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Unternehmen mit Weitblick 2007 - Perspektive 50plus

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<strong>Unternehmen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong>


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> –<br />

Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen<br />

51 Jahre, zupackend 36 Jahre, kreativ 49 Jahre, schnell 61 Jahre, erfahren<br />

54 Jahre, neugierig 42 Jahre, geschickt 57 Jahre, präzise 32 Jahre, direkt<br />

45 Jahre, kompetent 28 Jahre, fl ink 59 Jahre, zuverlässig 63 Jahre, beweglich


Inhalt<br />

Das Bundesprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />

Programmgebiet Nord . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />

Programmgebiet Ost . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Programmgebiet Süd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Programmgebiet West . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Überblick über die Programmgebiete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

Ergebnisse der bundesweiten Evaluation zum Bundesprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74


Logo<br />

6<br />

Bundesprogramm <strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong><br />

Das Programm<br />

Das Bundesprogramm <strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong><br />

– Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen<br />

bildet das Dach für bundesweit 62 regionale<br />

Beschäftigungspakte zur beruflichen Wiedereingliederung<br />

älterer Langzeitarbeitsloser.<br />

Insgesamt sind 93 Arbeitsgemeinschaften und<br />

zugelassene kommunale Träger der Grundsicherung<br />

als Projektverantwortliche an der<br />

Um setzung des Bundesprogramms beteiligt.<br />

Bereits seit Ende 2005 werden durch das Bundesprogramm<br />

langzeitarbeitslose Frauen und Männer<br />

im Alter zwischen 50 und 64 Jahren auf ihrem<br />

Weg auf den Arbeitsmarkt aktiv begleitet.<br />

Das Bundesprogramm ist ein besonders<br />

anerkannter und erfolgreicher Bestandteil der<br />

Initiative <strong>50plus</strong>, in der die Bundesregierung<br />

verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Beschäftigungsfähigkeit und der Beschäftigungschancen<br />

Älterer bündelt. In der ersten<br />

Programmphase nahmen bis Ende Oktober <strong>2007</strong><br />

mehr als 76.500 ältere Langzeitarbeitslose an<br />

den beschäftigungsfördernden Angeboten der<br />

Beschäftigungspakte teil. Hiervon konnten über<br />

21.200 Personen in eine Beschäftigung auf dem<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt ver<strong>mit</strong>telt werden.<br />

Doch für den Erfolg des Bundesprogramms<br />

sind nicht allein Aktivierungs- und Integrationszahlen<br />

entscheidend. Vielmehr zeigt das Bundesprogramm,<br />

dass ältere Langzeitarbeitslose einen<br />

wichtigen Platz auf dem Arbeitsmarkt haben und<br />

welche Wege beschritten werden müssen, um<br />

ihnen in den verschiedensten Regionen Deutschlands<br />

eine faire Chance auf dem Arbeitsmarkt<br />

bieten zu können. Hierbei hat sich gezeigt, dass<br />

es weniger um Innovationen im Instrumentarium<br />

der Arbeitsförderung geht, sondern vielmehr<br />

um Innovationen in der Methode der Aktivierung,<br />

der Budgetfreiheit und bei regionalen<br />

Lösungsstrategien und Netzwerken.<br />

Entscheidend sind die individuellen, ganzheitlichen<br />

Aktivierungsstrategien, die in den<br />

einzelnen Regionen entwickelt und immer wieder<br />

an die regionalen Besonderheiten und sich<br />

verändernde Bedingungen angepasst wurden.<br />

Die Konzentration auf den Einzelnen und dessen<br />

Stärken und der Respekt gegenüber der Lebensleistung<br />

der Älteren wurde nicht nur bei der<br />

persönlichen Beratung berücksichtigt, sondern<br />

fand auch Einzug in stellenbezogene Kompetenzentwicklungs-<br />

und Qualifizierungsmaßnahmen,<br />

betriebliche Praktika oder auch Maßnahmen<br />

zur Gesundheitsförderung. Hierdurch wurde<br />

deutlich, dass nur durch eine intensive und<br />

persönliche Betreuung die Fähigkeiten, Begabungen<br />

und Talente des Einzelnen entdeckt und<br />

aufgebaut werden können. Die Förderung dieser<br />

Kompetenzen, die ältere Langzeitarbeitslose<br />

entgegen aller Vorurteile aufweisen, bildet die<br />

Grundlage für eine dauerhafte Aktivierung.<br />

<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> verfolgt einen „lernenden<br />

Ansatz“. In diesen wurden nicht nur die für die<br />

Umsetzung hauptverantwortlichen Arbeitsgemeinschaften<br />

und zugelassenen kommunalen<br />

Träger einbezogen, sondern auch die Partner<br />

der regionalen Netzwerke, die während der Programmlaufzeit<br />

immer weiter ausgebaut wurden<br />

und zugleich ein hohes Maß an Verbindlichkeit<br />

erreicht haben. Diese Bündelung der Potenziale<br />

aller arbeitsmarktrelevanten Akteure einer Region<br />

auf unterschiedlichen Ebenen ist ein Merkmal<br />

aller Beschäftigungspakte, das wesentlich zum<br />

Erfolg des Bundesprogramms beigetragen hat.<br />

Die an den Netzwerken beteiligten <strong>Unternehmen</strong>,<br />

Kammern und Verbände, kommunale<br />

Einrichtungen und Beschäftigungsträger, Bildungsträger,<br />

Politik, Gewerkschaften, Kirchen<br />

und Sozialverbände setzen ihre Ressourcen, ihr<br />

Know-how und ihr Engagement für eine erfolgreiche<br />

Verwirklichung des Bundesprogramms<br />

ein und erweisen sich in den Regionen als stabile<br />

und zuverlässige Partner.


Viele Beschäftigungspakte beziehen lokale<br />

und regionale <strong>Unternehmen</strong> nicht nur in die<br />

Netzwerkarbeit ein, sondern bieten ihnen auch<br />

unbürokratische und flexible Dienstleistungen<br />

an. Hierzu zählen beispielsweise Angebote wie<br />

die schnelle und passgenaue Personalauswahl,<br />

die Möglichkeit der arbeitsplatzbezogenen<br />

Nachqualifizierung und Nachbetreuung von<br />

Beschäftigten, Beratungs- und Unterstützungsangebote<br />

im Bereich der Gesundheitsförderung,<br />

der Gestaltung alternsgerechter Arbeitsplätze<br />

und der demografiefesten Entwicklung von<br />

altersgemischten Belegschaften. Insgesamt hat<br />

sich bei der <strong>Unternehmen</strong>sansprache eine „Kultur<br />

der <strong>Unternehmen</strong>sversteher“ entwickelt und als<br />

entscheidend erwiesen.<br />

Die durch das Bundesprogramm geschaffenen<br />

Freiräume wurden von den Beschäftigungspakten<br />

genutzt und haben zu einer hohen<br />

Identifikation der regionalen Akteure <strong>mit</strong> „ihrem“<br />

jeweiligen Regionalpakt geführt. Gleichzeitig hat<br />

die Umsetzung der eigenen Ideen und Ansätze<br />

nicht nur die Kreativität, sondern auch die Motivation<br />

der Verantwortlichen gefördert. Gleichzeitig<br />

hat sich eine „Kultur der Kümmerer“ entwickelt.<br />

Die Beschäftigungspakte setzen vielfach Personen<br />

ein, die sich um die Teilnehmenden kümmern<br />

und bildlich gesehen dafür Sorge tragen, dass<br />

diese älteren Langzeitarbeitslosen dort abgeholt<br />

werden, wo sie stehen, dass sie aufgebaut werden<br />

und einen festen Ansprechpartner haben.<br />

Programmgebiet Nord<br />

1 Schleswig-Holstein<br />

2 Hamburg<br />

3 Bremen/Bremerhaven<br />

4 Niedersachsen<br />

5 Mecklenburg-Vorpommern<br />

Es hat sich gezeigt, dass dieser Ansatz immer dann<br />

erfolgreich ist, wenn das „Kümmern“ verbunden<br />

ist <strong>mit</strong> dem Wecken von Eigenverantwortung<br />

bei den Betroffenen. Hier zeigt sich also, dass<br />

der z. B. in den Niederlanden und Dänemark seit<br />

Jahren erfolgreich umge setzte Ansatz „Fördern<br />

und Fordern“ ein richtiger Ausgangspunkt für<br />

eine nachhaltige Aktivierung und Integration<br />

der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist.<br />

Die in dieser Broschüre vorgestellten<br />

62 <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> stehen stellvertretend<br />

für das vorbildliche Engagement zahlreicher<br />

<strong>Unternehmen</strong> in den Beschäftigungspakten<br />

des Bundesprogramms. Sie wurden<br />

durch die Beschäftigungspakte ausgewählt<br />

und nominiert und vertreten daher auch die<br />

am Bundes programm beteiligten Regionen<br />

Deutschlands. In Bezug auf die vertretenen<br />

<strong>Unternehmen</strong>s größen und Branchen bilden<br />

sie einen Querschnitt der deutschen <strong>Unternehmen</strong>slandschaft<br />

ab und ver<strong>mit</strong>teln zu -<br />

gleich einen Eindruck von der Hete rogenität<br />

der Beschäftigungspakte und regionalen Akteure.<br />

Diese Broschüre stellt im Zusammenhang<br />

<strong>mit</strong> den <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> auch die<br />

Beschäftigungspakte und deren strategische<br />

Partner vor und wendet sich an Leserinnen<br />

und Leser, die an Anregungen und Impulsen<br />

zur Verbesserung der Beschäftigungssituation<br />

Älterer interessiert sind.<br />

Programmgebiet Ost<br />

6 Brandenburg<br />

7 Berlin<br />

8 Sachsen-Anhalt<br />

9 Thüringen<br />

WEST<br />

15 14<br />

13<br />

3<br />

12<br />

Programmgebiet Süd<br />

10 Sachsen<br />

11 Bayern<br />

12 Baden-Württemberg<br />

1<br />

2<br />

NORD<br />

4<br />

SÜD<br />

8<br />

5<br />

6<br />

OST<br />

7<br />

7<br />

9 10<br />

11<br />

Programmgebiet West<br />

13 Rheinland-Pfalz<br />

14 Hessen<br />

15 Nordrhein-Westfalen<br />

Logo


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Karl G. Hansen GmbH &<br />

Co. KG<br />

Branche<br />

Großhandel<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

18 Beschäftigte<br />

www.<br />

hansen-fruchthof.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

11,8 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

705<br />

Einwohnerzahl<br />

86.630<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Produzierendes Gewerbe,<br />

Dienstleistungsgewerbe,<br />

Tourismus<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Arbeitsgemeinschaft Flensburg<br />

Zeitarbeitsagentur ü50<br />

»Bei uns ist die Kundenbindung von<br />

entscheidender Bedeutung. Die Lebenserfahrung<br />

und das dienstleistungsorientierte<br />

Auftreten unserer älteren Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen kommen unserem<br />

<strong>Unternehmen</strong> dabei sehr zu Gute.«<br />

Bertram Föhles, Assistent der Geschäftsführung<br />

Die Geschäftsführung des Flensburger Familienunternehmens<br />

legt großen Wert auf eine altersgemischte Belegschaft im<br />

<strong>Unternehmen</strong>.<br />

8<br />

Engagement und Kundenorientierung<br />

– Ältere sind gefragt<br />

Der Beschäftigungspakt der Arbeitsgemeinschaft<br />

Flensburg hat gemeinsam <strong>mit</strong> Akteuren<br />

des regionalen Arbeitsmarktes umfassende<br />

Kompetenzen und Strukturen für die Integration<br />

älterer Langzeitarbeitsloser gebündelt. Es wurde<br />

ein modulares Projektnetzwerk entwickelt, das<br />

den Teilnehmerinnen und Teilnehmern individuelle<br />

Einstiegsmöglichkeiten in das Berufsleben<br />

bietet.<br />

Kernidee des Beschäftigungspaktes ist die<br />

Beauftragung einer privatwirtschaftlich organisierten<br />

Zeitarbeitsagentur, die ausschließlich<br />

auf die Arbeitnehmerüberlassung älterer Arbeitsuchender<br />

ausgerichtet ist.<br />

Durch die Aktivitäten im Beschäftigungspakt<br />

wurden bislang 237 ältere Langzeitarbeitslose in<br />

den ersten Arbeitsmarkt integriert.<br />

Um die personenbezogene Nutzung unterschiedlicher<br />

Hilfeleistungen und so<strong>mit</strong> die Sicherung<br />

individueller Integrationsperspektiven<br />

weiter zu verbessern, wird das Projektnetzwerk<br />

in der Fortführung weiter verknüpft und bedarfs-<br />

gerecht um Erfolg versprechende Methoden<br />

ergänzt. An der Fortführung des Beschäftigungspaktes<br />

werden sich zukünftig auch die beiden<br />

benachbarten Landkreise Nordfriesland und<br />

Schleswig-Flensburg aktiv beteiligen. So<strong>mit</strong><br />

könnten in der zweiten Programmlaufzeit ältere<br />

Arbeitsuchende im gesamten nördlichen Schleswig-Holstein<br />

die Unterstützungsangebote nutzen,<br />

um wieder in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

zu gelangen.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> Karl G. Hansen GmbH & Co.<br />

KG ist ein traditionsreiches Flensburger Familienunternehmen,<br />

das seit fast 100 Jahren zu den<br />

führenden Obst- und Gemüsegroßhändlern in<br />

Schleswig-Holstein gehört. Die Auszeichnung<br />

zum <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> der Region<br />

würdigt das erfolgreiche Engagement des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

bei der Einstellung und Beschäftigung<br />

von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.<br />

Mehr als die Hälfte der 18 Beschäftigten<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s ist über 45 Jahre alt.<br />

Das Potenzial der Älteren <strong>mit</strong> ihrer Berufs- und<br />

Lebenserfahrung und ihrer Kundenorientierung<br />

wird geschätzt und umfassend genutzt.


»Ältere und jüngere Arbeitnehmer haben<br />

unterschiedliche Stärken und ergänzen sich<br />

so gegenseitig. Gerade die Älteren geben<br />

ihr Wissen und ihre Erfahrung im Betrieb<br />

weiter.«<br />

Andreas Fleck, geschäftsführender Gesellschafter<br />

Die Werkstattleiterin Frau Elke Gladen ist über vier Jahrzehnte <strong>mit</strong><br />

Freude in der Firma FahnenFleck tätig gewesen.<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Arbeitsgemeinschaft SGB II im Kreis Pinneberg<br />

PI-Quadrat : Initiative für Ältere<br />

im Kreis Pinneberg<br />

Haushaltsnahe Dienstleistungen<br />

– eine Beschäftigungschance auch für Ältere<br />

Der Beschäftigungspakt PI-Quadrat ist<br />

eine Initiative der ARGE im Kreis Pinneberg und<br />

weiteren sieben Kooperationspartnern aus der<br />

Region. Die aus der Initiative heraus gegründete<br />

und finanzierte PI-Quadrat GmbH arbeitet <strong>mit</strong><br />

dem Leitspruch: „50 plus - die neue Leistungsklasse<br />

für ein Leben aus der Mitte.“ Als erfolgreich<br />

erweist sich die Kooperation der einzelnen<br />

Projektpartner. Einen hohen Stellenwert haben<br />

die Module Sprachförderung und Qualifizierung,<br />

da viele Bewerberinnen und Bewerber einen<br />

Migrationshintergrund aufweisen und in vielen<br />

Fällen Anpassungsqualifizierungen erforderlich<br />

sind. In arbeitsmarktnahen Projekten lernen<br />

die Teilnehmenden die Anforderungen des sich<br />

verändernden Arbeitsmarktes kennen sowie<br />

erweitern und vertiefen ihre Arbeitsfähigkeiten<br />

und -fertigkeiten. Bisher wurden 1.409 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer aktiviert, von denen<br />

218 eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt<br />

aufnahmen.<br />

Durch eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit<br />

werden <strong>Unternehmen</strong> angesprochen, um<br />

Leistungspotenziale, berufliche Erfahrungen<br />

und Engagement stärker bei Personalbedarf<br />

erkennen und nutzen zu können. Unterstützt<br />

und begleitet werden diese Bemühungen durch<br />

gemeinsame Veranstaltungen <strong>mit</strong> den Beschäftigungspakten<br />

Hamburg und Harburg. Diese<br />

Ko operation wird in der zweiten Programmphase<br />

ausgebaut.<br />

Der Familienbetrieb FahnenFleck GmbH<br />

& Co. KG ist das <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />

<strong>2007</strong> im Kreis Pinneberg. Die Firmengeschichte<br />

beginnt 1882 in Hamburg. 1972 wurde der<br />

Firmensitz in die Kreisstadt Pinneberg verlegt.<br />

Mit über 100 Beschäftigten ist es ein erfolgreiches<br />

und engagiertes <strong>Unternehmen</strong>. Neben einer<br />

hohen Beschäftigungsquote von Frauen sind<br />

knapp über 40 Prozent der Belegschaft älter als<br />

50 Jahre alt, die auf eine langjährige Betriebszugehörigkeit<br />

zurückblicken. Aus- und Fortbildungsangebote<br />

stehen für alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter gleichermaßen zur Verfügung.<br />

Seit 1982 arbeitet die Fleck-Stiftung zur Förderung<br />

der Jugendpflege und -fürsorge erfolgreich<br />

in den Bereichen Schule, Erziehung und Berufsausbildung.<br />

9<br />

FahnenFleck GmbH & Co. KG<br />

Branche<br />

Großhandel<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

105 Beschäftigte<br />

www.<br />

fahnenfleck.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

6,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.140<br />

Einwohnerzahl<br />

299.520<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

produzierendes Gewerbe,<br />

Handel,<br />

Gastgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

ECE Projektmanagement<br />

G.m.b.H. & Co. KG<br />

Branche<br />

Immobilien<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

2.000 Beschäftigte<br />

www.<br />

ece.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

8,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

12.520<br />

Einwohnerzahl<br />

1.720.632<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

verarbeitendes Gewerbe,<br />

Groß- und Einzelhandel,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

HAMBURG<br />

team.arbeit.hamburg – Hamburger Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />

<strong>mit</strong>nmang – Hamburger Initiative für Arbeit <strong>50plus</strong><br />

»Ältere Beschäftigte besitzen nicht nur<br />

wertvolle Berufserfahrungen, sie verfügen<br />

zugleich über hohe soziale Kompetenzen<br />

im Umgang <strong>mit</strong> Kollegen und Kunden.<br />

Ihre Identifikation <strong>mit</strong> dem <strong>Unternehmen</strong><br />

fördert ein gutes Betriebsklima.«<br />

Rolf Kamprad, Bereichsleiter Personal bei der ECE Projektmanagement<br />

GmbH<br />

ECE ist Partner im <strong>Unternehmen</strong>snetzwerk „alliance <strong>50plus</strong>“,<br />

das den Hamburger Beschäftigungspakt unterstützt.<br />

10<br />

Eine Direktansprache von <strong>Unternehmen</strong><br />

bringt Erfolge<br />

Im Rahmen des Beschäftigungspaktes<br />

<strong>mit</strong>nmang - Hamburger Initiative für Arbeit<br />

– 50 plus wurden bis Ende September <strong>2007</strong><br />

rund 1.872 Langzeitarbeitslose aktiviert und<br />

536 ältere Arbeitslose in den Arbeitsmarkt<br />

integriert. Die Umsetzung erfolgte durch<br />

die ARGE team.arbeit.hamburg in enger<br />

Ko operation <strong>mit</strong> fünf erfahrenen Hamburger<br />

Weiterbildungs- und Beschäftigungsträgern<br />

(KoALA Kooperation Arbeiten, Lernen und<br />

Ausbildung e.V., Grone Netzwerk Hamburg<br />

gGmbH, PlusPunkt GmbH, Rackow Schule GmbH,<br />

SBB Kompetenz gGmbH/hamburger arbeit<br />

Beschäftigungsgesellschaft mbH). So<strong>mit</strong> konnten<br />

vielfältige Erfahrungen, unterschiedliche<br />

An sätze und Inhalte zum Tragen kommen.<br />

Besonders erfolgreich waren die individuelle<br />

Beratung und intensive Betreuung der<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Profiling<br />

über Coaching, Qualifizierung und Gesundheitsvorsorge<br />

(körperliche/mentale Fitness)<br />

bis zur Ver<strong>mit</strong>tlung. Das Ziel der begleitenden<br />

Imagekampagne, <strong>Unternehmen</strong> und Öffentlichkeit<br />

für das Potenzial der Zielgruppe 50 plus zu<br />

sensibilisieren und so einen Bewusstseinswandel<br />

anzustoßen, wurde durch eine durchgängige<br />

Pressearbeit erreicht. Die Direktansprache und<br />

Gewinnung von <strong>Unternehmen</strong> für den Beschäftigungspakt<br />

und die Zielgruppe 50 plus ist durch<br />

die alliance 50 plus – Hamburger <strong>Unternehmen</strong><br />

für Arbeitnehmer über 50 erfolgreich angelaufen.<br />

Von 13 Initialpartnern ist die alliance 50 plus<br />

inzwischen auf 92 <strong>Unternehmen</strong> angewachsen.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong>, die<br />

ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG,<br />

ist zuverlässiger Partner der alliance 50 plus.<br />

In dem <strong>Unternehmen</strong> erhalten <strong>mit</strong>nmang-<br />

Teilnehmende eine Beschäftigungschance.<br />

Ein gesunder Altersmix ist Bestandteil einer<br />

erfolgreichen Personalpolitik im <strong>Unternehmen</strong>,<br />

die Synergie effekte zwischen Alt und Jung,<br />

neuem Wissen und Erfahrung zielgerichtet<br />

fördert und nutzt.


»Wir schätzen die Erfahrung und die<br />

Fachkompetenz älterer Mitarbeiter.<br />

Sie tragen nachhaltig dazu bei,<br />

Fehler zu vermeiden und qualitativ<br />

hochwertige Ergebnisse zu liefern.«<br />

Marcus Pabsch, <strong>Unternehmen</strong>spressesprecher<br />

der Brunel GmbH<br />

Die Arbeit in altersgemischten Teams ist wichtig für den<br />

Erfahrungstransfer zwischen Jung und Alt bei der Brunel GmbH.<br />

Gute Beispiele machen Schule<br />

Unter dem Motto Chance 50+ setzt der<br />

Bremer Beschäftigungspakt sehr erfolgreich<br />

Aktivierungs- und Integrationsangebote für<br />

ältere Langzeitarbeitslose um. Der bremer arbeit<br />

gmbh gelingt es, unter Einsatz verschiedener<br />

arbeitsmarktlicher Instrumente, bei <strong>Unternehmen</strong><br />

vorhandene Beschäftigungspotenziale für<br />

die Ver<strong>mit</strong>tlung von Arbeitslosen zu erschließen.<br />

Das Netzwerk und die Veranstaltungsreihe<br />

„forum: inova“ <strong>mit</strong> Informations- und Fachveranstaltungen<br />

für Personalverantwortliche unterstützen<br />

dabei. Über das Fachforum „Zukunft<br />

der Arbeit“, das Best Practice-Beispiele aus den<br />

Bereichen Personalarbeit, Mitarbeiterführung,<br />

Personalgewinnung und Qualifizierung vorstellt,<br />

wurden regionale <strong>Unternehmen</strong> als Partner für<br />

den Pakt gewonnen. Ein umfassendes Gesundheitsmanagement<br />

ergänzt die Angebote zur<br />

Stabilisierung und Entwicklung der individuellen<br />

Beschäftigungsfähigkeit.<br />

Bis Ende Oktober <strong>2007</strong> wurden über 800<br />

Arbeitslose aktiviert und 480 ältere Langzeitarbeitslose<br />

erhielten eine neue Beschäftigung im<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />

BREMEN<br />

Arbeitsgemeinschaft der Stadt Bremen<br />

für Integration und Soziales – BAgIS<br />

Chance 50+ Bündnis für Arbeit<br />

in Bremen und Bremerhaven<br />

In der zweiten Programmphase wird Bremerhaven<br />

den Bremer Beschäftigungspakt erweitern.<br />

Die gemeinsamen Aktivitäten konzentrieren<br />

sich auf ein ergänzendes Profiling, eine<br />

weitere Flexibilisierung und Individualisierung<br />

von Eingliederungszuschüssen sowie den Ausbau<br />

der betriebsnahen Qualifizierungsmodule.<br />

Brunel GmbH ist ein bundesweit agierendes<br />

Ingenieur-Dienstleistungsunternehmen <strong>mit</strong><br />

Hauptsitz in Bremen. Zu seinen Grundsätzen<br />

der Teamarbeit gehört, dass immer ein älterer<br />

Beschäftigter <strong>mit</strong> einem jüngeren zusammenarbeitet,<br />

um die Vorteile von mehrjähriger Erfahrung<br />

<strong>mit</strong> dem aktuellen Wissen aus der Hochschule<br />

zu kombinieren. Für erfahrene Personen<br />

ist das eine Erweiterung von neuen Kenntnissen<br />

über eine Art „training on the job“. Jüngere<br />

Beschäftigte profitieren von den Erfahrungen<br />

der Älteren. 13 Prozent der Belegschaft ist über<br />

50 Jahre alt. Das Interesse an weiteren Einstellungen<br />

älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />

grundsätzlich <strong>mit</strong> unbefristeten Arbeitsverträgen,<br />

ist sehr groß.<br />

11<br />

Brunel GmbH<br />

Branche<br />

alle technischen Branchen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

1.900 Beschäftigte<br />

www.<br />

brunel.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

11,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

4.881<br />

Einwohnerzahl<br />

547.934<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Luft- und Raumfahrttechnik,<br />

Logistik,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Sozialstation VERDI<br />

Branche<br />

Gesundheits- und Sozialwesen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

27 Beschäftigte<br />

www.<br />

sozialstation-verdi.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

11 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.283<br />

Einwohnerzahl<br />

600.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

verarbeitendes Gewerbe,<br />

Forschung und Entwicklung,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Arbeitsgemeinschaften Braunschweig,<br />

Salzgitter, Landkreis Wolfenbüttel<br />

50 TOP! – Testen, Orientieren, Potenziale nutzen<br />

»Die Erfahrung zeigt, dass ältere Arbeitnehmer<br />

viel mehr Ruhe und Gelassenheit<br />

<strong>mit</strong>bringen, da sie sich in einer anderen<br />

Lebensphase befinden, in der ihnen in der<br />

Familie nicht mehr so viel abverlangt wird.«<br />

Barbara Wehsner, Geschäftsführerin und Inhaberin<br />

Barbara Wehsner, Geschäftsführerin der Sozialstation VERDI,<br />

setzt auf Erfahrung und Gelassenheit älterer Beschäftigter im<br />

täglichen Umgang <strong>mit</strong> hilfebedürftigen Menschen.<br />

12<br />

Potenziale einbringen, Erfahrungstransfer leisten:<br />

stark im Verbund<br />

Der Beschäftigungspakt 50 TOP! der<br />

ARGEN Braunschweig, Wolfenbüttel und Salzgitter<br />

hat gezeigt, dass insbesondere die intensive<br />

und konstante Betreuung älterer Langzeitarbeitsloser<br />

durch die Integrationsbüros und<br />

die Integrationsmanager im Projekt wesentliche<br />

Erfolgsfaktoren für die erzielten Integrationen<br />

sind. Auch der Bereich Marktersatz hat sich<br />

als ein sinnvolles Aktivierungsinstrument im<br />

Hinblick auf die Ver<strong>mit</strong>tlung in sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigungsverhältnisse<br />

erwiesen. Das Projekt 50 TOP! bietet den Teilnehmenden<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem<br />

zweiten Arbeitsmarkt im Bereich Tourismus an.<br />

Im Einzelfall ergeben sich durch den Kontakt<br />

bzw. die gemeinsame Arbeit der Marktersatzkräfte<br />

<strong>mit</strong> den Beschäftigten des ortsansässigen<br />

Handwerks, des Handels oder von Dienstleistern<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt.<br />

In den zwei Jahren Projektlaufzeit konnte<br />

das Projekt 988 ältere Langzeitarbeitslose<br />

aktivieren und davon 275 Personen in sozialversicherungspflichtigeBeschäftigungsver-<br />

hältnisse auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

integrieren.<br />

In der zweiten Programmphase beteiligt<br />

sich als neue Partnerregion die Arbeitgemeinschaft<br />

JobCenter Region Hannover an 50 TOP!.<br />

Das gemeinsame Ziel ist eine verstärkte Ansprache<br />

und die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> potenziellen<br />

Arbeitgebern und den strategischen Partnern.<br />

Das Betreuungsangebot und die erfolgreichen<br />

Instrumente werden weiter entwickelt und<br />

intensiviert. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

wird insbesondere unter dem Blickwinkel der<br />

Folgen des demografischen Wandels und da<strong>mit</strong><br />

zusammenhängender Aspekte verstärkt.<br />

Als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> hat<br />

der Paktverbund die Sozialstation VERDI in<br />

Braunschweig ausgewählt, die aus dem Projekt<br />

50 TOP! eine Bürokauffrau eingestellt hat.<br />

Aus der Erfahrung, dass sich Ältere besser auf<br />

Hilfe bedürftige einstellen können, werden in<br />

der Sozialstation gerne Ältere beschäftigt.


»Die Berufs- und Lebenserfahrung, die<br />

Routine, die Zuverlässigkeit, der Überblick<br />

und die Ruhe unserer Mitarbeiter »<strong>50plus</strong>«<br />

ist eine hervorragende Basis für ihre<br />

Integration bei unseren Auftraggebern.«<br />

Margrit Otten, Niederlassungsleiterin der Stegmann<br />

Personaldienstleistung GmbH & Co. KG<br />

Das Team der Stegmann Personaldienstleistung GmbH arbeitet<br />

eng in der Ver<strong>mit</strong>tlungsarbeit <strong>mit</strong> dem Emsländer Beschäftigungspakt<br />

zusammen.<br />

Individuelles Coaching –<br />

ein erfolgreicher Weg in Beschäftigung<br />

Als zielführende Instrumente haben sich im<br />

emsländischen Beschäftigungspakt unterschiedliche<br />

Aktivierungsformen und ein intensives<br />

Coaching der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

bewährt. Die enge Kooperation <strong>mit</strong> dem Fallmanagement<br />

und die Möglichkeit, in einer kreiseigenen<br />

Beschäftigungsgesellschaft berufliches<br />

Können zu reaktivieren und zu erweitern, haben<br />

maßgeblich zum Erfolg des Projektes beigetragen.<br />

Bis Ende des dritten Quartals <strong>2007</strong> wurden<br />

915 Langzeitarbeitslose aktiviert, davon 574<br />

vorübergehend oder dauerhaft in eine Beschäftigung<br />

auf dem allgemeinen Arbeitmarkt ver<strong>mit</strong>telt.<br />

Die Erfahrungen aus der ersten Programmphase<br />

bestärken den Pakt, einen der künftigen<br />

Schwerpunkte nach wie vor auf ein intensives<br />

und individuelles Coaching der Arbeitsuchenden<br />

zu setzen. Als Partnerregion wird der Landkreis<br />

Grafschaft Bentheim den regionalen Kontext des<br />

Beschäftigungspaktes erweitern.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> Stegmann Personaldienstleistung<br />

GmbH & Co. KG zeichnet sich durch eine<br />

große Aufgeschlossenheit gegenüber älteren<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Landkreis Emsland<br />

Nachwachsende Rohstoffe als<br />

zukunftsorientierter Beschäftigungsfaktor<br />

Langzeitarbeitslosen aus. Im <strong>Unternehmen</strong><br />

sind 30 Prozent der Belegschaft über 50 Jahre<br />

alt. Alle älteren Beschäftigten haben unbefristete<br />

Arbeitsverträge gemäß tarifvertraglicher<br />

Regelungen. Zudem werden allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, unabhängig vom Alter,<br />

Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung<br />

geboten. Das <strong>Unternehmen</strong> setzt sich dafür<br />

ein, dass ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

qualifikations- und leistungsadäquate<br />

Arbeitsmöglichkeiten bei den Auftragnehmern<br />

von Personaldienstleistungen erhalten. Das<br />

Engagement, die Erfahrung und die Leistungsfähigkeit<br />

Älterer ist für viele Entleihbetriebe<br />

der ausschlaggebende Grund, ein Beschäftigungs<br />

angebot zu unterbreiten. Die Übernahmequote<br />

liegt bei über 30 Prozent.<br />

Zwischen dem Beschäftigungspakt und<br />

dem <strong>Unternehmen</strong> besteht eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit. Ein regelmäßiger Kontakt<br />

zwischen dem Fallmanagement und dem <strong>Unternehmen</strong><br />

ermöglicht eine zeitnahe Integration<br />

von Langzeitarbeitslosen bei entsprechenden<br />

Personal bedarfen.<br />

13<br />

Stegmann Personaldienstleistung<br />

GmbH & Co. KG<br />

Branche<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

150 Beschäftigte<br />

www.<br />

stegmann-personal.de<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

5,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.466<br />

Einwohnerzahl<br />

311.965<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinen- und Fahrzeugbau,<br />

Schiffbau,<br />

Energiewirtschaft


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Lünemann GmbH & Co. KG<br />

Branche<br />

Großhandel<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

80 Beschäftigte<br />

www.<br />

luenemann.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

11,7%<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.315<br />

Einwohnerzahl<br />

265.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

verarbeitendes Gewerbe,<br />

Messtechnik,<br />

Forschung und Lehre<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Landkreis Göttingen<br />

<strong>50plus</strong> – Erfahrung zählt<br />

»Kompetenz und profundes Know-how<br />

unserer älteren Mitarbeiter sind die Basis<br />

unseres Erfolges!«<br />

Josef Petermann, Geschäftsführer der Lünemann GmbH<br />

Belegschaft der Lünemann GmbH: Für das <strong>Unternehmen</strong> ist<br />

das Arbeiten in altersgemischten Teams wichtig für den Erfahrungstransfer<br />

zwischen Jung und Alt.<br />

14<br />

Empowerment – ein erfolgreicher Ansatz zur<br />

Integration von Langzeitarbeitslosen<br />

Empowerment als methodisches Gestaltungselement<br />

der Arbeitsberatung und -ver<strong>mit</strong>tlung<br />

unterstützt ältere Langzeitarbeitslose bei der<br />

Entdeckung und Erschließung eigener Stärken.<br />

Eine individuelle Begleitung und vielfältige Hilfestellungen<br />

ermöglichen es, Leistungsbereitschaft<br />

und Leistungsfähigkeit weiterzuentwickeln.<br />

Wichtigstes Ziel des Empowerments in der<br />

Beratung und Ver<strong>mit</strong>tlung von älteren Arbeitslosen<br />

ist die Beseitigung von persönlichen Problemlagen,<br />

die der Wiedererlangung, dem Erhalt<br />

oder der Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit<br />

entgegenstehen. Durch Stärkung der Motivation,<br />

der Eigeninitiative und der Kreativität<br />

sowie durch die Einbindung in ein Netzwerk wird<br />

die Grundlage geschaffen, Langzeitarbeitslose<br />

aktiv am Ver<strong>mit</strong>tlungsprozess zu beteiligen und<br />

sich selbst initiativ um eine Beschäftigung zu<br />

bemühen.<br />

Im Rahmen des Beschäftigungspaktes<br />

Göttingen wurden 1.029 Langzeitarbeitslose<br />

aktiviert, davon 316 erfolgreich in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt integriert.<br />

Entsprechend den Erfahrungen in der ersten<br />

Programmphase gilt die Prämisse, dass es für die<br />

Zielgruppe keine universalen Lösungsansätze<br />

gibt. Der künftige Beschäftigungspakt <strong>50plus</strong><br />

– Erfahrung zählt in Südniedersachsen wird <strong>mit</strong><br />

den neuen Partnern, den ARGEn Northeim und<br />

Landkreis Osterode, die bisherige erfolgreiche<br />

Arbeit vertieft und ausgeweitet.<br />

Die <strong>Unternehmen</strong>sgeschichte der Firma<br />

Lünemann GmbH & Co. KG reicht bis in das<br />

Jahr 1783 zurück. Ursprünglich als Schmiede<br />

gegründet, ist sie heute ein moderner Fachmarkt<br />

für das Handwerk, den Häuslebauer und den<br />

Heimwerker. Das <strong>Unternehmen</strong> hat sich <strong>mit</strong><br />

großem Engagement in die regionale Sensibilisierungs-<br />

und Marketingkampagne des Beschäftigungspaktes<br />

eingebracht und steht als wichtiger<br />

Multiplikator für die Ziele der <strong>Perspektive</strong><br />

<strong>50plus</strong> ein.


»Personalsuche ist eine umfangreiche,<br />

oft zeitaufwendige Aufgabe. Die Partner<br />

von Logistik 50+ haben es mir <strong>mit</strong> ihrem<br />

Service leicht gemacht, gute, erfahrene<br />

und motivierte Mitarbeiter zu finden.«<br />

Detlev Dose, geschäftsführender Gesellschafter der<br />

STS - Sprinter Transport Service GmbH<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> hat über die Ver<strong>mit</strong>tlung des Beschäftigungspaktes<br />

mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt.<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Grundsicherung<br />

des Landkreises Harburg<br />

Logistik 50+ Reife Leistung<br />

Logistik – eine Branche <strong>mit</strong> Zukunft<br />

und großen Beschäftigungspotenzialen<br />

Der Harburger Beschäftigungspakt Logistik<br />

50+ hat sich seit 2005 als unternehmensnaher<br />

Personaldienstleister einen guten Namen in der<br />

südlichen Metropolregion Hamburg gemacht.<br />

Mittels vielfältiger Sensibilisierungsaktivitäten,<br />

klarer Serviceorientierung und Instrumenten<br />

wie der „begleiteten Integration“ ist es gelungen,<br />

einen stetig wachsenden Kundenstamm unter<br />

den kleinen und <strong>mit</strong>telständischen <strong>Unternehmen</strong><br />

(KMU) des regionalen Logistiksektors aufzubauen.<br />

Aktuell wurden rund 260 Integrationen<br />

bei 900 Aktivierungen erreicht.<br />

Der Beschäftigungspakt knüpft in der<br />

zweiten Programmphase an diese Erfolge an,<br />

setzt aber künftig auf einen breiten Branchenmix.<br />

Jobscouts sollen durch ein systematisches<br />

Erschließen von Beschäftigungspotenzialen und<br />

eine Direktver<strong>mit</strong>tlung von geeigneten älteren<br />

Arbeitslosen im Landkreis Harburg und der<br />

erweiterten Paktregion Landkreis Lüneburg dazu<br />

beitragen, viele zusätzliche Integrationschancen<br />

zu schaffen. Hierfür ist es erforderlich, weitere<br />

prosperierende KMU aus der Region für den Paktverbund<br />

zu gewinnen.<br />

Zum Beispiel das <strong>Unternehmen</strong> von Detlev<br />

Dose: Die 1996 gegründete STS - Sprinter Transport<br />

Service GmbH gehört zu den Pakt-Partnern<br />

der ersten Stunde im Landkreis Harburg. Bereits<br />

im Frühjahr 2006 holte Detlev Dose einen der<br />

ersten Logistik 50+ Absolventen als Fuhrparkbetreuer<br />

in seinen Betrieb. Zwei weitere Teilnehmende<br />

wurden für Tätigkeiten in der Lagerlogistik<br />

und im Gütertransport eingestellt.<br />

Die Beschäftigung Älterer gehört bei STS<br />

zur guten Praxis: Ein Viertel der inzwischen<br />

27-köpfigen Belegschaft ist älter als 50 Jahre<br />

alt. Herr Dose achtet darauf, in jeder Abteilung<br />

zumindest einen seiner „Älteren“ als Pendant<br />

zu den Jüngeren zu haben. In dieser Konstel -<br />

la tion kommen Lebens- und Berufserfahrung<br />

sowie Flexibilität und Vielseitigkeit älterer<br />

Beschäftigter besonders zum Tragen. Eigenschaften,<br />

auf die das kleine <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong><br />

seiner breiten Dienstleistungspalette nicht<br />

verzichten kann.<br />

15<br />

STS - Sprinter Transport<br />

Service GmbH<br />

Branche<br />

Transport- und Logistik<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

27 Beschäftigte<br />

www.<br />

sts-sprinter.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

6,0 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

723<br />

Einwohnerzahl<br />

242.117<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Bauwirtschaft,<br />

Logistik,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Hydraulik-Pneumatik-<br />

Kontor Jade GmbH (HPKJ)<br />

Branche<br />

Herstellung von<br />

Metallerzeugnissen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

72 Beschäftigte<br />

www.<br />

hpkj.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

12,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

797<br />

Einwohnerzahl<br />

81.570<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

produzierendes Gewerbe,<br />

Gastgewerbe,<br />

Wohnungswirtschaft<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Jobcenter Wilhelmshaven<br />

Beschäftigungspakt Wilhelmshaven<br />

Arbeit für Ältere – arbeitsmarkt50.de<br />

»Für unser <strong>Unternehmen</strong> ist ein höheres<br />

Alter kein Makel. Ganz im Gegenteil – wir<br />

benötigen gerade das Know-how, das<br />

nur erfahrene Ingenieure und Facharbeiter<br />

<strong>mit</strong>bringen.«<br />

Heiko Eibenstein, Geschäftsführer der Hydraulik-<br />

Pneumatik-Kontor Jade GmbH<br />

Gemeinsam <strong>mit</strong> dem Beschäftigungspakt in Wilhelmshaven<br />

setzte die Hydraulik-Pneumatik-Kontor Jade GmbH ein<br />

Gesundheits management im <strong>Unternehmen</strong> um.<br />

16<br />

Sensibilisierung, Beratung und Begleitung für<br />

erfolgreiche Integrationen in den Arbeitsmarkt<br />

Der Beschäftigungspakt arbeitsmarkt 50.de<br />

hat in der Region Wilhelmshaven-Friesland<br />

viel erreicht. Eine hohe Resonanz bei den<br />

<strong>Unternehmen</strong> erfuhren insbesondere die Teilprojekte<br />

„Qualifizierung und Sensibilisierung<br />

älterer Arbeitnehmer (QuaSi)“ sowie „Gesund<br />

arbeiten im Alter“. Allgemein ist die demografische<br />

Entwicklung <strong>mit</strong> ihren Folgen wesentlich<br />

stärker in das Blickfeld der regionalen Öffentlichkeit<br />

gerückt. Insgesamt wurden 807 ältere<br />

Langzeitarbeitslose aktiviert, davon erfolgten<br />

62 Ver<strong>mit</strong>tlungen in den allgemeinen Arbeitsmarkt,<br />

davon 24 in die Selbstständigkeit und<br />

82 in längerfristige Arbeitsgelegenheiten.<br />

Das Projekt wird in der zweiten Programmphase<br />

als „Beschäftigungspakt Jade-Weser-<br />

Region“ <strong>mit</strong> dem Schwerpunkt der Integration<br />

älterer Arbeitsuchender in den ersten Arbeitsmarkt<br />

fortentwickelt werden. Die Zielgruppe<br />

umfasst 300 ältere Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer <strong>mit</strong> multiplen Ver<strong>mit</strong>tlungshemmnissen<br />

und hohem Qualifizierungsbedarf.<br />

Neue Partnerregion ist der Landkreis Wesermarsch.<br />

Die Hydraulik-Pneumatik-Kontor Jade GmbH<br />

(HPKJ) hat schon vor Projektbeginn nach Wegen<br />

zur Bewältigung der demografischen Herausforderung<br />

gesucht. Es wurden die vorhandenen<br />

Ansätze konkretisiert und zu einem Gesamtpaket<br />

alternsbezogener Personalentwicklung erweitert.<br />

Entscheidend für den nachhaltigen Erfolg<br />

war neben einem vertrauensvollen Betriebsklima<br />

das persönliche Engagement auf Geschäftsführungsebene,<br />

das im <strong>Unternehmen</strong> Zeichen<br />

gesetzt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

für die Ziele des Beschäftigungspaktes sensibilisiert<br />

und zur aktiven Teilnahme motiviert hat.<br />

Als produzierendes <strong>Unternehmen</strong> im<br />

Metallbereich ist die HPKJ Vorbild für die<br />

Region. Es zeigt, dass sich eine alternsorientierte<br />

Personalpolitik auch außerhalb des Dienstleistungssektors<br />

erfolgreich implementieren<br />

lässt. Die HPKJ hat sich frühzeitig den Anliegen<br />

von arbeitsmarkt50.de geöffnet, die Vielfalt<br />

der Projektangebote umfassend genutzt und<br />

sich auch an den Sensibilisierungsmaßnahmen<br />

offensiv und für andere <strong>Unternehmen</strong> beispielgebend<br />

beteiligt.


»Durch eine gute Altersstruktur im <strong>Unternehmen</strong><br />

wird es erst möglich, gut au f einander<br />

abgestimmte Teams zu schaffen, in<br />

denen jüngere Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter von den älteren lernen und<br />

umgekehrt.«<br />

Roland König, geschäftsführender Gesellschafter der MKF<br />

Metallbau GmbH<br />

Roland König, geschäftsführender Gesellschafter, und<br />

Enrico Tolksdorf, kaufmännischer Leiter, schätzen die Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> dem Beschäftigungspakt.<br />

MECKLENBURG VORPOMMERN<br />

Jobcenter Güstrow<br />

Top für Job 50+ Güstrow<br />

Erfolgreiche Integrationen durch Qualifizierung<br />

und passgenaue Ver<strong>mit</strong>tlung<br />

Der Beschäftigungspakt Top für Job 50+<br />

hat sich der Herausforderung gestellt, in einer<br />

strukturschwachen Region ältere Langzeitarbeitslose<br />

wieder in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

zu integrieren. Der Erfolg des Projektes<br />

basiert auf dem innovativen Konzeptansatz,<br />

berufsfachliche Kompetenzen zu aktualisieren<br />

und entsprechend den sich verändernden Anforderungen<br />

im jeweiligen Berufsfeld anzupassen.<br />

Ein weiterer Bestandteil der Aktivierungsphase<br />

ist die Stabilisierung und Weiterentwicklung<br />

solcher sozialer Kompetenzen wie Teamfähigkeit<br />

und Kundenorientierung.<br />

Die Ver<strong>mit</strong>tlungserfolge sind in besonderem<br />

Maße auf eine zielführende individuelle<br />

Beratung zurückzuführen. So wurden sowohl<br />

Anforderungsprofile auf der Seite der Arbeitgeber<br />

als auch Leistungspotenziale auf der Seite<br />

der Arbeitsuchenden differenzierter erfasst<br />

und im Rahmen eines Matchingprozesses passgenauer<br />

zusammengeführt.<br />

Während der Projektlaufzeit von zwei<br />

Jahren wurden 1.610 Teilnehmende in das Projekt<br />

auf genommen. Die Integrationszahl Anfang<br />

Oktober <strong>2007</strong> betrug 415. Hervorzuheben ist,<br />

dass die Ver<strong>mit</strong>tlungen auf Grund der Aktivitäten<br />

des Beschäftigungspaktes grundsätzlich ohne<br />

Gewährung eines Eingliederungszuschusses<br />

erfolgten. Das bisher erfolgreiche Konzept<br />

weiter zu vertiefen und zu transferieren, ist die<br />

Ziel stellung für die Fortführung in der zweiten<br />

Projektphase.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> MKF Metallbau GmbH<br />

steht der Einstellung älterer Beschäftigter offen<br />

gegenüber. Es ist ein regionales <strong>Unternehmen</strong><br />

<strong>mit</strong> Tradition. Auf Grund der positiven wirtschaftlichen<br />

Entwicklung wird erwartet, dass sich neue<br />

Beschäftigungspotenziale ergeben. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

weiß die Erfahrungen älterer Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer zu schätzen und<br />

nutzt diese wertvollen Ressourcen. Es zeichnet<br />

sich durch ein positives Betriebsklima aus und<br />

fördert die Zusammenarbeit von älteren und jüngeren<br />

Beschäftigten, um den Erfahrungstransfer<br />

zu sichern. Zwischen dem <strong>Unternehmen</strong> und<br />

dem Ver<strong>mit</strong>tlungsteam besteht eine sehr gute<br />

Zusammenarbeit.<br />

17<br />

MKF Metallbau GmbH &<br />

Co.KG<br />

Branche<br />

Herstellung von<br />

Metallerzeugnissen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

60 Beschäftigte<br />

www.<br />

mkf-guestrow.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

15,2 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.556<br />

Einwohnerzahl<br />

103.954<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

verarbeitendes Gewerbe,<br />

Landwirtschaft,<br />

Biotechnologie und<br />

Medizintechnik<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Paul Schockemöhle<br />

Pferdehaltung GmbH<br />

Branche<br />

Landwirtschaft<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

130 Beschäftigte<br />

www.<br />

gestuet-lewitz.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

11,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.273<br />

Einwohnerzahl<br />

230.085<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Landwirtschaft,<br />

Nahrungs<strong>mit</strong>telindustrie,<br />

Handel<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />

der Landkreise Ludwigslust und Parchim<br />

Transit 50<br />

»TRANSIT 50 ist unkompliziert: ein<br />

schnelles und zielgenaues Arbeitskräfteangebot,<br />

Qualifizierung der neuen<br />

Mitarbeiter am Arbeitsplatz, so stelle<br />

ich mir Personalberatung vor.«<br />

Paul Schockemöhle, Inhaber der PS Pferdehaltung GmbH<br />

Paul Schockemöhle baute nach seiner Sportkarriere eine der<br />

größten Pferdezuchten in Deutschland auf und engagiert sich<br />

heute für die über 50-Jährigen.<br />

18<br />

Gesundheitsmanagement – ein wichtiger Baustein<br />

zur Verbesserung von Beschäftigungsfähigkeit<br />

Durch den Beschäftigungspakt TRANSIT 50<br />

wurde das Thema Arbeitslosigkeit Älterer in der<br />

Region umfassend in die Öffentlichkeit gerückt.<br />

Durch ein Bündel von Aktivitäten wurden 416<br />

Integrationen erreicht (1.357 Aktivierungen).<br />

Ein Netzwerk aus Arbeitgebern, Unternehmerverband,<br />

Politik, Medien und Arbeitsverwaltung<br />

unterstützt die Projektumsetzung. Vorbehalte<br />

bei Arbeitgebern gegenüber Älteren konnten<br />

verringert werden. Integrationserfolge wurden<br />

vor allem erreicht durch eine anspruchsvolle<br />

Personalberatung für KMU und Beschäftigungsangebote<br />

im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung.<br />

TRANSIT 50 hat <strong>mit</strong> Hilfe der Aktivierungsangebote<br />

die Beschäftigungsfähigkeit<br />

älterer Langzeitarbeitsloser verbessert sowie die<br />

individuelle Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft<br />

gefestigt und erweitert.<br />

Das von den ARGEn Ludwigslust und Parchim<br />

getragene Projekt wird in der zweiten Programmphase<br />

gemeinsam <strong>mit</strong> dem Landkreis<br />

Prignitz arbeiten. Besondere Aufmerksamkeit<br />

gilt älteren Arbeitslosen, die auf Grund eingeschränkter<br />

Gesundheit nur eine reduzierte<br />

Beschäftigungsfähigkeit aufweisen. Hier sind<br />

spezielle Angebote im Bereich Gesundheitsmanagement<br />

vorgesehen. Erfolgreiche Ansätze<br />

der Arbeitsplatzakquise bei <strong>Unternehmen</strong> in der<br />

Region sowie Ver<strong>mit</strong>tlungs- und Coachingaktivitäten<br />

werden fortgesetzt und erweitert.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> PS Pferdehaltung GmbH<br />

hat durch Ver<strong>mit</strong>tlung des Beschäftigungs -<br />

paktes vier ältere Langzeitarbeitslose eingestellt.<br />

Zwischen dem <strong>Unternehmen</strong> und dem Beschäftigungspakt<br />

gibt es eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> bietet Älteren die<br />

Chance einer dauerhaften Beschäftigung. Der<br />

Unternehmer Paul Schockemöhle, dreimaliger<br />

Europameister und Olympiasieger im Pferdesport,<br />

wird auf Grund der Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />

TRANSIT 50 ein besonderes Fortbildungs- und<br />

Schulungsprogramm zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit<br />

Älterer in der Pferdewirtschaft<br />

erarbeiten und umsetzen. Es ist beabsichtigt,<br />

diese Qualifizierungsmöglichkeit nach der regionalen<br />

Erprobung bundesweit einzuführen.


»Unsere Mitarbeiter legen täglich hunderte<br />

Kilometer zurück und transportieren<br />

wertvolle Fracht. Gerade Ältere bringen<br />

die nötige Erfahrung für diese verantwortungsvolle<br />

Tätigkeit <strong>mit</strong>.«<br />

Wolfram Kamprad, Prokurist der Arkona<br />

Schnell-Lieferdienst GmbH<br />

Das <strong>mit</strong>telständische <strong>Unternehmen</strong> hat sechs Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter über 50 Jahre im letzten Jahr über den Beschäftigungspakt<br />

eingestellt.<br />

Direktver<strong>mit</strong>tlung – ein erfolgreicher<br />

Projektansatz in der Region<br />

Der Beschäftigungspakt Job-direkt 100 wird<br />

seit Herbst 2005 <strong>mit</strong> einem direkten, unbürokratischen<br />

und ver<strong>mit</strong>tlungsorientierten Ansatz<br />

durchgeführt. Die Integrationserfolge wurden<br />

durch die im Januar <strong>2007</strong> erfolgte Erweiterung<br />

des Projektes um eine bewerberorientierte Vorgehensweise<br />

verbessert. Der Verbleib von zuvor<br />

älteren Langzeitarbeitslosen in <strong>Unternehmen</strong><br />

wird im Bedarfsfall auch durch Qualifizierungen<br />

„on the job“ unterstützt.<br />

Durch den Ansatz des „Arbeitgeberprofiling“<br />

mündeten von bislang über 1.600 aktivierten<br />

Teilnehmenden 340 in ein sozialversicherungspflichtiges<br />

Beschäftigungsverhältnis ein, davon<br />

sind 330 Verträge unbefristet. Die einstellenden<br />

<strong>Unternehmen</strong> erhalten einen Eingliederungszuschuss<br />

in pauschalierter Höhe. Durch das Projekt<br />

wurden regionale <strong>Unternehmen</strong> nachhaltig<br />

für die Einstellung Älterer sensibilisiert, weitere<br />

Netzwerkpartner wurden als Multipli katoren für<br />

die zukünftige Arbeit gewonnen.<br />

Eine entscheidende Grundlage für die erfolgreiche<br />

Umsetzung ist das Prinzip der Freiwillig-<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung<br />

für Arbeitsuchende im Landkreis Müritz<br />

Job – direkt 100<br />

keit. Dadurch wird die Motivation von älteren<br />

Arbeitsuchenden deutlich erhöht. Mit der<br />

intensiven und sehr effektiven Zusammenarbeit<br />

zwischen ARGE und Projektdienstleister wurde<br />

eine innovative Form des Public Private Partnership<br />

geschaffen.<br />

In der zweiten Projektphase wird der stellenorientierte<br />

und auf Freiwilligkeit basierende<br />

Ansatz fortgeführt. Job-direkt 100 wird um den<br />

Nachbarlandkreis Demmin erweitert.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> Arkona legt seit Jahren<br />

großen Wert auf die Erfahrung Älterer und hat<br />

durch deren besondere Loyalität eine höhere<br />

Planungssicherheit. Angesichts des Fachkräftemangels<br />

in der Branche ist die Einstellung<br />

Älterer aus Sicht des <strong>Unternehmen</strong>s auch selbstverständlich.<br />

Von den aktuell 150 Beschäftigten<br />

sind 27 Mitarbeiter 50 Jahre oder älter. Über<br />

Job-direkt 100 wurden sechs Kraftfahrer in das<br />

<strong>Unternehmen</strong> integriert. Seit diesem Jahr bildet<br />

das <strong>Unternehmen</strong> auch aus (drei Auszubildende)<br />

und wird diesen Bereich zukünftig weiter ausbauen.<br />

19<br />

Arkona Schnell-Lieferdienst<br />

GmbH<br />

Branche<br />

Transportgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

150 Beschäftigte<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

15 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

892<br />

Einwohnerzahl<br />

67.495<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Landwirtschaft,<br />

Gastgewerbe,<br />

Tourismus<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Klützer Holzbau und<br />

Tischlerei GmbH<br />

Branche<br />

Holzgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

8 Beschäftigte<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

14,0 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.772<br />

Einwohnerzahl<br />

164.544<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metallgewerbe,<br />

Holzverarbeitung,<br />

Landwirtschaft<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Arbeitsgemeinschaften Landkreis Nordwestmecklenburg<br />

und Stadt Wismar<br />

QuEo – Qualifizierung und Erfahrungsoffensive<br />

in der Region Wismar und Nordwestmecklenburg<br />

»Durch die schrittweise Heranführung an<br />

ältere Arbeitnehmer konnten Berührungsängste,<br />

die ich im Vorfeld hatte, nachhaltig<br />

abgebaut werden.«<br />

Lars Baumann, Inhaber Klützer Holzbau und<br />

Tischlerei GmbH<br />

Über den Beschäftigungspakt reicherte die Klützer Holzbau und<br />

Tischlerei GmbH das <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> Erfahrungswissen älterer<br />

Handwerker an.<br />

20<br />

Potenziale älterer Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer erleben und erkennen<br />

Der Beschäftigungspakt QUEO – Qualifizierung<br />

und Erfahrungsoffensive in der Region<br />

Wismar und Nordwestmecklenburg sieht seine<br />

Erfolgsfaktoren in seinem Kernelement, d. h.<br />

in der zusätzlichen intensiven Betreuung der<br />

älteren Langzeitarbeitslosen durch Ver<strong>mit</strong>tler<br />

bei den vier beauftragten Trägern. Hier wird die<br />

sofortige Ver<strong>mit</strong>telbarkeit der Bewerberinnen<br />

und Bewerber geprüft und eine kompetente<br />

Beratung bis hin zur bedarfsgerechten Qualifizierung<br />

gewährleistet. Langzeitpraktika unterstützen<br />

den Abbau von Ver<strong>mit</strong>tlungshemmnissen.<br />

Der quantitative Erfolg des Beschäftigungspaktes<br />

zeigt sich in der Aktivierung von insgesamt<br />

676 Teilnehmenden. Davon konnten bislang<br />

238 Personen erfolgreich integriert werden.<br />

In der zweiten Projektlaufzeit wird die<br />

ARGE der Landeshauptstadt Schwerin der neue<br />

Projektpartner des Paktverbundes sein. Das<br />

Aktivierungsmodul wird während der gesamten<br />

zweiten Programmphase durchgeführt und<br />

bildet lediglich den Einstieg. Darauf aufgesetzt<br />

erfolgen die individuellen intensiven Beratungs-<br />

und Betreuungsmodule. Eine weitere Konzeptänderung<br />

besteht in der Zahlung von erfolgsorientierten<br />

Prämien an die Träger. Gemeinsam<br />

<strong>mit</strong> allen Projektakteuren wird ein Erfolg versprechendes<br />

Netzwerk geschaffen, um über den<br />

Verbund den Teilnehmenden eine langfristige<br />

<strong>Perspektive</strong> auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen.<br />

Die Klützer Holzbau und Tischlerei GmbH<br />

hat den Vorteil erfahrener Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die über den Beschäftigungspakt<br />

ver<strong>mit</strong>telt wurden, erkannt. Zu Beginn<br />

des Projektes beschäftigte das <strong>Unternehmen</strong><br />

lediglich zwei jüngere Arbeitnehmer. Nachdem<br />

die Geschäftsführer über die risikolose Praktikumszeit<br />

das Potenzial besonders der älteren<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erleben<br />

und erkennen konnten, entschieden sie sich zur<br />

Einstellung von fünf älteren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern. Da<strong>mit</strong> wurde schließlich ein<br />

ausgewogenes Beschäftigungsverhältnis von<br />

fünf älteren zu drei jüngeren Arbeitnehmern<br />

hergestellt.


»Bei älteren Arbeitnehmern kann man<br />

auf Erfahrung, Zuverlässigkeit und<br />

die hohe Eigenverantwortung zählen.<br />

Sie übernehmen gern eine Führungsrolle<br />

im Team und optimieren Arbeitsabläufe.«<br />

Nikolai Rogos, Betriebsleiter Landgut Stresow, Rogos GbR<br />

Ackerbau, Ökologie und Umweltschutz sind Bestandteil<br />

der täglichen Arbeit. Dafür greift das <strong>Unternehmen</strong> auf die Erfahrungen<br />

älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück.<br />

Erfahrungen in andere Regionen tragen<br />

– auch länderübergreifend<br />

Im Zentrum der Aktivitäten des Beschäftigungspaktes<br />

stehen Angebote zur Beglei -<br />

tung von <strong>Unternehmen</strong>sgründungen. In einer<br />

einerseits industriell strukturschwachen, doch<br />

andererseits zunehmend touristisch geprägten<br />

Region nimmt die Nachfrage nach Dienst -<br />

leis tungen zu.<br />

Bis Ende August <strong>2007</strong> wurden 119 <strong>Unternehmen</strong>sgründungen<br />

initiiert, begleitet und erfolgreich<br />

begonnen.<br />

In einem zweiten Teilprojekt im Bereich der<br />

Landwirtschaft haben 62 ältere Langzeitarbeitslose<br />

insbesondere im Ergebnis von bedarfsorientierten<br />

Qualifizierungsangeboten eine Beschäftigung<br />

gefunden. Insgesamt wurden bisher 750<br />

ältere Langzeitarbeitslose aktiviert.<br />

In der zweiten Programmphase werden die<br />

Ziele und Aufgaben neu definiert. Die positiven<br />

Erfahrungen aus dem Teilprojekt Landwirtschaft<br />

werden übertragen auf andere Branchen und<br />

Wirtschaftsbereiche. Da<strong>mit</strong> ist eine inhaltliche<br />

Grundlage gegeben, die künftige Zusammen-<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Landkreis Ostvorpommern<br />

<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong><br />

für den Landkreis Ostvorpommern<br />

arbeit <strong>mit</strong> der ARGE Greifswald, dem Job-Center<br />

Uecker-Randow sowie dem Amt für Arbeit und<br />

Soziales Miesbach (Bayern) zu gestalten.<br />

Der Agrarsektor hat in Ostvorpommern<br />

eine überdurchschnittliche Bedeutung. Große<br />

Flächenausstattung und ein hoher Technisierungsgrad<br />

begründen eine hohe Arbeitsproduktivität.<br />

Als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> im<br />

Landkreis Ostvorpommern wurde das Landgut<br />

Stresow, Rogos GbR, ausgewählt. Das Landgut<br />

Stresow ist ein Marktfruchtbetrieb (u. a. Getreide,<br />

Raps und Zuckerrüben), die Arbeitsorganisation<br />

gestaltet sich nach den Wetterbedingungen<br />

und Erfordernissen einer Agrarproduktion. Das<br />

<strong>Unternehmen</strong> ermöglicht älteren Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern <strong>mit</strong> einer hohen<br />

Flexibilität in Bezug auf eine jahrebezogenen<br />

Lage und Verteilung der Arbeitszeit eine berufliche<br />

<strong>Perspektive</strong>. Konventioneller Ackerbau,<br />

Ökologie und Umweltschutz sind dem <strong>Unternehmen</strong><br />

sehr wichtig und Bestandteil der täglichen<br />

Arbeit.<br />

21<br />

Landgut Stresow,<br />

Rogos GbR<br />

Branche<br />

Landwirtschaft<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

6 Beschäftigte<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

18,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.956<br />

Einwohnerzahl<br />

109.232<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Landwirtschaft,<br />

Tourismus,<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

K & R Baugesellschaft mbH<br />

Branche<br />

Baugewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

84 Beschäftigte<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

10,5 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.227<br />

Einwohnerzahl<br />

162.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Luftfahrt,<br />

Logistik,<br />

Tourismus<br />

BRANDENBURG<br />

Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung<br />

für Arbeitsuchende im Landkreis Dahme-Spreewald<br />

STÄRKE LDS –<br />

STandortfaktor Ältere im RegionalKErn Landkreis Dahme-Spreewald<br />

»Gerade der Erfahrungsschatz unserer<br />

älteren Mitarbeiter stellt ein wichtiges<br />

Kapital für unser <strong>Unternehmen</strong><br />

dar. Deshalb wollen wir <strong>mit</strong> unseren<br />

Mitarbeitern bis zur Rente zusammenarbeiten.«<br />

Klaus-Dieter Grocholeske, Geschäftsführer der K & R<br />

Baugesellschaft mbH<br />

Klaus Jedro hat über den Beschäftigungspakt STÄRKE LDS eine<br />

Beschäftigung bei der K & R Baugesellschaft mbH gefunden.<br />

22<br />

Jüngere Beschäftigte partizipieren<br />

an der Berufserfahrung Älterer<br />

In dem von klein- und <strong>mit</strong>telständischen<br />

<strong>Unternehmen</strong> und einem starken Nord-Süd-<br />

Gefälle in der Arbeitsmarktstruktur geprägten<br />

Landkreis Dahme-Spreewald ist es dem Beschäftigungspakt<br />

STandortfaktor Ältere im Regional-<br />

KErn Landkreis Dahme-Spreewald - STÄRKE-LDS<br />

durch sehr individuelle Projektansätze und<br />

finanzielle Anreize gelungen, die <strong>Unternehmen</strong><br />

der Region für die Belange der Älteren zu sensibilisieren.<br />

Erfolgreiche Fördermodelle wie der Kombilohn<br />

oder der Förderscheck Ü50, geförderte Qualifizierungen<br />

nach der Arbeitsaufnahme, aber<br />

auch der Ansatz einer speziellen Arbeitsver<strong>mit</strong>tlung<br />

für die Zielgruppe, ermöglichten nachhaltige<br />

Integrationen Älterer in den Arbeitsmarkt.<br />

In der zweijährigen Umsetzungszeit nutzten<br />

1.194 ältere Langzeitarbeitslose die Angebote des<br />

Beschäftigungspaktes. 437 Personen wurden in<br />

den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert.<br />

In der zweiten Programmphase wird der Wirkungskreis<br />

des Paktes um den Landkreis Teltow-<br />

Fläming erweitert. Die Partnerschaft zwischen<br />

den ARGEn begründet sich <strong>mit</strong> den regionalen<br />

Gegebenheiten und der sich verstärkenden<br />

Arbeits- und Fachkräftenachfrage in beiden<br />

Regionen. Mit der Fortführung der erfolgreichen<br />

Teilprojekte, der Entwicklung neuer, flexibler<br />

Fördermöglichkeiten und dem verstärkten Einsatz<br />

spezieller Arbeitsver<strong>mit</strong>tlerinnen und -ver<strong>mit</strong>tler<br />

sollen die Beschäftigungschancen Älterer<br />

verbessert werden.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> K&R Baugesellschaft mbH<br />

ist seit 17 Jahren erfolgreich in der Region tätig.<br />

Die Altersstruktur der Beschäftigten stellt ein<br />

positives Beispiel für altersgemischte Belegschaften<br />

dar. Von den insgesamt 84 Beschäftigten<br />

sind 23 Personen 50 Jahre und älter. Die<br />

Geschäftsführung nennt die Berufserfahrung<br />

und Einsatzbereitschaft als besondere Vorzüge<br />

der Beschäftigten über 50 Jahre und hebt die<br />

guten Erfahrungen <strong>mit</strong> älteren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern hervor. Die jüngeren Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer profitieren von<br />

der Berufserfahrung der Älteren. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

hat im Jahr <strong>2007</strong> zwei ältere Langzeitarbeitslose<br />

eingestellt.


»Ausschlaggebend für die Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> dem Beschäftigungspakt waren der<br />

Eingliederungszuschuss für Ältere, ein persönlicher<br />

Ansprechpartner und die unbürokratische<br />

Hilfe durch den Pakt <strong>50plus</strong>.«<br />

Uve Gliemann, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Mühlberg<br />

e. G.<br />

Geschäftsführer Uve Gliemann schätzt den ausgeprägten<br />

Erfahrungsschatz älterer Beschäftigter, der in einem landwirtschaftlichen<br />

<strong>Unternehmen</strong> von großem Vorteil ist.<br />

BRANDENBURG<br />

Jobcenter Elbe-Elster<br />

Beschäftigungspakt <strong>50plus</strong><br />

in der Region Elbe-Elster<br />

Generationen gehen gemeinsam<br />

– die Agrargenossenschaft Mühlberg e.G. zeigt wie<br />

Kennzeichnend für den Beschäftigungspakt<br />

<strong>50plus</strong> in der Region Elbe-Elster ist der aus dem<br />

Pakt heraus entstandene Verein Generationen<br />

gehen gemeinsam G3. Er begründet eine enge<br />

und verbindliche Partnerschaft von unterschiedlichen<br />

Arbeitsmarktakteuren, die gemeinsam<br />

sechs Teilprojekte umsetzen. Diese Kooperation<br />

ist Grundlage für die Integrationserfolge bei<br />

älteren Arbeitsuchenden.<br />

Bisher wurden insgesamt 1.068 ältere<br />

Langzeitarbeitslose aus der Region aktiviert<br />

und 253 von ihnen (davon 90 Frauen) in eine<br />

sozialversicherungspflichtige Beschäftigung<br />

ver<strong>mit</strong>telt. Neben der intermediären Rolle<br />

des Vereins besteht eine Hauptaufgabe in der<br />

intensiven Aktivierung von älteren Langzeitarbeitslosen<br />

in der Region. Das <strong>mit</strong> Zielvereinbarungen<br />

verbundene komplexe Coaching<br />

der Arbeitsuchenden, bei dem u. a. auch der<br />

Lebensweltbezug der Kunden wie auch die individuellen<br />

Aktivierungsfortschritte einbezogen<br />

werden, ist ebenso erfolgreich wie die durch<br />

zusätzliches Mentoring unterstützte Existenzgründungsbegleitung.<br />

Zur Fortführung des Beschäftigungspaktes in<br />

der zweiten Programmphase haben die Akteure<br />

aus der Region Elbe-Elster eine Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> der ARGE SGB II des Landkreises Wittenberg<br />

auf den Weg gebracht. Geplant sind ein intensiver<br />

Austausch zwischen den Arbeitsmarktakteuren<br />

sowie die kooperative Nutzung der Potenziale<br />

in beiden Regionen zur Integration älterer<br />

Langzeitarbeitsloser. Ziel ist die Integration von<br />

210 älteren Langzeitarbeitslosen (davon 30 Existenzgründungen)<br />

pro Jahr innerhalb der zweiten<br />

Programmphase.<br />

Im Ergebnis der zweijährigen Projektumsetzung<br />

im Landkreis Elbe-Elster wurde unter<br />

Berücksichtigung der ländlich geprägten Struktur<br />

der Region das landwirtschaftliche <strong>Unternehmen</strong><br />

Agrargenossenschaft Mühlberg e. G. als<br />

<strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> ausgewählt.<br />

Die Agrargenossenschaft Mühlberg e. G. <strong>mit</strong><br />

insgesamt 120 Beschäftigten hat sieben ältere<br />

Arbeitsuchende aus der Region erfolgreich in<br />

das <strong>Unternehmen</strong> integriert und ihnen wieder<br />

eine berufliche Zukunft in der Region Elbe-Elster<br />

geboten.<br />

23<br />

Agrargenossenschaft<br />

Mühlberg e.G.<br />

Branche<br />

Landwirtschaft,<br />

Tierproduktion<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

120 Beschäftigte<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

18,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.068<br />

Einwohnerzahl<br />

124.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metall- und Elektroindustrie,<br />

Automobilzuliefererindustrie,<br />

Nahrungs<strong>mit</strong>telindustrie<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Markon Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />

mbH<br />

Branche<br />

Grundstücks- und Wohnungswesen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

12 Beschäftigte<br />

www.<br />

markon-bau.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

14,1 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.384<br />

Einwohnerzahl<br />

192.131<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Landwirtschaft,<br />

Logistik,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

BRANDENBURG<br />

Jobcenter Märkisch-Oderland<br />

Regionaler Arbeits-<br />

und Wachstumsfonds<br />

»Wir legen großen Wert auf eine gute<br />

Mischung aus Jung und Alt. Dies trägt<br />

zu einem guten Arbeitsklima bei,<br />

fördert den Austausch von Erfahrungen<br />

und gewährleistet Kontinuität in der<br />

Entwicklung.«<br />

Wilfried Marschner, Geschäftsführer der Markon Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />

mbH<br />

Der Erfahrungstransfer zwischen Jung und Alt ist bei der<br />

Markon Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH wichtig für<br />

die Sicherung von Kompetenz und Know-how.<br />

24<br />

Die Mischung macht’s – Jüngere lernen von Älteren<br />

Mit dem Investitionszuschuss bei Arbeitsplatzbeschaffung,<br />

dem Existenzgründungszuschuss,<br />

dem Coaching- und Qualifizierungsfonds, der<br />

Existenzgründerwerkstatt Re-Aktiv 50+ und<br />

dem Lohnkostenzuschuss 50+ werden durch<br />

den Regionalen Arbeits- und Wachstumsfonds<br />

Märkisch-Oderland zielführende Förderinstrumente<br />

entwickelt und umgesetzt.<br />

In der ersten Programmphase wurden<br />

342 ältere Arbeitsuchende aktiviert, davon<br />

324 Personen erfolgreich in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt integriert. 42 ältere ALG II-Bezieher<br />

haben eine eigene Existenz gegründet. In<br />

Folge der Paktaktivitäten hat sich ein Netzwerk<br />

zwischen den geförderten <strong>Unternehmen</strong> und<br />

Existenzgründerinnen und Existenzgründern<br />

ent wickelt, das zur weiteren wirtschaftlichen<br />

Belebung der Region beiträgt.<br />

In der zweiten Programmphase werden<br />

gemeinsam <strong>mit</strong> dem neuen Paktpartner ARGE<br />

der Stadt Frankfurt (Oder) bewährte Förderinstrumente<br />

weitergeführt bzw. modifiziert. Der<br />

Schwerpunkt liegt auch künftig in der gezielten<br />

Entfaltung beschäftigungswirksamer Aktivitäten<br />

in den Wachstumsbranchen Tourismus, Ernährung,<br />

Landwirtschaft, Gesundheit und Senioren<br />

sowie im Dienstleistungsgewerbe und der Solarbranche.<br />

Die zwei beschäftigungspolitisch wichtigen<br />

Zielgruppen, die älteren Arbeitsuchenden<br />

sowie die kleinen und <strong>mit</strong>telständischen <strong>Unternehmen</strong>,<br />

werden auch weiterhin unterstützt. In<br />

Ergänzung der bisher durchgeführten Maßnahmen<br />

werden künftig zusätzlich ein Bewerbungs-<br />

und Teilnehmenden-Coaching sowie eine Aktivierungsprämie<br />

angeboten.<br />

Die Markon Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />

mbH wurde durch den Regionalen<br />

Arbeits- und Wachstumsfonds als <strong>Unternehmen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> ausgewählt, weil bei einer Beschäftigtenzahl<br />

von zwölf Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmern innerhalb der Beschäftigungsinitiative<br />

<strong>50plus</strong> drei neue nachhaltige Arbeitsplätze<br />

für ältere Langzeitarbeitslose geschaffen<br />

wurden. Da<strong>mit</strong> besteht die Belegschaft zur Hälfte<br />

aus älteren Beschäftigten über 50 Jahre, die ihre<br />

Erfahrungen an die jüngeren Berufskolleginnen<br />

und -kollegen im <strong>Unternehmen</strong> weitergeben.


»Innerhalb des Beschäftigungspaktes<br />

werden die neuen Mitarbeiter betriebsspezifisch<br />

qualifiziert und intensiv<br />

gecoacht. Dadurch haben wir passgenaue<br />

Arbeitskräfte <strong>mit</strong> sozialer Kompetenz<br />

zur Verfügung.«<br />

Thomas Kanig, Geschäftsführer der FK Solartechnik GmbH<br />

In der Fertigung: Valeri Datzkov, eingestellter Projektteilnehmer,<br />

Thomas Kanig, Geschäftsführer der FK Solartechnik GmbH und<br />

Hartmut Weise, eingestellter Projektteilnehmer (v.l.n.r.)<br />

Nutzung des Fachwissens und<br />

der Arbeitserfahrung der Älteren<br />

Der Beschäftigungspakt ALTERnativen des<br />

Job Centers Oberspreewald-Lausitz setzt <strong>mit</strong><br />

einer beim Landkreis angesiedelten Koordinierungsstelle<br />

und Akteuren der Arbeits- und<br />

Beschäftigungsförderung vier Teilprojekte für<br />

ältere Langzeitarbeitslose um. Das ursprüngliche<br />

Ziel, 920 Personen zu aktivieren und 135 in den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren, wurde<br />

<strong>mit</strong> bisher über 1.179 aktivierten und 441 integrierten<br />

Personen weit übertroffen.<br />

Einerseits erfolgt eine intensive Akquisition<br />

von <strong>Unternehmen</strong> und deren Sensibilisierung<br />

für die Situation älterer Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer. Andererseits findet eine gezielte<br />

Aktivierung und passgenaue Qualifizierung der<br />

Arbeitsuchenden statt. Es erfolgt der Einsatz aller<br />

verfügbaren Instrumente sowie eine individuelle<br />

Arbeit <strong>mit</strong> dem Einzelnen.<br />

Der Projektansatz für die zweite Programmphase<br />

ALTERnativen in der Lausitz wurde<br />

gemeinsam <strong>mit</strong> der ARGE des Nachbarkreises<br />

Spree-Neiße erarbeitet. Er sieht die Aktivierung<br />

von 2.340 und die Integration von 663 Arbeit-<br />

BRANDENBURG<br />

Jobcenter Oberspreewald-Lausitz<br />

<strong>Perspektive</strong><strong>50plus</strong> – Beschäftigungspakt<br />

im Landkreis OSL »ALTERnativen«<br />

suchenden innerhalb der nächsten drei Jahre<br />

vor. Zusätzlich zu den bisher schon erfolgreichen<br />

Instrumenten und Strategien, wie Coaching und<br />

Ver<strong>mit</strong>tlung in Praktika, wird verstärkt auf die<br />

Eigeninitiative der Arbeitsuchenden durch den<br />

Einsatz so genannter Förderschecks gesetzt.<br />

Die Auswahl der FK Solartechnik GmbH<br />

zur Auszeichnung als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />

<strong>2007</strong> erfolgte anhand von vier Kriterien<br />

durch die Lenkungsgruppe des Paktes. Danach<br />

zeichnet sich das <strong>Unternehmen</strong> durch die Nutzung<br />

des Fachwissens und der Arbeitserfahrung<br />

der Älteren, eine ausgewogene Altersstruktur,<br />

gute Qualifizierungsmöglichkeiten für Ältere<br />

und einen Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit<br />

durch hohe Arbeitszeitflexibilität aus.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong>, das im November <strong>2007</strong><br />

sein zehnjähriges Firmenjubiläum beging,<br />

arbeitet eng <strong>mit</strong> dem Beschäftigungspakt<br />

zu sammen. Bisher erhielten in dem flexiblen,<br />

engagierten und altersgemischten Team vier<br />

Personen einen Arbeitsvertrag, zwei davon<br />

unbefristet.<br />

25<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

ALTERnativen<br />

FK Solartechnik GmbH<br />

Branche<br />

Solartechnik<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

16 Beschäftigte<br />

www.<br />

fksolar.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

18,2 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.224<br />

Einwohnerzahl<br />

129.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metall- und Elektroindustrie,<br />

chemische Industrie,<br />

Baugewerbe


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Volkssolidarität<br />

Brandenburg e.V.<br />

Branche<br />

Soziale Dienstleistungen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

67 Beschäftigte<br />

www.<br />

volkssolidaritaet.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

21,1 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.073<br />

Einwohnerzahl<br />

145.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Herstellung von chemischen<br />

Erzeugnissen,<br />

Papiergewerbe,<br />

Landwirtschaft<br />

BRANDENBURG<br />

Landkreis Uckermark<br />

Allianz für die Integration Älterer in der Uckermark<br />

– Brücke der Erfahrung und Kompetenz<br />

»Wenn auch nicht sofort eine Anstellung<br />

möglich ist, so brauchen wir die<br />

Kompetenzen der Älteren auch für das<br />

bürgerschaftliche Engagement in unseren<br />

strukturschwachen ländlichen Regionen.«<br />

Bärbel Glogau, Leiterin Geschäftsstelle Angermünde der<br />

Volkssolidarität Brandenburg e.V.<br />

Die altersgemischte Belegschaft der Volkssolidarität Brandenburg<br />

e.V. vereint berufliche Kompetenz <strong>mit</strong> Lebenserfahrung.<br />

26<br />

In der Uckermark engagieren sich <strong>Unternehmen</strong><br />

für die Integration Älterer<br />

Mit neuen, regional angepassten Konzepten<br />

setzt der Beschäftigungspakt Uckermark auf<br />

alternative Wege zur Integration Älterer in<br />

Arbeit und Gesellschaft. Im Beschäftigungspakt<br />

arbeiten Bildungsträger, Beschäftigungsgesellschaften,<br />

Vereine und Kommunen eng <strong>mit</strong><br />

<strong>Unternehmen</strong> und deren Interessenvertretungen<br />

zusammen. Die Arbeitsschwerpunkte und<br />

Handlungsfelder orientieren sich an den Potenzialen<br />

der Älteren, am gegenwärtigen und zu<br />

erwartenden wirtschaftlichen Bedarf sowie an<br />

den kommunalen und regionalen Entwicklungsperspektiven.<br />

Ein wichtiges quantifizierbares Ergebnis der<br />

Arbeit des Paktes spiegelt die Integrationszahl<br />

wider: 144 Ältere wurden in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt integriert. Darüber hinaus wurden<br />

330 Personen in unterschiedlichen Projekten<br />

aktiviert, bis Jahresende <strong>2007</strong> wird sich diese Zahl<br />

um weitere 150 Personen erhöhen. Das Ergebnis<br />

basiert vor allem auf den engen Kontakten zu<br />

den <strong>Unternehmen</strong>, Kammern und Verbänden.<br />

Die Volkssolidarität Uckermark steht stellvertretend<br />

für die <strong>Unternehmen</strong>, die sich von Beginn<br />

an im Pakt engagiert und eine alter(n)sgerechte<br />

Arbeitsplatzgestaltung realisiert haben.<br />

Fragt man nach den qualitativen Wirkungen<br />

des Paktes, so sind es erste Veränderungen im<br />

Bewusstsein der Beteiligten selbst und im Denken<br />

der <strong>Unternehmen</strong>. Eine wichtige Rolle spielt die<br />

Korrektur von Altersbildern. Deshalb zählt zu den<br />

bedeutsamsten Ergebnissen der Paktarbeit eine<br />

gelungene Sensibilisierung von <strong>Unternehmen</strong>,<br />

Vereinen und Verbänden und der Verwaltungen<br />

auf breiter Ebene für das Thema Integration<br />

Älterer in Arbeit und Gesellschaft.<br />

Mit der Paktarbeit sind regionale Strukturen<br />

gefestigt und neu entstanden. Sie sorgen dafür,<br />

dass die „Brücken zu den <strong>Unternehmen</strong>“ stabiler<br />

werden, Arbeitsuchende eigene „zukunftsfähige<br />

Brücken“ für Erwerbsarbeit oder Nebenerwerb<br />

aufbauen und „Brücken zu neuen Handlungsfeldern“<br />

für Beschäftigung entstanden sind. In<br />

Zukunft wird die ARGE Mecklenburg-Strelitz<br />

neuer programmgebietsübergreifender Partner<br />

im Pakt.


Ȁltere Arbeitnehmer sind hoch<br />

motiviert, zeigen eine deutlich spürbare<br />

Zuverlässigkeit, was Arbeitsqualität<br />

und auch Arbeitsumfeld betrifft. Sie haben<br />

kaum Fehlzeiten und sind bei Kunden<br />

sehr gefragt.«<br />

Stefan Redetzky, Niederlassungsleiter der ASIB<br />

Wasserberg e.K. in Berlin<br />

Stefan Redetzky, Niederlassungsleiter der ASIB Wasserberg e.K.<br />

in Berlin, im Gespräch <strong>mit</strong> Kunden<br />

BERLIN<br />

JobCenter Neukölln<br />

BÄN.AG – Beschäftigung für Ältere aus Neukölln<br />

– Aktionsgemeinschaft<br />

Berlin Neukölln: Integration von Älteren<br />

durch intensive Betreuung<br />

In der BÄN.AG wurden 2.500 ältere Langzeitarbeitslose<br />

aktiviert und an den Arbeitsmarkt<br />

herangeführt. In den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

konnten 257 Kunden integriert werden. Zugleich<br />

ist es gelungen, Berliner <strong>Unternehmen</strong> für die<br />

Zielgruppe zu sensibilisieren und die Einstellungsbereitschaft<br />

gegenüber Älteren zu fördern.<br />

Als Schlüssel zum Erfolg erweisen sich ein<br />

gewachsenes Netzwerk, eine Projektstruktur<br />

<strong>mit</strong> aufeinander abgestimmten Teilprojekten<br />

sowie die Fortentwicklung der Ansätze. Eine<br />

hohe Betreuungsdichte sorgt für eine kontinuierliche<br />

Beratung und die da<strong>mit</strong> verbundene<br />

Verbindlichkeit in der Aktivierung. Der Einsatz<br />

von geschultem Personal, das zumeist aus der<br />

Zielgruppe stammt, sichert eine vertrauensvolle<br />

Beziehung zum Kunden und ermöglicht so<br />

eine strukturierte Betreuung und aufeinander<br />

aufbauende Aktivitäten: individuelle Beratung<br />

– Bewerbungscoaching – passgenaue Qualifizierung<br />

– Arbeitserprobung – assistierte Bewerbung<br />

und Ver<strong>mit</strong>tlung. Angesichts der schwierigen<br />

Arbeitsmarktlage, eines überdurchschnittlich<br />

hohen Anteils an Personen <strong>mit</strong> Migrationshinter-<br />

grund sowie der Komplexität der Ver<strong>mit</strong>tlungshemmnisse<br />

sind Stabilität, Zuverlässigkeit und<br />

Vertrautheit von Strukturen wesentlich.<br />

Das Jobcenter Berlin Neukölln wird das<br />

bewährte Projekt <strong>mit</strong> einer verstärkten Ausrichtung<br />

auf die Ver<strong>mit</strong>tlung in Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> dem Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick in<br />

der zweiten Programmphase weiterführen.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

BÄN.AG konnten viele <strong>Unternehmen</strong> davon überzeugen,<br />

ältere Arbeitsuchende einzustellen. Der<br />

Personaldienstleister ASIB Wasserberg e. K. (Mitglied<br />

des IGZ, Interessensvertretung deutscher<br />

Zeitarbeitsunternehmen) setzt gezielt auf ältere<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weil er deren<br />

Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Erfahrung und<br />

Qualität der Arbeit schätzt und für die Entwicklung<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s nutzen möchte. Jeder<br />

vierte Beschäftigte im <strong>Unternehmen</strong> ist über<br />

50 Jahre alt. Bisher fanden zwei ältere Langzeitarbeitslose<br />

der BÄN.AG über das <strong>Unternehmen</strong><br />

eine neue berufliche <strong>Perspektive</strong>.<br />

27<br />

ASIB Wasserberg e.K.<br />

Branche<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

1.100 Beschäftigte<br />

www.<br />

asib.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

16,4 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.520<br />

Einwohnerzahl<br />

302.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Groß- und Einzelhandel,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

G.S.H. Gebäudeservice und<br />

Versorgungstechnik GmbH<br />

Branche<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

12 Beschäftigte<br />

www.<br />

gsh-berlin.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

13,4 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.994<br />

Einwohnerzahl<br />

353.910<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Handwerk,<br />

Dienstleistungsgewerbe,<br />

Biotechnologie<br />

BERLIN<br />

JobCenter Pankow<br />

Berliner Betriebe nutzen die Kompetenzen Älterer<br />

– Berliner BÄr<br />

»Es war gut, einmal einen ›Blick von außen‹<br />

durch die SeniorConsulter auf das <strong>Unternehmen</strong><br />

werfen zu lassen.«<br />

Matthias Härtl, Geschäftsführer der G.S.H. Gebäudeservice<br />

und Versorgungstechnik GmbH<br />

Die Geschäftsführer der G.S.H. Gebäudeservice und<br />

Versorgungstechnik GmbH Matthias Härtl und Bernd Hauswirt<br />

28<br />

Ein breites Berliner Bündnis wird<br />

zukünftig Ältere in Arbeit bringen<br />

Das Projekt Berliner Betriebe nutzen die<br />

Kompetenzen Älterer – Berliner BÄr zielt auf<br />

die Integration älterer Langzeitarbeitsloser in<br />

den Erwerbsprozess. Darüber hinaus werden<br />

kleine und <strong>mit</strong>tlere Handwerksbetriebe zur<br />

Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit<br />

durch Anpassung an den strukturellen Wandel<br />

der regionalen Wirtschaftstruktur unterstützt.<br />

Dazu wurden 66 SeniorConsulterinnen und<br />

-Consulter zu Technischen Fachwirten ausge<br />

bildet, die bisher <strong>mit</strong> 200 <strong>Unternehmen</strong><br />

zusammengearbeitet haben. Zu den Beratungsschwerpunkten<br />

gehören nahezu alle betriebswirtschaftlichen<br />

Fragen. Ein Großteil der<br />

aus gebildeten Beraterinnen und Berater<br />

mündet in ein Beschäftigungsverhältnis auf<br />

dem allgemeinen Arbeitsmarkt bzw. geht in<br />

die Selbstständigkeit.<br />

Das Projekt wurde um ein „Ver<strong>mit</strong>tlungscoaching“<br />

ergänzt, welches den <strong>Unternehmen</strong><br />

passgenaue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

ver<strong>mit</strong>telt. Dies gelang vor allem durch individuelle<br />

Aktivierung, Motivation und Sozialcoaching<br />

der Kunden, durch bewerberorientierte Ver<strong>mit</strong>t-<br />

lung und die persönliche Begleitung des Kunden.<br />

Insgesamt wurden 178 Arbeitsuchende aktiviert,<br />

davon 79 Personen integriert.<br />

In der zweiten Programmphase wird die<br />

Aktivierung und Ver<strong>mit</strong>tlung von älteren Langzeitarbeitslosen<br />

Schwerpunkt der Arbeit sein.<br />

Die Erfahrungen des „Ver<strong>mit</strong>tlungscoachings“<br />

werden in ein neues Projekt übertragen und<br />

gemeinsam <strong>mit</strong> den neue Partnern, den Job-<br />

Centern aus den Bezirken Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und<br />

Marzahn-Hellersdorf, ab 2008 umgesetzt.<br />

Die G.S.H. Gebäudeservice und Versorgungstechnik<br />

GmbH beschäftigt 12 Personen zwischen<br />

26 und 62 Jahren. Besonders wichtig ist dem<br />

<strong>Unternehmen</strong> die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

für Behinderte. Die beiden Geschäftsführer – 39<br />

und 62 Jahre alt – vertreten zwei Generationen:<br />

Der Jüngere schätzt gerade die Lebenserfahrung<br />

und die beruflichen Kenntnisse des Älteren.<br />

Die SeniorConsulterinnen und -Consulter<br />

er arbeiteten <strong>mit</strong> dem <strong>Unternehmen</strong> ein Marketing-Konzept,<br />

das gegenwärtig umgesetzt wird.


»Auf Grund der positiven Einstellung<br />

und Zuverlässigkeit stellen unsere älteren<br />

Mitarbeiter einen unverzichtbaren Baustein<br />

unserer erfolgreichen Firmenentwicklung<br />

dar.«<br />

Axel Bielig, Geschäftsführer von Taxi - und Kurierdienst Bielig<br />

Geschäftsführer Axel Bielig schätzt die Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />

älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Arbeitsgemeinschaft SGB II des Burgenlandkreises<br />

Lebenswissen für eine starke Region Burgenlandkreis<br />

Im Burgenlandkreis schätzen die <strong>Unternehmen</strong><br />

Erfahrung und Lebenswissen der Älteren<br />

Der Beschäftigungspakt Lebenswissen für<br />

eine starke Region Burgenlandkreis begegnet<br />

sowohl der Beschäftigungslosigkeit Älterer als<br />

auch der demografischen Entwicklung in der<br />

Region Burgenlandkreis. Das Projekt Lebenswissen<br />

hat bisher rund 2.000 älteren Langzeitarbeitslosen<br />

die Möglichkeit geboten, sich im<br />

Rahmen der Findungsphase als integralem Teilprojekt<br />

einem Profiling zu stellen. Auf der Basis<br />

der Ergebnisse gelangen die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer ggf. in die Teilprojekte Ver<strong>mit</strong>tlungszentrum<br />

oder Kompetenzzentrum, wo sie<br />

eine intensivere Betreuung und Aktivierung<br />

erfahren.<br />

Auf der Grundlage einer tiefgründigen<br />

Eingangsanalyse, einem individualisierten<br />

Ver<strong>mit</strong>tlungscoaching, der Erarbeitung realistischer<br />

Integrationsstrategien sowie intensiv<br />

assistierter Bewerbungsaktivitäten werden im<br />

Ver<strong>mit</strong>tlungszentrum Vorurteile der <strong>Unternehmen</strong><br />

gegenüber älteren Bewerberinnen und<br />

Bewerbern abgebaut. Im Rahmen des Kompetenzzentrums<br />

werden Ältere durch entsprechende<br />

Unterstützung und Markterprobung auf<br />

eine eigene Existenzgründung vorbereitet. Im<br />

erfolgreichen, zwei jährigen Verlauf des Gesamtprojektes<br />

wurden 295 ältere Langzeitarbeits lose<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. Darüber<br />

hinaus wurden 722 ältere Arbeitsuchende<br />

für Marktersatzmaßnahmen sowie weitere 285<br />

für Qualifizierungen und Praktika aktiviert.<br />

Das Projekt „Lebenswissen“ soll perspektivisch<br />

in modifizierter Form als „Arbeitsfabrik <strong>50plus</strong>“<br />

weitergeführt werden. Darin werden die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer in simulierten,<br />

betrieblichen Abteilungen aktiver in das Integrationscoaching<br />

eingebunden und als Dienstleister<br />

füreinander tätig. Neue Pakt-Partner<br />

sind der ehemalige Landkreis Weißenfels und<br />

der Eigenbetrieb für Arbeit (Saalekreis).<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> Taxi - und Kurierdienst<br />

Bielig hat einen Beschäftigungsanteil älterer<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von ca.<br />

30 Prozent und nimmt da<strong>mit</strong> eine Vorbildstellung<br />

in der Region ein. Über das Projekt „Lebenswissen“<br />

konnten zwei ältere Langzeitarbeitslose<br />

erfolgreich ins <strong>Unternehmen</strong> integriert werden.<br />

29<br />

ARGE SGB II<br />

Burgenlandkreis<br />

Taxi- und Kurierdienst Bielig<br />

Branche<br />

Landverkehr<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

15 Beschäftigte<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

17,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.267<br />

Einwohnerzahl<br />

204.110<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Nahrungs<strong>mit</strong>telindustrie,<br />

Weinanbau,<br />

Tourismus<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Pflegedienst Wunschick<br />

Branche<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialwesen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

25 Beschäftigte<br />

www.<br />

meine-pflege.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

16,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.086<br />

Einwohnerzahl<br />

236.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Informationstechnologien,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Arbeitsgemeinschaft SGB II Halle GmbH<br />

Jahresringe Halle<br />

»Wichtig für den Pflegedienst sind das<br />

Verantwortungsbewusstsein, die psychische<br />

Belastbarkeit, der Arbeitswille und die<br />

Abgeklärtheit der älteren Beschäftigten.«<br />

Marcel Wunschick, Inhaber Pflegedienst Wunschick<br />

Sigrid Trinks (links) hat über den Beschäftigungspakt Halle eine<br />

Tätigkeit im Bereich Altenpflege und betreutes Wohnen beim<br />

Pflegedienst Wunschick gefunden.<br />

30<br />

Hohe Wertschätzung der sozialen<br />

Qualitäten Älterer im Pflegebereich<br />

Der Beschäftigungspakt Jahresringe Halle<br />

zeichnet sich durch die Etablierung eines<br />

dynamischen Netzwerkes aus, in dem die<br />

Akteure des Paktes, <strong>Unternehmen</strong> – insbesondere<br />

kleine und <strong>mit</strong>tlere <strong>Unternehmen</strong> – und<br />

deren Interessenvertretungsorgane sowie<br />

Persönlichkeiten aus Politik und Verwaltung<br />

zusammen arbeiten. Die zielorientierte Steuerung<br />

des Netzwerkes und die Unterstützung<br />

der Aktivitäten der Teilprojekte erfolgt über eine<br />

zentrale Projektkoordinierung. Wesentlich für<br />

die realisierten Erfolge von 1.069 Aktivierungen<br />

und 574 Integrationen sind zudem die neue<br />

Mischung aus fall- und arbeitsplatzbezogenen<br />

Aktivierungs- und Integrationsstrategien, neue<br />

Formen und Instrumente der Arbeitgeberförderung<br />

sowie eine effiziente Öffentlichkeitsarbeit.<br />

In der zweiten Programmphase wird<br />

der Beschäftigungspakt seine Aktivitäten<br />

gemeinsam <strong>mit</strong> der ARGE Bitterfeld und der<br />

Agentur für Arbeit Halle SGB II Saalkreis<br />

fort setzen. Vorgesehen ist ein ganzheitlicher<br />

Betreuungsansatz, die verstärkte Integration<br />

durch teilprojektübergreifende Profilings<br />

sowie eine stärkere Einbindung von Entscheidungsträgern.<br />

Als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> hat der<br />

Beschäftigungspakt den Pflegedienst Wunschick<br />

ausgewählt. Das 2004 gegründete <strong>Unternehmen</strong><br />

bietet umfangreiche Dienstleistungen hinsichtlich<br />

Beratung, Kranken- und Altenpflege, hauswirtschaftlicher<br />

Versorgung und des betreuten<br />

Wohnens an. Als Alternative zum Pflegeheim<br />

wird <strong>mit</strong> dem Auf- und Ausbau der Wohnanlage<br />

„Vita-Residenz“ eine zeitgemäße Form des<br />

betreuten Wohnens <strong>mit</strong> differenzierten Wohnformen<br />

geschaffen.<br />

Der Pflegedienst Wunschick beschäftigt<br />

insgesamt 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

acht davon sind 50 Jahre und älter. Mit der Einstellung<br />

von sechs Personen aus dem Beschäftigungspakt<br />

Jahresringe Halle hat der Inhaber,<br />

Herr Wunschick, bewusst einen wichtigen Beitrag<br />

zur Wiedereingliederung älterer Langzeitarbeitsloser<br />

geleistet. Er schätzt ihre fachlichen<br />

Qualitäten und insbesondere ihre hohen sozialen<br />

Kompetenzen für diesen <strong>Unternehmen</strong>sbereich.


»Die Sozialkompetenz älterer Arbeitnehmer<br />

hat Vorbildwirkung für jüngere<br />

Beschäftigte, Auszubildende und Zivildienstleistende<br />

des Hauses. Es wird ein intensiver<br />

Erfahrungsaustausch möglich.«<br />

Undine Handschke, Einrichtungsleiterin im<br />

Johanniter-Haus Mansfeld<br />

Mitarbeiterin im Johanniter-Haus Mansfeld – Insbesondere<br />

ältere Beschäftigte haben die nötige Umsicht im Umgang <strong>mit</strong><br />

hilfe bedürftigen Menschen.<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Arbeitsgemeinschaft SGB II Mansfelder Land<br />

Alter hat Zukunft<br />

Dem demografischen Wandel begegnen<br />

– in der Zukunftswerkstatt <strong>50plus</strong><br />

Alter hat Zukunft(AhZ) hat sich die Aufgabe<br />

gestellt, ein Netzwerk für die Belange des demografischen<br />

Wandels im Kontext von aktivem<br />

Alter(n), Stärkung der Seniorenwirtschaft und<br />

Arbeitsmarktintegration Älterer zu bilden. Die<br />

entscheidende Erkenntnis des Paktes ist es, dass<br />

demografischer Wandel ein äußerst vielschichtiges<br />

Thema darstellt, das nur in dieser Komplexität<br />

bewältigt werden kann. Die Verbindung von<br />

effektiver Ver<strong>mit</strong>tlung und kontinuierlicher und<br />

thematisch vielfältiger Netzwerkarbeit ist die<br />

entscheidende Voraussetzung für Erfolg.<br />

Auf diesem Wege wurden bisher 453 Ältere<br />

aktiviert und 136 Personen in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt integriert. Als besonders erfolgreich<br />

erweist sich die nachträglich installierte<br />

Zukunftswerkstatt <strong>50plus</strong>. Dieser Ansatz zur<br />

Integration älterer Langzeitarbeitsloser wird in<br />

Kooperation <strong>mit</strong> den ARGEn Sangerhausen und<br />

Quedlinburg in der zweiten Programmphase auf<br />

weitere Regionen übertragen.<br />

Wesentliche Aspekte des Erfolges sind neben<br />

einer offenen Haltung zur Einstellung Älterer im<br />

<strong>Unternehmen</strong> auch bewusste Anstrengungen zur<br />

Bewältigung des demografischen Wandels.<br />

Ein <strong>Unternehmen</strong>, das in diesem Sinne<br />

<strong>Weitblick</strong> beweist, ist das Johanniterhaus in<br />

Mansfeld. Diese Einrichtung zur stationären und<br />

ambulanten Betreuung Älterer versteht es, <strong>mit</strong><br />

einer ganzheitlichen, auf die Region gerichteten<br />

Herangehensweise, übergreifende Angebote<br />

zu schaffen. Sowohl die bewusste Auswahl der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – u. a. in einer<br />

guten Mischung von Jung und Alt – als auch die<br />

intensive Vernetzung der Einrichtung und ihrer<br />

Bewohnerinnen und Bewohner <strong>mit</strong> der Region<br />

ist der Kern des Erfolgskonzepts. Dies wird auch<br />

durch die Einbindung des Ehrenamtes – für das<br />

AhZ ein bewährtes Instrument zur Aktivierung<br />

von älteren Arbeitsuchenden – deutlich. Hier<br />

wird der Kontakt <strong>mit</strong> Menschen aus dem Ort ver<strong>mit</strong>telt,<br />

das Gemeinschaftsgefühl gefördert und<br />

gleichzeitig der Region die Verantwortung für<br />

die Älteren stets vor Augen geführt.<br />

31<br />

Johanniter-Haus Mansfeld,<br />

ein Betriebsteil der EPSG<br />

GmbH<br />

Branche<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialwesen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

29 Beschäftigte<br />

www.<br />

johanniter.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

18,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.637<br />

Einwohnerzahl<br />

160.149<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Holzverarbeitung,<br />

Metallbau,<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

NOVAL Industriearmaturen<br />

GmbH<br />

Branche<br />

Herstellung von Metallerzeugnissen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

21 Beschäftigte<br />

www.<br />

noval.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

15,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.217<br />

Einwohnerzahl<br />

229.691<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau,<br />

Ernährungswirtschaft,<br />

regenerative Energien<br />

SACHSEN ANHALT<br />

Jobcenter-Arbeitsgemeinschaft Magdeburg GmbH<br />

Kompetenz und Erfahrung für die Region<br />

»Wir fanden die passgenaue Vorauswahl<br />

der Praktikanten durch den Bildungsträger<br />

sinnvoll und nutzten die Phasen der<br />

Praktika zur intensiven Einarbeitung am<br />

zukünftigen Arbeitsplatz.«<br />

Michael Böttger, geschäftsführender Gesellschafter der<br />

NOVAL Industriearmaturen GmbH<br />

Martin Perrin, Geschäftsführer, Michael Böttger, Ingenieur im<br />

<strong>Unternehmen</strong> und Olaf Berg, CNC-Dreher im <strong>Unternehmen</strong><br />

32<br />

Ein <strong>Unternehmen</strong> stützt<br />

sich auf die Erfahrung Älterer<br />

Im Rahmen des Bundesprogramms setzt<br />

die ARGE Magdeburg in Kooperation <strong>mit</strong><br />

dem Technologie- und Berufsbildungszentrum<br />

und der Handwerkskammer Magdeburg den<br />

aus zwei Teilprojekten bestehenden Beschäftigungspakt<br />

Kompetenz und Erfahrung für<br />

die Region um. Ziel ist es, die Wirtschaft für<br />

das Beschäftigungspotenzial älterer Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeiternehmer zu sensi -<br />

bi li sieren, um ältere Langzeitarbeitslose in<br />

sozial versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse<br />

zu ver<strong>mit</strong>teln. Bisher wurden<br />

1.816 Ältere aktiviert, von denen 192 in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt ver<strong>mit</strong>telt wurden.<br />

Als besonders integrationsfördernd<br />

erwiesen sich in Magdeburg sowohl gestufte<br />

Praktika als auch in enger Partnerschaft <strong>mit</strong><br />

den Hochschulen organisierte Entwicklungsbeschäftigungen.<br />

Diese bewährten Ansätze,<br />

erweitert um eine intensivere zielgerichtete<br />

Vorbereitungsphase, sollen gemeinsam <strong>mit</strong><br />

dem Job-Center ARGE Bördekreis in der zweiten<br />

Programmphase umgesetzt und weiterentwickelt<br />

werden.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> NOVAL Industriearmaturen<br />

GmbH ging aus dem Armaturenbau des ehemaligen<br />

MAW Magdeburg im Jahre 1990 als eine<br />

der ersten Neugründungen nach der politischen<br />

Wende hervor. Kerngeschäft ist die europaweit<br />

bedarfsgerechte Herstellung und Montage von<br />

kompletten Industriearmaturen für den Chemie-<br />

und Anlagen- wie den Kraftwerksbau und<br />

Raffinerien. Eine entsprechende Zertifizierung<br />

ermöglicht die Fertigung im eigenen Hause<br />

sowie die Komplettierung der Armaturen <strong>mit</strong><br />

Sicherheits- und Stelleinheiten für hohe Drücke<br />

und alle Medien. Dazu stützt sich das <strong>Unternehmen</strong><br />

vor allem auf die Erfahrungen älterer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was in einer<br />

Beschäftigungsquote von über 60 Prozent älterer<br />

Beschäftigter zum Ausdruck kommt.<br />

Im Rahmen des Bundesprogramms ermöglichte<br />

das <strong>Unternehmen</strong> sieben älteren Langzeitarbeitslosen<br />

ein Praktikum in den Bereichen<br />

Lager, Fertigung und Einkauf/Vertrieb, von<br />

denen bis heute zwei Ingenieure und zwei ältere<br />

Arbeitsuchende in der Produktion unbefristet<br />

übernommen wurden.


»Durch eine gute Altersdurchmischung<br />

können wir jüngeren Mitarbeitern<br />

<strong>mit</strong> kleinen Kindern bei Spätdiensten<br />

entgegenkommen. Wir schätzen<br />

daher die Flexibilität unserer lebenserfahrenen<br />

Mitarbeiter.«<br />

Hans-Peter Haase, Geschäftsführer der Lebenshilfe<br />

ALTMARK - WEST gGmbH<br />

Hans-Peter Haase, Geschäftsführer der Lebenshilfe<br />

ALTMARK-WEST gGmbH<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Arbeitsgemeinschaft SGB II im Landkreis Stendal<br />

Netzwerk-Altmark-50++<br />

Die Flexibilität lebenserfahrener Menschen<br />

– ein Vorteil für das gesamte <strong>Unternehmen</strong><br />

In der ehemals landwirtschaftlich geprägten<br />

Region liegt die Arbeitslosigkeit bei den über<br />

50-Jährigen deutlich über 20 Prozent. Zur<br />

anspruchsvollen Zielstellung des Beschäftigungspaktes<br />

Netzwerk – Altmark 50++ gehört<br />

die Integration älterer Langzeitarbeitsloser <strong>mit</strong><br />

geringen Qualifikationen. Hierbei kommen<br />

Bewerbungstrainings, Profilings sowie Praktika<br />

zum Einsatz. In der bisherigen Umsetzung erwies<br />

sich insbesondere die Kombination aus Coaching<br />

und Praktikum als hilfreicher Ansatz, Projektteilnehmende<br />

nach langen Jahren der Arbeitslosigkeit<br />

in eine sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung zu ver<strong>mit</strong>teln.<br />

Dieser Ansatz soll auch in der zweiten Programmphase<br />

unter Beteiligung der Partnerregion<br />

Halberstadt fortgesetzt werden. Mit<br />

94 Integrationen bei 500 aktivierten älteren<br />

Langzeitarbeitslosen im Gesamtgebiet des Netzwerkes<br />

wurden in der ersten Programmphase<br />

20 Prozent aller Projektteilnehmenden in den<br />

ersten Arbeitsmarkt ver<strong>mit</strong>telt. Es gehört zu den<br />

eindrucksvollen Erfolgen des Projektes, dass<br />

<strong>Unternehmen</strong> dabei immer wieder mehrere<br />

ältere Langzeitarbeitslose eingestellt haben,<br />

weil sie von den da<strong>mit</strong> verbundenen Vorteilen<br />

überzeugt sind. Dies ist umso bemerkenswerter,<br />

als in der Region vorwiegend klein- und <strong>mit</strong>telständische<br />

<strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> geringer Personalfluktuation<br />

angesiedelt sind.<br />

Die als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong><br />

prämierte Lebenshilfe ALTMARK - WEST gGmbH<br />

hat während der gesamten Projektlaufzeit<br />

ins gesamt drei ältere Langzeitarbeitslose eingestellt.<br />

Gerade dieses <strong>Unternehmen</strong> schätzt<br />

die Mitarbeit Älterer und bereitet diese sehr<br />

sorgfältig auf zukünftige Aufgaben vor. Dabei<br />

werden die Gelassenheit der älteren Beschäftigten<br />

sowie die Bereitschaft zur Arbeit in den<br />

Nach<strong>mit</strong>tags- und Abendstunden besonders<br />

geschätzt. Darüber hinaus werden die Projektteilnehmenden,<br />

die nicht von der Lebenshilfe<br />

gGmbH übernommen werden, durch entsprechende<br />

Beurteilungen und Empfehlungen bei<br />

der weiteren Arbeitsuche unterstützt.<br />

33<br />

Lebenshilfe ALTMARK-WEST<br />

gGmbH<br />

Branche<br />

Soziale Dienstleistungen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

205 Beschäftigte<br />

www.<br />

lebenshilfe-altmark-west.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

16,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.996<br />

Einwohnerzahl<br />

225.812<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Landwirtschaft,<br />

Ernährungsindustrie,<br />

Automobilzuliefererindustrie<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

BZ Holzbau GmbH<br />

Branche<br />

Baugewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

8 Beschäftigte<br />

www.<br />

bzholzbau.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

10,4 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

708<br />

Einwohnerzahl<br />

102.441<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

metallverarbeitende Industrie,<br />

Optik,<br />

Medizintechnik<br />

THÜRINGEN<br />

Stadt Jena – jenarbeit –<br />

COOP[+]<br />

Ȁltere Arbeitnehmer bringen viel<br />

Erfahrung <strong>mit</strong>. Sie integrieren sich<br />

problemlos im Team und agieren sicher<br />

in neuen Arbeitssituationen. Sie haben<br />

einen sehr respektvollen Umgang <strong>mit</strong><br />

unseren Kunden.«<br />

Hans-Jürgen Bräunin, geschäftsführender Gesellschafter der<br />

BZ Holzbau GmbH<br />

Für das <strong>Unternehmen</strong> BZ Holzbau GmbH ist das Arbeiten in einer<br />

altersgemischten Belegschaft wichtig.<br />

34<br />

Firmenentwicklung durch die Nutzung<br />

der beruflichen Erfahrung Älterer<br />

Dem Beschäftigungspakt COOP[+] ist es<br />

gelungen, durch gezielte individuelle Maßnahmen<br />

und persönliche Kontakte vor allem zu<br />

klein- und <strong>mit</strong>telständischen <strong>Unternehmen</strong> im<br />

Handwerks- und Dienstleistungsbereich über<br />

200 ältere Langzeitarbeitslose in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt zu integrieren. Insgesamt<br />

wurden 970 Personen der Zielgruppe aktiviert.<br />

Als wesentliche Erfolgsfaktoren haben sich<br />

der individuelle Ansatz der Aktivierungs- und<br />

Integrationsstrategie – beginnend beim individuellen<br />

Coaching über arbeitsplatzorientierte<br />

Qualifizierungen bis hin zum Coaching noch<br />

nach der Einstellung – sowie die Absolvierung<br />

von Praktika erwiesen. Bei Bedarf erfolgen auch<br />

Beratungsgespräche <strong>mit</strong> den Arbeitgebern sowie<br />

eine finanzielle Unterstützung für Arbeitgeber<br />

während der Einarbeitungsphase.<br />

Die gewonnenen Erfahrungen werden in<br />

modifizierter Form in die zweite Programmphase<br />

einfließen und gemeinsam <strong>mit</strong> den neuen Partnerregionen<br />

Saale-Holzland-Kreis und Saalfeld-<br />

Rudolstadt umgesetzt. Dabei kann Jena auf ein in<br />

der ersten Programmphase aufgebautes stabiles<br />

Netzwerk an <strong>Unternehmen</strong> und politischen Entscheidungsträgern<br />

zurückgreifen. Die regionale<br />

Ausdehnung erweitert dieses Netzwerk im Sinne<br />

der Integration von älteren Langzeitarbeitslosen.<br />

Das vom Beschäftigungspakt COOP[+] ausgewählte<br />

<strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong>, die<br />

BZ Holzbau GmbH, ist ein <strong>Unternehmen</strong> dieses<br />

Netzwerkes. Der 1993 gegründete Handwerksbetrieb<br />

bietet verschiedene Dienstleistungen<br />

im Baubereich wie Tischler-, Maurer-, Betonbauer-,<br />

Fliesenleger- und Trockenbauarbeiten<br />

sowie Brandschutzmaßnahmen an. Dabei setzt<br />

das <strong>Unternehmen</strong> auf die Erfahrungen älterer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Von den<br />

insgesamt acht Beschäftigten sind vier über 50<br />

Jahre. Zudem zeichnet sich der Handwerksbetrieb<br />

durch eine permanente marktorientierte<br />

Qualifizierung der Beschäftigten aus. Ausschlaggebend<br />

für die Nominierung des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

ist die Anzahl von drei Neueinstellungen aus dem<br />

Beschäftigungspakt COOP[+].


»Wir können und wollen nicht auf die<br />

Erfahrungswerte älterer Mitarbeiter verzichten.<br />

Ältere sind hundertprozentig<br />

zuverlässig und verantwortungsvoll in der<br />

Erledigung ihrer Arbeitsaufgaben.«<br />

Britta Ronnenberg, Geschäftsführerin der Klostergut<br />

Mostobst GmbH<br />

Erhard Schlennstedt wurde als Maurer bei der Klostergut Mostobst<br />

GmbH, einem Tochterunternehmen der Raiffeisen Agil Leese<br />

eG, über den Beschäftigungspakt im Kyffhäuserkreis eingestellt.<br />

THÜRINGEN<br />

Arbeitsgemeinschaft für Arbeitsuchende<br />

des Kyffhäuserkreises<br />

Neue Chancen für Ältere<br />

im Kyffhäuserkreis<br />

Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit<br />

– wesentliche Werte älterer Beschäftigter<br />

Der Beschäftigungspakt Neue Chancen für<br />

Ältere im Kyffhäuserkreis zeichnet sich durch<br />

eine intensive Netzwerkarbeit aus. Die Aktivitäten<br />

des Beirates und die kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit<br />

haben zu einer nachhaltigen<br />

Sensibilisierung für die Beschäftigung Älterer<br />

in der Region beigetragen. Bei der <strong>Unternehmen</strong>sakquise<br />

erwies sich die direkte Ansprache<br />

durch qualifiziertes Personal als besonders<br />

erfolgreich. Die <strong>Unternehmen</strong> wurden insbesondere<br />

zu Einstellungsmöglichkeiten und finanziellen<br />

Eingliederungshilfen beraten.<br />

Darüber hinaus sind in der Zusammen -<br />

arbeit verschiedener Träger, die ältere Langzeitarbeitslose<br />

auf den Weg in den Arbeitsmarkt<br />

begleiten, nachhaltige Strukturen gewachsen.<br />

Hier bewährte sich insbesondere die langfristige<br />

Begleitung der Älteren. In der zweijährigen<br />

Umsetzungszeit des Projektes erfolgte die Aktivierung<br />

von 1.120 langzeitarbeitslosen Älteren.<br />

Die sich anschließende intensive Coaching-<br />

und Ver<strong>mit</strong>tlungstätigkeit ermöglichte es,<br />

277 Ältere in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu<br />

integrieren.<br />

In der zweiten Programmphase werden<br />

die bewährten Ansätze gemeinsam <strong>mit</strong> dem<br />

Grundsicherungsamt des Eichsfeldkreises als<br />

neuem Paktpartner fortgeführt. Ein besonderes<br />

Augenmerk soll auf die arbeitsplatzbezogene<br />

Qualifizierung des Einzelnen gelegt werden,<br />

um den Einstieg in das Arbeitsleben zu erleichtern.<br />

Die Auszeichnung als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>Weitblick</strong> erhielt die Klostergut Mostobst GmbH.<br />

Sie baut Industrieobst an und führt in dem Klostergut<br />

Pflege- und Umbaumaßnahmen durch.<br />

Das soziale Engagement des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

zeigt sich in dem kontinuierlich guten Kontakt<br />

zum Arbeitgeberservice sowie in der Anzahl<br />

der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.<br />

Von den 46 Beschäftigten sind 16 Personen<br />

über 50 Jahre, vier davon sind Frauen. Über den<br />

Beschäftigungspakt erfolgte die Ver<strong>mit</strong>tlung von<br />

drei älteren Langzeitarbeitslosen in ein befristetes<br />

Arbeitsverhältnis. Einer dieser Mitarbeiter<br />

wurde als Maurer für Umbauarbeiten in dem<br />

Klosterhof in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />

übernommen.<br />

35<br />

Klostergut Mostobst GmbH<br />

Branche<br />

Landwirtschaft<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

46 Beschäftigte<br />

www.<br />

moefi.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

16,0 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.451<br />

Einwohnerzahl<br />

87.491<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metall- und Elektroindustrie,<br />

Fahrzeugbau,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Steigenberger Hotel<br />

Thüringer Hof<br />

Branche<br />

Gastgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

69 Beschäftigte<br />

www.<br />

eisenach.steigenberger.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

9,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.264<br />

Einwohnerzahl<br />

491.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metall- und Kunststoffverarbeitung,<br />

Automobilzuliefererindustrie,<br />

Tourismus<br />

THÜRINGEN<br />

Arbeitsgemeinschaften Stadt Eisenach, Landkreis Sonneberg, Landkreis Hildburghausen,<br />

Stadt Suhl, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Wartburgkreis<br />

STABiL – Südwestthüringer Tourismusnetzwerk<br />

für ältere Beschäftigte in Lohn<br />

»Der Erfolg unseres Hauses definiert<br />

sich über Persönlichkeit, Vertrauen<br />

und Erfahrung im Miteinander und<br />

Füreinander von Jung und Alt.«<br />

Dr. Hans-Joachim Hook, Direktor im Steigenberger Hotel<br />

Thüringer Hof in Eisenach<br />

Dr. Hans-Joachim Hook, Geschäftsführer des Steigenberger<br />

Hotel Thüringer Hof schätzt die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem<br />

Beschäftigungspakt Südwestthüringen.<br />

36<br />

Von denen, die auszogen... – AGILe Ältere finden<br />

auf der Wartburg eine neue Beschäftigung<br />

Innerhalb der Region Südwestthüringen<br />

wurden im Beschäftigungspakt STABiL 13<br />

regionale Zentren errichtet, die einerseits<br />

ältere Arbeitsuchende gezielt qualifizieren<br />

und integrieren, andererseits die touristische<br />

Infrastruktur in der Region pflegen und<br />

attraktiver gestalten. Die Verbindung von<br />

praktischer Arbeitserprobung und begleitender<br />

assistierter Ver<strong>mit</strong>tlung erwies sich als ein<br />

sehr wirksames Instrument.<br />

Im Rahmen der Projektlaufzeit wurden 2.450<br />

ältere Langzeit arbeitslose aktiviert, davon nahmen<br />

786 an Qualifizierungen teil. Mit der Bilanz<br />

von knapp 400 Integrationen im Voll-, Teilzeit-<br />

und geringfügigen Bereich wurde die ursprüngliche<br />

Zielsetzung deutlich übertroffen. Zwei<br />

paktinterne Evaluierungen in Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> der Fachhochschule Schmalkalden begleiteten<br />

den Prozess und bewirkten inhaltliche<br />

Modifizierungen. Das Netzwerk, bestehend aus<br />

den sechs beteiligten ARGEn, den fünf Trägergesellschaften,<br />

der GFAW und weiteren Partnern,<br />

setzte erfolgreich die vom Regionalbeirat Südwestthüringen<br />

beschlossenen Aufgaben um.<br />

STABIL wird als AGIL - Aeltere gehen in Lohn<br />

fortgeführt. Das bedeutet, dass die Konzentration<br />

auf den touristischen Bereich zu Gunsten<br />

einer Ausweitung auf alle Wirtschaftsbereiche<br />

verstärkt wird. Das neue Netzwerk wird neben<br />

der ARGE SGB II Ilm-Kreis auch regionale Integrationsfachdienste,<br />

Rententräger, Krankenkassen,<br />

Bildungsträger und Kompetenzagenturen<br />

umfassen. Hier wird neben der regionalen<br />

Ausdehnung auch die Erweiterung der einbezogenen<br />

Partner angestrebt.<br />

Zum regionalen <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />

<strong>2007</strong> wurde das Steigenberger Hotel Thüringer<br />

Hof <strong>mit</strong> sechs erfolgreichen Ver<strong>mit</strong>tlungen auf<br />

Grund seiner guten und langfristigen Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> STABIL ausgewählt. Hervorzuheben<br />

sind die Offenheit und die Einstellung,<br />

die der Hoteldirektor und sein Team hinsichtlich<br />

der Potenziale von älteren Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern vertreten. Deren Nutzung<br />

und Entfaltung sind gewinnbringend sowohl<br />

für das <strong>Unternehmen</strong> als auch für die älteren<br />

Beschäftigten.


»Besonders hat mir die schnelle und<br />

unbürokratische Hilfe bei der Besetzung<br />

offener Stellen gefallen. Die Auswahl der<br />

Bewerber war dabei an den Anforderungen<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s ausgerichtet.«<br />

Ulrich Krumbein, Geschäftsführer der CL<br />

Maschinenbau GmbH<br />

Geschäftsführer Ulrich Krumbein ist <strong>mit</strong> der Arbeitsleistung von<br />

Peter Hermann (52) und Gerd Schumann (52), die er über die<br />

>>Jobwerkstatt ALTERnativ>Jobwerkstatt<br />

ALTERnativ>Jobwerkstatt ALTERnativ> Jobwerkstatt ALTERnativ


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Magnetech GmbH<br />

Branche<br />

Herstellung von<br />

Metallerzeugnissen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

24 Beschäftigte<br />

www.<br />

magnetech.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

15 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.171<br />

Einwohnerzahl<br />

151.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau,<br />

Schienenfahrzeugbau,<br />

Elektrotechnik<br />

SACHSEN<br />

Landkreis Bautzen, Amt für Arbeit und Soziales<br />

Bautzen – Beschäftigungspakt für Ältere in den Regionen<br />

»Die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem Pakt<br />

ermöglicht eine gezielte Integration von<br />

älteren Langzeitarbeitslosen in den<br />

Produktionsprozess. Insbesondere die<br />

Lebenserfahrung als auch die Zuverlässigkeit<br />

der Älteren wird geschätzt.«<br />

Andreas Bascha, Geschäftsführer der Magnetech GmbH<br />

Die Magnetech GmbH zeichnet sich durch eine altersgemischte<br />

Belegschaft aus.<br />

38<br />

Die Magnetech GmbH setzt auf eine altersgemischte<br />

Belegschaft – der Bautzener Pakt hilft dabei!<br />

Das Bautzener-Vier-Stufen-Modell (BVSM) ist<br />

ein Ansatz, ältere Langzeitarbeitslose in den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren. Der<br />

Grundgedanke des Modells besteht darin, dass<br />

ALG-II-Empfänger nach einer Kompetenzbeurteilung<br />

(Stufe 1) über ein sechsmonatiges Einstiegspraktikum<br />

(Stufe 2) für zwölf Monate in einem<br />

sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis,<br />

degressiv bezuschusst, in einem Wirtschaftsunternehmen<br />

eingestellt werden (Stufe 3) und über<br />

eine permanente, intensive Betreuung die Nachhaltigkeit<br />

der Beschäftigung (Stufe 4) angestrebt<br />

wird.<br />

Künftig wird das Bautzener-Vier-Stufen-<br />

Modell gemeinsam <strong>mit</strong> dem Landkreis Kamenz<br />

umgesetzt. Zielsetzung für die neue Partnerschaft<br />

ist es, die Integration von 180 älteren<br />

Arbeitsuchenden über die Laufzeit von drei<br />

Jahren zu sichern.<br />

Der Landkreis Bautzen honoriert das <strong>Unternehmen</strong><br />

Magnetech GmbH (Bischofwerda) für<br />

sein Engagement bei der Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

für Ältere und Langzeitarbeitslose im<br />

Landkreis Bautzen. Das <strong>Unternehmen</strong> zeichnet<br />

sich durch seine aktive Mitarbeit im Unternehmerverbund<br />

und durch die zuverlässige und<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem<br />

Beschäftigungspakt aus. Die Magnetech GmbH<br />

fertigt für verschiedenste Automobilzulieferer<br />

u. a. Lagerköpfe und andere Bauteile aus Magnesiumlegierungen<br />

im Warmkammer-Druckgussverfahren.<br />

Die innerbetriebliche Weiterbildung<br />

für alle Beschäftigten in diesem technologieorientierten<br />

<strong>Unternehmen</strong> ist selbstverständlich<br />

und ein wichtiger Faktor, um im Wettbewerb zu<br />

bestehen.<br />

Seit dem Produktionsbeginn 2002 hat das<br />

<strong>Unternehmen</strong> eine stetige Entwicklung zu<br />

verzeichnen und beschäftigt heute 24 Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer in einer ausgewogenen<br />

Altersstruktur. Das Vertrauen des<br />

Geschäftsführers der Magnetech GmbH in die<br />

Projektteilnehmenden des Paktes hat sich für<br />

beide Seiten ausgezahlt. Bereits drei über 50-Jährige<br />

wurden ungefördert und unbefristet vom<br />

<strong>Unternehmen</strong> übernommen. Eine weitere Teilnehmerin<br />

wurde befristet eingestellt.


»Wir suchten Mitarbeiter, die Erfahrung<br />

im Umgang <strong>mit</strong> Menschen haben und sich<br />

durch eine hohe Sozialkompetenz auszeichnen.<br />

In der Generation <strong>50plus</strong> haben<br />

wir diese wertvollen Mitarbeiter gefunden.«<br />

Prof. Dr. Karsten Güldner, Geschäftsführer der St. Georg<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />

Die St. Georg <strong>Unternehmen</strong>sgruppe ist ein Partner des Leipziger<br />

Beschäftigungspaktes, der bereits elf ältere Arbeitsuchende<br />

einstellte.<br />

SACHSEN<br />

Arbeitsgemeinschaft Leipzig<br />

Ideenwettbewerb Leipzig<br />

Leipzig macht’s vor – neue Beschäftigungsfelder<br />

im Gesundheitswesen<br />

Der Leipziger Beschäftigungspakt besteht<br />

aus den beiden Teilprojekten JobFORMAT <strong>50plus</strong><br />

und OPUS <strong>50plus</strong>. Beiden gemeinsam ist das Ziel,<br />

ältere Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung<br />

zu bringen durch zielgruppengerechte<br />

Ver<strong>mit</strong>tlungskonzepte. Kernidee von JobFORMAT<br />

<strong>50plus</strong> ist der innovative Ver<strong>mit</strong>tlungsansatz<br />

„Einsatz von Experten bzw. Expertenteams“ in<br />

<strong>Unternehmen</strong>, ergänzt durch bedarfsgerechte<br />

Qualifizierungen und intensive Betreuung. Die<br />

bis zu dreimonatige Bearbeitung erfahrungsintensiver<br />

Aufgaben öffnet den Arbeitsuchenden<br />

die Tür ins <strong>Unternehmen</strong>. OPUS <strong>50plus</strong> erreicht<br />

die <strong>Unternehmen</strong> u. a. über die Organisation von<br />

Personalforen. Insbesondere KMU’s nehmen die<br />

Serviceangebote wie gezielte Personalvorauswahl,<br />

progressive Einstellungszuschüsse und<br />

Bildungsgutscheine zur Umsetzung arbeitsplatzbezogener<br />

Qualifizierungen gerne an.<br />

Insgesamt wurden bislang 2.367 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer aktiviert, davon 395<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert.<br />

In der neuen Programmphase werden die erfolgreichen<br />

Ansätze gemeinsam <strong>mit</strong> den neu hinzu-<br />

gekommenen Regionen der ARGE Delitzsch und<br />

der ARGE Leipziger Land umgesetzt und weiter<br />

entwickelt.<br />

Die Wirtschafts- und Logistikgesellschaft<br />

mbH der St. Georg <strong>Unternehmen</strong>sgruppe ist<br />

das <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong>. Sie stellte<br />

über JobFORMAT <strong>50plus</strong> elf Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ein, davon neun im Servicebereich<br />

als Menüdamen der Speisenversorgung.<br />

Integriert in altersgemischte Teams <strong>mit</strong> jungen<br />

Diätassistentinnen übernimmt jede bzw. jeder<br />

Einzelne bei der Menüerfassung die Verantwortung<br />

für 100 Patienten. Die Belegschaft wie die<br />

Patienten profitieren von diesem Modell. Das<br />

Besondere ist, dass der Großteil der eingestellten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ganz<br />

anderen Berufsfeldern kommt. Ein vierwöchiger<br />

Experteneinsatz <strong>mit</strong> eingeschlossener Schulung<br />

ver<strong>mit</strong>telte das notwendige Know-how in dem<br />

neuen Fachgebiet. Wichtiger als einschlägige<br />

Vorkenntnisse waren dem <strong>Unternehmen</strong> Erfahrungen<br />

im Umgang <strong>mit</strong> Menschen, ein hohes<br />

Maß an Empathie und absolute Zuverlässigkeit.<br />

39<br />

St. Georg <strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />

Branche<br />

Gesundheits- und Sozialwesen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

2.850 Beschäftigte<br />

www.<br />

sanktgeorg.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

16,4 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

7.152<br />

Einwohnerzahl<br />

775.398<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Verarbeitendes Gewerbe,<br />

Groß- und Einzelhandel,<br />

Kreditgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Bauerhin - Elektro - Wärme<br />

GmbH<br />

Branche<br />

Metall- und Elektroindustrie<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

194 Beschäftigte<br />

www.<br />

bauerhin-trieb.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

11,8 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.927<br />

Einwohnerzahl<br />

87.246<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau,<br />

Metallverarbeitung,<br />

Textilindustrie<br />

SACHSEN<br />

Arbeitsgemeinschaft Agentur für Arbeit –<br />

Vogtlandkreis Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />

VITAL – Vogtländische Initiative<br />

für Training und Arbeit Lebensälterer<br />

»Einen besonderen Nutzen sieht<br />

das <strong>Unternehmen</strong> in der hohen<br />

Einsatzbereitschaft und der<br />

Erfahrung der Arbeitnehmer,<br />

die über 50 Jahre alt sind.«<br />

Timo Altmann, Geschäftsführer<br />

der Bauerhin - Wärme - Elektro GmbH<br />

Betriebsleiter Sven Seidel (1. v.l.) der Bauerhin - Elektro - Wärme<br />

GmbH <strong>mit</strong> zwei Arbeitnehmerinnen, die über den Beschäftigungspakt<br />

„VITAL ab 50“ eingestellt wurden.<br />

40<br />

VITAL ab 50 ist für die Älteren ein erfolgreicher<br />

Türöffner auf dem Weg in den neuen Job<br />

Der Beschäftigungspakt VITAL ab 50<br />

zielt darauf ab, die Potenziale von älteren<br />

Langzeitarbeitslosen zu er<strong>mit</strong>teln und<br />

<strong>mit</strong> dem Bedarf der regionalen Wirtschaft<br />

abzugleichen. Die Potenzialer<strong>mit</strong>tlung<br />

erfolgt nach der Methode der Kompetenzbilanzierung.<br />

Im Ergebnis werden individuelle<br />

Integrationsstrategien erarbeitet und passgenaue<br />

Ver<strong>mit</strong>tlungsvorschläge abgeleitet.<br />

Der projektbezogene Lohnkostenzuschuss<br />

erwies sich als erfolgreicher „Türöffner“.<br />

Die passgenauen Bewerbervorschläge, kurze<br />

Reaktionszeiten, unbürokratisches Herangehen<br />

und Transparenz werden besonders von KMU<br />

und Handwerksbetrieben geschätzt. Dies führte<br />

zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />

und einer hohen Anzahl von Integrationen.<br />

Bisher wurden 561 Ältere in den allge -<br />

meinen Arbeitsmarkt integriert und 1.288<br />

aktiviert. Projektteilnehmende werden durch<br />

Empowermentansätze, selbsthilfe- und beschäftigungsorientierte<br />

Netzwerkansätze, gefordert,<br />

gefördert und sozialpädagogisch begleitet. Das<br />

Netzwerk aus Vertreterinnen und Vertretern der<br />

regionalen Wirtschaft, Lokal politik, Kammern<br />

und Verbänden unterstützt die Projektdurchführung.<br />

In der zweiten Programmphase wird die Paktregion<br />

auf die ARGE Zwickau - Stadt ausgedehnt.<br />

Bisherige Erfahrungen werden transferiert.<br />

Der Projektschwerpunkt - die Integration von<br />

älteren Langzeitarbeitslosen in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt - wird beibehalten. Eine Fortführung<br />

erfahren die erfolgreichen Empowermentansätze,<br />

zukünftig partiell verknüpft <strong>mit</strong><br />

Elementen der Gesundheitsberatung.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> Bauerhin - Wärme - Elektro<br />

GmbH beschäftigt 194 Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer, davon 165 Frauen. 59<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind älter<br />

als 50 Jahre. Für die Auswahl des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

<strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> waren Kriterien wie unbefristete<br />

Einstellung von Älteren im <strong>Unternehmen</strong>,<br />

Beschäftigung von Frauen (Gender Mainstreaming)<br />

aber auch die Bereitschaft des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

zur Durchführung der Erstausbildung<br />

bedeutsam.


»Unsere älteren Mitarbeiter kennen<br />

durch ihre Erfahrung die Bedürfnisse und<br />

Wünsche unserer Kunden besser. Zudem<br />

ist ihre Vorbildfunktion für jüngere<br />

Kollegen für unseren kleinen Handwerksbetrieb<br />

sehr wertvoll.«<br />

Heinz Fleißner, Inhaber und Elektrotechniker-Meister der<br />

Elektroinstallation Fleißner<br />

Heinz Fleißner <strong>mit</strong> seinem Angestellten Herrn Riedenauer,<br />

der vor einem Jahr wieder eine Beschäftigung im <strong>Unternehmen</strong><br />

gefunden hat.<br />

BAYERN<br />

Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung Augsburg-Stadt<br />

BIA <strong>50plus</strong> –<br />

Beschäftigungsinitiative Augsburg für Ältere<br />

Das Augsburger Handwerk greift Chancen<br />

beim Schopfe – Ältere und Kunden profitieren<br />

BIA 50 plus - Beschäftigungsinitiative Augsburg<br />

für Ältere schaffte es, das Thema „Ältere<br />

am Arbeitsmarkt“ auch zu einem Thema in<br />

den <strong>Unternehmen</strong> der Region zu machen. Eine<br />

Kooperation der Arbeitsgemeinschaft Augsburg-Stadt<br />

<strong>mit</strong> regionalen Bildungsträgern,<br />

Wirtschaftsförderung, strategischen Partnern<br />

(wie Kammern, Gewerkschaften etc.) und einem<br />

wissenschaftlichen Institut erzielte über ihr<br />

Zusammenwirken im Beschäftigungspakt bis<br />

Ende September <strong>2007</strong> 3.252 Aktivierungen und<br />

409 Integrationen älterer Langzeitarbeitsloser.<br />

Mehr als ein Fünftel der Integrationen waren<br />

tragfähige Existenzgründungen, was aus Sicht<br />

des Paktes einen besonderen Erfolg darstellt.<br />

Zahlreiche Kontakte zu <strong>Unternehmen</strong> im<br />

Wirtschaftsraum Augsburg förderten weiterhin<br />

die Verbreitung des Themas alternsgerechter<br />

Personalpolitik im demografischen Wandel.<br />

Gerade bei älteren Langzeitarbeitslosen, <strong>mit</strong><br />

oftmals mehrfachen Ver<strong>mit</strong>tlungshemmnissen,<br />

bedeutet Integration mehr als eine bloße Stellenbesetzung<br />

im ersten Arbeitsmarkt. Zur Erhöhung<br />

der Nachhaltigkeit wird die Passgenauigkeit<br />

der Ver<strong>mit</strong>tlung gewährleistet, die erst die Möglichkeit<br />

für die Bewerberin bzw. den Bewerber<br />

schafft, dauerhaft auf der Stelle zu verbleiben.<br />

Der Pakt wird sich zukünftig um die Augsburger<br />

Nachbarlandkreise Aichach-Friedberg<br />

und Augsburg Land sowie um die Landkreise<br />

Dillingen a. d. Donau, Donau-Ries, Günzburg<br />

und Neu-Ulm zur Paktregion Nordschwaben<br />

zusammenschließen. Die Kompetenzen werden<br />

dabei in drei Initiativzentren <strong>50plus</strong> gebündelt,<br />

in denen vor Ort kontinuierlich <strong>mit</strong> den Kunden<br />

gearbeitet wird.<br />

Das prämierte <strong>Unternehmen</strong> Elektro Fleissner<br />

ist Kooperationspartner des Paktes Augsburg<br />

und wurde bei der Umsetzung einer alternsgerechten<br />

Personalpolitik unterstützt. Das große<br />

Bewusstsein von Elektro Fleissner gegenüber den<br />

Bedürfnissen einer alternden Gesellschaft zeigt<br />

sich nicht nur darin, dass bei Stellenbesetzungen<br />

gerade auch auf Ältere zurückgegriffen wird.<br />

Elektro Fleissner ist darüber hinaus ein ausgezeichneter<br />

Fachbetrieb für seniorengerechte und<br />

barrierefreie Elektrotechnik.<br />

41<br />

Elektroinstallation Fleissner<br />

Branche<br />

Elektrotechnik<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

11 Beschäftigte<br />

www.<br />

elektro-fleissner.de<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

8,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.313<br />

Einwohnerzahl<br />

262.512<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau,<br />

Handel,<br />

Sozial- und Gesundheitswesen


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Adler Modemärkte GmbH<br />

Branche<br />

Einzelhandel<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

5.850 Beschäftigte<br />

www.<br />

adler.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

4,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

932<br />

Einwohnerzahl<br />

375.338<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Automobilzuliefererindustrie,<br />

Logostik,<br />

Mess- und Regeltechnik<br />

BAYERN<br />

Verbund Aschaffenburg: Arbeitsgemeinschaften Stadt Aschaffenburg<br />

und der Landkreise Miltenberg und Aschaffenburg<br />

Leila <strong>50plus</strong><br />

»Wir schätzen bei älteren Mitarbeitern<br />

vor allem die Leistungsbereitschaft<br />

und Motivation sowie das hohe Maß an<br />

Loyalität, das sich aus ihrer Lebenserfahrung<br />

und langjährigen Firmenzugehörigkeit<br />

ergibt.«<br />

Heinz Lindner, Bereichsleiter Personalverwaltung der Adler<br />

Modemärkte GmbH<br />

Bei der Beglückwünschung : Firmenvertreter Heinz Lindner und<br />

Annette Brinkmann, LEILA <strong>50plus</strong> Integrationscoach im Beschäftigungspakt<br />

Aschaffenburg<br />

42<br />

LEILA <strong>50plus</strong> = Erfolgreiche Beratung<br />

und Ver<strong>mit</strong>tlung plus regionale Kooperation<br />

LEILA <strong>50plus</strong> ist der Beschäftigungspakt der<br />

ARGEn Stadt Aschaffenburg und der Landkreise<br />

Aschaffenburg und Miltenberg. Seit zwei Jahren<br />

arbeiten hier öffentliche und private Ver<strong>mit</strong>tlerinnen<br />

und Ver<strong>mit</strong>tler, überwiegend im Alter<br />

der Zielgruppe, erfolgreich Hand in Hand.<br />

Arbeitsuchende und <strong>Unternehmen</strong> profitieren<br />

von der unbürokratischen und innovativen<br />

Arbeitsweise des Paktes. Die Erfolge von LEILA<br />

<strong>50plus</strong> zeigen, dass gerade kleine und <strong>mit</strong>telständische<br />

<strong>Unternehmen</strong> der Region Ältere einstellen<br />

und auf deren Erfahrungswissen setzen. Über<br />

500 ältere Langzeitarbeitslose wurden <strong>mit</strong> Hilfe<br />

des Beschäftigungspaktes in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt integriert.<br />

In der bisherigen Projektlaufzeit hat sich<br />

eine hervorragende Zusammenarbeit aus<br />

wirtschaftsnahen, sozialen und kommunalen<br />

Trägern entwickelt. LEILA <strong>50plus</strong> ist ein Markenzeichen<br />

am Bayerischen Untermain und steht für<br />

erfolgreiche Beratung und Ver<strong>mit</strong>tlung älterer<br />

Arbeitsuchender. In der zweiten Programmphase<br />

erweitert sich der Pakt um die Landkreise Main-<br />

Spessart und Neckar-Odenwald.<br />

Die Kontaktstellen für ältere Arbeitsuchende<br />

der Teilprojekte „Café fArbe“ und „Café fifty“<br />

werden durch Jobbörsen erweitert. Neue Erfolgsbausteine<br />

sollen die Gesundheitsprävention, das<br />

Gesundheitsmanagement und die Demografieberatung<br />

für KMU werden.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong>, die Adler<br />

Modemarkt GmbH <strong>mit</strong> Stammsitz in Haibach<br />

bei Aschaffenburg, gehört zu den großen Textil-<br />

Einzelhändlern Deutschlands. Seit 1948 bietet<br />

Adler ein breites Sortiment an aktueller Mode<br />

für die ganze Familie. Auf Grund zahlreicher<br />

Serviceleistungen und einem reichhaltigen<br />

Angebot für Kunden ab Mitte 40 ist Adler auch<br />

für diese Zielgruppe besonders interessant.<br />

Insofern stellt Adler gern auch ältere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ein, da sie die Bedürfnisse<br />

der Kundschaft kennen. Von 5.850 Beschäftigten<br />

sind nahezu die Hälfte über 50 Jahre alt. Aber<br />

nicht nur im Verkauf, sondern auch im Einkauf<br />

und in der Verwaltung setzt das <strong>Unternehmen</strong><br />

auf die Erfahrung und Kompetenz Älterer.


»Die richtige Mischung zwischen<br />

jungen und älteren Mitarbeitern<br />

zu finden, ist entscheidend für den<br />

<strong>Unternehmen</strong>serfolg.«<br />

Peter Fritz, Betriebsleiter der Loxxess Aurach GmbH<br />

Die Arbeit in altersgemischten Teams ist wichtig für den<br />

Erfahrungstransfer zwischen Jung und Alt bei der<br />

Loxxess Aurach GmbH .<br />

BAYERN<br />

Arbeitsgemeinschaften der Stadt Ansbach und der Landkreise Ansbach<br />

und Neustadt/ Aisch - Bad Windsheim<br />

<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> –<br />

Beschäftigungspakt West<strong>mit</strong>telfranken<br />

In der Region West<strong>mit</strong>telfranken hat die<br />

<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> gezündet<br />

Im Beschäftigungspakt West<strong>mit</strong>telfranken<br />

ergänzen sich zwei unterschiedliche Ansätze,<br />

die sich als besonders erfolgreich erwiesen<br />

haben: Einerseits die dezentralen Bewerberpools<br />

in insgesamt sechs „Initiativzentren“ <strong>mit</strong> ihrem<br />

bewerberbezogenen Ansatz. Mittels Empowerment<br />

(Arbeitsfabrik und Forum Aktiv) wird hier<br />

konsequent auf die Eigeninitiative und die persönlichen<br />

Stärken der Bewerberin/des Bewerbers<br />

gesetzt. Andererseits das „Arbeitsmarkt-Dialogcenter“<br />

und der <strong>Unternehmen</strong>skontakter <strong>mit</strong><br />

ihrem übergreifenden arbeitgeberbezogenen<br />

Ansatz. Diese informieren <strong>Unternehmen</strong> der<br />

Region telefonisch und persönlich, klären den<br />

aktuellen Personalbedarf und akquirieren<br />

zusätzliche Arbeitsangebote.<br />

Ein Netzwerk und ein Beirat bieten eine funktionierende<br />

Struktur aller wichtigen Akteure<br />

des Arbeitsmarktes in West<strong>mit</strong>telfranken. Die<br />

ARGEn der Region haben in Kooperation <strong>mit</strong> den<br />

Wirtschaftsförderern die Broschüre „West<strong>mit</strong>telfranken<br />

- Raum für soziale Kompetenz“ veröffentlicht,<br />

in denen Betriebe vorgestellt werden, die<br />

eine beispielhafte Personalpolitik in Bezug auf<br />

ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter praktizieren.<br />

Während der zweijährigen Umsetzungszeit<br />

wurden insgesamt 1.060 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer aktiviert. Insgesamt 499 Personen<br />

wurden in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

integriert.<br />

In der zweiten Programmphase ist das Ziel,<br />

die Qualität der Arbeitsmarktdienstleistungen<br />

für die Zielgruppe <strong>50plus</strong> weiterzuentwickeln<br />

und die Nachhaltigkeit der Ver<strong>mit</strong>tlungen zu<br />

intensivieren. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> <strong>Unternehmen</strong> wie der Loxxess AG trägt<br />

wesentlich zum Erfolg bei.<br />

Die Loxxess AG, ein <strong>mit</strong>telständisches <strong>Unternehmen</strong>,<br />

das maßgeschneiderte Logistik- und<br />

Fulfillment-Lösungen anbietet, unterstreicht ihre<br />

vorausschauende Personalpolitik durch einen<br />

deutlichen Anteil von älteren Beschäftigten. Sie<br />

berücksichtigt in der Einstellungspolitik bewusst<br />

den Bewerberkreis des Projektes, tritt aktiv in der<br />

Öffentlichkeit für eine alternsgerechte Personalpolitik<br />

ein und nimmt so eine Vorbildfunktion in<br />

der Region wahr.<br />

43<br />

Loxxess Aurach GmbH<br />

Branche<br />

Transport- und Logistik<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

41 Beschäftigte<br />

www.<br />

loxxess.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

4,46 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

561<br />

Einwohnerzahl<br />

322.954<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Kunststoffverarbeitung,<br />

Informationstechnologien,<br />

Automobilzuliefererindustrie<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Schmidt Hörgeräte<br />

Branche<br />

Medizinisch Technische<br />

Dienstleistung im Bereich<br />

Handwerk<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

10 Beschäftigte<br />

www.<br />

schmidt-hoergeraete.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

4,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.093<br />

Einwohnerzahl<br />

313.173<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Fahrzeugbau,<br />

Gesundheitswesen,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

BAYERN<br />

Arbeitsgemeinschaften Regensburg Stadt<br />

und Landkreis Regensburg<br />

Arbeitsmarktprojekt 50+ der Arbeitsgemeinschaften<br />

der Region Regensburg<br />

»Die Altersdiskrepanz zwischen Kunden<br />

und Angestellten ist sehr gering, dadurch<br />

ist eine bessere Kundenbindung möglich<br />

und die Vertrauensbasis kann schneller<br />

aufgebaut werden.«<br />

Eberhardt Schmidt, Inhaber von Schmidt Hörgeräte<br />

Eberhard Schmidt, Inhaber der Schmidt Hörgeräte, wurde<br />

über den Beschäftigungspakt eine qualifizierte Mitarbeiterin<br />

ver<strong>mit</strong>telt.<br />

44<br />

Das Ohr am Kunden – den <strong>Unternehmen</strong> und den<br />

älteren Arbeitsuchenden<br />

Das Regensburger Arbeitsmarktprojekt 50+<br />

ist bei den Arbeitgebern von Stadt und Landkreis<br />

inzwischen gut eingeführt und vor allem für<br />

die örtlichen kleinen und <strong>mit</strong>tleren Betriebe zu<br />

einem anerkannten Partner geworden. Viele<br />

Arbeitgeber kommen bei Stellenbesetzungen<br />

von sich aus auf das Team 50+ zu. Zu den Verbundpartnern<br />

gehören HWK, IHK, das Amt für<br />

Wirtschaftsförderung, die Agentur für Arbeit<br />

sowie Stadt und Landkreis Regensburg.<br />

Den quantitativen Erfolg weist die Integration<br />

von 157 älteren Langzeitarbeitslosen in den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt aus. Der qualitative<br />

Erfolg zeigt sich darin, dass es sich bei den<br />

Integrationen überwiegend um unbefristete,<br />

sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse<br />

handelt. Außerdem absolvierten 222<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer praxisorientierte<br />

Trainingsmaßnahmen direkt im Betrieb.<br />

In der kommenden Programmphase wird das<br />

Ver<strong>mit</strong>tlungsteam nicht mehr zentral an einem<br />

Standort tätig sein. Die Ver<strong>mit</strong>tlungskräfte werden<br />

direkt in die jeweilige Arbeitsgemeinschaft<br />

integriert. Ab Januar 2008 erfolgt eine regionale<br />

Ausdehnung des Projektes 50+ durch Einbeziehung<br />

des Grundsicherungsträgers Arbeitsgemeinschaft<br />

Landkreis Schwandorf. So<strong>mit</strong> umfasst<br />

der Beschäftigungspakt den gesamten Bereich<br />

der südlichen und <strong>mit</strong>tleren Oberpfalz.<br />

Mit Schmidt Hörgeräte, dem Spezialisten<br />

für „Hörspaß nach Maß“, wird ein alt eingesessenes<br />

Regensburger <strong>Unternehmen</strong> als <strong>Unternehmen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> ausgezeichnet. Von den<br />

zehn Beschäftigten sind zwei älter als 50 Jahre,<br />

eine Arbeitnehmerin wurde über das Projekt<br />

50+ eingestellt. Diese neu geschaffene Stelle<br />

wurde nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern<br />

ausschließlich und passgenau über das Projekt<br />

50+ besetzt. Die Einarbeitung erfolgt über ein<br />

Tutorensystem. Umfassende inner- und außerbetriebliche<br />

Schulungen der Belegschaft und ein<br />

gutes Betriebsklima verschaffen dem <strong>Unternehmen</strong><br />

intern eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit<br />

und extern eine positive Medienpräsenz. Auch in<br />

Zukunft wird sich Schmidt Hörgeräte bei Personalbedarf<br />

wieder an das Arbeitsmarktprojekt 50+<br />

wenden.


»Handwerkliches Können und Mitdenken<br />

beim Produktionsprozess sind bei uns<br />

sehr wichtig. Dabei profitieren wir von<br />

der langjährigen Erfahrung und Einsatzbereitschaft<br />

unserer älteren Mitarbeiter.«<br />

Markus Braun, Produktionsleiter von braun electronic<br />

Mathilde Bischoff wurde über den Pakt in eine Festanstellung<br />

ver<strong>mit</strong>telt. Sie ist als Löterin eingesetzt und übernimmt bei<br />

braun electronic auch anderen Arbeiten.<br />

BAYERN<br />

Arbeitsgemeinschaften der Stadt Bamberg<br />

und der Landkreise Bamberg und Forchheim<br />

Individuelles Eingliederungsmanagement für<br />

berufserfahrene Arbeitsuchende – EMA – <strong>50plus</strong><br />

Langjährige Erfahrung und Einsatzbereitschaft<br />

nutzen – von älteren Beschäftigten profitieren!<br />

Ältere Arbeitsuchende haben auf Grund ihrer<br />

langen Biografie spezifische Anforderungen an<br />

die Arbeitsver<strong>mit</strong>tlung. Das Projekt Individuelles<br />

Eingliederungsmanagement für berufserfahrene<br />

Arbeitsuchende – ema <strong>50plus</strong> des Beschäftigungspaktes<br />

der Region Bamberg/Forchheim trägt<br />

diesem Anspruch Rechnung. Die Arbeitsver<strong>mit</strong>tlerinnen<br />

und Arbeitsver<strong>mit</strong>tler, die selbst jahrelange<br />

Berufserfahrung besitzen, können sich auf<br />

Grund eines niedrigen Betreuungsschlüssels Zeit<br />

für die Beratung nehmen. Sie machen Mut, stärken<br />

die Eigeninitiative der Bewerberinnen und<br />

Bewerber und bauen individuelle Ver<strong>mit</strong>tlungshemmnisse<br />

ab. Erfolgreiche Methoden sind u. a.<br />

individuelle Qualifizierungen und arbeitsplatzbezogene<br />

Praktika. Außerdem profitieren die<br />

Teilnehmenden von den Arbeitgeberkontakten<br />

der Ver<strong>mit</strong>tlerinnen und Ver<strong>mit</strong>tler. Der Erfolg<br />

gibt dieser Strategie Recht: Am Projekt nahmen<br />

324 Arbeitslose teil, 156 wurden in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt integriert.<br />

Handlungsbedarf besteht weiterhin. Der<br />

Beschäftigungspakt ema <strong>50plus</strong> wird gemeinsam<br />

<strong>mit</strong> den Arbeitsgemeinschaften des Agentur-<br />

bezirkes Bayreuth fortgeführt. Die von den<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern gelobte<br />

individuelle Stärkung und Qualifizierung wird<br />

beibehalten, ebenso der Aufbau guter <strong>Unternehmen</strong>skontakte<br />

zu den regionalen, meist<br />

<strong>mit</strong>telständischen <strong>Unternehmen</strong>, die die Beschäftigungserfolge<br />

erst möglich machen.<br />

Ein gutes Beispiel stellt dabei die Firma braun<br />

electronic dar, die <strong>mit</strong> ihren Produkten (Beschallungsanlagen,<br />

Wasserspender, Tafelwasseranlagen)<br />

am Puls der Zeit ist. Das <strong>Unternehmen</strong> nutzt<br />

den Erfahrungsschatz der Älteren und hat seine<br />

Arbeitsorganisation angepasst: individuelle<br />

Arbeitszeiten und rollierende Arbeitsplätze, die<br />

einseitige Belastungen verhindern, sind selbstverständlich.<br />

Hochwertige Produkte entstehen<br />

durch zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die ihre Arbeit gerne machen und lange beim<br />

<strong>Unternehmen</strong> bleiben. Dies bestätigt auch die<br />

neue Mitarbeiterin, die aus ema <strong>50plus</strong> heraus<br />

eingestellt wurde.<br />

45<br />

braun electronic<br />

Branche<br />

Elektrotechnik<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

17 Beschäftigte<br />

www.<br />

fresh-point.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

5,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

930<br />

Einwohnerzahl<br />

328.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Automobilzuliefererindustrie,<br />

Verkehr & Logostik,<br />

Gastgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

LASCO Umformtechnik<br />

GmbH<br />

Branche<br />

Herstellung von Metallerzeugnissen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

350 Beschäftigte<br />

davon 300 in Deutschland<br />

www.<br />

lasco.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

6,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.177<br />

Einwohnerzahl<br />

277.010<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metallverarbeitung,<br />

Maschinenbau,<br />

Kunststoffverarbeitung<br />

BAYERN<br />

Verbund Coburg: Jobcenter Stadt Coburg<br />

und der Landkreise Coburg, Kronach und Lichtenfels<br />

50+ in Oberfranken<br />

»Der Pakt sucht den Erfahrungsaustausch<br />

<strong>mit</strong> <strong>Unternehmen</strong>, um Ältere gezielt fit<br />

für die Anforderungen in der Wirtschaft<br />

zu machen. Wir schätzen es, dass unser<br />

Rat nicht nur gefragt ist, sondern auch<br />

umgesetzt wird.«<br />

Friedrich Herdan, Geschäftsführer LASCO<br />

Umformtechnik GmbH<br />

In der LASCO Umformtechnik GmbH schätzt man den<br />

ausgeprägten Erfahrungsschatz älterer Beschäftigter, der im<br />

technischen Bereich von großem Vorteil ist.<br />

46<br />

Leitunternehmen + regionale Partnerschaft<br />

+ Engagement<br />

Der Beschäftigungspakt <strong>50plus</strong> in Oberfranken<br />

zeichnet sich durch ein effektives Netzwerk<br />

von Wirtschaft, Bildungsträgern, Arbeitsver<strong>mit</strong>tlung<br />

und Kommunen aus. Dieser Zusammenarbeit<br />

entspringen Ideen, Initiativen und Projekte<br />

für die Reaktivierung Älterer in der Arbeitswelt.<br />

Vor allem die <strong>Unternehmen</strong> des Netzwerkes<br />

unterstützen den Pakt auf vielfältige Weise.<br />

Auf Großflächenplakaten wird <strong>mit</strong> der „Leistung<br />

ohne Altersli<strong>mit</strong>“ für altersgemischte Teams<br />

geworben. Auf diesem Weg werden die projektinternen<br />

Job-Scouts bei der Akquise von Stellen<br />

unterstützt. Projekte wie Ingenieure <strong>50plus</strong> – <strong>mit</strong><br />

einer Integrationsquote von über 30 Prozent –<br />

sind Beispiele für eine enge Einbindung der<br />

<strong>Unternehmen</strong> in den Pakt. Auf diese Weise gelingen<br />

zugleich die Erprobung neuer effektiver<br />

Integrationsmodelle und eine verbesserte<br />

Deckung des Fachkräftebedarfs der <strong>Unternehmen</strong><br />

durch Ältere.<br />

Die Fortsetzung des Beschäftigungspaktes<br />

wird auf den Erfahrungen und den gewonnenen<br />

2.500 Firmenkontakten der ersten Programm-<br />

phase basieren. Die erprobten Methoden und<br />

Instrumente wird man gemeinsam <strong>mit</strong> den<br />

Nachbarpakten der Metropolregion Nürnberg<br />

weiter verfeinern. Neuer Partner ist die Region<br />

der Arbeitsagentur Hof.<br />

Die LASCO Umformtechnik GmbH unterstützt<br />

den Beschäftigungspakt intensiv von der<br />

ersten Stunde an. Als Leitunternehmen für Stadt<br />

und Landkreis Coburg wirbt die Firma seit mehr<br />

als zwei Jahren gegenüber <strong>Unternehmen</strong> und<br />

Öffentlichkeit dafür, die Leistungspotenziale<br />

Älterer zu erkennen. Die Aussagen des Maschinenbauers<br />

haben auch deshalb eine hohe Glaubwürdigkeit,<br />

weil im <strong>Unternehmen</strong> annähernd<br />

jeder Dritte Beschäftigte 50 Jahre und älter ist.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> blickt auf über 140 erfolgreiche<br />

Geschäftsjahre zurück. LASCO produziert<br />

Werkzeugmaschinen, Anlagen und Automatisierungstechnik<br />

für die Metallmassiv- und<br />

Blechumformung, die Pulvermetallurgie<br />

und die Baustoffherstellung. Die Erzeugnisse<br />

werden von mehr als 1.000 Anwendern in<br />

über 60 Ländern der Erde eingesetzt.


»Von fifty up erhalten wir immer geeignete<br />

und motivierte Mitarbeiter. Die Leute sind<br />

gut vorbereitet und wollen arbeiten – dabei<br />

helfe ich gerne.«<br />

Tanja Gippert, Vertriebsdisponentin der Gassmann<br />

Innovations GmbH<br />

Bei der regionalen fifty up Award Verleihung v.l.n.r:<br />

Renate Schmidt, MdB ehem. Familienministerin, <strong>mit</strong> Axel Lindner,<br />

fifty up Projektverantwortlicher, und Tanja Gippert, Vertriebsdisponentin<br />

Gassmann Innovations GmbH<br />

Gassmann Innovations goes fifty up<br />

– eine gelungene Kooperation<br />

Das GGFA-Projekt fifty up des Paktes Erlangen<br />

hat bis September <strong>2007</strong> insgesamt 203 Menschen<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert und<br />

456 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiviert.<br />

Die GGFA ist als kommunale Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts hoheitlich <strong>mit</strong> der Integration der<br />

Erlanger Langzeitarbeitslosen beauftragt.<br />

Zahlreiche Kamingespräche, die Verleihung<br />

des GGFA fifty up Awards, ein eigener Newsletter<br />

und als Höhepunkt ein gemeinsamer Kongress<br />

<strong>mit</strong> vier anderen Pakten der Metropolregion<br />

Nürnberg <strong>mit</strong> Minister Franz Müntefering bildeten<br />

den Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Die Jobfabrik, ein zentrales Angebot des<br />

GGFA-Projektes, hat sich in der ersten Programmphase<br />

als effektives Profiling-, Aktivierungs- und<br />

Integrationsinstrument herausgebildet.<br />

In der zweiten Programmphase, Ingolstadt<br />

wird dabei der neue <strong>50plus</strong>-Partner sein, werden<br />

die bisherigen Ansätze zur Integration in den<br />

ersten Arbeitsmarkt durch ein spezielles Frauencoachangebot<br />

erweitert. Die bereits guten Unter-<br />

BAYERN<br />

Stadt Erlangen – GGFA Erlangen AöR<br />

Fifty up<br />

nehmenskontakte sollen durch einen eigenen<br />

“<strong>Unternehmen</strong>skümmerer” verstärkt werden.<br />

<strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> ist<br />

Gassmann Innovations, die Personaldienstleistungseinheit<br />

der Gassmann Group, einem<br />

Hersteller von hochwertigen Kunststoffteilen.<br />

Der Personaldienstleister ist spezialisiert auf<br />

<strong>Unternehmen</strong> der Kunststofffertigung. Die<br />

bislang gelungene Kooperation <strong>mit</strong> fifty up in<br />

Verbindung <strong>mit</strong> sozialem Anspruch hat hervorragende<br />

Chancen für die Beschäftigung älterer<br />

Arbeitsuchender eröffnet. Menschen, die nach<br />

langer Arbeitslosigkeit ihr Selbstbewusstsein<br />

teilweise verloren hatten, wurde in Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> Gassmann Innovations die Angst vor<br />

einem beruflichen Neuanfang genommen. Dafür<br />

sorgten gestufte Betriebspraktika, teils gestützt<br />

durch Fahrdienste, die zur Vollzeitanstellung zu<br />

fairen Konditionen für alle Beteiligten führten.<br />

Die hohe Verbleibsquote und regelmäßige Übergänge<br />

in die Zielfirmen runden den positiven<br />

Eindruck ab.<br />

47<br />

Gassmann Innovations<br />

GmbH<br />

Branche<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

75 Beschäftigte<br />

www.<br />

gassmann.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

4,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

359<br />

Einwohnerzahl<br />

104.141<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Forschung- und Entwicklung,<br />

Medizintechnik,<br />

Gesundheitswesen<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

ILF Beratende Ingenieure<br />

ZT GmbH<br />

Branche<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

297 Beschäftigte<br />

www.<br />

ilf.com<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

5,0 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

7.544<br />

Einwohnerzahl<br />

1.337.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Baugewerbe,<br />

verarbeitendes Gewerbe,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

BAYERN<br />

Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung München GmbH<br />

KompAQT –<br />

Kompetenznetzwerk für Arbeit,<br />

Qualifizierung und Transfer<br />

»Das Wissenskapital in den Köpfen unserer<br />

erfahrenen Mitarbeiter gepaart <strong>mit</strong> den<br />

Innovationsimpulsen unserer jungen Mitarbeiter<br />

ist ein unverzichtbares Element<br />

unseres stets lernenden <strong>Unternehmen</strong>s.«<br />

Andreas Kohler, Geschäftsführer ILF Beratende<br />

Ingenieure ZT GmbH, München<br />

Firmen<strong>mit</strong>begründer A. H. Feizlmayr (links) ist als Beirats<strong>mit</strong>glied<br />

<strong>mit</strong> 70 Jahren immer noch am Ball. Die ILF Beratende Ingenieure<br />

ZT GmbH wurde in einem regionalen Wettbewerb als <strong>Unternehmen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> ausgewählt.<br />

48<br />

ILF: Anspruchsvolle Ingenieurkunst, weltweit<br />

innovativ und erfolgreich, <strong>mit</strong> <strong>50plus</strong><br />

Der Schlüssel zum Erfolg im Münchener<br />

Beschäftigungspakt KompAQT ist eine intensive<br />

Betreuung, bei der die individuelle Situation<br />

der Kunden in den Blick genommen werden<br />

kann. Die Kunden werden in einer moderierten<br />

„kick-off“-Veranstaltung über die Angebote<br />

informiert und entscheiden danach freiwillig<br />

über eine Teilnahme. Zur persönlichen Standortbestimmung<br />

hat sich eine individuelle<br />

Kompetenzbilanz bewährt. Bei Bedarf wird<br />

in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der Ludwig-Maximilian-Universität<br />

München eine psychologische<br />

Einzelberatung zur Bewältigung belastender<br />

Lebenssituationen angeboten. Ein dreimonatiges<br />

Aktivierungs- und Aufbautraining bereitet die<br />

Langzeitarbeitslosen gezielt auf die Anforderungen<br />

der Arbeitswelt vor. Unterstützt werden<br />

die Aktivitäten des Paktes durch eine enge<br />

Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem Arbeitgeberservice<br />

und externen Ver<strong>mit</strong>tlungsstellen.<br />

Mit Stand September <strong>2007</strong> wurden auf diese<br />

Weise 3.285 Aktivierungen und 713 Arbeitsaufnahmen<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

erzielt.<br />

In der zweiten Programmlaufzeit werden<br />

neben den integrativen Ansätzen die bisherigen<br />

Netzwerkaktivitäten <strong>mit</strong> öffentlichen und<br />

privaten Einrichtungen intensiviert. Der Pakt<br />

wird sich durch die Kooperation <strong>mit</strong> den ARGEN<br />

der umliegenden Landkreise München, Dachau,<br />

Starnberg, Fürstenfeldbruck sowie dem Jobcenter<br />

Weilheim-Schongau in den gesamten<br />

Münchener Wirtschaftsraum ausdehnen. Der<br />

Betreuungsschlüssel soll auf 1:100 reduziert,<br />

die Kunden für maximal ein halbes Jahr betreut<br />

werden.<br />

Als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong><br />

wurde die ILF Beratende Ingenieure ZT GmbH<br />

ausgezeichnet, ein Ingenieur- und Beratungsunternehmen,<br />

das bedeutende Industrie- und<br />

Infrastrukturprojekte realisiert. Fast 24 Prozent<br />

der Belegschaft sind über 50 Jahre, von den<br />

Neueinstellungen der letzten zwölf Monate sind<br />

über 28 Prozent älter als 50 Jahre. Gesundheitsmanagement,<br />

Ergonomie, Umweltschutz und<br />

Weiterbildung beschreiben Ausschnitte der<br />

innovativen und bereits realisierten Ideen zum<br />

Thema <strong>50plus</strong>.


»Ein Team <strong>mit</strong> gutem Altersmix<br />

ermög licht Chancen für Jung und Alt,<br />

die Stärken gemeinsam einzusetzen.<br />

Wir haben das Potenzial älterer<br />

Mitarbeiter erkannt.«<br />

Birgit Mogler, Ressortleiterin Aus- und Weiterbildung,<br />

ING-DiBa AG<br />

Die Mitarbeiterinnen der ING-DiBa AG in Nürnberg: Christa Louis,<br />

Evelyn Fink, Birgit Mogler, Ressortleiterin Aus- und Weiterbildung,<br />

Gisela Ruppert, qualifiziert und ver<strong>mit</strong>telt über den PaktNürnberg<br />

Pakt50 für Nürnberg und ING-DiBa<br />

– eine erfolgreiche Kooperation<br />

Ein wichtiger Erfolg des Pakt50 für Nürnberg<br />

ist der gelungene Aufbau einer Kooperation<br />

verschiedener Arbeitsmarktpartner in einem<br />

übergreifenden Netzwerk. Hervorzuheben ist<br />

dabei der dreidimensionale Projektansatz.<br />

Unter der Zielsetzung, ältere Langzeitarbeits -<br />

lose in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren,<br />

arbeitet der Pakt auf den Ebenen Person, Organisation<br />

und Region. Der Pakt50 für Nürnberg<br />

setzt einerseits <strong>mit</strong>tels Beratung, Coaching und<br />

gezielter Qualifizierung direkt bei den Arbeitsuchenden<br />

an, bezieht aber andererseits auch<br />

die Arbeit <strong>mit</strong> regionalen Organisationen, d. h.<br />

öffentlichen Institutionen und Wirtschaftsunternehmen,<br />

<strong>mit</strong> ein. Als innovative Ver<strong>mit</strong>tlungsdienstleistung<br />

sind beispielhaft die Ver<strong>mit</strong>tlungsworkshops<br />

im Teilprojekt <strong>mit</strong> der ING-DiBa<br />

zu nennen, bei denen sich potenzielle Arbeitgeber<br />

und Arbeitsuchende barrierefrei kennenlernen<br />

können. Auf konzeptioneller Seite haben<br />

sich neue Modelle wie die „Aktivfirma“, die durch<br />

die bfz gGmbH umgesetzt wird, bewährt. In einer<br />

Aktivfirma wird der Ver<strong>mit</strong>tlungsprozess durch<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst in<br />

einer Art <strong>Unternehmen</strong>sstruktur gestaltet, was<br />

BAYERN<br />

Arbeitsgemeinschaft der Stadt Nürnberg<br />

Pakt 50 für Nürnberg<br />

zum Empowerment beiträgt und Ver<strong>mit</strong>tlungserfolge<br />

befördert.<br />

Während der zweijährigen Umsetzungszeit<br />

konnten 940 ältere Langzeitarbeitlose aktiviert<br />

und 264 in den Arbeitsmarkt integriert werden.<br />

In der neuen Programmlaufzeit sollen insbesondere<br />

die Aktivfirmen und die Coaching-Ansätze<br />

fortgeführt werden, wobei der Pakt50 dann <strong>mit</strong><br />

der Partnerregion ARGE Fürth zusammenarbeiten<br />

wird.<br />

Die ING-DiBa als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />

<strong>2007</strong> der Region hat nicht nur im Rahmen des<br />

Paktes mehrere ältere Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter qualifiziert und eingestellt, sondern<br />

achtet generell darauf, einen ausgewogenen<br />

Altersmix bei der Neueinstellung zu realisieren<br />

und altersgemischte Teams in ihren Call-Centern<br />

einzusetzen. Zudem ist das Engagement der<br />

Qualifizierungsleiter der ING-DiBa bei der<br />

Betreuung der zukünftigen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im <strong>Unternehmen</strong> als vorbildlich<br />

zu würdigen.<br />

49<br />

ING-DiBa AG, Standort<br />

Nürnberg<br />

Branche<br />

Kreditgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

2.500 Beschäftigte<br />

www.<br />

ing-diba.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

10,4 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.648<br />

Einwohnerzahl<br />

499.113<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

unternehmensnahe<br />

Dienstleistungen,<br />

Gesundheitswesen,<br />

Einzelhandel<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Leo-Service GmbH<br />

Branche<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialwesen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

150 Beschäftigte<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

7,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

159<br />

Einwohnerzahl<br />

53.646<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metallverarbeitende<br />

Industrie,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

BAYERN<br />

Stadt Schweinfurt – Stabsstelle Beschäftigung und Grundsicherung<br />

fünfzigPlusarbeit<br />

»Neben dem Wunsch, den regionalen<br />

Arbeitsmarkt zu unterstützen, spielte vor<br />

allem die Gewinnung motivierter, belastbarer<br />

und verantwortungsvoller Mitarbeiter<br />

<strong>mit</strong> Lebenserfahrung eine wichtige Rolle.«<br />

Adrian Schmuker, Geschäftsführer des Leopoldina Krankenhauses<br />

und deren Servicegesellschaft Leo-Service GmbH<br />

Geschäftsführer Adrian Schmuker <strong>mit</strong> den Mitarbeiterinnen<br />

Waltraud Popp-Krech, Kobra Falahian und Mitarbeiter<br />

Volker Röder der Leo-Service GmbH (v.l.n.r.)<br />

50<br />

Dienstleistungen im Gesundheitswesen<br />

– eine junge Branche für Ältere<br />

Der Schweinfurter Beschäftigungspakt<br />

fünfzigPLUSarbeit zielt auf die Integration<br />

Arbeitsuchender über 50 Jahre durch eine<br />

individuelle und passgenaue Förderung.<br />

Der bisherige Erfolg dieses Projektes basiert<br />

auf der Kombination von intensiver Betreuung<br />

der über 50-Jährigen durch externe Arbeits-<br />

und Sozialcoaches, einem Zielgruppen-Fallmanagement<br />

beim SGB II-Träger und einer<br />

gezielten aktiven Ver<strong>mit</strong>tlung. Eine wirksame<br />

Ergänzung bilden regionale Imagekampagnen<br />

und weitere Veranstaltungen.<br />

Bislang wurden 765 ältere Langzeitarbeitslose<br />

der Stadt Schweinfurt – 81 Prozent der zu Projektbeginn<br />

zur Zielgruppe gehörenden Älteren –<br />

auf die Ver<strong>mit</strong>tlung in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

vorbereitet. 262 ältere Arbeitslose wurden<br />

erfolgreich in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

integriert. Davon begannen 183 Personen ein<br />

sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis,<br />

73 Personen nahmen eine geringfügige Beschäftigung<br />

auf und zwei Personen wagten den Schritt<br />

in die Selbstständigkeit.<br />

In der zweiten Programmphase wird der<br />

Beschäftigungspakt regional ausgeweitet.<br />

Die ARGEn Landkreis Schweinfurt, Haßberge,<br />

Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld werden<br />

gemeinsam <strong>mit</strong> der ARGE Stadt Schweinfurt die<br />

erfolgreich erprobten Konzepte für etwa 3.200<br />

erwerbsfähige Hilfebedürftige über 50 Jahre, von<br />

denen ca. 1.600 als Langzeitarbeitslose erfasst<br />

sind, zugänglich machen. Die Hauptziele für die<br />

neue Programmphase bleiben die Integration<br />

älterer Arbeitsuchender und die Sensibilisierung<br />

der regionalen <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Der Unternehmer <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong>, Adrian<br />

Schmuker, Geschäftsführer des Leopoldina<br />

Krankenhauses und deren Servicegesellschaft<br />

Leo-Service GmbH, Schweinfurt, hat im Zuge der<br />

wirtschaftlichen Sanierung des Krankenhauses<br />

im Bereich der Dienstleistungen neue Arbeitsplätze<br />

für Servicekräfte geschaffen und bei der<br />

Personalauswahl insbesondere auch ältere Frauen<br />

über 50 Jahre eingestellt. Von 40 Neueinstellungen<br />

im Jahr <strong>2007</strong> aus dem Leistungsbezug<br />

SGB II waren 18 Personen über 50 Jahre alt.


»Ich würde mir wünschen, dass meine<br />

Berufskollegen Institutionen wie dem<br />

bfz mehr vertrauen und enger <strong>mit</strong> ihnen<br />

zusammenarbeiten, weil es die Auswahl<br />

neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

erheblich erleichtert.«<br />

Uwe J.A. Schnitzer, Hotelleitung Hotel Bayern Vital<br />

Hotelleiter Uwe J.A. Schnitzer <strong>mit</strong> Mitarbeiterinnen des Beschäftigungspaktes<br />

und zwei Projektteilnehmerinnen (stehend), die<br />

eine Beschäftigung im Hotel Bayer Vital gefunden haben<br />

Bayern Vital – Jung und Alt<br />

in der Tourismusbranche<br />

Das Projekt <strong>Unternehmen</strong>spatenschaften 50+<br />

des Paktverbundes der Arbeitsgemeinschaften<br />

der Landkreise Berchtesgadener Land und<br />

Traunstein soll dazu beitragen, ältere Langzeitarbeitslose<br />

wieder für die Anforderungen des<br />

allgemeinen Arbeitsmarktes fit zu machen. Die<br />

Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen<br />

Wirtschaft gGmbH (bfz Traunstein) haben im<br />

Auftrag der Arbeitsgemeinschaften optimale<br />

Integrationslösungen für ältere Arbeitsuchende<br />

entwickelt, um die Generationsbalance zwischen<br />

Jung und Alt nachhaltig zu sichern. Besonders<br />

erfolgreich hierbei ist die enge Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> regionalen Patenunternehmen.<br />

In dem Projekt wurden in zwei Jahren<br />

372 Langzeitarbeitslose aktiviert, davon konnten<br />

179 Teilnehmende in Arbeit integriert werden.<br />

Die erfolgreiche Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Patenunternehmen<br />

wird zukünftig fortgeführt werden;<br />

noch mehr Wert wird auf arbeitsmarktnahe<br />

Qualifizierungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

gelegt. Das Projekt wird ab 2008 um die<br />

benachbarten Regionen Rosenheim Stadt und<br />

Rosenheim Land erweitert.<br />

BAYERN<br />

Arbeitsgemeinschaft Integration Traunstein<br />

und Arbeitsgemeinschaft Integration<br />

in den Arbeitsmarkt Berchtesgadener Land<br />

<strong>Unternehmen</strong>spatenschaften 50+ Traunstein<br />

Im Hotel Bayern Vital – das <strong>Unternehmen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> – sind qualifizierte und vor<br />

allem motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sehr gefragt. Es ist der Hotelleitung<br />

wichtig, sowohl jüngere als auch ältere Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer in einem ausgewogenen<br />

Verhältnis zu beschäftigen, um eine<br />

optimale Verbindung aus Erfahrung und Innovation<br />

zu schaffen und so<strong>mit</strong> höhere Effizienz zu<br />

erzielen. Dies ist für sie ein wichtiger Beitrag zur<br />

kontinuierlichen Geschäftsentwicklung.<br />

Die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> Herrn Schnitzer<br />

war effektiv und vertrauensvoll. Dadurch konnten<br />

schon zwei Teilnehmerinnen aus <strong>Unternehmen</strong>spatenschaften<br />

50+ erfolgreich als<br />

Mitarbeiterinnen integriert werden, eine dritte<br />

durchläuft zurzeit eine Patenschaft im Hotel.<br />

Aus einem weiteren Integrationsprojekt hat das<br />

Hotel eine Spätaussiedlerin eingestellt, und aus<br />

einer Jugendmaßnahme erhielt ein Jugendlicher<br />

die Möglichkeit für eine Kochausbildung. Die<br />

Hotelleitung steht der Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />

dem Projekt sehr aufgeschlossen gegenüber.<br />

51<br />

Hotel Bayern Vital<br />

Branche<br />

Gastgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

37 Beschäftigte<br />

www.<br />

hotel-bayern-vital.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

3,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

845<br />

Einwohnerzahl<br />

270.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Industrie,<br />

Handel,<br />

Tourismus<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Volz Elektrotechnik GmbH<br />

Branche<br />

Elektronikgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

134 Beschäftigte<br />

www.<br />

volz-elektronik.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

7,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.975<br />

Einwohnerzahl<br />

324.713<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Baugewerbe,<br />

Fahrzeug- und Maschinenbau,<br />

Pharma- und Medizintechnik<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Arbeitsgemeinschaft Job-Center Mannheim<br />

Neue Jobs in der Wohnungswirtschaft<br />

»Ich schätze die Loyalität der älteren<br />

Arbeitnehmer gegenüber dem <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Das hohe Maß an Verlässlichkeit ist<br />

ein enormer Stabilitätsfaktor. Sie sind eine<br />

wertvolle Stütze bei der Ver<strong>mit</strong>tlung von<br />

Fachwissen an jüngere Kollegen.«<br />

Walter Tschischka, Geschäftsführer der Volz<br />

Elektrotechnik GmbH<br />

Walter Tschischka, Geschäftsführer der Volz Elektrotechnik GmbH,<br />

schaut als Unternehmer auf 60 Jahre Dienstleistungserfahrung<br />

zurück.<br />

52<br />

Erfahrungen Älterer nutzen – gemeinsam für Arbeit<br />

Mit dem Projekt Neue Jobs in der Wohnungswirtschaft<br />

ging der Beschäftigungspakt Mannheim<br />

neue Wege. Gemeinsam <strong>mit</strong> der GBG<br />

Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH<br />

wurden sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse<br />

für ältere Langzeitarbeits lose<br />

geschaffen, die den Belangen dieser Personengruppe,<br />

aber auch den Anforderungen der Wirtschaft<br />

umfassend Rechnung tragen. Mit dieser<br />

modernen Form der Wohnbetreuung wurde ein<br />

neues Beschäftigungsfeld entwickelt, das großes<br />

Zukunftspotenzial besitzt. Für die ältere Mieterschaft<br />

wurden passende Dienstleistungsangebote<br />

entwickelt.<br />

Inzwischen konnte die Projektidee bundesweit<br />

bekannt gemacht werden <strong>mit</strong> dem Ziel, die Einrichtung<br />

weiterer derartiger Beschäftigungsverhältnisse<br />

zu unterstützen.<br />

Im Mannheimer Projekt wurden 53 Arbeitsplätze<br />

geschaffen. Die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer durchliefen als Vorbereitung auf ihre<br />

neue Tätigkeit umfassende Qualifizierungsmaßnahmen.<br />

Für die zweite Programmphase hat sich eine<br />

regionale Partnerschaft aus der ARGE Mannheim,<br />

dem Rhein-Neckar-Kreis und der ARGE Heidelberg<br />

gegründet. Da<strong>mit</strong> kooperiert bei der Integration<br />

älterer Langzeitarbeitsloser zukünftig die<br />

gesamte Metropolregion in einem gemeinsamen<br />

Beschäftigungspakt. Konzeptionell wird ein<br />

<strong>Perspektive</strong>nwechsel von einem branchenbezogenen<br />

Strukturprogramm auf ein breites flächendeckendes<br />

Job-Integrationsprogramm 50 Plus<br />

vollzogen. Der Fokus liegt auf der un<strong>mit</strong>telbaren<br />

Arbeitsmarktintegration Älterer durch dezentrale<br />

Job-Börsen <strong>mit</strong> einem passgenauen Matching<br />

bei der Ver<strong>mit</strong>tlung und einer Intensivierung der<br />

Betreuungsdichte. Regionale Beschäftigungsträger<br />

<strong>mit</strong> einem dichten Netz an Arbeitgeberkontakten,<br />

Stadtteilaktivitäten und flankierenden<br />

sozialen Dienstleistungen werden als operative<br />

Partner in die Umsetzung einbezogen.<br />

Die Volz Elektrotechnik GmbH – das <strong>Unternehmen</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> – hat einen hohen<br />

Anteil älterer Beschäftigter, die der Geschäftsführer,<br />

Walter Tschischka, wegen ihres reichen<br />

Know-hows so lange wie möglich halten möchte.


»Bei den Mitarbeitern des Projektes <strong>50plus</strong><br />

hat man Ansprechpartner gefunden, die auf<br />

die Wünsche des <strong>Unternehmen</strong>s eingehen,<br />

Lösungsvorschläge erarbeiten und diese<br />

auch längerfristig verfolgen.«<br />

Raimund Kiefer, Leiter des operativen Bereiches der A 2000<br />

Industrie-Elektronik GmbH<br />

Gemeinsam <strong>mit</strong> A2000 wurde ein Qualifizierungskonzept entwickelt,<br />

nach dessen Absolvierung drei ältere Langzeitarbeitslose<br />

in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen wurden.<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Landkreis Ortenau – Kommunale Arbeitsförderung Ortenaukreis<br />

<strong>50plus</strong> – Es kommt auf die richtige Einstellung an<br />

<strong>50plus</strong> im Ortenaukreis – die richtige Einstellung<br />

fördern durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit<br />

Der Ortenauer Pakt hat neben der erfolgreichen<br />

Integration älterer Langzeitarbeitsloser<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt eine intensive<br />

Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Mit kontinuierlicher<br />

Präsenz in den Medien wurde über Ziele<br />

und Arbeit des Projektes informiert. Das Bild<br />

der älteren Arbeitsuchenden konnte nachhaltig<br />

ver bessert und ihre Stärken aufgezeigt werden.<br />

Aus vielen Gesprächen <strong>mit</strong> Unternehmern, Vertreterinnen<br />

und Vertreter von Verbänden und<br />

Wirtschaft ist ein Netzwerk entstanden, das<br />

gute Informationen über die Personalbedarfe<br />

in den Betrieben liefert. Es ist eine Vertrauensbasis<br />

gewachsen, in der man sich offen über<br />

fachliche und persönliche Anforderungen an<br />

die Bewerberinnen und Bewerber austauscht.<br />

Neben Maßnahmen zur Weiterentwicklung der<br />

beruflichen Kenntnisse und Qualifikationen steht<br />

die Stärkung des Selbstvertrauens der Arbeitsuchenden<br />

im Mittelpunkt der Aktivitäten. Zahlreiche<br />

Kursangebote werden von Teilnehmenden<br />

selbst organisiert und ein Programm zur Gesundheitsförderung<br />

wird angeboten.Während der<br />

zweijährigen Laufzeit wurden 1.085 Menschen<br />

betreut und beraten. Für 402 ältere Langzeitar-<br />

beitslose hat sich eine neue berufliche <strong>Perspektive</strong><br />

ergeben, 349 haben eine sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung aufgenommen,<br />

23 den Weg in die Selbstständigkeit gewählt.<br />

Für die neue Programmlaufzeit hat die<br />

Kommunale Arbeitsförderung des Ortenaukreises<br />

<strong>mit</strong> der Partnerregion ARGE Landkreis<br />

Emmendingen einen Paktverbund gebildet.<br />

Ein neuer Schwerpunkt wird dabei die intensive<br />

Vorbereitung der Arbeitsuchenden auf die<br />

Erfordernisse des Arbeitsmarktes sein.<br />

Mit dem <strong>Unternehmen</strong> A 2000 Industrie-<br />

Elektronik GmbH wurden gemeinsame Qualifizierungs<br />

maßnahmen entwickelt. Dadurch ist es<br />

möglich, dem Mangel an Fachpersonal entgegenzutreten<br />

und älteren Arbeitsuchenden eine<br />

Chance in einem neuen Tätigkeitsfeld zu geben.<br />

Die Kom bination der menschlichen Stärken und<br />

des technischen Könnens zeichnet dieses <strong>Unternehmen</strong><br />

aus und hat den Ausschlag für die Wahl<br />

zum <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> gegeben.<br />

53<br />

A 2000<br />

Industrie-Elektronik GmbH<br />

Branche<br />

Elektronikgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

87 Beschäftigte<br />

www.<br />

a2000elektronik.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

4,2 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.694<br />

Einwohnerzahl<br />

417.523<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau,<br />

Logistik,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Sparkasse Pforzheim Calw<br />

Branche<br />

Kreditgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

2.096 Beschäftigte<br />

www.<br />

sparkasse-pforzheim-calw.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

7,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

564<br />

Einwohnerzahl<br />

119.156<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metallverarbeitung,<br />

Schmuck- und Uhrenindustrie,<br />

Versandhandel<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Arbeitsgemeinschaft Jobcenter Stadt Pforzheim<br />

Silverstars<br />

»Die Erfahrungen unserer älteren Mitarbeiter<br />

sind ein Schatz – für die Sparkasse,<br />

für die jüngeren Kollegen und noch mehr<br />

für unsere Kunden.«<br />

Dr. Müller, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse<br />

Pforzheim Calw<br />

Vorstandsvorsitzender Dr. Herbert Müller zusammen <strong>mit</strong> Margrit<br />

Barth, erfahrene Kundenberaterin der Filialdirektion Neuenbürg<br />

54<br />

<strong>Unternehmen</strong> profitieren von Kompetenzen,<br />

Lebenserfahrung und Know-how der Silverstars<br />

Die Erprobung und Einführung eines<br />

speziellen Profilingverfahrens <strong>50plus</strong> im Rahmen<br />

des Pforzheimer Beschäftigungspaktes Silverstars<br />

hat sich bewährt. Dabei handelt es sich um<br />

ein wissenschaftlich getestetes Verfahren zur<br />

Potenzialanalyse und zur Förderung der Kompetenzerweiterung<br />

der Teilnehmenden, das sich<br />

zur Übertragung auf andere Zielgruppen eignet.<br />

In einem Kompetenzzentrum <strong>mit</strong> einem Ideenbüro<br />

wurde die Entwicklung von freiberuflicher<br />

Tätigkeit, Selbstständigkeit und zusätzlicher<br />

Beschäftigung gefördert. Gemeinsam <strong>mit</strong> der<br />

IHK und der Hochschule Pforzheim wurde eine<br />

Erfindermesse veranstaltet. In einem weiteren<br />

Teilprojekt erfolgte eine Weiterbildung älterer<br />

Langzeitarbeitsloser zu ‚Bildungsranger‘. Diese<br />

ver<strong>mit</strong>telten von Arbeitslosigkeit bedrohten<br />

jungen Menschen berufsorientierte, praxisnahe<br />

Lerninhalte.<br />

Bis September <strong>2007</strong> wurden insgesamt<br />

272 ältere Langzeitarbeitslose aktiviert und<br />

150 in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert.<br />

Außerdem konnten drei Existenzgründungen<br />

auf den Weg gebracht werden.<br />

In der zweiten Programmphase setzt<br />

Silverstars auf nachhaltige Wirkungen für<br />

die Zielgruppe. Die Ver<strong>mit</strong>tlung in Arbeit soll<br />

durch die Beachtung der individuellen Lebens-<br />

und Problemlagen und darauf ausgerichtete<br />

Beratungs-, Betreuungs- und Qualifizierungsangebote<br />

unterstützt werden. Insbesondere<br />

die Unterstützung der Selbsthilfepotenziale<br />

der Teilnehmenden soll eine persönlich wie<br />

beruflich nachhaltige Basis für den Integrationserfolg<br />

schaffen. Ihre direkte Einbeziehung in<br />

die Umsetzung von Projektaktivitäten soll<br />

zur Stärkung der Handlungsfähigkeit und<br />

sozialen Kompetenz führen. Als neue Partnerregion<br />

wird sich die ARGE Landkreis Esslingen<br />

an der Projekt umsetzung beteiligen.<br />

Die Sparkasse Pforzheim Calw zeichnet<br />

sich durch einen besonders hohen Anteil von<br />

Beschäftigten über 50 Jahre aus. Der Direktor<br />

der Sparkasse, Herr Dr. Müller, schätzt die älteren<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wegen ihrer<br />

Vorbildwirkung.


»Speziell im Metzgerhandwerk legen<br />

unsere Kunden Wert auf Qualität,<br />

Wissen und Erfahrung. Diese Attribute<br />

werden vielfach von älteren Mitarbeitern<br />

im besonderen Maße abgedeckt.«<br />

Kai Leonhardt, Inhaber der Fleischerei Martin<br />

Die Fleischerei Martin ist ein familiengeführtes <strong>Unternehmen</strong><br />

und legt auf eine ausgewogene Altersstruktur großen Wert.<br />

RHEINLAND-PFALZ<br />

Verbund Region Trier: Arbeitsgemeinschaften Stadt Trier,<br />

Landkreise Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich,<br />

Jobcenter Landkreis Daun<br />

<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> Region Trier<br />

Paktverbund Trier: „...und es geht doch!“<br />

Die neun Ver<strong>mit</strong>tlungszentren der Region<br />

Trier haben nach dem Motto „Stellen ver<strong>mit</strong>teln,<br />

Trainieren, Aktivieren, Reintegrieren und<br />

Kompetenz fördern“ ein Konzept umgesetzt,<br />

das die einzelnen Personen <strong>mit</strong> ihrem ganz<br />

individuellen Unterstützungsbedarf in den<br />

Vordergrund stellt. Das vorrangige Ziel ist die<br />

Integration der älteren Langzeitarbeitslosen in<br />

den ersten Arbeitsmarkt. Selbst Personen <strong>mit</strong><br />

multiplen Ver<strong>mit</strong>tlungshemmnissen werden<br />

<strong>mit</strong> Hilfe eines differenzierten Zuschussmodells<br />

integriert. Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor<br />

ist der sehr geringe Betreuungsschlüssel (1:10).<br />

Darüber hinaus erwies sich die Übernahme von<br />

Patenschaften für die Ver<strong>mit</strong>tlungszentren durch<br />

Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in<br />

manchen Fällen als „Türöffner“ bei den <strong>Unternehmen</strong>.<br />

In der zweijährigen Umsetzungsphase<br />

wurden über 2.000 Personen aktiviert und knapp<br />

650 integriert, wovon über die Hälfte in unbefristete<br />

Arbeitsverhältnisse erfolgte.<br />

In der zweiten Programmphase werden <strong>mit</strong><br />

gleicher Zielsetzung die Umsetzungsansätze und<br />

-abläufe optimiert. Um das Konzept in die Breite<br />

zu tragen, entsteht ein bundeslandübergreifender<br />

Pakt Rheinland-Pfalz - Saarland <strong>mit</strong> insgesamt<br />

zwölf Grundsicherungsträgern aus den<br />

Regionen Montabaur, Koblenz, Bad Kreuznach,<br />

Trier, Saarbrücken und Saarlouis.<br />

Als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong> wird<br />

die Fleischerei Martin ausgezeichnet. Mit der<br />

Übernahme im Jahr 2000 sicherte Kai Leonhardt<br />

insgesamt 17 Arbeitsplätze in der Region. Aktuell<br />

werden 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

beschäftigt. Auch Projektteilnehmende konnten<br />

u. a. durch das Ver<strong>mit</strong>tlungszentrum der HWK<br />

Trier in unbefristete Arbeitsverhältnisse ver<strong>mit</strong>telt<br />

werden. 40 Prozent der Belegschaft ist über<br />

50 Jahre alt. Weitere Einstellungen aus dem Personenkreis<br />

der älteren Langzeitarbeitslosen sind<br />

auf Grund einer Betriebserweiterung geplant.<br />

Darüber hinaus sichert Herr Leonhardt <strong>mit</strong> einer<br />

„Kollegenbörse“ weitere Arbeitsplätze in der<br />

Region Trier und fungiert als Multiplikator für<br />

den regionalen Beschäftigungspakt.<br />

55<br />

Fleischerei Martin,<br />

Inh. Kai Leonhardt<br />

Branche<br />

Ernährungsgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

22 Beschäftigte<br />

www.<br />

fleischerei-martin.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

4,4 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.400<br />

Einwohnerzahl<br />

511.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

verarbeitendes Gewerbe,<br />

Handel,<br />

Gesundheitswesen<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Pfeifer und Seibel GmbH<br />

Branche<br />

Elektronikgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

70 Beschäftigte<br />

www.<br />

ps-leuchten.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

9,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.010<br />

Einwohnerzahl<br />

252.792<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metall- und Kunststoffverarbeitung,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

HESSEN<br />

Landkreis Marburg-Biedenkopf<br />

Kompetenzzentrum<br />

ComeBack@50<br />

»Die Besetzungsvorschläge durch<br />

ComeBack@50 sind für uns eine<br />

Arbeitserleichterung – und wir<br />

gewinnen erfahrene Mitarbeiter.«<br />

Horst Seibel, Geschäftsführer der Pfeifer & Seibel GmbH<br />

Mitarbeiterin in der Produktion der Pfeifer und Seibel GmbH.<br />

56<br />

Der Beschäftigungspakt ComeBack@50<br />

– ein Partner für passgenaue Ver<strong>mit</strong>tlungen<br />

Das Projekt ComeBack@50 ist eng an das Kreis-<br />

JobCenter Marburg-Biedenkopf angebunden.<br />

In Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem Fallmanagement<br />

und dem Arbeitgeberpersonalservice werden die<br />

Kunden intensiv betreut, weiterqualifiziert und<br />

ver<strong>mit</strong>telt. Dabei wird ein besonderes Augenmerk<br />

auf die Anforderungen der <strong>Unternehmen</strong><br />

in der Region gelegt. Durch Umfragen und<br />

direkte Kontakte zu den potenziellen Arbeitgebern<br />

des Kreises hat das Projekt seine Ver<strong>mit</strong>tlungsarbeit<br />

an den jeweiligen Bedürfnissen der<br />

Wirtschaft orientiert. Der Arbeitgeberkontakt<br />

wurde durch eine auf <strong>Unternehmen</strong> ausgerichtete<br />

Marketingaktion in den IHK-Zeitschriften<br />

im Landkreis und darüber hinaus gestützt.<br />

Das Projekt hat bisher über 880 Personen<br />

betreut. Bis Ende September konnten nach knapp<br />

zweijähriger Projektlaufzeit über 280 ältere<br />

Langzeitarbeitslose wieder in Arbeit gebracht<br />

werden.<br />

In der zweiten Programmphase wird das Projekt<br />

auf die ARGE des Nachbarkreises, die Lahn-<br />

Dill-Arbeit, ausgeweitet und im Hinblick auf ein-<br />

heitliche Arbeitsprozesse an beiden Standorten<br />

weiter professionalisiert. In enger Kooperation<br />

sollen die älteren Langzeitarbeitslosen beider<br />

Regionen in Beschäftigung gebracht werden.<br />

Zugleich wird das Ziel verfolgt, beide ARGEn als<br />

Partner für die passgenaue Ver<strong>mit</strong>tlung bei den<br />

<strong>Unternehmen</strong> zu etablieren. Mit den Worten<br />

eines Arbeitsver<strong>mit</strong>tlers des JobCenters ausgedrückt,<br />

bedeutet Qualität, wenn der Arbeitgeber<br />

wieder kommt, der Arbeitslose aber nicht.<br />

Das diesjährige <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />

wurde entsprechend dieses Leitsatzes ausgewählt:<br />

Die Pfeifer und Seibel GmbH beschäftigt<br />

bereits drei Projektteilnehmende und wird<br />

voraussichtlich einen weiteren einstellen. Bei<br />

der Auswahl spielt für ComeBack@50 auch<br />

die Verankerung des <strong>Unternehmen</strong>s in seiner<br />

Region eine Rolle. Die Pfeifer und Seibel GmbH<br />

entwickelt und produziert individuelle Beleuchtungssysteme<br />

unter Anwendung komplexer<br />

Fertigungstechniken. Als größerer Arbeitgeber in<br />

einem stark ländlich geprägten Gebiet des Landkreises<br />

kommt dem <strong>Unternehmen</strong> eine Leuchtturmfunktion<br />

zu.


Ȁltere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

bringen neben Berufserfahrung auch Lebenserfahrung<br />

<strong>mit</strong>. Diese sozialen Kompetenzen<br />

sind in der Betreuung pflegebedürftiger<br />

Menschen durch nichts zu ersetzen.«<br />

Dr. Stefan Arend, Geschäftsführer der Mediana<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />

Dr. Stefan Arend, Geschäftsführer der Mediana <strong>Unternehmen</strong>sgruppe,<br />

<strong>mit</strong> Karin Klog, die eine Ausbildung zur Präsenz <strong>mit</strong>arbeiterin<br />

absolviert hat.<br />

HESSEN<br />

Landkreis Fulda<br />

Beschäftigungspakt für Ältere in der Region Fulda<br />

Vorausdenken-gestalten-handeln<br />

Ein Beschäftigungspakt für die Menschen<br />

der Region Fulda<br />

Das Amt für Arbeit und Soziales Fulda hat<br />

im Rahmen des Projektes <strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong><br />

– Beschäftigungspakt im Landkreis Fulda<br />

umfangreiche Aktivitäten zur Aktivierung,<br />

Qualifizierung und Beschäftigung älterer<br />

Langzeitarbeitsloser in der Region umgesetzt.<br />

Mit Unterstützung der IHK und der Kreishandwerkerschaft<br />

wurde der Dialog <strong>mit</strong> den regionalen<br />

<strong>Unternehmen</strong> besonders aktiv gestaltet.<br />

So entstand eine tragfähige Zusammenarbeit<br />

hinsichtlich gezielter Qualifizierung und<br />

passgenauer Integration. Besonders erfolg -<br />

reich sind die Qualifizierungen, die partnerschaft<br />

lich direkt am Arbeitsplatz im <strong>Unternehmen</strong><br />

durchgeführt werden.<br />

In der Projektlaufzeit wurden ca. 1.326<br />

Arbeitsuchende aktiviert, von denen 447 in<br />

den ersten Arbeitsmarkt integriert werden<br />

konnten. Projekte wie der „Bürgerservice“<br />

des Regionalforums Fulda-Südwest und der<br />

„Arbeitskräftepool Handwerk“ der Kreishandwerkerschaft<br />

Fulda verfolgen das Ziel, die<br />

Langzeitarbeits losigkeit nachhaltig zu minimieren<br />

und die Region zu stärken.<br />

Für die zweite Phase des Bundesprogramms<br />

erweitert sich der Fuldaer Pakt durch die<br />

be nachbarten Landkreise Hersfeld-Rotenburg<br />

und Vogelsbergkreis. Dafür spricht unter anderem<br />

auch die Tatsache, dass zu beiden Nachbarn<br />

Übergangsräume bestehen, in denen Landkreisgrenzen<br />

für die wirtschaftliche Struktur und die<br />

des Arbeitsmarktes kaum eine Rolle spielen.<br />

Als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong><br />

zeichnet der Fuldaer Pakt die <strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />

Mediana aus, zu der das Wohn- und<br />

das Pflegestift Mediana, die Seniorenresidenz<br />

Seniana und die Mediana Akademie gehören.<br />

Die Personal politik des <strong>Unternehmen</strong>s fördert<br />

und berücksichtigt gezielt die Beschäftigung<br />

Älterer. Während des gesamten Projektverlaufes<br />

hat Mediana kontinuierlich Personen aus dem<br />

Projekt <strong>50plus</strong> eingestellt. Besonders hervorzuheben<br />

ist das Engagement des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

bei der Konzipierung und Durchführung von<br />

Qualifizierungen an der Mediana Akademie<br />

für bislang ca. 30 Langzeitarbeitslose in drei<br />

mehrmonatigen Lehrgängen zum Alltags begleiter.<br />

57<br />

Mediana <strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />

Branche<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialwesen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

410 Beschäftigte<br />

www.<br />

mediana.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

5,7 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

852<br />

Einwohnerzahl<br />

219.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

produzierendes Gewerbe,<br />

Handwerk,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Ullrich GmbH<br />

Branche<br />

Logistik<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

1.500 Beschäftigte<br />

www.<br />

ullrich-gruppe.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

9,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.415<br />

Einwohnerzahl<br />

437.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

verarbeitendes Gewerbe,<br />

Groß- und Einzelhandel,<br />

Gesundheitswesen<br />

HESSEN<br />

Verbund Kassel:<br />

Arbeitsförderung Kassel Stadt und Arbeitsförderung Landkreis Kassel<br />

Ältere Arbeitnehmer – Ressource der Wirtschaft<br />

»Die Ullrich-Gruppe nutzt die kreativen<br />

Ideen und Anregungen aus dem Programm<br />

»<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong>« für die Entwicklung<br />

der Personalstrategien »Jung und Alt« und<br />

für die Weiterbildung der Mitarbeiter.«<br />

Samantha-Nicole Hagedorn, Prokuristin und Personalchefin<br />

bei der Ullrich GmbH<br />

Wolfgang Krause, seit 15 Monaten bei der Ullrich GmbH im<br />

Bereich Disposition und Qualitätssicherung, <strong>mit</strong> Samantha-Nicole<br />

Hagedorn, Prokuristin und Personalchefin, und Michael Schulze,<br />

Leiter der beruflichen Weiterbildung der Ullrich Akademie GmbH<br />

58<br />

„Alt und Jung“ gemeinsam in der<br />

Wachstumsbranche Logistik<br />

Die entscheidenden Erfolgsfaktoren des<br />

Beschäftigungspaktes für Ältere in der Region<br />

Kassel sind einerseits die vielfältigen Ansätze<br />

zur Förderung, Betreuung und Ver<strong>mit</strong>tlung<br />

der älteren Langzeitarbeitslosen und andererseits<br />

das durchgängige Konzept zur <strong>Unternehmen</strong>sansprache<br />

durch Netzwerkbildung und<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Zusätzlich hat der Pakt<br />

den Schwerpunkt seiner Ver<strong>mit</strong>tlungsaktivi -<br />

täten auf die regionalen Wachstumsbranchen<br />

rege nerative Energien, Lager und Logistik sowie<br />

Handel und Dienstleistungen gelegt.<br />

Seit Anfang 2006 wurden im Rahmen von<br />

vier Teilprojekten 1.939 ältere Langzeitarbeitslose<br />

aktiviert. Hiervon wurden 710 Personen in den<br />

ersten Arbeitsmarkt integriert, davon wiederum<br />

288 in Mini-Jobs, und 86 gingen in die Selbstständigkeit.<br />

In der zweiten Programmphase werden<br />

die erfolgreichen Teilprojekte stabilisiert und<br />

weiterentwickelt. Wesentlich ist die Intensivierung<br />

der Aktivierungsstrategien im Rahmen<br />

des Coachings und der individuellen Betreuung,<br />

um Integrationsfortschritte zu erzielen. Als neue<br />

Partnerregion erweitert der Landkreis Werra-<br />

Meißner den Kasseler Pakt. Dort werden bereits<br />

Ansätze zur Bewältigung des demografischen<br />

Wandels verfolgt, so dass die Regionen Kassel<br />

und Werra-Meißner sich wertvoll ergänzen. Ziel<br />

ist es, die Integration älterer Langzeit arbeitslosen<br />

zu erhöhen.<br />

Die Ullrich-Gruppe ist <strong>mit</strong> rund 1.500<br />

Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im<br />

Landkreis Kassel im Bereich Logistik/Spedition.<br />

Das seit 1966 familiengeführte <strong>Unternehmen</strong><br />

stellte im letzten Jahr zwei ältere Langzeitarbeitslose<br />

aus dem Beschäftigungspakt ein, einer<br />

von ihnen aus dem Qualifizierungsprojekt Solar.<br />

Im Ausbildungsbereich werden bewusst „Alt-<br />

Jung-Teams“ gebildet. Zum Ausbildungsbeginn<br />

2008 sollen gezielt Auszubildende „<strong>50plus</strong>“<br />

eingestellt werden. Unter Berücksichtigung der<br />

demografischen Entwicklung ist geplant, in der<br />

firmeneigenen Ullrich Akademie einen Lehrgang<br />

„<strong>50plus</strong>“ zum Erwerb eines LKW-Führerscheins<br />

einzurichten.


»Bei der Suche von qualifiziertem<br />

Personal werden mir vom Beschäftigungspakt<br />

der Stadt Offenbach gute und<br />

zuverlässige Leute empfohlen.«<br />

Klaus Rössner, Geschäftsführer der R&F PharmPlast GmbH<br />

Klaus Rössner ist Geschäftsführer der beiden <strong>Unternehmen</strong><br />

Schimmel und R&F PharmPlast GmbH und schätzt eine ausgewogene<br />

Altersstruktur im <strong>Unternehmen</strong>.<br />

HESSEN<br />

Arbeitsgemeinschaft MainArbeit GmbH<br />

Chance 50 plus – Leistung zählt<br />

Leistung zählt! – Offenbacher <strong>Unternehmen</strong><br />

profitieren von motivierten älteren Beschäftigten<br />

Der Beschäftigungspakt der Stadt<br />

Offen bach Chance <strong>50plus</strong> - Leistung zählt<br />

führt seinen Erfolg im Wesentlichen zurück<br />

auf ein konzep tionell abgestimmtes und<br />

enges Zusammen wirken unterschiedlicher<br />

sich ergänzender Teilprojekte zur Aktivierung<br />

der Kunden. Aktivierungen wurden über ein<br />

breites Angebotsspektrum erreicht, wie intensives<br />

Profiling, Arbeitsgelegenheiten, ehrenamtliche<br />

Tätigkeit, Bewegung und Ernährung<br />

sowie Existenzgründungsbegleitung. Darüber<br />

hin aus wurde ein erfolgreich arbeitender<br />

Job-Club installiert. Im Projektzeitraum ist<br />

es bisher ge lungen, von 1.484 aktivierten<br />

Kunden 596 in den ersten Arbeitsmarkt zu<br />

integrieren. Hierzu zählen auch 175 Mini-Jobs<br />

und 38 Existenzgründungen.<br />

Ergänzend zu den erfolgreichen Teilprojekten<br />

soll zukünftig eine „Fortlaufende<br />

Integrations begleitung“ (FIB) für zwischenzeitlich<br />

gut aktivierte Ver<strong>mit</strong>tlungskunden<br />

installiert werden. Als neue Partnerregion<br />

wird die ARGE Groß-Gerau in den Verbund<br />

Chance <strong>50plus</strong> eintreten.<br />

Das Offenbacher <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />

<strong>2007</strong>, der Kunststoffspritzgussproduzent R&F<br />

PharmPlast GmbH, zeigt hohes Interesse an den<br />

Bewerbervorschlägen des Beschäftigungspaktes.<br />

Aus diesem Grund erhielten ältere Arbeitsuchende<br />

die Chance, durch fachliche Kompetenz,<br />

Zuverlässigkeit und hohe Flexibilität (Schichtarbeit)<br />

zu überzeugen. Mittlerweile sind drei der<br />

zwölf beschäftigten Mitarbeiter älter als 50 Jahre<br />

und auf Ver<strong>mit</strong>tlungsvorschlag des Beschäftigungspaktes<br />

unbefristet eingestellt worden.<br />

Die R&F PharmPlast GmbH ist ein Partnerunternehmen<br />

der Johann W. Schimmel GmbH -<br />

Technischer Fachgroßhandel. Die beiden <strong>Unternehmen</strong><br />

werden in einer Hand und an einem<br />

Ort unter der Leitung des Geschäftsführers Klaus<br />

Rössner geführt. Auf Grund der positiven Erfahrung<br />

<strong>mit</strong> älteren Beschäftigten und <strong>mit</strong> der<br />

Unterstützung durch den Beschäftigungspakt<br />

wurde ein weiterer älterer Langzeitarbeitsloser<br />

aus dem Projekt als Fahrer und Lagerist bei<br />

der Johann W. Schimmel GmbH eingestellt,<br />

die derzeit 33 Beschäftigte hat.<br />

59<br />

R&F PharmPlast GmbH<br />

Branche<br />

Großhandel<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

45 Beschäftigte<br />

www.<br />

schimmel-gmbh.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

8,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.322<br />

Einwohnerzahl<br />

118.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau,<br />

Gesundheits-, Veterinär- und<br />

Sozialwesen<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgruppe ABK-<br />

Systeme GmbH / EFiS AG<br />

Branche<br />

Kreditgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

69 Beschäftigte<br />

www.<br />

efis.de<br />

www.<br />

abk.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

4,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.932<br />

Einwohnerzahl<br />

337.409<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau,<br />

Elektrotechnik,<br />

Datenverarbeitung<br />

HESSEN<br />

Kreis Offenbach<br />

ProArbeit 50PLUS<br />

»Der Vorteil in der Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> dem Projekt ProArbeit 50PLUS<br />

wird vor allem in der »punktgenauen<br />

Vorauswahl von Bewerbern« gesehen.<br />

Der Kontakt ist dadurch sehr vertrauens -<br />

voll und konstruktiv.«<br />

Jürgen Ortmann, Vorstand bei EFiS und Geschäftsführer<br />

bei ABK<br />

Armin Gerhardt, Vorstand bei ABK und Geschäftsführer<br />

bei EFiS (links), und Jürgen Ortmann, Vorstand bei EFiS und<br />

Geschäftsführer bei ABK (rechts)<br />

60<br />

Chancen für Ältere dank alter(n)sgerechter<br />

Arbeitsplatzgestaltung<br />

Das Projekt ProArbeit 50PLUS im Kreis<br />

Offenbach verzeichnet gute Erfolge bei der<br />

Ver<strong>mit</strong>tlung von älteren Langzeitarbeitslosen<br />

und bei der Entwicklung und Umsetzung<br />

innovativer Beratungs- und Aktivierungsinstrumente.<br />

Dazu gehören in erster Linie<br />

die Gruppenveranstalt ungen zum Abschluss<br />

effektiver Eingliederungsvereinbarungen,<br />

ein arbeitsmarktnahes Profilingkonzept<br />

sowie spezielle <strong>50plus</strong>-Schulungs- und<br />

Trainings maßnahmen. So konnten bisher<br />

408 Ältere in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

integriert werden. Zusätzlich wurden 88<br />

Ältere in Marktersatzmaßnahmen aktiviert,<br />

und rund 700 Personen nahmen an mehrwöchigen<br />

bis mehrmonatigen Qualifizie -<br />

r ungen teil.<br />

Für die neue Programmlaufzeit ist eine<br />

Kooperation <strong>mit</strong> der Kreisagentur für Beschäftigung<br />

Darmstadt-Dieburg vereinbart.<br />

Mit der Zielsetzung, die Aktivierung als Basis<br />

für bessere Ver<strong>mit</strong>tlungschancen zu inten sivieren<br />

und die bewährten Instrumente zur<br />

Integration gezielt zu optimieren und weiter-<br />

zuentwickeln, soll sich das Know-how beider<br />

Partner im gemeinsamen Konzept ergänzen.<br />

Als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong> <strong>2007</strong><br />

wurde die <strong>Unternehmen</strong>sgruppe ABK-Systeme<br />

GmbH / EFiS-AG (EDI Finance Service) <strong>mit</strong> Sitz<br />

in Dreieich ausgewählt. Sie ist Anbieterin von<br />

Komplett lösungen für den nationalen und<br />

internationalen elektronischen Zahlungsverkehr.<br />

Zielsetzung der Personalpolitik ist es,<br />

dass sich innerhalb der Belegschaft Erfahrung,<br />

Branchenpraxis und Qualifikation optimal<br />

ergänzen. Für die Geschäftsleitung spielt<br />

dabei der Einsatz älterer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter eine beson dere Rolle. Die<br />

Förderung altersgemischter Teams zeigt,<br />

wie sich im Wissenstransfer zwischen Älteren<br />

und Jüngeren Erfahrung und aktuelles Knowhow<br />

ideal ergänzen und so die Kompetenz<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s wächst. Flexible, individuelle<br />

Arbeitszeitmodelle, Weiterbildung für<br />

alle Altersgruppen und ergonomische Arbeitsplatzgestaltung<br />

sind weitere Komponenten der<br />

Personalpolitik des <strong>Unternehmen</strong>s.


»Wir arbeiten sehr schnell und<br />

unbürokratisch <strong>mit</strong> dem Team Jobs für<br />

best!agers zusammen. Die Zusammenarbeit<br />

soll ausgebaut werden, da wir in vier<br />

Jahren ca. 500 neue Arbeitsplätze schaffen<br />

wollen.«<br />

Christian Haug, Geschäftsführer der handling counts GmbH<br />

Projektteilnehmer Helmut Schwartzenberg aus dem Projekt<br />

„Jobs für best!agers“ <strong>mit</strong> Sabine Fried, Personalleiterin bei der<br />

handling counts GmbH<br />

Junges Dienstleistungsunternehmen<br />

setzt auf best!agers<br />

Im Frankfurter Beschäftigungspakt Jobs für<br />

best!agers wurden 500 regionale <strong>Unternehmen</strong><br />

für das Thema „Beschäftigung Älterer“ sensibilisiert.<br />

Wichtige regionale Entscheidungsträger<br />

sichern im Pakt nachhaltige Strukturen. Mit den<br />

Arbeitsuchenden werden in siebenwöchigen Ideenworkshops<br />

individuelle berufliche <strong>Perspektive</strong>n<br />

entwickelt. Darüber hinaus stehen modulare<br />

Qualifizierungs- sowie Sport- und Gesundheitsangebote<br />

zur Verfügung. Erfolgsfaktoren sind<br />

ein intensiver Betreuungsschlüssel, eine hohe<br />

Kontaktdichte sowie die enge Zusammenarbeit<br />

zwischen Jobcenter und kooperierenden Partnerschaften.<br />

1.143 ältere Langzeitarbeitslose wurden bisher<br />

aktiviert, davon 326 in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

integriert, zumeist ohne zusätzliche<br />

Arbeitgeberförderung.<br />

Die Rhein-Main Jobcenter GmbH plant<br />

zusammen <strong>mit</strong> der ARGE der Wissenschaftsstadt<br />

Darmstadt eine Fortführung in der zweiten<br />

Programmphase. Die räumliche Nähe im Wirtschaftsraum<br />

Rhein-Main wird zusätzliche Inte-<br />

HESSEN<br />

Rhein-Main Jobcenter GmbH, Frankfurt/Main<br />

Jobs für best!agers/Rhein Main Jobcenter<br />

grationschancen eröffnen. Die Einrichtung mehrerer<br />

Integrationszentren ist geplant, in denen<br />

die Arbeitsuchenden in dreimonatigem intensiven<br />

Vollzeitcoaching auf eine Arbeitsaufnahme<br />

vorbereitet werden. Die bisherige Kampagne<br />

wird fortgeführt und ergänzt.<br />

Die Jury des Beschäftigungspaktes hat sich für<br />

die handling counts GmbH (HC), ein Tochterunternehmen<br />

der Lufthansa Cargo AG, entschieden.<br />

HC besteht seit Januar <strong>2007</strong> und hat die ersten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im März <strong>2007</strong><br />

eingestellt. Aktuell arbeiten ca. 75 Beschäftigte<br />

im <strong>Unternehmen</strong>; in den nächsten drei bis vier<br />

Jahren sollen 500 neue Arbeitsplätze geschaffen<br />

werden. Der Dienstleister verfügt so<strong>mit</strong> über<br />

ein großes Arbeitskräftepotenzial. HC hat sich,<br />

gegenläufig zur gängigen Altersstruktur dieser<br />

Branche, bewusst für eine ausgewogene Altersstruktur<br />

entschieden. Bisher wurden zwei ältere<br />

Langzeitarbeitslose aus dem Pakt eingestellt,<br />

einer von ihnen ist <strong>mit</strong> 64 Jahren der älteste<br />

Kunde. Zwölf weiteren Personen wurde ein<br />

Arbeitsplatz angeboten. HC bietet auch Einstiegsqualifizierungen.<br />

61<br />

handling counts GmbH<br />

Branche<br />

Lager und Logistik<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

75 Beschäftigte<br />

www.<br />

handling-counts.com<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

9,5 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

5.149<br />

Einwohnerzahl<br />

663.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Kreditgewerbe,<br />

Handel,<br />

Handwerk<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Caritasverband der<br />

Regionen Aachen-Stadt und<br />

Aachen-Land e.V.<br />

Branche<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialwesen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

410 Beschäftigte<br />

www.<br />

caritas-aachen.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

10 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

5.188<br />

Einwohnerzahl<br />

562.000<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau,<br />

Informationstechnologien,<br />

Gesundheits- und Seniorenwirtschaft<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Verbund Arbeitsgemeinschaften Stadt und Kreis Aachen<br />

krass – Kontaktstelle zur Reintegration<br />

älterer Arbeitsloser in Schlüsselbranchen<br />

»Erst die professionelle Unterstützung<br />

durch den Aachener Beschäftigungspakt<br />

hat uns in die Lage versetzt, die notwendigen<br />

Hürden zu nehmen, um das<br />

neue Geschäftsfeld der haushaltsnahen<br />

Dienstleistungen zu erschließen.«<br />

Bernhard Verholen,<br />

Geschäftsführer Aachener Caritasverband<br />

Bernhard Verholen, Geschäftsführer des Caritasverbandes für die<br />

Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land e.V., Heinrich-Andreas<br />

Rebbe, tätig im neuen Geschäftsbereich der haushaltsnahen<br />

Dienstleistungen, und Herbert Schaber, Referat Ambulante<br />

Pflegedienste des Caritasverbandes (v.l.n.r.)<br />

62<br />

krass – Ältere erschließen in Wachstumsbranchen<br />

neue Geschäftsfelder<br />

Mit offensiver Markterschließung, ausgewählten<br />

Qualifizierungen, aktivierendem<br />

Job-Coaching, gezielter Öffentlichkeitsarbeit und<br />

dem Aufbau einer funktionierenden Netzwerkstruktur<br />

hat sich das Aachener Projekt krass in<br />

der zweijährigen Projektlaufzeit als erfolgreich<br />

erwiesen. Rund 40 Prozent der insgesamt 617<br />

aktivierten Personen konnten wieder in Arbeit<br />

gebracht werden.<br />

Ein spezifischer Ansatz von krass besteht<br />

darin, die Integrationsbemühungen an Wachstumsbranchen<br />

auszurichten. Dies folgt der Logik:<br />

Wo Wachstum stattfindet, fällt Integration<br />

leichter. Stellvertretend für eine solche Wachstumsbranche<br />

steht die Seniorenwirtschaft, in der<br />

sich Versorgungslücken und Marktpotenziale<br />

bei der Altersgruppe zeigten, die noch nicht<br />

pflege-, aber bereits hilfebedürftig ist. Zusammen<br />

<strong>mit</strong> dem Aachener Caritasverband konnte<br />

krass in diesem Projektsegment das Konzept der<br />

haushaltsnahen Dienstleistungen erarbeiten<br />

und umsetzen. Auf diese Weise konnten bereits<br />

drei qualifizierte Projektteilnehmende eine neue<br />

Arbeit finden.<br />

Für die zweite Projektphase wird neben den<br />

bisher beteiligten Projektregionen, Aachen Stadt<br />

und Kreis, die Optionskommune Düren in das<br />

Konzept integriert. Um die Ergebnisse ab 2008<br />

weiter zu verbessern, wird die Projektstruktur<br />

dezentralisiert. Das Fördern und Fordern der<br />

Projektteilnehmenden soll intensiviert werden.<br />

Der Aachener Caritasverband ist ein regionaler<br />

Dienstleister, der <strong>mit</strong> 410 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern an insgesamt 20 Standorten<br />

Menschen in verschiedenen Problemlagen <strong>mit</strong><br />

Rat und Tat zur Seite steht. Das Engagement im<br />

Bereich des demografischen Wandels spiegelt<br />

sich jedoch nicht nur im Alter der Kunden wider.<br />

Fünfundzwanzig Prozent der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind über 50 Jahre alt. Sie erleben<br />

die Caritas als einen verantwortungsbewussten<br />

und verlässlichen Arbeitgeber. Diese Einstellung<br />

und die Kooperationsleistung beim Entwickeln<br />

neuer Berufsfelder kennzeichnen den regionalen<br />

Caritasverband als <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />

<strong>2007</strong>.


»Die Lebenserfahrung und das größere<br />

Biografieverständnis unserer Alltagsbegleiterin<br />

verschafft uns am Markt einen<br />

Wettbewerbsvorteil, wenn sich die Qualität<br />

unserer Dienstleistung herumspricht.«<br />

Mariandl Bartz-Swienty, Hausleitung der Boecker-Stiftung<br />

gGmbH<br />

Senioren werden von erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

in Wohngemeinschaften oder stationärer Pflege begleitet<br />

und betreut.<br />

Gesundheitsvorsorge erhöht die Chancen älterer<br />

Arbeitsuchender auf dem Arbeitsmarkt<br />

Die Erfolgsfaktoren des Beschäftigungspaktes<br />

der JobAgentur EN sind u. a. die gezielte<br />

Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit, <strong>mit</strong> dem<br />

Ergebnis, dass im Landkreis Ennepe-Ruhr die<br />

Stärken älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit<br />

gelangten. Hinzu kommen die Erfolge der<br />

einzelnen Projekte <strong>mit</strong> einem Instrumentenmix<br />

wie Ver<strong>mit</strong>tlungsbegleitung, individuelle und<br />

fachliche Qualifizierung, Bewerberservice,<br />

Praktika, Leiharbeit, Aushilfsagentur und Lohnkostenzuschüsse.<br />

Beispielhaft sind die JobCoaches zu nennen,<br />

die in den Regionalstellen der JobAgentur<br />

EN eine umfassende und zielgruppengerechte<br />

Be ratung und Begleitung anbieten. Das Projekt<br />

TRANSIT fördert die geistige und physische Mobilität<br />

der Teilnehmenden und bewährte sich als<br />

eine der erfolgreichsten Aktivierungsmethoden.<br />

Das Querschnittsmodul „Fifty Fit“ bietet Gesundheitsvorsorge<br />

für ältere Arbeitsuchende <strong>mit</strong> dem<br />

Ziel, Arbeitsfähigkeit zu schaffen bzw. zu erhalten.<br />

Hier<strong>mit</strong> hat der Beschäftigungspakt den 1.<br />

Platz beim “Gesundheitspreis NRW <strong>2007</strong>” erzielt.<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

JobAgentur Ennepe-Ruhr-Kreis<br />

Beschäftigungspakt für Ältere<br />

im Ennepe-Ruhr-Kreis<br />

Die Erfolge lassen sich auch an den<br />

Zahlen ablesen: Bis Ende September <strong>2007</strong><br />

wurden 1.205 Aktivierungen und 344 Integrationen<br />

verzeichnet. In der Fortführung des<br />

Beschäftigungspaktes <strong>mit</strong> dem Kommunalen<br />

JobCenter Hamm, der ARGE Unna und der<br />

ARGE Märkischer Kreis liegt das Hauptaugenmerk<br />

auf einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit,<br />

der Ausweitung des JobCoach-Systems, der<br />

verstärkten Ver<strong>mit</strong>tlung durch Dritte auch im<br />

Rahmen der internatio nalen Arbeitsver<strong>mit</strong>tlung<br />

sowie auf Gesundheitsvorsorge und Mobilisierung<br />

bzw. Mobilität und Empowerment der<br />

Zielgruppe.<br />

Die Boecker-Stiftung bietet konsequent<br />

Service für Senioren durch Ältere an sowie eine<br />

Vielfalt an Begleitkonzepten in Seniorenmietwohnungen,<br />

stationärer Pflege sowie Begleitung<br />

und Betreuung in Wohngemeinschaften. Über<br />

den Beschäftigungspakt werden gezielt Ältere<br />

eingestellt. Als Vorbereitung dienen Praktika,<br />

um den Einstieg in dieses Arbeitsmarktsegment<br />

zu erleichtern.<br />

63<br />

Boecker-Stiftung gGmbH<br />

Branche<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialwesen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

75 Beschäftigte<br />

www.<br />

boecker-stiftung.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

8,4 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.374<br />

Einwohnerzahl<br />

343.719<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Herstellung von Metallerzeugnissen,<br />

Gesundheits- und Sozialwesen,<br />

Tourismus<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

APD Ambulante<br />

Pflege dienste<br />

Gelsenkirchen GmbH<br />

Branche<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialwesen<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

120 Beschäftigte<br />

www.<br />

apd.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

16,3 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

3.267<br />

Einwohnerzahl<br />

269.064<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

produzierendes Gewerbe,<br />

Handel,<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (IAG)<br />

Best Ager Gelsenkirchener Beschäftigungspakt<br />

für Ältere<br />

»Das APD-Pflegeteam ist ein Mix aus Jung<br />

und Alt. Gerade die älteren Mitarbeiter<br />

können ihren jungen Kollegen wertvolle<br />

Lebenserfahrungen ver<strong>mit</strong>teln, die es in<br />

keinem Ausbildungsplan gibt.«<br />

Claudius Hasenau, Geschäftsführer der APD Ambulante<br />

Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH<br />

Nicole Bertlings (links), examinierte Altenpflegerin, arbeitet als<br />

Pflegefachkraft in der Wohngemeinschaft für dementiell erkrankte<br />

Menschen, und Kriemhild Skorupa (rechts), Alltagsbegleiterin,<br />

arbeitet als Alltagsbegleiterin in der Wohngemeinschaft.<br />

64<br />

BEST AGER Gelsenkirchen – Im Revier ist man <strong>mit</strong><br />

50 Jahren noch kein altes Eisen<br />

Um in Gelsenkirchen die Arbeitsmarktsituation<br />

älterer Langzeitarbeitsloser zu verbessern,<br />

haben sich im regionalen Beschäftigungspakt<br />

BEST AGER acht wirtschaftsnahe Institutionen<br />

und Berufsbildungsträger zusammengeschlossen.<br />

Das Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen<br />

(IAG) ist als Träger der Grundsicherung<br />

der zentrale Kooperationspartner und Kofinanzierer<br />

des komplexen Arbeitsmarktnetzwerkes,<br />

das von der GAFÖG Arbeitsförderungsgesellschaft<br />

koordiniert wird.<br />

Das Herzstück von BEST AGER bilden zwei<br />

Job-Clubs als zentrale Dienstleistungszentren für<br />

Arbeitsuchende über 50 Jahre und <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Dort werden ältere Arbeitsuchende zielgruppenspezifisch<br />

und umfassend beraten. Die<br />

<strong>Unternehmen</strong> erhalten, neben wichtigen Tipps<br />

und Hilfestellungen für die Beschäftigung älterer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, geeignete<br />

Bewerbervorschläge.<br />

Dass man ab 50 nicht zum alten Eisen gehören<br />

muss, zeigen die Ergebnisse: Seit Dezember 2005<br />

haben über 3.500 ältere Langzeitarbeitslose die<br />

Beratungsangebote der Job-Clubs in Anspruch<br />

genommen. Fast 800 Kunden haben erfolgreich<br />

an arbeitsmarktnahen Qualifizierungsmaßnahmen<br />

oder betrieblichen Schulungsveranstaltungen<br />

teilgenommen. Bislang wurden 333 Kunden<br />

un<strong>mit</strong>telbar in sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigungsverhältnisse ver<strong>mit</strong>telt. Weitere<br />

31 Kunden nahmen einen Mini-Job auf und zehn<br />

beschritten den Weg in die Selbstständigkeit.<br />

Ab 2008 soll BEST AGER als DER BESCHÄFTI-<br />

GUNGSPAKT FÜR ÄLTERE IM REVIER <strong>mit</strong> drei<br />

weiteren Job-Clubs auch in den Städten Bottrop,<br />

Gladbeck und Oberhausen vertreten sein.<br />

Die 1993 gegründete Firma APD Ambulante<br />

Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH ist ein herausragendes<br />

Beispiel für <strong>Unternehmen</strong>, die <strong>mit</strong><br />

BEST AGER konstruktiv und erfolgreich zusammenarbeiten.<br />

Im höchst sensiblen Bereich der<br />

Pflegedienstleistungen schätzt APD gerade bei<br />

älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deren<br />

Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit<br />

und Leistungsbereitschaft, gepaart <strong>mit</strong> einem<br />

hohen Maß an Lebenserfahrung.


»Das Vertrauen, welches wir durch<br />

die aktive Einbindung der Arbeitgeberund<br />

Arbeitnehmervertreter in unser<br />

<strong>Unternehmen</strong> gewinnen konnten,<br />

erhöht die Ver<strong>mit</strong>tlungsaussichten<br />

älterer Arbeitsloser.«<br />

Volker Nelle, Geschäftsführer der TraQ GmbH<br />

Volker Nelle, Geschäftsführer der TraQ GmbH <strong>mit</strong> einer<br />

Mitarbeiterin im Gespräch.<br />

Bündelung von Leistungsträgern und Kompetenzen<br />

schafft Arbeit für ältere Arbeitsuchende<br />

Mit dem Kompetenznetzwerk <strong>50plus</strong> werden<br />

die Erfahrungen der auf dem regionalen Arbeitsmarkt<br />

tätigen Bildungsträger zur Integration<br />

älterer Langzeitarbeitsloser im Hochsauerlandkreis<br />

gebündelt. Diese Synergie bildet neben<br />

dem progressiven Lohnkostenzuschuss (LKZ) die<br />

Grundlage für das Übertreffen der ursprünglich<br />

geplanten Integrationszahlen um über 40<br />

Prozent. Es hat sich während der Projektlaufzeit<br />

gezeigt, insbesondere die professionelle Betreuung<br />

der älteren Langzeitarbeitslosen durch ein<br />

intensives Coaching der Schlüssel zur erfolgreichen<br />

Integration ist.<br />

Seit Ende 2005 wurden durch das Kompetenznetzwerk<br />

<strong>50plus</strong> 558 ältere Langzeitarbeitslose<br />

aktiviert, davon 217 in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

integriert. Beachtlich ist, dass von den<br />

Integrationen 208 in sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigungsverhältnisse erfolgten.<br />

123 ältere Arbeitsuchende erhielten einen<br />

unbefristeten Arbeitsplatz.<br />

In der zweiten Phase des Bundespro gramms<br />

soll das erfolgreiche einzelfallbezogene Coa-<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Hochsauerlandkreis<br />

Kompetenznetzwerk <strong>50plus</strong><br />

ching fortgesetzt werden. Unterstützt werden<br />

die Ver<strong>mit</strong>tlungsbemühungen der Netzwerkpartner<br />

durch einen gestaffelten LKZ. Gleichzeitig<br />

wird die Vergütung für das Coaching über<br />

Ver<strong>mit</strong>tlungsprämien erfolgsorientiert ausgerichtet.<br />

Als neue Partnerregion tritt der Kreis<br />

Nordfriesland dem Kompetenznetzwerk <strong>50plus</strong><br />

bei, um in den nächsten drei Jahren gemeinsam<br />

die Integration älterer Arbeitsloser voranzutreiben.<br />

Die TraQ GmbH aus Meschede ist seit Beginn<br />

von Kompetenznetzwerk <strong>50plus</strong> an zentraler<br />

Stelle vertreten. Aufgabe der TraQ GmbH ist es,<br />

die Ver<strong>mit</strong>tlungsbemühungen der Coaches zu<br />

koordinieren und gezielt Arbeitgeber für die<br />

Einstellung von älteren Langzeitarbeitslosen<br />

zu gewinnen. Als Personaldienstleister verfügt<br />

die TraQ GmbH über gute Kontakte zu den<br />

Arbeitgebern der Region. Gleichzeitig ist das<br />

<strong>Unternehmen</strong> selbst Vorbild bei der Integration<br />

von Älteren. Inzwischen haben zehn ältere<br />

Langzeitarbeitslose im <strong>Unternehmen</strong> einen<br />

neuen Arbeitsplatz gefunden.<br />

65<br />

TraQ GmbH<br />

Branche<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

510 Beschäftigte<br />

www.<br />

traq-personal.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

6,1 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.375<br />

Einwohnerzahl<br />

275.522<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Herstellung von Metallerzeugnissen,<br />

Einzelhandel,<br />

Gesundheits- und Sozialwesen<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

Mühlhoff Umformtechnik<br />

GmbH<br />

Branche<br />

Maschinenbau<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

367 Beschäftigte<br />

www.<br />

muehlhoff.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

6,6 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

1.337<br />

Einwohnerzahl<br />

308.331<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Handel,<br />

Logistik,<br />

Tourismus<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Kreis Kleve<br />

„50fit“ – der arbeitspakt für silberfüchse<br />

Ȁltere Mitarbeiter sind <strong>mit</strong> ihrem Erfahrungsschatz<br />

und <strong>mit</strong> ihrer Identifikation<br />

<strong>mit</strong> dem Arbeitsplatz unverzichtbar für<br />

uns und auch in vielfacher Hinsicht Vorbild<br />

für die jüngeren Mitarbeiter.«<br />

Hans-Jürgen Mülders, Geschäftsführer der Mühlhoff<br />

Umformtechnik GmbH<br />

Mitarbeiter der Mühlhoff Umformtechnik GmbH: Für das<br />

<strong>Unternehmen</strong> ist das Arbeiten in altersgemischten Teams wichtig<br />

für den Erfahrungstransfer zwischen Jung und Alt.<br />

66<br />

Von Europa lernen – euregionale Integrationsstrategien<br />

am Niederrhein<br />

„50fit“ – der arbeitspakt für silberfüchse wurde<br />

während der Programmlaufzeit im Kreis Kleve<br />

zu einem Synonym für die Umsetzung innovativer<br />

Strategien auf den drei Ebenen Mensch,<br />

<strong>Unternehmen</strong> und Gesellschaft. Ältere Arbeitsuchende<br />

wurden aktiviert, motiviert und stabilisiert.<br />

Hervorzuheben sind hier ein spezifisches<br />

Förderassessment und eine auf den euregionalen<br />

Arbeitsmarkt ausgerichtete Strategie. <strong>Unternehmen</strong><br />

wurden <strong>mit</strong> attraktiven Förder<strong>mit</strong>teln und<br />

einer breit angelegten Kommunikationskampagne<br />

für die Ziele der „Silberfüchse“ gewonnen.<br />

Als Erfolgsbilanz können die Partner 1.013 Aktivierungen<br />

und 301 erfolgreiche Integrationen<br />

in den ersten Arbeitsmarkt vorweisen.<br />

Die konzeptionelle Ausrichtung auf den<br />

euregionalen Arbeitsmarkt wird auf Grund<br />

der gemeinsamen besonderen Situation als<br />

Grenz region zu den Niederlanden <strong>mit</strong> der ARGE<br />

Viersen fortgesetzt und weiterentwickelt.<br />

Die Mühlhoff Umformtechnik GmbH ist<br />

ein traditionsreiches <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> einer<br />

großen Standorttreue und einer besonderen<br />

Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. Als Kupferschmiede im Jahre<br />

1832 gegründet, ist Mühlhoff heute ein leistungs -<br />

fähiges <strong>mit</strong>telständisches <strong>Unternehmen</strong> der<br />

Umformtechnik für die Automobilindustrie.<br />

Im nicht immer leichten Markt der Automobilzulieferindustrie<br />

hat es die Firma in den letzten<br />

zehn Jahren durch stetige Innovation und<br />

eine hohe Mitarbeitermotivation geschafft,<br />

ihre Marktposition kontinuierlich auszubauen.<br />

So ist im Laufe der Zeit die Mitarbeiterzahl von<br />

ca. 100 auf heute 367 Beschäftigte gestiegen.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> nimmt seine Verantwortung<br />

für Mensch und Natur ernst und stellt<br />

deshalb hohe Anforderungen an Arbeitssicherheit<br />

und Umweltschutz. Dabei legt Mühlhoff<br />

großen Wert auf die Erfahrungen der älteren und<br />

langjährigen Mitarbeiterinnen und Mit arbeiter.<br />

Etwa ein Viertel der Belegschaft ist älter als<br />

50 Jahre. Bereits seit längerer Zeit existiert ein<br />

betriebliches Gesundheitsmanagement das<br />

fester Bestandteil der <strong>Unternehmen</strong>spolitik ist.


»Viele ältere Arbeitnehmer identifizieren<br />

sich eher <strong>mit</strong> dem <strong>Unternehmen</strong>. Man<br />

erkennt die »alte Schule«. Sie denken auch<br />

mal <strong>mit</strong> und machen sich so das Leben<br />

einfacher.«<br />

Norbert Hunke, Inhaber und Geschäftsführer der Möbelwerkstätten<br />

Hunke GmbH<br />

Altersgemischte Belegschaft der Möbelwerkstätten Hunke GmbH:<br />

Für das <strong>Unternehmen</strong> ist eine ausgewogene Altersstruktur kennzeichnend.<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Verbund Ostwestfalen-Lippe (OWL):<br />

Arbeitsgemeinschaften: Stadt Bielefeld, Kreise Herford,<br />

Höxter, Paderborn, Gütersloh, Lippe<br />

Generation Gold: Potenziale für den Arbeitsmarkt OWL<br />

GENERATION GOLD: Maßgeschneiderte Unterstützung<br />

für Arbeitsuchende und <strong>Unternehmen</strong><br />

Der Beschäftigungspakt GENERATION GOLD<br />

wird von sechs ARGEn der Region Ostwestfalen-<br />

Lippe (OWL) getragen. Er ist durch seinen sehr<br />

individualisierten Ansatz in den Bereichen<br />

Coaching und Aktivierung sowie <strong>mit</strong> einem teilnehmerbasierten<br />

Vertriebskonzept in der Ver<strong>mit</strong>tlung<br />

besonders erfolgreich. Eine vertrauensvolle,<br />

offene Partnerschaft unter den Akteuren<br />

trägt zu guten Integrationszahlen bei.<br />

Insgesamt 2.500 Teilnehmende wurden aktiviert,<br />

davon über 700 in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

integriert. In der zweiten Förderphase<br />

wird das erfolgreiche Konzept fortgesetzt und<br />

ein weiterer Partner einbezogen, so dass sich der<br />

ganze Regierungsbezirk OWL vernetzen wird.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> Möbelwerkstätten Hunke<br />

GmbH aus Schloß Holte-Stukenbrock wurde ausgewählt,<br />

weil es den demografischen Wandel<br />

bereits seit mehreren Jahren erlebt. Der Betrieb<br />

wurde vor 50 Jahren gegründet; 1987 übernahm<br />

Norbert Hunke die Geschäftsführung von seinem<br />

Vater. Mit hochwertigen Lackfronten hat sich<br />

das <strong>Unternehmen</strong> einen Namen als exklusiver<br />

Partner der Möbelindustrie gemacht. Im <strong>Unternehmen</strong><br />

werden 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zwischen 20 und 58 Jahren beschäftigt.<br />

Der Kontakt zum Beschäftigungspakt<br />

GENERATION GOLD besteht seit über einem Jahr.<br />

Von Vorteil erwies sich hier die Arbeit im Verbund<br />

mehrerer Kreise. Das <strong>Unternehmen</strong> liegt<br />

im Kreis Gütersloh. Den ersten Kontakt nahmen<br />

die Kolleginnen aus Lippe auf, weil für einen<br />

54-jährigen Tischlermeister eine neue Stelle<br />

gesucht wurde – und es klappte im Nachbarkreis.<br />

Der seit zwei Jahren arbeitslose Tischlermeister<br />

passte ins <strong>Unternehmen</strong>. Sein Alter war dabei<br />

kein Hinderungsgrund, vielmehr überzeugte<br />

er durch seine Motivation und seine guten<br />

Fachkenntnisse. Herr Hunke investiert regelmäßig<br />

in die Weiterbildung aller Beschäftigten<br />

und plant, ein betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

einzuführen. Beim Aufbau von Kontakten<br />

zu Krankenkassen und bei der geplanten<br />

Personalauf stockung im <strong>Unternehmen</strong> erhält<br />

das <strong>Unternehmen</strong> Unterstützung von<br />

GENERATION GOLD.<br />

67<br />

Möbelwerkstätten Hunke<br />

GmbH<br />

Branche<br />

Möbelproduktion und<br />

-handel<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

27 Beschäftigte<br />

www.<br />

hunke-gmbh.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

10.156<br />

Einwohnerzahl<br />

2.067.495<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Maschinenbau,<br />

Möbelindustrie,<br />

Gesundheitswesen<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST<br />

OHRMANN Montagetechnik<br />

GmbH<br />

Branche<br />

Maschinenbau<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

114 Beschäftigte<br />

www.<br />

ohrmann.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

8,1 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.051<br />

Einwohnerzahl<br />

307.790<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

Metallerzeugung und<br />

-verarbeitung,<br />

Elektrotechnik,<br />

Gesundheitswesen<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

aha Arbeit Hellweg Aktiv<br />

Arbeitsgemeinschaft im Kreis Soest<br />

Den demografischen Wandel nutzen!<br />

»Durch langjährige Mitarbeit im <strong>Unternehmen</strong><br />

haben sich die Mitarbeiter über<br />

50 ein hervorragendes Know-how und<br />

Qualitätsbewusstsein angeeignet. Dies gilt<br />

es zu erhalten und an jüngere Mitarbeiter<br />

weiterzugeben.«<br />

Friedrich Jülicher, Geschäftsführer und Gesellschafter der<br />

OHRMANN Montagetechnik GmbH<br />

V. l. n. r.: Detlef Schulze (Konstruktion Elektro), Franz Hannig<br />

(Meister Montage), Hermann Konetzke (Vertrieb), Marian Hahn<br />

(Montage), Franz Hütt (Leiter Einkauf), Friedrich-Wilhelm Jülicher<br />

(geschäftsführender Gesellschafter).<br />

68<br />

Verringerung des Fachkräftemangels durch die<br />

Qualifizierung älterer Arbeitsuchender<br />

Der Beschäftigungspakt des Kreises Soest<br />

konzentriert sich auf die regionale Metall-<br />

und Elektrobranche. Um dem dortigen Fachkräftemangel<br />

entgegenzuwirken, werden ältere<br />

Langzeitarbeitslose aus der Branche zielgerichtet<br />

praxisnah qualifiziert. Der Kontakt zu den <strong>Unternehmen</strong><br />

wurde über das Angebot von Demografieberatungen<br />

aufgebaut. Die kostenlose<br />

Leistung erwies sich als guter Türöffner für den<br />

Aufbau von <strong>Unternehmen</strong>skontakten und für die<br />

Akquisition freier Stellen. Seit dem 1. September<br />

<strong>2007</strong> ist der Beschäftigungspakt organisatorisch<br />

in die ARGE Arbeit Hellweg Aktiv eingemündet.<br />

Dort werden die älteren Langzeitarbeitslosen<br />

zentral in einem Team betreut.<br />

Durch die Arbeit des Beschäftigungspaktes<br />

konnten 658 ältere Langzeitarbeitslose durch<br />

Beratungs- und Qualifizierungsmaßnahmen aktiviert<br />

und 120 in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

integriert werden.<br />

In der zweiten Programmphase soll auf Basis<br />

der erfolgreichen Bausteine „Demografieberatung“<br />

und „betriebsnahe Qualifizierung“ der<br />

Schwerpunkt auf die Steigerung der Integrationszahlen<br />

gelegt werden. Hierzu wird die<br />

Arbeit Hellweg Aktiv <strong>mit</strong> der ARGE Bonn einen<br />

Paktverbund eingehen. Neue Themenfelder sind<br />

die Gesundheitsförderung Älterer, individuelle<br />

Kompetenzbilanzierungen und zielgruppengerechte<br />

Gruppencoachings. Integrationen<br />

sollen durch Schaffung eines Ver<strong>mit</strong>tlungspools<br />

u. a. verstärkt im Bereich der Zeitarbeit erfolgen.<br />

Existenzgründungen werden durch qualifizierte<br />

Gründungsberatung unterstützt.<br />

Ohrmann Montagetechnik GmbH, eines<br />

der führenden <strong>Unternehmen</strong> im Bereich der<br />

automatischen Montage von Dichtungskomponenten,<br />

wurde auf Grund der erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit zum <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />

<strong>2007</strong> gewählt. Eine Demografieberatung<br />

hat die Geschäftsführung veranlasst, durch<br />

Personalentwicklungsmaßnahmen einem<br />

„Verrenten des Fachwissens“ entgegenzuwirken.<br />

Die Arbeit in altersgemischten Teams, 25 Prozent<br />

der Beschäftigten sind über 50 Jahre, zeigt,<br />

dass das <strong>Unternehmen</strong> die Chancen des demografischen<br />

Wandels zu nutzen weiß.


»Unser Ansprechpartner bei INISS hat uns<br />

sofort die Mitarbeiter empfehlen können,<br />

die zu uns passen. Und ich glaube auch<br />

heute noch, dass wir <strong>mit</strong> unserer Entscheidung<br />

genau die Richtigen gefunden haben.«<br />

Ralf Preischel, Geschäftsführer der FTS Preischel GmbH<br />

Ralf Preischel, Geschäftsführer der FTS Preischel GmbH, und<br />

Herr Loy, ein Projektteilnehmender des Beschäftigungs paktes<br />

Kreis Wesel<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Arbeitsgemeinschaft Kreis Wesel<br />

INISS – Initiative Niederrhein<br />

Innovation Senior Services<br />

<strong>Unternehmen</strong> des Kreises Wesel haben den Nutzen<br />

altersgemischter Belegschaften erkannt<br />

Im Rahmen des Beschäftigungspaktes INISS<br />

(Initiative Niederrhein Innovation Senior<br />

Services) wurden vier Kompetenzzentren 50+<br />

eingerichtet. Seit dem Frühjahr 2006 haben<br />

sowohl ältere Arbeitsuchende als auch <strong>Unternehmen</strong><br />

der Region einen festen Ansprechpartner.<br />

„Service aus einer Hand“ ist das Motto der<br />

Kompetenzzentren.<br />

Heute haben mehr als 1.500 Arbeitsuchende<br />

ihren Weg in die Kompetenzzentren gefunden<br />

und vielfältige Angebote der Aktivierung, von<br />

Kompetenzanalysen über Qualifizierungsangebote<br />

bis hin zur Erstellung videogestützter<br />

Bewerbungsunterlagen, wahrgenommen.<br />

In zwischen sind die Kompetenzzentren eta blierte<br />

Anlaufstellen, unterstützt durch das besondere<br />

Engagement von Landrat, Abgeordneten<br />

und Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern<br />

des Kreises sowie einer kreisweiten Öffentlichkeitsarbeit<br />

in der lokalen Presse und Rundfunk.<br />

Bisher sind über 350 Personen in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt integriert worden. Zukünftig<br />

wird der Beschäftigungspakt um das JobCenter<br />

Essen regional erweitert.<br />

Hauptfaktoren für die Ver<strong>mit</strong>tlungserfolge<br />

sind zum einen die Nähe, welche die INISS-Teams<br />

zu den kleinen <strong>Unternehmen</strong> in der Region und<br />

deren Bedarfslagen hergestellt haben, und zum<br />

anderen der Service für regionale <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Hierzu zählen u. a. die Hilfe bei der Besetzung<br />

freier Stellen, die adäquate kreisweite Vorauswahl<br />

geeigneter Bewerberinnen und Bewerber<br />

sowie die kompetente Beratung und Unterstützung<br />

bei zeitnaher Gewährung von Zuschüssen<br />

während der Einarbeitung. Es ist eine wichtige<br />

Erfahrung, dass einer langfristig angebahnten<br />

Ver<strong>mit</strong>tlung, die sich für das <strong>Unternehmen</strong><br />

bewährt hat, oft eine kurzfristige zweite folgt.<br />

Das regionale <strong>Unternehmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Weitblick</strong><br />

FTS Preischel GmbH ist ein wichtiger Paktpartner.<br />

Das inhabergeführte <strong>Unternehmen</strong>, das vorurteilsfrei<br />

gegenüber dem Merkmal „Alter“ auf die<br />

Kompetenzen der Bewerberinnen und Bewerber<br />

schaut, verfolgt konsequent das Motto „Die<br />

Mischung macht’s“. Das <strong>Unternehmen</strong> hat den<br />

Nutzen altersgemischter Belegschaften erkannt.<br />

69<br />

FTS Preischel GmbH<br />

Branche<br />

Dienstleistungsgewerbe<br />

<strong>Unternehmen</strong>sgröße<br />

40 Beschäftigte<br />

www.<br />

fts-preischel.de<br />

Zur Wirtschafts struktur<br />

der Region<br />

Arbeitslosenquote<br />

7,9 %<br />

Anzahl der ALG II<br />

Empfänger/-innen<br />

über 50 Jahre<br />

2.718<br />

Einwohnerzahl<br />

490.474<br />

Hauptwirtschaftszweige<br />

produzierendes Gewerbe,<br />

Handel,<br />

Gastgewerbe<br />

NORD<br />

OST<br />

SÜD<br />

WEST


Schleswig-Holstein<br />

• Arbeitsgemeinschaft Flensburg<br />

• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />

im Kreis Pinneberg<br />

Hamburg<br />

• team.arbeit.hamburg<br />

– Hamburger Arbeitsgemeinschaft<br />

SGB II<br />

Bremen<br />

• Arbeitsgemeinschaft der<br />

Stadt Bremen für Integration<br />

und Soziales – BAgIS<br />

Niedersachsen<br />

• Arbeitsgemeinschaften<br />

Braunschweig, Salzgitter,<br />

Landkreis Wolfenbüttel<br />

• Landkreis Emsland<br />

• Landkreis Göttingen<br />

• Arbeitsgemeinschaft Arbeit<br />

und Grundsicherung des<br />

Landkreises Harburg<br />

• Jobcenter Wilhelmshaven<br />

70<br />

Programmgebiet<br />

Nord<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

• Jobcenter Güstrow<br />

• Arbeitsgemeinschaft zur<br />

Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />

der Landkreise Ludwigslust und<br />

Parchim<br />

• Arbeitsgemeinschaft zur<br />

Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />

im Landkreis Müritz<br />

• Arbeitsgemeinschaften<br />

Landkreis Nordwestmecklenburg<br />

und der Stadt Wismar<br />

• Landkreis Ostvorpommern<br />

Brandenburg<br />

• Arbeitsgemeinschaft zur<br />

Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />

im Landkreis Dahme-Spreewald<br />

• Jobcenter Elbe-Elster<br />

• Jobcenter Märkisch-Oderland<br />

• Jobcenter Oberspreewald-Lausitz<br />

• Landkreis Uckermark<br />

Berlin<br />

• JobCenter Neukölln<br />

• JobCenter Pankow<br />

Sachsen-Anhalt<br />

• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />

des Burgenlandkreises<br />

• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />

Halle GmbH<br />

• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />

Mansfelder Land<br />

• Jobcenter-Arbeitsgemeinschaft<br />

Magdeburg GmbH<br />

• Arbeitsgemeinschaft SGB II<br />

im Landkreis Stendal<br />

Programmgebiet<br />

Ost<br />

Thüringen<br />

• Stadt Jena – jenarbeit –<br />

• Arbeitsgemeinschaft für<br />

Arbeitsuchende des Kyffhäuserkreises<br />

• Arbeitsgemeinschaften<br />

Stadt Eisenach,<br />

Landkreis Sonneberg,<br />

Landkreis Hildburghausen,<br />

Stadt Suhl,<br />

Landkreis Schmalkalden-Meiningen,<br />

Wartburgkreis<br />

• Arbeitsgemeinschaft Grundsicherung<br />

Unstrut-Hainich-Kreis


Sachsen<br />

• Landkreis Bautzen, Amt für Arbeit<br />

und Soziales<br />

• Arbeitsgemeinschaft Leipzig<br />

• Arbeitsgemeinschaft Agentur für<br />

Arbeit – Vogtlandkreis<br />

Grundsicherung für Arbeitsuchende<br />

Bayern<br />

• Arbeitsgemeinschaft für<br />

Beschäftigung<br />

Augsburg-Stadt<br />

• Verbund Aschaffenburg:<br />

Arbeitsgemeinschaften Stadt<br />

Aschaffenburg und der Landkreise<br />

Miltenberg und Aschaffenburg<br />

• Arbeitsgemeinschaft der<br />

Stadt Ansbach und der Landkreise<br />

Ansbach und Neustadt/<br />

Aisch-Bad Windsheim<br />

• Arbeitsgemeinschaften Regensburg<br />

Stadt und Landkreis Regensburg<br />

• Arbeitsgemeinschaften der<br />

Stadt Bamberg und der Landkreise<br />

Bamberg und Forchheim<br />

Programmgebiet<br />

Süd<br />

• Verbund Coburg: Jobcenter<br />

Stadt Coburg und der Landkreise<br />

Coburg, Kronach und Lichtenfels<br />

• Stadt Erlangen – GGFA Erlangen AöR<br />

• Arbeitsgemeinschaft für<br />

Beschäftigung München GmbH<br />

• Arbeitsgemeinschaft der<br />

Stadt Nürnberg<br />

• Stadt Schweinfurt – Stabsstelle<br />

Beschäftigung und Grundsicherung<br />

• Arbeitsgemeinschaft Integration<br />

Traunstein und<br />

Arbeitsgemeinschaft Integration<br />

in den Arbeitsmarkt<br />

Berchtesgadener Land<br />

Baden-Württemberg<br />

• Arbeitsgemeinschaft<br />

Job-Center Mannheim<br />

• Landkreis Ortenau – Kommunale<br />

Arbeitsförderung Ortneaukreis<br />

• Arbeitsgemeinschaft Jobcenter<br />

Stadt Pforzheim<br />

Rheinland-Pfalz<br />

• Verbund Region Trier:<br />

Arbeitsgemeinschaften Stadt Trier,<br />

Landkreise Trier-Saarburg,<br />

Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich,<br />

JobCenter Landkreis Daun<br />

Hessen<br />

• Landkreis Marburg-Biedenkopf<br />

• Landkreis Fulda<br />

• Verbund Kassel:<br />

Arbeitsförderung Kassel Stadt,<br />

Arbeitsförderung Landkreis Kassel<br />

• Arbeitsgemeinschaft<br />

MainArbeit GmbH<br />

• Kreis Offenbach<br />

• Rhein-Main Jobcenter GmbH,<br />

Frankfurt/Main<br />

Programmgebiet<br />

West<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

• Verbund Arbeitsgemeinschaften<br />

Stadt und Kreis Aachen<br />

• JobAgentur Ennepe-Ruhr-Kreis<br />

• Integrationscenter für Arbeit<br />

Gelsenkirchen (IAG)<br />

• Hochsauerlandkreis<br />

• Kreis Kleve<br />

• Verbund Ostwestfalen-Lippe:<br />

Arbeitsgemeinschaften<br />

Stadt Bielefeld, Kreise Höxter,<br />

Paderborn, Herford, Lippe<br />

• aha Arbeit Hellweg Aktiv<br />

Arbeitsgemeinschaft im Kreis Soest<br />

• Arbeitsgemeinschaft Kreis Wesel<br />

71


Der zweijährige Umsetzungszeitraum<br />

des Bundesprogramms ist im Rahmen einer<br />

Evaluation wissenschaftlich begleitet worden.<br />

Ziel der Evaluation ist es, Ansätze, Vorgehensweisen,<br />

Aktivierungs- und Ver<strong>mit</strong>tlungsstrategien<br />

zu identifizieren, die einen nachhaltigen<br />

Beitrag zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit<br />

älterer Langzeitarbeitsloser leisten.<br />

Darüber hinaus wird untersucht, inwieweit die<br />

Zusammensetzung, Einbindung und das Zusammenwirken<br />

regionaler arbeitsmarktpolitischer<br />

Akteure Einfluss auf die Umsetzung der Beschäftigungspakte<br />

genommen hat.<br />

Alle 62 Beschäftigungspakte waren in<br />

die bundesweite Evaluation einbezogen. Eine<br />

vertiefende Evaluation erfolgte in 20 ausgewählten<br />

Fallstudienregionen durch Interviews<br />

sowohl auf der Akteurs- als auch Teilnehmerebene,<br />

beispielweise in Gruppendiskussionen<br />

<strong>mit</strong> Teilnehmenden sowie Expertengesprächen<br />

<strong>mit</strong> betrieblichen Personalverantwortlichen.<br />

Die Evaluation wird vom Institut Arbeit und<br />

Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-<br />

Essen durchgeführt.<br />

72<br />

Ergebnisse der bundesweiten Evaluation<br />

zum Bundesprogramm<br />

In der ersten Programmphase des Bundesprogramms<br />

wurden bis einschließlich Oktober<br />

<strong>2007</strong> mehr als 76.500 ältere Arbeitsuchende über<br />

50 Jahre aktiviert, von denen über 21.200 in den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt integriert wurden.<br />

Zur Analyse der Teilnehmerstruktur sind Daten<br />

von etwa 67.000 Teilnehmenden erfasst. Danach<br />

liegt das Durchschnittsalter der Teilnehmenden<br />

in den 62 Beschäftigungspakten bei knapp<br />

54 Jahren, nur etwa fünf Prozent der Teilnehmenden<br />

sind 59 Jahre und älter. Davon sind rund<br />

42 Prozent Frauen und 58 Prozent Männer.<br />

Über 18 Prozent der Teilnehmenden wurden<br />

erfolgreich in den ersten Arbeitsmarkt integriert.<br />

Rund 60 Prozent der Integrierten konnten auf<br />

eine Stelle ver<strong>mit</strong>telt werden, die dem Niveau der<br />

letzten Tätigkeit entsprach, ein Fünftel konnte<br />

sogar auf Stellen <strong>mit</strong> einem höheren Niveau ver<strong>mit</strong>telt<br />

werden.<br />

Innovationen im Bereich der Aktivierung<br />

Bei fast 71 Prozent der Teilnehmenden am<br />

Bundesprogramm lag die letzte Tätigkeit zwei<br />

Jahre und länger zurück, bei über 44 Prozent<br />

sogar länger als vier Jahre.<br />

Ganzheitliche Aktivierungsmaßnahmen<br />

haben sich als Erfolg versprechender Weg<br />

erwiesen, ältere Langzeitarbeitslose wieder an<br />

die aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes<br />

heranzuführen. Dabei nahmen flankierende<br />

Förderangebote vor allem aus dem Bereich<br />

der Gesundheitsfürsorge und -beratung eine<br />

besondere Rolle ein. Darüber hinaus wurden<br />

praxis- und arbeitsplatzorientierte Sprachtrainings<br />

für Personen <strong>mit</strong> Migrationshintergrund<br />

entwickelt. Zur Unterstützung der räumlichen<br />

Mobilität wurden flexible, einzelfallorientierte<br />

Förderinstrumente wie ein Führerschein und<br />

Kfz-Darlehen, und Mobilitätstraining in Gruppen<br />

angeboten.<br />

Der Schwerpunkt der Aktivierungsmaßnahmen<br />

liegt auf der Stabilisierung und Hebung<br />

der Beschäftigungsfähigkeit in Abstufung zur<br />

individuellen Arbeitsmarktferne. Dabei haben<br />

sich mehrstufige, kontinuierliche Aktivierungsansätze<br />

ganz besonders bewährt. Empowerment-Ansätze<br />

wie beispielsweise Initiativzentren<br />

unterstützten die Stärkung der Selbsthilfekompetenzen<br />

älterer Langzeitarbeitsloser und die


Bildung beschäftigungsorientierter und sozial<br />

stabilisierender Netzwerke unter den Teilnehmenden.<br />

Neue Wege der <strong>Unternehmen</strong>sansprache und<br />

Sensibilisierung für das Thema „Integration und<br />

Beschäftigung Älterer“ <strong>mit</strong>tels breit angelegter<br />

<strong>Unternehmen</strong>sbefragungen zu Personalbedarfen<br />

und Beschäftigungspotenzialen bildeten eine<br />

wichtige Grundlage für passgenaue Ver<strong>mit</strong>tlungen<br />

sowie bedarfsorientierte Qualifizierungsmaßnahmen.<br />

Regionale Netzwerke, in denen die<br />

„klassischen“ Arbeitsmarktdienstleister – die<br />

Kammern und Verbände, die Wirtschaftsförderung<br />

sowie lokalpolitische Akteure eingebunden<br />

sind, erweisen sich für die Umsetzung innovativer<br />

Arbeitsmarktprogramme wie <strong>Perspektive</strong><br />

<strong>50plus</strong> förderlich. Paktverbünde von Grundsicherungsträgern<br />

stehen als positives Beispiel für die<br />

Erweiterung des engen räumlichen Zuschnitts<br />

kommunaler Arbeitsmärkte.<br />

Grafik 1<br />

• Integrationen in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

nach verschiedenen Branchen und Geschlecht<br />

2.8 %<br />

5.9 %<br />

2.1 %<br />

5.7 %<br />

5.6 %<br />

6.7 %<br />

5.5 %<br />

12.4 %<br />

9.1 %<br />

11.7 %<br />

12.5 %<br />

12.7 %<br />

16.9 %<br />

24.2 %<br />

0 % 10 % 20 %<br />

30 %<br />

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei<br />

28.4 %<br />

WEIBLICH<br />

37.8 %<br />

MÄNNLICH<br />

Bergbau, verarbeitendes Gewerbe<br />

Quelle: Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen<br />

Grafik 2<br />

• Integrationen in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

nach verschiedenen Branchen und Programmgebiet<br />

40 % 0 % 10 % 20 %<br />

30 %<br />

Bauwirtschaft<br />

3.3 %<br />

3.1 %<br />

8.8 %<br />

6.0 %<br />

9.3 %<br />

8.2 %<br />

5.5 %<br />

5.9 % 7.9 %<br />

6.6 %<br />

7.4 %<br />

9.6 %<br />

9.6 %<br />

7.6 %<br />

9.9 %<br />

6.1 %<br />

9.2 %<br />

7.0 %<br />

12.8 %<br />

11.8 %<br />

10.4 %<br />

14.4 %<br />

14.5 %<br />

15.9 %<br />

14.5 %<br />

Infrastruktur, Transport<br />

unternehmensnahe Dienstleistungen Handel, Finanzen, Immobilien<br />

Politik, Verwaltung, Organisation HH-nahe und personenbezogene Dienstleistungen<br />

73<br />

22.8 %<br />

22.3 %<br />

21.7 %<br />

25.0 %<br />

24.1 %<br />

NORD<br />

27.3 %<br />

OST<br />

SÜD<br />

31.6 %<br />

WEST


74<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />

10117 Berlin<br />

Bundesprogramm „<strong>Perspektive</strong> <strong>50plus</strong> – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“<br />

www.perspektive<strong>50plus</strong>.de<br />

Gestaltung<br />

www.studioadhoc.de<br />

Druck<br />

DMP – Digital Media Production<br />

Der Leuchtturm auf dem Titel und das Foto auf Seite 24<br />

istockphoto<br />

Stand<br />

November <strong>2007</strong>


www.perspektive<strong>50plus</strong>.de

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