Sachwert Magazin 3/2018
STRATEGISCH ZUM ERFOLG: Deutsche Finance Group RONALD STÖFERLE: Kryptowährung DIRK MÜLLER & GERALD HÖRHAN: Investment heute MARC FRIEDRICH & MATTHIAS WEIK: Euro am Ende
STRATEGISCH ZUM ERFOLG: Deutsche Finance Group
RONALD STÖFERLE: Kryptowährung
DIRK MÜLLER & GERALD HÖRHAN: Investment heute
MARC FRIEDRICH & MATTHIAS WEIK: Euro am Ende
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Nr. 03 l <strong>2018</strong> www.sachwert-magazin.de<br />
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STRATEGISCH<br />
ZUM ERFOLG<br />
RONALD STÖFERLE<br />
Kryptowährung<br />
DIRK MÜLLER &<br />
GERALD HÖRHAN<br />
Investment heute<br />
MARC FRIEDRICH &<br />
MATTHIAS WEIK<br />
Euro am Ende<br />
Bilder: Friedrich & Weik, Stöferle, Investment Punk Akademie, Müller, Müller
neu<br />
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Inhalt<br />
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12<br />
Ronald Stöferle: Kryptowährungen<br />
sind eine ernsthafte Konkurrenz<br />
16<br />
Matthias Weik und Marc Friedrich:<br />
In 5 Jahren ist der Euro am Ende<br />
Inhalt 03/<strong>2018</strong><br />
5 Editorial Editorial von Julien Backhaus<br />
Investment<br />
6 Erfolgsstrategie der Dt. Finance Group<br />
10 Dirk Müller & Gerald Hörhan:<br />
So investiert man in turbulenten Zeiten<br />
12 Ronald Stöferle Goldreport<br />
Geldpolitik<br />
14 Invest <strong>2018</strong>: Finanzmärkte flexibel<br />
16 Marc Friedrich & Matthias Weik:<br />
In fünf Jahren Aus für den Euro<br />
24 Andreas Kroll:<br />
Rhenium, für alle reicht es nicht<br />
26 Thomas Hennings:<br />
Mehrwerte durch <strong>Sachwert</strong>e<br />
Immobilien<br />
28 Helge Norbert Ziegler: Die neue<br />
EU-Datenschutzverordnung ist da<br />
30 Ferienimmobilien kaufen<br />
Wissen<br />
20 Dr. Dr. Zitelmann: Macht Geld glücklich?<br />
Impressum<br />
<strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong> ISSN 2197-1587<br />
Redaktion<br />
Waffensener Dorfstraße 54, 27356 Rotenburg<br />
Tel: (0 42 68) 9 53 04-91, Fax: 9 53 04-92<br />
E-Mail: redaktion@sachwert-magazin.de<br />
Chefredakteur (V.i.S.d.P.) Julien Backhaus<br />
Redakteurin und Satz Martina Schäfer<br />
Expertenbeirat Thomas Hennings<br />
E-Mail: info@backhausverlag.de<br />
Verlag Backhaus Verlag<br />
Herausgeber, Verleger Julien D. Backhaus<br />
Bremer Straße 24, D-31608 Marklohe<br />
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Telefon (0 42 68) 9 53 04-91<br />
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SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong> 3
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Editorial<br />
Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem<br />
inneren Wert zurück. Null.<br />
Voltaire, 1694 - 1778<br />
Julien Backhaus<br />
Verleger<br />
Editorial<br />
Liebe Leser,<br />
Wie schafft man es eigentlich, fast unbemerkt und zurückhaltend ein Milliarden-Portfolio<br />
aufzubauen? Das haben wir Thomas Oliver Müller von der Deutsche<br />
Finance Group gefragt, denn er hat genau das getan. Er sitzt mit den ganz<br />
großen Institutionen dieser Welt am Tisch und platziert Millionenbeträge. Mittlerweile<br />
hat das Unternehmen über eine Milliarde Euro im Management. Gerade<br />
erst hat die Welt große Augen gemacht, als das Unternehmen zusammen<br />
mit Partnern mitten in der Weltmetropole London das „Olympia“ kaufte. Auch<br />
bei Privatinvestoren machte das Eindruck. Denn die Deutsche Finance Group<br />
könnte sich auf seinen institutionellen Erfolgen ausruhen. Trotzdem verfolgt<br />
das Unternehmen auch eine Strategie mit Privatinvestoren.<br />
Wie wird man überhaupt Privatinvestor? Das haben wir Dirk Müller und Investmentpunk<br />
Gerald Hörhan gefragt – die sollten es wissen. Als wohl bekanntester<br />
Börsenexperte weiß Dirk Müller, wie der Hase an den Märkten läuft.<br />
Ständig ist er auf der Welt unterwegs und schaut hinter die Kulissen – oft<br />
mit erstaunlichen Erkenntnissen, die in seine Investmentstrategie einfließen.<br />
Gerald Hörhan ist zwar auch als Investmentbanker reich geworden, hat sich<br />
dann jedoch auf die Welt der Immobilien konzentriert. Der Multimillionär zeigt<br />
Privatinvestoren, wie sie mit Immobilien ein Vermögen aufbauen.<br />
Trends an den Märkten kann man folgen oder nicht. Ein interessantes Paar<br />
sind Edelmetalle und Kryptowährungen. Unterschiedlicher könnte es nicht sein,<br />
aber sie stehen in einer Beziehung zueinander. Welche das ist, hat Experte Ronald-Peter<br />
Stöferle bei Wirtschaft TV verraten.<br />
Bild: Wilkens<br />
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Ebenfalls bei Wirtschaft TV haben die Ökonomen Marc Friedrich und Matthias<br />
Weik erklärt, warum sie das Aus für den Euro in bereits fünf Jahren erwarten.<br />
Sie sind der Ansicht, die Munition der Notenbanken – Geld, Geld, Geld, neigt<br />
sich langsam dem Ende zu.<br />
Aber macht Geld überhaupt glücklich? Ein Millionär verrät, warum Geld der<br />
Schlüssel ist. Dr. Dr. Rainer Zitelmann hat viele Bücher zum Thema geschrieben<br />
und forscht seit vielen Jahren auf dem Gebiet des Reichtums und der Vermögensbildung.<br />
Ein spannender Exkurs in die Welt der Menschen, die es bereits<br />
geschafft haben.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen des <strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong>s.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Julien Backhaus,<br />
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SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong> 5
Investment<br />
Thomas Oliver Müller,<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der Deutsche Finance<br />
Group:<br />
»Unsere Strategie ist die<br />
der Einzigartigkeit«<br />
Strategisch<br />
zum Erfolg<br />
6<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong>
Investment<br />
Die Strategie der Einzigartigkeit besteht darin,<br />
anders zu sein und bewusst eine Kombination<br />
von Dienstleistungen und Produkten zu wählen,<br />
die für den Kunden einen einzigartigen Mix aus<br />
Werten erzeugt.<br />
Bild: privat<br />
Herr Müller, die Deutsche Finance<br />
Group hat sich in den letzten Jahren<br />
zu einem der Marktführer im Bereich<br />
alternative Investments entwickelt.<br />
Im institutionellen Geschäft melden<br />
Sie eine Erfolgsmeldung nach der<br />
anderen. Können Sie uns etwas über<br />
Ihre Strategie erzählen?<br />
In den vergangenen zwei Jahrzehnten<br />
wurde im Bereich Strategie gelehrt, sich<br />
auf eine eindeutige vergleichbare Marktposition<br />
festzulegen - einst Kernstück<br />
jeder Geschäftsstrategie.<br />
Heute ist diese Lehre etwas<br />
in die Jahre gekommen und<br />
wird mit Hinweis auf die dynamischen<br />
Märkte und den<br />
technischen Fortschritt oft<br />
als zu statisch abgelehnt. Der<br />
neuen Managementlehre zufolge<br />
können Mitbewerber<br />
jede Marktposition schnell<br />
kopieren und jeder Wettbewerbsvorteil<br />
kann daher allenfalls für eine kurze Zeit<br />
gehalten werden. Die Deutsche Finance<br />
Group verfolgt seit ihrer Gründung nicht<br />
die Strategie der „Vergleichbarkeit“ sondern<br />
grundsätzlich die der „Einzigartigkeit“.<br />
Des Weiteren verstehen wir uns als<br />
Deutsche Finance Group eher als erfolgreiche<br />
Unternehmensplattform und nicht<br />
als Unternehmen im klassischen Sinne.<br />
»Wir verstehen uns eher als<br />
erfolgreiche Unternehmensplattform<br />
und nicht als Unternehmen im<br />
klassischen Sinne“<br />
Können Sie bitte genauer erklären,<br />
was genau Sie unter den Strategien<br />
der Vergleichbarkeit und Einzigartigkeit<br />
verstehen?<br />
Bei einer Strategie der Vergleichbarkeit<br />
analysieren Sie Mitbewerber nach deren<br />
Stärken und Schwächen und erarbeiten<br />
sich daraus eine eigene Unternehmens-strategie.<br />
Dabei liegt der Fokus<br />
darauf, die Schwächen zu neutralisieren<br />
und die Stärken noch besser zu machen.<br />
Der Vorteil ist, dass Sie sich dann in einem<br />
bekannten Marktumfeld bewegen oder<br />
ein Produkt anbieten, welches bereits<br />
viele Kunden gekauft haben. Dadurch<br />
ersparen Sie sich viel Zeit im Bereich Positionierung<br />
und Marketing. Nachteil ist,<br />
dass es nur wenigen Unternehmen gelungen<br />
ist, sich aufgrund vergleichbarer<br />
Dienstleistungen oder Produkten über<br />
längere Zeit erfolgreich im Wettbewerb<br />
durchzusetzen, weil der nächste Mitbewerber<br />
das Gleiche mit ihnen machen<br />
kann.<br />
Die Strategie der Einzigartigkeit besteht<br />
darin, anders zu sein und bewusst eine<br />
Kombination von Dienstleistungen und<br />
Produkten zu wählen, die für den Kunden<br />
einen einzigartigen Mix aus Werten<br />
erzeugt. Bei Gründung der Deutsche Finance<br />
Group war uns klar, dass wir keinen<br />
„normalen“ Immobilienfonds auflegen<br />
oder uns in Assetklassen bewegen,<br />
in denen es bereits Marktführer gab.<br />
Unsere strategische Positionierung war<br />
es, uns von vornherein auf institutionelle<br />
Private Market-Investments in den Assetklassen<br />
Immobilie, Private Equity Real<br />
Estate und Infrastruktur zu konzentrieren<br />
und privaten, professionellen und institutionellen<br />
Investoren exklusiven Zugang<br />
zu internationalen Märkten und deren<br />
Investment-Opportunitäten zu bieten.<br />
Die Betonung liegt dabei auf „institutionell“<br />
und „international“ und darauf,<br />
dass die verschiedenen Investorengruppen<br />
„gemeinsam“ und „diversifiziert“<br />
investieren.<br />
Wie erklären Sie aus strategischer<br />
Sicht den Begriff „Unternehmensplattform?“<br />
In den letzten Jahren wollten uns die<br />
Medien oft als „Emissionshaus“ positionieren.<br />
Hintergrund dafür ist verständlicherweise<br />
wieder der Gedanke der Vergleichbarkeit.<br />
Wir verstehen uns jedoch<br />
nicht als Emissionshaus, sondern eher<br />
als Investmentgesellschaft und Finanzkonzern<br />
mit einer „All in one-Strategie“<br />
für private, professionelle und institutionelle<br />
Investoren. Wir vereinen dabei<br />
alle wesentlichen Geschäftsbereiche wie<br />
Marketresearch, Strategieberatung, Anlageberatung,<br />
Anlagevermittlung, Produktkonzeption,<br />
Asset Management,<br />
Fund Management, Vertriebskoordination<br />
und Anlegerverwaltung im Konzern.<br />
Diese Strategie schafft die Basis für Kompetenz,<br />
schnelle strategische Entscheidungen<br />
und Anpassungen an Marktveränderungen.<br />
Voraussetzung<br />
für diese breit diversifizierte<br />
Unternehmensstrategie<br />
sind aber hervorragende<br />
Persönlichkeiten mit Fach-,<br />
Persönlichkeits- und Sozialkompetenz.<br />
Die Deutsche<br />
Finance Group wird innerhalb<br />
von Vorstandschaft und<br />
Geschäftsführung von Personen<br />
geführt, die mit Sicherheit auch<br />
mit eigenen Unternehmen erfolgreich<br />
sein würden. Mein Partner und Vorstandskollege<br />
Dr. Sven Neubauer trifft es<br />
mit seiner Aussage „Wir sind eine Plattform<br />
für ehrgeizige Unternehmer.“ auf<br />
den Punkt, was sich auch in der Tatsache<br />
widerspiegelt, dass alle Geschäftsführer<br />
am Konzern beteiligt sind.<br />
Herr Müller, im Geschäftsjahr 2017 hat<br />
die Deutsche Finance Group 681 Mio.<br />
Euro platziert. Wieviel Kapital ist von<br />
privaten, professionellen und institutionellen<br />
Investoren und welche<br />
Fonds haben Sie im Privatkundengeschäft<br />
platziert?<br />
Wir konnten bei professionellen und institutionellen<br />
Investoren 575 Mio. Euro<br />
und bei Privatanlegern 106 Mio. Euro<br />
platzieren und somit den Gesamtumsatz<br />
im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um<br />
rund 289 % steigern. Wir haben 2017<br />
den Immobilienfonds PRIVATE Fund 1<br />
mit 100 Mio. Euro ausplatziert – geplant<br />
waren 30 Mio. Euro. Der Fonds hatte<br />
eine Mindestbeteiligungssumme in Höhe<br />
von 5.000 Euro und eine Laufzeit von<br />
6 Jahren. Des Weiteren haben wir den<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong> 7
Investment<br />
Olympia London<br />
Exhibition Centre<br />
PRIVATE Fund 11 platziert. Bei der Investitionsstrategie<br />
des „PRIVATE Fund 11“<br />
steht neben der Auswahl der börsenunabhängigen<br />
Assetklasse Infrastruktur mit<br />
Chancen auf attraktive Renditen die Risikominimierung<br />
des Gesamtportfolios<br />
im Fokus. Investitionen sollen in verschiedenen<br />
Ländern, Regionen und Sektoren<br />
breit diversifiziert in den Bereichen „Ökonomische<br />
Infrastruktur“ und „Soziale Infrastruktur“<br />
erfolgen.<br />
Sie hatten 2017 aus dem institutionellen<br />
Geschäftsbereich sehr<br />
Positives zu berichten.<br />
Der institutionelle Geschäftsbereich<br />
ist mit 575 Mio. Euro sehr stark<br />
gewachsen. Renommierte institutionelle<br />
Investoren wie zum Beispiel die<br />
WWK Versicherung haben uns als Asset<br />
Manager mit dem Aufbau und der Betreuung<br />
eines international ausgerichteten<br />
Immobilienportfolios mandatiert.<br />
Auch der Auftakt unserer neuen Reihe<br />
von institutionellen Club Deals und Joint<br />
Ventures für institutionelle Investoren<br />
war sehr erfolgreich. Gemeinsam mit<br />
unserem Tochterunternehmen Deutsche<br />
Finance International in London, der<br />
Bayerischen Versorgungskammer (BVK)<br />
und der Versicherungskammer Bayern<br />
(VKB) haben wir das „Olympia London<br />
Exhibition Centre“ erworben und in ein<br />
institutionelles Mandat überführt. Dieser<br />
Investmentdeal hat in der institutionellen<br />
Finanzindustrie für Aufsehen gesorgt und<br />
uns als Deutsche Finance Group auch<br />
im Bereich „Direktinvestments“ extrem<br />
stark positioniert. Unser Tochterunternehmen<br />
Deutsche Finance International<br />
in London ist übrigens ein Musterbeispiel<br />
zum Thema „Unternehmensplattform“.<br />
»Für unsere Investitionsstrategie<br />
haben wir bisher neun internationale<br />
Auszeichnungen erhalten.«<br />
Welche Unternehmensziele verfolgen<br />
Sie für <strong>2018</strong>?<br />
Im Geschäftsbereich Asset Management<br />
betreuen wir derzeit sechs institutionelle<br />
Mandate, zehn professionelle Mandate<br />
und zwölf Dachfonds mit mehr als<br />
22.000 Privatinvestoren. Die Assets under<br />
Management betragen über 1,150 Milliarden<br />
Euro. Für unsere Investitionsstrategie<br />
haben wir bisher neun internationale<br />
Auszeichnungen erhalten. Die Deutsche<br />
Finance Asset Management ist fokussiert<br />
auf „Private Market Investments“<br />
und verfügt über ein einzigartiges internationales<br />
Netzwerk zu institutionellen<br />
Produktanbietern, lokalen Managern<br />
und institutionellen Investoren aus den<br />
Segmenten Immobilien, Private Equity<br />
Real Estate und Infrastruktur. Im zweiten<br />
Quartal <strong>2018</strong> wechselt ein Team von<br />
einem renommierten Finanzkonzern und<br />
Asset Manager zur Deutsche Finance<br />
Group. Mit diesem Team werden wir eine<br />
neue Asset Management-Gesellschaft<br />
im Konzern – die Deutsche Finance<br />
Securities - mit dem Fokus „liquide“<br />
Kapitalanlage implementieren. Dieses<br />
Team verfügt über einen einzigartigen<br />
Track Record bei internationalen Investitionen<br />
in gelistete Immobiliengesellschaften.<br />
Unsere Strategie mit dieser<br />
neuen Gesellschaft ist es, durch innovative<br />
Finanzstrategien und fokussierte<br />
Asset Management-Beratung Privatanlegern,<br />
professionellen Anlegern und institutionellen<br />
Investoren einen exklusiven<br />
Zugang zu international gelisteten Immobilienwerten<br />
zu bieten. Unser Ziel ist es,<br />
ab <strong>2018</strong> unseren Investoren ein breites<br />
Spektrum an Asset Management-Leistungen<br />
in den Bereichen „Privat Market“ und<br />
„Listed Market“ zu bieten.<br />
Bilder: Dt. Finance Group<br />
8<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong>
Investment<br />
Im Geschäftsbereich Anlageberatung und<br />
-Vermittlung werden wir unser Finanzdienstleistungsinstitut<br />
weiter im Markt<br />
positionieren. Wir bieten Marktteilnehmern<br />
aus der Finanzbranche, die ihren<br />
Handlungsrahmen im Kapitalanlagebereich<br />
gegenüber ihren Kunden – ohne<br />
eine eigene Zulassung nach § 34f GewO<br />
oder BaFin-Zulassung beantragen zu müssen<br />
– erweitern wollen, eine interessante<br />
Zusammenarbeit. Im Zentrum stehen<br />
dabei ausschließlich die Produkte und<br />
Dienstleistungen der Deutsche Finance<br />
Group. Wir bieten unseren Vertriebspartnern<br />
über unser Haftungsdach eine uneingeschränkte<br />
Haftungssicherheit bei der<br />
Anlagevermittlung im Privatkundengeschäft.<br />
Im zweiten Halbjahr <strong>2018</strong> werden<br />
wir über unser Institut ein neues Produkt<br />
im Markt etablieren. Dabei handelt es sich<br />
um ein Zinsprodukt, das über eine neu<br />
gegründete Gesellschaft – die Deutsche<br />
Finance Income GmbH – emittiert wird.<br />
Das Produkt wird ausschließlich über die<br />
angebundenen Partner angeboten und<br />
steht dem freien Vertriebsmarkt nicht zur<br />
Verfügung.<br />
Auf welche Investoren werden Sie sich<br />
in Zukunft konzentrieren? Ihr Wachstum<br />
im institutionellen Geschäftsbereich<br />
wirft die<br />
Frage auf, ob<br />
Sie in Zukunft<br />
so aktiv im<br />
Privatkundengeschäft<br />
bleiben?<br />
Die Frage höre<br />
ich immer öfter<br />
und die Antwort<br />
darauf ist ein klares Ja. Wir sind seit Beginn<br />
an auf das Privatkundengeschäft ausgerichtet<br />
und platzieren erfolgreich unsere<br />
»Das Privatkundengeschäft<br />
bleibt auch in der Zukunft ein<br />
wichtiger und sehr geschätzter<br />
Geschäftsbereich bei der<br />
Deutsche Finance Group.«<br />
Produkte über externe Finanzdienstleister.<br />
Darunter sind mittlerweile gewachsene<br />
Partnerschaften mit gegenseitigem Respekt<br />
und Vertrauen entstanden, wofür<br />
wir sehr dankbar sind. Das Privatkundengeschäft<br />
bleibt auch in der Zukunft<br />
ein wichtiger und sehr geschätzter Geschäftsbereich<br />
bei der Deutsche Finance<br />
Group. Die Basis unserer Unternehmensstrategie<br />
bildet<br />
die „Nicht-Vergleichbarkeit“<br />
im<br />
Markt, alles „all<br />
in one“ anzubieten<br />
und – wie im<br />
Asset Management<br />
– auch als<br />
Unternehmen<br />
breit diversifiziert<br />
zu agieren, was mit Sicherheit auch für<br />
den Erfolg der Deutsche Finance Group<br />
steht.<br />
Firmensitz der<br />
Deutsche Finance Group<br />
in München<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong> 9
Investment<br />
Börse und Immobilien:<br />
Investment mit sieben Siegeln?<br />
In zwei Tagen fit fürs Investieren in turbulenten Zeiten<br />
ist das ehrgeizige Programm des Intensiv-Seminars<br />
von Dirk Müller und Gerald B. Hörhan im Juni.<br />
Hier ein kleiner Vorgeschmack.<br />
hende Mieten, Verwaltungsstress.<br />
Warum scheitern so viele?<br />
Wie bei jedem Investment fehlt den<br />
meisten Menschen das Wissen, die Bereitschaft<br />
zu arbeiten und Geduld. Wer<br />
sich nicht auskennt, wird gerupft wie<br />
ein Huhn. Jedes Investment erfordert Beschäftigung<br />
(Immobilien etwas mehr als<br />
andere) um ertragreich zu sein, und die<br />
Früchte der Arbeit sieht man in der Regel<br />
erst nach fünf bis zehn Jahren.<br />
Wie lange dauert es tatsächlich, ein<br />
kundiger Immobilieninvestor zu werden?<br />
Kommt darauf an, wieviel Zeit man investiert.<br />
Ich erkläre meinen Fans immer,<br />
dass sie 50 bis 100 Wohnungen besichtigen<br />
sollen, bevor sie eine kaufen. Ebenso<br />
muss man die Stadt und die Region<br />
kennen, in der man investiert. Wenn<br />
man entsprechend Effort investiert, dann<br />
kann man nach ein bis zwei Jahren schon<br />
ein guter Immoinvestor werden.<br />
Herr Hörhan, jede Ära hat seine Investmenttrends.<br />
Derzeit scheinen es<br />
Immobilien zu sein. Sind Immobilien<br />
das Allheilmittel für den Vermögensaufbau?<br />
Immobilien sind eine langfristig ertragreiche,<br />
inflationsgeschützte und steuerlich<br />
effiziente Asset-Klasse. Ebenso kann man<br />
Immobilien, im Gegensatz zu Wertpapieren,<br />
günstig fremdfinanzieren. Allerdings<br />
befinden wir uns derzeit in der Nähe des<br />
Höhepunkts der Preisentwicklung, daher<br />
muss man beim Einkauf vorsichtig sein<br />
und sich auskennen.<br />
Allheilmittel sind Immobilien nicht, allerdings<br />
sind sie sicherlich ein wesentlicher<br />
Teil des langfristigen Vermögensaufbaus.<br />
Bei vielen Anlegern wird aus dem Immobilien-Traum<br />
ein Albtraum. Hohe<br />
nachträgliche Investitionen, ausste-<br />
Kommt es auch auf den Menschentypus<br />
an? Sollten nur diejenigen Investoren<br />
werden, die das Zeug dazu<br />
haben?<br />
Ich bin überzeugt, dass die meisten Menschen<br />
investieren lernen können. Wohnungen<br />
zu kaufen ist keine Hexerei und erfordert<br />
keinen Oxford Abschluss, genauso<br />
wie das Aufsetzen von ETF-Ansparplänen.<br />
Es erfordert nur Zeit, Erfahrung und Arbeit.<br />
Allerdings: Um Immobilienspekulant<br />
zu werden, als Immobilienentwickler oder<br />
Händler, muss man schon das Zeug dafür<br />
haben, vor allem stahlharte Nerven, denn<br />
in diesem Bereich sind die Risiken wie die<br />
Gewinnchancen sehr hoch.<br />
Bilder: Investmentpunk Akademie, Müller<br />
10<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong>
Investment<br />
Herr Müller, die Deutschen sind Börsenmuffel.<br />
Wo wir bei Versicherungen<br />
Weltmeister sind, bilden wir<br />
bei Aktien das Schlusslicht. Lassen<br />
sich diese Mentalitäten einfach nicht<br />
vereinbaren?<br />
Ich denke, dass sich das durchaus vereinbaren<br />
lässt. Viele Deutsche legen mehr<br />
wert auf Sicherheit als die meisten Bürger<br />
anderer Länder. Das ist nun einmal so<br />
und es ist auch nichts, was man beklagen<br />
muss. Allerdings verbinden viele Menschen<br />
die Börse automatisch mit hohem<br />
Risiko und Spekulation. Das ist aber nur<br />
zum Teil richtig. Die Börse besteht aus<br />
zwei Elementen. Der kurzfristigen und<br />
durchaus riskanten Spekulation einerseits<br />
und dem langfristigen, stabilen Investment<br />
andererseits. Sie bietet somit für<br />
jeden Charakter das passende Angebot.<br />
Man muss die beiden Welten nur strikt<br />
voneinander trennen. Wer das schnelle<br />
Spiel der Kurse ausnutzen möchte, der<br />
muss ganz andere Regeln befolgen als<br />
jener, der langfristig und seriös investieren<br />
möchte. Beides ist kein Hexenwerk,<br />
aber dennoch sollte man die jeweils wichtigsten<br />
Grundregeln kennen. Wer nicht<br />
zumindest langfristig in Aktien investiert,<br />
macht einen großen Fehler.<br />
Wer kurzfristig spekulieren<br />
will, der muss permanent am<br />
Markt sein und muss einen<br />
großen Teil seiner Zeit darauf<br />
verwenden. Das ist etwas für<br />
spielaffine Menschen, die<br />
daran Spaß haben und auch<br />
gerne mal ins Casino gehen<br />
oder Fußballwetten platzieren. Das ist<br />
absolut legitim, kann Spaß und Gewinn<br />
bringen, aber eben auch Verlust und<br />
Stress. Der langfristige Investor kann das<br />
tägliche Geschrei weitgehend ignorieren.<br />
Er darf sich darum gar nicht scheren. Er<br />
muss nur die wirtschaftliche Entwicklung<br />
„seiner“ Unternehmen immer mal wieder<br />
im Blick haben. Das ist ein sehr überschaubarer<br />
Aufwand, den jeder einfach und bequem<br />
schafft. Wem auch das zu viel ist,<br />
der kann diese Arbeit auch von Profis für<br />
sich erledigen lassen. Das Wissen um die<br />
Zusammenhänge hilft auch da ungemein<br />
die richtigen Experten zu finden.<br />
Das Seminar wird am 16. und 17. Juni ab 10 Uhr in<br />
München stattfinden.<br />
Mehr Informationen und Tickets unter:<br />
https://www.investmentpunk.academy/events/14<br />
Was sind die neuen großen Trends an<br />
der Börse? Und muss ich da mitspielen?<br />
Die Megatrends sind aktuell natürlich<br />
alle Themen, die mit Digitalisierung und<br />
Automatisierung zu tun haben. Ob das<br />
Onlineshopping, elektronisches Bezahlen,<br />
selbstfahrende Autos oder künstliche Intelligenz<br />
ist. Es macht absolut Sinn, sich<br />
bei solchen langjährigen Trends früh an<br />
den künftigen Gewinnern zu beteiligen.<br />
Wie man diese identifiziert, werden wir<br />
ebenfalls in München erläutern.<br />
Vielen Dank für das Gespräch, Herr<br />
Hörhan und Herr Müller.<br />
Wie finde ich die richtigen Titel? Ist<br />
das auch eine Sache der eigenen Präferenzen?<br />
Auch hier gilt es zu unterscheiden, ob<br />
ich kurzfristig spekulieren oder langfristig<br />
investieren möchte. Für den kurzfristigen<br />
Spekulanten spielt die Kenntnis<br />
des Unternehmens kaum eine Rolle. Für<br />
ihn sind nur die kurzen, schnellen Kursbewegungen<br />
wichtig, die meist gar nichts<br />
mit der wirtschaftlichen Entwicklung zu<br />
tun haben. Die Unternehmensdetails<br />
müssen ihn kaum interessieren. Für den<br />
langfristigen Investor ist es genau andersherum.<br />
Er darf sich überhaupt nicht<br />
um die kurzfristigen Verrücktheiten der<br />
Börse kümmern. Für ihn zählt einzig und<br />
allein die aktuelle Stärke und die künftige<br />
wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens.<br />
Hier muss man die Analyse gar<br />
nicht auf die Spitze treiben. Es genügt oft,<br />
sich mit wenigen logisch nachvollziehbaren<br />
Kriterien die besten Unternehmen<br />
herauszusuchen. Nicht versuchen, gescheiterte<br />
Unternehmen zu erwischen, in<br />
der Hoffnung, dass sie sich wieder erholen,<br />
sondern die besten und stärksten zu<br />
identifizieren und dann gezielt und über<br />
viele Jahre dort zu investieren.<br />
Mit Börse verbinden wir Newsticker,<br />
Ad-hoc-Meldungen und wildes Geschrei.<br />
Wie sehr muss ich täglich auf<br />
dem Laufenden bleiben, um an der<br />
Börse erfolgreich zu sein?<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong> 11
Investment<br />
Goldreport:<br />
Kryptowährungen sind<br />
ernsthafte Konkurrenz<br />
Ronald-Peter Stöferle erläutert seinen Goldreport und sagt<br />
Kryptowährungen spannende Zeiten voraus<br />
Als Autor der „In Gold<br />
we Trust“ Reports ist<br />
Ronald-Peter Stöferle<br />
der Ansprechpartner<br />
für die internationale<br />
Finanzwirtschaft.<br />
Er ist Partner der<br />
Incrementum AG und<br />
dort für Research und<br />
Portfolio Management<br />
zuständig.<br />
www.incrementum.li<br />
Herr Stöferle, im Mai kam Ihr neuer<br />
Goldreport heraus. Zinsen sind ja Ihr<br />
Lieblingsthema. Wie sieht es dieses<br />
Jahr aus?<br />
Die Gemengelage bei Gold ist spannend.<br />
Viele waren enttäuscht, dass sich der<br />
Goldpreis nicht fulminanter entwickelt<br />
hat. Dennoch gab es im letzten Jahr auf<br />
Dollarbasis ein Plus von 13 Prozent, auf<br />
Eurobasis ein zartes Minus von 1 Prozent.<br />
Es ist erfreulich, dass sich der Goldpreis<br />
trotz massiven Gegenwindes sehr schön<br />
entwickelt. Mit Gegenwind meine ich,<br />
dass einerseits die Aktienmärkte nach<br />
wie vor auf Rallyekurs sind, wenngleich<br />
es in den letzten Wochen schon erste<br />
Warnschüsse gab. Die Immobilienmärkte<br />
laufen nach wie vor sehr gut. Wir sehen,<br />
dass die Zinserwartungen steigen und<br />
die amerikanische Notenbank ihre Bilanz<br />
zurückfährt, also Quantitative Tightening<br />
und damit die Rückführung des Quantitative<br />
Easing, betreibt. Diesen Faktor, der<br />
massive Auswirkung auf die Asset-Märkte<br />
hat, beschreiben wir auch ausführlich im<br />
Goldreport. Daneben beobachten wir,<br />
dass das Vertrauen in die Politik und die<br />
Notenbanken wieder zurückkehrt. Also<br />
insofern ist das kein sehr positives Umfeld<br />
für den Goldpreis. Nichtsdestotrotz<br />
befindet sich Gold seit 2016 in einem<br />
zarten Aufwärtstrend. Wenn sich der Gegenwind<br />
in Rückenwind wandelt, sprich,<br />
wenn Rezessionssorgen aufkommen, die<br />
Wall an den Aktienmärkten nachhaltig<br />
ansteigt, wenn die Federal Reserve Bank<br />
früher oder später eine Kehrtwende<br />
macht, dann schlägt die Stunde für den<br />
Goldpreis und er nimmt Momentum auf.<br />
Bild: Stöferle, WTV<br />
12<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong>
Die Top<br />
5<br />
Investment<br />
»Wir befinden uns ganz<br />
klar in der Nullzinsfalle.« Bestseller<br />
der<br />
Wirtschafts-<br />
aus dem<br />
FinanzBuch Verlag<br />
Welches Thema ist im zweiten Halbjahr<br />
für die Privatanleger besonders<br />
wichtig?<br />
Finanzielle Repression ist nach wie vor ein<br />
ganz wesentlicher Punkt. Auch wenn die<br />
große Zinswende oft proklamiert wird,<br />
sehe ich sie nicht kommen, weil das erreichte<br />
Schuldenniveau höhere Zinsen<br />
einfach nicht zulässt.<br />
Wir befinden uns<br />
ganz klar in der Nullzinsfalle.<br />
Das Thema Kryptowährungen<br />
bleibt<br />
sehr spannend, laut<br />
dem quartalsweise von meinem Kollegen<br />
verfassten Report. Man sollte meinen,<br />
Kryptowährungen und Gold seien Widersacher.<br />
Ich sehe sie eher als natürliche Konkurrenz<br />
und sehr positiv. Es gibt mittlerweile<br />
zahlreiche Applikationen, in denen Gold<br />
mit der Blockchain kombiniert wird. Da<br />
gibt es sehr spannende Projekte, die vielleicht<br />
auch der jüngeren Generation den<br />
Goldkauf schmackhafter machen wird.<br />
Auf der anderen Seite wird die Volatilität<br />
an den Aktienmärkten weiter steigen und<br />
damit die Sorglosigkeit, die wir an den Finanzmärkten<br />
beobachten, dem Ende zuführen.<br />
Es wird turbulenter werden, aber<br />
wie heißt es: „Ohne Vola keine Kola“-<br />
insofern lässt sich die Volatilität auch als<br />
Chance sehen.<br />
Vola ist wohl auch der zweite Vorname<br />
der Kryptowährungen. Haben<br />
»Ohne Vola keine Kola« -<br />
insofern lässt sich<br />
die Volatilität auch als<br />
Chance sehen.<br />
Sie sich als Analyst da schon Erwartungen?<br />
Kryptowährungen sind ein unglaublich<br />
emotional aufgeladenes Thema. Bei Gold<br />
gibt es die Goldfans, die Goldbugs und<br />
die Goldhasser. Bei Krypto ist es noch<br />
extremer. Speziell die, die nicht dabei gewesen<br />
sind, hassen Kryptowährungen,<br />
aber ich sehe das im<br />
Sinne von Friedrich<br />
August von Heyek,<br />
der zu konkurrierenden<br />
Währungen<br />
geschrieben hat. Ich<br />
glaube, der Markt<br />
wird sich früher oder später entscheiden<br />
ob er Bitcoin mehr traut als beispielsweise<br />
Fiatwährungen wie dem Dollar oder<br />
Euro. Letztes Jahr war das Jahr, in dem<br />
die Regulatoren, die Politiker, die Notenbanker,<br />
erstmals mitbekommen haben,<br />
dass das eine ernsthafte Konkurrenz für<br />
das etablierte Geldsystem ist. Insofern<br />
wundern mich auch die zahlreichen Verbote<br />
und Regulierungen nicht unbedingt.<br />
Die im Moment stattfindende schöpferische<br />
Zerstörung wird weitergehen. Viele<br />
der Kryptowährungen, die auf den Markt<br />
geschwemmt wurden, sind in den nächsten<br />
Jahren wertlos. Aber einige werden<br />
da herausstechen und interessante Investmentmöglichkeiten<br />
bieten. Dort ist unser<br />
Job zu analysieren, wo es sich lohnt, zu<br />
investieren.<br />
Vielen Dank Herr Stöferle<br />
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Sehen Sie bei<br />
Wirtschaft TV<br />
das komplette<br />
Interview von<br />
Ronald-Peter<br />
Stöferle.<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong> 13<br />
präsentiert von:<br />
&
Geldpolitik<br />
Auf der Invest <strong>2018</strong> waren einige interessante Gäste zu erleben.<br />
Zum Thema „Deutschland in der Demografiefalle - Rente<br />
ade?“ diskutierten Dr. Reiner Klingholz (Berlin-Institut für Bevölkerung<br />
und Entwicklung), Prof. Michael Hüther (Institut der<br />
deutschen Wirtschaft Köln), Hans Jörg Naumer (Allianz Global<br />
Investors) und Vanessa Niemann (Die Jungen Unternehmer).<br />
Invest <strong>2018</strong>: Finanzmarkt<br />
zeigt sich flexibel<br />
Gute Noten von Besuchern und Ausstellern: Die Stuttgarter Invest<br />
kann ihre Position als Leitmesse und Kongress weiter festigen<br />
Bilder: Messe Stuttgart<br />
Die 19. Ausgabe der größten deutschen<br />
Branchenplattform für Finanzen<br />
und Geldanlage, die Stuttgarter Invest,<br />
ist erneut mit guten Zahlen zu Ende<br />
gegangen. Über 12.000 institutionelle<br />
und private Anleger besuchten vom<br />
13. bis 14. April <strong>2018</strong> die Leitmesse,<br />
auf der 144 Unternehmen die gesamte<br />
Bandbreite der Finanzprodukte präsentierten.<br />
Die über 300 Veranstaltungen<br />
des begleitenden Kongresses boten<br />
zudem Gelegenheit, sich in Expertenvorträgen<br />
und prominent besetzten<br />
Diskussionsrunden umfassend zu informieren:<br />
Neun von zehn Besuchern nahmen<br />
dieses einzigartige Angebot wahr.<br />
»Wir sind sehr zufrieden<br />
mit dem Verlauf der<br />
Invest, insbesondere mit<br />
der Anlegerstruktur. Unter<br />
den Besuchern waren viele<br />
jüngere Leute. Die Frequenz<br />
an unserem Stand war gut,<br />
und es fand ein schöner<br />
Austausch statt.«<br />
Aussteller Marcus Landau,<br />
Sprecher der Geschäftsführung, DZ Bank<br />
Privatanleger suchen Orientierung<br />
„Insgesamt konnte die Invest ihre Position<br />
als Leitmesse nochmals ausbauen“,<br />
sagte Andreas Wiesinger, Mitglied der<br />
Geschäftsleitung der Messe Stuttgart.<br />
„Die Besucher waren zum Teil sehr gut<br />
informiert und freuten sich über das<br />
stimmige Gesamtkonzept aus Produktpräsentation<br />
und Informationsveranstaltung.<br />
Der drohende Handelskrieg<br />
zwischen den USA und China, antizyklisches<br />
Strategiedenken und die ausbleibende<br />
Zinswende bewirken, dass<br />
die Anleger heute verstärkt individuelle<br />
Anlagemöglichkeiten nachfragen.“<br />
Beim Mitveranstalter, der Börse Stutt-<br />
14<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong>
Geldpolitik<br />
gart, teilt man diese Einschätzung: „Angesichts<br />
anhaltender Niedrigzinsen und<br />
relativ ruhigen Indexbewegungen suchen<br />
viele Privatanleger nach Orientierung“,<br />
so Dr. Michael Völter, Vorstandsvorsitzender<br />
der Vereinigung Baden-Württembergische<br />
Wertpapierbörse e.V. „Der<br />
gestiegene Informationsbedarf spiegelte<br />
sich auch am Stand der Börse Stuttgart<br />
wider. In diesem Jahr nutzten besonders<br />
viele Besucher die Gelegenheit zu Gesprächen<br />
mit unseren Börsenexperten. Zudem<br />
konnten sich Anleger auf der Invest ein<br />
»Wir sind erneut sehr<br />
zufrieden mit unserem<br />
Messeauftritt, denn hier<br />
treffen wir ein Publikum,<br />
das sich für Windenergie<br />
interessiert – nicht nur<br />
Privat anleger, sondern<br />
auch Investoren. In den<br />
zehn Jahren, in denen wir<br />
diese Messe besuchen,<br />
konnten wir uns über<br />
eine stetig wachsende<br />
Nachfrage an unserem<br />
Angebot freuen.«<br />
Aussteller Florian Stahl, Geschäftsführer,<br />
STAHL Windenergie<br />
umfassendes Bild zum Trendthema Kryptowährungen<br />
machen und alle wichtigen<br />
deutschen Finanzblogger persönlich treffen.“<br />
Überregionale Bedeutung wächst<br />
Das von den Veranstaltern skizzierte Anlageklima<br />
ist möglicherweise Grund für<br />
das wachsende Einzugsgebiet der Invest:<br />
Rund ein Viertel der Besucher nahmen einen<br />
Anfahrtsweg zwischen 100 und 300<br />
Kilometern in Kauf, mehr als jeder Zehnte<br />
reiste aus über 300 Kilometern Entfernung<br />
an. Bei den Herkunfts-Bundesländern<br />
steht Baden-Württemberg an der<br />
Spitze, gefolgt von Bayern mit deutlichen<br />
Zuwächsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen.<br />
Gut gemischtes, hochwertiges Publikum<br />
Die Invest lockte ein breit gefächertes Publikum<br />
an: Trader und Vermögensberater<br />
waren ebenso vertreten wie Wertpapierhändler,<br />
Bankberater, Analysten oder<br />
Vermögensverwalter. Mit einem guten<br />
Viertel stellten Fachbesucher einen konstant<br />
hohen Anteil. Durchaus erfreulich<br />
sei auch der steigende Zuspruch von Studenten,<br />
Auszubildenden und Schülern,<br />
kommentierte Andreas Wiesinger. „Stichwort:<br />
Finanzbildung und Altersvorsorge.<br />
Das Durchschnittsalter der Besucher lag<br />
diesmal bei knapp 42 Jahren und konnte<br />
somit nochmals gesenkt werden.“ Angeboten<br />
wie dem “Frauen & Finanzen Special“<br />
ist es geschuldet, dass die Invest nicht<br />
nur jünger, sondern auch immer weiblicher<br />
wird – die Anzahl der weiblichen<br />
Besucher konnte verdoppelt werden.<br />
Gute Anlagestimmung, zufriedene<br />
Aussteller<br />
Als ebenso vielschichtig wie das Publikum<br />
erwies sich das Angebotsinteresse, das auf<br />
ein zunehmend flexibles, multioptionales<br />
Anlageverhalten hinweist. Ganz hoch im<br />
Kurs steht zwar weiterhin die klassische<br />
Aktie, doch konnten Fonds/ETFs mit fast<br />
zehnprozentigen Zuwachsraten deutlich<br />
aufholen. Auch Derivate, Futures/Optionen<br />
und „grüne“ Anlagemöglichkeiten<br />
erleben derzeit einen Aufschwung. Einer<br />
repräsentativen Besucherbefragung<br />
plante jeder zehnte Besucher ein Anlagevolumen<br />
zwischen 100.000 und 250.000<br />
Euro, jeder Vierte bis 10.000 Euro.<br />
Entsprechend zufrieden zeigten sich die<br />
Aussteller: „Ich ziehe ein positives Messe-Resümee“,<br />
sagte Heiko Geiger, Head<br />
of Public Distribution Europe bei Vontobel.<br />
„Die Qualität der Gespräche war gut,<br />
die Leute waren interessiert und stellten<br />
viele Fragen – und zwar die richtigen<br />
Fragen! Ich denke, dass es wichtig war,<br />
hier präsent zu sein und Flagge zu zeigen.<br />
Daneben schätze ich die Invest als<br />
Branchentreff.“ Auch die „Messe in der<br />
Messe“ Grünes Geld <strong>2018</strong> wurde von den<br />
Machern als Erfolg bewertet. „Wir sind<br />
sehr zufrieden mit dem Besucheraufkommen<br />
und dem Interesse an nachhaltigen<br />
Geldanlagen, welches deutlich gestiegen<br />
ist“, meinte Tobias Karsten, Geschäftsführer<br />
von ECOeventmanagement. „Das<br />
Bewusstsein verändert sich langsam, aber<br />
merklich. Die Anleger haben erkannt,<br />
dass sie eine Wahl haben, und entscheiden<br />
sich gezielt. Das war hier auf der Messe<br />
deutlich spürbar.“<br />
Publikum vergibt eine „Zwei“<br />
Insgesamt rechnen nahezu alle befragten<br />
Besucher mit einer künftigen Bedeutungszunahme<br />
oder einer gleichbleibend hohen<br />
Bedeutung der Invest für die Finanzwirtschaft.<br />
Fast drei Viertel gaben an, auch die<br />
nächste Invest besuchen zu wollen, vier<br />
Fünftel würden die Messe weiterempfehlen.<br />
Mit einer Durchschnittsnote von 2,1<br />
fiel das Publikumsurteil ebenso gut aus<br />
wie im Vorjahr.<br />
Die nächste Invest findet vom 5. – 6. April<br />
2019 auf dem Gelände der Messe Stuttgart<br />
statt.<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong> 15
Geldpolitik<br />
In fünf Jahren<br />
kommt das Aus<br />
für den Euro<br />
Marc Friedrich und Matthias<br />
Weik erklären, warum Sie<br />
jetzt handeln sollten.<br />
Sehen Sie bei<br />
Wirtschaft TV<br />
das komplette<br />
Interview von<br />
Marc Friedrich und<br />
Matthias Weik.<br />
Herr Weik, Herr Friedrich, in Ihrem<br />
aktuellen Newsletter schreiben Sie<br />
etwas sehr Provokantes, nämlich, in<br />
5 Jahren ist der Euro Geschichte. Erklären<br />
Sie uns das.<br />
Einfach alle Währungsunionen in der<br />
Geschichte der Menschheit sind ausnahmslos<br />
gescheitert und der Euro ist<br />
definitiv keine Ausnahme. Das sehen<br />
wir an den verzweifelten Versuchen der<br />
Notenbanken, das Konstrukt des Währungsexperiments<br />
Euro künstlich am<br />
Leben zu erhalten. Da wäre die historischen<br />
Nullzins-Phase, wir Bürger werden<br />
schleichend enteignet, Aufkaufprogramme<br />
mit aktuell schon 2,2 Billionen<br />
Euro Volumen und jetzt auch noch sowohl<br />
die Europäische Einlagensicherung<br />
als auch die Vergemeinschaftung der<br />
Schulden - all diese Warnsignale zeigen<br />
deutlich, dass wir im Endspiel sind. Die<br />
Munition der Notenbanken geht langsam<br />
zur Neige. Aus diesem Grunde haben<br />
wir jetzt erstmal öffentlich gesagt,<br />
dass wir bis Ende 2023 das Ende der Gemeinschaftswährung<br />
erwarten.<br />
16<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong>
Geldpolitik<br />
»Eigentlich sollte der Bürger<br />
auf die Straße gehen und sagen,<br />
jetzt reicht es endlich!«<br />
Wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung<br />
in der EU, gerade in Ungarn?<br />
Wir hatten ja jetzt erstmal die Wahl in<br />
Italien, bei der Euro- und EU-skeptische<br />
Parteien die Mehrheit erreicht haben.<br />
Jetzt wurde auch in Ungarn Herr Orban<br />
im Amt bestätigt. Auch hier haben die<br />
EU-Gegner die absolute Mehrheit erreicht.<br />
Es gibt einen Wandel in Europa.<br />
Das mit Ungarn können wir noch stemmen,<br />
aber wenn sich der Wind in Italien<br />
dreht und das Land aus der EU und aus<br />
der Währungsunion austreten möchte,<br />
haben wir ein Riesenproblem. Dann war<br />
es das mit dem Euro. Italien geht es definitiv<br />
nicht besser. Das Land an der Adria<br />
ist der klare Verlierer unter dem Euro.<br />
Wir sehen keinerlei wirtschaftlichen<br />
Aufschwung, der eine Änderung der<br />
Stimmung im Land rechtfertigen würde.<br />
Abgesehen davon schwappt auch die<br />
Flüchtlingskrise immer mehr nach Italien<br />
und das Land hat massive Probleme.<br />
Wie sehen Sie denn die Haftungsunion?<br />
Machen die Bürger das mit?<br />
Werden sie das schlucken?<br />
Sie werden vor vollendete Tatsachen<br />
gestellt. Macron möchte es<br />
und es geht mal wieder um die<br />
Rettung Europas unserer Wertegemeinschaft.<br />
Dafür wirbt<br />
auch Frau Merkel mit ernster<br />
Miene vor laufender Kamera.<br />
Wir müssen an einem<br />
Strang ziehen, den Euro<br />
retten, denn ohne Euro gibt<br />
es Europa nicht. In Salamitaktik<br />
wird man uns das weis machen.<br />
Der Bürger wird in Angst gehalten und<br />
es wird natürlich wieder funktionieren.<br />
Aber eigentlich sollte der Bürger auf die<br />
Straße gehen und sagen, jetzt reicht es<br />
endlich! Wir werden tagtäglich enteignet.<br />
Das Inkrafttreten der europäischen<br />
Einlagensicherung ist der Zeitpunkt, zu<br />
dem man spätestens das Geld vom Konto<br />
nehmen sollte, denn dann lässt sich<br />
der Countdown<br />
zählen, wann die<br />
erste Bank in Südeuropa<br />
umkippt<br />
und vor allem die<br />
deutschen Sparer<br />
dafür blechen<br />
müssen.<br />
»Die Munition der<br />
Notenbanken geht<br />
langsam zur Neige.«<br />
Herr Draghi geht in Rente. Was erwarten<br />
Sie?<br />
Nichts Positives. Ob Jens Weidmann<br />
wirklich kommt, wird<br />
sich herausstellen.<br />
Ändern wird sich<br />
nichts. Die Südeuropäer<br />
haben mittlerweile<br />
die Mehrheit<br />
und<br />
werden<br />
Entscheidungen<br />
durchdrücken,<br />
die uns<br />
wehtun<br />
werden. Wir werden keine markanten<br />
Zinserhöhungen in Europa sehen, denn<br />
nehmen wir mal an, wir hätten einen<br />
Zinssatz von fünf Prozent, wie sollte sich<br />
Griechenland, Portugal oder auch Italien<br />
an den Märkten refinanzieren? Wir<br />
bräuchten für Deutschland eigentlich<br />
einen solchen Zinssatz, aber wir sehen<br />
keine Änderung am Markt.<br />
Sie haben mal ein<br />
sehr erfolgreiches<br />
Buch geschrieben,<br />
„Der Crash ist die<br />
Lösung“. Sind sie da<br />
heute näher dran<br />
oder weit davon<br />
entfernt?<br />
Viel, viel näher! Es wird die Lösung sein,<br />
weil kein Politiker sich hinstellen wird<br />
um zu sagen, „okay, das mit dem Euro<br />
war eine blöde Idee“, oder „wir müssen<br />
das zurückfahren“ oder „wir haben Fehler<br />
begangen“. Die werden uns erst davon<br />
berichten, wenn es zu spät ist. Erst<br />
wenn das Auto vor die Wand gefahren<br />
ist, werden wir das mitbekommen. Dann<br />
wird man natürlich versuchen den Schaden<br />
zu begrenzen. Aber noch ist Zeit,<br />
dass der Privatbürger, der Investor, sein<br />
Vermögen in Sicherheit bringt und sich<br />
darauf vorbereitet. Das Zeitfenster wird<br />
aber nicht größer, sondern eher kleiner.<br />
Man sollte jetzt die Weichen stellen.<br />
Vielen Dank Herr Weik und Herr<br />
Friedrich.<br />
Bild: WTV, Depositphotos/stocksnapper<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong> 17
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sorgen genauso für eine dauerhaft hohe<br />
und weiter steigende Nachfrage, wie der<br />
Einzelhandel und Hotels. Orangen sind das<br />
gefragteste Obst Südamerikas, weshalb<br />
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Warum Paraguay?<br />
Paraguay erlebt seit Jahren einen anhaltenden<br />
Wirtschaftsboom. Dieser ist vor<br />
allem auf eine starke Agrarwirtschaft<br />
zurückzuführen. Paraguay ist inzwischen<br />
einer der größten Exporteure von Weizen,<br />
Soja, Mais, Rindfleisch<br />
und eben Orangen. Das<br />
im Herzen Südamerikas<br />
gelegene Land gehört<br />
zu den politisch und<br />
wirtschaftlich stabilsten<br />
Ländern Latein-Amerikas.<br />
Die Gesellschaft<br />
ist ländlich geprägt,<br />
die Kriminalitätsrate ist niedrig, die Landeswährung<br />
stabil und die Grundbücher<br />
sicher. Nicht zuletzt deshalb ist das Land<br />
seit Jahren beliebtes Investitionsziel von<br />
Europäern aus dem deutschsprachigen<br />
Raum sowie Italien und Spanien. Dabei<br />
setzen die Investoren vor allem auf landwirtschaftliche<br />
Projekte.<br />
Gutes Umweltgewissen<br />
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Grundbuch auf den Namen des<br />
jeweiligen Käufers eingetragen<br />
werden.<br />
Nur will nicht jeder Investor<br />
direkt nach Paraguay reisen,<br />
um sich dort mit der<br />
Verpachtung des Ackerstücks<br />
herumzuschlagen,<br />
geschweige denn auswandern,<br />
um dieses Land persönlich<br />
zu bestellen. Diese<br />
Angelegenheiten nimmt die<br />
AgriTerra KG ihren Kunden ab.<br />
Sie verwaltet das Land, kümmert<br />
sich um die Bepflanzung mit Zitrusbäumen<br />
und die Vermarktung der<br />
Ernte. So kommt zum Landbesitz ein<br />
auf 25 Jahre angelegtes, passives Einkommen<br />
zustande. Daher wird dieses Angebot<br />
auch verstärkt zur Sicherung oder<br />
Aufbesserung der Rente herangezogen.<br />
Gutes Umweltgewissen<br />
Meldungen von biozidresistent genetisch<br />
maßgeschneiderten Monokulturen<br />
und weltweit anhaltendem Bienensterben<br />
ließen in der Vergangenheit einige<br />
Zweifel an der Umweltverträglichkeit<br />
südamerikanischer<br />
Agrarinvestments<br />
aufkommen<br />
und führten zu einem<br />
Rückzug von umweltbewussten<br />
Investoren.<br />
AgriTerra versteht sein<br />
als Gegenprojekt solcher<br />
Investments und hat sich explizit<br />
zum Ziel gesetzt, die Orangenplantagen<br />
so umweltverträglich wie möglich zu<br />
bewirtschaften. Dazu gehört auch, dass<br />
verstärkt Bienen auf den Plantagen angesiedelt<br />
wurden. Im Gegenzug sorgen die<br />
Insekten für eine außerordentlich gute<br />
Bestäubungsrate der Obstblüten und daraus<br />
resultierend einen hervorragenden<br />
Ernteertrag. Um die fleißigen Bestäuberinnen<br />
nicht zu gefährden, setzt AgriTerra<br />
auf natürliche Schädlingsbekämpfung,<br />
vor allem in Form von Prävention und der<br />
Abwehr von Schädlingen. Insektizide werden<br />
deshalb nur moderat und planmäßig<br />
im kleinstmöglichen Umfang eingesetzt.<br />
Hohe Erträge im lukrativen, sicheren<br />
Agrarsektor, jedoch mit gutem Umweltgewissen<br />
generieren –<br />
die Strategie der Agri<br />
Terra geht auf. Bereits<br />
2016 konnten<br />
sich viele ausländische<br />
Besucher<br />
von der Naturverträglichkeit<br />
der<br />
Orangenplantage<br />
in Paraguay<br />
überzeugen.<br />
Wann kommen<br />
Sie Ihr Stück<br />
Paradies besuchen?<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong> 19
Wissen<br />
Bild: Depositphotos/Sarkis Seysian, Cover: FBV<br />
Macht Geld<br />
glücklich?<br />
20<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong>
Wissen<br />
Gekürzter Auszug aus dem Buch „Reich werden und bleiben“<br />
von Dr. Dr. Rainer Zitelmann<br />
Am Thema „Geld“ scheiden sich die Geister.<br />
„Geld macht nicht glücklich“ oder<br />
„Geld verdirbt den Charakter“ - solche<br />
und ähnliche Sprichwörter kennt jeder.<br />
Dichter, Sänger und Philosophen haben<br />
immer wieder Aphorismen geprägt, die<br />
den Wert des Geldes relativieren und das<br />
Streben nach Reichtum verurteilen. „Genug<br />
zu haben ist Glück, mehr als genug<br />
zu haben ist unheilvoll. Das gilt von allen<br />
Dingen, aber besonders vom Geld“, sagte<br />
der chinesische Philosoph Lao-tse. Der<br />
Sänger Bob Dylan fragte: „Was bedeutet<br />
Geld? Ein Mensch ist erfolgreich, wenn<br />
er zwischen Aufstehen und Schlafengehen<br />
das tut, was ihm gefällt.“ Und Albert<br />
Einstein meinte: „Das Geld zieht nur den<br />
Eigennutz an und verführt stets unwiderstehlich<br />
zum Missbrauch.“<br />
Schon bei den antiken Philosophen fanden<br />
sich häufig kritische Äußerungen<br />
über den Reichtum. Platon fragte in seiner<br />
Politeia: „Steht es mit dem Unterschied<br />
von Reichtum und Tugend nicht so, dass<br />
die gleichsam auf die Schalen einer Waage<br />
gelegt sind, von denen die eine steigt,<br />
während die andere sinkt?“<br />
Auf der anderen Seite gab es immer auch<br />
Dichter und Philosophen, die das ganz anders<br />
sahen. „Ein gesunder Mensch ohne<br />
Geld ist halb krank“ – dieser Satz stammt<br />
von Johann Wolfgang von Goethe. Und<br />
der niederländische Philosoph Benedictus<br />
de Spinoza brachte seine Skepsis gegenüber<br />
den Menschen zum Ausdruck, die<br />
allzu einseitig vom Missbrauch des Geldes<br />
und den Lastern der Reichen sprechen:<br />
„Der Arme, der gern reich sein möchte,<br />
redet unaufhörlich vom Missbrauch des<br />
Geldes und den Lastern der Reichen, wodurch<br />
er aber nichts anderes erzielt, als<br />
dass er sich ärgert und anderen zeigt, wie<br />
er nicht bloß über seine eigene Armut,<br />
sondern auch über der anderen Reichtum<br />
Unmut hegt.“<br />
Die deutsche Dichterin Gertrude Stein<br />
meinte: „Ich war reich und ich war arm.<br />
Es ist besser, reich zu sein.“ Und der<br />
Schriftsteller Oscar Wilde, der es stets<br />
liebte, durch übertriebene Aussagen<br />
Widerspruch zu provozieren und Wahrheiten<br />
ans Tageslicht zu bringen, schrieb:<br />
„Als ich klein war, glaubte ich, Geld sei<br />
das Wichtigste im Leben. Heute, da ich alt<br />
bin, weiß ich: Es stimmt.“<br />
Macht Geld unglücklich, oder macht eher<br />
der Mangel an Geld unglücklich? Bei jeder<br />
Ehescheidung spielt der Streit um das<br />
Geld eine zentrale Rolle, aber Wissenschaftler<br />
fanden heraus, dass Geld auch<br />
ein Hauptstreitpunkt in Beziehungen ist.<br />
Lauren Papp von der University of Wisconsin<br />
ließ 100 Paare mit Kindern über zwei<br />
Wochen hinweg ein Tagebuch führen.<br />
Darin sollten Männer und Frauen getrennt<br />
voneinander notieren, welche Streitthemen<br />
im Laufe eines Tages auftauchten,<br />
wie lange die jeweilige Auseinandersetzung<br />
dauerte und woran sie sich entzündete.<br />
Ergebnis: Die Paare stritten über<br />
kein Thema so zäh und ausdauernd wie<br />
über Geld. Die Mehrzahl<br />
der Paare empfand den<br />
Streit um das Geld als<br />
bedrohlich für die gemeinsame<br />
Zukunft. Bei<br />
keinem anderen Konfliktthema<br />
fiel es den<br />
Eheleuten so schwer,<br />
eine Lösung zu finden.<br />
Der Wirtschaftspsychologe<br />
Erich Kirchler von<br />
der Universität Wien<br />
ging der Frage nach,<br />
worüber sich Ehepaare<br />
unterhalten und worüber<br />
sie streiten. Dazu<br />
ließ er 40 Paare ein Jahr<br />
lang Tagebuch führen.<br />
Wirtschaftliche Themen<br />
waren die konfliktträchtigsten<br />
von allen.<br />
Die Paare stritten immer<br />
wieder darüber, für<br />
»Ich war<br />
reich und<br />
ich war<br />
arm. Es ist<br />
besser,<br />
reich zu<br />
sein.«<br />
Gertrude Stein<br />
welche Dinge wie viel Geld ausgegeben<br />
werden solle.<br />
Machen Sie selbst einmal ein Experiment:<br />
Schreiben Sie einen Monat lang auf, worüber<br />
Sie sich Sorgen machen. Das können<br />
alle Bereiche sein: der Beruf, die Gesundheit,<br />
die Kindererziehung, die Finanzen,<br />
die Partnerschaft, das Körpergewicht<br />
usw. Nach einem Monat werten Sie aus:<br />
Wie viele dieser Probleme wären nicht<br />
aufgetreten, wenn Sie Geld im Überfluss<br />
hätten? Sie werden sehen, dass es eine<br />
ganze Reihe von Sorgen gab, die Sie nicht<br />
gehabt hätten, wenn Sie genug Geld hätten.<br />
Sie werden aber auch sehen, dass es<br />
viele Sorgen gibt, die Sie auch mit genügend<br />
Geld gehabt hätten. Bei diesen Sorgen<br />
schreiben Sie bitte auf, ob sie leichter<br />
zu ertragen gewesen wären oder ob die<br />
damit verbundenen Schwierigkeiten besser<br />
hätten gelöst werden können, wenn<br />
Sie deutlich mehr Geld besäßen.<br />
Der gesunde Menschenverstand sagt,<br />
dass die meisten Menschen lieber mehr<br />
als weniger Geld haben, und zwar schon<br />
deshalb, weil man mit mehr Geld aus<br />
einer größeren Fülle von Gütern und<br />
Dienstleistungen auswählen kann. Mit<br />
einem höheren Einkommen kann man<br />
Dinge auf der Hitliste erreichen, die weiter<br />
oben stehen und die bisher nicht erreicht<br />
werden konnten, weil man sie nicht<br />
bezahlen konnte. Beobachten wir nicht,<br />
dass Menschen sehr viel dafür tun, um ihr<br />
Einkommen zu steigern? Gewerkschaften<br />
rufen Streiks aus, Rentner gehen auf die<br />
Straße, Manager aller Hierarchiestufen arbeiten<br />
bis zum Umfallen, Arbeiter stehen<br />
stundenlang am Fließband<br />
und die Köche bei<br />
McDonalds braten für<br />
sieben Euro fünfzig acht<br />
Stunden am Stück Hamburger.<br />
Alles nur, um an<br />
Geld zu kommen.<br />
„Je höher das Einkommen“,<br />
so die Ergebnisse<br />
der modernen<br />
Forschung, „umso zufriedener<br />
die Menschen.<br />
Erstaunlich dabei war,<br />
dass sich auch für Einkommen<br />
jenseits von<br />
120.000 Dollar pro Jahr<br />
dieser positive Zusammenhang<br />
noch nachweisen<br />
ließ. Es gibt keinen<br />
Sättigungspunkt,<br />
zusätzliches Einkommen<br />
verschafft überall mehr<br />
Zufriedenheit.“ Die Forschungen<br />
zeigten sogar, dass der gleiche<br />
prozentuale Einkommenszuwachs bei höheren<br />
Einkommen einen stärkeren Effekt<br />
auf die Lebenszufriedenheit hat als bei<br />
niedrigerem Einkommen.<br />
Natürlich gibt es zahlreiche Lebensumstände,<br />
die nicht direkt etwas mit Geld<br />
zu tun haben. Arme wie reiche Menschen<br />
werden krank, arme wie reiche Menschen<br />
haben Beziehungsprobleme<br />
oder werden von<br />
ihrem Partner verlassen.<br />
Das interessante<br />
Ergebnis der<br />
wissenschaftlichen<br />
Glücksforschung<br />
lautet jedoch: „Es<br />
zeigt sich, dass<br />
arme Menschen<br />
erheblich stärker<br />
unter negativen<br />
Lebensumständen wie beispielsweise einer<br />
Krankheit, einer Scheidung oder Einsamkeit<br />
leiden als reichere.“ Das ist ein<br />
ganz besonders wichtiger Befund, weil er<br />
zeigt, dass das Einkommen beziehungsweise<br />
Vermögen auch Ausstrahlung auf<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong> 21
Wissen<br />
Bild: Privat<br />
»Das Geld zieht nur<br />
den Eigennutz an<br />
und verführt stets<br />
unwiderstehlich<br />
zum Missbrauch.«<br />
Albert Einstein<br />
andere Lebensbereiche hat.<br />
Die meisten Menschen wissen, dass es<br />
besser ist, mehr Geld zu haben als weniger<br />
Geld zu haben. Zwar behaupten sie<br />
oft etwas anderes, um sich selbst über<br />
den Zustand finanziellen Mangels hinwegzutrösten.<br />
Aber dennoch spielen jeden<br />
Monat 20 Millionen Deutsche Lotto.<br />
Vielleicht wissen sie sogar, dass die Wahrscheinlichkeit,<br />
6 Richtige zu tippen, nur<br />
bei 1:15 Mio. liegt, aber dennoch machen<br />
sie jede Woche ihre Kreuze – und sagen<br />
dann vielleicht doch später bei einer Diskussion<br />
am Stammtisch: „Geld ist nicht<br />
wichtig“ oder „Geld macht nicht glücklich“.<br />
Kein vernünftiger Mensch wird behaupten,<br />
Geld allein mache glücklich. Sie haben<br />
schon in der Einleitung zu diesem<br />
Buch viele Beispiele von Menschen gelesen,<br />
die beispielsweise im Lotto gewonnen<br />
oder auf andere Weise schnell zu<br />
Geld gekommen sind – und es schon bald<br />
wieder verloren haben. Hat Geld diese<br />
Menschen unglücklich gemacht? Vordergründig<br />
gesehen mag dies so erscheinen,<br />
denn hätten sie das Geld nicht gewonnen,<br />
wäre ihnen der spätere Leidensweg<br />
mit einer hohen Verschuldung, der nicht<br />
selten in der Privatinsolvenz endete, erspart<br />
geblieben.<br />
Entscheidend ist in der Tat nicht, wie viel<br />
Geld Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />
haben, sondern wie Sie damit umgehen.<br />
Haben Sie gelernt, das Geld zu erhalten<br />
und zu vermehren? Nur dann kann Geld<br />
Dr. Dr. Rainer<br />
Zitelmann ist ein<br />
erfolgreicher Immobilieninvestor<br />
und<br />
mehrfacher Buchautor.<br />
dazu beitragen,<br />
dass Sie zufriedener<br />
oder glücklicher im<br />
Leben sind.<br />
Deshalb ist es eine<br />
gefährliche Illusion,<br />
wenn Menschen<br />
glauben, ihre Probleme<br />
– zumindest<br />
die finanziellen –<br />
seien gelöst, wenn<br />
sie auf einmal zu<br />
viel Geld kämen,<br />
etwa durch eine<br />
Erbschaft, durch<br />
eine reiche Heirat<br />
oder auch durch einen Lottogewinn.<br />
Vieles spricht eher dafür, dass ihre Probleme<br />
dann erst beginnen. Aber das liegt<br />
natürlich nicht am Geld, sondern an den<br />
Menschen, die nicht gelernt haben, wie<br />
man es klug verwendet, um es zu erhalten<br />
und zu vermehren.<br />
Wenn viele Menschen pauschal sagen,<br />
„Geld ist nicht wichtig“ oder sogar „Geld<br />
macht unglücklich“, dann ist das Motiv<br />
offensichtlich: Da sie kein Geld haben,<br />
wollen sie sich selbst trösten. Aber die<br />
allermeisten Menschen werden doch der<br />
Aussage zustimmen, dass Freiheit glücklich<br />
macht. Dass „Freiheit“ etwas eindeutig<br />
Positives, Erstrebenswertes ist, wird<br />
von sehr viel weniger Menschen bestritten<br />
als die Ansicht, dass Geld etwas Positives<br />
und Erstrebenswertes sei.<br />
Wer richtig mit Geld umgeht, wer es versteht,<br />
es zu erhalten und vermehren, der<br />
ist jedoch zugleich auch freier als derjenige,<br />
der unter Geldmangel leidet: Er muss<br />
sich keine Sorgen um seinen Arbeitsplatz<br />
machen, er kann dort leben, wo er<br />
möchte, er kann dorthin reisen, wohin er<br />
möchte, und er kann auch seine eigene<br />
Meinung freier äußern als derjenige, der<br />
finanziell abhängig und unfrei ist.<br />
„Geld ist der Schlüssel zur Freiheit“, sagte<br />
die französische Modeschöpferin Coco<br />
Chanel, die aus eigener Kraft zu großem<br />
Reichtum gekommen ist. Für sie war das<br />
Geld ein „Symbol für Unabhängigkeit“.<br />
Das ist richtig, jedoch nur unter bestimmen<br />
Voraussetzungen. Wer „Reichtum“<br />
nur mit „sehr hohem Einkommen“ verbindet,<br />
aber sein Geld jeden Monat mit<br />
vollen Händen ausgibt, der ist nicht frei.<br />
Denn er macht sich selbst abhängig von<br />
einem sehr hohen Lebensstandard, und<br />
er wird stets von der Sorge geplagt, wie<br />
es ihm denn geht, wenn seine Einkommensquellen<br />
versiegen. Vieles spricht<br />
dafür, dass jene Menschen, die vor allem<br />
deshalb nach Reichtum streben, um Luxusgüter<br />
zu konsumieren und sich einen<br />
sehr aufwendigen Lebensstil leisten zu<br />
können, nicht glücklich damit werden.<br />
Das belegt eindrucksvoll eine Studie des<br />
amerikanischen Wissenschaftlers Thomas<br />
J. Stanley. Er befragte mehrere Hundert<br />
amerikanische Vermögende, die alle zwischen<br />
1946 und 1964 geboren waren<br />
und alle mit einem ähnlich hohen Gehalt<br />
gestartet waren. Eine der Fragen, die diesen<br />
Personen gestellt wurde, lautete, wie<br />
zufrieden sie insgesamt mit ihrem Leben<br />
seien. Sie konnten auf einer Skala von eins<br />
bis fünf ihre Zufriedenheit ausdrücken.<br />
Im Median verdiente die Gruppe der Unzufriedenen<br />
203.000 Dollar, die Gruppe<br />
der Zufriedenen verdiente 307.000 Dollar.<br />
Das war jedoch nicht der entscheidende<br />
Unterschied. Der größte Unterschied bei<br />
beiden Gruppen bestand darin, wie viel<br />
Vermögen sie in den vergangenen 30<br />
Jahren aufgebaut hatten. Die Gruppe der<br />
sehr zufriedenen Reichen hatte ein Vermögen<br />
von 1,38 Mio. Dollar aufgebaut,<br />
die Gruppe der Unzufriedenen hatte in<br />
der gleichen Zeit nur ein Vermögen von<br />
304.000 Dollar angespart. Die Unzufriedenen<br />
besaßen 1,5-mal so viel, wie sie<br />
verdienten, die Zufriedenen 4,5-mal so<br />
viel. Die Häuser, in denen beide Gruppen<br />
lebten, waren ungefähr gleich viel wert<br />
(798.000 bzw. 785.000 Dollar). Der Unterschied<br />
lag darin, dass die eine Gruppe<br />
eher konsumorientiert war und das<br />
verdiente Geld ausgegeben hatte, um<br />
sich einen sehr hohen Lebensstandard<br />
zu leisten. Die andere Gruppe war sparsamer<br />
– sie verband mit Reichtum nicht<br />
den Erwerb teurer Konsumgüter, sondern<br />
die finanzielle Unabhängigkeit.<br />
Sie sehen also, dass es sich lohnt, sich<br />
ausgiebiger mit der Frage zu befassen, ob<br />
»Geld ist<br />
der Schlüssel<br />
zur Freiheit«<br />
Coco Chanel<br />
und unter welchen Voraussetzungen Geld<br />
zum Lebensglück beiträgt. Und Sie haben<br />
gesehen, dass die Antwort darauf sehr<br />
differenziert ausfällt, weil sie vor allem<br />
davon abhängt, ob derjenige, der nach<br />
Reichtum strebt, damit in erster Linie ein<br />
Luxusleben oder vor allem die finanzielle<br />
Unabhängigkeit und Sicherheit verbindet.<br />
22<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong>
Investment<br />
Rhenium: Für alle<br />
reicht es nicht!<br />
Ob Flugzeugtriebwerk oder Thermoelemente - nichts<br />
geht ohne das weiße Metall<br />
Bild/Grafiken: Kroll<br />
Im April dieses Jahres trafen sich Rohstoffproduzenten und -händler aus aller<br />
Welt zu einer Konferenz in Toronto. Der auf Technologiemetalle spezialisierte<br />
Finanzmarktanalyst und Geschäftsführer einer Metallhandelsgesellschaft,<br />
Andreas Kroll, erläutert in einem kurzen Interview die wichtigste Erkenntnis<br />
dieses Treffens. Das Technologiemetall Rhenium wird knapp!<br />
Herr Kroll, Rohstoffe waren in <strong>2018</strong><br />
bisher die lukrativste Anlageform für<br />
Investoren, weit auch vor Aktien. Wer<br />
sind denn die größten Gewinner unter<br />
den Technologiemetallen?<br />
Ganz vorne in der Preisentwicklung in<br />
diesem Jahr liegen Germanium mit 22 %,<br />
Indium mit 28 % und Gallium mit 33 %.<br />
Das sind schon ordentliche Zahlen, aber<br />
da geht noch was. Wir stehen erst am<br />
Anfang einer wohl jahrelangen Hausse.<br />
Wir kommen bei den Preisen von einem<br />
sehr niedrigen Niveau und Rohstoffe sind<br />
im Verhältnis zu Aktien extrem unterbewertet.<br />
Rohstoffe sind in <strong>2018</strong> die bisher beste Anlageklasse<br />
Bereits in zwei bis drei Jahren<br />
könnte die Nachfrage bei insgesamt<br />
über 100 Tonnen jährlich<br />
liegen. Dieser Verbrauch ist mit<br />
vorhandener Lagerware nicht<br />
zu decken.<br />
Was sind derzeit die Preistreiber bei<br />
den Technologiemetallen?<br />
Da gibt es mehrere Faktoren zu nennen:<br />
Die Nachfrage zieht auf Grund des robusten<br />
weltweiten Wirtschaftswachstums<br />
deutlich an und das Angebot wurde deutlich<br />
reduziert.<br />
China, der größte Produzent bei diesen<br />
Rohstoffen, hat die „schmutzigsten“ Hersteller<br />
mit der Einführung höherer Umweltstandards<br />
vom Markt genommen.<br />
Aber auch die niedrigen Preise der vergangenen<br />
Jahre führte vermehrt zu Pleiten<br />
unter den Produzenten.<br />
Nun gibt es ein Gap gegenüber Angebot<br />
und Nachfrage. Alleine beim Gallium<br />
schätzt man es auf fünf Tonnen pro<br />
Monat. Das klingt nicht nach sehr viel,<br />
aber bei einer Weltjahresproduktion von<br />
überhaupt nur ca. 315 Tonnen entspricht<br />
dieser Gap auf das Jahr gerechnet knapp<br />
20 %.<br />
Weitere Preistreiber sind der schwache<br />
Dollar und natürlich der stark angestiegene<br />
Ölpreis, der die Produktion der Metalle<br />
erheblich verteuert.<br />
Nun gibt es nicht wenige Analysten,<br />
die innerhalb der nächsten zwei Jahre<br />
eine Rezession vorhersagen. Werden<br />
Technologiemetalle dann nicht<br />
zu einer Belastung im Depot der<br />
Investoren?<br />
Die Rezessionsängste sind sicherlich<br />
nicht ganz unbegründet. Wir erleben<br />
zumindest in den USA einen doch recht<br />
deutlichen Zinsanstieg. Sollte sich dieser<br />
Trend fortsetzen, ist sicherlich mit einem<br />
steilen Anstieg bei den Unternehmenspleiten<br />
zu rechnen. Auch Handelskriege<br />
dürften Fahrt aus der dynamischen Wirtschaftsentwicklung<br />
nehmen. Die sehe<br />
ich aber nicht als real an. Die Gefahr<br />
geht für mich rein von der Zinsentwicklung<br />
aus. Erfolgt diese zu rasant nach<br />
oben und ist nicht mehr durch die FED<br />
einzufangen, wird es gelinde gesagt<br />
sehr ungemütlich. Aber den Investoren<br />
sei gesagt: Technologiemetalle sind in<br />
diesem Umfeld mit einer der stabilsten<br />
Anlage objekte.<br />
24<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong>
Investment<br />
Das müssen Sie uns näher erklären.<br />
In einer Rezession verlieren die meisten<br />
Assetklassen an Wert. Die Märkte die bereits<br />
heute sehr teuer sind, natürlich am<br />
meisten. Und das sind eben alle anderen<br />
Märkte außer dem der Rohstoffe. Aktien,<br />
Anleihen und Immobilien, alles Sektoren,<br />
die nahe historischen Hochs notieren.<br />
Rohstoffe notieren nahe an historischen<br />
Tiefs. Darüber hinaus hat die nächste Krise<br />
das Potential alle anderen in den Schatten<br />
zu stellen. Dann wird es wichtig sein,<br />
echte, unverschuldete Substanz im Depot<br />
zu haben. Aber was beschließen Regierungen<br />
in einem Szenario wie diesem<br />
mit als Erstes? Infrastrukturprogramme,<br />
wie dem Breitbandausbau, Investitionen<br />
in Zukunftstechnologien usw. Es wird<br />
deutliche staatliche Zuschüsse für den<br />
Kauf von Automobilen geben, wie zuletzt<br />
2009 in Deutschland während der letzten<br />
Krise. Diesmal allerdings für Elektro- und<br />
Hybridautos. Die Welt braucht Technologiemetalle.<br />
Kommen wir zu dem Metall Rhenium.<br />
Eines der seltensten Elemente über<br />
das Sie hier schon in früheren Ausgaben<br />
berichtet hatten und für das<br />
Sie die neuesten Zahlen aus Toronto<br />
erhalten haben. Wie ist hier die Entwicklung<br />
bisher verlaufen und was ist<br />
in Zukunft zu erwarten?<br />
Rhenium teilt mit Silber scheinbar ein<br />
Schicksal. Die Mehrheit der Analysten<br />
erwartet seit Jahren hier einen großen<br />
Preisausbruch nach oben, aber er kommt<br />
nicht.<br />
Unter den Technologiemetallen gibt es<br />
nur einige wenige, die vom Trendwechsel<br />
noch gar nicht profitieren konnten.<br />
Rhenium gehört dazu. Erst ging es zehn<br />
Jahre mit den Preisen bergab und seit<br />
einem Jahr sehen wir auf Dollarbasis eine<br />
Nulllinie auf niedrigem Niveau. Es passiert<br />
nichts, obwohl ja die Produktionskosten<br />
alleine auf Grund der gestiegenen Energiepreise<br />
schon deutlich angezogen sein<br />
müssten. Diese wurden aber an die Verbraucher<br />
bisher nicht weitergereicht. Der<br />
Kostendruck ging alleine zu Lasten der<br />
Hersteller und deren Margen. Da hatte ich<br />
anderes erwartet und war dementsprechend<br />
gespannt auf die neuesten Zahlen,<br />
die in Toronto vorgestellt wurden.<br />
Andreas Kroll,<br />
Rohstoff-Experte von<br />
Noble Elements<br />
auf den Markt bringen. Insgesamt beträgt<br />
das Angebot also um die 80 Tonnen.<br />
Betrachten wir nun die Nachfrage: Der<br />
größte Bedarf kommt aus der Flugzeugindustrie<br />
und hier steigt die Nachfrage rasant<br />
an, da für die Turbinen der neuesten<br />
Generation mehr Rhenium verbraucht<br />
wird als bei früheren Modellen. Bereits in<br />
zwei bis drei Jahren könnte die Nachfrage<br />
bei insgesamt über 100 Tonnen jährlich<br />
liegen. Dieser Verbrauch ist mit vorhandener<br />
Lagerware nicht zu decken. Ich<br />
bleibe bei meiner Position diesem Element<br />
gegenüber: Es ist derzeit, bezogen auf<br />
den Preis, vielleicht das unterbewertetste<br />
Metall überhaupt. Echte Knappheit droht<br />
und mit Preissprüngen muss jederzeit gerechnet<br />
werden.<br />
Wie kann man in Rhenium investieren?<br />
Nur physisch bei einem Händler Ihres Vertrauens.<br />
Aber Achtung, beim Kauf kann<br />
man auch viel falsch machen. Man sollte<br />
im besten Fall komplette Chargen kaufen,<br />
da gibt es gute Rabatte und der Wiederverkauf<br />
an die Industrie ist unproblematisch.<br />
Fragen Sie Ihren Händler, ob er auch<br />
die nötigen Industriekontakte hat und beachten<br />
Sie die teilweise erheblichen Unterschiede<br />
bei den Lagerkosten.<br />
Was können Investoren machen, die<br />
nicht das nötige Kleingeld haben um<br />
ganze Chargen aufzukaufen?<br />
Die sollten darauf achten, dass ihr Händler<br />
mit einem entsprechenden Lagerkonzept<br />
die Ansprüche der Industrie erfüllen und<br />
intern die Chargen zusammenhalten. Es<br />
gibt aber mittlerweile auch Produktanbieter,<br />
die monatliche Kaufbeträge akzeptieren.<br />
Oft schon ab 50 Euro.<br />
Vielen Dank für das Interview.<br />
Anmerkung der Redaktion: Zwei Tage<br />
nach dem Interview ist der Rheniumpreis<br />
international um 16 % gestiegen!<br />
Kurz zu den Fakten. Die Primärproduktion<br />
bei Rhenium beträgt etwa 52 Tonnen pro<br />
Jahr. Aus Rückflüssen und Recycling stehen<br />
weitere 22 Tonnen jährlich zur Verfügung.<br />
Die Firma Codelco wird zukünftig<br />
etwa sechs bis sieben Tonnen zusätzlich<br />
Rohstoffe sind gegenüber Aktien weiterhin unterbewertet - Kaufsignal für Rohstoffe!<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong> 25
Investment<br />
<strong>Sachwert</strong>e<br />
Mehrwerte durch<br />
<strong>Sachwert</strong>e<br />
Sinnvoll und nachhaltig anlegen,<br />
Thomas Hennings erklärt wie.<br />
sadf<br />
Der Anlagemarkt wirkt augenscheinlich<br />
aktuell wirrer denn je für Kunden und<br />
auch für Berater. Die Finanzwelt dreht<br />
sich unaufhörlich in rasender Geschwindigkeit,<br />
zum Teil abstruse Gesetzesänderungen<br />
beinhalten immer wieder<br />
neue Herausforderungen für große Finanzhäuser<br />
als aber auch für kleine Finanzberatungsunternehmen.<br />
Dem Verbraucherschutz<br />
sei Dank, das ist m.E.<br />
überwiegend Humbug vom feinsten. Die<br />
Hochfinanz verspielte sich, die kleinen<br />
Erdenbürger müssen es „ausbaden“.<br />
Aufgeben? Den großen Institutionen<br />
vielleicht das gesamte Kundenklientel<br />
der Republik überlassen, damit hier<br />
überwiegend unrentable Massenprodukte<br />
weiter verkauft werden? Nein, es<br />
gibt sie noch, die Menschen, die mit offenen<br />
Augen und Ohren, sowie mit entsprechender<br />
Qualität ausgestattet, den<br />
Kunden helfen Altersarmut zu vermeiden,<br />
sowie Vermögen aufzubauen und<br />
vor allem sinnvoll zu sichern. Grundsätzlich<br />
unterscheiden wir in Deutschland<br />
drei Anlegertypen. Es gibt die „Privatanleger“,<br />
die vermögenden Anleger<br />
(die sog. „ semiprofessioneller Anleger“)<br />
und die institutionellen Anleger.<br />
Die Privatanleger sparen mit kleineren<br />
Anlagebeiträgen ab z.B. 2.500 Euro<br />
oder monatlichen Sparbeiträgen ab 50,-<br />
Euro hauptsächlich in sog. Standardbzw.<br />
Massenprodukte. Das sind z.B.<br />
die unrentablen Riester Renten, private<br />
Rentenversicherungen oder auch Kapi-<br />
Bild: Depositphotos/ rrraum, scanrail, Hennings: privat<br />
26<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong>
Investment<br />
<strong>Sachwert</strong>e<br />
Bild: Depositphotos/ Wall Street_AndreaA.<br />
tallebensversicherungen, Bausparverträge,<br />
Banksparpläne u.v.m.! Rendite,<br />
Inflation, Besteuerungsthemen werden<br />
selten bis gar nicht diskutiert oder nachgefragt.<br />
Das schmälert die Ergebnisse<br />
dieser Anleger auch nochmal enorm<br />
nach unten. Vermögende Anleger, z.B.<br />
ab ca. 250.000 Euro Anlagevolumen<br />
und monatlichen Sparraten ab 1.000 €<br />
aufwärts erhalten i.d.R. spezielle Anlageprodukte<br />
(Rabatte, Vergünstigen on<br />
Top) von Finanzhäusern. Institutionelle<br />
Anleger, das sind hauptsachlich Banken,<br />
großen Pensions- und Unterstützungskassen,<br />
Versicherungen und Stiftungen.<br />
Diese investieren ab z.B. erst ab 5 Mio.<br />
Euro aufwärts. Diese Institutionen erhalten<br />
maßgefertigte Produkte unter Ausschluss<br />
der Öffentlichkeit. Interessanterweise<br />
sind diese Institutionen oftmals<br />
Initiatoren oder „Produktentwickler“<br />
der o.g. Standard- bzw. Massenprodukte<br />
für Privatanleger und müssen<br />
schon deshalb ein Mehrfaches der dort<br />
gezahlten Rendite erwirtschaften. Worin<br />
liegt der hauptsächliche Unterschied der<br />
drei Anlegergruppen, was die Inhalte<br />
der Produktlösungen anbelangt? Richtig,<br />
die Masse wird mit sog. Geldwerten<br />
regelrecht „abgespeist“ und muss ich<br />
nach Berücksichtigung von Kaufkraftverlusten<br />
sogar mit Minusrenditen<br />
zufrieden geben. Nominale, nicht garantierte<br />
(obwohl suggeriert durch Banken<br />
und Versicherungen), Minizinsen<br />
erfreuen sich bei der Masse der uninformierten<br />
Verbraucher immer noch an<br />
Beliebtheit. Man kennt die alternativen<br />
zu wenig,…noch. Die vermögenden<br />
und institutionellen Anleger investieren<br />
im Gegensatz zu den Privatanlegern in<br />
gescheite <strong>Sachwert</strong>lösungen wie Immobilien,<br />
Grundstücke, Logistik,<br />
Infrastruktur,<br />
Rohstoffe,<br />
Aktien,<br />
Edelmetalle<br />
u.ä.<br />
Diese<br />
werden intern entsprechend auch gestreut,<br />
so das Schwankungen oder ggfls.<br />
auch Ausfälle mehr als kompensiert werden.<br />
Auch wird hier fast immer direkt in<br />
den Wirtschaftskreislauf investiert und<br />
nicht indirekt. Man partizipiert direkt an<br />
der breiten Wertschöpfungskette. Diese<br />
Anlegerklientel ist nicht unbedingt intelligenter<br />
im Bereich der Geld- und Kapitalanlagen<br />
als andere. Nein, aber die<br />
Klientel nimmt sich Zeit für die Anlagenund<br />
Assetklassenauswahl. Sie denkt<br />
über den Tellerrand hinaus und lässt sich<br />
nicht von Banken/Versicherungsbroschüren<br />
oder „stumpfsinnigen“ Werbeinformationen<br />
beeinflussen. Auch Anleger<br />
mit geringeren Vermögenswerten<br />
können die Anlagelösungen der vermögenden<br />
und institutionellen Investoren<br />
oftmals sehr gut nachbilden. Man muss<br />
sich aber 1.) um seine Geld und Kapitalanlagen<br />
auch kümmern und 2.) sich<br />
die richtigen Informationen einholen 3.)<br />
den gesunden Menschenverstand einschalten!<br />
Mache es wie die „Großen“.<br />
Kopiere mit Verstand und Hingabe, da<br />
es sich um Dein eigenes Vermögen handelt.<br />
Vermögen aufbauen, dann Werte<br />
sichern und je nach Größenordnung<br />
auch Vermögenswerte auf die nächste<br />
Generation (Kinder, Enkel etc.) sinnvoll<br />
und auch nachhaltig übertragen. Diese<br />
Möglichkeiten sind ausnahmslos nur<br />
mit überproportionalen Anteilen von<br />
<strong>Sachwert</strong>en möglich. Das ist es, was die<br />
vermögenden und institutionellen Anleger<br />
von der Masse der „Mainstreamkunden“<br />
unterscheidet, Mehrwerte durch<br />
<strong>Sachwert</strong>e.<br />
asdf<br />
Thomas Hennings ist Experte ist Sach-<br />
für<br />
<strong>Sachwert</strong>lösungen Experte und und Inhaber Makroökonomie.<br />
vom <strong>Sachwert</strong>-Center<br />
Er ist Inhaber des<br />
<strong>Sachwert</strong>-Center Bremen Bremen.<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong> 27
Immobilien<br />
Die neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung<br />
Eine Schlangengrube für Immobilienmakler,<br />
WEG- und Miethausverwalter<br />
Bilder: Depostiphotos/ IgorVetushko<br />
Am 25.05.<strong>2018</strong> tritt die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung<br />
(DSGVO)<br />
europa weit in Kraft – und zwar für alle<br />
Unternehmer, gleich welcher Branche<br />
oder Größe!<br />
Durften sich kürzlich Immobilienmakler<br />
über die Erleichterungen bei der Identifizierung<br />
ihrer Vertragspartner nach dem<br />
Geldwäschegesetz freuen, so wird sie die<br />
DSGVO schockieren. Schlimmer konnte<br />
es nicht mehr kommen. Die neuen<br />
datenschutzrechtlichen Bestimmungen<br />
haben gravierenden Auswirkungen den<br />
beruflichen Alltag. Sie kann zu Recht als<br />
„Schlangengrube“ bezeichnet werden.<br />
Man kann nämlich nur alles falsch machen,<br />
wenn man die missachtet.<br />
Es wird Sie wenig trösten, dass große Organisationen<br />
wie Banken, Versicherungen<br />
oder Ärztekammern sich schon seit Monaten,<br />
wenn nicht sogar schon seit Jahren,<br />
auf die Integrierung der neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung<br />
(DSGVO) und<br />
ihre Abläufe vorbereiten. Das verschlingt<br />
Millionen!<br />
Zum Glück sind die von Immobilienunternehmern<br />
zu verarbeitenden und<br />
damit auch gespeicherten Daten bei<br />
weitem nicht so umfangreich. Dies<br />
entbindet sie aber keineswegs von der<br />
Pflicht, die DSGVO zu kennen, ihre Formulare,<br />
ihre Webseite sowie ihre innere<br />
Organisation anzupassen. Nach der<br />
Umstellung auf eine gesetzeskonforme<br />
Erhebung und Speicherung der Daten<br />
sowie die Aktualisierung der Formulare<br />
und Webseiten wird in den Immobilienunternehmen<br />
der größte personelle wie<br />
auch finanzielle Aufwand in der Implementierung<br />
des Datenschutzes und die<br />
Anpassung der betrieblichen Abläufe<br />
bestehen.<br />
Obwohl oder gerade weil viele Bürger<br />
recht freizügig mit ihren persönlichen<br />
Daten umgehen, will der Gesetzgeber<br />
sie und ihre Daten besser schützen. Nur<br />
dem Bürger selbst soll es vorbehalten<br />
sein, darüber zu entscheiden, ob und<br />
welche seiner persönlichen Daten er<br />
freigibt.<br />
Die Regierenden haben sich mächtig ins<br />
Zeug gelegt, um dem Bürger den größtmöglichen<br />
Schutz zukommen zu lassen.<br />
Eindrucksvoll belegt dies der Umfang<br />
der Verordnung des Europäischen Parlaments.<br />
Sie allein umfasst 260 Seiten!<br />
Der GDD-Ratgeber zum Datenschutz im<br />
Unternehmen 229 Seiten, der über das<br />
Verhalten bei Datenpannen 88 Seiten und<br />
das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)<br />
nochmal 38 Seiten. Insgesamt sind es<br />
gut und gerne mehr als 500 Seiten, die<br />
man zu studieren hat, will man einen<br />
Gesamtüberblick über die neuen gesetzlichen<br />
Bestimmungen erhalten.<br />
Der Gesetzgeber verlangt, dass „Geldbußen<br />
in jedem Einzelfall wirksam, verhältnismäßig<br />
und abschreckend sind!“ In der Tat<br />
ist es erschreckend, wie hoch die Geldbußen<br />
sein können. Nach dem Bundesdatenschutzgesetz<br />
(BDSG) können Verstöße von<br />
50.000 bis 300.000 €, nach der DSGVO<br />
sogar mit bis zu 20 Millionen geahndet<br />
werden. Es ist daher dringend anzuraten,<br />
sich mit den ab 25.05.<strong>2018</strong> gültigen Datenschutzbestimmungen<br />
zu beschäftigen.<br />
In dem soeben erschienen Buch<br />
„Anforderungen an den Datenschutz<br />
in Immobilienunternehmen“ wird das<br />
Wesentliche aus Sicht des Immobilienunternehmers<br />
zusammengefasst. Der<br />
BVFI hat sich als Berufsverband finanziell<br />
an der Erstellung des Buches beteiligt,<br />
so dass es allen, ob Mitglied oder nicht,<br />
kostenlos zur Verfügung gestellt werden<br />
kann. Es wird lediglich eine Versandkostenpauschale<br />
von 6,95 € erhoben. Das<br />
Buch kann hier bestellt werden:<br />
www.immobilienfachverlag.de/<br />
sonderausgabe<br />
Helge Ziegler<br />
ist Dipl. Wirtschaftsjurist<br />
(FH) und Präsident des<br />
BVFI - Bundesverband für<br />
die Immobilienwirtschaft<br />
Bild: Ziegler<br />
28<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong>
Neue Immobilien-Anleihe<br />
an Börse München<br />
<strong>Sachwert</strong> Capital Management GmbH stellt neues Produkt mit<br />
weiterentwickeltem Anlegerschutz vor.<br />
Investment<br />
Etwas Geduld mussten die Anleger aufbringen:<br />
seit 20.04.<strong>2018</strong> kann nun investiert<br />
werden. Damit hat der Initiator<br />
<strong>Sachwert</strong> Capital Management GmbH<br />
aus Bayreuth Wort gehalten, als er eine<br />
Fortsetzung der bewährten Anlagestrategie<br />
mit Wohnimmobilien im Herbst<br />
ankündigte. Das German Real Estate ETP<br />
(ISIN: DE000A19XLE6) strebt eine jährliche<br />
Rendite von 5,00% bis 7,00% an,<br />
was mit den erzielten 6,75% p.a. im Vorgängerprodukt<br />
auch erreicht wurde. Die<br />
Emittentin der Immobilien-Anleihe ist eine<br />
unabhängige Gesellschaft, die ausschließlich<br />
für die Verwaltung des German Real<br />
Estate ETP tätig ist. Die Verwahrung der<br />
Anteile erfolgt in<br />
Deutschland. Mit dem<br />
Bankhaus Neelmeyer<br />
AG in Bremen wurde<br />
eine der ältesten und<br />
renommiertesten Privatbanken<br />
Deutschlands<br />
als Zahlstelle<br />
und depotführendes<br />
Institut ausgewählt.<br />
Das neue Produkt ist eine deutliche<br />
Weiter entwicklung in puncto Ausgestaltung<br />
und Anlegerschutz. Die Immobilien-Anleihe,<br />
die nach deutschem Recht<br />
begeben wurde, erfüllt die neuesten<br />
Transparenzkriterien. Neu ist auch, dass<br />
anders als beim Vorgängerprodukt eine<br />
Investitionsbeispiel<br />
in Magdeburg<br />
„Das German Real Estate ETP<br />
ist die Weiterführung unserer<br />
bewährten Strategie nach<br />
neuesten Transparenzkriterien.<br />
Durch qualitätätsorientierte<br />
Investitionen wird eine Rendite<br />
von 5% bis 7% angestrebt.“<br />
Matthias Schmidt, Geschäftsführer der<br />
<strong>Sachwert</strong> Capital Management GmbH<br />
jährliche Ausschüttung von mindestens<br />
drei Prozent erfolgen muss. Erfolgsabhängig<br />
kann diese bis zu 10% betragen. Das<br />
German Real Estate ETP ist an der Börse<br />
München gelistet. Zwischen 09:00 Uhr<br />
und 17:30 Uhr stellt die Emittentin verbindliche<br />
Kurse, zu denen gekauft und<br />
verkauft werden kann. Darüber hinaus<br />
haben Anleger jetzt auch die Möglichkeit<br />
ihre Anteile unter Einhaltung einer Frist zu<br />
kündigen, so dass die Anteile mit 100 %<br />
Kurswert zurückgezahlt werden können.<br />
Des Weiteren werden die Anlegergelder<br />
ähnlich wie ein Fonds (Sondervermögen)<br />
verwaltet. Das Management darf nur immobilienorientiert<br />
gemäß Wertpapierprospekt<br />
investieren.<br />
Anders als die Immobilienfonds<br />
großer Anbieter,<br />
die ihre hohen<br />
Liquiditätszuflüsse de<br />
facto nur in Groß-,<br />
Gewerbe- und Spezialimmobilien<br />
unterbringen<br />
können, investiert<br />
das German Real<br />
Estate ETP in marktgängige Wohnimmobilien.<br />
Ein Privileg von Spezialisten wie die<br />
<strong>Sachwert</strong> Capital Management GmbH,<br />
denn Wohnimmobilien-Portfolios bieten<br />
erfahrungsgemäß eine höhere Stabilität<br />
und Konjunkturunabhängigkeit. Das Management<br />
setzt auf Nachhaltigkeit, Qualität<br />
und Substanz.<br />
Im Fokus stehen<br />
Städte ab 20.000<br />
Einwohnern in den<br />
deutschen Metropolregionen<br />
und<br />
Mittelzentren. Großstädte<br />
z.B. Berlin,<br />
Hamburg, Frankfurt,<br />
Köln, München und<br />
Stuttgart werden dagegen<br />
gemieden.<br />
Zielgruppe der<br />
Immo bilien-Anleihe<br />
sind Privatanleger sowie<br />
langfristig orientierte<br />
Anleger wie<br />
Stiftungen und Pensionseinrichtungen.<br />
Investitionsbeispiel<br />
in Dresden<br />
Das Management strebt weiterhin eine<br />
breite Streuung an, um auch in Zukunft<br />
keine Abhängigkeiten von Großanlegern<br />
einzugehen. Die Mindestanlage beträgt<br />
1.000 € - der Anlage betrag muss durch<br />
10 teilbar sein. Als Anleihe können Orders<br />
nur betragsmäßig in Euro erteilt werden.<br />
Der Kurs wird in Prozent ausgewiesen<br />
(Prozentnotiz). Ausführliche Informationen<br />
bietet die Emittentin auf ihrer<br />
Internetseite an, auf der auch Wertpapierprospekt<br />
und Zeichnungsschein heruntergeladen<br />
werden können. Der einfachste<br />
Weg für einen Kauf ist aber die<br />
Order bei der eigenen depotführenden<br />
Bank. Innerhalb der Handelszeiten werden<br />
die Orders von einem Kursmakler an<br />
der Börse München ausgeführt.<br />
Name<br />
Typ<br />
WKN/<br />
ISIN<br />
Handel<br />
www.gre-etp.de<br />
German Real Estate ETP<br />
Immobilien-Anleihe nach<br />
deutschem Recht<br />
A19 XLE /<br />
DE000A19XLE6<br />
Börse München<br />
Bilder: <strong>Sachwert</strong> Capital Management GmbH<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong> 29
Immobilien<br />
Ferienimmobilien kaufen<br />
Was Sie beim Kauf im In- und Ausland<br />
beachten sollten<br />
Von Martina Schäfer<br />
Bild: Depositphotos/Goodluz<br />
Sommer, Sonne, Urlaubszeit, mal raus<br />
aus dem Alltagstrott, neue Erfahrungen<br />
sammeln. Dazu gehört für viele auch, zu<br />
verreisen. Etwa 58 Prozent der Bundesbürger,<br />
nämlich 54,1 Millionen, verreisten<br />
laut der von der Stiftung für Zukunftsfragen<br />
erstellten „Tourismusanalyse 2017“<br />
für mindestens fünf Tage. Im Durchschnitt<br />
dauerte eine Urlaubsreise 13 Tage. 1200<br />
Euro pro Person ließen sich die Reisenden<br />
den Jahreshaupturlaub kosten. Aufgrund<br />
der politischen Geschehnisse in den letzten<br />
Jahren ging der Trend bei den deutschen<br />
Urlaubern dazu, eher im europäischen<br />
Ausland oder im deutschsprachigen Raum<br />
Erholung zu suchen. 33 Prozent erholten<br />
sich innerhalb der deutschen Grenzen,<br />
neun Prozent urlaubten in Bayern, siebeneinhalb<br />
Prozent genossen die Reize Mecklenburg-Vorpommerns.<br />
Jeden siebten<br />
Deutschen zog es nach Spanien, danach<br />
folgten Italien und Österreich als beliebteste<br />
EU-Urlaubsländer. Daneben reisten<br />
13,1 Prozent in ferne Länder wie China,<br />
die Karibik, Sri Lanka oder die Malediven.<br />
Die Prognosen für <strong>2018</strong> sehen ähnlich aus<br />
mit Aussichten auf leichte Zuwächse.<br />
Doch egal ob das Ziel Nordseeinsel,<br />
Großstadt, Alpendorf oder Mittelmeerküste<br />
heißt, wer nicht zu Hause logiert,<br />
braucht eine Unterkunft in der Fremde.<br />
So nächtigten laut Statista im letzten Jahr<br />
48 Prozent der Urlauber in Hotels und<br />
Gasthöfen, 25 Prozent mieteten sich eine<br />
Ferienwohnung oder ein Ferienhaus und<br />
sechs Prozent campten. Hier wird es für<br />
Investoren interessant. Warum nicht in<br />
Ferienimmobilien investieren, wenn doch<br />
über 13 Millionen Deutsche als Bleibe für<br />
Urlaubszeit eine Wohnung oder ein Ferienhaus<br />
bevorzugen?<br />
Was muss ich beim Kauf beachten?<br />
Keinesfalls sollten Sie sich in urlaubsentspannter<br />
Begeisterung am Ferienort von<br />
einem Makler ansprechen lassen. Es gilt,<br />
wie für alle Immobilien, den Kauf kühl<br />
zu überlegen und durchzurechnen. Beziehen<br />
Sie neben den landesüblichen<br />
Erwerbsnebenkosten großzügig Renovierungskosten,<br />
Ausstattung, Objektpflege,<br />
30<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong>
Immobilien<br />
Das eigene Ferienhaus -<br />
ein Zuhause in der Fremde.<br />
Juwelier • Gold • Leihhaus • Moneyservice<br />
eventuell eine professionelle Vermittlungsagentur<br />
für Feriengäste, sowie mangelnde<br />
Mietauslastung und Mietausfälle<br />
in Ihre Gesamtrechnung mit ein. Stellen<br />
Sie die Finanzierung sicher, bevor Sie den<br />
Kaufvertrag unterschreiben.<br />
Lage und Erreichbarkeit sind Trumpf<br />
Auch für eine Ferienimmobilie gilt es, die<br />
Lage unter die Lupe zu nehmen. Unverbaubar<br />
schöne Aussicht, Strandnähe,<br />
Natur und attraktive Freizeitangebote im<br />
Umfeld machen nicht alles aus. Sie sollten<br />
sich auch fragen, wie gut die Verkehrsanbindung<br />
ist und ob Sie eine Immobilie,<br />
die recht weit von Ihrem Wohnort gelegen<br />
ist, auch aufwandsarm pflegen und<br />
verwalten können. Das gilt insbesondere<br />
dann, wenn Sie die Immobilie nicht<br />
nur zur Eigennutzung, sondern auch zur<br />
Fremdvermietung anschaffen möchten.<br />
Wenn Sie nicht vorhaben,<br />
Ihren Geldbeutel<br />
durch Fremdvermietung<br />
finanziell zu entlasten,<br />
müssen nur Sie selbst<br />
in die Lage verliebt sein,<br />
und sei das Häuschen<br />
nur über einen stundenlangen<br />
Fußmarsch durch<br />
abgelegene Bergtäler<br />
erreichbar. Für eine gute<br />
Auslastung mit Fremdnutzern<br />
ist jedoch eine<br />
attraktive Strandlage<br />
in einer bekannten Urlaubsregion oder<br />
Skipistennähe sowie gut ausgebaute Verkehrswege<br />
ein Muss. Natürlich wird sich<br />
das im Kaufpreis bemerkbar machen, allerdings<br />
auch in der Auslastung und den<br />
ansetzbaren Mietpreisen.<br />
Wenn Sie vorhaben, die Immobilie als<br />
Alterswohnsitz zu erwerben, sollten Sie<br />
beim Kauf bedenken, dass ein per Holzofen<br />
beheiztes Blockhaus in Norwegen<br />
oder ein am Ballermann in Mallorca gelegenes<br />
Appartement den Fähigkeiten und<br />
Bedürfnissen im Seniorenalter vielleicht<br />
nicht gerecht wird.<br />
Wollen Sie nur ein Grundstück erwerben,<br />
um Ihr Traumhäuschen darauf zu bauen,<br />
Auch wenn Sie sich<br />
in einen Urlaubsort<br />
verliebt haben,<br />
sollten Sie den Kauf<br />
von Ferien immobilien<br />
kühl und um fassend<br />
kalkulieren.<br />
beachten Sie die örtlichen Küstenschutzzonen,<br />
eventuell vorhandenes Wegerecht,<br />
Bebauungsgrenzen oder Erbrecht. Bauen<br />
Sie hier, oder erwerben Sie in gutem Glauben<br />
eine dort illegal gebaute Immobilie,<br />
droht Ihnen der staatliche Abriss, teils<br />
ohne Vorwarnung.<br />
Im Ausland läuft manches anders<br />
Apropos Ausland: dort steht der Immobilienkauf<br />
teils auf einer sehr anderen<br />
rechtlichen Grundlage als in Deutschland.<br />
Deshalb ist ein neutraler Übersetzer<br />
unabdingbar, wenn Sie selbst in der<br />
Landessprache nicht verhandlungssicher<br />
sind und dazu zur Kaufabwicklung<br />
ein deutschsprachiger Rechtsanwalt. In<br />
manchen Ländern sind Ausländer nicht<br />
berechtigt, überhaupt Immobilien zu erwerben.<br />
In anderen Ländern, wie Spanien,<br />
gilt schon eine mündliche Zusage als<br />
rechtlich bindender Vertrag.<br />
In der Türkei bedarf<br />
es dazu immerhin<br />
eines formlosen Schriftstücks.<br />
Egal wo, bestehen<br />
Sie auf einen vom<br />
Notar beurkundeten,<br />
schriftlichen Verkauf.<br />
Auch ob die Wohnung<br />
als Ferienwohnung genutzt<br />
und vermietet<br />
werden darf, bedarf in<br />
einigen Ländern einer<br />
offiziellen Widmung.<br />
Kniffelig wird es in Griechenland bei den<br />
Grundstücksgrenzen, da durch das teils<br />
fehlende Kataster keine echte Rechtssicherheit<br />
besteht. In Kroatien wiederrum<br />
gehören Immobilien zum Teil ganzen Familienclans,<br />
deren Oberhaupt dem Verkauf<br />
zustimmen muss, mit ungesicherter<br />
Verbindlichkeit für die Zukunft.<br />
Insgesamt ist der Kauf einer Ferienimmobilie<br />
innerhalb Deutschlands mit weniger<br />
Aufwand und mehr Sicherheit verbunden,<br />
als wenn Sie im Ausland kaufen. Mit<br />
vertrauenswürdigen Vermittlern lässt sich<br />
dort trotzdem ein gutes Geschäft machen,<br />
wenn Sie den zusätzlichen Aufwand und<br />
Herausforderungen nicht scheuen.<br />
SACHWERT MAGAZIN 3/<strong>2018</strong> 31<br />
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