Unternehmen mit Weitblick 2007 - Perspektive 50plus
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<strong>Unternehmen</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong>
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> –<br />
Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen<br />
51 Jahre, zupackend 36 Jahre, kreativ 49 Jahre, schnell 61 Jahre, erfahren<br />
54 Jahre, neugierig 42 Jahre, geschickt 57 Jahre, präzise 32 Jahre, direkt<br />
45 Jahre, kompetent 28 Jahre, fl ink 59 Jahre, zuverlässig 63 Jahre, beweglich
Inhalt<br />
Das Bundesprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />
Programmgebiet Nord . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />
Programmgebiet Ost . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Programmgebiet Süd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Programmgebiet West . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Überblick über die Programmgebiete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />
Ergebnisse der bundesweiten Evaluation zum Bundesprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
Logo<br />
6<br />
Bundesprogramm <strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong><br />
Das Programm<br />
Das Bundesprogramm <strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong><br />
– Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen<br />
bildet das Dach für bundesweit 62 regionale<br />
Beschäftigungspakte zur beruflichen Wiedereingliederung<br />
älterer Langzeitarbeitsloser.<br />
Insgesamt sind 93 Arbeitsgemeinschaften und<br />
zugelassene kommunale Träger der Grundsicherung<br />
als Projektverantwortliche an der<br />
Um setzung des Bundesprogramms beteiligt.<br />
Bereits seit Ende 2005 werden durch das Bundesprogramm<br />
langzeitarbeitslose Frauen und Männer<br />
im Alter zwischen 50 und 64 Jahren auf ihrem<br />
Weg auf den Arbeitsmarkt aktiv begleitet.<br />
Das Bundesprogramm ist ein besonders<br />
anerkannter und erfolgreicher Bestandteil der<br />
Initiative <strong>50plus</strong>, in der die Bundesregierung<br />
verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Beschäftigungsfähigkeit und der Beschäftigungschancen<br />
Älterer bündelt. In der ersten<br />
Programmphase nahmen bis Ende Oktober <strong>2007</strong><br />
mehr als 76.500 ältere Langzeitarbeitslose an<br />
den beschäftigungsfördernden Angeboten der<br />
Beschäftigungspakte teil. Hiervon konnten über<br />
21.200 Personen in eine Beschäftigung auf dem<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt ver<strong>mit</strong>telt werden.<br />
Doch für den Erfolg des Bundesprogramms<br />
sind nicht allein Aktivierungs- und Integrationszahlen<br />
entscheidend. Vielmehr zeigt das Bundesprogramm,<br />
dass ältere Langzeitarbeitslose einen<br />
wichtigen Platz auf dem Arbeitsmarkt haben und<br />
welche Wege beschritten werden müssen, um<br />
ihnen in den verschiedensten Regionen Deutschlands<br />
eine faire Chance auf dem Arbeitsmarkt<br />
bieten zu können. Hierbei hat sich gezeigt, dass<br />
es weniger um Innovationen im Instrumentarium<br />
der Arbeitsförderung geht, sondern vielmehr<br />
um Innovationen in der Methode der Aktivierung,<br />
der Budgetfreiheit und bei regionalen<br />
Lösungsstrategien und Netzwerken.<br />
Entscheidend sind die individuellen, ganzheitlichen<br />
Aktivierungsstrategien, die in den<br />
einzelnen Regionen entwickelt und immer wieder<br />
an die regionalen Besonderheiten und sich<br />
verändernde Bedingungen angepasst wurden.<br />
Die Konzentration auf den Einzelnen und dessen<br />
Stärken und der Respekt gegenüber der Lebensleistung<br />
der Älteren wurde nicht nur bei der<br />
persönlichen Beratung berücksichtigt, sondern<br />
fand auch Einzug in stellenbezogene Kompetenzentwicklungs-<br />
und Qualifizierungsmaßnahmen,<br />
betriebliche Praktika oder auch Maßnahmen<br />
zur Gesundheitsförderung. Hierdurch wurde<br />
deutlich, dass nur durch eine intensive und<br />
persönliche Betreuung die Fähigkeiten, Begabungen<br />
und Talente des Einzelnen entdeckt und<br />
aufgebaut werden können. Die Förderung dieser<br />
Kompetenzen, die ältere Langzeitarbeitslose<br />
entgegen aller Vorurteile aufweisen, bildet die<br />
Grundlage für eine dauerhafte Aktivierung.<br />
<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> verfolgt einen „lernenden<br />
Ansatz“. In diesen wurden nicht nur die für die<br />
Umsetzung hauptverantwortlichen Arbeitsgemeinschaften<br />
und zugelassenen kommunalen<br />
Träger einbezogen, sondern auch die Partner<br />
der regionalen Netzwerke, die während der Programmlaufzeit<br />
immer weiter ausgebaut wurden<br />
und zugleich ein hohes Maß an Verbindlichkeit<br />
erreicht haben. Diese Bündelung der Potenziale<br />
aller arbeitsmarktrelevanten Akteure einer Region<br />
auf unterschiedlichen Ebenen ist ein Merkmal<br />
aller Beschäftigungspakte, das wesentlich zum<br />
Erfolg des Bundesprogramms beigetragen hat.<br />
Die an den Netzwerken beteiligten <strong>Unternehmen</strong>,<br />
Kammern und Verbände, kommunale<br />
Einrichtungen und Beschäftigungsträger, Bildungsträger,<br />
Politik, Gewerkschaften, Kirchen<br />
und Sozialverbände setzen ihre Ressourcen, ihr<br />
Know-how und ihr Engagement für eine erfolgreiche<br />
Verwirklichung des Bundesprogramms<br />
ein und erweisen sich in den Regionen als stabile<br />
und zuverlässige Partner.
Viele Beschäftigungspakte beziehen lokale<br />
und regionale <strong>Unternehmen</strong> nicht nur in die<br />
Netzwerkarbeit ein, sondern bieten ihnen auch<br />
unbürokratische und flexible Dienstleistungen<br />
an. Hierzu zählen beispielsweise Angebote wie<br />
die schnelle und passgenaue Personalauswahl,<br />
die Möglichkeit der arbeitsplatzbezogenen<br />
Nachqualifizierung und Nachbetreuung von<br />
Beschäftigten, Beratungs- und Unterstützungsangebote<br />
im Bereich der Gesundheitsförderung,<br />
der Gestaltung alternsgerechter Arbeitsplätze<br />
und der demografiefesten Entwicklung von<br />
altersgemischten Belegschaften. Insgesamt hat<br />
sich bei der <strong>Unternehmen</strong>sansprache eine „Kultur<br />
der <strong>Unternehmen</strong>sversteher“ entwickelt und als<br />
entscheidend erwiesen.<br />
Die durch das Bundesprogramm geschaffenen<br />
Freiräume wurden von den Beschäftigungspakten<br />
genutzt und haben zu einer hohen<br />
Identifikation der regionalen Akteure <strong>mit</strong> „ihrem“<br />
jeweiligen Regionalpakt geführt. Gleichzeitig hat<br />
die Umsetzung der eigenen Ideen und Ansätze<br />
nicht nur die Kreativität, sondern auch die Motivation<br />
der Verantwortlichen gefördert. Gleichzeitig<br />
hat sich eine „Kultur der Kümmerer“ entwickelt.<br />
Die Beschäftigungspakte setzen vielfach Personen<br />
ein, die sich um die Teilnehmenden kümmern<br />
und bildlich gesehen dafür Sorge tragen, dass<br />
diese älteren Langzeitarbeitslosen dort abgeholt<br />
werden, wo sie stehen, dass sie aufgebaut werden<br />
und einen festen Ansprechpartner haben.<br />
Programmgebiet Nord<br />
1 Schleswig-Holstein<br />
2 Hamburg<br />
3 Bremen/Bremerhaven<br />
4 Niedersachsen<br />
5 Mecklenburg-Vorpommern<br />
Es hat sich gezeigt, dass dieser Ansatz immer dann<br />
erfolgreich ist, wenn das „Kümmern“ verbunden<br />
ist <strong>mit</strong> dem Wecken von Eigenverantwortung<br />
bei den Betroffenen. Hier zeigt sich also, dass<br />
der z. B. in den Niederlanden und Dänemark seit<br />
Jahren erfolgreich umge setzte Ansatz „Fördern<br />
und Fordern“ ein richtiger Ausgangspunkt für<br />
eine nachhaltige Aktivierung und Integration<br />
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist.<br />
Die in dieser Broschüre vorgestellten<br />
62 <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> stehen stellvertretend<br />
für das vorbildliche Engagement zahlreicher<br />
<strong>Unternehmen</strong> in den Beschäftigungspakten<br />
des Bundesprogramms. Sie wurden<br />
durch die Beschäftigungspakte ausgewählt<br />
und nominiert und vertreten daher auch die<br />
am Bundes programm beteiligten Regionen<br />
Deutschlands. In Bezug auf die vertretenen<br />
<strong>Unternehmen</strong>s größen und Branchen bilden<br />
sie einen Querschnitt der deutschen <strong>Unternehmen</strong>slandschaft<br />
ab und ver<strong>mit</strong>teln zu -<br />
gleich einen Eindruck von der Hete rogenität<br />
der Beschäftigungspakte und regionalen Akteure.<br />
Diese Broschüre stellt im Zusammenhang<br />
<strong>mit</strong> den <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> auch die<br />
Beschäftigungspakte und deren strategische<br />
Partner vor und wendet sich an Leserinnen<br />
und Leser, die an Anregungen und Impulsen<br />
zur Verbesserung der Beschäftigungssituation<br />
Älterer interessiert sind.<br />
Programmgebiet Ost<br />
6 Brandenburg<br />
7 Berlin<br />
8 Sachsen-Anhalt<br />
9 Thüringen<br />
WEST<br />
15 14<br />
13<br />
3<br />
12<br />
Programmgebiet Süd<br />
10 Sachsen<br />
11 Bayern<br />
12 Baden-Württemberg<br />
1<br />
2<br />
NORD<br />
4<br />
SÜD<br />
8<br />
5<br />
6<br />
OST<br />
7<br />
7<br />
9 10<br />
11<br />
Programmgebiet West<br />
13 Rheinland-Pfalz<br />
14 Hessen<br />
15 Nordrhein-Westfalen<br />
Logo
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Karl G. Hansen GmbH &<br />
Co. KG<br />
Branche<br />
Großhandel<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
18 Beschäftigte<br />
www.<br />
hansen-fruchthof.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
11,8 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
705<br />
Einwohnerzahl<br />
86.630<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Produzierendes Gewerbe,<br />
Dienstleistungsgewerbe,<br />
Tourismus<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Arbeitsgemeinschaft Flensburg<br />
Zeitarbeitsagentur ü50<br />
»Bei uns ist die Kundenbindung von<br />
entscheidender Bedeutung. Die Lebenserfahrung<br />
und das dienstleistungsorientierte<br />
Auftreten unserer älteren Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen kommen unserem<br />
<strong>Unternehmen</strong> dabei sehr zu Gute.«<br />
Bertram Föhles, Assistent der Geschäftsführung<br />
Die Geschäftsführung des Flensburger Familienunternehmens<br />
legt großen Wert auf eine altersgemischte Belegschaft im<br />
<strong>Unternehmen</strong>.<br />
8<br />
Engagement und Kundenorientierung<br />
– Ältere sind gefragt<br />
Der Beschäftigungspakt der Arbeitsgemeinschaft<br />
Flensburg hat gemeinsam <strong>mit</strong> Akteuren<br />
des regionalen Arbeitsmarktes umfassende<br />
Kompetenzen und Strukturen für die Integration<br />
älterer Langzeitarbeitsloser gebündelt. Es wurde<br />
ein modulares Projektnetzwerk entwickelt, das<br />
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern individuelle<br />
Einstiegsmöglichkeiten in das Berufsleben<br />
bietet.<br />
Kernidee des Beschäftigungspaktes ist die<br />
Beauftragung einer privatwirtschaftlich organisierten<br />
Zeitarbeitsagentur, die ausschließlich<br />
auf die Arbeitnehmerüberlassung älterer Arbeitsuchender<br />
ausgerichtet ist.<br />
Durch die Aktivitäten im Beschäftigungspakt<br />
wurden bislang 237 ältere Langzeitarbeitslose in<br />
den ersten Arbeitsmarkt integriert.<br />
Um die personenbezogene Nutzung unterschiedlicher<br />
Hilfeleistungen und so<strong>mit</strong> die Sicherung<br />
individueller Integrationsperspektiven<br />
weiter zu verbessern, wird das Projektnetzwerk<br />
in der Fortführung weiter verknüpft und bedarfs-<br />
gerecht um Erfolg versprechende Methoden<br />
ergänzt. An der Fortführung des Beschäftigungspaktes<br />
werden sich zukünftig auch die beiden<br />
benachbarten Landkreise Nordfriesland und<br />
Schleswig-Flensburg aktiv beteiligen. So<strong>mit</strong><br />
könnten in der zweiten Programmlaufzeit ältere<br />
Arbeitsuchende im gesamten nördlichen Schleswig-Holstein<br />
die Unterstützungsangebote nutzen,<br />
um wieder in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
zu gelangen.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> Karl G. Hansen GmbH & Co.<br />
KG ist ein traditionsreiches Flensburger Familienunternehmen,<br />
das seit fast 100 Jahren zu den<br />
führenden Obst- und Gemüsegroßhändlern in<br />
Schleswig-Holstein gehört. Die Auszeichnung<br />
zum <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> der Region<br />
würdigt das erfolgreiche Engagement des <strong>Unternehmen</strong>s<br />
bei der Einstellung und Beschäftigung<br />
von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.<br />
Mehr als die Hälfte der 18 Beschäftigten<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s ist über 45 Jahre alt.<br />
Das Potenzial der Älteren <strong>mit</strong> ihrer Berufs- und<br />
Lebenserfahrung und ihrer Kundenorientierung<br />
wird geschätzt und umfassend genutzt.
»Ältere und jüngere Arbeitnehmer haben<br />
unterschiedliche Stärken und ergänzen sich<br />
so gegenseitig. Gerade die Älteren geben<br />
ihr Wissen und ihre Erfahrung im Betrieb<br />
weiter.«<br />
Andreas Fleck, geschäftsführender Gesellschafter<br />
Die Werkstattleiterin Frau Elke Gladen ist über vier Jahrzehnte <strong>mit</strong><br />
Freude in der Firma FahnenFleck tätig gewesen.<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Arbeitsgemeinschaft SGB II im Kreis Pinneberg<br />
PI-Quadrat : Initiative für Ältere<br />
im Kreis Pinneberg<br />
Haushaltsnahe Dienstleistungen<br />
– eine Beschäftigungschance auch für Ältere<br />
Der Beschäftigungspakt PI-Quadrat ist<br />
eine Initiative der ARGE im Kreis Pinneberg und<br />
weiteren sieben Kooperationspartnern aus der<br />
Region. Die aus der Initiative heraus gegründete<br />
und finanzierte PI-Quadrat GmbH arbeitet <strong>mit</strong><br />
dem Leitspruch: „50 plus - die neue Leistungsklasse<br />
für ein Leben aus der Mitte.“ Als erfolgreich<br />
erweist sich die Kooperation der einzelnen<br />
Projektpartner. Einen hohen Stellenwert haben<br />
die Module Sprachförderung und Qualifizierung,<br />
da viele Bewerberinnen und Bewerber einen<br />
Migrationshintergrund aufweisen und in vielen<br />
Fällen Anpassungsqualifizierungen erforderlich<br />
sind. In arbeitsmarktnahen Projekten lernen<br />
die Teilnehmenden die Anforderungen des sich<br />
verändernden Arbeitsmarktes kennen sowie<br />
erweitern und vertiefen ihre Arbeitsfähigkeiten<br />
und -fertigkeiten. Bisher wurden 1.409 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer aktiviert, von denen<br />
218 eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt<br />
aufnahmen.<br />
Durch eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit<br />
werden <strong>Unternehmen</strong> angesprochen, um<br />
Leistungspotenziale, berufliche Erfahrungen<br />
und Engagement stärker bei Personalbedarf<br />
erkennen und nutzen zu können. Unterstützt<br />
und begleitet werden diese Bemühungen durch<br />
gemeinsame Veranstaltungen <strong>mit</strong> den Beschäftigungspakten<br />
Hamburg und Harburg. Diese<br />
Ko operation wird in der zweiten Programmphase<br />
ausgebaut.<br />
Der Familienbetrieb FahnenFleck GmbH<br />
& Co. KG ist das <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />
<strong>2007</strong> im Kreis Pinneberg. Die Firmengeschichte<br />
beginnt 1882 in Hamburg. 1972 wurde der<br />
Firmensitz in die Kreisstadt Pinneberg verlegt.<br />
Mit über 100 Beschäftigten ist es ein erfolgreiches<br />
und engagiertes <strong>Unternehmen</strong>. Neben einer<br />
hohen Beschäftigungsquote von Frauen sind<br />
knapp über 40 Prozent der Belegschaft älter als<br />
50 Jahre alt, die auf eine langjährige Betriebszugehörigkeit<br />
zurückblicken. Aus- und Fortbildungsangebote<br />
stehen für alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter gleichermaßen zur Verfügung.<br />
Seit 1982 arbeitet die Fleck-Stiftung zur Förderung<br />
der Jugendpflege und -fürsorge erfolgreich<br />
in den Bereichen Schule, Erziehung und Berufsausbildung.<br />
9<br />
FahnenFleck GmbH & Co. KG<br />
Branche<br />
Großhandel<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
105 Beschäftigte<br />
www.<br />
fahnenfleck.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
6,6 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.140<br />
Einwohnerzahl<br />
299.520<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
produzierendes Gewerbe,<br />
Handel,<br />
Gastgewerbe<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
ECE Projektmanagement<br />
G.m.b.H. & Co. KG<br />
Branche<br />
Immobilien<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
2.000 Beschäftigte<br />
www.<br />
ece.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
8,7 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
12.520<br />
Einwohnerzahl<br />
1.720.632<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
verarbeitendes Gewerbe,<br />
Groß- und Einzelhandel,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
HAMBURG<br />
team.arbeit.hamburg – Hamburger Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />
<strong>mit</strong>nmang – Hamburger Initiative für Arbeit <strong>50plus</strong><br />
»Ältere Beschäftigte besitzen nicht nur<br />
wertvolle Berufserfahrungen, sie verfügen<br />
zugleich über hohe soziale Kompetenzen<br />
im Umgang <strong>mit</strong> Kollegen und Kunden.<br />
Ihre Identifikation <strong>mit</strong> dem <strong>Unternehmen</strong><br />
fördert ein gutes Betriebsklima.«<br />
Rolf Kamprad, Bereichsleiter Personal bei der ECE Projektmanagement<br />
GmbH<br />
ECE ist Partner im <strong>Unternehmen</strong>snetzwerk „alliance <strong>50plus</strong>“,<br />
das den Hamburger Beschäftigungspakt unterstützt.<br />
10<br />
Eine Direktansprache von <strong>Unternehmen</strong><br />
bringt Erfolge<br />
Im Rahmen des Beschäftigungspaktes<br />
<strong>mit</strong>nmang - Hamburger Initiative für Arbeit<br />
– 50 plus wurden bis Ende September <strong>2007</strong><br />
rund 1.872 Langzeitarbeitslose aktiviert und<br />
536 ältere Arbeitslose in den Arbeitsmarkt<br />
integriert. Die Umsetzung erfolgte durch<br />
die ARGE team.arbeit.hamburg in enger<br />
Ko operation <strong>mit</strong> fünf erfahrenen Hamburger<br />
Weiterbildungs- und Beschäftigungsträgern<br />
(KoALA Kooperation Arbeiten, Lernen und<br />
Ausbildung e.V., Grone Netzwerk Hamburg<br />
gGmbH, PlusPunkt GmbH, Rackow Schule GmbH,<br />
SBB Kompetenz gGmbH/hamburger arbeit<br />
Beschäftigungsgesellschaft mbH). So<strong>mit</strong> konnten<br />
vielfältige Erfahrungen, unterschiedliche<br />
An sätze und Inhalte zum Tragen kommen.<br />
Besonders erfolgreich waren die individuelle<br />
Beratung und intensive Betreuung der<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Profiling<br />
über Coaching, Qualifizierung und Gesundheitsvorsorge<br />
(körperliche/mentale Fitness)<br />
bis zur Ver<strong>mit</strong>tlung. Das Ziel der begleitenden<br />
Imagekampagne, <strong>Unternehmen</strong> und Öffentlichkeit<br />
für das Potenzial der Zielgruppe 50 plus zu<br />
sensibilisieren und so einen Bewusstseinswandel<br />
anzustoßen, wurde durch eine durchgängige<br />
Pressearbeit erreicht. Die Direktansprache und<br />
Gewinnung von <strong>Unternehmen</strong> für den Beschäftigungspakt<br />
und die Zielgruppe 50 plus ist durch<br />
die alliance 50 plus – Hamburger <strong>Unternehmen</strong><br />
für Arbeitnehmer über 50 erfolgreich angelaufen.<br />
Von 13 Initialpartnern ist die alliance 50 plus<br />
inzwischen auf 92 <strong>Unternehmen</strong> angewachsen.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong>, die<br />
ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG,<br />
ist zuverlässiger Partner der alliance 50 plus.<br />
In dem <strong>Unternehmen</strong> erhalten <strong>mit</strong>nmang-<br />
Teilnehmende eine Beschäftigungschance.<br />
Ein gesunder Altersmix ist Bestandteil einer<br />
erfolgreichen Personalpolitik im <strong>Unternehmen</strong>,<br />
die Synergie effekte zwischen Alt und Jung,<br />
neuem Wissen und Erfahrung zielgerichtet<br />
fördert und nutzt.
»Wir schätzen die Erfahrung und die<br />
Fachkompetenz älterer Mitarbeiter.<br />
Sie tragen nachhaltig dazu bei,<br />
Fehler zu vermeiden und qualitativ<br />
hochwertige Ergebnisse zu liefern.«<br />
Marcus Pabsch, <strong>Unternehmen</strong>spressesprecher<br />
der Brunel GmbH<br />
Die Arbeit in altersgemischten Teams ist wichtig für den<br />
Erfahrungstransfer zwischen Jung und Alt bei der Brunel GmbH.<br />
Gute Beispiele machen Schule<br />
Unter dem Motto Chance 50+ setzt der<br />
Bremer Beschäftigungspakt sehr erfolgreich<br />
Aktivierungs- und Integrationsangebote für<br />
ältere Langzeitarbeitslose um. Der bremer arbeit<br />
gmbh gelingt es, unter Einsatz verschiedener<br />
arbeitsmarktlicher Instrumente, bei <strong>Unternehmen</strong><br />
vorhandene Beschäftigungspotenziale für<br />
die Ver<strong>mit</strong>tlung von Arbeitslosen zu erschließen.<br />
Das Netzwerk und die Veranstaltungsreihe<br />
„forum: inova“ <strong>mit</strong> Informations- und Fachveranstaltungen<br />
für Personalverantwortliche unterstützen<br />
dabei. Über das Fachforum „Zukunft<br />
der Arbeit“, das Best Practice-Beispiele aus den<br />
Bereichen Personalarbeit, Mitarbeiterführung,<br />
Personalgewinnung und Qualifizierung vorstellt,<br />
wurden regionale <strong>Unternehmen</strong> als Partner für<br />
den Pakt gewonnen. Ein umfassendes Gesundheitsmanagement<br />
ergänzt die Angebote zur<br />
Stabilisierung und Entwicklung der individuellen<br />
Beschäftigungsfähigkeit.<br />
Bis Ende Oktober <strong>2007</strong> wurden über 800<br />
Arbeitslose aktiviert und 480 ältere Langzeitarbeitslose<br />
erhielten eine neue Beschäftigung im<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />
BREMEN<br />
Arbeitsgemeinschaft der Stadt Bremen<br />
für Integration und Soziales – BAgIS<br />
Chance 50+ Bündnis für Arbeit<br />
in Bremen und Bremerhaven<br />
In der zweiten Programmphase wird Bremerhaven<br />
den Bremer Beschäftigungspakt erweitern.<br />
Die gemeinsamen Aktivitäten konzentrieren<br />
sich auf ein ergänzendes Profiling, eine<br />
weitere Flexibilisierung und Individualisierung<br />
von Eingliederungszuschüssen sowie den Ausbau<br />
der betriebsnahen Qualifizierungsmodule.<br />
Brunel GmbH ist ein bundesweit agierendes<br />
Ingenieur-Dienstleistungsunternehmen <strong>mit</strong><br />
Hauptsitz in Bremen. Zu seinen Grundsätzen<br />
der Teamarbeit gehört, dass immer ein älterer<br />
Beschäftigter <strong>mit</strong> einem jüngeren zusammenarbeitet,<br />
um die Vorteile von mehrjähriger Erfahrung<br />
<strong>mit</strong> dem aktuellen Wissen aus der Hochschule<br />
zu kombinieren. Für erfahrene Personen<br />
ist das eine Erweiterung von neuen Kenntnissen<br />
über eine Art „training on the job“. Jüngere<br />
Beschäftigte profitieren von den Erfahrungen<br />
der Älteren. 13 Prozent der Belegschaft ist über<br />
50 Jahre alt. Das Interesse an weiteren Einstellungen<br />
älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />
grundsätzlich <strong>mit</strong> unbefristeten Arbeitsverträgen,<br />
ist sehr groß.<br />
11<br />
Brunel GmbH<br />
Branche<br />
alle technischen Branchen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
1.900 Beschäftigte<br />
www.<br />
brunel.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
11,6 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
4.881<br />
Einwohnerzahl<br />
547.934<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Luft- und Raumfahrttechnik,<br />
Logistik,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Sozialstation VERDI<br />
Branche<br />
Gesundheits- und Sozialwesen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
27 Beschäftigte<br />
www.<br />
sozialstation-verdi.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
11 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
3.283<br />
Einwohnerzahl<br />
600.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
verarbeitendes Gewerbe,<br />
Forschung und Entwicklung,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Arbeitsgemeinschaften Braunschweig,<br />
Salzgitter, Landkreis Wolfenbüttel<br />
50 TOP! – Testen, Orientieren, Potenziale nutzen<br />
»Die Erfahrung zeigt, dass ältere Arbeitnehmer<br />
viel mehr Ruhe und Gelassenheit<br />
<strong>mit</strong>bringen, da sie sich in einer anderen<br />
Lebensphase befinden, in der ihnen in der<br />
Familie nicht mehr so viel abverlangt wird.«<br />
Barbara Wehsner, Geschäftsführerin und Inhaberin<br />
Barbara Wehsner, Geschäftsführerin der Sozialstation VERDI,<br />
setzt auf Erfahrung und Gelassenheit älterer Beschäftigter im<br />
täglichen Umgang <strong>mit</strong> hilfebedürftigen Menschen.<br />
12<br />
Potenziale einbringen, Erfahrungstransfer leisten:<br />
stark im Verbund<br />
Der Beschäftigungspakt 50 TOP! der<br />
ARGEN Braunschweig, Wolfenbüttel und Salzgitter<br />
hat gezeigt, dass insbesondere die intensive<br />
und konstante Betreuung älterer Langzeitarbeitsloser<br />
durch die Integrationsbüros und<br />
die Integrationsmanager im Projekt wesentliche<br />
Erfolgsfaktoren für die erzielten Integrationen<br />
sind. Auch der Bereich Marktersatz hat sich<br />
als ein sinnvolles Aktivierungsinstrument im<br />
Hinblick auf die Ver<strong>mit</strong>tlung in sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigungsverhältnisse<br />
erwiesen. Das Projekt 50 TOP! bietet den Teilnehmenden<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem<br />
zweiten Arbeitsmarkt im Bereich Tourismus an.<br />
Im Einzelfall ergeben sich durch den Kontakt<br />
bzw. die gemeinsame Arbeit der Marktersatzkräfte<br />
<strong>mit</strong> den Beschäftigten des ortsansässigen<br />
Handwerks, des Handels oder von Dienstleistern<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt.<br />
In den zwei Jahren Projektlaufzeit konnte<br />
das Projekt 988 ältere Langzeitarbeitslose<br />
aktivieren und davon 275 Personen in sozialversicherungspflichtigeBeschäftigungsver-<br />
hältnisse auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
integrieren.<br />
In der zweiten Programmphase beteiligt<br />
sich als neue Partnerregion die Arbeitgemeinschaft<br />
JobCenter Region Hannover an 50 TOP!.<br />
Das gemeinsame Ziel ist eine verstärkte Ansprache<br />
und die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> potenziellen<br />
Arbeitgebern und den strategischen Partnern.<br />
Das Betreuungsangebot und die erfolgreichen<br />
Instrumente werden weiter entwickelt und<br />
intensiviert. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
wird insbesondere unter dem Blickwinkel der<br />
Folgen des demografischen Wandels und da<strong>mit</strong><br />
zusammenhängender Aspekte verstärkt.<br />
Als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> hat<br />
der Paktverbund die Sozialstation VERDI in<br />
Braunschweig ausgewählt, die aus dem Projekt<br />
50 TOP! eine Bürokauffrau eingestellt hat.<br />
Aus der Erfahrung, dass sich Ältere besser auf<br />
Hilfe bedürftige einstellen können, werden in<br />
der Sozialstation gerne Ältere beschäftigt.
»Die Berufs- und Lebenserfahrung, die<br />
Routine, die Zuverlässigkeit, der Überblick<br />
und die Ruhe unserer Mitarbeiter »<strong>50plus</strong>«<br />
ist eine hervorragende Basis für ihre<br />
Integration bei unseren Auftraggebern.«<br />
Margrit Otten, Niederlassungsleiterin der Stegmann<br />
Personaldienstleistung GmbH & Co. KG<br />
Das Team der Stegmann Personaldienstleistung GmbH arbeitet<br />
eng in der Ver<strong>mit</strong>tlungsarbeit <strong>mit</strong> dem Emsländer Beschäftigungspakt<br />
zusammen.<br />
Individuelles Coaching –<br />
ein erfolgreicher Weg in Beschäftigung<br />
Als zielführende Instrumente haben sich im<br />
emsländischen Beschäftigungspakt unterschiedliche<br />
Aktivierungsformen und ein intensives<br />
Coaching der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
bewährt. Die enge Kooperation <strong>mit</strong> dem Fallmanagement<br />
und die Möglichkeit, in einer kreiseigenen<br />
Beschäftigungsgesellschaft berufliches<br />
Können zu reaktivieren und zu erweitern, haben<br />
maßgeblich zum Erfolg des Projektes beigetragen.<br />
Bis Ende des dritten Quartals <strong>2007</strong> wurden<br />
915 Langzeitarbeitslose aktiviert, davon 574<br />
vorübergehend oder dauerhaft in eine Beschäftigung<br />
auf dem allgemeinen Arbeitmarkt ver<strong>mit</strong>telt.<br />
Die Erfahrungen aus der ersten Programmphase<br />
bestärken den Pakt, einen der künftigen<br />
Schwerpunkte nach wie vor auf ein intensives<br />
und individuelles Coaching der Arbeitsuchenden<br />
zu setzen. Als Partnerregion wird der Landkreis<br />
Grafschaft Bentheim den regionalen Kontext des<br />
Beschäftigungspaktes erweitern.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> Stegmann Personaldienstleistung<br />
GmbH & Co. KG zeichnet sich durch eine<br />
große Aufgeschlossenheit gegenüber älteren<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Landkreis Emsland<br />
Nachwachsende Rohstoffe als<br />
zukunftsorientierter Beschäftigungsfaktor<br />
Langzeitarbeitslosen aus. Im <strong>Unternehmen</strong><br />
sind 30 Prozent der Belegschaft über 50 Jahre<br />
alt. Alle älteren Beschäftigten haben unbefristete<br />
Arbeitsverträge gemäß tarifvertraglicher<br />
Regelungen. Zudem werden allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, unabhängig vom Alter,<br />
Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung<br />
geboten. Das <strong>Unternehmen</strong> setzt sich dafür<br />
ein, dass ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
qualifikations- und leistungsadäquate<br />
Arbeitsmöglichkeiten bei den Auftragnehmern<br />
von Personaldienstleistungen erhalten. Das<br />
Engagement, die Erfahrung und die Leistungsfähigkeit<br />
Älterer ist für viele Entleihbetriebe<br />
der ausschlaggebende Grund, ein Beschäftigungs<br />
angebot zu unterbreiten. Die Übernahmequote<br />
liegt bei über 30 Prozent.<br />
Zwischen dem Beschäftigungspakt und<br />
dem <strong>Unternehmen</strong> besteht eine erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit. Ein regelmäßiger Kontakt<br />
zwischen dem Fallmanagement und dem <strong>Unternehmen</strong><br />
ermöglicht eine zeitnahe Integration<br />
von Langzeitarbeitslosen bei entsprechenden<br />
Personal bedarfen.<br />
13<br />
Stegmann Personaldienstleistung<br />
GmbH & Co. KG<br />
Branche<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
150 Beschäftigte<br />
www.<br />
stegmann-personal.de<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
5,9 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.466<br />
Einwohnerzahl<br />
311.965<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Maschinen- und Fahrzeugbau,<br />
Schiffbau,<br />
Energiewirtschaft
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Lünemann GmbH & Co. KG<br />
Branche<br />
Großhandel<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
80 Beschäftigte<br />
www.<br />
luenemann.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
11,7%<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
2.315<br />
Einwohnerzahl<br />
265.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
verarbeitendes Gewerbe,<br />
Messtechnik,<br />
Forschung und Lehre<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Landkreis Göttingen<br />
<strong>50plus</strong> – Erfahrung zählt<br />
»Kompetenz und profundes Know-how<br />
unserer älteren Mitarbeiter sind die Basis<br />
unseres Erfolges!«<br />
Josef Petermann, Geschäftsführer der Lünemann GmbH<br />
Belegschaft der Lünemann GmbH: Für das <strong>Unternehmen</strong> ist<br />
das Arbeiten in altersgemischten Teams wichtig für den Erfahrungstransfer<br />
zwischen Jung und Alt.<br />
14<br />
Empowerment – ein erfolgreicher Ansatz zur<br />
Integration von Langzeitarbeitslosen<br />
Empowerment als methodisches Gestaltungselement<br />
der Arbeitsberatung und -ver<strong>mit</strong>tlung<br />
unterstützt ältere Langzeitarbeitslose bei der<br />
Entdeckung und Erschließung eigener Stärken.<br />
Eine individuelle Begleitung und vielfältige Hilfestellungen<br />
ermöglichen es, Leistungsbereitschaft<br />
und Leistungsfähigkeit weiterzuentwickeln.<br />
Wichtigstes Ziel des Empowerments in der<br />
Beratung und Ver<strong>mit</strong>tlung von älteren Arbeitslosen<br />
ist die Beseitigung von persönlichen Problemlagen,<br />
die der Wiedererlangung, dem Erhalt<br />
oder der Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit<br />
entgegenstehen. Durch Stärkung der Motivation,<br />
der Eigeninitiative und der Kreativität<br />
sowie durch die Einbindung in ein Netzwerk wird<br />
die Grundlage geschaffen, Langzeitarbeitslose<br />
aktiv am Ver<strong>mit</strong>tlungsprozess zu beteiligen und<br />
sich selbst initiativ um eine Beschäftigung zu<br />
bemühen.<br />
Im Rahmen des Beschäftigungspaktes<br />
Göttingen wurden 1.029 Langzeitarbeitslose<br />
aktiviert, davon 316 erfolgreich in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt integriert.<br />
Entsprechend den Erfahrungen in der ersten<br />
Programmphase gilt die Prämisse, dass es für die<br />
Zielgruppe keine universalen Lösungsansätze<br />
gibt. Der künftige Beschäftigungspakt <strong>50plus</strong><br />
– Erfahrung zählt in Südniedersachsen wird <strong>mit</strong><br />
den neuen Partnern, den ARGEn Northeim und<br />
Landkreis Osterode, die bisherige erfolgreiche<br />
Arbeit vertieft und ausgeweitet.<br />
Die <strong>Unternehmen</strong>sgeschichte der Firma<br />
Lünemann GmbH & Co. KG reicht bis in das<br />
Jahr 1783 zurück. Ursprünglich als Schmiede<br />
gegründet, ist sie heute ein moderner Fachmarkt<br />
für das Handwerk, den Häuslebauer und den<br />
Heimwerker. Das <strong>Unternehmen</strong> hat sich <strong>mit</strong><br />
großem Engagement in die regionale Sensibilisierungs-<br />
und Marketingkampagne des Beschäftigungspaktes<br />
eingebracht und steht als wichtiger<br />
Multiplikator für die Ziele der <strong>Perspektive</strong><br />
<strong>50plus</strong> ein.
»Personalsuche ist eine umfangreiche,<br />
oft zeitaufwendige Aufgabe. Die Partner<br />
von Logistik 50+ haben es mir <strong>mit</strong> ihrem<br />
Service leicht gemacht, gute, erfahrene<br />
und motivierte Mitarbeiter zu finden.«<br />
Detlev Dose, geschäftsführender Gesellschafter der<br />
STS - Sprinter Transport Service GmbH<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> hat über die Ver<strong>mit</strong>tlung des Beschäftigungspaktes<br />
mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt.<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Grundsicherung<br />
des Landkreises Harburg<br />
Logistik 50+ Reife Leistung<br />
Logistik – eine Branche <strong>mit</strong> Zukunft<br />
und großen Beschäftigungspotenzialen<br />
Der Harburger Beschäftigungspakt Logistik<br />
50+ hat sich seit 2005 als unternehmensnaher<br />
Personaldienstleister einen guten Namen in der<br />
südlichen Metropolregion Hamburg gemacht.<br />
Mittels vielfältiger Sensibilisierungsaktivitäten,<br />
klarer Serviceorientierung und Instrumenten<br />
wie der „begleiteten Integration“ ist es gelungen,<br />
einen stetig wachsenden Kundenstamm unter<br />
den kleinen und <strong>mit</strong>telständischen <strong>Unternehmen</strong><br />
(KMU) des regionalen Logistiksektors aufzubauen.<br />
Aktuell wurden rund 260 Integrationen<br />
bei 900 Aktivierungen erreicht.<br />
Der Beschäftigungspakt knüpft in der<br />
zweiten Programmphase an diese Erfolge an,<br />
setzt aber künftig auf einen breiten Branchenmix.<br />
Jobscouts sollen durch ein systematisches<br />
Erschließen von Beschäftigungspotenzialen und<br />
eine Direktver<strong>mit</strong>tlung von geeigneten älteren<br />
Arbeitslosen im Landkreis Harburg und der<br />
erweiterten Paktregion Landkreis Lüneburg dazu<br />
beitragen, viele zusätzliche Integrationschancen<br />
zu schaffen. Hierfür ist es erforderlich, weitere<br />
prosperierende KMU aus der Region für den Paktverbund<br />
zu gewinnen.<br />
Zum Beispiel das <strong>Unternehmen</strong> von Detlev<br />
Dose: Die 1996 gegründete STS - Sprinter Transport<br />
Service GmbH gehört zu den Pakt-Partnern<br />
der ersten Stunde im Landkreis Harburg. Bereits<br />
im Frühjahr 2006 holte Detlev Dose einen der<br />
ersten Logistik 50+ Absolventen als Fuhrparkbetreuer<br />
in seinen Betrieb. Zwei weitere Teilnehmende<br />
wurden für Tätigkeiten in der Lagerlogistik<br />
und im Gütertransport eingestellt.<br />
Die Beschäftigung Älterer gehört bei STS<br />
zur guten Praxis: Ein Viertel der inzwischen<br />
27-köpfigen Belegschaft ist älter als 50 Jahre<br />
alt. Herr Dose achtet darauf, in jeder Abteilung<br />
zumindest einen seiner „Älteren“ als Pendant<br />
zu den Jüngeren zu haben. In dieser Konstel -<br />
la tion kommen Lebens- und Berufserfahrung<br />
sowie Flexibilität und Vielseitigkeit älterer<br />
Beschäftigter besonders zum Tragen. Eigenschaften,<br />
auf die das kleine <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong><br />
seiner breiten Dienstleistungspalette nicht<br />
verzichten kann.<br />
15<br />
STS - Sprinter Transport<br />
Service GmbH<br />
Branche<br />
Transport- und Logistik<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
27 Beschäftigte<br />
www.<br />
sts-sprinter.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
6,0 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
723<br />
Einwohnerzahl<br />
242.117<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Bauwirtschaft,<br />
Logistik,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Hydraulik-Pneumatik-<br />
Kontor Jade GmbH (HPKJ)<br />
Branche<br />
Herstellung von<br />
Metallerzeugnissen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
72 Beschäftigte<br />
www.<br />
hpkj.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
12,6 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
797<br />
Einwohnerzahl<br />
81.570<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
produzierendes Gewerbe,<br />
Gastgewerbe,<br />
Wohnungswirtschaft<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Jobcenter Wilhelmshaven<br />
Beschäftigungspakt Wilhelmshaven<br />
Arbeit für Ältere – arbeitsmarkt50.de<br />
»Für unser <strong>Unternehmen</strong> ist ein höheres<br />
Alter kein Makel. Ganz im Gegenteil – wir<br />
benötigen gerade das Know-how, das<br />
nur erfahrene Ingenieure und Facharbeiter<br />
<strong>mit</strong>bringen.«<br />
Heiko Eibenstein, Geschäftsführer der Hydraulik-<br />
Pneumatik-Kontor Jade GmbH<br />
Gemeinsam <strong>mit</strong> dem Beschäftigungspakt in Wilhelmshaven<br />
setzte die Hydraulik-Pneumatik-Kontor Jade GmbH ein<br />
Gesundheits management im <strong>Unternehmen</strong> um.<br />
16<br />
Sensibilisierung, Beratung und Begleitung für<br />
erfolgreiche Integrationen in den Arbeitsmarkt<br />
Der Beschäftigungspakt arbeitsmarkt 50.de<br />
hat in der Region Wilhelmshaven-Friesland<br />
viel erreicht. Eine hohe Resonanz bei den<br />
<strong>Unternehmen</strong> erfuhren insbesondere die Teilprojekte<br />
„Qualifizierung und Sensibilisierung<br />
älterer Arbeitnehmer (QuaSi)“ sowie „Gesund<br />
arbeiten im Alter“. Allgemein ist die demografische<br />
Entwicklung <strong>mit</strong> ihren Folgen wesentlich<br />
stärker in das Blickfeld der regionalen Öffentlichkeit<br />
gerückt. Insgesamt wurden 807 ältere<br />
Langzeitarbeitslose aktiviert, davon erfolgten<br />
62 Ver<strong>mit</strong>tlungen in den allgemeinen Arbeitsmarkt,<br />
davon 24 in die Selbstständigkeit und<br />
82 in längerfristige Arbeitsgelegenheiten.<br />
Das Projekt wird in der zweiten Programmphase<br />
als „Beschäftigungspakt Jade-Weser-<br />
Region“ <strong>mit</strong> dem Schwerpunkt der Integration<br />
älterer Arbeitsuchender in den ersten Arbeitsmarkt<br />
fortentwickelt werden. Die Zielgruppe<br />
umfasst 300 ältere Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer <strong>mit</strong> multiplen Ver<strong>mit</strong>tlungshemmnissen<br />
und hohem Qualifizierungsbedarf.<br />
Neue Partnerregion ist der Landkreis Wesermarsch.<br />
Die Hydraulik-Pneumatik-Kontor Jade GmbH<br />
(HPKJ) hat schon vor Projektbeginn nach Wegen<br />
zur Bewältigung der demografischen Herausforderung<br />
gesucht. Es wurden die vorhandenen<br />
Ansätze konkretisiert und zu einem Gesamtpaket<br />
alternsbezogener Personalentwicklung erweitert.<br />
Entscheidend für den nachhaltigen Erfolg<br />
war neben einem vertrauensvollen Betriebsklima<br />
das persönliche Engagement auf Geschäftsführungsebene,<br />
das im <strong>Unternehmen</strong> Zeichen<br />
gesetzt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
für die Ziele des Beschäftigungspaktes sensibilisiert<br />
und zur aktiven Teilnahme motiviert hat.<br />
Als produzierendes <strong>Unternehmen</strong> im<br />
Metallbereich ist die HPKJ Vorbild für die<br />
Region. Es zeigt, dass sich eine alternsorientierte<br />
Personalpolitik auch außerhalb des Dienstleistungssektors<br />
erfolgreich implementieren<br />
lässt. Die HPKJ hat sich frühzeitig den Anliegen<br />
von arbeitsmarkt50.de geöffnet, die Vielfalt<br />
der Projektangebote umfassend genutzt und<br />
sich auch an den Sensibilisierungsmaßnahmen<br />
offensiv und für andere <strong>Unternehmen</strong> beispielgebend<br />
beteiligt.
»Durch eine gute Altersstruktur im <strong>Unternehmen</strong><br />
wird es erst möglich, gut au f einander<br />
abgestimmte Teams zu schaffen, in<br />
denen jüngere Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter von den älteren lernen und<br />
umgekehrt.«<br />
Roland König, geschäftsführender Gesellschafter der MKF<br />
Metallbau GmbH<br />
Roland König, geschäftsführender Gesellschafter, und<br />
Enrico Tolksdorf, kaufmännischer Leiter, schätzen die Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> dem Beschäftigungspakt.<br />
MECKLENBURG VORPOMMERN<br />
Jobcenter Güstrow<br />
Top für Job 50+ Güstrow<br />
Erfolgreiche Integrationen durch Qualifizierung<br />
und passgenaue Ver<strong>mit</strong>tlung<br />
Der Beschäftigungspakt Top für Job 50+<br />
hat sich der Herausforderung gestellt, in einer<br />
strukturschwachen Region ältere Langzeitarbeitslose<br />
wieder in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
zu integrieren. Der Erfolg des Projektes<br />
basiert auf dem innovativen Konzeptansatz,<br />
berufsfachliche Kompetenzen zu aktualisieren<br />
und entsprechend den sich verändernden Anforderungen<br />
im jeweiligen Berufsfeld anzupassen.<br />
Ein weiterer Bestandteil der Aktivierungsphase<br />
ist die Stabilisierung und Weiterentwicklung<br />
solcher sozialer Kompetenzen wie Teamfähigkeit<br />
und Kundenorientierung.<br />
Die Ver<strong>mit</strong>tlungserfolge sind in besonderem<br />
Maße auf eine zielführende individuelle<br />
Beratung zurückzuführen. So wurden sowohl<br />
Anforderungsprofile auf der Seite der Arbeitgeber<br />
als auch Leistungspotenziale auf der Seite<br />
der Arbeitsuchenden differenzierter erfasst<br />
und im Rahmen eines Matchingprozesses passgenauer<br />
zusammengeführt.<br />
Während der Projektlaufzeit von zwei<br />
Jahren wurden 1.610 Teilnehmende in das Projekt<br />
auf genommen. Die Integrationszahl Anfang<br />
Oktober <strong>2007</strong> betrug 415. Hervorzuheben ist,<br />
dass die Ver<strong>mit</strong>tlungen auf Grund der Aktivitäten<br />
des Beschäftigungspaktes grundsätzlich ohne<br />
Gewährung eines Eingliederungszuschusses<br />
erfolgten. Das bisher erfolgreiche Konzept<br />
weiter zu vertiefen und zu transferieren, ist die<br />
Ziel stellung für die Fortführung in der zweiten<br />
Projektphase.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> MKF Metallbau GmbH<br />
steht der Einstellung älterer Beschäftigter offen<br />
gegenüber. Es ist ein regionales <strong>Unternehmen</strong><br />
<strong>mit</strong> Tradition. Auf Grund der positiven wirtschaftlichen<br />
Entwicklung wird erwartet, dass sich neue<br />
Beschäftigungspotenziale ergeben. Das <strong>Unternehmen</strong><br />
weiß die Erfahrungen älterer Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer zu schätzen und<br />
nutzt diese wertvollen Ressourcen. Es zeichnet<br />
sich durch ein positives Betriebsklima aus und<br />
fördert die Zusammenarbeit von älteren und jüngeren<br />
Beschäftigten, um den Erfahrungstransfer<br />
zu sichern. Zwischen dem <strong>Unternehmen</strong> und<br />
dem Ver<strong>mit</strong>tlungsteam besteht eine sehr gute<br />
Zusammenarbeit.<br />
17<br />
MKF Metallbau GmbH &<br />
Co.KG<br />
Branche<br />
Herstellung von<br />
Metallerzeugnissen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
60 Beschäftigte<br />
www.<br />
mkf-guestrow.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
15,2 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.556<br />
Einwohnerzahl<br />
103.954<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
verarbeitendes Gewerbe,<br />
Landwirtschaft,<br />
Biotechnologie und<br />
Medizintechnik<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Paul Schockemöhle<br />
Pferdehaltung GmbH<br />
Branche<br />
Landwirtschaft<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
130 Beschäftigte<br />
www.<br />
gestuet-lewitz.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
11,6 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
2.273<br />
Einwohnerzahl<br />
230.085<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Landwirtschaft,<br />
Nahrungs<strong>mit</strong>telindustrie,<br />
Handel<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />
der Landkreise Ludwigslust und Parchim<br />
Transit 50<br />
»TRANSIT 50 ist unkompliziert: ein<br />
schnelles und zielgenaues Arbeitskräfteangebot,<br />
Qualifizierung der neuen<br />
Mitarbeiter am Arbeitsplatz, so stelle<br />
ich mir Personalberatung vor.«<br />
Paul Schockemöhle, Inhaber der PS Pferdehaltung GmbH<br />
Paul Schockemöhle baute nach seiner Sportkarriere eine der<br />
größten Pferdezuchten in Deutschland auf und engagiert sich<br />
heute für die über 50-Jährigen.<br />
18<br />
Gesundheitsmanagement – ein wichtiger Baustein<br />
zur Verbesserung von Beschäftigungsfähigkeit<br />
Durch den Beschäftigungspakt TRANSIT 50<br />
wurde das Thema Arbeitslosigkeit Älterer in der<br />
Region umfassend in die Öffentlichkeit gerückt.<br />
Durch ein Bündel von Aktivitäten wurden 416<br />
Integrationen erreicht (1.357 Aktivierungen).<br />
Ein Netzwerk aus Arbeitgebern, Unternehmerverband,<br />
Politik, Medien und Arbeitsverwaltung<br />
unterstützt die Projektumsetzung. Vorbehalte<br />
bei Arbeitgebern gegenüber Älteren konnten<br />
verringert werden. Integrationserfolge wurden<br />
vor allem erreicht durch eine anspruchsvolle<br />
Personalberatung für KMU und Beschäftigungsangebote<br />
im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung.<br />
TRANSIT 50 hat <strong>mit</strong> Hilfe der Aktivierungsangebote<br />
die Beschäftigungsfähigkeit<br />
älterer Langzeitarbeitsloser verbessert sowie die<br />
individuelle Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft<br />
gefestigt und erweitert.<br />
Das von den ARGEn Ludwigslust und Parchim<br />
getragene Projekt wird in der zweiten Programmphase<br />
gemeinsam <strong>mit</strong> dem Landkreis<br />
Prignitz arbeiten. Besondere Aufmerksamkeit<br />
gilt älteren Arbeitslosen, die auf Grund eingeschränkter<br />
Gesundheit nur eine reduzierte<br />
Beschäftigungsfähigkeit aufweisen. Hier sind<br />
spezielle Angebote im Bereich Gesundheitsmanagement<br />
vorgesehen. Erfolgreiche Ansätze<br />
der Arbeitsplatzakquise bei <strong>Unternehmen</strong> in der<br />
Region sowie Ver<strong>mit</strong>tlungs- und Coachingaktivitäten<br />
werden fortgesetzt und erweitert.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> PS Pferdehaltung GmbH<br />
hat durch Ver<strong>mit</strong>tlung des Beschäftigungs -<br />
paktes vier ältere Langzeitarbeitslose eingestellt.<br />
Zwischen dem <strong>Unternehmen</strong> und dem Beschäftigungspakt<br />
gibt es eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> bietet Älteren die<br />
Chance einer dauerhaften Beschäftigung. Der<br />
Unternehmer Paul Schockemöhle, dreimaliger<br />
Europameister und Olympiasieger im Pferdesport,<br />
wird auf Grund der Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />
TRANSIT 50 ein besonderes Fortbildungs- und<br />
Schulungsprogramm zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit<br />
Älterer in der Pferdewirtschaft<br />
erarbeiten und umsetzen. Es ist beabsichtigt,<br />
diese Qualifizierungsmöglichkeit nach der regionalen<br />
Erprobung bundesweit einzuführen.
»Unsere Mitarbeiter legen täglich hunderte<br />
Kilometer zurück und transportieren<br />
wertvolle Fracht. Gerade Ältere bringen<br />
die nötige Erfahrung für diese verantwortungsvolle<br />
Tätigkeit <strong>mit</strong>.«<br />
Wolfram Kamprad, Prokurist der Arkona<br />
Schnell-Lieferdienst GmbH<br />
Das <strong>mit</strong>telständische <strong>Unternehmen</strong> hat sechs Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter über 50 Jahre im letzten Jahr über den Beschäftigungspakt<br />
eingestellt.<br />
Direktver<strong>mit</strong>tlung – ein erfolgreicher<br />
Projektansatz in der Region<br />
Der Beschäftigungspakt Job-direkt 100 wird<br />
seit Herbst 2005 <strong>mit</strong> einem direkten, unbürokratischen<br />
und ver<strong>mit</strong>tlungsorientierten Ansatz<br />
durchgeführt. Die Integrationserfolge wurden<br />
durch die im Januar <strong>2007</strong> erfolgte Erweiterung<br />
des Projektes um eine bewerberorientierte Vorgehensweise<br />
verbessert. Der Verbleib von zuvor<br />
älteren Langzeitarbeitslosen in <strong>Unternehmen</strong><br />
wird im Bedarfsfall auch durch Qualifizierungen<br />
„on the job“ unterstützt.<br />
Durch den Ansatz des „Arbeitgeberprofiling“<br />
mündeten von bislang über 1.600 aktivierten<br />
Teilnehmenden 340 in ein sozialversicherungspflichtiges<br />
Beschäftigungsverhältnis ein, davon<br />
sind 330 Verträge unbefristet. Die einstellenden<br />
<strong>Unternehmen</strong> erhalten einen Eingliederungszuschuss<br />
in pauschalierter Höhe. Durch das Projekt<br />
wurden regionale <strong>Unternehmen</strong> nachhaltig<br />
für die Einstellung Älterer sensibilisiert, weitere<br />
Netzwerkpartner wurden als Multipli katoren für<br />
die zukünftige Arbeit gewonnen.<br />
Eine entscheidende Grundlage für die erfolgreiche<br />
Umsetzung ist das Prinzip der Freiwillig-<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung<br />
für Arbeitsuchende im Landkreis Müritz<br />
Job – direkt 100<br />
keit. Dadurch wird die Motivation von älteren<br />
Arbeitsuchenden deutlich erhöht. Mit der<br />
intensiven und sehr effektiven Zusammenarbeit<br />
zwischen ARGE und Projektdienstleister wurde<br />
eine innovative Form des Public Private Partnership<br />
geschaffen.<br />
In der zweiten Projektphase wird der stellenorientierte<br />
und auf Freiwilligkeit basierende<br />
Ansatz fortgeführt. Job-direkt 100 wird um den<br />
Nachbarlandkreis Demmin erweitert.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> Arkona legt seit Jahren<br />
großen Wert auf die Erfahrung Älterer und hat<br />
durch deren besondere Loyalität eine höhere<br />
Planungssicherheit. Angesichts des Fachkräftemangels<br />
in der Branche ist die Einstellung<br />
Älterer aus Sicht des <strong>Unternehmen</strong>s auch selbstverständlich.<br />
Von den aktuell 150 Beschäftigten<br />
sind 27 Mitarbeiter 50 Jahre oder älter. Über<br />
Job-direkt 100 wurden sechs Kraftfahrer in das<br />
<strong>Unternehmen</strong> integriert. Seit diesem Jahr bildet<br />
das <strong>Unternehmen</strong> auch aus (drei Auszubildende)<br />
und wird diesen Bereich zukünftig weiter ausbauen.<br />
19<br />
Arkona Schnell-Lieferdienst<br />
GmbH<br />
Branche<br />
Transportgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
150 Beschäftigte<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
15 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
892<br />
Einwohnerzahl<br />
67.495<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Landwirtschaft,<br />
Gastgewerbe,<br />
Tourismus<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Klützer Holzbau und<br />
Tischlerei GmbH<br />
Branche<br />
Holzgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
8 Beschäftigte<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
14,0 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.772<br />
Einwohnerzahl<br />
164.544<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Metallgewerbe,<br />
Holzverarbeitung,<br />
Landwirtschaft<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Arbeitsgemeinschaften Landkreis Nordwestmecklenburg<br />
und Stadt Wismar<br />
QuEo – Qualifizierung und Erfahrungsoffensive<br />
in der Region Wismar und Nordwestmecklenburg<br />
»Durch die schrittweise Heranführung an<br />
ältere Arbeitnehmer konnten Berührungsängste,<br />
die ich im Vorfeld hatte, nachhaltig<br />
abgebaut werden.«<br />
Lars Baumann, Inhaber Klützer Holzbau und<br />
Tischlerei GmbH<br />
Über den Beschäftigungspakt reicherte die Klützer Holzbau und<br />
Tischlerei GmbH das <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> Erfahrungswissen älterer<br />
Handwerker an.<br />
20<br />
Potenziale älterer Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer erleben und erkennen<br />
Der Beschäftigungspakt QUEO – Qualifizierung<br />
und Erfahrungsoffensive in der Region<br />
Wismar und Nordwestmecklenburg sieht seine<br />
Erfolgsfaktoren in seinem Kernelement, d. h.<br />
in der zusätzlichen intensiven Betreuung der<br />
älteren Langzeitarbeitslosen durch Ver<strong>mit</strong>tler<br />
bei den vier beauftragten Trägern. Hier wird die<br />
sofortige Ver<strong>mit</strong>telbarkeit der Bewerberinnen<br />
und Bewerber geprüft und eine kompetente<br />
Beratung bis hin zur bedarfsgerechten Qualifizierung<br />
gewährleistet. Langzeitpraktika unterstützen<br />
den Abbau von Ver<strong>mit</strong>tlungshemmnissen.<br />
Der quantitative Erfolg des Beschäftigungspaktes<br />
zeigt sich in der Aktivierung von insgesamt<br />
676 Teilnehmenden. Davon konnten bislang<br />
238 Personen erfolgreich integriert werden.<br />
In der zweiten Projektlaufzeit wird die<br />
ARGE der Landeshauptstadt Schwerin der neue<br />
Projektpartner des Paktverbundes sein. Das<br />
Aktivierungsmodul wird während der gesamten<br />
zweiten Programmphase durchgeführt und<br />
bildet lediglich den Einstieg. Darauf aufgesetzt<br />
erfolgen die individuellen intensiven Beratungs-<br />
und Betreuungsmodule. Eine weitere Konzeptänderung<br />
besteht in der Zahlung von erfolgsorientierten<br />
Prämien an die Träger. Gemeinsam<br />
<strong>mit</strong> allen Projektakteuren wird ein Erfolg versprechendes<br />
Netzwerk geschaffen, um über den<br />
Verbund den Teilnehmenden eine langfristige<br />
<strong>Perspektive</strong> auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen.<br />
Die Klützer Holzbau und Tischlerei GmbH<br />
hat den Vorteil erfahrener Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, die über den Beschäftigungspakt<br />
ver<strong>mit</strong>telt wurden, erkannt. Zu Beginn<br />
des Projektes beschäftigte das <strong>Unternehmen</strong><br />
lediglich zwei jüngere Arbeitnehmer. Nachdem<br />
die Geschäftsführer über die risikolose Praktikumszeit<br />
das Potenzial besonders der älteren<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erleben<br />
und erkennen konnten, entschieden sie sich zur<br />
Einstellung von fünf älteren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern. Da<strong>mit</strong> wurde schließlich ein<br />
ausgewogenes Beschäftigungsverhältnis von<br />
fünf älteren zu drei jüngeren Arbeitnehmern<br />
hergestellt.
»Bei älteren Arbeitnehmern kann man<br />
auf Erfahrung, Zuverlässigkeit und<br />
die hohe Eigenverantwortung zählen.<br />
Sie übernehmen gern eine Führungsrolle<br />
im Team und optimieren Arbeitsabläufe.«<br />
Nikolai Rogos, Betriebsleiter Landgut Stresow, Rogos GbR<br />
Ackerbau, Ökologie und Umweltschutz sind Bestandteil<br />
der täglichen Arbeit. Dafür greift das <strong>Unternehmen</strong> auf die Erfahrungen<br />
älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück.<br />
Erfahrungen in andere Regionen tragen<br />
– auch länderübergreifend<br />
Im Zentrum der Aktivitäten des Beschäftigungspaktes<br />
stehen Angebote zur Beglei -<br />
tung von <strong>Unternehmen</strong>sgründungen. In einer<br />
einerseits industriell strukturschwachen, doch<br />
andererseits zunehmend touristisch geprägten<br />
Region nimmt die Nachfrage nach Dienst -<br />
leis tungen zu.<br />
Bis Ende August <strong>2007</strong> wurden 119 <strong>Unternehmen</strong>sgründungen<br />
initiiert, begleitet und erfolgreich<br />
begonnen.<br />
In einem zweiten Teilprojekt im Bereich der<br />
Landwirtschaft haben 62 ältere Langzeitarbeitslose<br />
insbesondere im Ergebnis von bedarfsorientierten<br />
Qualifizierungsangeboten eine Beschäftigung<br />
gefunden. Insgesamt wurden bisher 750<br />
ältere Langzeitarbeitslose aktiviert.<br />
In der zweiten Programmphase werden die<br />
Ziele und Aufgaben neu definiert. Die positiven<br />
Erfahrungen aus dem Teilprojekt Landwirtschaft<br />
werden übertragen auf andere Branchen und<br />
Wirtschaftsbereiche. Da<strong>mit</strong> ist eine inhaltliche<br />
Grundlage gegeben, die künftige Zusammen-<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Landkreis Ostvorpommern<br />
<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong><br />
für den Landkreis Ostvorpommern<br />
arbeit <strong>mit</strong> der ARGE Greifswald, dem Job-Center<br />
Uecker-Randow sowie dem Amt für Arbeit und<br />
Soziales Miesbach (Bayern) zu gestalten.<br />
Der Agrarsektor hat in Ostvorpommern<br />
eine überdurchschnittliche Bedeutung. Große<br />
Flächenausstattung und ein hoher Technisierungsgrad<br />
begründen eine hohe Arbeitsproduktivität.<br />
Als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> im<br />
Landkreis Ostvorpommern wurde das Landgut<br />
Stresow, Rogos GbR, ausgewählt. Das Landgut<br />
Stresow ist ein Marktfruchtbetrieb (u. a. Getreide,<br />
Raps und Zuckerrüben), die Arbeitsorganisation<br />
gestaltet sich nach den Wetterbedingungen<br />
und Erfordernissen einer Agrarproduktion. Das<br />
<strong>Unternehmen</strong> ermöglicht älteren Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmern <strong>mit</strong> einer hohen<br />
Flexibilität in Bezug auf eine jahrebezogenen<br />
Lage und Verteilung der Arbeitszeit eine berufliche<br />
<strong>Perspektive</strong>. Konventioneller Ackerbau,<br />
Ökologie und Umweltschutz sind dem <strong>Unternehmen</strong><br />
sehr wichtig und Bestandteil der täglichen<br />
Arbeit.<br />
21<br />
Landgut Stresow,<br />
Rogos GbR<br />
Branche<br />
Landwirtschaft<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
6 Beschäftigte<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
18,7 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.956<br />
Einwohnerzahl<br />
109.232<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Landwirtschaft,<br />
Tourismus,<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
K & R Baugesellschaft mbH<br />
Branche<br />
Baugewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
84 Beschäftigte<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
10,5 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.227<br />
Einwohnerzahl<br />
162.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Luftfahrt,<br />
Logistik,<br />
Tourismus<br />
BRANDENBURG<br />
Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung<br />
für Arbeitsuchende im Landkreis Dahme-Spreewald<br />
STÄRKE LDS –<br />
STandortfaktor Ältere im RegionalKErn Landkreis Dahme-Spreewald<br />
»Gerade der Erfahrungsschatz unserer<br />
älteren Mitarbeiter stellt ein wichtiges<br />
Kapital für unser <strong>Unternehmen</strong><br />
dar. Deshalb wollen wir <strong>mit</strong> unseren<br />
Mitarbeitern bis zur Rente zusammenarbeiten.«<br />
Klaus-Dieter Grocholeske, Geschäftsführer der K & R<br />
Baugesellschaft mbH<br />
Klaus Jedro hat über den Beschäftigungspakt STÄRKE LDS eine<br />
Beschäftigung bei der K & R Baugesellschaft mbH gefunden.<br />
22<br />
Jüngere Beschäftigte partizipieren<br />
an der Berufserfahrung Älterer<br />
In dem von klein- und <strong>mit</strong>telständischen<br />
<strong>Unternehmen</strong> und einem starken Nord-Süd-<br />
Gefälle in der Arbeitsmarktstruktur geprägten<br />
Landkreis Dahme-Spreewald ist es dem Beschäftigungspakt<br />
STandortfaktor Ältere im Regional-<br />
KErn Landkreis Dahme-Spreewald - STÄRKE-LDS<br />
durch sehr individuelle Projektansätze und<br />
finanzielle Anreize gelungen, die <strong>Unternehmen</strong><br />
der Region für die Belange der Älteren zu sensibilisieren.<br />
Erfolgreiche Fördermodelle wie der Kombilohn<br />
oder der Förderscheck Ü50, geförderte Qualifizierungen<br />
nach der Arbeitsaufnahme, aber<br />
auch der Ansatz einer speziellen Arbeitsver<strong>mit</strong>tlung<br />
für die Zielgruppe, ermöglichten nachhaltige<br />
Integrationen Älterer in den Arbeitsmarkt.<br />
In der zweijährigen Umsetzungszeit nutzten<br />
1.194 ältere Langzeitarbeitslose die Angebote des<br />
Beschäftigungspaktes. 437 Personen wurden in<br />
den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert.<br />
In der zweiten Programmphase wird der Wirkungskreis<br />
des Paktes um den Landkreis Teltow-<br />
Fläming erweitert. Die Partnerschaft zwischen<br />
den ARGEn begründet sich <strong>mit</strong> den regionalen<br />
Gegebenheiten und der sich verstärkenden<br />
Arbeits- und Fachkräftenachfrage in beiden<br />
Regionen. Mit der Fortführung der erfolgreichen<br />
Teilprojekte, der Entwicklung neuer, flexibler<br />
Fördermöglichkeiten und dem verstärkten Einsatz<br />
spezieller Arbeitsver<strong>mit</strong>tlerinnen und -ver<strong>mit</strong>tler<br />
sollen die Beschäftigungschancen Älterer<br />
verbessert werden.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> K&R Baugesellschaft mbH<br />
ist seit 17 Jahren erfolgreich in der Region tätig.<br />
Die Altersstruktur der Beschäftigten stellt ein<br />
positives Beispiel für altersgemischte Belegschaften<br />
dar. Von den insgesamt 84 Beschäftigten<br />
sind 23 Personen 50 Jahre und älter. Die<br />
Geschäftsführung nennt die Berufserfahrung<br />
und Einsatzbereitschaft als besondere Vorzüge<br />
der Beschäftigten über 50 Jahre und hebt die<br />
guten Erfahrungen <strong>mit</strong> älteren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern hervor. Die jüngeren Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer profitieren von<br />
der Berufserfahrung der Älteren. Das <strong>Unternehmen</strong><br />
hat im Jahr <strong>2007</strong> zwei ältere Langzeitarbeitslose<br />
eingestellt.
»Ausschlaggebend für die Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> dem Beschäftigungspakt waren der<br />
Eingliederungszuschuss für Ältere, ein persönlicher<br />
Ansprechpartner und die unbürokratische<br />
Hilfe durch den Pakt <strong>50plus</strong>.«<br />
Uve Gliemann, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Mühlberg<br />
e. G.<br />
Geschäftsführer Uve Gliemann schätzt den ausgeprägten<br />
Erfahrungsschatz älterer Beschäftigter, der in einem landwirtschaftlichen<br />
<strong>Unternehmen</strong> von großem Vorteil ist.<br />
BRANDENBURG<br />
Jobcenter Elbe-Elster<br />
Beschäftigungspakt <strong>50plus</strong><br />
in der Region Elbe-Elster<br />
Generationen gehen gemeinsam<br />
– die Agrargenossenschaft Mühlberg e.G. zeigt wie<br />
Kennzeichnend für den Beschäftigungspakt<br />
<strong>50plus</strong> in der Region Elbe-Elster ist der aus dem<br />
Pakt heraus entstandene Verein Generationen<br />
gehen gemeinsam G3. Er begründet eine enge<br />
und verbindliche Partnerschaft von unterschiedlichen<br />
Arbeitsmarktakteuren, die gemeinsam<br />
sechs Teilprojekte umsetzen. Diese Kooperation<br />
ist Grundlage für die Integrationserfolge bei<br />
älteren Arbeitsuchenden.<br />
Bisher wurden insgesamt 1.068 ältere<br />
Langzeitarbeitslose aus der Region aktiviert<br />
und 253 von ihnen (davon 90 Frauen) in eine<br />
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung<br />
ver<strong>mit</strong>telt. Neben der intermediären Rolle<br />
des Vereins besteht eine Hauptaufgabe in der<br />
intensiven Aktivierung von älteren Langzeitarbeitslosen<br />
in der Region. Das <strong>mit</strong> Zielvereinbarungen<br />
verbundene komplexe Coaching<br />
der Arbeitsuchenden, bei dem u. a. auch der<br />
Lebensweltbezug der Kunden wie auch die individuellen<br />
Aktivierungsfortschritte einbezogen<br />
werden, ist ebenso erfolgreich wie die durch<br />
zusätzliches Mentoring unterstützte Existenzgründungsbegleitung.<br />
Zur Fortführung des Beschäftigungspaktes in<br />
der zweiten Programmphase haben die Akteure<br />
aus der Region Elbe-Elster eine Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> der ARGE SGB II des Landkreises Wittenberg<br />
auf den Weg gebracht. Geplant sind ein intensiver<br />
Austausch zwischen den Arbeitsmarktakteuren<br />
sowie die kooperative Nutzung der Potenziale<br />
in beiden Regionen zur Integration älterer<br />
Langzeitarbeitsloser. Ziel ist die Integration von<br />
210 älteren Langzeitarbeitslosen (davon 30 Existenzgründungen)<br />
pro Jahr innerhalb der zweiten<br />
Programmphase.<br />
Im Ergebnis der zweijährigen Projektumsetzung<br />
im Landkreis Elbe-Elster wurde unter<br />
Berücksichtigung der ländlich geprägten Struktur<br />
der Region das landwirtschaftliche <strong>Unternehmen</strong><br />
Agrargenossenschaft Mühlberg e. G. als<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> ausgewählt.<br />
Die Agrargenossenschaft Mühlberg e. G. <strong>mit</strong><br />
insgesamt 120 Beschäftigten hat sieben ältere<br />
Arbeitsuchende aus der Region erfolgreich in<br />
das <strong>Unternehmen</strong> integriert und ihnen wieder<br />
eine berufliche Zukunft in der Region Elbe-Elster<br />
geboten.<br />
23<br />
Agrargenossenschaft<br />
Mühlberg e.G.<br />
Branche<br />
Landwirtschaft,<br />
Tierproduktion<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
120 Beschäftigte<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
18,3 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
2.068<br />
Einwohnerzahl<br />
124.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Metall- und Elektroindustrie,<br />
Automobilzuliefererindustrie,<br />
Nahrungs<strong>mit</strong>telindustrie<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Markon Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />
mbH<br />
Branche<br />
Grundstücks- und Wohnungswesen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
12 Beschäftigte<br />
www.<br />
markon-bau.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
14,1 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
2.384<br />
Einwohnerzahl<br />
192.131<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Landwirtschaft,<br />
Logistik,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
BRANDENBURG<br />
Jobcenter Märkisch-Oderland<br />
Regionaler Arbeits-<br />
und Wachstumsfonds<br />
»Wir legen großen Wert auf eine gute<br />
Mischung aus Jung und Alt. Dies trägt<br />
zu einem guten Arbeitsklima bei,<br />
fördert den Austausch von Erfahrungen<br />
und gewährleistet Kontinuität in der<br />
Entwicklung.«<br />
Wilfried Marschner, Geschäftsführer der Markon Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />
mbH<br />
Der Erfahrungstransfer zwischen Jung und Alt ist bei der<br />
Markon Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH wichtig für<br />
die Sicherung von Kompetenz und Know-how.<br />
24<br />
Die Mischung macht’s – Jüngere lernen von Älteren<br />
Mit dem Investitionszuschuss bei Arbeitsplatzbeschaffung,<br />
dem Existenzgründungszuschuss,<br />
dem Coaching- und Qualifizierungsfonds, der<br />
Existenzgründerwerkstatt Re-Aktiv 50+ und<br />
dem Lohnkostenzuschuss 50+ werden durch<br />
den Regionalen Arbeits- und Wachstumsfonds<br />
Märkisch-Oderland zielführende Förderinstrumente<br />
entwickelt und umgesetzt.<br />
In der ersten Programmphase wurden<br />
342 ältere Arbeitsuchende aktiviert, davon<br />
324 Personen erfolgreich in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt integriert. 42 ältere ALG II-Bezieher<br />
haben eine eigene Existenz gegründet. In<br />
Folge der Paktaktivitäten hat sich ein Netzwerk<br />
zwischen den geförderten <strong>Unternehmen</strong> und<br />
Existenzgründerinnen und Existenzgründern<br />
ent wickelt, das zur weiteren wirtschaftlichen<br />
Belebung der Region beiträgt.<br />
In der zweiten Programmphase werden<br />
gemeinsam <strong>mit</strong> dem neuen Paktpartner ARGE<br />
der Stadt Frankfurt (Oder) bewährte Förderinstrumente<br />
weitergeführt bzw. modifiziert. Der<br />
Schwerpunkt liegt auch künftig in der gezielten<br />
Entfaltung beschäftigungswirksamer Aktivitäten<br />
in den Wachstumsbranchen Tourismus, Ernährung,<br />
Landwirtschaft, Gesundheit und Senioren<br />
sowie im Dienstleistungsgewerbe und der Solarbranche.<br />
Die zwei beschäftigungspolitisch wichtigen<br />
Zielgruppen, die älteren Arbeitsuchenden<br />
sowie die kleinen und <strong>mit</strong>telständischen <strong>Unternehmen</strong>,<br />
werden auch weiterhin unterstützt. In<br />
Ergänzung der bisher durchgeführten Maßnahmen<br />
werden künftig zusätzlich ein Bewerbungs-<br />
und Teilnehmenden-Coaching sowie eine Aktivierungsprämie<br />
angeboten.<br />
Die Markon Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />
mbH wurde durch den Regionalen<br />
Arbeits- und Wachstumsfonds als <strong>Unternehmen</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> ausgewählt, weil bei einer Beschäftigtenzahl<br />
von zwölf Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmern innerhalb der Beschäftigungsinitiative<br />
<strong>50plus</strong> drei neue nachhaltige Arbeitsplätze<br />
für ältere Langzeitarbeitslose geschaffen<br />
wurden. Da<strong>mit</strong> besteht die Belegschaft zur Hälfte<br />
aus älteren Beschäftigten über 50 Jahre, die ihre<br />
Erfahrungen an die jüngeren Berufskolleginnen<br />
und -kollegen im <strong>Unternehmen</strong> weitergeben.
»Innerhalb des Beschäftigungspaktes<br />
werden die neuen Mitarbeiter betriebsspezifisch<br />
qualifiziert und intensiv<br />
gecoacht. Dadurch haben wir passgenaue<br />
Arbeitskräfte <strong>mit</strong> sozialer Kompetenz<br />
zur Verfügung.«<br />
Thomas Kanig, Geschäftsführer der FK Solartechnik GmbH<br />
In der Fertigung: Valeri Datzkov, eingestellter Projektteilnehmer,<br />
Thomas Kanig, Geschäftsführer der FK Solartechnik GmbH und<br />
Hartmut Weise, eingestellter Projektteilnehmer (v.l.n.r.)<br />
Nutzung des Fachwissens und<br />
der Arbeitserfahrung der Älteren<br />
Der Beschäftigungspakt ALTERnativen des<br />
Job Centers Oberspreewald-Lausitz setzt <strong>mit</strong><br />
einer beim Landkreis angesiedelten Koordinierungsstelle<br />
und Akteuren der Arbeits- und<br />
Beschäftigungsförderung vier Teilprojekte für<br />
ältere Langzeitarbeitslose um. Das ursprüngliche<br />
Ziel, 920 Personen zu aktivieren und 135 in den<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren, wurde<br />
<strong>mit</strong> bisher über 1.179 aktivierten und 441 integrierten<br />
Personen weit übertroffen.<br />
Einerseits erfolgt eine intensive Akquisition<br />
von <strong>Unternehmen</strong> und deren Sensibilisierung<br />
für die Situation älterer Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmer. Andererseits findet eine gezielte<br />
Aktivierung und passgenaue Qualifizierung der<br />
Arbeitsuchenden statt. Es erfolgt der Einsatz aller<br />
verfügbaren Instrumente sowie eine individuelle<br />
Arbeit <strong>mit</strong> dem Einzelnen.<br />
Der Projektansatz für die zweite Programmphase<br />
ALTERnativen in der Lausitz wurde<br />
gemeinsam <strong>mit</strong> der ARGE des Nachbarkreises<br />
Spree-Neiße erarbeitet. Er sieht die Aktivierung<br />
von 2.340 und die Integration von 663 Arbeit-<br />
BRANDENBURG<br />
Jobcenter Oberspreewald-Lausitz<br />
<strong>Perspektive</strong><strong>50plus</strong> – Beschäftigungspakt<br />
im Landkreis OSL »ALTERnativen«<br />
suchenden innerhalb der nächsten drei Jahre<br />
vor. Zusätzlich zu den bisher schon erfolgreichen<br />
Instrumenten und Strategien, wie Coaching und<br />
Ver<strong>mit</strong>tlung in Praktika, wird verstärkt auf die<br />
Eigeninitiative der Arbeitsuchenden durch den<br />
Einsatz so genannter Förderschecks gesetzt.<br />
Die Auswahl der FK Solartechnik GmbH<br />
zur Auszeichnung als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />
<strong>2007</strong> erfolgte anhand von vier Kriterien<br />
durch die Lenkungsgruppe des Paktes. Danach<br />
zeichnet sich das <strong>Unternehmen</strong> durch die Nutzung<br />
des Fachwissens und der Arbeitserfahrung<br />
der Älteren, eine ausgewogene Altersstruktur,<br />
gute Qualifizierungsmöglichkeiten für Ältere<br />
und einen Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit<br />
durch hohe Arbeitszeitflexibilität aus.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong>, das im November <strong>2007</strong><br />
sein zehnjähriges Firmenjubiläum beging,<br />
arbeitet eng <strong>mit</strong> dem Beschäftigungspakt<br />
zu sammen. Bisher erhielten in dem flexiblen,<br />
engagierten und altersgemischten Team vier<br />
Personen einen Arbeitsvertrag, zwei davon<br />
unbefristet.<br />
25<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
ALTERnativen<br />
FK Solartechnik GmbH<br />
Branche<br />
Solartechnik<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
16 Beschäftigte<br />
www.<br />
fksolar.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
18,2 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
2.224<br />
Einwohnerzahl<br />
129.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Metall- und Elektroindustrie,<br />
chemische Industrie,<br />
Baugewerbe
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Volkssolidarität<br />
Brandenburg e.V.<br />
Branche<br />
Soziale Dienstleistungen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
67 Beschäftigte<br />
www.<br />
volkssolidaritaet.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
21,1 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
3.073<br />
Einwohnerzahl<br />
145.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Herstellung von chemischen<br />
Erzeugnissen,<br />
Papiergewerbe,<br />
Landwirtschaft<br />
BRANDENBURG<br />
Landkreis Uckermark<br />
Allianz für die Integration Älterer in der Uckermark<br />
– Brücke der Erfahrung und Kompetenz<br />
»Wenn auch nicht sofort eine Anstellung<br />
möglich ist, so brauchen wir die<br />
Kompetenzen der Älteren auch für das<br />
bürgerschaftliche Engagement in unseren<br />
strukturschwachen ländlichen Regionen.«<br />
Bärbel Glogau, Leiterin Geschäftsstelle Angermünde der<br />
Volkssolidarität Brandenburg e.V.<br />
Die altersgemischte Belegschaft der Volkssolidarität Brandenburg<br />
e.V. vereint berufliche Kompetenz <strong>mit</strong> Lebenserfahrung.<br />
26<br />
In der Uckermark engagieren sich <strong>Unternehmen</strong><br />
für die Integration Älterer<br />
Mit neuen, regional angepassten Konzepten<br />
setzt der Beschäftigungspakt Uckermark auf<br />
alternative Wege zur Integration Älterer in<br />
Arbeit und Gesellschaft. Im Beschäftigungspakt<br />
arbeiten Bildungsträger, Beschäftigungsgesellschaften,<br />
Vereine und Kommunen eng <strong>mit</strong><br />
<strong>Unternehmen</strong> und deren Interessenvertretungen<br />
zusammen. Die Arbeitsschwerpunkte und<br />
Handlungsfelder orientieren sich an den Potenzialen<br />
der Älteren, am gegenwärtigen und zu<br />
erwartenden wirtschaftlichen Bedarf sowie an<br />
den kommunalen und regionalen Entwicklungsperspektiven.<br />
Ein wichtiges quantifizierbares Ergebnis der<br />
Arbeit des Paktes spiegelt die Integrationszahl<br />
wider: 144 Ältere wurden in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt integriert. Darüber hinaus wurden<br />
330 Personen in unterschiedlichen Projekten<br />
aktiviert, bis Jahresende <strong>2007</strong> wird sich diese Zahl<br />
um weitere 150 Personen erhöhen. Das Ergebnis<br />
basiert vor allem auf den engen Kontakten zu<br />
den <strong>Unternehmen</strong>, Kammern und Verbänden.<br />
Die Volkssolidarität Uckermark steht stellvertretend<br />
für die <strong>Unternehmen</strong>, die sich von Beginn<br />
an im Pakt engagiert und eine alter(n)sgerechte<br />
Arbeitsplatzgestaltung realisiert haben.<br />
Fragt man nach den qualitativen Wirkungen<br />
des Paktes, so sind es erste Veränderungen im<br />
Bewusstsein der Beteiligten selbst und im Denken<br />
der <strong>Unternehmen</strong>. Eine wichtige Rolle spielt die<br />
Korrektur von Altersbildern. Deshalb zählt zu den<br />
bedeutsamsten Ergebnissen der Paktarbeit eine<br />
gelungene Sensibilisierung von <strong>Unternehmen</strong>,<br />
Vereinen und Verbänden und der Verwaltungen<br />
auf breiter Ebene für das Thema Integration<br />
Älterer in Arbeit und Gesellschaft.<br />
Mit der Paktarbeit sind regionale Strukturen<br />
gefestigt und neu entstanden. Sie sorgen dafür,<br />
dass die „Brücken zu den <strong>Unternehmen</strong>“ stabiler<br />
werden, Arbeitsuchende eigene „zukunftsfähige<br />
Brücken“ für Erwerbsarbeit oder Nebenerwerb<br />
aufbauen und „Brücken zu neuen Handlungsfeldern“<br />
für Beschäftigung entstanden sind. In<br />
Zukunft wird die ARGE Mecklenburg-Strelitz<br />
neuer programmgebietsübergreifender Partner<br />
im Pakt.
Ȁltere Arbeitnehmer sind hoch<br />
motiviert, zeigen eine deutlich spürbare<br />
Zuverlässigkeit, was Arbeitsqualität<br />
und auch Arbeitsumfeld betrifft. Sie haben<br />
kaum Fehlzeiten und sind bei Kunden<br />
sehr gefragt.«<br />
Stefan Redetzky, Niederlassungsleiter der ASIB<br />
Wasserberg e.K. in Berlin<br />
Stefan Redetzky, Niederlassungsleiter der ASIB Wasserberg e.K.<br />
in Berlin, im Gespräch <strong>mit</strong> Kunden<br />
BERLIN<br />
JobCenter Neukölln<br />
BÄN.AG – Beschäftigung für Ältere aus Neukölln<br />
– Aktionsgemeinschaft<br />
Berlin Neukölln: Integration von Älteren<br />
durch intensive Betreuung<br />
In der BÄN.AG wurden 2.500 ältere Langzeitarbeitslose<br />
aktiviert und an den Arbeitsmarkt<br />
herangeführt. In den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
konnten 257 Kunden integriert werden. Zugleich<br />
ist es gelungen, Berliner <strong>Unternehmen</strong> für die<br />
Zielgruppe zu sensibilisieren und die Einstellungsbereitschaft<br />
gegenüber Älteren zu fördern.<br />
Als Schlüssel zum Erfolg erweisen sich ein<br />
gewachsenes Netzwerk, eine Projektstruktur<br />
<strong>mit</strong> aufeinander abgestimmten Teilprojekten<br />
sowie die Fortentwicklung der Ansätze. Eine<br />
hohe Betreuungsdichte sorgt für eine kontinuierliche<br />
Beratung und die da<strong>mit</strong> verbundene<br />
Verbindlichkeit in der Aktivierung. Der Einsatz<br />
von geschultem Personal, das zumeist aus der<br />
Zielgruppe stammt, sichert eine vertrauensvolle<br />
Beziehung zum Kunden und ermöglicht so<br />
eine strukturierte Betreuung und aufeinander<br />
aufbauende Aktivitäten: individuelle Beratung<br />
– Bewerbungscoaching – passgenaue Qualifizierung<br />
– Arbeitserprobung – assistierte Bewerbung<br />
und Ver<strong>mit</strong>tlung. Angesichts der schwierigen<br />
Arbeitsmarktlage, eines überdurchschnittlich<br />
hohen Anteils an Personen <strong>mit</strong> Migrationshinter-<br />
grund sowie der Komplexität der Ver<strong>mit</strong>tlungshemmnisse<br />
sind Stabilität, Zuverlässigkeit und<br />
Vertrautheit von Strukturen wesentlich.<br />
Das Jobcenter Berlin Neukölln wird das<br />
bewährte Projekt <strong>mit</strong> einer verstärkten Ausrichtung<br />
auf die Ver<strong>mit</strong>tlung in Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> dem Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick in<br />
der zweiten Programmphase weiterführen.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
BÄN.AG konnten viele <strong>Unternehmen</strong> davon überzeugen,<br />
ältere Arbeitsuchende einzustellen. Der<br />
Personaldienstleister ASIB Wasserberg e. K. (Mitglied<br />
des IGZ, Interessensvertretung deutscher<br />
Zeitarbeitsunternehmen) setzt gezielt auf ältere<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weil er deren<br />
Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Erfahrung und<br />
Qualität der Arbeit schätzt und für die Entwicklung<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s nutzen möchte. Jeder<br />
vierte Beschäftigte im <strong>Unternehmen</strong> ist über<br />
50 Jahre alt. Bisher fanden zwei ältere Langzeitarbeitslose<br />
der BÄN.AG über das <strong>Unternehmen</strong><br />
eine neue berufliche <strong>Perspektive</strong>.<br />
27<br />
ASIB Wasserberg e.K.<br />
Branche<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
1.100 Beschäftigte<br />
www.<br />
asib.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
16,4 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
3.520<br />
Einwohnerzahl<br />
302.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Groß- und Einzelhandel,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
G.S.H. Gebäudeservice und<br />
Versorgungstechnik GmbH<br />
Branche<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
12 Beschäftigte<br />
www.<br />
gsh-berlin.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
13,4 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
2.994<br />
Einwohnerzahl<br />
353.910<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Handwerk,<br />
Dienstleistungsgewerbe,<br />
Biotechnologie<br />
BERLIN<br />
JobCenter Pankow<br />
Berliner Betriebe nutzen die Kompetenzen Älterer<br />
– Berliner BÄr<br />
»Es war gut, einmal einen ›Blick von außen‹<br />
durch die SeniorConsulter auf das <strong>Unternehmen</strong><br />
werfen zu lassen.«<br />
Matthias Härtl, Geschäftsführer der G.S.H. Gebäudeservice<br />
und Versorgungstechnik GmbH<br />
Die Geschäftsführer der G.S.H. Gebäudeservice und<br />
Versorgungstechnik GmbH Matthias Härtl und Bernd Hauswirt<br />
28<br />
Ein breites Berliner Bündnis wird<br />
zukünftig Ältere in Arbeit bringen<br />
Das Projekt Berliner Betriebe nutzen die<br />
Kompetenzen Älterer – Berliner BÄr zielt auf<br />
die Integration älterer Langzeitarbeitsloser in<br />
den Erwerbsprozess. Darüber hinaus werden<br />
kleine und <strong>mit</strong>tlere Handwerksbetriebe zur<br />
Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit<br />
durch Anpassung an den strukturellen Wandel<br />
der regionalen Wirtschaftstruktur unterstützt.<br />
Dazu wurden 66 SeniorConsulterinnen und<br />
-Consulter zu Technischen Fachwirten ausge<br />
bildet, die bisher <strong>mit</strong> 200 <strong>Unternehmen</strong><br />
zusammengearbeitet haben. Zu den Beratungsschwerpunkten<br />
gehören nahezu alle betriebswirtschaftlichen<br />
Fragen. Ein Großteil der<br />
aus gebildeten Beraterinnen und Berater<br />
mündet in ein Beschäftigungsverhältnis auf<br />
dem allgemeinen Arbeitsmarkt bzw. geht in<br />
die Selbstständigkeit.<br />
Das Projekt wurde um ein „Ver<strong>mit</strong>tlungscoaching“<br />
ergänzt, welches den <strong>Unternehmen</strong><br />
passgenaue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
ver<strong>mit</strong>telt. Dies gelang vor allem durch individuelle<br />
Aktivierung, Motivation und Sozialcoaching<br />
der Kunden, durch bewerberorientierte Ver<strong>mit</strong>t-<br />
lung und die persönliche Begleitung des Kunden.<br />
Insgesamt wurden 178 Arbeitsuchende aktiviert,<br />
davon 79 Personen integriert.<br />
In der zweiten Programmphase wird die<br />
Aktivierung und Ver<strong>mit</strong>tlung von älteren Langzeitarbeitslosen<br />
Schwerpunkt der Arbeit sein.<br />
Die Erfahrungen des „Ver<strong>mit</strong>tlungscoachings“<br />
werden in ein neues Projekt übertragen und<br />
gemeinsam <strong>mit</strong> den neue Partnern, den Job-<br />
Centern aus den Bezirken Charlottenburg-<br />
Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und<br />
Marzahn-Hellersdorf, ab 2008 umgesetzt.<br />
Die G.S.H. Gebäudeservice und Versorgungstechnik<br />
GmbH beschäftigt 12 Personen zwischen<br />
26 und 62 Jahren. Besonders wichtig ist dem<br />
<strong>Unternehmen</strong> die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
für Behinderte. Die beiden Geschäftsführer – 39<br />
und 62 Jahre alt – vertreten zwei Generationen:<br />
Der Jüngere schätzt gerade die Lebenserfahrung<br />
und die beruflichen Kenntnisse des Älteren.<br />
Die SeniorConsulterinnen und -Consulter<br />
er arbeiteten <strong>mit</strong> dem <strong>Unternehmen</strong> ein Marketing-Konzept,<br />
das gegenwärtig umgesetzt wird.
»Auf Grund der positiven Einstellung<br />
und Zuverlässigkeit stellen unsere älteren<br />
Mitarbeiter einen unverzichtbaren Baustein<br />
unserer erfolgreichen Firmenentwicklung<br />
dar.«<br />
Axel Bielig, Geschäftsführer von Taxi - und Kurierdienst Bielig<br />
Geschäftsführer Axel Bielig schätzt die Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />
älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
Arbeitsgemeinschaft SGB II des Burgenlandkreises<br />
Lebenswissen für eine starke Region Burgenlandkreis<br />
Im Burgenlandkreis schätzen die <strong>Unternehmen</strong><br />
Erfahrung und Lebenswissen der Älteren<br />
Der Beschäftigungspakt Lebenswissen für<br />
eine starke Region Burgenlandkreis begegnet<br />
sowohl der Beschäftigungslosigkeit Älterer als<br />
auch der demografischen Entwicklung in der<br />
Region Burgenlandkreis. Das Projekt Lebenswissen<br />
hat bisher rund 2.000 älteren Langzeitarbeitslosen<br />
die Möglichkeit geboten, sich im<br />
Rahmen der Findungsphase als integralem Teilprojekt<br />
einem Profiling zu stellen. Auf der Basis<br />
der Ergebnisse gelangen die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer ggf. in die Teilprojekte Ver<strong>mit</strong>tlungszentrum<br />
oder Kompetenzzentrum, wo sie<br />
eine intensivere Betreuung und Aktivierung<br />
erfahren.<br />
Auf der Grundlage einer tiefgründigen<br />
Eingangsanalyse, einem individualisierten<br />
Ver<strong>mit</strong>tlungscoaching, der Erarbeitung realistischer<br />
Integrationsstrategien sowie intensiv<br />
assistierter Bewerbungsaktivitäten werden im<br />
Ver<strong>mit</strong>tlungszentrum Vorurteile der <strong>Unternehmen</strong><br />
gegenüber älteren Bewerberinnen und<br />
Bewerbern abgebaut. Im Rahmen des Kompetenzzentrums<br />
werden Ältere durch entsprechende<br />
Unterstützung und Markterprobung auf<br />
eine eigene Existenzgründung vorbereitet. Im<br />
erfolgreichen, zwei jährigen Verlauf des Gesamtprojektes<br />
wurden 295 ältere Langzeitarbeits lose<br />
in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. Darüber<br />
hinaus wurden 722 ältere Arbeitsuchende<br />
für Marktersatzmaßnahmen sowie weitere 285<br />
für Qualifizierungen und Praktika aktiviert.<br />
Das Projekt „Lebenswissen“ soll perspektivisch<br />
in modifizierter Form als „Arbeitsfabrik <strong>50plus</strong>“<br />
weitergeführt werden. Darin werden die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer in simulierten,<br />
betrieblichen Abteilungen aktiver in das Integrationscoaching<br />
eingebunden und als Dienstleister<br />
füreinander tätig. Neue Pakt-Partner<br />
sind der ehemalige Landkreis Weißenfels und<br />
der Eigenbetrieb für Arbeit (Saalekreis).<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> Taxi - und Kurierdienst<br />
Bielig hat einen Beschäftigungsanteil älterer<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von ca.<br />
30 Prozent und nimmt da<strong>mit</strong> eine Vorbildstellung<br />
in der Region ein. Über das Projekt „Lebenswissen“<br />
konnten zwei ältere Langzeitarbeitslose<br />
erfolgreich ins <strong>Unternehmen</strong> integriert werden.<br />
29<br />
ARGE SGB II<br />
Burgenlandkreis<br />
Taxi- und Kurierdienst Bielig<br />
Branche<br />
Landverkehr<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
15 Beschäftigte<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
17,6 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
3.267<br />
Einwohnerzahl<br />
204.110<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Nahrungs<strong>mit</strong>telindustrie,<br />
Weinanbau,<br />
Tourismus<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Pflegedienst Wunschick<br />
Branche<br />
Gesundheits- und<br />
Sozialwesen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
25 Beschäftigte<br />
www.<br />
meine-pflege.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
16,7 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
3.086<br />
Einwohnerzahl<br />
236.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Maschinen- und Anlagenbau,<br />
Informationstechnologien,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
Arbeitsgemeinschaft SGB II Halle GmbH<br />
Jahresringe Halle<br />
»Wichtig für den Pflegedienst sind das<br />
Verantwortungsbewusstsein, die psychische<br />
Belastbarkeit, der Arbeitswille und die<br />
Abgeklärtheit der älteren Beschäftigten.«<br />
Marcel Wunschick, Inhaber Pflegedienst Wunschick<br />
Sigrid Trinks (links) hat über den Beschäftigungspakt Halle eine<br />
Tätigkeit im Bereich Altenpflege und betreutes Wohnen beim<br />
Pflegedienst Wunschick gefunden.<br />
30<br />
Hohe Wertschätzung der sozialen<br />
Qualitäten Älterer im Pflegebereich<br />
Der Beschäftigungspakt Jahresringe Halle<br />
zeichnet sich durch die Etablierung eines<br />
dynamischen Netzwerkes aus, in dem die<br />
Akteure des Paktes, <strong>Unternehmen</strong> – insbesondere<br />
kleine und <strong>mit</strong>tlere <strong>Unternehmen</strong> – und<br />
deren Interessenvertretungsorgane sowie<br />
Persönlichkeiten aus Politik und Verwaltung<br />
zusammen arbeiten. Die zielorientierte Steuerung<br />
des Netzwerkes und die Unterstützung<br />
der Aktivitäten der Teilprojekte erfolgt über eine<br />
zentrale Projektkoordinierung. Wesentlich für<br />
die realisierten Erfolge von 1.069 Aktivierungen<br />
und 574 Integrationen sind zudem die neue<br />
Mischung aus fall- und arbeitsplatzbezogenen<br />
Aktivierungs- und Integrationsstrategien, neue<br />
Formen und Instrumente der Arbeitgeberförderung<br />
sowie eine effiziente Öffentlichkeitsarbeit.<br />
In der zweiten Programmphase wird<br />
der Beschäftigungspakt seine Aktivitäten<br />
gemeinsam <strong>mit</strong> der ARGE Bitterfeld und der<br />
Agentur für Arbeit Halle SGB II Saalkreis<br />
fort setzen. Vorgesehen ist ein ganzheitlicher<br />
Betreuungsansatz, die verstärkte Integration<br />
durch teilprojektübergreifende Profilings<br />
sowie eine stärkere Einbindung von Entscheidungsträgern.<br />
Als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> hat der<br />
Beschäftigungspakt den Pflegedienst Wunschick<br />
ausgewählt. Das 2004 gegründete <strong>Unternehmen</strong><br />
bietet umfangreiche Dienstleistungen hinsichtlich<br />
Beratung, Kranken- und Altenpflege, hauswirtschaftlicher<br />
Versorgung und des betreuten<br />
Wohnens an. Als Alternative zum Pflegeheim<br />
wird <strong>mit</strong> dem Auf- und Ausbau der Wohnanlage<br />
„Vita-Residenz“ eine zeitgemäße Form des<br />
betreuten Wohnens <strong>mit</strong> differenzierten Wohnformen<br />
geschaffen.<br />
Der Pflegedienst Wunschick beschäftigt<br />
insgesamt 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
acht davon sind 50 Jahre und älter. Mit der Einstellung<br />
von sechs Personen aus dem Beschäftigungspakt<br />
Jahresringe Halle hat der Inhaber,<br />
Herr Wunschick, bewusst einen wichtigen Beitrag<br />
zur Wiedereingliederung älterer Langzeitarbeitsloser<br />
geleistet. Er schätzt ihre fachlichen<br />
Qualitäten und insbesondere ihre hohen sozialen<br />
Kompetenzen für diesen <strong>Unternehmen</strong>sbereich.
»Die Sozialkompetenz älterer Arbeitnehmer<br />
hat Vorbildwirkung für jüngere<br />
Beschäftigte, Auszubildende und Zivildienstleistende<br />
des Hauses. Es wird ein intensiver<br />
Erfahrungsaustausch möglich.«<br />
Undine Handschke, Einrichtungsleiterin im<br />
Johanniter-Haus Mansfeld<br />
Mitarbeiterin im Johanniter-Haus Mansfeld – Insbesondere<br />
ältere Beschäftigte haben die nötige Umsicht im Umgang <strong>mit</strong><br />
hilfe bedürftigen Menschen.<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
Arbeitsgemeinschaft SGB II Mansfelder Land<br />
Alter hat Zukunft<br />
Dem demografischen Wandel begegnen<br />
– in der Zukunftswerkstatt <strong>50plus</strong><br />
Alter hat Zukunft(AhZ) hat sich die Aufgabe<br />
gestellt, ein Netzwerk für die Belange des demografischen<br />
Wandels im Kontext von aktivem<br />
Alter(n), Stärkung der Seniorenwirtschaft und<br />
Arbeitsmarktintegration Älterer zu bilden. Die<br />
entscheidende Erkenntnis des Paktes ist es, dass<br />
demografischer Wandel ein äußerst vielschichtiges<br />
Thema darstellt, das nur in dieser Komplexität<br />
bewältigt werden kann. Die Verbindung von<br />
effektiver Ver<strong>mit</strong>tlung und kontinuierlicher und<br />
thematisch vielfältiger Netzwerkarbeit ist die<br />
entscheidende Voraussetzung für Erfolg.<br />
Auf diesem Wege wurden bisher 453 Ältere<br />
aktiviert und 136 Personen in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt integriert. Als besonders erfolgreich<br />
erweist sich die nachträglich installierte<br />
Zukunftswerkstatt <strong>50plus</strong>. Dieser Ansatz zur<br />
Integration älterer Langzeitarbeitsloser wird in<br />
Kooperation <strong>mit</strong> den ARGEn Sangerhausen und<br />
Quedlinburg in der zweiten Programmphase auf<br />
weitere Regionen übertragen.<br />
Wesentliche Aspekte des Erfolges sind neben<br />
einer offenen Haltung zur Einstellung Älterer im<br />
<strong>Unternehmen</strong> auch bewusste Anstrengungen zur<br />
Bewältigung des demografischen Wandels.<br />
Ein <strong>Unternehmen</strong>, das in diesem Sinne<br />
<strong>Weitblick</strong> beweist, ist das Johanniterhaus in<br />
Mansfeld. Diese Einrichtung zur stationären und<br />
ambulanten Betreuung Älterer versteht es, <strong>mit</strong><br />
einer ganzheitlichen, auf die Region gerichteten<br />
Herangehensweise, übergreifende Angebote<br />
zu schaffen. Sowohl die bewusste Auswahl der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – u. a. in einer<br />
guten Mischung von Jung und Alt – als auch die<br />
intensive Vernetzung der Einrichtung und ihrer<br />
Bewohnerinnen und Bewohner <strong>mit</strong> der Region<br />
ist der Kern des Erfolgskonzepts. Dies wird auch<br />
durch die Einbindung des Ehrenamtes – für das<br />
AhZ ein bewährtes Instrument zur Aktivierung<br />
von älteren Arbeitsuchenden – deutlich. Hier<br />
wird der Kontakt <strong>mit</strong> Menschen aus dem Ort ver<strong>mit</strong>telt,<br />
das Gemeinschaftsgefühl gefördert und<br />
gleichzeitig der Region die Verantwortung für<br />
die Älteren stets vor Augen geführt.<br />
31<br />
Johanniter-Haus Mansfeld,<br />
ein Betriebsteil der EPSG<br />
GmbH<br />
Branche<br />
Gesundheits- und<br />
Sozialwesen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
29 Beschäftigte<br />
www.<br />
johanniter.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
18,6 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
2.637<br />
Einwohnerzahl<br />
160.149<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Holzverarbeitung,<br />
Metallbau,<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
NOVAL Industriearmaturen<br />
GmbH<br />
Branche<br />
Herstellung von Metallerzeugnissen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
21 Beschäftigte<br />
www.<br />
noval.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
15,3 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
3.217<br />
Einwohnerzahl<br />
229.691<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Maschinenbau,<br />
Ernährungswirtschaft,<br />
regenerative Energien<br />
SACHSEN ANHALT<br />
Jobcenter-Arbeitsgemeinschaft Magdeburg GmbH<br />
Kompetenz und Erfahrung für die Region<br />
»Wir fanden die passgenaue Vorauswahl<br />
der Praktikanten durch den Bildungsträger<br />
sinnvoll und nutzten die Phasen der<br />
Praktika zur intensiven Einarbeitung am<br />
zukünftigen Arbeitsplatz.«<br />
Michael Böttger, geschäftsführender Gesellschafter der<br />
NOVAL Industriearmaturen GmbH<br />
Martin Perrin, Geschäftsführer, Michael Böttger, Ingenieur im<br />
<strong>Unternehmen</strong> und Olaf Berg, CNC-Dreher im <strong>Unternehmen</strong><br />
32<br />
Ein <strong>Unternehmen</strong> stützt<br />
sich auf die Erfahrung Älterer<br />
Im Rahmen des Bundesprogramms setzt<br />
die ARGE Magdeburg in Kooperation <strong>mit</strong><br />
dem Technologie- und Berufsbildungszentrum<br />
und der Handwerkskammer Magdeburg den<br />
aus zwei Teilprojekten bestehenden Beschäftigungspakt<br />
Kompetenz und Erfahrung für<br />
die Region um. Ziel ist es, die Wirtschaft für<br />
das Beschäftigungspotenzial älterer Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeiternehmer zu sensi -<br />
bi li sieren, um ältere Langzeitarbeitslose in<br />
sozial versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse<br />
zu ver<strong>mit</strong>teln. Bisher wurden<br />
1.816 Ältere aktiviert, von denen 192 in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt ver<strong>mit</strong>telt wurden.<br />
Als besonders integrationsfördernd<br />
erwiesen sich in Magdeburg sowohl gestufte<br />
Praktika als auch in enger Partnerschaft <strong>mit</strong><br />
den Hochschulen organisierte Entwicklungsbeschäftigungen.<br />
Diese bewährten Ansätze,<br />
erweitert um eine intensivere zielgerichtete<br />
Vorbereitungsphase, sollen gemeinsam <strong>mit</strong><br />
dem Job-Center ARGE Bördekreis in der zweiten<br />
Programmphase umgesetzt und weiterentwickelt<br />
werden.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> NOVAL Industriearmaturen<br />
GmbH ging aus dem Armaturenbau des ehemaligen<br />
MAW Magdeburg im Jahre 1990 als eine<br />
der ersten Neugründungen nach der politischen<br />
Wende hervor. Kerngeschäft ist die europaweit<br />
bedarfsgerechte Herstellung und Montage von<br />
kompletten Industriearmaturen für den Chemie-<br />
und Anlagen- wie den Kraftwerksbau und<br />
Raffinerien. Eine entsprechende Zertifizierung<br />
ermöglicht die Fertigung im eigenen Hause<br />
sowie die Komplettierung der Armaturen <strong>mit</strong><br />
Sicherheits- und Stelleinheiten für hohe Drücke<br />
und alle Medien. Dazu stützt sich das <strong>Unternehmen</strong><br />
vor allem auf die Erfahrungen älterer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was in einer<br />
Beschäftigungsquote von über 60 Prozent älterer<br />
Beschäftigter zum Ausdruck kommt.<br />
Im Rahmen des Bundesprogramms ermöglichte<br />
das <strong>Unternehmen</strong> sieben älteren Langzeitarbeitslosen<br />
ein Praktikum in den Bereichen<br />
Lager, Fertigung und Einkauf/Vertrieb, von<br />
denen bis heute zwei Ingenieure und zwei ältere<br />
Arbeitsuchende in der Produktion unbefristet<br />
übernommen wurden.
»Durch eine gute Altersdurchmischung<br />
können wir jüngeren Mitarbeitern<br />
<strong>mit</strong> kleinen Kindern bei Spätdiensten<br />
entgegenkommen. Wir schätzen<br />
daher die Flexibilität unserer lebenserfahrenen<br />
Mitarbeiter.«<br />
Hans-Peter Haase, Geschäftsführer der Lebenshilfe<br />
ALTMARK - WEST gGmbH<br />
Hans-Peter Haase, Geschäftsführer der Lebenshilfe<br />
ALTMARK-WEST gGmbH<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
Arbeitsgemeinschaft SGB II im Landkreis Stendal<br />
Netzwerk-Altmark-50++<br />
Die Flexibilität lebenserfahrener Menschen<br />
– ein Vorteil für das gesamte <strong>Unternehmen</strong><br />
In der ehemals landwirtschaftlich geprägten<br />
Region liegt die Arbeitslosigkeit bei den über<br />
50-Jährigen deutlich über 20 Prozent. Zur<br />
anspruchsvollen Zielstellung des Beschäftigungspaktes<br />
Netzwerk – Altmark 50++ gehört<br />
die Integration älterer Langzeitarbeitsloser <strong>mit</strong><br />
geringen Qualifikationen. Hierbei kommen<br />
Bewerbungstrainings, Profilings sowie Praktika<br />
zum Einsatz. In der bisherigen Umsetzung erwies<br />
sich insbesondere die Kombination aus Coaching<br />
und Praktikum als hilfreicher Ansatz, Projektteilnehmende<br />
nach langen Jahren der Arbeitslosigkeit<br />
in eine sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung zu ver<strong>mit</strong>teln.<br />
Dieser Ansatz soll auch in der zweiten Programmphase<br />
unter Beteiligung der Partnerregion<br />
Halberstadt fortgesetzt werden. Mit<br />
94 Integrationen bei 500 aktivierten älteren<br />
Langzeitarbeitslosen im Gesamtgebiet des Netzwerkes<br />
wurden in der ersten Programmphase<br />
20 Prozent aller Projektteilnehmenden in den<br />
ersten Arbeitsmarkt ver<strong>mit</strong>telt. Es gehört zu den<br />
eindrucksvollen Erfolgen des Projektes, dass<br />
<strong>Unternehmen</strong> dabei immer wieder mehrere<br />
ältere Langzeitarbeitslose eingestellt haben,<br />
weil sie von den da<strong>mit</strong> verbundenen Vorteilen<br />
überzeugt sind. Dies ist umso bemerkenswerter,<br />
als in der Region vorwiegend klein- und <strong>mit</strong>telständische<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> geringer Personalfluktuation<br />
angesiedelt sind.<br />
Die als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong><br />
prämierte Lebenshilfe ALTMARK - WEST gGmbH<br />
hat während der gesamten Projektlaufzeit<br />
ins gesamt drei ältere Langzeitarbeitslose eingestellt.<br />
Gerade dieses <strong>Unternehmen</strong> schätzt<br />
die Mitarbeit Älterer und bereitet diese sehr<br />
sorgfältig auf zukünftige Aufgaben vor. Dabei<br />
werden die Gelassenheit der älteren Beschäftigten<br />
sowie die Bereitschaft zur Arbeit in den<br />
Nach<strong>mit</strong>tags- und Abendstunden besonders<br />
geschätzt. Darüber hinaus werden die Projektteilnehmenden,<br />
die nicht von der Lebenshilfe<br />
gGmbH übernommen werden, durch entsprechende<br />
Beurteilungen und Empfehlungen bei<br />
der weiteren Arbeitsuche unterstützt.<br />
33<br />
Lebenshilfe ALTMARK-WEST<br />
gGmbH<br />
Branche<br />
Soziale Dienstleistungen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
205 Beschäftigte<br />
www.<br />
lebenshilfe-altmark-west.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
16,3 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.996<br />
Einwohnerzahl<br />
225.812<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Landwirtschaft,<br />
Ernährungsindustrie,<br />
Automobilzuliefererindustrie<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
BZ Holzbau GmbH<br />
Branche<br />
Baugewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
8 Beschäftigte<br />
www.<br />
bzholzbau.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
10,4 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
708<br />
Einwohnerzahl<br />
102.441<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
metallverarbeitende Industrie,<br />
Optik,<br />
Medizintechnik<br />
THÜRINGEN<br />
Stadt Jena – jenarbeit –<br />
COOP[+]<br />
Ȁltere Arbeitnehmer bringen viel<br />
Erfahrung <strong>mit</strong>. Sie integrieren sich<br />
problemlos im Team und agieren sicher<br />
in neuen Arbeitssituationen. Sie haben<br />
einen sehr respektvollen Umgang <strong>mit</strong><br />
unseren Kunden.«<br />
Hans-Jürgen Bräunin, geschäftsführender Gesellschafter der<br />
BZ Holzbau GmbH<br />
Für das <strong>Unternehmen</strong> BZ Holzbau GmbH ist das Arbeiten in einer<br />
altersgemischten Belegschaft wichtig.<br />
34<br />
Firmenentwicklung durch die Nutzung<br />
der beruflichen Erfahrung Älterer<br />
Dem Beschäftigungspakt COOP[+] ist es<br />
gelungen, durch gezielte individuelle Maßnahmen<br />
und persönliche Kontakte vor allem zu<br />
klein- und <strong>mit</strong>telständischen <strong>Unternehmen</strong> im<br />
Handwerks- und Dienstleistungsbereich über<br />
200 ältere Langzeitarbeitslose in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt zu integrieren. Insgesamt<br />
wurden 970 Personen der Zielgruppe aktiviert.<br />
Als wesentliche Erfolgsfaktoren haben sich<br />
der individuelle Ansatz der Aktivierungs- und<br />
Integrationsstrategie – beginnend beim individuellen<br />
Coaching über arbeitsplatzorientierte<br />
Qualifizierungen bis hin zum Coaching noch<br />
nach der Einstellung – sowie die Absolvierung<br />
von Praktika erwiesen. Bei Bedarf erfolgen auch<br />
Beratungsgespräche <strong>mit</strong> den Arbeitgebern sowie<br />
eine finanzielle Unterstützung für Arbeitgeber<br />
während der Einarbeitungsphase.<br />
Die gewonnenen Erfahrungen werden in<br />
modifizierter Form in die zweite Programmphase<br />
einfließen und gemeinsam <strong>mit</strong> den neuen Partnerregionen<br />
Saale-Holzland-Kreis und Saalfeld-<br />
Rudolstadt umgesetzt. Dabei kann Jena auf ein in<br />
der ersten Programmphase aufgebautes stabiles<br />
Netzwerk an <strong>Unternehmen</strong> und politischen Entscheidungsträgern<br />
zurückgreifen. Die regionale<br />
Ausdehnung erweitert dieses Netzwerk im Sinne<br />
der Integration von älteren Langzeitarbeitslosen.<br />
Das vom Beschäftigungspakt COOP[+] ausgewählte<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong>, die<br />
BZ Holzbau GmbH, ist ein <strong>Unternehmen</strong> dieses<br />
Netzwerkes. Der 1993 gegründete Handwerksbetrieb<br />
bietet verschiedene Dienstleistungen<br />
im Baubereich wie Tischler-, Maurer-, Betonbauer-,<br />
Fliesenleger- und Trockenbauarbeiten<br />
sowie Brandschutzmaßnahmen an. Dabei setzt<br />
das <strong>Unternehmen</strong> auf die Erfahrungen älterer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Von den<br />
insgesamt acht Beschäftigten sind vier über 50<br />
Jahre. Zudem zeichnet sich der Handwerksbetrieb<br />
durch eine permanente marktorientierte<br />
Qualifizierung der Beschäftigten aus. Ausschlaggebend<br />
für die Nominierung des <strong>Unternehmen</strong>s<br />
ist die Anzahl von drei Neueinstellungen aus dem<br />
Beschäftigungspakt COOP[+].
»Wir können und wollen nicht auf die<br />
Erfahrungswerte älterer Mitarbeiter verzichten.<br />
Ältere sind hundertprozentig<br />
zuverlässig und verantwortungsvoll in der<br />
Erledigung ihrer Arbeitsaufgaben.«<br />
Britta Ronnenberg, Geschäftsführerin der Klostergut<br />
Mostobst GmbH<br />
Erhard Schlennstedt wurde als Maurer bei der Klostergut Mostobst<br />
GmbH, einem Tochterunternehmen der Raiffeisen Agil Leese<br />
eG, über den Beschäftigungspakt im Kyffhäuserkreis eingestellt.<br />
THÜRINGEN<br />
Arbeitsgemeinschaft für Arbeitsuchende<br />
des Kyffhäuserkreises<br />
Neue Chancen für Ältere<br />
im Kyffhäuserkreis<br />
Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit<br />
– wesentliche Werte älterer Beschäftigter<br />
Der Beschäftigungspakt Neue Chancen für<br />
Ältere im Kyffhäuserkreis zeichnet sich durch<br />
eine intensive Netzwerkarbeit aus. Die Aktivitäten<br />
des Beirates und die kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit<br />
haben zu einer nachhaltigen<br />
Sensibilisierung für die Beschäftigung Älterer<br />
in der Region beigetragen. Bei der <strong>Unternehmen</strong>sakquise<br />
erwies sich die direkte Ansprache<br />
durch qualifiziertes Personal als besonders<br />
erfolgreich. Die <strong>Unternehmen</strong> wurden insbesondere<br />
zu Einstellungsmöglichkeiten und finanziellen<br />
Eingliederungshilfen beraten.<br />
Darüber hinaus sind in der Zusammen -<br />
arbeit verschiedener Träger, die ältere Langzeitarbeitslose<br />
auf den Weg in den Arbeitsmarkt<br />
begleiten, nachhaltige Strukturen gewachsen.<br />
Hier bewährte sich insbesondere die langfristige<br />
Begleitung der Älteren. In der zweijährigen<br />
Umsetzungszeit des Projektes erfolgte die Aktivierung<br />
von 1.120 langzeitarbeitslosen Älteren.<br />
Die sich anschließende intensive Coaching-<br />
und Ver<strong>mit</strong>tlungstätigkeit ermöglichte es,<br />
277 Ältere in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu<br />
integrieren.<br />
In der zweiten Programmphase werden<br />
die bewährten Ansätze gemeinsam <strong>mit</strong> dem<br />
Grundsicherungsamt des Eichsfeldkreises als<br />
neuem Paktpartner fortgeführt. Ein besonderes<br />
Augenmerk soll auf die arbeitsplatzbezogene<br />
Qualifizierung des Einzelnen gelegt werden,<br />
um den Einstieg in das Arbeitsleben zu erleichtern.<br />
Die Auszeichnung als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong><br />
<strong>Weitblick</strong> erhielt die Klostergut Mostobst GmbH.<br />
Sie baut Industrieobst an und führt in dem Klostergut<br />
Pflege- und Umbaumaßnahmen durch.<br />
Das soziale Engagement des <strong>Unternehmen</strong>s<br />
zeigt sich in dem kontinuierlich guten Kontakt<br />
zum Arbeitgeberservice sowie in der Anzahl<br />
der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.<br />
Von den 46 Beschäftigten sind 16 Personen<br />
über 50 Jahre, vier davon sind Frauen. Über den<br />
Beschäftigungspakt erfolgte die Ver<strong>mit</strong>tlung von<br />
drei älteren Langzeitarbeitslosen in ein befristetes<br />
Arbeitsverhältnis. Einer dieser Mitarbeiter<br />
wurde als Maurer für Umbauarbeiten in dem<br />
Klosterhof in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />
übernommen.<br />
35<br />
Klostergut Mostobst GmbH<br />
Branche<br />
Landwirtschaft<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
46 Beschäftigte<br />
www.<br />
moefi.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
16,0 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.451<br />
Einwohnerzahl<br />
87.491<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Metall- und Elektroindustrie,<br />
Fahrzeugbau,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Steigenberger Hotel<br />
Thüringer Hof<br />
Branche<br />
Gastgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
69 Beschäftigte<br />
www.<br />
eisenach.steigenberger.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
9,7 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
2.264<br />
Einwohnerzahl<br />
491.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Metall- und Kunststoffverarbeitung,<br />
Automobilzuliefererindustrie,<br />
Tourismus<br />
THÜRINGEN<br />
Arbeitsgemeinschaften Stadt Eisenach, Landkreis Sonneberg, Landkreis Hildburghausen,<br />
Stadt Suhl, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Wartburgkreis<br />
STABiL – Südwestthüringer Tourismusnetzwerk<br />
für ältere Beschäftigte in Lohn<br />
»Der Erfolg unseres Hauses definiert<br />
sich über Persönlichkeit, Vertrauen<br />
und Erfahrung im Miteinander und<br />
Füreinander von Jung und Alt.«<br />
Dr. Hans-Joachim Hook, Direktor im Steigenberger Hotel<br />
Thüringer Hof in Eisenach<br />
Dr. Hans-Joachim Hook, Geschäftsführer des Steigenberger<br />
Hotel Thüringer Hof schätzt die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem<br />
Beschäftigungspakt Südwestthüringen.<br />
36<br />
Von denen, die auszogen... – AGILe Ältere finden<br />
auf der Wartburg eine neue Beschäftigung<br />
Innerhalb der Region Südwestthüringen<br />
wurden im Beschäftigungspakt STABiL 13<br />
regionale Zentren errichtet, die einerseits<br />
ältere Arbeitsuchende gezielt qualifizieren<br />
und integrieren, andererseits die touristische<br />
Infrastruktur in der Region pflegen und<br />
attraktiver gestalten. Die Verbindung von<br />
praktischer Arbeitserprobung und begleitender<br />
assistierter Ver<strong>mit</strong>tlung erwies sich als ein<br />
sehr wirksames Instrument.<br />
Im Rahmen der Projektlaufzeit wurden 2.450<br />
ältere Langzeit arbeitslose aktiviert, davon nahmen<br />
786 an Qualifizierungen teil. Mit der Bilanz<br />
von knapp 400 Integrationen im Voll-, Teilzeit-<br />
und geringfügigen Bereich wurde die ursprüngliche<br />
Zielsetzung deutlich übertroffen. Zwei<br />
paktinterne Evaluierungen in Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> der Fachhochschule Schmalkalden begleiteten<br />
den Prozess und bewirkten inhaltliche<br />
Modifizierungen. Das Netzwerk, bestehend aus<br />
den sechs beteiligten ARGEn, den fünf Trägergesellschaften,<br />
der GFAW und weiteren Partnern,<br />
setzte erfolgreich die vom Regionalbeirat Südwestthüringen<br />
beschlossenen Aufgaben um.<br />
STABIL wird als AGIL - Aeltere gehen in Lohn<br />
fortgeführt. Das bedeutet, dass die Konzentration<br />
auf den touristischen Bereich zu Gunsten<br />
einer Ausweitung auf alle Wirtschaftsbereiche<br />
verstärkt wird. Das neue Netzwerk wird neben<br />
der ARGE SGB II Ilm-Kreis auch regionale Integrationsfachdienste,<br />
Rententräger, Krankenkassen,<br />
Bildungsträger und Kompetenzagenturen<br />
umfassen. Hier wird neben der regionalen<br />
Ausdehnung auch die Erweiterung der einbezogenen<br />
Partner angestrebt.<br />
Zum regionalen <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />
<strong>2007</strong> wurde das Steigenberger Hotel Thüringer<br />
Hof <strong>mit</strong> sechs erfolgreichen Ver<strong>mit</strong>tlungen auf<br />
Grund seiner guten und langfristigen Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> STABIL ausgewählt. Hervorzuheben<br />
sind die Offenheit und die Einstellung,<br />
die der Hoteldirektor und sein Team hinsichtlich<br />
der Potenziale von älteren Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmern vertreten. Deren Nutzung<br />
und Entfaltung sind gewinnbringend sowohl<br />
für das <strong>Unternehmen</strong> als auch für die älteren<br />
Beschäftigten.
»Besonders hat mir die schnelle und<br />
unbürokratische Hilfe bei der Besetzung<br />
offener Stellen gefallen. Die Auswahl der<br />
Bewerber war dabei an den Anforderungen<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s ausgerichtet.«<br />
Ulrich Krumbein, Geschäftsführer der CL<br />
Maschinenbau GmbH<br />
Geschäftsführer Ulrich Krumbein ist <strong>mit</strong> der Arbeitsleistung von<br />
Peter Hermann (52) und Gerd Schumann (52), die er über die<br />
>>Jobwerkstatt ALTERnativ>Jobwerkstatt<br />
ALTERnativ>Jobwerkstatt ALTERnativ> Jobwerkstatt ALTERnativ
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Magnetech GmbH<br />
Branche<br />
Herstellung von<br />
Metallerzeugnissen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
24 Beschäftigte<br />
www.<br />
magnetech.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
15 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
2.171<br />
Einwohnerzahl<br />
151.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Maschinenbau,<br />
Schienenfahrzeugbau,<br />
Elektrotechnik<br />
SACHSEN<br />
Landkreis Bautzen, Amt für Arbeit und Soziales<br />
Bautzen – Beschäftigungspakt für Ältere in den Regionen<br />
»Die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem Pakt<br />
ermöglicht eine gezielte Integration von<br />
älteren Langzeitarbeitslosen in den<br />
Produktionsprozess. Insbesondere die<br />
Lebenserfahrung als auch die Zuverlässigkeit<br />
der Älteren wird geschätzt.«<br />
Andreas Bascha, Geschäftsführer der Magnetech GmbH<br />
Die Magnetech GmbH zeichnet sich durch eine altersgemischte<br />
Belegschaft aus.<br />
38<br />
Die Magnetech GmbH setzt auf eine altersgemischte<br />
Belegschaft – der Bautzener Pakt hilft dabei!<br />
Das Bautzener-Vier-Stufen-Modell (BVSM) ist<br />
ein Ansatz, ältere Langzeitarbeitslose in den<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren. Der<br />
Grundgedanke des Modells besteht darin, dass<br />
ALG-II-Empfänger nach einer Kompetenzbeurteilung<br />
(Stufe 1) über ein sechsmonatiges Einstiegspraktikum<br />
(Stufe 2) für zwölf Monate in einem<br />
sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis,<br />
degressiv bezuschusst, in einem Wirtschaftsunternehmen<br />
eingestellt werden (Stufe 3) und über<br />
eine permanente, intensive Betreuung die Nachhaltigkeit<br />
der Beschäftigung (Stufe 4) angestrebt<br />
wird.<br />
Künftig wird das Bautzener-Vier-Stufen-<br />
Modell gemeinsam <strong>mit</strong> dem Landkreis Kamenz<br />
umgesetzt. Zielsetzung für die neue Partnerschaft<br />
ist es, die Integration von 180 älteren<br />
Arbeitsuchenden über die Laufzeit von drei<br />
Jahren zu sichern.<br />
Der Landkreis Bautzen honoriert das <strong>Unternehmen</strong><br />
Magnetech GmbH (Bischofwerda) für<br />
sein Engagement bei der Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
für Ältere und Langzeitarbeitslose im<br />
Landkreis Bautzen. Das <strong>Unternehmen</strong> zeichnet<br />
sich durch seine aktive Mitarbeit im Unternehmerverbund<br />
und durch die zuverlässige und<br />
partnerschaftliche Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem<br />
Beschäftigungspakt aus. Die Magnetech GmbH<br />
fertigt für verschiedenste Automobilzulieferer<br />
u. a. Lagerköpfe und andere Bauteile aus Magnesiumlegierungen<br />
im Warmkammer-Druckgussverfahren.<br />
Die innerbetriebliche Weiterbildung<br />
für alle Beschäftigten in diesem technologieorientierten<br />
<strong>Unternehmen</strong> ist selbstverständlich<br />
und ein wichtiger Faktor, um im Wettbewerb zu<br />
bestehen.<br />
Seit dem Produktionsbeginn 2002 hat das<br />
<strong>Unternehmen</strong> eine stetige Entwicklung zu<br />
verzeichnen und beschäftigt heute 24 Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer in einer ausgewogenen<br />
Altersstruktur. Das Vertrauen des<br />
Geschäftsführers der Magnetech GmbH in die<br />
Projektteilnehmenden des Paktes hat sich für<br />
beide Seiten ausgezahlt. Bereits drei über 50-Jährige<br />
wurden ungefördert und unbefristet vom<br />
<strong>Unternehmen</strong> übernommen. Eine weitere Teilnehmerin<br />
wurde befristet eingestellt.
»Wir suchten Mitarbeiter, die Erfahrung<br />
im Umgang <strong>mit</strong> Menschen haben und sich<br />
durch eine hohe Sozialkompetenz auszeichnen.<br />
In der Generation <strong>50plus</strong> haben<br />
wir diese wertvollen Mitarbeiter gefunden.«<br />
Prof. Dr. Karsten Güldner, Geschäftsführer der St. Georg<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />
Die St. Georg <strong>Unternehmen</strong>sgruppe ist ein Partner des Leipziger<br />
Beschäftigungspaktes, der bereits elf ältere Arbeitsuchende<br />
einstellte.<br />
SACHSEN<br />
Arbeitsgemeinschaft Leipzig<br />
Ideenwettbewerb Leipzig<br />
Leipzig macht’s vor – neue Beschäftigungsfelder<br />
im Gesundheitswesen<br />
Der Leipziger Beschäftigungspakt besteht<br />
aus den beiden Teilprojekten JobFORMAT <strong>50plus</strong><br />
und OPUS <strong>50plus</strong>. Beiden gemeinsam ist das Ziel,<br />
ältere Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung<br />
zu bringen durch zielgruppengerechte<br />
Ver<strong>mit</strong>tlungskonzepte. Kernidee von JobFORMAT<br />
<strong>50plus</strong> ist der innovative Ver<strong>mit</strong>tlungsansatz<br />
„Einsatz von Experten bzw. Expertenteams“ in<br />
<strong>Unternehmen</strong>, ergänzt durch bedarfsgerechte<br />
Qualifizierungen und intensive Betreuung. Die<br />
bis zu dreimonatige Bearbeitung erfahrungsintensiver<br />
Aufgaben öffnet den Arbeitsuchenden<br />
die Tür ins <strong>Unternehmen</strong>. OPUS <strong>50plus</strong> erreicht<br />
die <strong>Unternehmen</strong> u. a. über die Organisation von<br />
Personalforen. Insbesondere KMU’s nehmen die<br />
Serviceangebote wie gezielte Personalvorauswahl,<br />
progressive Einstellungszuschüsse und<br />
Bildungsgutscheine zur Umsetzung arbeitsplatzbezogener<br />
Qualifizierungen gerne an.<br />
Insgesamt wurden bislang 2.367 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer aktiviert, davon 395<br />
in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert.<br />
In der neuen Programmphase werden die erfolgreichen<br />
Ansätze gemeinsam <strong>mit</strong> den neu hinzu-<br />
gekommenen Regionen der ARGE Delitzsch und<br />
der ARGE Leipziger Land umgesetzt und weiter<br />
entwickelt.<br />
Die Wirtschafts- und Logistikgesellschaft<br />
mbH der St. Georg <strong>Unternehmen</strong>sgruppe ist<br />
das <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong>. Sie stellte<br />
über JobFORMAT <strong>50plus</strong> elf Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ein, davon neun im Servicebereich<br />
als Menüdamen der Speisenversorgung.<br />
Integriert in altersgemischte Teams <strong>mit</strong> jungen<br />
Diätassistentinnen übernimmt jede bzw. jeder<br />
Einzelne bei der Menüerfassung die Verantwortung<br />
für 100 Patienten. Die Belegschaft wie die<br />
Patienten profitieren von diesem Modell. Das<br />
Besondere ist, dass der Großteil der eingestellten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ganz<br />
anderen Berufsfeldern kommt. Ein vierwöchiger<br />
Experteneinsatz <strong>mit</strong> eingeschlossener Schulung<br />
ver<strong>mit</strong>telte das notwendige Know-how in dem<br />
neuen Fachgebiet. Wichtiger als einschlägige<br />
Vorkenntnisse waren dem <strong>Unternehmen</strong> Erfahrungen<br />
im Umgang <strong>mit</strong> Menschen, ein hohes<br />
Maß an Empathie und absolute Zuverlässigkeit.<br />
39<br />
St. Georg <strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />
Branche<br />
Gesundheits- und Sozialwesen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
2.850 Beschäftigte<br />
www.<br />
sanktgeorg.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
16,4 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
7.152<br />
Einwohnerzahl<br />
775.398<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Verarbeitendes Gewerbe,<br />
Groß- und Einzelhandel,<br />
Kreditgewerbe<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Bauerhin - Elektro - Wärme<br />
GmbH<br />
Branche<br />
Metall- und Elektroindustrie<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
194 Beschäftigte<br />
www.<br />
bauerhin-trieb.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
11,8 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.927<br />
Einwohnerzahl<br />
87.246<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Maschinenbau,<br />
Metallverarbeitung,<br />
Textilindustrie<br />
SACHSEN<br />
Arbeitsgemeinschaft Agentur für Arbeit –<br />
Vogtlandkreis Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />
VITAL – Vogtländische Initiative<br />
für Training und Arbeit Lebensälterer<br />
»Einen besonderen Nutzen sieht<br />
das <strong>Unternehmen</strong> in der hohen<br />
Einsatzbereitschaft und der<br />
Erfahrung der Arbeitnehmer,<br />
die über 50 Jahre alt sind.«<br />
Timo Altmann, Geschäftsführer<br />
der Bauerhin - Wärme - Elektro GmbH<br />
Betriebsleiter Sven Seidel (1. v.l.) der Bauerhin - Elektro - Wärme<br />
GmbH <strong>mit</strong> zwei Arbeitnehmerinnen, die über den Beschäftigungspakt<br />
„VITAL ab 50“ eingestellt wurden.<br />
40<br />
VITAL ab 50 ist für die Älteren ein erfolgreicher<br />
Türöffner auf dem Weg in den neuen Job<br />
Der Beschäftigungspakt VITAL ab 50<br />
zielt darauf ab, die Potenziale von älteren<br />
Langzeitarbeitslosen zu er<strong>mit</strong>teln und<br />
<strong>mit</strong> dem Bedarf der regionalen Wirtschaft<br />
abzugleichen. Die Potenzialer<strong>mit</strong>tlung<br />
erfolgt nach der Methode der Kompetenzbilanzierung.<br />
Im Ergebnis werden individuelle<br />
Integrationsstrategien erarbeitet und passgenaue<br />
Ver<strong>mit</strong>tlungsvorschläge abgeleitet.<br />
Der projektbezogene Lohnkostenzuschuss<br />
erwies sich als erfolgreicher „Türöffner“.<br />
Die passgenauen Bewerbervorschläge, kurze<br />
Reaktionszeiten, unbürokratisches Herangehen<br />
und Transparenz werden besonders von KMU<br />
und Handwerksbetrieben geschätzt. Dies führte<br />
zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />
und einer hohen Anzahl von Integrationen.<br />
Bisher wurden 561 Ältere in den allge -<br />
meinen Arbeitsmarkt integriert und 1.288<br />
aktiviert. Projektteilnehmende werden durch<br />
Empowermentansätze, selbsthilfe- und beschäftigungsorientierte<br />
Netzwerkansätze, gefordert,<br />
gefördert und sozialpädagogisch begleitet. Das<br />
Netzwerk aus Vertreterinnen und Vertretern der<br />
regionalen Wirtschaft, Lokal politik, Kammern<br />
und Verbänden unterstützt die Projektdurchführung.<br />
In der zweiten Programmphase wird die Paktregion<br />
auf die ARGE Zwickau - Stadt ausgedehnt.<br />
Bisherige Erfahrungen werden transferiert.<br />
Der Projektschwerpunkt - die Integration von<br />
älteren Langzeitarbeitslosen in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt - wird beibehalten. Eine Fortführung<br />
erfahren die erfolgreichen Empowermentansätze,<br />
zukünftig partiell verknüpft <strong>mit</strong><br />
Elementen der Gesundheitsberatung.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> Bauerhin - Wärme - Elektro<br />
GmbH beschäftigt 194 Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer, davon 165 Frauen. 59<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind älter<br />
als 50 Jahre. Für die Auswahl des <strong>Unternehmen</strong>s<br />
<strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> waren Kriterien wie unbefristete<br />
Einstellung von Älteren im <strong>Unternehmen</strong>,<br />
Beschäftigung von Frauen (Gender Mainstreaming)<br />
aber auch die Bereitschaft des <strong>Unternehmen</strong>s<br />
zur Durchführung der Erstausbildung<br />
bedeutsam.
»Unsere älteren Mitarbeiter kennen<br />
durch ihre Erfahrung die Bedürfnisse und<br />
Wünsche unserer Kunden besser. Zudem<br />
ist ihre Vorbildfunktion für jüngere<br />
Kollegen für unseren kleinen Handwerksbetrieb<br />
sehr wertvoll.«<br />
Heinz Fleißner, Inhaber und Elektrotechniker-Meister der<br />
Elektroinstallation Fleißner<br />
Heinz Fleißner <strong>mit</strong> seinem Angestellten Herrn Riedenauer,<br />
der vor einem Jahr wieder eine Beschäftigung im <strong>Unternehmen</strong><br />
gefunden hat.<br />
BAYERN<br />
Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung Augsburg-Stadt<br />
BIA <strong>50plus</strong> –<br />
Beschäftigungsinitiative Augsburg für Ältere<br />
Das Augsburger Handwerk greift Chancen<br />
beim Schopfe – Ältere und Kunden profitieren<br />
BIA 50 plus - Beschäftigungsinitiative Augsburg<br />
für Ältere schaffte es, das Thema „Ältere<br />
am Arbeitsmarkt“ auch zu einem Thema in<br />
den <strong>Unternehmen</strong> der Region zu machen. Eine<br />
Kooperation der Arbeitsgemeinschaft Augsburg-Stadt<br />
<strong>mit</strong> regionalen Bildungsträgern,<br />
Wirtschaftsförderung, strategischen Partnern<br />
(wie Kammern, Gewerkschaften etc.) und einem<br />
wissenschaftlichen Institut erzielte über ihr<br />
Zusammenwirken im Beschäftigungspakt bis<br />
Ende September <strong>2007</strong> 3.252 Aktivierungen und<br />
409 Integrationen älterer Langzeitarbeitsloser.<br />
Mehr als ein Fünftel der Integrationen waren<br />
tragfähige Existenzgründungen, was aus Sicht<br />
des Paktes einen besonderen Erfolg darstellt.<br />
Zahlreiche Kontakte zu <strong>Unternehmen</strong> im<br />
Wirtschaftsraum Augsburg förderten weiterhin<br />
die Verbreitung des Themas alternsgerechter<br />
Personalpolitik im demografischen Wandel.<br />
Gerade bei älteren Langzeitarbeitslosen, <strong>mit</strong><br />
oftmals mehrfachen Ver<strong>mit</strong>tlungshemmnissen,<br />
bedeutet Integration mehr als eine bloße Stellenbesetzung<br />
im ersten Arbeitsmarkt. Zur Erhöhung<br />
der Nachhaltigkeit wird die Passgenauigkeit<br />
der Ver<strong>mit</strong>tlung gewährleistet, die erst die Möglichkeit<br />
für die Bewerberin bzw. den Bewerber<br />
schafft, dauerhaft auf der Stelle zu verbleiben.<br />
Der Pakt wird sich zukünftig um die Augsburger<br />
Nachbarlandkreise Aichach-Friedberg<br />
und Augsburg Land sowie um die Landkreise<br />
Dillingen a. d. Donau, Donau-Ries, Günzburg<br />
und Neu-Ulm zur Paktregion Nordschwaben<br />
zusammenschließen. Die Kompetenzen werden<br />
dabei in drei Initiativzentren <strong>50plus</strong> gebündelt,<br />
in denen vor Ort kontinuierlich <strong>mit</strong> den Kunden<br />
gearbeitet wird.<br />
Das prämierte <strong>Unternehmen</strong> Elektro Fleissner<br />
ist Kooperationspartner des Paktes Augsburg<br />
und wurde bei der Umsetzung einer alternsgerechten<br />
Personalpolitik unterstützt. Das große<br />
Bewusstsein von Elektro Fleissner gegenüber den<br />
Bedürfnissen einer alternden Gesellschaft zeigt<br />
sich nicht nur darin, dass bei Stellenbesetzungen<br />
gerade auch auf Ältere zurückgegriffen wird.<br />
Elektro Fleissner ist darüber hinaus ein ausgezeichneter<br />
Fachbetrieb für seniorengerechte und<br />
barrierefreie Elektrotechnik.<br />
41<br />
Elektroinstallation Fleissner<br />
Branche<br />
Elektrotechnik<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
11 Beschäftigte<br />
www.<br />
elektro-fleissner.de<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
8,6 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
2.313<br />
Einwohnerzahl<br />
262.512<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Maschinenbau,<br />
Handel,<br />
Sozial- und Gesundheitswesen
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Adler Modemärkte GmbH<br />
Branche<br />
Einzelhandel<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
5.850 Beschäftigte<br />
www.<br />
adler.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
4,9 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
932<br />
Einwohnerzahl<br />
375.338<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Automobilzuliefererindustrie,<br />
Logostik,<br />
Mess- und Regeltechnik<br />
BAYERN<br />
Verbund Aschaffenburg: Arbeitsgemeinschaften Stadt Aschaffenburg<br />
und der Landkreise Miltenberg und Aschaffenburg<br />
Leila <strong>50plus</strong><br />
»Wir schätzen bei älteren Mitarbeitern<br />
vor allem die Leistungsbereitschaft<br />
und Motivation sowie das hohe Maß an<br />
Loyalität, das sich aus ihrer Lebenserfahrung<br />
und langjährigen Firmenzugehörigkeit<br />
ergibt.«<br />
Heinz Lindner, Bereichsleiter Personalverwaltung der Adler<br />
Modemärkte GmbH<br />
Bei der Beglückwünschung : Firmenvertreter Heinz Lindner und<br />
Annette Brinkmann, LEILA <strong>50plus</strong> Integrationscoach im Beschäftigungspakt<br />
Aschaffenburg<br />
42<br />
LEILA <strong>50plus</strong> = Erfolgreiche Beratung<br />
und Ver<strong>mit</strong>tlung plus regionale Kooperation<br />
LEILA <strong>50plus</strong> ist der Beschäftigungspakt der<br />
ARGEn Stadt Aschaffenburg und der Landkreise<br />
Aschaffenburg und Miltenberg. Seit zwei Jahren<br />
arbeiten hier öffentliche und private Ver<strong>mit</strong>tlerinnen<br />
und Ver<strong>mit</strong>tler, überwiegend im Alter<br />
der Zielgruppe, erfolgreich Hand in Hand.<br />
Arbeitsuchende und <strong>Unternehmen</strong> profitieren<br />
von der unbürokratischen und innovativen<br />
Arbeitsweise des Paktes. Die Erfolge von LEILA<br />
<strong>50plus</strong> zeigen, dass gerade kleine und <strong>mit</strong>telständische<br />
<strong>Unternehmen</strong> der Region Ältere einstellen<br />
und auf deren Erfahrungswissen setzen. Über<br />
500 ältere Langzeitarbeitslose wurden <strong>mit</strong> Hilfe<br />
des Beschäftigungspaktes in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt integriert.<br />
In der bisherigen Projektlaufzeit hat sich<br />
eine hervorragende Zusammenarbeit aus<br />
wirtschaftsnahen, sozialen und kommunalen<br />
Trägern entwickelt. LEILA <strong>50plus</strong> ist ein Markenzeichen<br />
am Bayerischen Untermain und steht für<br />
erfolgreiche Beratung und Ver<strong>mit</strong>tlung älterer<br />
Arbeitsuchender. In der zweiten Programmphase<br />
erweitert sich der Pakt um die Landkreise Main-<br />
Spessart und Neckar-Odenwald.<br />
Die Kontaktstellen für ältere Arbeitsuchende<br />
der Teilprojekte „Café fArbe“ und „Café fifty“<br />
werden durch Jobbörsen erweitert. Neue Erfolgsbausteine<br />
sollen die Gesundheitsprävention, das<br />
Gesundheitsmanagement und die Demografieberatung<br />
für KMU werden.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong>, die Adler<br />
Modemarkt GmbH <strong>mit</strong> Stammsitz in Haibach<br />
bei Aschaffenburg, gehört zu den großen Textil-<br />
Einzelhändlern Deutschlands. Seit 1948 bietet<br />
Adler ein breites Sortiment an aktueller Mode<br />
für die ganze Familie. Auf Grund zahlreicher<br />
Serviceleistungen und einem reichhaltigen<br />
Angebot für Kunden ab Mitte 40 ist Adler auch<br />
für diese Zielgruppe besonders interessant.<br />
Insofern stellt Adler gern auch ältere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ein, da sie die Bedürfnisse<br />
der Kundschaft kennen. Von 5.850 Beschäftigten<br />
sind nahezu die Hälfte über 50 Jahre alt. Aber<br />
nicht nur im Verkauf, sondern auch im Einkauf<br />
und in der Verwaltung setzt das <strong>Unternehmen</strong><br />
auf die Erfahrung und Kompetenz Älterer.
»Die richtige Mischung zwischen<br />
jungen und älteren Mitarbeitern<br />
zu finden, ist entscheidend für den<br />
<strong>Unternehmen</strong>serfolg.«<br />
Peter Fritz, Betriebsleiter der Loxxess Aurach GmbH<br />
Die Arbeit in altersgemischten Teams ist wichtig für den<br />
Erfahrungstransfer zwischen Jung und Alt bei der<br />
Loxxess Aurach GmbH .<br />
BAYERN<br />
Arbeitsgemeinschaften der Stadt Ansbach und der Landkreise Ansbach<br />
und Neustadt/ Aisch - Bad Windsheim<br />
<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> –<br />
Beschäftigungspakt West<strong>mit</strong>telfranken<br />
In der Region West<strong>mit</strong>telfranken hat die<br />
<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> gezündet<br />
Im Beschäftigungspakt West<strong>mit</strong>telfranken<br />
ergänzen sich zwei unterschiedliche Ansätze,<br />
die sich als besonders erfolgreich erwiesen<br />
haben: Einerseits die dezentralen Bewerberpools<br />
in insgesamt sechs „Initiativzentren“ <strong>mit</strong> ihrem<br />
bewerberbezogenen Ansatz. Mittels Empowerment<br />
(Arbeitsfabrik und Forum Aktiv) wird hier<br />
konsequent auf die Eigeninitiative und die persönlichen<br />
Stärken der Bewerberin/des Bewerbers<br />
gesetzt. Andererseits das „Arbeitsmarkt-Dialogcenter“<br />
und der <strong>Unternehmen</strong>skontakter <strong>mit</strong><br />
ihrem übergreifenden arbeitgeberbezogenen<br />
Ansatz. Diese informieren <strong>Unternehmen</strong> der<br />
Region telefonisch und persönlich, klären den<br />
aktuellen Personalbedarf und akquirieren<br />
zusätzliche Arbeitsangebote.<br />
Ein Netzwerk und ein Beirat bieten eine funktionierende<br />
Struktur aller wichtigen Akteure<br />
des Arbeitsmarktes in West<strong>mit</strong>telfranken. Die<br />
ARGEn der Region haben in Kooperation <strong>mit</strong> den<br />
Wirtschaftsförderern die Broschüre „West<strong>mit</strong>telfranken<br />
- Raum für soziale Kompetenz“ veröffentlicht,<br />
in denen Betriebe vorgestellt werden, die<br />
eine beispielhafte Personalpolitik in Bezug auf<br />
ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter praktizieren.<br />
Während der zweijährigen Umsetzungszeit<br />
wurden insgesamt 1.060 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer aktiviert. Insgesamt 499 Personen<br />
wurden in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
integriert.<br />
In der zweiten Programmphase ist das Ziel,<br />
die Qualität der Arbeitsmarktdienstleistungen<br />
für die Zielgruppe <strong>50plus</strong> weiterzuentwickeln<br />
und die Nachhaltigkeit der Ver<strong>mit</strong>tlungen zu<br />
intensivieren. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> <strong>Unternehmen</strong> wie der Loxxess AG trägt<br />
wesentlich zum Erfolg bei.<br />
Die Loxxess AG, ein <strong>mit</strong>telständisches <strong>Unternehmen</strong>,<br />
das maßgeschneiderte Logistik- und<br />
Fulfillment-Lösungen anbietet, unterstreicht ihre<br />
vorausschauende Personalpolitik durch einen<br />
deutlichen Anteil von älteren Beschäftigten. Sie<br />
berücksichtigt in der Einstellungspolitik bewusst<br />
den Bewerberkreis des Projektes, tritt aktiv in der<br />
Öffentlichkeit für eine alternsgerechte Personalpolitik<br />
ein und nimmt so eine Vorbildfunktion in<br />
der Region wahr.<br />
43<br />
Loxxess Aurach GmbH<br />
Branche<br />
Transport- und Logistik<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
41 Beschäftigte<br />
www.<br />
loxxess.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
4,46 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
561<br />
Einwohnerzahl<br />
322.954<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Kunststoffverarbeitung,<br />
Informationstechnologien,<br />
Automobilzuliefererindustrie<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Schmidt Hörgeräte<br />
Branche<br />
Medizinisch Technische<br />
Dienstleistung im Bereich<br />
Handwerk<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
10 Beschäftigte<br />
www.<br />
schmidt-hoergeraete.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
4,6 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.093<br />
Einwohnerzahl<br />
313.173<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Fahrzeugbau,<br />
Gesundheitswesen,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
BAYERN<br />
Arbeitsgemeinschaften Regensburg Stadt<br />
und Landkreis Regensburg<br />
Arbeitsmarktprojekt 50+ der Arbeitsgemeinschaften<br />
der Region Regensburg<br />
»Die Altersdiskrepanz zwischen Kunden<br />
und Angestellten ist sehr gering, dadurch<br />
ist eine bessere Kundenbindung möglich<br />
und die Vertrauensbasis kann schneller<br />
aufgebaut werden.«<br />
Eberhardt Schmidt, Inhaber von Schmidt Hörgeräte<br />
Eberhard Schmidt, Inhaber der Schmidt Hörgeräte, wurde<br />
über den Beschäftigungspakt eine qualifizierte Mitarbeiterin<br />
ver<strong>mit</strong>telt.<br />
44<br />
Das Ohr am Kunden – den <strong>Unternehmen</strong> und den<br />
älteren Arbeitsuchenden<br />
Das Regensburger Arbeitsmarktprojekt 50+<br />
ist bei den Arbeitgebern von Stadt und Landkreis<br />
inzwischen gut eingeführt und vor allem für<br />
die örtlichen kleinen und <strong>mit</strong>tleren Betriebe zu<br />
einem anerkannten Partner geworden. Viele<br />
Arbeitgeber kommen bei Stellenbesetzungen<br />
von sich aus auf das Team 50+ zu. Zu den Verbundpartnern<br />
gehören HWK, IHK, das Amt für<br />
Wirtschaftsförderung, die Agentur für Arbeit<br />
sowie Stadt und Landkreis Regensburg.<br />
Den quantitativen Erfolg weist die Integration<br />
von 157 älteren Langzeitarbeitslosen in den<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt aus. Der qualitative<br />
Erfolg zeigt sich darin, dass es sich bei den<br />
Integrationen überwiegend um unbefristete,<br />
sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse<br />
handelt. Außerdem absolvierten 222<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer praxisorientierte<br />
Trainingsmaßnahmen direkt im Betrieb.<br />
In der kommenden Programmphase wird das<br />
Ver<strong>mit</strong>tlungsteam nicht mehr zentral an einem<br />
Standort tätig sein. Die Ver<strong>mit</strong>tlungskräfte werden<br />
direkt in die jeweilige Arbeitsgemeinschaft<br />
integriert. Ab Januar 2008 erfolgt eine regionale<br />
Ausdehnung des Projektes 50+ durch Einbeziehung<br />
des Grundsicherungsträgers Arbeitsgemeinschaft<br />
Landkreis Schwandorf. So<strong>mit</strong> umfasst<br />
der Beschäftigungspakt den gesamten Bereich<br />
der südlichen und <strong>mit</strong>tleren Oberpfalz.<br />
Mit Schmidt Hörgeräte, dem Spezialisten<br />
für „Hörspaß nach Maß“, wird ein alt eingesessenes<br />
Regensburger <strong>Unternehmen</strong> als <strong>Unternehmen</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> ausgezeichnet. Von den<br />
zehn Beschäftigten sind zwei älter als 50 Jahre,<br />
eine Arbeitnehmerin wurde über das Projekt<br />
50+ eingestellt. Diese neu geschaffene Stelle<br />
wurde nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern<br />
ausschließlich und passgenau über das Projekt<br />
50+ besetzt. Die Einarbeitung erfolgt über ein<br />
Tutorensystem. Umfassende inner- und außerbetriebliche<br />
Schulungen der Belegschaft und ein<br />
gutes Betriebsklima verschaffen dem <strong>Unternehmen</strong><br />
intern eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit<br />
und extern eine positive Medienpräsenz. Auch in<br />
Zukunft wird sich Schmidt Hörgeräte bei Personalbedarf<br />
wieder an das Arbeitsmarktprojekt 50+<br />
wenden.
»Handwerkliches Können und Mitdenken<br />
beim Produktionsprozess sind bei uns<br />
sehr wichtig. Dabei profitieren wir von<br />
der langjährigen Erfahrung und Einsatzbereitschaft<br />
unserer älteren Mitarbeiter.«<br />
Markus Braun, Produktionsleiter von braun electronic<br />
Mathilde Bischoff wurde über den Pakt in eine Festanstellung<br />
ver<strong>mit</strong>telt. Sie ist als Löterin eingesetzt und übernimmt bei<br />
braun electronic auch anderen Arbeiten.<br />
BAYERN<br />
Arbeitsgemeinschaften der Stadt Bamberg<br />
und der Landkreise Bamberg und Forchheim<br />
Individuelles Eingliederungsmanagement für<br />
berufserfahrene Arbeitsuchende – EMA – <strong>50plus</strong><br />
Langjährige Erfahrung und Einsatzbereitschaft<br />
nutzen – von älteren Beschäftigten profitieren!<br />
Ältere Arbeitsuchende haben auf Grund ihrer<br />
langen Biografie spezifische Anforderungen an<br />
die Arbeitsver<strong>mit</strong>tlung. Das Projekt Individuelles<br />
Eingliederungsmanagement für berufserfahrene<br />
Arbeitsuchende – ema <strong>50plus</strong> des Beschäftigungspaktes<br />
der Region Bamberg/Forchheim trägt<br />
diesem Anspruch Rechnung. Die Arbeitsver<strong>mit</strong>tlerinnen<br />
und Arbeitsver<strong>mit</strong>tler, die selbst jahrelange<br />
Berufserfahrung besitzen, können sich auf<br />
Grund eines niedrigen Betreuungsschlüssels Zeit<br />
für die Beratung nehmen. Sie machen Mut, stärken<br />
die Eigeninitiative der Bewerberinnen und<br />
Bewerber und bauen individuelle Ver<strong>mit</strong>tlungshemmnisse<br />
ab. Erfolgreiche Methoden sind u. a.<br />
individuelle Qualifizierungen und arbeitsplatzbezogene<br />
Praktika. Außerdem profitieren die<br />
Teilnehmenden von den Arbeitgeberkontakten<br />
der Ver<strong>mit</strong>tlerinnen und Ver<strong>mit</strong>tler. Der Erfolg<br />
gibt dieser Strategie Recht: Am Projekt nahmen<br />
324 Arbeitslose teil, 156 wurden in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt integriert.<br />
Handlungsbedarf besteht weiterhin. Der<br />
Beschäftigungspakt ema <strong>50plus</strong> wird gemeinsam<br />
<strong>mit</strong> den Arbeitsgemeinschaften des Agentur-<br />
bezirkes Bayreuth fortgeführt. Die von den<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern gelobte<br />
individuelle Stärkung und Qualifizierung wird<br />
beibehalten, ebenso der Aufbau guter <strong>Unternehmen</strong>skontakte<br />
zu den regionalen, meist<br />
<strong>mit</strong>telständischen <strong>Unternehmen</strong>, die die Beschäftigungserfolge<br />
erst möglich machen.<br />
Ein gutes Beispiel stellt dabei die Firma braun<br />
electronic dar, die <strong>mit</strong> ihren Produkten (Beschallungsanlagen,<br />
Wasserspender, Tafelwasseranlagen)<br />
am Puls der Zeit ist. Das <strong>Unternehmen</strong> nutzt<br />
den Erfahrungsschatz der Älteren und hat seine<br />
Arbeitsorganisation angepasst: individuelle<br />
Arbeitszeiten und rollierende Arbeitsplätze, die<br />
einseitige Belastungen verhindern, sind selbstverständlich.<br />
Hochwertige Produkte entstehen<br />
durch zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
die ihre Arbeit gerne machen und lange beim<br />
<strong>Unternehmen</strong> bleiben. Dies bestätigt auch die<br />
neue Mitarbeiterin, die aus ema <strong>50plus</strong> heraus<br />
eingestellt wurde.<br />
45<br />
braun electronic<br />
Branche<br />
Elektrotechnik<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
17 Beschäftigte<br />
www.<br />
fresh-point.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
5,3 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
930<br />
Einwohnerzahl<br />
328.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Automobilzuliefererindustrie,<br />
Verkehr & Logostik,<br />
Gastgewerbe<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
LASCO Umformtechnik<br />
GmbH<br />
Branche<br />
Herstellung von Metallerzeugnissen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
350 Beschäftigte<br />
davon 300 in Deutschland<br />
www.<br />
lasco.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
6,9 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.177<br />
Einwohnerzahl<br />
277.010<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Metallverarbeitung,<br />
Maschinenbau,<br />
Kunststoffverarbeitung<br />
BAYERN<br />
Verbund Coburg: Jobcenter Stadt Coburg<br />
und der Landkreise Coburg, Kronach und Lichtenfels<br />
50+ in Oberfranken<br />
»Der Pakt sucht den Erfahrungsaustausch<br />
<strong>mit</strong> <strong>Unternehmen</strong>, um Ältere gezielt fit<br />
für die Anforderungen in der Wirtschaft<br />
zu machen. Wir schätzen es, dass unser<br />
Rat nicht nur gefragt ist, sondern auch<br />
umgesetzt wird.«<br />
Friedrich Herdan, Geschäftsführer LASCO<br />
Umformtechnik GmbH<br />
In der LASCO Umformtechnik GmbH schätzt man den<br />
ausgeprägten Erfahrungsschatz älterer Beschäftigter, der im<br />
technischen Bereich von großem Vorteil ist.<br />
46<br />
Leitunternehmen + regionale Partnerschaft<br />
+ Engagement<br />
Der Beschäftigungspakt <strong>50plus</strong> in Oberfranken<br />
zeichnet sich durch ein effektives Netzwerk<br />
von Wirtschaft, Bildungsträgern, Arbeitsver<strong>mit</strong>tlung<br />
und Kommunen aus. Dieser Zusammenarbeit<br />
entspringen Ideen, Initiativen und Projekte<br />
für die Reaktivierung Älterer in der Arbeitswelt.<br />
Vor allem die <strong>Unternehmen</strong> des Netzwerkes<br />
unterstützen den Pakt auf vielfältige Weise.<br />
Auf Großflächenplakaten wird <strong>mit</strong> der „Leistung<br />
ohne Altersli<strong>mit</strong>“ für altersgemischte Teams<br />
geworben. Auf diesem Weg werden die projektinternen<br />
Job-Scouts bei der Akquise von Stellen<br />
unterstützt. Projekte wie Ingenieure <strong>50plus</strong> – <strong>mit</strong><br />
einer Integrationsquote von über 30 Prozent –<br />
sind Beispiele für eine enge Einbindung der<br />
<strong>Unternehmen</strong> in den Pakt. Auf diese Weise gelingen<br />
zugleich die Erprobung neuer effektiver<br />
Integrationsmodelle und eine verbesserte<br />
Deckung des Fachkräftebedarfs der <strong>Unternehmen</strong><br />
durch Ältere.<br />
Die Fortsetzung des Beschäftigungspaktes<br />
wird auf den Erfahrungen und den gewonnenen<br />
2.500 Firmenkontakten der ersten Programm-<br />
phase basieren. Die erprobten Methoden und<br />
Instrumente wird man gemeinsam <strong>mit</strong> den<br />
Nachbarpakten der Metropolregion Nürnberg<br />
weiter verfeinern. Neuer Partner ist die Region<br />
der Arbeitsagentur Hof.<br />
Die LASCO Umformtechnik GmbH unterstützt<br />
den Beschäftigungspakt intensiv von der<br />
ersten Stunde an. Als Leitunternehmen für Stadt<br />
und Landkreis Coburg wirbt die Firma seit mehr<br />
als zwei Jahren gegenüber <strong>Unternehmen</strong> und<br />
Öffentlichkeit dafür, die Leistungspotenziale<br />
Älterer zu erkennen. Die Aussagen des Maschinenbauers<br />
haben auch deshalb eine hohe Glaubwürdigkeit,<br />
weil im <strong>Unternehmen</strong> annähernd<br />
jeder Dritte Beschäftigte 50 Jahre und älter ist.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> blickt auf über 140 erfolgreiche<br />
Geschäftsjahre zurück. LASCO produziert<br />
Werkzeugmaschinen, Anlagen und Automatisierungstechnik<br />
für die Metallmassiv- und<br />
Blechumformung, die Pulvermetallurgie<br />
und die Baustoffherstellung. Die Erzeugnisse<br />
werden von mehr als 1.000 Anwendern in<br />
über 60 Ländern der Erde eingesetzt.
»Von fifty up erhalten wir immer geeignete<br />
und motivierte Mitarbeiter. Die Leute sind<br />
gut vorbereitet und wollen arbeiten – dabei<br />
helfe ich gerne.«<br />
Tanja Gippert, Vertriebsdisponentin der Gassmann<br />
Innovations GmbH<br />
Bei der regionalen fifty up Award Verleihung v.l.n.r:<br />
Renate Schmidt, MdB ehem. Familienministerin, <strong>mit</strong> Axel Lindner,<br />
fifty up Projektverantwortlicher, und Tanja Gippert, Vertriebsdisponentin<br />
Gassmann Innovations GmbH<br />
Gassmann Innovations goes fifty up<br />
– eine gelungene Kooperation<br />
Das GGFA-Projekt fifty up des Paktes Erlangen<br />
hat bis September <strong>2007</strong> insgesamt 203 Menschen<br />
in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert und<br />
456 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiviert.<br />
Die GGFA ist als kommunale Anstalt des öffentlichen<br />
Rechts hoheitlich <strong>mit</strong> der Integration der<br />
Erlanger Langzeitarbeitslosen beauftragt.<br />
Zahlreiche Kamingespräche, die Verleihung<br />
des GGFA fifty up Awards, ein eigener Newsletter<br />
und als Höhepunkt ein gemeinsamer Kongress<br />
<strong>mit</strong> vier anderen Pakten der Metropolregion<br />
Nürnberg <strong>mit</strong> Minister Franz Müntefering bildeten<br />
den Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Die Jobfabrik, ein zentrales Angebot des<br />
GGFA-Projektes, hat sich in der ersten Programmphase<br />
als effektives Profiling-, Aktivierungs- und<br />
Integrationsinstrument herausgebildet.<br />
In der zweiten Programmphase, Ingolstadt<br />
wird dabei der neue <strong>50plus</strong>-Partner sein, werden<br />
die bisherigen Ansätze zur Integration in den<br />
ersten Arbeitsmarkt durch ein spezielles Frauencoachangebot<br />
erweitert. Die bereits guten Unter-<br />
BAYERN<br />
Stadt Erlangen – GGFA Erlangen AöR<br />
Fifty up<br />
nehmenskontakte sollen durch einen eigenen<br />
“<strong>Unternehmen</strong>skümmerer” verstärkt werden.<br />
<strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> ist<br />
Gassmann Innovations, die Personaldienstleistungseinheit<br />
der Gassmann Group, einem<br />
Hersteller von hochwertigen Kunststoffteilen.<br />
Der Personaldienstleister ist spezialisiert auf<br />
<strong>Unternehmen</strong> der Kunststofffertigung. Die<br />
bislang gelungene Kooperation <strong>mit</strong> fifty up in<br />
Verbindung <strong>mit</strong> sozialem Anspruch hat hervorragende<br />
Chancen für die Beschäftigung älterer<br />
Arbeitsuchender eröffnet. Menschen, die nach<br />
langer Arbeitslosigkeit ihr Selbstbewusstsein<br />
teilweise verloren hatten, wurde in Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> Gassmann Innovations die Angst vor<br />
einem beruflichen Neuanfang genommen. Dafür<br />
sorgten gestufte Betriebspraktika, teils gestützt<br />
durch Fahrdienste, die zur Vollzeitanstellung zu<br />
fairen Konditionen für alle Beteiligten führten.<br />
Die hohe Verbleibsquote und regelmäßige Übergänge<br />
in die Zielfirmen runden den positiven<br />
Eindruck ab.<br />
47<br />
Gassmann Innovations<br />
GmbH<br />
Branche<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
75 Beschäftigte<br />
www.<br />
gassmann.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
4,9 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
359<br />
Einwohnerzahl<br />
104.141<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Forschung- und Entwicklung,<br />
Medizintechnik,<br />
Gesundheitswesen<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
ILF Beratende Ingenieure<br />
ZT GmbH<br />
Branche<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
297 Beschäftigte<br />
www.<br />
ilf.com<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
5,0 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
7.544<br />
Einwohnerzahl<br />
1.337.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Baugewerbe,<br />
verarbeitendes Gewerbe,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
BAYERN<br />
Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung München GmbH<br />
KompAQT –<br />
Kompetenznetzwerk für Arbeit,<br />
Qualifizierung und Transfer<br />
»Das Wissenskapital in den Köpfen unserer<br />
erfahrenen Mitarbeiter gepaart <strong>mit</strong> den<br />
Innovationsimpulsen unserer jungen Mitarbeiter<br />
ist ein unverzichtbares Element<br />
unseres stets lernenden <strong>Unternehmen</strong>s.«<br />
Andreas Kohler, Geschäftsführer ILF Beratende<br />
Ingenieure ZT GmbH, München<br />
Firmen<strong>mit</strong>begründer A. H. Feizlmayr (links) ist als Beirats<strong>mit</strong>glied<br />
<strong>mit</strong> 70 Jahren immer noch am Ball. Die ILF Beratende Ingenieure<br />
ZT GmbH wurde in einem regionalen Wettbewerb als <strong>Unternehmen</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> ausgewählt.<br />
48<br />
ILF: Anspruchsvolle Ingenieurkunst, weltweit<br />
innovativ und erfolgreich, <strong>mit</strong> <strong>50plus</strong><br />
Der Schlüssel zum Erfolg im Münchener<br />
Beschäftigungspakt KompAQT ist eine intensive<br />
Betreuung, bei der die individuelle Situation<br />
der Kunden in den Blick genommen werden<br />
kann. Die Kunden werden in einer moderierten<br />
„kick-off“-Veranstaltung über die Angebote<br />
informiert und entscheiden danach freiwillig<br />
über eine Teilnahme. Zur persönlichen Standortbestimmung<br />
hat sich eine individuelle<br />
Kompetenzbilanz bewährt. Bei Bedarf wird<br />
in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der Ludwig-Maximilian-Universität<br />
München eine psychologische<br />
Einzelberatung zur Bewältigung belastender<br />
Lebenssituationen angeboten. Ein dreimonatiges<br />
Aktivierungs- und Aufbautraining bereitet die<br />
Langzeitarbeitslosen gezielt auf die Anforderungen<br />
der Arbeitswelt vor. Unterstützt werden<br />
die Aktivitäten des Paktes durch eine enge<br />
Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem Arbeitgeberservice<br />
und externen Ver<strong>mit</strong>tlungsstellen.<br />
Mit Stand September <strong>2007</strong> wurden auf diese<br />
Weise 3.285 Aktivierungen und 713 Arbeitsaufnahmen<br />
in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
erzielt.<br />
In der zweiten Programmlaufzeit werden<br />
neben den integrativen Ansätzen die bisherigen<br />
Netzwerkaktivitäten <strong>mit</strong> öffentlichen und<br />
privaten Einrichtungen intensiviert. Der Pakt<br />
wird sich durch die Kooperation <strong>mit</strong> den ARGEN<br />
der umliegenden Landkreise München, Dachau,<br />
Starnberg, Fürstenfeldbruck sowie dem Jobcenter<br />
Weilheim-Schongau in den gesamten<br />
Münchener Wirtschaftsraum ausdehnen. Der<br />
Betreuungsschlüssel soll auf 1:100 reduziert,<br />
die Kunden für maximal ein halbes Jahr betreut<br />
werden.<br />
Als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong><br />
wurde die ILF Beratende Ingenieure ZT GmbH<br />
ausgezeichnet, ein Ingenieur- und Beratungsunternehmen,<br />
das bedeutende Industrie- und<br />
Infrastrukturprojekte realisiert. Fast 24 Prozent<br />
der Belegschaft sind über 50 Jahre, von den<br />
Neueinstellungen der letzten zwölf Monate sind<br />
über 28 Prozent älter als 50 Jahre. Gesundheitsmanagement,<br />
Ergonomie, Umweltschutz und<br />
Weiterbildung beschreiben Ausschnitte der<br />
innovativen und bereits realisierten Ideen zum<br />
Thema <strong>50plus</strong>.
»Ein Team <strong>mit</strong> gutem Altersmix<br />
ermög licht Chancen für Jung und Alt,<br />
die Stärken gemeinsam einzusetzen.<br />
Wir haben das Potenzial älterer<br />
Mitarbeiter erkannt.«<br />
Birgit Mogler, Ressortleiterin Aus- und Weiterbildung,<br />
ING-DiBa AG<br />
Die Mitarbeiterinnen der ING-DiBa AG in Nürnberg: Christa Louis,<br />
Evelyn Fink, Birgit Mogler, Ressortleiterin Aus- und Weiterbildung,<br />
Gisela Ruppert, qualifiziert und ver<strong>mit</strong>telt über den PaktNürnberg<br />
Pakt50 für Nürnberg und ING-DiBa<br />
– eine erfolgreiche Kooperation<br />
Ein wichtiger Erfolg des Pakt50 für Nürnberg<br />
ist der gelungene Aufbau einer Kooperation<br />
verschiedener Arbeitsmarktpartner in einem<br />
übergreifenden Netzwerk. Hervorzuheben ist<br />
dabei der dreidimensionale Projektansatz.<br />
Unter der Zielsetzung, ältere Langzeitarbeits -<br />
lose in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren,<br />
arbeitet der Pakt auf den Ebenen Person, Organisation<br />
und Region. Der Pakt50 für Nürnberg<br />
setzt einerseits <strong>mit</strong>tels Beratung, Coaching und<br />
gezielter Qualifizierung direkt bei den Arbeitsuchenden<br />
an, bezieht aber andererseits auch<br />
die Arbeit <strong>mit</strong> regionalen Organisationen, d. h.<br />
öffentlichen Institutionen und Wirtschaftsunternehmen,<br />
<strong>mit</strong> ein. Als innovative Ver<strong>mit</strong>tlungsdienstleistung<br />
sind beispielhaft die Ver<strong>mit</strong>tlungsworkshops<br />
im Teilprojekt <strong>mit</strong> der ING-DiBa<br />
zu nennen, bei denen sich potenzielle Arbeitgeber<br />
und Arbeitsuchende barrierefrei kennenlernen<br />
können. Auf konzeptioneller Seite haben<br />
sich neue Modelle wie die „Aktivfirma“, die durch<br />
die bfz gGmbH umgesetzt wird, bewährt. In einer<br />
Aktivfirma wird der Ver<strong>mit</strong>tlungsprozess durch<br />
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst in<br />
einer Art <strong>Unternehmen</strong>sstruktur gestaltet, was<br />
BAYERN<br />
Arbeitsgemeinschaft der Stadt Nürnberg<br />
Pakt 50 für Nürnberg<br />
zum Empowerment beiträgt und Ver<strong>mit</strong>tlungserfolge<br />
befördert.<br />
Während der zweijährigen Umsetzungszeit<br />
konnten 940 ältere Langzeitarbeitlose aktiviert<br />
und 264 in den Arbeitsmarkt integriert werden.<br />
In der neuen Programmlaufzeit sollen insbesondere<br />
die Aktivfirmen und die Coaching-Ansätze<br />
fortgeführt werden, wobei der Pakt50 dann <strong>mit</strong><br />
der Partnerregion ARGE Fürth zusammenarbeiten<br />
wird.<br />
Die ING-DiBa als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />
<strong>2007</strong> der Region hat nicht nur im Rahmen des<br />
Paktes mehrere ältere Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter qualifiziert und eingestellt, sondern<br />
achtet generell darauf, einen ausgewogenen<br />
Altersmix bei der Neueinstellung zu realisieren<br />
und altersgemischte Teams in ihren Call-Centern<br />
einzusetzen. Zudem ist das Engagement der<br />
Qualifizierungsleiter der ING-DiBa bei der<br />
Betreuung der zukünftigen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im <strong>Unternehmen</strong> als vorbildlich<br />
zu würdigen.<br />
49<br />
ING-DiBa AG, Standort<br />
Nürnberg<br />
Branche<br />
Kreditgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
2.500 Beschäftigte<br />
www.<br />
ing-diba.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
10,4 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
3.648<br />
Einwohnerzahl<br />
499.113<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
unternehmensnahe<br />
Dienstleistungen,<br />
Gesundheitswesen,<br />
Einzelhandel<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Leo-Service GmbH<br />
Branche<br />
Gesundheits- und<br />
Sozialwesen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
150 Beschäftigte<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
7,7 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
159<br />
Einwohnerzahl<br />
53.646<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Metallverarbeitende<br />
Industrie,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
BAYERN<br />
Stadt Schweinfurt – Stabsstelle Beschäftigung und Grundsicherung<br />
fünfzigPlusarbeit<br />
»Neben dem Wunsch, den regionalen<br />
Arbeitsmarkt zu unterstützen, spielte vor<br />
allem die Gewinnung motivierter, belastbarer<br />
und verantwortungsvoller Mitarbeiter<br />
<strong>mit</strong> Lebenserfahrung eine wichtige Rolle.«<br />
Adrian Schmuker, Geschäftsführer des Leopoldina Krankenhauses<br />
und deren Servicegesellschaft Leo-Service GmbH<br />
Geschäftsführer Adrian Schmuker <strong>mit</strong> den Mitarbeiterinnen<br />
Waltraud Popp-Krech, Kobra Falahian und Mitarbeiter<br />
Volker Röder der Leo-Service GmbH (v.l.n.r.)<br />
50<br />
Dienstleistungen im Gesundheitswesen<br />
– eine junge Branche für Ältere<br />
Der Schweinfurter Beschäftigungspakt<br />
fünfzigPLUSarbeit zielt auf die Integration<br />
Arbeitsuchender über 50 Jahre durch eine<br />
individuelle und passgenaue Förderung.<br />
Der bisherige Erfolg dieses Projektes basiert<br />
auf der Kombination von intensiver Betreuung<br />
der über 50-Jährigen durch externe Arbeits-<br />
und Sozialcoaches, einem Zielgruppen-Fallmanagement<br />
beim SGB II-Träger und einer<br />
gezielten aktiven Ver<strong>mit</strong>tlung. Eine wirksame<br />
Ergänzung bilden regionale Imagekampagnen<br />
und weitere Veranstaltungen.<br />
Bislang wurden 765 ältere Langzeitarbeitslose<br />
der Stadt Schweinfurt – 81 Prozent der zu Projektbeginn<br />
zur Zielgruppe gehörenden Älteren –<br />
auf die Ver<strong>mit</strong>tlung in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
vorbereitet. 262 ältere Arbeitslose wurden<br />
erfolgreich in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
integriert. Davon begannen 183 Personen ein<br />
sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis,<br />
73 Personen nahmen eine geringfügige Beschäftigung<br />
auf und zwei Personen wagten den Schritt<br />
in die Selbstständigkeit.<br />
In der zweiten Programmphase wird der<br />
Beschäftigungspakt regional ausgeweitet.<br />
Die ARGEn Landkreis Schweinfurt, Haßberge,<br />
Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld werden<br />
gemeinsam <strong>mit</strong> der ARGE Stadt Schweinfurt die<br />
erfolgreich erprobten Konzepte für etwa 3.200<br />
erwerbsfähige Hilfebedürftige über 50 Jahre, von<br />
denen ca. 1.600 als Langzeitarbeitslose erfasst<br />
sind, zugänglich machen. Die Hauptziele für die<br />
neue Programmphase bleiben die Integration<br />
älterer Arbeitsuchender und die Sensibilisierung<br />
der regionalen <strong>Unternehmen</strong>.<br />
Der Unternehmer <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong>, Adrian<br />
Schmuker, Geschäftsführer des Leopoldina<br />
Krankenhauses und deren Servicegesellschaft<br />
Leo-Service GmbH, Schweinfurt, hat im Zuge der<br />
wirtschaftlichen Sanierung des Krankenhauses<br />
im Bereich der Dienstleistungen neue Arbeitsplätze<br />
für Servicekräfte geschaffen und bei der<br />
Personalauswahl insbesondere auch ältere Frauen<br />
über 50 Jahre eingestellt. Von 40 Neueinstellungen<br />
im Jahr <strong>2007</strong> aus dem Leistungsbezug<br />
SGB II waren 18 Personen über 50 Jahre alt.
»Ich würde mir wünschen, dass meine<br />
Berufskollegen Institutionen wie dem<br />
bfz mehr vertrauen und enger <strong>mit</strong> ihnen<br />
zusammenarbeiten, weil es die Auswahl<br />
neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
erheblich erleichtert.«<br />
Uwe J.A. Schnitzer, Hotelleitung Hotel Bayern Vital<br />
Hotelleiter Uwe J.A. Schnitzer <strong>mit</strong> Mitarbeiterinnen des Beschäftigungspaktes<br />
und zwei Projektteilnehmerinnen (stehend), die<br />
eine Beschäftigung im Hotel Bayer Vital gefunden haben<br />
Bayern Vital – Jung und Alt<br />
in der Tourismusbranche<br />
Das Projekt <strong>Unternehmen</strong>spatenschaften 50+<br />
des Paktverbundes der Arbeitsgemeinschaften<br />
der Landkreise Berchtesgadener Land und<br />
Traunstein soll dazu beitragen, ältere Langzeitarbeitslose<br />
wieder für die Anforderungen des<br />
allgemeinen Arbeitsmarktes fit zu machen. Die<br />
Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen<br />
Wirtschaft gGmbH (bfz Traunstein) haben im<br />
Auftrag der Arbeitsgemeinschaften optimale<br />
Integrationslösungen für ältere Arbeitsuchende<br />
entwickelt, um die Generationsbalance zwischen<br />
Jung und Alt nachhaltig zu sichern. Besonders<br />
erfolgreich hierbei ist die enge Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> regionalen Patenunternehmen.<br />
In dem Projekt wurden in zwei Jahren<br />
372 Langzeitarbeitslose aktiviert, davon konnten<br />
179 Teilnehmende in Arbeit integriert werden.<br />
Die erfolgreiche Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Patenunternehmen<br />
wird zukünftig fortgeführt werden;<br />
noch mehr Wert wird auf arbeitsmarktnahe<br />
Qualifizierungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
gelegt. Das Projekt wird ab 2008 um die<br />
benachbarten Regionen Rosenheim Stadt und<br />
Rosenheim Land erweitert.<br />
BAYERN<br />
Arbeitsgemeinschaft Integration Traunstein<br />
und Arbeitsgemeinschaft Integration<br />
in den Arbeitsmarkt Berchtesgadener Land<br />
<strong>Unternehmen</strong>spatenschaften 50+ Traunstein<br />
Im Hotel Bayern Vital – das <strong>Unternehmen</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> – sind qualifizierte und vor<br />
allem motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sehr gefragt. Es ist der Hotelleitung<br />
wichtig, sowohl jüngere als auch ältere Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer in einem ausgewogenen<br />
Verhältnis zu beschäftigen, um eine<br />
optimale Verbindung aus Erfahrung und Innovation<br />
zu schaffen und so<strong>mit</strong> höhere Effizienz zu<br />
erzielen. Dies ist für sie ein wichtiger Beitrag zur<br />
kontinuierlichen Geschäftsentwicklung.<br />
Die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> Herrn Schnitzer<br />
war effektiv und vertrauensvoll. Dadurch konnten<br />
schon zwei Teilnehmerinnen aus <strong>Unternehmen</strong>spatenschaften<br />
50+ erfolgreich als<br />
Mitarbeiterinnen integriert werden, eine dritte<br />
durchläuft zurzeit eine Patenschaft im Hotel.<br />
Aus einem weiteren Integrationsprojekt hat das<br />
Hotel eine Spätaussiedlerin eingestellt, und aus<br />
einer Jugendmaßnahme erhielt ein Jugendlicher<br />
die Möglichkeit für eine Kochausbildung. Die<br />
Hotelleitung steht der Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />
dem Projekt sehr aufgeschlossen gegenüber.<br />
51<br />
Hotel Bayern Vital<br />
Branche<br />
Gastgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
37 Beschäftigte<br />
www.<br />
hotel-bayern-vital.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
3,6 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
845<br />
Einwohnerzahl<br />
270.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Industrie,<br />
Handel,<br />
Tourismus<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Volz Elektrotechnik GmbH<br />
Branche<br />
Elektronikgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
134 Beschäftigte<br />
www.<br />
volz-elektronik.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
7,9 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.975<br />
Einwohnerzahl<br />
324.713<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Baugewerbe,<br />
Fahrzeug- und Maschinenbau,<br />
Pharma- und Medizintechnik<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Arbeitsgemeinschaft Job-Center Mannheim<br />
Neue Jobs in der Wohnungswirtschaft<br />
»Ich schätze die Loyalität der älteren<br />
Arbeitnehmer gegenüber dem <strong>Unternehmen</strong>.<br />
Das hohe Maß an Verlässlichkeit ist<br />
ein enormer Stabilitätsfaktor. Sie sind eine<br />
wertvolle Stütze bei der Ver<strong>mit</strong>tlung von<br />
Fachwissen an jüngere Kollegen.«<br />
Walter Tschischka, Geschäftsführer der Volz<br />
Elektrotechnik GmbH<br />
Walter Tschischka, Geschäftsführer der Volz Elektrotechnik GmbH,<br />
schaut als Unternehmer auf 60 Jahre Dienstleistungserfahrung<br />
zurück.<br />
52<br />
Erfahrungen Älterer nutzen – gemeinsam für Arbeit<br />
Mit dem Projekt Neue Jobs in der Wohnungswirtschaft<br />
ging der Beschäftigungspakt Mannheim<br />
neue Wege. Gemeinsam <strong>mit</strong> der GBG<br />
Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH<br />
wurden sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse<br />
für ältere Langzeitarbeits lose<br />
geschaffen, die den Belangen dieser Personengruppe,<br />
aber auch den Anforderungen der Wirtschaft<br />
umfassend Rechnung tragen. Mit dieser<br />
modernen Form der Wohnbetreuung wurde ein<br />
neues Beschäftigungsfeld entwickelt, das großes<br />
Zukunftspotenzial besitzt. Für die ältere Mieterschaft<br />
wurden passende Dienstleistungsangebote<br />
entwickelt.<br />
Inzwischen konnte die Projektidee bundesweit<br />
bekannt gemacht werden <strong>mit</strong> dem Ziel, die Einrichtung<br />
weiterer derartiger Beschäftigungsverhältnisse<br />
zu unterstützen.<br />
Im Mannheimer Projekt wurden 53 Arbeitsplätze<br />
geschaffen. Die Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer durchliefen als Vorbereitung auf ihre<br />
neue Tätigkeit umfassende Qualifizierungsmaßnahmen.<br />
Für die zweite Programmphase hat sich eine<br />
regionale Partnerschaft aus der ARGE Mannheim,<br />
dem Rhein-Neckar-Kreis und der ARGE Heidelberg<br />
gegründet. Da<strong>mit</strong> kooperiert bei der Integration<br />
älterer Langzeitarbeitsloser zukünftig die<br />
gesamte Metropolregion in einem gemeinsamen<br />
Beschäftigungspakt. Konzeptionell wird ein<br />
<strong>Perspektive</strong>nwechsel von einem branchenbezogenen<br />
Strukturprogramm auf ein breites flächendeckendes<br />
Job-Integrationsprogramm 50 Plus<br />
vollzogen. Der Fokus liegt auf der un<strong>mit</strong>telbaren<br />
Arbeitsmarktintegration Älterer durch dezentrale<br />
Job-Börsen <strong>mit</strong> einem passgenauen Matching<br />
bei der Ver<strong>mit</strong>tlung und einer Intensivierung der<br />
Betreuungsdichte. Regionale Beschäftigungsträger<br />
<strong>mit</strong> einem dichten Netz an Arbeitgeberkontakten,<br />
Stadtteilaktivitäten und flankierenden<br />
sozialen Dienstleistungen werden als operative<br />
Partner in die Umsetzung einbezogen.<br />
Die Volz Elektrotechnik GmbH – das <strong>Unternehmen</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> – hat einen hohen<br />
Anteil älterer Beschäftigter, die der Geschäftsführer,<br />
Walter Tschischka, wegen ihres reichen<br />
Know-hows so lange wie möglich halten möchte.
»Bei den Mitarbeitern des Projektes <strong>50plus</strong><br />
hat man Ansprechpartner gefunden, die auf<br />
die Wünsche des <strong>Unternehmen</strong>s eingehen,<br />
Lösungsvorschläge erarbeiten und diese<br />
auch längerfristig verfolgen.«<br />
Raimund Kiefer, Leiter des operativen Bereiches der A 2000<br />
Industrie-Elektronik GmbH<br />
Gemeinsam <strong>mit</strong> A2000 wurde ein Qualifizierungskonzept entwickelt,<br />
nach dessen Absolvierung drei ältere Langzeitarbeitslose<br />
in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen wurden.<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Landkreis Ortenau – Kommunale Arbeitsförderung Ortenaukreis<br />
<strong>50plus</strong> – Es kommt auf die richtige Einstellung an<br />
<strong>50plus</strong> im Ortenaukreis – die richtige Einstellung<br />
fördern durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit<br />
Der Ortenauer Pakt hat neben der erfolgreichen<br />
Integration älterer Langzeitarbeitsloser<br />
in den allgemeinen Arbeitsmarkt eine intensive<br />
Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Mit kontinuierlicher<br />
Präsenz in den Medien wurde über Ziele<br />
und Arbeit des Projektes informiert. Das Bild<br />
der älteren Arbeitsuchenden konnte nachhaltig<br />
ver bessert und ihre Stärken aufgezeigt werden.<br />
Aus vielen Gesprächen <strong>mit</strong> Unternehmern, Vertreterinnen<br />
und Vertreter von Verbänden und<br />
Wirtschaft ist ein Netzwerk entstanden, das<br />
gute Informationen über die Personalbedarfe<br />
in den Betrieben liefert. Es ist eine Vertrauensbasis<br />
gewachsen, in der man sich offen über<br />
fachliche und persönliche Anforderungen an<br />
die Bewerberinnen und Bewerber austauscht.<br />
Neben Maßnahmen zur Weiterentwicklung der<br />
beruflichen Kenntnisse und Qualifikationen steht<br />
die Stärkung des Selbstvertrauens der Arbeitsuchenden<br />
im Mittelpunkt der Aktivitäten. Zahlreiche<br />
Kursangebote werden von Teilnehmenden<br />
selbst organisiert und ein Programm zur Gesundheitsförderung<br />
wird angeboten.Während der<br />
zweijährigen Laufzeit wurden 1.085 Menschen<br />
betreut und beraten. Für 402 ältere Langzeitar-<br />
beitslose hat sich eine neue berufliche <strong>Perspektive</strong><br />
ergeben, 349 haben eine sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung aufgenommen,<br />
23 den Weg in die Selbstständigkeit gewählt.<br />
Für die neue Programmlaufzeit hat die<br />
Kommunale Arbeitsförderung des Ortenaukreises<br />
<strong>mit</strong> der Partnerregion ARGE Landkreis<br />
Emmendingen einen Paktverbund gebildet.<br />
Ein neuer Schwerpunkt wird dabei die intensive<br />
Vorbereitung der Arbeitsuchenden auf die<br />
Erfordernisse des Arbeitsmarktes sein.<br />
Mit dem <strong>Unternehmen</strong> A 2000 Industrie-<br />
Elektronik GmbH wurden gemeinsame Qualifizierungs<br />
maßnahmen entwickelt. Dadurch ist es<br />
möglich, dem Mangel an Fachpersonal entgegenzutreten<br />
und älteren Arbeitsuchenden eine<br />
Chance in einem neuen Tätigkeitsfeld zu geben.<br />
Die Kom bination der menschlichen Stärken und<br />
des technischen Könnens zeichnet dieses <strong>Unternehmen</strong><br />
aus und hat den Ausschlag für die Wahl<br />
zum <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> gegeben.<br />
53<br />
A 2000<br />
Industrie-Elektronik GmbH<br />
Branche<br />
Elektronikgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
87 Beschäftigte<br />
www.<br />
a2000elektronik.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
4,2 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.694<br />
Einwohnerzahl<br />
417.523<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Maschinenbau,<br />
Logistik,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Sparkasse Pforzheim Calw<br />
Branche<br />
Kreditgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
2.096 Beschäftigte<br />
www.<br />
sparkasse-pforzheim-calw.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
7,3 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
564<br />
Einwohnerzahl<br />
119.156<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Metallverarbeitung,<br />
Schmuck- und Uhrenindustrie,<br />
Versandhandel<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Arbeitsgemeinschaft Jobcenter Stadt Pforzheim<br />
Silverstars<br />
»Die Erfahrungen unserer älteren Mitarbeiter<br />
sind ein Schatz – für die Sparkasse,<br />
für die jüngeren Kollegen und noch mehr<br />
für unsere Kunden.«<br />
Dr. Müller, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse<br />
Pforzheim Calw<br />
Vorstandsvorsitzender Dr. Herbert Müller zusammen <strong>mit</strong> Margrit<br />
Barth, erfahrene Kundenberaterin der Filialdirektion Neuenbürg<br />
54<br />
<strong>Unternehmen</strong> profitieren von Kompetenzen,<br />
Lebenserfahrung und Know-how der Silverstars<br />
Die Erprobung und Einführung eines<br />
speziellen Profilingverfahrens <strong>50plus</strong> im Rahmen<br />
des Pforzheimer Beschäftigungspaktes Silverstars<br />
hat sich bewährt. Dabei handelt es sich um<br />
ein wissenschaftlich getestetes Verfahren zur<br />
Potenzialanalyse und zur Förderung der Kompetenzerweiterung<br />
der Teilnehmenden, das sich<br />
zur Übertragung auf andere Zielgruppen eignet.<br />
In einem Kompetenzzentrum <strong>mit</strong> einem Ideenbüro<br />
wurde die Entwicklung von freiberuflicher<br />
Tätigkeit, Selbstständigkeit und zusätzlicher<br />
Beschäftigung gefördert. Gemeinsam <strong>mit</strong> der<br />
IHK und der Hochschule Pforzheim wurde eine<br />
Erfindermesse veranstaltet. In einem weiteren<br />
Teilprojekt erfolgte eine Weiterbildung älterer<br />
Langzeitarbeitsloser zu ‚Bildungsranger‘. Diese<br />
ver<strong>mit</strong>telten von Arbeitslosigkeit bedrohten<br />
jungen Menschen berufsorientierte, praxisnahe<br />
Lerninhalte.<br />
Bis September <strong>2007</strong> wurden insgesamt<br />
272 ältere Langzeitarbeitslose aktiviert und<br />
150 in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert.<br />
Außerdem konnten drei Existenzgründungen<br />
auf den Weg gebracht werden.<br />
In der zweiten Programmphase setzt<br />
Silverstars auf nachhaltige Wirkungen für<br />
die Zielgruppe. Die Ver<strong>mit</strong>tlung in Arbeit soll<br />
durch die Beachtung der individuellen Lebens-<br />
und Problemlagen und darauf ausgerichtete<br />
Beratungs-, Betreuungs- und Qualifizierungsangebote<br />
unterstützt werden. Insbesondere<br />
die Unterstützung der Selbsthilfepotenziale<br />
der Teilnehmenden soll eine persönlich wie<br />
beruflich nachhaltige Basis für den Integrationserfolg<br />
schaffen. Ihre direkte Einbeziehung in<br />
die Umsetzung von Projektaktivitäten soll<br />
zur Stärkung der Handlungsfähigkeit und<br />
sozialen Kompetenz führen. Als neue Partnerregion<br />
wird sich die ARGE Landkreis Esslingen<br />
an der Projekt umsetzung beteiligen.<br />
Die Sparkasse Pforzheim Calw zeichnet<br />
sich durch einen besonders hohen Anteil von<br />
Beschäftigten über 50 Jahre aus. Der Direktor<br />
der Sparkasse, Herr Dr. Müller, schätzt die älteren<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wegen ihrer<br />
Vorbildwirkung.
»Speziell im Metzgerhandwerk legen<br />
unsere Kunden Wert auf Qualität,<br />
Wissen und Erfahrung. Diese Attribute<br />
werden vielfach von älteren Mitarbeitern<br />
im besonderen Maße abgedeckt.«<br />
Kai Leonhardt, Inhaber der Fleischerei Martin<br />
Die Fleischerei Martin ist ein familiengeführtes <strong>Unternehmen</strong><br />
und legt auf eine ausgewogene Altersstruktur großen Wert.<br />
RHEINLAND-PFALZ<br />
Verbund Region Trier: Arbeitsgemeinschaften Stadt Trier,<br />
Landkreise Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich,<br />
Jobcenter Landkreis Daun<br />
<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> Region Trier<br />
Paktverbund Trier: „...und es geht doch!“<br />
Die neun Ver<strong>mit</strong>tlungszentren der Region<br />
Trier haben nach dem Motto „Stellen ver<strong>mit</strong>teln,<br />
Trainieren, Aktivieren, Reintegrieren und<br />
Kompetenz fördern“ ein Konzept umgesetzt,<br />
das die einzelnen Personen <strong>mit</strong> ihrem ganz<br />
individuellen Unterstützungsbedarf in den<br />
Vordergrund stellt. Das vorrangige Ziel ist die<br />
Integration der älteren Langzeitarbeitslosen in<br />
den ersten Arbeitsmarkt. Selbst Personen <strong>mit</strong><br />
multiplen Ver<strong>mit</strong>tlungshemmnissen werden<br />
<strong>mit</strong> Hilfe eines differenzierten Zuschussmodells<br />
integriert. Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor<br />
ist der sehr geringe Betreuungsschlüssel (1:10).<br />
Darüber hinaus erwies sich die Übernahme von<br />
Patenschaften für die Ver<strong>mit</strong>tlungszentren durch<br />
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in<br />
manchen Fällen als „Türöffner“ bei den <strong>Unternehmen</strong>.<br />
In der zweijährigen Umsetzungsphase<br />
wurden über 2.000 Personen aktiviert und knapp<br />
650 integriert, wovon über die Hälfte in unbefristete<br />
Arbeitsverhältnisse erfolgte.<br />
In der zweiten Programmphase werden <strong>mit</strong><br />
gleicher Zielsetzung die Umsetzungsansätze und<br />
-abläufe optimiert. Um das Konzept in die Breite<br />
zu tragen, entsteht ein bundeslandübergreifender<br />
Pakt Rheinland-Pfalz - Saarland <strong>mit</strong> insgesamt<br />
zwölf Grundsicherungsträgern aus den<br />
Regionen Montabaur, Koblenz, Bad Kreuznach,<br />
Trier, Saarbrücken und Saarlouis.<br />
Als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> wird<br />
die Fleischerei Martin ausgezeichnet. Mit der<br />
Übernahme im Jahr 2000 sicherte Kai Leonhardt<br />
insgesamt 17 Arbeitsplätze in der Region. Aktuell<br />
werden 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Auch Projektteilnehmende konnten<br />
u. a. durch das Ver<strong>mit</strong>tlungszentrum der HWK<br />
Trier in unbefristete Arbeitsverhältnisse ver<strong>mit</strong>telt<br />
werden. 40 Prozent der Belegschaft ist über<br />
50 Jahre alt. Weitere Einstellungen aus dem Personenkreis<br />
der älteren Langzeitarbeitslosen sind<br />
auf Grund einer Betriebserweiterung geplant.<br />
Darüber hinaus sichert Herr Leonhardt <strong>mit</strong> einer<br />
„Kollegenbörse“ weitere Arbeitsplätze in der<br />
Region Trier und fungiert als Multiplikator für<br />
den regionalen Beschäftigungspakt.<br />
55<br />
Fleischerei Martin,<br />
Inh. Kai Leonhardt<br />
Branche<br />
Ernährungsgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
22 Beschäftigte<br />
www.<br />
fleischerei-martin.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
4,4 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.400<br />
Einwohnerzahl<br />
511.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
verarbeitendes Gewerbe,<br />
Handel,<br />
Gesundheitswesen<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Pfeifer und Seibel GmbH<br />
Branche<br />
Elektronikgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
70 Beschäftigte<br />
www.<br />
ps-leuchten.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
9,7 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.010<br />
Einwohnerzahl<br />
252.792<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Metall- und Kunststoffverarbeitung,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
HESSEN<br />
Landkreis Marburg-Biedenkopf<br />
Kompetenzzentrum<br />
ComeBack@50<br />
»Die Besetzungsvorschläge durch<br />
ComeBack@50 sind für uns eine<br />
Arbeitserleichterung – und wir<br />
gewinnen erfahrene Mitarbeiter.«<br />
Horst Seibel, Geschäftsführer der Pfeifer & Seibel GmbH<br />
Mitarbeiterin in der Produktion der Pfeifer und Seibel GmbH.<br />
56<br />
Der Beschäftigungspakt ComeBack@50<br />
– ein Partner für passgenaue Ver<strong>mit</strong>tlungen<br />
Das Projekt ComeBack@50 ist eng an das Kreis-<br />
JobCenter Marburg-Biedenkopf angebunden.<br />
In Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem Fallmanagement<br />
und dem Arbeitgeberpersonalservice werden die<br />
Kunden intensiv betreut, weiterqualifiziert und<br />
ver<strong>mit</strong>telt. Dabei wird ein besonderes Augenmerk<br />
auf die Anforderungen der <strong>Unternehmen</strong><br />
in der Region gelegt. Durch Umfragen und<br />
direkte Kontakte zu den potenziellen Arbeitgebern<br />
des Kreises hat das Projekt seine Ver<strong>mit</strong>tlungsarbeit<br />
an den jeweiligen Bedürfnissen der<br />
Wirtschaft orientiert. Der Arbeitgeberkontakt<br />
wurde durch eine auf <strong>Unternehmen</strong> ausgerichtete<br />
Marketingaktion in den IHK-Zeitschriften<br />
im Landkreis und darüber hinaus gestützt.<br />
Das Projekt hat bisher über 880 Personen<br />
betreut. Bis Ende September konnten nach knapp<br />
zweijähriger Projektlaufzeit über 280 ältere<br />
Langzeitarbeitslose wieder in Arbeit gebracht<br />
werden.<br />
In der zweiten Programmphase wird das Projekt<br />
auf die ARGE des Nachbarkreises, die Lahn-<br />
Dill-Arbeit, ausgeweitet und im Hinblick auf ein-<br />
heitliche Arbeitsprozesse an beiden Standorten<br />
weiter professionalisiert. In enger Kooperation<br />
sollen die älteren Langzeitarbeitslosen beider<br />
Regionen in Beschäftigung gebracht werden.<br />
Zugleich wird das Ziel verfolgt, beide ARGEn als<br />
Partner für die passgenaue Ver<strong>mit</strong>tlung bei den<br />
<strong>Unternehmen</strong> zu etablieren. Mit den Worten<br />
eines Arbeitsver<strong>mit</strong>tlers des JobCenters ausgedrückt,<br />
bedeutet Qualität, wenn der Arbeitgeber<br />
wieder kommt, der Arbeitslose aber nicht.<br />
Das diesjährige <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />
wurde entsprechend dieses Leitsatzes ausgewählt:<br />
Die Pfeifer und Seibel GmbH beschäftigt<br />
bereits drei Projektteilnehmende und wird<br />
voraussichtlich einen weiteren einstellen. Bei<br />
der Auswahl spielt für ComeBack@50 auch<br />
die Verankerung des <strong>Unternehmen</strong>s in seiner<br />
Region eine Rolle. Die Pfeifer und Seibel GmbH<br />
entwickelt und produziert individuelle Beleuchtungssysteme<br />
unter Anwendung komplexer<br />
Fertigungstechniken. Als größerer Arbeitgeber in<br />
einem stark ländlich geprägten Gebiet des Landkreises<br />
kommt dem <strong>Unternehmen</strong> eine Leuchtturmfunktion<br />
zu.
Ȁltere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
bringen neben Berufserfahrung auch Lebenserfahrung<br />
<strong>mit</strong>. Diese sozialen Kompetenzen<br />
sind in der Betreuung pflegebedürftiger<br />
Menschen durch nichts zu ersetzen.«<br />
Dr. Stefan Arend, Geschäftsführer der Mediana<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />
Dr. Stefan Arend, Geschäftsführer der Mediana <strong>Unternehmen</strong>sgruppe,<br />
<strong>mit</strong> Karin Klog, die eine Ausbildung zur Präsenz <strong>mit</strong>arbeiterin<br />
absolviert hat.<br />
HESSEN<br />
Landkreis Fulda<br />
Beschäftigungspakt für Ältere in der Region Fulda<br />
Vorausdenken-gestalten-handeln<br />
Ein Beschäftigungspakt für die Menschen<br />
der Region Fulda<br />
Das Amt für Arbeit und Soziales Fulda hat<br />
im Rahmen des Projektes <strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong><br />
– Beschäftigungspakt im Landkreis Fulda<br />
umfangreiche Aktivitäten zur Aktivierung,<br />
Qualifizierung und Beschäftigung älterer<br />
Langzeitarbeitsloser in der Region umgesetzt.<br />
Mit Unterstützung der IHK und der Kreishandwerkerschaft<br />
wurde der Dialog <strong>mit</strong> den regionalen<br />
<strong>Unternehmen</strong> besonders aktiv gestaltet.<br />
So entstand eine tragfähige Zusammenarbeit<br />
hinsichtlich gezielter Qualifizierung und<br />
passgenauer Integration. Besonders erfolg -<br />
reich sind die Qualifizierungen, die partnerschaft<br />
lich direkt am Arbeitsplatz im <strong>Unternehmen</strong><br />
durchgeführt werden.<br />
In der Projektlaufzeit wurden ca. 1.326<br />
Arbeitsuchende aktiviert, von denen 447 in<br />
den ersten Arbeitsmarkt integriert werden<br />
konnten. Projekte wie der „Bürgerservice“<br />
des Regionalforums Fulda-Südwest und der<br />
„Arbeitskräftepool Handwerk“ der Kreishandwerkerschaft<br />
Fulda verfolgen das Ziel, die<br />
Langzeitarbeits losigkeit nachhaltig zu minimieren<br />
und die Region zu stärken.<br />
Für die zweite Phase des Bundesprogramms<br />
erweitert sich der Fuldaer Pakt durch die<br />
be nachbarten Landkreise Hersfeld-Rotenburg<br />
und Vogelsbergkreis. Dafür spricht unter anderem<br />
auch die Tatsache, dass zu beiden Nachbarn<br />
Übergangsräume bestehen, in denen Landkreisgrenzen<br />
für die wirtschaftliche Struktur und die<br />
des Arbeitsmarktes kaum eine Rolle spielen.<br />
Als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong><br />
zeichnet der Fuldaer Pakt die <strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />
Mediana aus, zu der das Wohn- und<br />
das Pflegestift Mediana, die Seniorenresidenz<br />
Seniana und die Mediana Akademie gehören.<br />
Die Personal politik des <strong>Unternehmen</strong>s fördert<br />
und berücksichtigt gezielt die Beschäftigung<br />
Älterer. Während des gesamten Projektverlaufes<br />
hat Mediana kontinuierlich Personen aus dem<br />
Projekt <strong>50plus</strong> eingestellt. Besonders hervorzuheben<br />
ist das Engagement des <strong>Unternehmen</strong>s<br />
bei der Konzipierung und Durchführung von<br />
Qualifizierungen an der Mediana Akademie<br />
für bislang ca. 30 Langzeitarbeitslose in drei<br />
mehrmonatigen Lehrgängen zum Alltags begleiter.<br />
57<br />
Mediana <strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />
Branche<br />
Gesundheits- und<br />
Sozialwesen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
410 Beschäftigte<br />
www.<br />
mediana.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
5,7 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
852<br />
Einwohnerzahl<br />
219.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
produzierendes Gewerbe,<br />
Handwerk,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Ullrich GmbH<br />
Branche<br />
Logistik<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
1.500 Beschäftigte<br />
www.<br />
ullrich-gruppe.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
9,3 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
3.415<br />
Einwohnerzahl<br />
437.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
verarbeitendes Gewerbe,<br />
Groß- und Einzelhandel,<br />
Gesundheitswesen<br />
HESSEN<br />
Verbund Kassel:<br />
Arbeitsförderung Kassel Stadt und Arbeitsförderung Landkreis Kassel<br />
Ältere Arbeitnehmer – Ressource der Wirtschaft<br />
»Die Ullrich-Gruppe nutzt die kreativen<br />
Ideen und Anregungen aus dem Programm<br />
»<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong>« für die Entwicklung<br />
der Personalstrategien »Jung und Alt« und<br />
für die Weiterbildung der Mitarbeiter.«<br />
Samantha-Nicole Hagedorn, Prokuristin und Personalchefin<br />
bei der Ullrich GmbH<br />
Wolfgang Krause, seit 15 Monaten bei der Ullrich GmbH im<br />
Bereich Disposition und Qualitätssicherung, <strong>mit</strong> Samantha-Nicole<br />
Hagedorn, Prokuristin und Personalchefin, und Michael Schulze,<br />
Leiter der beruflichen Weiterbildung der Ullrich Akademie GmbH<br />
58<br />
„Alt und Jung“ gemeinsam in der<br />
Wachstumsbranche Logistik<br />
Die entscheidenden Erfolgsfaktoren des<br />
Beschäftigungspaktes für Ältere in der Region<br />
Kassel sind einerseits die vielfältigen Ansätze<br />
zur Förderung, Betreuung und Ver<strong>mit</strong>tlung<br />
der älteren Langzeitarbeitslosen und andererseits<br />
das durchgängige Konzept zur <strong>Unternehmen</strong>sansprache<br />
durch Netzwerkbildung und<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Zusätzlich hat der Pakt<br />
den Schwerpunkt seiner Ver<strong>mit</strong>tlungsaktivi -<br />
täten auf die regionalen Wachstumsbranchen<br />
rege nerative Energien, Lager und Logistik sowie<br />
Handel und Dienstleistungen gelegt.<br />
Seit Anfang 2006 wurden im Rahmen von<br />
vier Teilprojekten 1.939 ältere Langzeitarbeitslose<br />
aktiviert. Hiervon wurden 710 Personen in den<br />
ersten Arbeitsmarkt integriert, davon wiederum<br />
288 in Mini-Jobs, und 86 gingen in die Selbstständigkeit.<br />
In der zweiten Programmphase werden<br />
die erfolgreichen Teilprojekte stabilisiert und<br />
weiterentwickelt. Wesentlich ist die Intensivierung<br />
der Aktivierungsstrategien im Rahmen<br />
des Coachings und der individuellen Betreuung,<br />
um Integrationsfortschritte zu erzielen. Als neue<br />
Partnerregion erweitert der Landkreis Werra-<br />
Meißner den Kasseler Pakt. Dort werden bereits<br />
Ansätze zur Bewältigung des demografischen<br />
Wandels verfolgt, so dass die Regionen Kassel<br />
und Werra-Meißner sich wertvoll ergänzen. Ziel<br />
ist es, die Integration älterer Langzeit arbeitslosen<br />
zu erhöhen.<br />
Die Ullrich-Gruppe ist <strong>mit</strong> rund 1.500<br />
Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im<br />
Landkreis Kassel im Bereich Logistik/Spedition.<br />
Das seit 1966 familiengeführte <strong>Unternehmen</strong><br />
stellte im letzten Jahr zwei ältere Langzeitarbeitslose<br />
aus dem Beschäftigungspakt ein, einer<br />
von ihnen aus dem Qualifizierungsprojekt Solar.<br />
Im Ausbildungsbereich werden bewusst „Alt-<br />
Jung-Teams“ gebildet. Zum Ausbildungsbeginn<br />
2008 sollen gezielt Auszubildende „<strong>50plus</strong>“<br />
eingestellt werden. Unter Berücksichtigung der<br />
demografischen Entwicklung ist geplant, in der<br />
firmeneigenen Ullrich Akademie einen Lehrgang<br />
„<strong>50plus</strong>“ zum Erwerb eines LKW-Führerscheins<br />
einzurichten.
»Bei der Suche von qualifiziertem<br />
Personal werden mir vom Beschäftigungspakt<br />
der Stadt Offenbach gute und<br />
zuverlässige Leute empfohlen.«<br />
Klaus Rössner, Geschäftsführer der R&F PharmPlast GmbH<br />
Klaus Rössner ist Geschäftsführer der beiden <strong>Unternehmen</strong><br />
Schimmel und R&F PharmPlast GmbH und schätzt eine ausgewogene<br />
Altersstruktur im <strong>Unternehmen</strong>.<br />
HESSEN<br />
Arbeitsgemeinschaft MainArbeit GmbH<br />
Chance 50 plus – Leistung zählt<br />
Leistung zählt! – Offenbacher <strong>Unternehmen</strong><br />
profitieren von motivierten älteren Beschäftigten<br />
Der Beschäftigungspakt der Stadt<br />
Offen bach Chance <strong>50plus</strong> - Leistung zählt<br />
führt seinen Erfolg im Wesentlichen zurück<br />
auf ein konzep tionell abgestimmtes und<br />
enges Zusammen wirken unterschiedlicher<br />
sich ergänzender Teilprojekte zur Aktivierung<br />
der Kunden. Aktivierungen wurden über ein<br />
breites Angebotsspektrum erreicht, wie intensives<br />
Profiling, Arbeitsgelegenheiten, ehrenamtliche<br />
Tätigkeit, Bewegung und Ernährung<br />
sowie Existenzgründungsbegleitung. Darüber<br />
hin aus wurde ein erfolgreich arbeitender<br />
Job-Club installiert. Im Projektzeitraum ist<br />
es bisher ge lungen, von 1.484 aktivierten<br />
Kunden 596 in den ersten Arbeitsmarkt zu<br />
integrieren. Hierzu zählen auch 175 Mini-Jobs<br />
und 38 Existenzgründungen.<br />
Ergänzend zu den erfolgreichen Teilprojekten<br />
soll zukünftig eine „Fortlaufende<br />
Integrations begleitung“ (FIB) für zwischenzeitlich<br />
gut aktivierte Ver<strong>mit</strong>tlungskunden<br />
installiert werden. Als neue Partnerregion<br />
wird die ARGE Groß-Gerau in den Verbund<br />
Chance <strong>50plus</strong> eintreten.<br />
Das Offenbacher <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />
<strong>2007</strong>, der Kunststoffspritzgussproduzent R&F<br />
PharmPlast GmbH, zeigt hohes Interesse an den<br />
Bewerbervorschlägen des Beschäftigungspaktes.<br />
Aus diesem Grund erhielten ältere Arbeitsuchende<br />
die Chance, durch fachliche Kompetenz,<br />
Zuverlässigkeit und hohe Flexibilität (Schichtarbeit)<br />
zu überzeugen. Mittlerweile sind drei der<br />
zwölf beschäftigten Mitarbeiter älter als 50 Jahre<br />
und auf Ver<strong>mit</strong>tlungsvorschlag des Beschäftigungspaktes<br />
unbefristet eingestellt worden.<br />
Die R&F PharmPlast GmbH ist ein Partnerunternehmen<br />
der Johann W. Schimmel GmbH -<br />
Technischer Fachgroßhandel. Die beiden <strong>Unternehmen</strong><br />
werden in einer Hand und an einem<br />
Ort unter der Leitung des Geschäftsführers Klaus<br />
Rössner geführt. Auf Grund der positiven Erfahrung<br />
<strong>mit</strong> älteren Beschäftigten und <strong>mit</strong> der<br />
Unterstützung durch den Beschäftigungspakt<br />
wurde ein weiterer älterer Langzeitarbeitsloser<br />
aus dem Projekt als Fahrer und Lagerist bei<br />
der Johann W. Schimmel GmbH eingestellt,<br />
die derzeit 33 Beschäftigte hat.<br />
59<br />
R&F PharmPlast GmbH<br />
Branche<br />
Großhandel<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
45 Beschäftigte<br />
www.<br />
schimmel-gmbh.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
8,9 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.322<br />
Einwohnerzahl<br />
118.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Maschinenbau,<br />
Gesundheits-, Veterinär- und<br />
Sozialwesen<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgruppe ABK-<br />
Systeme GmbH / EFiS AG<br />
Branche<br />
Kreditgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
69 Beschäftigte<br />
www.<br />
efis.de<br />
www.<br />
abk.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
4,6 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.932<br />
Einwohnerzahl<br />
337.409<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Maschinenbau,<br />
Elektrotechnik,<br />
Datenverarbeitung<br />
HESSEN<br />
Kreis Offenbach<br />
ProArbeit 50PLUS<br />
»Der Vorteil in der Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> dem Projekt ProArbeit 50PLUS<br />
wird vor allem in der »punktgenauen<br />
Vorauswahl von Bewerbern« gesehen.<br />
Der Kontakt ist dadurch sehr vertrauens -<br />
voll und konstruktiv.«<br />
Jürgen Ortmann, Vorstand bei EFiS und Geschäftsführer<br />
bei ABK<br />
Armin Gerhardt, Vorstand bei ABK und Geschäftsführer<br />
bei EFiS (links), und Jürgen Ortmann, Vorstand bei EFiS und<br />
Geschäftsführer bei ABK (rechts)<br />
60<br />
Chancen für Ältere dank alter(n)sgerechter<br />
Arbeitsplatzgestaltung<br />
Das Projekt ProArbeit 50PLUS im Kreis<br />
Offenbach verzeichnet gute Erfolge bei der<br />
Ver<strong>mit</strong>tlung von älteren Langzeitarbeitslosen<br />
und bei der Entwicklung und Umsetzung<br />
innovativer Beratungs- und Aktivierungsinstrumente.<br />
Dazu gehören in erster Linie<br />
die Gruppenveranstalt ungen zum Abschluss<br />
effektiver Eingliederungsvereinbarungen,<br />
ein arbeitsmarktnahes Profilingkonzept<br />
sowie spezielle <strong>50plus</strong>-Schulungs- und<br />
Trainings maßnahmen. So konnten bisher<br />
408 Ältere in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
integriert werden. Zusätzlich wurden 88<br />
Ältere in Marktersatzmaßnahmen aktiviert,<br />
und rund 700 Personen nahmen an mehrwöchigen<br />
bis mehrmonatigen Qualifizie -<br />
r ungen teil.<br />
Für die neue Programmlaufzeit ist eine<br />
Kooperation <strong>mit</strong> der Kreisagentur für Beschäftigung<br />
Darmstadt-Dieburg vereinbart.<br />
Mit der Zielsetzung, die Aktivierung als Basis<br />
für bessere Ver<strong>mit</strong>tlungschancen zu inten sivieren<br />
und die bewährten Instrumente zur<br />
Integration gezielt zu optimieren und weiter-<br />
zuentwickeln, soll sich das Know-how beider<br />
Partner im gemeinsamen Konzept ergänzen.<br />
Als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong><br />
wurde die <strong>Unternehmen</strong>sgruppe ABK-Systeme<br />
GmbH / EFiS-AG (EDI Finance Service) <strong>mit</strong> Sitz<br />
in Dreieich ausgewählt. Sie ist Anbieterin von<br />
Komplett lösungen für den nationalen und<br />
internationalen elektronischen Zahlungsverkehr.<br />
Zielsetzung der Personalpolitik ist es,<br />
dass sich innerhalb der Belegschaft Erfahrung,<br />
Branchenpraxis und Qualifikation optimal<br />
ergänzen. Für die Geschäftsleitung spielt<br />
dabei der Einsatz älterer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter eine beson dere Rolle. Die<br />
Förderung altersgemischter Teams zeigt,<br />
wie sich im Wissenstransfer zwischen Älteren<br />
und Jüngeren Erfahrung und aktuelles Knowhow<br />
ideal ergänzen und so die Kompetenz<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s wächst. Flexible, individuelle<br />
Arbeitszeitmodelle, Weiterbildung für<br />
alle Altersgruppen und ergonomische Arbeitsplatzgestaltung<br />
sind weitere Komponenten der<br />
Personalpolitik des <strong>Unternehmen</strong>s.
»Wir arbeiten sehr schnell und<br />
unbürokratisch <strong>mit</strong> dem Team Jobs für<br />
best!agers zusammen. Die Zusammenarbeit<br />
soll ausgebaut werden, da wir in vier<br />
Jahren ca. 500 neue Arbeitsplätze schaffen<br />
wollen.«<br />
Christian Haug, Geschäftsführer der handling counts GmbH<br />
Projektteilnehmer Helmut Schwartzenberg aus dem Projekt<br />
„Jobs für best!agers“ <strong>mit</strong> Sabine Fried, Personalleiterin bei der<br />
handling counts GmbH<br />
Junges Dienstleistungsunternehmen<br />
setzt auf best!agers<br />
Im Frankfurter Beschäftigungspakt Jobs für<br />
best!agers wurden 500 regionale <strong>Unternehmen</strong><br />
für das Thema „Beschäftigung Älterer“ sensibilisiert.<br />
Wichtige regionale Entscheidungsträger<br />
sichern im Pakt nachhaltige Strukturen. Mit den<br />
Arbeitsuchenden werden in siebenwöchigen Ideenworkshops<br />
individuelle berufliche <strong>Perspektive</strong>n<br />
entwickelt. Darüber hinaus stehen modulare<br />
Qualifizierungs- sowie Sport- und Gesundheitsangebote<br />
zur Verfügung. Erfolgsfaktoren sind<br />
ein intensiver Betreuungsschlüssel, eine hohe<br />
Kontaktdichte sowie die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen Jobcenter und kooperierenden Partnerschaften.<br />
1.143 ältere Langzeitarbeitslose wurden bisher<br />
aktiviert, davon 326 in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
integriert, zumeist ohne zusätzliche<br />
Arbeitgeberförderung.<br />
Die Rhein-Main Jobcenter GmbH plant<br />
zusammen <strong>mit</strong> der ARGE der Wissenschaftsstadt<br />
Darmstadt eine Fortführung in der zweiten<br />
Programmphase. Die räumliche Nähe im Wirtschaftsraum<br />
Rhein-Main wird zusätzliche Inte-<br />
HESSEN<br />
Rhein-Main Jobcenter GmbH, Frankfurt/Main<br />
Jobs für best!agers/Rhein Main Jobcenter<br />
grationschancen eröffnen. Die Einrichtung mehrerer<br />
Integrationszentren ist geplant, in denen<br />
die Arbeitsuchenden in dreimonatigem intensiven<br />
Vollzeitcoaching auf eine Arbeitsaufnahme<br />
vorbereitet werden. Die bisherige Kampagne<br />
wird fortgeführt und ergänzt.<br />
Die Jury des Beschäftigungspaktes hat sich für<br />
die handling counts GmbH (HC), ein Tochterunternehmen<br />
der Lufthansa Cargo AG, entschieden.<br />
HC besteht seit Januar <strong>2007</strong> und hat die ersten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im März <strong>2007</strong><br />
eingestellt. Aktuell arbeiten ca. 75 Beschäftigte<br />
im <strong>Unternehmen</strong>; in den nächsten drei bis vier<br />
Jahren sollen 500 neue Arbeitsplätze geschaffen<br />
werden. Der Dienstleister verfügt so<strong>mit</strong> über<br />
ein großes Arbeitskräftepotenzial. HC hat sich,<br />
gegenläufig zur gängigen Altersstruktur dieser<br />
Branche, bewusst für eine ausgewogene Altersstruktur<br />
entschieden. Bisher wurden zwei ältere<br />
Langzeitarbeitslose aus dem Pakt eingestellt,<br />
einer von ihnen ist <strong>mit</strong> 64 Jahren der älteste<br />
Kunde. Zwölf weiteren Personen wurde ein<br />
Arbeitsplatz angeboten. HC bietet auch Einstiegsqualifizierungen.<br />
61<br />
handling counts GmbH<br />
Branche<br />
Lager und Logistik<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
75 Beschäftigte<br />
www.<br />
handling-counts.com<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
9,5 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
5.149<br />
Einwohnerzahl<br />
663.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Kreditgewerbe,<br />
Handel,<br />
Handwerk<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Caritasverband der<br />
Regionen Aachen-Stadt und<br />
Aachen-Land e.V.<br />
Branche<br />
Gesundheits- und<br />
Sozialwesen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
410 Beschäftigte<br />
www.<br />
caritas-aachen.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
10 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
5.188<br />
Einwohnerzahl<br />
562.000<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Maschinenbau,<br />
Informationstechnologien,<br />
Gesundheits- und Seniorenwirtschaft<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
Verbund Arbeitsgemeinschaften Stadt und Kreis Aachen<br />
krass – Kontaktstelle zur Reintegration<br />
älterer Arbeitsloser in Schlüsselbranchen<br />
»Erst die professionelle Unterstützung<br />
durch den Aachener Beschäftigungspakt<br />
hat uns in die Lage versetzt, die notwendigen<br />
Hürden zu nehmen, um das<br />
neue Geschäftsfeld der haushaltsnahen<br />
Dienstleistungen zu erschließen.«<br />
Bernhard Verholen,<br />
Geschäftsführer Aachener Caritasverband<br />
Bernhard Verholen, Geschäftsführer des Caritasverbandes für die<br />
Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land e.V., Heinrich-Andreas<br />
Rebbe, tätig im neuen Geschäftsbereich der haushaltsnahen<br />
Dienstleistungen, und Herbert Schaber, Referat Ambulante<br />
Pflegedienste des Caritasverbandes (v.l.n.r.)<br />
62<br />
krass – Ältere erschließen in Wachstumsbranchen<br />
neue Geschäftsfelder<br />
Mit offensiver Markterschließung, ausgewählten<br />
Qualifizierungen, aktivierendem<br />
Job-Coaching, gezielter Öffentlichkeitsarbeit und<br />
dem Aufbau einer funktionierenden Netzwerkstruktur<br />
hat sich das Aachener Projekt krass in<br />
der zweijährigen Projektlaufzeit als erfolgreich<br />
erwiesen. Rund 40 Prozent der insgesamt 617<br />
aktivierten Personen konnten wieder in Arbeit<br />
gebracht werden.<br />
Ein spezifischer Ansatz von krass besteht<br />
darin, die Integrationsbemühungen an Wachstumsbranchen<br />
auszurichten. Dies folgt der Logik:<br />
Wo Wachstum stattfindet, fällt Integration<br />
leichter. Stellvertretend für eine solche Wachstumsbranche<br />
steht die Seniorenwirtschaft, in der<br />
sich Versorgungslücken und Marktpotenziale<br />
bei der Altersgruppe zeigten, die noch nicht<br />
pflege-, aber bereits hilfebedürftig ist. Zusammen<br />
<strong>mit</strong> dem Aachener Caritasverband konnte<br />
krass in diesem Projektsegment das Konzept der<br />
haushaltsnahen Dienstleistungen erarbeiten<br />
und umsetzen. Auf diese Weise konnten bereits<br />
drei qualifizierte Projektteilnehmende eine neue<br />
Arbeit finden.<br />
Für die zweite Projektphase wird neben den<br />
bisher beteiligten Projektregionen, Aachen Stadt<br />
und Kreis, die Optionskommune Düren in das<br />
Konzept integriert. Um die Ergebnisse ab 2008<br />
weiter zu verbessern, wird die Projektstruktur<br />
dezentralisiert. Das Fördern und Fordern der<br />
Projektteilnehmenden soll intensiviert werden.<br />
Der Aachener Caritasverband ist ein regionaler<br />
Dienstleister, der <strong>mit</strong> 410 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern an insgesamt 20 Standorten<br />
Menschen in verschiedenen Problemlagen <strong>mit</strong><br />
Rat und Tat zur Seite steht. Das Engagement im<br />
Bereich des demografischen Wandels spiegelt<br />
sich jedoch nicht nur im Alter der Kunden wider.<br />
Fünfundzwanzig Prozent der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sind über 50 Jahre alt. Sie erleben<br />
die Caritas als einen verantwortungsbewussten<br />
und verlässlichen Arbeitgeber. Diese Einstellung<br />
und die Kooperationsleistung beim Entwickeln<br />
neuer Berufsfelder kennzeichnen den regionalen<br />
Caritasverband als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />
<strong>2007</strong>.
»Die Lebenserfahrung und das größere<br />
Biografieverständnis unserer Alltagsbegleiterin<br />
verschafft uns am Markt einen<br />
Wettbewerbsvorteil, wenn sich die Qualität<br />
unserer Dienstleistung herumspricht.«<br />
Mariandl Bartz-Swienty, Hausleitung der Boecker-Stiftung<br />
gGmbH<br />
Senioren werden von erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
in Wohngemeinschaften oder stationärer Pflege begleitet<br />
und betreut.<br />
Gesundheitsvorsorge erhöht die Chancen älterer<br />
Arbeitsuchender auf dem Arbeitsmarkt<br />
Die Erfolgsfaktoren des Beschäftigungspaktes<br />
der JobAgentur EN sind u. a. die gezielte<br />
Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit, <strong>mit</strong> dem<br />
Ergebnis, dass im Landkreis Ennepe-Ruhr die<br />
Stärken älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit<br />
gelangten. Hinzu kommen die Erfolge der<br />
einzelnen Projekte <strong>mit</strong> einem Instrumentenmix<br />
wie Ver<strong>mit</strong>tlungsbegleitung, individuelle und<br />
fachliche Qualifizierung, Bewerberservice,<br />
Praktika, Leiharbeit, Aushilfsagentur und Lohnkostenzuschüsse.<br />
Beispielhaft sind die JobCoaches zu nennen,<br />
die in den Regionalstellen der JobAgentur<br />
EN eine umfassende und zielgruppengerechte<br />
Be ratung und Begleitung anbieten. Das Projekt<br />
TRANSIT fördert die geistige und physische Mobilität<br />
der Teilnehmenden und bewährte sich als<br />
eine der erfolgreichsten Aktivierungsmethoden.<br />
Das Querschnittsmodul „Fifty Fit“ bietet Gesundheitsvorsorge<br />
für ältere Arbeitsuchende <strong>mit</strong> dem<br />
Ziel, Arbeitsfähigkeit zu schaffen bzw. zu erhalten.<br />
Hier<strong>mit</strong> hat der Beschäftigungspakt den 1.<br />
Platz beim “Gesundheitspreis NRW <strong>2007</strong>” erzielt.<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
JobAgentur Ennepe-Ruhr-Kreis<br />
Beschäftigungspakt für Ältere<br />
im Ennepe-Ruhr-Kreis<br />
Die Erfolge lassen sich auch an den<br />
Zahlen ablesen: Bis Ende September <strong>2007</strong><br />
wurden 1.205 Aktivierungen und 344 Integrationen<br />
verzeichnet. In der Fortführung des<br />
Beschäftigungspaktes <strong>mit</strong> dem Kommunalen<br />
JobCenter Hamm, der ARGE Unna und der<br />
ARGE Märkischer Kreis liegt das Hauptaugenmerk<br />
auf einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit,<br />
der Ausweitung des JobCoach-Systems, der<br />
verstärkten Ver<strong>mit</strong>tlung durch Dritte auch im<br />
Rahmen der internatio nalen Arbeitsver<strong>mit</strong>tlung<br />
sowie auf Gesundheitsvorsorge und Mobilisierung<br />
bzw. Mobilität und Empowerment der<br />
Zielgruppe.<br />
Die Boecker-Stiftung bietet konsequent<br />
Service für Senioren durch Ältere an sowie eine<br />
Vielfalt an Begleitkonzepten in Seniorenmietwohnungen,<br />
stationärer Pflege sowie Begleitung<br />
und Betreuung in Wohngemeinschaften. Über<br />
den Beschäftigungspakt werden gezielt Ältere<br />
eingestellt. Als Vorbereitung dienen Praktika,<br />
um den Einstieg in dieses Arbeitsmarktsegment<br />
zu erleichtern.<br />
63<br />
Boecker-Stiftung gGmbH<br />
Branche<br />
Gesundheits- und<br />
Sozialwesen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
75 Beschäftigte<br />
www.<br />
boecker-stiftung.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
8,4 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
2.374<br />
Einwohnerzahl<br />
343.719<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Herstellung von Metallerzeugnissen,<br />
Gesundheits- und Sozialwesen,<br />
Tourismus<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
APD Ambulante<br />
Pflege dienste<br />
Gelsenkirchen GmbH<br />
Branche<br />
Gesundheits- und<br />
Sozialwesen<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
120 Beschäftigte<br />
www.<br />
apd.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
16,3 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
3.267<br />
Einwohnerzahl<br />
269.064<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
produzierendes Gewerbe,<br />
Handel,<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (IAG)<br />
Best Ager Gelsenkirchener Beschäftigungspakt<br />
für Ältere<br />
»Das APD-Pflegeteam ist ein Mix aus Jung<br />
und Alt. Gerade die älteren Mitarbeiter<br />
können ihren jungen Kollegen wertvolle<br />
Lebenserfahrungen ver<strong>mit</strong>teln, die es in<br />
keinem Ausbildungsplan gibt.«<br />
Claudius Hasenau, Geschäftsführer der APD Ambulante<br />
Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH<br />
Nicole Bertlings (links), examinierte Altenpflegerin, arbeitet als<br />
Pflegefachkraft in der Wohngemeinschaft für dementiell erkrankte<br />
Menschen, und Kriemhild Skorupa (rechts), Alltagsbegleiterin,<br />
arbeitet als Alltagsbegleiterin in der Wohngemeinschaft.<br />
64<br />
BEST AGER Gelsenkirchen – Im Revier ist man <strong>mit</strong><br />
50 Jahren noch kein altes Eisen<br />
Um in Gelsenkirchen die Arbeitsmarktsituation<br />
älterer Langzeitarbeitsloser zu verbessern,<br />
haben sich im regionalen Beschäftigungspakt<br />
BEST AGER acht wirtschaftsnahe Institutionen<br />
und Berufsbildungsträger zusammengeschlossen.<br />
Das Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen<br />
(IAG) ist als Träger der Grundsicherung<br />
der zentrale Kooperationspartner und Kofinanzierer<br />
des komplexen Arbeitsmarktnetzwerkes,<br />
das von der GAFÖG Arbeitsförderungsgesellschaft<br />
koordiniert wird.<br />
Das Herzstück von BEST AGER bilden zwei<br />
Job-Clubs als zentrale Dienstleistungszentren für<br />
Arbeitsuchende über 50 Jahre und <strong>Unternehmen</strong>.<br />
Dort werden ältere Arbeitsuchende zielgruppenspezifisch<br />
und umfassend beraten. Die<br />
<strong>Unternehmen</strong> erhalten, neben wichtigen Tipps<br />
und Hilfestellungen für die Beschäftigung älterer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, geeignete<br />
Bewerbervorschläge.<br />
Dass man ab 50 nicht zum alten Eisen gehören<br />
muss, zeigen die Ergebnisse: Seit Dezember 2005<br />
haben über 3.500 ältere Langzeitarbeitslose die<br />
Beratungsangebote der Job-Clubs in Anspruch<br />
genommen. Fast 800 Kunden haben erfolgreich<br />
an arbeitsmarktnahen Qualifizierungsmaßnahmen<br />
oder betrieblichen Schulungsveranstaltungen<br />
teilgenommen. Bislang wurden 333 Kunden<br />
un<strong>mit</strong>telbar in sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigungsverhältnisse ver<strong>mit</strong>telt. Weitere<br />
31 Kunden nahmen einen Mini-Job auf und zehn<br />
beschritten den Weg in die Selbstständigkeit.<br />
Ab 2008 soll BEST AGER als DER BESCHÄFTI-<br />
GUNGSPAKT FÜR ÄLTERE IM REVIER <strong>mit</strong> drei<br />
weiteren Job-Clubs auch in den Städten Bottrop,<br />
Gladbeck und Oberhausen vertreten sein.<br />
Die 1993 gegründete Firma APD Ambulante<br />
Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH ist ein herausragendes<br />
Beispiel für <strong>Unternehmen</strong>, die <strong>mit</strong><br />
BEST AGER konstruktiv und erfolgreich zusammenarbeiten.<br />
Im höchst sensiblen Bereich der<br />
Pflegedienstleistungen schätzt APD gerade bei<br />
älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deren<br />
Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit<br />
und Leistungsbereitschaft, gepaart <strong>mit</strong> einem<br />
hohen Maß an Lebenserfahrung.
»Das Vertrauen, welches wir durch<br />
die aktive Einbindung der Arbeitgeberund<br />
Arbeitnehmervertreter in unser<br />
<strong>Unternehmen</strong> gewinnen konnten,<br />
erhöht die Ver<strong>mit</strong>tlungsaussichten<br />
älterer Arbeitsloser.«<br />
Volker Nelle, Geschäftsführer der TraQ GmbH<br />
Volker Nelle, Geschäftsführer der TraQ GmbH <strong>mit</strong> einer<br />
Mitarbeiterin im Gespräch.<br />
Bündelung von Leistungsträgern und Kompetenzen<br />
schafft Arbeit für ältere Arbeitsuchende<br />
Mit dem Kompetenznetzwerk <strong>50plus</strong> werden<br />
die Erfahrungen der auf dem regionalen Arbeitsmarkt<br />
tätigen Bildungsträger zur Integration<br />
älterer Langzeitarbeitsloser im Hochsauerlandkreis<br />
gebündelt. Diese Synergie bildet neben<br />
dem progressiven Lohnkostenzuschuss (LKZ) die<br />
Grundlage für das Übertreffen der ursprünglich<br />
geplanten Integrationszahlen um über 40<br />
Prozent. Es hat sich während der Projektlaufzeit<br />
gezeigt, insbesondere die professionelle Betreuung<br />
der älteren Langzeitarbeitslosen durch ein<br />
intensives Coaching der Schlüssel zur erfolgreichen<br />
Integration ist.<br />
Seit Ende 2005 wurden durch das Kompetenznetzwerk<br />
<strong>50plus</strong> 558 ältere Langzeitarbeitslose<br />
aktiviert, davon 217 in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
integriert. Beachtlich ist, dass von den<br />
Integrationen 208 in sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigungsverhältnisse erfolgten.<br />
123 ältere Arbeitsuchende erhielten einen<br />
unbefristeten Arbeitsplatz.<br />
In der zweiten Phase des Bundespro gramms<br />
soll das erfolgreiche einzelfallbezogene Coa-<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
Hochsauerlandkreis<br />
Kompetenznetzwerk <strong>50plus</strong><br />
ching fortgesetzt werden. Unterstützt werden<br />
die Ver<strong>mit</strong>tlungsbemühungen der Netzwerkpartner<br />
durch einen gestaffelten LKZ. Gleichzeitig<br />
wird die Vergütung für das Coaching über<br />
Ver<strong>mit</strong>tlungsprämien erfolgsorientiert ausgerichtet.<br />
Als neue Partnerregion tritt der Kreis<br />
Nordfriesland dem Kompetenznetzwerk <strong>50plus</strong><br />
bei, um in den nächsten drei Jahren gemeinsam<br />
die Integration älterer Arbeitsloser voranzutreiben.<br />
Die TraQ GmbH aus Meschede ist seit Beginn<br />
von Kompetenznetzwerk <strong>50plus</strong> an zentraler<br />
Stelle vertreten. Aufgabe der TraQ GmbH ist es,<br />
die Ver<strong>mit</strong>tlungsbemühungen der Coaches zu<br />
koordinieren und gezielt Arbeitgeber für die<br />
Einstellung von älteren Langzeitarbeitslosen<br />
zu gewinnen. Als Personaldienstleister verfügt<br />
die TraQ GmbH über gute Kontakte zu den<br />
Arbeitgebern der Region. Gleichzeitig ist das<br />
<strong>Unternehmen</strong> selbst Vorbild bei der Integration<br />
von Älteren. Inzwischen haben zehn ältere<br />
Langzeitarbeitslose im <strong>Unternehmen</strong> einen<br />
neuen Arbeitsplatz gefunden.<br />
65<br />
TraQ GmbH<br />
Branche<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
510 Beschäftigte<br />
www.<br />
traq-personal.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
6,1 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.375<br />
Einwohnerzahl<br />
275.522<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Herstellung von Metallerzeugnissen,<br />
Einzelhandel,<br />
Gesundheits- und Sozialwesen<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
Mühlhoff Umformtechnik<br />
GmbH<br />
Branche<br />
Maschinenbau<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
367 Beschäftigte<br />
www.<br />
muehlhoff.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
6,6 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
1.337<br />
Einwohnerzahl<br />
308.331<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Handel,<br />
Logistik,<br />
Tourismus<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
Kreis Kleve<br />
„50fit“ – der arbeitspakt für silberfüchse<br />
Ȁltere Mitarbeiter sind <strong>mit</strong> ihrem Erfahrungsschatz<br />
und <strong>mit</strong> ihrer Identifikation<br />
<strong>mit</strong> dem Arbeitsplatz unverzichtbar für<br />
uns und auch in vielfacher Hinsicht Vorbild<br />
für die jüngeren Mitarbeiter.«<br />
Hans-Jürgen Mülders, Geschäftsführer der Mühlhoff<br />
Umformtechnik GmbH<br />
Mitarbeiter der Mühlhoff Umformtechnik GmbH: Für das<br />
<strong>Unternehmen</strong> ist das Arbeiten in altersgemischten Teams wichtig<br />
für den Erfahrungstransfer zwischen Jung und Alt.<br />
66<br />
Von Europa lernen – euregionale Integrationsstrategien<br />
am Niederrhein<br />
„50fit“ – der arbeitspakt für silberfüchse wurde<br />
während der Programmlaufzeit im Kreis Kleve<br />
zu einem Synonym für die Umsetzung innovativer<br />
Strategien auf den drei Ebenen Mensch,<br />
<strong>Unternehmen</strong> und Gesellschaft. Ältere Arbeitsuchende<br />
wurden aktiviert, motiviert und stabilisiert.<br />
Hervorzuheben sind hier ein spezifisches<br />
Förderassessment und eine auf den euregionalen<br />
Arbeitsmarkt ausgerichtete Strategie. <strong>Unternehmen</strong><br />
wurden <strong>mit</strong> attraktiven Förder<strong>mit</strong>teln und<br />
einer breit angelegten Kommunikationskampagne<br />
für die Ziele der „Silberfüchse“ gewonnen.<br />
Als Erfolgsbilanz können die Partner 1.013 Aktivierungen<br />
und 301 erfolgreiche Integrationen<br />
in den ersten Arbeitsmarkt vorweisen.<br />
Die konzeptionelle Ausrichtung auf den<br />
euregionalen Arbeitsmarkt wird auf Grund<br />
der gemeinsamen besonderen Situation als<br />
Grenz region zu den Niederlanden <strong>mit</strong> der ARGE<br />
Viersen fortgesetzt und weiterentwickelt.<br />
Die Mühlhoff Umformtechnik GmbH ist<br />
ein traditionsreiches <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> einer<br />
großen Standorttreue und einer besonderen<br />
Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter. Als Kupferschmiede im Jahre<br />
1832 gegründet, ist Mühlhoff heute ein leistungs -<br />
fähiges <strong>mit</strong>telständisches <strong>Unternehmen</strong> der<br />
Umformtechnik für die Automobilindustrie.<br />
Im nicht immer leichten Markt der Automobilzulieferindustrie<br />
hat es die Firma in den letzten<br />
zehn Jahren durch stetige Innovation und<br />
eine hohe Mitarbeitermotivation geschafft,<br />
ihre Marktposition kontinuierlich auszubauen.<br />
So ist im Laufe der Zeit die Mitarbeiterzahl von<br />
ca. 100 auf heute 367 Beschäftigte gestiegen.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> nimmt seine Verantwortung<br />
für Mensch und Natur ernst und stellt<br />
deshalb hohe Anforderungen an Arbeitssicherheit<br />
und Umweltschutz. Dabei legt Mühlhoff<br />
großen Wert auf die Erfahrungen der älteren und<br />
langjährigen Mitarbeiterinnen und Mit arbeiter.<br />
Etwa ein Viertel der Belegschaft ist älter als<br />
50 Jahre. Bereits seit längerer Zeit existiert ein<br />
betriebliches Gesundheitsmanagement das<br />
fester Bestandteil der <strong>Unternehmen</strong>spolitik ist.
»Viele ältere Arbeitnehmer identifizieren<br />
sich eher <strong>mit</strong> dem <strong>Unternehmen</strong>. Man<br />
erkennt die »alte Schule«. Sie denken auch<br />
mal <strong>mit</strong> und machen sich so das Leben<br />
einfacher.«<br />
Norbert Hunke, Inhaber und Geschäftsführer der Möbelwerkstätten<br />
Hunke GmbH<br />
Altersgemischte Belegschaft der Möbelwerkstätten Hunke GmbH:<br />
Für das <strong>Unternehmen</strong> ist eine ausgewogene Altersstruktur kennzeichnend.<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
Verbund Ostwestfalen-Lippe (OWL):<br />
Arbeitsgemeinschaften: Stadt Bielefeld, Kreise Herford,<br />
Höxter, Paderborn, Gütersloh, Lippe<br />
Generation Gold: Potenziale für den Arbeitsmarkt OWL<br />
GENERATION GOLD: Maßgeschneiderte Unterstützung<br />
für Arbeitsuchende und <strong>Unternehmen</strong><br />
Der Beschäftigungspakt GENERATION GOLD<br />
wird von sechs ARGEn der Region Ostwestfalen-<br />
Lippe (OWL) getragen. Er ist durch seinen sehr<br />
individualisierten Ansatz in den Bereichen<br />
Coaching und Aktivierung sowie <strong>mit</strong> einem teilnehmerbasierten<br />
Vertriebskonzept in der Ver<strong>mit</strong>tlung<br />
besonders erfolgreich. Eine vertrauensvolle,<br />
offene Partnerschaft unter den Akteuren<br />
trägt zu guten Integrationszahlen bei.<br />
Insgesamt 2.500 Teilnehmende wurden aktiviert,<br />
davon über 700 in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
integriert. In der zweiten Förderphase<br />
wird das erfolgreiche Konzept fortgesetzt und<br />
ein weiterer Partner einbezogen, so dass sich der<br />
ganze Regierungsbezirk OWL vernetzen wird.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> Möbelwerkstätten Hunke<br />
GmbH aus Schloß Holte-Stukenbrock wurde ausgewählt,<br />
weil es den demografischen Wandel<br />
bereits seit mehreren Jahren erlebt. Der Betrieb<br />
wurde vor 50 Jahren gegründet; 1987 übernahm<br />
Norbert Hunke die Geschäftsführung von seinem<br />
Vater. Mit hochwertigen Lackfronten hat sich<br />
das <strong>Unternehmen</strong> einen Namen als exklusiver<br />
Partner der Möbelindustrie gemacht. Im <strong>Unternehmen</strong><br />
werden 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
zwischen 20 und 58 Jahren beschäftigt.<br />
Der Kontakt zum Beschäftigungspakt<br />
GENERATION GOLD besteht seit über einem Jahr.<br />
Von Vorteil erwies sich hier die Arbeit im Verbund<br />
mehrerer Kreise. Das <strong>Unternehmen</strong> liegt<br />
im Kreis Gütersloh. Den ersten Kontakt nahmen<br />
die Kolleginnen aus Lippe auf, weil für einen<br />
54-jährigen Tischlermeister eine neue Stelle<br />
gesucht wurde – und es klappte im Nachbarkreis.<br />
Der seit zwei Jahren arbeitslose Tischlermeister<br />
passte ins <strong>Unternehmen</strong>. Sein Alter war dabei<br />
kein Hinderungsgrund, vielmehr überzeugte<br />
er durch seine Motivation und seine guten<br />
Fachkenntnisse. Herr Hunke investiert regelmäßig<br />
in die Weiterbildung aller Beschäftigten<br />
und plant, ein betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
einzuführen. Beim Aufbau von Kontakten<br />
zu Krankenkassen und bei der geplanten<br />
Personalauf stockung im <strong>Unternehmen</strong> erhält<br />
das <strong>Unternehmen</strong> Unterstützung von<br />
GENERATION GOLD.<br />
67<br />
Möbelwerkstätten Hunke<br />
GmbH<br />
Branche<br />
Möbelproduktion und<br />
-handel<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
27 Beschäftigte<br />
www.<br />
hunke-gmbh.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
9 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
10.156<br />
Einwohnerzahl<br />
2.067.495<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Maschinenbau,<br />
Möbelindustrie,<br />
Gesundheitswesen<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST<br />
OHRMANN Montagetechnik<br />
GmbH<br />
Branche<br />
Maschinenbau<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
114 Beschäftigte<br />
www.<br />
ohrmann.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
8,1 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
2.051<br />
Einwohnerzahl<br />
307.790<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
Metallerzeugung und<br />
-verarbeitung,<br />
Elektrotechnik,<br />
Gesundheitswesen<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
aha Arbeit Hellweg Aktiv<br />
Arbeitsgemeinschaft im Kreis Soest<br />
Den demografischen Wandel nutzen!<br />
»Durch langjährige Mitarbeit im <strong>Unternehmen</strong><br />
haben sich die Mitarbeiter über<br />
50 ein hervorragendes Know-how und<br />
Qualitätsbewusstsein angeeignet. Dies gilt<br />
es zu erhalten und an jüngere Mitarbeiter<br />
weiterzugeben.«<br />
Friedrich Jülicher, Geschäftsführer und Gesellschafter der<br />
OHRMANN Montagetechnik GmbH<br />
V. l. n. r.: Detlef Schulze (Konstruktion Elektro), Franz Hannig<br />
(Meister Montage), Hermann Konetzke (Vertrieb), Marian Hahn<br />
(Montage), Franz Hütt (Leiter Einkauf), Friedrich-Wilhelm Jülicher<br />
(geschäftsführender Gesellschafter).<br />
68<br />
Verringerung des Fachkräftemangels durch die<br />
Qualifizierung älterer Arbeitsuchender<br />
Der Beschäftigungspakt des Kreises Soest<br />
konzentriert sich auf die regionale Metall-<br />
und Elektrobranche. Um dem dortigen Fachkräftemangel<br />
entgegenzuwirken, werden ältere<br />
Langzeitarbeitslose aus der Branche zielgerichtet<br />
praxisnah qualifiziert. Der Kontakt zu den <strong>Unternehmen</strong><br />
wurde über das Angebot von Demografieberatungen<br />
aufgebaut. Die kostenlose<br />
Leistung erwies sich als guter Türöffner für den<br />
Aufbau von <strong>Unternehmen</strong>skontakten und für die<br />
Akquisition freier Stellen. Seit dem 1. September<br />
<strong>2007</strong> ist der Beschäftigungspakt organisatorisch<br />
in die ARGE Arbeit Hellweg Aktiv eingemündet.<br />
Dort werden die älteren Langzeitarbeitslosen<br />
zentral in einem Team betreut.<br />
Durch die Arbeit des Beschäftigungspaktes<br />
konnten 658 ältere Langzeitarbeitslose durch<br />
Beratungs- und Qualifizierungsmaßnahmen aktiviert<br />
und 120 in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
integriert werden.<br />
In der zweiten Programmphase soll auf Basis<br />
der erfolgreichen Bausteine „Demografieberatung“<br />
und „betriebsnahe Qualifizierung“ der<br />
Schwerpunkt auf die Steigerung der Integrationszahlen<br />
gelegt werden. Hierzu wird die<br />
Arbeit Hellweg Aktiv <strong>mit</strong> der ARGE Bonn einen<br />
Paktverbund eingehen. Neue Themenfelder sind<br />
die Gesundheitsförderung Älterer, individuelle<br />
Kompetenzbilanzierungen und zielgruppengerechte<br />
Gruppencoachings. Integrationen<br />
sollen durch Schaffung eines Ver<strong>mit</strong>tlungspools<br />
u. a. verstärkt im Bereich der Zeitarbeit erfolgen.<br />
Existenzgründungen werden durch qualifizierte<br />
Gründungsberatung unterstützt.<br />
Ohrmann Montagetechnik GmbH, eines<br />
der führenden <strong>Unternehmen</strong> im Bereich der<br />
automatischen Montage von Dichtungskomponenten,<br />
wurde auf Grund der erfolgreichen<br />
Zusammenarbeit zum <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />
<strong>2007</strong> gewählt. Eine Demografieberatung<br />
hat die Geschäftsführung veranlasst, durch<br />
Personalentwicklungsmaßnahmen einem<br />
„Verrenten des Fachwissens“ entgegenzuwirken.<br />
Die Arbeit in altersgemischten Teams, 25 Prozent<br />
der Beschäftigten sind über 50 Jahre, zeigt,<br />
dass das <strong>Unternehmen</strong> die Chancen des demografischen<br />
Wandels zu nutzen weiß.
»Unser Ansprechpartner bei INISS hat uns<br />
sofort die Mitarbeiter empfehlen können,<br />
die zu uns passen. Und ich glaube auch<br />
heute noch, dass wir <strong>mit</strong> unserer Entscheidung<br />
genau die Richtigen gefunden haben.«<br />
Ralf Preischel, Geschäftsführer der FTS Preischel GmbH<br />
Ralf Preischel, Geschäftsführer der FTS Preischel GmbH, und<br />
Herr Loy, ein Projektteilnehmender des Beschäftigungs paktes<br />
Kreis Wesel<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
Arbeitsgemeinschaft Kreis Wesel<br />
INISS – Initiative Niederrhein<br />
Innovation Senior Services<br />
<strong>Unternehmen</strong> des Kreises Wesel haben den Nutzen<br />
altersgemischter Belegschaften erkannt<br />
Im Rahmen des Beschäftigungspaktes INISS<br />
(Initiative Niederrhein Innovation Senior<br />
Services) wurden vier Kompetenzzentren 50+<br />
eingerichtet. Seit dem Frühjahr 2006 haben<br />
sowohl ältere Arbeitsuchende als auch <strong>Unternehmen</strong><br />
der Region einen festen Ansprechpartner.<br />
„Service aus einer Hand“ ist das Motto der<br />
Kompetenzzentren.<br />
Heute haben mehr als 1.500 Arbeitsuchende<br />
ihren Weg in die Kompetenzzentren gefunden<br />
und vielfältige Angebote der Aktivierung, von<br />
Kompetenzanalysen über Qualifizierungsangebote<br />
bis hin zur Erstellung videogestützter<br />
Bewerbungsunterlagen, wahrgenommen.<br />
In zwischen sind die Kompetenzzentren eta blierte<br />
Anlaufstellen, unterstützt durch das besondere<br />
Engagement von Landrat, Abgeordneten<br />
und Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern<br />
des Kreises sowie einer kreisweiten Öffentlichkeitsarbeit<br />
in der lokalen Presse und Rundfunk.<br />
Bisher sind über 350 Personen in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt integriert worden. Zukünftig<br />
wird der Beschäftigungspakt um das JobCenter<br />
Essen regional erweitert.<br />
Hauptfaktoren für die Ver<strong>mit</strong>tlungserfolge<br />
sind zum einen die Nähe, welche die INISS-Teams<br />
zu den kleinen <strong>Unternehmen</strong> in der Region und<br />
deren Bedarfslagen hergestellt haben, und zum<br />
anderen der Service für regionale <strong>Unternehmen</strong>.<br />
Hierzu zählen u. a. die Hilfe bei der Besetzung<br />
freier Stellen, die adäquate kreisweite Vorauswahl<br />
geeigneter Bewerberinnen und Bewerber<br />
sowie die kompetente Beratung und Unterstützung<br />
bei zeitnaher Gewährung von Zuschüssen<br />
während der Einarbeitung. Es ist eine wichtige<br />
Erfahrung, dass einer langfristig angebahnten<br />
Ver<strong>mit</strong>tlung, die sich für das <strong>Unternehmen</strong><br />
bewährt hat, oft eine kurzfristige zweite folgt.<br />
Das regionale <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />
FTS Preischel GmbH ist ein wichtiger Paktpartner.<br />
Das inhabergeführte <strong>Unternehmen</strong>, das vorurteilsfrei<br />
gegenüber dem Merkmal „Alter“ auf die<br />
Kompetenzen der Bewerberinnen und Bewerber<br />
schaut, verfolgt konsequent das Motto „Die<br />
Mischung macht’s“. Das <strong>Unternehmen</strong> hat den<br />
Nutzen altersgemischter Belegschaften erkannt.<br />
69<br />
FTS Preischel GmbH<br />
Branche<br />
Dienstleistungsgewerbe<br />
<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />
40 Beschäftigte<br />
www.<br />
fts-preischel.de<br />
Zur Wirtschafts struktur<br />
der Region<br />
Arbeitslosenquote<br />
7,9 %<br />
Anzahl der ALG II<br />
Empfänger/-innen<br />
über 50 Jahre<br />
2.718<br />
Einwohnerzahl<br />
490.474<br />
Hauptwirtschaftszweige<br />
produzierendes Gewerbe,<br />
Handel,<br />
Gastgewerbe<br />
NORD<br />
OST<br />
SÜD<br />
WEST
Schleswig-Holstein<br />
• Arbeitsgemeinschaft Flensburg<br />
• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />
im Kreis Pinneberg<br />
Hamburg<br />
• team.arbeit.hamburg<br />
– Hamburger Arbeitsgemeinschaft<br />
SGB II<br />
Bremen<br />
• Arbeitsgemeinschaft der<br />
Stadt Bremen für Integration<br />
und Soziales – BAgIS<br />
Niedersachsen<br />
• Arbeitsgemeinschaften<br />
Braunschweig, Salzgitter,<br />
Landkreis Wolfenbüttel<br />
• Landkreis Emsland<br />
• Landkreis Göttingen<br />
• Arbeitsgemeinschaft Arbeit<br />
und Grundsicherung des<br />
Landkreises Harburg<br />
• Jobcenter Wilhelmshaven<br />
70<br />
Programmgebiet<br />
Nord<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
• Jobcenter Güstrow<br />
• Arbeitsgemeinschaft zur<br />
Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />
der Landkreise Ludwigslust und<br />
Parchim<br />
• Arbeitsgemeinschaft zur<br />
Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />
im Landkreis Müritz<br />
• Arbeitsgemeinschaften<br />
Landkreis Nordwestmecklenburg<br />
und der Stadt Wismar<br />
• Landkreis Ostvorpommern<br />
Brandenburg<br />
• Arbeitsgemeinschaft zur<br />
Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />
im Landkreis Dahme-Spreewald<br />
• Jobcenter Elbe-Elster<br />
• Jobcenter Märkisch-Oderland<br />
• Jobcenter Oberspreewald-Lausitz<br />
• Landkreis Uckermark<br />
Berlin<br />
• JobCenter Neukölln<br />
• JobCenter Pankow<br />
Sachsen-Anhalt<br />
• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />
des Burgenlandkreises<br />
• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />
Halle GmbH<br />
• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />
Mansfelder Land<br />
• Jobcenter-Arbeitsgemeinschaft<br />
Magdeburg GmbH<br />
• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />
im Landkreis Stendal<br />
Programmgebiet<br />
Ost<br />
Thüringen<br />
• Stadt Jena – jenarbeit –<br />
• Arbeitsgemeinschaft für<br />
Arbeitsuchende des Kyffhäuserkreises<br />
• Arbeitsgemeinschaften<br />
Stadt Eisenach,<br />
Landkreis Sonneberg,<br />
Landkreis Hildburghausen,<br />
Stadt Suhl,<br />
Landkreis Schmalkalden-Meiningen,<br />
Wartburgkreis<br />
• Arbeitsgemeinschaft Grundsicherung<br />
Unstrut-Hainich-Kreis
Sachsen<br />
• Landkreis Bautzen, Amt für Arbeit<br />
und Soziales<br />
• Arbeitsgemeinschaft Leipzig<br />
• Arbeitsgemeinschaft Agentur für<br />
Arbeit – Vogtlandkreis<br />
Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />
Bayern<br />
• Arbeitsgemeinschaft für<br />
Beschäftigung<br />
Augsburg-Stadt<br />
• Verbund Aschaffenburg:<br />
Arbeitsgemeinschaften Stadt<br />
Aschaffenburg und der Landkreise<br />
Miltenberg und Aschaffenburg<br />
• Arbeitsgemeinschaft der<br />
Stadt Ansbach und der Landkreise<br />
Ansbach und Neustadt/<br />
Aisch-Bad Windsheim<br />
• Arbeitsgemeinschaften Regensburg<br />
Stadt und Landkreis Regensburg<br />
• Arbeitsgemeinschaften der<br />
Stadt Bamberg und der Landkreise<br />
Bamberg und Forchheim<br />
Programmgebiet<br />
Süd<br />
• Verbund Coburg: Jobcenter<br />
Stadt Coburg und der Landkreise<br />
Coburg, Kronach und Lichtenfels<br />
• Stadt Erlangen – GGFA Erlangen AöR<br />
• Arbeitsgemeinschaft für<br />
Beschäftigung München GmbH<br />
• Arbeitsgemeinschaft der<br />
Stadt Nürnberg<br />
• Stadt Schweinfurt – Stabsstelle<br />
Beschäftigung und Grundsicherung<br />
• Arbeitsgemeinschaft Integration<br />
Traunstein und<br />
Arbeitsgemeinschaft Integration<br />
in den Arbeitsmarkt<br />
Berchtesgadener Land<br />
Baden-Württemberg<br />
• Arbeitsgemeinschaft<br />
Job-Center Mannheim<br />
• Landkreis Ortenau – Kommunale<br />
Arbeitsförderung Ortneaukreis<br />
• Arbeitsgemeinschaft Jobcenter<br />
Stadt Pforzheim<br />
Rheinland-Pfalz<br />
• Verbund Region Trier:<br />
Arbeitsgemeinschaften Stadt Trier,<br />
Landkreise Trier-Saarburg,<br />
Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich,<br />
JobCenter Landkreis Daun<br />
Hessen<br />
• Landkreis Marburg-Biedenkopf<br />
• Landkreis Fulda<br />
• Verbund Kassel:<br />
Arbeitsförderung Kassel Stadt,<br />
Arbeitsförderung Landkreis Kassel<br />
• Arbeitsgemeinschaft<br />
MainArbeit GmbH<br />
• Kreis Offenbach<br />
• Rhein-Main Jobcenter GmbH,<br />
Frankfurt/Main<br />
Programmgebiet<br />
West<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
• Verbund Arbeitsgemeinschaften<br />
Stadt und Kreis Aachen<br />
• JobAgentur Ennepe-Ruhr-Kreis<br />
• Integrationscenter für Arbeit<br />
Gelsenkirchen (IAG)<br />
• Hochsauerlandkreis<br />
• Kreis Kleve<br />
• Verbund Ostwestfalen-Lippe:<br />
Arbeitsgemeinschaften<br />
Stadt Bielefeld, Kreise Höxter,<br />
Paderborn, Herford, Lippe<br />
• aha Arbeit Hellweg Aktiv<br />
Arbeitsgemeinschaft im Kreis Soest<br />
• Arbeitsgemeinschaft Kreis Wesel<br />
71
Der zweijährige Umsetzungszeitraum<br />
des Bundesprogramms ist im Rahmen einer<br />
Evaluation wissenschaftlich begleitet worden.<br />
Ziel der Evaluation ist es, Ansätze, Vorgehensweisen,<br />
Aktivierungs- und Ver<strong>mit</strong>tlungsstrategien<br />
zu identifizieren, die einen nachhaltigen<br />
Beitrag zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit<br />
älterer Langzeitarbeitsloser leisten.<br />
Darüber hinaus wird untersucht, inwieweit die<br />
Zusammensetzung, Einbindung und das Zusammenwirken<br />
regionaler arbeitsmarktpolitischer<br />
Akteure Einfluss auf die Umsetzung der Beschäftigungspakte<br />
genommen hat.<br />
Alle 62 Beschäftigungspakte waren in<br />
die bundesweite Evaluation einbezogen. Eine<br />
vertiefende Evaluation erfolgte in 20 ausgewählten<br />
Fallstudienregionen durch Interviews<br />
sowohl auf der Akteurs- als auch Teilnehmerebene,<br />
beispielweise in Gruppendiskussionen<br />
<strong>mit</strong> Teilnehmenden sowie Expertengesprächen<br />
<strong>mit</strong> betrieblichen Personalverantwortlichen.<br />
Die Evaluation wird vom Institut Arbeit und<br />
Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-<br />
Essen durchgeführt.<br />
72<br />
Ergebnisse der bundesweiten Evaluation<br />
zum Bundesprogramm<br />
In der ersten Programmphase des Bundesprogramms<br />
wurden bis einschließlich Oktober<br />
<strong>2007</strong> mehr als 76.500 ältere Arbeitsuchende über<br />
50 Jahre aktiviert, von denen über 21.200 in den<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt integriert wurden.<br />
Zur Analyse der Teilnehmerstruktur sind Daten<br />
von etwa 67.000 Teilnehmenden erfasst. Danach<br />
liegt das Durchschnittsalter der Teilnehmenden<br />
in den 62 Beschäftigungspakten bei knapp<br />
54 Jahren, nur etwa fünf Prozent der Teilnehmenden<br />
sind 59 Jahre und älter. Davon sind rund<br />
42 Prozent Frauen und 58 Prozent Männer.<br />
Über 18 Prozent der Teilnehmenden wurden<br />
erfolgreich in den ersten Arbeitsmarkt integriert.<br />
Rund 60 Prozent der Integrierten konnten auf<br />
eine Stelle ver<strong>mit</strong>telt werden, die dem Niveau der<br />
letzten Tätigkeit entsprach, ein Fünftel konnte<br />
sogar auf Stellen <strong>mit</strong> einem höheren Niveau ver<strong>mit</strong>telt<br />
werden.<br />
Innovationen im Bereich der Aktivierung<br />
Bei fast 71 Prozent der Teilnehmenden am<br />
Bundesprogramm lag die letzte Tätigkeit zwei<br />
Jahre und länger zurück, bei über 44 Prozent<br />
sogar länger als vier Jahre.<br />
Ganzheitliche Aktivierungsmaßnahmen<br />
haben sich als Erfolg versprechender Weg<br />
erwiesen, ältere Langzeitarbeitslose wieder an<br />
die aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes<br />
heranzuführen. Dabei nahmen flankierende<br />
Förderangebote vor allem aus dem Bereich<br />
der Gesundheitsfürsorge und -beratung eine<br />
besondere Rolle ein. Darüber hinaus wurden<br />
praxis- und arbeitsplatzorientierte Sprachtrainings<br />
für Personen <strong>mit</strong> Migrationshintergrund<br />
entwickelt. Zur Unterstützung der räumlichen<br />
Mobilität wurden flexible, einzelfallorientierte<br />
Förderinstrumente wie ein Führerschein und<br />
Kfz-Darlehen, und Mobilitätstraining in Gruppen<br />
angeboten.<br />
Der Schwerpunkt der Aktivierungsmaßnahmen<br />
liegt auf der Stabilisierung und Hebung<br />
der Beschäftigungsfähigkeit in Abstufung zur<br />
individuellen Arbeitsmarktferne. Dabei haben<br />
sich mehrstufige, kontinuierliche Aktivierungsansätze<br />
ganz besonders bewährt. Empowerment-Ansätze<br />
wie beispielsweise Initiativzentren<br />
unterstützten die Stärkung der Selbsthilfekompetenzen<br />
älterer Langzeitarbeitsloser und die
Bildung beschäftigungsorientierter und sozial<br />
stabilisierender Netzwerke unter den Teilnehmenden.<br />
Neue Wege der <strong>Unternehmen</strong>sansprache und<br />
Sensibilisierung für das Thema „Integration und<br />
Beschäftigung Älterer“ <strong>mit</strong>tels breit angelegter<br />
<strong>Unternehmen</strong>sbefragungen zu Personalbedarfen<br />
und Beschäftigungspotenzialen bildeten eine<br />
wichtige Grundlage für passgenaue Ver<strong>mit</strong>tlungen<br />
sowie bedarfsorientierte Qualifizierungsmaßnahmen.<br />
Regionale Netzwerke, in denen die<br />
„klassischen“ Arbeitsmarktdienstleister – die<br />
Kammern und Verbände, die Wirtschaftsförderung<br />
sowie lokalpolitische Akteure eingebunden<br />
sind, erweisen sich für die Umsetzung innovativer<br />
Arbeitsmarktprogramme wie <strong>Perspektive</strong><br />
<strong>50plus</strong> förderlich. Paktverbünde von Grundsicherungsträgern<br />
stehen als positives Beispiel für die<br />
Erweiterung des engen räumlichen Zuschnitts<br />
kommunaler Arbeitsmärkte.<br />
Grafik 1<br />
• Integrationen in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
nach verschiedenen Branchen und Geschlecht<br />
2.8 %<br />
5.9 %<br />
2.1 %<br />
5.7 %<br />
5.6 %<br />
6.7 %<br />
5.5 %<br />
12.4 %<br />
9.1 %<br />
11.7 %<br />
12.5 %<br />
12.7 %<br />
16.9 %<br />
24.2 %<br />
0 % 10 % 20 %<br />
30 %<br />
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei<br />
28.4 %<br />
WEIBLICH<br />
37.8 %<br />
MÄNNLICH<br />
Bergbau, verarbeitendes Gewerbe<br />
Quelle: Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen<br />
Grafik 2<br />
• Integrationen in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
nach verschiedenen Branchen und Programmgebiet<br />
40 % 0 % 10 % 20 %<br />
30 %<br />
Bauwirtschaft<br />
3.3 %<br />
3.1 %<br />
8.8 %<br />
6.0 %<br />
9.3 %<br />
8.2 %<br />
5.5 %<br />
5.9 % 7.9 %<br />
6.6 %<br />
7.4 %<br />
9.6 %<br />
9.6 %<br />
7.6 %<br />
9.9 %<br />
6.1 %<br />
9.2 %<br />
7.0 %<br />
12.8 %<br />
11.8 %<br />
10.4 %<br />
14.4 %<br />
14.5 %<br />
15.9 %<br />
14.5 %<br />
Infrastruktur, Transport<br />
unternehmensnahe Dienstleistungen Handel, Finanzen, Immobilien<br />
Politik, Verwaltung, Organisation HH-nahe und personenbezogene Dienstleistungen<br />
73<br />
22.8 %<br />
22.3 %<br />
21.7 %<br />
25.0 %<br />
24.1 %<br />
NORD<br />
27.3 %<br />
OST<br />
SÜD<br />
31.6 %<br />
WEST
74<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />
10117 Berlin<br />
Bundesprogramm „<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“<br />
www.perspektive<strong>50plus</strong>.de<br />
Gestaltung<br />
www.studioadhoc.de<br />
Druck<br />
DMP – Digital Media Production<br />
Der Leuchtturm auf dem Titel und das Foto auf Seite 24<br />
istockphoto<br />
Stand<br />
November <strong>2007</strong>
www.perspektive<strong>50plus</strong>.de