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Kunstinvestor 03-2008

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Kunst.Investor<br />

News<br />

Kunst in der Bus-Garage<br />

It-Girl Darja Zhukova eröffnet Museum<br />

__Darja „Dasha“ Zhukova, die Freundin des Oligarchen Roman Abramowitsch,<br />

hat Ende September die neue Ausstellungshalle „The Garage“ mit<br />

einer Restrospektive des international bekannten Künstlerpaars Emilia<br />

und Ilja Kabakov eröffnet. Einen 1927 erbauten, ehemaligen Busbahnhof<br />

am Stadtrand von Moskau hat das 27-jährige Ex-Model vom bekannten<br />

Londoner Architekten Jamie Fobert zum größten Ausstellungshaus (mehr<br />

als 8.000 Quadratmeter Präsentationsfläche, zirka zehn Millionen Dollar<br />

Umbaukosten) Russlands umbauen lassen. Mit diesem Museum will Zhukova<br />

zukünftig die Entwicklung und Förderung der modernen Kunst in<br />

ihrem Land unterstützen. Für Ilja und Emilia Kabakov ist es die erste umfassende<br />

Ausstellung in ihrer Heimatstadt, mehr als zwanzig Jahre nachdem<br />

Ilja Kabakov gezwungen war, in die USA zu emigrieren. Für zukünftige<br />

Ausstellungen und Projekte hat Zhukova einflussreiche und erfahrene<br />

Partner ausgesucht. So wird die ehemalige Direktorin der Gagosian Gallery<br />

in London – Mollie Dent-Brocklehurst – die nächsten Projekte koordinieren,<br />

gemeinsam mit einem Beraterstab, in dem so bekannte Namen wie<br />

Robert Storr (Biennale-Venedig-Direktor 2007) und Sir Nicolas Serota<br />

(Direktor Tate London).<br />

Auch wenn ihr das Know-how einer Museumsdirektorin oder Ausstellungskuratorin<br />

noch fehlen dürfte, so verdankt ihr der internatio nale Kunstmarkt<br />

doch schon einiges: Soll es doch Zhukova gewesen sein, die bei ihrem<br />

Freund Abramowitsch die Affinität zur bildenden Kunst<br />

geweckt hat und der dann bei Auktionen in London oder bei<br />

der Art Basel in diesem Jahr schon kräftigst zugeschlagen<br />

hat. Info: Garage Art Center, Uliza Obraszowa 19, Moskau<br />

18<br />

Darja Zhukova eröffnete im September<br />

Russlands größte Ausstellungshalle in Moskau.<br />

Fotos: Courtesy JMgroup, Moskau<br />

Foto: Kunsthalle Krems<br />

In der Kunsthalle Krems<br />

werden drei in New York lebende<br />

österreichische KünstlerInnen präsentiert.<br />

Go NYC<br />

Drei österreichische<br />

KünstlerInnen behaupten<br />

sich im Big Apple<br />

__Die Kunsthalle Krems präsentiert in einer Gegenüberstellung<br />

drei österreichische KünstlerInnen, die<br />

bereits seit mehreren Jahren in New York leben und<br />

anerkannter Teil der dortigen Kunstszene sind. Alle<br />

drei setzen sich in ihrer Arbeit kritisch mit dem politischen<br />

und gesellschaftlichen System der USA<br />

auseinander.<br />

Nin Brudermann (Jahrgang 1970) beschäftigt<br />

sich mit Wissenschaftsrealtainment und führt die<br />

Absurdität mancher spezialisierter wissenschaftlicher<br />

Aktivitäten vor Augen. In ihrer bisher bekanntesten<br />

Arbeit dringt sie mit dem „NASD Projekt<br />

Fledermaus“ in die Parallelwelt der (Natur-)Wissenschaften<br />

ein. In Krems zeigt Brudermann eine bisher<br />

noch nie in Österreich ausgestellte Arbeit.<br />

In „Secluded Nights“ stellt Mathias Kessler (Jahrgang<br />

1968) das romantisierte Streben der postmodernen<br />

Ökologiebewegung nach Ursprünglichkeit<br />

und Unberührtheit in Frage. Seine skulpturalen<br />

Landschaftsaufnahmen – entstanden bei Nacht in<br />

den entlegensten Gebieten der Erde und mit 200.000<br />

Watt beleuchtet, um die Partikelverschmutzung der<br />

Luft zu umgehen – machen auf die Umweltverschmutzung<br />

aufmerksam. Mit der kritischen Hinterfragung<br />

der Authentizität erlebter Natur hält er der<br />

westlichen Gesellschaft einen Spiegel vor.<br />

Rainer Ganahl (Jahrgang 1961) beschäftigt sich<br />

als Konzeptkünstler mit Fragen der Zeitgeschichte,<br />

der Lebenswelten und der Mentalitäten, mit Sprache<br />

und Medien. In seiner Videoserie „Homeland<br />

security“ spricht er in elf verschiedenen Sprachen<br />

Sätze wie „Ich bin kein Terrorist“ oder „Ich bin kein<br />

religiöser Fanatiker“. Für die Kunsthalle Krems entwickelt<br />

Ganahl eine völlig neue Arbeit.<br />

Info: Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3, Krems<br />

an der Donau – www.kunsthalle.at<br />

Kunst.Investor I Herbst <strong>2008</strong>

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