15.12.2012 Aufrufe

Märkte & Zertifikate - The Royal Bank of Scotland plc

Märkte & Zertifikate - The Royal Bank of Scotland plc

Märkte & Zertifikate - The Royal Bank of Scotland plc

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Rohst<strong>of</strong>fe<br />

Kaffee – steht der Kaffeemarkt<br />

vor einer Trendwende?<br />

Die brasilianischen Kaffeebauern scheinen das Angebot künstlich zu verengen. Die globale Nachfrage<br />

dürfte weiter wachsen. Von Jochen Stanzl<br />

Innerhalb von nicht einmal sechs Wochen<br />

sind die Terminnotierungen für die<br />

Kaffeesorte Arabica erst um 20 Prozent<br />

gestiegen und dann wieder um den gleichen<br />

Wert gefallen. Zuletzt wurde ein<br />

Pfund Arabica-Bohnen bei 2.36 US-Dollar<br />

gehandelt. Experten rätseln über die<br />

volatilen Kursausschläge: Es herrscht<br />

hektisches Treiben an den <strong>Märkte</strong>n.<br />

Eine erhöhte Schwankungsanfälligkeit<br />

tritt an den <strong>Märkte</strong>n besonders<br />

häufi g an wichtigen Hoch- und<br />

Tiefpunkten auf. Unmittelbare Auslöser<br />

der Schwankungen sind widersprüchliche<br />

Signale. Einerseits sorgt eine Verknappung<br />

besonders hochwertiger<br />

So können Sie investieren:<br />

Ihre Erwartung:<br />

Der Kaffeepreis wird längerfristig wieder<br />

ansteigen.<br />

Mögliches Produkt:<br />

RICI Enhanced Kaffee Index Tracker-Zertifi kat<br />

(Valor: 4545424)<br />

26<br />

Die Verknappung der hohen Qualitäten verteuert den gesamten Kaffee-Komplex.<br />

Arabica-Bohnen aus Brasilien für hohe<br />

Preise, da auch die Lagerbestände bei<br />

den Röstereien in Europa niedrig sind.<br />

Obwohl sich Brasilien in einem sogenannten<br />

Haupterntejahr befi ndet und<br />

die kleinere Haupternte erst im nächsten<br />

Jahr ansteht, sind Unternehmen wie<br />

Starbucks derzeit vergeblich auf der<br />

Suche nach günstigem, hochqualitativem<br />

Kaffee. Die Verknappung der hohen<br />

Qualitäten verteuert den gesamten<br />

Kaffee-Komplex.<br />

Die Lieferanten in Kolumbien und<br />

Brasilien kennen diese Situation genau.<br />

Sie wissen, dass die Endnachfrage<br />

nach Kaffee in den westlichen Ländern<br />

unelastisch ist – sie reagiert kaum<br />

auf Veränderungen des Kaffeepreises.<br />

In der H<strong>of</strong>fnung auf noch höhere Preise<br />

scheinen brasilianische Kaffeeproduzenten<br />

Exporte aufzuschieben, um den<br />

Markt damit künstlich zu verknappen<br />

und die Preise nach oben zu treiben.<br />

Der Bluff der brasilianischen Farmer<br />

könnte allerdings auffl iegen. Denn spä-<br />

MÄRKTE & ZERTIFIKATE | Oktober 2011<br />

testens wenn erste nervöse Farmer verkaufen,<br />

wenn die Preise weiter fallen,<br />

müssen auch alle anderen folgen, denn<br />

bereits Monate alte Kaffeebohnen können<br />

nur noch mit einem Abschlag zu<br />

den gehandelten Referenzpreisen verkauft<br />

werden. Das könnte eine Liquidationswelle<br />

und schnell fallende Preise<br />

auslösen. Allerdings ist Kaffee wegen<br />

seiner geringer Preiselastizität ein<br />

fast rezessionsresistenter Rohst<strong>of</strong>f, wie<br />

etwa auch die Entwicklung der Nachfrage<br />

in den vergangenen Jahren gezeigt<br />

hat. Egal, ob die Wirtschaftsleistung in<br />

den wichtigen Nachfrageregionen Japan,<br />

Europa oder den USA nach oben<br />

oder unten zeigte, die Nachfrage nach<br />

Kaffee wuchs stets mit durchschnittlich<br />

2,3 Prozent pro Jahr.<br />

Auch in der bis Herbst 2012 dauernden<br />

Saison wird ein Nachfrageplus<br />

von 1,8 Prozent erwartet. Dabei soll die<br />

Ernte um 6,7 Prozent von 133,1 auf 142<br />

Millionen 60-Kilogramm-Säcke wachsen<br />

können. Das Kaffeeangebot auf<br />

dem Weltmarkt bis Herbst 2012 könnte<br />

die Nachfrage also um 3,5 Millionen<br />

60-Kilogramm-Säcke übersteigen. Wer<br />

allein daraus nun aber einen stark fallenden<br />

Preis ableitet, könnte falsch beraten<br />

sein. Denn das Problem sind die<br />

Lagerbestände. Sie sind seit dem Jahr<br />

2005 von 41,9 auf 22,7 Millionen 60-Kilogramm-Säcke<br />

gefallen. Kurzfristig<br />

könnte eine Verkaufswelle spekulativer<br />

Marktteilnehmer also den Markt belasten.<br />

Langfristig müssen aber die Ernten<br />

wieder gut laufen, um die Preise<br />

dauerhaft auf ein niedrigeres Niveau<br />

zu senken.<br />

Die vom Autor geäusserten Ansichten und Erwartungen<br />

stellen ausschliess lich seine eigenen Ansichten und Erwartungen<br />

dar und sind nicht als Anla geempfehlungen der<br />

RBS Group zu verstehen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!