Berufsbedingte Hauterkrankungen – Fallbeispiel aus der ... - Basis
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Stoffes durch einen weniger o<strong>der</strong> gar nicht schädigenden<br />
Stoff anzustreben. Dieses ist häufig jedoch nicht realisierbar.<br />
Hautgefährdungen durch chemische Einwirkungen lassen<br />
sich durch Schutzhandschuhe reduzieren, wobei die<br />
Schutzzeit von Schutzhandschuhen durch die Durchlässigkeit<br />
des Handschuhs begrenzt wird.<br />
Kunststoffarbeiten ohne Schutzmaßnahmen führen gehäuft zu<br />
<strong>Hauterkrankungen</strong>.<br />
Kunststoffarbeiten mit geeigneten Schutzmaßnahmen wie Schutzscheibe,<br />
Handschuhen und eingeschalteter Absauganlage.<br />
Es besteht kein Zweifel an <strong>der</strong> Notwendigkeit eines<br />
adäquaten Hautschutzes an hautbelastenden Arbeitsplätzen.<br />
Gewerbeärztliche Betriebsbegehungen zeigen,<br />
dass beson<strong>der</strong>s in Klein- und Mittelbetrieben das<br />
Thema Hautschutz häufig nicht aufgegriffen wird.<br />
Hygiene, Hautschutz und arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen<br />
mit Schwerpunkt Beratung <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter zum Hautschutz gehören als Präventivmaßnahmen<br />
in die Arbeitsbereiche mit hautbelastenden<br />
Tätigkeiten.<br />
Warum treten bei Zahntechnikern gehäuft<br />
beruflich bedingte <strong>Hauterkrankungen</strong> auf?<br />
Die Tätigkeiten des Zahntechnikers sind mit hohen<br />
Belastungen <strong>der</strong> Hautbarriere sowie mit dem gehäuften<br />
Auftreten von allergischen <strong>Hauterkrankungen</strong> verbunden,<br />
insbeson<strong>der</strong>e dann, wenn die erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Arbeitsschutzbedingungen nicht adäquat umgesetzt<br />
werden.<br />
Im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Berufsgruppen, die bei <strong>der</strong><br />
Berufsgenossenschaft <strong>der</strong> Feinmechanik und Elektrotechnik<br />
versichert sind, treten bei Zahntechnikern<br />
berufsbedingte <strong>Hauterkrankungen</strong> beson<strong>der</strong>s häufig<br />
auf.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Schwere <strong>der</strong> <strong>Hauterkrankungen</strong> wurden<br />
in <strong>der</strong> Vergangenheit Zahntechniker gehäuft umgeschult.<br />
Trotz vielfältiger Aufklärung seitens <strong>der</strong> Berufsgenossenschaft<br />
zeigen Begehungen von Dentallaboren<br />
immer wie<strong>der</strong>, dass häufig sorglos mit potenten Allergenen<br />
und Irritantien (Reizstoffen) umgegangen wird.<br />
Geeignete Präventivmaßnahmen kommen häufig nicht<br />
zum Einsatz.<br />
Warum kann Frau W., Zahntechnikerin, trotz<br />
beruflich erworbenem allergischen Kontaktekzem<br />
ihren Beruf weiter <strong>aus</strong>üben?<br />
Im Jahr 2006 wurde <strong>der</strong> Bezirksverwaltung Köln im<br />
Rahmen des Hautarztverfahrens eine berufsbedingte<br />
Hauterkrankung einer 48-jährigen Zahntechnikerin<br />
(Frau W.) gemeldet.<br />
Frau W. arbeitet seit 1976 als Zahntechnikerin. Im<br />
November 2004 trat bei ihr erstmals ein Handekzem<br />
auf. Seither kam es immer wie<strong>der</strong> zu rhagadiformen<br />
Hautverän<strong>der</strong>ungen (Schrunde) an beiden Handinnenflächen<br />
sowie an den Fingerkuppen. Durch Schwellung<br />
<strong>der</strong> Fingergrundglie<strong>der</strong> war <strong>der</strong> F<strong>aus</strong>tschluss eingeschränkt.<br />
In den ersten Monaten zeigten sich an den<br />
Wochenenden Besserungen des Hautbefundes. In längeren<br />
arbeitsfreien Intervallen wie z. B. im Urlaub kam es<br />
sogar zum Abheilen des Handekzems. Der Hautarzt leitete<br />
eine Therapie mit Cortison ein. Da sich trotz <strong>der</strong><br />
Therapie keine <strong>aus</strong>reichende Besserung einstellte, begab<br />
sich Frau W. im Februar 2005 erneut in hautfachärztliche<br />
Behandlung. Die hautfachärztliche Therapie wurde<br />
intensiviert. Frau W. führt ihre Hauterkrankung insbeson<strong>der</strong>e<br />
auf den Umgang mit UV-härtendem Löffelmaterial<br />
zurück. Tatsächlich stellte <strong>der</strong> Hautarzt fest,<br />
dass sie eine Allergie auf mehrere typische Stoffe <strong>aus</strong><br />
dem Kunststoffbereich hat.<br />
Das Berufskrankheiten-Team (BK-Team) <strong>der</strong> Bezirksverwaltung<br />
Köln hat sich <strong>der</strong> Erkrankten umgehend<br />
angenommen und sie in Kooperation mit Frau Dr.<br />
Grunenberg (Leiterin des Referats „Medizinische Rehabilitation“)<br />
betreut.<br />
Das Berufskrankheiten-Team <strong>der</strong> Bezirksverwaltung Köln.<br />
Brücke 3/07 29