvorstellungen verlangt und das «mathbu.<br />

ch» einen Unterricht ermöglicht, in dem das Handelnde, das<br />

Entdeckende und das Dialogische im Vordergrund stehen,<br />

absolvierten die Lehrpersonen, die im Schuljahr 2004/2205<br />

in einer ersten oder zweiten Klasse das Fach Mathematik<br />

unterrichten, zwei obligatorische Einführungskurse.<br />

Im Rahmen des Angebotes der Realschule in der 4. Klasse<br />

werden ab dem Schuljahr 2004/05 an allen Realschulen interessierte<br />

Schülerinnen und Schüler auf das Cambridge-Zertifikat<br />

«PET» vorbereitet. In diesem Zusammenhang muss auch<br />

erwähnt werden, dass 2 Schülerinnen der Realschule Vaduz<br />

im Berichtjahr das Cambridge-Zertifikat «PET» erwarben.<br />

Die einzelnen Teams der Realschulen engagierten sich wie<br />

im letzten Berichtsjahr für die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung<br />

ihrer Schule. Alle Realschulen bemühten<br />

sich, pädagogische und soziale Zielsetzungen umzusetzen.<br />

Erwähnenswert ist insbesondere das Engagement der Realschulen<br />

bezüglich der Integration von Jugendlichen aus anderen<br />

Kultur-kreisen und bezüglich der Gewaltprävention.<br />

Freiwilliges 10. Schuljahr<br />

Im Schuljahr 2004/05 werden 65 Jugendliche in drei Normal-<br />

und einer Kleinklasse unterrichtet. Im Juli 2004 sind<br />

59 Jugendliche in die Berufs- und Arbeitswelt übergetreten.<br />

Mehrheitlich haben sie eine Berufslehre begonnen.<br />

In einer Reihe von Projekten und einer Berufswahlwoche<br />

versuchten die Lehrkräfte, neben der Erweiterung der Sach-<br />

und Sozialkompetenz bei den Jugendlichen Motivation<br />

und Begeisterung neu zu wecken. Viel Zeit verwendeten<br />

die Lehrpersonen für die Qualitätsentwicklung. So wurde<br />

der Schwerpunkt «Zukunftsbrücke» völlig neu organisiert,<br />

was sich bereits bestens bewährt. Auch der Ergänzungsunterricht<br />

wurde neu strukturiert. Für die Verbesserung der<br />

PR-Arbeit wurde ein Konzept für eine Schulzeitung erarbeitet.<br />

Zudem dokumentiert eine neue Informationsbroschüre<br />

das komplexe Bildungsangebot des Freiwilligen 10. Schuljahres.<br />

Im Kerngeschäft «Unterricht» wurde vor allem auf<br />

die individuelle Förderung und die Gestaltung der Schülerarbeiten<br />

geachtet.<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

<strong>Liechtenstein</strong>isches Gymnasium (LG)<br />

Zu Beginn des Schuljahres 2004/05 besuchten 743 Jugendliche,<br />

408 Schülerinnen und 335 Schüler, in 42 Klassen das<br />

Gymnasium. Aufgrund der prekären Raumsituation gibt<br />

es zwei Wanderklassen, denen leider kein Stammzimmer<br />

zugeteilt werden konnte. 83 Schülerinnen und Schüler<br />

traten im August 2004 neu in die ersten Klassen ein. Aus<br />

den Realschulen wechselten 21 Schülerinnen und Schüler<br />

in die zweite, dritte oder vierte Klasse des Gymnasiums. In<br />

der ersten Stufe der Oberstufe (4. Klassen) konnten wie in<br />

den beiden Vorjahren alle 5 Profile geführt werden (total 7<br />

Klassen). Im Mai 2004 konnten 37 Maturantinnen und 29<br />

Maturanten ihre Gymnasialzeit mit dem Bestehen der Maturaprüfungen<br />

erfolgreich abschliessen.<br />

In diesem Schuljahr vergrösserte sich das Kollegium auf 103<br />

Lehrpersonen. Nach dem Rücktritt von Franz-Xaver Goop<br />

wurde Christian Marti auf Vorschlag des Kollegiums von der<br />

Regierung zum Prorektor bestellt. An den Sitzungen des Rektorats<br />

und der Steuergruppe sowie an den Konferenzen der<br />

Fachvorstände wurden neben den regelmässig im Ablauf eines<br />

Schuljahres anfallenden Arbeiten schwerpunktmässig die<br />

Projektwochen und die Sprachaufenthalte vorbereitet. Viel<br />

Zeit beanspruchten Stellungnahmen und Diskussionen um das<br />

neue Lehrerdienstgesetz, dessen Umsetzung in der Verordnung<br />

und bei den künftigen Dienstverträgen. Entsprechend<br />

dem Leitbild für das <strong>Liechtenstein</strong>ische Gymnasium und dem<br />

dazugehörenden Massnahmenkatalog hat die Steuergruppe<br />

in Zusammenarbeit mit dem Rektorat und beteiligten Lehrpersonen<br />

weitere Vorschläge für die Schulentwicklung erarbeitet,<br />

die im Schuljahr 2004/05 umgesetzt werden sollen.<br />

Im Bereich der Qualitätssicherung und -entwicklung wurden<br />

die bisherigen Bemühungen weitergeführt. Das Statut<br />

der Unterrichtskommission (externe Evaluation und fachliche<br />

Beratung) wurde ergänzt mit Standards für den Besuch<br />

bei den Lehrpersonen. Vom Rektorat aus wurden auch im<br />

letzten Jahr verschiedene Formen der Selbstevaluation und<br />

der kollegialen Zusammenarbeit gefördert.<br />

Das offizielle Mitteilungsheft «LGnachrichten» sowie der<br />

umfangreiche Jahresbericht geben einen vertieften Einblick<br />

in das vielfältige Schulleben am LG.<br />

Unterrichtskommission des <strong>Liechtenstein</strong>ischen Gymnasiums<br />

Die Unterrichtskommission übt im Auftrag der Regierung und<br />

nach Massgabe eines von der Regierung erlassenen Statuts<br />

Beratungs- und Kontrollbefugnisse am <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />

Gymnasium aus. Sie ist Teil der externen Evaluation des Unterrichts<br />

und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung<br />

und -entwicklung. Die Kommission besteht<br />

derzeit aus zehn Mitgliedern, vorwiegend aus der Schweiz<br />

und aus Österreich, die möglichst viele Unterrichtsfächer abdecken.<br />

Die Evaluation der Unterrichtsqualität durch schweizerische<br />

und österreichische Experten ist wichtig, um die<br />

Gleichwertigkeit der schulischen Anforderungen im Vergleich<br />

zu unseren Nachbarländern zu gewährleisten. Der Abteilungsleiter<br />

Mittel- und Hochschule des Schulamtes ist Vorsitzender<br />

der Kommission. An den Sitzungen der Unterrichtskommission<br />

nehmen neben dem Rektorat des LG auch der Referent<br />

für Religionsunterricht und der Inspektor für Schulsport des<br />

Schulamtes sowie ein Vertreter der Lehrerschaft teil. Mindestens<br />

einmal im Jahr trifft sich die Kommission zu einem Erfahrungsaustausch<br />

über ihre Besuchstätigkeit und setzt sich mit<br />

spezifischen, das LG betreffenden Fragen auseinander.<br />

Berufsmittelschule <strong>Liechtenstein</strong> (BMS)<br />

Die Berufsmittelschule ist für Erwachsene konzipiert<br />

und schliesst an die Berufslehre an. Der Lehrgang wird<br />

125


126<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

berufsbegleitend geführt, dauert vier Semester und umfasst<br />

1560 Lektionen Unterricht. Das Ziel der Ausbildung an der<br />

Berufsmittelschule ist die Berufsmatura und der damit verbundene<br />

prüfungsfreie Zugang zu den Hochschulen.<br />

Im Schuljahr 2003/2004 besuchten 127 Studierende das<br />

Wintersemester und 105 das Sommersemester der Berufsmittelschule<br />

<strong>Liechtenstein</strong>. Somit konnte auch in diesem<br />

Jahr der anhaltende Trend einer Zunahme der Studierenden<br />

fortgesetzt werden. Die Studierenden werden in 6 Klassen<br />

unterrichtet. Zu den beiden Maturaterminen (SS 2004 und<br />

WS 2004/05) sind insgesamt 47 Studierende angetreten.<br />

Davon haben 17 von der Möglichkeit Gebrauch gemacht,<br />

Teilprüfungen abzulegen. 30 Studierende haben das Berufsmaturitätszeugnis<br />

erhalten.<br />

Zu den im Jahre 2004 in Angriff genommenen Aufgaben<br />

des Lehrkörpers und des Rektors zählen u.a.:<br />

– Evaluation des neuen Lehrplans (in Arbeit; wird im Mai<br />

2005 an der Schule abgeschlossen);<br />

– Fortsetzung der Kooperation mit schweizerischen Berufsmittelschulen<br />

(Bern, Liestal, St. Gallen);<br />

– Fortsetzung der Entwicklung von Instrumenten zur Qualitätssicherung<br />

an der BMS (internes Maturareglement,<br />

Datenbanken mit Jahresplanung und Stundenprotokollen,<br />

Studenten-Feedback: Fragebogen und Auswertungstool<br />

etc.);<br />

– Inhaltliche Überarbeitung der Anforderungen an die<br />

Projektarbeit (mehr Praxisbezug, mehr Eigenständigkeit,<br />

mehr Vernetzung von Fachbereichen und Fächern);<br />

– u.v.m.<br />

Unterrichtskommission der Berufsmittelschule <strong>Liechtenstein</strong><br />

Die Unterrichtskommission übt im Auftrag der Regierung<br />

und nach Massgabe eines von der Regierung erlassenen<br />

Statuts Beratungs- und Kontrollbefugnisse an der Berufsmittelschule<br />

<strong>Liechtenstein</strong> (BMS) aus. Sie ist Teil der externen<br />

Evaluation des Unterrichts und leistet dadurch einen wichtigen<br />

Beitrag zur Qualitätssicherung und -entwicklung.<br />

Die Kommission hat die Aufgabe,<br />

– in den verschiedenen Fachbereichen zu prüfen, ob der<br />

Unterricht in pädagogischer und methodisch-didaktischer<br />

Hinsicht geeignet ist und ob die Lehrplanziele erreicht<br />

werden;<br />

– die Schulbehörde, das Rektorat und die Fachlehrpersonen<br />

zu begleiten und zu beraten.<br />

Mindestens einmal jährlich trifft sich die Kommission zu<br />

einer gemeinsamen Sitzung. Dabei stehen ein allgemeiner<br />

Erfahrungsaustausch über die Unterrichtsbesuche und die<br />

Auseinandersetzung mit spezifischen, die BMS betreffenden<br />

Fragestellungen im Vordergrund.<br />

Religionsunterricht<br />

Zum Fach Religion und Kultur<br />

Der Schwerpunkt der Arbeit im Jahre 2004 lag in der Konsolidierung<br />

des neu eingeführten Faches «Religion und Kultur»<br />

(Ober- und Realschule, Gymnasium). Von Seiten des Inspektorates<br />

wurden intensive Unterrichtsbesuche gemacht.<br />

Von Seiten der Lehrpersonen wurden genaue Dokumentationen<br />

(Jahresplan) des Unterrichts geleistet. Damit wurden<br />

gute Grundlagen für die Weiterentwicklung und Evaluation<br />

des Faches geschaffen. Für das Schuljahr 2004/05 meldeten<br />

sich 89 % der katholischen Schülerinnen und Schüler für<br />

das Fach Religion und Kultur an. Die Rückmeldungen sind<br />

sehr positiv.<br />

Die Weiterbildungsveranstaltungen wurden von den Lehrkräften<br />

sehr gut besucht. Sehr zufrieden stellend waren<br />

auch wieder die Rückmeldungen der Schülerinnen und<br />

Schüler bezüglich der Schulendtage. Die Zusammenarbeit<br />

mit der Jugendarbeitsstelle funktioniert gut. Seit der Neuorganisation<br />

der gymnasialen Oberstufe besteht für die<br />

Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Wahlpflichtkurse<br />

auszuwählen. Die Angebote aus dem Bereich Religion und<br />

Kultur wurden im letzten Jahr sehr gerne gewählt.<br />

Zum Fach katholischer Religionsunterricht in der<br />

Primarschule<br />

Obwohl das Inspektorat Religion nach dem Gesetz nur geringfügig<br />

für den katholischen Religionsunterricht an Primarschulen<br />

zuständig ist, ist die Arbeitsbelastung in diesem<br />

Bereich nicht geringer geworden. Das Bedürfnis der Katechetinnen<br />

nach einer Begleitung und Betreuung durch das<br />

Schulamt ist gross. Darüber hinaus wurde vom Schulamt die<br />

Möglichkeit einer Supervision angeboten, die auch intensiv<br />

genützt wurde. Ebenso organisierte das Schulamt regelmässige<br />

Weiterbildungsveranstaltungen.<br />

Textiles und Technisches Gestalten und Haushaltkunde<br />

Der Schwerpunkt im Jahre 2004 war bestimmt die Durchführung<br />

der Internationalen Musischen Tagung (IMTA). Sie<br />

wurde am 12. Mai in Vaduz ausgetragen. Die Fachlehrpersonen<br />

für Textiles und Technisches Gestalten haben in allen<br />

Schulhäusern einen grossen Beitrag zu diesem Grossereignis<br />

geleistet. Besonders in den musischen Fächern mussten<br />

Lehrplan- und IMTA-Arbeiten unter einen Hut gebracht<br />

werden. Das Ergebnis war ein voller Erfolg.<br />

Seit 5 Jahren ist der neue Lehrplan in Kraft. Die Umsetzung<br />

der Vorgaben des Lehrplans im Bereich der Vernetzung und<br />

Zusammenarbeit von Fachlehrkräften und Klassenlehrpersonen<br />

hat sehr viel Positives ausgelöst.<br />

Allen Lehrerinnen für Textiles Gestalten, welche die Unterrichtsberechtigung<br />

für den Bereich Technisches Gestalten<br />

auf der PS-Stufe besitzen, wurde eine Nachqualifikation für<br />

die Stufe Sek I angeboten. Zusätzlich bot sich allen Fachlehrerinnen<br />

ein umfangreiches Weiterbildungsangebot bei<br />

verschiedenen Kursträgern im Lande sowie in der näheren<br />

Umgebung an.<br />

Schulsport<br />

Ein bewegtes und bewegendes Jahr liegt hinter uns. 2004<br />

stand ganz im Zeichen des Europäischen Jahres der Erziehung<br />

durch Sport. Die Projektleitung und der Vorsitz im Organisationskomitee<br />

oblag dem Inspektor für Schulsport. Die Zusammenarbeit<br />

mit den Vertretern der Sportorganisationen erwies<br />

sich als äusserst effizient. Bildung und Sport wandelten für<br />

einmal auf gemeinsamen Pfaden. Es wurden vielfältige Jahresaktivitäten<br />

entwickelt, die von den Schulen und von der<br />

Bevölkerung gut angenommen wurden. Der Sportkongress,<br />

schulische und kulturelle Veranstaltungen, Forschungstätigkeit,<br />

Breitensportveranstaltungen sowie eine Schlussparty<br />

bildeten die Schwerpunkte des Jahresprogramms.<br />

Aus schulischer Sicht verdienen einige Anlässe besondere<br />

Erwähnung:<br />

– Ein Landesschulsporttag mit über 700 teilnehmenden<br />

Schülerinnen und Schülern wurde durchgeführt.<br />

– Die Europäischen Schulsportspiele in Mailand wurden mit<br />

mehreren Teams beschickt.<br />

– <strong>Liechtenstein</strong> beteiligte sich am EU-Programm «Olympic<br />

Champions of Education».<br />

– In vielen Schulen fanden sportliche Sonderanlässe mit<br />

Einbezug von Eltern statt.<br />

– Die Sportschule <strong>Liechtenstein</strong> wurde eröffnet.


Die Sporterziehung und der Sport standen im Laufe des<br />

Jahres oft im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Eine<br />

Diskussion über die wichtige Rolle des Sportes bei der Vermittlung<br />

von Werten, Prinzipien, Einstellungen und Verhaltensweisen<br />

hat eingesetzt.<br />

Tagesschule im Kresta (Sonderschule, Heilpädagogisches<br />

Zentrum HPZ)<br />

Am Stichtag 31.12.04 besuchten insgesamt 118 (Vorjahr<br />

110) Kinder und Jugendliche im Kindergarten- und Schulalter<br />

die Sonderpädagogische Tagesschule. Es handelt sich um<br />

insgesamt 36 Mädchen und 82 Knaben. Der grössere Teil<br />

der Schülerinnen und Schüler, 66 (Vorjahr 57), haben ihren<br />

Wohnsitz in <strong>Liechtenstein</strong>, 52 (Vorjahr 53) wohnen in der<br />

benachbarten Schweiz (Kantone St. Gallen und Graubünden).<br />

Es sind vorwiegend schwere Probleme im Umgang mit<br />

der Sprache (Sprachentwicklungsverzögerung), welche zum<br />

Besuch der Sonderpädagogischen Tagesschule führen. Die<br />

Kinder erhalten in Ergänzung zum speziell auf ihre Sprachprobleme<br />

ausgerichteten Schulunterricht intensiv Logopädie<br />

(Sprachtherapie). Die Sprachheilkindergärten und die<br />

Sprachtherapieklassen (Einführungsklassen) werden von 58<br />

(Vorjahr 56) Schülerinnen und Schülern besucht, 23 davon<br />

mit Wohnsitz <strong>Liechtenstein</strong>. 30 Schülerinnen und Schüler<br />

besuchen unsere Langzeitklassen (Unter-, Mittel- und Oberstufe),<br />

20 davon mit Wohnsitz <strong>Liechtenstein</strong>, und fallen im<br />

Besonderen durch Sprachprobleme oder Lernbehinderungen<br />

auf. 30 Kinder (25%) besuchen infolge deutlicher Entwicklungsverzögerung<br />

oder Mehrfachbehinderung unsere<br />

Tagesschule und sind den heilpädagogischen Klassen zugeteilt,<br />

der größte Teil von ihnen, 23, wohnen in <strong>Liechtenstein</strong><br />

(Vorjahr 16).<br />

Der Bereich Therapie besteht aus den Abteilungen Früherziehung,<br />

Logopädie (mit Wahrnehmungstherapie, Legasthenie-<br />

und Dyskalkulietherapie), Psychomotoriktherapie,<br />

Physiotherapie und Ergotherapie. Im Berichtsjahr wurden<br />

in der Früherziehung 44 Kinder abgeklärt, behandelt und<br />

deren Eltern beraten. In der Logopädie waren es insgesamt<br />

684 (Vorjahr 654) Kinder. Bei der Legasthenie sind es insgesamt<br />

105, bei der Psychomotoriktherapie 218, bei der Physiotherapie<br />

67 (Vorjahr 55) und bei der Ergotherapie 124<br />

Kinder. Auch in diesem Berichtsjahr fanden an allen öffentlichen<br />

Kindergärten des Fürstentums <strong>Liechtenstein</strong> logopädische<br />

Reihenuntersuchungen statt.<br />

Der regelmässige Kontakt zum Schulamt, zu den Landes-<br />

und Gemeindeschulen, verschiedenen Ämtern, Ärzten und<br />

vor allem zu den Eltern gewährleistet eine gute und fruchtbare<br />

Zusammenarbeit.<br />

Jugendhaus Malbun<br />

Bei allen Skilagern sind keine schwer wiegenden Verletzungen<br />

unter den Teilnehmern aufgetreten. Die gute Betreuung<br />

durch die vier bis sechs Skilehrer hat sicher auch dazu<br />

beigetragen. Die Wander- und Spiellager im Sommer sind<br />

ebenfalls ohne nennenswerte Zwischenfälle über die Bühne<br />

gegangen.<br />

Das Jugendhaus Malbun wurde von 32 verschiedenen<br />

Gruppen aus dem In- und Ausland besucht (26 Gruppen<br />

aus liechtensteinischen Schulen, 4 einheimische Gruppen<br />

und 2 Gruppen aus dem Ausland). Für diese rund 1150<br />

Gäste wurden 10 200 Mahlzeiten zubereitet. Dazu kamen<br />

noch 4 500 Übernachtungen mit Frühstück.<br />

Abgesehen von den üblichen Unterhaltsarbeiten sind am<br />

Gebäude im Berichtsjahr keine grösseren Renovationsarbeiten<br />

durchgeführt worden. Die anfallenden Kosten<br />

für den Betrieb sind im budgetierten Rahmen geblieben.<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Die Rückmeldungen der Lagerleitungen belegen, dass das<br />

Jugendhaus Malbun auch in diesem Jahr seine Gäste bestens<br />

betreut hat.<br />

Hallenbad Schulzentrum Unterland<br />

Im Jahr 2004 besuchten 40 329 Erwachsene und 18 994<br />

Kinder das Hallenbad SZU. Dazu kamen 2 545 Eintritte von<br />

Vereinsmitgliedern und 19 291 Eintritte des Schulschwimm-<br />

Unterrichts. Diese total 81 159 Eintritte wurden an 331 Betriebstagen<br />

mit einem Tagesdurchschnitt von 245 und einer<br />

Besucherspitze von 552 Badegästen erreicht. Die vier Bademeister,<br />

ihr Stellvertreter und drei Bad-Aufsichten sowie zwei<br />

Reinigungs-Teilzeit-Angestellte sorgten für einen einwandfreien<br />

Betrieb. Die im Rahmen der gesetzlichen Selbstkontrolle<br />

durchgeführten Abklatsch- und Wasser-Proben wie<br />

auch die vom Amt für Lebensmittelkontrolle durchgeführten<br />

Wasserproben gaben zu keinerlei Beanstandungen Anlass.<br />

Privatschulen<br />

<strong>Liechtenstein</strong>ische Waldorfschule<br />

Im Schuljahr 2004/05 werden an der <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />

Waldorfschule 140 Kinder in 9 Klassen und 2 Kindergärten<br />

unterrichtet. Alle Klassen werden als Einzelklassen geführt.<br />

Die Schulgebäude befinden sich derzeit an drei verschiedenen<br />

Standorten in Schaan: «Im Aescherle» die Klassen 5 - 9, «Im<br />

Bretscha» die Klassen 1 - 4, die Heileurythmie und der zweite<br />

Kindergarten sowie in der «Zollstrasse» eine Kindergartengruppe.<br />

Das Personal setzt sich aus 9 vollamtlichen Lehrpersonen,<br />

13 teilzeitbeschäftigten Lehrkräften und 2 Kindergärtnerinnen<br />

zusammen. Die pädagogische Arbeit basiert auf der<br />

Menschenkunde Rudolf Steiners. Ein besonderes Augenmerk<br />

wird der künstlerischen Unterrichtsgestaltung geschenkt. Die<br />

Erziehung der Kinder verlangt nach einem möglichst optimalen<br />

Zusammenspiel von Schule und Elternhaus.<br />

Der Landesschulrat Österreichs setzt das Abschlusszeugnis<br />

der Waldorfschüler nach dem 9. Schuljahr dem Hauptschulabschluss<br />

gleich (Anerkennung). Die <strong>Liechtenstein</strong>ische<br />

Waldorfschule arbeitet im gemeinsamen Projekt «Wege zur<br />

Qualität» mit der Arbeitsgemeinschaft der R. Steiner Schulen<br />

der Schweiz zusammen.<br />

Die <strong>Liechtenstein</strong>ische Waldorfschule konnte 2004 bereits<br />

ihr 20-jähriges Jubiläum feiern.<br />

f o r m a t i o Primar- und Sekundarschule<br />

Im Januar 2003 wurde der f o r m a t i o Privatschule von<br />

der <strong>Liechtenstein</strong>ischen Regierung das Öffentlichkeitsrecht<br />

verliehen.<br />

f o r m a t i o bilinguale Primarschule<br />

Die bilinguale Primarschule der f o r m a t i o in Triesen wurde<br />

2001 eröffnet. Die Jahrgangsklassen im üblichen Sinne sind<br />

aufgehoben. Die 1. - 3. Klasse wird als Eingangsstufe und<br />

die 4. und 5. Klasse als Übertrittsstufe geführt. Die Schülerzahl<br />

der bilingualen Primarschule beträgt 15. Englisch<br />

und Deutsch sind gleichwertige Unterrichtssprachen und<br />

die Kinder geniessen individuelle Förderung. Lehrkräfte mit<br />

deutscher und englischer Muttersprache unterrichten nach<br />

dem liechtensteinischen Primarschullehrplan. Schwerpunkte<br />

sind Deutsch und Englisch, Musik, Lern- und Arbeitstechniken<br />

und individuelle Begabungsförderung. Neu ab Herbst<br />

2004 bietet die f o r m a t i o für Frühleser und Frührechner<br />

die Möglichkeit, ihre Schullaufbahn, nach Feststellung der<br />

Schulfähigkeit, frühzeitig (d.h. vor dem 6. Lebensjahr) zu<br />

beginnen.<br />

Die Vorbereitungen für ein EU Comenius Projekt der Primarschulen<br />

wurden mit den Partnerschulen in Italien,<br />

127


128<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Österreich, Litauen und der Slowakei getroffen. Das Thema<br />

lautet: «We are not so different» - die Projektsprache ist<br />

Englisch und die Projektleitung hat die f o r m a t i o übernommen.<br />

f o r m a t i o bilinguale Sekundarschule<br />

Die Schülerzahl der vier Sekundarschulklassen beträgt 65,<br />

der Personalstand sechs Haupt- und sechs Teilzeitlehrkräfte.<br />

Der Schwerpunkt liegt in der individuellen Schülerförderung,<br />

wobei die Begabungsförderung vor allem in Englisch,<br />

Informatik, Kunst u.a. Gegenständen stattfindet. Die Fächer<br />

Geographie und Musik werden auf Englisch unterrichtet -<br />

dadurch konnte der bilinguale Unterricht der f o r m a t i o<br />

(Deutsch - Englisch) erweitert werden. Der Projektunterricht<br />

konnte weiter ausgebaut und die 2001 gegründete Schülerfirma<br />

«f o r m a t i o Kleinunternehmen» erfolgreich weitergeführt<br />

werden.<br />

Das EU Comenius Projekt «Perspectives of European Youth»<br />

wurde mit den Partnerschulen aus Deutschland, Schottland,<br />

Italien und Portugal erfolgreich abgeschlossen. Ein neues EU<br />

Projekt mit dem Titel «Success for everyone: facing mixed<br />

abilities» ist im Vorbereitungsjahr und wird 2005/06 mit den<br />

Partnern aus Schottland, Deutschland, Lettland und Bulgarien<br />

starten. Die Projektleitung wird die Comeniusgruppe der<br />

f o r m a t i o übernehmen.<br />

Private Hochschulinstitutionen<br />

Internationale Akademie für Philosophie (IAP)<br />

Im Sommersemester 2004 waren 17 Studenten an der IAP<br />

inskribiert. Am Ende des Semesters haben sechs Doktoren<br />

und ein Bakkalaureus ihr Studium abgeschlossen. Im darauffolgenden<br />

Wintersemester 2004 waren 8 Studenten an<br />

der IAP inskribiert.<br />

Seit August ist Prof. Dr. Josef Seifert als Direktor eines neuen<br />

IAP Campus in Santiago de Chile (Chile) tätig. Er betreut<br />

seine Doktoranden an der IAP in <strong>Liechtenstein</strong> weiter und<br />

wird zweimal im Jahr an der IAP in <strong>Liechtenstein</strong> Blockkurse<br />

abhalten. Im September ist Prof. Dr. Mariano Crespo aus<br />

der IAP ausgeschieden. Er wird seine akademische Tätigkeit<br />

an der Katholischen Universität in Santiago de Chile (Chile)<br />

fortsetzen. Ass. Prof. Dr. Martin Cajthaml, Geschäftsführer<br />

des Internationalen Platon-Zentrums der IAP, hat die Aufgabe<br />

der Studienberatung von Prof. Crespo übernommen.<br />

Die IAP hat ein neues postgraduales Studienprogramm<br />

eingeführt. Es wird wissenschaftlich federführend vom Internationalen<br />

Platon-Zentrum der IAP durchgeführt. Dazu<br />

konnten renommierte Hochschullehrer der Universitäten<br />

Granada, Toronto, Tübingen und Würzburg als Gastprofessoren<br />

verpflichtet werden. Das Programm wird am 1. Februar<br />

2005 beginnen.<br />

Universität für Humanwissenschaften<br />

Nach dem Weggang des Gründungsrektors ist die neue<br />

Führungsorganisation inzwischen auf die definitive Fortführung<br />

der Universität ausgerichtet. Die strategischen<br />

Grundabsichten definieren ein neues und begründetes<br />

postgraduales Ausbildungsangebot auf hohem Niveau mit<br />

verstärkter Verankerung im Fürstentum <strong>Liechtenstein</strong>. Der<br />

Einbezug anderer Universitäten, der lokalen Industrie, des<br />

Gewerbes und der Behörden ist für die Verantwortlichen<br />

der Universität selbstverständlich. Externe Beiräte aus Forschung<br />

und Lehre, die jedem Studienprogramm zugeordnet<br />

werden, gewähren eine effiziente Qualitätskontrolle.<br />

Die bereits gestarteten Lehrgänge «Psychologie/Management»<br />

und «Med. Hypnose» konnten zur Zufriedenheit<br />

aller ordnungsgemäss im laufenden Jahr beendet werden.<br />

Ein neues Diplomstudium «Mediation» hat mit Erfolg im<br />

Frühjahr begonnen. Vorbereitungen für ein neues Promotionsstudium<br />

wie auch für weitere berufsbegleitende Masterstudien<br />

(Beginn Herbst 2005) nehmen inzwischen konkrete<br />

Formen an.<br />

<strong>Liechtenstein</strong>-Institut<br />

Im Berichtsjahr konnten zwei mehrjährige Forschungsprojekte<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt werden: die Forschungsarbeit<br />

des Politikwissenschaftlers Dr. Wilfried Marxer über<br />

die «Medien in <strong>Liechtenstein</strong> - Strukturanalyse der Medienlandschaft<br />

in einem Kleinstaat» sowie das umfangreiche<br />

Werk des Rechtswissenschafters Dr. Herbert Wille über<br />

«<strong>Liechtenstein</strong>isches Verwaltungsrecht - Ausgewählte Gebiete».<br />

Sieben weitere Forschungsarbeiten sind noch in Bearbeitung.<br />

Nebst diesen beiden umfangreichen Monographien erschienen<br />

aus der Werkstatt des <strong>Liechtenstein</strong>-Instituts im<br />

Berichtsjahr zahlreiche weitere Publikationen in Fachzeitschriften<br />

und Sammelbänden. Allein in der institutseigenen<br />

Reihe «Beiträge <strong>Liechtenstein</strong>-Institut» konnten letztes Jahr<br />

sechs wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht werden.<br />

Das im Rahmen der Forschungen erarbeitete Wissen wurde<br />

mittels öffentlicher Veranstaltungen und Symposien zur Diskussion<br />

gestellt. So präsentierte Dr. Herbert Wille im Rahmen<br />

einer 4-teiligen Vorlesung zum Thema «Ausgewählte<br />

Gebiete des liechtensteinischen Verwaltungsrechts» seine<br />

Forschungsergebnisse und diskutierten die Politikwissenschaftler<br />

des <strong>Liechtenstein</strong>-Instituts im Wintersemester im<br />

Rahmen einer 5-teiligen Ringvorlesung die «Herausforderung<br />

Demokratie». Im geschlossenen Kreis versuchten darüber<br />

hinaus im Sommer 2004 zwölf Wirtschaftshistoriker<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Merki, die Funktions-<br />

und Bedeutungsverschiebungen wichtiger europäischer<br />

Finanzplätze und Offshore-Zentren während des 20.<br />

Jahrhunderts darzulegen und zu erklären.<br />

Ausserdem bot das <strong>Liechtenstein</strong>-Institut nicht nur weitere<br />

interessante Einzelvorträge sowie zwei «Kolloquien zum<br />

liechtensteinischen Recht» an, sondern wurden die Forscherinnen<br />

und Forscher des <strong>Liechtenstein</strong>-Instituts auch von<br />

zahlreichen anderen Organisationen als Experten, Dozenten,<br />

Referenten resp. Moderatoren beigezogen. Überhaupt<br />

war die Expertenmeinung der am <strong>Liechtenstein</strong>-Institut tätigen<br />

Forschenden sehr gefragt. So wurde allein Dr. Herbert<br />

Wille im Berichtsjahr von der Regierung des Fürstentums<br />

<strong>Liechtenstein</strong> um die Erstellung von vier umfangreichen<br />

Gutachten ersucht.<br />

EU-Bildungsprogramm SOKRATES<br />

Die zweite Phase des SOKRATES-Programms (SOKRATES II)<br />

begann am 1. Januar 2000 und endet am 31. Dezember<br />

2006. Administrativ wird das Programm von der Sokrates<br />

Nationalagentur <strong>Liechtenstein</strong> (NA), welche im Schulamt<br />

(Abteilung Hoch- und Mittelschulen) integriert ist, betreut.<br />

Nachstehend einige Erläuterungen zu den Unterprogrammen<br />

von SOKRATES:<br />

COMENIUS (Schulbildung)<br />

Im Rahmen des Unterprogramms COMENIUS 1 (Schulpartnerschaften)<br />

verlängerten alle Schulen ihre Projekte. Neben<br />

diversen Mobilitäten innerhalb dieser Projekte organisierten<br />

die Primarschulen Nendeln und Eschen in ihrem 2. Projektjahr<br />

ein Projekttreffen und luden Lehrpersonen ihrer Partnerschulen<br />

aus Frankreich, Irland und Italien für eine Woche


nach <strong>Liechtenstein</strong> ein. Die f o r m a t i o Sekundarschule<br />

nahm an einem Vorbereitungstreffen teil, um zusammen<br />

mit Lehrpersonen aus anderen Ländern einen Antrag für ein<br />

COMENIUS 1 Projekt auszuarbeiten. - Insgesamt hat die NA<br />

im Berichtsjahr die Anträge von drei Lehrpersonen für den<br />

Besuch einer Aus- und Weiterbildungsveranstaltung für das<br />

Schulpersonal (COMENIUS 2) bewilligt. Des Weiteren sind<br />

eine <strong>Liechtenstein</strong>erin und ein <strong>Liechtenstein</strong>er als COMENI-<br />

US-Fremdsprachenassistenten in Nordirland bzw. Spanien<br />

tätig.<br />

ERASMUS (Hochschulbildung)<br />

Die Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> (FHL) ist die einzige Hochschule<br />

in <strong>Liechtenstein</strong>, welche von der EU-Kommission die<br />

ERASMUS-Charta erhalten hat. Diese Charta ermöglicht<br />

den Hochschulen, vollumfänglich an allen ERASMUS-Unterprogrammen<br />

teilzunehmen sowie für diverse Aktivitäten<br />

eine finanzielle Förderung durch EU-Mittel zu beantragen. -<br />

Das Unterprogramm ERASMUS 2 ermöglicht die Studenten-<br />

und Dozenten-Mobilität innerhalb Europas. 38 Studierende<br />

(11 <strong>Liechtenstein</strong>erinnen und <strong>Liechtenstein</strong>er, welche an<br />

einer Hochschule in der Schweiz oder in Österreich studieren,<br />

und 27 Studierende der FHL) haben für das Studienjahr<br />

2004/05 bei der NA einen Antrag für ein mehrmonatiges<br />

Studium an einer europäischen Gasthochschule eingereicht<br />

und dafür eine finanzielle Unterstützung in Form eines<br />

ERASMUS-Mobilitätsstipendiums in der Höhe von CHF<br />

800.--/Monat erhalten. Des Weiteren wurden die Anträge<br />

von acht Dozenten der FHL um eine finanzielle Förderung<br />

für einen Lehraufenthalt an einer Gastinstitution von der<br />

NA bewilligt.<br />

GRUNDTVIG (Erwachsenenbildung und andere<br />

Bildungswege)<br />

Der Vollantrag für ein neues zentrales GRUNDTVIG Projekt<br />

der Erwachsenenbildung Stein-Egerta »Enhanced Adult<br />

Learning - how to reach adults learning techniques and<br />

English holistically» wurde von der EU-Kommission nicht<br />

bewilligt. Des Weiteren haben zwei Personen aus dem Bereich<br />

Erwachsenenbildung in <strong>Liechtenstein</strong> Anträge für den<br />

Besuch eine Fortbildungsveranstaltung eingereicht, welche<br />

auch von der NA bewilligt wurden.<br />

LINGUA (Sprachunterricht und Sprachenerwerb)<br />

Lingua unterstützt als zentrale Aktion die anderen Sokrates-Aktionen<br />

durch Massnahmen zur Förderung der<br />

sprachlichen Vielfalt innerhalb der Europäischen Union,<br />

zur Verbesserung der Qualität des Sprachunterrichts und<br />

Sprachenerwerbs sowie zur Erleichterung des lebenslangen<br />

Zugangs zu einem an die individuellen Bedürfnisse angepassten<br />

Unterrichts. Im Berichtsjahr hat keine liechtensteinische<br />

Institution bei der EU-Kommission einen Antrag eingereicht.<br />

ARION<br />

Ziel der unter ARION angebotenen Kurse ist es, vor allem<br />

für Entscheidungsträger im Bildungsbereich eine Möglichkeit<br />

zu bieten, den Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

über Themen, die für alle teilnehmenden Staaten von Interesse<br />

sind, zu erleichtern. Im Berichtsjahr wurden beide<br />

eingegangenen Anträge für den Besuch solcher Kurse von<br />

der NA bewilligt.<br />

EURYDICE<br />

Eurydice fördert den Informationsaustausch über die nationalen<br />

Bildungssysteme, beleuchtet sowohl die Vielfalt der<br />

Bildungssysteme als auch gemeinsame Tendenzen. Eine<br />

diesbezügliche Aufgabe ist das Sammeln vergleichender<br />

Bildungsinformationen zu den einzelnen Staaten. Die Aktualisierung<br />

der verschiedenen Dossiers zu den Grunddaten<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

der Bildungssysteme (Eurybase, Strukturen, Kurzdarstellung<br />

der Bildungssysteme) war eine zentrale Aufgabe in diesem<br />

Jahr. Ausserdem beteiligte sich <strong>Liechtenstein</strong> an der Aktualisierung<br />

von Band 2, «Bildungseinrichtungen» des «Europäischen<br />

Glossars zum <strong>Bildungswesen</strong>». Bericht IV der Reihe<br />

«Schlüsselthemen im Bildungsbereich in Europa» (dritter<br />

Teil) wurde im Jahr 2004 fertig gestellt und publiziert. Die<br />

vergleichende Publikation «Schlüsselzahlen zum <strong>Bildungswesen</strong><br />

in Europa» wurde 2004 komplett aktualisiert. Dasselbe<br />

gilt für «Schlüsselzahlen - themenspezifischer Bericht<br />

zu den IKT» sowie für den themenspezifischen Bericht zu<br />

den Fremdsprachen. Die «Umfrage zu den Massnahmen<br />

zur schulischen Unterstützung von Schülern aus Migrantenfamilien»<br />

sowie die «Umfrage zur Vermittlung der staatsbürgerlichen<br />

Werte in der Schule» wurden auf nationaler<br />

Ebene erstellt, später die vergleichende Analyse geprüft. Die<br />

erstgenannte Umfrage ist bereits publiziert, die zweite in<br />

der Phase der Überprüfung.<br />

NARIC<br />

Das nationale akademische Anerkennungs- und Informationszentrum<br />

(NARIC), welches ebenfalls beim Schulamt<br />

angesiedelt ist, hat im Berichtsjahr zahlreiche Auskünfte<br />

zu Äquivalenz- und Anerkennungsfragen an Einzelpersonen<br />

und Institutionen erteilt. Ein weiteres Aufgabengebiet<br />

stellt die Wahrnehmung der Interessen der in <strong>Liechtenstein</strong><br />

ansässigen Hochschuleinrichtungen in der europäischen<br />

Region dar. Hier sind vor allem auch die beiden jährlichen<br />

Treffen der Leiter der nationalen Zentren wichtig, jeweils im<br />

Mai/Juni in einem der ENIC-/NARIC-Staaten und im Dezember<br />

in Brüssel.<br />

Amt für Berufsbildung<br />

Amtsleiter: Dipl. Ing. FH Werner Kranz<br />

Die vereinbarten Jahresziele konnten, ohne das Tagesgeschäft<br />

zu vernachlässigen, erfolgreich eingeführt bzw. umgesetzt<br />

werden. Zudem wurden zahlreiche nicht planbare<br />

Aufgaben wie z. B. der Branchenwechsel der <strong>Liechtenstein</strong>ischen<br />

Treuhändervereinigung im Lehrberuf Kauffrau/<br />

Kaufmann von FL-Treuhand, welche rückwirkend auf den<br />

Lehrbeginn Sommer 2003 ihre Lernenden in der Branche<br />

Dienstleistung und Administration ausbilden werden, die<br />

Teilnahme an der LIGHA 2004 sowie diverse Verbesserungen<br />

im operativen Geschäft realisiert. Im Weiteren wurde<br />

auch das Projekt für stellenlose Lehr- und Studienabgänger<br />

weitergeführt und betreut.<br />

Die Nationalagentur Leonardo da Vinci konnte im Berichtsjahr<br />

überzeugende Erfolge im gleichnamigen Programm<br />

erzielen. Bereichernd für die berufliche Grundausbildung<br />

sowie für die teilnehmenden Lehrlinge waren die beiden<br />

internationalen Mobilitätsprojekte «Holzkreislauf» und<br />

«SUOMY». Für junge Arbeitnehmer und neu auch für Arbeitslose<br />

aus <strong>Liechtenstein</strong> stehen mit dem Projekt «MOJA»<br />

anerkannte Traineeprogramme, unterstützt durch die Europäische<br />

Kommission, zur Verfügung. Komplettiert wird das<br />

ausgewogene Bildungsangebot für die berufliche Mobilität<br />

mit Projekten für Ausbildungsverantwortliche und Studierende.<br />

Gesamtzahl der Lehrverhältnisse<br />

Die Gesamtzahl aller Lehrverhältnisse inklusive der Anlehren<br />

betrug per 31. Dezember 2004 total 1110. Die 1110 Lehrverhältnisse<br />

verteilen sich auf 93 verschiedene Berufe und<br />

10 Anlehrberufe<br />

129


130<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Zahl der Lehrverhältnisse pro Lehrjahr<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

352 351<br />

303<br />

1. Lehrjahr 2. Lehrjahr 3. Lehrjahr 4. Lehrjahr<br />

Aufteilung der Gesamtzahl Lehrverhältnisse nach<br />

Geschlecht (w/m)<br />

männlich<br />

weiblich<br />

380<br />

Aufteilung der Gesamtzahl der Lehrverhältnisse nach<br />

Wohnort<br />

Der Anteil der Lernenden, welche in der Schweiz wohnen<br />

hat gegenüber 2003 um 7 Personen (2 %) abgenommen.<br />

Bezogen auf sämtliche Lehrverhältnisse reduzierte sich dieser<br />

Anteil geringfügig von 32 % auf 31 % (354/347)<br />

Total: davon in der Schweiz wohnhaft:<br />

1. Lehrjahr 352 98<br />

2. Lehrjahr 351 98<br />

3. Lehrjahr 303 105<br />

4. Lehrjahr 104 46<br />

104<br />

730<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800<br />

Total 1120 347 = 31 %<br />

Aufteilung der Gesamtzahl der Lehrverhältnisse nach<br />

Staatsangehörigkeit<br />

Von total 1110 Lernenden sind 595 oder 54 % liechtensteinische<br />

Staatsangehörige.<br />

Andere<br />

46%<br />

FL<br />

54%<br />

Die Lernenden mit ausländischem Pass stammen aus 25 verschiedenen<br />

Nationen, wovon neben der Schweiz mit 304,<br />

Italien mit 43, Serbien und Montenegro 28, Türkei mit 25,<br />

Bosnien-Herzegowina mit 24, Kosovo mit 15 und Österreich<br />

mit 11 Lernenden den Hauptanteil stellen.<br />

Aufteilung der Gesamtzahl der Lehrverhältnisse nach<br />

Lehrbetriebsart<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

517 (46%)<br />

Gewerbe<br />

372 (34%)<br />

Industrie<br />

38 (4%) 106 (8%) 36 (3%)<br />

Dienstleistung<br />

Entwicklung - Anzahl Lernende in der beruflichen<br />

Grundbildung<br />

Die Zahl der Lernenden in der beruflichen Grundbildung ist<br />

im Vergleich zum Vorjahr praktisch unverändert geblieben.<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

540<br />

897<br />

860<br />

977<br />

990<br />

Kaufmännisch<br />

Lehrvertragsauflösungen<br />

Entwicklung der Auflösungen<br />

100<br />

1011<br />

Medizinisch<br />

46 (4%)<br />

Verwaltung<br />

5 (0.3%)<br />

Land und<br />

Hauswirtschaft<br />

1089 1124 1120 1110<br />

1973 1983 1993 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

90<br />

86<br />

80<br />

72 72<br />

79<br />

81<br />

70<br />

60<br />

60<br />

65<br />

63<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

47<br />

0<br />

1990 1993 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004


Lehrvertragsauflösungen in Abhängigkeit der Lehrjahre<br />

Lehrjahr Industrie Gewerbe KV Andere Gesamt<br />

1. Lehrjahr 2 34 8 44<br />

2. Lehrjahr 3 21 4 28<br />

3. Lehrjahr 6 5 11<br />

4. Lehrjahr 1 2 3<br />

Gesamt 6 63 17 0 86<br />

Auflösungsgründe und Beschäftigung nach der<br />

Vertragsauflösung:<br />

Von den 86 Lehrvertragsauflösungen ist bei 29 Jugendlichen<br />

die Tätigkeit nach der Vertragsauflösung nicht bekannt.<br />

Auflösungsgrund<br />

Ungenügende Leistungen 26 %<br />

Unstimmigkeiten 25 %<br />

Fam./Gesundheitliche Probleme 8 %<br />

Sonstiges 27 %<br />

Beschäftigung nach der Auflösung<br />

Lehrstellenwechsel 24 %<br />

Berufswechsel 21 %<br />

Unbekannt 29 %<br />

Sonstiges 12 %<br />

Ausbildungsbewilligungen<br />

Neue Ausbildungsbewilligungen per 31.12.2004<br />

Insgesamt wurden an 62 Lehrbetriebe in 20 verschiedenen<br />

Berufen Ausbildungsbewilligungen erteilt.<br />

Registrierte Lehrbetriebe per 31.12.2004<br />

Per Ende Berichtsjahr sind beim Amt für Berufsbildung 642<br />

aktive Lehrbetriebe registriert. Ein aktiver Betrieb ist im Besitze<br />

einer Ausbildungsbewilligung, bildet Lernende aus<br />

oder ist bereit, in Zukunft Lernende auszubilden.<br />

Prüfungswesen<br />

Lehrabschlussprüfungen<br />

Im Winter 2003/2004 haben 4 Lernende und im Sommer<br />

2004 325 Lernende, also total 329 Lernende die Lehrabschlussprüfung<br />

bestanden. Gegenüber dem Vorjahr sind dies<br />

um 25 Personen weniger. Zudem haben 30 Lernende, davon<br />

17 in kaufmännischen und 13 in technischen Lehrberufen,<br />

die lehrbegleitende Berufsmittelschule abgeschlossen.<br />

Im Januar 2004 fand der 1. obligatorische Kurs für Fachvorgesetzte<br />

statt. Diese begleiten einen Absolventen oder eine<br />

Absolventin bei der Ablegung der Individuellen praktischen<br />

Prüfung (Lehrabschlussprüfung im Fach Praktische Arbeiten).<br />

Zwischenprüfungen / Standortbestimmungen<br />

Im Jahr 2004 wurden insgesamt 55 Zwischenprüfungen abgenommen.<br />

48 waren obligatorische Zwischenprüfungen<br />

und 7 wegen Erstausbildung. Zusätzlich wurden im Beruf<br />

Kauffrau/Kaufmann 89 Standortbestimmungen mit Zwischenprüfungscharakter<br />

abgenommen .<br />

Teilprüfungen<br />

Im Sommer 2004 wurden 41 Teilprüfungen abgenommen.<br />

Diese Teilprüfungen wurden in den Berufen Anlage- und<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Apparatebauer, Automatiker, Elektroniker, Informatiker,<br />

Konstrukteur, Mechapraktiker, Multimediaelektroniker, Polymechaniker<br />

und Zahntechniker durchgeführt.<br />

Beliebtheitsgrad der einzelnen Berufe in <strong>Liechtenstein</strong><br />

Die meist gewählten Berufe im Sommer 2004 sind aus<br />

nachstehender Grafik ersichtlich. Dabei wählten die jungen<br />

Frauen und Männer aus 76 verschiedenen Berufen aus.<br />

Berufswahl-Hitliste (Sommer 2004)<br />

Schreiner<br />

7<br />

Hochbauzeichner<br />

7<br />

Automechaniker<br />

7<br />

Maler<br />

9<br />

Fachangestellter Gesundheit<br />

9<br />

Automonteur<br />

9<br />

Elektromonteur<br />

10<br />

Informatiker<br />

11<br />

Konstrukteur<br />

12<br />

Polymechaniker<br />

19<br />

Detailhandelsangestellte/Verkäuferin<br />

22<br />

Kaufmann Erweiterte Grundbildung<br />

94<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Anzahl Lernende<br />

Lehrabschlussfeiern<br />

Für die jungen Berufsleute, welche ihre Lehrabschlussprüfung<br />

im Sommer 2004 erfolgreich bestanden haben, wurde<br />

für die kaufmännischen, industriellen und gewerblichen Berufe<br />

sowie für die Verkaufs- und Haushaltsberufe, eine Abschlussfeier<br />

im Land abgehalten und die guten Leistungen<br />

entsprechend gewürdigt.<br />

Eintragung ins «Goldene Buch» auf Schloss Vaduz<br />

Die Eintragung ins Goldene Buch fand am 27. August 2004<br />

statt und wurde bereits zum 30. Male durchgeführt. Von den<br />

insgesamt 321 Lehrabsolventinnen und Lehrabsolventen,<br />

welche die Lehrabschlussprüfung bestanden haben, konnten<br />

sich 10 Damen und 11 Herren für ihre überdurchschnittlichen<br />

Leistungen (Notendurchschnitt >_ 5.3) auf Schloss Vaduz ins<br />

«Goldene Buch» eintragen. Die 21 jungen Berufsleute absolvierten<br />

ihre Lehre in folgenden 15 verschiedenen Berufen:<br />

Beruf Anzahl Berufsleute<br />

Büroangestellte 3<br />

Kaufmännische Angestellte 3<br />

Konstrukteur 2<br />

Pflegefachfrau DN1 2<br />

Automatiker 1<br />

Coiffeuse 1<br />

Elektromonteur 1<br />

Elektroniker 1<br />

Gärtner 1<br />

Haustechnikplaner 1<br />

Informatiker 1<br />

Kleinkinderzieherin 1<br />

Polymechaniker 1<br />

Sanitärmonteur 1<br />

Zimmermann 1<br />

Total 21<br />

Lehrstellensituation – Sommer 2004<br />

Mitte August haben insgesamt 352 Lehrlinge Ihre Berufsausbildung<br />

begonnen. Am beliebtesten ist die Lehre<br />

als Kauffrau/Kaufmann (94). An zweiter Stelle stehen<br />

Detailhandelsangestellte/Verkäufer/in (22), an dritter<br />

131


132<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Polymechaniker (19), gefolgt von Konstrukteur (12), Informatiker<br />

(11), Automonteur (9), Fachangestellte Gesundheit<br />

(9), Maler (9), Automechaniker (7) sowie Hochbauzeichner<br />

(7). Gesamthaft stammen 26 % der Jugendlichen aus dem<br />

St. Galler Rheintal. Die in <strong>Liechtenstein</strong> angebotenen Lehrstellen<br />

könnten mit Jugendlichen aus unserem Land - wie<br />

seit Jahren – nicht vollständig besetzt werden.<br />

Die Berufsmittelschule wird von 48 Lehrlingen (14 %) im<br />

1. Lehrjahr besucht, davon 14 in der technischen, 33 in<br />

der kaufmännischen Richtung sowie 1 in Richtung Soziales/Gesundheit.<br />

In der technischen Richtung haben 10 der<br />

Jugendlichen, also 71%, Wohnsitz in der Schweiz. Von den<br />

Berufsmittelschülern der kaufmännischen Richtung wohnen<br />

hingegen 26 (79%) in <strong>Liechtenstein</strong>.<br />

Lehrstellenumfrage<br />

Für den Lehrbeginn Sommer 2005 wurde im August 2004<br />

bei den Lehrbetrieben die erste Lehrstellenumfrage durchgeführt.<br />

Von den Lehrbetrieben wurden insgesamt 220<br />

Lehrstellen als frei gemeldet, welches in etwa dem Vorjahreswert<br />

entspricht.<br />

Ämtertreffen in <strong>Liechtenstein</strong><br />

Am 17. Mai 2004 wurde das Ämtertreffen mit dem Amt<br />

für Berufsbildung des Kantons St. Gallen, welche mit einer<br />

Betriebsbesichtigung der Firma Swarovski AG in Triesen verbunden<br />

war, abgehalten. Wertvolle Erfahrungen im Bereich<br />

der beruflichen Bildung konnten ausgetauscht und neue<br />

Kontakte geknüpft werden.<br />

Schweizerische Berufsbildungsämterkonferenz (SBBK)<br />

Am 18./19. November 2004 fand die Jahrestagung der SBBK<br />

im Kanton Tessin in Ascona statt. Die SBBK ist ein Zusammenschluss<br />

der für die Berufsbildung zuständigen Ämter<br />

der Kantone und des Fürstentums <strong>Liechtenstein</strong>. Sie ist eine<br />

Fachkonferenz der Schweizerischen Konferenz der kantonalen<br />

Erziehungsdirektoren (EDK). An dieser Tagung wurden<br />

Themen wie die neue 2-jährige berufliche Grundbildung<br />

mit Attest, laufende Aktivitäten über die geplanten neuen<br />

Bildungsverordnungen, Revision des Lehrplans für den allgemeinbildenden<br />

Unterricht, Finanzierungsfragen sowie die<br />

Schwerpunkte der SBBK für das Jahr 2005 behandelt.<br />

Berufsbildungsrat<br />

Schwerpunktmässig wurden die Themen; Übergang Schule<br />

- Beruf (Lehrstellenzusage frühestens 1. November), Lehrbegleitende<br />

Berufsmittelschule für technische Lehrberufe (Thematik:<br />

Französisch), Förderung der gewerblichen Lehrberufen<br />

(Image, Qualität, Zusammenarbeit etc.), Begleiten und<br />

Betreuen von leistungsschwachen Pflichtschulabgängerinnen<br />

und -schulabgänger (Berufswahlprozess/Lehrzeit/Arbeitswelt)<br />

und die Überprüfung der Situation der schulärztlichen Untersuchung<br />

im Zusammenhang mit der Berufswahl bearbeitet.<br />

eGovernement-Auftritt an der LIGHA 2004<br />

Im Zusammenhang mit dem eGovernement-Auftritt der<br />

<strong>Landesverwaltung</strong> an der LIGHA 2004 stellte das Amt für<br />

Berufsbildung zusammen mit der Berufsberatung während<br />

einem Tag, welcher unter dem Motto «Lernen für s Leben»<br />

stand, ihre Dienstleistungen mit dem Schwerpunkt «Informationen<br />

vom Internet» vor.<br />

EU / EWR-Tagungen und Konferenzen<br />

Am 8. und 9. März 2004 fand in Dublin anlässlich der<br />

irischen EU-Präsidentschaft die Tagung der Generaldirektoren<br />

für Berufsbildung statt. Das primäre Ziel war eine erste<br />

Zwischenbilanz der Lissabonziele im Bildungsbereich zu<br />

ziehen und eingreifende Massnahmen zu erlassen, um die<br />

gesetzten Ziele bis 2010 zu erreichen.<br />

Im Rahmen der Niederländischen Ratspräsidentschaft fand<br />

vom 13. bis 16. Dezember 2004 in Maastricht die europäische<br />

Konferenz «Stärkung der europäischen Zusammenarbeit<br />

im Bereich der beruflichen Bildung» statt.<br />

Diesbezüglich trafen sich am 14. Dezember 2004 die europäischen<br />

Bildungsminister aus 32 Ländern, die europäischen<br />

Sozialpartner und die Europäische Kommission, um<br />

die neuen Schwerpunkte und Strategien der europäischen<br />

Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung festzulegen.<br />

Nationale Agentur Leonardo da Vinci (LdV)<br />

Durch die Erweiterung der Europäischen Union sowie die<br />

Aufnahme der Türkei in das LdV-Programm, wirkt das Bildungsprogramm<br />

Leonardo da Vinci als Impulsgeber beim<br />

Aufbau von transnationalen Kooperationen für Wirtschaft<br />

und Bildung.<br />

Die Nationalagentur Leonardo da Vinci ist das Bindeglied<br />

zwischen der nationalen und europäischen Berufsbildung.<br />

Der operative Nutzen für Wirtschaft und Bildung wird mit<br />

den erhaltenen EU-Förderungen von über CHF 180 000.--<br />

für das Geschäftsjahr 2004 unterstrichen.<br />

Sektor Pilotprojekte<br />

Pilotprojekte im Rahmen des Bildungsprogramms Leonardo<br />

da Vinci sind internationale Entwicklungs- und angewandte<br />

Forschungsprojekte, die während einer Laufzeit zwischen 18<br />

und 36 Monaten realisiert werden. Diese Projekte beinhalten<br />

ein enormes Potential für die Weiterentwicklung für die<br />

Berufsbildung und die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen<br />

und Wirtschaft. Die europäische Förderung<br />

für das im Jahr 2004 bewilligte liechtensteinische Pilotprojekt<br />

«smectra.net» beläuft sich auf rund € 300 000.--.<br />

Smectra.net<br />

Das durch EU-Fördermittel finanzierte «SME Consulting &<br />

Training Network (smectra.net)»-Projekt unterstützt kleine<br />

und mittelständische Unternehmen (KMU) bei der Implementierung,<br />

Nutzung und europaweiten Vernetzung von<br />

Trainings und Schulungen via Internet. Ziel des Projektes ist<br />

es, Verfahren zu entwickeln, die den Zugang zu eLearning-<br />

Massnahmen für Mitarbeiter in KMUs in der gesamten Europäischen<br />

Union erleichtern.<br />

In den nächsten zwei Jahren werden in dem internationalen<br />

Konsortium Methoden, Werkzeuge und Materialien entwickelt,<br />

mit denen auch kleinere Unternehmen systematisch<br />

abschätzen können, welche Effekte sie auf ihre Kosten und<br />

Qualifizierungen erzielen können, wenn sie die neuen Medien<br />

(auch) einsetzen. Ausserdem werden sie am Beispiel<br />

einer eLearning-Einführung lernen, ein professionelles Projektmanagement<br />

durchzuführen.<br />

Sektor Mobilitätsprojekte<br />

Im Vertragsjahr 2004 wurden der Nationalagentur <strong>Liechtenstein</strong><br />

€ 103 000.-- EU-Fördergelder zur Unterstützung der<br />

Mobilität von Lernenden, jungen Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer, Studierenden sowie Ausbildungsverantwortlichen<br />

zur Verfügung gestellt. Mit diesen Mitteln werden<br />

drei liechtensteinische Mobilitätsprojekte mit einer Laufzeit<br />

zwischen 12 und 24 Monaten gefördert. Seit dem Start des<br />

Leonardo-da-Vinci-Programms (Phase II) im Jahr 2000 absolvierten<br />

bereits 70 junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

sowie 35 Studierende der Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong><br />

eine mehrmonatige berufliche Weiterbildung in Europa. Erfreulich<br />

ist, dass im Jahr 2004 zwei Projekte zur Förderung<br />

der Lehrlingsmobilität beantragt wurden. Dadurch stieg die<br />

Beteiligung der Zielgruppe «Lehrlinge» auf über 20.


Darüber hinaus erhielten 13 Lehrende sowie Ausbildungsverantwortliche<br />

die Chance ihr Fachwissen in einem internationalen<br />

Austausch zu vertiefen.<br />

Mobilitätsmassnahmen der Phase II 2000-2004<br />

Anzahl<br />

Projekte<br />

Absolvierte<br />

LdV-Praktika<br />

Lehrlinge 3 21<br />

Junge Arbeitnehmer 4 70<br />

Ausbildungsverantwortliche 2 13<br />

Studierende 4 35<br />

Gesamt 13 139<br />

Mobilitätsteilnehmer<br />

25%<br />

9%<br />

15%<br />

51%<br />

Lehrlinge<br />

Junge<br />

Arbeitnehmer<br />

Ausbildungsverantwortung<br />

Studierende<br />

SUOMY<br />

Alle zwei Jahre finden die Berufsweltmeisterschaften für junge<br />

Berufsleute statt. Nach dem erfolgreichen Abschneiden<br />

im Jahr 2003 in St. Gallen finden die nächsten WorldSkills<br />

vom 26. Mai bis 29. Mai 2005 in Helsinki statt.<br />

Die finnischen Vorausscheidungen zu diesen WorldSkills<br />

erfolgen vom 19. 1. 2005 bis 21. 1. 2005. Das Projekt SU-<br />

OMY ermöglicht drei jungen, in einem liechtensteinischen<br />

Lehrverhältnis stehenden Lehrlingen an den finnischen Landesmeisterschaften<br />

in der Stadt Turku teilzunehmen.<br />

An diese Vorausscheidung knüpft ein dreiwöchiges Berufspraktikum,<br />

welches vom finnischen Partner organisiert<br />

wird. Die Leitung des Leonardo-da-Vinci-Projekts SUOMY<br />

nimmt die Organisation WorldSkill <strong>Liechtenstein</strong>s ein.<br />

Im Sinne der europäischen Zielsetzung, berufliche Transparenz<br />

und Vergleichbarkeit, europäische Partnerschaften und<br />

berufliche Mobilität innerhalb des EU-Raumes zu schaffen,<br />

trägt das Projekt SUOMY massgeblich in den Bereichen Industrie,<br />

Handwerk und Gewerbe bei.<br />

Holzkreislauf<br />

Elf Lehrlinge der Berufe Zimmermann, Förster, Bauzeichner<br />

und Schreiner konnten vom 18. September 2004 bis 16.<br />

Oktober 2004 einen internationalen Projektwettbewerb<br />

bestreiten. Im Zentrum stand die Kreativität, Fach- und Sozialkompetenzen<br />

unter geänderten Rahmenbedingungen<br />

in einem internationalen Team unter Beweis zu stellen. Die<br />

Basis für dieses attraktive Bildungsangebot bildet das Leonardo-da-Vinci-Mobilitätsprojekt<br />

«Holzkreislauf».<br />

MOJA 2004 bis 2006<br />

Die bereits vierte Auflage, des Projekts «MOJA» (Mobilität<br />

für junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer) ist erfolgreich<br />

angelaufen. «MOJA» hat sich während den letzten<br />

5 Jahren zum wichtigsten Instrument für die Vermittlung<br />

von europäischen Traineeprogrammen etabliert. Von diesem<br />

Angebot profitieren junge, liechtensteinische Fachkräfte<br />

und liechtensteinische Absolventen von Hochschulen<br />

und der Wirtschaftsstandort <strong>Liechtenstein</strong>. Das geförderte<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Projekt sieht vor, weitere 30 mehrmonatige Traineeprogramme<br />

in Europa zu vermitteln. Mit einer EU-Förderungssumme<br />

von € 80 000.-- ist es zugleich das bedeutendste<br />

Mobilitätsprojekt in <strong>Liechtenstein</strong>.<br />

EUROPASS<br />

Als Mitglied des EWR bietet <strong>Liechtenstein</strong> mit der Nationalagentur<br />

«Leonardo da Vinci» für junge Berufsleute eine<br />

Reihe interessanter Weiterbildungsprojekte im europäischen<br />

Raum an. Seit der Einführung im Jahr 2001 stellte<br />

die Nationalagentur über 130 «Europässe» aus, welche mit<br />

anerkannten europäischen Dokumenten die berufliche wie<br />

akademische Aus- und Weiterbildung festhalten.<br />

Die Vorbereitungen zur Einführung des neuen Europass<br />

Transparenz Portfolios im Jahr 2005 ist im vollem Gange.<br />

Der neue Europass integriert die bisher unverbundenen Einzeldokumente<br />

zu einem einheitlichen Bildungs- und Qualifizierungsportfolio.<br />

CEDEFOP Studienbesuche<br />

Hinter dem Begriff Studienbesuchsprogramm steht die Gelegenheit<br />

für Bildungsakteure (Lehrlingsausbildner, Ausbildungs-<br />

und Berufsberater, Berufsschullehrer usw.) im Bereich<br />

der beruflichen Aus- und Weiterbildung Gedanken mit 10<br />

bis 12 Experten aus ganz Europa zu aktuellen Themen, wie<br />

zum Beispiel Ausbildung im Bankensektor Berufsbildung für<br />

Erwachsene, Qualität der Berufsbildungssysteme etc., auszutauschen.<br />

Das primäre Ziel der Studienprogrammbesuche<br />

liegt darin, das Verständnis für die Berufsbildungssysteme in<br />

den verschiedenen europäischen Ländern zu fördern. Darüber<br />

hinaus werden durch diese Dialoge wichtige Impulse gesetzt,<br />

die Berufsbildungssysteme gesamthaft weiter zu entwickeln.<br />

Mobilitätsprojekte<br />

MOJA<br />

Die Nachfrage in <strong>Liechtenstein</strong> nach einem Berufspraktikum<br />

in Europa ist ungebremst hoch. Um dieser Nachfrage gerecht<br />

werden zu können, wurde das Kontingent im neuen<br />

Projektantrag erneut erhöht.<br />

Im Jahr 2004 nutzten 19 junge Berufsleute oder Jungakademiker<br />

die Chance zur Teilnahme an einem europäischen Berufspraktikum.<br />

Darunter befand sich auch eine als arbeitslos<br />

gemeldete Fachkraft. Ein Teil dieser Teilnehmer hat bereits<br />

das Praktikum erfolgreich abgeschlossen.<br />

Die Mobilität für junge Fachkräfte wurde insgesamt mit<br />

€ 63 203.30 gefördert.<br />

Land Anzahl Teilnehmer Beruf<br />

Niederlande 1 männlich Hochbauzeichner<br />

Frankreich 5 weiblich Politologin<br />

Kaufmännische Angestellte<br />

Landschaftsarchitektin<br />

Historikerin<br />

Italien 1 weiblich Juristin<br />

Spanien 2 männlich/ Multimediaelektroniker,<br />

2 weiblich<br />

Kaufmännische Angestellte<br />

Irland 1 weiblich Dipl. Krankenschwester DNII<br />

Finnland 2 männlich Kaufmännischer Angestellter<br />

Umweltwissenschaftler<br />

Belgien 2 weiblich Juristinnen<br />

Österreich 1 männlich Theaterwissenschaftler<br />

Deutschland 1 weiblich Kaufmännische Angestellte<br />

England 1 männlich Technischer Konfektionär<br />

133


134<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Xchange (grenzüberschreitender Lehrlingsaustausch<br />

der IBK und ARGE ALP)<br />

Erfreulicherweise konnte eine Zunahme von Lehrlingsaustauschen<br />

von/nach <strong>Liechtenstein</strong> verzeichnet werden. Begeisterte<br />

Lehrbetriebe halten am Austauschprogramm fest.<br />

Die Bestätigung dieses Berufspraktikums wird im europäisch<br />

anerkannten Dokument «EUROPASS Mobilität» festgehalten.<br />

Dieses Zertifikat wird bei der Rückkehr und nach Beendigung<br />

des Praktikums durch das Amt für Berufsbildung<br />

ausgehändigt.<br />

Zusätzlich findet einmal jährlich eine Zertifizierung statt, welche<br />

von der IBK wie auch von der ARGE ALP durchgeführt wird.<br />

Land / Bundesland Anzahl Teilnehmer Beruf<br />

Baden Württemberg 4 männlich / 3 Polymechaniker<br />

→ FL<br />

1 Maurer<br />

Tessin → FL 1 männlich 1 kaufm. Angestellter<br />

St. Gallen → FL 4 weiblich 4 Fachangestellte<br />

Gesundheit<br />

Thurgau → FL 1 weiblich 1 Malerin<br />

<strong>Liechtenstein</strong><br />

→ CH, A. D<br />

5 männlich /<br />

7 weiblich<br />

Berufsberatungsstelle<br />

Amtsleiter: Dr. Karl Jehle<br />

3 Polymechaniker<br />

2 Automatiker<br />

2 kfm. Angestellte<br />

5 Fachangestellte<br />

Gesundheit<br />

Die Schwerpunkte der berufsberaterischen Arbeit lagen<br />

im Berichtsjahr 2004 wiederum in der individuellen Beratung<br />

(Einzelberatung von Jugendlichen und Erwachsenen)<br />

und in der generellen Beratung (BIZ, Elternabende, BIZ-Einführungen,<br />

Informationsveranstaltungen, Projektwochen<br />

zur Berufs- und Studienwahl). Im Jahre 2004 galt es auch<br />

2 Maturajahrgänge zu bewältigen (7 BSW-Seminare) und<br />

Sonderprojekte wie die Berufsschau 2004, die Leonardoprojekte<br />

«Distance counselling» und «Fit for Europe» sowie<br />

Qualitätsmanagementaufgaben durchzuführen.<br />

Einzelberatung<br />

Beratung nach Klientengruppen 2003 2004<br />

Jugendliche 166 203<br />

Akademische Beratungen *51 *39<br />

Erwachsene / Laufbahnberatungen 195 208<br />

IV-Beratungen 205 214<br />

Total 617 664<br />

Total Ratsuchende 664 (100 %)<br />

davon 203 (31 %) Jugendliche<br />

461 (69 %) Erwachsene<br />

Erwachsene 461 (100 %)<br />

davon 39 (9 %) Gymnasiasten/<br />

Studenten<br />

208 (45 %) Laufbahnberatungen<br />

214 (46 %) IV-Beratungen<br />

*Ohne die 128 Gymnasiasten/innen, die im Rahmen der Berufs- und Studienwahl-seminare<br />

2004 eine sehr individuelle Beratung und Betreuung erhielten.<br />

2003 2004<br />

Erwachsenenanteil<br />

Laufbahnberatungen 451 (73 %) 461 (69 %)<br />

IV-Beratungsfälle 205 (33 %) 214 (32 %)<br />

Kurzberatungen an Schulen 143 178<br />

Telefonische Beratungen,<br />

Anfragen und Auskünfte ca. 4000 ca. 4000<br />

Generelle Beratung<br />

Berufswahlvorbereitung ist primär Sache der Jugendlichen<br />

und deren Eltern. Gleichzeitig bedarf es der Koordination<br />

aller Bemühungen seitens der Helfer/innen (Schule, Wirtschaft,<br />

Berufsberatung). Dieser Aufgabe haben wir uns<br />

2004 wieder gestellt, und wir haben das Berufswahlvorbereitungs-Kooperationsmodell<br />

in den 3. und 4. Klassen der<br />

Ober- und Realschulen mit Beginn des Schuljahres flächendeckend<br />

fortgesetzt.<br />

Zu diesen Bemühungen gehören folgende Aktivitäten:<br />

– Die Betreuung der berufskundlichen Dokumentationsschränke<br />

an den Schulzentren des Landes mit regelmässiger<br />

Aktualisierung;<br />

– die Dokumentationsarbeiten im und für das Berufsinformationszentrum<br />

im Postgebäude in Schaan;<br />

– das Führen des Berufsinformationszentrum (101 Öffnungstage<br />

/ 840 Einzelbesucher/innen / 1 269 Besucher/<br />

innen in Gruppen);<br />

– 19 BIZ-Einführungen für 19 Klassen / 285 Teilnehmer/innen<br />

(3. Klassen Ober- und Realschulen, Tagesschule Formatio<br />

und Waldorfschule);<br />

– 13 Eltern-/Schülerabende zum Thema «Berufswahlvorbereitung»<br />

für insgesamt 19 Schulklassen mit 470 Teilnehmer/innen;<br />

– 17 berufskundliche Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit<br />

mit den Berufsverbänden. Zielgruppe<br />

Schüler/innen der 3. Klassen und teilweise 4. Klassen der<br />

Ober- und Realschulen (410 jugendliche und 55 erwachsene<br />

Teilnehmer/innen);<br />

– Konzept und Durchführung von 7 Seminaren (à 2 Tage)<br />

zur Berufs- und Studienwahlvorbereitung für Gymnasiasten/innen<br />

der 7./8. Klassen (128 Teilnehmer/innen);<br />

– 6 Info-Module zu diversen Themen für die Gymnasiasten/<br />

innen der 8. Klassen (75 Teilnehmer/innen);<br />

– 7 Einführungen der 4. Klassen des LG in die Berufs- und<br />

Studienwahlproblematik (je ½ Tag / 101 Teilnehmer/<br />

innen);<br />

– 12 «Einführungen Profilwahl / Berufswahl» der 3. Klassen<br />

des LG (230 Teilnehmer/innen);<br />

– Vorbereitungskonzept für Lehrer/innen / Jugendliche für<br />

die Berufsschau 2004 Evaluation der Berufsschau bei Besuchern<br />

und Ausstellern.<br />

Auch im generellen Beratungsbereich verzeichnen wir eine<br />

erhebliche Zunahme der Aktivitäten.<br />

Berufsinformationszentrum (BIZ)<br />

Das BIZ startete 2004 ins 24. Betriebsjahr. Das BIZ ist eine<br />

unserer 3 Selbstinformationseinrichtungen (BIZ, Dokumentationsschrank<br />

an den Schulzentren, Informationsveranstaltungen),<br />

die den Jugendlichen und Erwachsenen bei ihrer<br />

Berufs- und Laufbahnwahl als Informationsquellen zur Verfügung<br />

stehen. Seitens der Berufsberatungsstelle fanden<br />

ca. 130 Veranstaltungen statt.<br />

– 17 Informationsveranstaltungen<br />

– 13 Eltern-/Schülerabende<br />

– 42 Klassenbesprechungen / BIZ-Einführungen<br />

– Konferenzen / Sitzungen<br />

– 7 Berufs- und Studienwahlseminare


Einzelbesucher/innen 840<br />

Gruppenbesuche 1269<br />

BIZ-Besucher/innen 2109<br />

BIZ-Statistik 2003 2004<br />

Öffnungstage 96 101<br />

Total Einzelbesucher/innen 963<br />

840<br />

Erwachsene 390 354<br />

Gymnasiasten *85 *58<br />

Jugendliche 318 292<br />

Eltern mit Jugendlichen 170 136<br />

*ohne Besuche anlässlich der BSW-Seminare<br />

Weitere Aktivitäten<br />

Über das normale Tagesgeschehen im Bereich der individuellen<br />

und generellen Beratung hinaus, beschäftigte sich die<br />

Berufsberatungsstelle im Berichtsjahr 2004 zusätzlich mit<br />

folgenden Aufgaben:<br />

Profilwahl und Berufs-/Studienwahl<br />

Im Berichtsjahr wurden alle 3. Klassen des LG (7 Klassen im<br />

Januar und 5 Klassen im Dezember) während 2 Std. mit dieser<br />

Problematik vertraut gemacht und um alles «rund um<br />

die Profilwahl» und allfällige Konsequenzen informiert (230<br />

Teilnehmer/innen).<br />

Aussteigen, Umsteigen, Aufsteigen, Durchstarten<br />

Unter diesem Motto wurden anlässlich der Projektwoche<br />

am LG alle sieben 4. Klassen (101 Teilnehmer/innen) während<br />

einem halben Tag mit dieser Thematik beim Besuch bei<br />

der Berufsberatung und im BIZ konfrontiert.<br />

Es scheint uns wichtig zu sein, dass auch die Gymnasiasten/innen<br />

im regulären Berufswahlalter (15 / 16 Jahren) sich<br />

eingehender mit sich und ihren Berufszielen auseinandersetzen.<br />

Berufs- und Studienwahlseminar für die Gymnasiasten/innen<br />

der 7./8. Klassen (BSW-Seminare)<br />

In einem sehr intensiven je 2 Tage dauernden Berufs- und<br />

Studienwahlseminar wurde den Gymnasiasten/innen der<br />

7. / 8. Klassen die Möglichkeit geboten, sich unter fachlich<br />

kompetenter Anleitung mit ihrer Berufs- und Studienwahl<br />

aktiv auseinanderzusetzen.<br />

2004 waren je 2 Tage für alle Klassen obligatorisches Programm.<br />

Anschliessend konnten sie fakultativ an 6 weiteren<br />

Modulen zu Fragen der Berufs- und Studienwahl teil-<br />

nehmen.<br />

Die 7 Seminare wurden von 128 Maturanten/innen besucht<br />

und recht konzentriert an der Thematik gearbeitet. Die Evaluationen<br />

dieser Veranstaltungen waren sehr ermunternd,<br />

gaben sie doch die Bestätigung in diesen je 2 Tagen etwas<br />

bewegt und bewirkt zu haben.<br />

GWK Berufsschau 2004<br />

Die Berufsberatung nahm im Jahre 2004 an der Berufsschau<br />

nicht wie im Jahre 2002 mit einem Ausstellungsstand teil.<br />

Sie engagierte sich aus den Erfahrungen von 2002 resultierend<br />

auf anderen Bereichen. Es galt bei doch recht hohen<br />

Kosten / Aufwand für ein solches Unternehmen auch eine<br />

optimale Nutzung durch die Besucher/innen / Schüler/innen<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

zu erreichen. So arbeiteten wir diesmal primär im methodisch<br />

didaktischen Bereich und stellten diverse Infos zur<br />

Verfügung. Der Besuch der Berufsschau 2004 wurde für<br />

alle Schüler/innen der 3. und 4. Klassen der Ober- und Realschulen<br />

als obligatorisch erklärt. Somit war auch die Akzeptanz<br />

für eine gezielte Vorbereitung und Nachbereitung<br />

gegeben.<br />

In der Folge bestand unser Beitrag:<br />

– Allen Lehrer/innen der 3. und 4. Klassen der Ober- und<br />

Realschulen wurde ein umfangreiches Kompendium mit<br />

Kopiervorlagen als Vorbereitung für die Schüler/innen zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

– Die Aussteller/innen wurden von uns betreffend Standgestaltung,<br />

Berufswahlinfos und Prozedere im Vorbereiten<br />

der Schüler/innen durch die Lehrer/innen informiert und<br />

instruiert.<br />

– Für alle ausgestellten Berufe (45) erstellten wir Kurzberufsbilder<br />

und die Verzeichnisse der Lehrbetriebe, die jeweils<br />

am Stand auflagen.<br />

– Einheitlich wurden die Berufe für die Jugendlichen profilmässig<br />

dargestellt (Berufspass, Berufsprofil, Anforderungsprofil,<br />

Weiterbildungsprofil).<br />

Homepage der Berufsberatungsstelle und E-Gouvernement-Auftritt<br />

an der Ligha 2004<br />

Im Zusammengang mit dem E-Gouvernement-Auftritt der<br />

<strong>Landesverwaltung</strong> an der Ligha 2004 präsentierte auch die<br />

Berufsberatungsstelle zusammen mit dem Amt für Berufsbildung<br />

während einem Tag unter dem Titel «Lernen für s<br />

Leben» ihre Dienstleistungen über das Internet (Homepage).<br />

Auch nach der Ligha arbeiteten wir an der Komplettierung<br />

und an einem kundenfreundlichen Zugang zur Homepage<br />

weiter.<br />

Man findet dort neben den üblichen Informationen praktische<br />

Hilfen in Form von herunterladbaren Anregungen für:<br />

– Diverse Auswertungsformulare für Schnupperlehren<br />

– Bewerbungsbroschüren / Bewerbungsanregungen<br />

– Berufslisten für Ober- und Realschüler/innen und Gymnasiasten/innen<br />

– Schritte bei der Berufswahl<br />

– Dokumentation Berufe in <strong>Liechtenstein</strong> I. Teil<br />

Foliensammlung<br />

Ein weiteres Projekt konnte fast ganz vollendet werden. Alle<br />

Hellraumprojektorfolien, die in den vergangenen 20 Jahren<br />

in der Berufsberatung bei verschiedenen Anlässen (Elternabende,<br />

BIZ-Einführungen, Seminare, Info-Veranstaltungen…)<br />

Verwendung fanden, wurden gesichtet, teilweise<br />

neu aufgearbeitet und nach Themenkreisen systematisiert.<br />

Endprodukt: 17 Ordner mit gegen 1 000 Folien.<br />

Teilnahme an Leonardoprojekten<br />

Distance counselling<br />

<strong>Liechtenstein</strong> durfte in diesem Projekt / Handbuch das Kapitel<br />

«Qualitätsmanagement im Distance counselling» bearbeiten<br />

und Techniken und Hilfsmittel aufarbeiten und<br />

entwickeln, welche uns zukünftig eine systematische Qualitätskontrolle<br />

in der telefonischen Beratung ermöglichen<br />

werden.<br />

Das Projekt wurde nach 2 weiteren Treffen in Bukarest und<br />

Bratislava im Oktober 2004 abgeschlossen. Das Produkt<br />

liegt in Form eines Handbuches und einer CD-Rom vor.<br />

Fit for Europe Enlargement<br />

Unter dem Titel «Fit for Europe Enlargement» startete im<br />

Herbst 2003 ein neues Leonardoprojekt, welches im 2004<br />

weiterbearbeitet wurde.<br />

135


136<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Eine Internetplattform in 9 Sprachen soll am Ende des Projektes<br />

zur Verfügung stehen und Informationen über 31<br />

Länder bereitstellen. Damit soll ein rascher und direkter<br />

Zugang zu Beratungs- und Infodiensten auf europäischer<br />

Ebene möglich werden. Das Projekt soll 2006 abgeschlossen<br />

werden.<br />

Besuche bei der Berufsberatungsstelle / BIZ<br />

Die Berufsberatungsstelle ist zum Kompetenzzentrum für<br />

Berufs-, Studien- und Laufbahnfragen geworden und gilt<br />

als «best practices» für ein QM-System für eine Beratungseinrichtung<br />

gilt. Unser Dienstleistungsangebot kann sich<br />

auch im internationalen Vergleich sehen lassen.<br />

Viele fachkompetente Gäste aus der CH, A, D und NO<br />

machten uns im Jahre 2004 ihre Aufwartung und staunten<br />

über unser Dienstleistungsangebot, die konsequente Berufswahlvorbereitung,<br />

das BIZ und unser Qualitätsmanagementsystem.<br />

Mitarbeit in Kommissionen, Sitzungen, Konferenzen<br />

Die Mitarbeit in Regierungskommissionen, Arbeitsgruppen,<br />

Koordinationssitzungen u.a.m. ist zeitintensiv. Im Berichtsjahr<br />

nahm der Amtsleiter an verschiedenen Sitzungen, Tagungen<br />

und Besprechungen teil und brachte so die Anliegen<br />

der Berufsberatung in die jeweiligen Fachbereiche ein.<br />

Aus- und Weiterbildung von Arbeitslosen<br />

Die Berufsberatungsstelle engagierte sich im Berichtsjahr<br />

für diverse Anliegen der Arbeitslosen:<br />

– Mitarbeit im Lenkungsgremium der Regierung für Fragen<br />

der Arbeitslosigkeit.<br />

– Koordinationsteam: Behandlung von 12 individuellen<br />

Weiterbildungsgesuchen für Arbeitslose zuhanden der<br />

Regierung.<br />

– Beratung von Arbeitslosen in Sachen berufliche Weiterbildung,<br />

Zusatzqualifikation oder Umschulung.<br />

Konferenz der Nationalen Ressourcen Centren für<br />

Berufsberatung (NRCVG)<br />

Inzwischen hat es sich so eingespielt, dass wir zwar de iure<br />

kein NRCVG-Center sind, aber de facto über die NRCVG s<br />

in den 25 EU-Staaten die Anfragen betreffend <strong>Liechtenstein</strong><br />

(Aus- und Weiterbildung und Arbeitsmöglichkeiten) über<br />

uns laufen.<br />

Jugendliche nach der Pflichtschule<br />

Aus den Ober- und Realschulen,<br />

10. Schuljahr, Formatio und Waldorfschule 350<br />

Aus dem Liecht. Gymnasium 109<br />

Total 459<br />

Sommer 2004<br />

Berufswahlverhalten der Real- / Oberschüler/innen sowie der Schüler/innen der Tagesschule Formatio und 10. Schuljahr<br />

Realschulen<br />

+ 10. Schj.<br />

+ Formatio<br />

+ Waldorfschule<br />

Oberschule Total<br />

Anzahl % Anzahl % Anzahl %<br />

Lehre 162 67.50 49 44.50 211 60.25<br />

10. Schuljahr 23 9.50 36 32.50 59 16.75<br />

Handelsakademie 10 4.00 10 2.75<br />

Gymnasium / BORG 13 5.50 13 3.75<br />

Keine Ausbildung 4 1.50 4 3.75 8 2.25<br />

Handelsschule 3 1.25 4 3.75 7 2.00<br />

Praktikum 2 0.50 4 3.75 6 1.75<br />

Anlehre 1 0.50 4 3.75 5 1.50<br />

Haushaltungsschule 1 0.50 3 2.50 4 1.25<br />

Bundesanstalt für Kindergarten-Pädagogik 3 1.25 3 1.00<br />

Med. Massageschule 3 1.25 3 1.00<br />

Vorlehre 3 1.25 3 1.00<br />

Tourismusschule 1 0.50 2 1.75 3 1.00<br />

Sozialjahr 2 1.75 2 0.50<br />

10. Schuljahr Inform 1 0.50 1 1.00 2 0.50<br />

Ausland-/Sprachaufenthalt 2 0.50 2 0.50<br />

Coiffeurfachschule 1 1.00 1 0.25<br />

Diplommittelschule 1 0.50 1 0.25<br />

Vorkurs Kunstschule 1 0.50 1 0.25<br />

HTL Dornbirn 1 0.50 1 0.25<br />

HTL Rankweil 1 0.50 1 0.25<br />

HLW Rankweil 1 0.50 1 0.25<br />

Sportgymnasium 1 0.50 1 0.25<br />

Bildhauerschule 1 0.50 1 0.25<br />

Waldorfschule Zürich 1 0.50 1 0.25<br />

Total 240 100.00 110 100.00 350 100.00


Laufbahnen der liecht. Jugendlichen nach Erfüllung<br />

der Pflichtschulzeit<br />

2003 2004<br />

Anzahl % Anzahl %<br />

Gymnasium Oberstufe Vaduz 94 22 % 105 23 %<br />

Gymnasium in Schweiz oder<br />

Vorarlberg (AHS / BHS) 31 7 % 26 5,5 %<br />

Eintritt in eine Lehre,<br />

Anlehre, Vorlehre 203 48 % 220 48 %<br />

Fachschulbesuch<br />

(Berufsausbildung über Fachschule) 21 5 % 26 5,5 %<br />

10. Schuljahr 55 13 % 61 13 %<br />

Praktikum, Sozialjahr,<br />

Sprachaufenthalt, Vorkurse 14 3 % 12 3 %<br />

Lösung nicht bekannt /<br />

keine Ausbildung 6 2 % 8 2 %<br />

Total 424 100 % 458 100 %<br />

KOMMISSIONEN<br />

Kommission für Ingenieure und<br />

Architekten (IAG)<br />

Vorsitzender: Manfred Gsteu<br />

Es fanden wie im Vorjahr 4 Sitzungen statt, an denen insgesamt<br />

18 Bewilligungen und 3 grenzüberschreitende Zulassungen<br />

erteilt worden sind.<br />

Aufgrund des Inkrafttretens der Phase II der Vaduzer Konvention<br />

betreffend der Umsetzung des Protokolls über den<br />

Personenverkehr im Rahmen der Änderung des EFTA-Übereinkommens<br />

ist eine Gesetzesanpassung notwendig. Diese<br />

wird im Laufe des Jahres 2005 vorgenommen. Bis zum<br />

Inkrafttreten sind die entsprechenden Gesetzesbestimmungen<br />

staatsvertragskonform auszulegen.<br />

Handlungsbedarf sieht die Kommission in Bezug auf die Erweiterung<br />

bzw. Ergänzung der bewilligungspflichtigen Berufe<br />

für die Sparte Elektrotechniker/Elektroplaner. Die Abänderung<br />

der Verordnung zum IAG soll im Laufe des Jahres<br />

2005 eingeleitet und umgesetzt werden.<br />

Die erteilten Bewilligungen und grenzüberschreitenden Zulassungen<br />

teilen sich wie folgt auf:<br />

– Architekten 13<br />

– Bauingenieure 2<br />

– Heizungs-, Lüftungs-, Klimaingenieure 1<br />

– Elektroingenieure 1<br />

– Bauleiter 2<br />

– Sanitärtechniker 1<br />

– Brandschutzberater 1<br />

Das Verzeichnis der bewilligten und zugelassenen im Bauwesen<br />

tätigen Ingenieure und Architekten wurde Anfang<br />

des Berichtsjahres aktualisiert. Es steht den interessierten<br />

Fachstellen, Verbänden und Gemeinden zur Verfügung.<br />

Schulzahnpflegekommission<br />

Präsident: Dr. Stefan Büchel<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Die anfallenden Kosten in der Schulzahnpflege sind stabil,<br />

der massgebliche Taxpunktwert wurde unverändert beibehalten,<br />

wie er in der Verordnung vom 25. Oktober 1994<br />

festgelegt wurde.<br />

Konservierende Behandlungen (in Klammern die<br />

Vergleichszahlen vom Vorjahr)<br />

Im Berichtsjahr 2004 wurden 4 452 (4 356) Schüler für<br />

konservierende Behandlungen abgerechnet. Bei Gesamtkosten<br />

von CHF 863 853.75 (799 615.15) ergibt dies<br />

durchschnittliche Fallkosten von CHF 194.04 (183.57),<br />

was einer Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um 5,7 %<br />

entspricht. Die Hälfte dieser Kosten übernehmen die<br />

Schulträger.<br />

Zur Beurteilung der Kostenentwicklung sind hier die Gesamtkosten<br />

und die durchschnittlichen Fallkosten pro Patient<br />

der letzten 10 Jahre (in CHF) aufgelistet:<br />

Jahr Gesamtkosten Durchschnittliche<br />

Fallkosten<br />

1995 CHF 760 746.00 CHF 208.65<br />

1996 CHF 690 385.05 CHF 190.80<br />

1997 CHF 719 015.40 CHF 199.80<br />

1998 CHF 781 128.50 CHF 199.30<br />

1999 CHF 795 990.15 CHF 200.10<br />

2000 CHF 732 579.55 CHF 180.95<br />

2001 CHF 736 765.85 CHF 173.30<br />

2002 CHF 790 044.25 CHF 181.00<br />

2003 CHF 799 615.15 CHF 183.57<br />

2004 CHF 863 853.75 CHF 194.04<br />

Auch heuer kann festgehalten werden, dass sich die durchschnittlichen<br />

Fallkosten in den letzten 10 Jahren auf einem<br />

sehr gleichmässigen Niveau halten.<br />

Andererseits zeigt die Anzahl der abgerechneten Schüler,<br />

dass mit diesem administrativem Ablauf in der Schulzahnpflege<br />

ein sehr hoher Anteil der liechtensteinischen Schulkinder<br />

zur zahnmedizinischen Betreuung erfasst werden<br />

kann, dass somit eine sehr gute zahnärztliche Betreuung<br />

gewährleistet werden kann.<br />

Kieferorthopädische Behandlungen (in Klammern die<br />

Vergleichszahlen für das Vorjahr)<br />

Im Berichtsjahr wurden 1 855 (1 704) Patienten für kieferorthopädische<br />

Behandlung abgerechnet. Bei Gesamtkosten<br />

von CHF 1 098 812.40 (971 920.95) ergibt dies<br />

durchschnittliche Fallkosten von CHF 592.35 (570.38),<br />

was einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 3,9 %<br />

entspricht. Auch diese Kosten fallen zur Hälfte auf die<br />

Schulträger.<br />

Zum Vergleich der Kostenentwicklung sind untenstehend<br />

ebenfalls die Zahlen der letzten Jahre aufgeführt. Seit zwei<br />

Jahren wird sie jetzt schulamtsintern vom zuständigen Sekretariat<br />

am Ende jedes Schuljahres zusammen mit der vollständigen<br />

Kontrolle der eingereichten Abrechnungen auf<br />

ihre administrative Richtigkeit erfasst.<br />

137


138<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Jahr Gesamtkosten Durchschnittliche<br />

Fallkosten<br />

1999 CHF 986 815.15 CHF 530.83<br />

2000 CHF 1 036 613.05 CHF 568.65<br />

2001 CHF 932 851.05 CHF 509.47<br />

2002 CHF 920 054.80 CHF 526.95<br />

2003 CHF 971 920.95 CHF 570.38<br />

2004 CHF 1 098 812.40 CHF 592.35<br />

Insgesamt zeigt auch diese Statistik eine ziemliche Konstanz<br />

der Fallkosten in den letzten Jahren. Schon im letztjährigen<br />

Bericht wurde an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass in<br />

der Kieferorthopädie die Grenze zwischen «wirklich» notwendiger<br />

Behandlung und Behandlungswunsch des Patienten<br />

bzw. seiner Eltern nicht immer klar zu ziehen ist. Die<br />

leicht steigende Tendenz der Kosten gegenüber früheren<br />

Jahren widerspiegelt somit bis zu einem gewissen Grad auch<br />

das zunehmende Bedürfnis in der Bevölkerung nach funktionell<br />

(nicht nur ästhetisch) möglichst optimaler Zahnstellung.<br />

Diesem Bedürfnis kann durch zunehmende Behandlerdichte<br />

natürlich auch weitergehend entsprochen werden.<br />

Kommissionsarbeit<br />

Im Berichtsjahr 2004 wurden fünf Sitzungen abgehalten.<br />

Generell kann festgehalten werden, dass Ablauf und Wesen<br />

der Schulzahnpflege keine wesentlichen Probleme bereiteten.<br />

Trotzdem soll das Gesetz über die Schulzahnpflege aus<br />

dem Jahr 1980 überarbeitet und an zwischenzeitlich stattgefundene<br />

Änderungen angepasst werden.<br />

Stipendienkommission<br />

Präsident: Erich Frick<br />

Im Jahre 2004 hat die Stipendienkommission 5 Sitzungen<br />

abgehalten sowie einen Zirkularbeschluss gefällt. Die Kommission<br />

hat 1211 Anträge auf Ausrichtung von Ausbildungsbeihilfen<br />

von 1186 Antragstellerinnen und Antragstellern<br />

behandelt. Von den eingereichten Gesuchen mussten 192<br />

abgewiesen werden, da die gesetzlichen Voraussetzungen<br />

fehlten oder die Einkommen der Antragstellerinnen bzw.<br />

Antragsteller oder deren Eltern die Einkommensgrenze<br />

überschritten.<br />

Stipendien und Unkostenbeiträge<br />

Die gesamten Ausgaben des Staates für die Stipendien<br />

und Unkostenbeiträge belaufen sich im Jahre 2004 auf<br />

CHF 4 286 492.--.<br />

Darlehen<br />

Im Jahre 2004 wurden von der Stipendienkommission CHF<br />

2 657 429.-- an Darlehen gewährt. Die Auszahlungen erreichten<br />

den Betrag von CHF 1 956 397.--. Die von der<br />

<strong>Liechtenstein</strong>ischen Landesbank in Rechnung gestellten<br />

Verwaltungskosten belaufen sich auf CHF 1 163.30.<br />

Darlehensrückzahlungen<br />

Die Rückzahlungen in den Darlehensfonds erreichten im<br />

Jahr 2004 den Betrag von CHF 1 507 385.10.<br />

Neubestellung der Stipendienkommission<br />

Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 21. September 2004<br />

bis zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des neuen Stipendiengesetzes<br />

am 1. August 2005 die Stipendienkommission in<br />

der bisherigen Zusammensetzung neu bestellt.<br />

STIFTUNGEN<br />

Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong><br />

Vorsitzende Fachhochschulrat:<br />

Regierungschef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck<br />

Rektor: Klaus Näscher<br />

Die Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> führt in den Bereichen<br />

Wirtschaftswissenschaften und Architektur Hochschulstudiengänge<br />

durch, bietet Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

auf Hochschulstufe an und betreibt angewandte Forschung<br />

und Entwicklung sowie Wissens- und Technologietransfer.<br />

Neben den Bachelor-Studiengängen in Betriebswirtschaft,<br />

Wirtschaftsinformatik und Architektur, Master-Studiengängen<br />

in Banking & Financial Management, Entrepreneurship<br />

und Wirtschaftsinformatik wurden an der Fachhochschule<br />

<strong>Liechtenstein</strong> Vorträge, Foren, Kurse, Seminare sowie<br />

Nachdiplom-Studiengänge und Hochschullehrgänge zum<br />

Wirtschaftsingenieur, in Baumanagement, Treuhandwesen,<br />

in Internationalem Management, KMU Management sowie<br />

Private Banking durchgeführt. Daneben wurden durch<br />

Hochschullehrer und wissenschaftliche Mitarbeiter sowie<br />

im Rahmen von Bachelor- und Mastertheses, Nachdiplom-<br />

und Abschlussarbeiten, über 100 Projekte in Zusammenarbeit<br />

mit der Wirtschaft bearbeitet. Das KMU Zentrum an<br />

der Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> setzte Impulse besonders<br />

im Bereich der Förderung von Unternehmern, insbesondere<br />

von Jungunternehmern. Neu gegründet wurden das Institute<br />

for Compliance and Quality Management (ICQM) in<br />

Zusammenarbeit mit der Stiftung ICQM sowie die Konjunkturforschungsstelle<br />

<strong>Liechtenstein</strong> (KOFL) in Zusammenarbeit<br />

mit der Regierung.<br />

Anzahl Studierende<br />

(Stichtag 15. November 2004) nach Studiengang<br />

Architektur / Bachelor-Studiengang 86<br />

Architektur / Diplom-Studiengang (ausgelaufen) 6<br />

Architektur / Master-Studiengang 51<br />

Betriebswirtschaft / Bachelor-Studiengang 173<br />

Banking & Financial Management / Master-Studiengang 35<br />

Entrepreneurship / Master-Studiengang 23<br />

Wirtschaftsinformatik / Bachelor-Studiengang 74<br />

Wirtschaftsinformatik / Master-Studiengang 64<br />

Baumanagement / Nachdiplom-Studiengang 37<br />

Wirtschaftsingenieur / Nachdiplom-Studiengang 93<br />

International Management / Nachdiplom-Studiengang / MBA 17<br />

Treuhandwesen / Hochschullehrgang 14<br />

Treuhandwesen / Nachdiplom-Studiengang 2<br />

Private Banking / Hochschullehrgang 12<br />

Private Banking / Nachdiplom-Studiengang 22<br />

KMU Management / Hochschullehrgang 19<br />

Zertifizierter Kaufmännisch Befähigter 35<br />

Studierende Diplom-, Bachelor-<br />

und Master-Studiengänge 512<br />

Studierende Nachdiplom-Studiengänge<br />

und Hochschullehrgänge 251<br />

Verliehene Diplome und akademische Grade 56<br />

Ausgehändigte Nachdiplome/Zertifikate 148<br />

Anzahl der Kurs- und Seminarteilnehmer/innen 710<br />

Anzahl der Teilnehmer/innen an<br />

Vortragsveranstaltungen und Foren ca. 3000


Neuerungen in der Ausbildung<br />

Im Wintersemester 2004/05 wurden erstmals die neu konzipierten<br />

Bachelor-Studiengänge in Betriebswirtschaft und in<br />

Wirtschaftsinformatik sowie der neue Master-Studiengang<br />

Entrepreneurship durchgeführt.<br />

In den Bachelor- und Master-Studiengängen wurde das Angebot<br />

an englischsprachigen Modulen erheblich erweitert,<br />

um den Austausch von Studierenden mit anderen Hochschulen<br />

zu erleichtern.<br />

Die fachliche und didaktische Evaluation der Module in den<br />

einzelnen Studiengängen ergab, dass die Studierenden und<br />

Lehrenden die Qualität als sehr gut bewerteten. Die Einführung<br />

des europaweit verankerten ‚Kredit-Systems nach ECTS<br />

(European Credit Transfer System) wurde abgeschlossen.<br />

Im Rahmen des Technologie- und Wissenstransfers wurden<br />

verschiedene Projekte im Auftrag von Wirtschaft, Verwaltung<br />

und Kommunen im Rahmen der Studienprogramme<br />

als Projekte oder in den Bachelor- und Master-Theses bearbeitet.<br />

Neue Angebote in der Weiterbildung<br />

Neben den zahlreichen bestehenden Angeboten in den Bereichen<br />

Banking, Treuhandwesen, Management und Architektur<br />

wurde die Palette der Weiterbildungsangebote um<br />

den Themenbereich Versicherung erweitert. Das neu eingerichtete<br />

An-Institut ICQM (Institute for Compliance and<br />

Quality Management) führte mehrere Seminare im Bereich<br />

der Sorgfaltspflicht durch. Das KMU Zentrum organisierte<br />

und betreute den ersten Businessplan Wettbewerb <strong>Liechtenstein</strong><br />

und startete den Hochschullehrgang KMU Management,<br />

der in Kooperation mit der Gewerbe- und Wirtschaftskammer<br />

entwickelt wurde.<br />

Das Nachdiplom-Studium International Management wurde<br />

wieder gemeinsam mit der Fachhochschule Vorarlberg<br />

durchgeführt.<br />

Das ‚Business Forum‘ hat sich im fünften Jahr seines Bestehens<br />

als regelmässig stattfindende Wirtschaftsveranstaltung<br />

in der Region weiter etabliert. Durchschnittlich besuchen<br />

jeweils rund 200-250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die<br />

vier Veranstaltungen zu aktuellen Themen aus Wirtschaft<br />

und Gesellschaft.<br />

Der Fachbereich Architektur organisierte eine umfangreiche<br />

Vortragsreihe zu den Themen ,New Faces´ und ‚Face<br />

the Context´ sowie Spezialkurse im Bereich CRB-Kostenplanung<br />

und Baukoordination. Im Sommer wurde erstmals in<br />

Kooperation mit der CIPRA International die international<br />

ausgeschriebene ‚Sommerakademie Brennpunkt Alpen´<br />

durchgeführt.<br />

Transferleistungen<br />

Entsprechend dem gesetzlichen Auftrag waren die Institute<br />

und An-Institute im Bereich des Technologie- und Wissenstransfer<br />

aktiv. Verschiedene Projekte für in- und ausländische<br />

Unternehmen und Gemeinden wurden durchgeführt.<br />

Die Regierung beauftragte die Hochschule mit der Erarbeitung<br />

des ersten Wirtschaftsleitbildes für <strong>Liechtenstein</strong>,<br />

welches im Frühsommer vorgestellt wurde. Die Konjunkturforschungsstelle<br />

<strong>Liechtenstein</strong> veröffentlichte erstmals den<br />

Konjunkturbericht für das Fürstentum <strong>Liechtenstein</strong>.<br />

Hohe Qualität in Lehre und Betrieb<br />

Im Auftrag des Fachhochschulrates erarbeitete eine unabhängige<br />

Expertengruppe - unter der Leitung von Dr. mult.<br />

Rolf Dubs, Professor an der Universität St. Gallen - ein<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Gutachten («Peer Review 2004») zum Qualitätsniveau der<br />

Hochschule. Aus diesem umfassenden Gutachten ging hervor,<br />

dass die Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> im Vergleich mit<br />

schweizerischen Fachhochschulen hinsichtlich der Qualität<br />

einen Spitzenplatz einnimmt. Die Experten attestierten «ein<br />

in jeder Hinsicht hohes Niveau». Die Hochschule als Ganzes<br />

sowie die Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften und<br />

Architektur zählten gemäss der Experten im Vergleich mit<br />

den schweizerischen Fachhochschulen «zu den besten 20<br />

Prozent».<br />

Internationale Kooperationen und Programme,<br />

Publikationen<br />

In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Vorarlberg,<br />

der University of British Columbia, der Shanghai Jiao Tong<br />

University sowie der University of Gloucestershire Business<br />

School wurde das Post-Graduate-Programme «International<br />

Management» erfolgreich weitergeführt.<br />

Im Rahmen des EU-Berufsbildungsprogrammes Leonardo<br />

da Vinci absolvierten im Berichtszeitraum 14 Studierende<br />

der Fachhochschule ein mehrmonatiges Berufspraktikum<br />

in Europa, welches mit finanziellen Mitteln der Europäischen<br />

Kommission und der <strong>Liechtenstein</strong>ischen Regierung<br />

gefördert wurde. Das laufende Leonardo da Vinci-Projekt<br />

«Famous» bietet für den Zeitraum von 2003 - 2005 ca.<br />

35 Studierenden die Möglichkeit, ein Berufspraktikum von<br />

durchschnittlich 5 Monaten in Europa zu absolvieren.<br />

Die Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> wurde als «cooperating<br />

institution» offizielles Mitglied des internationalen Praktikumsnetzwerkes<br />

IAESTE und vermittelte erstmals eine Studentin<br />

für einen Praktikumsaufenthalt nach Russland.<br />

Darüber hinaus haben insgesamt 33 Studierende der Bachelor-<br />

und Master-Studiengänge einen ein- bzw. zweisemestrigen<br />

Auslandsaufenthalt an einer Partnerhochschule<br />

in England, Schottland, Wales, Dänemark, Portugal, Finnland,<br />

Schweden, Italien, Irland, Deutschland, Spanien, Mexiko,<br />

Ägypten oder den USA verbracht. Im Gegenzug studierten<br />

20 Austauschstudierende von Partnerhochschulen<br />

aus Österreich, Portugal, Italien, Deutschland und Ägypten<br />

an der Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong>. Gleichzeitig wurden<br />

mit mehr als 35 Hochschulen aus Europa, Nord- und Südamerika,<br />

Afrika und Asien Partnerschaftskooperationen<br />

abgeschlossen.<br />

Im Jahre 2004 wurden unter der Leitung der Fachhochschule<br />

die beiden von der Europäischen Kommission im<br />

Rahmen des EU Bildungsprogrammes Erasmus genehmigten<br />

10-tägigen Intensivprogramme unter Mitwirkung von<br />

Studierenden und Dozenten von Partneruniversitäten aus<br />

Italien, Finnland, England, Deutschland, Schottland, Frankreich,<br />

Österreich und Ägypten durchgeführt. Zwei neue<br />

Projektanträge in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften<br />

und Architektur wurden von der Fachhochschule als Koordinator<br />

einer internationalen Hochschulpartnerschaft bei der<br />

Europäischen Kommission eingereicht und aus einer Vielzahl<br />

von Projektanträgen ausgewählt.<br />

Im Berichtszeitraum wurden wiederum verschiedene Dozentenaustauschprogramme<br />

mit Partnerhochschulen in<br />

Deutschland, Finnland, Slowenien und Österreich genehmigt<br />

und durchgeführt.<br />

Als Mitglied des Lenkungsgremiums der Arbeitsgruppe<br />

Ausland der Internationalen Bodenseehochschule beteiligte<br />

sich die Fachhochschule aktiv an der Konzeption und<br />

Durchführung von gemeinsamen Aktivitäten für internationale<br />

Studierende der Hochschulen im Bodenseeraum.<br />

139


140<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Verschiedene Fachbeiträge in Fachzeitschriften und büchern,<br />

herausgegeben durch wissenschaftliche Verlage,<br />

griffen Themen aus den Kompetenzschwerpunkten der<br />

Fachhochschule auf.<br />

Strategie, Organisation, MitarbeiterInnen und Infrastruktur<br />

Auf der Grundlage einer umfassenden Entwicklungs- und<br />

Finanzplanung hat der Landtag einen Globalkredit für die<br />

Jahre 2005 - 2009 genehmigt. Zudem wurden durch den<br />

Landtag das Gesetz über das Hochschulwesen, das Gesetz<br />

über die Hochschule <strong>Liechtenstein</strong> und das Gesetz über<br />

die Abänderung des Beschwerdekommissionsgesetzes beschlossen.<br />

Auf der Grundlage der Ergebnisse eines Organisationsentwicklungsprozesses<br />

wurde eine neue Aufbauorganisation<br />

eingeführt, wobei die Institute eine zentrale Rolle ein-<br />

nehmen.<br />

Im Berichtsjahr bestanden an der Hochschule 46 vollzeitliche<br />

Stellen, aufgeteilt auf 69 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Daneben unterrichteten rund 250 teilzeitliche Lehrbeauftragte.<br />

Im Berichtsjahr sind 13 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter eingetreten und 3 ausgetreten.<br />

Neben ihren Kernaufgaben haben Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter rund 3 000 Stunden zusätzlich für interne Projekte<br />

aufgewendet.<br />

Eine neue Administrationssoftware wurde vollumfänglich<br />

operativ in Betrieb genommen und ebenso wurde das Rechnungswesen<br />

mit einer neuen Software ausgestattet. Alle<br />

Kernprozesse wie Studierenden-, Adress- und Raumverwaltung<br />

sind integriert und können elektronisch abgewickelt<br />

werden.<br />

Stiftungsprofessuren, Sponsoring, Fremdfinanzierung<br />

Eine Stiftungsprofessur im Bereich der Wirtschaftsinformatik<br />

sowie eine im Bereich Banking wurde durch die HILTI AG<br />

bzw. durch den Bankenverband finanziert.<br />

Im Rahmen verschiedener Transferprojekte und anderer<br />

Dienstleistungen konnte die Fachhochschule CHF<br />

3 434 000.-- erwirtschaften.<br />

Verschiedene Unternehmen leisteten Beiträge zur Durchführung<br />

von Weiterbildungsveranstaltungen. Die LGT Bank<br />

in <strong>Liechtenstein</strong> unterstützte verschiedenen Banking-Seminare.<br />

Die HILTI AG unterstützte wie bisher jeden Studienplatz<br />

in den Nachdiplomstudiengängen Baumanagement<br />

und International Management mit einem Beitrag von CHF<br />

5 000.--.<br />

Fachhochschulrat<br />

Auf der Grundlage der Strategie für die nächsten fünf<br />

Jahre bildete die Entwicklungs- und Finanzplanung 2005<br />

- 2009 den Schwerpunkt der Tätigkeit des Fachhochschulrates.<br />

In sieben Sitzungen und einem Workshop wurden<br />

zudem 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestellt sowie<br />

Ausführungsbestimmungen zur Dienst- und Besoldungsordnung<br />

erlassen, verschiedene Reglemente für Lehre und<br />

Forschung verabschiedet und Stellungnahmen zum Gesetz<br />

über das Hochschulwesen sowie zum Gesetz über die<br />

Hochschule <strong>Liechtenstein</strong> zuhanden der Regierung abgegeben.<br />

Diplomkommission der<br />

Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong><br />

Präsident: Prof. Dr. Winfried J. Huppmann<br />

An der Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> ist der Übergang von<br />

den früheren Diplomprüfungen auf die heutigen Bachelor-<br />

und Masterprüfungen fast vollständig vollzogen. Darüber<br />

hinaus kamen für die Mehrzahl der wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Prüfungen verbesserte Prüfungsreglemente zur Anwendung.<br />

In den wirtschaftswissenschaftlichen Studien der<br />

Wirtschaftsinformatik und der Finanzdienstleistungen wurden<br />

insgesamt 51 Bachelorprüfungen und 12 Masterprüfungen<br />

abgehalten. In den abschliessenden Besprechungen<br />

würdigten die externen Experten regelmässig den hohen Prüfungsaufwand,<br />

die professionelle Abwicklung und die hochstehende<br />

Diskussion zur Notenfindung. Alle diese Faktoren<br />

führen zu einem hochwertigen Prüfungsergebnis und werden<br />

als differenzierendes Qualitätsmerkmal des Studiums an<br />

der Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> gewertet. Es wurde aber<br />

auch kritisch gefragt, ob der hohe Prüfungsaufwand für die<br />

Bachelorprüfungen gerechtfertigt werden kann.<br />

Weitere Verbesserungsvorschläge wurden für den Studiengang<br />

Finanzdienstleistungen gemacht: Die Abschlussarbeiten<br />

sind oft sehr breit angelegt und behandeln Fragestellungen<br />

aus dem „General Management“. Sie sollten stärker auf<br />

den Bereich der Finanzdienstleistungen fokussiert werden.<br />

Zum Prüfungsreglement wurde der Vorschlag gemacht, die<br />

Benotung der Thesis, der Präsentation und der Verteidigung<br />

zu einer Gesamtbewertung durch die Prüfungskommission<br />

zusammenzuführen.<br />

Im Bereich Architektur fanden 21 Bachelor- und 10 Masterprüfungen<br />

statt. Für die Bachelorprüfungen wurde von<br />

den externen Experten festgehalten, dass der Inhalt und die<br />

Anforderungen der Bachelorthesis von der Fachhochschule<br />

besser definiert werden müssen.<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

Bachelorprüfung Wirtschaftsinformatik<br />

Am 17. Mai 2004 fand die abschliessende, fachübergreifende<br />

Bachelorprüfung Wirtschaftsinformatik statt. Die<br />

Diplomkommission war durch den Präsidenten und R. Melliger<br />

vertreten. Das Reglement vom 1. Okt. 2002 kam zur<br />

Anwendung.<br />

Zwei Kandidatinnen und fünf Kandidaten traten zur Prüfung<br />

an, alle haben die Prüfung bestanden.<br />

Am 3. und 4. November 2004 fand die Präsentation und<br />

Verteidigung der Bachelor Thesis in Wirtschaftsinformatik<br />

statt. Gemäss dem neuen Reglement vom 1. Oktober 2004<br />

ersetzt diese Präsentation und Verteidigung vor der Prüfungskommission<br />

die frühere fachübergreifende Prüfung.<br />

Insgesamt 18 Kandidatinnen und Kandidaten traten zur<br />

Prüfung an. Aufgrund der Präsentation und Verteidigung<br />

und kombiniert mit der Benotung der Bachelor Thesis erhielten<br />

sie Gesamtnoten zwischen 4.0 und 6.0.<br />

Masterprüfung Wirtschaftsinformatik<br />

Die Masterprüfung Wirtschaftsinformatik fand am 10. Mai<br />

2004 statt. Es handelte sich um die abschliessende, fachübergreifende<br />

Prüfung vor der Kommission aus prüfenden Dozenten,<br />

externen Experten und Diplomkommissionsvertretern.<br />

Das Reglement vom 1. Okt. 2002 kam zur Anwendung.


Eine Kandidatin und vier Kandidaten traten zur Prüfung an,<br />

alle haben sie mit positivem Ergebnis abgeschlossen. Die Ergebnisse<br />

reichen von 4.5 bis 5.5.<br />

Eine weitere Masterprüfung Wirtschaftsinformatik fand am<br />

10. Nov. 2004 statt. Sie wurde nach dem neuen Reglement<br />

(1. März 2004) durchgeführt, d.h. als Präsentation mit anschliessender<br />

Verteidigung der Thesis, nicht mehr als fachübergreifende<br />

Prüfung.<br />

Vier Kandidaten traten zur Prüfung an. Alle vier haben die<br />

Masterprüfung bestanden.<br />

Bachelorprüfung Finanzdienstleistungen<br />

Am 12. und 13. Mai 2004 fand die abschliessende fachübergreifende<br />

Bachelorprüfung Finanzdienstleistungen statt.<br />

Die Prüfungsordnung vom 1.10.2002 kam zur Anwendung.<br />

Von insgesamt zehn Kandidatinnen und Kandidaten haben<br />

neun die Prüfung bestanden.<br />

Am 4. und 5. November 2004 fanden weitere Abschlussprüfungen<br />

für den Bachelor in Finanzdienstleitungen statt.<br />

Für einen Kandidaten kam das alte Prüfungsregelement vom<br />

10. März 2003 betreffend die fachübergreifende Prüfung<br />

zur Anwendung. Der Kandidat hat die Prüfung bestanden.<br />

Fünfzehn Kandidatinnen und Kandidaten legten die Prüfung<br />

nach dem neuen Reglement vom 1. Oktober 2004<br />

ab. Alle Kandidatinnen und Kandidaten haben die Prüfung<br />

bestanden, es wurden Gesamtnoten zwischen 4.0 und 5.5<br />

erreicht.<br />

Masterprüfung Finanzdienstleistungen<br />

Die ersten Masterprüfungen für Finanzdienstleistungen<br />

an der Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> fanden am 11. Mai<br />

2004 statt. Es handelte sich dabei um die abschliessende<br />

fachübergreifende Prüfung vor einer Kommission, die aus<br />

Prüfungsleiter, Prüfern, externen Experten und Diplomkommissionsmitgliedern<br />

zusammengesetzt ist. Das Reglement<br />

vom 1. 10. 2002 kam zur Anwendung, das die Behandlung<br />

und Bewertung folgender Teilbereiche vorsieht: Präsentation<br />

der Master Thesis, Verteidigung der Thesis, Prüfung aus<br />

Fachgebieten.<br />

Da es sich bei dieser Prüfung um die erste ihrer Art an der<br />

Fachhochschule <strong>Liechtenstein</strong> handelte, war besonderer<br />

Wert darauf gelegt worden, als externe Experten ausgewiesene<br />

internationale Fachleute zu gewinnen. Dies gelang<br />

durch die Berufung von Univ. Prof. Dr. Schredelseker von<br />

der Universität Innsbruck und Univ. Prof. Dr. Spreemann von<br />

der Universität St. Gallen.<br />

Alle drei Kandidaten haben die Prüfung bestanden, zweimal<br />

wurde die Benotung „sehr gut“ erreicht.<br />

Diplomprüfung Wirtschaftsinformatik<br />

Am 17. Mai 2004 fand eine Diplomarbeitspräsentation im<br />

Diplomstudiengang Wirtschaftsinformatik statt.<br />

Architektur<br />

Diplomprüfung Architektur<br />

Am 16. März 2004 fanden nach altem Reglement zwei Diplomarbeitspräsentationen<br />

als Bestandteil der Diplomprüfungen<br />

statt. Beide Präsentationen wurden mit der Note<br />

4.5 bewertet.<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Bachelorprüfung Architektur<br />

Die erste Bachelorprüfung in Architektur fand am 8. Juli 2004<br />

statt. Alle 21 Kandidatinnen bzw. Kandidaten haben die Prüfung<br />

bestanden, die Noten reichen von 4.0 bis zu 6.0.<br />

Masterprüfung Architektur<br />

Am 28. September 2004 fanden an der FH <strong>Liechtenstein</strong><br />

zum ersten Mal Master-Prüfungen im Fach Architektur<br />

statt. Alle zehn Kandidatinnen und Kandidaten haben die<br />

Prüfung bestanden. Die Noten reichen von 4.0 bis 6.0.<br />

Diplomzulassungsprüfung Architektur<br />

Am 28. September 2004 fanden – gemäss altem Reglement<br />

für Diplomprüfungen – zwei Diplomzulassungsprüfungen<br />

statt. Inhalt und Präsentation beider Arbeiten überzeugten.<br />

Beide wurden mit der Note 5.0 bewertet.<br />

Kunstschule <strong>Liechtenstein</strong><br />

Vorsitz: Dr. Peter Goop<br />

Direktor: Bruno Kaufmann<br />

Der nachfolgende Rechenschaftsbericht gibt Auskunft über<br />

die Tätigkeit des Stiftungsrates und der Schulleitung der<br />

Kunstschule <strong>Liechtenstein</strong> bezüglich Beschäftigten, Unterricht<br />

und Teilnehmerzahlen, Aktivitäten sowie die Arbeit des<br />

Stiftungsrates.<br />

Beschäftigte<br />

Im Jahre 2004 waren an der Kunstschule <strong>Liechtenstein</strong> 12<br />

Lehrpersonen im Auftragsverhältnis beschäftigt (ca. 225<br />

Stellenprozente). Der Direktor ist als einziger zu 100 %<br />

angestellt. Der Verwalter arbeitet im Auftragsverhältnis zu<br />

60 %.<br />

Unterricht und Teilnehmerzahlen<br />

Der Unterricht erfolgte zum grössten Teil in den Räumlichkeiten<br />

der Kunstschule <strong>Liechtenstein</strong> in Nendeln, ein geringer<br />

Teil andernorts (Realschule Triesen, Primarschule Planken,<br />

Gymnasium Vaduz).<br />

Die Zahl der Kursteilnehmer im Bereich Bildung belief sich<br />

im ersten Halbjahr auf 207 Kinder, sowie Jugendliche und<br />

Erwachsene und im zweiten Halbjahr auf 209.<br />

Dazu kamen 16 Teilnehmer/innen aus dem Vorkurs 2003/04<br />

und 19 Teilnehmer/innen aus dem Vorkurs 2004/05. Während<br />

die Bildungskurse im Schnitt einmal pro Woche zu anderthalb<br />

Lektionen angeboten werden, nimmt der Vorkurs<br />

40 Lektionen in Anspruch.<br />

Aktivitäten<br />

Durch die regelmässige Präsenz in Printmedien und durch<br />

Veranstaltungen innerhalb und ausserhalb der Kunstschule<br />

ist das Interesse an den Kursen anhaltend gross. Solche Veranstaltungen<br />

waren die Neueröffnung der Kunstschule in<br />

den neuen Räumlichkeiten mit prominenten Gästen aus Politik,<br />

Wirtschaft und Kultur. Es folgte der Tag der offenen Tür<br />

mit der bekannten Künstlerin Pipilotti Rist, die Performance<br />

der Vorkursschüler/innen als Abschlussveranstaltung im<br />

Kunstraum Vaduz und verschiedene Informationsveranstaltungen<br />

(Informationsabende Vorkurs, Besuch Gemeinderat<br />

Eschen, Lehrerschaft Oberschule Eschen, Rotary <strong>Liechtenstein</strong><br />

Eschnerberg, Grafisches Gewerbe).<br />

Weiterhin pflegt die Kunstschule <strong>Liechtenstein</strong> über<br />

das Grundtvig-Projekt «sehen ist lernbar» internationale<br />

141


142<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Kontakte (A, CH, FIN, GB, IRL, N, S) zu Kunstschulen, Museen<br />

und anderen Institutionen.<br />

Arbeit des Stiftungsrates<br />

Neben den alltäglichen Aufgaben und der Oberleitung der<br />

Kunstschule <strong>Liechtenstein</strong> konzentrierte sich die Arbeit des<br />

Stiftungsrates auf die Finanzplanung, die Regelung des<br />

Mietvertrages mit dem Land, die Akquirierung von Sponsorengelder<br />

für Anschaffungen und Finanzierung zusätzlicher<br />

Kurse sowie auf die Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Ende Juni 2004 trat Florin Frick aus dem Stiftungsrat aus.<br />

An seine Stelle trat Frau Jeanette Risch.<br />

<strong>Liechtenstein</strong>ische Musikschule<br />

Präsidentin: Dr. Gisela Biedermann<br />

Direktor: Klaus Beck<br />

Zweifellos war die Eröffnung des Musikschulzentrums<br />

Oberland in Triesen der Höhepunkt des vergangenen Jahres.<br />

Unter der grossen Teilnahme zahlreicher Persönlichkeiten<br />

aus Kultur, Politik und Wirtschaft wurde am Samstag, 8.<br />

Mai 2004 in einem feierlichen Akt das neue Gebäude von<br />

Regierungschef Otmar Hasler an die Musikschule als Nutzer<br />

übergeben. Am Nachmittag folgte ein Tag der offenen Tür.<br />

Lehrkörper und Schülerzahlen<br />

Im Berichtsjahr 2004 unterrichteten 91 Lehrerinnen und<br />

Lehrer an der <strong>Liechtenstein</strong>ischen Musikschule. Davon 18<br />

HauptlehrerInnen, 67 TeilzeitlehrerInnen, 3 PraktikantInnen<br />

und 3 Aushilfen. Gesamthaft waren 2520 Personen zum<br />

Unterricht angemeldet, davon ca. 30 % Erwachsene. Pro<br />

Woche wurden 1455 Stunden Unterricht zu 50 Minuten<br />

erteilt.<br />

Stiftungsrat<br />

Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 22. Juni 2004 den<br />

Stiftungsrat der <strong>Liechtenstein</strong>ischen Musikschule für die<br />

Mandatsperiode 2004 - 2008 wie folgt neu bestellt:<br />

– Dr. Gisela Biedermann, Vaduz, Präsidentin<br />

– Hans Nigg, Balzers, Vizepräsident<br />

– Gregor Ott, Eschen, Gemeindevorsteher<br />

– Büchel-Gamper Astrid, Gamprin<br />

– Norbert Hasler, Gamprin<br />

Nach achtjähriger Tätigkeit ist Frau Irene Dünser, Schaan,<br />

aus dem Stiftungsrat ausgeschieden.<br />

Der Stiftungsrat traf sich im letzten Jahr zu 7 regulären Sitzungen,<br />

dazu einmal mit dem Vorstand des Freundeskreises<br />

der LMS sowie zweimal mit der Unterrichtskommission.<br />

Die zweite Sitzung war notwendig geworden, da es sowohl<br />

in der Unterrichtskommission als auch im Stiftungsrat im<br />

letzten Jahr wegen Ablauf der Mandatsperiode personelle<br />

Veränderungen gab. Ferner fand die jährliche Konferenz<br />

mit den Fachgruppenleitern statt. Wie in den vergangenen<br />

Jahren standen üblicherweise Tagesgeschäft, Budgetfragen<br />

und Personalfragen zur Debatte. Ausserdem ging es vor<br />

allem um Fragen, die sich im Zusammenhang mit Leitbildpräsentation,<br />

Logo und Eröffnung des MSZ Oberland ergaben.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt war die Überarbeitung des<br />

Dienstreglements der Lehrkräfte, welches im neuen Jahr<br />

verabschiedet werden kann. Auch in diesem Jahr gab es<br />

wieder einige Anlässe im In- und Ausland, bei denen der<br />

Stiftungsrat mit einem oder mehreren Mitgliedern die Musikschule<br />

repräsentierte. Vor allem ist die in beeindrucken-<br />

dem Rahmen abgehaltene Generalversammlung der Europäischen<br />

Musikschul-Union in Malmö und Kopenhagen zu<br />

erwähnen, an die sich das Europäische Jugendmusik-Festival<br />

anschloss. 24 europäische Länder waren dort vertreten.<br />

Wiederum konnte der Stiftungsrat mit grosser Freude das<br />

rege Interesse der Lehrerinnen und Lehrer an Fortbildung<br />

feststellen. Auch die Möglichkeit zu längerem Bildungsurlaub<br />

wurde genutzt und vom Stiftungsrat ausgesprochen<br />

gutgeheissen.<br />

Unterrichtskommission<br />

Im August 2004 hat die Regierung die Unterrichtkommission<br />

der <strong>Liechtenstein</strong>ischen Musikschule neu bestellt. Sie<br />

setzt sich nun folgendermassen zusammen:<br />

– Reinhard Löchle, Erding, Vorsitz<br />

– Dorothée Föllmi, Neuchatel<br />

– Wolfram Lutz, Tettnang<br />

– Kimberly R. Brockman, St. Gallen<br />

– Michael Neunteufel, Bregenz<br />

– Markus Egger, St. Gallen<br />

– Egon Rietmann, Buchs<br />

Ausgeschieden aus der Unterrichtskommission ist Herr Robert<br />

Bokor, Fachbereich Streicher.<br />

Die Unterrichtskommission hat gemäss dem gesetzlichen<br />

Auftrag den Unterricht bei den entsprechenden Fachlehrern<br />

besucht. Zusammen mit dem Stiftungsrat und der Schulleitung<br />

fanden zwei Sitzungen statt, an der die Eindrücke<br />

der einzelnen Mitglieder der Unterrichtskommission und<br />

Beobachtungen mitgeteilt und diskutiert wurden.<br />

Fachgruppen<br />

In diesem Jahr wurden 6 Fachgruppenleitersitzungen einberufen.<br />

In den FGL-Sitzungen befasste man sich hauptsächlich<br />

mit den Themen Lehrerkonzert, Workshop, Eröffnung<br />

des Musikschulzentrums Oberland, Instrumenteninformation,<br />

Umzug Gubserhaus, Überarbeitung der Richtlinien<br />

zur Bewertung beim Musikwettbewerb, und innerhalb der<br />

Organisationsentwicklung «Zukunft gestalten» mit der Leitbildpräsentation.<br />

Weitere Themen waren die Besetzung der Unterrichtskommission,<br />

Information über Beschlüsse des Stiftungsrates,<br />

Weiterbildungswünsche, Konzerte und Anschaffungen. Die<br />

FachgruppenleiterInnen sind angehalten, diese Informationen<br />

in regelmässigen Sitzungen der Fachgruppen an die Lehrerschaft<br />

weiterzugeben. Über die Arbeit in den Fachgruppen<br />

haben die Fachgruppenleiter eigene Jahresberichte verfasst.<br />

Zusammenarbeit mit öffentlicher Schule<br />

Immer wieder besuchen Primarschulklassen die Musikschule,<br />

um sich verschiedene Instrumente präsentieren zu lassen<br />

und selbst ausprobieren zu können. Bei dieser Gelegenheit<br />

lernen die Kinder die Funktionsweise der einzelnen Instrumente<br />

kennen. Theoretische Kenntnisse aus dem Unterricht<br />

in der Primarschule können so am Instrument veranschaulicht<br />

werden.<br />

Mit Beginn des Schuljahres 2001/2002 wurde schrittweise<br />

die neue vierjährige Oberstufe am LG eingeführt. In der<br />

reformierten gymnasialen Oberstufe, die an die achte Schulstufe<br />

anschliesst, haben die Schülerinnen und Schüler die<br />

Wahl zwischen fünf Profilen. Eines dieser Profile nennt sich<br />

Kunst, Musik und Pädagogik und eignet sich für Schülerinnen<br />

und Schüler mit Begabung und Interesse in den Bereichen<br />

Kunst und Musik. Mit dem Eintritt der vierten Klasse in<br />

das Profilfach ist der Vollausbau der gymnasialen Oberstufe<br />

erreicht worden.


In diesem Schuljahr sind 28 Schülerinnen und Schüler in diesen<br />

Typus eingestiegen. Somit befinden sich zusammen mit<br />

den drei ersten Jahrgängen 60 Schülerinnen und Schüler im<br />

Profilfach «Kunst, Musik und Pädagogik». Der Sologesangs-<br />

und Instrumentalunterricht wird durch Lehrkräfte der Liecht.<br />

Musikschule erteilt. Nach zwei Jahren obligatorischem Instrumental-<br />

oder Gesangsunterricht entscheiden sich die<br />

Schülerinnen und Schüler für das Maturafach Musik oder<br />

Kunst. Die Erfahrungen der ersten Jahrgänge haben gezeigt,<br />

dass sich ca. die Hälfte für den weiteren Instrumentalunterricht<br />

entscheidet. Ende des Schuljahres 2004/05 werden die<br />

ersten Maturaprüfungen im Fach Musik durchgeführt.<br />

Weiterbildung<br />

Die Musikschule hat dieses Jahr folgende Weiterbildungskurse<br />

für LehrerInnen und weitere Interessierte angeboten:<br />

– Querflötenkurs; Kursleitung: Reza Najfar<br />

– Mundharmonikakurs 1 für Anfänger; Kursleitung:<br />

Walter Buchinger<br />

– Musiktheorie-Kurs für Leichtfortgeschrittene; Kursleitung:<br />

Kurt Gstöhl<br />

– Zitherkurs für Anfänger und Wiedereinsteiger; Kursleitung:<br />

Peter Nachbauer<br />

– Mundharmonikakurs 1 für Leichtfortgeschrittene;<br />

Kursleitung: Walter Buchinger<br />

– Kurs Jazz- und Popgesang; Kursleitung: Ronald Douglas<br />

– Feldenkrais-Methode für Musiker/innen 1 ; Kursleitung:<br />

Heinz Grühling<br />

– Mundharmonikakurs 2 für Leichtfortgeschrittene; Kursleitung:<br />

Walter Buchinger<br />

– Sprechtechnik-Kurs; Kursleitung: Thomas Härtner<br />

– Basisunterricht Schauspiel; Kursleiter: Thomas Härtner<br />

– Feldenkrais-Methode für Musiker/innen 2 ; Kursleitung:<br />

Heinz Grühling<br />

– Gitarrenkurs; Kursleitung: Jury Clormann<br />

– Mundharmonikakurs «Weihnachtliche Weisen»; Kursleitung:<br />

Walter Buchinger<br />

– Mundharmonikakurs 2 für Anfänger Kursleitung:<br />

Walter Buchinger<br />

– Mundharmonikakurs 3 für Anfänger Kursleitung:<br />

Walter Buchinger<br />

Daneben haben mehrere Lehrpersonen Weiterbildungskurse<br />

im In- und Ausland besucht.<br />

Organisationsentwicklung «Zukunft gestalten»<br />

Unter diesem Titel hat der Stiftungsrat im Herbst 2003 ein Projekt<br />

mit dem Ziel gestartet, neue Grundlagen für die effiziente<br />

Gestaltung und Entwicklung der Organisation, der Führung<br />

und der Unternehmenskultur der Musikschule zu erarbeiten.<br />

In der Zwischenzeit haben die 4 Arbeitsgruppen ihre Arbeit<br />

abgeschlossen. Die Ergebnisse werden nun in das Organisationshandbuch<br />

eingearbeitet. Das Organisationshandbuch,<br />

in dem die Aufbau- und Ablauforganisation sowie die wichtigsten<br />

Prozesse beschrieben sind, wird bis im Frühjahr 2005<br />

fertiggestellt.<br />

Veranstaltungen<br />

Im Jahr 2004 wurden wiederum rund 180 Veranstaltungen<br />

durch die LMS durchgeführt. Eine genaue Aufstellung<br />

sämtlicher Veranstaltungen und Weiterbildungskurse kann<br />

im Sekretariat angefordert werden. Hier einige Höhepunkte<br />

aus dem Jahresprogramm:<br />

Lehrerkonzert «Eine Reise um die Welt»<br />

Auch in diesem Jahr fand das traditionelle Lehrerkonzert<br />

zu Gunsten des Stipendienfonds im Rahmen eines Künstler-Cafés<br />

im Musikschulzentrum in Eschen statt. Dem zahlreich<br />

erschienenen Publikum wurde auf hohem Niveau ein<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

vielseitiges Programm präsentiert, welches 25 Lehrerinnen<br />

und Lehrer, zum Teil im Zusammenspiel mit Schülern, erarbeitet<br />

hatten. Die Fachgruppe für Volksmusikinstrumente<br />

hatte mit viel Engagement die Organisation dieses Anlasses<br />

übernommen. Unter dem Motto «Volksmusik aus aller<br />

Welt» wurde ein Konzert präsentiert, das in seiner Vielfalt<br />

dem Vollständigkeitsanspruch «...aus aller Welt» absolut<br />

standgehalten hat.<br />

Der Reinerlös aus diesem Konzert kommt vollumfänglich der<br />

«Stipendien-Stiftung» zugute, aus der Kinder von sozial benachteiligten<br />

Familien Unterstützung für den Besuch des Musikunterrichtes<br />

erhalten. Jährlich können an rund 30 Schüler und<br />

Schülerinnen auf diesem Wege Stipendien vergeben werden.<br />

Leitbildpräsentation<br />

Mit ihrem neuen Leit- und Erscheinungsbild hat die <strong>Liechtenstein</strong>ische<br />

Musikschule einen bedeutenden Schritt in<br />

Richtung Zukunft gemacht. Offen, aktiv und kreativ will die<br />

LMS auch weiterhin die musikalische Bildungs- und Begegnungsstätte<br />

im Land sein. Das neue Leitbild und das neue<br />

Erscheinungsbild wurde in einer kleinen Feierstunde am 7.<br />

März der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

In verschiedenen Arbeitsgruppen haben über 40 Lehrerinnen<br />

und Lehrer, die Mitglieder des Stiftungsrates, die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Verwaltung zusammen mit<br />

der Schulleitung in den letzten eineinhalb Jahren fundierte<br />

Grundlagen für die effiziente Gestaltung und Entwicklung<br />

der Organisation, der Führung und der Unternehmenskultur<br />

der LMS erarbeitet. Das daraus entstandene Leitbild soll<br />

als Wegweiser für unser zukünftiges Handeln dienen.<br />

Nach über 30 Jahren wollten wir das Erscheinungsbild der<br />

Musikschule zeitgemässer gestalten. Wir haben uns für ein<br />

unverwechselbares, modernes Signet entschieden, welches<br />

den Stellenwert der LMS für die musikalische, kulturelle und<br />

soziale Bildung in unserem Land unterstreicht. Das Logo,<br />

sämtliche Drucksachen, die Beschriftung der Zentren sowie<br />

die grafisch und redaktionell neu gestaltete Hauszeitung<br />

sollen die Musikschule als lebendiges und innovatives Unternehmen<br />

in der Öffentlichkeit sichtbar machen.<br />

Regionalausscheidung des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbes<br />

in Eschen<br />

Am 27. und 28. März 2004 fanden die Regionalwettbewerbe<br />

des 29. Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs statt.<br />

Zum zweiten Mal hat sich die Schulleitung entschlossen, die<br />

Organisation einer Regionalausscheidung zu übernehmen.<br />

Im Musikschulzentrum Eschen stellten sich während zwei<br />

Tagen Jugendliche aus der Ostschweiz, dem Raum Zürich,<br />

Graubünden und dem Tessin in den Sparten Querflöte, Klarinette,<br />

Violine und Violoncello der Jury. Erfreulicherweise<br />

nahmen auch einige Schülerinnen und Schüler unserer Musikschule<br />

daran teil und erzielten sehr gute Resultate.<br />

Eröffnung Musikschulzentrum Triesen<br />

Als grösste Bildungseinrichtung in <strong>Liechtenstein</strong> verfügt die<br />

<strong>Liechtenstein</strong>ische Musikschule neben dem Musikschulzentrum<br />

Unterland in Eschen nun auch im Oberland über ein<br />

eigenes Schulgebäude. Das schlicht und geradlinig konstruierte<br />

Haus empfängt Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen<br />

und Lehrer sowie andere Besucherinnen und Besucher mit<br />

viel Licht, Farbe und grosszügigen Räumen.<br />

Für die LMS entschärft sich mit der Eröffnung des zweiten<br />

Musikschulzentrums die prekäre Raumsituation endgültig.<br />

Bisher wurde der Musikunterricht in über hundert, zum Teil<br />

ungeeigneten Räumen im ganzen Land verstreut erteilt.<br />

Zukünftig findet der Unterricht für die Jugendlichen und<br />

143


144<br />

<strong>Bildungswesen</strong><br />

Erwachsenen in den Zentren statt, während die Schülerinnen<br />

und Schüler im Primarschulalter weiterhin hauptsächlich<br />

in den Gemeinden unterrichtet werden.<br />

Die Erfahrungen im Musikschulzentrum in Eschen zeigen,<br />

dass ein eigenes Schulgebäude für die Qualität des Musikunterrichts<br />

in vielen Belangen wertvoll ist. Auch Musikschul-<br />

und Verbandsverantwortliche aus den Nachbarländern<br />

freuen sich mit der LMS über das neue Gebäude und den<br />

dadurch verdeutlichten Stellenwert der Musikerziehung in<br />

unserem Land.<br />

Unter der grossen Teilnahme zahlreicher Persönlichkeiten<br />

aus Kultur, Politik und Wirtschaft wurde am Samstag, 8.<br />

Mai 2004 in einem feierlichen Akt das neue Gebäude von<br />

Regierungschef Otmar Hasler an die Musikschule als Nutzer<br />

übergeben. Mit musikalischen Intermezzi und herzlichen<br />

Worten und Gedanken seitens des Regierungschefs, der<br />

Stiftungsratspräsidentin, des Architekten und des Direktors<br />

wurde dieser wichtige Anlass würdig gestaltet. Anschliessend<br />

wurden die geladenen Gäste durch die neuen Räumlichkeiten<br />

geführt. Sie alle zeigten sich begeistert.<br />

Am Nachmittag folgte ein Tag der offenen Tür. In den Unterrichtsräumen<br />

durften unter Anleitung der Musiklehrer<br />

die einzelnen Instrumente nach Lust und Laune ausprobiert<br />

werden. Im Guido Feger Saal gestalteten die Fachgruppen<br />

ein Nonstop-Programm mit vielen Highlights, das weit in die<br />

Nacht hinein reichte. Über 2500 Gäste konnten an diesem<br />

Tag begrüsst werden. So wurde dieses Musikschulzentrum<br />

bereits am ersten Tag zu dem, wofür es gedacht war: Ein<br />

Haus der Musik und ein Haus der Begegnung.<br />

8. Europäisches Jugendmusikfestival in Malmö<br />

Vom 19. – 23. Mai fand das 8. Europäische Musikschulfestival<br />

in Malmö statt. Die LMS war an diesem Grossereignis, an<br />

dem über 10 000 junge Menschen aus ganz Europa teilnahmen,<br />

durch das Symphonic Pop Orchestra unter der Leitung<br />

von Klaus Pfefferkorn vertreten. Das 90-köpfige Orchester,<br />

ein Zusammenschluss zwischen der Jugendsinfonietta und<br />

dem Orchester der Musikschule Bludenz begeisterte das Publikum<br />

in Kopenhagen und Malmö mit ihrem Konzertprogramm<br />

«von Gershwin bis Grönemeyer».<br />

Festival Grenzenlos<br />

Im Jahre 2000 fand in <strong>Liechtenstein</strong> das 1. Internationale<br />

Musikschulfestival «Grenzenlos» unter dem Titel «Jazz-<br />

Rock-Pop» statt. Zwei Jahre später wurde das 2. Festival<br />

«Musiktheater Grenzenlos» in Feldkirch erfolgreich durchgeführt.<br />

Mit dem Thema «Stimme Grenzenlos» wurde am<br />

3. internationalen Festival unsere menschliche Stimme ins<br />

Zentrum gestellt.<br />

Nebst attraktiven Produktionen wurde wiederum ein vielfältiges<br />

Weiterbildungsprogramm für Lehrkräfte sämtlicher<br />

Stufen angeboten, das sich mit der Stimmbildung und dem<br />

Gesangsunterricht befasste. Für die Workshops, Referate<br />

und Podiumsdiskussion konnten namhafte, inter-national<br />

tätige Persönlichkeiten gewonnen werden. Über 170 Lehrkräfte<br />

der Musikschulen sowie der öffentlichen Schulen,<br />

darunter eine grosse Anzahl unserer Gesangslehrkräfte, haben<br />

an dieser Fortbildung teilgenommen.<br />

Das 4. Internationale Musikschul-Festival findet am 9. / 10.<br />

Juni 2006 unter dem Titel «Kammermusik Grenzenlos» in<br />

Vaduz statt. Mit dem Thema «Kammermusik im Kontext»<br />

wird das gemeinschaftliche Musizieren in Kammermusikbesetzung<br />

ins Zentrum gestellt. Der Kontext bezieht sich auf<br />

die Verknüpfung von Musik und Literatur, darstellende und<br />

bildende Kunst wie Tanz, Malerei, Architektur.<br />

Musikwettbewerb<br />

Die Musikwettbewerbe 2004 und das Preisträgerkonzert<br />

sind ein voller Erfolg geworden. Mit über 130 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern waren wir in der Organisation<br />

stark gefordert. Die neue Bewertungsform, welche in den<br />

Fachgruppen erarbeitet wurde, hat sich bereits bestens bewährt.<br />

Dabei ist die Bewertung so gestaltet, dass hörbare<br />

Unterschiede sich auch im erreichten Rang niederschlagen.<br />

Zudem sollen erste Ränge mit Auszeichnung und 1. Ränge<br />

nur an wirklich hervorragende und sehr gute Leistungen<br />

vergeben werden. Die Jury zeigte sich sehr angetan von den<br />

gebotenen Leistungen.<br />

Internationale Meisterkurse<br />

Die 34. Internationalen Meisterkurse wurden mit folgenden<br />

Dozenten durchgeführt:<br />

– Kurt Widmer, Gesang<br />

– Wolfgang Böttcher, Cello<br />

– Thomas Brandis, Violine<br />

– Amsterdam Loeki Stardust Quartet, Blockflöten<br />

– Philippe Bernold, Querflöte<br />

Der Jazz-Workshop wurde in folgender Besetzung durchgeführt:<br />

– Ronald Douglas, Vocals<br />

– Sylvi Lane, Vocals<br />

– Ingolf Burkhardt, Trompete<br />

– Jasper Blom, Saxophon<br />

– Ilja Reijngoud, Posaune<br />

– Peter Eigenmann, Gitarre<br />

– Rob van Bavel, Piano<br />

– Bänz Oester, Kontrabass<br />

– Hans Dekker, Schlagzeug<br />

Über 110 Studentinnen und Studenten haben an den Meisterkursen<br />

teilgenommen. Im Rahmen der Meisterkurse fanden<br />

10 Konzerte der Professoren und der TeilnehmerInnen<br />

statt.

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