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Kunst.Investor<br />
News<br />
Kunst in der Bus-Garage<br />
It-Girl Darja Zhukova eröffnet Museum<br />
__Darja „Dasha“ Zhukova, die Freundin des Oligarchen Roman Abramowitsch,<br />
hat Ende September die neue Ausstellungshalle „The Garage“ mit<br />
einer Restrospektive des international bekannten Künstlerpaars Emilia<br />
und Ilja Kabakov eröffnet. Einen 1927 erbauten, ehemaligen Busbahnhof<br />
am Stadtrand von Moskau hat das 27-jährige Ex-Model vom bekannten<br />
Londoner Architekten Jamie Fobert zum größten Ausstellungshaus (mehr<br />
als 8.000 Quadratmeter Präsentationsfläche, zirka zehn Millionen Dollar<br />
Umbaukosten) Russlands umbauen lassen. Mit diesem Museum will Zhukova<br />
zukünftig die Entwicklung und Förderung der modernen Kunst in<br />
ihrem Land unterstützen. Für Ilja und Emilia Kabakov ist es die erste umfassende<br />
Ausstellung in ihrer Heimatstadt, mehr als zwanzig Jahre nachdem<br />
Ilja Kabakov gezwungen war, in die USA zu emigrieren. Für zukünftige<br />
Ausstellungen und Projekte hat Zhukova einflussreiche und erfahrene<br />
Partner ausgesucht. So wird die ehemalige Direktorin der Gagosian Gallery<br />
in London – Mollie Dent-Brocklehurst – die nächsten Projekte koordinieren,<br />
gemeinsam mit einem Beraterstab, in dem so bekannte Namen wie<br />
Robert Storr (Biennale-Venedig-Direktor 2007) und Sir Nicolas Serota<br />
(Direktor Tate London).<br />
Auch wenn ihr das Know-how einer Museumsdirektorin oder Ausstellungskuratorin<br />
noch fehlen dürfte, so verdankt ihr der internatio nale Kunstmarkt<br />
doch schon einiges: Soll es doch Zhukova gewesen sein, die bei ihrem<br />
Freund Abramowitsch die Affinität zur bildenden Kunst<br />
geweckt hat und der dann bei Auktionen in London oder bei<br />
der Art Basel in diesem Jahr schon kräftigst zugeschlagen<br />
hat. Info: Garage Art Center, Uliza Obraszowa 19, Moskau<br />
18<br />
Darja Zhukova eröffnete im September<br />
Russlands größte Ausstellungshalle in Moskau.<br />
Fotos: Courtesy JMgroup, Moskau<br />
Foto: Kunsthalle Krems<br />
In der Kunsthalle Krems<br />
werden drei in New York lebende<br />
österreichische KünstlerInnen präsentiert.<br />
Go NYC<br />
Drei österreichische<br />
KünstlerInnen behaupten<br />
sich im Big Apple<br />
__Die Kunsthalle Krems präsentiert in einer Gegenüberstellung<br />
drei österreichische KünstlerInnen, die<br />
bereits seit mehreren Jahren in New York leben und<br />
anerkannter Teil der dortigen Kunstszene sind. Alle<br />
drei setzen sich in ihrer Arbeit kritisch mit dem politischen<br />
und gesellschaftlichen System der USA<br />
auseinander.<br />
Nin Brudermann (Jahrgang 1970) beschäftigt<br />
sich mit Wissenschaftsrealtainment und führt die<br />
Absurdität mancher spezialisierter wissenschaftlicher<br />
Aktivitäten vor Augen. In ihrer bisher bekanntesten<br />
Arbeit dringt sie mit dem „NASD Projekt<br />
Fledermaus“ in die Parallelwelt der (Natur-)Wissenschaften<br />
ein. In Krems zeigt Brudermann eine bisher<br />
noch nie in Österreich ausgestellte Arbeit.<br />
In „Secluded Nights“ stellt Mathias Kessler (Jahrgang<br />
1968) das romantisierte Streben der postmodernen<br />
Ökologiebewegung nach Ursprünglichkeit<br />
und Unberührtheit in Frage. Seine skulpturalen<br />
Landschaftsaufnahmen – entstanden bei Nacht in<br />
den entlegensten Gebieten der Erde und mit 200.000<br />
Watt beleuchtet, um die Partikelverschmutzung der<br />
Luft zu umgehen – machen auf die Umweltverschmutzung<br />
aufmerksam. Mit der kritischen Hinterfragung<br />
der Authentizität erlebter Natur hält er der<br />
westlichen Gesellschaft einen Spiegel vor.<br />
Rainer Ganahl (Jahrgang 1961) beschäftigt sich<br />
als Konzeptkünstler mit Fragen der Zeitgeschichte,<br />
der Lebenswelten und der Mentalitäten, mit Sprache<br />
und Medien. In seiner Videoserie „Homeland<br />
security“ spricht er in elf verschiedenen Sprachen<br />
Sätze wie „Ich bin kein Terrorist“ oder „Ich bin kein<br />
religiöser Fanatiker“. Für die Kunsthalle Krems entwickelt<br />
Ganahl eine völlig neue Arbeit.<br />
Info: Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3, Krems<br />
an der Donau – www.kunsthalle.at<br />
Kunst.Investor I Herbst <strong>2008</strong>