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Wer steht als erste Frau auf allen 14 Achttausendern?

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Pressespiegel: Rückenwind – mit dem Fahrrad 24.000 Kilometer<br />

von Klosterneuburg nach Singapur<br />

Am 03.02.2010 erreichten Katharina Todeschini-Gatt (28) und ihr Mann Sandro Todeschini<br />

(35) <strong>auf</strong> den Tag genau 13 Monate nach ihrer Abreise aus Klosterneuburg ihr Ziel Singapur.<br />

Das ungewöhnliche an dieser Reise war, dass die Tirolerin und der Niederösterreicher die<br />

knapp über 24.000 Kilometer und 137.000 Höhenmeter quer durch Osteuropa und Asien in<br />

insgesamt 21 Ländern ausnahmslos <strong>auf</strong> dem Fahrrad zurücklegten. Dabei stand aber nicht<br />

der sportliche Aspekt des Radfahrens im Vordergrund, sondern hat der Kontakt mit<br />

unzähligen Menschen aus den verschiedensten Kulturkreisen das Abenteuer geprägt.<br />

Verschneite Passquerungen im über 4.000 Meter hohen Pamirgebirge in Tadschikistan,<br />

Sandstürme in den weiten Wüsten von Chinas Westen, tropische Regengüsse in<br />

Südostasien sowie chaotischer Verkehr in Großstädten wie Teheran – größer hätten auch<br />

die landschaftlichen Kontraste der durchreisten Gebiete kaum sein können.<br />

Nach ihrer Rückkehr berichteten einige Medien über die außergewöhnlichen Erfahrungen<br />

der beiden Weltreisenden, die sie in Form einer Multimedia Präsentation einem<br />

interessierten Publikum zugänglich machen wollen. Der Pressetext sowie die angeführten<br />

Berichte in Printmedien sind beigefügt.<br />

17.02.2010 Bezirksblätter Tulln/Klosterneuburg - Ehepaar <strong>auf</strong> vier Rädern<br />

20.02.2010 ORF Radio Tirol - Interview mit Christoph Rohrbacher<br />

13.03.2010 Tiroler Tageszeitung - Immer der Lenkstange nach<br />

<strong>14</strong>.04.2010 6020 - Sattelfest – 24.000 Kilometer <strong>auf</strong> dem Fahrrad von Österreich nach Singapur<br />

21.05.2010 ORF 2 - Interview mit Martin Ferdiny im Rahmen der Sendung “Heute in Österreich“<br />

10.06.2010 ORF 2 - Studiogäste in der Talk-show 'Barbara Karlich Show', Thema: “Ich fahre<br />

nicht fort – daheim ist es doch am schönsten!“<br />

09 / 2010 Biking:Vienna – Titel <strong>steht</strong> noch nicht fest<br />

Auf der Reise berichteten die beiden monatlich in den Magazinen “6020“ bzw. “WEST“, diese<br />

Berichte befinden sich <strong>auf</strong> der Webseite www.horizontreisen.at/rueckenwind<br />

10.02.2009 WEST - Die Donau – das verbindende blaue Band Osteuropas<br />

08.03.2009 WEST - Türkei – Tee mit Blick <strong>auf</strong>s Schwarze Meer<br />

06.04.2009 WEST - Kaukasus – geschichtsträchtige Region vor imposanter Bergkulisse<br />

05.05.2009 WEST - Iran – mehr <strong>als</strong> nur Kopftuch und Klischee<br />

08.06.2009 WEST - Turkmenistan & Usbekistan – Frühling in der Wüste<br />

07.07.2009 WEST - Tadschikistan – Abgeschiedenheit und ethnische Vielfalt am Pamir Highway<br />

07.09.2009 6020 - Westchina – in der Wüste <strong>auf</strong> den Spuren der Seidenstrassen-Karawanen<br />

11.10.2009 6020 - Zentralchina – grüne Weiten und bunte Gebetsfahnen im Osten Tibets<br />

16.11.2009 6020 - Laos – Land des Lächelns<br />

10.12.2009 6020 - Kambodscha – Zwischen Zuckerpalmen und Tempeln<br />

08.03.2010 6020 - Ende einer Reise – von Thailand über Malaysien bis Singapur<br />

Im Vorfeld der Reise erschienen folgende Berichte, welche ebenfalls <strong>auf</strong> der Webseite<br />

nachgelesen werden können:<br />

<strong>14</strong>.01.2009 Bezirksjournal - Eine Radtour nach Singapur<br />

08.01.2009 NÖN - Junges Ehepaar radelt bis in das ferne Singapur<br />

02.01.2009 Wiener Zeitung - Denn sie haben Rückenwind...<br />

<strong>14</strong>.12.2009 WEST - Abenteuer <strong>auf</strong> zwei Rädern<br />

Weitere Informationen und Rückfragen<br />

Katharina und Sandro Todeschini<br />

0650 2005 654<br />

www.horizontreisen.at/rueckenwind<br />

sandro.todeschini@gmx.net bzw. katharina.todeschini@gmx.net<br />

RÜCKENWIND 2009 – Katharina und Sandro Todeschini-Gatt


Rückenwind – mit dem Fahrrad 24.000 Kilometer von<br />

Klosterneuburg nach Singapur<br />

Am 03.02.2010 erreichten Katharina Todeschini-Gatt (28) und ihr Mann Sandro<br />

Todeschini (35) <strong>auf</strong> den Tag genau 13 Monate nach ihrer Abreise aus Klosterneuburg<br />

ihr Ziel Singapur. Das ungewöhnliche an dieser Reise war, dass die Tirolerin und der<br />

Niederösterreicher die knapp über 24.000 Kilometer und 137.000 Höhenmeter quer<br />

durch Osteuropa und Asien in insgesamt 21 Ländern ausnahmslos <strong>auf</strong> dem Fahrrad<br />

zurücklegten. Dabei stand aber nicht der sportliche Aspekt des Radfahrens im<br />

Vordergrund, sondern hat der Kontakt mit unzähligen Menschen aus den<br />

verschiedensten Kulturkreisen das Abenteuer geprägt. Verschneite Passquerungen<br />

im über 4.000 Meter hohen Pamirgebirge in Tadschikistan, Sandstürme in den weiten<br />

Wüsten von Chinas Westen, tropische Regengüsse in Südostasien sowie chaotischer<br />

Verkehr in Großstädten wie Teheran – größer hätten die landschaftlichen Kontraste<br />

der durchreisten Gebiete kaum sein können.<br />

“Mit dieser Reise, die wir “Rückenwind 2009“ get<strong>auf</strong>t haben, haben wir den Traum vom<br />

individuellen Reisen <strong>auf</strong> ungewöhnlichen Wegen umgesetzt, den die meisten Menschen<br />

irgendwo verborgen in sich tragen, aber aus unterschiedlichsten Gründen nicht umsetzen<br />

können.” erklärt Sandro Todeschini. Nicht selten waren die beiden Radfahrer mit<br />

verständnislosen Blicken und der Frage konfrontiert, warum sie gerade so eine<br />

anstrengende Reiseform für ihr Vorhaben gewählt haben. Spätestens am Ende der Reise ist<br />

aber klar geworden, dass die Entscheidung für das Fahrrad die richtige war. “Das Reisen mit<br />

Rad und Zelt hat uns eine fast unendliche Freiheit und Unabhängigkeit geboten und<br />

Gelegenheiten geschaffen durch das langsame Fortkommen mit der lokalen Bevölkerung in<br />

Kontakt zu treten und der Natur besonders nahe zu sein.” ergänzt Katharina Todeschini-<br />

Gatt.<br />

Die Route war so ausgelegt, dass sie durch möglichst viele interessante Orte und großartige<br />

Landschaften führt, aktuelle Krisenherde aber gemieden werden sollten. Von Klosterneuburg<br />

aus folgten die beiden Radfahrer bei tief winterlichen Temperaturen im Jänner 2009 dem<br />

L<strong>auf</strong> der Donau bis zu ihrer Mündung ins Schwarze Meer.<br />

In mildem Klima reisten die Abenteurer an der türkischen Schwarzmeerküste bis nach<br />

Georgien. Über Aserbaidschan erreichten sie entlang des Kaspischen Meeres den Iran. Dort<br />

versuchten sie unter anderem <strong>auf</strong> Skiern den höchsten Punkt des Landes, den 5.671 Meter<br />

hohen Gipfel des Vulkans Damavend, zu erreichen. Erste Bekanntschaft mit längeren<br />

Wüstenquerungen machten sie in Zentralasien, wo sie durch Turkmenistan und Usbekistan<br />

der historischen Seidenstraße folgten.<br />

In Tadschikistan folgten sie der Grenze Afghanistans und sie querten <strong>auf</strong> dem Pamir<br />

Highway die höchsten Gebirgszüge der ehemaligen Sowjetunion, unmittelbar vorbei am Pik<br />

Lenin. Kashgar stellte das Tor in die unendlichen Weiten Chinas dar. Die ursprünglich<br />

geplante Route durch Tibet musste <strong>auf</strong>grund der jüngsten Reiserestriktionen für<br />

Individualtouristen geändert werden und die Durchquerung der Wüsten Taklamakan und<br />

Gobi im Hochsommer war somit unumgänglich. Plötzlich <strong>auf</strong>flammende ethnische Unruhen<br />

in Westchina machten diesen Streckenabschnitt zu einem der herausforderndsten mit<br />

Tagesetappen bis zu 200 Kilometern bei Temperaturen über 40 Grad im nicht existenten<br />

Schatten und starken Winden.<br />

Durch das zugängliche osttibetische Hochland kamen die Radfahrer in den subtropischen<br />

Südwesten Chinas, bevor sie dem Mekong folgend Laos durchquerten und in Kambodscha<br />

zu den berühmten Tempelanlagen von Angkor Wat gelangten. Über Thailand und Malaysien<br />

erreichten sie schließlich mit Singapur den südlichsten Punkt des eurasiatischen Festlandes<br />

und somit ihr Reiseziel.<br />

Rückenwind hatten die beiden übrigens an 55 Tagen.<br />

RÜCKENWIND 2009 – Katharina und Sandro Todeschini-Gatt, 03.02.2010 Seite 1 / 2


Die Reiseroute<br />

Zeltplatz am Fuße des Muztagh Ata Unterwegs in der Wüste Gobi Einsamkeit im Pamir Tadschikistans<br />

Weitere Informationen und Rückfragen<br />

www.horizontreisen.at/rueckenwind<br />

Sandro Todeschini<br />

Katharina Todeschini-Gatt<br />

bis <strong>14</strong>.02.2010 ausschließlich<br />

sandro.todeschini@gmx.net<br />

katharina.todeschini@gmx.net<br />

ab 15.02.2010 zusätzlich<br />

0650 / 2005 654<br />

Die Verwendung von Fotomaterial von der Webseite www.horizontreisen.at/rueckenwind ist<br />

ausschließlich nach Rücksprache bzw. expliziter Freigabe erlaubt.<br />

RÜCKENWIND 2009 – Katharina und Sandro Todeschini-Gatt, 03.02.2010 Seite 2 / 2


P.b.b. 09Z037987M, 6020 innsbruck<br />

Mit den<br />

wichtigsten<br />

TerMinen<br />

von 18.04.–16.05.<br />

2010<br />

134<br />

ausgabe<br />

april 2010<br />

9. Jahrgang<br />

iMMer<br />

graTis.<br />

nie umsonst.<br />

almost<br />

Famous<br />

The Pure geben<br />

nicht <strong>auf</strong><br />

sattel-<br />

fest<br />

24.000 Kilometer <strong>auf</strong> dem Fahrrad<br />

von Österreich nach singapur<br />

Packt die<br />

Badehose ein<br />

Badebetrieb am Lanser see<br />

gesichert<br />

Lichtblick<br />

ein Konkurs und<br />

seine gründe


44<br />

serie<br />

abenteuer<br />

<strong>auf</strong> zwei rädern<br />

in 400 tagen<br />

um die (halbe) welt<br />

im Jänner 2009 brachen<br />

sandro und Katharina<br />

todeschini-Gatt mit<br />

zwei fahrrädern zum<br />

größten abenteuer<br />

ihres Lebens <strong>auf</strong>. nach<br />

13 Monaten und stolzen<br />

24.000 zurückgelegten Kilometern<br />

zwischen Österreich<br />

und singapur kehrten<br />

die beiden ende feber von<br />

ihrer reise zurück. 6020<br />

bat die weitgereisten zum<br />

abschluss-interview.<br />

interview: daniel naschberger<br />

6020: ihr seid über ein Jahr mit dem rad<br />

um die halbe welt gefahren. wie empfindet<br />

ihr eure rückkehr nach Österreich?<br />

Katharina: eigentlich sehr angenehm.<br />

Gegen ende der reise haben wir uns dann<br />

schon sehr <strong>auf</strong> zuhause gefreut, vor allem<br />

<strong>auf</strong> familie, freunde und gewissen Luxus. es<br />

hat schon was, einfach aus dem wasserhahn<br />

trinken zu können und zu wissen, wo man am<br />

abend schlafen wird. natürlich denken wir<br />

zwischendurch auch wehmütig an die tolle<br />

zeit zurück. es ist schon fantastisch, ein Jahr<br />

lang jeden tag etwas neues zu erleben und<br />

diese unglaublichen unterschiede zu sehen.<br />

sandro: <strong>auf</strong> so einer reise ist sehr viel anders<br />

<strong>als</strong> daheim. hier kennen wir die abläufe<br />

und strukturen. es ist schon fein, wenn nicht<br />

alles so ungewiss ist, denn es war im vergangenen<br />

Jahr mitunter schon recht abenteuerlich.<br />

Genau das ist der widerspruch: einerseits<br />

der reiz, täglich neues zu entdecken,<br />

andererseits ist der Mensch ein Gewohnheitstier.<br />

nach 13 Monaten vermisst man die<br />

heimat dann doch.<br />

wie schwierig war es, so lange von familie<br />

und freunden getrennt zu sein?<br />

sandro: wir haben beide unsere eltern<br />

während der reise in teheran getroffen und<br />

dort mit ihnen ein paar wochen verbracht.<br />

außerdem konnten wir über das internet und<br />

unsere website mit freunden und Verwandten<br />

in Kontakt bleiben. so hatten sie nie das<br />

Gefühl, dass wir für ein Jahr komplett verschwunden<br />

sind.<br />

© 6020/rathMayr


Katharina: es fühlt sich jetzt manchmal<br />

an, <strong>als</strong> wären wir gar nicht weg gewesen.<br />

Vielleicht ist ein Jahr sogar zu wenig – ich<br />

glaube nach zwei oder drei Jahren im ausland<br />

ist es bedeutend schwieriger, wieder in<br />

den alltag zurückzukommen. ein Jahr kann<br />

eher <strong>als</strong> langer urlaub betrachtet werden.<br />

ihr habt einen Großteil der reise im freien<br />

verbracht. wie ist es, ständig der natur<br />

ausgesetzt zu sein?<br />

sandro: es war recht schnell selbstverständlich.<br />

in europa wäre es einfach zu teuer<br />

gewesen, jede nacht in einem hotel zu<br />

verbringen. in den wüstengebieten gab es<br />

schlicht keine alternative zum zelt. in den<br />

<strong>erste</strong>n beiden wochen nach der rückkehr<br />

war es merkwürdig, kaum raus zu kommen.<br />

Katharina: da spürt man dann, dass etwas<br />

fehlt und man sich nach frischluft und<br />

bewegung sehnt. <strong>auf</strong> der reise war das toll,<br />

da wir sehr naturverbundene Menschen<br />

und normalerweise auch zuhause sehr aktiv<br />

sind. in tadschikistan oder China haben<br />

wir uns wie ein winziger stein in der riesigen<br />

wüstenlandschaft gefühlt. diese naturnahen<br />

augenblicke werden uns hier sicher abgehen,<br />

wenn wir im büro sitzen.<br />

Könnt ihr ein fahrrad derzeit überhaupt<br />

noch sehen oder habt ihr genug davon?<br />

sandro: nein, <strong>auf</strong> keinen fall. es war seltsam,<br />

nach unserer ankunft in singapur einen<br />

Monat lang nicht am rad zu sitzen. wir<br />

werden weiterhin in der stadt mit dem rad<br />

am weg sein und sicher wieder eine tour<br />

machen – nur weniger lang und nicht in absehbarer<br />

zeit. die reise stand ja nie unter<br />

dem sportlichen aspekt. natürlich war es<br />

eine körperliche Leistung, die manchmal<br />

stark an die Grenzen ging – aber es war nie<br />

eine übertriebene anstrengung, das ausmaß<br />

der strecken war so gewählt, dass es<br />

zu verkraften war. dadurch haben wir es bis<br />

zum letzten tag gerne gemacht.<br />

Katharina: es hat schon auch tage gegeben,<br />

an denen wir gerne durchgeschn<strong>auf</strong>t<br />

haben – vor allem in der wüste. außerdem<br />

sind wir des Öfteren für mehrere tage an einem<br />

ort geblieben und haben uns gefreut,<br />

nicht gleich weiterreisen zu müssen. die räder<br />

waren jedenfalls unser treuer begleiter.<br />

„wenn wir verdreckt<br />

vom rad gestiegen sind,<br />

haben wir authentisch<br />

vermitteln können,<br />

dass nicht jeder<br />

‚westler‘ Millionär ist.“<br />

sie haben durchgehalten und sind immer<br />

noch gut in schuss. die halten noch dreimal<br />

so eine reise aus, wenn es sein muss.<br />

hat es Momente gegeben, in denen ihr an<br />

eure körperlichen Grenzen gestoßen seid?<br />

sandro: es gab eigentlich nur eine situation.<br />

<strong>als</strong> wir in westchina in die unruhen mit<br />

der uigurischen bevölkerung geraten sind,<br />

haben wir nicht gewusst, wie es weitergehen<br />

soll. wir haben uns zwar nie persönlich<br />

bedroht gefühlt, aber doch angst gehabt,<br />

dass unser Visum ausläuft und wir es dort<br />

in der Provinz nicht verlängern können. <strong>als</strong>o<br />

haben wir uns schnell entschlossen, den<br />

kürzesten weg durch die wüste zu nehmen<br />

– und der war 3000 Kilometer lang. wir sind<br />

dann jeden tag extrem früh <strong>auf</strong>gestanden,<br />

die route<br />

Österreich: 81 km<br />

slowakei: 118 km<br />

ungarn: 343 km<br />

Kroatien: 139 km<br />

serbien: 426 km<br />

rumänien: 358 km<br />

bulgarien: 484 km<br />

türkei: 1748 km<br />

Georgien: 561 km<br />

aserbaidschan: 780 km<br />

iran: 1892 km<br />

turkmenistan: 505 km<br />

usbekistan: 832 km<br />

tadschikistan: 1726 km<br />

Kirgistan: 125 km<br />

China: 6674 km<br />

Laos: 2203 km<br />

Kambodscha: 1372 km<br />

thailand: 2323 km<br />

Malaysien: 1290 km<br />

singapur: 38 km<br />

Gesamt: 23.991 km<br />

um gegen halb fünf uhr starten zu können,<br />

und meist bis zum abend gefahren. in der<br />

nacht haben wir bestenfalls vier bis fünf<br />

stunden geschlafen, wenn nicht gerade<br />

ein sandsturm <strong>auf</strong>gekommen ist. in diesen<br />

Momenten haben wir das andauernde <strong>auf</strong>-<br />

und abbauen des zeltes schon verflucht.<br />

Körperlich waren wir da sehr am Limit.<br />

Lernt man <strong>auf</strong> so einer langen reise den<br />

Partner besser kennen, auch wenn man<br />

schon lange zusammen ist?<br />

Katharina: Ganz sicher. wir waren zuvor<br />

schon einmal zwei Monate gemeinsam unterwegs<br />

und das war gewissermaßen ein<br />

test für uns. das hat gut funktioniert und<br />

deshalb sind wir überhaupt erst <strong>auf</strong> die idee<br />

gekommen, so eine lange reise zu unter-<br />

45


46<br />

nehmen. ich glaube, man muss sich schon<br />

sehr sicher sein – denn sich 24 stunden,<br />

sieben tage die woche zu sehen, muss auch<br />

erst mal klappen. wir haben uns sehr gut ergänzt.<br />

wenn es mir nicht gut gegangen ist,<br />

hat mich sandro <strong>auf</strong>gebaut und umgekehrt.<br />

wir sind noch mehr zusammengewachsen<br />

in diesem Jahr und was wir erlebt haben,<br />

kann uns niemand mehr nehmen. Klar hatten<br />

wir auch unsere Meinungsverschiedenheiten,<br />

aber man lernt, noch mehr miteinander<br />

zu reden.<br />

welche Länder würdet ihr sofort wieder<br />

bereisen?<br />

sandro: wir würden sofort wieder in den<br />

iran und nach tadschikistan fahren. der<br />

iran ist ein sehr vielfältiges Land, einerseits<br />

kulturell, andererseits <strong>auf</strong>grund der<br />

bevölkerung. diese ist sehr offen und unglaublich<br />

gastfreundlich – das wird bei uns<br />

leider medial oft ganz anders wahrgenommen.<br />

wir hatten im iran so viel Kontakt zu<br />

den Menschen wie in keinem anderen Land.<br />

Permanent wurden wir zum tee eingeladen<br />

oder uns wurde ein schlafplatz angeboten<br />

und sogar essen aus vorbeifahrenden autos<br />

gereicht. in tadschikistan ist das ähnlich.<br />

dort ist es zusätzlich noch landschaftlich<br />

sehr interessant, mit hohen bergen, weiten<br />

ebenen, sehr viel einsamkeit und einem<br />

abenteuerlichen Charakter. noch dazu ist<br />

es überhaupt nicht touristisch. wenn wir<br />

die frage umdrehen, gibt es aber auch kein<br />

Land, in das wir nicht mehr fahren würden.<br />

wie wird man <strong>als</strong> Österreicher eurer Meinung<br />

nach in der welt gesehen?<br />

sandro: Gerade in zentralasien haben<br />

viele Österreich und vor allem wien gekannt<br />

und einiges darüber gewusst. es wissen<br />

sicher mehr Leute in tadschikistan, wo<br />

Österreich liegt, <strong>als</strong> umgekehrt. Prinzipiell<br />

wurden wir überall sehr positiv <strong>auf</strong>genommen,<br />

die Leute sind sehr interessiert. Viele<br />

wollten fotos von unserer reise oder von<br />

daheim sehen.<br />

Katharina: die meisten Menschen waren<br />

überrascht, dass wir verheiratet sind und<br />

keine Kinder haben, das ist in diesen regionen<br />

sehr ungewöhnlich. Viele glauben,<br />

dass das Leben im westen besser und jeder<br />

reich ist. wenn wir aber verdreckt vom rad<br />

istanbul<br />

die besten<br />

städte<br />

1. rasht, iran<br />

der quirligste bazaar und fischmarkt<br />

2. trat, thailand<br />

der vielfältigste night Market<br />

3. Georgetown, Malaysia<br />

die authentischste Koloni<strong>als</strong>tadt<br />

4. Korla, China<br />

die unbekannteste wüsten-„Klein“stadt<br />

5. battambang, Kambodscha<br />

die unschlagbaren Milkshakes im<br />

„white rose restaurant“<br />

Kambodscha<br />

gestiegen sind, haben wir doch authentisch<br />

vermitteln können, dass nicht jeder „westler“<br />

Millionär ist. wir haben einen guten<br />

zugang zu den Menschen gefunden, weil wir<br />

selbst „low budget“ unterwegs waren und<br />

auch mal am straßenrand gegessen haben.<br />

hat euch diese enorme Gastfreundschaft<br />

verwundert?<br />

sandro: wir hatten das zuvor schon von<br />

anderen reisenden gehört. dass es teilweise<br />

so extrem wie im iran ist, hätten wir uns<br />

aber nie gedacht. dort hätten wir wirklich<br />

jeden tag bei jemand anderem übernachten<br />

iran<br />

außergewöhnliche Mitbringsel<br />

1. silberring eines iranischen Militärpolizisten<br />

2. uigurischer brotstempel aus hühnerfedern<br />

aus dem chinesischen Kashgar<br />

3. Laotisches Klebereiskörbchen aus bambus<br />

4. usbekische Muslimkappe aus samarqand,<br />

geschenkt von einem<br />

vorbeifahrenden autofahrer<br />

5. iranische<br />

Kamelkarawanen-salztasche<br />

tadschikistan<br />

die besten zeltplätze<br />

China<br />

1. yashil Kul, tadschikistan – <strong>auf</strong> 3725m<br />

im Pamirhochland, am ufer des yashil Kul<br />

zwischen yaks und hochlandenten<br />

2. Karakul, China – am ufer des Karakul sees,<br />

mit blick <strong>auf</strong> die 7546m hohen eisgipfel des<br />

Muztagh ata<br />

3. sary tash, Kirgistan – inmitten von endlosen<br />

Grasweiden, Jurten, Pferden und yaks<br />

4. Karakum wüste, turkmenistan – feindselige<br />

sandwüste im farbenfrohen frühlingskleid<br />

5. hat sam Phraya, thailand – menschenleerer,<br />

muschelübersäter traumstrand<br />

können und theoretisch nie im zelt. Mit der<br />

zeit haben wir gelernt, damit umzugehen.<br />

es ist in diesen Ländern nichts besonderes,<br />

sondern teil der islamischen Kultur.<br />

Katharina: Jemanden einzuladen, ist in<br />

zentralasien ins tägliche Leben integriert.<br />

wir wollten uns zwar immer erkenntlich zeigen,<br />

aber es wäre eher eine beleidigung gewesen,<br />

etwas zu bezahlen. erstaunlich war<br />

vor allem eines: Je ärmer die Leute lebten,<br />

desto gastfreundlicher waren sie. so haben<br />

wir gewisse Grundwerte <strong>auf</strong> dieser reise<br />

kennengelernt.<br />

tu


kmenistan<br />

bester zeltplatz nr. 1<br />

yashil Kul<br />

thailand<br />

bester zeltplatz nr. 4<br />

Karakum wüste<br />

das beste<br />

essen<br />

1. tam màak-hung – laotischer grüner,<br />

scharfer Papayasalat<br />

2. tzinchali – georgische teigtaschen, gefüllt<br />

mit fleisch und Koriander<br />

3. abgusht – iranischer „arme-Leute“-eintopf<br />

aus Kichererbsen, erdäpfeln und Lammfleisch<br />

4. shu zai – kurz mit Knoblauch und sojasauce<br />

abgebratene, chinesische „Morning glory“<br />

5. Laghman – handgezogene, zentralasiatische<br />

nudeln in <strong>allen</strong> Variationen<br />

bester zeltplatz nr. 2<br />

Karakul<br />

ist die Mentalität in ost- und südostasien<br />

sehr verschieden zu jener in zentralasien?<br />

Katharina: Ja, eigentlich schon. zentralasien<br />

ist doch überwiegend muslimisch. ab<br />

der chinesischen Grenze gibt es dann zwar<br />

die unterschiedlichsten religionen, aber<br />

der Großteil ist buddhistisch, hinduistisch<br />

oder daoistisch. die haben dort schon eine<br />

andere Mentalität. die Leute sind irrsinnig<br />

freundlich und haben uns auch ständig zugewinkt<br />

– aber das mit den einladungen war<br />

ab China vorbei. Man muss jedoch sagen,<br />

dass den Menschen – besonders in südostasien<br />

– wirklich nie das Lächeln ausgeht.<br />

die<br />

gefährlichsten<br />

situationen<br />

1. zwei geladene, <strong>auf</strong> uns gerichtete Kalaschnikows<br />

einer nächtlichen tadschikischen<br />

Militärpatrouille<br />

2. nahe bekanntschaft mit einer turkmenischen<br />

Vogelspinne in der Karakum wüste<br />

3. autofahrt mit ali durch den Morgenverkehr<br />

des iranischen shiraz<br />

4. befahren und Überqueren der vierspurigen<br />

autobahn bei der einfahrt nach Kuala Lumpur<br />

5. aus dem nichts <strong>auf</strong>kommende sandstürme<br />

in der chinesischen taklamakan-wüste mit<br />

ihrem schmerzhaften stein- und sandpeeling<br />

bester zeltplatz nr. 3<br />

sary tash<br />

bester zeltplatz nr. 5<br />

hat sam Phraya<br />

wie seht ihr jetzt unsere heimische<br />

Mentalität?<br />

sandro: das ist ein enormer unterschied.<br />

Man kommt allerdings schnell wieder in den<br />

rhythmus rein. natürlich stellen wir uns<br />

nun häufiger die frage, warum jemand unfreundlich<br />

reagiert – immerhin haben wir<br />

Menschen getroffen, denen es bedeutend<br />

schlechter geht <strong>als</strong> den meisten hier.<br />

Katharina: es ist ein krasser wechsel. doch<br />

eine Philosophie haben wir mitgenommen:<br />

wenn du mit einem Lächeln hinausgehst, bekommst<br />

du es normalerweise zurück.<br />

© todesChini-Gatt (12)<br />

„unsere räder<br />

halten noch<br />

dreimal so eine<br />

reise aus, wenn<br />

es sein muss“.<br />

was waren die besonderheiten eurer<br />

reise?<br />

Katharina: in <strong>erste</strong>r Linie das freiheitsgefühl,<br />

das man in unserem organisierten<br />

system nicht hat. alles, was wir brauchten,<br />

hatten wir quasi <strong>auf</strong> zwei sättel verteilt, die<br />

natur lag frei vor uns. wir hatten zudem<br />

nie situationen, in denen es uns wirklich<br />

schlecht ging, wir waren nie in Gefahr, wurden<br />

nicht ausgeraubt oder bedroht. wenn<br />

man mit offenem herzen durch die welt<br />

geht, hat man sehr viele positive begegnungen.<br />

wir haben festgestellt, dass die Menschen<br />

grundsätzlich gut sind. Man muss sich<br />

nur öffnen und <strong>auf</strong> etwas einlassen können.<br />

wie sehen nun eure zukunftspläne aus,<br />

auch was reisen betrifft?<br />

Katharina: es war teil unseres Plans,<br />

nach der rückkehr in die firma meines Vaters<br />

einzusteigen. wir sind daher auch nicht<br />

in ein Loch gef<strong>allen</strong>, sondern bereits wieder<br />

mittendrin im arbeitsleben und voller energie,<br />

etwas neues zu beginnen.<br />

sandro: reisen ist für uns mehr <strong>als</strong> ein<br />

hobby, sondern eine gewisse Lebenseinstellung,<br />

die zur Lebenssituation passen muss.<br />

Mit großen reisen ist für heuer jedenfalls<br />

schluss, jetzt sollten wir doch auch Geld verdienen.<br />

irgendwann zieht es uns sicher wieder<br />

weiter weg – ob mit dem rad oder nicht,<br />

werden wir sehen. in dieser form wird es<br />

wohl einmalig bleiben. zwei wochen strandurlaub<br />

werden wir allerdings nie machen.<br />

Vielen dank für das Gespräch. q<br />

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26<br />

Von Irene Rapp<br />

Leben<br />

Innsbruck – Es war in einem<br />

Dorf in der Türkei. Katharina<br />

Todeschini-Gatt und ihr Ehemann<br />

Sandro suchten gerade<br />

nach einem Platz zum Zelteln,<br />

<strong>als</strong> ein älterer Mann <strong>auf</strong> sie<br />

zutrat. „Er sprach uns überraschenderweise<br />

<strong>auf</strong> Deutsch<br />

an und wollte uns zum Tee<br />

einladen“, erzählt die 28-jährige<br />

Innsbruckerin.<br />

Dass Katharina und Sandro<br />

den Mann erst am nächsten<br />

Tag wieder verließen, ergab<br />

sich dann ganz von selbst.<br />

Denn der Türke bot den beiden<br />

Fremden nicht nur an,<br />

bei ihm in seiner bescheidenen<br />

Hütte zu schlafen – „er<br />

tischte uns auch alles <strong>auf</strong>,<br />

was er zum Essen hatte“, erinnert<br />

sich Sandro. Und weil<br />

er <strong>als</strong> Gastarbeiter lange in<br />

Deutschland gearbeitet hatte,<br />

schaltete er für seine Gäste irgendwann<br />

auch noch das TV<br />

an – das dank Schüssel den<br />

Empfang deutscher Sender in<br />

der Türkei ermöglichte.<br />

Eine Geschichte, wie sie die<br />

beiden Österreicher in den<br />

vergangenen 13 Monaten<br />

oft erlebt haben. „Vor allem<br />

in der muslimischen Kultur,<br />

wo Gastfreundschaft großgeschrieben<br />

wird“, sagt der<br />

35-jährige Sandro. Da kam es<br />

zu berührenden zwischenmenschlichen<br />

Begegnungen,<br />

wo die Sprachbarriere wie<br />

beim alten Türken kein Problem<br />

war – und Begegnungen,<br />

wo auch die Englisch- und<br />

Russischkenntnisse nicht<br />

mehr weiterhalfen. „Dann<br />

wurde mit Händen und Füßen<br />

geredet und wenn wir<br />

die Landkarte herausholten,<br />

waren alle sofort begeistert.<br />

Auch wenn sie nicht immer<br />

v<strong>erste</strong>hen haben können,<br />

warum wir solange mit dem<br />

Fahrrad unterwegs sind“,<br />

sagt Katharina. „Kein Wunder,<br />

wenn sich alles <strong>auf</strong> den<br />

Lebenserhalt konzentriert“,<br />

glaubt Sandro eine Erklärung<br />

dafür gefunden zu haben.<br />

Schon vor einiger Zeit hatten<br />

die Tirolerin und der gebürtige<br />

Klosterneuburger beschlossen,<br />

einmal länger mit<br />

dem Rad unterwegs zu sein.<br />

Dass sich das Projekt derart<br />

auswachsen würde, war ursprünglich<br />

allerdings nicht<br />

geplant. „Das hat sich so ergeben<br />

und ging sich auch beruflich<br />

gut aus“, lacht Sandro.<br />

Die nackten Zahlen lassen jedoch<br />

erahnen, was er und Katharina<br />

in den vergangenen 13<br />

Monaten alles bewältigt und<br />

erlebt haben: Start am 3. Jänner<br />

2009 in Klosterneuburg,<br />

66. Jahrgang | Nummer 71 | Samstag, 13. März 2010<br />

Tadschikistan: Unendliche Weiten und die zwei Radfahrer aus Österreich. Fotos: Todeschini<br />

Immer der Lenkstange nach<br />

Die Tausenden Fotos können nur einen Bruchteil der Eindrücke wiedergeben, die Sandro Todeschini und Katharina<br />

Todeschini-Gatt in den vergangenen 13 Monaten gewonnen haben: Die zwei bereisten 21 Länder – mit dem Rad.<br />

Eingeladen von einer Familie in Tadschikistan, die die Landkarte studiert (l.). Rechts die Route der Österreicher von Klosterneuburg nach Singapur.<br />

In Turkmenistan wollten alle <strong>auf</strong>s Bild mit Sandro (l.), in Laos half ein kleiner Bub Katharina beim Radfahren.<br />

Jetzt geht es wieder los: <strong>Wer</strong> <strong>steht</strong> <strong>als</strong><br />

<strong>erste</strong> <strong>Frau</strong> <strong>auf</strong> <strong>allen</strong> <strong>14</strong> <strong>Achttausendern</strong>?<br />

Wien – Seit geraumer Zeit rittert<br />

die weibliche Crème-dela-Crème<br />

der Bergsteigerwelt<br />

um den Rekord „Erste <strong>Frau</strong><br />

<strong>auf</strong> <strong>allen</strong> <strong>14</strong> <strong>Achttausendern</strong>“.<br />

Mit dem Start der Klettersaison<br />

im Himalaya könnte das<br />

„Wettrennen“ in einigen Wochen<br />

zu Ende sein. Die Nase<br />

vorne hat derzeit die Südkoreanerin<br />

Oh Eun-Sun, der nur<br />

noch die Annapurna (8091<br />

Meter) in Nepal fehlt.<br />

Ganz vorne mit dabei ist<br />

auch die Oberösterreicherin<br />

Gerlinde Kaltenbrunner: Die<br />

39-Jährige will am 30. März zu<br />

ihrem 13. Achttausender, dem<br />

Mount Everest (8848 Meter),<br />

<strong>auf</strong>brechen. Gemeinsam mit<br />

Gerlinde Kaltenbrunner will Ende<br />

März <strong>auf</strong> den Mount Everest. Foto: APA<br />

Ehemann Ralf Dujmovits wird<br />

Kaltenbrunner nach Tibet reisen.<br />

„Wir möchten die Nordwand<br />

versuchen, das ist die<br />

direkteste Linie vom Wand-<br />

fuß hin<strong>auf</strong> zum Gipfel und für<br />

mich die schönste. Die ist sehr<br />

selten begangen, es gibt erst<br />

eine sauerstofflose Durchsteigung“,<br />

erklärt Kaltenbrunner.<br />

Der mediale Rummel um den<br />

weltweit beäugten Rekord<br />

lässt die Alpinistin kalt: „Das<br />

regt mich nicht mehr <strong>auf</strong>. Ich<br />

kann immer nur wieder betonen,<br />

dass mir das noch nie<br />

wichtig gewesen ist.“<br />

Offensichtlich anders verhält<br />

es sich bei der Südkoreanerin,<br />

deren Expeditionsstil<br />

umstritten ist: So wird sie von<br />

Hochträgern unterstützt, zudem<br />

hat die 44-Jährige immer<br />

wieder künstlichen Sauerstoff<br />

zu Hilfe genommen. (APA)<br />

Wichtige Themen müssen erörtert werden:<br />

Warum ist es nervig, wenn acht kuhgroße<br />

Kuscheltiere mit zwei Kindern mitbaden und dann<br />

pitschenass am Badboden liegen? Soll Theo (3)<br />

vom Osterhasen das gewünschte Taschenmesser,<br />

das er mit sechs fetten XXXXXX im Outdoor-Katalog<br />

angekreuzelt hat, auch bekommen? Warum ist es<br />

eher suboptimal für das neue Holzparkett im Wohnzimmer,<br />

wenn dieses mit dem Skateboard befahren<br />

wird? Und warum darf eine Sechsjährige keinen<br />

Nintendo haben, wenn die L. und der F. und die S.<br />

aus dem Kindergarten auch schon einen haben –<br />

und zwar einen pinken? Und überhaupt: Ab wann<br />

bekommt ein Kind ein eigenes Handy?<br />

Puh, der Fragenkatalog wird immer länger und<br />

die Reaktionen <strong>auf</strong> f<strong>als</strong>che Antworten immer kritischer,<br />

aber auch lustiger: „Erwachsene können wirklich<br />

nerven. Das weiß jedes Kind“, hat Zoe neulich<br />

von der Rückbank verbal ins Cockpit geschleudert,<br />

am 3. Februar 2010 erreichen<br />

sie Singapur. Dazwischen liegen<br />

24.000 Kilometer sowie<br />

137.000 Höhenmeter – Distanzen,<br />

die die zwei ausschließlich<br />

<strong>auf</strong> den eigens gefertigten<br />

Fahrrädern zurückgelegt haben.<br />

Drahtesel deshalb, „weil<br />

wir langsam genug unterwegs<br />

sein wollten, um alles <strong>auf</strong>zusaugen“,<br />

sagt Katharina.<br />

Gelegenheiten dafür gab<br />

es genug: So radelten die Österreicher<br />

durch 21 Länder<br />

Osteuropas und Asiens – am<br />

kältesten Tag hatte es -8, am<br />

heißesten über 40 Grad. Sie<br />

fuhren durch dicht besiedelte<br />

Gebiete und dann wieder<br />

durch Gegenden, wo es nur<br />

Yaks, einige Reiter und fünf<br />

Autos am Tag zu sehen gab.<br />

Landschaftlich unglaublich<br />

war etwa Tadschikistan, eine<br />

ehemalige Sowjetrepublik<br />

mit spektakulärer Berglandschaft.<br />

Politisch und menschlich<br />

unglaublich der Iran, der<br />

sich ganz anders präsentierte<br />

<strong>als</strong> in den Medien. „Die Leute<br />

gingen offen <strong>auf</strong> uns zu<br />

und äußerten sich teilweise<br />

kritisch über die politischen<br />

Verhältnisse“, sagt Sandro.<br />

Beeindruckend auch Kambodscha,<br />

wo nach Jahren des<br />

Bürgerkriegs die Menschen<br />

zwar bettelarm, aber unvorstellbar<br />

freundlich sind.<br />

Dass die Reise positiv in<br />

Erinnerung bleiben wird, hat<br />

aber noch einen weiteren<br />

Grund: Die beiden wurden<br />

nie überf<strong>allen</strong>, nie bestohlen.<br />

Da mag Glück im Spiel<br />

gewesen sein, „aber auch Offenheit<br />

im Umgang mit den<br />

Menschen ist wichtig“, glaubt<br />

Katharina. Menschen, die für<br />

berührende und nachhaltige<br />

Begegnungen gesorgt haben.<br />

Dem türkischen Gastarbeiter<br />

etwa haben die zwei Fahrradreisenden<br />

von unterwegs eine<br />

Karte geschrieben ...<br />

Mamma mia Von Liane Pircher<br />

Kuscheltier und Brüllaffe<br />

<strong>als</strong> ich zum hundertachtenmal während der Fahrt:<br />

„Biiiitte niiicht abschn<strong>allen</strong>!“ gesagt – äh, gebrüllt<br />

habe. Und zum Nintendo: Nein. Zum Handy: Das<br />

gibt es gaaaaanz spät. Und zum Outdoormesser:<br />

Vielleicht, hängt vom Messer ab.<br />

In solchen Momenten frag‘ ich mich: Überleben<br />

wir später die Pubertät? Und ahne Schlimmes,<br />

wenn ich mir anschaue, mit welchem Grinser mich<br />

Mütter von Teenagern jetzt anschauen. Es ist nämlich<br />

derselbe, den ich <strong>auf</strong>setze, wenn Mütter von<br />

Babys sagen: „Es wird ja eh viel lockerer, wenn sie<br />

mal durchschlafen.“ Aus heutiger Sicht hoffe ich da<br />

<strong>auf</strong> eine altersbedingte Gelassenheit, die<br />

mich hoffentlich umgeben wird. Und<br />

jetzt dar<strong>auf</strong>, dass die Kinder spätestens<br />

abends dicht herkuscheln. Und<br />

die Brüllerei im Auto vergessen.<br />

liane.pircher@tt.com


Heute in Österreich, ORF 2, 21.05.2010 – Interview 3:43 Minuten


Nr07-l i,,17.02.10,Gesamtaut\age 647 3iA<br />

Tulln, R. Buchirgerstr. 5, Tel a2272lA16o6<br />

Patient<br />

uerblutet<br />

imBett<br />

24.O18Kilometer<br />

Die Wettentadler sind<br />

zurilck.39TTage waren<br />

Katharina und Sandro<br />

Todeschinimitihren<br />

Fahrlädern zwischen<br />

Klostemeuburg<br />

und Singapur<br />

unteruegs.<br />

Seitela/l9.<br />

5 Flagel aüs del Region<br />

1. Biswohin fühde das 6deln_<br />

de EhePaarTodeschini seine<br />

,,Rückenwind To ur?<br />

2. wie viel€ Tase war Bg m. Stefan<br />

Sch muckensch laser am Valen_<br />

3. wie vielsoll derTullner H<strong>allen</strong>_<br />

bad-Umbau kosten?<br />

4. wie viele Besucher registierle<br />

ihrerErÖffnung?<br />

Oie Antworten finder f:]<br />

siein Krernanzeiser. I I<br />

kzi,t !,btf u" ?<br />

1l.OlJao.lo teik +


Reportage<br />

,,ohne Schlag, bitte." Sandro<br />

Todeschini ordert eine Tasse<br />

Kakao. ,Jetzt fahren wir ja<br />

nicht mehr Rad, da ist es<br />

vorbei mit den zu vielen<br />

Kalorien", scherzt seine <strong>Frau</strong><br />

Katharina. Hinter ihnen liegt<br />

allerdings kein Standard-<br />

Radtrip, sondern eine Reise<br />

um die halbe Welt.<br />

Bezirksbtatl Nr. 7, 17. Februar2010<br />

Momente. Nicht überall ist Radfahren so<br />

lMädchen dle ndelnden,,uoien" (li)<br />

Bezirksblatt Nr. /, 17. Februar20l0<br />

verbreilet wie bei uns: Neugie g beäugen eflva diese karnbodschanischen<br />

Re.: l!4it d em Rad unteMegs <strong>auf</strong> de n Slraßen vo n Ph u kei. Fobs' pivn<br />

Ehe aar <strong>auf</strong> vier Rädern<br />

KI.OSTERNEUBURG. 397 Tage<br />

waren Kathanna und Sandro ]bdeschini<br />

n1it ihren lahrrädern<br />

zwlscher Klosteineuburg und Sjnsapnr<br />

unleLsegc 5re hdber dabei<br />

)4.0rs Krlometirxnd l l7.l88 l-1öhenmeter<br />

bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 16,3 km/h<br />

überwunden. Letzten samstag<br />

sind si€ ausgestattet mtt emem<br />

Reservoir an Erinnerungen -<br />

ryoblbehalien wieder in Osterreich<br />

,,Eirc Fragede't illenj'<br />

Der einjährigen R€ise ging etne<br />

et$a ebenso ldige PlmüngsPhase<br />

und eisernes SParen voran ll 000<br />

Euro liۧen sich die 28-lahrige und<br />

der 35 lährige ihren lia'rm ko<br />

sten.,,Es ist kent Inge des Geldes,<br />

sondern nur eine des lville : ist<br />

Katharina Todeschini überzeugt.<br />

Was andere in €n1 neu€s Auto oder<br />

einen lla.hbildferns€her steckea<br />

ernoglichte den beiden diese ganz<br />

besondere Erfahrung<br />

celeitei wxrden die Todeschinis<br />

aber nicht nur von ihren Wünschen,<br />

sondern auci von Poli<br />

tischer Konflikren: So wurden^f<br />

ghanislan und der kak und auch<br />

iibet <strong>auf</strong>smnd von Unnüen ausg€spart.<br />

Die letzte Plan.inderung<br />

bescherte d€n Radlen eine PhY<br />

sisch {ie psychisch anstrengende'<br />

3.000 Kiloneter ]ange Durchqte'<br />

ruDs der Takianakan Wüste uDd<br />

eine; ftils der Wüse Gobi und<br />

das bei Temperaturen von 51<br />

crad Celsius und fast immer mhaltendem<br />

G€geDwind ,,Das war<br />

wnklich brutal':meint Smdro To<br />

deschini in Nachhinein ,,Beson<br />

ders weil wir von einer gewissen<br />

Unsicherheir begleitet mrden. da<br />

uDsere Knrte teilweise f<strong>als</strong>ch war'so<br />

schleppt€n sie an manchen Ta<br />

sen 40 Liter Wasser und viel lssen<br />

;it, um genistet zu sein,ftIs sich<br />

eine in der Karte eingezeichnete<br />

Stndt erst an anderer, viel sPäterer<br />

Stelle befindeD sollte Lösungen<br />

suchen, das sei ein großer Be<br />

standteil der Relse gewesen, sageD<br />

,Yeftrdln€l| Baudgefühf'<br />

,,Das machte es aber so besonders,<br />

maa wird flenbleL urd olIener.<br />

Es ging uns ja Dicht Lun den rei-<br />

Den Spo , sondern wir wouten<br />

die Menschen und die Lünder<br />

kennenlernen: so Kathdina To<br />

deschini. Das gewihlte Trans'<br />

portmittel tat das seinige dazu<br />

Auf dem lalrrad ist man extrem<br />

erponrert und irn mer ansPre(hhrr<br />

und das passiene auctr Standg<br />

l)re Todeschinb nra}len bei de.<br />

Erinnerung: ,,So viel Gastfreund<br />

lictl

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